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Innsbruck / Canisianum - Tiroler Kammerorchester InnStrumenti

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„Komponisten unserer Zeit XI“<br />

Zum 11. Mal findet dieses Uraufführungskonzert des <strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong>s<br />

<strong>InnStrumenti</strong> unter der Leitung von Gerhard Sammer nunmehr statt.<br />

In diesem Konzertprojekt, das in Verbindung mit einer CD-Aufnahme erfolgt, stellen wir<br />

Uraufführungen von drei neuen Orchesterwerken vor: Hannes Sprenger wagt sich an die<br />

ungewöhnliche Kombination von Jazzcombo und <strong>Kammerorchester</strong>. Solistisch werden<br />

dabei vier international aktive Musiker der <strong>Tiroler</strong> Jazzmusik-Szene zu hören sein: Martin<br />

Ohrwalder, Christian Wegscheider, Matthias Pichler und Georg Tausch.<br />

Wir freuen uns auch, jenes Werk aus der Taufe zu heben, das Ralph Schutti aus Anlass der<br />

Verleihung des Kompositionspreises der Stadt <strong>Innsbruck</strong> im Jahr 2010 (!) für dieses Konzert<br />

komponiert hat. Richard Dünser, der vor seiner Professur an der Musikhochschule Graz u.a.<br />

auch an der <strong>Innsbruck</strong>er Abteilung für Musikpädagogik tätig war, lässt sich bei „The Garden<br />

of Desires“ von einem Bild von Hieronymus Bosch inspirieren. Der international erfolgreiche<br />

Cellist Alexander Gebert wird bei der Uraufführung als Solist zu hören sein. Die Konzert-<br />

Intrada widmet das <strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong> dem viel zu selten in Konzertprogrammen<br />

vertretenen Komponisten Erwin Schulhoff.<br />

Wir wünschen Ihnen wieder einen gleichermaßen anregenden, abwechslungsreichen, (ent-<br />

)spannenden und überraschenden Konzertabend! �<br />

Programm:<br />

� Erwin Schulhoff (1894 – 1942): Suite für <strong>Kammerorchester</strong> op. 37 (1921)<br />

1. Ragtime<br />

2. Valse Boston<br />

3. Tango<br />

4. Shimmy<br />

5. Step<br />

6. Jazz<br />

� Hannes Sprenger (*1958): „Traum im Stehen“ für <strong>Kammerorchester</strong> und Jazzcombo op. 56<br />

Uraufführung (Komposition mit Unterstützung des Landes Tirol)<br />

Jazzcombo<br />

o Martin Ohrwalder – Trompete<br />

o Christian Wegscheider – Klavier<br />

o Matthias Pichler – Kontrabass<br />

o Georg Tausch – Schlagzeug<br />

--- Pause ---<br />

� Ralph Schutti (*1974): „werk für orchester“ in 3 Sätzen<br />

Uraufführung (Kompositionsstipendium der Stadt <strong>Innsbruck</strong> 2010)<br />

� Richard Dünser (*1959): „The Garden of Desires“ - für Violoncello und <strong>Kammerorchester</strong><br />

Uraufführung (Komposition mit Unterstützung des Landes Tirol)<br />

I. liberamente, quasi senza misura<br />

II. sferica<br />

Alexander Gebert, Violoncello<br />

1


Konzert:<br />

Samstag, 12. März 2011, <strong>Innsbruck</strong> / <strong>Canisianum</strong>, 20.15 Uhr<br />

Zu den Komponisten und Werken…<br />

Erwin Schulhoff (1894 – 1942): Suite für <strong>Kammerorchester</strong> op. 37 (1921)<br />

1. Ragtime<br />

2. Valse Boston<br />

3. Tango<br />

4. Shimmy<br />

5. Step<br />

6. Jazz<br />

Der Sohn eines jüdischen Wollwarenhändlers wurde 1894 in Prag<br />

geboren und gehört wohl zu jenen Komponisten, die viel zu selten auf<br />

aktuellen Konzertprogrammen zu finden sind. Sein Schaffen ist zu<br />

Unrecht weitgehend unbekannt und auch in seiner musikgeschichtlichen<br />

Bedeutung unterschätzt.<br />

Im Alter von zehn Jahren wurde Schulhoff auf Empfehlung von Dvorák<br />

als Klavierstudent am Prager Konservatorium aufgenommen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Wien,<br />

wechselte er 1908 nach Leipzig, wo er nun auch schon systematisch Komposition studierte, davon<br />

mehrere Monate bei Max Reger, erste Kompositionspreise folgten schon früh. Nach dem Ersten<br />

Weltkrieg, den Schulhoff als Angehöriger des österreichischen Heeres mit Handverletzungen und<br />

Erfrierungen überstand, wirkte er als Klavierlehrer in Saarbrücken und als freischaffender Musiker in<br />

Berlin. 1923 nach Prag zurückgekehrt, setzte er sich als Konzertveranstalter und Pianist rückhaltlos für<br />

die Zweite Wiener Schule ein und unternahm ausgedehnte Konzertreisen nach Salzburg, Venedig,<br />

Genf und Oxford mit Werken der damaligen Avantgarde. Schulhoff interessierte sich für alle radikalen<br />

Richtungen der Avantgarde, für Dadaismus und Jazz (er schrieb u.a. ein Jazz-Oratorium und die<br />

bekannte „Hot Sonate“). Fasziniert vom Jazz spielte er im Jazzorchester und komponierte dafür unter<br />

dem Pseudonym Petr Hanus. Er setzte sich für die Vierteltonmusik Alois Hábas ein und ließ sich von<br />

Impressionismus, Expressionismus und Neoklassizismus beeinflussen. Nach der Machtergreifung der<br />

Nationalsozialisten wandte er sich der kommunistischen Bewegung zu und konnte seine Karriere in<br />

Deutschland nicht fortsetzen. Seine Werke wurden als entartete Musik gelistet und die für Berlin<br />

geplante Erstaufführung einer neuen Oper wurde verhindert. Die Aufführung seiner Werke in<br />

Deutschland wurde gänzlich verboten, in Prag konnte er sich mit Bearbeitungen für den Rundfunk den<br />

allernötigsten Lebensunterhalt verdienen. Nach 1939 konnte er nur unter einem Pseudonym als Jazz-<br />

Pianist überleben. Hatte er sich noch in den 1920er Jahren auf die Adaption von Jazz-Rhythmen und<br />

Modetänzen mit traditionellen Musikformen und einer atonalen Harmonik verstanden, wandte sich das<br />

spätere Schaffen der Ästhetik des „Sozialistischen Realismus“ zu; er wollte für die kommunistische<br />

Weltrevolution kämpfen. Nachdem er die sowjetische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, überfiel die<br />

deutsche Wehrmacht die Sowjetunion, Schulhoff wurde plötzlich Bürger eines Feindstaates. Im Juni<br />

wurde er in Prag interniert und in das Lager für Bürger anderer Staaten auf der Wülzburg bei<br />

Weißenburg/Bayern deportiert, wo er im August 1942 an den Folgen von Unterernährung,<br />

Erschöpfung und Tuberkulose starb.<br />

Schulhoff zählt zu den Pionieren im Hinblick auf die Integration von harmonischen und rhythmischen<br />

Elementen des Jazz bzw. auch Modetänzen in seine Kompositionen. In diesem Zusammenhang ist<br />

auch die im Jahr 1921 entstandene „Suite für <strong>Kammerorchester</strong>“ zu nennen. Trotz des weitgehend<br />

von tänzerischer Leichtigkeit geprägten Werks, entstand die Suite während seiner Tätigkeit in<br />

Saarbrücken, die er als Tiefpunkt in seinem Leben empfand. Anstelle von barocken Tänzen, wie bei<br />

anderen neoklassizistischen Werken, erscheinen hier Modetänze der 20er Jahre als Ausgangspunkt für<br />

das Komponieren „im neuen Stil“ (so zunächst der Untertitel der Suite). Ein von der Trompete<br />

2


schwungvoll intonierter Ragtime zu Beginn, anschließend ein sehr elegisch von der Solovioline<br />

angeführter und von der Bassklarinette beendeter Valse Boston, ein farbenprächtig instrumentierter<br />

Tango mit orientalisierenden Anleihen an den Tanz der sieben Schleier aus der Oper Salome von<br />

Richard Strauss. Danach folgt mit dem swingenden Shimmy ein Gesellschaftstanz, der sich aus dem<br />

Foxtrott entwickelt hatte: Der Tanzstil mit afrikanischen Einflüssen wurde auch Shimmy-sha-wabble<br />

oder Hootchy-Kootchy genannt (von „to cooch“ = mit dem Hintern wackeln) und zeichnete sich durch<br />

ein Schütteln aller Körperteile aus. Im Step kommt „nur“ das Schlagwerk zum Einsatz und auch im<br />

abschließenden feurigen Satz mit der Bezeichnung Jazz klingt tänzerische Leichtigkeit mit. Trotz aller<br />

Lebenslust und bissigen Satire ist in der Suite eine leise Melancholie spürbar, der man sich nur schwer<br />

entziehen kann.<br />

An Alban Berg schrieb er: „Ich habe eine unerhörte Leidenschaft zum mondänen Tanz […] und habe<br />

selber Zeiten, in welchen ich Nacht für Nacht mit Bar-Damen tanze, rein aus rhythmischer<br />

Begeisterung und sinnlichem Unterbewusstsein“. Aber Schulhoff schätzte am Jazz nicht nur die<br />

Sinnlichkeit und Unmittelbarkeit. Der Jazz war für ihn zugleich ein Symbol der Emanzipation<br />

unterdrückter oder nicht beachteter Bevölkerungsschichten. So hat seine Musik auch eine<br />

gesellschaftskritische Facette. Der etwas satirische Ton der Suite wendet sich auch gegen den Ernst<br />

mancher zeitgenössischer Musikrichtungen, wie zum Beispiel der Wiener Schule. Für Schulhoff hing<br />

die Wahrheit der Kunst nicht von der Zugehörigkeit zu einem elitären Zirkel und ebensolchen<br />

künstlerischen Dogmen ab: „Der göttliche Funke kann wie in einer Leberwurst auch in einem<br />

Kontrafagott vorhanden sein“, heißt es in der Vorrede zu seiner „Bassnachtigal“ für Kontrafagott.<br />

Hannes Sprenger (*1958): „Traum im Stehen“ für <strong>Kammerorchester</strong> und Jazzcombo op. 56<br />

Uraufführung<br />

Der in <strong>Innsbruck</strong> geborene Komponist und Saxophonist Hannes Sprenger<br />

war autodidaktisch Schlagzeuger, Sänger und Saxophonist in diversen<br />

Rockbands, bevor er 1983 begann, Saxophon und Musiktheorie zu<br />

studieren. Seit 1993 bildet er zusammen mit Siggi Haider (Akkordeon)<br />

das Ensemble AkkoSax, das u.a. 2008 den Austrian World Music Award<br />

gewann. Sprenger unterrichtet Saxophon im <strong>Tiroler</strong><br />

Landesmusikschulwerk. Zusammenarbeit mit Otto Grünmandl, Felix<br />

Mitterer, Egon A. Prantl, Heinz D. Heisl, dem <strong>Tiroler</strong> Landestheater, dem<br />

Münchner Volkstheater, den <strong>Tiroler</strong> Volksschauspielen Telfs usw. Seit<br />

1994 ist er gemeinsam mit Wolfgang Fally und Klex Wolf einer der drei<br />

„Hauskomponisten“ des „Ensemble Schönruh“.<br />

Sein Schaffen ist vielfältig, so entstanden bisher Werke für<br />

Kammerensembles, Orchester, Bühnenmusik, Filmmusik, Hörspielmusik, u.a. „Der Sturm im<br />

Reagenzglas“ (Uraufführung durch das <strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong> 2002), Drehstrom (Fassungen für<br />

Nonett und <strong>Kammerorchester</strong> (KO), Uraufführung durch das <strong>Tiroler</strong> KO 2004), „Der Frosch im Meer“<br />

(Fassungen für Oktett und KO, Uraufführung durch das <strong>Tiroler</strong> KO, 2004), „What Else“<br />

(Kammerensemble, 2008), „For A House“ (Uraufführung durch das <strong>Tiroler</strong> KO, 2008), „Leben, was<br />

sonst“ (Filmmusik, 2006). CDs (Auswahl): „Partitour“ (AkkoSax 1998, Extraplatte), „Interluder“<br />

(AkkoSax 2007, col legno), „An Werner Pirchner“ (AkkoSax 2009, col legno), „Alone Together“<br />

(Klex Wolf & Guests 2011, Lyrakustix). Das Hörspiel „Die Beichte“ von Felix Mitterer mit der Musik<br />

von AkkoSax – Siggi Haider und Hannes Sprenger – wurde 2003 zum Hörspiel des Jahres gewählt<br />

und 2004 mit dem Prix Italia ausgezeichnet. www.sprengermusic.com<br />

Für die bereits fünfte Komposition von Sprenger, die das <strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong> uraufführen wird,<br />

wählt der Komponist einen sehr persönlichen Ausgangspunkt, insbesondere für die herausfordernde<br />

Aufgabe, ein Stück für <strong>Kammerorchester</strong> und Jazzcombo zu komponieren:<br />

„Es gibt Situationen, in denen sich die Notwendigkeit, innerhalb weniger Augenblicke eine<br />

Entscheidung zu treffen, zu einem traumartigen Zustand verdichtet, der im Nachhinein mit<br />

dem Erleben dessen, wozu die jeweilige Entscheidung geführt hat, zu einer Einheit<br />

verschmilzt. Wie in Träumen, in denen Menschen, Orte, Ereignisse oder man selbst sich<br />

scheinbar willkürlich und bizarr in etwas anderes verwandeln und ganz unerwartete<br />

Verbindungen eingehen, erscheinen Motive, Ziele, Wünsche und Ängste verschlüsselt, aber<br />

3


unabweisbar real. Dieses Stück handelt von einem solchen Augenblick, in dem alles offen<br />

scheint. Am Ende steht man an der gleichen Stelle wie zu Beginn und muss sich entscheiden.<br />

Und dazwischen liegt...<br />

Das Werk ist zwar einsätzig, gliedert sich aber in sechs deutlich voneinander unterschiedene<br />

Teile, die manchmal von „Weckrufen“ oder Reminiszenzen an vergangene Teile getrennt<br />

werden. Die „Weckrufe“ führen übrigens nicht zum „Erwachen“, sondern fallen wie alles<br />

Übrige dem assoziativen Geschehen zum Opfer. Zwei Teile, in denen die Combo dominiert,<br />

werden für Improvisationen von Trompete bzw. Klavier geöffnet.“<br />

Ralph Schutti (*1974): „werk für orchester“<br />

Uraufführung<br />

I.<br />

II.<br />

III.<br />

Der in Linz geborene Komponist verbrachte seine Jugendzeit in Bregenz<br />

und studierte danach am <strong>Tiroler</strong> Landeskonservatorium, Gitarre bei Erika<br />

Santek-Pircher und Diethard Kopf, Komposition bei Prof. Martin<br />

Lichtfuss. Weitere Studien führten ihn an die Universität für Musik und<br />

darstellende Kunst in Graz (Prof. Adina Mornell und Prof. Peter Revers).<br />

Schutti besuchte zahlreiche Meisterkurse und Workshops im Bereich<br />

Theorie, Komposition, Analyse, u. a. bei Alberto Caprioli, Diether de la Motte, Günter Zechberger,<br />

Norbert Zehm, John Tilbury, sowie Instrumentalkurse für Gitarre und Laute u. a. bei Abel Carlevaro,<br />

Pavel Steidel, Maximo Diego Pujol und Hopkinson Smith, derzeit lebt er mit seiner Familie in<br />

<strong>Innsbruck</strong>. Er war Mitglied der Jury für den Bereich „Neue Musik“ beim Bundeswettbewerb Prima la<br />

Musica 2007 in St. Pölten. Im Jahr 2010 erhielt er das Kompositionsstipendium der Stadt <strong>Innsbruck</strong>.<br />

Derzeit unterrichtet Schutti im <strong>Tiroler</strong> Landesmusikschulwerk die Fächer Gitarre, Renaissancelaute,<br />

Musiktheorie und Neue Musik www.ralphschutti.at<br />

Über sein neuestes Werk schreibt der Komponist selbst: „Das Orchesterwerk entstand als Auftrag der<br />

Stadt <strong>Innsbruck</strong>, also in direktem Zusammenhang mit dem Kompositionsstipendium 2010 der<br />

Landeshauptstadt. Dem formal dreiteiligen Orchesterstück liegt ein Satz aus Ludwig Wittgensteins<br />

Logisch-philosophischer Abhandlung „Tractatus“ zugrunde: „Daß die Sonne morgen aufgehen wird,<br />

ist eine Hypothese; und das heißt: Wir wissen nicht, ob sie aufgehen wird.“ Dieser Gedanke<br />

Wittgensteins begleitete mich schon eine geraume Zeit vor der Auftragsvergabe der Stadt. Die<br />

Möglichkeit, ein Orchesterwerk (samt Aufführungsgarantie!) komponieren zu können, kam mir daher<br />

sehr gelegen.<br />

Zu Beginn des Stückes entsteht ein zartes, polyphones Geflecht, welches sich immer weiter verdichtet<br />

und sich schließlich zu einer kraftvollen Unisonopassage entwickelt. In starken Klavierakkorden findet<br />

es seinen vorläufigen Abschluss. Diese geladene, intensive Stimmung wird in einem kurzen, zweiten<br />

Satz weitergeführt, verarbeitet und zu einem dynamischen Höhepunkt gebracht. Im ohne<br />

Unterbrechung (attacca) angefügten letzten Satz erfährt das linear gedachte Gerüst dieser Musik<br />

verschiedenste Schattierungen, verschiedenste Farben, welche durch eine sich fortwährend ändernde<br />

Instrumentation der musikalischen Grundideen dieses Satzes hervorgerufen werden. Ob die Sonne<br />

morgen aufgehen wird, werden wir wohl erst morgen wissen...“<br />

4


Richard Dünser (*1959): „The Garden of Desires“ - für Violoncello und <strong>Kammerorchester</strong><br />

I. liberamente, quasi senza misura<br />

II. sferica<br />

Der derzeit in der Südsteiermark und in Wien lebende Komponist Richard<br />

Dünser wurde 1959 in Bregenz geboren. Nach der Matura und Studien am<br />

Konservatorium wechselte er an die Universität für Musik und darstellende<br />

Kunst in Wien, wo er Komposition bei Francis Burt studierte. Anschließend<br />

folgten ein Post-Graduate-Studium bei Hans Werner Henze in Köln und ein<br />

Sommeraufenthalt als Kompositionsstipendiat in Tanglewood (USA). Er<br />

erhielt zahlreiche Stipendien und Preise (u.a. Würdigungspreis des BMUK,<br />

Förderungspreis der Theodor-Körner-Stiftung, Staatsstipendium für<br />

Komposition der Republik Österreich, Förderungspreis der Stadt Wien,<br />

Ernst und Rosa von Dombrowski-Preis Graz, Ehrengabe der Vorarlberger<br />

Landesregierung, Ernst Krenek-Preis) und Kompositionsaufträge (u.a. der<br />

Bregenzer Festspiele, des Festivals „styriarte“ Graz, des Festivals Steirischer Herbst, der Gesellschaft<br />

der Musikfreunde in Wien, des Österreichischen Kunstministeriums).<br />

Neben seiner kompositorischen Tätigkeit unterrichtete er von 1987 bis 1991 am Mozarteum<br />

(Abteilung X in <strong>Innsbruck</strong>) und ist seit 1991 als Professor für Musiktheorie an der Universität für<br />

Musik und darstellende Kunst in Graz tätig, wo er seit 2004 auch eine Kompositionsklasse leitet.<br />

Seine Werke wurden von bedeutenden Interpreten (u.a. Doris und Karin Adam, Sylvain Cambreling,<br />

Christoph Eberle, Vladimir Fedoseyev, Alexander Gebert, Ernest Hoetzl, Anna Magdalena Kokits,<br />

Gérard Korsten, Peter Keuschnig, Walter Kobéra, Alfons Kontarsky, Donald Runnicles, Jukka-Pekka<br />

Saraste, Heinrich Schiff, Martin Schelling, Benjamin Schmid, Alexander Swete, Franz Welser - Möst),<br />

Ensembles (Ensemble Kontrapunkte, Ensemble Modern, Ensemble Plus, Klangforum Wien, die reihe,<br />

Artis Quartett Wien, Kreuzberger Streichquartett, etc.) und Orchestern (Wiener Symphoniker, Wiener<br />

Concert-Verein, NÖ Tonkünstlerorchester, Symphonieorchester des NDR Hannover,<br />

Symphonieorchester Vorarlberg, etc.) weltweit aufgeführt und liegen umfassend dokumentiert auf CD<br />

vor (Caprice, mica, OEHMS CLASSICS, ORF, Sony Classical, VMS).<br />

Internationale Beachtung erlangte er auch durch seine Version des Opernfragments „Der Graf von<br />

Gleichen“ nach Franz Schubert. 2003 erfolgte die Uraufführung seines Orchesterwerkes „The Waste<br />

Land“ im Rahmen der Bregenzer Festspiele 2003 durch die Wiener Symphoniker unter Jukka-Pekka<br />

Saraste. Bei den Bregenzer Festspielen 2006 erfuhr seine Oper „Radek” ihre Uraufführung, ein<br />

Auftrag in Koproduktion mit der Neuen Oper Wien, es folgten Aufführungen in Wien und im<br />

niederländischen in Zwolle. Das Doppelkonzert für Violine, Klavier und Orchester wurde 2009 in<br />

einem Portraitkonzert im Festspielhaus Bregenz uraufgeführt und erklang 2010 in Wien<br />

(Musikverein), Klagenfurt und Maribor (Slowenien).<br />

Werke für <strong>Kammerorchester</strong> und Kammerensemble, Liederzyklen sowie Kammermusik<br />

verschiedenster Besetzung ergänzen Dünsers Werkliste.<br />

Ende 2009 ist eine ORF-CD mit seinen neuesten Stücken herausgekommen, im Verlag Böhlau ist<br />

2010 eine Monografie mit dem Titel Richard Dünser – Erinnerung / Monument / Nachtgesang – ein<br />

österreichischer Komponist des 21. Jahrhunderts erschienen. www.richard-duenser.at<br />

Der Komponist widmet sein neuestes Werk dem <strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong> und charakterisiert das<br />

Stück mit folgenden Worten:<br />

„The Garden of Desires für Violoncello und <strong>Kammerorchester</strong> entstand 2010 und bezieht sich auf das<br />

gleichnamige Bild von Hieronymus Bosch. Dessen Triptychon-Anlage wird hier - durch Einbeziehung<br />

der zugeklappten Außenflügel - zur Zweisätzigkeit:<br />

Jeder dieser beiden Sätze ist wiederum zweiteilig, die beiden Teile des 1. Satzes (liberamente, quasi<br />

senza misura) sind: „Introduktion 1“ (die durchsichtige Weltkugel, die den dritten Tag der<br />

Erschaffung der Welt darstellt) und „der Garten der Lüste“ (der Mittelteil des Bildes), im 2. Satz<br />

(sferica) „das Paradies – quasi Introduktion 2“ (linker Innenflügel) und „die Hölle“ (rechter<br />

Innenflügel) sowie Coda (Rückblick auf das Paradies).<br />

5


Die Metaphern des Bildes werden dabei in musikalische Metaphern, Bilder, Stimmungen und<br />

„Landschaften“ transformiert, die sich in eine musikalische Gesamt-Dramaturgie einordnen: die<br />

Zuhörer werden im 1. Satz versetzt in die Zeit der Erschaffung der Welt, begegnen im Garten der<br />

Lüste Paaren in Fruchtblasen, erotischen und archetypischen Bildern, erleben Bacchanale, werden<br />

hin und her gerissen zwischen Ästhetik und Ordinärem, im Wasser treibenden Riesenfrüchten,<br />

Gruppen von Menschen in Ausschweifungen, Riesenvögeln, Pärchen unterschiedlichster Charaktere<br />

von gierig bis zaghaft und innig und Orgien von Menschen, Tieren und Fabelwesen.<br />

Der 2. Satz bringt erst das Paradies, Jesus mit Mann und Frau, Harmonie, Dreizahl (die sich<br />

strukturell auf den Bau der Musik auswirkt), auch Gegensätze dazu wie skurrile, dunkle, teils<br />

hässliche Tiere, den Baum der Weisheit mit Utopischem und Idyllischem, mit Einhörnern,<br />

merkwürdigen Elefanten und Giraffen in fantastischen Landschaften mit Vogelschwärmen, danach<br />

Bilder aus der Hölle (die bei Bosch merkwürdigerweise eine musikalische ist; menschliche Figuren,<br />

die in Glocken als Klöppel stecken, in Harfen und Mandolinen festgeklemmt sind, brennende<br />

Blasinstrumente tragen und Flöten im Hintern stecken haben). Den Schluss bildet eine Coda, die als<br />

Reminiszenz auf das verlorene (?) oder als Utopie verheißene (?) Paradies gestaltet ist.“<br />

6


Interpreten:<br />

Die Solisten:<br />

Alexander Gebert, er wurde 1977 in Warschau in eine Musikerfamilie geboren, die<br />

1980 nach Finnland emigrierte. Mit fünf Jahren begann er sein Cellostudium in der<br />

Klasse von Timo Hanhinen am Konservatorium in Turku. 1989 wurde er an die<br />

Sibelius-Akademie in Helsinki aufgenommen, wo Csaba Szilvay, Victoria Yaglig,<br />

Kazimierz Michalik, Marko Ylönen und Heikki Rautasalo seine Lehrer waren.<br />

Zwischen 1995 und 1998 studierte er als Stipendiat des polnischen Staates an der<br />

Warschauer Chopin-Akademie. Danach setzte er seine Studien bei Philippe Muller am<br />

Conservatoire de Paris und als DAAD-Stipendiat an der Stuttgarter Musikhochschule<br />

bei Natalia Gutman fort. 2002 wurde ihm in Paris ein Drei-Jahres-Stipendium der<br />

Groupe Banques Populaires zuerkannt. Er ist Preisträger mehrerer internationaler<br />

Wettbewerbe, und ist in Europa und Nordamerika als Solist und Kammermusiker bei<br />

einer Reihe renommierter Musikfeste aufgetreten (Kuhmo Festival, Oleg-Kagan-<br />

Musikfest, Festival de Deauville, Ravinia Festival).<br />

Seit Ende 2004 ist er Cellist des Altenberg Trios Wien, eines Trio in residence der<br />

Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, für die es alljährlich einen Konzertzyklus im Brahms-Saal gestaltet. Im<br />

Jahr 2007 hat Gebert ein Duo mit der Pianistin Anna Magdalena Kokits gegründet. Seit seiner Gründung hat das<br />

Duo jährlich zwei Konzerte im Musikverein Wien gegeben. Es folgten zahlreiche weitere Auftritte in Österreich,<br />

Finnland, Polen, Deutschland, Ungarn und Belgien. Neben dem klassischen Repertoire für Cello und Klavier,<br />

interessiert sich das Duo für selten gehörte, oder vergessene Werke. Im Sommer 2011 entstand eine CD-<br />

Aufnahme für Gramola mit Sonaten von Exilanten, die 1938 Österreich verlassen mussten: Hans Gál, Karl<br />

Weigl, Ernst Toch und Erich Zeisl. Darüber hinaus gibt das Duo jedes Jahr ein neues Werk in Auftrag, 2010 ist<br />

u.a. die Erstversion des Stücks „The Garden of Desires“ von Richard Dünser im Musikverein aufgeführt worden,<br />

es folgen Uraufführungen von Akos Banlaky, Helmut Schmidinger und Tomasz Skweres. Im Jahr 2010 wurde<br />

Alexander Gebert als Professor für Violoncello an die Musikhochschule Detmold berufen. Er hält zahlreiche<br />

Meisterkurse in Finnland, Polen, Deutschland, Italien, Slovenien und Österreich. Gebert spielt ein Cello von<br />

Frank Ravatin (Vannes 2005), und Bögen von Edwin Clement und Daniel Schmidt.<br />

Martin Ohrwalder, geb. 1972 in <strong>Innsbruck</strong>. Er studierte am Konservatorium<br />

der Stadt Wien im Fach Jazz Trompete bei Prof. Robert Politzer. Als Musiker<br />

wirkt er in etlichen namhaften Österreichischen und internationalen<br />

Ensembles mit, wie u.a. bei Nouvelle Cuisine, Mühlbacher usw., Concert Jazz<br />

Orchestra Vienna, Janus Ensemble Wien, <strong>Tiroler</strong> Ensemble für neue Musik,<br />

Steven Bernstein, Sweet Alps, Hot Pants Road Club, Richard Österreicher Big<br />

Band, Die Erben, Austrian Jazz Orchestra, Paul Gulda, SKInvitational,<br />

Blumentopf.<br />

Konzertreisen mit diesen Ensembles führten ihn nach Amerika, Israel, Italien,<br />

Deutschland, Holland, Schweiz, Georgien, Slowenien, Tschechien, Polen und<br />

in die Slowakei. Im Jahr 2001 gründete er das Jazz Orchester Tirol, in welchem er neben seiner leitenden<br />

Tätigkeit auch durch seine kompositorische Arbeit den Klang des Orchesters gestaltet. 2007 ist er Solist in<br />

Wolfgang R. Kubizeks Oratorium für Orchester, Chor und Solisten „…und alle Toten starben friedlich“. In<br />

seinen eigenen Projekten und Kompositionen nimmt die Verbindung von<br />

akustischer und elektronischer Musik einen immer höheren Stellenwert ein. Martin Ohrwalder ist Dozent am<br />

<strong>Tiroler</strong> Landeskonservatorium sowie Lehrbeauftragter der Leopold Franzens Universität <strong>Innsbruck</strong>. Im Jahr<br />

2007 führte das <strong>Tiroler</strong> Kammerorchster <strong>InnStrumenti</strong> das Auftragswerk „Musik für <strong>Kammerorchester</strong> in drei<br />

Teilen auf“, 2008 im Rahmen des Jubiläumskonzerts die musikalische Gruß-Postkarte „speed date für<br />

kammerorchester“. www.martinohrwalder.com<br />

Matthias Pichler, geb. 1981 in Tirol. Er begann bereits im Volksschulalter mit<br />

Trompete und wechselte mit 15 Jahren zur Ausbildung am Kontrabass an das <strong>Tiroler</strong><br />

Landeskonservatorium bei Walter Rumer. Neben seinem klassischen Studium am<br />

<strong>Tiroler</strong> Landeskonservatorium bestritt er seine ersten Auftritte mit Florian Bramböck,<br />

Christian Wegscheider, Michael Horneck, Franz Hackl, Roland Heinz, etc. Im Jahr 2000<br />

nahm er an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz das Jazzstudium bei Adelhard<br />

Roidinger auf. Weitere Auftritte und internationale Tourneen folgten mit: Wolfgang<br />

Muthspiel, Harry Sokal, Ingrid Jensen, Matthieu Michel, Dick Oatts, Subtone, Peter<br />

O'Mara, Lorenz Raab, Christoph Dienz, Beni Schmid, Mark Feldman, Didier Lockwood,<br />

Thomas Rückert, Jochen Rückert, Alegre Correa, Klaus Dickbauer, Franz Hackl,<br />

7


Johannes Enders, Marc Copland, Rob Bargad, Mike Holober, Kirk Lightsy, John Swana, Jesse van Rueller,<br />

Adam Holzman, Doug Hammond, Allan Praskin, the Vienna “Jazzwerkstatt”, etc. 2004 gewann er den „Hans-<br />

Koller-Preis (HK) New York Scholarship“. 2006 gewann er erneut den „HK-Sideman-Preis“ und war zudem<br />

noch für den „HK Newcomer Preis“ nominiert (www.hanskollerpreis.at). Es folgten einige mehrmonatige New<br />

York-Aufenthalte wo er die Möglichkeit hatte bei Weltklassebassisten und Musikern Unterricht zu nehmen, u.a.<br />

bei John Patitucci, Larry Grenadier, Marc Johnson, Dieter Glawischnig, Johannes Weidenmüller, Francois<br />

Moutin, Chriss Potter, Tony Malaby, Jean Michel Pilc. Zudem spielte er in den USA mehrere Konzerte in<br />

renommierten Clubs, u.a. „Iridium“(NY), Blues Alley (Washington), Regattarbar (Boston), Artoro<br />

Sandoval(Miami). Derzeit spielt wirk er in folgenden Bands als „Sideman“: Matthias Löscher 4tet, Wolfgang<br />

Muthspiel Trio und 4tet, Martin Reiter Band, Lorenz Raab XY-Band, Thomas Rückert Trio, Rob Bargad Trio,<br />

Herwig Gradischnig Trio, z.b.+ Dienz-Pichler, Christian Wegscheider Trio, Bastian Stein Quintett, GHO. Als<br />

Leader bzw. Co- Leader komponiert und arbeitet er mit seinem Zwillingsbruder Andreas im Duo. Im Oktober<br />

2010 gewann er den 1. Preis beim Internationalen Kontrabass Kongress „Bass2010“ in Berlin in der Kategorie<br />

Jazz. Konzerte und Festivals in: Austria, Germany, Switzerland, Italy, France, Spain, Portugal, England,<br />

Norway, Finland, Netherlands, Poland, Slovakia, Romania, Croatia, Serbia, Greece, Ukraine, Vietnam, China,<br />

USA. www.myspace.com/matthiaspichler<br />

Christian Wegscheider, geb. 1965, wohnhaft in Wiesing, Tirol. Er beginnt seine Laufbahn als Autodidakt an<br />

der väterlichen Heimorgel mit Fußbass und Rhythmusgerät. Es folgt Klavierunterricht an der Musikschule sowie<br />

die erste Berührung mit dem Jazz aufgrund einer geschenkten Jazzschallplatte. Ein Jazzpianist in München hilft<br />

über die ersten Hürden. 1987-1993 Studium in Jazzklavier an der Uni Graz. Von 1994<br />

bis 1995 lebt er in New York um den Standard im „Jazzweltcup“ zu erkunden. Seit 1993<br />

arbeitet er als freier Musiker, Jazzpädagoge und Nebenerwerbsschnapsbrenner<br />

(Spezialität: <strong>Tiroler</strong> Zwetschkenbrannt). In den vergangenen zwei Jahren arbeitet<br />

Wegscheider als fixes Bandmitglied bei folgenden Ensembles mit: Willi Resetarits,<br />

Jazzorchester Tirol, Pepe Lienhard Big Band, Christian Wegscheider Trio, Herbert<br />

Berger, Andy Middleton, darüber hinaus ist auch in seinem Musikkabarett „<strong>Tiroler</strong>isch<br />

Aufkocht“ (2010). Er konzertiert auf zahlreichen Bühnen, u.a. Tourneen in der USA<br />

(2009) und Türkei (2010). Im Jahr 2008 erfolgt die Uraufführung seiner Komposition<br />

„Walzerpsychose“ für Salonorchester und <strong>Kammerorchester</strong> durch das <strong>Tiroler</strong><br />

<strong>Kammerorchester</strong> im Rahmen der Konzertreihe „Komponisten unserer Zeit“.<br />

www.christianwegscheider.com<br />

Georg Tausch, geb. in <strong>Innsbruck</strong>. Er studierte Schlagzeug am <strong>Tiroler</strong><br />

Landeskonservatorium bei Norbert Rabanser und Gunnar Fras, mit<br />

erfolgreichem Abschluss im Jahr 2005. Im Jahr 2004 absolvierte er Studien am<br />

Drummers Collective in New York. Bereits während des Studiums war er in<br />

vielen verschiedenen Ensembles und Orchestern tätig, u.a. im European<br />

Philharmonic Orchestra, im Jahr 2001 musizierte er als junger Solist am<br />

Marimbaphon im „Concerto for Marimba and Orchestra“ von Rosauro mit dem<br />

<strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>InnStrumenti</strong>. Nach dem Studium am Konservatoirum<br />

nahm er die Unterrichtstätigkeit an der Musikschule Telfs auf, 2007 wechselte<br />

er für ein Jahr in die USA, um dort am Musicians Institute in Los Angeles und am Drummers Collective in New<br />

York zu studieren, u.a. veröffentlichte er in dieser Zeit die CD „bomb x“. Er ist darüber hinaus Musiker im<br />

Percussionensemble „the next step“.<br />

<strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>InnStrumenti</strong>:<br />

Das Ensemble, das seit 1997 besteht, konzertiert vorwiegend in<br />

Österreich, aber auch in Italien und Frankreich und hat sich<br />

mittlerweile als bedeutender Klangkörper etabliert. Jährlich werden<br />

zahlreiche Konzertprojekte verwirklicht, dabei ist ein hoher<br />

künstlerischer Anspruch grundlegende Motivation (zahlreiche<br />

Rundfunkaufnahmen durch ORF und RAI). Die Programmgestaltung<br />

ist vielfältig: Werke von der Wiener Klassik bis zur jüngsten<br />

Gegenwart werden aufgeführt. Dabei stehen im Jahresverlauf<br />

spezielle „Konzertformate“ im Mittelpunkt: Bei „Komponisten<br />

unserer Zeit“ erklingen mehrere Uraufführungen (bisher über 55<br />

Orchesterwerke!), bei „Junge Solisten am Podium“ präsentieren sich<br />

junge herausragende Solisten gemeinsam mit dem Orchester,<br />

„Musica Sacra“ steht ganz im Zeichen von großen sakralen Chor-<br />

Orchesterwerken und das Neujahrskonzert ist durch die Verbindung von Musik und Wort gekennzeichnet.<br />

Darüber hinaus wird auch das „klassische“ Repertoire gepflegt. Im Herbst 2010 erhielt das Orchester den<br />

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„Arthur-Haidl-Preis“ der Stadt <strong>Innsbruck</strong> verliehen. Aktuelle Durch seine zahlreichen Aktivitäten wird das<br />

<strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong> zu einem Knotenpunkt zwischen MusikerInnen, KomponistInnen, SolistInnen, Chören,<br />

Ensembles, Ausbildungsstätten, Veranstaltern und Institutionen. Informationen und Fotos, Pressemeldungen und<br />

vieles mehr unterwww.innstrumenti.at<br />

Konzertmeister:<br />

Nelson Diaz Guerrero, geb. in Bogotá / Kolumbien. Stammt aus einer musikalische n Familie,<br />

mit 7 Jahren unterrichtete ihn sein Vater auf der Geige, weitere Ausbildung erhielt er an der<br />

Musikschule und im Jugendsinfonieorchester von Kolumbien (Ernesto Diaz, Mario Diaz, Julio<br />

Cesar Guevara und Antonia Kapitanov), wo er später auch als Konzertmeister tätig war. Bereits<br />

mit 13 Jahren erfolgte sein Debüt als Solist. Mit 18 Jahren wurde er als Konzertmeister für das<br />

lateinamerikanische Orchester „Jeunesses Musicales“ engagiert (Pedro Ignacio Calderon). 1992<br />

übersiedelte er nach München, wo er die Ausbildung am Richard Strauss-Konservatorium bei<br />

Prof. Stiehler weiterführte; Studien an der Universität Mozarteum in Salzburg (Helmut<br />

Zehetmaier, Lavard Skou-Larsen), Abschluss des Bakkalaureats- und Magister-Diploms mit<br />

„summa cum laude“.<br />

Meisterkurse u.a. bei Peater Maning, Francisco Nasaj, Ruben Gonzales, Calvin Sieb und Samuel Ashkenasi. Mit<br />

dem neu gegründeten Quartett „Ariadne“ feierte er große Erfolge in vielen Konzertsälen Europas, Asien und den<br />

USA. Mitwirkung u.a. beim Quartett „Mind“, den Salzburg Chamber Soloists, der Salzburger<br />

Kammerphilharmonie, der Camerata Salzburg, dem <strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>InnStrumenti</strong>, der Deutsche<br />

Kammerakademie Neuss am Rhein und dem Sinfonieorchester Vorarlberg. Rege Konzerttätigkeit mit dem „Trio<br />

Tango en Vos“, einem Ensembles, das sich mit der Interpretation südamerikanischer Folklore befasst. Diaz ist<br />

seit vier Jahren Mitglied des <strong>Tiroler</strong> Sinfonieorchesters <strong>Innsbruck</strong>.<br />

Musikalische Leitung:<br />

Gerhard Sammer, geb. in <strong>Innsbruck</strong>. Nach dem Musikgymnasium Studium für<br />

Musikerziehung, Instrumentalpädagogik, Lehramt Mathematik/Informatik an der Universität<br />

Mozarteum/Uni <strong>Innsbruck</strong> (Mag. art.). Dirigierstudium bei Edgar Seipenbusch am <strong>Tiroler</strong><br />

Landeskonservatorium. Bis 2004 Unterrichtstätigkeit als Gymnasiallehrer.<br />

Chorleitungsausbildung (Howard Arman, etc.), Meisterkurse Dirigieren und Hospitationen<br />

(Salvador Mas Conde, Gustav Kuhn, Nikolaus Harnoncourt, Peter Gülke, etc.). Von 1997 bis<br />

2005 Univ.-Ass. an der Abteilung für Musikpädagogik in <strong>Innsbruck</strong> (Mozarteum). 2003 Promotion zum Dr. phil,<br />

zahlreiche Publikationen, Referent bei Tagungen und Workshops im In- und Ausland. Seit 2004 Univ.-Prof. an<br />

der Hochschule für Musik Würzburg (seit 2008 Studiendekan). Vorstandsmitglied der European Association for<br />

Music in Schools (EAS). Seit der Gründung Künstlerischer Leiter des <strong>Tiroler</strong> <strong>Kammerorchester</strong>s <strong>InnStrumenti</strong>.<br />

Leitung verschiedenster Ensembles, zuletzt 2010 Einladung als Gastdirigent der Niederschlesischen<br />

Philharmonie.<br />

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