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SSV - Plärrer _Imagebroschüre_2022

Gestaltung SUSL Design Text + Fotos Ingo

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Vorwort der Vorstandschaft des Schwäbischen Schaustellerverbandes

Sehr geehrte Damen und Herren,

werte Kolleginnen und Kollegen,

ein schwerer Weg liegt hinter dem

Schwäbischen Schaustellerverband

und seinen Mitgliedern. Gut zwei

Jahre Corona-Pandemie führten alle

an wirtschaftliche und persönliche

Grenzen.

Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit

ergriff die Schaustellerschaft im Jahre

2020, nachdem alle Volksfeste und

Weihnachtsmärkte abgesagt wurden.

Allenthalben läutete das Telefon beim

Verband - Kollegen schütteten ihr

Herz aus, berichteten von ihrer Not

und suchten um Rat nach, Existenzen

waren dem Niedergang geweiht

- viele überwältigte die Panik.

Der Schwäbische Schaustellerverband

ergriff die Initiative und

handelte.

Stete Vorstöße des Verbandes

erfolgten in Richtung der Politik,

um Möglichkeiten auszuloten, Einnahmequellen

für die Schausteller

zu erschließen. Bürgermeisterin,

Abgeordnete, Stadträte, Referenten,

Amtsleiter wurden immer wieder

aufgefordert, ihre Verbindungen zu

nutzen, Schaustellern statt staatlicher

Almosen, Gelegenheiten zu

ermöglichen, zu arbeiten und Geld

zu verdienen.

Die städtische Politik und auch

Landespolitiker, zeigten sich aufgeschlossen,

kompromissbereit,

verlangten aber schlüssige Konzepte.

Nach endlosen Nächten, tausenden

Seiten beschriebenem Papier und

unzähligen Gesprächsterminen gab

es einen Durchbruch: Der Schwäbische

Schaustellerverband durfte in

eigener Regie 2020 einen Familienpark

auf dem Plärrergelände eröffnen

und als Veranstalter durchführen.

Auch im zweiten Jahr der Pandemie,

2021, wurde dieses gestattet.

Bierzelte waren nicht zugelassen,

stattdessen mehrere Schankbetriebe

und Imbisse.

Beide Veranstaltungen waren trotz

der gesetzlichen Einschränkungen

gut besucht. Es gab verordnete

Höchstanzahlen an Personen auf

dem Plärrergelände und Einlasskontrollen.

Jetzt wird das Jahr 2022 geschrieben;

die Pandemie ist noch nicht

vorüber, jedoch änderten sich die

Umstände: Das Heimatvolksfest

des Schwäbischen Schaustellerverbandes

ist der Augsburger Plärrer

- und der durfte zu Ostern 2022

ohne Einschränkungen stattfinden.

Die Schausteller befürchteten zunächst,

dass weniger Gäste den

Plärrer besuchen würden und waren

aber schon am Eröffnungstag positiv

überrascht.

Der Plärrer startete fulminant.

Vierzehn Tage lang glich die Bevölkerung

aus Augsburg und der Region

ihre sich in zwei Jahren aufgestauten

Feier-Defizite aus.

Die Schausteller zeigten strahlende

Gesichter - auch wenn die erzielten

Umsätze zwei verlustreiche Jahre mit

vier Absagen des Plärrers und zwei

nicht stattfindenden Weihnachtsmärkten

nicht ausgleichen konnten.

Es kam Zuversicht auf …

Der Osterplärrer 2022 zeichnete

sich gegenüber den pandemiefreien

Vorjahren durch stark angestiegene

Besucherzahlen aus und hochkarätige

Prominente aus Wirtschaft

und Politik besuchten ihn mehrmals

- teils offiziell, teils zum privaten

Vergnügen.

Der Osterplärrer 2022 geht als Jahrhundertplärrer

in die Schreibung ein;

die jahrelangen Anstrengungen des

Schwäbischen Schaustellerverbandes

tragen auch nach der Pandemie

kräftige, gesunde Früchte.

Von 2014 beginnend, entwickelte

der derzeitige Vorstand den Plärrer

zu einer regionalen Marke und führte

sie weiter, indem mittels einer Philosophie

Ziele und Werte definiert und

herausgearbeitet wurden.

Die Marke Plärrer ist in Augsburg

und der Region zu einhundert

Prozent bekannt.

Die Bevölkerung Augsburgs und umliegender

Regionen sowie Wirtschaft

und Politik zollten dem Plärrer und

den Schaustellern aus diesem Grund

lange vor der Pandemie ihren Respekt

und ganz besonders nach der

Pandemie zum Osterplärrer 2022.

Der Plärrer wurde nach zwei Jahren

Unterbrechung wieder als starke

regionale Marke wahrgenommen und

erlangte aufgrund der während der

Pandemie erarbeiteten Möglichkeiten

bundesweite Aufmerksamkeit und

Anerkennung.

Mit Akribie und Energie des Schwäbischen

Schaustellerverbandes

entwickelten sich die Markenwerte

und durchleben immer wieder Metamorphosen.

Sie bilden heute die

Brücke von historischer und traditioneller

über moderner zu innovativer

Präsenz. Die Marke Plärrer offenbart

sich in einem kinderfreundlichen,

sicheren Familienfest, das Belange

gesellschaftlicher Wünsche sowie

Notwendigkeiten aus wissenschaftlichen

Erkenntnissen widerspiegelt.

Der Leuchtturm Plärrer strahlt

heller als zuvor weit über Augsburgs

Grenzen hinaus.

Im Namen der Schausteller im

Schwäbischen Schaustellerverband

Ihnen allen allerbeste Grüße

und herzlichen Dank für

Ihre Unterstützung.

Wie werden das nicht vergessen.

Schwäbischer Schaustellerverband

Die Vorstandschaft

Josef Diebold

Bruno Noli



Kurz skizziert: Josef Diebold und Bruno Noli

Vorstand Josef Diebold

Josef Diebold ist Vorstand des Schwäbischen Schaustellerverbandes.

Seit 1985 ist er mit einem Kinderfahrgeschäft selbständig. Josef Diebold,

der von seinen Freunden Joe genannt wird, repräsentiert die 5. Generation

der Schaustellerfamilie Diebold. Ihm folgen die 6. und 7. Generation mit

drei Töchtern und bisher fünf Enkeln. Seine Töchter sind selbständige

Schaustellerinnen. Joe, der als Kind und Jugendlicher mit seinen Eltern

und einem Autoskooter auf die Reise ging, war das Leben rund um den

Skooter gewöhnt: neuste Musik, hübsche Mädchen, smarte Jungs, Mode -

kurzum, den in dieser Zeit gelebten Lifestyle.

Als Familienmensch entschied sich Joe, seine berufliche Intention Kindern

und Familien zu widmen, machte sich mit einem Kinderkarussell selbständig

und ging damit auf die Reise. Joe verhehlt nicht, dass der Wechsel von Lifestyle

zu kinder- und familienorientierter Arbeitsweise eine Zäsur war, an die

er sich erst gewöhnen musste. Er hat es nie bereut und steckt heute noch

seine Kraft gern in dieses Unternehmen. Seine Frau Karin steht an seiner

Seite und unterstützt ihn. Gemeinsam bereisen sie Volksfeste in Bayern

und Baden-Württemberg.

Joe hat als Vorstand darüber hinaus sehr viel Arbeit außerhalb seines

Geschäfts zu bewerkstelligen. Seine Ziele für die Zukunft sind in erster Linie

familiäre; er will seine Familie absichern, jedem seiner Kinder zur Seite stehen

und allen ein gesichertes Leben ermöglichen. Seine beruflichen Intentionen

gilt der ständigen Verbesserung des Plärrers, darüber hinaus ist er zu einem

bundesweit gefragten Berater geworden. Seine Kontakte eröffnen ihm dafür

ein weites Betätigungsfeld.

Vorstand Bruno Noli

Bruno Noli ist Vorstand des Schwäbischen Schaustellerverbandes.

Sein Entscheidungsbereich umfasst Werbung, Öffentlichkeitsarbeit,

Gewinnung und Betreuung von Sponsoren sowie Positionierung und Führung

der Marke Plärrer.

Von Kindesbeinen an reiste Bruno mit seinen Eltern und Bruder Gert. Familie

Noli war im Verbund mit drei Autoskootern, Kettenkarussell, Verlosung, Imbiss,

Süßwaren, Spiel- und Schießgeschäft im süddeutschen Raum unterwegs.

1977 führte sein Weg in die Selbständigkeit. Spielautomaten, Süßwaren später

Autoskooter und Imbiss sind Brunos damalige Geschäftsfelder gewesen.

Bruno Noli und sein Bruder Gert wurden als die 6. Generation der Schaustellerfamilie

Noli geboren; zwei Generationen folgen Bruno. Seine Tochter

schenkte ihm eine Enkelin. Bruno vermachte seiner Tochter den Autoskooter

Thunderroad. Die Tochter ist seit 2019 mit Skooter, Mann und Tochter auf

der Reise. Brunos Zukunftsziele beziehen sich auf seine Familie. So reist er

nicht mehr mit Autoskootern, wacht aber übers Wohl seiner Tochter und des

Thunderroads. Bruno und seine Frau Karin sind mit dem Süßen Tempel, einem

modernen Süßwarengeschäft, auf Märkten in Bayern und Baden-Württemberg

vertreten. Auf dem Christkindlesmarkt und verschiedenen anderen Märkten ist

ihr Imbiss mit von der Partie. Bruno widmet sich privat Freunden und seiner

Familie. Dass seine Familie eine möglichst große Unabhängigkeit genießen

kann, ist sein Bestreben.

Als Vorstand hat er sich einen Namen gemacht. Er arbeitet mit den anderen

Mitgliedern des Vorstandes an der Prägung von wahrnehmbaren Werten der

Marke Plärrer.



Der Schwäbische Schaustellerverband

Der Schwäbische Schaustellerverband

Der Schwäbische Schaustellerverband

ging aus der Absplitterung

vom Bayerischen Landesverband

der Marktkaufleute hervor.

Zunächst fanden die Schausteller

ihre Vertretung im Schaustellerverband

Süd, jedoch entwickelten

sich die schwäbisch/bayerischen

Schausteller weiter und das

bedingte eine eigene Vertretung.

1954 wurde der Schwäbische

Schaustellerverband e.V. gegründet.

Dem Verband gehören einhundert

Mitglieder an. Es handelt sich

ausnahmslos um Schausteller.

Der SSV wird durch vier Vorstandsmitglieder

vertreten (Vorstände

Josef Diebold und Bruno Noli;

Finanzverwalter Siegfried Springer;

Schriftführer Florian Diebold).

Für die Gewerke des Schaustellerei,

namentlich Fahrgeschäfte, Spiel,

Schießen, Verkauf und Zelte,

Bildung, Marketing gibt es sechs

Fachberater. Fachberater sind

Mitglieder der erweiterten Vorstandschaft.

Der Verband hat seinen Sitz

in Augsburg.

Zur steuer- und finanzrechtlichen

Absicherung wurde die

SSV Schausteller GmbH gegründet.

Sie wird durch die Geschäftsführer

Josef Diebold, Bruno Noli

und Siegfried Springer geleitet.

Alle drei Geschäftsführer arbeiten

ehrenamtlich. Die SSV Schausteller

GmbH hat ihren Sitz in Augsburg.



Grußworte | 11

Über diese Broschüre

Sehr geehrte Damen

und Herren,

Sie halten die Imagebroschüre

des Schwäbischen Schaustellerverbandes

in Händen.

Sie ist ein Kommunikationsmittel

zur Information über den Verband.

Wissenswertes über den

Schwäbischen Schaustellerverband,

den Plärrer, seine Werte,

die geschichtliche Entwicklung der

Märkte - insbesondere des Plärrers -

den Imagewandel von Volksfesten

und der Schaustellerschaft in der

Gesellschaft sowie Berichte über

Höhen und Tiefen, den Rauswurf

des Geplärres aus Augsburg,

der Weg zur regionalen Marke -

all das lesen Sie in diesem Druckwerk.

Sie erfahren auch etwas über

Förderer und Fürsprecher des

Plärrers. Die Fotos vom Plärrergeschehen

lassen Sie die Atmosphäre

des größten schwäbisch/

bayerischen Volksfestes erleben.

Bitte nehmen Sie sich Zeit und beschäftigen

sich mit dieser Broschüre.

Der Schwäbische Schaustellerverband

dankt es Ihnen.

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort der Vorstandschaft

des SSV 5

Der Schwäbische

Schaustellerverband 6

Einleitung 10

Grußworte 11

Philosophie des SSV 16

Zielstellungen des SSV 18

Strategie 20

Sind alle Ziele

erreicht worden? 22

Diese Wege führten zum Ziel 24

Der Augsburger

Christkindlesmarkt 42

Bisherige Erfolge basieren

wesentlich auf dem

Brückenbau zwischen

Tradition und Moderne 44

Zukunftsszenarien und

Althergebrachtes 46

Die Brücke zwischen

Tradition und Moderne

und was sie bedeutet 48

Über die Märkte 50

Unvorhergesehen und

beinahe zerstörerisch.

Eine Krise 54

Wichtiges

rund um den Plärrer 56

Sponsoren 58

Impressum 59

Stadtfeste, Volksfeste und natürlich

unser Augsburger Plärrer gehören

für viele Menschen ganz selbstverständlich

mit zum Leben. Jahrelang

war diese Festtradition für uns im

Jahreslauf regelmäßig verankert,

nur in den letzten beiden Jahren war

genau diese Normalität weitgehend

außer Kraft gesetzt. Volksfeste sind

Orte der Begegnung und geselliger

Treffen. Sie sind Ausdruck von

Lebensfreude und Lebensqualität

und stärken zugleich den gesellschaftlichen

Zusammenhalt.

Grußwort der Augsburger Oberbürgermeisterin

Eva Weber

Ich bin sehr dankbar, dass der

Schwäbische Schaustellerverband

während der Pandemie das bekannt

familienfreundliche Image des

Plärrers erhalten konnte und ihm mit

einem verantwortungsvoll und sicher

durchgeführten Osterplärrer 2022

sogar neuen Glanz verleihen konnte.

Der Augsburger Plärrer ist eine

geschichtsträchtige Veranstaltung,

die zu Ostern und im Herbst

einen wichtigen Platz in der Jahresagenda

einnimmt. In Schwaben

hat der Plärrer, als eines der größten

bayerischen Volksfeste, eine weit

zurückreichende Tradition, ist Kult

und Kultur zugleich. Es war ein

wirklich großer Wunsch aller Besucherinnen

und Besucher, dass

gleich nach dem Wegfall der coronabedingten

Einschränkungen der

Osterplärrer 2022 wieder stattfinden

und zu seiner überregionalen

Strahlkraft zurückkehren kann.

Ich freue mich immer, wenn ich auf

dem Plärrer zu Gast sein kann und

wünsche den zahlreichen hier engagierten

Schaustellerinnen und Schaustellern

auch zukünftig ein gutes

Gespür für die großen und kleinen

Besucher. Sie haben deren Wünsche

nach Vergnügungen und ihre Ansprüche

an eine zeitgemäße Volksfest-Unterhaltung

bestens im Blick.

Dem Schwäbischen Schaustellerverband

ist es wirklich überzeugend

gelungen, die Brücke zwischen

Vergangenheit und Gegenwart zu

schlagen, Innovation und Tradition

harmonisch zu vereinen und ganz

hervorragend kinder- und familienfreundliche

Feste zu gestalten.

Ich wünsche dem Schwäbischen

Schaustellerverband auch

in Zukunft auf seinem Weg

viel Erfolg.

Herzlicher Gruß

Eva Weber, Oberbürgermeisterin

Stadt Augsburg

Ingo Hinrichs, Autor



Grußworte | 13

Grußwort des Bundestagsabgeordneten für Augsburg und Königsbrunn

Dr. Volker Ullrich

Liebe Besucherinnen und Besucher,

mit dem Plärrer ist das Fest der

Lebensfreude zurück in Bayerisch-

Schwaben. Dieses traditionsreiche

Volksfest führt Menschen zusammen

und macht Kinder glücklich. Der

Schwäbische Schaustellerverband

hat das familienfreundliche Image

des Plärrers erhalten können und

ihm nach dem Wegfall von Corona-

Einschränkungen durch den Osterplärrer

2022 neuen Glanz verliehen.

Der Augsburger Plärrer ist ein wertvolles

Stück Bayern und nimmt einen

sehr wichtigen Platz in der Volksfestkultur

ein. Als eines der größten

Volksfeste im Freistaat ist es längst

auch überregional bedeutsam.

Auf dem Plärrer-Gelände gehören

Tradition und Moderne zusammen:

Dem Schwäbischen Schaustellerverband

ist es sehr gut gelungen,

eine Brücke von der Tradition zur

Moderne zu bauen und ein Fest

der Freude für Groß und Klein zu

gestalten. Der Plärrer ist das Volksfest,

auf dem sich insbesondere

auch Familien sehr wohlfühlen.

Ich bin sicher, Schausteller und

Wirte werden auch künftig ein gutes

Gespür haben, damit der Plärrer

bleibt, was er ist und immer war:

ein Volksfest, das ein ganz persönliches

Gefühl von Heimat weckt.

Diesen erfolgreichen Weg wünsche

ich dem Plärrer auch für die Zukunft.

Leider bringen in diesem Jahr der

Krieg in der Ukraine und die

Inflation große Unsicherheiten.

Für viele Menschen trüben steigende

Energie- und Lebensmittelpreise

die Vorfreude auf Volksfeste.

Ich hoffe aber sehr, dass den

Schaustellern und Festwirten auch

in schwierigen Zeiten durch einen

Besuch auf dem Plärrer die

verdiente Wertschätzung

entgegengebracht wird.

Ich wünsche allen Besuchern

eine kleine Auszeit vom Alltag

auf dem Plärrer.

Persönlich bin ich gerne

zu Gast auf dem Plärrer.

Ja, ich will sogar sagen,

ich bin ein Fan. Ich freue mich

auf diesen Ort der Begegnung

und Mittelpunkt gesellschaftlichen

Lebens für eine gewisse Zeit.

In diesem Sinne alles Gute

für den Herbstplärrer 2022!

Ihr Dr. Volker Ullrich, MdB



Grußworte | 15

Grußwort des Bayerischen Ministerpräsidenten

Dr. Markus Söder

Grußwort der Staatsministerin für Kultur und Medien

Claudia Roth

Grußwort des Bayerischen Wirtschaftsministers

Hubert Aiwanger

Bayern ist ein Land, in dem die

Zukunft auf einer starken Tradition

beruht. Das gilt auch für die bayerischen

Märkte und Volksfeste. Seit

jeher feiern hier die Bürgerinnen und

Bürger Brauchtum und Traditionen.

Gerade in Schwaben finden viele

Feste und Märkte statt. Sie sind

Ausdruck der regionalen Identität

und der Lebensfreude. Zugleich

dienen sie als ein Barometer für

die wirtschaftliche Lage und für

die Zuversicht der Menschen.

Jede dieser Veranstaltungen lebt

vom Können der Schausteller. Sie

sind das ganze Jahr im Einsatz.

Aufbau und Abbau, Anfahrt und

Abreise sowie die Arbeit vor Ort

verlangen organisatorisches und

kaufmännisches Geschick.

Für diesen Einsatz verdienen sie

Respekt und Anerkennung.

In der Pandemie hat Bayern frühzeitig

eine umfassende Bayerische

Sonderhilfe für die Schausteller und

die Marktkaufleute eingerichtet und

sich beim Bund mit ganzer Kraft

für weitere Unterstützung erfolgreich

eingesetzt. Damit konnten die

bayerischen Betriebe ihr Geschäft

mutig wieder aufnehmen und jetzt

erfolgreich weiterführen. Alles Gute!

Markus Söder,

Bayerischer Ministerpräsident

Nachdem wir zwei Jahre lang coronabedingt den Plärrer nur eingeschränkt

erleben durften, kommt unser Augsburger Volksfest in diesem Jahr in voller

Pracht zurück. Schon der Osterplärrer hat gezeigt, wie die Menschen dieses

Fest für die ganze Familie vermisst haben, sind Volksfeste doch auch eine

Kulturveranstaltung für alle Bürger*innen. Mein besonderer Dank geht

an alle Schausteller*innen für die Einladung von geflüchteten Menschen

aus der Ukraine.

Nun wünsche ich dem Herbstplärrer einen wunderbaren Festumzug zum

Auftakt, den Schausteller*innen alles erdenklich Gute und den Besucher*innen

eine schöne Plärrerzeit.

Herzliche Grüße,

Claudia Roth, MdB

Staatsministerin für Kultur und Medien

Liebe Leserinnen und Leser,

unsere Schaustellerinnen und Schausteller

verkörpern mit Leib und Seele

bayerisches Brauchtum. Mit Bayern

verbindet die Welt Geselligkeit und

Lebensfreude. Daher freut es mich

besonders, dass heuer mit dem

Augsburger Osterplärrer das größte

Volksfest Bayerisch-Schwabens

endlich wieder seine Tore für die

Menschen öffnen konnte.

Denn Volksfeste sind echte Höhepunkte

im Jahr.

Dort kommen Jung und Alt, Groß

und Klein von überall her zusammen,

um gemeinsam eine schöne Zeit zu

verbringen. Alle erfreuen sich an

dieser Geselligkeit. Möglich ist dies

aber nur dank der unermüdlichen und

tatkräftigen Arbeit unserer Schaustellerinnen

und Schausteller - von

früh bis spät, bei Wind und Wetter.

Sie sind Teil bayerischen Kulturguts

und erhalten durch ihren Einsatz

schöne Traditionen aufrecht.

Mein besonderer Dank geht dabei

an den Schwäbischen Schaustellerverband.

Seit beinahe 70 Jahren

verleiht dieser seinen Mitgliedern

eine starke Stimme gegenüber Politik

und Öffentlichkeit. Gerade die letzten

zwei Jahre haben nochmals deutlich

gezeigt, wie wertvoll dieser Einsatz

ist. So fanden auf Initiative des

Bayerischen Wirtschaftsministerium

von Beginn an zahlreiche Gespräche

und Runde Tische mit den Vertretern

der Verbände der Schausteller und

Marktkaufleute statt. Ob Bayerische

Soforthilfe, die zahlreichen Überbrückungshilfen

mit unseren

Forderungen nach Sonderregelungen

für die Veranstaltungs- und Kulturbranche

oder zuletzt die erweiterte

„Bayerische Sonderhilfe Weihnachtsmärkte

und Schausteller“ - dort wo

der Bund zögerte, habe ich mich

mit Nachdruck innerhalb der

Bayerischen Staatsregierung

dafür eingesetzt, mit eigenen

Rahmenkonzepten und Unterstützungsprogrammen

der Branche

über diese schwere Zeit hinwegzuhelfen

und einen hoffnungsvollen

Neustart zu ermöglichen.

Dass Volksfeste wieder stattfinden,

ermöglicht unseren Schaustellerinnen

und Schaustellern

nun endlich wieder eine tragfähige

Perspektive und eigene

Einnahmen sowie allen

Besucherinnen und Besuchern

unbeschwerte Stunden.

Bereits jetzt freuen wir uns daher

auf den traditionellen Herbstplärrer

und zur Weihnachtszeit auf

unsere Christkindlmärkte.

Ein herzliches Vergelt’s Gott den

schwäbischen Schaustellerinnen

und Schaustellern und eine

erfolgreiche Saison!

Mit freundlichen Grüßen

Hubert Aiwanger, MdL

Bayerischer Staatsminister für

Wirtschaft, Landesentwicklung

und Energie



Philosophie des Schwäbischen Schaustellerverbandes | 17

Philosophie des

Schwäbischen

Schaustellerverbandes

Mit der Wahl des jetzigen Vorstands

des Schwäbischen Schaustellerverbandes

im Jahre 2014 entwickelte

sich eine neue Philosophie:

Der Plärrer musste zu einem sicheren,

kinder- und familienfreundlichen

Volksfest werden.

Familien mit kleinen Kindern wurden

befragt, was ihnen beim Besuch

des Plärrers fehle. Die Fachhochschule

Augsburg untersuchte mit

einer Studie Wünsche relevanter

Interessenscluster; die gewonnenen

Erkenntnisse flossen in die Arbeit

des Verbandes ein und materialisieren

sich in praktischem Handeln und

sinnvolle Details.

Der Verband legt in seiner Philosophie

auch Wert darauf, Traditionen zu erhalten

und zu pflegen. Es gelang ihm,

Jugendliche und junge Erwachsene

zu ermuntern, sich beim Besuch

des Plärrers in Tracht zu präsentieren.

Wo Jugendliche Trends setzen,

folgen Erwachsene ihnen gern.

Derzeit ist das Tragen einer Tracht

auf dem Plärrer ein Merkmal urbaner

Einstellung geworden und Menschen

aus allen Teilen der Republik und

dem Ausland folgen diesem Trend.

Die Philosophie erstreckt sich auf die

Unterhaltung mittels unverwechselbarer

Erlebnisse auf dem Augsburger

Plärrer. Verschiedene Thementage

während des Plärrers sind so gestaltet,

dass nahezu jeder Tag der Spielzeit

unter ein anderes Motto gestellt

werden kann. Damit werden Gruppen

erreicht, die keine oder nur geringe

Affinität zum Plärrer besitzen.

Eine weitere Komponente ist die

caritative Ausrichtung des Verbandes,

der mit kostenlosen Besuchertagen

für Kinder aus prekären

Verhältnissen und behinderten

Menschen den politisch formulierten

Anspruch auf Teilhabe dieser

Gruppen in Taten umsetzt.

Die Kosten tragen die Schausteller.

Die Verantwortlichen berücksichtigen,

dass zur Tradition auch der

Historie Bedeutung beigemessen

werden muss. Gleichzeitig macht

eine fortschrittliche Gesinnung

deutlich, dass nur der Historie und

der Tradition zu frönen, schnell zur

„Heckwasserbetrachtung“ führen

kann, die für Jugendliche, dynamische

und innovative Menschen

auf Dauer ermüdend wirkt.

Aus dem Grunde ist das Selbstverständnis

des Verbands vom

„Brückenbau“ geprägt. Das Bewusstsein,

eine Brücke zwischen

Tradition und Moderne zu bauen,

ist im Denken und Handeln immanent.

Diese Brücke ist flexibel und

lässt ständige Erweiterungen zu.

Eine Philosophie kann nur dauerhaft

als Handlungsbasis dienen, wenn

sie neue Erkenntnisse, gesellschaftliche

Belange und wissenschaftliche

Ergebnisse - die Volksfeste tangieren

- berücksichtigt und sich

daran anpasst.

Der Wille der Führungsmannschaft

zu lernen, sich weiterzubilden und

Fragen zu stellen wird deutlich,

wenn sich in kurzen Prozessen neue,

wichtig erachtete Prinzipien im

Tagesgeschäft niederschlagen.

Das betrifft nicht nur die Themen

Sicherheit für Kinder und Familien,

Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und

Klimaschutz, auch der menschliche

Umgang passt sich den Gegebenheiten

an. So werden caritative

Leistungen wegen des derzeitigen

Krieges in der Ukraine auf Flüchtlingsfamilien

ausgedehnt.

Der Vorstand des Schwäbischen

Schaustellerverbandes lernt täglich

dazu und ist immer „im Thema“.

Erkenntnisse, Ergebnisse und Wissen

werden an die Mitglieder vermittelt.

Er soll hier mit einem Zitat des

irischen Dramatikers Bernhard Shaw

bedacht werden: „Der Nachteil der

Intelligenz besteht darin, dass man

ununterbrochen gezwungen ist,

dazuzulernen.“

Möge diese Erkenntnis niemals

verlorengehen.



Zielstellungen des

Schwäbischen

Schaustellerverbandes

Aus Philosophie und Strategie

entwickeln sich die Ziele. Seit 2014

verfolgt der Schwäbische

Schaustellerverband zehn Oberziele:

Dieses Zielsystem markiert strategische

Oberziele, die keine monetären

Ziele darstellen, mittelfristig

aber die Besucherzahlen erhöhen.

Die Oberziele werden durch

einzelne, operative und monetäre

Zielstellungen ergänzt.

Im Jahre 2014 wurde dieses Zielsystem

die Basis, auf der der SSV

und seine Mitglieder handeln und

ihre Geschäfte führen.

-----------------------------------------

Der SSV erreicht mit seiner

Kommunikation alle Gruppen

der Gesellschaft

-----------------------------------------

Der SSV bringt Menschen dazu,

die üblicherweise nicht zum

Publikum zu zählen sind,

den Plärrer zu besuchen

-----------------------------------------

Der SSV macht es Familien

einfach, auch mit kleinen Kindern

den Plärrer zu besuchen

-----------------------------------------

Schausteller des SSV lassen sich

auf Gespräche mit Besuchern ein

und stellen ihnen Fragen

-----------------------------------------

Der SSV fördert die Teilhabe nicht

privilegierter Schichten

-----------------------------------------

Die Mitglieder des SSV arbeiten

nachhaltig und übernehmen

gesellschaftliche Forderungen

und wissenschaftliche Erkenntnisse

ins tägliche Handeln

-----------------------------------------

Die Mitglieder des SSV sind fair

zu den Mitarbeitern und

respektieren sie

-----------------------------------------

Die Schausteller des SSV sorgen

für Sicherheit insbesondere

kleiner Kinder, die sich allein

auf dem Festplatz bewegen.

-----------------------------------------

Die Mitglieder des SSV

reagieren in kritischen

Situationen gelassen

-----------------------------------------

Der SSV tut Gutes und

redet darüber

-----------------------------------------

Zielstellungen des Schwäbischen Schaustellerverbandes | 19



Strategie | 21

Strategie

Die Strategie zeigt, in welche Richtung

gegangen werden soll. Sie ist aus

der Philosophie des Schwäbischen

Schaustellerverbandes abgeleitet.

Ohne Strategie keine Ziele und

ohne Ziele entsteht Chaos.

-----------------------------------------

Effektivität und Effizienz -

der kleine, feine Unterschied

Wenn eine Maßnahme angewendet

wird, kann das effektiv sein. Wird sie

jedoch verkehrt angewendet, ist sie

nicht effizient und geht ins Leere.

Das Richtige tun und es richtig zu tun

- ist die Definition des feinen Unterschieds

zwischen Effektivität und

Effizienz.

-----------------------------------------

Bekanntes und Erfahrungen sind

Rückblicke - sie allein zu berücksichtigen,

führt zum Stillstand

Die Strategie geht vom Bekannten,

vom Gelernten, von der Erfahrung

aus und enthält diese Erkenntnisse.

Wäre dieses alles, bewirkte sie den

Stillstand. Das Board fördert das

Übliche und Herkömmliche, baut es

aus, aber sucht stets nach neuen

Ufern. Tradition und Fortschritt sind

im Einklang und bedingen einander.

Der SSV verfolgt in der Strategie

den effizienten Mix zwischen

traditionell zu sein, aber innovative

und zukunftsweisende Elemente

einzubinden.

-----------------------------------------

Wer anders ist, erzeugt

Aufmerksamkeit

Volksfeste sind unterhaltsam und

lustig. Wenn es dabei ab und zu

etwas schräg zugeht, heben sich die

Blicke. Das ist ein Teil der Strategie,

die Aufmerksamkeit bei nahezu allen

Intressensclustern erzeugt.

-----------------------------------------

-----------------------------------------

Wir finden uns ganz toll …

Ihnen ist es vermutlich nicht selten

aufgefallen, dass Firmen und Dienstleister

jeder Art stets von ihren kompetenten

Mitarbeitern und der hohen

Qualität ihrer Produkte oder Dienstleistungen

sprechen.

Das ist so sinnlos, wie verbreitet -

jeder möchte dieses gern über sich

wahrgenommen wissen … aber

wer soll Eigenlob ernst nehmen?

-----------------------------------------

Alternative,

das Qualitätsversprechen

Die Strategie des SSV enthält ein

Qualitätsversprechen und den

Anspruch, stets daran zu arbeiten,

dieses einzuhalten. Erst wenn sich

etwas in der Kundenwahrnehmung

als Qualität manifestiert, ist es auch

Qualität.

Regelmäßig durchgeführte Schulungen

und Weiterbildungen von

Chefs und Personal und deren Auftreten

vor den Gästen lässt diese

erkennen, wenn es sich tatsächlich

um kompetente Mitarbeiter handelt.

Schausteller investieren in ihre

Geschäfte, so dass diese einladend

wirken. Anmutung und Unterhaltungswert

eines Geschäfts überzeugt

Kunden von der Qualität einer

Leistung - oder aber auch nicht.

-----------------------------------------

-----------------------------------------

Respekt erhält, wer respektiert

Eine weitere Ausprägung der Strategie

ist, mit jedermann auf Augenhöhe

zu kommunizieren, ihn zu

respektieren und so zu empfangen

wie man selbst empfangen werden

möchte. Das Kind, der finanziell

unterprivilegierte Mensch, der nicht

europäisch wirkende Besucher,

die Putzfrau, der Bürgermeister -

alle haben dieselben Rechte auf

respektvollen Umgang.

-----------------------------------------

Eltern müssen überzeugt sein,

dass ihre Kinder nicht zu Schaden

kommen

Dass Eltern sich gern mal auf dem

Plärrer niederlassen, ohne ihre Kinder

ständig im Auge behalten zu müssen,

um zu essen oder etwas zu trinken,

weiß jeder Vater, jede Mutter.

Nicht immer sind Großeltern mit

dabei oder große Geschwister.

Da kommt es vor, dass kleine Kinder

- nicht die kleinsten - gern ohne

Eltern ums Gelände laufen und ihre

Welt erkunden.

Es ist das ungeschriebene Gesetz

unter Schaustellern, dass jedes

kleine Kind, das ohne Eltern auf dem

Gelände unterwegs ist, beobachtet

wird und sobald es sich nicht mehr

zurechtfindet, unsicher ist, weint

oder in Bedrängnis gerät, in Obhut

genommen wird.

-----------------------------------------

-----------------------------------------

Deeskalation entschärft

kritische Situationen

Kommt es zwischen Besuchern zu

verbalen Auseinandersetzungen, oder

gar Rempeleien, wird umgehend die

Security oder in schwereren Fällen

die Polizei verständigt. Sind Schausteller

involviert, werden sie beruhigend

auf die Kontrahenten einwirken.

-----------------------------------------

Erkenntnisse für das Große und

Ganze werden zum Handeln

Letztlich findet sich die Basis der

Strategie auf dem Boden der

neuesten Erkenntnisse wieder.

Wen hat es vor zwanzig Jahren

beispielsweise interessiert, wieviel

Energie verpulvert wurde, wohin

Plastik verschwand? Es ist heute

gesellschaftliche Forderung,

darüber nachzudenken und Maßnahmen

zu ergreifen (Effektivität),

diese richtig umzusetzen (Effizienz)

und damit seinen Beitrag für das

Große und Ganze zu leisten.

-----------------------------------------

Ohne Kommunikation ist

nichts vermittelbar

Es wäre sehr einsam, wenn eine

Philosophie und die daraus abgeleitete

Strategie, die zu den Unternemenszielen

führt, nur einige

wenige Personen kennen und damit

im Kämmerchen verwelkt. Um Verständnis

zu wecken, Anerkennung

zu erlangen, Zuspruch zu erreichen,

Menschen zu gewinnen, ist eine proaktive,

gut geplante und professionelle

Kommunikation unerlässlich.

-------------------------------------------



Sind alle Ziele erreicht

worden?

Die Philosophie im Schwäbischen

Schaustellerverband entwickelte sich

durch gemeinsames Verständnis; eine

Strategie ließ sich daraus ableiten;

Ziele wurden definiert und alle daraus

resultierenden Maßnahmen zeigen,

ob sie einerseits effizient sind und

andererseits mit den Zielen und

Strategien übereinstimmen.

Wie steht es mit der Zielerreichung?

------------------------------------------------------------------------------------------

Wurden alle Interessensgruppen erreicht?

Mittels unterschiedlicher Kommunikationswerkzeuge werden sämtliche gesellschaftlichen

Schichten erreicht. Aufgrund der Bekanntheit der Marke Plärrer

sowie geplanter und gezielter Kommunikationsmaßnahmen auf allen Kanälen,

ist in Augsburg und der Region nahezu jedermann über den Plärrer informiert.

Die Menschen sind interessiert und informieren sich.

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Besuchen auch Menschen den Plärrer, die nicht zu den üblichen

Volksfestbesuchern zählen?

Separate Thementage sprechen auch jene Gruppen an, die keine oder eine

nur geringe Affinität zu Volksfesten besitzen. Bisher gelang es, dieses Publikum

in großer Anzahl zu bewegen, den Plärrer trotzdem aufzusuchen.

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Kommen Familien mit Kleinkindern gern zum Plärrer?

Junge Mütter mit Kleinkindern benötigen im Volksfesttrubel Rückzugorte, in

denen sie ihr Baby stillen, es wickeln und sich einen Moment erholen können.

Es gibt Enklaven, die dafür eingerichtet wurden und zum Ausruhen einladen.

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Wie verhalten Schausteller sich bei Gesprächen mit ihrer Kundschaft?

Die Besucher schätzen es, wenn ihnen zugehört wird. Auf Fragen reden sie

sich Dinge von der Seele und es lässt sich erfahren, was sie gut finden oder

stört. Wer fragt und zuhört lernt daraus und hat bessere Umfrageergebnisse,

als Marktforschung sie je ergeben könnte - und es ist kostenlos.

Das Verhältnis zwischen Schaustellern und ihren Besuchern ist freundlich

und respektvoll. Alle Schausteller setzen auf Kundenbindung und viele

verfügen seit Jahren über einen großen Kundenstamm.

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Was tut der Schaustellerverband, um weniger privilegierte Schichten

zu beteiligen?

Caritative Maßnahmen der Schausteller für Waisenkinder,

behinderte Menschen, Flüchtlingsfamilien beweisen Mildtätigkeit.

Dieses erzeugt Aufmerksamkeit in der Bevölkerung.

Es ist nicht zu verleugnen, dass damit ein positiver Imagetransfer

einhergeht.

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Sind alle Ziele erreicht worden? | 23

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Wie wird mit den Themen Umwelt- und Klimaschutz umgegangen?

Erkenntnisse, die aus Forschung und Lehre entstehen und valide sind, können

nicht widerlegt werden. Ob sich daraus beispielsweise die Notwendigkeiten

des Energiesparens, der Müllvermeidung, des Vermeidens unnötiger Fahrten

ergeben, alle diese Notwendigkeiten sind ins Tagesgeschehen der Schaustellerschaft

eingeflossen - auch wenn dieses mit Investitionen verbunden war.

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Wie verhalten sich Schausteller gegenüber ihren Mitarbeitern?

Wer respektiert - wird respektiert, das ist die Formel für den menschlichen

Umgang untereinander und miteinander. Geschäfte aufbauen, vierzehn Tage

spielen und dabei auf Sicherheit achten, Kunden zufriedenstellen, abbauen,

weiterreisen, aufbauen … Es kann sich beim Auf- und Abbau um komplizierte

Fahrgeschäfte handeln, die Millionenwerte repräsentieren - ohne perfekt

ausgebildete Mannschaft oder mit demotivierten Mitarbeitern kämen

Schaustellerchefs wohl schnell in problematisches Fahrwasser.

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Wie stellen Schausteller sicher, dass Kindern, die sich ohne Aufsicht der

Eltern auf dem Plärrer bewegen, keinen Schaden erleiden?

Die meisten Schausteller sind selbst Eltern, Großeltern, haben Verwandtschaft

mit kleinen Kindern. Alle haben es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht,

Kinder, die auf dem Plärrer ohne Aufsicht umherlaufen, stets im Auge zu

behalten. Diese Verpflichtung gilt ebenso für das Personal. Sobald Kinder

unsicher scheinen, in Bedrängnis geraten, werden sie in Obhut genommen.

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Wie reagieren Schausteller auf Streit oder Provokationen?

Aus langen Erfahrungen haben Schausteller gelernt, dass sich mit Gelassenheit

jede kritische Situation entschärfen lässt. Wenn jemand belästigt werden

sollte, bieten Schausteller Schutz und Hilfe an. Security und Polizei sind

präsent, deeskalieren oder ordnen die Lage.

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Weshalb ist es wichtig, Positives zu berichten?

Oftmals werden Vorurteile geäußert, dass Schausteller in einer Stadt ankommen,

ihre Karussells „aufklappen“ und das Geldverdienen könne beginnen.

Das ist eine fast böswillige, mindestens aber undifferenzierte Betrachtungsweise,

die der Realität standhalten kann. Über Fakten zu berichten, ist

demzufolge für jedes Unternehmen wichtig. Dann mag sich jeder selbst

eine Meinung bilden.

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Diese Wege führten zum Ziel | 25

Diese Wege führten

zum Ziel

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Kommunikation, die jeden erreicht

Um mit der Kommunikation jedermann

zu erreichen, nutzt der Schwäbische

Schaustellerverband soziale Medien.

Auf den Kanälen Facebook, Instagram

und neuerdings TikTok beginnt die

Vorberichterstattung über den Plärrer

zehn Tage vor dem Start mit Rückschauen

in die vorigen Spielzeiten,

Ankündigungen von Thementagen

und der Vorschau auf Fahrgeschäfte

sowie Fotostrecken von der Ankunft

und Aufbau der Geschäfte. Während

des Plärrers wird mehrmals täglich

redaktionell mit kurzen Texten und

aktuellen Bildern über den jeweiligen

Tag berichtet.

Im Stadtbild flattern vor dem Start die

Flaggen des Plärrers an verschiedenen

Standorten. Plakate prangen in Stadt

und Umland; an den Ein- und Ausfallstraßen

weisen Großplakate auf die

Veranstaltung hin. An exponierter

Stelle im Stadtmittelpunkt steht

ein Kubus, der den Plärrer bewirbt

sowie Sponsoren und Werbepartner

präsentiert.

Radio- und Fernsehwerbung wird

geschaltet, Zeitungen und Illustrierte

berichten redaktionell und Anzeigen

informieren auf den Seiten. Einige Tage

vor Plärrerbeginn laden Stadt und

Verband zu einer Pressekonferenz.

Das Plärrergelände wird eingefriedet

und dabei entstehen einige tausend

Quadratmeter Werbefläche, die von

Werbepartnern für Plakatwerbung

genutzt werden. Zu speziellen

Thementagen erfolgen vorab

besondere Berichterstattung in den

sozialen Medien. Außerdem werden

Pressemitteilungen dazu versendet.

Nach Plärrerende läuft die Berichterstattung

mit Abbaufotos und einem

Rückblick auf die vergangenen Spieltage

eine Woche weiter.

Zwischen den Spielzeiten eines

Jahres (Ostern und Spätsommer)

werden auf der offiziellen Facebookseite

wöchentlich attraktive Titelbilder

mit dem Hinweis auf die

nächste Veranstaltung veröffentlicht;

damit bleibt die Seite interessant

und Follower kommen hinzu.

Zur Kommunikation des SSV gehören

die Akquisitionen von Sponsoren,

Werbepartnern und Partnern für

Fundraising (Unterstützung caritativer

Maßnahmen).

Dafür wurde ein aufwändiges

Partnerkonzept entwickelt, das über

den gegenseitigen Nutzen informiert.

Führende Politiker haben zu dieser

Partnerschaft Empfehlungen

ausgesprochen.

Vertiefte Erkenntnisse über den

Schaustellerverband, den Plärrer und

seine Schausteller verschafft diese

Broschüre. Die Vorstände des SSV

sind in diversen Gesprächsrunden

mit Wirtschaft und Politik vertreten

und betreiben dort Lobbyarbeit.

Nahezu jeder Bürger in Augsburg und

der Region hört und sieht mehrmals

etwas über den Plärrer. Dabei stehen

auch außergewöhnliche Thementage

im Mittelpunkt.

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Diese Wege führten zum Ziel | 27

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Menschen ohne oder mit

geringer Affinität zum Plärrer

kommen trotzdem

Um Menschen, die keine oder nur

geringe Affinität zum Plärrer besitzen,

dennoch für den Plärrer zu

begeistern, werden Thementage und

Sonderveranstaltungen ausgerichtet.

Darüber wird vorab berichtet, um

Interesse und Neugier zu wecken.

Neugier ist eine Triebfeder.

Dabei gehts nicht um Karussells,

Bratwurst, Mandeln, Bier, Schießen,

Lose oder Feuerwerk; es geht um

spannende Themen, mit denen

Menschen vom Plärrer zu begeistern

sind, die den Plärrer wahrnehmen

aber sonst nie besucht hätten.

Als Auswahl seien hier nur einige

Themen genannt, die auf breitgefächertes

Interesse stießen:

60th Days, Bikerdays, American Days

mit Oldtimern, Dancegroups und

Rockbands, mobile Musikpavillons,

die den Plärrer umrunden, Tage mit

Rundfahrten auf historischen Schaustellerschleppern,

historische Fahrgeschäfte

an separaten Stellen,

Theatervorführungen, Wirtschaftstage,

Beratungstage durch das

Arbeitsamt in Festzelten für Schüler,

Tanzvorführungen an und vor Fahrgeschäften,

Radiodays mit Suchund

Geschicklichkeitsspielen,

Datingdays, Walking Acts mit

Starwars-Darstellern, Sagen- oder

Märchenfiguren, Fototermine mit

den Plärrermaskottchen, Tag für

Queers, Girl Boys and Boy Girls.

Bei dieser Themenvielfalt sind die

freitäglichen Feuerwerke beinahe

eine Randerscheinung geworden.

Noch vieles ist denkbar und

fast alles ist möglich …

Die Schaustellerschaft ist kreativ.

Die Besucher strömen in Scharen

zu diesen Veranstaltungen und es

besuchen Menschen den Plärrer,

die ansonsten nie auf Volksfeste

gegangen wären.

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Familien mit Babys und Kleinkindern

wird es leicht gemacht,

den Plärrer zu besuchen

Familien kommen gern mit ihren

Kleinkindern zum Plärrer, weil ihnen

dort Rahmenbedingungen geboten

werden, die es den Müttern ermöglichen,

Babys zu stillen, zu wickeln

und sich auszuruhen. An einigen

Fahrgeschäften sind entsprechende

Einrichtungen vorhanden.

Zelt-, Schank- und Imbissbetriebe

richten separate Toiletten für Mütter

oder Väter mit Kindern, Wickelräume

und Ruhezonen ein.

Es gibt Möglichkeiten, Fläschchen

für Babys zu wärmen.

An Kinder- und Familientagen werden

die Preise an allen Geschäfte reduziert.

Dann gibts Plärrervergnügen fürs

Taschengeldbudget. Das Angebot an

Fahr-, Spiel- und Spaßgeschäften ist

auch auf kleine Kinder abgestimmt;

es gibt sogar Babyflieger. Verzehrangebote

in Zelten und Imbissen für

Kinder sind obligatorisch.

Der Besucherstrom von Familien mit

Kinderwagen, Kinderbuggys, kleinen

Kindern in Trageeinrichtungen oder

an der Hand der Eltern oder Großeltern

geführt, nimmt stetig zu.

Eine hohe Zufriedenheit mit der

Kinder- und Familienfreundlichkeit

ist erreicht und wird ausgebaut.

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Gutes Verhältnis zwischen Gästen

und Schaustellern

Es ist eine kostenlose und effiziente

Form der Marktbefragung, wenn

sich mit Gästen unterhalten wird.

Dabei ist es für Schausteller weniger

wichtig, etwas zu erzählen, vielmehr

liegt die Kunst darin, richtige

Fragen zu stellen. Die Gäste

schätzen das und teilen gern ihre

Ansichten und Meinungen mit.

Diese Aufmerksamkeit bleibt nicht

unbemerkt, da Befragte sich ernstgenommen

fühlen und darüber auch

in ihrem Bekannten- und Freundeskreis

sprechen. So entsteht eine

positive Meinungsbildung, die sich

durch Gespräche im Familien- oder/

und Bekanntenkreis multipliziert.

Die Schausteller erhalten Informationen

und Vorschläge aus

erster Hand und die Mundpropaganda

wirkt sich positiv aus.

Dass diese Konversation nur bei

ruhigen Verläufen an den Geschäften

sinnvoll ist, liegt auf der Hand.

Darauf zu verzichten, bewirkt

auf Dauer Informationsdefizite

und was das bedeutet,

weiß jeder Unternehmer.

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Auch weniger privilegierte

Schichten werden auf dem Plärrer

willkommen geheißen

Geben ist seliger denn Nehmen,

dieses Apostelwort beseelt den Geist

des Schwäbischen Schaustellerverbandes

und seiner Mitglieder.

Die meisten Schausteller sind gläubige

Christen, die es mit Mildtätigkeit

und Teilnahme von weniger begüterten

Menschen sehr ernst nehmen.

In jeder Spielzeit des Plärrers werden

an mindestens zwei Tagen caritative

Maßnahmen durchgeführt. Waisenkinder,

behinderte Menschen, Flüchtlingsfamilien

gehören zu dem von

Schaustellern eingeladenen Kreis.

Einige Schausteller opfern ihre Freizeit,

um die Gäste ehrenamtlich über

den Plärrer zu begleiten.

Immer wieder trifft man Joe Diebold,

Bruno Noli, Florian Diebold, Anja und

Michael Karl, Siegfried Springer, Heino

Steinker, Sarah Diebold, Karoline

Zehle, Christina Schneider, Benny

Gaul, Jessica Roie und Ludwig Meeß

an, die mit Hingabe die Menschen

betreuen. Sie setzen Gehbehinderte

in die Karussellgondeln und heben

sie auch wieder heraus, schieben

ihre Rollstühle, helfen wo immer es

nötig ist und unterhalten sich mit

den Menschen.

Schausteller stellen kostenlos ihre

Fahrgeschäfte und Sicherheitskräfte

zur Verfügung und Imbissbesitzer

verköstigen die Besucher.

Die Schausteller bezahlen das alles

aus ihrer eigenen Tasche.

Zielloses Streuen mildtätiger Angebote

wird vermieden. Gezielte Einladungen

garantieren, dass jene daran

partizipieren, die es wirklich nötig

haben. Sponsoring mildtätiger Veranstaltungen,

Fundraising genannt, ist

beliebt. Der Name des Sponsors

steht in Verbindung mit Mildtätigkeit.

Diese caritativen Anstrengungen

bleiben der Öffentlichkeit nicht verborgen

und erlangen hohe Aufmerksamkeit

bei Politik und Presse.

Wenn bedacht wird, dass jeder eingeladene

Besucher - je nach Anzahl

der eingeladenen Gäste - an Personalkosten,

Betriebskosten und Verpflegung

bis zu 20 Euro verursacht,

lässt es sich leicht errechnen, wie

stark beim letzten Plärrer 800 ukrainische

Familien und 200 andere

Personen die Erträge der beteiligten

Schausteller dezimiert haben.

Die Schausteller machen es dennoch

aus Überzeugung gern und regelmäßig.

Der Lohn sind Dankbarkeit und

strahlende Augen.

Es soll nicht verschwiegen werden,

dass durch umfangreiche Berichterstattung

über diese Ereignisse,

Imagetransfer generiert wird.

Tue Gutes und rede darüber!

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Diese Wege führten zum Ziel | 29

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Umwelt- und Klimaschutz sind

ernstzunehmende Themen

Bevor es gesellschaftliche Forderungen,

Bedürfnisse und Normen

nach Umwelt- und Klimaschutz,

Betriebssicherheit, Jugendschutz,

gemäßigter Moderations- und

Musiklautstärke, Preisklarheit und

Preiswahrheit und nach Informationsbedarf

gab, erfüllte die Schaustellerschaft

einen Großteil aus eigener

Überzeugung. Sie waren Vorreiter

beim Umbau herkömmlicher

Beleuchtung zur LED- Technik.

Der gesamte Plärrer wird vom

örtlichen Energieanbieter ausschließlich

mit „Grünem Strom“

aus Wasserkraft versorgt.

Schausteller würden gern auf

die Reise mit ihren Maschinen und

Fahrzeugen über die Straßen

verzichten und auf die Eisenbahn

ausweichen: aber da hat die

Institution Deutsche Bahn versagt.

Die Möglichkeiten sind der Schaustellerschaft

genommen.

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Mitarbeiter sind kein

notwendiges Übel

Für die Personalführung im Allgemeinen

und in der Schaustellerschaft

im Besonderen, ist die Anwendung

der Zweifaktoren Theorie

nach Professor Herzberg (1959 veröffentlicht)

ein guter Ansatz.

Dabei werden Motivatoren und

Hygienefaktoren unterschieden.

Persönliche Zuwendung, Lob,

Zutrauen und Vertrauen sind jene

Motivatoren, die den Menschen

das Gefühl vermitteln, gebraucht

zu werden. Das schafft Mitarbeiterbindung

und verhindert hohe

Fluktuation.

Geld hingegen motiviert nicht;

es ist lediglich ein Hygienefaktor,

der aber keine Bindung verschafft.

Ist das Betriebsklima schlecht,

kann ein etwas höherer Lohn bei

einem anderen Unternehmen zum

Wechsel des Arbeitgebers führen.

Da in letzter Zeit immer mehr „Kopfgeldjäger“

ihr Unwesen treiben und

mit Geldversprechen versuchen,

Arbeitskräfte abspenstig zu machen,

werden die Kenntnisse über diese

wissenschaftlich begründete Theorie

immer wertvoller.

Die Mitglieder des Schwäbischen

Schaustellerverbands haben die

Notwendigkeit erkannt, diese Form

der Mitarbeiterführung anzuwenden.

Viele Unternehmer statten ihre Mitarbeiter

mit Kleidung aus, die einerseits

gut aussieht, stets sauber ist

und eine Zuordnung des Mitarbeiters

zum Unternehmen zulässt.

Eine Begebenheit aus der Vergangenheit

war der Wechsel eines

Mitarbeiters zu einem anderen

Schausteller, der mehr Lohn bot.

Der wechselnde Mitarbeiter verließ

ein Unternehmen, in dem mittags

warmes Essen von der Frau des

Schaustellers zubereitet und gemeinsam

an einem Tisch gegessen wurde.

Es gab Getränke und zwischendurch

Imbisse sowie Kaffee und Kuchen,

die Arbeitskleidung wurde gewaschen.

Bei dem anderen Schausteller

kümmerte sich darum niemand.

Der Mitarbeiter versuchte innerhalb

weniger Tage reumütig zum alten

Unternehmen zurückzukehren, und

weil er zuvor immer zuverlässig war,

gelang ihm das auch.

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Sicherheit kleiner Kinder zu gewährleisten,

ist oberste Aufgabe

Während Eltern gern auch einmal

etwas essen und trinken möchten,

langweilen sich ihre Kinder oft währenddessen

und versuchen den

Plärrer auf eigene Faust zu erkunden.

Sind Ihre Kinder bereits so weit,

dass sie wieder zurückfinden, ihren

Namen nennen können; haben sie

ein Schildchen mit einer Telefonnummer

der Eltern dabei, vielleicht ein

eigenes Handy? Dann lassen Sie die

Kinder gewähren.

Kinder gehen auf dem Plärrer nicht

verloren.

Allen Schaustellern liegt eine Direktive

vor, jedes kleine Kind, das auf

dem Gelände ohne Begleitung unterwegs

ist, im Auge zu behalten.

Die Fußstreifen der Sicherheitskräfte

(Polizei und Security) erhielten dieses

Briefing auch.

Wann immer ein Kind Unsicherheiten

zeigt, in Bedrängnis gerät, weint,

ziellos oder irritiert wirkt, wird es

umgehend in Obhut genommen

und den Eltern zurückgeführt.

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Die Mitglieder des SSV reagieren

in kritischen Situationen gelassen

Es kommt Gottseidank immer

seltener vor, dass es auf dem Plärrer

zu Streit oder gar Handgreiflichkeiten

kommt. Der sich als Familienfest

etablierte Plärrer lässt das

nicht zu und eine sich diesbezüglich

ausleben wollende Klientel bleibt

dem Plärrer fern.

Kommt es dennoch zu Disputen

in die Schausteller involviert sind,

wird Verständnis gezeigt und das

Gespräch gesucht. Damit ist der

Deeskalation meist Genüge getan.

Schausteller und Festwirte sind aber

gehalten, gegebenenfalls die Security

zu rufen oder die Polizei. Geraten

Menschen in Bedrängnis, bieten

Schausteller Schutz und Hilfe an.

Zwischen den Schaustellern,

Polizei und Security gibt es eine

direkte Verbindung.

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Der SSV kommuniziert

Wer kennt das Sprichwort nicht:

„Klappern gehört zum Handwerk.“

Undifferenzierte Aussagen und

falsche Tatsachenbehauptungen

sind geeignet, das Image von

Berufsgruppen zu schädigen.

Viele Jahrhunderte war das Image

der Schausteller ohnehin nicht gut.

Im Jahre 1773 rückte der Dichter,

Philosoph und Staatsmann Johann

Wolfgang von Goethe Volksfeste in

den Blickpunkt des Adels, des Großbürgertums

und des Bürgertums, als

er ein Theaterstück über den Jahrmarkt

schrieb, es später aufführte

und selbst eine Hauptrolle übernahm.

Volksfeste, Schausteller und Händler

standen plötzlich im Fokus der

„gehobenen“ Gesellschaft.

Das Stück kam gut an, setzte Trends

und änderte alles. Die Schausteller

erhielten ab da gebührende Anerkennung.

Es dauerte noch einige Jahrzehnte,

bis das heutige Image dieser

Berufsgruppe erreicht wurde.

(Das war das Klappern des

Handwerks.)

Um negativen, undifferenzierten und

verkehrten Aussagen und Meinungen

zu begegnen, wurde die Unternehmenskommunikation

erfunden.

Das Unternehmen wird neutral über

sich berichten lassen und lässt

Interessierte einen Blick hinter die

Kulissen werfen.

Hierbei ist es in Unternehmen

üblich, Fakten anzuführen - so auch

im Schwäbischen Schaustellerverband.

Es geht nicht um Rechtfertigung,

vielmehr um Darstellung

wahrer Sachverhalte.

Das hat zu einem positiven Image

für die Schausteller geführt.

Schausteller sind heute Geschäftsleute,

Arbeitgeber, Steuerzahler

und Verbraucher.

Sie sind als Berater oft in politische

Entscheidungen involviert.

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Der Augsburger Christkindlesmarkt | 43

Der Augsburger

Christkindlesmarkt

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Vielfalt von Unterhaltung und

Warenhandel

Der Bayerische Landesverband

der Markthändler (BLV) hat über den

Augsburger Christkindlesmarkt die

„Lufthoheit“. Die Belange des Verbandes

zielen darauf ab, ein möglichst

umfangreiches, hochwertiges Warenangebot

auf dem Christkindlesmarkt

anzubieten. Dementsprechend sind

Planungen und Konzepte des BLV

auch in erster Linie auf dieses Ziel

ausgerichtet.

Die Intention des Schwäbischen

Schaustellerverbands ist, über die

Positionierung als Warenmarkt hinaus,

den Freizeit- und Erlebniswert

des Christkindlesmarktes zu steigern.

Es hat sich dank der Bemühungen

der Schaustellerschaft eine

Symbiose zwischen Handel und

Unterhaltung entwickelt, die den

Augsburger Weihnachtsmarkt zu

einem besonderen Erlebnisort macht.

Neben einem hochwertigen Warenangebot

ist Geselligkeit sein unverwechselbares

Element.

Darüber hinaus ist der Schaustellerverband

für die Gestaltung

der Werbung zuständig.

Der Schwäbische Schaustellerverband

hat an der Moritzkiche die

Strategie für den Plärrer angewandt

und ein kinder- und familienfreundliches

Areal geschaffen. Es besticht

durch den aufwändig dekorierten

Platz; ein nostalgisches weihnachtliches

Kinderkarussell; ein buntes

Hexenhaus, vor dem regelmäßig

eine freundliche Hexe erscheint,

um den anwesenden Kindern

Süßigkeiten darzureichen; einem

romantischen Märchenschloss,

auf dessen Bühne Theaterstücke

für Kinder aufgeführt sowie allerlei

andere Kinderunterhaltungen angeboten

werden und einem weihnachtlichen

Guckkasten, der Einblick in

die Werkstatt des Weihnachtmannes

bietet. Animierte Puppen demonstrieren

dort, wie Geschenke

entstehen und verpackt werden,

außerdem liest der Weihnachtsmann

auf Knopfdruck in mehreren

Sprachen Geschichten vor.

Jeder Besucher kann seine Sprache

selbst auswählen.

Diese Weihnachtsinsel wird ergänzt

durch einen Stand mit Getränken,

einem Grillimbiss, ferner mit Ständen

für Süßwaren und Crêpes. Eine Toilette

mit Wickelraum ist ebenfalls vorhanden.

Familien mit kleinen Kindern

halten sich dort gern und lange auf.

Die Kleinen sind nur schwer davon

zu überzeugen, nach dem Erlebnis

wieder den Heimweg anzutreten.

Der zentrale Punkt des Christkindlesmarktes

ist der Rathausplatz. Dort

hat eine Schaustellerfamilie ein

weihnachtliches Stadtbild mittels

einer Weihnachtspyramide geschaffen.

Die Sichtachse Christbaum,

Pyramide, Perlachturm, Rathaus ist

einmalig. Schausteller betreiben

dort Ausschankgeschäfte mit hohem

Erlebnis-Charakter sowie Grillimbisse

und Süßwarengeschäfte mit

Mandeln, Zuckerwerk, Lebkuchen,

Maroni … An einigen Ständen lässt

sich edler Christbaumschmuck erwerben.

Eine Weihnachtskrippe mit

nahezu lebensgroßen, geschnitzten

Figuren und ein Christkindlespostamt

runden das weihnachtliche Ensemble

ab. An den Wochenenden wird an

der Rathausfassade das weltweit

einmalige Engelesspiel aufgeführt.

Das Erfinder des Engelesspiels

wurde durch ein Gemälde von

Hans Holbein inspiriert.

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Bisherige Erfolge basieren wesentlich auf dem Brückenbau zwischen Tradition und Moderne | 45

Bisherige Erfolge

basieren wesentlich

auf dem Brückenbau

zwischen Tradition

und Moderne

Als Erfolge sieht der Schwäbische

Schaustellerverband neben einer

Reihe anderer drei Kernstücke, die

das Bild und die Marke des Plärrers

im besonderen Maße prägen.

1. Sicherheit

2. Kinder- und

Familienfreundlichkeit

3. Parallelen zwischen Tradition

und Moderne

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Sicherheit

Seit Jahren sind Störungen durch

verbale oder körperliche Attacken

rückläufig. Das ist einerseits den

Sicherheitskräften von Polizei und

Security zu verdanken und andererseits

dem Image des Plärrers, das

Störer davon abhält, sich auf dem

Volksfest auszuleben. Sie werden

entdeckt, gemaßregelt und des Geländes

verwiesen. Darüber hinaus

sind alle Schausteller aufmerksam

und lassen Störungen unterbinden.

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Kinder- und

Familienfreundlichkeit

Der Plärrer als Familienfest ist

eine wesentliche Voraussetzung,

die Marke Plärrer zukunftsfähig

zu gestalten. So alt die Weisheit

auch klingen mag: Kinder sind

die Zukunft - auch die des

Augsburger Plärrers.

Stets arbeitet der Verband daran,

Familien mit Kindern den

Besuch des Plärrers angenehm

und sicher zu gestalten.

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Parallelen zwischen Tradition und Moderne

Wer seine Historie nicht kennt, hat keine Zukunft. Traditionen zu bewahren

ist eine Aufgabe, um die Zukunft zu sichern. Volksfeste gehören zum

bürgerlichen Kulturgut. Deswegen ist es unabdingbar, sämtliche bürgerlichen

Ansprüche und Wünsche zu erkennen und ihnen Raum zu geben.

Ansonsten wird die Gruppe der Volksfestbesucher immer kleiner,

bis eines Tages niemand mehr Interesse zeigt.

Die Brücke zwischen Tradition und Moderne zu bauen bedingt zum einen,

die unterschiedlichen Interessen potenzieller Besucher zu kennen,

zum anderen, sie mit auf sie projizierten und vielfältigen Angeboten

zu erreichen.

Es sind noch eine große Anzahl weiterer Erfolge zu verzeichnen.

Diese drei Grundvoraussetzung müssen dafür aber immer gegeben sein.

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Zukunftsszenarien und Althergebrachtes | 47

Zukunftsszenarien und

Althergebrachtes

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1876 wurde auf Betreiben der

Augsburger Bürgerschaft die

Trennung von Warenmärkten und

Unterhaltungsmärkten veranlasst.

Das „Geplärre“ wurde vor die Stadt

verbannt; Fieranten und ihre Waren

durften in der Stadt bleiben.

Schausteller und Fieranten waren

zunächst in einem Verband

organisiert - dem BLV. Aufgrund

unterschiedlicher Interessen und

Strategien, splitterten sich die

Schausteller von diesem Verband

ab und fanden eine Heimat in einer

Sektion im Schaustellerverband Süd.

1954 vollzog sich auch davon die

Trennung und der Schwäbische

Schaustellerverband entstand und

etablierte sich.

Dass die 1876 erfolgte Trennung von

Warenhandel und Unterhaltung sich

im einundzwanzigsten Jahrhundert

eher nachteilig auf die Dult auswirken

könnte, ist zu befürchten.

Die Augsburger Dult findet zweimal

jährlich statt. Ihren Ruf als längstes

Freiluftkaufhaus gaben ihr die Besucher.

Sie hatte nach der Trennung

von Unterhaltung und Warenhandel

jahrzehntelange Bedeutung als Beschaffungsmarkt.

Ob sie im Zeichen

des expandierenden Onlinehandels

diese Funktion behält, ist fraglich.

Sind Imbisse, Cafés sowie Süßigkeitenstände

auf der Dult geeignet,

Besucherzahlen auf hohem Niveau

zu halten, oder sie gar zu steigern?

Es fehlt der Dult Unterhaltung und

Kurzweil, Erlebniseffekte und

jene Spannung, die den Plärrer

ausmachen.

Der Augsburger Christkindlesmarkt

hätte als reiner Warenmarkt vermutlich

auch keine Zukunft. Die Symbiose

aus Unterhaltung und Handel

macht Weihnachtsmärkte erlebnisreich

und zukunftssicher.

Der Augsburger Plärrer wurde anno

1876 auf Betreiben der Bürger zu

einem Appendix des gemeinsamen

Marktgeschehens und aus der Stadt

entfernt. Es tat ihm auf lange Sicht

gut. Er verzeichnet seit Jahren

steigende Besucherzahlen. Selbst

die zweijährige Pandemiepause

schadete ihm nicht. Er bietet nahezu

alles, was sich Besuchergenerationen

wünschen: Abwechslung,

Spannung, Erlebnis, Unterhaltung

und Geselligkeit. Der jeweilige Zeitgeist

sorgt für Innovation; die Tradition

wird dennoch hochgehalten.

Die Brücke zwischen Historie und

Moderne ist gebaut und steht. Sie

verhilft dem Plärrer zum Erfolg.

Wäre es sinnvoll, für eine Zukunftsgestaltung

wieder eine Verbindung

der beiden Welten zu einem gemeinsamen

Markt vorzusehen? In verschiedenen

Regionen gibt es bereits

solche Veranstaltungen.

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Die Brücke zwischen Tradition und Moderne und was sie bedeutet | 49

Die Brücke zwischen

Tradition und Moderne

und was sie bedeutet

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Die oft zitierte Brücke zwischen

Tradition und Moderne ist vermutlich

eine abstrakte Begrifflichkeit.

Einige Beispiele schaffen ein Bild.

Trachten- und Historienvereine mit

demokratischer Struktur sind dem

Plärrer und dem Schwäbischen

Schaustellerverband verbunden.

Es ist ein Miteinander gegenseitigen

Respekts. Die Königstreuen,

ein bayernweit aktiver Historienverein,

ist mit seiner Philosophie

in der Zeit um 1845 verankert.

Sie sind mit ihrem Auftreten in

historischen Trachten eine

Bereicherung des Plärrers und

verkörpern das Althergebrachte -

die Tradition.

Bayerische traditionelle Trachten

haben sich bei Besuchern des

Plärrers durchgesetzt.

Insbesondere Jugendliche betrachten

diese Kleidung als urbanen Trend

und zeigen sich derart gewandet

auf dem Plärrer. Moderne Menschen

mit historischer Kleidung sind Botschafter

zwischen früher und heute.

Historische Plärrer, etwa alle vier

Jahre begangen, fördern Technik,

Karussells und Erlebnisse längst

vergangener Zeiten zutage - eine

Reminiszenz an die Herkunft und

ein Zeichen des Wandels. Wenn

die alten Schaustellerschlepper über

den Plärrer donnern, verursachen

sie regelmäßig Menschentrauben

um sich herum.

60th Days mit Tanz- und Musikgruppen

lassen Nostalgie aufblühen.

Da begegnen einem Menschen mit

glänzenden Augen, die es genießen,

derartiges auf dem Plärrer geboten

zu bekommen. Mitsingen und

dabei tanzen sind die Regungen

der Besucher aus allen Schichten

der Gesellschaft.

Eine Theatergruppe besucht mit

skurrilen Gefährten den Plärrer,

umrundet ihn und man könnte

glauben, die Maschinen stammen

aus einer anderen Welt. Jules Verne

lässt grüßen. Menschenaufläufe

begleiten die Protagonisten auf ihren

Ungetümen, viele Besucher haben

sich extra zu diesem Anlass verkleidet

und feiern die Begegnung.

An Bikerdays übernehmen „harte

Kerle“ und ihre Backwarmer auf

Harleys den Plärrer. Mit donnerndem

Getöse umrunden sie das Gelände

und verschaffen den Besuchern Einblicke

in ihre Welt. Da sind Familienväter

anzutreffen, die mit etwas Wehmut

davon träumen, die Route 66 mit

einer dieser Maschinen zu bereisen.

Mit Walking-Acts wird Sciencefiction-

Serien gehuldigt. StarWars-Coseplayer

gehen in Gruppen über den

Plärrer und lassen sich fotografieren.

Nicht nur Kinder zeigen sich begeistert,

auch ihre Eltern freuen sich

über Begegnungen mit Dark Vader

und seinen Patrouillen.

Die Plärrer-Maskottchen sind ebenfalls

unterwegs - meistens an Kinderund

Familientagen. Wo eine undurchdringliche

Traube von Kindern

zu sehen ist, ragen meist Bärchen

Bruno, Dino, Löwe und Hase über

die Köpfe der Kleinen, die unbedingt

mit den Plüschis kuscheln wollen.

Radiotage bringen Schnitzeljagden,

Suchspiele oder Datingspiele auf

den Plärrer. Ob das Radio für den

Querschnittshörer oder Funk für

Jugendliche - alle haben prominente

Moderatoren dabei, spielen mit den

Besuchern und verteilen Preise.

Schräg geht es am RosaMontag zu,

wenn Queers, Boy Girls oder

Girl Boys auf dem Plärrer in Phantasiekostümen

feiern. Die moderne,

urbane Gesellschaft liebt diese

Veranstaltung und feiert kräftig mit.

Schausteller mit neuesten und

spektakulärsten Fahrgeschäften

kommen nach Augsburg auf den

Plärrer und bemühen sich darum,

wiederzukommen.

Das ist die Brücke zwischen

Tradition und Moderne.

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Über die Märkte

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Märkte, Herkunft und

ihre Bedeutung im Laufe der Zeit

Tausende Jahre fanden Märkte und

Feste vom Volk für das Volk,

von Herrschenden für Herrschende,

von Herrschenden für das Volk statt

sowie Feste der Geistlichkeit und

Feste und Märkte zu sakralen

Zwecken.

Märkte dienten dem Warenaustausch,

der Belustigung, Unterhaltung und

der Kurzweil sowie Begegnungen

von Fremden, Freunden, Bekannten -

sie waren gleichermaßen Börsen

für den Austausch von Nachrichten

und Informationen.

Man bereitete politische Entscheidungen

vor und sprach sich auf

Märkten darüber ab. Märkte waren

Höhepunkte im damaligen Leben

der Menschen. Auf und aus den

Märkten entwickelte sich die

Volkskultur.

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Das fahrende Volk entstand vor etwa 4.500 Jahren

Nach der Erfindung des Rades, 3.500 v. Chr. sowie der Erfindung der Achse,

etwa 900 Jahre später, kamen die Dinge ins Rollen. Die zu den Märkten

strebenden Händler, Handwerker, Barbiere, Quacksalber, Musikanten und

Gaukler wurden zum fahrenden Volk. Das fahrende Volk reiste von Ort zu Ort,

von Stadt zu Stadt, von Festung zu Festung, von Land zu Land, sahen und

hörten hier wie dort die neuesten Trends, Geschichten, Nachrichten und

Gerüchte. Sie verbreiteten diese auf ihrer Reise. Das fahrende Volk erlangte

immer neues Wissen und praktische Erfahrungen; es war allen anderen

Zünften dadurch überlegen.

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Die Jahrhunderte vergehen, die Märkte bleiben -

werden größer, vielfältiger

Menschen aller Gesellschaftsschichten, auch der zu der Zeit noch eine Rolle

spielende Adel, das Bürgertum, aber auch das Gesinde, begegnen sich auf

diesen Märkten - es entwickelte sich eine Volkskultur, die heute noch besteht.

Man begegnet sich, versteht sich, feiert gemeinsam. Das fahrende Volk ist in

den Städten mit ihren Aufführungen, ihren Waren und Darbietungen zwar gelitten,

musste aber nachts die Stadt verlassen und vor den Toren campieren.

Nur wer einen Bürgerbrief besaß, durfte in der Stadt weilen, dort auch Besitz

erwerben und Ämter anstreben.

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Trends, Entwicklungen und die Schaustellerei

Aus dem Zurschaustellen des schönen Scheins, der Angebote voller

Versprechen, Belohnungen und Spannung, neuester Darbietungen und

spektakulärer Erlebnisse, entwickelte sich die Zunft der Schausteller.

Sie blieben lange Zeit was sie einst waren - fahrendes Volk,

wurden aber zunehmend sesshaft.

Heute gibt es das fahrende Volk kaum noch. Die Schausteller sind Unternehmer

geworden, in Städten und Gemeinden ansässig, sind Arbeitgeber

und Steuerzahler sowie bedeutende Wirtschaftsfaktoren.

Sie sind zwar noch auf der Reise, aber dieses Reisen hat mit jenem des

Ursprungs nichts mehr gemein.

Über die Märkte | 51

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Dichter und Philosoph Johann Wolfgang von Goethe und Komponist

Ludwig van Beethoven rücken die Schaustellerei in ein neues Licht

Johann Wolfgang von Goethe schrieb den Schwank „Jahrmarktsfest zu

Plundersweilern“ im Jahre 1773. Das Stück wurde 1778 aufgeführt.

Goethe selbst spielte die Hauptrolle des Marktschreiers.

Der Schwank enthält einen Liedtext; Ludwig von Beethoven komponierte dazu

die Melodie.

Das Lied löste in der „gehobenen Gesellschaft“ Mitgefühl für Minderheiten aus

und wird vermutlich heute noch die caritative Ausrichtung der Schausteller

beeinflussen. Durch die Konstellation Goethe/Beethoven rückte das bis dahin

nicht sehr hohe Ansehen der Schausteller in ein neues Licht. Adel und Bürgertum

erkannten die Bedeutung der Schaustellerei und begannen, deren Arbeit

anzuerkennen und zu schätzen.

Der gesellschaftliche Aufstieg der Schausteller begann.

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Die Herkunft des Plärrers

Gute 1.000 Jahre entwickelten sich die Veranstaltungen aus Warenverkauf

und Unterhaltung.

In Augsburg wurde bereits ein Jahrmarkt im Jahre 967 in der Geschichtsschreibung

erwähnt. Kaiser Otto I. befand sich in Augsburg während einer

Reise und hielt sich in der Stadt auf, bis der Markt beendet war.

Eine kaiserliche Urkunde aus dem Jahre 1030 ist das früheste offizielle

Dokument eines Augsburger Jahrmarkts, der, wie beurkundet, im Hochmittelalter

stattfand.

Dulten gab es regelmäßig seit 1276, möglicherweise zweimal im Jahr,

und das inmitten des Augsburger Stadtgebietes ...

Ab 1809 siedelte sich die Dulten nach diversen Stadtumbauten in der Maximilian-

und deren Nebenstraßen an. 1876 gelang es, den durch den Lärm der

Dulten genervten Augsburger Bürgern dieser Gegend, den Jahrmarkt zu teilen.



Über die Märkte | 53

Die Schausteller mit ihrem Geplärre wurden der Innenstadt verwiesen

und auf dem kleinen Exerzierplatz vor der damaligen Militärschwimmschule

angesiedelt.

Die Schausteller hatten dort jetzt ihren Platz und sie haben ihn immer noch.

Zuerst waren sie nicht glücklich mit der Umsiedlung und nur wenige

beschickten die Veranstaltungen.

Aber es änderte sich. Jahrmärkte zum reinen Vergnügen fanden zweimal

jährlich zu den Dultzeiten - Ostern und im Herbst statt - mit zunehmendem

Erfolg. Dort auf dem Gelände konnte geplärrt werden,

dort störte es niemanden; die Schausteller und Besucher nannten diesen

Jahrmarkt umgangssprachlich deswegen auch „Plärrer.“

Im Jahre 1974 wurde der Name Plärrer offiziell eingeführt.

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Lauf der Zeit

1914 bis 1918 überstand der Plärrer den ersten Weltkrieg. 1927 durfte nach

den Kriegsjahren erstmalig Alkohol – Heidelbeerwein - ausgeschenkt werden.

Anno 1930 kam es zum Umbruch - Bierzelte eroberten den Plärrer - trotz

heftiger Proteste einer puritanischen Minderheit wurden sie genehmigt.

Man fürchtete Sittenverfall und zunehmenden Alkoholismus.

Eine Mehrheit aber wollte Bierzelte und bekam sie auch.

Besucherzahlen stiegen stetig; auch im zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945

spielte der Plärrer weiter - oft mit Einschränkungen. Er konnte wegen der

Kriegsereignisse nur einmal gar nicht abgehalten werden.

Nach Beendigung des Krieges im Herbst 1945, beschickten nur zehn Schausteller

einen Notplärrer, weil weite Teile des Exerzierplatzes als Trümmerlager

benötigt wurden. Außerdem waren noch nicht alle Schausteller aus dem Krieg

zurückgekehrt.

Durch Bombenangriffe gingen viele Schaustellergeschäfte verloren,

die repariert oder neu gebaut werden mussten.

1947 konnten zum 15. August 57 Schausteller und ein Bierzelt auf dem Plärrer

untergebracht werden. Gute Geschäfte zeichneten sich ab, aber es gab

wegen Strommangels eine Stromabschaltung und der Plärrer musste einige

Tage früher abbauen als vorgesehen.

Die Zeit ging durchs Land, die Schausteller formierten sich, gründeten 1954

ihren eigenen Verband.

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Engagement und Anschubfinanzierung

machte den Plärrer „begehenswert“

Die Philosophie und Zielsetzungen wurden in den vorigen Kapiteln dargestellt.

Das Gelände des Plärrers, ein ehemaliger Exerzierplatz, hatte seine Tücken.

Bei Trockenheit war es unangenehm staubig und bei Regen eine Matschlandschaft.

Wann immer der Plärrer besucht wurde, es wirkte sich negativ auf

Bekleidung und Schuhwerk aus.

Die Stadt zeigte kein großes Interesse, diesen Missstand zu beheben.

Die Schausteller konnten die Stadt dennoch bewegen, Gelder bereitzustellen,

um den Acker zu einem Festplatz zu machen. 270.000 DM als Geld und

Eigenleistungen sammelten die Schausteller als Anschubfinanzierung und

teerten in den 60er Jahren das Gelände, so dass trockenen Fußes und ohne

Staubwolken zwischen den Geschäften gewandelt werden konnte. Mit einer

Summe von insgesamt rund einer Million DM wurde die Infrastruktur erstellt:

Wasser, Abwasser, Strom, geteerte Wege. Der Plärrer war zum Festplatz

geworden, der diese Bezeichnung verdiente.

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Berthold Brecht, der Augsburger Dichter, Autor,

Satiriker und Plärrerfreund

Die Plärrerfreunde dürfen sich prominenter Unterstützung erfreuen.

Nicht nur heute ist der Plärrer Treffpunkt für Prominente aus Wirtschaft

und Politik - ein angesehener Sohn der Stadt Augsburg war der scharfzüngige

Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Satiriker und bekennender Plärrerenthusiast,

Berthold Brecht. Er war steter Gast auf dem Volksfest.

Zitat von Berthold Brecht: „... außerdem freue ich mich auf den Plärrer.

Der Plärrer ist das Schönste, was es gibt. Ich habe mich das letzte Mal

halb kaputt geschiffschaukelt.“

Aus Liebe zum Plärrer widmete er ihm ein Lied.

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Unvorhergesehen und beinahe zerstörerisch. Eine Krise | 55

Unvorhergesehen und

beinahe zerstörerisch.

Eine Krise

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Ein neuartiges Coronavirus

hält die Welt in Atem

2020 nach dem Jahreswechsel

veränderte sich die Welt.

Von China aus verbreitet sich epidemisch

ein neuartiges Coronavirus.

Die Welt geriet in Alarmstimmung,

so auch Deutschland. Es gab nichts,

was man diesem Virus entgegenzusetzen

hatte.

Die drastische Maßnahme, einen

Lockdown zu verfügen, traf

alle Bürger, alle Geschäftsleute,

Schausteller, Künstler, Musiker,

Soloselbständige und diverse

andere Berufszweige. Eine Pflicht,

in bestimmten Bereichen Mundund

Nasenbedeckung zu tragen,

wurde gesetzlich verankert.

Sämtliche öffentlichen Veranstaltungen

wurden untersagt.

Den Schaustellern versiegten mit

einem Federstrich alle Einnahmequellen.

Schnelle finanzielle Hilfen

wurden zugesagt und mit monatelangen

Verzögerungen auch in Teilen

ausgekehrt. Menschen verloren ihren

Arbeitsplatz, landeten in Kurzarbeit

und bangten um ihre Existenzen.

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Schausteller, ihr Herz für andere

und eine Botschaft

Im Lockdown durften Altenheime

nicht betreten werden - die dort

beherbergten Menschen waren

besonders infektionsgefährdet.

Keine Besucher wurden hineingelassen

- auch Angehörige nicht.

Caritative und für Schausteller

typische Auftritte, um diesen

isolierten Menschen etwas Kurzweil

zu bieten, erfolgten spontan.

Mit einem Schaustellerschlepper

aus den 50er Jahren und einer

über einhundert Jahre alten Kirmesorgel

fuhren sie im März und April

zu einigen Seniorenwohnheimen

und ließen davor die Orgel schmettern.

Die Senioren begeisterte das;

Leitungen und Pflegepersonal in

den Einrichtungen waren von

dieser Idee hingerissen.

Die Botschaft lautete:

„Wir haben Euch nicht vergessen;

wir kommen wieder.“

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Es passiert etwas:

Patchwork wird die Notlösung

Schausteller zeigten Verständnis

für den Lockdown, fühlten sich aber

von der Bürokratie nicht immer

ernstgenommen.

Immer wieder nahmen Schausteller

neue Anläufe und führten Gespräche

mit der neu ins Amt gewählten

Oberbürgermeisterin, den zuständigen

Referenten, dem Ordnungsamt,

Sicherheitsdiensten,

dem Roten Kreuz, legten Konzepte

vor, nahm an Hygieneschulungen

teil - ein monatelanger Kampf.

Dann endlich - ein Lichtblick. Die

Stadt startete einen Versuchsballon:

Man ließ auf dem Rathausplatz

sowie zwei weiteren Plätzen im

Rahmen einer behelfsmäßig organisierten

Vergnügung, benannt

als „Sommer in der Stadt“, einige

Schaustellergeschäfte zu.

Der Schwerpunkt war der Rathausplatz.

Ein Kettenkarussell, zwei

Kinderkarussells und ein Süßigkeitengeschäft

durften aufbauen.

Gekennzeichnete Wegführungen

beim Ein- und Ausstieg zu/aus den

Karussells, Maskenpflichtzonen,

Desinfektionsstationen lenkten

die Besucher, die diese Patchwork-

Lösung gern annahmen.

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Die Inzidenzwerte sanken weiter

Aufgrund der mit dem Patchwork-

Kurzweil gemachten Erfahrungen,

legten die städtischen Entscheider

noch eine Schippe drauf.

Die Patchwork-Kurzweil durfte

bleiben und zusätzlich wurde der

Sommer in der Stadt erweitert.

Ab dem 6. August wurden die

Festplätze in Göggingen und in

Lechhausen eröffnet.

Beide mit festen Regeln, Zugangskotrollen,

einigen Fahr-, Speise-. Spaßund

Süßwarengeschäften und pro

Platz einem weiträumig aufgebauten

Biergarten mit großen Abständen

der Tische und Bänke - aber ohne

Bierzelte.

Nur auf dem Plärrergelände tat sich

noch nichts.

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Der Plärrer als Familienpark

Die große Überraschung folgte

am 15. August 2020 - ein Familienpark

sollte auf dem Plärrergelände

entstehen.

Der Platz war einzuzäunen, getrennte

Ein- und Ausgänge nur an einem

Punkt des Parks einzurichten,

Zugangskontrollen für ein begrenztes

Besucher-Kontingent zu organisieren;

Gäste mussten beim Betreten des

Vergnügungsparks registriert werden;

an jedem Geschäft waren Desinfektionsstationen

aufgestellt - dieses

waren die Bedingungen der Stadt.

Am 06. September 2020 eröffnete

Oberbürgermeisterin Eva Weber

mit der Vorstandschaft des

Schwäbischen Schaustellerverbands

den Vergnügungspark.

Bierzelte durften nicht aufgebaut

werden.

Teilnehmende Schausteller erzielten

die ersten Einnahmen nach einem

Jahr untersagter Berufsausübungen.

Die Spielzeit des Vergnügungsparks

konnte zweimal verlängert werden.

Sie dauerte insgesamt vier Wochen,

bis zum 04. Oktober 2020.

Ein guter geschäftlicher und

organisatorischer Verlauf ließ die

Hoffnung aufkeimen, den Christkindlesmarkt

abzuhalten - diese

Hoffnung starb mit den zunehmenden

Inzidenzwerten.

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2021, immer noch Pandemie

Hohe Inzidenzwerte und eine dritte

Coronawelle lassen einen Osterplärrer

nicht zu. Wieder einmal

bremst der Lockdown alles aus.

Mit steigenden Temperaturen und

zunehmender Impfgeschwindigkeit

sinken die Inzidenzwerte.

Damit standen die Türen für einen

Sommer in der Stadt wieder offen.

Der Vergnügungspark auf dem

Plärrergelände wurde wiederholt.

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Ostern 2022,

der Jahrhundertplärrer

Hier schließt sich der Kreis und das

Vorwort gibt über den Erfolg des

Jahrhundertplärrers Auskunft.

Der Herbstplärrer 2022 ist geplant

und findet statt. Es wird wieder den

traditionellen Festumzug durch die

Stadt zum Plärrer geben.

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Wichtiges rund um den Plärrer | 57

Wichtiges rund um

den Plärrer

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Der traditionelle Festumzug

Prächtig ist der historische Festumzug

zum Plärrer. Er startet an jedem

ersten Sonntag des Herbstplärrers

in der Maximilianstraße.

Etwa 90 Gruppen mit circa 2.000 Teilnehmern

zu Fuß, beritten, mit

Kutschen, Traktoren, Oldtimern und

allerlei skurrilen Gefährten ziehen in

zwei Stunden an den Zuschauern

vorbei zum Plärrergelände.

Die Teilnehmer rekrutieren sich aus

Historienvereinen, Trachtengruppen,

Musik- und Spielmannszügen,

aber auch aus zeitgenössischen

Elementen. Das amerikanische und

deutsche Militär gehören dazu,

ebenso politische Parteien, Sportvereine,

THW sowie die Feuerwehr.

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Partnerschaften

Die Marke Plärrer erlangt überregionale

Bedeutung. In Augsburg

und der Region verfügt sie über

hundertprozentige Bekanntheit.

Die Kommunikation des Schwäbischen

Schaustellerverbandes

vor Beginn und während des Plärrers

erreicht nahezu jedermann.

Deswegen ist es für Unternehmen

in und um Augsburg eine Option,

sich mit ihrem Namen der Kommunikation

anzuschließen. Es gibt die

Möglichkeit, Werbepartnerschaften

einzugehen, als Sponsor Thementage

zu präsentieren, oder beim

Fundraising als Unternehmen caritative

Maßnahmen zu unterstützen.

Welche Partnerschaft eingegangen

wird, der Name des Partners gerät

in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Bei Interesse erhalten Unternehmer

das Partnerkonzept des

Schwäbischen Schaustellerverbands.

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Fürsprecher

Der Plärrer erhält Fürsprache aus

Politik und Wirtschaft. Die stetig

steigenden Besucherzahlen sind

Indikatoren für die Fürsprache

der Gesellschaft.

In dieser Broschüre zeigen Grußworte

die Verbundenheit mit dem

Plärrer. Für das Partnerkonzept

des Schwäbischen Schaustellerverbandes

sind aus dem politischen

Lager Empfehlungen eingegangen.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger

MdB Dr. Volker Ullrich

Stadträtin Melitta Hippke

Stadträtin Lisa Mc Queen

Stadträtin Margarete Heinrich

Altstadtrat Dieter Benkhard

gaben Empfehlungen ab, mit dem

Schwäbischen Schaustellerverband

Partnerschaften einzugehen.

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Volksfeste sind bürgerliches

Kulturgut

Politiker äußerten sich bereits,

die Vorstände des Schwäbischen

Schaustellerverbands positionierten

sich, für die Staatsministerin Roth

wäre es ein wichtiger Schritt:

Volksfeste sind bürgerliches Kulturgut

und sind als solche zu widmen.

Um diese Forderung nachzuvollziehen,

sollte sich bewusst gemacht

werden, wie Goethe einst Volksfeste

in den Mittelpunkt der Gesellschaft

rückte und wie sie sich im Laufe

der Zeit entwickelten.

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Der Delegiertentag

Im Januar 2016 lud der Schwäbische

Schaustellerverband die Schausteller

aus allen Bundesländern zum

Delegiertentag nach Augsburg ein.

Eine hochkarätige Veranstaltung

nahm ihren Lauf; die schwäbischen

Schausteller hatten Großes geleistet.

Um diesen Delegiertentag für Folgegenerationen

ins richtige Licht zu

rücken, gab der Schwäbische Schaustellerverband

einen Bildband über

den Delegiertentag heraus.

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Die Festzelte

Zwei Pandemiejahre konnte der

Plärrer nicht in der gewohnten Form

stattfinden. Als Familienpark gewidmet,

zog er Gäste in großer Zahl

an, aber die Festzelte fehlten.

Zum Osterplärrer 2022 startete

das größte bayerisch/schwäbische

Volksfeste wieder in gewohnter Form.

Die Festwirte, Familien Kempter und

Held, richteten die Spielzeit wie zuvor

professionell aus.

Zu einem bayerischen Volksfest

gehören die Festzelte -

auch zum Plärrer.

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Wir danken unseren Unterstützern

sehr herzlich.

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Impressum

Schwäbischer Schaustellerverband e.V.

Markgrafenstraße 11, 86156 Augsburg

Vertreten durch:

Josef Diebold, Vorstand

Bruno Noli, Vorstand

Siegfried Springer, Finanzen

Florian Diebold, Schriftführer

Verantwortlich für den Inhalt:

Ingo Hinrichs

Struktur, Konzept, Texte, Fotos

+49 172 3978592

Susanne Salzmann

Gestaltung, Satz,

Druckvorbereitung

+49 176 51251111

Verein der Königstreuen Augsburger und Freunde König Ludwig II von Bayern e.V.

©️ Hinrichs & Salzmann

Alle Rechte

vorbehalten

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Margarete Heinrich, Freie Stadträtin Stadt Augsburg



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