Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2022
Die Dokumentation des Architekturpreises des Landes Sachsen-Anhalt 2022 ist bereits die zehnte Zusammenfassung der Ergebnisse der seit 1995 im dreijährigen Rhythmus ausgelobten Auszeichnung. Die Broschüre ist erneut ein Spiegel der qualitätvollen Architekturentwicklung im Land und weitaus mehr als nur ein Ausstellungskatalog. Abgebildet sind alle eingereichten 52 Bewerbungen, 14 Bauten der von der Jury des Verfahrens bestimmten Engeren Wahl sind ausführlich vorgestellt. Mit dem Architekturpreis, ausgelobt von der Architektenkammer Sachsen-Anhalt und dem Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, werden hervorragende und beispielhafte Leistungen von Architekten und Bauherren öffentlich gewürdigt. Erstmals wurde ein Architekturpreis des Landes an eine Person vergeben: Dr. Stefan Rhein. Ihm und den Bauten der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt – heute LutherMuseen – ist ein eigenes Kapitel gewidmet. ISBN 978-3-7319-1334-4, Broschüre, farbig, 7,00 Euro, 68 Seiten, Michael Imhof Verlag
Die Dokumentation des Architekturpreises des Landes Sachsen-Anhalt 2022 ist bereits die zehnte Zusammenfassung der Ergebnisse der seit 1995 im dreijährigen Rhythmus ausgelobten Auszeichnung. Die Broschüre ist erneut ein Spiegel der qualitätvollen Architekturentwicklung im Land und weitaus mehr als nur ein Ausstellungskatalog. Abgebildet sind alle eingereichten 52 Bewerbungen, 14 Bauten der von der Jury des Verfahrens bestimmten Engeren Wahl sind ausführlich vorgestellt. Mit dem Architekturpreis, ausgelobt von der Architektenkammer Sachsen-Anhalt und dem Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, werden hervorragende und beispielhafte Leistungen von Architekten und Bauherren öffentlich gewürdigt. Erstmals wurde ein Architekturpreis des Landes an eine Person vergeben: Dr. Stefan Rhein. Ihm und den Bauten der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt – heute LutherMuseen – ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
ISBN 978-3-7319-1334-4, Broschüre, farbig, 7,00 Euro, 68 Seiten, Michael Imhof Verlag
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22
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Für die Zukunft – geplant, gebaut, bewahrt
Michael Imhof Verlag
1
SACHSEN-ANHALT
Architekturpreis
Publikumspreis
Hansestadt Salzwedel
Hansestadt Havelberg
Havel
Osterburg
Hohenberg-krusemark
Auszeichnung
Engere Wahl
Weitere Teilnehmer
Klötze
Hansestadt Stendal
Elbe
Hansestadt Gardelegen
Tangermünde
Mittellandkanal
Haldensleben
Wolmirstedt
Tangerhütte
Elbe
Elbe-Havel-Kanal
Burg
Genthin
a2
Möser
magdeburg
Möckern
Schwanebeck
Oschersleben
Bode
Schönebeck (Elbe)
b81
Zerbst
Gröningen
a14
HALBERSTADT
Egeln
Coswig (Anhalt)
NIENBURG (Saale) Dessau-Rosslau
WERNIGERODE
Elbe
welterbestadt
LUTHERSTADT WITTENBERG Jessen
QUEDLINBURG
Staßfurt Bernburg (Saale)
b 185
b 187
Schadeleben
ORANIENBAUM-WÖRLITZ
Blankenburg (Harz)
Rieder ASCHERSLEBEN
a9
THALE
b71 KÖTHEN (ANHALT)
Ballenstedt
b 180
Harzgerode
Wolfen Mühlbeck
Mansfeld Lutherstadt
Bitterfeld
b6
b 242
ZÖRBIG
Saale
Saale
b 184
Mulde
Schwarze
Elster
LUTHERSTADT EISLEBEN
SALZMÜNDE
Sangerhausen b80
halle (saale)
a38 TEUTSCHENTHAL
BAD LAUCHSTÄDT
Querfurt
Merseburg
BAD DÜRRENBERG
Unstrut
Freyburg (Unstrut)
b 100
Weiße Elster
NAUMBURG (SAALE)
Weißenfels
Bad Kösen
Schulpforte
Zeitz
2 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
INHALT
5 Für die Zukunft – geplant, gebaut, bewahrt
6 DAS VERFAHREN
8 DIE AUSLOBER, DIE JURY
9 DAS BERATENDE GREMIUM
10 DIE GRUSSWORTE UND REDEN
17 DER ARCHITEKTURPREIS
Dr. Stefan Rhein und die Bauten der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
25 DER ARCHITEKTURPREIS
Mensa Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Umbau, Halle (Saale)
30 DER PUBLIKUMSPREIS und die Auszeichnung
Biomarkt, Umbau und Sanierung, Aschersleben
32 DER PUBLIKUMSPREIS
Mensa des Ökumenischen Domgymnasiums Magdeburg, Magdeburg
DIE AUSZEICHNUNGEN
34 Kindergarten und Tagespflege, Hohenberg-Krusemark
36 Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, ehem. Klosterkirche St. Marien, Sanierung,
Magdeburg
38 Quartier Märkerstraße, Halle (Saale)
40 Goethe-Theater, Sanierung, Bad Lauchstädt
DIE ENGERE WAHL
42 110-kV-Schaltanlage, Magdeburg
43 Wohnhaus, Schmale Straße, Welterbestadt Quedlinburg
44 Bauhaus Museum Dessau, Dessau-Roßlau
45 Stadtbibliothek, Sanierung, Lutherstadt Wittenberg
46 St. Nicolai – Kirchenarchiv und Kolumbarium, Umnutzung, Lutherstadt Eisleben
47 Pferderennbahn, Sanierung, Halle (Saale)
48 Alte Schule – Wohnen am Pestalozzipark, Halle (Saale)
49 DIE WEITEREN TEILNEHMER
60 Impressionen
66 ADRESSEN
68 IMPRESSUM
3
4 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Für die Zukunft – geplant, gebaut, bewahrt
Der Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2022
Petra Heise, Geschäftsführerin der Architektenkammer Sachsen-Anhalt
Der Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt
hat Geburtstag: Zum zehnten Mal wurde er im
Sommer 2022 ausgelobt und am 25. November
2022 feierlich vergeben. Große Bühne für ausgezeichnete
Architektur! – Alle 52 Einreichungen
waren in der ehemaligen Klosterkirche
St. Marien des Kunstmuseums Magdeburg versammelt
und sind es auch in diesem Katalog.
Gemeinsam: ein Abbild des aktuellen Planungsund
Baugeschehens in Sachsen-Anhalt. Überwiegend
zeigen sie das Erhalten und Sanieren, das
Um- und Weiterbauen, und es werden Lücken
geschlossen und unter veränderten Bedingungen
neu bebaut. – Beeindruckend, auch für die
Jury, die sich intensiv mit den Bewerbungen
beschäftigte, Vorzüge und Nachteile, Beispielhaftes
und Zukunftsfähiges in der Diskussion herausarbeitete
und letztendlich entschied. – „Gute
Architektur wächst insbesondere dort, wo sie in
der Auseinandersetzung mit dem Vorgefundenen
entsteht, die Reduktion auf das Notwendige
ebenso im Blick hat wie die Notwendigkeit, Zeichen
des Anfangs zu setzen, wo aus der Dynamik
des Unfertigen heraus weitergebaut werden kann.
Ein Lösungsansatz also, der von Bedeutung ist,
weit über Sachsen-Anhalt hinaus.“ Diese Worte
passen bestens zur Verleihung des Preises 2022.
Es ist ein Zitat von Prof. Ralf Niebergall, als 2001
der Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt
zum dritten Mal vergeben wurde. Es greift genau
jenes Motto auf, das dem zehnten Preis beigegeben
wurde: „Für die Zukunft – geplant, gebaut,
bewahrt“. – Alle reden über die „neue
Umbaukultur“. In Sachsen-Anhalt wird sie seit
1990 gelebt! Das spiegeln die Preisträger aller
bisherigen Verfahren, verwoben in einen Transformationsprozess,
der nicht abreißt, dessen Herausforderungen
sich gelegentlich ändern, der aber
unser Land, seine Entwicklung und Spezifik reflektiert.
– Für die Zukunft planen, bauen und
bewahren heißt heute einmal mehr, den Klimaschutz
stärker in den Fokus zu nehmen und unsere
Städte klimaresilient zu gestalten. Es sind große
gesamtgesellschaftliche Aufgaben für Politik und
Verwaltung, für Bauherren und ihre kreativen Planer
– den Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten
und Stadtplanern. Man kann
sicher sein, dass sie sich in interdisziplinärer
Zusammenarbeit diesem Anspruch stellen. Dazu
bedarf es kluger und mutiger, weitsichtiger und
beharrlicher Bauherren. Man kann gespannt sein
auf die innovativen Lösungen, die funktional,
nachhaltig, wirtschaftlich und schön sind – gute
Architektur eben, ausgezeichnet bei einem der
kommenden Architekturpreise.
5
das verfahren
Den Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt
gibt es seit 1995, er wird alle drei Jahre ausgelobt
und vergeben. Fast 30 Jahre ist er bereits das
Barometer für bauliche Entwicklung und Baukultur
in Sachsen-Anhalt. Und er ist auch ein Spiegel von
Bauherrenengagement und der Kreativität der Architekten,
Innenarchitekten, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten.
Gemeinsam schaffen sie mit
allen am Bau Beteiligten Auszeichnungswürdiges
für das Land und dessen Bürger. – Die Auslober,
das Ministerium für Infrastruktur und Digitales
des Landes Sachsen-Anhalt und die Architektenkammer,
sehen in der Kontinuität der Vergabe dieses
wichtigen Preises vor allem eine Wertschätzung
kollektiver Leistung. Mit der turnusmäßigen Bestandsaufnahme
in Sachen Baukultur wird die
Sammlung qualitätvoller und beispielhafter Architektur
kontinuierlich vergrößert. Die öffentliche
Diskussion um die Frage, wie wir zukünftig unsere
Städte und Dörfer gestalten, vorhandene Substanz
dabei nutzen und weiterentwickeln, sind entscheidende
Komponenten. Mit der Vergabe des Preises
2022 wuchs die digitale Darstellung von Bauten
und Landschaften, die überwiegend nach 1990
entstanden, saniert, umgebaut und für die Zukunft
fit gemacht wurden, auf über 500. Diese Sammlung
ist weitaus mehr als ein Architekturführer des
Landes. Hier wird das präsentiert, was Nachahmung
finden sollte. – Die Bewerber stellen
sich mit ihren Einreichungen einer breiten Diskussion,
und nicht nur dem Urteil eines unabhängigen
Gremiums, sondern auch der Kollegenschaft und
der Öffentlichkeit. Sie wägen im Vorfeld Chancen
ab. Keiner weiß vorab: Wer wird sich beteiligen,
wie „stark“ sind die Bauten der Mitbewerber? Die
Architekten und Bauherren sind als Einreichende
die eigentlichen Gestalter des Architekturpreises
des Landes. 52 Bewerbungen gingen 2022 für den
zehnten Preis ein. Die große Resonanz spiegelt die
Akzeptanz des etablierten Verfahrens. – Die
Schirmherrin des Jubiläumspreises war die Ministerin
für Infrastruktur und Digitales des Landes
Sachsen-Anhalt Dr. Lydia Hüskens. Sie bestimmte
erstmals und unter Hinzuziehung der Auslobervertreter
die Vergabe des Architekturpreises an eine
Person. – Das Beratende Gremium haben sich
die Auslober zu ihrer eigenen Unterstützung an die
Seite gestellt. Vertreter aller Landtagsfraktionen
und der mit dem Bau befassten Ministerien sind
zur Mitwirkung eingeladen. Und sie nehmen das
Angebot gern an. Eingebunden ist auch immer das
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
Sachsen-Anhalt. – Die Jury trifft ihre Entscheidungen
unabhängig. Die Jurymitglieder sind
traditionell Personen aus Politik, Gesellschaft und
Medien, die gemeinsam mit Architekten, Landschaftsarchitekten
und Innenarchitekten sowie
dem notwendigen offenen Blick diskutieren, das
„Für“ und das „Wider“ in die Waagschale werfen
und abstimmen. Auch 2022 eingebunden: ein Vertreter
des Preisträgerbüros des vorangegangenen
Verfahrens im Jahr 2019. – Die Bereisung
ausgewählter, vom Beratenden Gremium vorgeschlagener
Einreichungen führt die Jury stets
am Vortag ihrer Sitzung zusammen. Am Sonntag,
den 16. Oktober 2022, ging man gemeinsam auf
Tour. Eine gute Gelegenheit, um sich kennenzulernen,
Haltungen abzufragen, mit den Mitgliedern
des Beratenden Gremiums ins Gespräch zu kommen
– und vor allem: das Land zu entdecken. Für
die Auslober ist das auch ein Aspekt der Imageförderung,
kommen doch die „fachlichen“ Akteure
der Jury grundsätzlich nicht aus Sachsen-Anhalt.
– Die Jurysitzung fand am 17. Oktober 2022
im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Magdeburg statt. Die sanierte Klosterkirche bot
nicht nur der Ausstellung aller eingereichten Bewerbungen
guten Platz, sondern mit dem Blick in
den historischen Kreuzgang eine besondere und
anregende Atmosphäre für das fachliche Gespräch
und die zu treffenden Entscheidungen. Neue Architektur
trifft Denkmal: das ehemalige Klosterensemble
als Ausgangspunkt für einen Diskurs über
das, was heute als Kultur des Bauens zu sehen ist,
wie sie entsteht und auf das Vorhandene eingeht.
– Wichtig und selbstverständlich: alle Einreichungen
gleich zu behandeln, unabhängig davon,
ob man am Bereisungstag vor Ort war oder vielleicht
Kenntnis über bereits vergebene Preise an
ein Objekt hatte. Dazu gab es Übereinstimmung in
der unter Vorsitz von Axel Lohrer, Landschaftsarchitekt
aus München, stehenden Jury. Für jede
6 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Bewerbung gab es einen „Paten“, der die Einreichung
vorstellte. – Die Engere Wahl umfasst
14 eingereichte Beiträge, darauf verständigte sich
die Jury nach intensiver Diskussion. Aus diesem
Kreis bestimmte sie fünf Auszeichnungen und kürte
schließlich den Preis. Die Öffentlichkeit hatte
dann Gelegenheit, ihren Favoriten zu wählen. Und
am 12. November 2022 standen die Träger des
Publikumspreises fest! Erstmals lagen zwei Bauten
in hoher Gunst des Publikums und erhielten jeweils
knapp 500 der abgegebenen 2.700 Stimmen.
– Zur Preisverleihung hatte man am
25. November 2022 erneut im Magdeburger
Kunstmuseum alle Einreichungen versammelt und
Gäste eingeladen. Die ehemalige Klosterkirche St.
Marien, eine der Auszeichnungen zum Architekturpreis,
bot einen „erfrischenden“ und stimmungsvollen
Rahmen. In den Reden von Staatssekretär
Sven Haller und Kammerpräsident Prof. Axel
Teichert ging es um Nachhaltigkeit und Bewahrung,
um Qualität und Identifikation. Besonders
hoben sie hervor: „Ausgezeichnete“ Architektur
soll beispielgebend sein. Zu Gast waren auch die
Mitglieder der Jury. Deren Vertreter, Prof. Amandus
Samsøe Sattler, ging in seinem Beitrag zur Preisverleihung
auf die Notwendigkeit des Umdenkens
beim Planen und Bauen ein. Eine Zukunftsaufgabe,
der sich viele der Teilnehmer am Architekturpreisverfahren
bereits gestellt haben. – Der
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2022
wurde erstmals an eine Person vergeben. Darauf
hatten sich die Auslober im Vorfeld des Verfahrens
verständigt und aufgerufen, Vorschläge zu unterbreiten.
Die Auszeichnung ging an Dr. Stefan
Rhein, den langjährigen Vorstand und Direktor der
Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt – heute
LutherMuseen. In seiner Laudatio würdigte Torsten
Zugehör, der Oberbürgermeister der Lutherstadt
Wittenberg, dessen herausragende Leistung für die
Baukultur Sachsen-Anhalts. – Am 13. März
2023 wurden die Wanderausstellung und die Broschüre
„Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt
2022: Für die Zukunft – geplant, gebaut, bewahrt“
in der Vertretung des Landes Sachsen-
Anhalt in Berlin „erst“präsentiert. Der Ausstellungskalender
für 2023 ist bereits ausgefüllt.
– Der Architekturpreis des Landes Sachsen-
Anhalt 2022 reiht sich mit seinem großartigen
Ergebnis in die Bestandsaufnahme des Wandels
und der Anstrengungen ein, derer es immer wieder
bedarf. Ein erfolgreicher Weg setzt auf das Engagement
und den Mut für ein zukunftsorientiertes
Planen und Bauen, um Substanz zu bewahren und
sie mit Kreativität und Qualität im Heute für Morgen
zu ertüchtigen.
7
DIE AUSLOber
DIE JURY
Auslober des Architekturpreises
des Landes Sachsen-Anhalt 2022:
Ministerium für
Infrastruktur und Digitales
Ministerium für Infrastruktur und Digitales
des Landes Sachsen-Anhalt
Turmschanzenstraße 30
39114 Magdeburg
Ulrich Brinkmann
Journalist, Berlin
Sven Haller
Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur
und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt,
Magdeburg
Christiane Kraatz
Architektin, Vizepräsidentin der Architektenkammer
Niedersachsen, Braunschweig
Axel Lohrer
Landschaftsarchitekt und Stadtplaner,
München (Vorsitz)
Rüdiger Malter
Staatssekretär im Ministerium für Finanzen
des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg
Architektenkammer Sachsen-Anhalt
Fürstenwall 3
39104 Magdeburg
Schirmherrin des Architekturpreises:
Dr. Lydia Hüskens,
Ministerin für Infrastruktur und Digitales
des Landes Sachsen-Anhalt
Der Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt
2022 ist Bestandteil der Landesinitiative Architektur
und Baukultur und wurde durch das Land
Sachsen-Anhalt gefördert.
Prof. José Gutierrez Marquez
Architekt, Berlin und Lugano
Prof. Amandus Samsøe Sattler
Architekt, Berlin
Silvia Schellenberg-Thaut
Architektin, Leipzig
Dr. Ulrike Wendland
Geschäftsführerin Deutsches Nationalkomitee
für Denkmalschutz, Berlin
8 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
DAS BERATENDE GREMIUM
Wolfgang Aldag
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag
von Sachsen-Anhalt, Halle (Saale)
Maik Grawenhoff
Ministerium für Infrastruktur und Digitales
des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg
Dr. Falko Grube
Fraktion SPD im Landtag von Sachsen-Anhalt,
Magdeburg
Guido Henke
Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-
Anhalt, Haldensleben
Ingo Mundt
Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg
Robert Richard
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit
und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt,
Magdeburg
Luise Schier
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
Sachsen-Anhalt, Halle (Saale)
Elke Simon-Kuch
Fraktion CDU im Landtag von Sachsen-Anhalt,
Weißenfels
Kathrin Tarricone
Fraktion FDP im Landtag von Sachsen-Anhalt,
Mansfeld-Lutherstadt
Uwe Zischkale
Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz
und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt,
Magdeburg
9
Sven Haller
Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales
des Landes Sachsen-Anhalt,
in Vertretung der Schirmherrin, Frau Ministerin Dr. Lydia Hüskens
Preisverleihung des Architekturpreises des Landes Sachsen-Anhalt 2022
am 25. November 2022 in Magdeburg
Sehr geehrte Abgeordnete des Landtages, sehr
geehrter Herr Staatssekretär Malter, sehr geehrter
Herr Prof. Teichert, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister
Zugehör, sehr geehrte Frau Dr. Laabs,
sehr geehrter Herr Küper, sehr geehrte Mitglieder
der Jury, meine sehr geehrten Damen und Herren,
– ich begrüße Sie alle recht herzlich zur heutigen
Preisverleihung des Architekturpreises des
Landes Sachsen-Anhalt 2022. Es ist mir eine
besondere Freude, heute an dieser Stelle die Verleihung
der Preise und der Auszeichnungen vornehmen
zu können. Ich übermittle Ihnen dazu die
herzlichsten Grüße meiner Ministerin, Frau Dr.
Lydia Hüskens, die die Schirmherrschaft über den
diesjährigen Architekturpreis übernommen hat.
– In guter Tradition vergibt unsere Architektenkammer
in enger Zusammenarbeit mit meinem
Haus, dem Ministerium für Infrastruktur und Digitales,
nunmehr bereits zum zehnten Mal den
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt.
Bereits seit dem Jahr 1995 wird der Architekturpreis
des Landes im dreijährigen Rhythmus nun
schon ausgelobt. Der Preis hat sich damit als fester
Bestandteil der Darstellung kreativer Leistungskraft
von Architekten, Stadtplanern, Landschafts-
und Innenarchitekten etabliert. – Wir
befinden uns hier an einem Ort, der selbst erst vor
wenigen Jahren im Blickfeld gelungener Planung,
vor allem guter Architektur, gestanden hat. Mit
der Sanierung des Westflügels, hier im Kloster
Unser Lieben Frauen, wurde mit einer besonderen
Feinfühligkeit der denkmalgerechte Umgang mit
historischer Bausubstanz mit modernen funktionalen
Ansprüchen verbunden. Und auch die kürzlich
vollendeten Bauabschnitte belegen die so
häufig in unserem Land vorzufindenden Bauaufgaben:
die Verbindung von Alt und Neu; die
Sanierung und Erhaltung von identitätsstiftender,
regionaltypischer Architektur. – Und es geht
um ungleich mehr. Es geht auch um die behutsame,
sinnstiftende Ergänzung dieser regionaltypischen
Architektur mit modernen Elementen, die
wiederum eine zeitgemäße Nutzung ermöglichen.
Dieses Vorgehen ist im Übrigen auch ganz im
Sinne des kürzlich von der Bundesstiftung Baukultur
veröffentlichten Berichtes zur „Umbaukultur“.
– Insgesamt hat es 52 Einreichungen
beim diesjährigen Architekturpreis des Landes
gegeben. Davon sind über die Hälfte Beiträge, bei
denen die Sanierung oder der Umbau eine
wesentliche Rolle gespielt hat. Heute geht es
darum, diese Leistungen zu würdigen und wertzuschätzen!
Ich freue mich daher, mit Ihnen
gemeinsam hervorragende Beispiele für gelungene
Architektur, Innenraum- und Landschaftsarchitektur
sowie des Städtebaus aus Sachsen-
Anhalt auszuzeichnen. Auch in diesem Jahr ist es
besonders erfreulich, dass sich die eingereichten
Beiträge geographisch – wie ein Kreuz – auf das
ganze Land verteilen lassen. Von der Altmark bis
ins Burgenland und vom Harz bis in den Landkreis
Wittenberg. – Eine unabhängige Jury
aus neun Mitgliedern hat am 16. Oktober 2022
gemeinsam mit einem Beratenden Gremium eine
Auswahl der Einreichungen bereist. Am Tag darauf,
am 17. Oktober 2022, fand dann die Jurysitzung
statt. Zum Vorsitzenden der Jury wurde Axel
Lohrer, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner aus
München, gewählt. Unter seiner neutralen, fachgerechten
und sehr zielbringenden Führung
konnte – wie ich finde – ein sehr gutes Ergebnis
erzielt werden. Am Ende einer sehr spannenden
und diskussionsfreudigen Jurysitzung wurden der
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt
2022 sowie fünf Auszeichnungen gekürt. In die
Engere Wahl für den Preis hatte die Jury insgesamt
14 Einreichungen genommen. – Der
diesjährige Landeswettbewerb hält allerdings
noch ein Novum bereit: Erstmals wird nun auch
der Architekturpreis für eine Person verliehen, um
damit das besondere Engagement von Einzelpersonen
zu würdigen, die sich um die Baukultur im
Land im besonderen Maß verdient gemacht
haben. Hierauf freue ich mich ganz besonders.
– Meine sehr geehrten Damen und Herren,
die Qualität der Baukultur ergibt sich aus der Verantwortung
der gesamten Gesellschaft für ihre
gebaute Umwelt und deren Pflege. In diesem
Sinn ist Baukultur nicht allein Sache der Architekten,
der Planer oder der Bauwirtschaft, die
gewissermaßen von ihrer Profession her damit
befasst sind, sondern ebenso eine Angelegenheit
10 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
der Bauherren und aller Bürgerinnen und Bürger.
Baukultur ist ein gesellschaftlicher Prozess, den
wir alle mitgestalten, der uns prägt und der Identität
stiftet. – An dieser Stelle gilt mein Dank
daher allen Teilnehmern am Wettbewerbsverfahren.
Und ich betone, dass der Architekturpreis
des Landes eine Auszeichnung für den Bauherrn
und den Architekten darstellt. Beide gemeinsam
treffen die Entscheidung für die Einreichung.
Dies dokumentiert eindeutig ihre Wahrnehmung
der Verantwortung für die gebaute Umwelt. –
Bei der Auszeichnung der prämierten Wettbewerbsbeiträge
ging es laut Auslobung vorrangig
um „richtungsweisende“ Beispiele mit „hoher
baukünstlerischer Qualität“. Beabsichtigt war
aber auch, die gesamte Vielfalt und Breite von
Bau- und Planungsaufgaben in unserem Land
abzubilden. Und dies mit Blick auf eine Gesellschaft,
die sich im Wandel befindet und die heute
ungleich höhere Erwartungen an ihr Lebensumfeld
stellt. Und weil die hier in Sachsen-Anhalt
lebenden Menschen auch mit der hiesigen gebauten
Umwelt leben müssen, begrüße ich außerordentlich,
dass im Rahmen des Wettbewerbs auch
im Jahr 2022 wieder ein Publikumspreis ausgelobt
wurde. – In der öffentlichen Diskussion
könnte die identitätsstiftende Wirkung von Architektur
meines Erachtens noch intensiver in den
Mittelpunkt gerückt werden. Die Kunde eines reichen
kulturhistorischen und damit auch architektonischen
Erbes in Sachsen-Anhalt sollte – ebenso
wie die Botschaft über anspruchsvolle Architektur
– weit über unsere Landesgrenzen hinausgetragen
werden. Menschen sollen neugierig gemacht und
dadurch möglichst zahlreich in unser Land geführt
werden. Und Architekten gehören diesbezüglich
mit zu den besten Botschaftern. – Abschließend
möchte ich mich bei allen Mitwirkenden am
Wettbewerb noch einmal herzlich bedanken! Ich
danke den engagierten Architekten und Bauherren,
die gemeinsam ihren jeweiligen Beitrag eingereicht
haben. Ich danke der Jury und dem
Beratenden Gremium. Und ich danke der Architektenkammer
Sachsen-Anhalt, die schon über
viele Jahre nicht allein nur die Interessen des
Berufsstandes vertritt, sondern darüber hinaus
mit vielfältigen Aktionen Architektur und Baukultur
immer wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen
Diskussion stellt. Namentlich möchte ich an
dieser Stelle die langjährige, stets engagierte Geschäftsführerin,
Frau Petra Heise, erwähnen, die
mit ganz besonderem Einsatz immer wieder maßgeblich
diese Aktionen initiiert und somit die baukulturelle
Entwicklung unseres Landes wesentlich
und positiv mit beeinflusst hat. Vielen Dank, liebe
Petra! – Ich gratuliere schon jetzt allen Teilnehmern
und Preisträgern und wünsche der Veranstaltung
einen weiteren guten Verlauf. –
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
11
Prof. AXEL Teichert
PRÄSIDENT DER ARCHITEKTENKAMMER SACHSEN-ANHALT
Rede zur Preisverleihung des Architekturpreises des Landes Sachsen-Anhalt 2022
am 25. November 2022 in Magdeburg
Sehr geehrte Abgeordnete des Landtages, sehr
geehrter Herr Staatssekretär Haller, sehr geehrter
Herr Staatssekretär Malter, sehr geehrte Frau Dr.
Laabs, meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Freunde der Baukultur, als einer der Auslober
des Architekturpreises des Landes Sachsen-
Anhalt 2022 darf ich Sie heute im Kunstmuseum
Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg ganz
herzlich begrüßen. – Sehr geehrte Frau Dr.
Laabs, haben Sie vielen Dank, dass wir heute zur
Verleihung des zehnten Architekturpreises des
Landes erneut in diesem Raum zu Gast sein dürfen.
Vor gut sechs Jahren, am 8. März 2016, fand
hier bereits eine der bisherigen neun Preisverleihungen
statt. Und wer mit dabei war, dürfte überrascht
sein, wie sich dieses Haus – und vor allem
die ehemalige Klosterkirche St. Marien – verändert
hat. – „Der Fokus von Politik, Verwaltung,
Bauwirtschaft und Öffentlichkeit muss sich
schon aus volkswirtschaftlichen und ökologischen
Gründen vom Neubau hin zum Umbau verschieben.
In diesem Paradigmenwechsel liegen Chancen
für Klima und Ressourcenschutz, für ein
neues Verständnis von Gestaltung und für Bauwerke,
die auch für kommende Generationen
noch wertvoll sind.“ So lautet eine der Handlungsempfehlungen
im aktuellen Baukulturbericht
der Bundesstiftung Baukultur, den ich Ihnen
sehr ans Herz legen möchte. Für Sie bestellt, wartet
die Dokumentation auf Ihr Interesse. –
Alle reden von Umbaukultur, in Sachsen-Anhalt
werden die gebauten Ergebnisse ausgezeichnet.
So könnte man das diesjährige Architekturpreisverfahren
zusammenfassen. Und da passt dann
irgendwie auch der nicht unumstrittene Werbeslogan
des Landes: Wir stehen nämlich nicht nur
früher auf, wir sind gelegentlich auch vor dem
Trend. – Schauen Sie sich um, hier im Raum
stehen die 52 Einreichungen zum Architekturpreis,
sie spiegeln die Bautätigkeit im Land. Bei
mehr als der Hälfte der Projekte liegt der Fokus
auf dem Um- bzw. Weiterbauen, und bei den
Neubauten handelt es sich fast immer auch um
Stadtumbau. Stadtumbau – Umbaukultur – Ausgezeichnet.
– Es erfüllt uns mit Genugtuung
und mit Stolz, dass der letzte Architekturpreis des
Landes Sachsen-Anhalt, der Umbau des Wittenberger
Schlosses, federführend von Bruno Fioretti
Marquez Architekten, als eines der herausragenden
und nachahmenswerten Beispiele im Baukulturbericht
vorgestellt wird. Und es darf auch
erwähnt werden, dass dieses bemerkenswerte Vorhaben
ebenfalls mit dem Deutschen Architekturpreis
im Jahr 2019 ausgezeichnet wurde. Eine
Werbung in Sachen Umbaukultur für unser Land.
Als Bauherr des Architekturpreises des Landes
Sachsen-Anhalt 2019 und Oberbürgermeister der
Lutherstadt Wittenberg heiße ich auch Sie, Herr
Zugehör, ganz herzlich willkommen. – Die
heutige Vergabe des zehnten Architekturpreises
nehme ich gerne zum Anlass, noch einmal darauf
hinzuweisen, warum es so wichtig ist, dass diese
hohe Auszeichnung vergeben wird, und dass es
noch weitere Preise im Lande gibt, die sich wunderbar
ergänzen. Tue Gutes und rede darüber,
heißt es landläufig. Plane, baue und investiere
„ausgezeichnet“, und trage das in die Öffentlichkeit.
Das ist mit unseren Architekturpreisen seit
1995 bestens gelungen. – Traditionell wirkt
der Sieger des Vorgängerpreises in der aktuellen
Jury mit. Und wer Pepe Marquez in der Jury
hat, kann damit rechnen, reizvolle Metaphern
„geschenkt“ zu bekommen. Er hat, ich glaube es
war bei der sonntäglichen Bereisung vor der Jurysitzung,
ein sehr schönes Bild gezeichnet: Die
Bauten einer Stadt, das wären die Instrumente,
deren Gesamtheit das Orchester ausmacht. Und
der Architekt, das wäre der Dirigent. – Ja,
und man kann es sich denken, wie es weitergeht,
je schöner die Instrumente, desto schöner die
Musik, wenn der Dirigent sein Handwerk versteht,
sei es ein Architekt, ein Stadtplaner oder Landschaftsarchitekt.
– Die Musik – die Stadt –
ist schön, wenn es die Häuser sind, die Freianlagen
und Parks, wenn all das dem Menschen
dient, sein Wohlbefinden fördert, wenn eine Stadt
qualitätvoll gestaltet und lebendig ist. –
Damit bin ich bei dem Preis, der so gut zum
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt
passt: dem STADTUMBAU AWARD. Der diesjährige
Preis wurde vor 14 Tagen, am 10. November
2022, in Naumburg (Saale) vergeben. Auslober
12 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
des Preises sind das Kompetenzzentrum Stadtumbau
und das Ministerium für Infrastruktur und
Digitales des Landes Sachsen-Anhalt. Herzlich
willkommen, Herr Dr. Kremling, als neuer Geschäftsführer
der SALEG und Ausrichter des
STADTUMBAU AWARDs, der in diesem Jahr unter
dem Motto „Städte gestalten – Innenstädte beleben“
stand. – An dieser Stelle gilt mein
besonderer Dank dem Ministerium für Infrastruktur
und Digitales, das die Vergabe der Preise
unterstützt, finanziell und durch die Übernahme
von Schirmherrschaften. Es fördert so gewissermaßen
den Auftritt, das Konzert, die Präsentation,
die Aufmerksamkeit, den Applaus und den
Stolz und trägt auf diese Weise dazu bei, dass
Baukultur und Umbaukultur ein positives Image
haben. – Die gemeinsame Ausloberschaft von
Ministerium für Infrastruktur und Digitales und
Architektenkammer in Sachsen-Anhalt, nun schon
zum zehnten Mal, ist ein Zeichen von Vertrauen,
Verständnis und dem gleichen inhaltlichen Ziel:
„Ein Land voller schöner Musik“, ein lebenswertes
Land, das mit seiner baulichen Umwelt punkten
kann, mit dem bedeutenden Historischen,
das erhalten, gepflegt und weitergebaut werden
muss, aber auch mit dem Neuen, das sich einfügt,
sich gelegentlich auch laut in den Vordergrund
spielt und dabei verstanden werden will.
– Allen, die im Orchester mitspielen und bei
dem Konzert dabei sein wollten, und die es auf
diese Weise zum Erfolg führen, den Kritikern und
der Jury, Ihnen allen, die Sie so zahlreich hier
dabei sind, von hier aus ein „wärmender“ Dank.
Sie haben ein wenig gefroren, als am 17. Oktober
2022 hier in diesem Raum alle Instrumente zu
ihrem ersten Gastspiel zusammenkamen und Sie
genau hinsahen und hinhörten, wer das Quäntchen
mehr Feinabstimmung in den Ober- und
Untertönen der qualitätvollen Kompositionen zu
bieten hatte. – Ihr Urteil – das Ergebnis der
Jurysitzung – geben wir heute bekannt. Und wir
lösen auf, wie die sogenannten „Laien“, die Nutzer
von Architektur und Städtebau, urteilen. Sie
haben abgestimmt beim Publikumspreis. –
Der zehnte Preis hat ein Novum: Erstmals wird
ein Architekturpreis auch an eine Person vergeben.
Wie die Schirmherrin des Verfahrens, Ministerin
Dr. Lydia Hüskens, entschieden hat, wer den
Vorschlag unterbreitete, und wer den Preis erhält,
all das erfahren Sie jetzt gleich von unserer Moderatorin.
Denn so wie auch ein Konzert moderiert
werden kann, ist es natürlich auch für eine Preisverleihung
angemessen, jemanden zu bitten, der
gekonnt durch das Programm führt. Schon vor
zwei Wochen in Naumburg hatte sie mit dem ihr
eigenen Charme die Preisverleihung des STADT-
UMBAU AWARDs begleitet. – Ich freue mich,
dass ich das Wort an Cornelia Heller weitergeben
darf. Vielen Dank.
13
Prof. Amandus Samsøe Sattler
Mitglied der Jury zum Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2022,
Präsident der Gesellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB e.V.,
Architekt, Ensømble Studio Architektur, Berlin
„Planen und Bauen für die Zukunft“
Rede zur Erstpräsentation der Dokumentation und Wanderausstellung
zum Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2022 am 13. März 2023
in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund, Berlin
Heute Abend geht es um die Zukunft des Bauens,
und wenn wir uns das Ergebnis des Architekturpreises
Sachsen-Anhalt 2022 in der Ausstellung
anschauen, stellen wir fest, dass wir die Zukunft
des Bauens in Sachsen-Anhalt bereits erleben
können. – Als ich 2019 zum ersten Mal nach
Halle zum BDA-Tag kam, war ich überrascht, nicht
nur von der vielfältigen Schönheit dieser Stadt,
sondern auch von dem Positionspapier des Berufsverbandes
Bund Deutscher Architekten „Das Haus
der Erde“ mit seinen radikalen Forderungen an die
Architekt:innen, Verantwortung für Gesellschaft
und Umwelt zu übernehmen. In einem ganzheitlichen
Verständnis werden relevante Handlungsfelder
für ein klimagerechtes Weiterdenken und Weiterbauen
unserer Städte und Regionen definiert
und wichtige Fragen für die Zukunft gestellt.
– Müssen wir wirklich neu bauen? Oder können
wir bestehende Gebäude nutzen, um Graue
Energie, Identität, Baugeschichte als Abbild der
Gesellschaft zu erhalten? Wie kann man ein
Gebäude so planen, dass es auch nach der aktuellen
Nutzung gerne weiter genutzt wird und eine
langlebige Qualität aufweist? Welchen Mehrwert
für die Stadtgesellschaft oder für das Land liefert
die Architektur, was leistet sie für den Nutzer?
Welchen ökologischen Schaden richtet das
Gebäude beim Bauen an und ist es gesund für den
Nutzer, es zu bewohnen? – Das war neu, dass
ein Berufsverband, der sich bislang um die architektonische
Qualität im Bezug auf Baukultur positioniert
hatte, von seinen Mitgliedern verlangt,
Verantwortung für ihr Tun, auch in Beziehung zum
Schutz der Umwelt und des Klimas, zu übernehmen.
– Heute wird noch mehr als damals
davon gesprochen, am besten nicht mehr neu zu
bauen, sondern vor allem unsere gebaute Umwelt,
den Gebäudebestand zu nutzen. Unsere Perspektive
für die Zukunft beim Planen und Bauen ist
eine andere, eine zirkuläre Produktivität. – Wir
hören in diesem Zusammenhang aber auch das
Gegenteil und alle möglichen Märchen, wie z.B.
das vom „klimaneutralen Ersatzneubau“. Man
kann nicht klimaneutral bauen, beim Bauen emittieren
wir immer Treibhausgas. Oder: „Wir bauen
uns mit Holz aus der Klimakrise.“ Auch Holz-
Beton-Hybridbauten erzeugen Treibhausgasemissionen
und die Bäume würden dem Klima mehr
CO 2
entziehen, wenn sie im Wald stehenblieben.
Oder: „Nachhaltig ist das neue Profitabel.“ Nachhaltiges
Handeln ist kein Marketingtrend, und das
grüne Wachstum ist auch erst einmal Wachstum
mit Umweltfolgen. – Die Aspekte des Nachhaltigen
Bauens werden also sehr unterschiedlich
interpretiert. Gefreut hat mich aber, dass das
Nachhaltige Bauen in den Kommunen und bei
öffentlichen Auftraggebern in Sachsen-Anhalt
ernst genommen wird. Das konnte ich in den letzten
Jahren wiederum in Halle bei mehreren Architektur-Wettbewerben
im Preisgericht erleben. Hier
konnten wir bei Schul- und Hochschulbauten
Konzeptionen auswählen, die mit ihrer Einfachheit
in der Bauform und städtebaulichen Gestalt
robuste und lange nutzbare Konstruktionen versprechen
und zusammen mit einer qualitätsvollen
Material- und Detailausbildung auch den notwendigen
Beitrag zur Stadtgestaltung liefern. So stellt
der Architektur-Wettbewerb einen wichtigen Ausgangspunkt
für eine qualitätsvolle nachhaltige
Planung dar. Wichtig ist, dass man diesen Ausgangspunkt
bei der Planung und dem Kostendruck
nicht aus den Augen verliert. – Einige Projekte
unter den Einreichungen zum Architekturpreis
des Landes Sachsen-Anhalt 2022 waren
auch Ergebnisse von Wettbewerben. Überraschend
war jedoch etwas anderes: Wir hatten nicht nur
eine reichhaltige Auswahl an Einreichungen mit
großartiger Qualität, sondern wir hatten mehr als
die Hälfte der Projekte aus dem Bauen im Bestand
in seinen vielfältigen Möglichkeiten. Wenn ich
einen Vergleich zu anderen Landespreisen ziehe,
ist das ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das
den behutsamen Umgang mit dem architektonischen
Erbe in diesem Bundesland dokumentiert.
– In Sachsen-Anhalt stellen sich Bauherr:innen
und Planer:innen der Verantwortung und der Herausforderung,
bestehende Gebäude in die Zukunft
zu führen und dabei Ressourcen, Graue Energie
und Treibhausgasemissionen einzusparen, um
damit einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz
zu leisten. Dass dies möglich ist, zeigt die
Ausstellung. Nun geht es darum, diesen Weg auch
14 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
entschieden und konsequent weiter zu beschreiten.
– Was nützen Schuldzuweisungen, Warnungen
und Appelle beim Versuch, die Klimaziele
zu erreichen, wenn wir nicht selbst in unserem
täglichen Tun, trotz großer Hemmnisse und Anforderungen,
den Mut aufbringen, uns respektvoll
mit unserem Gebäudebestand auseinanderzusetzen.
– Schnell und oft haben Untersuchungen
der Substanz ergeben, dass zu viel im Argen liegt
und sich eine Sanierung und Weiterentwicklung
ökonomisch nicht lohnt. Das Haus entspricht
nicht mehr den geltenden Normen, der aktuellen
Marktlage oder der verlangten Effizienz für eine
ökonomische Nutzung. Allzu unbedacht ist ein
Ersatzneubau dann die bessere Lösung. Wobei
bereits das Wort „Ersatzneubau“ interessant ist –
es schützt vor Einwänden. Der Ersatz impliziert
ein besänftigendes Attribut. Ein Ersatzteil wird
anstelle eines verschlissenen, defekten oder
beschädigten Parts eingesetzt. Das ist nachvollziehbar.
Der Ersatz leistet ja mehr als sein Vorgänger.
Der Ersatzneubau strotzt vor moderner technischer
und energetischer Leistungsfähigkeit; ist
viel besser als der Bestand. – Diese Denkweise
folgt unseren gewachsenen Ansprüchen an
Komfort, Technik, Rendite und Mieterwartungen,
oder dass man auf dem Grundstück einfach mehr
bauen darf und kann und man sich für einen Neubau
entscheidet. – Wie können wir also
Lösungen für den Erhalt unserer Häuser finden,
unter dem Druck von erhöhter Ausnutzung und
Nachverdichtung der Grundstücke? Unter dem
Druck von Ansprüchen, Bürokratie, Gesetzen und
Regeln? Unsere Kreativität ist hier stark gefordert.
Letzte Woche habe ich von einem guten Beispiel
gehört. Eine Landesregierung in Süddeutschland
hat die Sanierung eines zum Abriss vorgesehenen
Schulhauses aus den 1960er-Jahren mit Neubauförderung
gesichert. So konnte die Schule mit
einer baukünstlerischen Ausstattung von 1968
wirtschaftlich darstellbar in die Zukunft geführt
werden. – So inspirierende Beispiele hat die
Jury des Architekturpreises auch unter den Einreichungen
entdeckt. Anhand der sechs Auszeichnungen
möchte ich das kurz darstellen: 1. Unsere
Jurysitzung fand in der eiskalten, aber grandiosen
Umgestaltung der ehemaligen Klosterkirche St.
Marien in Magdeburg statt, die einen Ort schafft,
an dem Historie und Gegenwart harmonisch
zusammenkommen, stilsicher gestaltet im Duktus
der klösterlichen Schlichtheit mit seinen natürlichen
Materialien. – 2. Oder der Neubau des
Kindergartens und der Tagespflege auf dem Land
in Hohenberg-Krusemark. Hier findet sich eine
Gemeinschaft unter einem Reetdach zusammen.
Heute, in einer Zeit, in der Häuser als kubische
Schachteln entworfen und gebaut werden, um ja
nicht traditionelle Elemente der architektonischen
Haus-Typologie zu übernehmen, erhält ein großes
Haus mit einem übergroßen Dach besondere Qualität
und Aufmerksamkeit. – 3. Der Umbau
und die Sanierung in Aschersleben. Ein übriggebliebenes
Lagergebäude, ein Rest einer alten Fabrikbrache,
erfährt eine neue Nutzung durch einen
Biomarkt und eine Kaffeerösterei. Dabei integriert
sich das Ensemble aus bestehenden denkmalgeschützten
und neuen Gebäudeteilen wie selbstverständlich
in den historischen Mauerring. –
4. Das Stadtpalais am Markt in Halle – ein historisch
bedeutsames Stadtpalais von 1584 – in
einem desolaten Zustand wurde mit hoher Qualität
und bemerkenswerter Liebe zum Detail zu früherer
Pracht und einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt.
Städtebaulich richtig wurde der Bestand durch
einen neuen Flügel ergänzt. Wohltuend werden,
trotz unterschiedlicher Geschosshöhen, die
wesentlichen Linien und Proportionen sowie die
besondere Materialität der Umgebungsbauten aufgegriffen
und in einer angemessen modernen und
zurückhaltenden Art neu interpretiert, so dass sich
der Neubau wie selbstverständlich und doch lesbar
eigenständig in die öffentliche Raumfolge einfügt.
– 5. Die Sanierung des Goethe-Theaters
in Bad Lauchstädt verfolgt den Ansatz, das Baudenkmal
nicht als ferne „Reliquie“ einer untergegangenen
Epoche zu begreifen, sondern die Stimmung
des Raums bzw. die Wahrnehmung der
Architektur im Ganzen im Blick zu behalten. Denn
nur auf den ersten Blick handelt es sich hier um
die bloße Renovierung eines raren, durch Goethes
Wirken zudem historisch höchst bedeutsamen
Theaterbaus des Klassizismus. Vielmehr ging es
15
– neben der Behebung konstruktiver Schäden –
darum, aus den verschiedenen Zeitschichten, die
die Erscheinung des Theaters prägten, ein schlüssiges
Ganzes zu destillieren. – 6. Bei dem
Architekturpreis, dem Siegerprojekt, für die Mensa
der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in
Halle, zeigt die Entwurfsstrategie Zurückhaltung
gegenüber dem Bestand, ein Minimum sichtbarer
Ergänzungen sowie die didaktische Botschaft
einer haptischen Erfahrbarkeit natürlicher sowie
ressourcenschonender Materialien. So entstand in
der Mensa eine Atmosphäre im Spannungsfeld
von Alt und Neu. Trotz eines kleinen Maßstabes
darf die Intensität dieser architektonischen Reflektion
nicht geringgeschätzt werden. Es kommt
nicht darauf an, wie groß die Bauaufgabe ist, sondern
wie unter dem Einsatz von geringstmöglichen
Mitteln Räume geschaffen werden können, die
vorher gar nicht für den Aufenthalt vorgesehen
und geeignet waren. Dieses kleine Projekt bestätigt,
dass im Bestand, durch die Investition in
Detailqualität, Potenziale gehoben werden können,
die man vorher möglicherweise nicht gesehen
hat. – Wenn wir Bestehendes als Wert erkennen,
da es bereits da ist, und unsere Kreativität
spielen lassen, es umzunutzen, neu zu beleben,
zu renovieren, umzubauen, zu erweitern und aufzustocken,
dann bleibt der Bestand Teil der
Geschichte unserer Städte als wichtige kulturelle
Ressource für die Gestaltung der Zukunft. Das
gespeicherte, soziale, strukturelle, räumliche und
bildhafte Potenzial ist befruchtend für die Weiterentwicklung
der Quartiere. – Oft liefert die
Sperrigkeit bestehender Bauten Denkanstöße für
neue Lösungen und Entdeckungen. Es gilt, die
richtige Balance zwischen Alt und Neu zu finden
und Heterogenität, Gegensätze, Maßstabssprünge
als Teil der Stadt zu akzeptieren. Und es braucht
unseren Mut, auch für ein Experiment (das hören
Bauherrn ungern), Lust und Freude am Entwickeln.
– Für die Umsetzung der notwendigen
Transformation beim Planen und Bauen zu einer
nachhaltigen Entwicklung, und das zeigt auch der
Architekturpreis, eröffnet sich eine spannende
Perspektive: Auf dem Weg in eine nachhaltige
Zukunft dürfen wir nicht vergessen, dass Ästhetik
und Baukultur das Komplementär zu einem in der
Architektur dominierenden Ansatz von Rationalität
und Technik ist. – Die positiven Bilder für die
Zukunft werden besser mit qualitätsvoller Gestaltung
als mit neuer Technik vermittelt. Wachstum,
Effizienz, Kosten und Sicherheit alleine bescheren
uns keine lebenswerte Zukunft. – Nachhaltigkeit
braucht eine starke, sinnliche Präsenz für die
gesellschaftliche Transformation. – Nachhaltigkeit
wird erst durch Baukultur sichtbar.
16 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
DER ARCHITEKTURPREIS
Dr. Stefan Rhein und die Bauten
der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
17
18
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Torsten Zugehör
Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg
Laudatio auf den Architekturpreis für eine Person: Dr. Stefan Rhein
Preisverleihung des Architekturpreises des Landes Sachsen-Anhalt 2022
am 25. November 2022 in Magdeburg
Sehr geehrte Damen und Herren Landtagsabgeordnete,
sehr geehrte Herren Staatssekretäre, verehrte
Jury-Mitglieder, lieber Herr Dr. Rhein, gestatten
Sie mir – ausnahmsweise –, meine Laudatio
direkt mit dem Dank an die Ministerin Dr. Lydia
Hüskens zu beginnen, und ich verrate Ihnen auch
gleich warum. Vielen Dank für den Mut, einen
neuen Weg zu gehen und den Architekturpreis an
eine Person zu verleihen. Als Hauptverwaltungsbeamter
kann ich mir lebhaft vorstellen, wie es alternativ
hätte laufen können: „Das hatten wir ja noch
nie.“ „Na, soweit kommt’s noch.“ „Der Architekturpreis
für einen Altphilologen. Die Wittenberger
wieder …“ Ein mutiger und kluger Vorschlag landet
bei einer mutigen und klugen Entscheiderin.
Vielen Dank. – Und nun zum Preisträger:
Erlauben Sie mir den Einstieg mit zwei bekannten
Zitaten: „Zeige mir, wie du baust, und ich sage dir,
wer du bist!“ und „Wo Häuser verkommen, verkommen
auch Menschen!“ Das erste Zitat stammt
vom deutschen Dichter und Schriftsteller Christian
Morgenstern, das zweite von einem Banner in
den Wittenberger Cranach-Höfen. Beide Zitate
belegen die Bedeutung der Architektur für den
Menschen, denn der Mensch prägt seine Umwelt,
formt diese mit seiner Architektur und präsentiert
damit prägnante Stadt-Silhouetten. Der Abriss von
Gebäuden oder Bauwerken hat oftmals tiefgreifenden
Symbolgehalt und der Denkmalsschutz und
die Sanierung von Denkmälern rufen anhaltende
Diskussionen hervor, nicht zuletzt über Kosten,
Umweltverträglichkeit sowie, weil wir alle Bundestrainer,
Virologen und natürlich Chefarchitekten
sind, über Ästhetik. – In Sachsen-Anhalt gibt
es zahlreiche und mit Architekturpreisen ausgezeichnete
Bauwerke, zu welchen sich heute – und
dies ist ein Novum – ein sehr lebendiges, lebhaftes
Exemplar gesellt. Dr. Stefan Rhein hat als Vorstand
und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten
in Sachsen-Anhalt in den vergangenen 25
Jahren die Herangehensweise, Gestaltung und
Entwicklung der Stiftung als einen kulturellen
Leuchtturm Sachsen-Anhalts entscheidend geprägt
und damit wichtige Impulse für die baukulturelle
Gestaltung des Landes gesetzt. In seiner
Obhut befinden sich fünf Museen. Seit 1996
gehören die Häuser in Wittenberg und Eisleben
zum UNESCO-Weltkulturerbe. – Zu seinen
Hauptaufgaben als Direktor zählten neben der
Entwicklung der inhaltlichen Ausrichtung vor
allem die denkmalgerechte Sanierung der einzelnen
Häuser. Eine Mammutaufgabe, denn wo
Denkmalschutz auf moderne Baukultur, Barrierefreiheit
oder Sicherheits- und Raumtemperaturfragen
trifft, entstehen sensible Herausforderungen.
Dr. Stefan Rhein, mit Bauauszeichnungen zu
Recht multidekoriert und mittlerweile – ebenso zu
Recht – unter Fachleuten auch achtungsvoll als
„Mister Baukultur Sachsen-Anhalt“ geadelt, hat
sich diesen Herausforderungen gestellt: Viele
Denkmalgebäude wurden durch Erweiterungsbauten
für technische Ausrüstungen oder den Servicebereich
entlastet. Dr. Rhein ertrug und stellte
sich der Kritik, die Konzepte der Stiftung ernteten;
er präsentierte die Vorhaben unermüdlich in
kurzweiligen Ausschüssen, Stadtratssitzungen und
Bürgerversammlungen und sorgte so für Transparenz.
Kurz gesagt: Dr. Rhein hat aus geschichtsträchtigen
Stätten der Reformation moderne Orte
der kritischen Auseinandersetzung und des Aufbruchs
werden lassen, die heute ein von der
Bevölkerung angenommener Teil der Baukultur
unserer Städte sind. – Ich sage das alles
nicht ohne Stolz, denn Wittenberg darf sich jetzt
nicht mehr nur als Empfänger von Architekturpreisen
für überragende Bauwerke verstehen. Es ist
uns eine besondere Ehre, den ersten Empfänger
eines an eine Person verliehenen Architekturpreises
als Bürger in der Mitte unserer „kleinsten
Großstadt der Welt“ zu wissen. – Lieber Herr
Dr. Rhein: Herzlichen Dank für Ihr engagiertes
Wirken und herzlichen Glückwunsch zu diesem
wahrlich verdienten Preis!
ARCHITEKTURPREIS
19
Bauen mit Haltung
Interview mit dem Preisträger Dr. Stefan Rhein,
Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
Für den Architekturpreis des Landes Sachsen-
Anhalt gibt es kein starres Verfahren. Erstmals,
das hatten die Auslober des Preises – das Ministerium
für Infrastruktur und Digitales des Landes
Sachsen-Anhalt und die Architektenkammer
Sachsen-Anhalt – vereinbart, sollte es bei dem
zum zehnten Mal durchgeführten Verfahren 2022
möglich sein, einen Architekturpreis auch an eine
Person zu verleihen. – Vorschlagsberechtigt
waren u. a. Institutionen und kommunale Gebietskörperschaften.
Ausgezeichnet werden konnte,
wer die Baukultur des Landes in besonderem
Maße beeinflusst und vorangebracht hat. –
Die Lutherstadt Wittenberg hatte sich für die Vergabe
des Architekturpreises an Dr. Stefan Rhein,
den langjährigen Vorstand und Direktor der Stiftung
Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, eingesetzt.
Die Ministerin für Infrastruktur und Digitales
des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Lydia
Hüskens folgte diesem Vorschlag in Abstimmung
mit der Architektenkammer. – In „Vorgestellt:
der Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt
2022 (III)“ der Mai-Ausgabe 2023 des DAB
REGIONAL Sachsen-Anhalt gab Dr. Stefan Rhein
das hier abgedruckte Interview, in dem es um
Anliegen, Haltung und Erfolg geht.
DAB REGIONAL: Wenn man im Welterbe Bauherrenaufgaben
übernimmt, welche Fragen stellt man
sich dann?
Dr. Stefan Rhein: Bauen im Bestand verlangt Sensibilität
im Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz.
Und was verlangt Bauen im UNESCO-
Welterbe-Bestand? Gewiss einen besonders großen
Respekt vor dem Bestandsgebäude, das steingewordene
Tradition von Weltrang darstellt. Also nur
konservieren? Stellt uns das Welterbe nicht auch
vor die Aufgabe, seine Relevanz und Aktualität in
und für die Gegenwart zu belegen und zu kommunizieren?
Wie lässt sich aber die Spannung von
historischer Denkmalpflege und aktueller Baukultur
lösen?
DAB REGIONAL: Viele schwerwiegende Fragen,
wie sind Sie an die Lösung herangegangen?
Dr. Stefan Rhein: Die Stiftung Luthergedenkstätten,
1997 gegründet, bewahrt, gestaltet und entwickelt
die fünf bedeutenden Reformationsstätten
und -museen des Landes Sachsen-Anhalt, das
Lutherhaus und das Melanchthonhaus in Wittenberg,
Luthers Geburtshaus und Sterbehaus in Eisleben
und Luthers Elternhaus in Mansfeld. Als
Gründungsdirektor lag mir besonders am Herzen,
die historischen Gebäude für die Öffentlichkeit
möglichst weitgehend zugänglich zu machen und
zugleich die Inanspruchnahme und „Vernutzung“
durch die museale Infrastruktur – von Shop und
Toiletten bis zu Aufzügen und technischen Zentralen
– zu minimieren. So entstand das Konzept
„Denkmalschutz durch Addition“, das heißt, die
notwendige museale Infrastruktur wurde in unmittelbar
benachbarten, neu errichteten Erschließungs-
und Ausstellungsgebäuden untergebracht,
sodass die Denkmalbauten als historische Exponate
geschützt und erlebbar sind.
DAB REGIONAL: Diese neuen Funktionsgebäude
sollen sich mit ihren „dienenden Aufgaben“ in das
Ensemble einordnen und zugleich einen baukulturellen
Anspruch erheben.
Dr. Stefan Rhein: Unbedingt, denn sie sollen
durch ihre Qualität und ihre Zeitgenossenschaft
nach außen kommunizieren: Die Reformation ist
20
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Architekten stellt und die gemeinsame Verantwortung
betont. Wenn öffentlich-rechtliche Bauvorhaben
leider allzu oft nicht oder nur sehr verzögert
gelingen, dann trägt daran auch die Bauherrenschaft
ihren Teil an Verantwortung, da sie zum
Beispiel nicht für klare und schnelle Entscheidungswege
gesorgt hat.
keine abgeschlossene Epoche der Vergangenheit,
sondern ist zum Beispiel in ihrer Aufforderung
nach Mündigkeit des eigenen Sprechens, nach
Partizipation aller an Bildung etc. auch heute
aktuell.
DAB REGIONAL: Das „Rezept“ ging auf, davon
zeugen die Bauten heute. Die Museums- und
Erweiterungsbauten überzeugten Fachleute wie
Besucher, aber es gab auch Kritiker …
Dr. Stefan Rhein: Ihre Bautätigkeit hat der Stiftung
Luthergedenkstätten zahlreiche Auszeichnungen
auf Bundesebene (unter anderem zwei
Mal die „Nike“ des BDA, den „Fritz-Höger-Preis
für Backsteinarchitektur“ in Gold und Silber) und
auf Landesebene (zum Beispiel zwei Mal den
„Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt“,
dazu zwei Auszeichnungen und zwei Mal den
„Hannes-Meyer-Preis“) beschert. Voraussetzung
dafür war der faire Umgang zwischen dem Bauherrn
und Architekten auf der Grundlage der
gemeinsam erarbeiteten Planung. Wichtig war,
dass sich beide Seiten aufeinander verlassen
konnten. Denn so, wie der Architekt als Treuhänder
des Bauherrn agiert, so sehr bedarf es auch
eines Bauherrn, der sich eine Haltung zu seinem
Vorhaben erarbeitet, diese durchhält und bei
Bedarf – das heißt bei öffentlicher Kritik, und die
kommt beim zeitgenössischen Weiterbauen von
Denkmalbauten sehr häufig vor – sich vor „seinen“
DAB REGIONAL: Neue Architektur ins Gespräch
zu bringen, das Wachsen und Werden zu erklären,
das liegt Ihnen?
Dr. Stefan Rhein: Architektur zu kommunizieren,
war immer das Anliegen der Architektenkammer
Sachsen-Anhalt, insbesondere von Petra Heise,
ihrer Geschäftsführerin. Daran mitzuwirken – in
Veranstaltungen, durch Bauführungen, in Workshops
mit Schulklassen etc. – war während meiner
25-jährigen Amtszeit als Vorstand und Direktor der
Stiftung Luthergedenkstätten Herausforderung
und Freude zugleich. Den Schlusspunkt setzt der
Architekturpreis 2022, über den ich mich sehr
freue – immer im Wissen, dass er das Ergebnis
einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit vielen
Fachplanern, Bauleitern und Gewerken auf Augenhöhe
ist.
ARCHITEKTURPREIS
21
1 2
2
3
2
22
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
4
3
5
4
ARCHITEKTURPREIS
23
5
7
Lutherstadt Wittenberg
5
1
2
3
Eingangshalle Lutherhaus (2003)
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2004
Architekten: Pitz & Hoh Werkstatt für Architektur und
Denkmalpflege GmbH, Berlin
Augusteum, Sanierung und Umbau (2015)
Auszeichnung zum Architekturpreis des Landes Sachsen-
Anhalt 2016
Architekten: BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH
Berlin Busmann Haberer Bohl Vennes Tebroke, Berlin
Lutherhof (2017)
Landschaftsarchitekten: DÄRR LANDSCHAFTS-
ARCHITEKTEN, Halle (Saale)
Melanchthonhaus, Sanierung und Erweiterung (2013)
Engere Wahl beim Architekturpreis des Landes Sachsen-
Anhalt 2016
Architekten: dietzsch & weber architekten bda, Halle (Saale)
Landschaftsarchitekten: Atelier le balto Landschaftsarchitekten,
Berlin
Lutherstadt Eisleben
6
4
5
6
Museum Luthergeburtshaus, Sanierung und Erweiterung
(2007)
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2007
Architekten: Springer Architekten, Dipl.-Ing. Jörg Springer,
Berlin
Luthers Sterbehaus, Erweiterung und Sanierung (2013)
Auszeichnung zum Architekturpreis des Landes Sachsen-
Anhalt 2013
Architekten: VON M, Stuttgart
Lutherarchiv (2015)
Architekten: Atelier ST Gesellschaft von Architekten mbH
BDA, Leipzig
Schöpfungsgarten (2009)
Landschaftsarchitekten: lohrer.hochrein landschaftsarchitekten
bdla, Magdeburg
Mansfeld-Lutherstadt
7
Luthers Elternhaus, Sanierung und Erweiterung Mansfeld
(2015)
Auszeichnung zum Architekturpreis des Landes Sachsen-
Anhalt 2019
Architekten: Anderhalten Architekten, Berlin
Bauherrin
Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt,
Lutherstadt Wittenberg
6
24 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Der architekturpreis
Mensa Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Umbau,
Halle (Saale)
25
26 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
ARCHITEKTURPREIS 27
28
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Mensa Burg Giebichenstein Kunsthochschule
Halle, Umbau (2020)
Standort: Neuwerk 7, Halle (Saale)
Architekten: cappellerarchitekten, Halle (Saale), mit Anke Augsburg Licht, Leipzig
Bearbeiter: Claudia Cappeller; Tim Mahn, Andrea Rädisch, mit Anke Augsburg; Markus Ruge
Bauherrin: Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Halle (Saale)
Stark! Jetzt sind auf dem Campus Design der Burg
bereits zwei mit dem Architekturpreis des Landes
Sachsen-Anhalt gewürdigte Gebäude zu sehen: die
Auszeichnung für die Mediathek auf dem hügeligen
Gelände der früheren Bankiersvilla Steckner in
2016 und nun hochverdient der Architekturpreis
für die Mensa, die von jeher samt ihrer Küche im
untersten Geschoss des repräsentativen und denkmalgeschützten
Gebäudes zu Hause ist. Man kann
dazu freundlich Souterrainbereich, aber auch einfach
Keller sagen. Und in Richtung der Architekten:
Je größer die Herausforderung, um so grandioser
das Ergebnis? In jedem Fall! Denn die Mensa
präsentiert sich nicht schlechthin „erweitert,
umfassend saniert und neugestaltet“. Erreicht ist
ein Quantensprung. Die Jury: „Trotz eines kleinen
Maßstabes darf die Intensität dieser architektonischen
Reflektion nicht geringgeschätzt werden. Es
kommt nicht darauf an, wie groß die Bauaufgabe
…, sondern wie intensiv die Auseinandersetzung
mit dem Bestand, der Nutzung und der gestalterischen
Qualität ist.“ – Aber langsam. Der gelösten
Aufgaben sind es viele. Etwa die für mehr Platz
und mehr Licht. Der Kellerraum wirkte zuvor niedrig,
erdrückend und eng. Für mehr Raumhöhe
wurde gebuddelt. 70 Zentimeter hat man einen Teil
der Mensa tiefer-, zugleich zugemauerte Öffnungen
mit ihren halbrunden Bögen wieder freigelegt. Dazu
sind neue Durchbrüche geschaffen worden, die
eine Durchsichtig- und -lässigkeit ermöglichen und
die den Raum mit seinem hellen, kalkgeschlämmten
Ziegelmauerwerk nicht nur optisch, sondern
ganz real vergrößern – mit Ecken und Orten, an
denen man Rückzug und Ruhe finden kann. Es ist
mit der vormals kleinen Mensa ein bisschen wie bei
Harry Potter, wo sich Räume – sofern man den richtigen
Zauberspruch kennt – magisch vergrößern
lassen. (In die fiel bereits mehr Licht, seit im Zuge
der Freiflächengestaltung für die Mediathek und
der neuen Gründung für die alte Villa die Hofseite
quasi „ausgegraben“ worden und so eine natürliche
Belichtung des Souterrains gegeben war.) –
Beleuchtung und Gestaltung: ein Zwillingspaar bei
der Verwandlung. Und Technik versteckt sich nicht.
Metallene Aufputzrohrleitungen sind Programm,
auch jene für die Design-Industrieleuchten, die den
gesamten Raum zu erhellen suchen, bzw. Pendel,
die genau dorthin Licht geben, wo es gebraucht
wird: punktgenau über den Tischen. Die Jury
bemerkte: „… die Sichtbarkeit der technischen
Anlagen bedeutet – neben geringerem Substanzeingriff
– zukünftig bessere Reparier- und Veränderbarkeit.“
Die Möbel: echte Hingucker und haptisch ein
Erlebnis. Handschmeichlerisch sanft fühlt sich das
geseifte Ahornholz der Tische an, geöltes hat man
für die Sitzbänke verwendet (unter denen sich aus
integrierten Dosen Strom „tanken“ lässt). Teilweise
sind die Möbel aus den Burgwerkstätten, ein Teil
der Stühle kommt von namhaften Herstellern –
Stuhlikonen als Anschauungsobjekte für die Lehre.
Eine dreistufige Stahltreppe lässt Höhenunterschiede
auf breiter Front spielend überwinden.
Und Metallbleche wirken für den Schallschutz und
dienen zugleich als coole Tafeln für das Anpinnen
von Infos … – Der gesamte Raum: ein Fest
fürs Auge durch gekonnt gesetzten Kon-trast und
das ausgewogene Kombinieren von Metall, Holz
und Stein. Ein Musterbeispiel für die Design-Studierenden,
wie ein Umbau trotz oder gerade wegen
gewagter Einfachheit und Begrenzung einfach gut
gelingen kann – mit gelebter Zurückhaltung gegenüber
dem Vorgefundenen und einem Minimum
an modernen Ergänzungen. Es entsteht, so die
Jury, „… ein feiner harmonischer Zusammenklang
zwischen technischen Anlagen, Möblierung,
Beleuchtungskörpern. Alles ist miteinander geplant
und bildet eine Familie.“ – Die Mensa. Sie
wird den Studierenden in Erinnerung bleiben, als
eine, die sich vor ihren Augen und mit ihnen verändern
durfte, die sichtbar nachhaltig gebaut und
nachwirkend schön war, die sich gut an- und in der
man sich wohlgefühlt hat, ob beim Essen, Co-
Working, Studieren oder Küssen. Die Jury war sich
sicher: „Das Projekt sendet eine Botschaft an diejenigen
Bauherren und Architekten, die mit vermeintlich
schwer lösbaren Aufgabenstellungen
konfrontiert sind. Es steht für einen Paradigmenwechsel
beim Bauen: statt Neubau, Nutzung des
Vorhandenen, auch wenn dieses auf den ersten
Blick defizitär ist.“
ARCHITEKTURPREIS 29
30
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Biomarkt, Umbau und Sanierung (2020)
Standort: Hohe Straße 6, Aschersleben
Architekten: ARGE Hopf & Fuß, Aschersleben
Bearbeiter: Dirk Fuß, Olaf Hopf
Bauherrin: Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft mbH, Aschersleben
Für manche Gebäude öffnet sich die seltene Chance
auf ein zweites Leben und ermöglicht eine Renaissance
im besten Sinn. Der heutige Biomarkt nebst
einer Kaffeerösterei in Aschersleben erzählt eine
solche Geschichte und wird zum Impulsgeber für
ein ganzes Quartier. – Bäume wuchsen aus der
Ruine, Dach- und Kellerdecke waren teilweise eingestürzt
… Was der Zahn der Zeit nach 30-jährigem,
substanzgefährdendem Leerstand auf dem
brachen Areal einer früheren Seifenfabrik nahe
Markt und Rathaus übriggelassen hatte, war ein
traufständiges, eingeschossiges Lagergebäude aus
Natursteinmauerwerk. Als Teil einer früheren engen
Hofbebauung stand es nach Abbruch der angrenzenden
Hofgebäude allein und frei. Man muss wissen:
Vom Hof aus sieht der Betrachter auf die Fassade
der einstigen „Große Niederlage“, wie gewerbliche
Niederlassungen bzw. Zwischenlager vormals
hießen. Vom begrünten Promenadenring auf dem
früheren Stadtgraben kommend, trifft man auf die
„Kleine Niederlage“, die Teil der historischen Stadtbefestigung
ist und diese als langgestreckte niedrigere,
ebenfalls eingeschossige Bebauung weiterführt.
– Aschersleben lebt vom Charme ihrer
vielen, durch engagierte Sanierung erhaltenen Bauten,
die über 1.250 Jahre Stadtgeschichte wie ein
offenes Buch bis ins Heute transportieren. Die Idee,
denkmalgeschützte Bausubstanz zu retten und für
neue gewerbliche Nutzung fit zu machen, mag
daher naheliegend, aber beileibe nicht selbstverständlich
sein. Bauherrin und Architekt stellten sich
der anspruchsvollen Aufgabe, das kleine Fabrikgebäude
sensibel umzubauen sowie um wohlgesetzte
moderne Zutaten mit sicherem Zeitgeschmack
zu ergänzen, kurz: Neues im Alten zu begründen.
– Im Keller des linken hellgeschlämmten Gebäudeteils
wird heute Kaffee geröstet. Im rechten,
von Industriecharme geprägten Kalksteinbau mit
Gusseisenfenstern und Gewänden aus roten Ziegeln,
kauft man im Biomarkt biologisch wertvoll ein und
kann in dessen Bistro gewissermaßen zwischen den
historischen Stadtmauer-Schalen lecker Mittag
essen. Dieser Raum hat was. Denn nur zwei Drittel
der vormals komplett überbauten „Kleinen Niederlage“
ist als Innenraum ausgebaut. Beim restlichen
Drittel hat man auf ein Dach verzichtet und abgetrennt
durch eine Komplettverglasung Raum für
einen Patio geschaffen, der mit teils zum Verkauf
angebotenen Pflanzen für den staunenden Besucher
mediterranes Flair verströmt. – Auf den ersten
Blick, so die Architekten, „wurde äußerlich nur
wenig verändert“. Aber: Neue Elemente, wie der
hell geschlämmte Kubus für Sozial- und Sanitärräume
sowie Treppen und Sitzstufen aus Sichtbeton,
komplettieren heute das Ensemble und „fügen
sich in das harmonische, auf Ausgleich bedachte
Gesamtbild ein“. Die Geschichte ist ablesbar geblieben.
Dass der Biomarkt auch vom Promenadenring
aus zugänglich ist, also durch das wertvolle Denkmal
Stadtmauer eine Pforte eingebaut werden
konnte, ist ein großer Zugewinn an Funktionalität
und Attraktivität, was der Jury imponierte: „Eine
neu geschaffene Durchwegung von der Johannispromenade
zur Altstadt Ascherslebens ist nicht nur
architektonisch gekonnt umgesetzt, sondern integriert
sich auch in die städtebauliche Rahmenplanung
der Stadt Aschersleben und ist überdies geeignet,
Kundenfrequenz und Akzeptanz zu erhöhen.“
– Auch das Innere führt den „Diskurs zwischen
historischen und neuen, zeitgemäßen, behutsam
ergänzten Materialien“. Ob das steinsichtige Mauerwerk
oder die neue Deckenkonstruktion aus Holz
– sie sind wie der gesamte Innenausbau mit Sichtbetonfußboden
oder der Küchenraumeinbau aus
Fichtenholz ebenso „ehrlich und bescheiden in
Konstruktion und Materialität“ wie „selbstbewusst
im Ausdruck und unverwechselbar in seiner Identität“.
So jedenfalls der Anspruch des ortsansässigen
Architekten, der bereits 2021 für das gelungene
Vorhaben „Biomarkt“ den vom Landes-BDA ausgegebenen
Hannes-Meyer-Preis erringen konnte. Fest
steht: Mit der Reanimierung der historischen Bausubstanz
konnte ein wichtiger Impuls und beispielgebender
Baustein auf dem Quartiershof platziert
werden: In direkter Nachbarschaft ist bereits eine
Bildungsakademie eingezogen. Wohnungen, Sozialstation,
Lebensmittelmanufaktur und Gastronomie
sollen folgen. Die Jury zeigte sich beeindruckt und
attestierte: „Auf diese Weise hat sich die ‚Niederlage‘
zu einem wirklichen Gewinn mit Strahlkraft für
eine weitere Entwicklung im lange brachliegenden
Areal gewandelt.“
PUBLIKUMSPREIS
Auszeichnung
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ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Mensa des Ökumenischen Domgymnasiums
Magdeburg (2022)
Standort: Hegelstraße 6, Magdeburg
Architekt: Prof. Ralf Niebergall, Magdeburg
Bearbeiter: Prof. Ralf Niebergall; MA MO Farid, Fabian Schulz
Bauherr: Kuratorium des Ökumenischen Domgymnasiums Magdeburg, Magdeburg
Als einen „großen Wurf“ würdigte bereits die Jury
zum „Bauwerk des Jahres 2021“ die neu gebaute
Mensa des Ökumenischen Domgymnasiums als ein
Gemeinschaftswerk von Bauherr, Architekt und
Fachplanern. Der Architekten- und Ingenieurverein
zu Magdeburg von 1876 e. V. schaut jedes Jahr und
sehr genau, was sich in der sachsen-anhaltischen
Landeshauptstadt so tut. Städtebaulich hat die zum
Ende des Zweiten Weltkriegs stark zerstörte Altstadt
noch immer Nachholbedarf. Insofern ist die hochgelungene
Nachverdichtung an der markanten Ecke
Haeckel-/Leibnizstraße ein echter Zugewinn. Aber
mehr noch für die Nutzer, die rund 850 Lernenden,
deren Unterricht von jeher in Architektur mit Ausrufezeichen
stattfindet. Einem sehenswerten Ziegelbau
von 1880 fügte Stadtbaurat Johannes Göderitz
1930 einen funktionalen, ebenfalls im Ziegellook
errichteten Erweiterungsbau an – Gebäude, die man
beide im Jahr 2000 mit einem gläsernen Verbindungsbau
zusammenband und um eine im gleichen
Jahr erbaute Sporthalle ergänzte. Mittag gegessen
allerdings wurde bislang im Keller: wenig funktional,
wenig einladend, mit wenig Licht. – Ganz
schön viel los auf einem relativ kleinen Baugrund,
der gerade 380 Quadratmeter für den dringend
gebotenen Mensa-Neubau bot. Wenig Platz für eine,
man könnte meinen, kleine Bauaufgabe, die es aber
in sich hatte. Denn es galt zugleich, die auf der
Fläche beheimateten 134 Fahrradabstellplätze
sowie die denkmalgeschützte, die Ecke umlaufende
Grundstücksmauer dringend zu erhalten. Was also
tun? Der Architekt mag sich an den „Fliegenden
Teppich“ aus den Aladin-Märchen erinnert haben.
Er brachte mittels zurückgesetzter schlanker Stützen
auf 36 Mikrobohrpfählen das zweigeschossige
Haus quasi zum Schweben und schafft so „ganz
nebenbei“ eine Überdachung für die Räder. Wie von
Zauberhand hält sich der Quader passgenau über
der Einfriedung, deren beider Ziegelrot harmonisch
korrespondiert. Beste Baukunst, keine Frage: „Um
sich möglichst behutsam in … (den) Kontext einzufügen,
wurde der Bezug zur klassischen Moderne
des Göderitz-Baus mit seinen ruhigen Ziegelwänden
und großflächigen Fensteröffnungen gesucht und
zeitgemäß interpretiert“, sind die Fassaden zur
Leibnizstraße beschrieben, wo beide Ziegelbauten
– der alte und der neue – der langgestreckten, in
Aluminium und Glas gebauten Sporthalle nunmehr
eine gemeinsame Fassung leihen. Da ist Respekt,
Dialog, aber auch Wirkung erzielt. Insbesondere der
neue Baustein überzeugt mit seiner großen Selbstverständlichkeit
und Präsenz auf der Ecke. Als wäre
er schon immer da gewesen. – Darin: auf beiden
Ebenen Speisesäle. Während das erste Obergeschoss
dafür die zur Verfügung stehende Fläche
vollständig nutzt, ist das zweite kleiner und nach
Westen hin zurückversetzt. Damit nimmt es nicht
nur die Traufhöhe des Nachbargebäudes auf, um
zugleich zu der wesentlich höheren Wohnbebauung
in der Leibnizstraße zu vermitteln. Es entsteht eine
Sonnenterrasse, auf die bei gutem Wetter aber nicht
nur gegessen, sondern auch gelehrt und gelernt
werden kann. Beiden Speisesälen gleich sind die
großzügigen Verglasungen, viel Licht, viel Grün und
viele Ein- und Ausblicke garantierend. Angefügt ist
ein Gimmick: ein kleiner Erker, der unvermittelt aus
dem Gebäude in den Straßenraum der Haeckelstraße
ragt. Hier isst man prominent mit Blick in
Richtung Fürstenwallpark und Staatskanzlei. –
Untergebracht sind auf den zwei Ebenen insgesamt
150 Plätze für die hungrigen Mittagsgäste, dazu
eine Regenerierküche, Sanitärräume, und das alles
verbunden mit einer Treppe – geschickt zwischen
Sporthalle und Neubau eingefügt – und zudem barrierefrei
über einen Aufzug zugänglich. Die Innenräume:
cool, funktional, innovativ – und nachhaltig.
Die über neun Meter frei spannenden Decken sind
aus Ortbeton unter Zunahme aus zu hundert Prozent
recyceltem Kunststoffhohlkörpern. Spart jede
Menge Beton und CO 2
bei Transport und Herstellung,
Kosten dazu. Auf fernwärmebeheizten Fußböden
sind Holztische und -bänke in Reihen angeordnet,
ganz ohne Schnickschnack, dafür super alltagstauglich
für gemütliche Lümmelpausen. Und feindesignte
graue Leuchten sorgen von der Decke
pendelnd für Licht am Abend und an dunkleren
Tagen. Sie akzentuieren stilsicher den ansonsten
schmuckfrei-monochromen Raum, der erwartungsvoll
zu jedem Mittagsklingeln auf sein buntes Publikum
wartet. Das wählte den Neubau zu seinem
Sieger im Architekturpreisverfahren des Jahres
2022. Ganz zauberhaft.
PUBLIKUMSPREIS
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ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Kindergarten und Tagespflege (2021)
Standort: Straßenhauser Weg 1, Hohenberg-Krusemark
Architekten: Hallmann Architekten, Hansestadt Havelberg
Bearbeiter: Florian Hallmann; Lukas Mai
Bauherr: Deutsches Rotes Kreuz – Kreisverband östliche Altmark e.V., Hansestadt Stendal
Wer nichts erwartet, kann nicht enttäuscht werden.
Das mag stimmen. Doch wer in der flachen weiten
Altmark nichts erwartet, nur weil man hier mehr
Land als Menschen findet, kann sich gewaltig
täuschen. Etwa in Hohenberg-Krusemark. Die
Gemeinde, zwanzig Kilometer hinter Stendal Richtung
Wittenberge gelegen und Heimat von rund
1.200 Seelen, könnte ein Sehnsuchtsort für all
jene werden, denen das seit Jahrtausenden
geprobte, gelebte, geliebte Zusammensein von
Jung und Alt am Herzen liegt. Denn hier hat man
mit dem Mut zur Nutzungskombination ein Projekt
verwirklicht, das hierzulande leider (noch) wenig
verbreitet ist: Kinder und Senioren werden unter
einem Dach betreut. – Vormals gab es im Ort
die Kindereinrichtung „Villa Spatzennest“ in einem
durchaus prächtigen Jugendstilgebäude, das allerdings
keinen Platz für die Idee von einem Mehr an
Betreuung bot. Heute heißt die Kita „Dorfkind“,
sind die Knirpse „barfuß, glücklich, gesund“ und
leben einen Alltag, wie es Generationen vordem
vormachten: gemeinsam mit den Alten. Die der
neugegründeten Tagespflege „Am Sportplatz“
anvertrauten Senioren erleben in vielfachen Begegnungs-
und Berührungsmomenten einen Alltag mit
den Jüngsten in Anregung, Austausch und Freude.
– Verwirklicht wurde dieses Zukunftsprojekt in
einem wie eine mütterliche Glucke in die Kulturlandschaft
eingestellten reetgedeckten Holzbau,
langgestreckt mit hohem Dach und halbrunden
Enden. Der Neubau steht am Ortsrand. Da ist auch
der Sportplatz von Hohenberg-Krusemark, aber
eben auch und vor allem Wiesen, Weiden, Felder,
Scheunen, Lagerhallen, Strohmieten und Windräder.
Für den Architekten erschien es vor allem deshalb
wichtig, sich für einen Baukörper in der flachen
Landschaft zu entscheiden, der sich in dieser
„großmaßstäblichen, baulichen Nachbarschaft
behaupten kann“. Dass er sich dabei auf Bautraditionen
und -materialien besann, die seit der Steinzeit
in der Gegend bezeugt sind – Langhäuser mit
Halbrund aus Holz und Schilf – erscheint naheliegend,
weil zeitgemäß, nachhaltig und vernünftig.
Was aber nicht heißt, dass sich derarte Denkweise
ganz selbstverständlich auch in Genehmigungsbehörden
wiederfindet. Es bedurfte „baurechtlich und
brandschutztechnisch einiger Ehrenrunden“, so der
Architekt, sowie „einer mutigen Bauherrenschaft“
und „beharrlicher Gemeindevertreter“. – Das
Haus lebt in seiner Anmutung durchaus den Charakter
einer großen Scheune, was ihm bereits Beinamen
wie „Schafstall“ oder „Reithalle“ eingebracht
hat. Das Leben spielt sich ebenerdig ab, das
hohe – nutzungsfreie – Reetdach sorgt mit Dachüberstand
und -hohlraum als Puffer für sommerlichen
Wärmeschutz. Alle Aufenthaltsräume folgen
der Fassade, sind daher auch ohne Barrieren
zugänglich und öffnen mit großen hochstehenden
Fenstern den Blick nach draußen. Multifunktions-,
Mehrzweck-, Sport- bzw. Ruheräume finden sich an
den halbrunden Hausenden, die Eingänge für Kita
und Tagespflege hat man separat in der Mitte der
langen Seitenfronten angeordnet. „Tenne“ heißen
zünftig diese beiden Ankommbereiche, von denen
die Korridore abzweigen, denen baukonstruktiv
bedingt, ja, die natürliche Belichtung fehlt. –
Gelungen ist Außerordentliches: Natürliche bzw.
nachwachsende Baumaterialien in nachhaltiger
Bauweise sind verwendet, Gebäudebetrieb ohne
viel Technik, natürliche Belüftung sowie klimaneutrale
Wärmeversorgung als Fernwärme aus der
benachbarten Biogasanlage gewährleistet … Lediglich
ein Wärmetauscher ist in die Gebäudehülle
integriert. So erzählt das Haus von dem, was
zukunftsgewandtes Bauen im besten Zusammenspiel
mit weithin gelebten Bautraditionen zu leisten
vermag und zugleich von einem innovativen Betreuungskonzept.
– Hohenberg-Krusemark schreibt
Geschichte, nicht zuletzt mit diesem bewusst sanft
gesetzten ökologischen Fußabdruck. Die Jury attestierte:
„Heute, in einer Zeit, in der Häuser als kubische
Schachteln entworfen und gebaut werden, um
ja nicht traditionelle Elemente des gewachsenen
Städtebaus und der architektonischen Typologie zu
übernehmen, bekommt ein großes Haus mit einem
übergroßen Dach besondere Aufmerksamkeit. … Es
ist ein mutiges und wünschenswertes und zukunftsfähiges
Konzept, … (es) verspricht Synergieeffekte
in einer sozialen Gemeinschaft … (und) empfiehlt
sich in jedem Falle als beispielhaft für die Baukultur
im Lande Sachsen-Anhalt.“
AUSZEICHNUNG
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ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen,
ehem. Klosterkirche St. Marien, Sanierung (2022)
Standort: Regierungsstraße 4–6, Magdeburg
Architekten: HARTKOPF denk mal architektur, Südharz OT Bennungen
Bearbeiter: Prof. Regine Hartkopf; Tino Schultze, Kati Ziemann
Bauherrin: Landeshauptstadt Magdeburg, Magdeburg
Es ist das älteste Bauwerk der über 1.200 Jahre
alten Stadt, die Grundsteinlegung der Kirche fast
1.000 Jahre her, sind 900 Jahre vergangen, seit
barfuß und im Mönchsgewand der Ordensgründer
der Prämonstratenser Norbert von Xanten seinerzeit
als neuer Erzbischof in Magdeburg einzog und die
Anlage zum Kloster ausbaute; eine romanische
Klosterkirche, ohne die die Silhouette der heutigen
Landeshauptstadt nicht denkbar wäre und die
zusammen mit dem Dom für uns aus dem Mittelalter
herüberscheint; vor deren Augen Reformation
verteidigt, Glaubenskampf ausgefochten, Säkularisierung
durchgesetzt wurde, die als Bibiliothek und
Schule, Kaserne, Hospital, gar Viehstall diente, die
schließlich auch die zweite martiale Zerstörung der
Elbestadt zum Ende des Zweiten Weltkriegs überstand.
Der Sakralbau – ein Gigant der Zeit. –
Seit 1974 ist das Kloster Unser Lieben Frauen ein
Kunstmuseum, seit 1976 die Klosterkirche die
„Konzerthalle Georg Philipp Telemann“. Die jüngste
Sanierung – die des Innenraumes der Klosterkirche
– setzt nun einen glanzvollen Höhepunkt in einem
fast seit zwei Jahrzehnten vorangetriebenen Prozess
des Rettens, Bewahrens, Instandsetzens, Um- und
Neubauens, des Neudenkens sowie Ertüchtigens für
die Zukunft der in ihrem Kern romanischen Anlage.
Bauherrin und Architektin sind sich einig: „Mit den
Arbeiten der letzten Jahre wird der Kirchenraum als
Teil des Kunstmuseums und als lebendiger Ort für
Musik und Kunst neu interpretiert. Dabei wird seine
Geschichte als Kirche wieder mehr in den Mittelpunkt
gerückt.” – Und das stimmt. Uneingeschränkt.
Denn der Besucher erlebt heute einen
Kirchenraum, der in seiner erhaben stillen Schönheit
das bei weitem größte Kunstwerk im Museum
und zugleich Geschenk für Stadt und Land und
Kunst sein darf. Mit manch großen und vielen kleinen
Kunstgriffen: Da ist die bereits im Jahr 2018
erfolgte Überarbeitung der Krypta, die eine Überhöhung
der Vierung mit sich brachte und heute
mittels Stufen zugänglich ist. Darauf: ein Kunstwerk
des Künstlers Martin Assig, ein Gipsestrich als
begehbarer Fußboden. Darin: eingelegte Schlangenlinien,
Textfragmente, Symbole, Fragen, Zahlen …
Lebenswege nachzeichnend. Da ist im Chor ein
neues Kreuzrippengewölbe in Ersatz der hölzernen
Notdecke eingebaut und so der letzte große Kriegsschaden
beseitigt. Eine meisterliche Handwerksleistung
unter Anwendung der Methoden mittelalterlicher
Bauhütten. Und da ist die Westempore als
Highlight für Besucher wieder zugänglich gemacht.
Der Einsatz neuer Materialien für diese Nutzung –
minimal, strapazierfähig, langlebig: Eichenbelag im
Laufbereich der Wendelsteine und auf der Empore,
darin die vorgefundenen roten Ziegelplatten als
Intarsie, geschmiedete Handläufe … – Die
größte Veränderung findet sich an Pfeilern und
Gewölben. Alle Oberflächen, vormals von Salzen
und dem Zahn der Zeit geschädigt, zeigen sich
gereinigt, wurden gesichert, restauratorisch überarbeitet
und sind neu verfugt, der Estrich des Fußbodens
ist vollständig erneuert und hält mit einer
zarten Fuge respektvollen Abstand zu allen historischen
Bauteilen. Es ist das ganze Haus in lauten,
unruhigen Zeiten eine Augenweide in Ruhe, Harmonie
und Erhabenheit, unterstützt von den neuen
Fenstern mit Überfangmalerei auf gesenktem Glas.
Sie „lassen das Licht nun tief in den Kirchenraum
einfallen und tauchen ihn in eine atemberaubende
ruhige Atmosphäre voller Eleganz und Schlichtheit“,
formuliert die Jury begeistert. – Dass sich die
für eine öffentliche Nutzung notwendigen technischen
Einbauten (Kabel und Kästen für Technik,
Licht, Brandschutz, Entrauchung und Datentechnik)
quasi „tarnen“, ist die andere große Kunst, die
nicht unterschätzt sein darf: „Die baulichen und
vielen anderen technischen Anforderungen, die eine
Nutzung für eine Konzerthalle mit sich bringt, wurden
zugunsten eines asketischen Innenraums zum
großen Teil unsichtbar integriert.“ Am Ende war
sich die Jury einig: „Den Architekten gelingt es auf
besonders sensible Art und Weise, ganz selbstverständlich
weiterzubauen, zu interpretieren, das
Neue mit dem Alten zu verknüpfen, die Seele des
Ortes und seine schlichte und wohltuende Atmosphäre
zu bewahren. Es ist die hohe Kunst des sich
Zurücknehmens, den Respekt vor dem Bestand zu
wahren, gleichwohl eine zeitgemäße Antwort auf die
heutigen Bedürfnisse zu geben. … ein sensibles
und zeitgemäßes Weiterbauen, was … weiter
Geschichte schreibt und alte Mauern weiter zum
Klingen bringt.“
AUSZEICHNUNG
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ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Quartier MärkerstraSSe (2021)
Standort: Große Märkerstraße 5 und Kleine Märkerstraße 9, Halle (Saale)
Architekten: snarq GmbH, Halle (Saale)
Bearbeiter: Evelyn Kukielka, Nina Nolting, Sebastian Sasse; Tibor Balogh, Silvia Salomon,
Norman Schmidt
Bauherrin: horus GmbH, Bitterfeld-Wolfen
Eine vom Krieg weitgehend verschonte Altstadt hat
Geheimnisse. Etwa eine „heimliche Prachtstraße“
in ihrem historischen Zentrum, als welche die
Große Märkerstraße lange Jahre gehandelt wurde,
weil man den zum Teil mehrere Jahrhunderte alten
Häusern während der 40 Jahre DDR weder Pflege
noch Erhalt hatte angedeihen lassen. Sie standen
und warteten. Auf bessere Zeiten. Die kamen nach
der Wende. Und Sicherung, Instandsetzung und
Sanierung konnten beginnen, was der Stadt Halle
im Jahr 1993 im Bundeswettbewerb „Erhaltung
historischen Stadtraums in den neuen Ländern der
Bundesrepublik Deutschland“ eine Goldmedaille
eingebracht haben soll. – Tatsächlich war das
aber nicht die ganze Wahrheit. Denn nicht alles
ging gleich und nicht alles gleich gut. Und auch
mehr als gleich drei Jahrzehnte nach dem politischen
Aufbruch gab es eine Adresse, die aufgrund
ihres Zustandes noch immer auf der städtischen
„Roten Liste der akut gefährdeten Denkmale“ und
so im Fokus besonderer Aufmerksamkeit der Denkmalpfleger
und Stadtentwickler stand: ein ursprünglich
im Stil der Renaissance erbautes großes Stadtpalais
aus dem 16. Jahrhundert. Ein langgestreckter
Putzbau, drei Geschoss hoch, mit je zehn Fenstern
in Reihe, die Gewände mit reichem Stuck in
Rocaille- und Girlandenstruktur, dazu ein spätbarockes
Portal und die große Tordurchfahrt mit den
zwei hübschen Renaissance-Sitznischen. Ein Haus
mit reicher Umbaugeschichte, in der jede Zeit ihre
Spuren – von Barock über Rokoko, Klassizismus bis
hin zum Jugendstil – hinterlassen hatte, die man
trotz des jahrelangen Verfalls noch immer finden
konnte – und jetzt gesichert sind. Denn das
Gebäude ist seit 2021 unter Berücksichtigung heutiger
Anforderungen an Brandschutz und Bauphysik
nach allen Regeln der Kunst denkmalgerecht
instandgesetzt, saniert und zudem um einen
lückenfüllenden Neubau in der Kleinen Märkerstraße
9 ergänzt – in Summe: ein Ensemble in bester
Symbiose von Denkmal und Moderne. Die Große
Märkerstraße ist seither wieder jenes hochgeschätzte
Kleinod. Hier schlenderte auch die Jury
zum Architekturpreis 2022 und attestierte: „In
hoher Qualität und bemerkenswerter Liebe zum
Detail gelang es, dem Haus seine frühere Pracht,
seine individuelle Unverwechselbarkeit zurückzugeben
und einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen.“
– Nicht nur städtebaulich also Gewinn für die
Saalestadt, sondern auch ganz real: 21 Wohneinheiten
zwischen 55 und 144 Quadratmetern sind
entstanden, größtenteils barrierefrei zugänglich für
Jung und Alt. Es ist eine Klientel, die sowohl im
repräsentativen Haus zur Großen Märker-, aber
ebenso in dem den Zeitgeist des Heute atmenden
Neubau in der Kleinen Märkerstraße ein Zuhause
mitten in der Stadt samt ruhigem Innenhof gefunden
hat. Sind es beim sanierten Altbau insbesondere
die erhaltenen Bauteile und -verzierungen, ob
das Stuckwerk in der Fassade oder im Erdgeschoss
die erhaltenen Gewölbe und Säulen, geschnitzte
Türumrahmungen oder Deckenbemalungen, die
den Betrachter in den Bann ziehen, fasziniert der
Lückenschluss durch seine präzise Setzung samt
seinem Hofflügel, der das Quartier schließt. Dazu
gesellen sich seine straßenseitige, makellos ausgeführte,
aufregend erdfarben-warme Klinkerfassade
mit ihren unterschiedlichen Mauerwerksverbänden
sowie die in strukturierenden Streifen eingefügten
großen, geschosshohen Fenster, die für gute Belichtung
der Wohnungen in schmaler Straße sorgen.
Dass hier genau wegen der drängenden Enge das
Erdgeschoss allein der Erschließung und den Funktionsräumen
(auch dem Parken!) dient und es derart
wenig zur städtischen Lebendigkeit und Abwechslung
beiträgt, mag auf Skepsis stoßen, steht
aber für eine kreative Lösung in Innenstädten, wo
Ladenlokale mangels Nachfrage leer und Autos vor
der Frage nach dem Parken stehen. Apropos Enge:
Die Anwendung heutiger Technologien für innerstädtisches
Bauen gestaltete sich in den noch vom
Mittelalter geprägten Straßenzügen schwierig und
stellte Planer wie Bauausführende vor echte Herausforderungen
– die mit Bravour gemeistert wurden.
Ein Gesamtergebnis, das die Jury so anerkannte:
„Durch sichtbar hohes Engagement von
Bauherrin und Planern entstand … in der Innenstadt
von Halle ein beispielgebendes zeitgemäßes
Projekt mit einfühlsamer Sanierung, stimmiger
Ergänzung und lobenswerter Einflechtung in den
gemeinschaftlichen urbanen Kontext.“ Prachtvoll.
AUSZEICHNUNG
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ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Goethe-Theater, Sanierung (2021)
Standort: Querfurter Straße 14, Bad Lauchstädt
Architekten: Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbh, Berlin
Bearbeiter: Tobias Schmidt; Christoph Bröke, Bernd Kimmel, Christine Kral
Bauherrin: Historische Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH, Bad Lauchstädt
Sie gehören zu einer aussterbenden Spezies und
bedürfen allein deshalb besonderer Aufmerksamkeit
und Pflege: historische Theatergebäude. Wie
jenes in Bad Lauchstädt, das 1802 auf einer
Anhöhe nahe dem Schloss und den ab 1776 im
Auftrag von Kurfürst Friedrich August III. erbauten
Kuranlagen errichtet wurde. Die Architekten Heinrich
Gentz und Martin Friedrich Rabe ersannen
seinerzeit – unter maßgeblichem und verbürgtem
Anteil von Johann Wolfgang von Goethe (der ein
Sechstel der Baukosten trug) – ein reines Sommertheaterhaus,
das nicht zuletzt mit den Aufführungen
des Weimarer Hoftheaters unter dem Dichterfürsten
als Oberdirektor zum Mittelpunkt des alljährlichen
Kurzirkus avancierte. Es katapultierte
das kleine Lauchstädt in die Sphären jenes „Sächsischen
Pyrmonts“, das es bis zu den napoleonischen
Kriegen und der Einstellung des Theaterbetriebes
im Jahr 1815 war: ein exklusives Mode- und
Luxusbad für das aufstrebende Bürgertum und
seine Künstler. Diese Erinnerung lebt bis heute in
der Stadt, in der ein aktiver Förderverein Spenden
im großen Maßstab für den Erhalt eben jenes
Gebäudes einwirbt, das als einzig original erhaltener
Theaterbau gilt, an dem Goethe selbst wirkte,
und der als einzigartiges Zeugnis frühklassizistischer
Theaterarchitektur von europäischem Rang
gehandelt wird. – Dass allein deshalb im
Heute jeglicher Eingriff wohlbedacht und gut
geplant und jeder Handgriff wohlüberlegt und gut
gesetzt ausgeführt werden will, war der Anspruch
der nunmehr abgeschlossenen jahrelangen Sanierungs-
und Restaurierungsarbeiten – nach 1908
und 1968 die umfangreichsten seit über 100 Jahren.
Sie haben dem im Originalzustand erhaltenen
Haus aber nicht allein seine wertvolle barocke Bühnentechnik
mit den sechs Versenkungen und drei
auf offener Bühne wechselnden Dekorationen
erhalten. Oder die nach Befunden original wiederhergestellte
Farbgestaltung des Zuschauerraums in
der Fassung von 1802, die mit einer Sanierung der
über 100 Jahre alten Zeltdachüberspannung mit
bemalten Jutebahnen einherging. Die verdeckt
nämlich spektakulär das seltene Holzbohlenbinder-
Tragwerk, das nunmehr vervollständigt werden
konnte. Alle Maßnahmen verfolgten ein Ziel, „… die
authentische Architektur der Weimarer Klassik in
seiner festlichen Atmosphäre wieder uneingeschränkt
erlebbar zu machen“. Vorausgegangen war
eine in mehreren Etappen geplante und ausgeführte
Sanierung der Fachwerkwände, deren großflächig
geschädigtes Holz man austauschte und
wieder mit Lehmziegeln ausfachte, und der Fassade,
die neuen Kalkputz im Originalfarbton erhielt.
Das Dach wurde mit neuen Kupferschindeln
gedeckt, das Gebäude energetisch saniert sowie
die gesamte Haustechnik inklusive Brandschutz
erneuert – eine enorme Herausforderung für die
beteiligten Architekten, Ingenieure, Handwerker.
– „Dennoch“, so schreiben die Architekten,
„ist Rücksicht auf spätere Erhaltungsmaßnahmen
genommen worden.“ Sie bezogen respektvoll „die
Ausstattungsstücke von 1908, die qualitätsvollen
Malereien von Karl Völker von 1953 oder die Maßnahmen
von 1968“ ein, was die Jury sichtlich
beeindruckte: „Der seit den 1990er-Jahren zunehmend
verfolgte Ansatz, das Baudenkmal nicht als
ferne, nicht in die Gegenwart zu holende ‚Reliquie‘
einer untergegangenen Epoche zu begreifen, sondern
die Stimmung des Raums bzw. die Wahrnehmung
der Architektur im Ganzen im Blick zu behalten,
prägt auch die Erneuerung des Goethe-
Theaters ... Denn nur auf den ersten Blick handelt
es sich hier um die bloße Renovierung eines raren,
durch Goethes Wirken zudem historisch höchst
bedeutsamen Theaterbaus des Klassizismus. Vielmehr
ging es den Architekten – neben der Behebung
konstruktiver Schäden – darum, aus den
verschiedenen Schichten, die die Erscheinung des
Theaters prägen, ein schlüssiges Ganzes zu destillieren.
… Dass das Ergebnis eine im wahrsten
Sinne stimmige Architektur ist, beweist das Feingefühl
und die Kompetenz der Planenden aufs
Beeindruckendste.“ – Das Destillat stand im
Mittelpunkt eines glanzvollen Abends: Das erneuerte
Goethe-Theater konnte am 27. August 2021
wie schon zu seiner Wiedereröffnung 1908 mit
Goethes „Iphigenie auf Tauris“ gefeiert und die
Sanierung anlässlich seines 220-jährigen Bestehens
also pünktlich abgeschlossen werden. Vivat!
AUSZEICHNUNG
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110-kV-Schaltanlage (2021)
Standort: Sandtorstraße 18, Magdeburg
Architekten: META architektur GmbH, Magdeburg
Bearbeiter: Andreas Müller, Sebastian Schulze; Anja Koch, Alexander Schlee, Benjamin Wunderlich
Bauherrin: Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG, Magdeburg
„Strom wird schick.“ Geht das? Als das Umspannwerk
der Städtischen Werke Magdeburg SWM –
eine lange, trapezblechverkleidete Halle in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Magdeburger Wissenschaftshafen,
zu Universität und Forschungsinstituten
– durch eine neue Schaltanlage ersetzt
werden sollte, stand genau diese Frage im Raum.
Die Antwort: Ein Zeichen für Zukunftsfähigkeit setzen
mittels Architektur! Zeitgleich konnte das städtische
Unternehmen die Chance für den Einbau
modernster Technik in der Anlage nutzen, die
zudem eine enorme Platzersparnis mit sich
brachte. Nur noch ein Viertel des ursprünglichen
Bauareals war aufgrund der „Miniaturisierung“ für
den Neubau nötig. Ein „Doppelwumms“. –
Das wie ein wertvolles Gefäß konisch gen Himmel
ragende Haus ist unverwechselbar und aufregend.
Seine dunkle Edelstahlfassade mit den abgerundeten
Ecken hat man mit handgefertigten, sich überlappenden
Platten belegt. Jede dieser Schindeln
zeigt sich in ihrer blau-schillernden Färbung
anders, changiert, flimmert und spielt mit der
Wahrnehmung des Betrachters. Ermöglicht hat das
„Zauberwerk“ ein chemisch-galvanisches Verfahren,
das auf der Oberfläche eine doppelte Reflexion
– Interferenz – des Lichts erzeugt. Wie in einem
Prisma entsteht so ein Farbeffekt mit Intention:
„Strom sichtbar machen.“ „Um die Fassade so
bauen zu können“, betonen die Architekten, „fand
der komplette Planungsprozess bis zur Produktion
der Schindeln – denn jede ist anders – mittels BIM
(Building Information Modeling) statt.“ – So
präsentiert sich ein Zweckbau als edler Puzzlestein
im Stadtgefüge zwischen den stark von Verkehr
frequentierten Knoten Wittenberger und Askanischer
Platz mit dem revitalisierten Hafengelände,
architektonisch spannenden Bildungs- und neu
entstehenden Wohnbauten – und stiftet mit seiner
Strahlkraft städtische Identität, sowohl für den Versorger
als auch die Anwohner. Dass sich hinter der
spektakulären Fassade ein schwerer Betonkern verbirgt,
mag auf der Hand liegen, dass die Dachfläche
begrünt ist, eher nicht – von den Architekten
verstanden als „beispielgebend für zukünftigen
Städtebau – unsichtbar und trotzdem ein Teil zur
Verbesserung des Stadtklimas beitragend“.
42
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Wohnhaus, Schmale StraSSe (2019)
Standort: Schmale Straße 15, Welterbestadt Quedlinburg
Architekten: QuArK Quedlinburger Architektur Konzepte, Welterbestadt Quedlinburg
Bearbeiter: Tobias Weyhe; Markus von Swiontek
Bauherrin: Monika Hartwell, Welterbestadt Quedlinburg
Ortstypische und wohngesunde Baustoffe wie Holz
und Lehm verwendet, großflächiges Glas, das Licht
und Wärme der Sonne einlädt, ein holzbefeuerter
Römerofen, der über die offene Treppe auch die
oberen Räume beheizt … Das muss man der Bauherrin
und ihren Architekten lassen, unüberlegt hat
hier keiner neu gebaut – und ist überzeugt: „Bauen
an sich ist nicht nachhaltig und stellt immer einen
Kompromiss dar.“ Der kleine feine Baulückenschluss
in der mit dem Welterbelabel der UNESCO
geschützten Quedlinburger Altstadt mag auch ein
Kompromiss sein, aber: Er repariert ressourcenschonend
und klug eine komplizierte Grundstücksecke.
Er ersetzt charmant den ursprünglichen
Fachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert. Und er
kommt seinen Nachbarn energetisch zugute, da
Außenwände sich wieder aneinander lehnen (und
wärmen) können. – Die städtebaulich wichtige
Lücke stand schon 2008/2009 im Mittelpunkt des
1. MUT-ZUR-LÜCKE-Wettbewerbes. Jetzt wurden
Visionen Wirklichkeit. Das neue Wohnhaus spielt
mit der Erinnerung an das Verlorene und greift mit
dem Erhalt des historischen tonnengewölbten Kellers
das Vorhandene auf. Ein großes zur Straße
gewandtes Dach behütet heute zwei Geschosse. Die
frühere Dreigeschossigkeit mit sehr niedrigen
Raumhöhen findet sich in der Teilung der fassadenhohen
Glasflächen wieder. Dahinter: der Windfang,
der zugleich Wintergarten ist und die ehemalige
Ladensituation sowie den in Quedlinburg üblichen
Hallencharakter in den historischen Häusern neu
interpretiert. Überhaupt ist das Erdgeschoss für all
das genutzt, was ebenerdig Sinn macht: für Eingang,
Diele, Hauswirtschaftsraum und Garage. Darüber
wird gewohnt. Dazu hat man das Dach für eine
uneingeschränkte Nutzung zur Gartenseite hin
angehoben. Zu den Schlaf- und Gästezimmern geht
es wiederum ein Stockwerk hinauf – ob über die
innere oder die äußere Treppe, denn jede Ebene ist
nicht zuletzt aus Brandschutzgründen zusätzlich
über eine Außentreppe versorgt. Auf den Einbau
eines Aufzuges wurde vorerst verzichtet, ein nachträglicher
Einbau ist problemlos möglich. „Das
Haus und die Bewohner leben von und mit ihren
Treppen“, schreiben die Architekten. Es ist Wohnen
im Welterbe.
ENGERE WAHL
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Bauhaus Museum Dessau (2019)
Standort: Mies-van-der-Rohe-Platz 1, Dessau-Roßlau
Architekten: addenda architects S.L.P., Barcelona
Bearbeiter: Roberto Gonzáles Peñalver; Anne Hinz, Cecilia Rodriguez, Arnau Sastre, José Zabala
Bauherrin: Stiftung Bauhaus Dessau, Dessau-Roßlau
Wie baut man im Spagat von Erwartung, Anspruch
und Erbe ein „Bauhaus Museum“? Im Ergebnis des
2015 ausgelobten, weltweit offenen, zweiphasigen
Wettbewerbs entstand ein Haus im Haus – ein
schwebender Riegel aus Beton in einer gläsernen
Hülle. Je nach Lichtverhältnis spiegeln sich seit
Museumseröffnung Stadt oder Natur in der hohen
Glasfassade, spektakulärer des nachts, wenn das
Gebäude aus sich heraus leuchtet. Am Rand des
Dessauer Stadtparks gelegen, verortet es das Thema
Bauhaus erstmals mitten in der Stadt und lockt, die
einzigartige Sammlung in der konservatorisch
geschützten Black Box oder Veranstaltungen in
dem als „offene und transparente Bühne“ gestalteten
Erdgeschoss zu besuchen. – Der Standort
für das Museum war lange Zeit umstritten. Die Entscheidung
folgte dem Traum eines Brückenschlags:
von der Westseite jenseits der Bahnstrecke, wo seit
weit über 90 Jahren das UNESCO-geschützte Bauhaus
mit seinem Schulgebäude und dem Meisterhausensemble
seine Wurzeln hat, hin zur Kernstadt.
Die Intention: ein messbarer Imagezugewinn
für Stadt und Land, in dem „das Bauhaus Schule
machte“, aber auch ein wachsendes Zusammendenken
beider Stadthälften. – In der erst vor
kürzerer Zeit modernisierten Kavalierstraße erweist
sich das Glashaus als wichtiger neuer städtebaulicher
Baustein auf der Stadtparkecke. Hier kann
man in der Nacht das Herzstück, die Black Box, im
Innern schweben sehen. Des Tags braucht es den
Eintritt ins Gebäude, dann offenbart sich, dass die
Box – ein geschlossenes Volumen aus Stahlbeton
– eigentlich aufgeständert ist. Die Konstruktion orientiert
sich am Brückenbau. Der Riegel liegt lediglich
auf zwei 50 Meter voneinander entfernten
Treppenkernen auf. Darunter lädt die „offene
Bühne“ ein: mit Foyer, Ticketing, Café, Shop und
solchem für Kunst oder Ausstellung. Black Box und
Bühne – sie stehen im Mittelpunkt des Hauses,
dessen Hülle auf ihren vier Seiten von einer umlaufenden
Glasfassade aus 571 dreifachverglasten
Scheiben inklusive Wärme-, Sonnen-, Vogelschutz
und Sicherheit gebildet wird – eine „monumentale
Vitrine“, die das Museum selbst zu einem Exponat
werden lässt. Voilà.
44 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Stadtbibliothek, Sanierung (2022)
Standort: Schlossstraße 7, Lutherstadt Wittenberg
Architekten: Peter Zirkel Architekten, Dresden
Bearbeiter: Peter Zirkel; Falk Eisenächer, Gaby Heijltjes, Conrad Lohmann, Björn Suchantke
Bauherrin: Stadt Lutherstadt Wittenberg, Lutherstadt Wittenberg
„Der Mensch und das Buch“ heißt programmatisch
das sozialistisch-realistische Mosaikwandbild,
das freigelegt und frisch saniert in der Stadtbibliothek
Wittenberg zu bestaunen ist. Auf 195 zusammengefügten
kleinen Keramikplatten hat man vor
gleich sechzig Jahren Lesende aus einer Zeit versammelt,
die Bücher (und nicht Handy, Laptop,
Tablet) in ihren Händen halten. Wie alle und alles
sind auch Bibliotheken im Wandel. Die ihre Existenz
entscheidende Frage ist: Wie kommen sie im
Heute und Morgen an? Der denkmalgeschützte
Bau von 1964, mitten in der Wittenberger Altstadt
gelegen, ist ein spannender Protagonist der Nachkriegsmoderne,
dessen Charme indes weitgehend
verloren war. So ging es neben der Sanierung baufälliger
Substanz und einem modernen Ambiente
vor allem um größere Flächen, etwa für eine offene
Werkstatt sowie für Gespräch, Vortrag oder Konzert.
In „Synthese statt Antithese“ fanden dafür
die Architekten ihren Weg: „Das spezifische, aber
verborgene architektonische Potenzial … sollte
entdeckt, respektiert, hervorgehoben und interpretierend
fortgeführt, aber nicht … überlagert oder
gar diskreditiert werden.“ – Der Flaneur in der
Schlossstraße ist heute eingeladen, durch die großen
Schaufenster zu staunen und durch den neuen
barrierefreien Eingang einzutreten: in die Lounge,
die Kinder- und Jugendbibliothek, den erweiterten
Ausleihraum mit Infotheke ... Die frühere Kassettendecke,
der profilierte Gipsstuck an Säulen und
Wänden oder das Wandbild – sie alle sind zurückgekehrt
und lassen die Leichtigkeit der bauzeitlichen
Architektur aufleben. Dazu: ein kluges Lichtkonzept,
schicke Einbaumöbel, Hocker, Bänke
sowie im ruhigen Duktus ihrer Aufstellung die Ordnung
haltenden weißen Regale. Den größten baulichen
Eingriff wagte man mit dem Abriss der beiden
Verbindungsflügel zwischen Vorder- und
Hofgebäude. An deren Stelle durfte der neue Lesesaal
entstehen und der Lichthof erhalten bleiben:
mit einem introvertiert ruhigen „Lesehof“. Erkerartig
angegliedert: der großflächig verglaste „Makerspace“;
umgebaut, autark erreichbar und multifunktional:
das Hofgebäude. Zusammen mit dem
angelegten Lesegarten freut sich die Lutherstadt
über eine moderne Oase für Wissbegierige.
ENGERE WAHL
45
St. Nicolai – Kirchenarchiv und Kolumbarium,
Umnutzung (2022)
Standort: Nicolaikirchplatz 11, Lutherstadt Eisleben
Planung: Architekturbüro Körber, Sangerhausen OT Großleinungen, Prof. Vincenz Warnke und
Ulrike Meyer, Halle (Saale), büro büdel innenarchitektur + design, Halle (Saale)
Bearbeiter: Dr.-Ing. Inge Körber, Prof. Vincenz Warnke und Ulrike Meyer, Martin A. Büdel
Bauherr: Evangelischer Gemeindeverband Lutherstadt Eisleben, Lutherstadt Eisleben
St. Nicolai in Lutherstadt Eisleben birgt in ihrem
Innern ein wertvolles Novum. Hier hat man das
erste in einem Kirchengebäude befindliche Kolumbarium
in Sachsen-Anhalt eingerichtet. Zudem
konnte Raum für das Kirchenarchiv geschaffen und
so das spätgotische, das Stadtbild prägende Bauwerk
wieder in Nutzung gebracht werden. Eine
beglückende Geschichte vom Glauben an die Auferstehung.
– Schon seit 1976 finden in St.
Nicolai keine Gottesdienste mehr statt. Aber das
Gebäude aufgeben, war für den Evangelischen Kirchengemeindeverband
wie auch die Anwohner
keine Option. Sukzessive hatte man nach 1990
und über die Jahre in den Erhalt der historischen
Bausubstanz investiert, denkmalgerecht instandgesetzt
und saniert, was zur Grundlage für alternative
Nutzungsideen werden konnte und schließlich zwei
Konzepte miteinander verband. Dafür hat man
zunächst für das Kirchenarchiv im hinteren Teil des
Kirchenschiffs gebaut: ein Haus im Haus, drei
Geschosse hoch, zugänglich über eine vorgelagerte
Stahltreppe nebst Kleinlastenaufzug, das Archiv
optisch vom Kirchenraum abgetrennt, unsichtbar.
Sichtbar hingegen ist das Kolumbarium. Mehrreihig
und hintereinander gestaffelt aufgestellte „Urnenschränke“
bilden im großen Kirchenraum eine
„Totenstadt“ mit kleinen Gassen, Ruheplätzen,
neuen Blickachsen … Die Schränke sind der Form
gotischer Giebelbauten mit ihren Abtreppungen in
Variation entlehnt, ihre „Fassade“ aus Eichenholz
ist „geköhlt“. Die „Stadt“: gebaute Ehrerbietung,
sie „erscheint äußerlich in einem schwarz seidenglänzenden
‚Gewand‘“. Ihr gegenübergestellt ist
ein Andachtsraum im Chor mit schlicht-schönen
Holzmöbeln samt sanierter Kanzel. Das alles folgt
einem wohl- und tiefdurchdachten Gesamtkonzept
von Künstlern, Designern und Innenarchitekten der
Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle, zu
dem auch die fünf großen mundgeblasenen Fenster
im Chorraum zählen. Sie zeigen das Grabtuch
Christi, dem Auf und Ab des Windes überantwortet:
„In dieser eindrucksvollen ephemeren Figur vereinen
sich die Zartheit und die Vergänglichkeit des
Lebens mit der Kraft und Dynamik eines Sieges
über den Tod.”
46
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Pferderennbahn, Sanierung (2021)
Standort: Passendorfer Wiesen 1, Halle (Saale)
Architekten: Dressler Architekten BDA, Halle (Saale)
Bearbeiter: Matthias Dreßler; Manfred Feigl, Alois Kobzik, Ronny Meyer
Bauherrin: Stadt Halle (Saale), Halle (Saale)
Als das Wasser kam, gab es für Gebäude kein Entkommen.
Auch die in den Flussauen am westlichen
Ufer der Saale gelegene hallesche Pferderennbahn
musste 2013 erdulden, dass das Hochwasser zerstörte,
was ihm in den Weg kam. Beim historischen
Tribünengebäude von 1913 (Architekt: Gustav
Wolff) war insbesondere das Erdgeschoss betroffen,
zudem Totalisatoren- sowie die Stallgebäude. Die
Lage der Galopprennbahn in den Passendorfer Wiesen
ist von jeher hochwasserkritisch. Umso wichtiger
war es, mit den bewilligten Fördermitteln die
wertvolle Anlage nicht einfach wieder instand zu
setzen, denkmalgerecht zu sanieren sowie notwendige
bauliche und funktionale Standards herzustellen.
Es ging insbesondere darum, sie für zukünftige
Elementarereignisse zu wappnen: Nach der Flut ist
vor der Flut. – Schon zu ihrer Erbauungszeit
wusste man um die Gefahren und hatte deshalb
das Bauwerk – ein sehenswertes „Beispiel für elegante
Sportarchitektur des späten Jugendstils“*
– auf einem massiven pfeilerartigen Stahlbetonunterbau
errichtet. Dieses Geschoss ist jetzt von sämtlichen
Einbauten befreit und störungsfrei durchflutbar.
Als würde er „seine Röcke raffen“, so wirkt der
aufgeständerte Bau auf seiner Rückseite. – Es
war ein Vielklang sinnvoller und sinnfälliger Maßnahmen,
die sowohl zu einer energetischen Ertüchtigung
geführt als auch dem Denkmal ein neues
Leben geschenkt haben. Umkleiden, Sanitär, Rennleitung,
Büros sind ins Obergeschoss verlegt, dazu
ist hier der multifunktionale große Veranstaltungsraum
mit seiner markanten Tragkonstruktion der
Tribünendecke wieder grandios erlebbar. Fenstern
und Fenstertüren, u. a. jene zur wiederhergestellten
großen Westterrasse, konnte ihre originale Sprossenteilung
und Farbigkeit wiedergegeben werden,
sie sind jetzt isolierverglast. Zudem sorgt der intelligente
Einsatz von Innendämmputz für den Erhalt
von Geometrie und Plastizität der sichtbaren Konstruktionen
und es wurden alle elektrischen Anlagen
hochwassersicher installiert. Vis-a-vis strahlt eines
der Wetthäuschen (Totalisatorengebäude) in alter
Frische und komplettieren die sanierten und modernisierten
Stallgebäude das atmosphärische Ensemble
zu neuem altem Charme. Wetten?
* https://de.wikipedia.org/wiki/Galopprennbahn_Halle_(Saale)
ENGERE WAHL
47
Alte Schule – Wohnen am Pestalozzipark (2022)
Standort: Diesterwegstraße 37, Halle (Saale)
Architekten: ENKE WULF architekten, Berlin
Bearbeiter: Susanne Enke, Florian Wulf
Bauherrin: GWG „Eigene Scholle“ eG, Halle (Saale)
Das passt. Dieselbe Bauherrin. Dieselben Architekten.
Wieder die hallesche gartenstadtschöne
Gesundbrunnen-Siedlung. Schon im Architekturpreisverfahren
2019 hatte die GWG „Eigene
Scholle“ eG für ihr Neubauvorhaben „Mehrgenerationswohnen
II“ eine Auszeichnung errungen. In
2022 staunt die Architekturpreisjury über eine
meisterhafte Verwandlung: Ein fast hundert Jahre
altes, denkmalgeschütztes Gebäude, errichtet
1938/39 im konservativen Heimatstil, früher mal
Polytechnische, später Erweiterte Oberschule, dann
Diesterwegschule, ist jetzt ein Wohnhaus: die „Alte
Schule – Wohnen am Pestalozzipark“. – Ein
Beispielprojekt in einer Zeit der Rückbesinnung auf
die Werte des Vorhandenen: Umbauen ist das neue
Neubauen. Und die Ideen, mit denen es glückte,
das Überkommene zu erhalten und dennoch für
eine neue Nutzung ins Heute zu holen, sind hier so
naheliegend einfach wie überraschend extravagant.
Da gesellen sich jetzt zu den früheren Klassenräumen
„Boxen“ für Bad und Küche, die mit ihren
unterschiedlichen Vor- und Versprüngen zugleich
den weitläufigen ehemaligen Schulfluren Rhythmus
verleihen. Da begeistern Maisonettewohnungen, die
sich vom Ober- bis ins Dachgeschoss entwickeln
und deren großzügige Dachflächenfenster Licht
hineinfluten lassen. Und in der ehemaligen Aula im
„Turm“ ist mittels einer Stahlkonstruktion eine
Vierraum-Split-Level-Wohnung eingehängt. –
Das alles: präzis gesetzte Implantate im Baudenkmal.
Dessen Bauzustand, so die Architekten, habe
man „eingefroren“, aber die Gebäudehülle geschickt
energetisch mit einem mineralischen Wärmedämmputz
mit geringer Schichtdicke saniert.
Damit gelang es, „das äußere Erscheinungsbild, die
schulische Grundrissstruktur sowie die historischen
Ausbaudetails, wie z.B. die Porphyrbeläge der Treppenhäuser
und Schulflure, die porphyrumrahmten
Eingangsportale zu den Klassenräumen sowie
Treppenhausbögen, in ihren Originalzuständen“ zu
erhalten. Bezahlbarer Wohnraum in verschiedenen
Größen für alle Altersgruppen dazu die GWG-
Geschäftsstelle genau hier eingerichtet …, Energieund
Klimaschutz mit dem Mehrgenerationenprojekt
nebenan zusammengedacht …, Gemeinschaftsraum
…, Grillplatz … Passt!
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ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
DIE WEITEREN TEILNEHMER
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Kindertagesstätte „Regenbogen“, Sanierung
(2020)
Standort: Dammühlenweg 21a, Haldensleben
Architekten: A+I Planungsbüro Seidl & Dr. Heinecke
PartGmbB, Haldensleben
Bearbeiterin: Melanie Pannecke
Bauherrin: Stadt Haldensleben, Haldensleben
Ameos Klinikum, Akutpsychiatrie, Haus 301
(2018)
Standort: Kiefholzstraße 4, Haldensleben
Architekten: A+I Planungsbüro Seidl & Dr. Heinecke
PartGmbB, Haldensleben
Bearbeiterin: Ilona Gloyna
Bauherrin: AMEOS Klinikum Haldensleben GmbH,
Haldensleben
Ameos Klinikum, Gerontopsychiatrie,
Haus 105, Umbau und Erweiterung (2018)
Standort: Kiefholzstraße 4, Haldensleben
Architekten: A+I Planungsbüro Seidl & Dr. Heinecke
PartGmbB, Haldensleben
Bearbeiter: Ilona Gloyna, Margret Pfeiffer
Bauherrin: AMEOS Klinikum Haldensleben GmbH,
Haldensleben
Kindertagesstätte „Weltentdecker“ (2021)
Standort: Yorckstraße 2, Burg
Architekten: Kirchner + Przyborowski Diplomingenieure
Architekten BDA PartGmbB, Burg
Bearbeiter: Ulrich Kirchner; Martin Kirchner, Nicole
Kühne
Bauherr: DRK Regionalverband Magdeburg-Jerichower
Land e.V., Burg
50
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Landeszentrum Wald – Forstliches
Bildungszentrum (FBZ) (2019)
Standort: Forststraße 3, Möckern OT Magdeburgerforth
Architekten: Kirchner + Przyborowski Diplomingenieure
Architekten BDA, Magdeburg
Bearbeiter: Burkhard Przyborowski; Mario Peters,
Fan Zhou
Bauherr: Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-
Anhalt (BLSA), Magdeburg
ENO Headquarter (2021)
Standort: Europaring 50, Magdeburg
Architekten: META architektur GmbH, Magdeburg
Bearbeiter: Sebastian Schulze; Lars Stierwald
Bauherr: ENO Nachrichtentechnik, Magdeburg
Glockenturm Matthäuskirche (2022)
Standort: Freiherr-vom-Stein-Straße 45, Magdeburg
Architekten: Liebnerstadtfeld Architekten, Magdeburg
Bearbeiter: Karsten Liebner
Bauherrin: Evangelische Matthäusgemeinde,
Magdeburg
WEITERE TEILNEHMER
51
Landgericht, Generalsanierung (2020)
Standort: Halberstädter Straße 8, Magdeburg
Architekten: TCHOBAN VOSS Architekten GmbH,
Dresden
Bearbeiter: Ekkehard Voss; Jörg Rudloff,
Bettina Kempe-Gebert, Susanne Bahr, Tobias Frisch,
Hubert Jäger, Norbert Lehmann, Jörg Rathmann,
Stefan Schönefuss
Bauherr: Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-
Anhalt (BLSA), Magdeburg
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen,
Nordflügel, Umbau und Sanierung (2022)
Standort: Regierungsstraße 4-6, Magdeburg
Architekten: HARTKOPF denk mal architektur,
Südharz OT Bennungen
Bearbeiter: Prof. Regine Hartkopf; Tino Schultze,
Kati Ziemann
Bauherrin: Landeshauptstadt Magdeburg, Magdeburg
„Das Elb“-Sporthotel (2021)
Standort: Seilerweg 19, Magdeburg
Architekten: arc architekturconzept GmbH Lauterbach
Oheim Schaper, Freie Architekten BDA, Magdeburg
Bearbeiter: Steffen Lauterbach; Franziska Klette,
Sabine Simon
Bauherrin: WBG Wohnungsbaugesellschaft mbH,
Kalbe (Milde)
Stadthaus „BUK“ (2022)
Standort: Weststraße 10, Südstraße 1, Magdeburg
Architekten: META architektur GmbH, Magdeburg
Bearbeiter: Andreas Müller, Sebastian Schulze;
Douglas Kawano, Andreas Krebs, Alexander Schlee,
Benjamin Wunderlich
Bauherrin: Wohnen in Buckau GmbH & Co. KG,
Magdeburg
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ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Hauptverwaltung der Städtischen Werke
(2021)
Standort: Am Blauen Bock 1, Magdeburg
Architekten: Junk & Reich Architekten BDA
Planungsgesellschaft mbH, Weimar
Bearbeiter: Jörg Baum; Andreas Adler, Maria Estel,
Stefan Gehre, Jörg Neufang, Kevin Rulsch
Bauherrin: Städtische Werke Magdeburg GmbH
& Co. KG, Magdeburg
Grundschule „Am Westring“ (2021)
Standort: Wilhelm-Kobelt-Straße 30, Magdeburg
Architekten: Junk & Reich Architekten BDA
Planungsgesellschaft mbH, Weimar
Bearbeiter: Jörg Baum; Jörg Neufang, Kevin Rulsch
Bauherrin: Landeshauptstadt Magdeburg, Magdeburg
Verwaltungssitz Verbandsgemeinde
Westliche Börde (2021)
Standort: Marktstraße 7, Gröningen
Architekten: Liebnerstadtfeld Architekten, Magdeburg
Bearbeiter: Karsten Liebner
Bauherrin: Verbandsgemeinde Westliche Börde,
Gröningen
Bibliothek Hochschule Harz, Sanierung
(2022)
Standort: Domplatz 16, Halberstadt
Architekt: Thore Kiesecker; Design Office -
Einrichtungen GmbH, Wernigerode
Bearbeiter: Thore Kiesecker
Bauherrin: Hochschule Harz, Wernigerode
WEITERE TEILNEHMER
53
Lindenhof-Terrassen (2019)
Standort: Kühlinger Straße 24–28 und Heinrich-Julius
Straße 1, Halberstadt
Architekten: arc architekturconzept GmbH Lauterbach
Oheim Schaper, Freie Architekten BDA, Halberstadt
Bearbeiter: Steffen Lauterbach; Steffen Peist
Bauherrin: Halberstädter Wohnungsbaugesellschaft
mbH, Halberstadt
Hochschule Harz „Haus 5“, Sanierung (2022)
Standort: Friedrichstraße 57–59, Wernigerode
Architekten: snarq GmbH, Halle (Saale)
Bearbeiter: Sebastian Sasse; Tibor Balogh, Christoph
Demerath, Christoph Maruschek
Bauherr: Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement
Sachsen-Anhalt (BLSA), Halberstadt
August-Hermann-Francke-Grundschule
(2022)
Standort: Lutherstraße 10, Wernigerode
Architekten: snp Architekten + Ingenieure GmbH,
Leipzig
Bearbeiter: Thomas Näther; Ines Lehmann
Bauherrin: GWW Gebäude- und
Wohnungsbaugesellschaft mbH, Wernigerode
Hubertusapotheke mit Arztpraxen, Umbau
und Erweiterung (2021)
Standort: Poststraße 14, Thale
Architekten: abq architektenbüro quedlinburg GbR,
Welterbestadt Quedlinburg
Bearbeiter: Christina Jerx; Anke Kola, Victoria Kulb,
Mareile Meyer, Michael Waldheim
Bauherr: Tarik Thieme, Welterbestadt Quedlinburg
54
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Kindergarten BurgstraSSe (2019/2020)
Standort: Burgstraße 9, Nienburg (Saale)
Architekten: AADe, Atelier für Architektur &
Denkmalpflege, Stuve Architekten, Köthen (Anhalt)
Bearbeiter: Heinfried Stuve; Jana Gurski, Britta
Jürgens, Thomas Wittig
Bauherrin: Stadt Nienburg (Saale), Nienburg (Saale)
Hochschule Anhalt, Ratke-Gebäude,
Sanierung und Erweiterung (2021)
Standort: Lohmannstraße 23, Köthen (Anhalt)
Architekten: HF Architektur GmbH, Dresden
Bearbeiter: Jens Lehmann; Kathrin Bittner,
Andrea Blüthner, Katrin Michaelis, Dietrich Schulze,
Markus Weber
Bauherr: Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement
Sachsen-Anhalt (BLSA), Magdeburg
Hochschule Anhalt, Geomatikum,
Gebäude 06, Sanierung (2021)
Standort: Bauhausstraße 6, Dessau-Roßlau
Architekt: Prof. Dr.-Ing. Rudolf Lückmann,
Dessau-Roßlau
Bearbeiter: Prof. Dr.-Ing. Rudolf Lückmann;
Elisabeth Ceglarek, Bernd Körsten
Bauherrin: Hochschule Anhalt, Köthen (Anhalt)
Funktionsgebäude Junkers
Paddelgemeinschaft e.V. (2021)
Standort: Leopoldshafen 4, Dessau-Roßlau
Architekten: ding.fest dessau. architektur &
energieberatung gelies & seidel freie architekten gbr,
Dessau-Roßlau
Bearbeiter: Andreas Gelies, Josephine Seidel
Bauherrin: Stadt Dessau-Roßlau, Dessau-Roßlau
WEITERE TEILNEHMER
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Multimedia-Pavillon (2019)
Standort: Am Kapenschlößchen 3, Oranienbaum-
Wörlitz
Architekten: däschler architekten & ingenieure GmbH,
Halle (Saale)
Bearbeiter: Christian Däschler; Anna Bugoslavska,
Steve Hesse
Bauherr: Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement
Sachsen-Anhalt (BLSA), Magdeburg
Aktuarhaus, Umbau und Erweiterung (2021)
Standort: Am Schloss 10, Zörbig
Architekten: AHOLA Architekten, Halle (Saale)
Bearbeiter: Kerstin Janzen; Anne Steinhoff-Janzen,
Katrin Ruprecht
Bauherrin: Stadt Zörbig, Zörbig
Haus „Ingelore“ (2018)
Standort: Ölberg 7, Salzatal OT Salzmünde
Architekten: AHOLA Architekten, Halle (Saale)
Bearbeiter: Anne Steinhoff-Janzen; Katrin Ruprecht,
Marc Steinhoff
Bauherrin: Kerstin Janzen, Salzatal
Franckesche Stiftungen Halle, Historische
Feldscheunen, Umbau und Sanierung (2021)
Standort: Franckeplatz 1, Halle (Saale)
Architekten: ARGE Jakob | Dressler Ingenieure und
Architekten, Halle (Saale)
Bearbeiter: Matthias Dreßler; Andreas Bollmann,
Ronny Meyer, Sophia Naab, mit Steffen Jakob;
Peter Laue, Heidemarie Wollenberg
Bauherrin: Franckesche Stiftungen zu Halle, Halle
(Saale)
56
ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Kindertagesstätte „Kinderinsel“, Sanierung
(2022)
Standort: Friedrich-List-Straße 20, Halle (Saale)
Architekten: ARGE Aline Hielscher Architektur, Leipzig,
mit USP Architekten, Berlin
Bearbeiter: Aline Hielscher; Malte Guhlke, Wiebke
Richter, mit Frank Stinz; Niklas Tirpitz
Bauherr: Eigenbetrieb Kindertagesstätten der Stadt
Halle (Saale), Halle (Saale)
Klimaquartier Lutherviertel (2022)
Standort: Lutherstraße, Halle (Saale)
Landschaftsarchitekten: Planerzirkel Hans Gerd
Kleymann, Halle (Saale)
Bearbeiter: Petra Ahne, Henry Wagler; Hellen Baudrich,
Michaela Krause, Daniel Reich
Bauherr: Bauverein Halle & Leuna eG, Halle (Saale)
Frede-Haus, Umnutzung und Sanierung
(2020)
Standort: Maxim-Gorki-Straße 13, Halle (Saale)
Architekten: Olaf Schilling, studiogold, Leipzig
Bearbeiter: Sabine Adler; Cornelia Huldisch
Bauherrin: Stadtbau Wohnprojekte Frede Haus GmbH,
Leipzig
Weinberg Campus Innovation HUB, Umbau
(2020)
Standort: Weinbergweg 23, Halle (Saale)
Architekten: dietzsch & weber architekten bda,
Halle (Saale)
Bearbeiter: Thomas Dietzsch; Marion Mendler,
Andreas Weber
Bauherrin: TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum
Halle GmbH, Halle (Saale)
WEITERE TEILNEHMER
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Wohnanlage „KirschGarten“ (2021)
Standort: Murmansker Straße 2 und 4, Elsa-Brändström-Straße
99 a,b,c, Halle (Saale)
Architekten: dietzsch & weber architekten bda,
Halle (Saale)
Bearbeiter: Thomas Dietzsch; Marion Mendler,
Anne Panzner, Andreas Weber
Bauherrin: Wohnungsgenossenschaft Gesundbrunnen
Halle eG, Halle (Saale)
Wohn- und Geschäftshaus am Riebeckplatz
(2020)
Standort: Dorotheenstraße 7/Obere Leipziger Straße,
Halle (Saale)
Architekten: Junk & Reich Architekten BDA
Planungsgesellschaft mbH, Weimar
Bearbeiter: Ulrich Junk; Jörg Baum, Ina Czech,
Jörg Reinhardt, Robert Skarke, Christian Talg
Bauherrin: HWG Hallesche Wohnungsgesellschaft
mbH, Halle (Saale)
Druckerei- und Magazingebäude, Umnutzung
(2021)
Standort: Franckeplatz 1, Halle (Saale)
Architekten: ARGE Jakob | Dressler Ingenieure und
Architekten, Halle (Saale)
Bearbeiter: Matthias Dreßler; Ronny Meyer,
Sophia Naab, mit Steffen Jakob; Peter Laue,
Heidemarie Wollenberg
Bauherrin: Franckesche Stiftungen zu Halle,
Halle (Saale)
Tierarztpraxis (2020)
Standort: Am Gewerbepark II 10, Teutschenthal
Architekten: Großmann Architektur BDA, Halle (Saale)
Bearbeiter: Guido Großmann; Christian Müller
Bauherr: Dr. Dennis Müller, Teutschenthal
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ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Gradierwerk, Sanierung (2022)
Standort: Promenade, Bad Dürrenberg
Architekten: Architekturbüro Dr. Mertens,
Bad Dürrenberg
Bearbeiter: Dr. Hans Norbert Mertens; Patrick Heldt,
Janpeter Krüger, Lothar Mahler, Fabian Marino,
Annia Massiel Skutnik
Bauherrin: Stadt Bad Dürrenberg, Bad Dürrenberg
Wohn- und Geschäftshaus Lebenshilfe,
Umbau (2019)
Standort: Johann-Gutenberg-Straße 1/2,
Naumburg (Saale)
Architekten: TRÄNKNER ARCHITEKTEN,
Naumburg (Saale)
Bearbeiter: Matthias Tränkner; Annett Giel,
Anne Panzner
Bauherr: Lebenshilfe Naumburg e.V.,
Naumburg (Saale)
Landesschule Pforta, Interimslösungen
(2021)
Standort: Schulstraße 12, Naumburg (Saale)
OT Schulpforte
Architekten: TRÄNKNER ARCHITEKTEN,
Naumburg (Saale)
Bearbeiter: Matthias Tränkner; Annett Giel,
Susann Tränkner
Bauherr: Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement
Sachsen-Anhalt (BLSA), Halle (Saale)
WEITERE TEILNEHMER
59
60 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
IMPRESSIONEN
61
62 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
IMPRESSIONEN
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64 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
IMPRESSIONEN
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Adressen
beteiligte büros
A + I Planungsbüro
Seidl & Dr. Heinecke PartGmbB
Neuhaldenslebener Str. 32, 39340 Haldensleben
www.seidl-heinecke.de
AADe I Atelier für Architektur & Denkmalpflege
Stuve Architekten
Postfach 14 59, 06351 Köthen (Anhalt)
www.aad-web.de
abq architektenbüro quedlinburg GbR
Adelheidstraße 10, 06484 Welterbestadt
Quedlinburg
www.abq.de
addenda architects S.L.P.
Carrer de Roger, 25-27, 5 C, 08028 Barcelona,
Spanien
www.addendaarchitects.com
AHOLA Architekten Halle
Schulstraße 8, 06108 Halle (Saale)
www.ahola.de
ALINEHIELSCHERARCHITEKTUR
Industriestraße 95, 04229 Leipzig
www.alinehielscher.com
ANKE AUGSBURG LICHT
Erlenstraße 2B, 04105 Leipzig
www.lichtarchitekten.com
arc architekturconzept GmbH
Lauterbach Oheim Schaper
Spiegelstraße 56, 38820 Halberstadt
www.arc-architektur.de
Architekturbüro Dr. Mertens, Architekt BDA
Kirchfährendorfer Straße 3,
06231 Bad Dürrenberg
www.mertarch.de
Architekturbüro Körber
An der Leine 5, 06526 Sangerhausen
Büro Büdel Innenarchitektur + Design
Kröllwitzer Straße 06, 06120 Halle (Saale)
www.buedel.com
cappellerarchitekten
Domplatz 6a, 06108 Halle (Saale)
www.cappellerarchitekten.de
däschler architekten & ingenieure GmbH
Große Ulrichstraße 23, 06108 Halle (Saale)
www.daui.info
DESIGN OFFICE-Einrichtungen GmbH
Gießerweg 5, 38855 Wernigerode
www.designoffice1.de
Dietzsch & Weber Architekten BDA
PartGmbB
Pfälzer Ufer 6, 06108 Halle (Saale)
www.dietzschweber.de
ding.fest dessau
architektur & energieberatung
Kantstraße 7, 06844 Dessau-Roßlau
www.ding-fest.de
Dirk Fuss . Architekt
Holzmarkt 1, 06449 Aschersleben
www.dirkfuss.de
DRESSLER ARCHITEKTEN BDA
Robert-Blum-Straße 14, 06114 Halle (Saale)
www.dressler-architekten.de
ENKE WULF architekten
Oranienstraße 25, 10999 Berlin
www.enkewulf.de
Großmann Architektur
Dachritzstraße 6, 06108 Halle (Saale)
www.grossmann-architektur.de
Hallmann Architekten
Kirchplatz 4, 39539 Hansestadt Havelberg
www.hallmann-architekten.de
66 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Hartkopf denk mal architektur
Breite Straße 72, 06536 Südharz OT Bennungen
www.denkmalarchitektur.de
HF Architektur GmbH
Königsbrücker Straße 40, 01099 Dresden
www.hfarchitektur.de
Junk & Reich – Architekten BDA
Planungsgesellschaft mbH
Nordstraße 21, 99427 Weimar
www.junk-reich.com
Kirchner + Przyborowski
Diplomingenieure Architekten BDA PartGmbB
Kreuzgang 7, 39288 Burg
www.kirchner-przyborowski.de
Kirchner + Przyborowski
Diplomingenieure Architekten BDA PartGmbB
An der Kälberweide 6, 39114 Magdeburg
www.kirchner-przyborowski.de
Liebnerstadtfeld Architekten
Winckelmannstraße 12, 39108 Magdeburg
www.liebnerstadtfeld.com
Prof. Dr.-Ing. Rudolf Lückmann
Hochschule Anhalt
Hardenbergstraße 16, 06846 Dessau-Roßlau
META architektur GmbH
Maxim-Gorki-Straße 16, 39108 Magdeburg
www.metaarchitektur.de
Prof. Ralf Niebergall
Klausenerstraße 31 a, 39112 Magdeburg
Olaf Schilling, studiogold
Merseburger Straße 40, 04103 Leipzig
www.studiogold.eu
Planerzirkel Hans Gerd Kleymann
Garten- und Landschaftsarchitekten bdla / IFLA
Ankerstraße 15, 06108 Halle (Saale)
www.planerzirkel.de
QuArK
Quedlinburger Architektur Konzepte
Finkenherd 4, 06484 Welterbestadt Quedlinburg
www.quark-online.de
Raum Struktur
Goetheblick 7A, 06449 Aschersleben
snarq GmbH
Leitergasse 3 A, 06108 Halle (Saale)
www.snarq.de
Snp Architekten+Ingenieure GmbH
Gießerstraße 12, 04229 Leipzig
www.snp-architekten.de
TCHOBAN VOSS Architekten GmbH
Leipziger Straße 51a, 01127 Dresden
www.tchobanvoss.de
Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von
Architekten mbH
Kurfürstendamm 178, 10707 Berlin
www.mueller-reimann.de
TRÄNKNER ARCHITEKTEN
Jägerstraße 33, 06618 Naumburg (Saale)
www.traenkner-architekten.de
usp architekten
Ackerstraße 20, 10115 Berlin
www.usp-architekten.de
Prof. Vincenz Warnke
Neuwerk 20a, 06108 Halle (Saale)
www.vincenzwarnke.de
Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH
Friedrichstraße 29, 01067 Dresden
www.peterzirkel.de
67
Impressum
Herausgeber:
Architektenkammer Sachsen-Anhalt
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Fürstenwall 3, 39104 Magdeburg
Tel. (0391) 53611-0
E-Mail: info@ak-lsa.de
www.ak-lsa.de
Konzeption:
Petra Heise
Redaktion:
Petra Heise
Mitarbeit: Nico Nagel
Texte:
Cornelia Heller, Dipl.-Journalistin, Magdeburg
Schlussredaktion:
Cornelia Heller, Dipl.-Journalistin, Magdeburg
Redaktionsschluss:
1. Juli 2023
Gestaltung:
Jo Schaller & Angela Schubert, Halle (Saale)
Druck:
Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG, Calbe (Saale)
Auflage:
1.000 Exemplare
Verlag:
Michael Imhof Verlag
Stettiner Straße 25, 36100 Petersberg
ISBN:
978-3-7319-1334-4
Alle Rechte vorbehalten.
Fotos:
A+I Planungsbüro Seidl & Dr. Heinecke PartGmbB (S. 50); Petra
Ahne (S. 57); Architektenkammer Sachsen-Anhalt (S. 60/61),
N. Bleul/A. Weber (S. 22); Maxime Delvaux (S. 44); dietzsch &
weber architekten bda (S. 58); Matthias Dreßler (S. 47, 58); Peter
Eichler (S. 53, 58); Großmann Architektur BDA (S. 58); Petra
Heise (S. 18); Sebastian Kaps (S. 55); Thore Kiesecker (S. 53);
Martin Kirchner (S. 50); Michel Klehm/Tim Nowitzki (S. 47); Bernd
Körsten (S. 59); Harald Krieg (S. 42, 51/52); Viktoria Kühne (S. 5,
18, 56, 62–65); Tomasz Lewandowski (S. 46); Yili Lu (S. 55);
LutherMuseen (S. 21), Max Mendez (S. 26/27); Simon Menges
(S. 24); Dr. Hans N. Mertens (S. 59); Jürgen Meusel (S. 54);
Michael Moser (S. 51–53, 55); Stefan Müller (S. 40); Polyluchs
(S. 54); Markus Scholz (S. 56); Adrian Schulz (S. 52, 54); Till
Schuster (S. 45); Anne Schwalbe (S. 34); Anselm Schwindack
studio transit (S. 43); Steffen Spitzner (S. 22–24, 28, 30, 32, 34,
36, 38, 48, 52, 54); Marc Steinhoff (S. 56); Matthias Tränkner
(S. 59); Célia Uhalde (S. 57); Peter Usbeck (S. 57); Marco
Warmuth (S. 57)
Sollten trotz gewissenhafter Recherche Rechteinhaber nicht angegeben
worden sein, wird um Kontaktaufnahme gebeten.
Hinweis: In den Informationen zu den einzelnen Bauten sind die
Entwurfsverfasser mit einem „;“ von den weiteren Bearbeitern
getrennt.
Literaturhinweise:
Neue Architektur in Sachsen-Anhalt
ISBN 3-937251-30-8
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2007
ISBN 9-783865-683526
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2010
ISBN 978-3-86568-593-3
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2013
ISBN 978-3-86568-929-0
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2016
ISBN 978-3-7319-0207-2
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2019
ISBN 978-3-7319-0951-4
Weitere Informationen:
www.ak-lsa.de
www.architektur-entdecken.de
© Architektenkammer Sachsen-Anhalt, September 2023
68 ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2022
Michael Imhof Verlag
ISBN 978-3-7319-1334-4