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BwB 05-98 Basel und der Ochse

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FÜR SIE ENTDECKT<br />

Hotel Gasthof zum <strong>Ochse</strong>n ****<br />

Arlesheim<br />

Wie sich die Tradition von über 300<br />

Jahren Gastfre<strong>und</strong>schaft mit dem Kom -<br />

fort des kleinsten, persönlichsten Erst -<br />

klasshotels <strong>der</strong> Region <strong>Basel</strong> verbindet.<br />

Die älteste bekannte Eintragung lautet<br />

«Concession vom 2. Marty 1692 für das<br />

Wirthsrecht <strong>Ochse</strong>n». Seit dem 9. Sep -<br />

tember 1923 sind <strong>der</strong> Gasthof zum<br />

<strong>Ochse</strong>n sowie die führende Metzgerei<br />

<strong>der</strong> Region im Besitz <strong>der</strong> Familie Jen -<br />

zer. Seit Generationen erleben die Lieb -<br />

haber lebendiger, stilvoller <strong>und</strong> engagierter<br />

Gastronomie in diesem Hause<br />

herzliche Gastfre<strong>und</strong>schaft.<br />

Reichlich Platz zum Wohlsein bieten<br />

die angenehm <strong>und</strong> wohnlich eingerich -<br />

teten 35 Hotelzimmer mit «Swiss flex-<br />

Entspannungs-Betten»; davon 20 Nicht -<br />

raucherzimmer, die alle mit dem heutigen<br />

Lebensstandard entsprechendem<br />

Komfort ausgestattet sind. Kostenlose<br />

Einstellplätze in <strong>der</strong> Tiefgarage sind<br />

vorhanden.<br />

In <strong>der</strong> Gaststube (Ulmentäfer) o<strong>der</strong> dem<br />

Ermitagestübli (Eichentäfer mit beheiz -<br />

barem Kachelofen) geniesst man die<br />

kulinarische Abwechslung <strong>der</strong> Jahreszeiten.<br />

Aus erstklassigen Produkten,<br />

möglichst regionaler Herkunft, kreiert<br />

das Küchenteam traditionelle <strong>und</strong> aus -<br />

gefallene Gerichte o<strong>der</strong> phantasievolle<br />

Menus, leicht <strong>und</strong> bekömmlich (hauseigene<br />

Metzgerei). Passend dazu werden<br />

Spitzenweine aus verschiedenen<br />

Län<strong>der</strong>n angeboten. Dem ausserge -<br />

wöhn lichen Weinangebot entsprechend,<br />

wurde <strong>der</strong> Gasthof mehrfach durch die<br />

amerikanische Weinzeitschrift «The<br />

Wine Spectator» ausgezeichnet.<br />

Für ein harmonisches <strong>und</strong> stimmungs -<br />

volles Bankett eignen sich die Räumlichkeiten<br />

im ersten Obergeschoss; die<br />

Zunftstube bis 40 Gäste <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Ochse</strong>nsaal<br />

bis 60 Gäste – die Räume kön -<br />

nen miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en werden.<br />

Dazu kommt <strong>der</strong> Party- <strong>und</strong> Catering-<br />

Service für Arlesheim <strong>und</strong> Umgebung.<br />

Besuchen Sie den Gasthof zum <strong>Ochse</strong>n<br />

in Arlesheim <strong>und</strong> lassen Sie sich wie<strong>der</strong><br />

einmal nach Lust <strong>und</strong> Laune kulinarisch<br />

verwöhnen. Auf Ihren Besuch<br />

freut sich das ganze «<strong>Ochse</strong>n-Team»<br />

Beat von Wartburg:<br />

«Musen <strong>und</strong> Menschenrechte<br />

Peter Ochs <strong>und</strong><br />

seine literarischen Werke»<br />

Wenige Persönlichkeiten <strong>der</strong> Schweizer<br />

Geschichte sind bis heute so umstritten<br />

geblieben wie <strong>der</strong> Basler Stadt -<br />

schreiber Peter Ochs. Ausgehend von<br />

Ochs’ literarischen Arbeiten, zeigt Beat<br />

von Wartburg in seiner dokumentarischen<br />

Studie unvoreingenommen den<br />

Aufklärer <strong>und</strong> Staatsmann in einem<br />

neuen Licht.<br />

Bis heute erscheint die Zeit <strong>der</strong> Helve -<br />

tik im kollektiven Gedächtnis als Trau -<br />

ma <strong>und</strong> als Schandfleck <strong>der</strong> Schweizer<br />

Geschichte. Das Scheitern des Experi -<br />

ments <strong>der</strong> Helvetik – <strong>und</strong> damit auch<br />

für längere Zeit <strong>der</strong> Entwurf eines mo -<br />

<strong>der</strong>nen Rechtsstaates – brachte Peter<br />

Ochs, einen <strong>der</strong> Hauptprotagonisten,<br />

unberechtigt ins Zwielicht. Im Jubi -<br />

läumsjahr 19<strong>98</strong> jähren sich 200 Jahre<br />

Helvetik <strong>und</strong> 150 Jahre Schweizerischer<br />

B<strong>und</strong>esstaat – ein idealer Zeitpunkt<br />

also, um eine Biographie des Basler<br />

Politikers Peter Ochs vorzulegen.<br />

Wer sich mit <strong>der</strong> ungeliebten Helvetischen<br />

Republik auseinan<strong>der</strong>setzt – <strong>der</strong><br />

faktisch nur zwei Jahre des Wirkens<br />

(17<strong>98</strong>–1799) vergönnt waren – stösst<br />

zwangsläufig auf die schillernde Figur<br />

des Popularaufklärers Peter Ochs. Wäh -<br />

rend über 170 Jahren wurde <strong>der</strong> Basler<br />

in <strong>der</strong> Historiographie vorwiegend<br />

als «Verräter» gezeichnet, als charakterloser<br />

Kosmopolit, <strong>der</strong> sich als Werk -<br />

zeug niedriger Manipulationen habe<br />

missbrauchen lassen. Mit seiner Biographie<br />

zeigt Beat von Wartburg, dass<br />

ein Mensch <strong>und</strong> sein Werk nicht in einigen<br />

wenigen normierten Metaphern<br />

begriffen werden kann. Einfache Fragen<br />

wie: «War Peter Ochs ein Kosmo -<br />

polit, ein Verräter, ein Charakterloser?»<br />

erfor<strong>der</strong>n komplexe Antworten. Dabei<br />

betreibt <strong>der</strong> Autor we<strong>der</strong> Heldenkult,<br />

noch strebt er eine Rehabilitation von<br />

Ochs an. Er vermittelt vielmehr ein<br />

Bild von Peter Ochs vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

seiner Zeit, einer Zeit, in <strong>der</strong><br />

die schweizerische Gesellschaft durch<br />

die Französische Revolution aller men -<br />

talen Sicherheiten beraubt war.<br />

Mit sozial- <strong>und</strong> mentalitätsgeschichtlichen<br />

Fragestellungen <strong>und</strong> Methoden<br />

beleuchtet <strong>der</strong> Autor das Leben des<br />

wichtigen, pragmatischen Aufklärers<br />

<strong>und</strong> Politikers neu <strong>und</strong> an<strong>der</strong>s. Die Ele -<br />

mente aus <strong>der</strong> Lebensgeschichte werden<br />

dabei nicht allein um Ochs’ selbst<br />

willen «erzählt», son<strong>der</strong>n um ein Licht<br />

auf die gesellschaftliche Rolle eines<br />

Individuums zu werfen sowie auf die<br />

Funktionsweise einer vergangenen Kul -<br />

tur. Das heisst: das Leben von Peter<br />

Ochs wird nicht in einem biographischen<br />

Vakuum gezeichnet, son<strong>der</strong>n<br />

auf seine sozialgeschichtlichen Implikationen<br />

hin befragt. So ist Ochs ein<br />

gesprächiger Informant über seine Zeit<br />

<strong>und</strong> seine Zeitgenossen. Daneben erscheint<br />

er als Individuum, <strong>und</strong> zwar<br />

so wohl als «homme politique» <strong>und</strong><br />

«hom me de lettres», als Ehemann,<br />

Vater <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>, als Zweifeln<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

Hoffen<strong>der</strong>, als ein Mensch, den das<br />

Leben nicht mit Schicksalsschlägen<br />

verschont hat.<br />

Die literarischen Werke von Peter Ochs<br />

stehen nicht im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, weil Peter<br />

Ochs ein Schriftsteller wäre, son<strong>der</strong>n<br />

weil er es gerade nicht ist. Für Ochs<br />

war Schreiben eine Freizeitbeschäftigung.<br />

Darüber hinaus war Schreiben<br />

(insbeson<strong>der</strong>e das Schreiben von Dramen)<br />

für ihn eine schriftliche Kommunikationsform,<br />

die es ihm erlaubte,<br />

ihm wichtige Erfahrungen zu benennen,<br />

aber auch spezifische Handlungsräume<br />

<strong>und</strong> Figurenkonstellationen, Szenen<br />

<strong>und</strong> Bil<strong>der</strong> zu kreieren, kurz die<br />

Welt nach seinem Empfinden <strong>und</strong> seinen<br />

Vorstellungen zu organisieren.<br />

Diese imaginäre Welt <strong>der</strong> Vorstellungen<br />

setzt von Wartburg in Bezug zu<br />

seiner gesellschaftlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Aktivität. So erscheint Ochs als<br />

gewiefter Diplo mat, als ein Mann mit<br />

patriarchalem <strong>und</strong> sozialem Verantwor -<br />

tungsbewusst sein; als redlicher Wissenschaftler<br />

<strong>und</strong> als aufklärerischer <strong>und</strong><br />

gläubiger Politiker, <strong>der</strong> sich für eine<br />

zukunftsorientierte, gerechtere Gesell -<br />

schaft eingesetzt hat. Dabei ist <strong>der</strong><br />

Blick auf Pe ter Ochs tatsächlich ‹geeignet,<br />

Impulse für den heutigen Umgang<br />

mit gesellschaftlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Fragen zu geben›.<br />

Buch-Bestelltalon siehe Seite 41.<br />

36 Bwie<strong>Basel</strong> 5/<strong>98</strong>

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