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BwB 05-98 Basel und der Ochse

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FÜR SIE ENTDECKT<br />

Hans Mathys, Leiter von Bell Party-Service, prüft den Ochs am Spiess<br />

Ochs am Spiess<br />

für ca. 1000 Personen<br />

Schon in grauen Vorzeiten galt <strong>der</strong><br />

«Ochs am Spiess» als Mittelpunkt<br />

gross angelegter Feste. Auch heute noch<br />

ist <strong>der</strong> Braten eines ganzen <strong>Ochse</strong>ns<br />

ein Ereignis, das Grosses verspricht <strong>und</strong><br />

auch hält.<br />

Gross ist einmal <strong>der</strong> Hauptakteur, <strong>der</strong><br />

gutgenährte Mastochse. Er bringt lebend<br />

600–700 Kilo, bratfertig ca. 280<br />

–350 Kilo auf die Waage. Pro Kilo rohen<br />

Fleisches lassen sich 3 Portionen<br />

zu etwa 130 Gramm schneiden – wenn’s<br />

soweit ist.<br />

Dann <strong>der</strong> Materialeinsatz: Für einen<br />

solchen Riesenhappen braucht es ein<br />

Ungetüm von einem Grill – er misst<br />

r<strong>und</strong> 3,5 auf 4,5 Meter <strong>und</strong> wiegt gut<br />

eine Tonne. Früher waren pure Muskel -<br />

kraft <strong>und</strong> Ausdauer gefragt, heute wird<br />

<strong>der</strong> solide Spiess elektrisch betrieben.<br />

Das Feuer: 35–40 Säcke Holzkohle à<br />

10 Kilo sorgen für eine gute Glut unter<br />

dem gigantischen Beefsteak. Umfangreiche<br />

Vorbereitungen <strong>und</strong> eine ge -<br />

hörige Dosis Erfahrung sind ein Muss,<br />

wenn <strong>der</strong> <strong>Ochse</strong> gleichmässig goldbraun,<br />

knusprig, zart <strong>und</strong> im richtigen<br />

Moment gar sein soll. Ständig wird er<br />

mit einer Spezialmischung aus 3 Litern<br />

Öl <strong>und</strong> vielen feinen Gewürzen behan -<br />

delt. Insgesamt ist mit 200 Arbeitsstun -<br />

den zu rechnen. Mitten in <strong>der</strong> Nacht<br />

gehen die Fachleute von Bell ans Werk<br />

– gegen Abend kann <strong>der</strong> Schmaus stei -<br />

gen. Dann hat <strong>der</strong> <strong>Ochse</strong> 15–16 St<strong>und</strong>en<br />

lang gebrutzelt; bei Temperaturen<br />

zwischen 60 <strong>und</strong> 160 Grad, <strong>und</strong> hat<br />

sich dabei gut 500 Mal gedreht.<br />

Jetzt wird zur «<strong>Ochse</strong>nteilete» geschrit -<br />

ten: Zwei Fachleute zerteilen den gebratenen<br />

Kapitalbissen, 2–3 Mann<br />

beinen die einzelnen Brocken aus <strong>und</strong><br />

schneiden Stücke, einer übernimmt das<br />

Nachbraten <strong>der</strong> dicken Partien, <strong>und</strong><br />

3–4 Spezialisten tranchieren <strong>und</strong> rich -<br />

ten die Portionen auf die Teller an. Es<br />

ist ein emsiges Hantieren inmitten <strong>der</strong><br />

Menge erwartungsvoller Schaulustiger.<br />

Die von köstlichem Bratenduft erfüllte<br />

Luft lockt mehr <strong>und</strong> mehr Gw<strong>und</strong>rige<br />

<strong>und</strong> Hungrige herbei.<br />

Doch das Grösste ist <strong>der</strong> Genuss. Es<br />

wird «vo Fuscht» gegessen, nach alter<br />

Väter Sitte (Fleisch <strong>und</strong> Brot). Und<br />

r<strong>und</strong> tausend Fleischfans können sich<br />

am gebratenen <strong>Ochse</strong>n gütlich tun.<br />

Ein Ochs am Spiess von <strong>der</strong> Firma<br />

Bell kostet ca. Fr. 12’500.–. Darin inbegriffen<br />

ist alles: <strong>der</strong> <strong>Ochse</strong>, <strong>der</strong> Grill,<br />

<strong>der</strong> Transport <strong>und</strong> das Aufstellen, das<br />

Geschirr <strong>und</strong> Besteck, das Personal,<br />

welches sich um den <strong>Ochse</strong>n <strong>und</strong> die<br />

Portionen kümmert, die Holzkohle, das<br />

Öl <strong>und</strong> die Gewürze. Der Veranstalter<br />

muss nur einen geeigneten Platz <strong>und</strong><br />

ca. einen halben Kubikmeter Sand (als<br />

Schutz unter den Grill) zur Verfügung<br />

stellen. Pro Jahr grilliert Bell zwischen<br />

vier <strong>und</strong> zehn <strong>Ochse</strong>n.<br />

Wer einmal sehen möchte, wie das<br />

Ochs-Grillen funktioniert, kann dies<br />

am 2. August in Gelterkinden tun. Dort<br />

wird auf dem Bauernhof von Herrn<br />

Tschudin, dem Allersegg-Hof ein Ochs<br />

am Spiess grilliert. Am Vorabend wird<br />

<strong>der</strong> Grill hergebracht, abends das Feu -<br />

er angezündet <strong>und</strong> ungefähr um 11.00<br />

Uhr morgens kann man den <strong>Ochse</strong>n<br />

bewun <strong>der</strong>n, wie er sich über dem Feuer<br />

dreht.<br />

HOTEL RESTAURANT<br />

Lassen Sie sich kulinarisch<br />

verwöhnen <strong>und</strong> geniessen Sie<br />

die stilvolle, mit Blumenpracht<br />

geschmückte Ambiance.<br />

Hotel Restaurant <strong>Ochse</strong>n<br />

Astrid <strong>und</strong> Philipp Thoma<br />

Kaiserstrasse 2, 4310 Rheinfelden<br />

Telefon 061 831 51 01<br />

Telefax 061 831 51 66<br />

Mitglied <strong>der</strong> Schweizerischen Gilde<br />

etablierter Köche<br />

Sa/So geschlossen<br />

12 Bwie<strong>Basel</strong> 5/<strong>98</strong>

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