Taxi Times München - 2. Quartal 2023
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E-TAXI-FÖRDERUNG<br />
PLÄNE FÜR EINE<br />
NEUE E-TAXI-<br />
FÖRDERUNG<br />
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden<br />
(links) mit der Vorsitzenden der<br />
<strong>Taxi</strong>-Kommission Sibylle Stöhr und<br />
dem E-<strong>Taxi</strong>fahrer Hannes Klapszus<br />
Die Münchner Stadtratsfraktionen der Grünen/Rosa<br />
Liste und der SPD/Volt haben Mitte März die<br />
Fortsetzung und Weiterentwicklung der Münchner<br />
E-<strong>Taxi</strong>-Förderung beantragt. In die Planung soll das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe einbezogen werden.<br />
Seit 2017 gibt es in <strong>München</strong> eine<br />
E-<strong>Taxi</strong>-Förderung, deren Mittel<br />
derzeit fast komplett ausgeschöpft<br />
sind. Jetzt bemüht sich die Politik um eine<br />
Weiterführung der Förderung. Die oben<br />
erwähnten Stadtratsfraktionen haben daher<br />
am 14. März einen Antrag bei Oberbürgermeister<br />
Reiter (SPD) eingereicht, in dem sie<br />
unter anderem eine Anpassung der Förderrichtlinien<br />
fordern. Es soll beispielsweise<br />
die Auszahlung der Fördersumme nicht<br />
mehr – wie bislang – pro <strong>Quartal</strong> und in<br />
Abhängigkeit der Besetztkilometer erfolgen,<br />
sondern ein größerer Betrag soll bereits<br />
beim Kauf eines E-<strong>Taxi</strong>s ausbezahlt werden.<br />
Zudem schließt man sich in dem Antrag<br />
auch den Forderungen aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
an, welches sich einen Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />
wünscht. <strong>München</strong>s Zweite<br />
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Die<br />
Grünen) hat deshalb einen runden Tisch<br />
installiert. Dort haben sich die zuständigen<br />
städtischen Referenten mit den Gewerbevertretern<br />
bereits ausgetauscht und werden<br />
dies in regelmäßigen Abständen auch<br />
weiterhin tun. „Mein Ziel ist es, die Elektrifizierung<br />
der <strong>Taxi</strong>flotte zu beschleunigen,<br />
dazu brauchen wir eine Neuauflage des<br />
städtischen Förderprogramms“, sagte Katrin<br />
Habenschaden in einer Presseerklärung<br />
am Tag der Antragsabgabe. Sie appellierte<br />
dabei aber auch an die <strong>Taxi</strong>branche: „Wir<br />
brauchen auch die Unterstützung der Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer. Sie sind<br />
es, die sich für oder gegen ein E-Fahrzeug<br />
entscheiden. Und sie sind zugleich wichtige<br />
Multiplikatoren innerhalb der Branche.“<br />
STADT WILL ANREIZE SETZEN<br />
Gerade die vergangenen Jahre hätten die<br />
Antriebswende des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
erschwert: „Die Corona-Pandemie hat viele<br />
Investitionen in neue Fahrzeuge verzögert<br />
und viele Taxler denken derzeit beim Neukauf<br />
über andere <strong>Taxi</strong>-Modelle nach. Wir<br />
wollen als Stadt Anreize setzen, auf E-Fahrzeuge<br />
umzusteigen, und die Branche bestmöglich<br />
bei dieser Transformation<br />
unterstützen“, verspricht Habenschaden.<br />
Eine Forderung, der sich die Grünen-<br />
Stadträtin und Vorsitzende der <strong>Taxi</strong>-Kommission<br />
Sibylle Stöhr anschließt: „Die<br />
Elektrifizierung der <strong>Taxi</strong>flotte muss dringend<br />
schneller vorangehen, wenn wir<br />
unsere Klimaschutzziele erreichen wollen.<br />
Deshalb muss das bestehende Konzept der<br />
E-<strong>Taxi</strong>-Förderung ausgebaut und weiterentwickelt<br />
werden, Hand in Hand mit mehr<br />
Ladesäulen. Die <strong>Taxi</strong>branche als wichtiger<br />
Bestandteil unseres ÖPNV braucht Planungssicherheit<br />
– wir als Stadt möchten sie<br />
dahin gehend bestmöglich unterstützen.“<br />
Im Interview mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> (siehe Seiten<br />
10–13) spricht Katrin Habenschaden davon,<br />
dass die Details bis zum Sommer ausgearbeitet<br />
sein sollen und die Förderung bis<br />
zum 1. Januar 2024 in Kraft treten könnte.<br />
Begründet wird der Antrag mit dem<br />
selbst gesetzten Ziel, die Landeshauptstadt<br />
bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu machen.<br />
Zudem sollen bis 2025 insgesamt 80 Prozent<br />
des Verkehrs im Münchner Stadtgebiet<br />
von abgasfreien Fahrzeugen, dem ÖPNV<br />
sowie durch den Rad- und Fußverkehr abgewickelt<br />
werden. Dazu sind wesentliche Veränderungen<br />
im Verkehrssektor nötig, zum<br />
Beispiel eine Umstellung auf klimafreundliche<br />
Antriebe. <br />
sg<br />
FOTO: LHM<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
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