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Taxi Times München - 2. Quartal 2023

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TAXI-DIALOG<br />

Festpreise können im<br />

Taxameter eingestellt<br />

werden, im Hintergrund<br />

werden die<br />

Kilometer und die Zeit<br />

erfasst.<br />

verspricht eine Münchner Firma, die dafür<br />

eine Säule in der Größenordnung einer früheren<br />

Telefonzelle mit einer integrierten<br />

Pufferbatterie aufstellt. Vielleicht gelingt<br />

es ja, während der IAA eine solche Säule<br />

an einem oder zwei Münchner <strong>Taxi</strong>standplätzen<br />

per Ausnahmegenehmigung zu<br />

platzieren. Die Stadt wie auch das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

wollen bei dieser internationalen<br />

Mobilitätsmesse auch zukunftweisende<br />

<strong>Taxi</strong>lösungen präsentieren.<br />

Damit die Münchner <strong>Taxi</strong>branche eine<br />

Zukunftsperspektive hat, muss nicht nur<br />

auf Elektromobilität umgestiegen werden.<br />

Es gilt auch, die Rahmenbedingungen für<br />

einen fairen Wettbewerb zwischen <strong>Taxi</strong>s<br />

und taxigleich agierenden Mietwagen zu<br />

schaffen. Beim IHK-<strong>Taxi</strong>-Dialog tauschen<br />

sich die Teilnehmer über die Möglichkeiten<br />

einer kommunalen Regulierung aus.<br />

Kernthemen sind dabei die Festlegung<br />

eines Mindesttarifs für Mietwagen und<br />

<strong>Taxi</strong>festpreise für Bestellfahrten.<br />

Bei den Gesprächen werde der Wille<br />

der Stadt erkennbar, solche Mindestpreise<br />

festzulegen, berichtet Korbinian Leitner<br />

gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>: „Es ist allen bewusst,<br />

dass dies zeitnah erforderlich ist, dennoch<br />

möchte die Stadt keine Regelung, die ihr<br />

sofort wieder auf die Füße fällt. Sie will eine<br />

gerichtsfeste Regelung formulieren.“<br />

Die Stadt habe dazu ein eigenes Gutachten<br />

in Auftrag gegeben, das aber noch nicht<br />

final vorliegt. Es wäre dann das vierte Gutachten<br />

zu diesem Thema, nachdem sowohl<br />

Uber als auch die <strong>Taxi</strong>branche eigene Gutachten<br />

haben erstellen lassen (siehe Seite 8).<br />

Bei den <strong>Taxi</strong>-Festpreisen könnte dagegen<br />

die letzte Gesprächsrunde einen echten<br />

Durchbruch gebracht haben. Hier hatte<br />

bisher vor allem die bayerische Staatsregierung<br />

Bedenken, dass die Darstellung<br />

eines Festpreises auf dem Taxameter nicht<br />

eichrechtskonform sei. Dies konnte Thomas<br />

Kroker von der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG beim<br />

letzten Treffen widerlegen. Er schilderte,<br />

dass sich solch ein Festpreis auf dem Taxameter<br />

automatisch oder manuell eingeben<br />

»Der ganze Anschub<br />

nutzt nichts, wenn<br />

man hinterher<br />

im Betrieb hohe<br />

Stromtarife hat.«<br />

Korbinian Leitner<br />

lasse. Dieser Festpreis sei für den Kunden<br />

sichtbar. Im Hintergrund würde der Taxameter<br />

die gefahrenen Kilometer und auch<br />

die Fahrtzeit dokumentieren.<br />

Zur Kontrolle können die Besetztkilometer<br />

jeder einzelnen Fahrt ausgelesen<br />

werden, sodass die Einhaltung eines<br />

möglicherweise definierten Tarifkorridors<br />

überprüft werden kann. Da dafür auf vorhandenes<br />

Kartenmaterial der Navihersteller<br />

zurückgegriffen werde, bei dem es sich<br />

wiederum um amtliches Kartenmaterial<br />

vom Bundesamt für Kartografie handelt,<br />

kommt das Eichrecht hier also nicht zur<br />

Anwendung.<br />

Das scheint auch den anwesenden Vertreter<br />

der Staatsregierung überzeugt zu<br />

haben, der ad hoc keine Gründe mehr<br />

sieht, Festpreise nicht zuzulassen, und sich<br />

nun zeitnah und final mit dem KVR dazu<br />

abstimmen möchte. <strong>München</strong> könnte mit<br />

einer solchen Erlaubnis für streckenunabhängige<br />

<strong>Taxi</strong>-Festpreise bundesweit eine<br />

Vorreiterrolle einnehmen. „Das ist sehr<br />

schön, weil wir damit dem Gewerbe auch<br />

in dieser Hinsicht wieder einen fairen<br />

Wettbewerb ermöglichen können“, kommentiert<br />

Leitner das Ergebnis. „Wenn das<br />

<strong>Taxi</strong> ÖPNV sein soll, dann soll man auch<br />

beim <strong>Taxi</strong> vorher wissen können, was<br />

eine Fahrt kostet, so wie bei allen anderen<br />

ÖPNV-Verkehrsmitteln auch.“<br />

Zur nächsten Gesprächsrunde Ende<br />

Mai wird man sich wieder im Rathaus bei<br />

Katrin Habenschaden treffen. Dort will<br />

man dann die bisher erarbeiteten Ergebnisse<br />

präsentieren. „Danach geht es dann<br />

wieder mit unseren <strong>Taxi</strong>-Dialogen bei der<br />

IHK weiter“, verspricht Korbinian Leitner.<br />

Wenn diese Gespräche weiterhin so ergebnisorientiert<br />

ablaufen, kann man sie gar<br />

nicht oft genug veranstalten. jh<br />

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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

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