Taxi Times München - 2. Quartal 2023
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E-TAXI-FÖRDERUNG<br />
Wer nahm an diesem runden Tisch teil?<br />
Ich habe die zuständigen Teile der<br />
Verwaltung sowie ein breites Spektrum<br />
an Branchenvertretern eingeladen.<br />
Mit an Bord waren zum Beispiel<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer*innen und Vermittler<br />
wie IsarFunk, die <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG<br />
und Free Now, ebenso die Verbände wie<br />
der TVM. Dieser erste runde Tisch war der<br />
erste Aufschlag und für uns als Stadt ganz<br />
wichtig, um die Bedürfnisse der Branche zu<br />
hören. Die Teilnehmer der künftigen runden<br />
Tische hängen davon ab, welche Themen dort<br />
gerade behandelt werden. Der runde Tisch ist kein<br />
Closed-Shop, sondern wird immer ein anderer Kreis<br />
sein, je nachdem, was gerade besprochen wird. Er findet<br />
begleitend und gut ineinandergreifend zur <strong>Taxi</strong>kommission<br />
statt. Deshalb wird auch Frau Stöhr, die Vorsitzende<br />
der <strong>Taxi</strong>kommission, immer dabei sein.<br />
FOTO: Andreas Gregor<br />
Bei der bisherigen Förderung wurde weniger die Anschaffung<br />
gefördert, sondern die Nutzung pro Besetztkilometer. Setzt<br />
die neue Förderung nun andere Schwerpunkte?<br />
Konkrete Details sind noch nicht ganz klar, das erarbeiten wir<br />
derzeit noch. Dabei müssen uns die einzelnen Referate unterstützen<br />
und parallel dazu arbeitet die Verwaltung bereits an den Vorschlägen.<br />
Ziemlich sicher ist jedoch schon, dass wir nicht mehr<br />
wie bisher den gefahrenen Kilometer im Nachhinein fördern wollen,<br />
sondern dass es analog zum Hamburger Modell eine größere<br />
Summe beim Kauf geben wird. Damit erfüllen wir den zentralen<br />
Wunsch der Taxler.<br />
Welche Teile der Verwaltung bzw. städtischen Referate sind<br />
beteiligt?<br />
Die Ausgestaltung der Förderung übernimmt das Referat für<br />
Klimaschutz und Umwelt in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>Taxi</strong>büro im KVR und dem Mobilitätsreferat. Diese drei arbeiten<br />
deshalb zusammen, weil der Antrag nicht nur die Elektroförderung<br />
zum Ziel hat, sondern beispielsweise auch Piloten für<br />
induktives Laden beinhaltet. Es wird auch noch weitere runde<br />
Tische geben und ich hoffe, dass das Förderprogramm bis zum<br />
Sommer beschlossen werden kann. Der offizielle Beginn soll der<br />
1. Januar 2024 sein.<br />
Das ist ein ambitionierter Zeitplan …<br />
Er ist deshalb ambitioniert, weil für den Kauf von E-Fahrzeugen<br />
eine lange Wartezeit einkalkuliert werden muss und weil die<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmerinnen und -unternehmer Planungssicherheit<br />
brauchen. Das habe ich aus den runden Tischen mitgenommen.<br />
Wir müssen schnell handeln.<br />
Inwieweit nimmt man sich in <strong>München</strong> das Hamburger „Projekt<br />
Zukunftstaxi“ als Vorbild?<br />
Wir schauen unter anderem bei organisatorischen Dingen immer<br />
nach Hamburg, weil es dort sehr gut funktioniert hat. Ich bin<br />
darüber auch mit dem dortigen Verkehrssenator Anjes Tjarks im<br />
Austausch.<br />
Haben Sie mit dem Stadtkämmerer schon die Höhe der künftigen<br />
Fördersumme abgestimmt?<br />
Es ist im Moment noch zu früh, eine Summe zu nennen, für uns<br />
ist aber klar, dass die Summe höher sein muss, als sie es bisher<br />
war.<br />
<strong>München</strong> hat ca. 3.500 <strong>Taxi</strong>s. Hat die Stadt eine Wunschvorstellung,<br />
wie viele davon künftig elektrisch fahren sollen?<br />
Hamburg hat 200 neue E-<strong>Taxi</strong>s pro Jahr geschafft. Das halte ich<br />
auch für <strong>München</strong> für ein realistisches Ziel.<br />
Mit der E-<strong>Taxi</strong>-Förderung geben Sie die klare Richtung<br />
E-Mobilität vor. Doch um die Zweifel zu zerstreuen, braucht<br />
es auch eine gute Lade-Infrastruktur. Was ist dazu speziell<br />
geplant?<br />
Wir müssen auf der einen Seite die finanziellen Anreize zum<br />
Umstieg schaffen, auf der anderen Seite schauen, was an Ladeinfrastruktur<br />
notwendig ist, wo sie hinkommen könnte und wer<br />
sie zur Verfügung stellen kann. Das sind genau die Punkte, die<br />
auch im aktuellen Antrag formuliert sind. Zum einen die Exklusivität<br />
für die <strong>Taxi</strong>branche, indem man Schnelllader am besten<br />
an den <strong>Taxi</strong>ständen platziert, zum anderen wollen wir induktives<br />
Laden mal mit einem Pilotprojekt ausprobieren. Da führen wir<br />
bereits Gespräche mit Anbietern einer solchen Technik. Ich habe<br />
diese Themen auch im MZM platziert. Das ist ein Verbund aus<br />
der Wirtschaft, dem Freistaat Bayern, den Landkreisen im Großraum<br />
<strong>München</strong> und uns als Landeshauptstadt, der an Mobilitätslösungen<br />
für die Zukunft arbeitet.<br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
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