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MEDMIX–Natürlich gesund: Natürliche Hilfe gegen Infektionen

Diese »MEDMIX Natürlich gesund«-Sonderausgabe informiert umfassend, wie man mit natürlichen Mittel vorbeugen, das Immunsystem stärken kann sowie Viren, Bakterien & andere Krankheitserreger erfolgreich bekämpfen kann.

Diese »MEDMIX Natürlich gesund«-Sonderausgabe informiert umfassend, wie man mit natürlichen Mittel vorbeugen, das Immunsystem stärken kann sowie Viren, Bakterien & andere Krankheitserreger erfolgreich bekämpfen kann.

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<strong>gesund</strong><br />

01<br />

Sonderausgabe 0123<br />

www.medmix.at<br />

Pflanzlich <strong>gegen</strong> Viren & Bakterien<br />

<strong>Natürliche</strong><br />

Mittel <strong>gegen</strong><br />

<strong>Infektionen</strong><br />

Natürlich◊<br />

Oktober 2023<br />

Erkältung,<br />

Grippe,<br />

Covid 19<br />

Immunsystem<br />

effektiv<br />

stärken<br />

Ätherische<br />

Öle richtig<br />

anwenden<br />

Hustentees<br />

nGute einfache Teemischungenn<br />

Ernährung, Nährstoffe<br />

und Mikronährstoffe<br />

für eine natürliche Gesundheit<br />

Halsschmerzen<br />

Hausmittel,<br />

Verhaltensregeln<br />

Heilkräuter I Arzneipflanzen I Erkältungsmittel I Richtig Händewaschen I Hygiene


DER WEG IST GROSS,<br />

DER HIMMEL IST GROSS,<br />

DIE ERDE IST GROSS,<br />

UND AUCH DER MENSCH IST GROSS.<br />

DIES SIND DIE VIER GROSSEN<br />

KRÄFTE DES UNIVERSUMS.<br />

DER MENSCH FOLGT DER ERDE,<br />

DIE ERDE FOLGT DEM HIMMEL,<br />

DER HIMMEL FOLGT DEM WEG,<br />

DER WEG FOLGT<br />

SEINER EIGENEN NATUR<br />

HIMMEL<br />

Bett<br />

Lao Tse, Tao-Te-King, Nr. 25<br />

WALD<br />

Stille<br />

ERDE<br />

Wurzel<br />

WEG<br />

Waldviertler<br />

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01 MEDMIX Natürlich <strong>gesund</strong> Inhalt<br />

© Svetlana123 / shutterstock.com<br />

10<br />

10 Unseren Körper natürlich stärken<br />

Gegen <strong>Infektionen</strong> sind starke Abwehrkräfte<br />

entscheidend. Ein <strong>gesund</strong>er Lebensstil und<br />

natürliche Mittel helfen, unseren Organismus zu<br />

stärken.<br />

14 Richtig Händewaschen<br />

Gründlich Händewaschen schützt vor <strong>Infektionen</strong>.<br />

Dementsprechend bietet effektive Handhygiene den<br />

besten Virenschutz <strong>gegen</strong> Grippe-, Erkältungs- und<br />

Coronaviren.<br />

© PHOTOCREO Michal Bednarek / shutterstock.com<br />

28<br />

18 Pflanzliche Mittel bei Covid 19<br />

Erfolgreich zeigte die Forschung bei zahlreichen<br />

pflanzlichen Mitteln, dass sie bei <strong>Infektionen</strong> der<br />

Atemwege sehr gut <strong>gegen</strong> die Beschwerden wirken<br />

und das Wohlbefinden steigern. Manche helfen<br />

direkt <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> und <strong>gegen</strong> die Vermehrung<br />

von Coronaviren.<br />

28 Hausmittel und und Erkältungsmittel<br />

In 9 von 10 Fällen verursachen Viren Halsschmerzen.<br />

In diesem Fall können vor allem auch wichtige<br />

Verhaltensregeln sowie Hausmittel helfen, dass man<br />

schnell wieder <strong>gesund</strong> wird.<br />

32 Heilpflanzen und andere pflanzliche<br />

Mittel <strong>gegen</strong> Viren, Bakterien & Co<br />

Seit jeher helfen uns Heilpflanzen im Kampf <strong>gegen</strong><br />

Viren und Bakterien, <strong>gegen</strong> die Beschwerden von<br />

Atemwegserkrankungen sowie <strong>Infektionen</strong> wie<br />

Covid 19 und Grippe.<br />

34 Zistrose (Cistus incanus).<br />

36 Sonnenhut (Echinacea).<br />

38 Kapland- Pelargonie (Pelargonium sidoides)<br />

© Artmim / shutterstock.com<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 3


Inhalt 0123 – Knochen, Muskeln und Gelenke<br />

60<br />

© Africa Studio / shutterstock.com<br />

40<br />

40 Hausmittel und Verhaltensregeln bei<br />

Halsschmerzen<br />

In 9 von 10 Fällen verursachen Viren Halsschmerzen.<br />

In diesem Fall können vor allem auch wichtige<br />

Verhaltensregeln sowie Hausmittel helfen, dass man<br />

schnell wieder <strong>gesund</strong> wird.<br />

42 Bei Kindern Infekte der Atemwege mit<br />

Heilpflanzen sanft behandeln<br />

Zahlreiche bewährte Heilpflanzen eignen sich zur<br />

Vorbeugung sowie zur Behandlung, insbesondere<br />

wenn Kinder an einem Infekt der Atemwege leiden.<br />

44 Königskerze (Verbascum densiflorum)<br />

46 Eukalyptus (Eucalyptus)<br />

48 Lindenblüten (tilia platyphyllos)<br />

50 Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)<br />

52 Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)<br />

54 Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)<br />

56 Efeu (Hedera Helix)<br />

59 Löwenzahn (taraxacum officinale)<br />

60 Ätherische Öle<br />

Beliebte, altbewährte Wirkung: Ätherische Öle bei<br />

Husten anwenden und inhalieren<br />

62 Pfefferminze (Mentha × piperita)<br />

64 Australischer Teebaum (Melaleuca alternifolia)<br />

66 Ysop (Hyssopus officinalis)<br />

68 Baikal-Helmkraut-Wurzel (Scutellaria baicalensis)<br />

70 Kalmegh (Andrographis paniculata)<br />

72 Vogelbeere, Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />

74 Einjähriger Beifuß (Artemisia annua)<br />

76 Cannabidiol, CBD (Cannabis, Hanf)<br />

80 Wildkräuter <strong>gegen</strong> Erkältung<br />

Wildkräuter wie Fenchel, thymian, Königskerze und<br />

Spitzwegerich können <strong>gegen</strong> Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />

durch Viren und Bakterien schützende Wirkung<br />

entfalten.<br />

82 Wirksame Hustentees (Bronchialtees)<br />

Seit jeher gibt es gut wirksame teemischungen die<br />

Hustentees und Bronchialtees die jeweiligen Beschwerden<br />

lindern helfen.<br />

84 Eibisch (Althaea officinalis)<br />

86 Thymian (thymus)<br />

88 Spitzwegerich (Plantago lanceolata)<br />

90 Isländisch Moos (Cetraria islandica)<br />

92 Anis (Pimpinella anisum)<br />

94 Fenchel (Foeniculum vulgare)<br />

96 Echter Salbei (Salvia officinalis)<br />

98 Echte Kamille (Matricaria chamomilla L.)<br />

100 Malve, Käsepappel (Malva sylvestris)<br />

102 Süßholz, Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra)<br />

105 Zitronenmelisse (Melissa officinalis)<br />

106 Mit natürliche Mittel unser<br />

Immunsystem zu stärken<br />

Viren und Bakterien lauern nicht nur in der kalten<br />

Jahreszeit auf tastaturen, türklinken, telefonen,<br />

öffentlichen toiletten und treppengeländern.natürliche<br />

Mittel helfen, das Immunsystem zu stärken<br />

und so Viren, Bakterien, Pilze und Co. wirksam zu<br />

bekämpfen.<br />

108 Rosenwurz (rhodiola rosea)<br />

110 Ginseng (Panax ginseng)<br />

112 Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus)<br />

114 Tragant (Astragalus membranaceus)<br />

116 Hibiskus (Hibiscus sabdariffa)<br />

118 Schwarzkümmel (nigella sativa)<br />

120 Vitalpilze (Medizinische Heilpilze)<br />

Vor allem in asiatischen Ländern schätzen die Menschen<br />

medizinische Heilpilze, Vitalpilze, über Jahrtausende<br />

wegen ihrer guten Wirkung für die Gesundheit,<br />

das Immunsystem sowie für das Wohlbefinden.<br />

122 Shiitake-Pilze (Lentinula edodes)<br />

124 Reishi-Pilze (Ganoderma lucidum)<br />

4 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


© Tatevosian Yana / shutterstock.com<br />

© elenabsl / shutterstock.com<br />

© Africa Studio / shutterstock.com<br />

158<br />

184<br />

© sdecoret / shutterstock.com<br />

126 Immunsystem mit <strong>gesund</strong>er<br />

Ernährung stärken<br />

Die Abwehrkräfte mit natürlichen nährstoffen stärken.<br />

132 Gemüse und Gewürze geben Kraft<br />

Gemüse und Gewürze können den Körper <strong>gegen</strong><br />

Bakterien und Viren wie auch das Coronavirus<br />

SArS-Cov-2 unterstützen.<br />

136 Zwiebel (Allium cepa)<br />

140 Knoblauch (Allium sativum)<br />

142 Ingwer (Zingiber officinale)<br />

144 Koriander (Coriandrum sativum)<br />

146 Majoran (Origanum majorana)<br />

148 Wilder Dost, Oregano (Origanum vulgare)<br />

150 Zitrone (Citrus)<br />

152 Kurkuma (Curcuma longa)<br />

154 Wacholder (Juniperus)<br />

184 Probiotika gut für den Darm und das<br />

Immunsystem<br />

Probiotika sind gut für das Immunsystem: sie<br />

unterstützen den Darm, reduzieren Entzündungen<br />

und helfen <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien.<br />

188 <strong>Natürliche</strong> Antibiotika<br />

Zahlreiche Pflanzen enthalten antimikrobiell<br />

wirkende naturstoffe, die vor krank machenden<br />

Keimen schützen können.<br />

190 Ochsengalle-Knoblauch-Zwiebeln-Wein (mittelalterliches<br />

rezept wirkt bei MrSA.<br />

192 Pflanzliche Senföle (natürliche Antibiotika <strong>gegen</strong><br />

Bakterien)<br />

196 Bärentraube (Blätter) (Arctostaphylos uva-ursi)<br />

156 Hühnersuppe – Klassiker<br />

Der Klassiker Hühnersuppe gilt weltweit als heilsam<br />

bei Erkältung und <strong>Infektionen</strong> der Atemwege.<br />

158 Wichtige Mikronährstoffe für das<br />

Immunsystem<br />

Die wichtigsten nährstoffe – Mikronährstoffe wie<br />

Vitamine und Mineralstoffe – für die Abwehrkräfte.<br />

162 Vitamin A (retinol, Betacarotin, Carotinoide)<br />

164 Vtamin B (der Vitamin B-Komplex umfasst<br />

thiamin (Vitamin B1), riboflavin (Vitamin B2), nicotinamide<br />

und niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin<br />

B5), Pyridoxin (Vitamin B6), Folsäure (Vitamin B9)<br />

und Cobalamin (Vitamin B12))<br />

170 Vitamin C (Ascorbinsäure, natriumascorbat, der<br />

radikalfänger schützt Lipide, Proteine und Zellmembranen<br />

vor oxidativen Schäden)<br />

176 Vitamin D (vor allem das Sonnenvitamin D3,<br />

Cholecalciferol, hilft <strong>gegen</strong> zahlreiche Erkrankungen)<br />

180 Vitamin E (Vitamin E – Alpha-tocopherol – als<br />

radikalfänger in den Zellen)<br />

182 Zink (Spurenelement für das Immunsystem und<br />

unsere Abwehrkräfte)<br />

5 Impressum<br />

6 Panorama<br />

IMPRESSUM. MEDIENINHABER: AFCOM – Verlag und Medienproduktionen.<br />

HERAUSGEBER: Alexander Fauland. CHEFREDAKTION: Alexander Fauland, DR. REINHOLD<br />

LAUTNER. REDAKTION: Dr. med. Darko Stamenov, Mag. Barbara Fauland, Peter Fauland,<br />

Alfred Felsberger. Redaktionsadresse: Lange Gasse 20-22, 1080 Wien. E-Mail:<br />

redaktion@medmix.at. PROJEKTLEITER: Sebastian Pitzek. DIGITALPUBLISHING: Benjamin Pitzek.<br />

ART DIREKTION/LAYOUT/ DTP: AFCOM. FOTOS/GRAFIKEN: AFCOM, Shutterstock. Titelseite ©<br />

ViDI / shutterstock.com. E-MAGAZINE: www.medmix.at/medmix-kiosk. Der Verlag behält<br />

sich das Recht der Verbreitung und Ver vielfäl t igung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />

vor. Personenbezogene Begriffe sind unabhängig vom grammatischen Geschlecht<br />

geschlechts neutral zu verstehen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 5


Panorama<br />

Krankenhaushygiene ins<br />

Bewusstsein rufen<br />

Händewaschen und Hygiene als Schutz<br />

<strong>gegen</strong> Viren, Bakterien, Pilze & Co. ist vor<br />

allem auch für die professionelle Infektionsprävention<br />

sehr bedeutend.<br />

© Gerain0812 / shutterstock.com<br />

Gründlich Händewaschen schützt uns vor <strong>Infektionen</strong>.<br />

Dementsprechend bietet eine effektive Handhygiene einen<br />

sehr guten Schutz <strong>gegen</strong> Grippe-, Erkältungs- und<br />

Coronaviren.<br />

Im Krankenhaus regelmäßiges und<br />

gründliches Händewaschen<br />

nicht nur Kindern und Erwachsenen soll in Erinnerung<br />

gerufen werden, wie wichtig richtige Handhygiene ist – besonders<br />

in Krankenhäusern und der Gesundheitsfürsorge ist<br />

Sauberkeit von großer Bedeutung und kann Leben retten.<br />

Deswegen ist besonders im Krankenhaus ist ein regel -<br />

mäßiges und gründliches Händewaschen für eine effiziente<br />

Keimbekämpfung unerlässlich. Begründer von Hygiene -<br />

vorschriften in Krankenhäusern war Dr. Ignaz Semmelweis,<br />

seine Erkenntnisse sind heute so aktuell wie vor 170 Jahren.<br />

© Fortyforks / shutterstock.com<br />

Anthocyane <strong>gegen</strong> Viren und Entzündungen<br />

Anthocyane gehören zu den Flavonoiden<br />

(Bioflavonoide – sekundäre<br />

Pflanzenstoffe), die viele<br />

<strong>gesund</strong>e Wirkungen entfalten. Sie<br />

sind effektive Antioxidantien und<br />

wirken <strong>gegen</strong> Viren und Entzündungen<br />

sowie sogar <strong>gegen</strong> Krebs.<br />

Anthocyane sind effektive<br />

Radikalfänger<br />

Als wirksame radikalfänger können<br />

die Anthocyane der oxidativen<br />

Schädigung durch freie radikale<br />

ent<strong>gegen</strong>wirken.<br />

Hohe Mengen an Anthocyanen kann<br />

man vor allem durch den Konsum<br />

von rotwein (24–35 mg/100 ml),<br />

Beeren und Steinobst aufnehmen.<br />

Auch in vielen Gemüsen sind sie zu<br />

finden: in Auberginen, rotkraut,<br />

Kohlrüben und roten Zwiebeln. In<br />

hoher Konzentration geben Anthocyane<br />

Blüten und Früchten eine rote,<br />

violette, blaue oder gelbe Färbung.<br />

6 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Gesundheitsreisen bieten heute immer umfassendere Angebote, um<br />

die Gesundheit und das Wohlbefinden mit bewährten medizinischem<br />

Hintergrund zu fördern. Oft gibt es auch eine ärztliche Begleitung.<br />

Mit regelmäßig Lüften, richtiger Raum -<br />

temperatur und Mindest-Luftfeuchtigkeit das<br />

Ansteckungsrisiko durch Viren verringern<br />

Es ist wichtig, geeignete Maßnahmen<br />

zu ergreifen, um in Ge -<br />

bäuden das An steckungsrisiko durch<br />

Viren zu verringern.<br />

Eine rezente Studie der yale university<br />

hat gezeigt, dass die Luftfeuchtigkeit<br />

in geschlossenen räumen ein<br />

entscheidender Faktor für die Verbreitung<br />

von respiratorischen Viren<br />

wie dem Coronavirus SArS-CoV-2<br />

und Grippe-Viren ist.<br />

Ideale Luftfeuchtigkeit<br />

Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig<br />

ist, können sich Viren und Bakterien<br />

Die richtige<br />

Dosis Sex<br />

stärkt das<br />

Immunsystem<br />

Dass regelmäßiger Beischlaf nicht<br />

un<strong>gesund</strong> ist, hat schon Martin<br />

Luther gewusst: „In der Woche<br />

zweimal schadet weder ihm noch<br />

ihr“, wusste der Geistliche im<br />

Zusammenhang mit der richtigen<br />

Dosis Sex.<br />

Regelmäßiger Sex beflügelt die Stimmung<br />

und stärkt die Abwehrkräfte. Aktuelle<br />

Forschungen haben gezeigt, dass die effektivste<br />

Wirkung für unser Immunsystem auch von der<br />

richtigen Dosis Sex abhängt, laut molekular -<br />

biologischer Analysen 3x pro Woche.<br />

länger in der Luft halten. Damit erhöht<br />

sich das risiko einer Infektion.<br />

Eine relative Luftfeuchtigkeit von 40<br />

bis 60 % ist hin<strong>gegen</strong> optimal für eine<br />

wirksame Inaktivierung von Viren<br />

und für ein effektives Immunsystem.<br />

Raumtemperatur nicht<br />

über 22° C<br />

Auch eine sehr trockene Luft in Innenräumen<br />

ist ideal für Viren und<br />

Bakterien. Aus diesem Grund ist es<br />

wichtig, die raum temperatur bei 20<br />

bis 22 °C zu halten, um die Luftfeuchtigkeit<br />

aufrecht zuerhalten.<br />

© Teo Tarras / shutterstock.com<br />

HAUSMITTEL GEGEN HUSTEN<br />

Hustenzucker<br />

Hustenzucker als altes<br />

Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten<br />

aus den Alpen<br />

Selbst hergestellte Husten -<br />

zucker ist ein seit 2 Jahrhunderten<br />

ein leider etwas weniger<br />

bekanntes Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten.<br />

Er kann verschiedene Heilkräuter<br />

enthalten und enthält keine<br />

Farb- und Konservierungsstoffe.<br />

und zwar verglichen mit fertigen,<br />

kaufbaren Hustenbonbons<br />

oder Hustenzuckerln.<br />

Ein altes Basisrezept für 1 kg<br />

Hustenzucker beinhaltet:<br />

Malvenblüten – 20 Gramm<br />

thymian – 20 Gramm<br />

Salbei – 20 Gramm<br />

Eibischwurzel – 20 Gramm<br />

Anissamen – 10 Gramm<br />

Engelwurz – 10 Gramm<br />

Fenchelsamen – 10 Gramm<br />

ysopkraut – 10 Gramm<br />

880 Gramm Zucker – am besten<br />

Birkenzucker (Xylitol / Xylit)<br />

© Malivan_Iuliia / shutterstock.com<br />

Zuerst zerkleinert man Malvenblüten, Thymiankraut,<br />

Salbeiblätter, Eibischwurzel, Anissamen, Engelwurz,<br />

Fenchelsamen und das Ysopkraut. Dann vermischt man<br />

alle Kräuter und macht gemeinsam mit dem Zucker eine<br />

feine Mischung. Der fertige Hustenzucker sollte in<br />

einem geschlossenen Gefäß aufbewahrt werden.<br />

Man kann dieses leckere Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten<br />

dann mit einem Teelöffel ohne Flüssigkeit verzehren.<br />

Zudem kann man den Hustenzucker aber auch auch als<br />

Süßungsmittel für Früchtetee oder auch bei passenden<br />

Kräutertee verwenden. Außerdem bereichert er sehr gut<br />

einer schöne heiße Zitronenlimonade.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 7


Hochwertige pflanzliche Nahrungsmittel wie Wildkräuter, Heilpflanzen,<br />

Gemüse und Obst liefern wichtige Nährstoffe, die unser Immunsystem<br />

stärken und unsere Abwehrkräfte unterstützen können.<br />

Selbstbehandlung bei<br />

Covid 19 mit<br />

pflanzlichen Mitteln<br />

im Vergleich mit<br />

Paracetamol,<br />

Ibuprofen und Codein<br />

Forscher haben untersucht, wie<br />

effektiv erwachsene Covid 19-Patienten<br />

ohne Grund erkrankungen,<br />

frühe und leichte Symptomen effektiv<br />

selbst behandeln können.<br />

© PeopleImages.com - Yuri A / shutterstock.com<br />

En einer rezenten Studie standen<br />

die Selbstbehandlung von erwachsenen<br />

Covid 19-Patienten mit<br />

frühen und leichten grippeähnlichen<br />

Symptomen und ohne Grunderkrankungen<br />

am Prüfstein. Dazu verglich<br />

man gängige Medikamente sowie bewährte<br />

pflanzliche Mittel. Alle<br />

Behand lungen stuften die Forscher<br />

dann mit positiv, vielversprechend,<br />

negativ und unbekannt ein.<br />

Bei der nutzen-risiko-Bewertung<br />

bekamen 5 pflanzliche Mittel die<br />

Einstufung positiv. und zwar waren<br />

das Althaea officinalis (Eibisch),<br />

Commiphora molmol (Myrrhe),<br />

Glycyrrhiza glabra (Echtes Süßholz),<br />

Hedera helix (Efeu) und Sambucus<br />

nigra (Schwarzer Holunder).<br />

Von den Medikamenten war nur<br />

Ibuprofen vielversprechend. Hin<strong>gegen</strong><br />

konnten man für Paracetamol<br />

und Codein keine überzeugenden<br />

Beweise finden.<br />

Zudem bekamen 12 weitere pflanzliche<br />

Mittel die Einstufung vielversprechend.<br />

Das waren das Allium sativum<br />

(Knoblauch), Andrographis<br />

paniculata (Kalmegh), Echinacea angustifolia<br />

und Echinacea purpurea<br />

(Sonnenhut), ätherisches Öl von<br />

Eucalyptus globulus (Eukalyptus),<br />

Justicia pectoralis, Magnolia officinalis,<br />

Mikania glomerata, Pelargonium<br />

sidoides (Kapland-Pelargonie),<br />

Pimpinella anisum (Anis), Salix sp<br />

(Weide) und Zingiber officinale<br />

(Ingwer). Den übrigen Pflanzen<br />

brachten moderate Wirkungen.<br />

<strong>Hilfe</strong> bei <strong>Infektionen</strong> durch<br />

Ernährung und Lebensmittel<br />

© Volodymyr Plysiuk / shutterstock.com<br />

Eine große Analyse zeigte, dass mehrere<br />

vielversprechende Nährstoffe in der<br />

Ernährung sowie in funktionellen Lebens -<br />

mitteln sehr gute Wirkungen <strong>gegen</strong> Erkältung,<br />

Covid 19 und Grippe entfalten können.<br />

Die bekanntesten Beispiele für solche<br />

Nährstoffe in unseren Nahrungsmitteln sind<br />

die klassischen <strong>gesund</strong>en Lebensmittel<br />

Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer und Kurkuma<br />

sowie zahlreiche andere Obst- und<br />

Gemüsearten.<br />

8 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Rauchen und Alkohol belasten das Immunsystem. Zu viel Alkohol<br />

schwächt mit der Zeit die Abwehrkräfte, Rauchen beeinträchtigt vor<br />

allem die Lunge, die Atemwege und die Schleimhäute.<br />

Honig als Hausmittel und Erkältungsmittel<br />

Honig ist ein bewährtes Hausmittel. Mit Tee und wert vollen<br />

Kräutern oder heißem Zitronenwasser vermischt helfen solche<br />

Honig-Anwendungen Kindern und Erwachsenen <strong>gegen</strong> Husten,<br />

Schnupfen und Halsschmerzen.<br />

Im Zuge einer uS-Studie an der Mayo Klinik<br />

haben Forschende unlängst Kindern mit<br />

<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege im Alter<br />

von 2 Jahren und älter vor dem Schlafengehen<br />

bis zu 2 teelöffel (10ml) Honig gegeben.<br />

Diese Behandlung konnte den<br />

Hustenreiz während der nacht verringern<br />

sowie den Schlaf erleichtern. tatsächlich<br />

war in dieser Studie die Wirksamkeit von<br />

Honig gleichauf mit bekannten<br />

Hustenmitteln. Jedenfalls kann man Kindern<br />

mit Erkältung durchaus einen Löffel Honig vor<br />

dem Schlafengehen oder nach Bedarf geben. Bei Honig<br />

ist aber auch Vorsicht geboten, wegen der Gefahr von Säuglingsbotulismus,<br />

einer seltenen, schweren Lebensmittelvergiftung. Deswegen sollte man kleinen<br />

Kindern, die jünger als ein Jahr sind, keinesfalls Honig geben.<br />

Wildkräuter <strong>gegen</strong> Erkältung<br />

und <strong>Infektionen</strong><br />

Zahlreiche Wildkräuter stärken unseren Körper<br />

und geben ihm mehr Energie. Viele naturstoffe<br />

und ihre ätherischen Öle in den Kräutern entfalten<br />

eine sehr gute Wirkung bei Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />

mit Viren, <strong>gegen</strong> Schnupfen, Husten oder<br />

Atembeschwerden.<br />

Grünen Wildkräuter-Smoothies<br />

zubereiten<br />

Wildkräuter haben im Vergleich zu Kulturgemüse<br />

einen wesentlich höheren nährstoffgehalt und daher<br />

auch eine starke Wirkung. Leckere, <strong>gesund</strong>e Wildkräuter-Smoothies<br />

kann man sehr einfach zubereiten. Man reinigt dazu je nach Geschmack<br />

Obst und Gemüse sowie die Wildkräuter. Dann kommen die Früchte und<br />

das Gemüse in den Mixer, der zur Hälfte mit Wasser befüllt sein sollte. Je<br />

nach Mixer und Inhalt werden Wildkräuter, das Obst und das Gemüse zuerst<br />

auf kleiner, dann auf höchster Stufe 30–60 Sekunden durchgemixt.<br />

Eingießen und Genießen!<br />

© GaudiLab / shutterstock.com<br />

© FotoHelin /<br />

shutterstock.com<br />

Mit <strong>gesund</strong>em Lebensstil<br />

das Immunsystem stärken<br />

Neben einer achtsamen Ernährung,<br />

um das Immunsystem<br />

zu stärken, kommt es auch auf andere<br />

Lebensstilfaktoren an. Dazu<br />

gehören Bewegung, Stress, Schlafqualität,<br />

Ernährungsstatus ( Überund<br />

untergewicht), rauchen und<br />

Alkoholkonsum.<br />

Gesunder Schlaf<br />

Ein erholsamer Schlaf ist für unser<br />

Immunsystem und den Kampf<br />

<strong>gegen</strong> Viren, Bakterien & Co. von<br />

großer Bedeutung. Denn bereits<br />

kurzer Schlafentzug kann die<br />

Abwehrkraft der t-Zellen (den<br />

Kampfeinheiten unseres<br />

Immunsystems) beeinträchtigen.<br />

Stress schwächt uns<br />

Stress gehört zu den negativen<br />

Faktoren, die die Effektivität das<br />

Immunsystem beeinträchtigt.<br />

Positive Gedanken können die<br />

Abwehrkräfte stärken und sogar<br />

dabei helfen, dass Impfstoffe<br />

besser wirken.<br />

© alexkich / shutterstock.com<br />

Sport und Bewegung<br />

Sport und Bewegung entfalten eine<br />

<strong>gesund</strong>e Wirkung auf die Funktionalität<br />

des Immunsystems. Besonders<br />

bei Menschen, die häufig<br />

an <strong>Infektionen</strong> leiden, hilft ein<br />

kontinuierliches training.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 9


Unseren Körper<br />

natürlich stärken<br />

und <strong>Infektionen</strong><br />

vermeiden<br />

© PHOTOCREO Michal Bednarek / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/immunsystem-infektionen/<br />

10 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Gegen <strong>Infektionen</strong> sind starke Abwehrkräfte<br />

entscheidend. Ein <strong>gesund</strong>er Lebensstil und<br />

natürliche Mittel helfen, unseren Organismus<br />

zu stärken.<br />

munabwehr. Es gibt jedenfalls viele<br />

Möglichkeiten, unsere Abwehrkräfte<br />

zu stärken und den Körper deutlich<br />

widerstands fähiger <strong>gegen</strong> Krankheitserreger<br />

zu machen. Das hilft bei<br />

<strong>Infektionen</strong> mit Bakterien schließlich<br />

Ein <strong>gesund</strong>er Lebensstil<br />

hilft uns, das Immunsystem<br />

zu stärken. Aber<br />

auch gewisse Mittel zur<br />

nahrungs ergänzung sowie wertvolle<br />

Pflanzen stoffe stärken unsere Imauch<br />

dabei, weniger Antibiotika verwenden<br />

zu müssen.<br />

Immunsystem stärken<br />

<strong>gegen</strong> Bakterien, Viren<br />

und <strong>Infektionen</strong><br />

unser Immunsystem besteht unter<br />

anderem aus verschiedenen typen<br />

von immunkompetenten Zellen.<br />

Dazu zählen vor allem weiße Blutkörperchen<br />

wie beispielsweise die<br />

Helfer- und Killerzellen. Diese<br />

Abwehr kräfte des Immunsystems<br />

unterstützen uns tag für tag beim<br />

Kampf <strong>gegen</strong> Krankheitserreger. In<br />

diesem Sinne schützt uns ein gut<br />

funktionierendes Immunsystem vor<br />

<strong>Infektionen</strong> und Erkrankungen.<br />

Zusätzlich senkt ein starkes Immunsystem<br />

aber auch das risiko, an<br />

Krebs zu erkranken.<br />

Höhere Körpertemperatur<br />

<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong><br />

Einen wichtigen Beitrag leistet übrigens<br />

auch das Fieber. Dieses soll<br />

allerdings nicht zu hoch steigen –<br />

vor allem chronisch Kranke sollten<br />

aufpassen, dass das nicht passiert.<br />

Gesunde Menschen sollten hin<strong>gegen</strong><br />

eine frühzeitige Fiebersenkung bei<br />

„banalen“ <strong>Infektionen</strong> vermeiden.<br />

Die Aussage „Fieber senken und Immunsystem<br />

stärken “ ist grundsätzlich<br />

falsch. Denn das Fieber hilft unserem<br />

Immunsystem. Wobei es<br />

Menschen gibt, die bei Infekten kein<br />

oder nur geringes Fieber entwickeln.<br />

Die können ihre Körpertemperatur<br />

dann auch durch ein heißes Bad,<br />

Sauna oder Dampfbad erhöhen und<br />

sich damit ins Schwitzen bringen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 11


Wichtig ist auch, den körpereigenen<br />

Biorhythmus zu unterstützen, indem<br />

man eine gewisse regelmäßigkeit in<br />

die tagesabläufe bringt. Beispielsweise<br />

betrifft das Mahlzeiten oder<br />

das Schlafverhalten.<br />

Lebensstil optimieren<br />

Jeder Mensch kann durch wirksame<br />

Immunhygiene und einem <strong>gesund</strong>en<br />

Lebensstil maßgeblich dazu beitragen,<br />

sein Immunsystem fit zu machen.<br />

Positiv wirkt …<br />

● <strong>gesund</strong>e Ernährung mit den<br />

wichtigsten nährstoffen mit vielen<br />

Vitaminen und Spurenelementen<br />

(v.a. Zink), am besten mit einem<br />

stärkenden Frühstück und einer<br />

warmen Mahlzeit pro tag,<br />

● regelmäßige Bewegung im Freien<br />

an der frischen Luft,<br />

● Stressabbau durch regelmäßige<br />

Entspannung und Erholung,<br />

● ausreichend Schlaf möglichst auch<br />

vor Mitternacht, insbesondere im<br />

Herbst. Das hilft <strong>gegen</strong> Stress und<br />

stärkt generell unsere<br />

Abwehrkräfte.<br />

● Das Immunsystem wird übrigens<br />

bei älteren Menschen durch<br />

trauer sehr geschwächt, junge<br />

Menschen sind da resistenter.<br />

Ausreichend und<br />

<strong>gesund</strong>er Schlaf<br />

Meditation und<br />

Entspannung für<br />

Geist und Seele<br />

Mit den richtigen Maßnahmen die<br />

Abwehrkräfte stärken<br />

Genug Wasser und<br />

Kräutertees mit<br />

Heilpflanzen ohne<br />

Zucker trinken<br />

Hygiene in der<br />

Küche: Obst und<br />

Gemüse gut<br />

waschen<br />

Was das Immunsystem<br />

schwächt, und wie man es<br />

wieder stärken kann<br />

Insbesondere Menschen, die häufig<br />

unter <strong>Infektionen</strong> leiden, sollten sich<br />

bewusst mit ihrem Lebensstil auseinandersetzen.<br />

Oft ergibt eine ehrliche<br />

Analyse konkrete Hinweise, warum<br />

das Immunsystem geschwächt ist.<br />

neben den bereits genannten<br />

Lebensstil-Faktoren können auch<br />

Entschlackungs- oder Fastenkuren<br />

sinnvoll sein. Diese sollten ausschließlich<br />

in Frühjahr und Sommer<br />

durchgeführt werden.<br />

Eine wichtige rolle spielt das Verhältnis<br />

zwischen dem individuellen<br />

Zustand des Immunsystems und wie<br />

krank machend (virulent) die Keime<br />

sind, mit denen man in Berührung<br />

kommt. Denn meistens liegt es am<br />

schwachen Immun system, das den<br />

Körper zu wenig schützt, sodass er<br />

überhaupt erkrankt, und nicht an besonders<br />

„bösen Keimen“.<br />

Vorbeugung und<br />

Behandlung<br />

Grundsätzlich kann man zur Vorbeugung<br />

verschiedene naturstoffe und<br />

nahrungsergänzungsmittel einnehmen,<br />

um die Abwehrkäfte besser zu<br />

unterstützen. Menschen mit chronischen<br />

Krankheiten oder häufigen<br />

Infekten sollten aber auf jeden Fall<br />

einen Arzt konsultieren. Denn dieser<br />

hat in der regel profunde Kenntnisse<br />

zum Immunsystem.<br />

12 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Gesunde Ernährung<br />

mit viel Obst und<br />

Gemüse<br />

Händewaschen und<br />

Händehygiene mit<br />

Desinfizieren<br />

Ruhig und gelassen<br />

bleiben sowie<br />

Stress vermeiden<br />

Wie man sein Immunsystem unterstützen kann<br />

© Liliya Mukhitova / shutterstock.com<br />

Alkohol und<br />

Zigaretten rauchen<br />

vermeiden<br />

Mangel von<br />

Vitaminen und<br />

Spurenelementen<br />

vermeiden<br />

Mit ausreichend<br />

Sport und Bewegung<br />

den Körper in<br />

Schwung halten<br />

Darüber hinaus ist ein Arzt natürlich<br />

auch bei schwereren Symptomen,<br />

die über einen „banalen“ grippalen<br />

Infekt hinausgehen, der richtige<br />

Ansprechpartner.<br />

Dazu gehören etwa die Influenza,<br />

Covid 19, eine Angina, die Bronchitis<br />

oder eine Lungenentzündung.<br />

Antibiotika sparen<br />

Durch die Stärkung von Selbstregulation<br />

und Immunsystem wird der<br />

Körper bei den meisten Menschen so<br />

widerstandsfähig. Dadurch wird<br />

auch Bakterieninfektionen ein Einsatz<br />

von Antibiotika nur noch in<br />

Ausnahmefällen – etwa bei extrem<br />

hohem Fieber, eitrigen Erkrankungen<br />

oder Gefahr einer Sepsis –<br />

erforderlich.<br />

Dies ist nicht nur für jeden Einzelnen<br />

so wichtig. Sondern das ist auch<br />

weltweit betrachtet gesehen ein<br />

wichtiger Beitrag im Kampf <strong>gegen</strong><br />

Antibiotikaresistenzen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 13


© Yuganov Konstantin / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/beste-vorbeugung-haendewaschen/<br />

14 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Händewaschen und<br />

Hygiene als Schutz <strong>gegen</strong><br />

Viren, Bakterien, Pilze & Co<br />

Gründlich Händewaschen schützt vor <strong>Infektionen</strong>.<br />

Dementsprechend bietet effektive Handhygiene den<br />

besten Virenschutz <strong>gegen</strong> Grippe-, Erkältungs- und<br />

Coronaviren.<br />

Viel zu viele Menschen<br />

nehmen es leichtfertig<br />

in Kauf, wegen unzureichender<br />

Hygienemaßnahmen<br />

schwerwiegend zu erkranken.<br />

Den Kontakt mit Bakterien und<br />

Viren kann man zwar nicht ver -<br />

meiden. Doch Händewaschen ist ein<br />

effektiver Virenschutz <strong>gegen</strong> Coronaviren,<br />

Grippe, Erkältung und anderen<br />

<strong>Infektionen</strong>. Denn die Hände<br />

kommen im Alltag ständig mit<br />

Krankheitserregern in Kontakt. Das<br />

geschieht durch türgriffe, Lichtschalter<br />

oder Gegenstände, die<br />

verschiedene Personen angreifen.<br />

Händewaschen als Virenschutz<br />

<strong>gegen</strong> Coronaviren<br />

& Co.<br />

Das klassische Beispiel für die<br />

präventive Wirkung des Hände -<br />

waschens als Virenschutz sind Erkältungskrankheiten<br />

wie Schnupfen<br />

oder Grippe. Händewaschen ver -<br />

ringert hier die Gefahr einer An -<br />

steckung massiv, da die Keimzahl<br />

um mehr als 99 Prozent reduziert<br />

werden kann. rhinoviren etwa<br />

lassen sich zu 65 Prozent auf den<br />

Händen nachweisen, zu 50 Prozent<br />

im nasensekret und zu 39 Prozent<br />

im Speichel.<br />

Grippeviren ihrerseits überleben rund<br />

48 Stunden auf den meisten Oberflächen.<br />

Eine Erkrankung droht vor allem,<br />

wenn die Erreger über die Hände<br />

weiter in die Schleimhäute von<br />

Augen, nase und Mund gelangen.<br />

Im stationären Bereich muss das<br />

Personal grundsätzlich nach jedem<br />

Patientenkontakt die eigenen Hände<br />

im rahmen der Handhygiene mit<br />

einem Desinfektionsmittel desinfiziert<br />

werden. Jedoch auch hier gibt es<br />

Situationen, in denen das klassische<br />

Händewaschen vorrangig ist.<br />

Ein gefährlicher und hartnäckiger<br />

Erreger ist beispielsweise das Bakterium<br />

Clostridium difficile. Sollte man<br />

mit einer möglicherweise infizierten<br />

Person in Kontakt treten, so muss<br />

man unbedingt gründlich Händewaschen.<br />

Denn sonst kann man die<br />

Bakterien nicht entfernen und vollständig<br />

eliminieren.<br />

20 bis 30 Sekunden<br />

braucht sinnvolles<br />

Händewaschen<br />

regelmäßig Händewaschen – sobald<br />

man nach Hause kommt, vor dem<br />

Kochen und Essen, sowie selbstverständlich<br />

nach dem toilettengang –<br />

ist sehr empfehlenswert. um Keime<br />

zu eliminieren, genügt ein kurzes<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 15


Händewaschen aber nicht. Hin<strong>gegen</strong><br />

sollte man die Hände unter fließendem<br />

Wasser halten und anschließend<br />

die Hand innenflächen, Handrücken,<br />

die Fingerspitzen und auch<br />

die Finger zwischenräume sowie die<br />

Fingernägel gründlich einseifen.<br />

Lange genug waschen<br />

Für das gründliche Händewaschen<br />

nicht stark verschmutzter Hände benötigt<br />

man 20 bis 30 Sekunden. um<br />

die residente Hautflora zu entfernen,<br />

was bei der Handhygiene im Krankenhaus<br />

wesentlich ist, muss man<br />

drei Minuten lang mit Seife und<br />

Wasser die Hände waschen.<br />

Seife verwenden und<br />

gründlich trocknen<br />

Seife gehört idealerweise zur reinigung<br />

dazu, weil sie die Oberflächenspannung<br />

von Wasser senkt, das so<br />

besser in Kontakt mit den Schmutzpartikeln<br />

kommt. Überflüssig sind<br />

handelsübliche antibakteriell wirksame<br />

Seifen, da sie Keime nicht besser<br />

entfernen als normale Seifen.<br />

Da der Säureschutzmantel der Haut<br />

eine natürliche Barrierefunktion <strong>gegen</strong><br />

Krankheitserreger darstellt, sind<br />

pH-neutrale Seifen zu bevorzugen.<br />

Flüssigseifen sind hygienischer als<br />

© santypan / shutterstock.com<br />

die klassischen Seifenstücke. Die<br />

temperatur des Wassers spielt übrigens<br />

dabei keine rolle. Es ist aber<br />

sinnvoll, die nassen Hände gründlich<br />

zu trocknen, da Keime im feuchten<br />

Milieu besser überleben können.<br />

Desinfektionsmittel<br />

ersetzen das<br />

Händewaschen nicht<br />

Im Haushalt verwendete Desinfek -<br />

tionsmittel verringern zwar die Anzahl<br />

der Keime, aber man erspart<br />

sich damit das Händewaschen nicht.<br />

Desinfektionsmittel sind vor allem<br />

dann sinnvoll, wenn es<br />

Familienmitglieder gibt, die an einer<br />

hochansteckenden Infektion oder<br />

durch eine mit Immunschwäche<br />

einhergehenden Krankheit,<br />

beispielsweise nach einer<br />

Krebstherapie, leiden.<br />

Jedenfalls ist zu beachten, dass<br />

Desinfektionsmittel nur auf und in<br />

die trockene Haut eingerieben<br />

werden dürfen. Denn auf nasse<br />

Hände aufgetragen, verlieren sie ihre<br />

desinfizierende Wirkung sofort.<br />

Weiter haben die in praktischen<br />

Fläschchen abgefüllten Desinfektionsgels<br />

für unterwegs eher eine psychologische<br />

Wirkung und ersetzen<br />

keinesfalls das Händewaschen.<br />

Richtig Hände<br />

waschen und die<br />

wichtige Pflege<br />

danach<br />

Die intensivere Händehygiene<br />

geht an der Haut nicht spurlos<br />

vorbei. Deshalb brauchen die<br />

Hände auch mehr Pflege.<br />

Tipps zum Eincremen<br />

Im Kampf <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> wie<br />

Grippe und Covid-19 spielt eben<br />

regelmäßiges Händewaschen<br />

und Desinfizieren ein bedeutende<br />

Rolle. Danach sollte man<br />

nicht auf das Eincremen der<br />

Hände verzichten. Dafür sollte<br />

man sich bewusst mehrmals am<br />

Tag Zeit nehmen. Zum Beispiel<br />

nach dem Händewaschen und<br />

vor dem Schlafengehen.<br />

Systematische Pflege<br />

Es ist wichtig, dass man die Hände<br />

gründlich und vollständig eincremt<br />

und keine Hautstellen vernachlässigt.<br />

Ein systematisches<br />

Vorgehen kann dabei helfen.<br />

Erstens sollte man einen haselnussgroßen<br />

Patzen Creme<br />

gleichmäßig auf den Handrücken<br />

verteilen.<br />

Dann eroflt das sorgfältige Einmassieren<br />

der Creme in die Fingerzwischenräume<br />

und Fingerseitenkanten.<br />

Auch die Handinnenflächen<br />

muss man berücksichtigen<br />

und die Daumen nicht<br />

vergessen.<br />

Schließlich sollte man auch die<br />

Nägel und die Nagelfalze eincremen<br />

und die restliche Creme<br />

an den Handgelenken<br />

einmassieren.<br />

So kann man die Hände optimal<br />

pflegen und den Körper vor <strong>Infektionen</strong><br />

schützen.<br />

16 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Regelmässig Lüften,<br />

richtige Raumtemperatur.<br />

Mindest-Luftfeuchtigkeit<br />

In Gebäuden ist eine relative Luftfeuchtigkeit<br />

von 40 bis 60% ideal, um das Coronavirus<br />

SARS-Cov-2 und Influenza viren zu bekämpfen.<br />

Zudem sollte die Raum temperatur<br />

nicht mehr als 22° Celsius betragen.<br />

© Lightspring / shutterstock.com


© peterschreiber.media / shutterstock.com<br />

Pflanzliche Mittel<br />

bei Covid 19<br />

Mit Erfolg konnte die Forschung bei zahlreichen<br />

pflanzlichen Mitteln nachweisen, dass sie bei<br />

<strong>Infektionen</strong> der Atemwege sehr gut <strong>gegen</strong> die<br />

Beschwerden wirken und das Wohlbefinden<br />

steigern. Manche davon helfen sogar direkt<br />

<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> und <strong>gegen</strong> die Vermehrung<br />

von Coronaviren.<br />

https://medmix.at/immunsystem-infektionen/<br />

18 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 4 2022 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Seit Beginn des Jahres 2020 hält das<br />

Coronavirus Sars-CoV-2 die Menschen rund um<br />

den Globus in Atem. Die Infektionskrankheit<br />

Covid 19 brachte viele Gesundheitssysteme<br />

weltweit an ihre Grenzen. Auch, um<br />

wirtschaftlich ärmere Länder bei der Behandlung<br />

der Covid-Patienten zu unterstützen,<br />

haben deshalb sehr viele Forscher sowie die<br />

Welt<strong>gesund</strong>heitsorganisation WHO auch<br />

zahl reiche Analysen zu alternativen,<br />

günstigeren natürlichen Therapien gemacht.<br />

Und das mit Erfolg.<br />

Verschiedene pflanzliche<br />

Mittel können eine gute<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Covid 19<br />

entfalten. und zwar zur<br />

Behandlung sowie zur Prävention einer<br />

Infektion mit Sars-CoV-2. unter<br />

dem Strich sind zahlreiche naturstoffe<br />

und Pflanzengemische in der<br />

Lage, die Symptome von Covid 19 zu<br />

verbessern beziehungsweise zu lindern.<br />

Außerdem erhöhen die pflanzlichen<br />

Mittel die Heilungsrate.<br />

Wirkung von Naturstoffen<br />

<strong>gegen</strong> Coronaviren<br />

Im Fokus vieler Studien zur Vorbeugung<br />

und Behandlung von Covid 19<br />

standen pflanzliche Mittel und naturstoffe<br />

sowie nährstoffe und Mikronährstoffe.<br />

Zusammenfassend<br />

kann man heute festhalten, dass die<br />

bestehenden Daten zeigen, dass die<br />

untersuchten naturstoffe bei Covid<br />

19 effektiv die therapie verbessern<br />

und das Wohlbefinden der Erkrankten<br />

steigern können. Obendrein verursachten<br />

die pflanzlichen therapien<br />

keine schwerwiegenden unerwünschten<br />

nebenwirkungen.<br />

Pflanzliche Mittel, die sich<br />

für die Selbst behandlung<br />

von Covid 19 eignen<br />

Die offiziellen Empfehlungen zur<br />

Selbstbehandlung der SArS-Cov-2-<br />

Krankheit Covid 19 umfassten vor allem<br />

Selbstisolierung, ruhe, ausreichend<br />

Zufuhr von Flüssigkeit sowie<br />

die Verwendung von nSAr (aber nur<br />

bei hohem Fieber).<br />

Man kann allerdings davon ausgehen,<br />

dass viele Covid-19-Patienten<br />

zudem auch pflanzliche Mittel verwendeten,<br />

um die Symptome zu lindern.<br />

Forscher untersuchten deswegen<br />

die nutzen- risiko-Bewertung<br />

verschiedener ausgewählter pflanzlicher<br />

Mittel.<br />

Dazu hat man vor allem die Wirkung<br />

jener naturstoffe und pflanzlicher<br />

Gemische untersucht, die man<br />

traditionell bereits bei Atemwegs -<br />

erkrankungen einsetzte. Man ging<br />

der Frage nach, ob sich diese pflanzlichen<br />

Mittel auch zur Selbstbehandlung<br />

bei Covid 19 eignen.<br />

Die Auswahl der pflanzlichen Mittel<br />

basierte hauptsächlich auf Arzneipflanzen,<br />

die von der WHO und der<br />

EMA bei Erkrankungen der Atem -<br />

wege gelistet sind.<br />

Einige andere pflanzliche Heilmittel<br />

wurden jedoch aufgrund ihrer weit<br />

verbreiteten Anwendung bei<br />

Atemwegs erkrankungen ebenfalls in<br />

die Analyse einbezogen.<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 4 2022 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 19


TCM-Medizin bei Covid 19<br />

Mehrere Studien zeigten, dass einige<br />

pflanzliche Mittel der traditionellen<br />

chinesischen Medizin bei der therapie<br />

von Covid 19 wirksam sind.<br />

Verschiedene Heilpflanzen und Heilkräutern<br />

konnten in Corona-Studien<br />

eine vielversprechende hemmende<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> das Coronavirus<br />

SArS-Cov-2 und damit <strong>gegen</strong> Covid<br />

19 entfalten. Das waren unter anderem<br />

Einjähriger Beifuß (Artemisia<br />

annua), Duftnessel (Agastache rugosa<br />

auch als Koreaminze oder riesenysop<br />

bekannt), tragant (Astragalus<br />

membranaceus), Senna alata (Cassia<br />

alata), Ecklonia cava, Gurmar (Gymnema<br />

sylvestre), chinesisches Süssholz<br />

(Glycyrrhizae uralensis), Molchschwanz<br />

(Eidechsenschwanz Houttuynia<br />

cordata), Lindera aggregata,<br />

Spinnenlilie (Lycoris radiata), Mollugo<br />

mult, Pyrrosia lingua, Saposhnikoviae<br />

divaricate und Guduchi (tinospora<br />

cordifolia) .<br />

In diesem Sinne konnten beispielsweise<br />

auch Kräuterextrakte aus vier<br />

verschiedenen Pflanzen – und zwar<br />

dem Einjährigem Beifuß, Lindera aggregata,<br />

Pyrrosia lingua sowie<br />

Spinnenlilie – eine bemerkenswerte<br />

antivirale Wirkung <strong>gegen</strong> SArS-CoV<br />

entfalten.<br />

Lianhua Qingwen<br />

Schließlich gilt das auch für das<br />

pflanzliche Mittel Lianhua Qingwen,<br />

das aus dem alten rezept yin Qiao<br />

San und Ma Xing Shi Gan mittels<br />

Abkochung hergestellt wird.<br />

Dazu zeigten Covid-19-untersuchungen,<br />

dass man mit der chinesischen<br />

Medizin Lianhua Qingwen wichtige<br />

klinische Symptome wirksamer<br />

behandeln konnte.<br />

Selbstbehandlung mit<br />

pflanzlichen Mitteln<br />

versus Paracetamol,<br />

Ibuprofen und Codein<br />

In einer anderen Studie haben Forscher<br />

Möglichkeiten zur Selbstbehandlung<br />

von erwachsenen Covid<br />

19-Patienten mit frühen und leichten<br />

grippeähnlichen Symptomen und<br />

ohne Grunderkrankungen untersucht.<br />

Dazu verglich man gängige<br />

Medikamente sowie bewährte<br />

pflanzliche Mittel. Das nutzenrisiko-Verhältnis<br />

aller Behand -<br />

lungen wurde mit positiv, vielversprechend,<br />

negativ und unbekannt<br />

eingestuft.<br />

Bei der nutzen-risiko-Bewertung<br />

bekamen 5 pflanzliche Mittel die<br />

Einstufung positiv. und zwar waren<br />

das Althaea officinalis (Eibisch),<br />

Commiphora molmol (Myrrhe),<br />

Glycyrrhiza glabra (Echtes Süßholz),<br />

Hedera helix (Efeu) und Sambucus<br />

nigra (Schwarzer Holunder).<br />

Zudem bekamen 12 weitere pflanzliche<br />

Mittel die Einstufung vielversprechend.<br />

und zwar waren das Allium<br />

sativum (Knoblauch), Andrographis<br />

paniculata (Kalmegh), Echinacea<br />

angustifolia und Echinacea purpurea<br />

(Sonnenhut), ätherisches Öl von<br />

Eucalyptus globulus (Eukalyptus),<br />

Justicia pectoralis, Magnolia officinalis,<br />

Mikania glomerata, Pelargonium<br />

sidoides (Kapland-Pelargonie),<br />

Pimpinella anisum (Anis), Salix sp<br />

(Weide) und Zingiber officinale<br />

(Ingwer). Den übrigen Pflanzen<br />

wurden moderate Wirkungen<br />

zugesprochen.<br />

Mehrere pflanzliche Mittel<br />

den Medikamenten zur<br />

Selbstbehandlung bei<br />

Covid 19 überlegen<br />

Bei der gleichen Bewertung war übrigens<br />

nur Ibuprofen vielversprechend.<br />

Hin<strong>gegen</strong> konnten die Forscher<br />

für die Verwendung von Paracetamol<br />

und / oder Codein keine<br />

überzeugenden Beweise finden.<br />

Viele Corona-Studien zeigen, dass einige<br />

pflanzliche Mittel den Medikamenten<br />

zur Selbstbehandlung bei<br />

Covid 19 überlegen sind.<br />

unter dem Strich besteht ausreichend<br />

Evidenz dafür, dass erkrankte<br />

Personen pflanzliche Mittel zur<br />

Selbstbehandlung <strong>gegen</strong> frühe und<br />

© Svetlana123 / shutterstock.com<br />

20 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Es gibt zahlreiche<br />

bewährte pflanzliche<br />

Mittel, die aufgrund<br />

ihrer weit verbreiteten<br />

Verwendung bei der<br />

Selbstbehandlung von<br />

Erkrankungen der<br />

Atemwege zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Nachstehend findet<br />

sich eine<br />

vielversprechende<br />

Auswahl solcher<br />

wirksamen Pflanzen<br />

und Naturstoffe.<br />

Auswahl pflanzlicher<br />

Mittel <strong>gegen</strong><br />

Beschwerden bei<br />

Covid 19 und<br />

anderen<br />

Erkrankungen der<br />

Atemwege<br />

milde grippeähnliche Symptome einsetzen<br />

sollten. Die pflanzlichen Mittel<br />

verbessern vor allem auch das<br />

allgemeine Wohlbefinden der Covid-<br />

19-Patienten. In diesem Sinne bietet<br />

die Behandlung mit pflanzlichen<br />

Mitteln und Heilpflanzen auch das<br />

positive Gefühl, sich wirksam selbst<br />

behandeln zu können.<br />

<strong>Hilfe</strong> durch Ernährung und<br />

Lebensmittel<br />

Eine weitere Metaanalyse zeigte übrigens,<br />

dass auch mehrere vielversprechende<br />

natürliche nährstoffe in<br />

der Ernährung sowie in funktionellen<br />

Lebensmitteln sehr gute Wirkungen<br />

<strong>gegen</strong> Covid 19 entfalten.<br />

Die bekanntesten Beispiele für<br />

solche nährstoffe in unseren<br />

nahrungsmitteln sind die klassischen<br />

<strong>gesund</strong>en Lebensmittel<br />

Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer und<br />

Kurkuma sowie zahlreiche andere<br />

Obst- und Gemüsearten.<br />

Knoblauch<br />

(Allium sativum)<br />

Knoblauch ist bekanntlich ein nützliches<br />

Mittel bei Erkältung und Husten<br />

sowie <strong>gegen</strong> andere Symptome<br />

einer Grippe. Außerdem unterstützt<br />

er die Behandlung einer Bronchitis<br />

sowie von wiederkehrenden <strong>Infektionen</strong><br />

der oberen Atemwege.<br />

Süßholzwurzel und<br />

Lakritze<br />

(Glycyrrhiza glabra)<br />

Für die gute Wirkung der Süßholzwurzel<br />

und von Lakritze ist hauptsächlich<br />

der Inhaltsstoff Glycyrrhetinsäure<br />

(Glycyrrhizin) verantwortlich.<br />

Er entfaltet gute Wirkung bei<br />

Erkältungen und Atemwegserkrankungen<br />

sowie auch <strong>gegen</strong> Covid 19.<br />

In der frühen chinesischen Medizin<br />

gehörte die Süß holzwurzel (Glycyrrhiza<br />

glabra) zu den zehn wichtigsten<br />

Heilpflanzen. Zudem setzten arabische<br />

Ärzte die Süßholzwurzel <strong>gegen</strong><br />

Dysmenorrhoe ein. Alte chinesische<br />

Aufzeichnungen beschreiben auch<br />

die Anwendung von Süßholzwurzel<br />

bei Ödemen. In Japan soll die Süßholzwurzel<br />

auch heute noch bei<br />

hyper androgenetischen Frauen den<br />

Eisprung auszulösen.<br />

Einjähriger Beifuß<br />

(Artemisia annua)<br />

Beifuß-Extrakte können auch die<br />

SArS-CoV-2-Infektion hemmen. Für<br />

die antivirale Wirkung der Extrakte<br />

sollen Artemisinin sowie Flavonoide<br />

verantwortlich sein. Vermutlich<br />

kann die Kombination dieser naturstoffe<br />

einer Coronavirus-Infektion<br />

ent<strong>gegen</strong>wirken. Die Inhaltsstoffe<br />

der Artemisia annua hemmen<br />

einerseits das Eindringen und die<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 21


© wasanajai / shutterstock.com<br />

Bei der Bewertung von 39 pflanzlichen Mitteln als sinnvolle Behandlung bei COVID 19<br />

zeigten sich 5 Heilpflanzen positiv und 12 vielversprechend. Bei den übrigen pflanzlichen<br />

Mitteln war das Ergebnis nicht klar. Bei der gleichen Bewertung war übrigens<br />

nur Ibuprofen vielversprechend, nicht hin<strong>gegen</strong> Paracetamol und Codein.<br />

22 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Vermehrung von Viren. Andererseits<br />

entfalten sie auch eine gute Wirkung<br />

<strong>gegen</strong> oxidativen Stress und Entzündungen.<br />

Schließlich kann Einjähriger<br />

Beifuß auch die Beschwerden bei<br />

Lungenschäden lindern.<br />

Zitronengras<br />

(Cymbopogon citratus)<br />

Zubereitungen mit Zitronengras<br />

kann man sehr gut bei verschiedenen<br />

<strong>Infektionen</strong> der Atemwege wie Grippe<br />

und Covid 19 einsetzen. Dieses<br />

weit verbreitete und sichere pflanzliche<br />

Mittel bietet eine entzündungshemmende<br />

Wirkung auf die Atemwege<br />

und kann dabei helfen, die Beschwerden<br />

bei Atemwegserkrankungen<br />

zu lindern.<br />

Hierzu man 1 bis 2 Gramm der getrockneten<br />

Blätter oder 4 bis 5<br />

Gramm frischer Blätter als tee<br />

zubereiten. Wobei sich das trinken<br />

von 150 ml tee bis zu dreimal täglich<br />

bewährt hat.<br />

Eibisch<br />

Althaea officinalis<br />

Eibisch ist bei Atemwegserkrankungeneine<br />

eine altbewährte Heilpflanze.<br />

Man verwendet sie bei trockenem,<br />

reizbaren Husten und reizungen<br />

der Mund- und rachenschleimhaut.<br />

Zur entzündungshemmenden<br />

und beruhigenden Wirkung von Eibisch<br />

auf die Atemwege sowie <strong>gegen</strong><br />

Husten gibt es sehr gute Studien.<br />

Bewährte Zubereitungen sind dreimal<br />

täglich 0,5–5,0 Gramm in 150<br />

ml Wasser als Mazerat (Kaltwasserauszug,<br />

Kaltauszug). Weiter hat sich<br />

ein Eibischwurzelsirup in einer<br />

tagesdosis von 2,0-8,0 ml bewährt.<br />

Lonicera japonica<br />

(Japanisches Geißblatt)<br />

Das weit verbreitete pflanzliche<br />

tCM-Mittel Lonicera japonica (Jin<br />

yin Hua oder Japanisches Geißblatt)<br />

entfaltet eine gute Wirkung bei<br />

<strong>Infektionen</strong> und ist ein wichtiger<br />

Bestandteil von wirksamen tCM-<br />

Kräutermischungen <strong>gegen</strong> Covid 19.<br />

Kalmegh<br />

Andrographis paniculata<br />

Kalmegh ist ein beliebtes pflanzliches<br />

Mittel unter anderem auch bei<br />

Atemwegserkrankungen. Die exotische<br />

Heilpflanze entfaltet <strong>gesund</strong>heitliche<br />

Effekte <strong>gegen</strong> die Symptome<br />

einer Erkältung und Influenza<br />

sowie bei anderen <strong>Infektionen</strong> der<br />

oberen Atemwege. Andrographis paniculata<br />

wirkt auch ausgeprägt <strong>gegen</strong><br />

SArS-2, und zwar <strong>gegen</strong> die Vermehrung<br />

der Coronaviren.<br />

Außerdem ist Kalmegh <strong>gegen</strong> die<br />

Symptome Husten und Fieber sowie<br />

Kopfschmerzen und Halsschmerzen<br />

ebenfalls wirksam.<br />

Als bewährte Zubereitung gilt die<br />

Abkochung von 1 bis 3 Gramm, dreimal<br />

täglich angewendet.<br />

Roter Sonnenhut<br />

Echinacea purpurea<br />

Sonnenhut-Präparate wurden seit<br />

vielen Jahren <strong>gegen</strong> Grippe und Erkältung<br />

klinisch getestet. Echinacea<br />

kann bei der Linderung von Atemwegsbeschwerden<br />

nützlich sein, indem<br />

seine naturstoffe eine beruhigende<br />

Wirkung auf die Atemwege<br />

ausüben. Insgesamt liefern viele klinische<br />

Studien Hinweise darauf, dass<br />

Echinacea-Präparate sowohl bei der<br />

Behandlung (Verringerung von Symptomen<br />

und Dauer) als auch bei der<br />

Vorbeugung von Erkältungen wirksam<br />

sind. Dabei helfen die<br />

Zubereitungen durch ihre Virus abtötende<br />

(viruzide) und antivirale<br />

(vermehrungshemmende) Wirkung<br />

auch <strong>gegen</strong> Viren und können<br />

positive Effekte für das Immun -<br />

system entfalten. Es ist aber ratsam,<br />

ein handelsübliches Präparat mit<br />

definierter Zusammensetzung und<br />

angemessener Dosis zu verwenden.<br />

Eukalyptus<br />

Eucalyptus globulus<br />

Im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen<br />

bieten die Inhaltsstoffe<br />

von Eucalyptus globulus gute beruhigende<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> die Beschwerden.<br />

Vor allem <strong>gegen</strong> Husten<br />

sowie bei reizungen von Hals und<br />

rachen.<br />

In neuen untersuchungen konnten<br />

Forscher für Eucalyptus globulus sogar<br />

vielversprechende Wirkungen für<br />

Covid-19 -Patienten zeigen. Außerdem<br />

wirkt Eukalyptusöl wohltuend<br />

auf Haut und Schleimhaut.<br />

Eine bewährte Anwendung ist der<br />

tee mit getrockneten Blättern von<br />

Eucalyptus globulus, wie 1,5 bis 3<br />

Gramm in 150 ml. Denn tee kann<br />

man bis zu viermal täglich trinken.<br />

Efeu und Efeuextrakte<br />

Hedera-Helix<br />

Seit Jahrhunderten schätzen die<br />

Menschen die gute Heilkraft des<br />

Efeu (Hedera helix L.) bei Infekte<br />

der Atemwege. Heutzutage setzt man<br />

Zubereitungen aus Efeublättern vor<br />

allem bei Erkrankungen der Atemwege<br />

ein. Vor allem die Behandlung<br />

von Husten unterstützen Efeu-Präparate<br />

mit ihren sekretolytischen, expektorierenden<br />

sowie bronchospasmolytischen<br />

Wirkungen. Denn die<br />

naturstoffe der Hedera helix helfen,<br />

dass der Schleim in den Atemwegen<br />

dünnflüssig wird. Zudem erleichtern<br />

die Efeu-Wirkstoffe den Auswurf des<br />

Schleims und wirken <strong>gegen</strong> Krämpfe<br />

der Bronchien.<br />

Übrigens sollte man unbedingt ein<br />

bewährtes pharmazeutisches Präparat<br />

mit einer definierten Zusammensatzung<br />

und einer angemessenen<br />

Dosis verwenden.<br />

Myrrhe<br />

Commiphora myrrha<br />

Myrrhe-Präparate wirken reizhemmend<br />

und helfen <strong>gegen</strong> Viren. Sie<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 23


© Madeleine Steinbach / shutterstock.com<br />

wirken auch <strong>gegen</strong> Entzündungen<br />

und fördern die Linderung von<br />

Atemwegsbeschwerden. Die therapeutischen<br />

Wirkungen von Commiphora-Myrrhe<br />

unterstützen einen<br />

normalen, unkomplizierten Verlauf<br />

von Covid 19. Der klinische nachweis<br />

dafür ist hoch. Übrigens ist die<br />

auch die Wirksamkeit von Myrrhe-<br />

Mundwässern zur Bekämpfung von<br />

Covid 19 (dreimal täglich Spülen<br />

oder Gurgeln) vielversprechend.<br />

Kapland-Pelargonie<br />

Pelargonium sidoides<br />

Die naturstoffe von Pelargonium<br />

sidoides, der Kapland-Pelargonie,<br />

stärken das Immunsystem und<br />

helfen <strong>gegen</strong> Atemwegsinfekte.<br />

Die Anwendung der Kapland-Pelargonie<br />

verringert die Schleimproduktion<br />

und verbessert den Husten bei<br />

akuter Bronchitis. Dementsprechend<br />

sind Erkältung, Husten und Bronchitis<br />

sowie andere <strong>Infektionen</strong> der<br />

Atemwege wie auch Grippe und Covid<br />

19 wichtige Anwendungsgebiete.<br />

Beispielsweise entfalten Extrakte aus<br />

der Wurzel der Kapland-Pelargonie<br />

vielversprechende Effekte <strong>gegen</strong><br />

Viren und Bakterien und hatten damit<br />

in der Corona-Pandemie potente<br />

Eigenschaften <strong>gegen</strong> Covid 19.<br />

Am häufigsten verwendet man orale<br />

tropfen, Extrakte sowie Sirup-<br />

Zubereitungen.<br />

Schwarzer Holunder<br />

Sambucus nigra<br />

Schwarzer Holunder kann ebenfalls<br />

<strong>gegen</strong> Bakterien und Viren helfen.<br />

Zudem bietet Schwarzer Holunder<br />

weitere sehr gute <strong>gesund</strong>heitliche<br />

Vorteile wie die Wirkung <strong>gegen</strong> Entzündungen.<br />

Auch die Wirkung von<br />

Zubereitungen mit Schwarzem Holunder<br />

<strong>gegen</strong> akute Virusinfektionen<br />

der Atemwege sowie <strong>gegen</strong> Covid 19<br />

konnte bestätigt werden.<br />

Weiter gibt es Hinweise für die Wirksamkeit<br />

eines wässrigen Extrakts aus<br />

Holunderbeeren bei Influenza und<br />

Erkältung. Zudem bringen die Beeren<br />

auch <strong>gesund</strong>e, antioxi dative Effekte.<br />

Der klinische Beweis ist hoch,<br />

pflanzliche Arzneimittel mit Schwarzer<br />

Holunder gelten als sehr sichere<br />

pflanzliche Mittel.<br />

Holunderblütensirup schmeckt<br />

übrigens lecker und ist <strong>gesund</strong>.<br />

Zudem man kann ihn einfach selber<br />

machen.<br />

Spitzwegerich<br />

Commiphora myrrha<br />

Spitzwegerich, Plantago lanceolata,<br />

ist ein bewährtes pflanzliches Mittel<br />

bei Erkrankungen der Atemwege,<br />

Pharyngitis und Fieber. Der Spitz -<br />

wegerich ist vor allem ein bewährtes<br />

Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten. Gut dokumentiert<br />

sind auch gute Effekte bei<br />

Atemweg-Katarrhen und Mund-rachenschleimhaut-Entzündungen.<br />

Hilfreich ist Spitzwegerich-tee bei<br />

Problemen mit den Atemwegen wie<br />

bei Grippe und Covid 19.<br />

Baikal-Helmkraut<br />

Scutellaria baicalensis<br />

Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis)<br />

entfaltet bei Patienten mit<br />

24 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Covid 19 sehr gute Wirkung. In diesem<br />

Sinne konnte ein Extrakt von<br />

Scutellaria baicalensis, Scutellariae<br />

radix, sehr gute Effekte <strong>gegen</strong><br />

SArS-CoV entfalten, indem es beispielsweise<br />

auch die Vermehrung der<br />

Viren hemmen konnten.<br />

Wobei Huang qin (Scutellariae radix,<br />

die getrockneten Wurzeln von<br />

Scutellaria baicalensis Georgi) eine<br />

wichtige chinesische Kräutermedizin<br />

ist. Die Inhaltsstoffe der Baikal-<br />

Helmkraut-Wurzel haben übrigens<br />

ein gutes Sicherheitsprofil.<br />

Thymian<br />

Thymus vulgaris<br />

thymian gehört zu den wichtigsten<br />

Heilpflanzen bei Erkältungen, Husten<br />

und Bronchitis. Das ätherische<br />

thymianöl mit dem wichtigen Wirkstoff<br />

thymol setzt man in der traditionellen<br />

Medizin seit langem als<br />

schleimlösende, entzündungshemmende,<br />

antivirale, antibakterielle<br />

und antiseptische Mittel ein. Die enthaltenen<br />

Verbindungen von Polyphenolen<br />

können vor allem auch für<br />

die Behandlung von Covid 19 nützlich<br />

sein. unter dem Strich kommen<br />

thymian-Zubereitungen jedenfalls<br />

hauptsächlich bei der Behandlung<br />

der oberen Atemwege zum Einsatz.<br />

Ingwer<br />

Zingiber officinale<br />

Seit jeher hat sich Ingwer <strong>gegen</strong> Erkältung<br />

und Husten bewährt. Denn<br />

Zingiber officinale eignet sich als<br />

entzündungshemmende therapie im<br />

Zusammenhang mit Erkrankungen<br />

der oberen Atemwege. Als pflanzliches<br />

Mittel kann Ingwer auch bei der<br />

Linderung von Atemwegsbeschwerden<br />

nützlich sein. Beliebte Anwendungen<br />

sind Ingwertee mit frischem<br />

Zitronensaft und echtem Bienenhonig<br />

sowie Ingwerwasser.<br />

Anis<br />

Pimpinella anisum<br />

Die traditionelle Verwendung von<br />

Anis als Behandlung von Husten im<br />

Zusammenhang mit Erkrankungen<br />

der oberen Atemwege gilt als sinnvoll.<br />

Das gute Sicherheitsprofil ermöglicht<br />

aber auch eine sinnvolle<br />

und wohltuende Verwendung zur<br />

Linderung früher Symptome von<br />

COVID-19.<br />

Schwarzkümmel<br />

Nigella sativa<br />

Alles in allem bietet Schwarzkümmel<br />

verschiedene Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren<br />

und Bakterien sowie bei Entzündungen.<br />

Zudem ent faltet es immunmodulatorischen<br />

Eigenschaften zur<br />

Stärkung des Immunsystems.<br />

Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl<br />

sind mit ihrem wichtigen Inhaltsstoff<br />

thymoquinon laut mehrerer<br />

Studien aber auch <strong>gegen</strong> die<br />

Coronavirus-Erkrankung Covid 19<br />

sehr vielversprechend. Dabei sind<br />

auch die Wirkungen <strong>gegen</strong> Asthma<br />

sowie von Entzündungen und <strong>Infektionen</strong><br />

relevant.<br />

In der arabischen Medizin haben<br />

Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl<br />

seit Jahrtausenden einen sehr<br />

hohen Status als natürliche Mittel<br />

bei vielen Krankheiten.<br />

Im Grunde genommen scheint für<br />

den Erfolg einer Schwarzkümmelöl-<br />

Behandlung von Covid 19 der Inhaltsstoff<br />

thymoquinon ausschlaggebend<br />

zu sein.<br />

© PhotoLife_Style / shutterstock.com<br />

Jamaika-Thymian<br />

(Plectranthus amboinicus)<br />

Jamaika-thymian (Plectranthus amboinicus)<br />

bezeichnet man auch als<br />

Spanischer thymian sowie Mexikanischer<br />

oder Kubanischer Oregano.<br />

Wobei man auf die Inhaltsstoffe von<br />

Plectranthus amboinicus vor allem<br />

bei Asthma und zur Linderung von<br />

Erkältung, Kopfschmerzen und<br />

Fieber vertraut. Dementsprechend<br />

sind die naturstoffe des Jamaikathymians<br />

mit ihrer ent zündungs -<br />

hemmenden Wirkung, aber auch<br />

<strong>gegen</strong> Beschwerden der Atemwege<br />

bei Covid 19 nützlich.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 25


Naturstoffe <strong>gegen</strong> Coronaviren<br />

am Prüfstand<br />

Verschiedene Heilpflanzen und Kräuter<br />

konnten in einer aktuellen untersuchung<br />

eine vorbeugende Wirksamkeit<br />

beziehungsweise anti virale Wirkung <strong>gegen</strong><br />

verschiedene Viren wie auch Coronaviren entfalten.<br />

und zwar waren das:<br />

Echter Thymian<br />

(Thymus vulgaris)<br />

Zitronenmelisse<br />

oder Melisse<br />

(Melissa officinalis)<br />

Ysop<br />

(Hyssopus officinalis)<br />

Pfefferminze<br />

(Mentha Piperita)<br />

Echter Salbei,<br />

Garten-/Küchen-Salbei<br />

(Salvia officinalis)<br />

Mongolischer<br />

Tragant,<br />

Tragantwurzel<br />

(Astragalus<br />

membranaceus)<br />

Bergkalaminthe,<br />

Berg-Bohnenkraut<br />

(Satureja montana)<br />

Oregano<br />

(Origanum vulgare)<br />

Der Einsatz von Extrakten dieser Heilpflanzen brachten<br />

vor beziehungsweise während der Covid-<br />

Infektion antivirale Wirkung. In weiteren Studien<br />

zeigten zudem noch verschiedene andere pflanzliche<br />

Mittel aussichtsreiche Wirkungen unter anderem<br />

auch <strong>gegen</strong> Coronaviren.<br />

26 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


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Hausmittel und<br />

Erkältungsmittel, die<br />

<strong>gegen</strong> Husten und<br />

Schnupfen helfen<br />

Bevor man<br />

beliebte<br />

Erkältungs -<br />

mittel einsetzt<br />

und empfiehlt,<br />

sollte man<br />

wissen, was bekannte<br />

Hausmittel<br />

wie<br />

Honig, Zwiebel<br />

und Vitamin C<br />

etc. wirklich<br />

bringen.<br />

https://medmix.at/hausmittel-erkaeltungsmittel-die-<strong>gegen</strong>-husten-und-schnupfen-helfen/<br />

© Africa Studio / shutterstock.com<br />

28 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Es gibt zahlreiche Heilmittel,<br />

Hausmittel und<br />

Erkältungsmittel, die<br />

<strong>gegen</strong> Husten und<br />

Schnupfen wirken und <strong>gegen</strong> die unangenehmen<br />

Beschwerden lindern<br />

helfen. Allerdings ist es bei<br />

Schnupfen, niesen, verstopfter nase<br />

und Husten oft nicht leicht, die dafür<br />

verantwortlichen Krankheitskeime,<br />

meist Erkältungsviren, in Schach zu<br />

halten.<br />

Pflanzliche Mittel wie Knoblauch<br />

und Zwiebeln helfen gute <strong>gegen</strong> Husten<br />

und Schnupfen. Hausmittel und<br />

Erkältungsmittel wie Honig, Zink,<br />

Vitamin C, heiße Flüssigkeiten sowie<br />

Salzwasser haben ebenfalls eine große<br />

Bedeutung.<br />

Honig als Hausmittel und<br />

Erkältungsmittel<br />

Im Grunde genommen ist Honig ein<br />

bewährtes Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten<br />

und Schnupfen. Beispielsweise kann<br />

man Honig mit einem tee mit wertvollen<br />

Kräutern oder heißem Zitronenwasser<br />

vermischen. Solche Anwendungen<br />

konnten zur Linderung<br />

<strong>gegen</strong> Husten bei Kindern und <strong>gegen</strong><br />

Halsschmerzen bei Erwachsenen eine<br />

gute Wirkung entfalten.<br />

Im Zuge einer uS-Studie an der<br />

Mayo Klinik haben Forschende unlängst<br />

Kindern mit <strong>Infektionen</strong> der<br />

oberen Atemwege im Alter von 2<br />

Jahren und älter vor dem Schlafengehen<br />

bis zu 2 teelöffel (10 Milliliter)<br />

Honig gegeben.<br />

Diese Behandlung konnte den Hustenreiz<br />

während der nacht verringern<br />

sowie den Schlaf erleichtern.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSy-<br />

StEM | MEDMIX 29


Zudem sollte man daran denken, dass der Husten den Schleim aus den<br />

Atemwegen abtransportieren sollte. Wenn Erwachsene oder ihre<br />

Kinder ansonsten <strong>gesund</strong> sind, müssen Sie also den Husten nicht<br />

unterdrücken.<br />

tatsächlich war in dieser Studie die<br />

Wirksamkeit von Honig gleichauf<br />

mit bekannten Hustenmitteln. Die<br />

verwendete Honigsorte war Buchweizenhonig,<br />

wobei man eine sehr<br />

dunkle Sorte mit kräftigem<br />

karamellartigen Eigengeschmack<br />

einsetzte. Wobei jede Honigsorte das<br />

Kratzen im Hals lindern sollte. Jedenfalls<br />

kann man Kindern mit Erkältung<br />

durchaus einen Löffel Honig<br />

vor dem Schlafengehen oder nach<br />

Bedarf geben.<br />

Bei Honig ist aber auch Vorsicht<br />

geboten, wegen der Gefahr von Säuglingsbotulismus,<br />

einer seltenen,<br />

schweren Lebensmittelvergiftung.<br />

Deswegen sollte man kleinen Kindern,<br />

die jünger als ein Jahr sind,<br />

keinesfalls Honig geben.<br />

Vitamin C<br />

Ob Vitamin C als Erkältungsmittel<br />

<strong>gegen</strong> Husten und Schnupfen sehr<br />

effektiv ist, ist nicht so klar. Es gibt<br />

einige Studien, die darauf hindeuten,<br />

dass das Vitamin C die Dauer einer<br />

Erkältung verkürzen könnte. Allerdings<br />

zeigen andere untersuchungen<br />

wenig bis keinen nutzen. Denn keine<br />

größere Studie ergab, dass Vitamin C<br />

die Auswirkungen einer Influenza<br />

lindern oder auch vor einer Erkältung<br />

schützen könnte.<br />

Die Forschung zeigt aber auch, dass<br />

bei einer Behandlung der Erkältung<br />

eine zusätzliche Versorgung mit Vitamin<br />

C sehr wichtig ist, wenn der<br />

Körper einen Mangel an Vitamin C<br />

aufweist. Das gilt beispielsweise für<br />

viele Menschen, die in kalten Klimazonen<br />

leben und einen niedrigeren<br />

Vitamin-C-Level haben. In diesen<br />

Fällen kann eine Ergänzung mit Vitamin<br />

C einen gewissen Schutz bieten.<br />

unter dem Strich gilt das Vitamin<br />

C in der regel als sicher. nur<br />

hohe Dosen können Probleme bei<br />

der Verdauung – wie Durchfall und<br />

Übelkeit – verursachen.<br />

Zink<br />

Auch das Spurenelement Zink gilt als<br />

bewährtes und wirksames Hausmittel<br />

und Erkältungsmittel <strong>gegen</strong> Husten<br />

und Schnupfen. Eine umfassende<br />

Analyse von Forschungsergebnissen<br />

zur Anwendung von Zink ergab,<br />

dass die Einnahme von Zinkpräparaten<br />

während der ersten tagen der<br />

Erkältung die Krankheit verkürzen<br />

kann. Aber weil die Präparate keiner<br />

regulierung unterliegen, kann man<br />

sich nicht immer auf rezeptur und<br />

Effektivität verlassen.<br />

unter dem Strich zeigte sich, dass<br />

Präparate mit Zink bei Menschen<br />

eine Erkältung verhindern helfen,<br />

wenn man den Mineralstoff vor<br />

allem über einen Zeitraum von etwa<br />

5 Monaten kontinuierlich einnimmt.<br />

Menschen mit Zinkmangel haben<br />

meist auch ein geschwächtes Immunsystem.<br />

Das bedeutet aber nicht,<br />

dass sie zusätzlich Zink einnehmen<br />

müssen.<br />

Produkte aus Vollkorn sind beispielsweise<br />

reich an Zink. unter dem<br />

Strich bietet eine ausgewogene Ernährung<br />

ja vieles, was der Körper<br />

braucht. Zink in hohen Dosen kann<br />

übrigens auch giftig sein.<br />

Heiße Flüssigkeiten gelten<br />

als wirksame Hausmittel<br />

und Erkältungsmittel<br />

<strong>gegen</strong> Husten und<br />

Schnupfen<br />

Es ist schon lange bekannt, dass heiße<br />

Flüssigkeiten bei einer Erkältung mit<br />

Husten, Schnupfen, niesen und einer<br />

verstopften nase helfen. Eine<br />

tasse heißer tee fördert beispielsweise,<br />

den Schleim in den Atem -<br />

wegen und den nebenhöhlen zu<br />

lockern. Infolgedessen kann der<br />

Schleim leichter abfließen. Das hilft<br />

<strong>gegen</strong> die Verstopfung.<br />

unlängst untersuchten Forscher am<br />

Common Cold Center an der Cardiff<br />

university, ob heiße Getränke die<br />

Symptome bei 30 Patienten mit<br />

Grippe oder normalen Schnupfen<br />

besser lindern als Getränke mit<br />

raumtemperatur. Sie fanden einen<br />

bemerkenswerten unterschied.<br />

Denn die Forschenden berichteten,<br />

dass heiße Getränke und Flüssig -<br />

keiten die Beschwerden sofort und<br />

anhaltend lindern konnten. und<br />

zwar halfen sie bei Schnupfen und<br />

Husten, niesen, Halsschmerzen,<br />

Frösteln sowie Müdigkeit.<br />

Hin<strong>gegen</strong> konnten die gleichen Getränke<br />

mit raumtemperatur nur<br />

Symptome wie Husten und niesen<br />

lindern.<br />

Das war eine der ersten Studien, die<br />

speziell die Wirkung von heißen Getränken<br />

als Hausmittel und Erkältungsmittel<br />

<strong>gegen</strong> Husten und<br />

Schnupfen untersuchte. Andere Studien<br />

zu warmen Speisen wie Hühnersuppe<br />

kamen übrigens zu ähnlichen<br />

Ergebnissen.<br />

Salzwasser<br />

Spülungen mit Salzwasser helfen<br />

<strong>gegen</strong> verstopfte nasen, indem sie<br />

diese öffnen und die nebenhöhlen<br />

ausspülen. Daher ist es durchaus in<br />

Ordnung, jeden tag solche Spülungen<br />

einzusetzen.<br />

Dazu sollte man aber nur destilliertes,<br />

steriles oder vorher abgekochtes<br />

Wasser verwenden, um solche<br />

Lösungen mit Salzwasser zuzubereiten.<br />

Denn sonst könnte man durch<br />

die Anwendung eine Infektion<br />

bekommen. Außerdem sollte man<br />

verwendete Kännchen oder Spritzen<br />

nach jedem Gebrauch gründlich<br />

spülen und an der Luft offen<br />

trocknen lassen.<br />

30 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Honig schmeckt und<br />

zeigt gute Wirkung bei<br />

Beschwerden einer Erkältung.<br />

Beispielsweise<br />

lindert Tee oder heißes<br />

Zitronenwasser mit<br />

Honig vermischt den<br />

Husten bei Kindern und<br />

die Halsschmerzen bei<br />

Erwachsenen.<br />

© FotoHelin / shutterstock.com<br />

natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2022 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 31


© PHOTOCREO Michal Bednarek / shutterstock.com<br />

Pflanzliche Mittel<br />

<strong>gegen</strong> Viren,<br />

Bakterien & Co.<br />

https://medmix.at/antiviral-wirksame-heilpflanzen/<br />

Manche pflanzliche<br />

Mittel entfalten<br />

starke antibakterielle<br />

und antivirale<br />

Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien.<br />

Beispielsweise können manche<br />

pflanzlichen Inhaltsstoffe unmittelbar<br />

die Krankheitserreger eliminieren<br />

oder sie stark in ihrer Vermehrung<br />

hemmen. und in beiden<br />

Fällen können sie damit auch viralen<br />

Infekten ent<strong>gegen</strong>wirken. Allerdings<br />

können Heilpflanzen auch unsere<br />

Abwehrkräfte stärken und uns so das<br />

Immunsystem <strong>gegen</strong> verschiedene<br />

<strong>Infektionen</strong> unterstützen.<br />

Starke antivirale Wirkung<br />

von pflanzlichen Mitteln:<br />

Zistrose, Echinacea und<br />

Kapland-Pelargonie im<br />

Blickpunkt<br />

In den letzten Jahren gab es intensive<br />

Forschungen zur Suche nach nützlichen<br />

pflanzlichen Verbindungen, um<br />

durch Coronaviren verursachten <strong>Infektionen</strong><br />

zu bekämpfen. Zu den vielversprechenden<br />

Pflanzen zählen verschiedene<br />

Zistrose-Arten (Cistus),<br />

Purpur-Sonnenhut (Echinacea) und<br />

Kapland-Pelargonie. Ihre naturstoffe<br />

bieten vielversprechende Wirkungen<br />

<strong>gegen</strong> Viren, Bakterien sowie andere<br />

Krankheitserreger. Im Fokus<br />

stehen einerseits pflanzliche Mittel<br />

mit potenziell vorbeugender Wir-<br />

32 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Heilpflanzen<br />

zur Vorbeugung<br />

Im Grunde genommen<br />

testet man in vielen<br />

Ländern zahlreiche<br />

Heilpflanzen und ihre<br />

Inhaltsstoffe als<br />

Seit jeher helfen uns Heilpflanzen vorbeugende im Kampf <strong>gegen</strong> Behandlung<br />

Viren und<br />

Bakterien und <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> wie Covid 19 und Grippe. Sie<br />

<strong>gegen</strong> verschiedene<br />

bieten <strong>gegen</strong> verschiedene Symptome wie Husten, Schnupfen<br />

Krankheitserreger.<br />

und Hals- und Rachenbeschwerden eine gute Wirkung.<br />

Zudem helfen pflanzliche Mittel dabei, unsere Abwehrkräfte<br />

zu stärken und unterstützen damit auch die Vorbeugung.<br />

kung, die hauptsächlich durch eine<br />

allgemeine Stärkung des Immunsystems<br />

wirken. Andererseits sind<br />

pflanzliche Mittel im Blickpunkt, die<br />

mit ihrer therapeutischen Wirkung<br />

auf das Eindringen und / oder auf<br />

die Vermehrung der Viren hemmend<br />

einwirken.<br />

Hierzu stehen wiederum die Inhaltsstoffe<br />

von Cistus incanus und Pelargonium<br />

sidoides sowie der Echinacea<br />

am Prüfstand.<br />

Wildkräuter <strong>gegen</strong> Husten,<br />

Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />

um grippalen Infekten wirkungsvoll<br />

zu begegnen, können auch viele weitere<br />

Heilkräuter beziehungsweise<br />

Wildkräuter <strong>gegen</strong> Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />

dienen, die an dieser Stelle<br />

nicht näher beschrieben werden. Das<br />

sind beispielsweise thymian, Spitzwegerich,<br />

Königskerze, Anis, Eukalyptus,<br />

Kamille und Salbei. Für typische<br />

Erkältungs- und Husten- sowie<br />

Bronchial-tees reichen in der regel<br />

reichen drei bis vier Bestandteile,<br />

mehr als sieben sollten es nicht sein.<br />

Die Zusammensetzung von Hustentees<br />

ist denen der Bronchial-tees<br />

sehr ähnlich. Im Gegensatz dazu findet<br />

man in Erkältungs-tees neben<br />

expektorierenden Kräutern zusätzlich<br />

diaphoretisch (schweißtreibend)<br />

wirkende Drogen, wie Linden- und<br />

Holunderblüten. Salbei wirkt ebenso<br />

wie thymian antiseptisch.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 33


Zistrose<br />

Cistus incanus, Cistus creticus,<br />

Cistus salviifolius, Cistus ladanifer, …<br />

Die Zistrose ist eine wirksame Heilpflanze für die Atemwege. Die<br />

Zubereitungen der verschiedenen Cistus-Arten unterstützen den<br />

Körper auch im Kampf <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien. Vor allem Tee<br />

und Extrakte sind beliebt.<br />

Die auch als rose von<br />

Scharon bezeichnete<br />

Zistrose bietet sehr<br />

gut antivirale sowie<br />

antibakterielle Wirkungen. Damit<br />

helfen ihre naturstoffe <strong>gegen</strong> zahlreiche<br />

Krankheitserreger, wie eben<br />

auch Viren und Bakterien.<br />

Die pflanzlichen Mittel mit Zistrose<br />

– allen voran von Cistus incanus –<br />

gelten auch als sehr effektive Anti -<br />

oxidantien. Dementsprechend helfen<br />

ihre Polyphenole dem Körper als radikalfänger<br />

<strong>gegen</strong> freie radikale.<br />

Wirkung der Zistrose<br />

<strong>gegen</strong> Viren<br />

Die antiviralen wirksamen naturstoffe<br />

in den verschiedenen Cistus-<br />

Arten sind breit wirksam. Sie könnten<br />

laut in silico-Studien (Computeranalysen)<br />

auch im Kontakt mit dem<br />

Coronavirus SArS-Cov-2 dabei helfen,<br />

den Eintritt der Viren in die Körperzellen<br />

zu verhindern beziehungsweise<br />

zu erschweren. Das verringert<br />

auch das risiko, dass die Viren resistenzen<br />

entwickeln.<br />

Die Zistrose ist auch wirksam zur<br />

Vorbeugung vor grippalen Virus -<br />

infekten, wie die saisonale Grippe.<br />

Zudem hilft die Heilpflanze dem<br />

Körper unterstützend bei einer bereits<br />

bestehender Erkrankung. Ein<br />

rezente Studie zeigte wiederum, dass<br />

das altbewährte pharmazeutische<br />

Harz (Oleoresin labdanum) von Cistus<br />

creticus (der kretischen<br />

Zistrose) <strong>gegen</strong> Dengue-Viren<br />

wirksam ist. Cistus creticus und<br />

Cistus salviifolius zeigen auch<br />

antimikrobielle Wirkung <strong>gegen</strong><br />

Pilzinfektionen.<br />

Außerdem entfalten Zistrose-Extrakte<br />

sogar eine breite antivirale<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Ebola- und Marburg-<br />

Viren.<br />

Cistus-Arten als Tee<br />

Laut Erfahrungen aus der naturheilkunde<br />

sollte man die Zistrose, vor allem<br />

die Cistus incanus, täglich als tee<br />

in ausreichender Menge anwenden.<br />

Die starke antioxidative Wirkung der<br />

Cistus-Polyphenole soll vorbeugend<br />

die Atem wege und das Immunsystem<br />

unterstützen (Cistus-Arten gehören zu<br />

den Polyphenole reichsten Pflanzen).<br />

Zubereitungen mit Cistus incanus setzen<br />

die Menschen seit der Antike als<br />

nützliches Heilmittel ein. Laut griechischer<br />

Mythologie war die Zistrose vor<br />

allem zur Wundheilung sowie auch<br />

zur äußeren Pflege vorgesehen.<br />

In Kreta und Griechenland setzt man<br />

Cistus incanus auch als sicheres<br />

© Joanna Dorota / shutterstock.com<br />

Lebensmittel in Form von tee ein.<br />

Die dortige Volksmedizin empfiehlt<br />

zumindest 1 Liter Zistrose-tee am<br />

tag. Dazu sollte man einen gehäuften<br />

Esslöffel mit einem Liter siedenden<br />

Wasser übergießen und ungefähr 10<br />

Minuten ziehen lassen.<br />

Cistus incanus kommt vor allem in<br />

Griechenland vor. Aber auch in anderen<br />

Mittelmeerländern ist die etwa einen<br />

Meter hohe Blütenpflanze Cistrose<br />

(Zistrose) zu finden.<br />

34 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Zistrose-Pflanzen<br />

(Cistus) wirken<br />

<strong>gegen</strong> freie Radikale<br />

sowie <strong>gegen</strong> Viren<br />

und Bakterien<br />

© Doctor Kornilov / shutterstock.com<br />

Die Naturstoffe der Zistrose – allen<br />

voran von Cistus incanus – helfen<br />

<strong>gegen</strong> zahlreiche Krankheitserreger<br />

wie Viren, Bakterien und Pilze.<br />

Die pflanzlichen Naturstoffe der Rose<br />

von Scharon gelten zudem als sehr<br />

effektive Antioxidantien.<br />

Dementsprechend hilft die Zistrose<br />

dem Körper als Radikalfänger <strong>gegen</strong><br />

freie Radikale.<br />

Wirkung der Zistrose<br />

<strong>gegen</strong> Viren<br />

Die antiviral wirksamen Naturstoffe<br />

der Cistus-Arten helfen breit wirksam<br />

auch <strong>gegen</strong> das auftretende Coronavirus<br />

SARS-Cov-2 und Covid 19.<br />

https://medmix.at/cistrose-fuer-die-atemwege/<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 35


Echinacea, Sonnenhut<br />

Echinacea purpurea, Purpur-Sonnenhut<br />

Echinacea purpurea stärkt das Immunsystem und hilft vorbeugend<br />

<strong>gegen</strong> Viren, Entzündungen und Erkältung.<br />

Zahlreiche Studien<br />

bestätigten die gute<br />

präventive Wirkung der<br />

Echinacea purpurea.<br />

Denn die Heilpflanze<br />

hilft bei der Vorbeugung<br />

vor einer Erkältung sowie<br />

bei der Stärkung<br />

des Immunsystems.<br />

Zudem entfaltet Roter<br />

Sonnenhut positive Wirkungen<br />

bei <strong>Infektionen</strong><br />

mit Viren oder Bakterien.<br />

Studien zum Coronavirus<br />

deuten auch darauf<br />

hin, dass Echinacea die<br />

Dauer und Schwere bei<br />

akuten <strong>Infektionen</strong> der<br />

Atemwege verringern<br />

kann. Das ist auch im<br />

Zusammenhang mit Covid<br />

19 interessant.<br />

https://medmix.at/echinacea-purpurea-roter-sonnenhut-echinacea-roter-sonnenhut-virale-infekte/<br />

36 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Gegen Erkältungen und <strong>Infektionen</strong><br />

durch Viren sind<br />

pflanzliche Mittel eine gute<br />

Möglichkeit zur natürlichen<br />

Behandlung.<br />

Besonders vorteilhaft sind Zubereitungen,<br />

die einerseits <strong>gegen</strong> Viren<br />

wirksam, und andererseits auch immunstimulierende<br />

Effekte für das<br />

Immunsystem beziehungsweise für<br />

die Abwehrkräfte entfalten.<br />

© Michael Oerter / shutterstock.com<br />

Durch direkte antivirale Effekte werden<br />

Viren abgetötet oder zumindest<br />

in der Vermehrung gehemmt.<br />

Die immunstimulierenden Effekte<br />

ermöglichen es, dass Immunzellen<br />

die virusinfizierten Zellen erkennen<br />

und eliminieren können. Das kann<br />

die Dauer der Virusinfekte verkürzen<br />

oder den Ausbruch einer Erkrankung<br />

sogar verhindern.<br />

Echinacea purpurea – der roter<br />

Sonnenhut – ist eine der am besten<br />

untersuchten Arzneipflanzen fürs<br />

Immunsystem, die in diesem Sinne<br />

<strong>gegen</strong> Viren (virale Infekte) und Erkältung<br />

mit ihrer vielfältigen Wirkung<br />

den Körper unterstützt.<br />

Echinacea für das<br />

Immunsystem<br />

Die Sonnenhut-Pflanzen sind gut für<br />

das Immunsystem und helfen dabei,<br />

dessen Abwehrkräfte zu stärken.<br />

Echinacea-Präparate setzt man dementsprechend<br />

vor allem als Immunstimulanzien<br />

zur Stärkung des Immunsystems<br />

ein. In diesem Sinne<br />

sollen sie bei der Vorbeugung von<br />

Erkältungen und anderen <strong>Infektionen</strong><br />

der Atemwege helfen.<br />

Die naturstoffe von rotem<br />

Sonnenhut helfen auch in der<br />

Vorbeugung einer rhinovirusinduzierten<br />

Erkältung.<br />

Eine Meta-Analyse randomisierter,<br />

placebo-kontrollierter Studien konnte<br />

auch zeigen, dass die therapie von<br />

Atemwegsinfekten mit pflanzlichen<br />

Arzneimitteln aus Echinacea das<br />

risiko wiederkehrender Infekte<br />

vermindern kann.<br />

Darüber hinaus verringerten sich<br />

durch die Anwendung von Echinacea<br />

das risiko für Mittelohrentzündung<br />

(Otitis media / externa), von tonsillitis<br />

und Pharyngitis sowie für Pneumonien.<br />

Auch etwaige Komplikationen<br />

konnten Echinacea-Zubereitungen<br />

signifikant verhindern.<br />

Echinacea <strong>gegen</strong><br />

Erkältungen und Grippe<br />

Seit langer Zeit setzt die Volksmedizin<br />

auf die gute antivirale Wirkung<br />

der Echinacea-Pflanzen, um den<br />

Körper im Kampf <strong>gegen</strong> Erkältungen<br />

und Grippe zu unterstützen. Dafür<br />

sollen vor allem die enthaltenen<br />

Alkylamide und Polysaccharide verantwortlich<br />

sein.<br />

Abwehrkräfte aktivieren<br />

Die Inhaltsstoffe der Echinacea-<br />

Pflanzen aktivieren die Killerzellen<br />

oder t-Zellen des Immunsystems.<br />

Diese Abwehrkräfte attackieren dann<br />

ihrerseits erfolgreich die Viren und<br />

eliminieren sie.<br />

Außerdem helfen die naturstoffe im<br />

Sonnenhut dabei, das Virus am Eindringen<br />

in die Zellen zu hindern. Übrigens<br />

entwickeln sich auch bei wiederholter<br />

Anwendung <strong>gegen</strong><br />

Influenza-Viren keine resistenzen.<br />

Jüngste Studien bestätigen jedenfalls,<br />

dass Echinacea purpurea <strong>gegen</strong><br />

Erkältungen und zur Stärkung des<br />

Immunsystems ein positives risikonutzen-Verhältnis<br />

hat.<br />

Eine weitere Studie zeigte die positive<br />

Wirkung der Echinacea purpura sowohl<br />

<strong>gegen</strong> Virus- als auch <strong>gegen</strong><br />

Bakterien-<strong>Infektionen</strong>.<br />

Echinacea <strong>gegen</strong><br />

Coronaviren und Covid-19<br />

Forscher untersuchten auch das<br />

Virus abtötende (viruzide) und antivirale<br />

(vermehrungshemmende)<br />

Potenzial von Echinacea purpurea<br />

<strong>gegen</strong> das humane Coronavirus<br />

(HCoV) 229E, <strong>gegen</strong> die gefährlichen<br />

MErS- und SArS-CoV-1-Corona -<br />

viren sowie <strong>gegen</strong> das für die<br />

Corona-Pandemie verantwortliche<br />

SArS-CoV-2 sowie bei Covid-19.<br />

Die Ergebnisse der in vitro Studien<br />

deuten darauf hin, dass eine Echinacea-Supplementierung<br />

die Dauer<br />

und Schwere akuter <strong>Infektionen</strong> mit<br />

diesen Viren verringern kann.<br />

Die Autoren der Studie betonen aber<br />

im Zusammenhang mit Covid-19,<br />

dass ihre Hypothesen über die Wirksamkeit<br />

von Echinacea <strong>gegen</strong> SArS-<br />

CoV-2 Computeranalysen sind.<br />

Dementsprechend sind sie theoretisch<br />

und müssen in weiteren klinischen<br />

Studien untersucht werden.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 37


Kapland- Pelargonie<br />

Die Heilpflanze Pelargonium sidoides<br />

stärkt das Immunsystem und hilft <strong>gegen</strong><br />

Atemwegsinfekte.<br />

© Michael Oerter / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/pelargonium-pflanzliche-immunstimulanzien/<br />

Eine wichtige Pflanze im<br />

Zusammenhang mit einem<br />

starken Immunsystem<br />

sowie im Kampf<br />

<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> ist die Kapland-<br />

Pelargonie. Die in Südafrika heimische<br />

Heilpflanze ist einerseits für ihre<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien (antibakteriell)<br />

und <strong>gegen</strong> Viren (antiviral)<br />

bekannt. Andererseits stärken<br />

ihre naturstoffe die Abwehrkräfte<br />

(immunmodulierend) und damit das<br />

Immunsystem.<br />

Pelargonium sidoides hilft zudem<br />

dem Körper dabei, den Schleim in<br />

den Atem wegen zu lösen. Außerdem<br />

sollen die Inhaltsstoffe der Kapland-<br />

Pelargonie verhindern, dass sich die<br />

Bakterien an den Schleimhäuten<br />

anheften. Sie erhöhen auch die<br />

Zilienschlagfrequenz der Flimmerzellen<br />

in der nase.<br />

Die Kapland-Pelargonie<br />

als Arzneipflanze<br />

Extrakte aus der Wurzel der<br />

Kapland-Pelargonie sollen sowohl<br />

<strong>gegen</strong> Viren als auch Bakterien<br />

schleim lösend wirken. Als Arzneimittel<br />

eingesetzt, können die wirksamen<br />

naturstoffe der Kapland-<br />

Pelargonie die Schlag frequenz der<br />

Flimmerhärchen in den Bronchien<br />

erhöhen. Das hilft dem Körper auch<br />

38 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Die Naturstoffe der<br />

Kapland- Pelargonie<br />

unterstützen das<br />

Immunsystem <strong>gegen</strong><br />

Viren und Bakterien.<br />

Verantwortlich dafür<br />

sind die Immunsystem<br />

stimulierenden,<br />

antibakteriellen,<br />

antiviralen sowie<br />

schleimlösenden<br />

Wirkungen.<br />

beim Abtransport des Schleimes.<br />

Zudem schützt der Extrakt aus der<br />

Wurzel der Kapland-Pelargonie auch<br />

die Zellen. Obendrein entfaltet er im<br />

Zusammenhang mit Corona auch eine<br />

potente Wirkung <strong>gegen</strong> die Viren.<br />

Da Atemwegsinfektionen fast ausschließlich<br />

eine virale ursache haben,<br />

ist diese Eigenschaft der Pelargonie<br />

wichtig für die Behandlung.<br />

Die Pflanzenstoffe der Kapland-<br />

Pelargonie fördern auch die für das<br />

Immunsystem wichtigen Interferone<br />

sowie die Phagozyten.<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien<br />

Weiter konnte die Forschung für Extrakte<br />

der Kapland-Pelargonie auch<br />

mehrere gute Effekte <strong>gegen</strong> Bakterien<br />

nachweisen. Auch eine indirekte<br />

antibakterielle Wirkung wird für<br />

Pelargonium sidoides beschrieben.<br />

unter anderem kann die Heilpflanze<br />

auch verhindern, dass es zu einer<br />

Invasion der Bakterien in die<br />

Schleimhaut kommt. Mit anderen<br />

Worten kann die Anheftung und das<br />

Eindringen von Bakterien an beziehungsweise<br />

in die Zellen der Atemwegsschleimhaut<br />

verhindert werden.<br />

Dadurch wird schließlich auch die<br />

Bedrohung durch die Krankheitserreger<br />

verringert.<br />

unter dem Strich kann die Heilpflanze<br />

Pelargonium sidoides den<br />

Körper vor Kolonisation durch Bakterien,<br />

vor <strong>Infektionen</strong> und Superinfektionen<br />

sowie auch vor einem<br />

rückfall (rezidiv) schützen.<br />

Frühere untersuchungen legten in<br />

diesem Sinne nahe, dass sich pflanzliche<br />

Mittel mit Kapland-Pelargonie<br />

zur therapie unkomplizierter akuter<br />

Entzündungen der oberen Atemwege<br />

eignet. und zwar wegen ihrer starken<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> diverse Krankheitserreger<br />

sowie ihrem positiven<br />

Einfluss auf das Immunsystem.<br />

Pharmakologie der<br />

Pelargonium sidoides<br />

Die Wurzel der Kapland-Pelargonie<br />

enthält als charakteristische Inhaltsstoffe<br />

Polyphenole, Proteide, Purine,<br />

Mineralstoffe und Zucker. In geringer<br />

Konzentration kommen auch 7-<br />

Hydroxycumarinderivate vor. Wobei<br />

man einen teil der Inhaltsstoffe bis<br />

heute nicht kennt.<br />

Er steigert weiter die Produktion von<br />

Makrophagen-Interferon. Zudem<br />

soll Pelargonium sidoides wie erwähnt<br />

auch antibakteriell wirken.<br />

Die antivirale Wirkung der Pelargonium<br />

sidoides soll vor allem auch<br />

durch die enthaltenen Polyphenole<br />

entstehen. Wobei die Pflanzenstoffe<br />

der Heilpflanze sogar <strong>gesund</strong>e Zellen<br />

vor einer Infektion mit dem HI-Virus<br />

schützen soll. Allerdings gibt es dazu<br />

noch keine klinischen untersuchungen.<br />

Personen mit einer erhöhten<br />

Blutungsneigung sollten aber wegen<br />

der enthaltenen Cumarine den<br />

Pelargonienwurzelextrakt nicht<br />

anwenden. Wenngleich keine direkte<br />

gerinnungshemmende Wirkung<br />

bekannt ist.<br />

Außerdem sind Magen-Darm-Beschwerden<br />

sowie leichtes Zahnfleisch-<br />

oder nasenbluten seltene<br />

nebenwirkungen. Etwas öfter kann<br />

es hin<strong>gegen</strong> zu einem Hautausschlag<br />

mit Juckreiz kommen.<br />

Kapland- Pelargonie bei<br />

Bronchitis, Sinusitis sowie<br />

bei Erkältung effektiv<br />

Mehrere placebokontrollierte, klinische<br />

Studien bestätigten die Wirksamkeit<br />

und Sicherheit der Kapland-<br />

Pelargonie bei akuter Bronchitis,<br />

akuter Sinusitis sowie bei Erkältung.<br />

Vor allem die Extrakte aus der Wurzel<br />

der Kapland-Pelargonie bewiesen<br />

dabei <strong>gegen</strong> die krankmachenden<br />

Viren und auch Bakterien eine gute<br />

Wirkung.<br />

Bedeutung in der<br />

Corona-Pandemie <strong>gegen</strong><br />

Covid 19<br />

Im Kampf <strong>gegen</strong> Covid 19 hat die<br />

Wissenschaft auch zahlreiche naturstoffe<br />

beziehungsweise pflanzliche<br />

Verbindungen <strong>gegen</strong> das Coronavirus<br />

SArS-Cov-2 untersucht.<br />

Im Fokus stehen dabei potenzielle<br />

therapeutische Wirkungen<br />

verschiedener naturstoffen, die <strong>gegen</strong><br />

das Eindringen und die<br />

Vermehrung von Viren einwirken<br />

können.<br />

Die gute antivirale Wirkung der<br />

Pelargonium sidoides soll bei Covid<br />

19 vor allem durch die enthaltenen<br />

Polyphenole entstehen.<br />

Schon vor Jahren wurde für die Polyphenole<br />

der Pelargonium sidoides eine<br />

antivirale Aktivität <strong>gegen</strong> humane<br />

Coronaviren nachgewiesen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 39


Hausmittel und<br />

Verhaltensregeln<br />

bei Halsschmerzen<br />

Hausmittel, pflanzliche Arzneimittel<br />

und Homöopathie bei Halsschmerzen<br />

Hausmittel, pflanzliche Arzneimittel sowie<br />

homöopathische Mittel kommen oft ergänzend aber auch<br />

alleine zum Einsatz <strong>gegen</strong> Halsschmerzen. Bonbons und<br />

Halspastillen befeuchten die Schleimhäute über die<br />

Stimulation der Bildung von Speichel. Und sie lösen die<br />

Produktion von bestimmten effektiven Abwehrstoffen im<br />

Körper aus.<br />

Kräuterzusätze aus Salbei, Eukalyptus, oder Latschen -<br />

kiefer wirken auch ein wenig desinfizierend. Salzhaltige<br />

Lutschtabletten beruhen ebenfalls auf Befeuchtung und<br />

Abschwellung der Rachenschleimhaut.<br />

Isländisch Moos soll auf der Schleimhaut einen<br />

auskleidenden Schutzfilm entwickeln und so die<br />

Halsschmerzen lindern.<br />

© Juta / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/verhaltensregeln-halsschmerzen/<br />

40 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


In 9 von 10 Fällen verursachen Viren Halsschmerzen. In diesem<br />

Fall können vor allem auch wichtige Verhaltensregeln sowie<br />

Hausmittel helfen, dass man schnell wieder <strong>gesund</strong> wird.<br />

Nicht nur während der<br />

kalten Jahreszeit haben<br />

viele Menschen<br />

mit Halsschmerzen<br />

zu kämpfen. Die sind zwar meistens<br />

harmlos sind und klingen recht rasch<br />

ab. Doch sie können auch Anzeichen<br />

einer beginnenden Erkältung sein,<br />

oder eventuell sogar der Coronavirus-Erkrankung<br />

Covid 19 sein. Wobei<br />

auch eine breite Palette pflanzlicher<br />

Mittel sowie Hausmittel zur<br />

Verfügung stehen, die <strong>gegen</strong> Halsschmerzen<br />

gute Wirkungen zeigen.<br />

Empfehlenswert ist dementsprechend<br />

immer das trinken von entsprechenden<br />

tees mit Heilpflanzen<br />

<strong>gegen</strong> aufkommende Halsschmerzen.<br />

Außerdem können Vitamine<br />

und Mineralstoffe den Körper unterstützen.<br />

Beliebt und zu empfehlen<br />

sind auch Inhalationen <strong>gegen</strong> die Beschwerden.<br />

Das gilt auch zu den Verhaltensmaßnahmen,<br />

um Halsschmerzen<br />

zu vermeiden.<br />

In den meisten Fällen sind<br />

Viren Schuld an den Halsschmerzen<br />

Eine Erkältung beziehungsweise ein<br />

grippaler Infekt sind die häufigsten<br />

ursachen für Halsschmerzen. Dabei<br />

dringen mittels tröpfcheninfektion<br />

die Viren – allen voran rhino- und<br />

Coronaviren – in die oberen Atemwege<br />

ein. Die nasenschleimhäute<br />

schwellen an und verursachen eine<br />

gesteigerte Produktion von<br />

nasensekret.<br />

Durch Abrinnen des Sekretes in den<br />

nasenrachenraum können sich die<br />

Viren in den rachen ausbreiten. Das<br />

begünstigen auch geschädigte<br />

Schleimhäute sowie schlechte Abwehrkräfte.<br />

Dadurch können mit der<br />

Luft alle möglichen Krankheitserreger<br />

und Schadstoffe in Mund- und<br />

rachenraum ungefiltert einströmen.<br />

Bei Halsschmerzen viel<br />

Flüssigkeit aufnehmen<br />

Es ist wichtig, dass man ausreichend<br />

Flüssigkeit aufnimmt. Denn die<br />

Schleimhäute im rachen sollten gut<br />

befeuchtet sein, damit das Immunsystem<br />

die Viren gut bekämpfen kann.<br />

Viel trinken beschleunigt auch den<br />

Abtransport der Erreger.<br />

Das trinken warmer Getränke lindert<br />

die Halsschmerzen. Wie das die<br />

berühmte heiße Zitrone oder spezielle<br />

Hals- und rachen-teemischungen<br />

machen. Wobei auch kalte Flüssigkeiten<br />

auf der gereizten rachenschleimhaut<br />

angenehm sein können.<br />

Warme Flüssigkeiten fördern auch<br />

die Durchblutung der Schleimhäute.<br />

und sie aktivieren so die lokale Abwehr.<br />

In diesem Zusammenhang haben<br />

auch warme Halswickel ihren<br />

Stellenwert (wie Zwiebelwickel). Eine<br />

gute Befeuchtung erzielt ebenso<br />

das Gurgeln mit Salzwasser oder<br />

pflanzliche Aufgüsse. um das Salzwasser<br />

richtig zu machen, nimmt<br />

man etwa ein Viertel teelöffel Salz<br />

auf ein Glas Wasser.<br />

Frische Raumluft<br />

Überheizte räume mit trockener<br />

Luft beeinträchtigen ebenfalls die<br />

Abwehrfunktion der Schleimhäute.<br />

Deswegen ist es sinnvoll, wenn man<br />

einen Luftbefeuchter mit einem<br />

Hygrometer verwendet. Damit kann<br />

man dann auch die Luftfeuchtigkeit<br />

kontrollieren. Auch der Aufenthalt in<br />

der frischen Luft ist empfehlenswert.<br />

Dabei sollte man den Hals aber mit<br />

einem Schal <strong>gegen</strong> die Kälte<br />

schützen.<br />

Stimme schonen und mit<br />

normaler Lautstärke<br />

sprechen<br />

Die Heiserkeit nimmt der Stimme<br />

die Kraft. Dann kann das Anheben<br />

der Stimmlautstärke Beschwerden<br />

hervorrufen. Wer in so einer Situation<br />

dennoch sprechen muss, der sollte<br />

nicht schreien oder angestrengt flüstern.<br />

Sondern man sollte trotzdem<br />

so normal wie möglich reden.<br />

Denn auch das Flüstern kann der<br />

Stimme schaden. Weil man dabei die<br />

Stimmbänder stark aneinanderpresst,<br />

was man eben vermeiden sollte.<br />

Denn dadurch kommt es zu einer<br />

höheren Belastung. Wer heiser ist,<br />

sollte sich auch nicht räuspern. Denn<br />

dabei schlagen die Stimmbänder mit<br />

starker Wucht aneinander.<br />

Geeignete Lösungen<br />

gurgeln<br />

Das Gurgeln ermöglicht es, dass man<br />

desinfizierende und schmerzstillende<br />

Arzneistoffe sehr effektiv auf die entzündeten<br />

Schleimhäute bringt. Es<br />

gibt aber auch nachteile vom Gurgeln.<br />

Beispielsweise gibt es Menschen,<br />

die nicht gurgeln können, weil<br />

das einen Würgereiz auslöst.<br />

Zum Gurgeln eignen sich verschiedene<br />

natürliche Zubereitungen. und<br />

zwar sind solche beispielsweise ein<br />

lauwarmer Salbeitee oder verdünnte<br />

Lösungen mit Salbei. Außerdem hilft<br />

der thymian, aber auch andere ätherische<br />

Öle. Es hat sich auch eine verdünnte<br />

tinktur aus Kamille bewährt.<br />

Hausmittel: Propolis<br />

<strong>gegen</strong> Halsschmerzen<br />

Das alt bewährte Hausmittel Bienen-<br />

Propolis, insbesondere der euroasiatische<br />

Pappel-Propolis, gehört zu den<br />

bekanntesten naturprodukten, die<br />

traditionell bei Halsschmerzen sehr<br />

gut wirken. Beispielsweise konnte<br />

sich Pappel-Propolis im Vergleich<br />

mit Flurbiprofen bewähren. Das<br />

Bienenharz zeigte dabei, dass er<br />

<strong>gegen</strong> Bakterien und <strong>gegen</strong> Viren<br />

wirksam ist.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 41


Bei Kindern Infekte der<br />

Atemwege mit Heilpflanzen<br />

sanft behandeln<br />

© Pixel-Shot / shutterstock.com<br />

Ein grippaler Infekt tritt<br />

vor allem bei Kindern sehr<br />

oft auf – mit sechs bis<br />

zehn Erkältungen pro Jahr.<br />

Zahlreiche pflanzliche<br />

Mittel, Hausmittel sowie<br />

Tee trinken helfen <strong>gegen</strong><br />

die Beschwerden.<br />

Sinnvoll sind auch<br />

vorbeugende Maßnahmen<br />

wie Händewaschen.<br />

https://medmix.at/atemwegsinfektionen-pflanzenkraft/<br />

42 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Zahlreiche bewährte Heilpflanzen eignen sich zur Vorbeugung<br />

sowie zur Behandlung, insbesondere wenn Kinder an einem<br />

Infekt der Atemwege leiden.<br />

Vunter dem Strich ist vor<br />

allem in der kalten Jahreszeit<br />

oder durch große<br />

temperaturschwankungen<br />

das risiko für einen akuten Infekt<br />

der Atemwege sehr hoch, insbesondere<br />

für Kinder. Eine wichtige<br />

Erkrankung ist hierzu die Bronchitis,<br />

die eine Entzündung der großen<br />

Atemwege (der Bronchien) in der<br />

Lunge beschreibt. Die akute Bronchitis<br />

bedeutet, dass sich die Symptome<br />

oft schnell entwickeln und<br />

nicht lange anhalten. Übrigens verursachen<br />

bei Kindern meistens Viren<br />

die akute Bronchitis. Allerdings können<br />

auch Bakterien oder negative<br />

umweltfaktoren wie Staub, Allergene,<br />

starke Dämpfe oder tabakrauch<br />

verantwortlich sein. Oftmals eignen<br />

sich jedenfalls pflanzliche Heilmittel<br />

sowohl zur natürlichen Vorbeugung<br />

sowie auch zur Behandlung. Denn<br />

zahlreiche Heilpflanzen können die<br />

Infektanfälligkeit und Krankheitsschwere<br />

reduzieren und so auch den<br />

Bedarf betroffener Kinder an Antibiotika<br />

senken. Wobei die Anwendung<br />

von Heilpflanzen sowohl zur<br />

Vorbeugung als auch zur sanften natürlichen<br />

Behandlung von einem Infekt<br />

der Atemwege vor allem bei Kindern<br />

sehr empfehlenswert ist.<br />

Pflanzliche Heilmittel<br />

helfen Kinder bei einem<br />

Infekt der Atemwege<br />

Schließlich haben sich eine reihe<br />

von Pflanzen über Jahrhunderte zur<br />

effektiven Behandlung von <strong>Infektionen</strong><br />

der Atemwege bewährt. Zu diesen<br />

Heilpflanzen aus der alten europäischen<br />

tradition gehören beispielsweise<br />

der Efeu, der entzündungshemmende<br />

und krampflösende<br />

Effekte besitzt und die Schleimviskosität<br />

senkt.<br />

Weiter helfen Zubereitungen mit<br />

thymian. Dieser unterstützt mit seinen<br />

antiviralen und antibakteriellen<br />

sowie entzündungshemmenden und<br />

bronchospasmolytischen Wirkungen<br />

den Patienten mit <strong>Infektionen</strong> der<br />

Atemwege. Allerdings zeigen noch<br />

viele andere pflanzliche Heilmittel<br />

sehr gut Effekte da<strong>gegen</strong>.<br />

Verschiedene Heilpflanzen<br />

helfen Kinder mit einem<br />

Infekt der Atemwege<br />

mittels natürlicher sanfter<br />

und effektiver Linderung<br />

der Beschwerden!<br />

Im Grunde genommen wirken<br />

pflanzliche Heilmittel nicht nur mit<br />

einem Inhaltsstoff, wie das bei klassischen<br />

Medikamenten der Fall ist.<br />

Hin<strong>gegen</strong> beruht ihre Wirkung auf<br />

das Zusammenspiel verschiedener<br />

naturstoffe (Polyphenole, Flavonoide,<br />

Anthocyane etc) in Pflanzengemischen.<br />

In diesem Sinne kann man<br />

schließlich auch bei einem Infekt der<br />

Atemwege unterschiedliche Wirkungen<br />

durch die Kombination mehrerer<br />

Pflanzen weiter steigern und betroffene<br />

Kinder damit unterstützen.<br />

Denn die Beschwerden können sich<br />

dadurch rasch verbessern. nachgewiesen<br />

können beispielsweise die<br />

naturstoffe aus Hollunder (Schwarzer<br />

Holunder – Sambucus nigra), Eibisch,<br />

Malve, Lindenblüten, Enzian,<br />

Primel, Sauerampfer, Lavendel sowie<br />

Eisenhut die Symptome bei <strong>Infektionen</strong><br />

der Atemwege verbessern.<br />

Insbesondere bei trockenem Husten<br />

helfen beispielsweise thymian, Eibischwurzel,<br />

Spitzwegerich, Malvenblätter<br />

und Malvenblüten sowie diverse<br />

andere Kombinationen. Dabei<br />

kann man die unterschiedlichen<br />

Wirkungen der Inhaltsstoffe durch<br />

Kombinationen nutzen. Verschiedene<br />

interessante Wirkungen bieten<br />

dazu naturstoffe bei einem Infekt<br />

der Atemwege zur Behandlung der<br />

betroffenen Kinder und Erwachsenen<br />

hierzu zur Verfügung.<br />

Erstens sind das schleimverflüssigende<br />

(sekretolytisch) Effekte, die<br />

die Produktion eines dünnflüssigen<br />

Schleims fördern, indem sie den<br />

Bronchialschleim beziehungsweise<br />

das Bronchialsekret verflüssigen. Zudem<br />

helfen zweitens schleimlösende<br />

(mukolytische) Eigenschaften der<br />

naturstoffe und Pflanzengemische,<br />

die den zähen Schleim verflüssigen.<br />

Drittens sind auswurffördernde (expektorierend<br />

sowie mukosekretorisch)<br />

Wirkungen von Vorteil. Weitere<br />

wünschenswerte Effekte sind adstringierende,<br />

also zusammenziehend<br />

wirkende, die vor allem auch<br />

für die Schleimhäute positiv sind.<br />

Schließlich kleiden fünftens bestimmte<br />

naturstoffe Schleimhäute<br />

aus und überziehen sie mit einer<br />

Schutzschicht. Das bringt auch eine<br />

gute Wirkung <strong>gegen</strong> Husten, da die<br />

Hustenrezeptoren blockiert werden.<br />

Vorbeugende Wirkung<br />

Pflanzliche Heilmittel eigenen sich<br />

vor allem für die Behandlung von bereits<br />

entstandenen Krankheiten. Einigen<br />

pflanzlichen Arzneimitteln<br />

wird jedoch auch eine präventive immunstimulierende<br />

Wirkung zugesprochen.<br />

Das gilt beispielsweise für<br />

Spitzwegerich und Purpur-Sonnenhut<br />

(Echinacea). Einige andere<br />

pflanzlichen Heilmittel haben deswegen<br />

vorbeugende Wirkung, weil sie<br />

bei früher Anwendung das Flimmerepithel<br />

der Atemwege stimulieren<br />

und damit den Abtransport von Sekreten<br />

fördern und so <strong>Infektionen</strong><br />

vorbeugen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 43


Die Großblütige<br />

Königskerze (Verbascum<br />

densiflorum) zählt zur<br />

Familie der Braunwurz -<br />

gewächse. Sie überwintert<br />

als Blattrosette und bildet<br />

im zweiten Jahr leuchtend<br />

gelbe Blüten. Und zwar in<br />

einer Wuchshöhe von 50<br />

cm bis 120cm und manchmal<br />

sogar über 200 cm.<br />

Diese Pflanze blüht nur<br />

einmal. Die oberirdischen<br />

Pflanzenteile sind dicht<br />

wollig behaart. Dies bewirkt<br />

einen Einstrahlungsund<br />

Verdunstungsschutz.<br />

© Juver / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/koenigskerze-erkaeltung/<br />

44 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Die Königskerze<br />

Verbascum densiflorum<br />

Die Königskerze ist eine wertvolle Heilpflanze, die uns mit ihrer<br />

Wirkung bei Erkältung unterstützt. Ihre Schleimstoffe überziehen<br />

als Schutz die Atemwege und die gereizten Schleimhäute.<br />

Die Blüten der Heilpflanze<br />

Königskerze leuchten uns<br />

häufig in hellem Gelb von<br />

den rändern der Straßen und Autobahnen<br />

ent<strong>gegen</strong>. Wer sie im Garten<br />

oder beim Spaziergang auf dem Feld<br />

findet, kann ebenfalls gut die gelben<br />

Blüten sammeln.<br />

und dann kocht man daraus einen<br />

Königskerzentee, den schon wenige<br />

Blüten leuchtend gelb färben lassen.<br />

So bringt der Königskerzentee das<br />

Leuchten der Sonne auf den Frühstückstisch.<br />

Zudem hilft die<br />

Königskerze mit ihrer Wirkung ganz<br />

nebenbei bei roten Augen und<br />

schützt die gereizten Schleimhäute.<br />

Außerdem ist der tee mit Königskerze<br />

einer der besten heißen Getränke bei<br />

Erkältung.<br />

Interessantes über die<br />

Königskerze<br />

neben ihrem beeindruckenden Aussehen<br />

ist die Königskerze schon lange<br />

als Heilpflanze bekannt. Denn<br />

schon Discurides bezeichnete die<br />

Königskerze im alten Griechenland<br />

als Flamme <strong>gegen</strong> den Husten<br />

(Phlogmos). und das vor knapp<br />

2000 Jahren.<br />

Auch Hildegard von Bingen pries die<br />

Wirkung der Königskerze in den<br />

Himmel. Der name Kerze stammt<br />

vermutlich aus dem Mittelalter.<br />

Denn damals tauchte man die Pflanze<br />

in Pech und verwendete sie danach<br />

als Fackel.<br />

Königskerze bei Erkältung<br />

als Balsam für Atemwege<br />

und Schleimhäute<br />

Die Königskerze enthält viele Flavonoide<br />

und Saponine. Dadurch sind<br />

die Anwendungen Balsam für alle<br />

Schleimhäute im Körper. Durch die<br />

enthaltenen Schleimstoffe überziehen<br />

sie die gereizten Körperschleimhäute<br />

mit einer schützenden Schicht.<br />

Damit helfen sie bei Heiserkeit, reizhusten<br />

sowie bei allen Bronchial -<br />

erkrankungen. Außerdem nutzen sie<br />

auch bei Allergien und allergischem<br />

Asthma.<br />

Weiter beruhigen sich auch die<br />

Schleimhäute von Ohren und Magen<br />

wieder. Im Grunde genommen ist es<br />

die einzigartige Wirkstoffkombination,<br />

die sowohl reizmildernd als auch<br />

Auswurf fördernd wirkt. Das vorhandene<br />

Aucubin verleiht der Königskerze<br />

zusätzlich keimhemmende<br />

Wirkung. und sogar Bakterien wie<br />

Streptokokken können dadurch im<br />

Wachstum gehindert werden.<br />

Dank der Schleimstoffe hilft das<br />

Heilkraut, unsere Atemwege vor dem<br />

Austrocknen zu schützen. Die<br />

Schleimstoffe legen sich wie ein<br />

schützender Film über die Schleimhäute<br />

und erschweren so den Krankheitserregern<br />

ihre Arbeit. Dem<br />

quälenden Schmerz bei Halsweh und<br />

wundem Hals wird so schnell ein<br />

Ende gemacht. Statt in Wasser kann<br />

man die Blüten auch in Milch ausziehen.<br />

Dann kocht man sie kurz auf<br />

und lässt sie ziehen. Dies hilft bei Erkrankungen<br />

der Lungen. Aber auch<br />

<strong>gegen</strong> leichten Durchfall bei Kindern<br />

und alten Menschen.<br />

Königskerzentee fördert<br />

das Schwitzen<br />

Im Winter schützt der Königskerzentee<br />

vor Ansteckung. Zudem treibt er<br />

den Schweiß aus den Poren, fördert<br />

so das Schwitzen und aktiviert die<br />

reinigung über die Lymphe.<br />

Durch die harntreibende Funktion<br />

ist die Pflanze auch interessant für<br />

rheuma Patienten. Ebenso ist die<br />

Königskerze bei Bindehautentzündung<br />

als Kompresse ein zuverlässiges<br />

Helferlein.<br />

Die ideale Heilpflanze für<br />

Kinder<br />

Im Grunde genommen ist die<br />

Königskerze eine sehr milde und gut<br />

verträgliche Heilpflanze. Denn sie<br />

hat eine sanfte Wirkungsweise und<br />

auch einen guten Geschmack. Deswegen<br />

eignet sie sich auch besonders<br />

für Behandlungen von Kindern.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 45


Eukalyptus<br />

Eucalyptus<br />

Die Naturstoffe des Eukalyptus und ätherische Eukalyptusöl befreien<br />

die Atemwege und wirken positiv bei Erkältung und Husten.<br />

Die Wirkung von<br />

Eukalyptus befreit<br />

die Atemwege und<br />

hilft bei Erkältung. So<br />

hilft Eukalyptus beziehungsweise<br />

Eukalyptusöl <strong>gegen</strong> verschleimten<br />

Husten und <strong>gegen</strong> eine verstopfte<br />

nase. Daher haben sich die naturstoffe<br />

des Eukalyptus bei Erkältung<br />

und anderen banalen Erkrankungen<br />

der Atemwege sehr bewährt.<br />

Denn sie helfen beim Abhusten,<br />

wirken krampflösend und helfen im<br />

Kampf <strong>gegen</strong> Bakterien.<br />

In rezenten untersuchungen konnten<br />

Forscher für Eucalyptus globulus<br />

sogar vielversprechende Wirkungen<br />

für COVID-19-Patienten zeigen. zudem<br />

wirkt Eukalyptusöl wohltuend<br />

auch auf Haut und Schleimhaut.<br />

Eukalyptus wirkt <strong>gegen</strong><br />

Keime, entspannt und befreit<br />

die Atemwege!<br />

unter dem Strich enthält Eucalyptus<br />

sehr viel ätherisches Eucalyptusöl,<br />

dessen Dämpfe eine entspannende<br />

Wirkung auf die Muskulatur der<br />

Bronchien auslösen. Gleichzeitig verringern<br />

sie die Oberflächenspannung<br />

der Lungenbläschen. Der Gasaustausch<br />

wird dadurch gefördert. Bei<br />

Erkältungen und Husten wird so das<br />

Atmen erleichtert. Flimmerhärchen<br />

in den Atemwegen sind verantwortlich,<br />

Sekrete wie festsitzenden<br />

Schleim aus den Bronchien und<br />

nasenwegen abzutransportieren.<br />

Eukalyptusöl reizt nervenfasern und<br />

verbessert so die Aktivität dieser<br />

Flimmerhärchen, das Abhusten wird<br />

erleichtert. Auch Kälterezeptoren<br />

werden gereizt, durch die entstan -<br />

dene Kälte entsteht das Gefühl der<br />

freien nase. Ferner haben ätherische<br />

Öle keimtötende Wirkung, auf Viren<br />

und Bakterien. Wenn man das Öl in<br />

einer Aromalampe verwendet, so<br />

kann man damit auch die Luft<br />

desinfizieren.<br />

Eukalyptusöl einreiben<br />

Schließlich reizen Einreibungen mit<br />

Eukalyptusöl die Haut und fördern<br />

die Durchblutung. Dadurch lässt sich<br />

die Heilung von Entzündungen beschleunigen.<br />

Das ätherische Öl lindert<br />

auch Schmerzen bei Verspannungen<br />

und rheuma-Beschwerden.<br />

Der Eukalyptus-Baum – ein<br />

echter Überlebenskünstler<br />

Der Eukalyptus-Baum ist einen echten<br />

Überlebenskünstler. Seine Wurzelstöcke<br />

und Samen überleben ein<br />

Feuer und treiben danach wieder<br />

schneller aus als andere Pflanzenarten.<br />

Buschfeuer verschaffen den Eukalyptus-Bäumen<br />

also Vorteile im<br />

neustart und vernichten Parasiten.<br />

Wobei die Hitze des Feuers die Samenschalen<br />

zum Platzen bringt, was<br />

zur Vermehrung der Bäume beiträgt.<br />

Durch die hoch brennbaren Ölen in<br />

den Blättern werden Waldbrände<br />

wahrscheinlich gefördert.<br />

Eukalypten sind relativ schnellwüchsige,<br />

immergrüne Bäume und Sträucher.<br />

Jugendblätter unterscheiden<br />

sich deutlich von Blättern an älteren<br />

Bäumen. Die Blätter sind ledrig. Die<br />

doldigen Blütenstände enthalten<br />

viele Blüten. Wobei die Bestäubung<br />

durch Insekten oder Vögel erfolgt.<br />

Schließlich sind die Kapselfrüchte<br />

holzig und sehen zapfenartig aus.<br />

Eukalyptus: reichlich<br />

ätherisches Eukalyptusöl<br />

in den Blättern<br />

Die Blätter enthalten große Mengen<br />

an ätherischem Eukalyptusöl. Über<br />

600 Eukalyptus Arten bilden den<br />

Großteil des Baumbestandes Australiens,<br />

viele sind Holzlieferanten, andere<br />

Zierbäume.<br />

Wenn man die Blätter als Droge verwendet,<br />

so stammen die meisten von<br />

älteren Bäumen der Art Eucalyptus<br />

globulus. Zur Gewinnung von<br />

ätherischem Eukalyptusöl dienen<br />

hauptsächlich die Arten Eucalyptus<br />

fruticetorum, Eucalyptus smithii<br />

sowie Eucalyptus viridis.<br />

Wann Vorsicht geboten ist<br />

Weil Eukalyptus-Produkte die Atemwege<br />

reizen, sind sie für Menschen<br />

mit Asthma oder chronischen Erkrankungen<br />

der Atemwege nicht geeignet.<br />

Auch bei Leber- oder Gallenproblemen<br />

sowie Entzündungen im<br />

Magen sollte man Eukalyptusöl nicht<br />

einsetzen. Auch Schwangere und<br />

Kinder sollten auf Eukalyptusöl verzichten.<br />

Zudem kann bei Herz- und<br />

Kreislaufbeschwerden, Fieber sowie<br />

Krampfadern schon die anregende<br />

Wirkung eines Badezusatzes mit<br />

Eukalyptusöl Komplikationen verursachen.<br />

Ätherische Öle darf man übrigens<br />

nie unverdünnt auftragen<br />

oder einnehmen!<br />

46 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Die Eukalyptus-Blätter enthalten<br />

große Mengen an<br />

ätherischem Eukalyptusöl.<br />

Das kann für Säugetiere und<br />

Menschen in derart großen<br />

Mengen giftig wirken. Hin<strong>gegen</strong><br />

ist es für die putzigen<br />

Koalabären die tägliche Nahrung.<br />

Bei der Nahrungswahl<br />

sind Koalas übrigens sehr<br />

wählerisch, von allen 600<br />

Eukalyptus-Arten in<br />

Australien akzeptieren sie<br />

nur wenige Arten.<br />

© Frank Martins / shutterstock.com<br />

Blaugummibäume gehören zu den<br />

Myrthenwächsen<br />

Die Eukalypten (Blaugummibäume) sind eine artenreiche Pflanzengattung<br />

aus der Familie der Myrthengewächse. Heimisch sind sie in Australien und<br />

Indonesien. In anderen Regionen der Welt werden Eukalypten wegen ihrer<br />

Schnellwüchsigkeit und guten Holzqualität angebaut.<br />

Im Grunde genommen führt dies aber zu Problemen, da der Boden bis in die<br />

Tiefe ausgetrocknet, den heimischen Tieren kein Lebensraum geboten wird<br />

und heimische Arten aggressiv zurückgedrängt werden.<br />

https://medmix.at/eukalyptus-wirkung-atemwege-erkaeltung/<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 47


Lindenblüten<br />

Tilia platyphyllos – Lindenblüten der Sommerlinde<br />

Seit jeher verwenden die Menschen mit Erfolg Lindenblüten als<br />

Heilpflanze, beispielsweise ist der Lindenblütentee eines der<br />

bekanntesten Hausmittel bei Erkältung & Co.<br />

Bewährtes Hausmittel<br />

Lindenblüten und Lindenblütentee<br />

Der Geruch der Lindenblüte ist schwach aromatisch,<br />

der Geschmack schwach süß und schleimig.<br />

https://medmix.at/lindenblueten-heilpflanze/<br />

48 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2021 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |<br />

© Sergey / shutterstock.com


Die Linde gilt als Symbol<br />

für Frieden,<br />

treue und Gerechtigkeit.<br />

unter dem<br />

Lindenbaum hielt man früher auch<br />

um die Hand seiner Liebsten an.<br />

und man feierte dort ausgelassene<br />

Feste. Seit dem Mittelalter bis zum<br />

heutigen tag setzt man die Lindenblüten<br />

der Sommerlinde (tilia<br />

platyphyllos) als Heilpflanze und<br />

bewährtes Hausmittel ein.<br />

Hustenreiz stillen können. Außerdem<br />

beruhigen manche Inhaltsstoffe<br />

bei Halsschmerzen.<br />

Andere Inhaltsstoffe geben den<br />

Lindenblüten eine krampflösende,<br />

diuretische, schmerzstillende und<br />

entzündungshemmende Wirkung.<br />

Daher helfen uns Lindenblüten –<br />

vorwiegend als Hausmittel in Form<br />

von Lindenblütentee – bei fieberhaften<br />

Erkrankungen, Erkältung, grippalen<br />

Infekten und Katarrhen der<br />

oberen Atemwege. Die Anwendung<br />

der Lindenblüten als »Grippemittel«<br />

beruht auf ihre schweißtreibende<br />

Wirkung, die die Körpertemperatur<br />

erhöht. Das hilft im Kampf <strong>gegen</strong><br />

Viren. Aber auch bei andere entzündlichen<br />

Erkrankungen wie<br />

rheuma, nierenentzündung sowie<br />

Ischias können Lindenblüten die<br />

Behandlung unterstützen.<br />

Wirkungen<br />

Vor allem die schweißtreibende Wirkung<br />

von Lindenblütentee soll bei<br />

Erkältung und harmlosen Infekten<br />

helfen. Die Lindenblüten können<br />

aber auch bei Husten den Auswurf<br />

fördern und den Hustenreiz lindern.<br />

Viele nutzen Lindenblüten auch<br />

wohltuend <strong>gegen</strong> Stress und unruhe,<br />

denn die naturstoffe der Linden -<br />

blüten bieten positive Wirkungen auf<br />

das Zentralnervensystem.<br />

Inhaltsstoffe<br />

In einer aktuelle Studie konnten Forscher<br />

über 500 naturstoffe aus den<br />

Blüten der tilia platyphyllos nachweisen.<br />

Zu den Inhaltsstoffen gehören<br />

Ätherische Öle, Schleimstoffe,<br />

Pflanzensäuren, Polyphenole,<br />

Flavonoidglykoside, Saponine,<br />

Quercetin, Kaempferol, Catechine,<br />

Procyanidine, Chinasäurederivate<br />

einschließlich Chlorogensäure sowie<br />

Cumarine. Man konnte vor allem höhere<br />

Mengen an Flavonolglycosiden<br />

(Quercetin, Kaempferol), Catechinen<br />

und Derivaten feststellen.<br />

Wobei viele naturstoffe deutlichen<br />

saisonalen Schwankungen unter -<br />

liegen, vor allem die Polyphenole<br />

variieren im Laufe der Zeit erheblich.<br />

Auch die trocknung hat beträchtlichen<br />

Einfluss auf den Gehalt der<br />

Polyphenole und Flavonoide.<br />

Wie Lindenblüten als<br />

Heilpflanze und<br />

Lindenblütentee wirken<br />

Als Heilpflanze wirken Lindenblüten<br />

bei Katarrhen der Atemwege. Zudem<br />

bildet sie auch Schleimstoffe, die den<br />

Wie man<br />

Lindenblütentee<br />

zubereitet<br />

So wird es gemacht<br />

2g Lindenblüten mit kochendem<br />

Wasser übergießen oder kaltem<br />

Wasser ansetzen und kurz bis zum<br />

Sieden erhitzen! Nicht kochen!!<br />

Nach 5–10-minütigem ziehen lassen<br />

durch ein Teesieb abseihen und<br />

– eventuell mit Honig gesüßt –<br />

sehr warm trinken.<br />

Einige Hersteller bieten übrigens<br />

Lindenblütentee, auch im Filterbeutel,<br />

angeboten. Sie sind in verschiedenen<br />

teegemischen der Indikationsgruppe<br />

Husten-, Bronchialund<br />

Erkältungstee enthalten.<br />

© Shulevskyy Volodymyr / shutterstock.com<br />

Mit dem Schwitzen erhöht sich die<br />

Körpertemperatur. Deswegen hilft<br />

der heiße Lindenblütentee auch bei<br />

Erkältung, Fieber und <strong>Infektionen</strong>.<br />

Denn die Viren vertragen die Wärme<br />

nicht. Allerdings muss man vorsichtig<br />

sein, wenn das Fieber trotz<br />

Schwitzen nicht sinkt. Hier könnte<br />

dann durchaus auch eine Infektion<br />

durch Bakterien vorliegen, die einer<br />

speziellen Behandlung durch den<br />

Arzt bedarf.<br />

Wirksames Hausmittel<br />

zur Behandlung weiterer<br />

Erkrankungen<br />

Lindenblüten sind auch ein wirksames<br />

Hausmittel zur Behandlung<br />

von leichten Krämpfen, Migräne sowie<br />

Magenbeschwerden. Denn<br />

Lindenblüten enthalten auch beruhigend<br />

wirkende Stoffe und werden<br />

auch zur Linderung von unruhezuständen<br />

verwendet.<br />

Die Lindenblüten-Extrakte werden<br />

auch in Badekonzentraten wegen<br />

der beruhigenden und Einschlaffördernden<br />

Wirkung zugesetzt.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 49


Schwarzer Holunder<br />

Sambucus nigra<br />

Der hohe Gehalt an Anthocyanen ist der Grund, warum<br />

Schwarzer Holunder sehr <strong>gesund</strong> ist und durch seine antiviralen<br />

Wirkungen sogar in der Corona-Krise helfen könnte.<br />

Schwarzer Holunder ist<br />

sowohl als Lebensmittel<br />

und als auch Heilpflanze<br />

für den Menschen sehr<br />

<strong>gesund</strong>.<br />

In der Lebensmittelindustrie<br />

findet man Schwarzen Holunder<br />

in Säften wie Limonade<br />

und Sirup, Marmelade,<br />

Sekt und Wein. Aufgrund der<br />

intensiven Eigenfarbe liefert<br />

Schwarzer Holunder auch<br />

wertvolle Farbstoffe. Eine<br />

Reihe verschiedener Säuren<br />

machen die Beeren wohlschmeckend<br />

säuerlich.<br />

© Monika_1 / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/ist-schwarzer-holunder-<strong>gesund</strong>/<br />

50 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Schwarzer Holunder, auch<br />

bekannt als Sambucus nigra,<br />

wird als <strong>gesund</strong>es<br />

pflanzliches Mittel traditionell<br />

für seine heilenden Eigenschaften<br />

verwendet und ist besonders bekannt<br />

für seine potenzielle Wirksamkeit<br />

bei der Linderung von <strong>Infektionen</strong><br />

und Erkältungssymptomen.<br />

Mit seinen entzündungshemmenden,<br />

antiviralen und immun -<br />

modulierenden Eigenschaften kann<br />

Schwarzer Holunder dement -<br />

sprechend bei der Behandlung von<br />

<strong>Infektionen</strong> der Atemwege,<br />

einschließlich Erkältungen, Covid 19<br />

und Grippe, nützlich sein kann.<br />

Schwarzer Holunder enthält auch<br />

sehr viele Antioxidantien, die unseren<br />

Körper dabei unterstützen, das<br />

Immunsystem zu stärken und die<br />

Wahrscheinlichkeit von <strong>Infektionen</strong><br />

zu verringern.<br />

Es wird gerne empfohlen, Schwarzen<br />

Holunder in Form von nahrungsergänzungsmitteln<br />

oder tees einzunehmen,<br />

um von seinen <strong>gesund</strong>heitlichen<br />

Vorteilen zu profitieren.<br />

Botanisch betrachtet<br />

Schwarzer Holunder gewinnt in den<br />

letzten Jahren durch entsprechende<br />

Züchtungen und kontrollierten Anbau<br />

in geschlossenen Pflanzungen<br />

immer mehr an Bedeutung. Sambucus<br />

nigra zählt zur Familie der Geißblattgewächse<br />

und ist in Europa weit<br />

verbreitet. Die Pflanze kann ein bis<br />

zu 11 Meter hoher Strauch sein, oder<br />

ein kleiner Baum mit starker Verzweigung.<br />

Wobei die Zweige des Holunders<br />

oftmals bogenartig ausladend<br />

sind. Vor allem in Mitteleuropa<br />

ist Schwarzer Holunder einer der<br />

häufigsten Straucharten.<br />

Zu erwähnen sind auch noch die<br />

Polyphenole, die aus den Früchten<br />

des schwarzen Holunders gewonnen<br />

werden. In einer Studie zeigten sie<br />

zell- und gewebeschützende Effekte,<br />

die die durch den oxidativen Stress<br />

bei diabetischer Stoffwechsellage<br />

entstandenen Gefäßschäden<br />

reduzieren konnten.<br />

Schwarzer Holunder und<br />

seine <strong>gesund</strong>heitlichen<br />

Wirkungen<br />

Für die Wirkung von Schwarzem<br />

Holunder ist sehr wichtig, dass in<br />

den Früchten reichlich Vitamin C sowie<br />

Vitamin B, Fruchtsäuren, ätherische<br />

Öle und farbgebende Anthocyane<br />

enthalten sind. Die Beeren sind<br />

auch reich an den Mineralstoffen<br />

Eisen und Kalium.<br />

Schwarzer Holunder Saft und<br />

Holunderbeeren sowie Schwarzer<br />

Holunder tee aus der rinde und den<br />

Blütenständen gelten als bewährtes<br />

Hausmittel. Man verwendet es bei<br />

Grippe, Erkältung, nieren- und Blasenleiden<br />

sowie zur Stärkung von<br />

Herz und Kreislauf und bei Diabetes.<br />

Wichtig sind seine <strong>gesund</strong>heitlichen<br />

Eigenschaften aber auch bei Covid-<br />

19. Dazu gibt es auch sehr gute untersuchungen<br />

zur Wirkung <strong>gegen</strong> das<br />

Coronavirus SArS-Cov-2. Pflanzenextrakte<br />

aus Sambucus nigra könnten<br />

helfen, der Ausbreitung und der<br />

Vermehrung der Viren ent<strong>gegen</strong>zuwirken.<br />

Dementsprechend ist<br />

Schwarzer Holunder eine effektive<br />

adjuvante, zusätzliche therapie bei<br />

Covid 19.<br />

Klinischen Studien konnte schon<br />

früher eine gute Wirkung von<br />

Schwarzem Holunder zur Behandlung<br />

von infektiösen Atemwegserkrankungen<br />

nahelegen. Die zusätz -<br />

liche Behandlung mit Holunder half<br />

dabei, die Symptome der oberen<br />

Atemwege zu lindern.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 51


Echtes Mädesüß<br />

Filipendula ulmaria<br />

Das echte Mädesüß ist eine sanfte Heilpflanze ohne Nebenwirkungen,<br />

aus der man die Salicylsäure gewonnen hat. aus der Salicylsäure<br />

wurde dann das fiebersenkende und schmerzlindernde<br />

Aspirin entwickelt.<br />

© Madeleine Steinbach / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/echte-maedesuess-wiesenkoenigin-heilpflanze/<br />

52 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Das in Europa heimische<br />

echte Mädesüß<br />

(Filipendula ulmaria)<br />

findet man in großen<br />

Mengen auf feuchten Wiesen, an<br />

Bachrändern und uferregionen.<br />

Die für den Körper gut verträgliche<br />

Heilpflanze soll unter anderem bei<br />

Erkältungen und Kopfschmerzen<br />

helfen. Man verwendet Blüten und<br />

Blätter in der Pflanzentherapie, wobei<br />

die Homöopathie auch die unterirdischen<br />

Pflanzenteile verwendet.<br />

Wissenswertes über das<br />

echte Mädesüß<br />

So gerne man beim namen auch an<br />

ein süßes Mädchen denken würde.<br />

Die Bezeichnung hat eine andere Bedeutung.<br />

Denn der name Mädesüß<br />

Das Echte<br />

Mädesüß ist eine<br />

Wiesenkönigin<br />

und eine alt<br />

bewährte<br />

Heilpflanze.<br />

bezieht sich auf Met, eines der<br />

ältesten alkoholischen Getränken.<br />

Wobei das durch Vergärung von<br />

Honig entsteht. Die Haltbarkeit und<br />

der Geschmack dieses Getränks werden<br />

durch das Mädesüß verbessert.<br />

In England verwendet man Mädesüß<br />

noch immer, um Bier und Wein zu<br />

würzen und süßen. Der honigsüße<br />

und mandelartige Duft und Geschmack<br />

sind unvergleichlich.<br />

Bekannt ist die Heilpflanze schon<br />

lange. traut man den Geschichten<br />

der römer, war Mädesüß neben<br />

Eisenkraut und Wasserminze eine<br />

der drei heiligsten Pflanzen der<br />

Kelten. Vermutlich wurde sie zu<br />

Ehren der Götter zur Sommer -<br />

sonnenwende eingesetzt.<br />

Das Pflanzenbild der<br />

Heilpflanze Mädesüß<br />

Im Grunde genommen wird das echte<br />

Mädesüß (Filipendula ulmaria)<br />

auch Wiesenkönigin, Wiesengeißbart<br />

oder auch Wilder Flieder genannt.<br />

Dabei ist der Vertreter der Familie<br />

der rosengewächse eine mehrjährige<br />

Staude, die eine Wuchshöhe von<br />

über einem Meter erreicht. Die Stängel<br />

sind rötlich und verzweigen sich<br />

erst im oberen teil. Die gefiederten<br />

dunkelgrünen Blätter weisen an der<br />

unterseite einen Flaum auf und verströmen<br />

beim Zerreiben einen an Salicylaldehyd<br />

(rheumasalbe) erinnernden<br />

Geruch. Im Juni bis August<br />

erscheinen creme- bis gelbweiße Blütenstände.<br />

Aus diesen gehen im<br />

Herbst sichelförmig gekrümmte<br />

nüsschen hervor. Diese Pflanze<br />

kommt in ganz Europa vor.<br />

Inhaltsstoffe<br />

Die Inhaltsstoffe von Mädesüß wirken<br />

als Heilpflanze blutreinigend,<br />

entgiftend, entzündungshemmend<br />

und schweißtreibend. Wichtige<br />

Wirkstoffe sind Penolglykoside wie<br />

Monotropidin und Spiraein, aus denen<br />

beim trocknen in geringen Mengen<br />

ätherisches Öl mit Salicylaldehyd<br />

und mit Methylsalicylat entstehen.<br />

Zudem Flavonoide wie Spiraeosid<br />

und Gerbstoffe (Ellagitannine).<br />

Anwendungen<br />

Jedenfalls ist das echte Mädesüß eine<br />

in den Apotheken verzeichnete<br />

Heilpflanze. Wenigen ist bekannt,<br />

dass der name Aspirin auf diese<br />

Pflanze zurückgeht. Daraus wurde<br />

die Salicylsäure isoliert – das berühmte<br />

fiebersenkende und<br />

schmerzlindernde Schmerzmittel.<br />

Mädesüß ist bei grippalen Zuständen<br />

eine wunderbare naturmedizin ohne<br />

nebenwirkungen . Weiters unterstützt<br />

sie die Ausscheidungsfähigkeit<br />

des Organismus: sie wirkt blutreinigend,<br />

entgiftend, entzündungshemmend<br />

und schweißtreibend. traditionell<br />

wurde das Kraut schon lange<br />

als Fußbad, Packung oder Kompresse<br />

aus einem starken teeauszug bei<br />

geschwollenen Beinen und Füßen erfolgreich<br />

angewendet. Der Mädesüßtee<br />

wird sowohl bei Erkältungskrankheit<br />

und rheumatischen Beschwerden<br />

als auch als nierenmittel<br />

eingesetzt. Außerdem kann man aus<br />

den Wurzeln einen schwarzen Farbstoff<br />

gewinnen. Weiter ergeben sich<br />

aus Blatt und Stängel blaue Farbtöne.<br />

Schließlich ergeben die blühenden<br />

Spitzen ein interessantes helles<br />

Grün.<br />

TIPP: Mädesüßtee –<br />

Mädesüßblüten mit Linden-<br />

und Holunderblüten<br />

unter dem Strich kann man die Blüten<br />

von Mädesüß bei Erkältungskrankheiten<br />

oder fieberhaften grippalen<br />

Infekten sehr gut mit Lindenund<br />

Holunderblüten mischen und<br />

dann als tee trinken. Damit verbessert<br />

einerseits den Geschmack und<br />

erweitert andererseits das Wirkungsspektrum.<br />

Dazu mischt man drei teile Holunderblüten,<br />

drei teile Lindenblüten<br />

und zwei teile Mädesüßblüten. Danach<br />

übergießt zwei teelöffel davon<br />

mit 150ml kochendem Wasser, lässt<br />

etwa 10 Minuten ziehen, seiht ab und<br />

trinkt mehrmals täglich eine tasse.<br />

Bei einer Überempfindlichkeit <strong>gegen</strong>über<br />

Salicylaten (den Salzen der<br />

Salicylsäure) sollte man jedenfalls<br />

den Mädesüßtee nicht trinken.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 53


Gemeine Schafgarbe<br />

Achillea millefolium<br />

Die Gemeine Schafgarbe ist als sanfte, beruhigende Heilpflanze<br />

bekannt. Man setzt sie als Erste-<strong>Hilfe</strong>-Mittel ein, wenn eine<br />

Erkältung oder eine Infektion der Atemwege im Anzug sind.<br />

© Foxxy63 / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/gemeine-schafgarbe-arzneipflanze/<br />

Der griechische Held Achilles hat der Legende nach seine<br />

Wunden mit der Schafgarbe behandelt und gab der heutigen<br />

Arzneipflanze auch den lateinischen Namen Achillea.<br />

54 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Die gemeine Schafgarbe<br />

– Achillea millefolium<br />

– gilt seit jeher als<br />

vielseitige sanfte Arzneipflanze,<br />

die auch positive Wirkung<br />

für Herz und Lunge entfaltet.<br />

Seit den 1950er Jahren beschäftigen<br />

sich Forschung und Wissenschaft<br />

mit der Schafgarbe, wobei zahlreiche<br />

Studien die Wirksamkeit der Arzneipflanze<br />

belegen konnten. Man schätzt<br />

die Gemeine Schafgarbe auch als<br />

sanfte Heilpflanze mit beruhigender<br />

Wirkung. Denn die Achillea wirkt<br />

auch auf Geist und Körper. Schließlich<br />

bestätigen die Daten auch eine<br />

blutdrucksenkende, kardiovaskuläre<br />

sowie die Bronchien erweiternde<br />

Wirkung. Schließlich rechtfertigt das<br />

die medizinische Anwendung der<br />

Schafgarbe bei Herz-Kreislauf- und<br />

Atemwegserkrankungen wie Bluthochdruck<br />

und Asthma.<br />

Die Gemeine Schafgarbe<br />

als Arzneipflanze<br />

historisch betrachtet …<br />

Die Gemeine Schafgarbe begleitet<br />

den Menschen seit Jahrtausenden<br />

als Heilpflanze, aber auch als magische<br />

Pflanze. Überlieferungen zeigen,<br />

dass reste und Pollen der<br />

Schafgarbe auch im berühmten Blumengrab<br />

von Shanidar gefunden<br />

wurden. Das Grab liegt im heutigen<br />

Irak und ist etwa 49.000 Jahre alt.<br />

Botanisch gesehen …<br />

Die Gemeine Schafgarbe zählt zur<br />

Familie der Korbblütler und ist eine<br />

ausdauernde krautige Pflanze, mit<br />

einer Wuchshöhe von bis zu 100 cm.<br />

Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober.<br />

Man verwendet die obere<br />

Hälfte der Pflanze, welche man im<br />

Juni-Juli erntet. Die Schafgarbe ist<br />

ein Kosmopolit – die Pflanze kommt<br />

fast auf der ganzen Erde vor. Man<br />

findet sie auf Wiesen, Weiden und<br />

Ackerrändern oder Waldrändern. In<br />

den Alpen kommt sie bis in die subalpine<br />

Stufe vor.<br />

Inhaltsstoffe und<br />

Anwendungen<br />

Die Inhaltsstoffe der Schafgarbe bestehen<br />

vor allem aus ätherischen<br />

Ölen, Bitterstoffen und Gerbstoffen.<br />

Zudem sind Salicylate beziehungsweise<br />

Salicylsäure enthalten.<br />

Heilwirkungen<br />

• schleimlösend,<br />

• antibakteriell,<br />

• entkrampfend,<br />

• schmerzlindernd,<br />

• wund heilend,<br />

• verdauungs fördernd,<br />

• harntreibend,<br />

• menstruationsregelnd.<br />

Die Schafgarbe soll wegen ihrer guten<br />

Eigenschaften in keiner tee mischung<br />

fehlen und ist als Allheilmittel mit<br />

der Kamille zu vergleichen. Sie wirkt<br />

bei Magenschwäche, Leberbeschwerden,<br />

Durchfall, Bauchschmerzen,<br />

Blasenschwäche, Menstruations -<br />

störungen und Krampfadern, sowie<br />

zur Blutreinigung. untersuchungen<br />

haben auch eine Steigerung des<br />

Gallenflusses ergeben.<br />

Gemeinsam mit Holunderblüten ist<br />

Schafgarbe ein Erste-<strong>Hilfe</strong>-Mittel,<br />

wenn eine Erkältung im Anzug ist.<br />

Wobei naturmediziner die Arzneipflanze<br />

auch bei zu hohem Blutdruck<br />

und als Zusatzmittel empfehlen. Wie<br />

wenn die Gefahr eines Blutgerinnsels<br />

oder einer thrombose besteht.<br />

Äußerliche Anwendung<br />

und Inhalation<br />

Man wendet Schafgarbe-Absud äußerlich<br />

in etwas stärkeren Bädern an.<br />

Man verwendet ihn bei Frostbeulen,<br />

Gicht, rheuma, unreiner Haut,<br />

Hämorrhoiden, Ausfluss, Krampfadern<br />

und Blasenschwäche.<br />

Bei nasenbluten steckt man sich mit<br />

starkem Schafgarbentee getränkte<br />

Wattebällchen in die nase. Auch bei<br />

Schuppenflechte ist ein Schafgarbenbad<br />

hilfreich.<br />

Die Inhalation der Dämpfe ist bei einer<br />

nasennebenhöhlenentzündung<br />

angebracht, eine Salbe aus dem<br />

Schafgarbenkraut gehört zu den besten<br />

Heilsalben und wird auch bei<br />

Hämorrhoiden eingesetzt.<br />

Schafgarben-Tinktur<br />

selber machen<br />

Für verschiedene genannten Leiden<br />

ist auch eine Schafgarben-tinktur<br />

wirksam, die man selber machen<br />

kann. Dazu setzt man das Schafgarbenkraut<br />

1:5 in reinem Kornbrand<br />

an und stellt es 10 bis 14 tage in die<br />

Wärme.<br />

Weiter schüttelt man die Mischung<br />

täglich und seiht sie dann ab. Außerdem<br />

sollte man die Flüssigkeit kühl<br />

und dunkel lagern. Jedenfalls sollte<br />

man täglich 10 bis 15 tropfen der<br />

Schafgarben-tinktur einnehmen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 55


Hedera helix, der Gemeine<br />

Efeu. Seit jeher bei Infekte<br />

der Atemwege und Husten<br />

bewährt<br />

Seit Jahrhunderten hat sich die Heilkraft des<br />

Efeus bei <strong>Infektionen</strong> der Atemwege bewährt.<br />

Der Gemeine Efeu (Hedera helix L.) ist eine<br />

windende Pflanze, die mittels Haftwurzeln an<br />

Bäumen oder Mauern emporwachsen. Die immergrünen<br />

Efeublätter sind an den nicht blühenden<br />

Zweigen drei- bis fünfeckig gelappt<br />

und weiß geadert.<br />

Die Lianen bilden lange und flexible, aber unverhältnismäßig<br />

schmale Stängel. Es gibt<br />

auch zahlreiche botanische Anlagen mit Efeu.<br />

Gerade für die botanische Forschung sind<br />

auch die Klettergewohnheiten, die hohe<br />

Wuchsform sowie das Vorkommen in eher<br />

feuchten Wäldern von Bedeutung.<br />

Efeu ist nahezu weltweit verbreitet und wird in<br />

unterschiedlichen Darreichungsformen <strong>gegen</strong><br />

verschiedene Erkrankungen angewendet. Bereits<br />

in der Volksmedizin des 19. Jahrhunderts<br />

hat man Efeu <strong>gegen</strong> Katarrhe der Atemwege<br />

eingesetzt. Heute werden Efeublätter bei Erkrankungen<br />

der Atemwege – vor allem zur<br />

Behandlung von Husten – angewendet.<br />

© Meszi.Mate / shutterstock.com<br />

Die Naturstoffe der Efeublätter sind vor allem zur Behandlung von Husten effektiv.<br />

Denn Efeu-Darreichungsformen können den Schleim lösen, die Atemwege befreien<br />

und beruhigend auf den Husten wirken. Zur Linderung von Symptomen von<br />

Erkrankungen der Atemwege wie Erkältungen, Grippe sowie auch Covid 19 helfen<br />

Hedera-Helix-Präparate mit ihren vielfältigen Wirkungen.<br />

https://medmix.at/efeublaetter-zur-husten-behandlung-bewaehrt/<br />

56 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Efeu<br />

Hedera Helix<br />

Der Gemeine Efeu, Hedera Helix, und vor allem Efeublätter entfalten<br />

mehrfache <strong>gesund</strong>e Wirkungen <strong>gegen</strong> Husten. Die Anwendung<br />

von Efeu-Präparaten bewirkt dabei, den Schleim in den Bronchien<br />

zu verdünnen, den Auswurf des Schleims aus den Atemwegen erleichtern<br />

und Krämpfe in den Bronchien lösen. Die bewährte Behandlung<br />

von Husten bei Erkältung, grippalen Infekten und<br />

Grippe soll auch bei Covid 19 sinnvoll sein.<br />

Efeublätter werden<br />

üblicherweise<br />

nicht als Tee<br />

zubereitet. Sondern<br />

ihre Inhaltsstoffe<br />

kommen in Form von<br />

Spezialextrakten in<br />

Fertigpräparaten zum<br />

Einsatz. Sie sollen<br />

einerseits eine<br />

schleimlösende<br />

Wirkung entfalten,<br />

um die Produktion eines<br />

dünnflüssigen Schleims zu fördern.<br />

Andererseits bieten sie auch<br />

krampflösende Effekte, um den<br />

Spannungs zustand der glatten Muskulatur<br />

zu senken und deren Verkrampfung<br />

zu lösen. Schließlich sollen<br />

ihre expektorierende Wirkungen<br />

den Auswurf des Schleims aus den<br />

Atemwegen erleichtern.<br />

<strong>Natürliche</strong> Wirkung zur<br />

sanften Behandlung von<br />

Husten<br />

Die Efeublätter bezeichnet man wissenschaftlich<br />

Hederae folium (Efeu –<br />

Hedera helix), ihre Inhaltsstoffe<br />

bringen eine natürliche Wirkung zur<br />

sanften Behandlung von Husten.<br />

Wobei der Efeu vor allem<br />

auch bei krampfartigem<br />

Husten hilft.<br />

Deswegen gibt es in der Apotheke verschiedene,<br />

rezeptfreie Darreichungsformen<br />

mit Efeu, die <strong>gegen</strong> Husten<br />

helfen sollen. Dazu zählen beispielsweise<br />

Hustensaft (Hustensirup),<br />

Lutschpastillen, Hustentropfen,<br />

Hustenzäpfchen und Brausetabletten<br />

sowie natürlich als tee erhältlich.<br />

Allerdings gilt der Efeu als giftig. Zudem<br />

kann er allergische reaktionen<br />

auslösen. Daher trinken heutzutage<br />

nur mehr wenige Menschen tee aus<br />

Efeublätter. Jedenfalls muss man bei<br />

der innerlichen Anwendung von<br />

Efeu sehr vorsichtig sein. Man darf<br />

den tee wegen der Vergiftungsgefahr<br />

keinesfalls zu stark und zu lange einnehmen.<br />

Bewährte Wirkung<br />

Im Grunde genommen<br />

entfalten Efeublätter-<br />

Zubereitungen mit<br />

ihren Hauptwirkstoffen<br />

eine indirekte<br />

Wirkung in<br />

der Lunge, die<br />

bei Husten den<br />

Körper unterstützt.<br />

Beispielsweise<br />

kommt<br />

es zur Erhöhung der Surfactantbildung<br />

der Lungenzellen. und damit<br />

verringert sich die Zähigkeit des<br />

Schleims (reduktion der Schleim -<br />

viskosität) und die Muskulatur der<br />

Bronchien entkrampft. Zudem<br />

kommt es zu einer Weitstellung der<br />

Bronchien, das heißt, dass sie sich<br />

erweitern.<br />

Das vorhandene Schleimsekret kann<br />

der Körper dann durch die Verringerung<br />

der Schleimviskosität leichter<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 57


Schon die Kelten haben Hedera helix, den<br />

Gemeinen Efeu, als Kultur- und Heilpflanze<br />

geschätzt und schmückten damit ihre<br />

Behausungen gemeinsam mit Misteln zu<br />

Ehren der Götter. In der griechischen,<br />

römischen und altägyptischen haben die<br />

Menschen den Efeu den Göttern des<br />

Weines geweiht und man schmückte<br />

festliche Gelage mit Kränzen aus Efeu.<br />

abhusten. Die Entspannung und die<br />

Erweiterung der Bronchialmuskulatur<br />

unterstützt wiederum das<br />

Abhusten.<br />

Im weiteren Verlauf der Husten-Behandlung<br />

mit Efeu muss man dann<br />

nicht mehr so oft husten, die Anzahl<br />

der Husten-Attacken geht zurück.<br />

Man wendet Efeu beziehungsweise<br />

Efeublätter im Grunde genommen<br />

vor allem zur unterstützung der<br />

Schleimlösung in den Atemwegen<br />

an. Zahlreiche klinische Studien<br />

konnten ihre Wirksamkeit bei verschiedenen<br />

Erkrankungen hinreichend<br />

belegen.<br />

Das war beispielsweise bei chronisch-entzündlichen<br />

Bronchialerkrankungen<br />

und bei akuter Entzündung<br />

der Atemwege mit Husten als<br />

Begleiterscheinung der Fall. Auch<br />

Katarrhe der Luftwege gehörten dazu.<br />

unter dem Strich hilft Efeu jedenfalls<br />

bei der symptomatischen<br />

Behandlung von Erkrankungen der<br />

Atemwege.<br />

© INTREEGUE Photography / shutterstock.com<br />

Dreifach-Wirkung der<br />

Efeublätter zur Behandlung<br />

bei Husten<br />

Die Inhaltsstoffe der Efeublätter wirken<br />

sekretolytisch, expektorierend<br />

sowie bronchospasmolytisch.<br />

● Sekrolytisch heisst, dass Efeu<br />

dabei hilft, dass der Schleim in den<br />

Atemwegen dünnflüssig wird.<br />

● Die expektorierende Wirkung<br />

sagt aus, dass Efeu zudem den Auswurf<br />

des Schleims aus den<br />

Bronchien erleichtert.<br />

● Bronchospasmolytisch sagt<br />

schließlich aus, dass Efeu mit seinen<br />

Inhaltsstoffen Krämpfe in den<br />

Bronchien lösen kann. Zudem bewirkt<br />

die Heilpflanze, dass sich die<br />

unteren Atemwege erweitern.<br />

Verantwortlich dafür sind die enthaltenen<br />

Saponine und Phenolcarbonsäuren.<br />

Durch die beschriebene<br />

Dreifach-Wirkung kann Efeu den<br />

Schleim lösen und die Bronchien<br />

befreien. Wobei auch viele klinische<br />

Studien die Wirksamkeit und die<br />

gute Verträglichkeit von Efeu<br />

belegen konnte.<br />

58 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Löwenzahn<br />

Taraxacum officinale<br />

Der Löwenzahn<br />

entfaltet seine<br />

Wirkung <strong>gegen</strong><br />

Viren und Bakterien<br />

und kann auch<br />

Entzündungen<br />

hemmen.<br />

Löwenzahnkraut<br />

unterstützt so den<br />

Körper auch <strong>gegen</strong><br />

Erkältung und<br />

grippale Infekte.<br />

Der Löwenzahn ist eine<br />

Pusteblume, die deswegen bei<br />

Kindern sehr beliebt ist.<br />

Hin<strong>gegen</strong> ärgern sich viele<br />

Menschen, wenn der Löwenzahn<br />

als Unkraut im Garten wächst.<br />

Der Frühlingsbote<br />

Löwenzahn – taraxacum<br />

officinale – bereichert<br />

die Küche.<br />

Sowohl die Blätter, Blüten, die Blütenknospen<br />

als auch Wurzeln sind<br />

schmackhaft und können unsere<br />

Küche kulinarisch bereichern.<br />

Löwenzahnblätter eignen sich für<br />

Salate, Pesto und Saucen. Die Wurzel<br />

dient als Gemüse. Die Knospen wiederum<br />

können Kapern und gedünstet<br />

Kohlsprossen ersetzen.<br />

Der Löwenzahn ist aber auch in der<br />

naturheilkunde als Heilpflanze beliebt<br />

und als pflanzliches Mittel für<br />

die Gesundheit schon seit dem Altertum<br />

bekannt. Er dient mit seiner<br />

Wirkung seit Jahrtausenden als<br />

wertvolles pflanzliches Mittel <strong>gegen</strong><br />

verschiedene Erkrankungen.<br />

Löwenzahn und Erkältung<br />

unter dem Strich haben diverse<br />

Studien das nützliche pharma -<br />

kologische Profil von Löwenzahn zur<br />

Behandlung verschiedener Krankheiten<br />

beschrieben. In diesem Sinne<br />

soll das Kraut auch <strong>gegen</strong> Viren und<br />

Bakterien helfen.<br />

Zur Stärkung der körpereigenen<br />

Abwehrkräfte und des Immunsystems<br />

empfiehlt sich die Anwendung<br />

von Löwenzahn-Darreichungen.<br />

Außerdem entfaltet der Löwenzahn<br />

entzündungshemmende sowie<br />

schmerzlindernde Wirkungen. Alle<br />

diese Effekte sind bei Erkältungskrankheiten<br />

und Symptomen wie<br />

Husten hilfreich. Das gilt auch bei<br />

Schnupfen mit starker<br />

Verschleimung der nase und der<br />

nasenneben höhlen.<br />

Löwenzahn mit weiteren<br />

Wirkungen<br />

Extrakte aus Löwenzahn wurden in<br />

letzter Zeit intensiv auf antidepres -<br />

sive, antioxidative, entzündungshemmende<br />

und antimikrobielle<br />

Aktivitäten Wirkung untersucht.<br />

Jüngste untersuchungen zeigten<br />

aber auch Potenzial des Löwenzahns<br />

<strong>gegen</strong> Krebs.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 59


Ätherische<br />

Öle<br />

Beliebte, bewährte<br />

Wirkung:<br />

Ätherische Öle bei<br />

Husten anwenden<br />

und inhalieren<br />

https://medmix.at/aetherische-oele-bei-husten-anwenden/<br />

60 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


© Anuta23 / shutterstock.com<br />

Seit Jahrtausenden<br />

nutzt man<br />

ätherische Öle<br />

„Süße Düfte fürs Gehirn ist das<br />

beste Rezept für die Gesundheit“,<br />

meinten jedenfalls schon<br />

die alten Griechen. Wobei die<br />

Römer ihrerseits sehr gerne in<br />

duftenden Wässern mit<br />

Ölzusätzen badeten.<br />

Beispielsweise soll der berühmte<br />

Kaiser Nero in seinem<br />

Palast mit <strong>Hilfe</strong> eines Röhrensystems<br />

angenehme Düfte in<br />

seinem Palast verbreitet<br />

haben. Und das waren dann<br />

die wohlriechenden ätherischen<br />

Öle, die durch die<br />

Räume strömten.<br />

Dementsprechend wurde die<br />

Vorliebe für Ätherische Öle und<br />

den wohltuenden und heilsamen<br />

Düften in der Antike von<br />

den Römern weit über ihre<br />

Grenzen hinweg verbreitet.<br />

Ätherische Öle haben anregende<br />

und beruhigende<br />

Wirkung. Deswegen<br />

kann bei Husten eine<br />

Inhalation damit sowie das Anwenden<br />

als Einreibemittel gut helfen.<br />

unter dem Strich wirken ätherische<br />

Öle vor allem anregend und beruhigend.<br />

Zudem heben sie unsere Stimmung<br />

an und wirken auch harmonisierend.<br />

Denn sie verhelfen zu mehr<br />

Wohlbefinden – und zwar für Körper<br />

und Geist sowie der Seele. Schließlich<br />

helfen ätherische Öle auch bei<br />

der Linderung der verschiedensten<br />

Beschwerden auf eine besonders<br />

sanfte, natürliche Weise.<br />

Ätherische Öle bei Husten<br />

anwenden und inhalieren<br />

Für Ätherische Öle ist der Husten ein<br />

wichtiges Einsatzgebiet zum Anwenden<br />

und Inhalieren. Wobei aktuelle<br />

untersuchungen zeigen, dass<br />

pflanzliche ätherische Öle sogar bei<br />

der Behandlung von Asthma mit<br />

Husten wirksam ist. Dementsprechend<br />

sind sie bei Asthma eine sinnvolle<br />

Ergänzung der therapie.<br />

Anregende und<br />

beruhigende Wirkung!<br />

Ätherische Öle reizen unsere temperaturrezeptoren.<br />

Es kommt dadurch<br />

zu einem wohltuenden Gefühl, weil<br />

die nasenatmung leichter wird.<br />

Allerdings kommt es zu keiner messbaren<br />

Verbesserung der Strömungsverhältnisse.<br />

neben der Einnahme von Pflanzenauszügen<br />

verschiedenster Art kann<br />

man bei Husten ätherische Ölen<br />

inhlaieren sowie als Einreibemittel<br />

anwenden.<br />

Wichtige Lieferanten für<br />

ätherische Öle bei Husten<br />

– Anis- und Fenchelfrüchte,<br />

– Eukalyptusblätter,<br />

– Fichten-/Föhrennadeldestillat,<br />

– Minzöl,<br />

– Eisenkraut,<br />

– Quendel- oder Thymiankraut.<br />

Vorsicht vor einer falschen<br />

Anwendung<br />

Wichtig ist eine kompetente Beratung,<br />

wenn man ätherische Ölen bei<br />

Husten inhalieren will. Denn bei der<br />

falschen Anwendung kann es wirklich<br />

zu einer <strong>gesund</strong>heitlichen Gefährdung<br />

– vor allem von Kindern –<br />

kommen.<br />

Die klassische Methode:<br />

heißen Wasserdampf mit<br />

einigen Tropfen ätherischem<br />

Öl und einem Tuch<br />

über den Kopf inhalieren!<br />

Die alt bekannte klassische Methode<br />

ist es, eine Schüssel mit heißem<br />

Wasser anzufüllen, einige tropfen<br />

ätherisches Öl beizugeben und über<br />

den Kopf ein tuch zu stülpen.<br />

Doch das kann einerseits zu einer<br />

unnötigen reizung der Augen führen<br />

und andererseits eben zu einer Gefährdung<br />

der zu behandelnden Person<br />

durch Verbrühung. Gefahrloser<br />

hin<strong>gegen</strong> ist die Verwendung von<br />

standfesten Dampfinhalatoren.<br />

Gefahr Kratschmer-Reflex<br />

(Kratschmer-Holmgren-<br />

Reflex)<br />

Wer ätherische Öle bei Husten und<br />

Erkältung inhalieren will, sollte auch<br />

beim Anwenden immer bedenken,<br />

dass der Kratschmer-reflex auftreten<br />

kann. und zwar gilt das bei<br />

Kleinkindern und Säuglingen. Der<br />

Kratschmer-reflex kann nämlich bei<br />

Anwendung von mentholhaltigen<br />

Zubereitungen im Gesicht und<br />

speziell in der nase entstehen.<br />

Der auch als Kratschmer-Holmgrenreflex<br />

bezeichnete Zustand ist ein<br />

über den trigeminus ausgelöster<br />

reflektorischer Atemstillstand mit<br />

Herzstillstand. und das geschieht<br />

durch die Einwirkung stark reizender<br />

Stoffe – wie beispielsweise Äther,<br />

Chloroform und Essigsäure – auf die<br />

nasenschleimhaut.<br />

Daher gibt es für Kleinkinder<br />

mentholfreie Einreibemittel. Die<br />

Anwendung dieser Salben kann die<br />

nachtruhe der Patienten deutlich<br />

verbessern!<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 61


Pfefferminze<br />

Mentha x piperita L., Lamiaceae<br />

Bei Erkältung, Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen<br />

hat sich die Pfefferminze (Pfefferminzöl) seit jeher bewährt.<br />

Extrakte aus Pfefferminze werden<br />

gerne in Kombination mit anderen<br />

<strong>gegen</strong> Blähungen wirksamen Drogen<br />

– wie Kümmel, Fenchel und Wermut –<br />

angewendet. Eine derartige<br />

Kombination konnte bei Patienten<br />

mit Oberbauchbeschwerden wie<br />

Krämpfe, Erbrechen, Schwindel eine<br />

ähnliche Wirksamkeit wie<br />

Metoclopramid zeigen.<br />

© Tatevosian Yana / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/die-pfefferminze/<br />

62 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Pfefferminze ist eine Heilpflanze,<br />

die in Europa<br />

und nordamerika weit<br />

verbreitet und oft kultiviert<br />

ist. Vor allem bei Erkältung,<br />

Magen-Darm-Beschwerden sowie<br />

Kopfschmerzen konnte sich pflanzliche<br />

Mittel mit Pfefferminze wie das<br />

Pfefferminzöl bestens bewähren.<br />

Pfefferminze bei Erkältung<br />

Wenn man Pfefferminze bei Erkältung<br />

als tee genießt, dann darf man<br />

über die reizung der Schleimhäute<br />

mit schleim- und hustenlösenden<br />

Wirkungen erwarten.<br />

nach einer Inhalation erreicht Pfefferminzöl<br />

in der Lunge therapeutisch<br />

ausreichend hohe Konzentrationen,<br />

Menthol bietet broncho spasmo -<br />

lytische Effekte.<br />

Jedenfalls bietet das alt bewährte<br />

Pfefferminzöl desinfizierende, antimikrobielle,<br />

antivirale und anti -<br />

mykotische Wirkungen. Man kann es<br />

äußerlich auch als schmerzstillende<br />

Geschichte der Pfefferminze als Heilpflanze<br />

und Nutzpflanze<br />

Beheimatet war die Pfefferminze ursprünglich im Fernen Osten, sie wanderte<br />

über Nordafrika und Südeuropa nach England, wo sie erst <strong>gegen</strong><br />

Ende des 17. Jahrhunderts Fuß fasste.<br />

Über Holland kam sie dann in unsere Gegend. In der jetzigen Kulturform<br />

wurde die Pfefferminze erstmalig von Dr. Eaton in Hertfort/England beobachtet.<br />

Eine erste Beschreibung der Pflanze erfolgte 1696 durch den britischen<br />

Biologen Ray (lat.Raius), der ihr 1704 die Bezeichnung Mentha palustris<br />

(Peper-Mint) gab.<br />

Der Gattungsname Mentha ist eine Entlehnung vom griechischen Minthe,<br />

so hieß eine Nymphe, über die in der Mythologie Folgendes erzählt wird:<br />

Hades, der Gott der Unterwelt, verliebte sich in die wunderschöne Minthe.<br />

Persephone, die betrogene Ehefrau, verwandelte die Nymphe aus Rache<br />

in eine Pflanze. Ovid, Met. X Buch 728-30: „Dir, oh Persephone, war<br />

es erlaubt, den Körper einer Frau in eine Pflanze duftender Minze zu verwandeln“.<br />

Einreibung bei nerven- und Gliederschmerzen<br />

sowie Weichteilrheumatismus<br />

einsetzen.<br />

Weitere Anwendungen<br />

Das Kraut der Pfefferminze enthält<br />

ätherisches Öl, mit dem Hauptbestandteil<br />

Men thol sowie Gerbstoffe<br />

und Flavonoide. Es hat eine krampflösende<br />

und blähungstreibende Wirkung<br />

und führt zu einer beträchtlichen<br />

Steigerung der Gallensekretion.<br />

Außerdem übt Pfefferminzöl auch eine<br />

anästhesierende Wirkung auf die<br />

Magenschleimhaut aus. Damit lässt<br />

sich die Wirksamkeit <strong>gegen</strong> Übelkeit<br />

und Erbrechen erklären.<br />

Pfefferminztee eignet sich zur<br />

Behandlung von krampfartigen<br />

Beschwerden im Magen- und Darmbereich,<br />

wobei an der Wirkung neben<br />

dem ätherischen Öl vermutlich<br />

auch Flavonoide beteiligt sind.<br />

Als choleretische Prinzipien der<br />

Blätter der Pfefferminze kommen<br />

Phenolcarbonsäuren Chlorogen-,<br />

Kaffee- und rosmarinsäure infrage.<br />

Extrakte aus Pfefferminze führen<br />

wiederum zu einer tonussenkung<br />

des unteren Ösophagussphinkter.<br />

Die Komponenten von ätherischen<br />

Pfefferminzöl wirken sekretionsfördernd<br />

auf direktem und reflektorischem<br />

Wege. Es kommt zur Freisetzung<br />

von Salzsäure, Pepsin, Gastrin,<br />

Histamin und Prostaglandinen und<br />

dadurch zur Stimulierung der<br />

Magen- und Darmmotilität.<br />

Bereits im Altertum wurde die<br />

Pfefferminze mit ihrer vielfältigen<br />

Wirkung als Heilpflanze eingesetzt.<br />

Plinius der Ältere empfahl bei Kopfschmerzen<br />

frische Pfefferminzblätter<br />

auf die Schläfen aufzulegen. Schon<br />

zu Beginn der Schmerzen ist es heutzutage<br />

hilfreich, zwei tropfen Pfefferminzöl<br />

in leicht kreisenden Bewegungen<br />

auf Schläfen oder Stirn aufzutragen.<br />

Das Pfefferminzöl darf<br />

aber nicht in die Augen gelangen,<br />

denn dort kann es unangenehme<br />

Schleimhautreizungen hervorrufen.<br />

Pfefferminzöl verwendet man<br />

schließlich sehr häufig als Geschmacks-<br />

und Geruchskorrigens.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 63


Australischer Teebaum<br />

Melaleuca alternifolia<br />

Der Australische Teebaum ist eine alt bewährte Heilpflanze, das<br />

enthaltene ätherische Teebaumöl bringt viele positiven Wirkungen.<br />

© ronstik / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/australischer-teebaum-teebaumoel/<br />

64 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Die Aborigines wussten<br />

bereits um die Wirkungen<br />

der Inhaltsstoffe<br />

des Australischen<br />

teebaums und des enthaltenen<br />

teebaumöls. Die australischen<br />

ureinwohner verwenden seit jeher<br />

die Heilpflanze zur Wundheilung.<br />

Zudem kochen sie aus den Blättern<br />

des Baums einen wohltuenden tee.<br />

Erst <strong>gegen</strong> Ende des 18. Jahrhunderts<br />

haben Siedler in Australien die<br />

Heilwirkung erkannt. Danach fand<br />

der Australische teebaum auch den<br />

Weg nach Europa.<br />

In Europa wird Australischer teebaum<br />

im Gewächshaus gezogen. Bei<br />

uns wird in erster Linie das ätherische<br />

teebaum öl verwendet, wobei<br />

Wirkungen und Einsatzgebiete sehr<br />

vielfältig sind und oft auch die Haut<br />

betreffen.<br />

Australischer Teebaum:<br />

Inhaltsstoffe und Wirkung<br />

Aus den Blättern und Zweigen wird<br />

mittels Wasserdampfdestillation das<br />

teebaumöl gewonnen. Es ist eine<br />

klare bis leicht gelbliche Flüssigkeit<br />

mit frischem und würzigem Geruch.<br />

Das ätherische teebaumöl ist ein Gemisch<br />

aus rund 100 verschiedenen<br />

komplexen Alkoholen und ätherischen<br />

Ölen. Der Hauptwirkstoff ist<br />

mit 40 % Mengenanteil der sekun -<br />

däre Pflanzenstoff terpinen-4-ol.<br />

Diese alkoholische Verbindung<br />

kommt übrigens in geringerer Menge<br />

auch im ätherischen Lavendelund<br />

Eukalyptusöl vor.<br />

Australischer Teebaum<br />

und sein Teebaumöl bringt<br />

antimikrobielle Wirkung<br />

Das teebaumöl entfaltet auch eine<br />

breite antimikrobielle Wirkung <strong>gegen</strong><br />

grampositiven und gramnegativen<br />

Bakterien, Hefen sowie Pilzen.<br />

In der jüngsten Zeit gewann das teebaumöl<br />

zusätzlich an Interesse, da es<br />

auch bei (multi)resistenten Keimen<br />

das Wachstum hemmte.<br />

Man verwendet teebaumöl bei Infektionskrankheiten<br />

und Hautkrankheiten<br />

wie Ekzeme, Warzen, Pickel<br />

und Akne, aber auch Psoriasis. Es<br />

gibt auch positive Daten zur Anwendung<br />

von teebaumöl <strong>gegen</strong> Kontaktdermatitis<br />

bei Kindern.<br />

Teebaumöl wirkt<br />

entzündungshemmend<br />

und wundheilend<br />

Bei Erkältungskrankheiten hat sich<br />

das Inhalieren von teebaumöl sehr<br />

gut bewährt. Denn eine teebaumöl-<br />

Inhalation eignet sich sehr gut, um<br />

Beschwerden wie Schnupfen und<br />

Heiserkeit zu lindern. Zudem ist<br />

auch ein Dampfbad mit einigen<br />

tropfen teebaumöl ein bewährtes<br />

Hausmittel bei Erkältungen.<br />

Weitere Möglichkeiten zur<br />

sinnvollen Anwendung von<br />

Teebaumöl<br />

Mithilfe eines Shampoos aus teebaumöl<br />

kann man Schuppen sehr<br />

gut bekämpfen.<br />

Auch bei nagelpilz hilft das tee -<br />

baumöl verlässlich, indem man den<br />

nagelpilz mit teebaumöl mehrmals<br />

täglich direkt bepinselt. Hier sollte<br />

man jedoch nicht auf das<br />

Desinfizieren von Socken und<br />

Schuhen vergessen!<br />

Mit ein paar tropfen teebaumöl auf<br />

der Zahnpasta kann man übrigens<br />

Karies und Zahnstein bekämpfen.<br />

Ebenso Entzündungen oder Mikroverletzungen<br />

im Mundbereich.<br />

Schließlich bietet das teebaumöl<br />

auch einen guten Schutz <strong>gegen</strong><br />

Zecken. Dazu gibt man nur ein paar<br />

tropfen in Kniehöhe auf die Hose!<br />

Außerdem wirkt das teebaumöl<br />

<strong>gegen</strong> Wespen, zum Beispiel am<br />

Frühstückstisch im Freien.<br />

Auch bei psychischen Erkrankungen<br />

können die Inhaltsstoffe des<br />

Australischen teebaums positive<br />

Wirkungen entfalten. Dazu zeigten<br />

Studien, dass sich das teebaumöl<br />

vor allem sehr gut zu Bekämpfung<br />

von Ängsten eignet und das Selbstvertrauen<br />

stärken kann.<br />

Botanischer Blickpunkt<br />

Australischer teebaum, Melaleuca<br />

alternifolia, zählt zu der Familie der<br />

Myrtengewächse.<br />

Es ist ein immergrüner Strauch oder<br />

kleiner Baum, der eine Höhe von 2<br />

bis 14 Meter erreicht. Seine Borke ist<br />

rotbraun und papierähnlich, die<br />

jungen Zweige sind seidig behaart,<br />

die älteren kahl.<br />

Die Blütezeit ist von Juni bis<br />

Februar, aus den Blüten entwickeln<br />

sich Kapselfrüchte.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 65


Ysop<br />

Hyssopus officinalis<br />

Die altbewährte Heilpflanze Ysop hilft bei Entzündungen von<br />

Rachen und Hals und wirkt als Stimmungsaufheller.<br />

Ysop ist eine bewährte<br />

Heilpflanze. Wobei man<br />

als Heildroge die getrockneten,<br />

blühenden Pflanzenteile<br />

verwendet. Die wichtigsten<br />

Komponenten des ätherischen Öls<br />

sind Pinocamphon und Isopinocamphon,<br />

weiter gehören Limonen und<br />

Pinien, Flavonoide wie Diosmin,<br />

Lamiaceen-Gerbstoffe wie<br />

rosmarinsäure und Marrubiin dazu,<br />

auch Bitterstoffe und terpene sind<br />

unter anderem enthalten.<br />

Das ätherische Öl von ysop sowie<br />

sein Gerbstoffe entfalten eine leicht<br />

entzündungshemmende Wirkung,<br />

zudem bietet es krampflösende sowie<br />

Auswurf fördernde Effekte.<br />

Wirkung von Ysop<br />

Die Volksmedizin verwendet ysop-<br />

Zubereitungen – Hyssopus officinalis<br />

– zum Gurgeln bei Heiserkeit sowie<br />

bei Entzündungen von rachen<br />

und Hals. Man nutzt die naturstoffe<br />

von ysop-Zubereitungen auch bei<br />

Waschungen. Schließlich können innerliche<br />

ysop-Anwendungen auch<br />

bei der übermäßigen Absonderung<br />

von Schweiß nützlich sein.<br />

Im Grunde genommen bietet die<br />

Heilpflanze ysop als Öl auch gute<br />

Wirkung als Stimmungsaufheller bei<br />

Depressionen und Verstimmungen.<br />

Es ist damit ein wunderbares Heilmittel<br />

für schlechte tage, bereits 7<br />

tropfen im Badewasser helfen.<br />

ysop steht auch für Weisheit und<br />

Inspiration. In diesem Sinne soll es<br />

die Gedanken klären. Schließlich sollen<br />

die ysop-naturstoffe auch neuen<br />

Mut schenken, die nerven stärken<br />

und aufmuntern.<br />

Weiter fördert ysop die Verdauung<br />

und hilft dabei, Wunden schneller zu<br />

heilen. Zudem kann ysop auch eine<br />

gute Wirkung bei Pilz-Erkrankungen<br />

entfalten.<br />

Schwangere Frauen, Menschen mit<br />

Epilepsie sowie Kleinkinder sollten<br />

die Heilpflanze jedenfalls nicht<br />

verwenden. Denn ysop kann durch<br />

seinen enthaltenen Inhaltsstoff<br />

Campher auch eine negative,<br />

krampffördernde Wirkung entfalten.<br />

Ysop-Honig <strong>gegen</strong> Husten<br />

tatsächlich kennt man den ysop-<br />

Honig auch als ein gutes Hustenmittel.<br />

Denn als solches hat es sich seit<br />

langem bewährt.<br />

© Gummy Bear / shutterstock.com<br />

Ysopöl unterstützt<br />

übrigens den<br />

Körper dabei, den<br />

Blutdruck zu<br />

regulieren.<br />

um ysop-Honig herzustellen, nimmt<br />

man zwei Hände voller frischen ysop<br />

mit Blüten und Blättern. Wobei man<br />

vom getrockneten Kraut nur die<br />

Hälfte nimmt. Dann kocht man Blüten,<br />

Blätter oder Kraut in 2 tassen<br />

Wasser auf und lässt die Flüssigkeit<br />

auf kleiner Flamme so lange sieden,<br />

bis ein teil des Wassers verdampft<br />

ist. Danach lässt man den flüssigen<br />

Extrakt abfiltern und abkühlen.<br />

Schließlich verrührt man dann die<br />

Flüssigkeit mit der gleichen Menge<br />

echten Bienenhonig. Der ysop-Honig<br />

ist ein sehr gutes Mittel, das sich<br />

auch sehr gut im Kühlschrank aufbewahren<br />

lässt. Bei Husten hilft es,<br />

dreimal täglich einen teelöffel ysop-<br />

Honig zu nehmen. Zudem kann man<br />

damit auch einen tee süßen.<br />

Kulinarische Verwendung<br />

von Ysop<br />

Junge Blätter werden Salaten und<br />

Gemüse kleingehackt zugegeben.<br />

Wegen seiner starken Würzkraft sollte<br />

man hierzu ysop allerdings nur<br />

sparsam verwenden.<br />

In der Küche bereitet man das Gewürz<br />

jedenfalls ausschließlich frisch<br />

zu. Denn beim trocknen büßt ysop<br />

sehr an Aroma ein.<br />

Häufig wird ysop als Würzkraut für<br />

Wildfleisch und für Fischgerichte<br />

verwendet. Außerdem harmonisiert<br />

ysop mit Knoblauch und Frühlingszwiebeln,<br />

was eine wunderbare<br />

Kräuterbutter ergeben kann.<br />

Extrakte sind zudem Bestandteil des<br />

Likörs Chartreuse und von Zubereitungen<br />

als Parfüm.<br />

66 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Ysop verwendet man seit der Antike<br />

als Heilpflanze. Der Name<br />

erscheint als Übersetzung in<br />

einigen Bibelübersetzungen:<br />

„Reinige mich mit Ysop, und ich<br />

werde sauber sein“. Auch in<br />

Ägypten hat man Ysop zur<br />

Säuberung und religiösen<br />

Reinigung verwendet.<br />

© Sarah Biesinger / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/heilpflanze-ysop-wirkung-stimmungsaufheller/<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 67


Baikal-Helmkraut-<br />

Wurzel<br />

Scutellariae Radix<br />

Baikal-Helmkraut-Wurzel (Baikal-Helmkraut – Scutellaria<br />

baicalensis) bietet auch bei Covid 19 eine gute Wirkung.<br />

© Mariola Anna S / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/baikal-helmkraut-wurzel-scutellariae-radix-zeigt-gute-wirkung-bei-covid-19/<br />

68 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Die Baikal-Helmkraut-<br />

Wurzel – Scutellariae<br />

radix, chinesisch<br />

Huang Qin – ist Bestandteil<br />

von tCM-Kräutermischungen,<br />

die gute Wirkung bei Covid 19<br />

brachten.<br />

ursprünglich kommt die Pflanze aus<br />

Ostasien – China sowie Sibirien. Das<br />

ausdauernde, krautige Baikal-Helmkraut<br />

erreicht dann eine Wuchshöhe<br />

von 20 bis 40 cm. Wobei man die<br />

Wurzel Scutellariae radix im Herbst<br />

oder Frühjahr erntet.<br />

unter dem Strich schreibt man dem<br />

Baikal-Helmkraut jedenfalls zahlreiche<br />

positive Wirkungen zu.<br />

Baikal-Helmkraut-Wurzel<br />

bei Covid 19<br />

Seit Beginn der Corona-Pandemie<br />

konnten Forscher in Studien verschiedene<br />

die effektiven antiviralen<br />

Aktivitäten von naturstoffen <strong>gegen</strong><br />

Covid 19 nachweisen. Dementsprechend<br />

zeigte beispielsweise die Anwendung<br />

von pflanzlichen Mitteln<br />

wie Knoblauch (Allium sativum),<br />

teezubereitungen (Camellia sinensis),<br />

Ingwer (Zingiber officinale),<br />

Schwarzkümmel (nigella sativa),<br />

Sonnenhüte (Echinacea), Süßholz<br />

(Glycyrrhiza glabra) sowie auch das<br />

Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis)<br />

bei Patienten mit Covid 19<br />

sehr gute Wirkung.<br />

Eine Studie stellte die Wirkung der<br />

Inhaltsstoffe der Baikal-Helmkraut-<br />

Wurzel <strong>gegen</strong> Covid 19 in den Blickpunkt.<br />

Wobei Huang Qin – so die<br />

chinesische Bezeichnung von Scutellaria<br />

baicalensis, dem Baikal-Helmkraut<br />

beziehungsweise Scutellariae<br />

radix, der Baikal-Helmkraut-Wurzel<br />

– vor allem auch Bestandteil verschiedener<br />

empfohlener tCM-Kräutermischungen<br />

<strong>gegen</strong> Covid-19 ist.<br />

© Freer / shutterstock.com<br />

Scutellaria baicalensis<br />

(Baikal-Helmkraut) und<br />

Scutellariae Radix (Baikal-<br />

Helmkraut-Wurzel) als<br />

wirksames TCM-Heilkraut<br />

In der traditionellen Chinesischen<br />

Medizin (tCM) gelten im Grunde genommen<br />

das Baikal-Helmkraut<br />

(auch Scutellaria baicalensis Georgi)<br />

und seine Wurzel (Scutellariae radix)<br />

seit langer Zeit als wirksame<br />

pflanzliche Mittel. Die naturstoffe<br />

können auch eine gute Wirkung für<br />

das Immunsystem entfalten.<br />

Für das Immunsystem und<br />

einer verbesserten<br />

Immunantwort<br />

Baikal-Helmkraut hilft <strong>gegen</strong> Bakterien<br />

(antibakteriell, antibiotisch)<br />

sowie <strong>gegen</strong> Viren (antiviral). Weiter<br />

sind seine Pflanzenstoffe fieber -<br />

senkend und entzündungshemmend<br />

bei <strong>Infektionen</strong>. Dementsprechend<br />

setzt man auf die Wirkung der Baikal-Helmkraut-Wurzel<br />

als Bestandteil<br />

wirksamer tCM-Kräutermischungen<br />

bei fiebrigen Erkältungen<br />

mit zähem, gelben Auswurf, Grippe<br />

sowie auch Covid-19.<br />

Welche günstigen<br />

Wirkungen die Naturstoffe<br />

der Baikal-Helmkraut-<br />

Wurzel den Patienten mit<br />

Covid-19 bietet<br />

unter dem Strich ist Huang qin –<br />

Scutellariae radix, die getrockneten<br />

Wurzeln von Scutellaria baicalensis<br />

Georgi – eine wichtige chinesische<br />

Die Baikal-Helmkraut-<br />

Wurzel ist ein weit<br />

verbreitetes<br />

pflanzliches Mittel mit<br />

einem guten<br />

Sicherheitsprofil, das<br />

eine potenzielle<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Covid-<br />

19 entfalten kann.<br />

Kräutermedizin. Man setzt sie in<br />

China seit 2000 Jahren zur Behandlung<br />

einer reihe von Krankheiten<br />

ein. und zwar einschließlich von<br />

Lungen- und Leberbeschwerden.<br />

Aufgrund erfolgreicher klinischen<br />

Studien ist die Baikal-Helmkraut-<br />

Wurzel auch im Chinesischen, im<br />

Britischen sowie im Europäischen<br />

Arzneibuch zu finden.<br />

unlängst konnte Forscher jedenfalls<br />

zeigen, dass der rohextrakt von Scutellaria<br />

baicalensis, Scutellariae radix,<br />

die Virusvermehrung von SArS-<br />

CoV-2 wirksam hemmen kann. Denn<br />

der Inhaltsstoff Baicalein war hochwirksam<br />

bei der Hemmung einer Infektion<br />

mit SArS-CoV-2.<br />

Inhaltsstoffe<br />

Die wichtigsten chemischen Bestandteile<br />

der Baikal-Helmkraut-<br />

Wurzel sind Flavonoide, die zu seinen<br />

therapeutischen Wirkungen beitragen.<br />

Insgesamt konnte man 100<br />

Flavonoide aus dem Baikal-Helmkraut<br />

isolieren. Darunter Baicalein,<br />

Baicalin, Wogonin und Wogonosid,<br />

denen man eine antivirale Breitband-Wirkung<br />

zuschreibt. Übrigens<br />

waren die naturstoffe auch <strong>gegen</strong><br />

H1n1, <strong>gegen</strong> das Dengue-Virus, <strong>gegen</strong><br />

HSV-1 sowie HBV wirksam.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 69


Kalmegh – Andrographis paniculata, auch als König der<br />

bitteren Pflanzen bekannt– kommt vor allem traditionell<br />

in der Ethnomedizin wie Ayurveda zum Einsatz. Andrographis<br />

paniculata dienen einerseits zum Schutz der<br />

Leber, zudem sollen seine Naturstoffe eine gute Wirkung<br />

<strong>gegen</strong> Viren und Bakterien weiter bei <strong>Infektionen</strong> der<br />

Atemwege sowie bei Covid 19, Grippe und Erkältung den<br />

Körper und das Immunsystem unterstützen.<br />

© Kickkapoojp / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/andrographis-paniculata-erobert-den-westen/<br />

70 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Kalmegh<br />

Andrographis paniculata<br />

Kalmegh ist eine exotische Heilpflanze, die bei zahlreichen Krankheiten<br />

zum Einsatz kommt. Andrographis paniculata entfaltet<br />

dabei auch gute Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien.<br />

Seit Jahrhunderten verwenden<br />

die Menschen auf den<br />

Kontinenten Asien, Amerika<br />

und Afrika die<br />

Andrographis paniculata. Die Heilpflanze<br />

– besser bekannt als Kalmegh<br />

– bietet zahlreiche <strong>gesund</strong>heitliche<br />

Wirkungen. Mittlerweile steigt<br />

auch in unseren Breiten das Interesse<br />

an seinen wertvollen naturstoffen.<br />

Kalmegh, Andrographis<br />

paniculata: König der<br />

bitteren Pflanzen<br />

Kalmegh – aus der Familie Acanthaceae<br />

– ist einer der beliebtesten traditionell<br />

fernöstlichen Heilpflanzen<br />

zur Behandlung zahlreicher Krankheiten<br />

wie Fieber, Bronchitis, Grippe<br />

(Influenza), ruhr, Borreliose, Dyspepsie,<br />

Lepra, Hauterkrankungen<br />

und Malaria sowie auch Krebs, Diabetes,<br />

Bluthochdruck, Geschwüre,<br />

Blähungen und Koliken.<br />

Jüngste Studien beschäftigten sich<br />

auch mit der Wirkung von Kalmegh<br />

<strong>gegen</strong> das Coronavirus SArS Cov-2<br />

und Covid 19. Hier gab es vielversprechende<br />

Studien vor allem bei der<br />

postinfektiöse Behandlung.<br />

Andrographis paniculata, der König<br />

der bitteren Pflanzen, ist eine in<br />

Indien und Sri Lanka vorkommende<br />

einjährige Pflanze. Sie wird sowohl<br />

in der ayurvedischen Heilkunde, als<br />

auch in der traditionellen Chinesischen<br />

Medizin eingesetzt. Dementsprechend<br />

findet sich Kalmegh in<br />

zahlreichen fernöstlichen rezepturen<br />

wieder.<br />

Andrographis paniculata<br />

und seine Naturstoffe<br />

Andrographis paniculata besitzt<br />

mehrere photochemische Inhaltsstoffe<br />

mit einzigartigen und interessanten<br />

biologischen Eigenschaften.<br />

Vor einigen Jahren machten Forscher<br />

dazu eine umfassende Metaanalyse<br />

bezüglich der medizinischen<br />

nutzung von Kalmegh.<br />

Im Blickpunkt standen die pharmakologischen<br />

Aktivitäten, das toxizitätsprofil<br />

sowie die therapeutische<br />

nutzung der naturstoffe.<br />

Man konnte dabei Diterpene, Flavonoide,<br />

Xanthone und verschiedene<br />

andere Verbindungen aus der Pflanze<br />

isolieren und auf verschiedene<br />

Wirkungen untersuchen. Dabei zeigten<br />

sich gute antimikrobielle, antivirale,<br />

entzündungshemmende und<br />

antiinfektiöse Effekte <strong>gegen</strong> Viren,<br />

Bakterien und andere Krankheits -<br />

erreger. Weiter entdeckte die Forschung<br />

Wirkungen <strong>gegen</strong> Entzündungen<br />

(antientzündlich), <strong>gegen</strong><br />

freie radikale (antioxidativ), zur<br />

Stärkung des Immunsystems (immunstimulierend)<br />

sowie <strong>gegen</strong> Diabetes<br />

(antidiabetisch).<br />

Weitere Anwendungen<br />

In einer aktuellen Studie zeigten sich<br />

beispielsweise antimikrobielle Effekte<br />

<strong>gegen</strong> das Bakterium Pseudomonas<br />

aeruginosa. Weitere positive Effekte<br />

wurden bei grippalen Effekten<br />

mit Fieber, Husten, Kopfschmerzen<br />

und Halsschmerzen sowie bakteriellen<br />

Durchfällen gefunden.<br />

traditionelle chinesische und indische<br />

Ärzte sowie Heilpraktiker setzen<br />

Andrographis paniculata auch<br />

<strong>gegen</strong> Bauchschmerzen und Entzündungen<br />

ein. Zudem helfen Kalmegh-<br />

Zubereitungen auch bei Schlangenbissen<br />

und giftigen Stacheln einiger<br />

Insekten.<br />

Schließlich setzt man die Heilpflanze<br />

auch bei Dyspepsie, Appetitverlust,<br />

Durchfall, unregelmäßiger Stuhlgang,<br />

Malaria, Grippe sowie <strong>Infektionen</strong><br />

der Atemwege ein.<br />

Ähnlich verhält es sich mit der Anwendung<br />

in Malaysia. Dort verwenden<br />

die Menschen einen Sud aus<br />

dem Blattextrakt, um Erkältungen,<br />

Bluthochdruck, Diabetes, Krebs,<br />

Malaria und ebenfalls Schlangen -<br />

bisse zu behandeln.<br />

Studien zur Anwendung<br />

bei Krebs<br />

Weitere untersuchungen vermuten,<br />

dass die bitter schmeckende Pflanze<br />

auch bei Krebs nützlich ist (antikarzinogene<br />

Effekte). Wobei in diesem<br />

Zusammenhang vor allem das sehr<br />

bittere Diterpenoid im Fokus steht.<br />

In diesem Sinne soll die Anwendung<br />

von Kalmegh die Wachstumsraten<br />

bei Krebserkrankungen senken und<br />

Krebszellen dazu bringen, den programmierten<br />

Zelltod – das Suizidprogramm<br />

Apoptose – einzuleiten.<br />

Bei der adjuvanten Behandlung mit<br />

Kalmegh zur Chemotherapie konnten<br />

man übrigens positive Effekte bei<br />

Brustkrebs, Prostatakrebs und<br />

Lebertumoren beobachten.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 71


Interessante Fakten<br />

zur Wirkung der Vogelbeere,<br />

der Eberesche<br />

(Vogelbeerbaum), und<br />

ihrer Früchte<br />

Seit jeher schätzte der Mensch die<br />

<strong>gesund</strong>en und nahrhaften Früchte<br />

der Ebersche. Wegen des hohen<br />

Gehalts an Vitamin C hat man die<br />

Vogelbeere früher zur Behandlung<br />

von Skorbut eingesetzt. Außerdem<br />

verwendete man die Früchte als<br />

Vogelköder. Der lateinische Name<br />

deutet noch darauf hin. Die Germanen<br />

verehrten die Eberesche übrigens<br />

als heiligen Baum.<br />

Die Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />

ist tatsächlich keine Esche, sondern<br />

eher eine Wortkombination<br />

aus Aber (glaube) und Esche: Ihre<br />

Blätter sind genauso gefiedert wie<br />

die der Esche. Die sommergrüne<br />

Vogelbeere gehört in die Familie<br />

der Rosengewächse, wird im Normalfall<br />

80 Jahre alt und erreicht<br />

eine Wuchshöhe von 15 Metern.<br />

© Timmary / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/vogelbeere-eberesche-wirkung/<br />

72 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Vogelbeere, Eberesche<br />

Sorbus aucuparia<br />

Die Vogelbeere enthält neben sehr viel Vitamin C und wichtige<br />

Pflanzenstoffe. Der Verzehr der Früchte der Eberesche gilt als ein<br />

Geheimtipp für Sänger, um ihren Stimmbändern Gutes zu tun.<br />

In der Vogelbeere, in der<br />

Eberesche, stecken viele sekundäre<br />

Pflanzenstoffe und<br />

Provitamin A. Diese sind gemeinsam<br />

für die positive Wirkung<br />

verantwortlich. Ent<strong>gegen</strong> aller Vermutungen<br />

ist die Vogelbeere und die<br />

Früchte der Eberesche (des Vogelbeerbaums)<br />

nicht giftig.<br />

Die Früchte der Vogelbeere schmekken<br />

nach dem ersten Frost sogar<br />

süßlich. Sie enthalten viel Vitamin C<br />

und eignen sich gut zum Einkochen.<br />

Beliebt sind auch die Marmelade, der<br />

Likör, der Schnaps sowie der Saft.<br />

Außerdem legen neueste untersuchungen<br />

nahe, dass die Vogelbeere,<br />

Sorbus aucuparia, eine vielversprechende<br />

Quelle für natürliche Verbindungen<br />

mit antioxidativen und biologischen<br />

Wirkungen ist.<br />

Baum und Blüten<br />

Im Alter von fünf bis sechs Jahren<br />

erlangt der Vogelbeerbaum die Blühfähigkeit.<br />

Der Blütenstand entspricht<br />

einer Schirmrispe, die 200 bis 300<br />

Blüten vereinigt. Die Früchte reifen<br />

im August bis September.<br />

Wobei die leuchtend roten, glatten<br />

Früchte sind im botanischen Sinne<br />

Apfelfrüchte sind, man bezeichnet<br />

sie jedoch im Volksmund als Beeren.<br />

Die Eberesche kommt zwar mehr<br />

oder weniger in ganz Europa vor, vor<br />

allem aber in der Alpenregion.<br />

Eine Besonderheit stellt das Chlorophyll<br />

dar, das sich unter der glatten<br />

rinde der Zweige befindet. Dies befähigt<br />

den Baum bereits vor dem<br />

Laubaustrieb zur Photosynthese.<br />

Die Vogelbeere als Lieferant<br />

für Vitamin C<br />

Die Vogelbeere enthält also sehr viel<br />

Vitamin C. Der Geschmack ist säuerlich-bitter.<br />

Jedoch sind die Früchte<br />

der Eberesche nicht giftig für den<br />

Menschen. Im Grunde genommen<br />

kann aber die enthaltene Parasorbinsäure<br />

Beschwerden verursachen.<br />

rohe Früchte können bei Menschen<br />

mit empfindlichem Magen zu Problemen<br />

führen. Mittlerweile gibt es<br />

in unseren Breiten Sorten, die weniger<br />

bitter sind. Zudem sorgen auch<br />

Frostzeiten dafür, dass die Früchte<br />

bekömmlicher werden.<br />

In 100 g der Vogelbeere finden sich<br />

100 mg Vitamin C, zudem Vitamin A<br />

und Sorbit, ein Stoff zum Süßen. Das<br />

macht die Früchte der Eberesche für<br />

den Winter zu einem wertvollen Geschenk<br />

aus der natur.<br />

Der Saft sowie die Marmelade aus<br />

Vogelbeere leisten als Vitamin C-<br />

Bombe für die Abwehrkräfte und<br />

auch <strong>gegen</strong> Erkältungskrankheiten<br />

gute Dienste.<br />

Die Beeren lösen auch den zähen<br />

Schleim. Sie sind zudem wirksam bei<br />

Heiserkeit. Dazu kann man auch getrocknete<br />

Beeren einzeln kauen.<br />

Getrocknete Früchte regen<br />

die Nierentätigkeit an<br />

Die getrocknete Beeren regen auch<br />

die tätigkeit der nieren an. So können<br />

sie nierensteine lösen. Das ist<br />

schon lange in der Volksmedizin bekannt.<br />

Auch eine Entgiftungskur<br />

kann man mit getrockneten Beeren<br />

über 30 tage machen.<br />

Dazu kaut man am ersten tag eine<br />

Beere. Am zweiten tag isst man zwei<br />

Beeren. Am dritten tag kaut man 3<br />

Beeren. Weiter nimmt man bis zum<br />

15. tag jeweils eine Beere mehr.<br />

Schließlich verringert man dann<br />

wieder den Konsum bis auf 1 Beere<br />

am tag.<br />

Als pflanzliche Mittel verwendet man<br />

die Blüten und Blätter. Damit bereitet<br />

man einen Eberesche-tee, der <strong>gegen</strong><br />

Erkältungen hilfreich ist.<br />

Im Grunde genommen kann man alles<br />

an der Eberesche verwenden. Aus<br />

den Blüten entsteht ein wunderbares<br />

Hustengetränk, auch für Kinder. Die<br />

Blüten werden dabei in Milch aufgekocht<br />

und mit Honig gesüßt. Der<br />

Blättertee kann bei Durchfall und<br />

Magenerkrankungen gute Dienste<br />

leisten.<br />

Außerdem hilf die Vogelbeere bei der<br />

Blutreinigung sowie als Blasen- und<br />

nierenreiniger. Die Früchte sind<br />

übrigens auch ein ausgezeichnetes<br />

Lungenheilmittel.<br />

Eine lange tradition hat der Vogelbeerschnaps<br />

in weiten teilen Österreichs.<br />

Wobei man diesen sehr<br />

arbeitsaufwendig herstellen muss.<br />

Die Früchte der<br />

Eberesche als Geheimtipp<br />

für SängerInnen<br />

Egal, ob man frische Beeren oder auf<br />

den getrockneten Vorrat der Eberesche<br />

zurückgreift. Beide halten die<br />

Stimmbänder geschmeidig und sind<br />

ein Geheimtipp für redner und Sänger.<br />

Dabei reichen bereits 3 bis 5<br />

Beeren pro tag schon aus.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 73


Einjähriger Beifuß<br />

Artemisia annua<br />

Einjähriger Beifuß mit dem sekundären Pflanzenstoff Artemisinin<br />

hilft nicht nur <strong>gegen</strong> Malaria und Krebs, sondern auch <strong>gegen</strong><br />

<strong>Infektionen</strong> und in der Corona-Krise <strong>gegen</strong> Covid 19 .<br />

© Marinallia / shutterstock.com<br />

Artemisinin im Einjährigen Beifuß <strong>gegen</strong> Malaria und Krebs<br />

Seit dem Jahr 2002 ist der Einjährige Beifuß als Mittel <strong>gegen</strong> Malaria von der WHO anerkannt. Im Jahr 2015 bekam<br />

die Chinesin Youyou Tu den Medizinnobelpreis für die bereits im Jahr 1971 erforschte und veröffentlichte Entdekkung,<br />

dass das im Beifuß enthaltene Artemisinin das Wachstum von Plasmodien hemmt. Und Plasmodien lösen bekanntlich<br />

die gefürchtete Malaria aus. Eine Beifuß-Anwendung (Tee-Zubereitungen) sollte man aber nicht leichtfertig<br />

einsetzen. Denn das kann die Gefahr von Resistenzen <strong>gegen</strong> Malaria steigern.<br />

Der Einjährige Beifuß – vor allem aus der traditionellen chinesischen Medizin, TCM, bekannt – gilt als stark blutreinigend<br />

und hochwirksam <strong>gegen</strong> Parasiten und andere Infektionserreger. Weiter konnten Studien krampflösende<br />

und verdauungsfördernde Wirkungen beschreiben. Schließlich setzt man in der Schulmedizin Zubereitungen aus<br />

Einjährigem Beifuß als antibiotische Zusatztherapie <strong>gegen</strong> Borreliose ein.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Analyse der molekularbiologischen Mechanismen von Artemisia annua<br />

mehrere aktive Komponenten <strong>gegen</strong> Krebs besitzt. Jedenfalls vermutet man, dass Artemisia annua eine<br />

vielversprechende Quelle für Medikamente <strong>gegen</strong> Krebs sein könnte.<br />

https://medmix.at/einjaehriger-beifuss-<strong>gegen</strong>-malaria-und-krebs/<br />

74 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Einjähriger Beifuß ist eine<br />

Jahrtausende alte Heilpflanze.<br />

Die Pflanze – auch<br />

als Artemisia annua bekannt – gehört<br />

zur Gattung der Korbblütler.<br />

Die Pflanze wird in China, Vietnam<br />

und in ostafrikanischen Ländern angebaut,<br />

wobei die Gewinnung durch<br />

die Extraktion getrockneter Blätter<br />

und Blüten geschieht. In unseren<br />

Breiten kommt Einjähriger Beifuß<br />

nur unbeständig vor.<br />

Die traditionelle chinesische Medizin<br />

setzt Beifuß seit mehr als zweitausend<br />

Jahren erfolgreich ein. und<br />

zwar bei <strong>Infektionen</strong>, Störungen der<br />

Verdauung sowie als Fiebermittel.<br />

Klassische Anwendungen<br />

Jedenfalls wirkt Artemisia annua<br />

entzündungshemmend, antibakteriell<br />

und antimikrobiell. Deswegen<br />

bietet die Heilpflanze vielversprechende<br />

Wirkungen bei verschiedenen<br />

Behandlungen.<br />

In den 1970er Jahren wurde die<br />

Wirksubstanz Artemisinin des einjährigen<br />

Beifuß und seine Wirksamkeit<br />

<strong>gegen</strong> Malaria entdeckt. Artemisinin<br />

wird heutzutage weltweit als<br />

Anti-Malaria-Mittel angewendet.<br />

Es laufen auch zahlreiche Studien<br />

zur Wirkung von Extrakten von Einjährigem<br />

Beifuß <strong>gegen</strong> Krebs sowie<br />

aktuell <strong>gegen</strong> Covid 19.<br />

Einjähriger Beifuß zeigt<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Covid 19<br />

In verschiedenen Studien hat die<br />

Forschung in den letzten drei jahren<br />

verschiedene Heilpflanzen allgemein<br />

auf antivirale Wirkung <strong>gegen</strong> verschiedene<br />

menschliche Viren wie<br />

HIV, HSV, tollwutvirus, SArS,<br />

MErS, Pockenvirus, Dengue-Virus,<br />

Influenzaviren sowie Coronaviren<br />

wie SArS-Cov-2 untersucht.<br />

In einer älteren Studie hat eine<br />

Laborstudie Kräuterextrakte aus vier<br />

verschiedenen Pflanzen – Einjährigem<br />

Beifuß, Lindera aggregata, Pyrrosia<br />

lingua und Spinnenlilie – eine<br />

bemerkenswerte antivirale Wirkung<br />

<strong>gegen</strong> das SArS-CoV gezeigt.<br />

Infolgedessen konnte man auch<br />

nachweisen, dass Extrakte aus dem<br />

einjährigen Beifuß auch <strong>gegen</strong> das<br />

Coronavirus SArS-CoV-2 und damit<br />

auch <strong>gegen</strong> Covid 19 helfen.<br />

unabhängig davon zeigten auch uS-<br />

Forscher, dass Artemisia annua-Extrakte<br />

die SArS-CoV-2-Infektion<br />

hemmen. Doch die antivirale Wirkung<br />

der Extrakte korrelierte weder<br />

mit Artemisinin noch mit dem gesamten<br />

Gehalt an Flavonoiden. Vermutlich<br />

ist es eine Kombination der<br />

Komponenten, die der SArS-Cov-2-<br />

Virus infektion ent<strong>gegen</strong>wirkt.<br />

Die Inhaltsstoffe des Einjährigen<br />

Beifuß (Artemisia annua) können jedenfalls<br />

eine vielversprechende<br />

hemmende Wirkung <strong>gegen</strong> Coronaviren<br />

und <strong>gegen</strong> Covid 19 entfalten.<br />

Gute Wirkungen bei der<br />

Wundheilung<br />

Übrigens haben unlängst Forscher<br />

eine nanofaserigen Wundauflage mit<br />

Einjährigem Beifuß eingesetzt. Der<br />

Wundverband zeigte hierzu antibakterielle<br />

Wirkungen <strong>gegen</strong> Staphylococcus<br />

aureus-Bakterien.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 75


CBD Tropfen, CBD-Öl<br />

Cannabidiol im<br />

Kampf <strong>gegen</strong><br />

<strong>Infektionen</strong><br />

wie Covid-19<br />

Die die nicht psychoaktive Cannabis-Verbindung<br />

Cannabidiol sorgt zum einen dafür, dass sich das<br />

Viren- und Bakterien-Wachstum verlangsamt.<br />

Außerdem fördert das CBD einen guten,<br />

erholsamen Schlaf und lindert Schmerzen und<br />

Unwohlsein.<br />

76 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM<br />

© Tinnakorn jorruang / shutterstock.com


CBD (Cannabidiol) kann die Behandlung von<br />

Patienten mit Covid-19 unterstützen. Denn CBD kann<br />

allgemein <strong>gegen</strong> Entzündungen im Körper helfen<br />

und das Immun system stärken.<br />

Zur Wirkung von Cannabis-<br />

Verbindungen wie Cannabidiol<br />

(CBD) für Patienten<br />

mit Covid-19 gibt es mittlerweile<br />

einige Informationen aus<br />

wissenschaftlichen Studien. Auch ältere<br />

Daten weisen bereits hin, dass<br />

bestimmte Inhaltsstoffe von Cannabis<br />

und CBD Entzündungen hemmende<br />

Eigenschaften haben, eine<br />

antivirale Wirkung <strong>gegen</strong> Viren entfalten<br />

sowie das Immunsystem stärken<br />

können.<br />

CBD soll helfen, das<br />

Immunsystem und somit<br />

die Abwehrkräfte<br />

zustärken.<br />

Cannabidiol kann<br />

auch eine gute Alternative<br />

zusätzliche zu<br />

den üblichen Erkältungsmitteln<br />

sein. Die<br />

Cannabis-Verbindung<br />

Cannabidiol, die nicht<br />

psychoaktiv ist, sorgt<br />

zum einen dafür, dass<br />

sich das Viren- und<br />

Bakterien-Wachstum<br />

verlangsamt. Außerdem<br />

fördert das CBD<br />

einen guten, erholsamen<br />

Schlaf. Schließlich<br />

lindert Cannabidiol<br />

Schmerzen und<br />

Unwohlsein und verbessert<br />

den<br />

Allgemeinzustand.<br />

CBD bei Covid-19<br />

Eine Studie aus Kanada untersuchte<br />

beispielsweise den potenziellen nutzen<br />

von Cannabis, CBD, bei der Behandlung<br />

von Covid-19. Die Forscher<br />

konnten zeigen, dass die Inhaltsstoffe<br />

der Cannabinoide die Vermehrung<br />

der Viren (Virusreplikation) hemmen<br />

und das Immunsystem stärken<br />

konnten. Obendrein soll CBD dem<br />

Zytokinsturm bei schweren Verläufen<br />

von Covid-19 ent<strong>gegen</strong>wirken<br />

können.<br />

© Celtstudio / shutterstock.com<br />

Dementsprechend könnte CBD auch<br />

eine therapeutische Option bei der<br />

Behandlung für Patienten mit Covid-<br />

19 sein könnte. Auch, indem es die<br />

entzündlichen reaktionen des Körpers<br />

reduziert. Es ist jedoch wichtig<br />

zu betonen, dass weitere Studien die<br />

Wirksamkeit und Sicherheit von<br />

Cannabis und CBD bei Covid-19 besser<br />

bewerten sollten.<br />

Cannabidiol für das<br />

Immunsystem und <strong>gegen</strong><br />

andere Viren<br />

Zu CBD gibt es mehrere Vorstudien<br />

und klinische Studien, die darauf<br />

hinweisen, dass CBD entzündungshemmende<br />

Eigenschaften hat und<br />

das Immunsystem verbessern kann.<br />

Es gibt einige Studien, die darauf<br />

hinweisen, dass Cannabidiol (CBD)<br />

antivirale Eigenschaften haben<br />

könnte. CBD kann auf verschiedene<br />

Arten auf das Immunsystem einwirken.<br />

Einschließlich der unterdrükkung<br />

der Entzündungsreaktionen,<br />

die bei Virusinfektionen auftreten<br />

können.<br />

Eine andere Studie 2020 ergab, dass<br />

CBD in Zellkulturen die Vermehrung<br />

des Herpes-Simplex-Virus (HSV-1)<br />

hemmen konnte. Andere Daten fanden<br />

heraus, dass CBD ebenfalls in<br />

Zellkulturen antivirale Aktivität <strong>gegen</strong><br />

das Hepatitis-C-Virus (HCV)<br />

aufweisen kann.<br />

Die Ergebnisse anderer Vorstudien<br />

zeigen, dass andere Cannabinoide,<br />

wie tetrahydrocannabinol (tHC),<br />

antivirale Eigenschaften haben können.<br />

Eine im Jahr 2003 durchgeführte<br />

untersuchung ergab, dass<br />

tHC in der Lage war, die Vermehrung<br />

des SArS-Coronavirus in Zellkulturen<br />

zu hemmen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 77


Von CBD Öl bis<br />

Salben - Hanfprodukt<br />

odukte<br />

und ihre Anwendung<br />

<strong>gegen</strong> Schm<br />

hmerzenen<br />

CBD <strong>gegen</strong> Schmerzen -<br />

Hilft es wirklich?<br />

V<br />

iele Mensc hen haben<br />

positive Erfahrun<br />

ahrungen<br />

mit der Anwendung von<br />

CBD bei verschiedenen<br />

Arten von Schmerzen<br />

gemacht - sei es<br />

Kopfschm<br />

erzen, Men-<br />

struationsbesc<br />

hwerden,<br />

Gelenkschmerzen oder<br />

chronische Schmerzen.<br />

Auch die Anwendung-<br />

smöglichkeiten von CBD<br />

Hanfprodukten sind so<br />

vielfältig und individuell<br />

wie jeder Mensch selbst.<br />

Die Wissenschaft hinter CBD und<br />

Schmerzlinderung ist komplex. Manche<br />

trauen dem “Hype” um den legalen<br />

Hanf-Wirkstoff Cannabidiol (CBD) nicht.<br />

Doch tatsächlich h gibt es Erklärungen zu<br />

der potenziellen Wirkungsweise. CBD<br />

Öl interagiert t mit unser em Endocanna-<br />

binoid Syst<br />

stem (E CS), das eine entschei-<br />

dende Rolle bei der Regulierung einer<br />

Vielzahl von Kör<br />

örperfunktionen spielt,<br />

einschließlich h Schmerzwahrnehmung.<br />

Das ECS besteht eht aus einer Reihe von<br />

Re zeptoren, en, die über den ganz<br />

en<br />

Körper verteilt t sind und unter anderem<br />

an der Regulierung von Schmerz und<br />

Entzündung beteiligt sind.<br />

CBD interagiert insbesondere mit<br />

den beiden Haupt aupttypen von Can<br />

-<br />

nabinoid-Rezeptoren, en, CB1 und CB2.<br />

Während CB1-Rezeptoren en hauptsä ch-<br />

lich im Gehirn und im zentr<br />

alen Ner-<br />

vensyst<br />

stem vorkommen und bei der<br />

Schmerz Regulierung eine e Rolle spielen,<br />

sind CB2-Rezeptoren überwiegend in<br />

Zellen des Immunsyst<br />

stems zu finden<br />

und mit entzündlichen Reaktionen<br />

verbunden. Obwohl CBD keine hohe<br />

Bindungsaffinität zu diesen Rezeptoren<br />

aufweist, beeinflusst es deren Aktivität<br />

indirekt, unter anderem em dur ch Hem-<br />

mun g des Abbaus von Anandamid,<br />

einem körpereigenen Cannabinoid, das<br />

Schmerzen reguliert. Darüber hinaus<br />

hat CBD auch entzündungsh<br />

em-<br />

mende Wirkungen, die dazu beitragen<br />

k önnen, Schmerzen zu lindern.<br />

Das sagt die Forschung zu<br />

dem Thema<br />

Trotz der vielen An ekdoten und pos-<br />

itiven Erfahrun ahrungsberichte ist die wis-<br />

senschaftliche Forschung zum Thema<br />

CBD und Schmerzlinderung noch nicht<br />

abschließend geklärt. Einige Studien<br />

weisen darauf auf hin, dass CBD Tropfen<br />

bei der Linderung von chronischen<br />

Schmerzen, en, insbesondere bei Neuropa-<br />

thie und Krebserkrankungen, wirksam<br />

sein k önnen. W eitere Untersuchungen<br />

deuten en dar<br />

auf hin, dass CBD Hanföl<br />

eine e entzündungshemmende Wirkun<br />

g<br />

haben und dadurch Schmerzen, die<br />

durch Entzündungen verursacht<br />

werden, lindern kann.<br />

78 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


So kannst du CBD Produkte<br />

bei Sc<br />

hm erzen anwenden<br />

Weil Hanfprodukte wie CBD Öl oder<br />

CBD Balsam Naturprodukte sind,<br />

kann die Wir<br />

kung von Person zu Per-<br />

son anders ausfallen. allen. Immerhin ist ja<br />

auch jeder Mensch anders und auch<br />

die Schmerzen, die man empfindet,<br />

sind einzigartig. Daher ist es wichtig,<br />

dass man Cannabidiol so anwenden<br />

kann, wie es einem am besten passt.<br />

Zum Glück gibt es verschiedene CBD<br />

Hanfprodukt<br />

e, die bei unterschiedli-<br />

chen Schmerzen Anwendung finden<br />

können.<br />

PMS und P eriodenschmer-<br />

z en CBD Öl k ann helfenen<br />

Leider können viele Frauen davon<br />

jeden Monat erneut ein Lied singen:<br />

Krämpfe während der Periode oder<br />

das prämenstruelle Syndrom (PMS)<br />

mit Stimmungsschwankungen, Äng-<br />

sten, Unwohlsein. Weil viele Frauen<br />

nicht unbedin gt jeden Monat Schmer-<br />

zmit teln nehm<br />

en oder diese reduz-<br />

ieren wollen, haben sie CBD Hanföl<br />

für sich entdeckt. Die Anwendung ist<br />

denkbar einfach: Man tropft sich das<br />

CBD Öl einfa<br />

ach unter die Zunge. Das<br />

Öl eignet sich sowohl zur dauerhaften<br />

Einnahme als auch zur Verwendung<br />

nach Bedarf.<br />

Es macht besonders Sinn, ein CBD<br />

Öl zu wählen, welches noch weitere<br />

Zusatzstoffe hat , die bei Perioden-<br />

sc hmerzen en gut tun. Ein Man gel an<br />

Zink oder Magnesium bspw. gilt als<br />

A uslöser für Zyklusstörungen und<br />

Krämpfe. Bei Periodenk<br />

iodenkrämpfen kann<br />

man also zusätzlich Magnesium und<br />

Zink einnehmen. Tipp: Ein weiteres<br />

Naturmittel, welches es bei Menstrua-<br />

tionsproblemen empfohlen wird, ist<br />

übrigens Ingwer.<br />

Hilft da, wo es weh tut –<br />

CBD Balsam bei Ver<br />

erspan-<br />

nung<br />

CBD Tropfen zählen zur inn erli-<br />

chen Einnahme und sind damit der<br />

„Klassiker“. Die Vorteile von CBD Öl<br />

liegen auf der Hand: einfach zu dosie-<br />

ren und einfach zu verwenden. Aber<br />

auch die äußerliche Anwendung von<br />

CBD Produkten gewinnt immer mehr<br />

an Beliebtheit und auch hier ist der<br />

Pluspunkt offensic ensichtlich: h: CBD Balsam<br />

hilft da, wo es weh tut. Wenn du nach<br />

einem Bürotag einen ver<br />

spannten Na-<br />

cken hast, kann du den CBD Balsam<br />

auftragen.<br />

Auch gibt es Erfahrun ahrungsberichte von<br />

Mensc hen, die aufgrund von Rheuma<br />

oder Arthritis unter Gelenkschmerzen<br />

leiden und CBD Cremes es oder CBD<br />

Balsam verwenden. Bei Produkten<br />

der CBD Hanfkosmetik sollte lediglich<br />

darauf geachtet werden, dass alle In-<br />

Schmerzlinderung den<br />

ganzen T ag mit CBD<br />

Pflaster<br />

ern<br />

Noch bequemer geht es mit CBD<br />

Pflastern. Sie sind eine bequeme e und<br />

effektiv ektive e Möglichkeit, die potenziellen<br />

Vorteile von Cannabidiol zu nutzen.<br />

Diese Pflastter sind mit dem Hanf-Ex-<br />

trakt versetzt und werden direkt auf<br />

die Haut aufgetr<br />

getragen, und zwar an<br />

Stellen, die Schmerzen verursachen. en.<br />

Das Besondere an CBD Pflaster<br />

ist, dass stetig über einen längeren<br />

Zeitraum der Wirkstoff freigesetzt t wird,<br />

was zu einer dauerhaften Linderung<br />

führen kann. Man kann CBD Pflaster<br />

bis zu 12 Stunden tragen, also bei<br />

Bedarf den ganz<br />

en Tag oder die ganz<br />

e<br />

Nacht.<br />

Sie sind besonders nützlich für Men-<br />

oder Entzündungen leiden und eine<br />

kontinuierliche Abgabe von CBD wün-<br />

schen, die an chronischen Schmerzen<br />

schen. Darüber hinaus ermöglichen en sie<br />

eine gezielte Anwendung, da das CBD<br />

direkt an die betr offene Stelle abge-<br />

geben wird. CBD Pflaster sind außer-<br />

dem diskret und leicht zu verwenden.<br />

Zudem vermeiden sie den Verdauun<br />

g-<br />

strakt, was zu einer höheren Bioverfüg-<br />

barkeit des CBD führt.<br />

Quellen:<br />

Mechoulam, R., & Parker, L. A. (2013). The endocannabinoid oid system<br />

haltsstoffe natürlichen Ursprungs sind.<br />

and the brain. Annual review of psychology, 64, 21-47.<br />

De Gregorio, D., McLaughlin, R. J., Posa, L., Ochoa-Sanchez, R., Enns,<br />

In Cannabidiol steckt die heilende<br />

J., Lopez-Canul, M., ... & Gobbi, G. (2019). Cannabidiol modulates<br />

serotonergic transmission and reverses both allodynia and anxi- ety-like behavior in a model of neuropathic pain. Pain, 160(1),<br />

136.<br />

Hammell, D.C., et al. (2016). Transdermal cannabidiol reduces es in- der Natur willst du ausnutzen. Da<br />

flammation and pain-related behaviours in a rat model of arthritis.<br />

European Journal of Pain.<br />

haben chemische Zusatzstoffe in einer<br />

Stockings, E., et<br />

al. (2018). Cannabis and cannabinoids for the<br />

treatment of people p with chronic non-cancer cer pain conditions: a<br />

systematic review ew and meta-analysis of controlled and observa-<br />

Kraft der Hanfpflanze und diese Power<br />

C annabis-Creme nichts zu suchen!<br />

tional studies. Pain.<br />

15% RABATT!<br />

GUTSCHEINCODE: MEDMIX15<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 79


Wirkung zahlreicher<br />

Wildkräuter <strong>gegen</strong><br />

© Jp.van.Vuuren / shutterstock.com<br />

Erkältung und<br />

virale <strong>Infektionen</strong>.<br />

Wildkräuter wie<br />

Fenchel, Thymian, Königskerze und<br />

Spitzwegerich können <strong>gegen</strong> Erkältung<br />

und <strong>Infektionen</strong> durch Viren und Bakterien<br />

schützende Wirkung entfalten.<br />

Nachstehend werden<br />

einige ausgewählte<br />

Pflanzen beziehungsweise<br />

Wildkräuter <strong>gegen</strong><br />

Erkältung und <strong>Infektionen</strong> mit<br />

Viren beschrieben, die das Leben in<br />

der kalten Jahreszeit bei grippalen<br />

Infekten mit Schnupfen, Husten<br />

oder Atembeschwerden sowie <strong>Infektionen</strong><br />

mit Viren erleichtern können.<br />

Zu den diesen Wildkräutern gehören<br />

Fenchel, thymian, Kamille oder<br />

Anis, die auch ätherische Öle mit<br />

sehr guter Wirkung enthalten.<br />

Wirkung der Wildkräuter<br />

und ihrer ätherischen Öle<br />

Ätherische Öle sind Gemische<br />

pflanzlicher Sekundärstoffe, die flüssig,<br />

lipophil und flüchtig sind. Die<br />

Komponenten ätherischer Öle gehören<br />

zu den terpenen (Monoterpene,<br />

Sesquiterpene) oder zu den Phenylpropanderivaten.<br />

Sie umfassen ein<br />

großes Wirkungsspektrum (Sakkas &<br />

Papadopoulou 2017, Pandey et al.<br />

2017). Folgende Wirkungen entfalten<br />

die Ätherischen Öle aus Wildkräutern:<br />

● <strong>gegen</strong> Entzündungen<br />

(antiphlogistisch);<br />

● antiseptisch, um die Keimzahl auf<br />

Oberflächen und Wunden zu<br />

verringern;<br />

● antiviral, <strong>gegen</strong> Viren gerichtet;<br />

● antibakteriell, <strong>gegen</strong> Bakterien<br />

gerichtet;<br />

● antifungal, <strong>gegen</strong> Pilze gerichtet;<br />

● sekretolytisch oder mukolytisch,<br />

also die Bildung von dünnflüssigem<br />

Schleim fördert, damit man den<br />

Schleim aus den oberen Luftwegen<br />

besser fördern kann;<br />

80 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


https://medmix.at/wildkraeuter-in-der-erkaeltungszeit/<br />

● immunmodulatorisch, das<br />

Immunsystem und die Abwehrkräfte<br />

stärkend;<br />

● spasmolytisch, krampflösend, um<br />

den Spannungszustand der glatten<br />

Muskulatur oder Verkrampfungen<br />

zu lösen;<br />

● Schließlich können sie auch<br />

diuretisch (harntreibend), sedativ<br />

(beruhigend), hautreizend,<br />

appetitanregend und<br />

verdauungsfördernd wirken.<br />

Interessant sind auch Berichte zu<br />

Wildkräutern beziehungsweise Kräutern,<br />

die über bisher weniger bekannte<br />

Wirkungen entfalten. Wie <strong>gegen</strong><br />

Depressionen (antidepressiv) sowie<br />

als unterstützung der Wundheilung<br />

(Sakkas & Papadopoulou 2017).<br />

Wildkräuter <strong>gegen</strong><br />

Erkältung, Husten und<br />

Viren-<strong>Infektionen</strong><br />

um grippalen Infekten wirkungsvoll<br />

zu begegnen, können auch viele weitere<br />

Heilkräuter beziehungsweise<br />

Wildkräuter <strong>gegen</strong> Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />

dienen, die an dieser Stelle<br />

nicht näher beschrieben werden. Das<br />

sind beispielsweise Anis, Eukalyptus,<br />

Kamille, Pfefferminze und Salbei.<br />

Für typische Erkältungs- und Husten-<br />

sowie Bronchial-tees reichen<br />

in der regel reichen drei bis vier Bestandteile,<br />

mehr als sieben sollten es<br />

nicht sein.<br />

Die Zusammensetzung von Hustentees<br />

ist denen der Bronchial-tees<br />

sehr ähnlich. Im Gegensatz dazu findet<br />

man in Erkältungs-tees neben<br />

expektorierenden Kräutern zusätzlich<br />

diaphoretisch (schweißtreibend)<br />

wirkende Drogen, wie Linden- und<br />

Holunderblüten. Salbei wirkt ebenso<br />

wie thymian antiseptisch.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 81


© Halil ibrahim mescioglu / shutterstock.com<br />

Hustentees (Bronchialtees)<br />

sind seit jeher beliebt und bewährt<br />

https://medmix.at/hustentees-bronchialtees/<br />

82 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


In der Volksmedizin setzen die Menschen seit langem<br />

erfolgreich Hustentees und Bronchialtees ein. Es gibt gut<br />

wirksame Teemischungen für die jeweiligen Beschwerden.<br />

Hustentees und Bronchialtees<br />

kommen vor<br />

allem bei Husten und<br />

anderen Symptomen<br />

einer Bronchitis zum Einsatz. Im<br />

Grunde genommen kann man hierzu<br />

sehr unterschiedlich wirksame teemischungen<br />

nehmen. Denn die Beschwerden<br />

können sich bei Erkältungskrankheiten<br />

rasch ändern.<br />

Beispielsweise kann ein beginnender<br />

reizhusten innerhalb kürzester Zeit<br />

einen verschleimten Husten zur<br />

Folge haben, was meistens auf eine<br />

Entzündung der Bronchien hinweist.<br />

Dementsprechend sollten<br />

teemischungen auf die jeweiligen<br />

aktuellen Erfordernisse abgestimmt<br />

werden.<br />

Sollten die Symptome allerdings bereits<br />

seit knapp drei Wochen<br />

bestehen, so sollte unbedingt ein<br />

Arzt eine adäquate untersuchung<br />

durchführen.<br />

Hustentees und<br />

Bronchialtees zur<br />

Vorbeugung empfohlen<br />

Man kann Hustentees und Bronchial -<br />

tees auch vorbeugend konsumieren,<br />

vor allem in der kalten Jahreszeit ist<br />

das sinnvoll. richtig zubereitet<br />

schmecken die meisten tees auch<br />

sehr gut und wärmen den Organismus<br />

innerlich.<br />

Hustentees bei trockenem<br />

Reizhusten<br />

Die Heilpflanzen Eibisch, Isländisch<br />

Moos (Flechte), Malve (Käsepappel),<br />

Spitzwegerich und Königskerze enthalten<br />

pflanzliche Schleime, die sich<br />

im Wasser lösen. Diese gelösten<br />

naturstoffe hüllen die entzündeten<br />

Schleimhäute im hinteren rachenraum<br />

ein und schützen vor lokalen<br />

reizungen. Schließlich können sie<br />

dadurch auch peripher den reiz -<br />

husten unterdrücken. Prinzipiell<br />

haben sich auch Hustentees mit<br />

Auswurf fördernden Heilpflanzen<br />

wie beispielsweise thymian und<br />

Süßholzwurzel gut bewährt.<br />

Schonende Zubereitung<br />

mit kaltem Wasser<br />

Wenn man mit schleimhaltigen<br />

Heilpflanzen Hustentees und<br />

Bronchialtees zubereitet, dann<br />

sollte man das jedenfalls schonend<br />

mit kaltem Wasser tun.<br />

Denn jene Pflanzenstoffe, die beispielsweise<br />

in Isländisch Moos und<br />

im Spitzwegerich <strong>gegen</strong> Viren und<br />

andere Keime helfen, können das<br />

mikrobielle Wachstum verschiedener<br />

Krankheitserreger stundenlang<br />

verzögern, wenn man sie so behutsam<br />

zubereitet.<br />

In diesem Sinne werden durch die<br />

Herstellung mit kaltem Wasser die<br />

bitter schmeckenden Flechtensäuren<br />

aus Isländisch Moos sehr schlecht<br />

extrahiert. Damit schmeckt dann der<br />

tee auch besser und angenehm.<br />

© afcom<br />

Die reizlindernde Wirkung von<br />

Isländisch Moos hilft mit seinen<br />

Schleimstoffen in Hustenmittel<br />

bei trockenem Reizhusten.<br />

Die einzelnen Bestandteile werden in<br />

geschnittenem Zustand vermischt<br />

und am besten in einem Glas aufbewahrt.<br />

Das gut verschließbare Gefäß<br />

sollte die Heilpflanzen vor Feuchtigkeit<br />

und Licht schützen.<br />

Zur Zubereitung wird 1 Esslöffel der<br />

Heilpflanzen-Mischung mit<br />

Isländisch Moos und Spitzwegerich<br />

mit etwa 150 ml beziehungsweise<br />

einer teetasse Wasser mit Zimmertemperatur<br />

übergossen.<br />

In Folge soll die tee mischung unter<br />

gelegentlichem umrühren 1 bis 2<br />

Stunden stehen.<br />

Anschließend seiht man den tee<br />

durch ein teesieb ab.<br />

Hustentees und Bronchialtees sollte<br />

man eigentlich frisch trinken. Wer<br />

aber einen Vorrat braucht, sollte den<br />

Hustentee in einer gut verschlossenen<br />

thermoskanne aufbewahren.<br />

Schließlich erwärmt man den tee<br />

nur leicht (nicht heiß) und trinkt ihn<br />

bei Bedarf schluckweise.<br />

Wirkungen von<br />

Hustentees und<br />

Bronchialtees<br />

Die Heilpflanzen Anis und Fenchel,<br />

thymian und Quendel fördern mit<br />

ihren ätherischen Ölen die Sekretion<br />

von Bronchialsekret und steigern die<br />

Zilienbewegung der Bronchien. Dadurch<br />

verflüssigen sie festsitzendes<br />

Sekret, das betroffene Personen in<br />

Folge leichter abhusten können.<br />

Betroffene Patienten sollten<br />

schließlich krampflösende tees bei<br />

Krampf- und reizhusten, wie er<br />

besonders bei Asthma bronchiale<br />

auftritt, auch <strong>gegen</strong> das Austrocknen<br />

trinken. Deshalb empfehlen<br />

Experten auch, dementsprechende<br />

Hustentees und Bronchial tees häufig<br />

zu konsumieren.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 83


Eibisch<br />

Althaea officinalis<br />

Eibisch hilft uns vor allem mit seiner reizmildernden Wirkung<br />

<strong>gegen</strong> Husten und Heiserkeit. Auch bei Erkältung, Grippe und<br />

Covid 19 helfen seine Naturstoffe. Sowohl für Eibischblätter und<br />

Eibischwurzel stehen zahlreiche wirksame Darreichungsformen<br />

zur Verfügung: Bonbons und Lutschtabletten, Tee und Saft,<br />

Tropfen, Sirup und ätherisches Öl.<br />

Die Heilpflanze Eibisch<br />

soll vor allem als<br />

natürliches Mittel<br />

<strong>gegen</strong> Husten <strong>gegen</strong><br />

die lästigen Symptome eines<br />

trockenen, quälenden Hustens lindernde<br />

Wirkung bringen. Helfen sollen<br />

Eibischblätter und Eibischwurzel<br />

vor allem bei Schleimhautreizungen<br />

im Mund- und<br />

Rachenraum. Dabei kommt es<br />

meist zum beschriebenen trockenen<br />

reizhusten.<br />

Aber auch bei leichten Entzündungen<br />

der Magenschleimhaut<br />

wird Eibisch angewendet.<br />

Volks medizinisch haben die<br />

Menschen Zubereitungen aus der<br />

Eibischwurzel sogar bei Durchfall<br />

und Zystitis angewendet.<br />

Außerdem nahm man zerquetschte<br />

Eibischblätter für die topischer<br />

Anwendung auf der Haut bei<br />

Insektenstichen.<br />

Welche <strong>gesund</strong>e Wirkung<br />

Eibischblätter und Eibischwurzeln<br />

entfalten können<br />

Die in Eibisch, Eibischblättern und<br />

Eibischwurzel enthaltenen<br />

Schleimstoffe sind für die<br />

Wirkung als Hustenmittel<br />

© dadalia / shutterstock.com<br />

verantwortlich. Denn sie legen<br />

sich auf die gereizten Schleimhäute<br />

in Mund- und rachenraum und<br />

mildern so den trockenen, reizartigen<br />

Husten. Zudem bringen<br />

sie auch lindernde Effekte <strong>gegen</strong><br />

Heiserkeit. Wie erwähnt kann<br />

Eibisch auch Reizungen im Verdauungstrakt,<br />

wie beispielsweise<br />

leichten Magenschleimhaut -<br />

entzündungen ent<strong>gegen</strong>wirken.<br />

Diese Schleimstoffe befinden sich<br />

eben sowohl in Eibischblättern als<br />

auch in der Eibischwurzel. Die<br />

Wurzel enthält mit über 30 Prozent<br />

die höchsten Konzentrationen. Die<br />

reizmildernde Wirkung entfaltet<br />

sich umso stärker, je länger die<br />

Schleimstoffe Kontakt mit den<br />

Schleimhäuten haben.<br />

Vorkommen und<br />

Anwendung von Eibisch<br />

Im Grunde genommen ist die<br />

Heilpflanze Eibisch (Echte<br />

Eibisch – Althaea officinalis L.)<br />

in Europa und westlichen teilen<br />

Asiens heimisch. Hauptlieferanten<br />

sind die osteuropäischen Länder wie<br />

die Balkanländer und ungarn. Aber<br />

auch in Österreich und Belgien gibt<br />

es erwähnenswerte Vorkommen.<br />

Eibisch sollte man in kleinen Dosen<br />

mehrmals täglich einsetzen. Die jeweilige<br />

Darreichungsform sollte<br />

möglichst lange im Mund und<br />

im Rachen auf die<br />

Schleimhäute einwirken. Hierzu<br />

können Bonbons und Lutsch -<br />

tabletten sowie Tee, Saft oder<br />

Sirup verwendet werden.<br />

unter dem Strich zeigt Eibisch eine<br />

sehr gute Verträglichkeit und<br />

Sicherheit und ist dementsprechend<br />

auch für Kinder geeignet. Vorsicht<br />

ist im Zusammenhang mit Inter -<br />

aktionen gegeben. Denn Eibisch-<br />

Anwendungen sollten mit zeitlichem<br />

Abstand zu anderen Arzneimitteln<br />

eingenommen werden, um eine<br />

verminderte Aufnahme von gleichzeitig<br />

eingenommenen Arzneimitteln<br />

ausschließen zu können.<br />

84 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Schon im Altertum schätzten griechische und römische Ärzte den Eibisch. In diesem Sinne<br />

setzten Zubereitungen mit Eibischblättern und Eibischwurzeln als Heilpflanze <strong>gegen</strong><br />

verschiedene Beschwerden ein. Und zwar wegen ihrer reizmildernden Wirkung.<br />

Beispielsweise <strong>gegen</strong> Husten und Heiserkeit, aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden.<br />

Bei der Zubereitung von Eibischtee<br />

sind einige wesentliche Punkte zu<br />

beachten<br />

● Die Eibischblätter für einen Tee soll man mit heißem<br />

Wasser übergießen (ent<strong>gegen</strong> früherer Ratschläge).<br />

Hin<strong>gegen</strong> sollte man die grob zerkleinerten Eibischwurzeln<br />

für die innerliche Anwendung mit kaltem Wasser in<br />

Form eines Kaltwasserauszuges zubereiten. Dazu wird<br />

kaltes Wasser im Verhältnis eine Tasse und 3 Teelöffel<br />

Eibischwurzel angesetzt und etwa für acht bis zehn<br />

Stunden angesetzt. Danach seiht man den kalten Tee durch<br />

ein Sieb ab und trinkt mehrere Tassen davon täglich.<br />

● Gegen Entzündungen im Mund und im Rachen kann man<br />

den Tee auch sehr gut gurgeln und dann ausspucken.<br />

Man kann den Eibischtee aber durchaus auch schlucken.<br />

● Wenn man die Eibischwurzel in heißem Wasser kocht,<br />

verkleistert nämlich die enthaltene Stärke und verhindert<br />

das Herauslösen der gewünschten Schleimstoffe.<br />

© Lunov Mykola / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/eibisch-lindert-laestigen-husten/<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 85


Seit der Antike schätzen die Menschen<br />

Thymian als wertvolle Heilpflanze.<br />

So beschrieb im ersten Jahrhundert der<br />

römische Gelehrte Plinius (der Ältere)<br />

die positiven Wirkungen<br />

des Thymus vulgaris.<br />

Im 12. Jahrhundert beschrieb Hildegard<br />

von Bingen zahlreiche Einsatzgebiete<br />

der Heilpflanze Thymian.<br />

© Anuta23 / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/arzneipflanze-thymian-bei-erkaeltungen/<br />

86 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Thymian<br />

Thymus vulgaris<br />

Thymian ist eine leckere Gewürzpflanze. Sie hilft uns aber auch als<br />

Heilpflanze bei Erkältungen, Husten und Bronchitis.<br />

Der thymian zählt zu<br />

den wertvollsten<br />

Heilpflanzen bei<br />

Erkältungen, Husten<br />

und Bronchitis. Denn es gibt kaum<br />

einen Bereich bei Erkältungen, wo<br />

die Arzneipflanze nicht helfen könnte.<br />

Die größte Stärke liegt in den heilsamen<br />

Wirkungen seiner naturstoffe<br />

in Bezug auf die Lunge und den<br />

Bronchien.<br />

Die ätherischen Öle mit dem Wirkstoff<br />

thymol zeigen auch starke antimikrobiellen<br />

Eigenschaften, wodurch<br />

sich thymian als Bestandteil<br />

natürlicher Antiseptika mit Anwendungen<br />

in der Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

eignet.<br />

Eine der häufigsten Anwendungen<br />

sind thymianöl-Inhalationen bei<br />

Erkältung, Schnupfen und vor allem<br />

<strong>gegen</strong> Husten und Bronchitis.<br />

Dazu gibt man etwa 3 tropfen<br />

thymianöl in 2 Liter Wasser. Die<br />

Anwendung von thymian befeuchtet<br />

auch die gereizten nasennebenhöhlen.<br />

Zudem wirkt sie auch <strong>gegen</strong><br />

Erschöpfung.<br />

Thymol und Thymianöl bei<br />

Covid 19 und Grippe<br />

Die aktuelle Forschung nach neuen<br />

richtungen biologischer oder<br />

therapeutischer Aktivitäten von<br />

natürlichen pflanzlichen Mitteln<br />

umfasst auch ätherisches thymianöl<br />

und thymol.<br />

Denn thymol sowie ätherisches thymianöl<br />

werden in der traditionellen<br />

Medizin seit langem als schleimlösende,<br />

entzündungshemmende, antivirale,<br />

antibakte rielle und antiseptische<br />

Mittel verwendet.<br />

Die enthaltenen Verbindungen von<br />

Polyphenolen könnte vor allem auch<br />

für die Behandlung von Corona-Patienten<br />

mit der Coronavirus-Erkrankung<br />

Covid 19 relevant sein, wie eine<br />

rezente Studie zeigen konnte. unter<br />

dem Strich entfalten die naturstoffe<br />

hauptsächlich bei der Behandlung<br />

der oberen Atemwege gute Effekte.<br />

neue Studien haben auch Wirkungen<br />

<strong>gegen</strong> Krankheitserreger in den<br />

Schleimhäuten, <strong>gegen</strong> Pilzerreger<br />

und Leishmaniellen sowie andere<br />

Viren nachgewiesen. Selbst <strong>gegen</strong><br />

Krebszellen soll thymianöl mit seinem<br />

thymol positive Wirkungen<br />

entfalten können.<br />

Neue Anwendungen<br />

Zudem gibt es neue therapeutische<br />

Formulierungen, wie nanokapseln,<br />

die thymol enthalten. Diese könnten<br />

in der medizinischen Praxis von Vorteil<br />

sein und einen umfassenden Einsatz<br />

ermöglichen. Die umfassende<br />

Anwendung von ätherischem thymol-<br />

und thymianöl im Gesundheitswesen<br />

wäre jedenfalls sehr vielversprechend<br />

und kostengünstig.<br />

Thymian <strong>gegen</strong> Husten<br />

und Bronchitis<br />

Im Grunde genommen gehört der<br />

thymian zu den am häufigsten verwendeten<br />

pflanzlichen Hustenlösern.<br />

Viele pflanzliche Wirkstoffkombinationen<br />

mit thymian sind wirksam<br />

<strong>gegen</strong> Husten und Bronchitis.<br />

Aber auch bei Magen- und Darm -<br />

beschwerden kann die Arzneipflanze<br />

bei der Linderung von verschiedenen<br />

Beschwerden helfen.<br />

Grundsätzlich werden dem thymus<br />

vulgaris schleim- und krampflösende<br />

Wirkungen zugesprochen. Zudem<br />

soll die Heilpflanze den Auswurf fördern.<br />

Schließlich bekämpft es effektiv<br />

Krankheitserreger wie Bakterien,<br />

Viren und Pilzen und kann auch Entzündungen<br />

hemmen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 87


Spitzwegerich<br />

ein wirksames pflanzliches<br />

Mittel <strong>gegen</strong> Husten<br />

Spitzwegerich<br />

als Tee<br />

Für einen ganzen Tag ist die<br />

vierfache Menge mit 4 Esslöffel Teemischung<br />

mit 600 ml Wasser ideal. Die kann man dann in<br />

einer geschlossenen Thermoskanne aufbewahrt.<br />

https://medmix.at/spitzwegerich-als-hausmittel-<strong>gegen</strong>-husten/<br />

88 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Spitzwegerich<br />

(Plantago lanceolata)<br />

gilt als der König des<br />

Weges. Den alten<br />

Kelten soll er<br />

Orientierung ins<br />

Reich der Toten<br />

gegeben haben.<br />

Der Spitzwegerich ist ein bewährtes<br />

Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten. Er entfaltet<br />

Wirkungen <strong>gegen</strong> Beschwerden der<br />

Atemwege, Entzündungen der<br />

Mund-Rachenschleimhaut sowie auch<br />

bei Wunden.<br />

© Hetizia / shutterstock.com<br />

Vor allem als Hausmittel<br />

<strong>gegen</strong> Husten ist der<br />

Spitzwegerich sehr<br />

beliebt. Eigentlich soll ja<br />

der Husten ein schützender reflex<br />

sein, der die Atemwege reinigen hilft.<br />

Wobei sensible nervenfasern diesen<br />

reflex aus lösen. und zwar, auch<br />

wenn sie keinen Fremdkörper entfernen<br />

müssen. Das ist beispielsweise<br />

bei trockenem Husten der Fall. In<br />

vielen Fällen ist jedenfalls die reizmildernde<br />

Wirkung der pflanzlichen<br />

Inhaltsstoffe des Spitzwegerichs<br />

wohltuend.<br />

Verschiedene europäische Arzneimittelkommissionen<br />

haben übrigens<br />

die Anwendung von Spitzwegerich<br />

wegen ihrer starken Wirkung offiziell<br />

zur Linderung von Schleimhautreizungen<br />

im Mund und rachenraum<br />

und dem damit verbundenen trockenen<br />

Husten anerkannt.<br />

Äußerlich kann das Spitzwegerich-<br />

Kraut allerdings auch bei Entzündungen<br />

der Haut verwendet werden.<br />

In der Volksmedizin gilt Spitzwegerich<br />

in diesem Sinne seit langem als<br />

ein gutes Mittel zur ersten Wundversorgung<br />

und bei Insektenstichen.<br />

Spitzwegerich – ein<br />

Allrounder als Hausmittel<br />

seit der Antike beliebt<br />

Bereits seit der Antike bis weit in die<br />

neuzeit hinein wurde Spitzwegerich<br />

zur Stillung von Blutungen bei Wunden,<br />

in den Luftwegen, im Darm und<br />

<strong>gegen</strong> sehr starke Menstruations -<br />

blutungen eingesetzt. Auch andere<br />

Verletzungen wie Brandwunden,<br />

Insektenstiche und tierbisse sowie<br />

Knochenbrüche wurde häufig als<br />

Anwendungsgebiete genannt.<br />

Wegerich-Arten spielten früher aber<br />

auch bei der Behandlung von<br />

Asthma eine große rolle. Zudem hat<br />

man sie bei Geschwülsten und<br />

Geschwüren – insbesondere in der<br />

Mundhöhle – verwendet. Weitere<br />

Anwendungsgebiete waren Zahnund<br />

Ohrenschmerzen sowie brennende<br />

Augen. Shakespeare erwähnt<br />

„plantain“ (Plantago) als Mittel<br />

<strong>gegen</strong> Hautverletzungen.<br />

Spitzwegerich-Tee frisch<br />

zubereiten<br />

Spitzwegerich-tee sollte man frisch<br />

zubereiten. Den tee sollte man bei<br />

Husten erwärmt (und nicht heiß)<br />

und schluckweise trinken. Denn so<br />

entfaltet die bewährte Heilpflanze<br />

Spitzwegerich die stärkste Wirkung<br />

<strong>gegen</strong> Husten.<br />

Tee-Mischung<br />

Gegen Husten bewährt ist beispielsweise<br />

die Mischung mit 50 Teilen<br />

Blätter des Spitzwegerichs und<br />

50 Teilen Thymian. Dazu vermischt<br />

man die einzelnen Bestandteile<br />

in geschnittenem Zustand und<br />

gibt die Mischung geschützt vor<br />

Feuchtigkeit und Licht in ein gut<br />

schließendes Gefäß.<br />

Für eine tasse des Hustentees verwendet<br />

man 1 Esslöffel teemischung<br />

und 150 ml (eben 1 teetasse) Wasser<br />

mit Zimmertemperatur. nach dem<br />

Übergießen lässt man die tasse tee<br />

10 Minuten lang bedeckt stehen.<br />

Schließlich seiht man den Hustentee<br />

anschließend durch ein teesieb ab.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 89


Isländisch Moos<br />

Cetraria islandica<br />

Isländisch Moos hat sich in der Volksmedizin mit seiner Wirkung<br />

als Heilpflanze bei Husten sowie Reizungen im Mund und Rachenraum<br />

sehr bewährt.<br />

Schon seit Jahrhunderten<br />

hat sich Isländisch Moos<br />

mit seiner Wirkung in der<br />

Volksmedizin als Heilpflanze<br />

bei Husten sowie reizungen im<br />

Mund und rachenraum bewährt.<br />

In vielen Ländern vertrauen die<br />

Menschen auf die Wirkung von<br />

Isländisch Moos, beispielsweise bei<br />

Erkältungen und Husten sowie reizungen<br />

im Mund und rachenraum.<br />

Denn Isländisch Moos ist eine altbewährte,<br />

reizlindernde und die Atemwege<br />

unterstützende Heilpflanze.<br />

Die enthaltenen Schleimstoffe von<br />

Isländisch Moos legen sich wie einen<br />

Film über die Schleimhäute und wirken<br />

somit reizlindernd.<br />

Steckbrief<br />

Isländisch Moos<br />

Jedenfalls setzt man in der Volksmedizin<br />

seit vielen Jahrhunderten auf<br />

Isländisch Moos <strong>gegen</strong> eine reihe<br />

von Erkrankungen ein. In diesem<br />

Sinne hat sich Isländisches Moos bei<br />

Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten<br />

(reizhusten) sowie anderen ent-<br />

Isländisch Moos ist botanisch<br />

kein Moos, sondern eine<br />

Flechte. Daher kommt auch<br />

der volkskundliche Name<br />

„Lungenflechte“ wegen der<br />

Anwendung bei<br />

Atemwegserkrankungen.<br />

Die Flechte kann eine Größe<br />

von 4 bis 12 Zentimeter<br />

bekommen. Ihre starren,<br />

schuppigen und oft rinnig<br />

verbogenen Triebe verzweigen<br />

sich wie ein Geweih, das auf<br />

der Oberseite braungrün, auf<br />

der Unterseite weißgrün<br />

gefärbt ist.<br />

© Fun Stocker / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/islaendisch-moos-wirkung-halsschmerzen-husten/<br />

90 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


zündlichen Erkrankungen der<br />

Schleimhäute bewährt.<br />

Allerdings ist die alte Bezeichnung<br />

nicht korrekt, denn die Pflanze<br />

(Stammpflanze Cetraria islandica) ist<br />

kein Moos, sondern eine Flechte.<br />

Daher kommt auch die fachliche<br />

Bezeichnung Lichen islandicus. Die<br />

Flechte kommt beispielsweise in<br />

Island und den Hoch- und Mittel -<br />

gebirgen in nord, Ost- sowie auch in<br />

Mitteleuropa (in den Alpen) vor.<br />

ursprünglich soll die Flechte aus der<br />

arktischen tundra stammen.<br />

Anwendungsgebiete und<br />

Inhaltsstoffe<br />

Die Anwendung der Heilpflanze hat<br />

eine lange tradition. Vor allem die<br />

europäische Volksmedizin vertraut<br />

auf die Wirkung von Isländisch<br />

Moos aufgrund ihrer Schleimstoffe<br />

bei reizungen der Schleimhaut der<br />

Unter der Bezeichnung<br />

Muscus islandicus<br />

catharticus hat man das<br />

Isländisch Moos im<br />

Jahre 1672 im<br />

Arzneimittelverzeichnis<br />

Kopenhagener Taxe als<br />

Heilpflanze verzeichnet.<br />

oberen Atemwege (im Mund und<br />

rachenraum), Halsschmerzen, Husten<br />

und Heiserkeit. Dementsprechend<br />

helfen seine Inhaltsstoffe auch, Beschwerden<br />

wie rauen Hals und auch<br />

eine belegte Stimme zu lindern.<br />

Beliebte Zubereitungen<br />

mit Isländisch Moos<br />

Bewährte Anwendungen sind tee,<br />

Hustensäfte sowie Pastillen. Hauptsächlich<br />

sind wässrige Extrakte<br />

(weniger alkoholische) in Husten -<br />

säften und Pastillen verarbeitet. Für<br />

die Zubereitung als tee nimmt man<br />

2 bis 4 Gramm der fein zerschnittenen<br />

Arzneidroge und übergießt sie mit<br />

kochenden Wasser. nach 10 Minuten<br />

seiht man den tee durch ein Sieb ab.<br />

Oder man kann alternativ einen<br />

Kaltwasserauszug zubereiten.<br />

Isländisch Moos bei<br />

<strong>Infektionen</strong> und<br />

Erkältungen<br />

Isländisch Moos enthält viele Verbindungen<br />

– wie Poly saccharide,<br />

bitter schmeckende Flechtensäuren<br />

und andere sekun däre Pflanzenstoffe.<br />

Im Grunde genommen setzt man die<br />

Heilpflanze bei Husten, Halsschmerzen<br />

und Heiserkeit als Folge von<br />

<strong>Infektionen</strong> wie Erkältungen ein.<br />

Hierzu schätzt man Isländisch Moos<br />

wegen seiner reizlindernden Wirkung<br />

vor allem auch als Mittel bei trockenem<br />

reizhusten. Wobei seine<br />

Schleimstoffe eine rein physikalische<br />

Wirkung entfalten. Es bildet sich dadurch<br />

ein Schutzfilm auf der Schleimhaut,<br />

der reizungen ent<strong>gegen</strong>wirken<br />

soll. Über eine immunstimulierende<br />

Wirkung auf das Immunsystem ist<br />

allerdings wenig bekannt.<br />

Wie Isländisch Moos wirkt<br />

Wie bereits erwähnt legen sich die<br />

Schleimstoffe von Isländisch Moos<br />

wie ein Balsam auf die Schleimhäute<br />

im Mund, rachen und Hals. Das soll<br />

die Schleimhaut vor Krankheitserregern<br />

schützen. Denn eine intakte, <strong>gesund</strong>e<br />

Schleimhaut unterstützt den<br />

Körper dabei, schädliche Eindringlinge<br />

abzuwehren.<br />

© Lunov Mykola©shutterstock<br />

Nicht nur die Rentiere in den<br />

nördlichen Regionen verzehren<br />

die bittere Pflanze. Auch die<br />

Menschen nutzen die Flechte, um<br />

beispielsweise Suppen zu kochen<br />

oder als Zusatz zum Getreide<br />

beim Brot machen. Allerdings ist<br />

das seit dem Unglück von<br />

Tschernobyl problematisch, denn<br />

die 4 bis 12 Zentimeter hohe<br />

Pflanze mit ihrem Flechtenkörper<br />

(Thallus) weist nach wie vor<br />

bedenkliche Strahlungswerte auf.<br />

Die naturstoffe der Heilpflanze bilden<br />

eine doppelte, schützende Schicht.<br />

Ähnlich wie die Käsepappel (Malve).<br />

Der Film verhindert als Balsam weitere<br />

reizungen im Mund und rachenraum.<br />

Außerdem lindern die<br />

Schleimstoffe mit ihrer physikalischen<br />

Wirkung auch Husten. unter<br />

dem Strich können sich jedenfalls<br />

die Schleimhäute besser erholen.<br />

Verträglichkeit<br />

Bekannte nebenwirkungen können<br />

Juckreiz, Übelkeit, Bauchschmerzen,<br />

Sodbrennen sowie reizungen im<br />

Mund und rachen sein. Es kann<br />

auch zu Wechselwirkungen mit anderen<br />

Medikamenten kommen. Zudem<br />

können manche Pflanzen einen<br />

hohen Gehalt an Schwermetallen<br />

enthalten. Schließlich sollten Frauen<br />

in der Schwangerschaft und Stillzeit<br />

sowie Personen, die Medikamente<br />

einnehmen, den Einsatz von Isländisch<br />

Moos aufgrund fehlender Daten zur<br />

Sicherheit vermeiden.<br />

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Gewürzpflanze:<br />

Geschmacks- und<br />

Aromamittel<br />

In der Lebensmittelindustrie<br />

wird Anis als Geschmacksund<br />

Aromamittel für<br />

Fischprodukte, Eis und<br />

Süßigkeiten verwendet.<br />

Trotz der verschiedenen<br />

Studien, die man mit<br />

Pimpinella anisum durchführte,<br />

gibt es keine<br />

umfassende Studie über die<br />

Bestandteile und die Wirksamkeit<br />

dieser Pflanze.<br />

© Svetlana Klaise / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/pimpinella-anisum-anis/<br />

92 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 |EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Anis<br />

Pimpinella anisum<br />

Die Gewürz- und Heilpflanze Anis, Pimpinella anisum, hilft nicht nur<br />

bei Blähungen und Völlegefühl, sondern bietet zahlreiche weitere<br />

<strong>gesund</strong>e Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren und andere Krankheitserreger.<br />

Die traditionelle Verwendung<br />

von Pimpinella<br />

anisum zur<br />

Behandlung von<br />

Krankheiten ist weit verbreitet. Es<br />

gibt dazu zahlreiche veröffentlichten<br />

wissenschaftliche Studien über die<br />

Zusammensetzung und die pharmakologischen<br />

Wirkungen eine der<br />

ältesten Heilpflanze Anis.<br />

Pimpinella anisum – Anis, zur Familie<br />

der Doldenblütler/umbelliferae<br />

gehörend – ist eine aromatische Gewürzpflanze<br />

und auch Heilpflanze.<br />

Ihre Früchte setzt man in der traditionellen<br />

Ethnomedizin seit Jahrtausenden<br />

wegen ihrer verdauungs -<br />

fördernden, aromatischen,<br />

desinfizierenden und milchtreibenden<br />

Wirkung ein.<br />

Es ist ein einjähriges, grasartiges<br />

Kraut mit einer Höhe von 30 bis 50<br />

cm, weißen Blüten und kleinen grüngelben<br />

Samen, die in der östlichen<br />

Mittelmeer-region, West-Asien,<br />

dem nahen Osten, Mexiko, Ägypten<br />

und Spanien wächst. Pimpinella<br />

anisum wird hauptsächlich wegen<br />

seiner Früchte (Anissamen), die im<br />

August und September geerntet<br />

werden, angebaut.<br />

Anis, Pimpinella anisum,<br />

mit zahlreichen Wirkungen<br />

– Antibakterielle, antioxidative und<br />

antimykotische Wirkung<br />

– Analgetische und entzündungshemmende<br />

Wirkung<br />

– Antivirale und insektizide Effekte<br />

– Muskelrelaxans – bei Anfällen<br />

wurde die krampflösende Wirkung<br />

eines ätherischen Öls der Früchte<br />

von Pimpinella anisum untersucht<br />

– Auswirkungen auf das Magen-<br />

Darm-System (Magengeschwür,<br />

Übelkeit, Verstopfung …)<br />

– Auswirkungen auf die Morphin -<br />

abhängigkeit<br />

– Auswirkung auf Hitzewallungen in<br />

den Wechseljahren<br />

– Auswirkungen auf die Dysmenorrhoe<br />

(Menstruationsbeschwerden)<br />

– Auswirkungen auf die Milchproduktion<br />

von schwangeren Frauen<br />

Forscher haben in verschiedene Studien<br />

über Anis-Samen deren verschiedene<br />

Wirkungen beschrieben.<br />

So konnte man antimikrobielle, antimykotische,<br />

antivirale, antioxidative,<br />

muskelentspannende, analgetische<br />

sowie antikonvulsive Wirkung zeigen.<br />

Weiter unterschiedliche Effekte<br />

auf das gastrointestinale System berichtet,<br />

die eben bei Blähungen und<br />

Völlegefühl bewehrt sind. Man kann<br />

mit Pimpinella anisum auch eine<br />

Morphinabhängigkeit bekämpfen,<br />

zudem entfaltet die Heilpflanze Anis<br />

positive Wirkungen auf die<br />

Dysmenorrhoe und menopausalen<br />

Hitzewallungen bei Frauen.<br />

Bei diabetischen Patienten zeigten<br />

Anissamen hypoglykämische und<br />

lipidsenkende Wirkungen und konnten<br />

die Lipidperoxidation verringern.<br />

In einigen traditionellen texten wird<br />

Anis als <strong>Hilfe</strong> bei Melancholie und<br />

Alpträumen sowie bei der Behandlung<br />

von Epilepsie und Krampf -<br />

anfällen erwähnt.<br />

Inhaltsstoffe<br />

Die wichtigsten Verbindungen im<br />

ätherischen Öl der Anissamen sind<br />

trans-Anethol, Estragol, γ-hymachalen,<br />

para-Anisaldehyd und Methylcavicol.<br />

Wegen des breiten Spektrums<br />

an pharmakologischen<br />

Wirkungen und der sehr wenigen<br />

klinischen Studien über Pimpinella<br />

anisum sind weitere klinische<br />

Studien angezeigt.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 93


Fenchel<br />

– effektives pflanzliches Mittel für<br />

Erwachsene sowie Kinder und Baby<br />

© Halil ibrahim mescioglu / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/fenchel-kinder-geeignet/<br />

94 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Der Fenchel soll bei Erkältung mit<br />

Beschwerden wie Husten, Schnupfen,<br />

Halsschmerzen und Heiserkeit Linderung<br />

bringen und die Schleimlösung<br />

unterstützen.<br />

Fenchel eignet sich<br />

sehr gut für Kinder,<br />

oder auch dem Baby,<br />

um Beschwerden<br />

wie Blähungen zu<br />

lindern. Häufig<br />

verwendet man<br />

Fencheltee und<br />

Fenchelhonig.<br />

Gegen Husten bei Kindern,<br />

aber auch Erwachsenen,<br />

sind die bewährten naturheilmittel<br />

Fenchel (Foeniculum<br />

vulgare), Fencheltee<br />

und Fenchelhonig (mit bitterem<br />

Fenchelöl versetzter Honig) beliebt.<br />

Das in den Fenchelsamen enthaltene<br />

ätherische Öl steigert die Bewegung<br />

der Flimmerhärchen in der Lunge<br />

und in den Atemwegen. Das hilft<br />

schließlich dabei, dass der Körper<br />

den Schleim leichter abhusten kann.<br />

In Anwendungen wie Hustentropfen<br />

oder Hustensalben kommen beispielsweise<br />

Fenchelöl oder Anethol<br />

vor. Fenchon sowie Anethol und<br />

Estragol sind die wichtigsten Komponenten<br />

des ätherischen Öls. Der<br />

Fenchel macht den Schleim dünnflüssig<br />

und wirkt krampflösend.<br />

Fenchel als uralte<br />

Heilpflanze und<br />

Nahrungsmittel<br />

Schon in den frühen Hochkulturen<br />

Ägyptens oder Chinas schätzten die<br />

Menschen den Fenchel als Gemüse<br />

und Heilpflanze. In Mitteleuropa beschrieb<br />

erstmals der bekannte Benediktiner-Abt<br />

des Klosters reichenau,<br />

Walahfrid Strabo – Dichter und<br />

Botaniker –, in der Mitte des 9. Jahrhunderts<br />

n. Chr. die Heilwirkungen<br />

von Fenchel. Strabo, wie man ihn<br />

nannte, empfahl den Verzehr gemeinsam<br />

mit Wein oder Ziegenmilch.<br />

und zwar um die Blähungen<br />

zu lösen, eine träge Verdauung zu<br />

verbessern und auch bei Husten<br />

Linderung zu bringen. und damit lag<br />

man sehr nahe an den heutigen<br />

Anwendungsgebieten.<br />

Fenchel, Fencheltee und<br />

Fenchelhonig eignen sich<br />

sehr gut für Kinder oder<br />

auch dem Baby<br />

Der Fenchel ist häufig das erste Heilmittel,<br />

nicht nur in Europa, sondern<br />

auch in vielen anderen regionen.<br />

Fenchel gehört deshalb zu den weltweit<br />

bekanntesten Arzneipflanzen<br />

für Babys und Kindern. Ähnlich wie<br />

Anis, Kümmel und Liebstöckel ist<br />

Fenchel der Familie der Dolden -<br />

blütler zugehörig.<br />

Fencheltee und<br />

Fenchelhonig<br />

um bitteres Fenchelöl – wie für<br />

Fenchelhonig – zu gewinnen, sollten<br />

Fenchelpflanzen hohe Ölgehalte<br />

enthalten und große Fenchelsamen<br />

haben. Zur Erzeugung von Fencheltee<br />

werden hin<strong>gegen</strong> kleine Früchte<br />

mit niedrigerem Ölgehalt bevorzugt.<br />

Das traditionelle Hausmittel Fenchel -<br />

honig wird bei Erkältung und bei<br />

Störungen des Magen-Darmtraktes<br />

eingesetzt. So soll Fenchelhonig bei<br />

Erkältung mit Symptomen wie<br />

Husten, Schnupfen, Halsschmerzen<br />

und Heiserkeit im Bereich der Atemwege<br />

die Schleimlösung unter -<br />

stützen. Denn Fenchelhonig wirkt<br />

auf die Atemwege Auswurf fördernd,<br />

antiseptisch, krampflösend und auf<br />

den Magen-Darm-trakt blähungstreibend.<br />

um Fenchelhonig selbst zu produzieren,<br />

benötigt man 500 Gramm flüssigen<br />

Honig, getrocknete, bittere<br />

Fenchelsamen oder ätherisches Öl<br />

vom bitteren Fenchel. Somit wird ein<br />

Glas Honig einfach mit einem Spritzer<br />

ätherischem Öl verrührt.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 95


Echter Salbei<br />

Salvia officinalis<br />

Als Heilpflanze verwendet<br />

die Volksmedizin<br />

den Salbei<br />

vor allem als Salbeitee<br />

sehr gerne.<br />

Man schätzt seine<br />

positiven Wirkungen<br />

bei<br />

Erkältungen, Gicht,<br />

Entzündungen,<br />

Schwitzen,<br />

Schwindel,<br />

Lähmung und<br />

Durchfall.<br />

TIPP: Salbeiwein<br />

Um einen <strong>gesund</strong>en Salbeiwein<br />

selbst herzustellen, nimmt man zuerst<br />

eine Handvoll Salbeiblätter und<br />

übergießt sie mit einer Flache<br />

süßem Wein. Dann lässt man diese<br />

Mischung zehn Tage lang reifen.<br />

Schließlich filtert man den Salbeiwein<br />

ab. Wenn man ihn Gläschen<br />

weise trinkt, soll dieser Salbeiwein<br />

in Grippezeiten die Immunabwehr<br />

stärken und desinfizierend wirken.<br />

https://medmix.at/salbei-salvia-officinalis/<br />

© natalia bulatova / shutterstock.com<br />

96 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Seit Jahrtausenden schätzen die Menschen den Echten Salbei als<br />

Heilpflanze bei Erkältungen, bei Entzündungen in Mund und Rachen, bei<br />

Erkrankungen der Harnorgane, bei Kopfschmerzen, bei Angina und<br />

Kehlkopfentzündungen, <strong>gegen</strong> Schweiß und Nachtschweiß sowie<br />

Koliken. Er hilft als stopfendes Mittel, als Gallenmittel, als Fiebermittel,<br />

als Zahnreinigungsmittel und Gurgelmittel.<br />

Der Salbei gehört zu<br />

den ältesten Heilpflanzen.<br />

Er war ursprünglich<br />

im Mittelmeerraum<br />

heimisch. Schon allein<br />

der name Salvia weist auf das lateinische<br />

Wort salvare für H eilen hin,<br />

wobei vermutlich Plinius der Ältere<br />

der Pflanze ihren namen gegeben<br />

hat. Er schrieb die Pflanze sei<br />

geeignet „Harn zu treiben, den Blutfluss<br />

einzudämmen, die Wehen zu<br />

fördern, Husten und Heiserkeit zu<br />

lindern sowie Juckreiz zu stillen und<br />

Geschwüre zu reinigen.“<br />

Im Mittelalter brachten Mönche in<br />

unsere Breiten, wo der Salbei auch<br />

hervorragend gedeiht.<br />

Salvia officinalis botanisch<br />

gesehen<br />

Der Echte Salbei, Salvia officinalis,<br />

gehört der Familie der Lippenblütler<br />

(Lamiaceae) an. Man nennt ihn auch<br />

Gartensalbei, Küchensalbei oder<br />

Heilsalbei. Salbei wächst als Halbstrauch<br />

und erreicht eine Wuchshöhe<br />

von bis zu 80 Zentimeter. Alle<br />

Pflanzenteile besitzen einen aromatischen<br />

Geruch. Die Blüten erscheinen<br />

von Mai bis Juni und haben die typische<br />

Form der Lippenblütengewächse.<br />

Der Salbei entwickelt Klausenfrüchte.<br />

Salbei und seine Wirkung<br />

in der Heilkunde<br />

In der Volksmedizin wurde Salbei als<br />

Fiebermittel, Zahnreinigungsmittel<br />

und Gurgelmittel, bei Angina und<br />

Kehlkopfentzündungen und Erkrankungen<br />

der Harnorgane, als stopfendes<br />

Mittel, als Gallen mittel, bei Kopfschmerzen,<br />

nachtschweiß und Koliken<br />

angewendet. traditionell schätzt<br />

man die antivirale, entzündungshemmende<br />

sowie die adstringierende<br />

Wirkung des Echten Salbei.<br />

unlängst haben Forscher verschie -<br />

dene pharmakologische Wirkungen<br />

der Salvia officinalis, wie man die<br />

Heilpflanze lateinisch bezeichnet,<br />

analysiert. Die neuest e Literatur<br />

dokumentierte positive Wirkungen<br />

<strong>gegen</strong> Krebs sowie entzündungs -<br />

hemmende, antioxidative, anti -<br />

mikrobielle, antivirale,<br />

hypoglykämische, hypolipidämische<br />

und sogar gedächtnisverstärkende<br />

Wirkungen. Zu den Effekten <strong>gegen</strong><br />

den kognitiven Abbau gibt es übrigens<br />

zahlreiche untersuchungen in<br />

den letzten Jahren.<br />

Diverse Anwendungen, am<br />

häufigsten als Salbeitee<br />

unter dem Strich sind bei Entzündungen<br />

des Mund- und rachenraums<br />

wässrige oder alkoholische<br />

Auszüge, aber auch Salbeitee zum<br />

Gurgeln beliebt.<br />

Bewährt hat sich Salbeitee auch mit<br />

seiner schweißhemmenden und verdauungsfördernden<br />

Wirkung.<br />

Beispielhaft ist auch die Linderung<br />

von Magen- und Darmschmerzen<br />

nach einer Antibiotika-therapie.<br />

Auch bei nieren- und Leberleiden<br />

kann Salbeitee gut wirken.<br />

Das regelmäßige Kauen der Salbeiblätter<br />

und Spülen mit Salbeitee<br />

stärkt weiter die Zähne gestärkt desinfiziert<br />

das Zahnfleisch. Dadurch<br />

kommt es auch zur Verringerung von<br />

Zahnfleischbluten und zur reduktion<br />

von Zahnfleischschwund.<br />

Mittels Wasserdampfdestillation aus<br />

den Blüten und Blättern des Salbeis<br />

wird das ätherische Salbei-Öl gewonnen,<br />

welches desinfizierend wirkt<br />

und deshalb bei pharmazeutischen<br />

Zubereitungen zum Einsatz kommt.<br />

Salbei für Frauen<br />

Schließlich zeigen im Zusammenhang<br />

mit der Frauen<strong>gesund</strong>heit<br />

mehrere positive Wirkungen von<br />

Salvia officinalis. Salbei ist beispielsweise<br />

ein wirksames alternatives<br />

Mittel zur Verringerung der Schwere<br />

psychischer und physischer Symptome<br />

bei einem prämenstruellen Syndrom<br />

(PMS).<br />

Salbei-Kräuter entfalten auch östrogene<br />

Wirkungen. Salbei-Zubereitungen<br />

könnten damit auch als hormoneller<br />

Ersatz für Frauen in den<br />

Wechseljahren verwendet werden.<br />

Auch den Einsatz als Verhütungsmittel<br />

sollte man weiter untersuchen.<br />

Frisch gebackene Mütter sollten<br />

Salbei übrigens in der Stillzeit nicht<br />

verwenden. Denn manche<br />

Inhaltsstoffe können eine Hemmung<br />

der Sekretion der Milchdrüsen<br />

bewirken.<br />

Salbei in der Küche<br />

In der Küche setzt man Salbei gerne<br />

als Gewürz für Schweine- und<br />

Lammfleisch ein. Man kann auch<br />

Marinaden, Suppen, Gemüse und<br />

Fisch damit würzen. In Fett frittierte<br />

Salbeiblätter sind übrigens eine delikate<br />

Dekoration für viele Speisen.<br />

Die Früchte der mexikanischen Salbeiart<br />

(Salvia hispanica) – die Chia-<br />

Samen – sind derzeit in aller Munde.<br />

Denn sie enthalten besonders hohe<br />

Anteile an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen,<br />

Vitaminen, Antioxidantien<br />

sowie Mineralstoffen.<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 97


Echte Kamille<br />

Matricaria recutita<br />

Beim Inhalieren<br />

entfaltet die<br />

Kamille seine<br />

beliebte<br />

Wirkung als<br />

Heilpflanze.<br />

© kazmulka / shutterstock.com<br />

Positive Wirkung der Kamille bei<br />

Erkältung und andere Beschwerden<br />

– Erkältungen nebst Halsschmerzen<br />

– Abszesse<br />

– Zahnfleischentzündungen (Gingivitis)<br />

– Angst und Schlaflosigkeit<br />

– Psoriasis, Akne und Ekzeme<br />

– Kleinere Verbrennungen ersten Grades<br />

– Entzündliche Darmerkrankungen<br />

(Colitis ulcerosa)<br />

– Magengeschwüre<br />

– Kinderkrankheiten wie Windpocken,<br />

– Windeldermatitis, und Koliken<br />

https://medmix.at/mit-kamille-durch-die-kalte-jahreszeit/<br />

98 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Die Kamille ist eine<br />

sehr beliebte Heilpflanze.<br />

Vor allem ihr<br />

wohltuendes<br />

Inhalieren bei Erkältung ist sehr beliebt.<br />

Die Kamille war schon in der<br />

Zeit der Antike gut bekannt.<br />

Deswegen setzten die alten Ägypter,<br />

Griechen sowie auch die römer<br />

bereits auf ihre Wirkung <strong>gegen</strong> die<br />

verschiedensten Beschwerden wie<br />

auch <strong>gegen</strong> Erkältung ein. Es gibt<br />

zwei Arten, die kommen bei ähnlichen<br />

<strong>gesund</strong>heitlichen Problemen<br />

zur Anwendung kommen. und zwar<br />

die Echte Kamille (Matricaria<br />

recutita) sowie die in Mitteleuropa<br />

seltenere römische Kamille<br />

(Chamaemelum nobile).<br />

Kamille gehört zur Familie<br />

der Korbblütengewächse<br />

Die wild wachsende Kamille blüht<br />

und gedeiht auch in eher unwirtlichen<br />

Gegenden. ungefähr im Mai<br />

bildet sie weiß-gelbe Blüten, die sich<br />

aus vielen kleinen Einzelblüten zusammensetzen.<br />

Ihr typischer Duft ist<br />

ein markantes Erkennungsmerkmal.<br />

Die vielseitige, wirkungsvolle Heilpflanze<br />

aus der Familie der Korbblütengewächse<br />

unterscheidet sich von<br />

der römischen Kamille sowie von<br />

anderen minderwertigeren Kamillensorten<br />

vor allem durch die Blütenköpfchen.<br />

Bei der echten Kamille<br />

sind diese kugelig und hohl, bei den<br />

verwandten Arten sind sie eher flach<br />

und voll. Die Echte Kamille ist bei<br />

Allergikern auf Korbblütlern kontraindiziert.<br />

Die bewährten Wirkungen<br />

der Kamille<br />

Im Grunde genommen gibt es noch<br />

relativ wenige Studien zur Kamille.<br />

Allerdings zeigte sich, dass die Echte<br />

Kamille entzündungshemmend und<br />

krampflösend wirkt. Zudem hilft die<br />

Heilpflanze bei der Wundheilung.<br />

Die Wirkung der Kamille hilft auch<br />

bei Muskelkrämpfen die Beschwerden<br />

zu lindern. In anderen untersuchungen<br />

entfaltete die Kamille eine<br />

abtötende Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien,<br />

Pilze sowie Viren.<br />

Allgemeine Wirkungen<br />

Der Kamille gilt als entzündungshemmend,<br />

krampflösend sowie<br />

schmerzstillend. Sie schützt zudem<br />

die Schleimhäute und kann Wundheilung<br />

fördern.<br />

Ihre innerliche Anwendung richtet<br />

sich vornehmlich <strong>gegen</strong> Magen- und<br />

Darmbeschwerden. Sie hilft besonders<br />

bei Durchfall mit krampfartigen<br />

Bauchschmerzen. Der in der Kamillenblüte<br />

(Matricariae flos) enthaltene<br />

Wirkstoff Bisabolol schützt die<br />

Magenschleimhaut. Das heißt, die<br />

Kamille wirkt ulkusprotektiv. Diese<br />

Wirkung konnte in klinischen<br />

Studien bei durch Indometacin und<br />

Alkohol induzierten Magenulzera<br />

dokumentiert werden.<br />

Äußerlich kommt die Kamille bei<br />

Entzündungen der Schleimhäute,<br />

der Mundhöhle oder des Zahnfleisches,<br />

sowie bei Hauterkrankungen<br />

zum Einsatz.<br />

Gerade zur äußeren Anwendung eignet<br />

sich Kamillentee bei leichten<br />

Entzündungen der Mund- und<br />

rachenschleimhaut sowie als Gurgel-<br />

und Spüllösung. Einige Leute<br />

benutzen Kamille auch für Mund-<br />

Probleme wie Gingivitis.<br />

Zur Verwendung als Mundwasser für<br />

Krebspatienten bei Bestrahlung und<br />

Chemotherapie gibt es einige Hinweise<br />

dafür, dass die Kamille hilft,<br />

Beschwerden der Mundschleimhaut<br />

zu verhindern.<br />

Die Kamille hat auch<br />

positive Wirkung bei Angst<br />

und Schlaflosigkeit<br />

Im Grunde genommen gilt die<br />

Kamille auch als ein mildes Beruhigungsmittel.<br />

Ein Kamillentee kann<br />

beispielsweise für einen besseren<br />

Schlaf sorgen.<br />

Eine aktuelle Analyse zeigte eine gute<br />

Wirkung der römischen Kamille<br />

als Medizin oder tee als mildes Mittel<br />

zur Verringerung von Angstzuständen.<br />

Daher gab es dazu auch klinische<br />

Studien, um Angst mit Kamille<br />

zu behandeln. Dabei wurde festgestellt,<br />

dass die Kamille Symptome<br />

von Angst bei Menschen mit leichter<br />

bis mittelschwerer generalisierte<br />

Angststörung reduzieren kann. Kamille<br />

soll auch niedrig dosiert <strong>gegen</strong><br />

Angst, in höhere Dosen für bessere<br />

Schlafqualität helfen.<br />

Kamille <strong>gegen</strong> Erkältung<br />

und ihrer Symptome<br />

Wie eingangs erwähnt besticht die<br />

Kamille mit antientzündliche, entzündungshemmende,<br />

krampflösende<br />

sowie auch schmerzstillende Wirkungen,<br />

die auch <strong>gegen</strong> Erkältung<br />

und ihre Symptome nützlich sind.<br />

Schließlich schützt die Kamille auch<br />

die Schleimhäute.<br />

Außerdem lindert das Inhalieren der<br />

Kamille bei leichten reizungen der<br />

oberen Luftwege die Beschwerden.<br />

Das gilt auch bei Schnupfen und<br />

Husten. Die Inhalation mit Kamille<br />

gehört zu den beliebtesten Hausmitteln<br />

bei einer Erkältung. Wobei sich<br />

die wohltuende Wirkung der Kamille<br />

bei Erkältung sofort einsetzt.<br />

Zudem kann man die Inhalation sehr<br />

einfach durchführen. Dazu gießt<br />

man einfach heißes Wasser in eine<br />

Waschschüssel, gibt Kamille dazu,<br />

dann nimmt man ein Handtuch über<br />

den Kopf und genießt schließlich die<br />

angenehme Behandlung.<br />

Kamille für die Haut<br />

Vor allem in Europa kommt die<br />

Heilpflanze als Creme oder Salbe zur<br />

Anwendung, um die gereizte Haut zu<br />

beruhigen und Beschwerden bei<br />

Ekzemen zu lindern. Die Kamille<br />

zeigt sich auch topisch angewendet<br />

<strong>gegen</strong> Bakterien und Pilze wirkungsvoll.<br />

Die positive Wirkung wird vor<br />

allem durch das ätherische Öl und den<br />

Inhaltsstoffen Chamazulen und alpha-Bisabolol<br />

erzielt – beide wirken<br />

entzündungshemmend.<br />

Bei Erkrankungen im Anal- und<br />

Genitalbereich – wie Hämorrhoiden<br />

– sind Sitzbäder mit Kamille-Extrakten<br />

empfehlenswert.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 99


Malve, Käsepappel<br />

Malva silvestra<br />

Tee mit Malve, Käsepappeltee, verwendet man bei Erkältungskrankheiten,<br />

bei leichten Schleimhautentzündungen im Mund- und<br />

Rachenraum sowie im Magen-Darm-Bereich.<br />

© mypelz / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/kaesepappel-schleimhautreizungen/<br />

100 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Die altbewährte Käsepappel<br />

ist auch Malve<br />

bekannt und gilt als<br />

Heilpflanze und nahrungsmittel.<br />

Bewährt hat sich vor allem<br />

der Käsepappeltee <strong>gegen</strong> Sodbrennen.<br />

Die Malve, hat den lateinischen<br />

namen Malva sylvestra, die<br />

Käsepappelblätter werden lateinisch<br />

als Malva folium bezeichnet.<br />

Die Käsepappel enthält traditionelle<br />

pflanzliche Arzneistoffe, die bei<br />

Schleimhautreizungen im Mundund<br />

rachenraum und im Magen-<br />

In jüngsten Studien waren<br />

Käsepappel-Extrakte<br />

sogar wirksam <strong>gegen</strong><br />

Bakterien. Daher möchte<br />

man nun auch<br />

Mundwässer mit Malve<br />

herzustellen. Diese sollen<br />

dann den parodontalen<br />

Biofilm günstig<br />

beeinflussen.<br />

Darm-trakt angewendet werden.<br />

Dementsprechend ist der Käse -<br />

pappeltee aus den Früchten oder<br />

Blättern der Käsepappel mit seiner<br />

lindernden Wirkung ein alt bewährtes<br />

Hausmittel bei Sodbrennen und<br />

Verdauungsbeschwerden.<br />

neben der bekannten Anwendung<br />

bei Sodbrennen sind reizhusten und<br />

Katarrhe der oberen Luftwege wichtige<br />

Einsatzgebiete von Käsepappel<br />

und Käsepappeltee. Zudem unterstützt<br />

die Malve auch die Heilung<br />

kleinflächiger oberflächlicher Hautentzündungen.<br />

Ein altes Sprichwort besagt, dass die<br />

Malve im Gemüsegarten den Doktor<br />

vor der tür warten lässt.<br />

Käsepappel, Malve,<br />

historisch betrachtet<br />

Die Käsepappel hat eine reiche<br />

Geschichte und zählt zu den ältesten<br />

bekannten nutzpflanzen. Denn<br />

schon im antiken Griechenland und<br />

im alten rom baute man sie als Heilpflanze<br />

sowie auch zu nahrungszwecken<br />

an.<br />

In China hat die Käsepappel eine<br />

über 5000 Jahre alte erfolgreiche<br />

Geschichte als <strong>gesund</strong>es pflanzliches<br />

Mittel. Denn die Blätter und Blüten<br />

haben sich seit damals in der Volksmedizin<br />

bewährt.<br />

Der berühmte Avicenna (980 bis<br />

1037 nach Christus), der große Gelehrte<br />

der unani-Medizin (griechisch-arabischen<br />

Medizin) hat übrigens<br />

in seinen allgemeinen Empfehlungen<br />

zur Bekämpfung von Epidemien<br />

ebenfalls die Anwendung von<br />

Malva silvestra (Käsepappel, Malve)<br />

hervorgehoben. Deswegen kann<br />

auch in der Corona-Pandemie der<br />

Käsepappeltee das allgemeine Wohl<br />

sowie die Schleimhäute in Mund und<br />

rachenraum unterstützen.<br />

Die Malve wurde auch als eine der<br />

wichtigsten Heilpflanzen der Hildegard<br />

von Bingen (1098 bis 1179 nach<br />

Christus) bekannt. Sie nannte die<br />

Käsepappel Babela und empfahl sie<br />

gekocht zur Verdauungsförderung.<br />

In rohem Zustand hielt sie die Malve<br />

jedoch irrtümlich für giftig.<br />

Die Käsepappel setzt man vor allem<br />

als Käsepappeltee ein. Ein teeaufguss<br />

wirkt reizmildernd bei leichten<br />

Schleimhautentzündungen im<br />

Mund- und rachenraum und hilft<br />

mit seinen Schleim- und Gerbstoffen<br />

bei der Bekämpfung von Erkrankungen<br />

der Atmungsorgane.<br />

Daher wird Käsepappeltee gerne bei<br />

Erkältungskrankheiten verwendet.<br />

Schließlich gilt das auch für Erkrankungen<br />

der Atmungsorgane wie<br />

Bronchitis und Keuchhusten.<br />

Die entzündungshemmende Wirkung<br />

der Käsepappel hilft übrigens<br />

auch <strong>gegen</strong> Halsschmerzen sowie<br />

Mund-, rachen- und Zahnfleisch -<br />

entzündungen.<br />

nützlich sind auch Gurgellösungen<br />

oder Mundwässer.<br />

Die vielen Anwendungen<br />

der Käsepappel<br />

In der Volksmedizin kennt man seit<br />

jeher die Wirkung der entzündungshemmenden<br />

Heilpflanze für die<br />

Atemwege, bei Hautbeschwerden<br />

sowie für den Magen-Darm-trakt<br />

(Verstopfung). Außerdem setzte man<br />

die Käsepappel auch erfolgreich als<br />

Kompresse am Magen ein, um<br />

Bauchschmerzen zu lindern.<br />

Bei Hautkrankheiten wird die<br />

Pflanze jedenfalls äußerlich oder als<br />

Badezusatz verwendet. Dabei gelten<br />

als Anwendungsgebiete Abszesse,<br />

Prellungen, Verbrennungen,<br />

Dermatitis, Schwellungen und<br />

ulcera cruris.<br />

Inhaltsstoffe<br />

unter dem Strich kommen die aktiven<br />

Komponenten in den Blättern,<br />

den Blüten sowie den Wurzeln der<br />

Pflanze vor. Dazu belegen mehrere<br />

Studien den Schleimgehalt aus Glucose,<br />

Galactose, Galacturonsäure<br />

und Glucuronsäure. Denn die<br />

Schleimstoffe legen sich wie ein<br />

schützender Film über die Schleimhäute.<br />

und sorgen damit für eine<br />

beruhigende Wirkung. Die Forscher<br />

fanden obendrein Flavonoide,<br />

Phenolsäuren sowie Gerbstoffe in<br />

der Käsepappel.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 101


Süßholz<br />

Süßholzwurzel – Glycyrrhiza glabra<br />

Die Heilpflanze Süßholz erreicht bis zu<br />

zwei Meter Höhe. Als Heilmittel setzt<br />

man die wirksame Süßholzwurzel,<br />

Extrakte und Lakritze vor allem auch<br />

zur Schleimlösung und Erleichterung<br />

des Auswurfs bei Katarrhen der<br />

oberen Atemwege ein. Zudem<br />

unterstützen die Naturstoffe der<br />

Süßholzwurzel die Behandlung von<br />

krampfartigen Beschwerden bei Entzündungen<br />

der Magenschleimhaut.<br />

Schließlich verwendet man die Süßholzwurzel<br />

auch als Hausmittel bei<br />

Erkältungen, Atemwegserkrankungen<br />

sowie Verdauungsbeschwerden.<br />

Die Süßholzwurzel zeigt auch<br />

mineralkortikoide und photoprotektive<br />

Effekte. In diesem Sinne hat man<br />

bereits vor Jahrtausenden seine<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Durst beschrieben.<br />

Mehrere große, rezente internationale<br />

Corona-Studien zum Thema<br />

Heilpflanzen zur symptomatischen<br />

Behandlung von Covid-19 zeigten<br />

jedenfalls auch, dass die Süßholz-Naturstoffe<br />

(Süßholzwurzel – Glycyrrhiza<br />

glabra) auch in der ambulanten Behandlung<br />

der Coronavirus-Erkrankung<br />

positive Wirkungen entfalten können.<br />

https://medmix.at/suessholzwurzel-und-lakritze/<br />

102 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Für die gute Wirkung der Süßholzwurzel<br />

und von Lakritze ist hauptsächlich der<br />

Inhaltsstoff Glycyrrhetinsäure<br />

verantwortlich (auch als Glycyrrhizin)<br />

bekannt. Süßholz soll vor allem auch bei<br />

Erkältungen, Atemwegserkrankungen<br />

sowie Covid 19 helfen.<br />

In arabischen<br />

Ländern verkauft<br />

man noch heute<br />

Getränke, die aus<br />

der Süßholzwurzel<br />

hergestellt sehr<br />

gut den Durst<br />

stillen soll.<br />

© Carmen Hauser / shutterstock.com<br />

Verschiedene, weltweit<br />

durchgeführte Studien<br />

konnten bestätigen,<br />

dass Süßholz starke<br />

antimikrobielle, entzündungshemmende,<br />

krebshemmende und anti -<br />

oxidative Wirkungen entfalten kann.<br />

Süßholz (Süßholzwurzel –<br />

Glycyrrhiza glabra) bietet<br />

in der Corona-Pandemie<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>gegen</strong> die Beschwerden<br />

von Covid 19<br />

Zur Linderung der Symptome bei<br />

Covid 19 ist die Wissenschaft umfassend<br />

auf der Suche nach antiviralen<br />

und Entzündungen hemmenden<br />

Mittel. Dementsprechend hat man<br />

auch die Wirkung von Süßholz und<br />

Süßholzwurzel – Glycyrrhiza glabra)<br />

bei der Coronavirus-Erkrankung<br />

Covid 19 analysiert, inwiefern man<br />

damit die Symptome bekämpfen<br />

kann. Denn bereits in früheren Studien<br />

konnten die naturstoffe und sekundären<br />

Pflanzenstoffe der Süßholzwurzel<br />

sowohl antivirale als auch<br />

entzündungshemmende Eigenschaften<br />

unter Beweis stellen.<br />

Die drei Schlüsseleigenschaften von<br />

Süßholz sind seine Wirkung <strong>gegen</strong><br />

Viren, weiter der Autophagie-verstärkende<br />

Mechanismus sowie seine<br />

entzündungshemmende Wirkung.<br />

Als Autophagie bezeichnet man übrigens<br />

den Selbstmordmechanismus,<br />

den eine infizierte Zelle anwendet,<br />

um benachbarte Zellen vor einer<br />

weiteren Infektion zu schützen.<br />

Diese Wirkungen konnten jedenfalls<br />

den Gesundheitszustand von Covid-<br />

19-Patienten verbessern.<br />

Darüber hinaus waren die Pflanzenstoffe<br />

auch wirksam <strong>gegen</strong> eine<br />

reihe von Bakterien und Pilzen.<br />

In diesem Sinne kann der Einsatz<br />

der Süßholzwurzel auch nützlich<br />

sein, um eine sekundäre bakterielle<br />

Infektion bei Covid-19-Patienten zu<br />

vermeiden.<br />

Süßholzwurzel: Heilmittel<br />

seit der Antike bekannt<br />

Die Menschen haben in vielen großen<br />

Kulturen Asiens und Europas<br />

die Süßholzwurzel in verschiedenen<br />

Anwendungsgebieten eingesetzt.<br />

Die römer und Griechen benutzten<br />

Süßholzwurzel als Heilpflanze bei<br />

Asthma und Geschwüren.<br />

Der im 1. Jahrhundert lebende griechische<br />

Arzt Pedanios Dioskuridesaus<br />

Anazarbos in Kilikien (Kleinasien)<br />

–Militärarzt im römischen<br />

Dienst unter den Cäsaren Claudius<br />

und nero und berühmtester Pharmakologe<br />

der Antike – empfahl Süßholzwurzel<br />

in Form eines Saftes bei<br />

Sodbrennen und Heiserkeit.<br />

In der alten chinesischen Medizin<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 103


gehörte die Süß holzwurzel zu den<br />

zehn wichtigsten Heilpflanzen.<br />

Außerdem setzten arabische Ärzte<br />

die Süß holzwurzel <strong>gegen</strong> Dysmenorrhoe<br />

ein. Alte chinesische Aufzeichnungen<br />

beschreiben auch die Anwendung<br />

von Süßholzwurzel-Zubereitungen<br />

bei Ödemen.<br />

In Japan soll die Süßholzwurzel heute<br />

noch bei hyperandrogenetischen<br />

Frauen den Eisprung auslösen.<br />

Gegen den Durst<br />

Die Skythen verwendeten die Süßholzwurzel<br />

in Verbindung mit Stutenmilchkäse<br />

beim Durchqueren von<br />

Wüsten <strong>gegen</strong> den Durst. So sollen<br />

sie bis zu zwölf tage ohne jede Flüssigkeitszufuhr<br />

ausgekommen sein.<br />

Den Skythen soll auch bereits die<br />

Wasser retinierende Wirkung der<br />

Süßholzwurzel gekannt haben.<br />

Die Skythen waren ein iranisches<br />

nomadenvolk, das im 8. Jahrhundert<br />

vor Christus von den mittelasiatischen<br />

Steppen in das Gebiet nördlich<br />

des Schwarzen Meeres zwischen<br />

den Karpaten und dem Don einwanderten.<br />

Dann im 6. Jahrhundert vor<br />

Christus stießen sie bis ins heutige<br />

rumänien vor. Übrigens verkauft<br />

man in arabischen Ländern heute<br />

noch Getränke, die aus der Süßholzwurzel<br />

hergestellt werden und sehr<br />

gut den Durst stillen sollen.<br />

Lakritze – Extrakt aus<br />

Süßholzwurzel<br />

Als Lakritze wird der Extrakt aus der<br />

Süßholzwurzel bezeichnet. Der englische<br />

Apotheker George Dunhill<br />

mischte im 18. Jahrhundert dem<br />

eingedickten Saft Zuckersirup bei.<br />

Lakritzen wurden in Folge zum<br />

allerorts beliebten süßen Genuss.<br />

Vor allem als Süßigkeit wird Lakritze<br />

für Kinder seit dem Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts angeboten.<br />

Es gibt sie in verschiedenen Sorten,<br />

wobei man zur Produktion die<br />

Süßholzwurzel raspelt und<br />

anschließend die Inhaltsstoffe<br />

extrahiert und eindickt.<br />

Lakritze wird in Kombination mit<br />

Ammoniumchlorid und Anisöl zu<br />

Pastillen für die Schleimlösung im<br />

Bereich der Atemwege verarbeitet.<br />

Schon die alten Griechen verwendeten<br />

den dunklen Saft der Süßholzwurzel<br />

zur Behandlung von Asthma<br />

und Magengeschwüren. In der traditionellen<br />

naturheilkunde wird<br />

Lakritze bei Husten oder Magen -<br />

leiden eingesetzt.<br />

Übermäßiger Konsum von<br />

Lakritze kann aber auch gefährlich<br />

sein. unlängst berichtete MEDMIX<br />

von einem Fall aus Italien: ein 10-<br />

jähriger Junge erlitt nach übermäßigem<br />

Lakritz-Konsum in Form von<br />

Süßigkeiten einen massiven Krampfanfall.<br />

Das Kind wurde nach einer<br />

über zwei Minuten andauernden<br />

Konvulsion in ein Krankenhaus in<br />

Bologna eingeliefert. Dabei kam es<br />

zu wiederholten tonisch-klonischen<br />

Krämpfen der Körpermuskulatur,<br />

verbunden mit einem Bewusstseinsverlust.<br />

Glycyrrhizin säure<br />

In der modernen Medizin kommt<br />

die Süßholzwurzel mit ihrem natürlich<br />

vorkommenden Bestandteil<br />

Glycyrrhizin säure bei Melanomen,<br />

Ekzemen und Hautgeschwü ren zur<br />

Anwendung. Man vermutet potenzielle<br />

photoprotektive Effekte.<br />

Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde<br />

beobachtet, dass viele Patienten<br />

mit Magengeschwüren durch eine<br />

Behandlung mit Süßholzwurzel Symptome<br />

eines Hyper aldosteronismus<br />

mit Wasseransammlungen, Bluthochdruck,<br />

Hypernatriämie und Hy-<br />

pokaliämie aufwiesen. Die mineralkortikoide<br />

Wirkung zeigt sich in einem<br />

Pseudo-Hyperaldosteronismus,<br />

da der Aldosteron-Spiegel neben<br />

dem Plasma- renin-Spiegel ebenfalls<br />

abfällt, wofür die Glycyrrhizin säure<br />

verantwortlich ist.<br />

Die Süßholzwurzel soll bei einer Erkältung<br />

die Bronchialschleimhaut<br />

anregen, damit sie mehr dünnflüssiges<br />

Sekret bildet. So kann zäher<br />

Schleim besser abgehustet werden.<br />

Weiters sollen antientzündliche<br />

Effekte bestehen, die Magensäurebildung<br />

vermindern (<strong>gegen</strong> Sodbrennen<br />

hilfreich) und möglicherweise<br />

sogar den Magenkeim Helicobacter<br />

pylori bekämpfen können. Das ist<br />

schließlich auch bei Gastritis positiv.<br />

Vorsicht<br />

Die Anwendung der Süßholzwurzel<br />

sollte jedenfalls auch in der Corona-<br />

Pandemie bei Covid-19 und Erkältungen<br />

nur in Absprache mit einem<br />

Arzt erfolgen.<br />

Denn übermäßiger Verzehr von<br />

Lakritze – zu hoch dosiert über einen<br />

zu langen Zeitraum – kann ernsthafte<br />

nebenwirkungen hervorrufen.<br />

Dazu gehört beispielsweise eine<br />

Erhöhung des Blutdrucks und<br />

negative Einflüsse auf Blutzuckerspiegel.<br />

Dementsprechend sollte<br />

man die Anwendung der Lakritze bei<br />

Diabetes oder nierenproblemen<br />

unterlassen. Ebenso in der<br />

Schwangerschaft. Weiter können<br />

Wechselwirkungen mit anderen<br />

Medikamenten ausgelöst werden.<br />

© Photology1971 / shutterstock.com<br />

Süßholzwurzel ist auch eine <strong>gesund</strong>e Süßigkeit.<br />

104 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


© Madeleine Steinbach / shutterstock.com<br />

Zitronenmelisse<br />

Melissa officinalis<br />

https://medmix.at/zitronenmelisse-haelt-herpes-viren-in-schach/<br />

Die Zitronenmelisse ist nahezu in jedem Garten zu finden.<br />

Aber nur wenige Menschen wissen die besondere Wirkungskraft<br />

des Melissenkrauts zu schätzen. Traditionell wird die<br />

Melisse für die Unterstützung der Magenfunktion und bei<br />

nervlicher Belastung verwendet. Teeaufgüsse oder Extrakte<br />

wirken beruhigend und krampflösend.<br />

Die Zitronenmelisse<br />

(Melisse oder Melissa<br />

officinalis) zählt zur<br />

Familie der Lippenblütler<br />

und entstammt dem östlichen<br />

Mittelmeerraum. Die ausdauernde,<br />

krautige Pflanze kann bis 1 m hoch<br />

werden und ein Alter von bis zu 30<br />

Jahren erreichen. Im Jahr 1988 wurde<br />

die Zitronenmelisse zur Arzneipflanze<br />

des Jahres ernannt.<br />

Zitronenmelisse bei <strong>Infektionen</strong><br />

mit verschiedenen<br />

Bakterien, Herpes-Viren<br />

und Erkältungsviren<br />

Schon früher zeigten Studien zur<br />

Wirksamkeit der Melisse, dass ihre<br />

pflanzlichen Extrakte manche <strong>Infektionen</strong><br />

effektiv eindämmen konnten.<br />

Bei <strong>Infektionen</strong> mit verschiedenen<br />

Bakterien, Herpes-Viren, Erkältungsviren<br />

und Hefepilzen waren<br />

alkoholische Extrakte aus Zitronenmelisse<br />

wirksam.<br />

Außerdem war vor allem die Anwendung<br />

des ätherischen Öls der<br />

Zitronenmelisse in der Behandlung<br />

von Herpes-Virus- <strong>Infektionen</strong> wie<br />

Fieberblasen sehr wirksam.<br />

Schließlich ist vor allem der Gehalt<br />

an rosmarinsäure für die<br />

antimikrobielle und antivirale Wirkung<br />

verantwortlich.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 105


<strong>Natürliche</strong><br />

Mittel, die<br />

helfen, unser<br />

Immunsystem<br />

zu stärken<br />

© PHOTOCREO Michal Bednarek / shutterstock.com<br />

Viren und Bakterien lauern nicht<br />

nur in der kalten Jahreszeit auf<br />

Tastaturen, Türklinken, Telefonen,<br />

öffentlichen Toiletten und<br />

Treppengeländern. Auch in<br />

geschlossenen Räumen ist die<br />

Luft oft mit Krankheitserreger<br />

belastet. Durch die niedrigen<br />

Temperaturen können sich vor<br />

allem Erkältungsviren noch<br />

besser vermehren. Zudem kann<br />

der Organismus durch eine<br />

geschwächte Immunabwehr Viren<br />

und Bakterien schlechter<br />

abwehren. Da<strong>gegen</strong> kann man<br />

aber einiges unternehmen.<br />

Viele Erwachsene erkranken<br />

etwa dreimal pro Jahr an<br />

Erkältung und grippalen<br />

Infekten und leiden an<br />

Hals-, Mund und rachenproblemen,<br />

Schnupfen und Husten. um dem ent<strong>gegen</strong>zuwirken,<br />

sollte man deswegen<br />

ganzjährig mit einem <strong>gesund</strong>en Lebensstil,<br />

verschiedenen natürlichen Mitteln<br />

und nährstoffen sowie geeigneten Maßnahmen<br />

sein Immunsystem stärken.<br />

In diesem Sinne gibt es sehr viele<br />

pflanzliche Mittel sowie Mikronähr -<br />

stoffe, die das Immunsystem stärken<br />

und den Körper <strong>gegen</strong> die Angriffe der<br />

Krankheits erreger wappnen. Das gilt<br />

vor allem auch <strong>gegen</strong> Grippe- und<br />

Coronaviren wie SArS-CoV-2.<br />

106 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


<strong>Natürliche</strong> Mittel<br />

helfen, das<br />

Immunsystem zu<br />

stärken und so<br />

Viren, Bakterien,<br />

Pilze und Co.<br />

wirksam zu<br />

bekämpfen.<br />

https://medmix.at/immunsystem-staerken-mit-natuerlichen-mitteln/<br />

Welche natürlichen Mittel<br />

unser Immunsystem<br />

stärken können<br />

Es gibt zahlreiche pflanzliche Mittel,<br />

die den Menschen seit jeher helfen,<br />

die eigenen Abwehrkräfte zu stärken.<br />

Zudem können auch Sport und körperliche<br />

Aktivitäten unser Immunsystem<br />

unterstützen. und zwar macht<br />

man Bewegung und Sport am besten<br />

auch an der frischen Luft und bei tageslicht.<br />

Das fördert dann auch die<br />

Vitamin-D-Bildung.<br />

unsere Abwehrkräfte profitieren zudem<br />

von <strong>gesund</strong>em Schlaf und von<br />

einem entspannten, stressfreien Alltag.<br />

Weiter hilft eine <strong>gesund</strong>e Ernährung<br />

mit viel Obst und Gemüse. Dies<br />

versorgt den Organismus mit wichtigen<br />

nährstoffen wie Vitaminen und<br />

Vitalstoffen. Eine wichtige rolle<br />

spielt beispielsweise das Vitamin C.<br />

Gerade in der Corona-Pandemie<br />

sollte man seine Abwehrkräfte<br />

stärken und mit den wichtigsten<br />

nährstoffe füttern.<br />

Immunsystem stärken<br />

<strong>gegen</strong> Bakterien, Viren<br />

und <strong>Infektionen</strong><br />

unser Immunsystem besteht unter<br />

anderem aus verschiedenen typen<br />

von immunkompetenten Zellen.<br />

Dazu zählen vor allem weiße Blutkörperchen,<br />

Helfer- und Killerzellen.<br />

Schließlich unterstützen uns die<br />

Abwehreinheiten des Immunsystems<br />

tag für tag bei der Abwehr von<br />

Krankheitserregern und schützt uns<br />

vor <strong>Infektionen</strong>. Zusätzlich senkt es<br />

aber auch das risiko, an Krebs zu<br />

erkranken. Einen wichtigen Beitrag<br />

leistet dabei das Fieber. Dieses soll<br />

allerdings auch nicht zu hoch steigen.<br />

Vor allem chronisch Kranke<br />

sollten dies vermeiden.<br />

Jedenfalls kann man eben mit zahlreichen<br />

anderen naturstoffen unser<br />

Immunsystem stärken und unser<br />

eAbwehrkräfte einsatzbereit machen.<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 107


Rosenwurz<br />

Rhodiola Rosea<br />

Rhodiola rosea – Rosenwurz – entfaltet eine gute Wirkung, um das<br />

Immunsystem zu stärken. Zudem helfen ihre Naturstoffe <strong>gegen</strong> Stress.<br />

Rhodiola ( Rhodiola rosea) – Rosenwurz – stärkt<br />

mit seiner immunmodulierenden Wirkung das<br />

Immunsystem und unsere Abwehrkräfte.<br />

Das hilft uns <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> mit Viren und<br />

Bakterien.<br />

© Fotokon / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/rhodiola-mit-hohem-<strong>gesund</strong>heitsfoerdernden-potenzial/<br />

108 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Rhodiola rosea L. ist<br />

vor allem umgangssprachlich<br />

unter dem<br />

namen rosenwurz bekannt.<br />

Die aus der Familie der Dickblattgewächse<br />

(Crassulaceae) stammende<br />

Pflanze ist zwischen 5 und 35<br />

Zentimeter groß.<br />

Für das Immunsystem und<br />

<strong>gegen</strong> Stress<br />

Mithilfe der rosenwurz, rhodiola<br />

rosea, kann man das Immunsystem<br />

stärken und Stress ent<strong>gegen</strong>wirken.<br />

Weiter soll das pflanzliche Mittel die<br />

körperliche Ausdauer erhöhen.<br />

Obendrein sollen die Pflanzenstoffe<br />

der rosenwurz zur Steigerung der<br />

Arbeitsleistung positiv beitragen. Zudem<br />

kann rhodiola rosea Athleten<br />

vor einer durch die intensive körperliche<br />

Betätigung verursachte Anfälligkeit<br />

für <strong>Infektionen</strong> schützen.<br />

Schließlich soll die rosenwurz auch<br />

<strong>gegen</strong> Höhenkrankheit, <strong>Infektionen</strong><br />

mit Viren und Bakterien, Müdigkeitszustände,<br />

gastrointestinale<br />

Beschwerden sowie nervösen<br />

Störungen beziehungsweise Stress<br />

Wirkung zeigen.<br />

In einer rezenten Studie brachte<br />

rosenwurz auch gute Wirkung im<br />

Zusammenhang mit Aufmerksamkeit<br />

und Orientierung. Die Anwendung<br />

der rhodiola rosea verbesserte<br />

die mentale Geschwindigkeit, die<br />

Verarbeitung vor Denkprozessen sowie<br />

mentale ressourcen.<br />

rhodiola rosea ist ein sehr widerstandsfähiges<br />

Gewächs, das vor<br />

allem in sehr unwirtlichen, kalten<br />

umgebungen vorkommt.<br />

In Sibirien nutzen die Menschen seit<br />

hunderten Jahren die Wirkung der<br />

rosenwurz, um das kalte sibirische<br />

Klima sowie den teilweise dunklen<br />

Alltag zu meistern.<br />

Die Wirkung der<br />

Rosenwurz für die geistige<br />

sowie die körperliche<br />

Gesundheit<br />

Man verwendet die rhodiola rosea<br />

bei geistigen als auch körperlichen<br />

Symptomen von Stress. In diesem<br />

Sinne gilt die rosenwurz als<br />

Adaptogen.<br />

Als Adaptogen bezeichnet man bekanntlich<br />

alternativ medizinische<br />

pflanzliche Zubereitungen und Drogen,<br />

die den Körper dabei unterstützen,<br />

sich bei Stress anzupassen.<br />

Solche naturstoffe sollen zudem positive<br />

Effekte bei Stress induzierten<br />

Krankheiten ausüben. Die Inhaltsstoffe<br />

der rhodiola rosea sind übrigens<br />

rosavin und Salidrosid (ein<br />

Phenylethanoid) im Verhältnis 3:1.<br />

Jedenfalls hemmt die rhodiola rosea<br />

die untertypen A und B des Enzyms<br />

Monoaminooxidase. Diese bezeichnet<br />

man auch als MAO-A und<br />

MAO-B. Dabei haben mitochondriale<br />

Enzyme die Aufgabe, Serotonin (5-<br />

Hydroxytryptamin oder 5-Ht) und<br />

Dopamin (DA) zu verstoffwechseln.<br />

Dadurch, dass die rosenwurz die<br />

Fähigkeit dieser Enzyme hemmt,<br />

neurotransmitter zu verstoffwechseln,<br />

bleiben die neurotransmitter<br />

Serotonin und Dopamin länger aktiv.<br />

Mit anderen Worten in höherer<br />

Konzentration im Gehirn. Einerseits<br />

verbessert und stabilisiert die<br />

Aktivität von Serotonin im Gehirn<br />

die Stimmung beim Menschen.<br />

Andererseits macht die Aktivität von<br />

Dopamin im Gehirn die Menschen<br />

positiver und selbstbewusster.<br />

Schließlich erhöht das aber auch<br />

allgemein die Motivation.<br />

Rhodiola hemmt die<br />

Ausschüttung von Kortisol<br />

und Adrenalin<br />

unter dem Strich hemmt die<br />

rosenwurz auch die Ausschüttung<br />

der Stresshormone Cortisol und<br />

Adrenalin. Damit lindert rhodiola<br />

rosea eine große Zahl mentaler<br />

Anzeichen von Stress. und zwar bei<br />

nervosität, Lustlosigkeit, reizbarkeit<br />

sowie Angstzuständen. Gleichzeitig<br />

wird der Energiestoffwechsel der<br />

Zellen angeregt, was zu einer besseren<br />

Leistungsfähigkeit führt.<br />

Jedenfalls konnten viele Studien die<br />

duale Wirkung von rhodiola rosea<br />

belegen. Damit konnten Menschen<br />

mit Burn-out, Stress bedingte Zustände<br />

von Ermüdung deutlich<br />

verbessern. Es zeigte sich weiter eine<br />

reduzierte Ausschüttung des Stress -<br />

hormons Cortisol.<br />

Patienten mit leichter bis mittelschwerer<br />

Depression konnte wiederum<br />

eine signifikante Verbesserung<br />

der emotionalen Stabilität erreichen.<br />

Weiter zeigten Forscher positive Effekte<br />

<strong>gegen</strong> Schlaflosigkeit und nicht<br />

erklärbarer körperlicher Beschwerden.<br />

Schließlich gab es keine schwerwiegenden<br />

nebenwirkungen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 109


Ginseng<br />

Panax ginseng<br />

Man kennt Ginseng als natürliches Stärkungsmittel, das das Immunsystem<br />

unterstützt, unsere Abwehrkräfte stärkt und die Leistung steigert.<br />

Der Ginseng ist ein<br />

Adaptogen, das seit<br />

Jahrtausenden ein<br />

sehr populäres, effektives<br />

Heilmittel und traditionelles<br />

Stärkungsmittel ist.<br />

Denn man schreibt den Inhaltsstoffen<br />

der Ginsengwurzel die Fähigkeit<br />

zu, sich den Bedürfnissen des einzelnen<br />

Menschen anpassen zu können.<br />

Diese adaptogene Wirkung der Ginsengwurzel<br />

hilft <strong>gegen</strong> viele körperliche<br />

Probleme. Beispielsweise mobilisiert<br />

Ginseng die körpereigenen reserven,<br />

stärkt das Immunsystem, bewirkt<br />

eine Leistungssteigerung und<br />

hilft gezielt <strong>gegen</strong> großen psychischen<br />

Druck.<br />

Weiter unterstützt Ginseng den Körper<br />

bei Erschöpfung <strong>gegen</strong> Müdigkeit,<br />

damit er sich rascher erholen<br />

kann. Adaptogene sind bekanntlich<br />

jene Heilpflanzen, die die Anpassungsfähigkeit<br />

des Körpers <strong>gegen</strong><br />

Stress steigern helfen. Das soll dann<br />

auch negative <strong>gesund</strong>heitliche Auswirkungen<br />

abmildern.<br />

Gut für die Abwehrkräfte:<br />

Ginseng kann das Immunsystem<br />

<strong>gegen</strong> verschiedene<br />

Einflüsse stärken, zudem<br />

bringt das Adaptogen<br />

eine Leistungssteigerung<br />

<strong>gegen</strong> Müdigkeit<br />

Das Adaptogen Ginseng stärkt das<br />

Immunsystem, das nervenkostüm,<br />

die Lungenfunktion und allgemein<br />

die inneren Organe. Wobei Ginseng<br />

als Stärkungsmittel allgemein die<br />

Abwehrkräfte des Körpers aktiviert,<br />

ihn entgiftet und kräftigt.<br />

Durch die Wirkung von Ginseng<br />

kommt es zu einer geistigen und körperliche<br />

Leistungssteigerung. Das<br />

hilft auch <strong>gegen</strong> Müdigkeit und<br />

Schwächen bei der Konzentration.<br />

Schließlich wird auch die Steuerung<br />

der inneren Organe wieder ins<br />

Gleichgewicht gebracht.<br />

Weiter wird die Lungenfunktion<br />

verbessert, was die Sauerstoffzufuhr<br />

erhöht und wichtig für das Immunsystem<br />

ist. Durch die stärkende<br />

Wirkung auf Atmung und Kreislauf<br />

helfen Anwendungen der Ginsengwurzel<br />

eben auch <strong>gegen</strong> Müdigkeit<br />

und Schwächegefühl.<br />

Gegen erhöhten Fett- und<br />

Cholesterinspiegel<br />

Bewiesen ist auch eine vorbeu gende<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Arterio sklerose, da<br />

das Heilmittel dem erhöhten Fettund<br />

Cholesterinspiegel ent<strong>gegen</strong>wirkt.<br />

Über- oder unterfunktionen<br />

des Körpers können wie psychische<br />

Belastungen sanft und effektiv ausgeglichen<br />

werden. Schlussendlich<br />

fördert diese Kraftwurzel das reaktions-<br />

und Leistungsvermögen und<br />

hilft dadurch, Stress besser bewältigen<br />

zu können.<br />

Die Ginsengwurzel<br />

entzieht dem Boden die<br />

Nährstoffe<br />

Die Ginsengwurzel von der Stammpflanze<br />

Panax ginseng gilt in der ostasiatischen<br />

Medizin als Allheilmittel<br />

mit langer tradition. So bedeutet<br />

Panax im Griechischen und Lateinischen<br />

etwa Allheilmittel, wobei hier<br />

auch ein Bezug zur menschenähnlichen<br />

Gestalt der Ginsengwurzel gegeben<br />

ist. Da ihr Anbau nicht einfach<br />

ist, werden Produkte recht teuer angeboten.<br />

Die bekannte Arten sind<br />

der am meisten geschätzte koreanische<br />

sowie der chinesische, japanische<br />

und amerikanische Ginseng.<br />

Übrigens unterscheidet man auch<br />

weißen und roten Ginseng.<br />

Die Pflanze braucht bis zur Ernte etwa<br />

5 bis 6 Jahre, wobei der Anbau<br />

große Sorgfalt erfordert. Beispielsweise<br />

muss man nach der Ernte der<br />

Ginsengwurzel den Anbau anderswo<br />

fortsetzen, da am gleichen Platz<br />

mangels der wichtigen nährstoffe,<br />

die die Pflanze dem Boden entzogen<br />

hat, kein weiterer Samen mehr<br />

wachsen. Denn der Boden braucht<br />

zirka 16 Jahre, um sich zu erholen<br />

und wieder genügend nährstoffe zu<br />

enthalten. Dieser komplizierte Anbau<br />

rechtfertigt auch den recht hohen<br />

Preis der Ginsengprodukte.<br />

Ginseng hilft <strong>gegen</strong> negative<br />

äußere Einflüsse<br />

Ginseng ist wie oben erwähnt ein<br />

Adaptogen. Das bedeutet, dass das<br />

pflanzliche Heilmittel imstande ist,<br />

die Widerstandskraft des Organismus<br />

<strong>gegen</strong> Einflüsse physikalischer,<br />

chemischer und biologischer Art zu<br />

erhöhen, aber auch <strong>gegen</strong> psychische<br />

Stressoren Wirkung zu zeigen.<br />

Solche äußeren Einflüsse sind Kälte,<br />

Hitze oder ionisierende Strahlung.<br />

Chemische Einflüsse sind zum Beispiel<br />

umweltgifte oder Arzneimittel,<br />

während zu den biologischen etwa<br />

Krankheitserreger, wie Viren, Bakterien<br />

oder Pilze zählen.<br />

110 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


© tarapong srichaiyos / shutterstock.com<br />

Ginsenoside<br />

Eine hochwertige Ginsengwurzel<br />

enthält mindestens zwischen sechs<br />

und acht Prozent Ginsenoside, die<br />

die wichtigsten Inhaltsstoffe sind.<br />

Bei normalen Dosierun gen<br />

entstehen keine Nebenwirkungen.<br />

Deswegen eignet sich der Ginseng<br />

auch für die Langzeitanwendung.<br />

https://medmix.at/unterstuetzende-wirkung-von-ginseng/<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 111


Die Taigawurzel gehört zur<br />

Familie der Efeugewächse, die<br />

botanisch aus Nordostasien<br />

stammt. Heute findet man<br />

Eleutherococcus senticosus<br />

zudem auch auf der Insel<br />

Sachalin, in Nordchina, in<br />

(Süd-)-Korea und Japan sowie<br />

sogar in Finnland.<br />

Wissenschaftler konnten<br />

beobachten, wie Rentiere nach<br />

der Wurzel gegraben und sich<br />

durch deren Verzehr für den<br />

Winter gestärkt haben.<br />

© Lunov Mykola / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/eleutherococcus/<br />

112 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Taigawurzel<br />

Eleutherococcus senticosus,<br />

Sibirischer Ginseng<br />

Eleutherococcus senticosus – auch Sibirischer Ginseng oder<br />

Taigawurzel genannt – bringt mit seiner natürlichen, pflanzlichen<br />

Wirkung das Immunsystem richtig in Schwung.<br />

Die taigawurzel, auch<br />

als Eleutherococcus<br />

senticosus oder Sibirischer<br />

Ginseng bekannt,<br />

ist eine der bekanntesten<br />

pflanzlichen Mittel, die man einsetzt,<br />

um das Immunsystem zu stärken.<br />

Die Heilpflanze gilt in diesem Sinne<br />

als Adaptogen, die mit ihrer Wirkung<br />

dem menschlichen Organismus dabei<br />

hilft, besser mit Stress umgehen<br />

zu können.<br />

In der chinesischen Medizin wird die<br />

Wirkung der taigawurzel bereits seit<br />

dem dritten Jahrhundert vor Christus<br />

genutzt. und zwar vor allem zur<br />

Stärkung und Aktivierung der Lebensenergie<br />

»Qi«.<br />

Seit den 1970er-Jahren erfreut sich<br />

Eleutherococcus senticosus auch in<br />

der westlichen Medizin immer größerer<br />

Beliebtheit. In Europa hat man<br />

Eleutherococcus-Zubereitungen als<br />

»traditional Herbal Medicinal Products«<br />

eingestuft.<br />

Darreichungsformen mit taigawurzel<br />

sollte man aber nicht länger als 2<br />

Monate mit einer tagesdosis von 2<br />

bis 3 g Droge einnehmen.<br />

Anwendung als Extrakt<br />

oder Tonikum<br />

Allerdings muss man die taigawurzel<br />

kontinuierlich anwenden. Deswegen<br />

setzt man den Sibirischen Ginseng<br />

wegen seiner Wirkung auch häufig<br />

als tonikum im Alter ein. Zudem<br />

auch während der rekonvaleszenz.<br />

Der Eleutherococcus senticosus soll<br />

als natürliches tonikum auch <strong>gegen</strong><br />

Müdigkeit und Schwäche helfen. Die<br />

taigawurzel oder Sibirischer Ginseng<br />

ist aber auch als Extrakt in Kapselform<br />

erhältlich.<br />

Bei Bluthochdruck ist übrigens Vorsicht<br />

geboten. Weitere unerwünschte<br />

nebenwirkungen sind zudem Kopfschmerzen,<br />

Schlafstörungen, Müdigkeit,<br />

nervosität, schneller Puls und<br />

Magen-Darm-Beschwerden.<br />

Inhaltsstoffe<br />

Die taigawurzel enthält als Haupt -<br />

inhaltsstoffe Eleutheroside, Saponine,<br />

Lignane sowie deren Glykoside.<br />

Zudem sind monomere Phenylpropane,<br />

Cumarine sowie Sterole und<br />

außerdem immunstimulatorisch wirkende<br />

Polysaccharide enthalten.<br />

Mit der Wirkung der<br />

Taigawurzel die körper -<br />

eigene Widerstandskraft<br />

unterstützen und das<br />

Immunsystem stärken<br />

Die naturstoffe der taigawurzel sollen<br />

wie Immunstimulanzien das<br />

Immunsystem stimulieren. Dabei<br />

soll soe die Abwehrkräfte aktivieren<br />

sowie eine tonisierende Wirkung<br />

entfalten. Weiter wurden Effekte<br />

beobachtet, die <strong>gegen</strong> Viren helfen<br />

und den Blutzucker senken können.<br />

Eleutherococcus-Zubereitungen setzt<br />

man seit langer Zeit ein, um die körpereigene<br />

Widerstandskraft und die<br />

Abwehrkräfte zu aktivieren und zu<br />

erhalten.<br />

Das hilft dann auch besonders bei<br />

außergewöhnlichen körperlichen,<br />

seelischen und geistigen Belastungen.<br />

Denn die taigawurzel steigert<br />

mit seiner Wirkung die Leistungsund<br />

Konzentrationsfähigkeit bei<br />

Erschöpfung.<br />

Mehr Immunsystem-Zellen<br />

In einer Studie an <strong>gesund</strong>en Probanden<br />

kam es nach 4-wöchiger therapie<br />

mit einem ethanolisch-wäss rigen<br />

Flüssigextrakt der taigawurzel zu einer<br />

hochsignifikanten Zunahme<br />

wichtiger Zellen des Immunsystems.<br />

und zwar waren das vor allem die t-<br />

Lymphozyten. Allerdings konnte<br />

man auch mehr Killerzellen des Immunsystems<br />

nachweisen.<br />

Eine signifikante Verbesserung der<br />

körpereigenen Abwehrkräfte <strong>gegen</strong><br />

Fremdkörper (Phagozytose) konnte<br />

man an 35 Probanden beobachten.<br />

und zwar nachdem die Studienteilnehmer<br />

täglich 75 tropfen flüssigen<br />

Eleutherococcus-extrakt über 30 tage<br />

lang eingenommen hatten.<br />

Durch den Einsatz eines trocken -<br />

extraktes mit 400 mg traten auch<br />

weniger Herpes-<strong>Infektionen</strong> auf.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 113


Tragant<br />

Astragalus membranaceus<br />

Er gilt für das Immunsystem als Wundermittel der TCM:<br />

Mongolischer Tragant, Tragantwurzel, kann uns im Kampf <strong>gegen</strong><br />

Viren und Bakterien sehr effektiv unterstützen.<br />

Der »mongolische tragant«<br />

(tragantwurzel,<br />

Astragalus membranaceus)<br />

gehört zu den<br />

wichtigsten Heilpflanzen der traditionellen<br />

chinesischen Medizin.<br />

Seine Wirkung unterstützt das<br />

Immunsystem und hilft <strong>gegen</strong> Viren<br />

und andere Krankheitserreger sowie<br />

<strong>gegen</strong> Krebs und Diabetes und bei<br />

Allergien.<br />

In der traditionellen chinesischen<br />

Medizin schätzt man die Wirkung<br />

von Abkochungen aus den Wurzeln<br />

von Astragalus membranaceus, dem<br />

mongolischer tragant, sehr. Zubereitungen<br />

sind bekannt als Huangqi.<br />

Zur Verfügung stehen beispielsweise<br />

Wurzelpulver, tinkturen sowie tee<br />

und Suppen aus der tragantwurzel.<br />

Mongolischer tragant – Astragalus<br />

membranaceus – ist jedenfalls eine<br />

der am weitesten verbreiteten traditionellen<br />

chinesischen Kräuter. Man<br />

verwendet das tCM-Mittel als<br />

Immunstimulans, Stärkungsmittel,<br />

Antioxidans, Leberschutzmittel,<br />

Diuretikum, <strong>gegen</strong> Diabetes und<br />

Krebs sowie zum Lösen von Schleim.<br />

Schließlich zeigen rezente Ergebnisse<br />

sogar, dass mongolischer tragant<br />

den Eintritt des SArS-CoV-2-Virus<br />

in die Zellen hemmen kann.<br />

Tragant und Tragantwurzel<br />

entfalten positive Wirkung<br />

für das Immunsystem und<br />

seine Abwehrkräfte<br />

Im Grunde genommen gilt Mongolischer<br />

tragant als immunmodulierend.<br />

Das heißt, dass seine Inhaltsstoffe<br />

einerseits ein schwaches<br />

Immunsystem anregen können. Andererseits<br />

dämpfen sie die schädliche<br />

Wirkung einer möglichen überschießende<br />

Immunreaktionen der Abwehrkräfte<br />

(wie beim Zytokinsturm).<br />

Vor allem seine Saponine und Flavonoide<br />

sollen dafür verantwortlich<br />

sein, das Immunsystem und die Abwehrkräfte<br />

zu stärken. Diese machen<br />

aus Astragalus membranaceus, dem<br />

mongolischen tragant, auch ein<br />

natürliches pflanzliches Mittel, das<br />

bei der Vorbeugung <strong>gegen</strong> Erkältungen<br />

und Grippeerkrankungen den<br />

Körper unterstützen können. Die<br />

vorbeugende Anwendung tragant<br />

zur Stärkung des Immunsystems ist<br />

speziell ab Herbst empfehlenswert.<br />

Astragalosid IV<br />

Astragalosid IV ist für die pharmakologische<br />

Wirkung von Astragalus<br />

membranaceus (mongolischem tragant<br />

und der tragantwurzel) ein<br />

wichtiger sekundärer Pflanzenstoff.<br />

Dieser ist einer der Hauptverbindungen<br />

aus dem wässrigen Extrakt von<br />

Astragalus membranaceus. Der naturstoff<br />

konnte in zahlreichen Studien<br />

zeigen, dass er Herz und Kreislauf,<br />

Lunge, nieren sowie das Gehirn<br />

unterstützt. Die pharmakologischen<br />

Wirkungen von Astragalosid IV<br />

helfen dem Körper außerdem beim<br />

Schutz von Gehirn, nerven sowie der<br />

Leber.<br />

Tragant <strong>gegen</strong> Krebs und<br />

Diabetes<br />

Weiter soll mongolischer tragant<br />

den Organismus im Kampf <strong>gegen</strong><br />

Krebs und Diabetes unterstützen.<br />

Verantwortlich dafür sollen die antioxidativen,<br />

entzündungshemmenden<br />

sowie antiapoptotischen Wirkungen<br />

von Astragalus membranaceus<br />

sein. Dies spielt auch eine rolle<br />

bei der Stärkung des Immunsystems,<br />

im Kampf <strong>gegen</strong> Krebszellen sowie<br />

zur Verbesserung der Chemosensitivität<br />

von Chemotheapeutika.<br />

Astragalus membranaceus<br />

bei Allergien<br />

Ein wichtiges prominentes Einsatzgebiet<br />

des Astragalus membranaceus<br />

war in den letzten Jahren der Einsatz<br />

bei Menschen mit Allergien.<br />

114 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Tragant und Tragantwurzel<br />

stärken unseren Organismus<br />

Astragalus membranaceus ist ein wichtiges Heilkraut,<br />

das häufig in vielen pflanzlichen Formulierungen in der<br />

Praxis der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)<br />

verwendet wird, um eine Vielzahl von Krankheiten und<br />

Körperstörungen zu behandeln.<br />

Unter seinen vielfältigen klinischen Anwendungen<br />

wurde in den letzten Jahren die potenzielle<br />

Verwendung dieses Krauts und seiner chemischen<br />

Bestandteile bei der Behandlung von entzündlichen<br />

Erkrankungen und Krebs aktiv untersucht.<br />

© Romix Image / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/wirkung-von-astragalus-membranaceus-mongolischer-tragant-als-wundermittel-der-tcm/<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 115


Hibiskus<br />

Hibiscus sabdariffa<br />

Die medizinische Wirkung von Hibiskustee wird oft unterschätzt.<br />

Denn Hibiskus ist reich an Vitamin C, hilft <strong>gegen</strong> Erkältung,<br />

Bluthochdruck, Cholesterin und unterstützt das Immunsystem.<br />

Den Hibiskus nennt<br />

man in Japan „sanfte<br />

Blüte“. In China symbolisieren<br />

die Hibiskusblüten<br />

ruhm, reichtum und<br />

Pracht In Hawaii ist Hibiskus die offizielle<br />

Staatsblume, die man bei<br />

wichtigen Empfängen mit Staats -<br />

gästen bei der Begrüßung überreicht.<br />

Mehrere hundert Arten des Hibiskus<br />

wachsen in tropischen und subtropischen<br />

Gebieten auf der ganzen Erde.<br />

Dabei schätzt man vor allem in Asien<br />

die medizinische Wirkung von Hibiskus<br />

und seine bevorzugte Anwendung<br />

als Hibiskustee, vor allem auch<br />

<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong>.<br />

Man schätzt Hibiskus jedenfalls wegen<br />

seiner vielfältigen Wirkung. und<br />

zwar bestehen harntreibende, choleretische,<br />

analgetische, antitussiven,<br />

immunmodulatorischen sowie antimikrobielle<br />

Effekte. Weiter soll Hibiskustee<br />

auch gute blutdrucksenkende,<br />

antioxidative sowie krebsbekämpfende<br />

Wirkung sein. Sowie gut<br />

für die Leber (hepatoprotektive)<br />

sein.<br />

Hibiskus: Chinarose<br />

oder Chinesischer<br />

Roseneibisch<br />

Der Hibiskus stammt ursprünglich<br />

aus Asien. Dann gelangte er über die<br />

Seidenstraße von den Gärten Chinas<br />

in den Vorderen Orient. Schließlich<br />

von dort in türkische sowie arabische<br />

Gärten. Erst <strong>gegen</strong> Ende des 16.<br />

Jahrhunderts fand der Hibiskus den<br />

Weg nach Mittel- und Westeuropa.<br />

Daher trägt er auch im Volksmund<br />

die Beinamen Chinarose oder Chinesischer<br />

roseneibisch.<br />

Diese namen haben durchaus Berechtigung,<br />

da die Hibiskusblüten<br />

mit den rosen locker mithalten können.<br />

Je nach Sorte gibt es einfache<br />

oder gefüllte Blüten, ein- oder mehrfarbig.<br />

Botanisch gesehen zählt die<br />

Hibiskuspflanze zu den Malvengewächsen<br />

(Malvaceae). Die Blüte- und<br />

Sammelzeit ist im August und im<br />

September. Im Grunde genommen<br />

verwendet man die Kelche der Hibiskusblüten.<br />

Hibiskustee verwenden<br />

Die Hibiskusblüten werden zu<br />

Hibiskustee verarbeitet. Hauptsächlich<br />

werden hier die zur Fruchtzeit<br />

geernteten, getrockneten Kelche und<br />

Außenkelche von Hibiscus sabdariffa<br />

verwendet. Die enthaltenen Säuren<br />

wie beispielsweise Zitronensäure,<br />

Apfelsäure, Weinsäure sowie Hibiskussäure<br />

(Allohydroxyzitronensäurelacton)<br />

ergeben den säuerlichen Geschmack.<br />

Die enthaltenen Anthocyane wie beispielsweise<br />

Delphinidin und Cyanidin<br />

färben den teeaufguss dunkelrot.<br />

Der tee ist ein beliebtes Getränk<br />

sowohl in Ägypten und im Sudan als<br />

auch in Mexiko. Der tiefrote Hibiskustee<br />

wird heiß oder kalt getrunken.<br />

In der vegetarischen Küche Südasiens<br />

kommen die Hibiskusblüten<br />

in Currygerichten vor.<br />

Gesundheitliche Wirkung<br />

von Hibiskustee<br />

Die Forschung hat sich weltweit mit<br />

Hibiskus als wirksames Heilkraut<br />

beschäftigt. Wobei sind die Ergebnisse<br />

bezüglich seiner medizinischen<br />

Wirkung beziehungsweise auch von<br />

Hibiskustee doch erstaunlich sind.<br />

Die Pflanze hat auch die Fähigkeit,<br />

den Blutdruck zu regulieren.<br />

Dementsprechend können drei tassen<br />

Hibiskustee pro tag den Blutdruck<br />

auf natürliche Weise um 7,2<br />

mmHg senken. Weiter fungiert Hibiskus<br />

als natürlicher Cholesterin-<br />

Senker, dies ist auf die vorhandenen<br />

Antioxidantien zurückzuführen.<br />

Außerdem ist Hibiskus eine Vitamin<br />

C Bombe, dessen Wirkung für ein<br />

funktionierendes Immunsystem<br />

wichtig ist. Die Pflanze unterstützt<br />

den Körper auch <strong>gegen</strong> Bakterien<br />

und hilft dabei, Entzündungen zu<br />

hemmen. Im Grunde genommen<br />

empfiehlt die Volksmedizin Hibiskus<br />

als Heilkraut bei Erkältungen, Kreislaufbeschwerden,<br />

Ekzemen sowie<br />

zur Appetitanregung.<br />

Hibiskus kann aber auch den Östrogenlevel<br />

steigern und dadurch den<br />

Hormonhaushalt durcheinander<br />

bringen. Deswegen sollten Frauen<br />

Hibiskustee mit Bedacht trinken und<br />

in der Schwangerschaft gar nicht anwenden.<br />

116 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Hibiskustee enthält<br />

sehr viel Vitamin C. Er<br />

unterstützt das<br />

Immunsystem und hilft<br />

<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> und<br />

Erkältung. Seine<br />

Naturstoffe entfalten<br />

zudem eine Wirkung<br />

<strong>gegen</strong> Bakterien.<br />

© sudarat chanthubha / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/wirkung-von-hibiskustee/<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 117


Schwarzkümmel<br />

Nigella sativa (N. sativa)<br />

Die Inhaltsstoffe im Schwarzkümmel und in Schwarzkümmelöl<br />

entfalten vielseitige Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien. Ihre<br />

Naturstoffe stimulieren das Immunsystem und können uns sogar<br />

im Kampf <strong>gegen</strong> Coronaviren und Covid 19 helfen.<br />

Viele aktive Inhaltsstoffe im<br />

Schwarzkümmel wurden in<br />

den letzten Jahrzehnten<br />

isoliert. Dazu gehören Thymoquinon<br />

(Thymochinon),<br />

Thymohydroquinon,<br />

Dithymoquinone, Thymol,<br />

Carvacrol, Nigellimine-Noxid,<br />

Nigellicin, Nigellidin<br />

und Alpha- Hederin.<br />

Diese sind für verschiedene<br />

pharmakologischen<br />

Wirkungen von<br />

Schwarzkümmel-Samen,<br />

Schwarzkümmelöl,<br />

Schwarzkümmel-Extrakten<br />

verantwortlich.<br />

Das pfefferartige Gewürz<br />

Schwarzkümmel erinnert<br />

geschmacklich etwas an<br />

Sesam mit einer leichten<br />

Kreuzkümmel-Note.<br />

Auch heute noch streut man<br />

die schwarzen Samen – die im<br />

asiatischen Raum auch als<br />

„black onion seed“ –<br />

„schwarzer Zwiebelsamen“ –<br />

bezeichnet werden – ähnlich<br />

wie Sesam auf Fladenbrot.<br />

https://medmix.at/schwarzkuemmel-schwarzkuemmeloel/<br />

© Dionisvera / shutterstock.com<br />

118 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Schwarzkümmel – nigella<br />

sativa (n. sativa) – wird seit<br />

Jahrtausenden erfolgreich<br />

in verschiedenen regionen<br />

heilkundlich eingesetzt. Einerseits<br />

spielt Schwarzkümmel zwar als nahrungsmittel<br />

eine wichtige rolle. Andererseits<br />

ist Schwarzkümmel und<br />

vor allem auch das Schwarzkümmelöl<br />

mit zahlreichen Wirkungen ein natürliches<br />

Heilmittel bei vielen Krankheiten.<br />

und zwar in der Ethnomedizin<br />

der graeco-arabischen Medizin<br />

unani, Ayurveda und der traditionellen<br />

Chinesischen Medizin sowie<br />

anderen Arabischen Heilkünsten.<br />

Zahlreichen Wirkungen<br />

von Schwarzkümmel und<br />

Schwarzkümmelöl<br />

• Immunstimulierend. Schwarzkümmel<br />

oder Schwarzkümmelöl<br />

stärken unser Immunsystem. Ihre<br />

Inhaltsstoffe stimulieren unsere<br />

Abwehrzellen im Kampf <strong>gegen</strong><br />

Krankheitserreger.<br />

• Entzündungshemmend,<br />

schmerzlindernd. Schwarzkümmelöl<br />

hilft äußerlich angewandt dabei,<br />

beispielsweise Arthrose-Schmerzen<br />

zu lindern. In einer rezenten Studie<br />

war die Anwendung sogar effektiver<br />

als Diclifenac-Gel. Verantwortlich<br />

dafür soll dafür die entzündungshemmende<br />

Wirkung von<br />

Schwarzkümmel sein.<br />

• Antioxidativ. Die Inhaltsstoffe<br />

von Schwarzkümmel oder Schwarzkümmelöl<br />

schützen den Körper, alle<br />

Organe, vor freien radikalen und<br />

oxidativem Stress. Diese Eigenschaft<br />

zieht zahlreiche andere protektive<br />

Wirkungen nach sich.<br />

• Antimikrobiell, antibakteriell,<br />

antiviral und antiparasitär. Die<br />

Wirkung von Schwarzkümmel <strong>gegen</strong><br />

Bakterien ist Abhängig von der Konzentration<br />

von thymochinon. Dies<br />

kann auch äußerlich (topisch) genutzt<br />

werden.<br />

• Antiasthmatisch. Eine Studie<br />

bestätigte, dass Schwarzkümmel zusätzlich<br />

zur Asthma-Behandlung bei<br />

der Asthmakontrolle positive Wirkung<br />

bringt.<br />

• Blutzucker senkend, anti -<br />

diabetisch. Schwarzkümmel kann<br />

die Stoffwechsellage bei Diabetes<br />

verbessern.<br />

• Blutdruck senkend. Schwarzkümmel<br />

kann den Blutdruck und die<br />

Herzfrequenz senken. Es verringert<br />

den kardialen Stress, verhindert die<br />

Abnahme von Stickstoffmonoxid<br />

(nO), hemmt die ACE-Expression.<br />

• Gefäßschützend. Verantwortlich<br />

dafür soll laut jüngsten Daten vor allem<br />

das thymochinon sein, das die<br />

endotheliale Dysfunktion, vor allem<br />

auch bei Diabetes, verbessern kann.<br />

• Antikanzerogen, Antiproliferativ.<br />

Schwarzkümmel fördert die<br />

Abwehraktivität der Killerzellen <strong>gegen</strong><br />

Krebszellen. Dafür soll das enthaltenen<br />

thymoquinon entscheidend<br />

sein. Es hemmte in einer Studie<br />

auch das Wachstum und die Streuung<br />

(Metastasierung) von tumorzellen.<br />

rezente In-Silico-Studienergebnisse<br />

deuten auf positive Wirkungen<br />

von thymoquinon bei Frauen mit<br />

Her2 positiven Brustkrebs hin.<br />

nach untersuchungen des Sloan<br />

Kettering Krebsforschungsinstituts<br />

von Hilton Head Island, South Carolina/uSA,<br />

hat das ägyptische<br />

Schwarzkümmelöl signifikant positive<br />

Wirkungen auf das menschliche<br />

Immunsystem, kann Knochenmarkszellen<br />

stimulieren, die Produktion<br />

der Immunzellen steigern und<br />

die Interferonproduktion erhöhen.<br />

Schwarzkümmelöl bei<br />

Covid 19<br />

Die Einnahme von Schwarzkümmelöl<br />

konnte auch bei einer Covid-19-<br />

Erkrankung als zusätzliche Behandlung<br />

sehr positive heilende Wirkungen<br />

entfalten. Verantwortlich dafür<br />

soll das enthaltene thymoquinon<br />

sein. Auch aktuelle In-silico-Studien<br />

zeigen, dass die Inhaltsstoffe von<br />

Schwarzkümmel beziehungsweise<br />

Schwarzkümmelöl potenzielle Wirkungen<br />

<strong>gegen</strong> SArS-Cov-2 und Covid-19<br />

bieten können.<br />

Fallbeispiel. Anfang Februar des<br />

Jahres 2020 infizierte sich ein MED-<br />

MIX-Autor mit SArS-Cov-2. Wobei<br />

nach neun tagen die ersten Symptome<br />

von Covid-19 auftraten. Wie extreme<br />

Schwäche, sehr starken Muskelschmerzen<br />

mit leichtem Fieber. Hinzu<br />

kam ein trockener und sehr<br />

schmerzhafter Husten – ähnlich einer<br />

Bronchitis. Der Patient begann<br />

Schwarzkümmelöl mit der Dosierung<br />

von dreimal täglich ein Esslöffel<br />

(5 ml) mit insgesamt 120 ml in acht<br />

tagen einzunehmen. Die Symptome<br />

verschwanden sieben tage nach Beginn<br />

der Behandlung.<br />

Thymoquinon in<br />

Schwarzkümmel<br />

Die Wirkung von thymoquinon mit<br />

seinem breiten antiviralen Spektrum<br />

ähnelt den synthetischen Malaria-<br />

Wirkstoffen Hydroxychloroquin und<br />

Chloroquin. Diese Wirkstoffe verursachen<br />

aber starke nebenwirkungen,<br />

speziell für Herz und Kreislauf.<br />

Schwarzkümmel in der<br />

Nahrung<br />

In den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts<br />

war Schwarzkümmel auch<br />

unter der Be zeichnung »Schwarzer<br />

Koreander« bekannt. Offiziell hat<br />

man die Samen hin<strong>gegen</strong> als<br />

»Semina nigellae seu Melanthii seu<br />

Semina Cumini« bezeichnet.<br />

Die Samen von Schwarzkümmel,<br />

welche beim Zerreiben würzig und<br />

Petersilie ähnlich riechen, haben einen<br />

scharfen, kratzenden Geschmack.<br />

Deswegen benützt man es<br />

in Ägypten und im Orient heute noch<br />

als Brotwürze.<br />

Im Islam scheint Schwarz kümmel<br />

besondere Bedeutung gehabt zu haben.<br />

Denn Mohammed lehrte bereits,<br />

dass Schwarz kümmel vor allen<br />

Krankheiten schütze. Daher nehmen<br />

viele Moslems heute noch eine Prise<br />

des Samens in Honig. Damit will<br />

man den Appetit anregen. Daraus<br />

entwickelte sich wohl auch, dass man<br />

in Frankreich Samen von Schwarz -<br />

kümmel als Ersatz für Pfeffer benutzt.<br />

Zudem hat man im Volksglauben<br />

dem Schwarzkümmel oft eine<br />

Zauber abwehrende Wirkung bei<br />

Krankheiten der tiere zugesprochen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 119


Vitalpilze<br />

Medizinische Heilpilze für Gesundheit und<br />

Wohlbefinden<br />

Vor allem in asiatischen Ländern schätzen die Menschen medizinische<br />

Heilpilze, Vitalpilze, über Jahrtausende wegen ihrer guten Wirkung<br />

für die Gesundheit, das Immunsystem sowie für das Wohlbefinden.<br />

Unser Immunsystem ist<br />

der wichtigste Verteidiger<br />

des Körpers <strong>gegen</strong><br />

Viren und Bakterien.<br />

Damit die Immunabwehr sehr<br />

effektiv funktioniert, ist eine ausreichende<br />

Versorgung mit verschiedenen<br />

wertvollen Vitalstoffen besonders<br />

wichtig.<br />

In diesem Sinne können auch medizinische<br />

Heilpilze und Vitalpilze im<br />

Kampf <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien<br />

mit ihrer Wirkung für das Immun -<br />

system einen guten Beitrag leisten.<br />

Medizinische Heilpilze,<br />

Vitalpilze<br />

Die Menschen mögen Pilze seit jeher<br />

als Leckerbissen in der Küche. nicht<br />

zuletzt wegen ihres kulinarischen<br />

und ernährungsphysiologischen<br />

Werts.<br />

© wasanajai / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/vitalpilze-kraft-aus-der-natur/<br />

120 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Heute schätzt man aber zunehmend<br />

Vitalpilze beziehungsweise medizinische<br />

Heilpilze wegen ihrer vielen<br />

wichtigen medizinischen Wirkungen.<br />

Wobei man hauptsächlich in asiatischen<br />

Ländern Heilpilze seit Hunderten<br />

von Jahren zur Behandlung<br />

von <strong>Infektionen</strong> einsetzt. In jüngerer<br />

Zeit verwendet man sie auch zur<br />

Behandlung von Lungenerkrankungen<br />

und Krebs. Über die positiven<br />

Eigenschaften der Vitalpilze wussten<br />

jedenfalls bereits die prähistorischen<br />

Menschen Bescheid. Von der Antike<br />

bis hin zu mittelalterlichen Klöstern<br />

war das Wissen über deren<br />

Bedeutung für das Wohlbefinden<br />

weit verbreitet.<br />

Vor allem aber in den asiatischen<br />

Ländern schätzen die Menschen die<br />

Vitalpilze so sehr wie Heilkräuter<br />

und Gewürze. Dieses Wissen findet<br />

auch in der westlichen Welt immer<br />

mehr Beachtung.<br />

Heilpilze entfalten<br />

vielseitige Wirkungen<br />

Jedenfalls bietet uns die natur mit<br />

den Vitalpilzen eine reichhaltige<br />

vegetarische Quelle für Eiweiß. Die<br />

meisten Vitalpilze enthalten zudem<br />

alle für den menschlichen Körper<br />

notwendigen, essenziellen Aminosäuren<br />

sowie eine Fülle an weiteren<br />

wichtigen naturstoffen. Wichtige<br />

Vertreter der medizinischen Heilpilze<br />

sind Agaricus, Chaga, Coprinus,<br />

Cordyceps, Hericium, Maitake sowie<br />

reishi und Shiitake.<br />

In diesem Sinne bestätigen immer<br />

mehr Studien die positiven<br />

Wirkungen der Heil -<br />

pilze. Heilpilze sollen<br />

dementsprechend<br />

zahlreiche pharmakologische<br />

Wirkungen haben,<br />

beispielsweise<br />

helfen<br />

Vitalpilze mit ihrer<br />

antimikrobieller<br />

Wirkung <strong>gegen</strong><br />

Bakterien, Viren und<br />

andere Krankheitserreger.<br />

Wobei hierzu auch ihre<br />

entzündungshemmende<br />

sowie immunmodulatorische<br />

Wirkung bedeutend ist.<br />

Weitere Eigenschaften sind<br />

antidiabetische (<strong>gegen</strong> Diabetes),<br />

zytotoxische, hepatoprotektive,<br />

krebsbekämpfende, antioxidative,<br />

antiallergische, antihyperlipidämische<br />

und präbiotische.<br />

Jedenfalls ist seit längerem bekannt,<br />

dass Vitalpilze eine Vielzahl biologischer<br />

und pharmakologisch aktiver<br />

Moleküle besitzen, die sogar starke<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Krebs entfalten.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 121


© FotoHelin / shutterstock.com<br />

Shiitake-Pilze sind eine<br />

häufige Zutat der<br />

ostasiatischen Küche. Wobei<br />

hier Vorsicht geboten ist,<br />

denn ihre Zubereitung kann<br />

dazu führen, dass der Pilz<br />

weich und schleimig wird<br />

und versehentlich<br />

verschluckt wird. Aufgrund<br />

seines hohen Gehalts an<br />

unlöslichen Ballaststoffen<br />

bleibt der Pilz dann im<br />

Darmtrakt gleich groß und<br />

gleich geformt. In schweren<br />

Fällen kann das einen Darmverschluss<br />

verursachen.<br />

https://medmix.at/ahcc-shiitake-pilze-immunsystem-sars-coronarvirus/<br />

122 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Shiitake-Pilze<br />

Lentinus edodes<br />

Der Heilpilz Shiitake kann das Immunsystem natürlich stärken<br />

und damit auch <strong>gegen</strong> Virus und SARS-CoV-2-Coronaviren helfen.<br />

Der standardisierte Extrakt<br />

AHCC (Active<br />

Hexose Correlated<br />

Compound) aus Shiitake-Pilze<br />

(Shii-take oder Lentinula<br />

edodes beziehungsweise Lentinus<br />

edodes) auf Alpha-Glucan-Basis soll<br />

als Immunstimulans uns Menschen<br />

dabei helfen, das Immunsystem<br />

und die Abwehrkräfte natürlich<br />

stärken zu können. Shiitake Pilze<br />

könnten dementsprechend auch <strong>gegen</strong><br />

COVID-19 beziehungsweise <strong>gegen</strong><br />

das SArS-Cov-2-Coronavirus<br />

nützlich sein. So die theorie aktueller<br />

Forschungen.<br />

AHCC konnte in untersuchungen<br />

auch schon <strong>gegen</strong> das West-nil-Virus,<br />

Influenzavirus, Vogelgrippevirus,<br />

Hepatitis-C-Virus, Papillomavirus<br />

sowie Herpesviren positive Wirkung<br />

zeigen. Eingehend untersucht haben<br />

Forscher AHCC aus Shiitake-Pilze<br />

<strong>gegen</strong> das Hepatitis B-Virus und bei<br />

HIV. Im Fokus war eben die Frage,<br />

ob AHCC durch Förderung einer<br />

regulierten und schützenden<br />

Immunantwort das Immun -<br />

system und die Abwehrkräfte<br />

natürlich stärken kann.<br />

Wirkung von Shiitake<br />

Pilzen<br />

Die Wirkung von Shiitake Pilz (Lentinus<br />

edodes) hat beispielsweise eine<br />

im Jahr 2018 durchgeführte Studie<br />

genauer untersucht. Im Fokus stand<br />

die strukturelle Charakterisierung<br />

von Lentinan, einer aus dem Shiitake-Pilz<br />

(Lentinula edodes) isolierte<br />

Substanz. Die Forscher erforschten<br />

dabei die antivirale Wirkung von<br />

Shiitake Pilz <strong>gegen</strong> das infektiöse hämatopoetische<br />

nekrosevirus (IHnV).<br />

Es zeigte sich infolgedessen eine herausragende<br />

antivirale Aktivität <strong>gegen</strong><br />

InHV.<br />

Wobei die wichtigsten antiviralen<br />

Mechanismen von Lentinan die<br />

direkte Inaktivierung sowie die<br />

Hemmung der Virus -<br />

vermehrung waren.<br />

Darüber hinaus hilft die Wirkung von<br />

Shiitake Pilz auch signifikant <strong>gegen</strong><br />

entzündungsfördernde Zytokinen.<br />

Das hilft unter anderem <strong>gegen</strong> Viren<br />

und unterstützt das Immunsystem.<br />

Insgesamt unterstrichen die Er -<br />

gebnisse die antivirale Wirkung von<br />

Shiitake Pilze und dessen positive<br />

Eigenschaften für die angeborene<br />

Immunantwort.<br />

Warum Shiitake-Pilze<br />

<strong>gegen</strong> SARS-CoV-2<br />

wirksam sein könnten<br />

Einerseits hat man zwar die Wirksamkeit<br />

von AHCC aus dem Shiitake-<br />

Pilz in Bezug auf die SArS-CoV-2-<br />

Krankheit noch nicht spezifisch bewertet.<br />

Andererseits konnte AHCC<br />

bereits seine Wirkung bei der Förderung<br />

einer Schutzreaktion <strong>gegen</strong> sehr<br />

viel Virusinfektionen zeigen. In diesem<br />

Sinne könnte man AHCC aus<br />

dem Shiitake-Pilz auch zur Prävention<br />

von Krankheiten, die durch humanpathogenes<br />

Coronavirus, einschließlich<br />

COVID-19, hervorgerufen<br />

werden, einsetzt.<br />

Die Coronavirus-Pneumonie geht mit<br />

einer schnellen Virusreplikation einher,<br />

bei der eine große Anzahl von<br />

entzündlichen Zellinfiltrationen und<br />

Zytokinstürmen zu akuten Lungenverletzungen,<br />

akutem Atemnotsyndrom<br />

und zum tod führen kann. Es<br />

kommt zu einer unkontrollierten<br />

Freisetzung entzündungsfördernder<br />

Zytokine, einschließlich Interleukin<br />

(IL) -1β und IL-6.<br />

AHCC aus dem Shiitake-<br />

Pilz für das Immunsystem<br />

Der standardisierte AHCC Extrakt<br />

aus dem kultivierten Shiitake-Pilz<br />

Lentinula edodes mycelia wurde 1992<br />

in Japan entwickelt. Mehrere Studien<br />

haben eine Vielzahl von therapeutischen<br />

Wirkungen gezeigt. Einschließlich<br />

der Aktivität von Antioxidantien,<br />

Effekte <strong>gegen</strong> Krebs sowie zur Verbesserung<br />

der Immunantwort. In<br />

tierstudien war AHCC eben <strong>gegen</strong><br />

Krebs effektiv und konnte auf das<br />

Immunsystem so einwirken, dass der<br />

Körper infektiöse Prozesse verhindern<br />

konnte.<br />

In klinischen Studien hat AHCC<br />

jedenfalls bereits gezeigt, dass es das<br />

Infektionsrisiko senkt und die<br />

Symptome bestehender <strong>Infektionen</strong><br />

lindert. Dies könnte eben auch <strong>gegen</strong><br />

COVID-19, <strong>gegen</strong> das SArS-Cov-2,<br />

das Immunsystem unterstützen.<br />

Übrigens kann es in seltenen Fällen<br />

beim Verzehr von Shiitake als Speisepilz<br />

aus dem Supermarkt auch zu<br />

schweren Hautnebenwirkungen, der<br />

Shiitake-Dermatitis kommen. Bei der<br />

Einnahme von Pilzextrakten sind<br />

dazu bislang keine unerwünschten<br />

Wirkungen bekannt.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 123


Reishi-Pilze<br />

Ganoderma lucidum<br />

Reishi-Heilpilze sollen neben den Immunsystem stimulierenden<br />

Effekten auch Wirkungen <strong>gegen</strong> Krebs entfalten.<br />

Man vermutet verschiedene Wirkungen der<br />

Reishi-Heilpilze. Und zwar analgetische,<br />

antiallergische, antientzündliche, antibakterielle,<br />

antioxidative, antikanzerogene sowie antivirale.<br />

Weiter gibt es Hinweise auf antihypertonische,<br />

antitussive und schleimlösende,<br />

immunstärkende, leberschützende und<br />

entgiftende, leicht antiulzeröse sowie zentral<br />

beruhigende Eigenschaften.<br />

© tarapong srichaiyos / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/heilpilze-reishi-zeigen-viele-vorteile/<br />

124 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Heilpilze wie reishi<br />

sind heute immer öfter<br />

im Blickpunkt der<br />

Forschung, man vermutet,<br />

dass ihre Wirkung das Immunsystem<br />

fördert und <strong>gegen</strong> Krebs<br />

hilft.<br />

Vital- und Heilpilze kommen ursprünglich<br />

vor allem aus der traditionellen<br />

Chinesische Medizin und<br />

werden dort seit je her eingesetzt.<br />

Mittlerweile werden aber auch in unseren<br />

Breiten Vital- und Heilpilze<br />

immer populärer. reishi, Cordyceps<br />

sinensis und Shiitake sind untersuchungs<strong>gegen</strong>stand<br />

zahlreicher Studien,<br />

da man vielen dieser Vital- und<br />

Heilpilze neben den Immunsystem<br />

stimulierenden Effekten auch Wirkungen<br />

<strong>gegen</strong> Krebs zuschreibt.<br />

Reishi-Heilpilze –<br />

Glänzender Lackporling<br />

reishi – Ganoderma lucidum – gehört<br />

zur Familie der Lackporlingsverwandten<br />

(auch als Ganodermataceae<br />

bezeichnet) und wird in Asien<br />

seit Jahrtausenden eingesetzt, wenngleich<br />

reishi Heilpilze auch in<br />

Europa – besser als Glänzender<br />

Lackporling bekannt – heimisch<br />

sind.<br />

Diese auch als „Pilze der unsterblichkeit“<br />

titulierten reishi-Heilpilze<br />

– die Könige der Pilze – werden in<br />

Asien vor allem zur Stärkung des Immunsystems,<br />

bei Bluthochdruck, Erschöpfung,<br />

für eine verbesserte<br />

Wundheilung und zur unterstützenden<br />

therapie bei Krebserkrankungen<br />

angewendet.<br />

In einer untersuchung zu Eierstockkrebszellen<br />

zeigte sich auch, dass die<br />

Heilpilze den Behandlungsverlauf<br />

günstig beeinflussen können. Denn<br />

sie verringern den VEGF-Faktor.<br />

Dieser Faktor reguliert unter anderem<br />

die Gefäßneubildung und ist für<br />

das Wachstum eines tumors unerlässlich.<br />

Bei zahlreichen weiteren Indikationen<br />

wie Aids, Allergien, Asthma, Arthritis,<br />

Akne, grippalen Infekten, gastrointestinalen<br />

Beschwerden sowie<br />

Hautkrankheiten kommen reishi-<br />

Heilpilze zur Anwendung.<br />

In China werden Reishi-Heilpilze allen<br />

voran für viele altersbedingte Krankheiten<br />

wie koronare Herzkrankheit, chronische<br />

Bronchitis, Hypertonie und Krebs<br />

eingesetzt.<br />

Pharmakologie<br />

Die in reishi enthaltenen Polysaccharide<br />

zeigen antitumoröse und immunstimulierende<br />

Aktivitäten. unter<br />

anderem wurden in den proteingebundenen<br />

Polysaccharide Glucose,<br />

Gelactose, Mannose und Spuren von<br />

Xylose und Fucose gefunden. Den<br />

Inhaltsstoffen triterpenen werden<br />

adaptogene, antihypertonische und<br />

antiallergische Eigenschaften nachgesagt.<br />

Die ebenfalls enthaltene einfach ungesättigte<br />

Fettsäure Oleinsäure und<br />

Cyclooctasulphur hemmen die Histaminausschüttung<br />

wirken so präventiv<br />

<strong>gegen</strong> Entzündungen und allergische<br />

reaktionen.<br />

reishi-Heilpilze können aber auch<br />

selbst bei einigen Menschen allergische<br />

reaktionen auslösen: auf den<br />

Fruchtkörper sowie auf die Sporen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 125


Unser Immunsystem<br />

stärken mit mit<br />

<strong>gesund</strong>er Ernährung<br />

Die Abwehrkräfte mit<br />

natürlichen Nährstoffen<br />

stärken.<br />

126 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 |EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Verschiedene natürliche,<br />

pflanzliche Mittel sowie eine<br />

<strong>gesund</strong>e Ernährung mit viel<br />

Obst, Gemüse, Kräutern und<br />

Gewürzen sowie ausreichend<br />

Bewegung helfen uns dabei,<br />

unser Immunsystem zu<br />

stärken, um <strong>gegen</strong> Viren,<br />

Bakterien, Pilzen und anderen<br />

Krankheitserregern besser<br />

gewappnet zu sein.<br />

© YARUNIV Studio / shutterstock.com<br />

Erkältungsviren lauern<br />

in – vor allem verstärkt<br />

in der kalten Jahreszeit<br />

– auf tastaturen,<br />

türklinken, telefonen und treppengeländern.<br />

und gerade in geschlossenen<br />

räumen ist oft auch die Luft belastet.<br />

Durch die niedrigen temperaturen<br />

können sich Erkältungsviren besser<br />

vermehren, die durch die Kälte geschwächte<br />

Immunabwehr kann die<br />

Erreger schlechter abwehren. Deswegen<br />

erkranken viele Erwachsene<br />

rund dreimal pro Jahr an Erkältung<br />

und grippalen Infekten und leiden an<br />

Hals-, Mund und rachenproblemen,<br />

Schnupfen und Husten. um dem<br />

ent<strong>gegen</strong>zuwirken, sollte man deswegen<br />

ganzjährig mit verschiedenen<br />

natürlichen Mitteln und nährstoffen<br />

sowie geeigneten Maßnahmen sein<br />

Immunsystem stärken. Damit kann<br />

man sich <strong>gegen</strong> die Angriffe der<br />

Krankheitserreger wappnen. Das gilt<br />

vor allem auch während der Corona-<br />

Pandemie <strong>gegen</strong> Coronaviren wie<br />

SArS-Cov-2.<br />

<strong>Natürliche</strong> Mittel und Maßnahmen,<br />

die helfen, unser<br />

Immunsystem zu stärken<br />

Beispielsweise können körperliche<br />

Aktivitäten unser Immunsystem<br />

stärken. und zwar macht man Bewegung<br />

und Sport am besten auch an<br />

der frischen Luft und bei tageslicht.<br />

Das fördert dann auch die Vitamin-<br />

D-Bildung. unsere Abwehrkräfte<br />

profitieren zudem von <strong>gesund</strong>em<br />

Schlaf und vor allem auch von einem<br />

entspannten, stressfreien Alltag.<br />

Gesunde Ernährung<br />

Eine <strong>gesund</strong>e Ernährung mit viel<br />

Obst und Gemüse versorgt den Organismus<br />

mit wichtigen nährstoffen<br />

wie Vitaminen und Vitalstoffen. Daher<br />

sehen Ernährungswissenschafter<br />

als eine der effektivsten Möglichkeiten<br />

zur Prävention von Krankheiten<br />

aller Art: täglich fünf Portionen Obst<br />

und Gemüse zu essen.<br />

Eine wichtige rolle spielt Vitamin C,<br />

das reichlich in Paprika, Broccoli<br />

und Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen<br />

und Grapefruit enthalten ist.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 127


Das süße Gemisch aus Wasser, Zucker, Zitronensaft<br />

und Zitronenabrieb bildet die Basis deiner<br />

Limonade. Beim Einkauf der Zitronen ist es<br />

besonders ratsam, auf Bio- Qualität zu<br />

achten, da teilweise auch die Schale<br />

mitverwendet wird.<br />

Zitronen bereichern unsere Ernährung<br />

© Africa Studio / shutterstock.com<br />

Die Zitrone bietet mit dem hohen Vitamin C-Gehalt<br />

und anderen Inhaltsstoffe viele positive Wirkungen.<br />

Unter anderem stärken sie unser Immunsystem.<br />

Im Grunde genommen helfen uns Zitronen auch <strong>gegen</strong><br />

<strong>Infektionen</strong>.<br />

Seit langem kennt man dazu positive die positiven<br />

Wirkungen im Zusammenhang mit Erkältungen,<br />

Grippe sowie Lungenentzündungen. Daher ist der<br />

Konsum von Zitronen auch in Zeiten der Corona-<br />

Pandemie ein sehr empfehlenswertes Nahrungs -<br />

mittel.<br />

Das enthaltene Querzetin reduziert die Ausschüttung<br />

der Histamine. Das ist vor allem auch für Allergiker<br />

und Asthmatiker interessant.<br />

Außerdem kann mit zahlreichen anderen<br />

Mitteln unser Immunsystem<br />

stärken und unser Abwehrkräfte einsatzbereit<br />

machen.<br />

Getreideprodukte wie Brot und nudeln,<br />

Kartoffeln und reis diesen als<br />

Basis unserer täglichen Ernährung.<br />

Diese Produkte enthalten Stärke zur<br />

Energiegewinnung, wertvolles Eiweiß<br />

sowie einen hohen Anteil an<br />

Ballaststoffen, die für die Verdauung<br />

notwendig sind.<br />

Obst, Gemüse und Salat sollte man<br />

jedenfalls täglich verzehren. Damit<br />

kann eine ausreichende Vitaminund<br />

Mineralstoffversorgung sichergestellt<br />

werden. Wegen des hohen<br />

Wassergehaltes enthalten sie nur wenige<br />

Kalorien. um wertvolle Vitamine<br />

nicht tot zu kochen sollten Sie<br />

rohkost oder nur kurz angebratenes<br />

Gemüse wie im Wok genießen.<br />

Fettarme Milchprodukte liefern neben<br />

wertvollem Eiweiß ausreichend<br />

Kalzium für die Knochen.<br />

Sinnvoll sind auch Seefisch ein bis<br />

zwei Portionen wöchentlich.<br />

Denn Fische enthalten generell<br />

wenige Kalorien. Dafür reichlich<br />

Omega-3-Fettsäuren, welche sich auf<br />

unser Cholesterin günstig auswirken.<br />

Fleisch und Wurst da<strong>gegen</strong><br />

höchstens zwei- bis dreimal pro<br />

Woche. Verwenden Sie grundsätzlich<br />

nur magere Fleisch- und<br />

Schinkenarten.<br />

Kurkuma mit Curcumin<br />

Kurkuma mit seinem Inhaltsstoff<br />

Curcumin ist wegen seiner leuchtend<br />

gelben Farbe auch als „indischer<br />

Safran“ bekannt. Das Gewürzkraut<br />

gehört zur Ingwer-Familie und soll<br />

ebenfalls dabei helfen, dass unser<br />

Körper sein Immunsystem stärken<br />

und einen erfolgreichen Kampf<br />

<strong>gegen</strong> Viren führen kann. Mehrere<br />

präklinische und klinische Daten<br />

zeigten jedenfalls die Wirksamkeit<br />

von Curcumin bei der Vorbeugung<br />

und Behandlung verschiedener<br />

Krankheiten. Dazu gehörten Krebs,<br />

Herz-Kreislauf-, Entzündungs-,<br />

Stoffwechsel-, neurologischer sowie<br />

Hauterkrankungen.<br />

Wichtige Eigenschaft von Curcumin<br />

ist die entzündungshemmende<br />

Wirkung, die sowohl bei akuten als<br />

auch bei chronischen Entzündungen<br />

nützlich sein kann.<br />

128 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Immunsystem<br />

stärken:<br />

Granatapfel<br />

für starke<br />

Abwehrkräfte<br />

Zur Stärkung des Immunsystems<br />

und zum Schutz <strong>gegen</strong> freie radikale<br />

gibt es zahlreiche antoxidativ<br />

wirkende pflanzliche Mittel, wie<br />

die Granatapfel-Polyphenole.<br />

Diese verhindern mit ihren stark<br />

entzündungshemmenden und<br />

zellschützenden Wirkungen<br />

Schäden an den Körperzellen.<br />

Granat apfel enthält große Mengen<br />

radikalfänger (Antioxidantien),<br />

Kalzium, Kalium, Eisen, B-<br />

Vitamine, reichlich Vitamin C<br />

und wertvolle Fettsäuren.<br />

Im Grunde genommen gilt der<br />

Granatapfel – auch Paradies -<br />

apfel genannt – seit Jahrtausenden<br />

als Heilfrucht und Lebenselixier<br />

und zählt zu den gesündesten<br />

Früchten. Geschichten über<br />

den Granatapfel wurden schon<br />

vor mehr als 4000 Jahren niedergeschrieben.<br />

Er steigert nicht nur<br />

die Potenz und die<br />

Libido bei Mann und<br />

Frau: Der Granatapfel<br />

beeindruckt mit<br />

seinen vielfältigen,<br />

<strong>gesund</strong>heitsfördernd<br />

en Wirkungen auch<br />

bei der Vorbeugung<br />

und Behandlung<br />

zahlreicher<br />

Erkrankungen. Das<br />

gilt auch für Grippe,<br />

Erkältung und<br />

möglicherweise<br />

auch Covid 19. Denn<br />

der Granatapfel<br />

entfaltet auch<br />

positive Wirkung für<br />

den Zellschutz und<br />

für ein starkes<br />

Immunsystem.<br />

© Bon Appetit / shutterstock.com<br />

Zitrusfrüchte auf dem<br />

Speiseplan<br />

Eine <strong>gesund</strong>e, ausgewogene Ernährung<br />

ist in der Erkältungszeit besonders<br />

wichtig, damit das Immunsystem<br />

ihrer herausfordernden Aufgabe<br />

wirklich meistern kann. Dazu gehören<br />

lebensnotwendige Vitamine,<br />

Eiweiße und Mineralstoffe. Insbesondere<br />

Zitrusfrüchte wie Orangen,<br />

Zitronen, Kiwis oder Grapefruits sorgen<br />

dafür, dass der nährstoffhaushalt<br />

sehr gut ausbalanciert ist. Dank<br />

der Vitamine A, B, C, D sowie E<br />

funktioniert das exzellent.<br />

Probiotika für das<br />

Immunsystem<br />

Positive <strong>gesund</strong>heitlichen Wirkungen<br />

auf Darm und Immunsystem<br />

Die verschiedenen Kohl-Gemüse-Arten helfen mit ihren <strong>gesund</strong>n<br />

Inhaltsstoffen ebenfalls, das Immunsystem, aber auch das<br />

Nervensystem, zu stärken. Der hohe Vitamin C-Gehalt sowie<br />

B-Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe unterstützen<br />

den Körper zudem im Kampf <strong>gegen</strong> freie Radikale.<br />

© Ksenia_Vasylenko / shutterstock.com<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 129


Schwarzer-Rettich-<br />

Hustensaft<br />

ist ein altbekanntes und<br />

bewährtes Hausmittel<br />

<strong>gegen</strong> Husten, bei dem der<br />

Zucker am Husten rezeptor<br />

im Rachen verbleibt und<br />

so sehr gut wirkt.<br />

https://medmix.at/hausmittel-<strong>gegen</strong>-husten-schwarzer-rettich-hustensaft/<br />

Für das beschriebene Rezept zum Selbermachen<br />

von Schwarzer-Rettich-Hustensaft<br />

füllt man eine kegelförmig ausgeschnittenen<br />

Mulde im Rettich mit braunem Zucker<br />

und/oder Honig auf. Dann setzt man die<br />

Schwarzer-Rettich-Rübe auf ein Gefäß, gibt<br />

den Deckel drauf und lässt das ganze ziehen.<br />

Nach ein paar Stunden kommen bereits<br />

die ersten Löffel Hustensaft durch das<br />

gestochene Loch im Boden des Schwarzen<br />

Rettichs – ein leckeres Hausmittel <strong>gegen</strong><br />

Husten.<br />

© BarthFotografie / shutterstock.com<br />

kann auch die Einnahme von Probiotikabewirken,<br />

wenngleich bislang<br />

nicht alle Wirkungen belegt werden<br />

konnten.<br />

Im Grunde genommen kommen<br />

Bakterien und andere Mikroorganismen<br />

im menschlichen Körper in großer<br />

Überzahl vor. Auf seiner etwa<br />

300 Quadratmeter großen Fläche beherbergt<br />

der Darm zehnmal mehr<br />

Mikroben, als der gesamte menschliche<br />

Körper Zellen hat.<br />

Zur Besiedlung kommt es bereits<br />

nach der Geburt, wobei der schrittweise<br />

Aufbau der Darmflora auch für<br />

die reifung der Immunabwehr und<br />

der Abwehrzellen von großer Bedeutung<br />

ist.<br />

Im Darm lernt das Immunsystem<br />

und seine Abwehrzellen von<br />

Kindheit an, mögliche Erreger zu<br />

erkennen und angemessen<br />

abzuwehren.<br />

Die zusätzlichen Bakterien durch<br />

Einnahme von Probiotika sollen das<br />

Immunsystem stärken und die angeschlagene<br />

Darmflora wieder ins<br />

Gleichgewicht bringen.<br />

Im Grunde genommen können auch<br />

Störungen der Darmflora im Kindesalter<br />

auch ein geschwächtes Immunsystem<br />

verursachen.<br />

Das gilt beispielsweise auch für<br />

Frühgeborene, die in den ersten<br />

Lebenstagen an einer schweren<br />

Darminfektion erkranken.<br />

Kräuter werden seit der<br />

Antike als natürliche<br />

Heilmittel verwendet<br />

Sehr gängige Küchenkräuter wie<br />

Basilikum, Salbei, Pfefferminze,<br />

thymian und Oregano sowie<br />

weniger bekannte Kräuter wie<br />

Astragalus und Schwarzer Hollunder<br />

wirken vorbeugend und stark antiviral<br />

<strong>gegen</strong> zahl reiche Viren, die beim<br />

Menschen <strong>Infektionen</strong> verursachen<br />

können.<br />

Wobei es recht einfach ist, effektive<br />

und wohlschmeckenden Kräuter zur<br />

Ernährung hinzuzufügen. Man kann<br />

damit zahlreiche rezepte veredeln<br />

oder die Kräuter auch in tee-Zubereitungen<br />

verarbeiten.<br />

130 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Eine <strong>gesund</strong>e Ernährung mit ausgewählten,<br />

hochwertigen Nahrungsmitteln liefert wichtige<br />

Nährstoffe, die unser Immunsystem stärken<br />

und unsere Abwehrkräfte unterstützen<br />

können. Dazu zählen viele pflanzliche Lebensmittel<br />

wie Wildkräuter, Heilpflanzen, Gemüse und<br />

Obst.<br />

Jeder Mensch kann für sich eine<br />

bedachte und ausgewogene<br />

Ernährung finden – als einen<br />

gestaltbaren, bedeutenden Beitrag<br />

für die Optimierung des<br />

Immunsystems.<br />

Die unterschiedliche Wirkung der<br />

einzelnen Nährstoffe macht eine<br />

vielfältige Lebensmittelauswahl<br />

notwendig. Eine pflanzenbasierte<br />

Ernährung mit hohem Anteil an<br />

frischen Lebensmitteln und<br />

moderatem Anteil an tierischen<br />

Produkten hoher Qualität erfüllt<br />

diese Kriterien im Normalfall<br />

am besten.<br />

© Timolina / shutterstock.com<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 4 2022 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 131


Gemüse und Gewürze<br />

geben Kraft<br />

Gemüse und Gewürze können den Körper <strong>gegen</strong><br />

Bakterien und Viren wie auch das Coronavirus<br />

SARS-Cov-2 unterstützen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong> mit pflanzlichen<br />

Naturstoffen der Küche:<br />

kostengünstig und weltweit<br />

weit verbreitet<br />

132 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | GESunDSrAtGEBEr |


Natürlich <strong>gesund</strong> mit<br />

Naturstoffen aus der Küche, die<br />

kostengünstig und weltweit<br />

weit verbreitet sind.<br />

© Daxiao Productions / shutterstock.com<br />

Das Coronavirus<br />

SArS-CoV-2, das uns<br />

zu Beginn des Jahres<br />

2020 die Corona-<br />

Pandemie beschwerte, ist gekommen,<br />

um zu bleiben. Zumindest sind<br />

davon zahlreiche Virologen und Infektiolgen<br />

sowie andere Experten<br />

überzeugt. Das unterscheidet sich<br />

deutlich von der laienhaften-wissenschaftlichen<br />

Vorstellung, dass man<br />

das Virus ausrotten könnte.<br />

Im Grunde genommen gibt es mehr<br />

als 400 verschiedene Viren, die <strong>Infektionen</strong><br />

verursachen können. Darunter<br />

Erkältung, Grippe, Hepatitis,<br />

Mononukleose und HIV. Auch wenn<br />

wir im Kampf <strong>gegen</strong> die meisten<br />

Viren erfolgreich sind, so lauern sie<br />

denoch an unterschiedlichsten Orten<br />

und attackieren menschliche Organismen,<br />

wann immer sie können. Oft<br />

auch im eigenen Körper.<br />

Die mächtigste Waffe <strong>gegen</strong> Viren<br />

aber auch <strong>gegen</strong> andere Krankheitserreger<br />

wie Bakterien und Pilze ist sicherlich<br />

unser Immunsystem.<br />

Es gibt hierzu auch zahlreiche natürliche<br />

Mittel, die einerseits das Immunsystem<br />

unterstützen und andererseits<br />

auch virusbekämpfende antivirale<br />

und virostatische Wirkung entfalten.<br />

Solche wertvollen naturstoffen<br />

findet man auch in leicht verfügbaren<br />

Gemüsesorten und Gewürzen.<br />

Für mehrere davon konnten Forscher<br />

sehr gute Wirkungen <strong>gegen</strong> die<br />

Spike-rezeptoren des Coronavirus<br />

SArS-Cov-2 nachweisen.<br />

Gemüse und Gewürze, die<br />

dabei helfen, dass sich<br />

Viren wie SARS-Cov-2<br />

schlechter vermehren<br />

Der Ausbruch der neuartigen Coronavirus-Krankheit<br />

COVID-19 stellt<br />

eine ernsthafte Bedrohung für die<br />

menschliche Gesundheit dar.<br />

Die Corona-Pandemie ist zudem für<br />

die weltwirtschaftliche Aktivität<br />

katastrophal und wird an unserem<br />

Wohlstand sehr zehren. Derzeit gibt<br />

es kein spezifisches Medikament für<br />

die Behandlung von COVID-19-Patienten.<br />

Beispielsweise konnten die<br />

traditionell verwendeten Gewürze<br />

wie Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer,<br />

Kurkuma, Pfefferminze, Salbei,<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 133


Pflanzliche Mittel<br />

mit guter<br />

vorbeugender<br />

Wirkung<br />

© Pinkyone / shutterstock.com<br />

Eine <strong>gesund</strong>e Ernährung mit vielen Naturstoffen, helfen, unser Immunsystem zu<br />

stärken. Viele Vitamine und Spurenelemente nimmt man am besten mit einem<br />

stärkenden Frühstück und einer warmen Mahlzeit pro Tag zu sich.<br />

Vorbeugung und Zusatztherapie<br />

Es gibt es zwei Forschungsströme, die bei der Suche<br />

nach nützlichen pflanzlichen Verbindungen zur Bekämpfung<br />

von durch Coronaviren verursachten <strong>Infektionen</strong><br />

verfolgt werden.<br />

Das sind einerseits pflanzliche Mittel mit potenziell<br />

vorbeugender Wirkung, die allgemein das<br />

Immunsystems wirkstärkenen.<br />

Andererseits sind das pflanzliche Mittel, die mit ihrer<br />

therapeutischen Wirkung <strong>gegen</strong> die Penetration und<br />

Vermehrung der Viren einwirken.<br />

Schwarzer Pfeffer, Chili und Bockshornklee<br />

konnten in Studien gute<br />

Wirkungen zeigen.<br />

unter dem Strich hilft uns das begehrte,<br />

alltägliche Lebensmittel<br />

Knoblauch <strong>gegen</strong> Viruserkrankungen<br />

und Erkältung. Schon zwei rohe<br />

Knoblauchzehen am tag sind hierzu<br />

effektiv. Denn wenn man das tut,<br />

dann zeigen beispielsweise bestimmte<br />

Gene nach dem Knoblauchkonsum<br />

bereits 3 Stunden nach dem Essen<br />

eine signifikant höhere Aktivität.<br />

und das sind jene Gene, die an der<br />

Produktion von weißen Blutzellen<br />

beteiligt sind, die eben das Immunsystem<br />

stärken. Das kann übrigens<br />

auch sogar <strong>gegen</strong> Krebs helfen.<br />

Brokkoli – ein Alleskönner<br />

Broccoli ist kalorienarm und reich an<br />

Ballaststoffen. Der Gemüse-Star liefert<br />

auch viele wichtige Vitamine und<br />

Mineralstoffe. Weiter enthält er<br />

die für die Kohlgewächse typischen<br />

Senföle, die sogenannten Glukosinolate.<br />

Diese sekundären Pflanzenstoffen<br />

mit ihren zahlreichen Vorteilen<br />

für die Gesundheit wie beispielsweise<br />

zur Krebsvorbeugung und <strong>gegen</strong><br />

Bakterien. Aktuelle Studien in der<br />

Corona-Pandemie zeigten auch positive<br />

Wirkungen von Brokkoli auf die<br />

Coronavirus-Erkrankung Covid-19.<br />

Dementsprechend untersuchen<br />

Forscher seit langem die sogenannte<br />

chemopräventive Wirkungen von<br />

Brokkoli. Dabei haben mehrere<br />

Studienergebnisse gezeigt, dass<br />

Brokkoli das risiko für die<br />

Entwicklung bestimmter Krebsarten<br />

verringern kann.<br />

134 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Schwarzer Pfeffer<br />

als Heilpflanze<br />

Die Wirkstoffe der Heilpflanze<br />

Schwarzer Pfeffer sind scharf<br />

schmeckende Säureamide, vor allem<br />

Piperin. Weiter ätherisches<br />

Öl mit Limonen, Sabinen, Caryophyllen<br />

sowie auch Safrol.<br />

Vor allem das Piperin soll die<br />

Wärme- als auch die Schmerzrezeptoren<br />

anregen – sowie den<br />

Speichel und den Magensaft. Dadurch<br />

schüttert der Organismus<br />

auch bestimmte Verdauungsenzyme<br />

aus.<br />

Jedenfalls war Schwarzer Pfeffer<br />

in den letzten Jahren als Heilpflanze<br />

immer wieder Gegenstand<br />

vieler wissenschaftlicher<br />

Studien. Dabei entdeckte man<br />

zahlreiche positive Effekte wie<br />

antioxidative und antimikrobielle<br />

Wirkungen. In diesem Sinne soll<br />

Schwarzer Pfeffer Entzündungen<br />

hemmen und sogar <strong>gegen</strong> Krebs<br />

helfen. Heutzutage vermutet die<br />

Forschung auch, dass das Piperin<br />

die Bioverfügbarkeit anderer<br />

Stoffe, wie Kurkuma und Ibuprofen<br />

erhöht.<br />

Schließlich ist Schwarzer Pfeffer<br />

auch gut <strong>gegen</strong> verschiedene<br />

Magen-Darm-Beschwerden und<br />

bietet auch Wirkungen <strong>gegen</strong><br />

Depressionen.<br />

https://medmix.at/schwarzer-pfeffer-piperin-schlankmacher/<br />

© Lana_M / shutterstock.com<br />

Lorbeerblätter<br />

aus dem<br />

Gewürzschrank<br />

auch für die<br />

Hausapotheke<br />

Lorbeerblätter machen<br />

einerseits unsere<br />

Speisen schmackhaft,<br />

andererseits ist Lorbeer<br />

auch gut für die<br />

Gesundheit, das Gewürz<br />

hilft <strong>gegen</strong> viele Beschwerden.<br />

Lorbeerblätter machen einerseits<br />

unsere Speisen schmackhaft,<br />

andererseits ist Lorbeer auch<br />

gut für die Gesundheit, das Gewürz<br />

hilft <strong>gegen</strong> viele Beschwerden.<br />

Lorbeerblätter verfeinern in der Küche<br />

Eintöpfe oder auch deftige Gerichte.<br />

Lorbeer ist aber mehr als nur<br />

ein beliebtes Gewürz. Er überrascht<br />

auch mit vielen positiven <strong>gesund</strong>heitlichen<br />

Wirkungen.<br />

Wissenswertes über den<br />

Lorbeer<br />

Der echte Lorbeer (Laurus nobilis)<br />

kommt ursprünglich aus Vorderasien<br />

und verbreitete sich über den Mittelmeerraum<br />

bis nach nordamerika.<br />

Da er nur bedingt winterhart ist,<br />

überlebt er in raueren Gebieten nur<br />

als Kübelpflanze. Der immergrüne<br />

Strauch oder Baum erreicht Wuchshöhen<br />

von bis zu 10 Metern, die ledrigen<br />

Laubblätter glänzen oberseits<br />

und duften aromatisch. Sie besitzen<br />

einen leicht gewellten rand.<br />

Heilende Anwendungen<br />

Die antibakteriellen, schleimlösenden<br />

und verdauungsfördernden Eigenschaften<br />

der Lorbeerblätter sind<br />

jedenfalls vielseitig einsetzbar.<br />

Lorbeertee kann bei Halsschmerzen,<br />

Bronchitis oder Verdauungsstörungen<br />

hilfreich sein. Dazu überbrüht<br />

man einen Esslöffel Lorbeerblätter<br />

mit 250ml kochendem Wasser. Dann<br />

lässt man diesen 10 Minuten lang zugedeckt<br />

ziehen und seiht ihn danach<br />

ab. Schließlich trinkt man eine tasse<br />

morgens und abends.<br />

Studien konnten auch eine krebshemmende<br />

Wirkung zeigen, insbesondere<br />

bei Leukämie. Zudem stärken<br />

die Lorbeerblätter das Immunsystem<br />

und wirken schmerzstillend. Sie<br />

lindern Verspannungen, Gelenkprobleme,<br />

<strong>Infektionen</strong> oder Diabetes.<br />

Weite kann die antibakterielle Wirkung<br />

von ätherischem Öl von Lorbeerblätter<br />

<strong>gegen</strong> Bakterien wirken.<br />

Lorbeerblätter in<br />

Lorbeermilch und<br />

Dampfbad mit Lorbeer<br />

Lorbeermilch sollte man begleitend<br />

zur Krebstherapie konsumieren. Zudem<br />

auch auch bei Blasenentzündung.<br />

um die Lorbeermilch herzustellen,<br />

kocht man 2 Lorbeerblätter<br />

mit 500ml Milch sehr langsam auf.<br />

Dann lässt man das ganze dann noch<br />

etwa 20 Minuten abkühlen. Dabei<br />

hat sich dreimal täglich eine tasse<br />

bewährt. Ein Dampfbad mit Lorbeer<br />

macht die oberen Atemwege frei und<br />

löst festsitzenden Schleim. Schließlich<br />

empfiehlt die Volksmedizin auch<br />

das Inhalieren mit Lorbeerblättern<br />

bei Grippe.<br />

https://medmix.at/lorbeerblaetter-gewuerzschrank-hausapotheke/<br />

© Nikolay132 / shutterstock.com<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 135


Die Zwiebel<br />

Allium cepa<br />

https://medmix.at/zwiebelsocken-zwiebelwickel-zwiebelsaeckchen-zwiebel-hustensaft/<br />

Die WHO bewertete1999 die Verwendung der<br />

Zwiebel insgesamt als positiv für die<br />

Gesundheit und sehr gut verträglich.<br />

Im Grunde genommen kann man die Zwiebel als Hausmittel bei Erkältung<br />

& Co frisch, getrocknet oder als Saft anwenden. Als Darreichungen kann<br />

man Umschläge machen oder Zwiebelsocken, Zwiebelsäckchen,<br />

Zwiebelwickel sowie einen Zwiebel-Hustensaft bereiten.<br />

136 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | GESunDSrAtGEBEr |


Die Zwiebel ist eine effektives<br />

Heilmittel. Dabei sind Zwiebel -<br />

säckchen, Zwiebelwickel, Zwiebel -<br />

socken und Zwiebel-Hustensaft<br />

bewährte Hausmittel <strong>gegen</strong><br />

Beschwerden bei einer Erkältung.<br />

© Heike Rau / shutterstock.com<br />

Zwiebel (Allium cepa) ist<br />

schon seit der Antike bekannt<br />

und aus dem Küchenalltag<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Sie galt als Grundnahrungsmittel<br />

der ärmeren Bevölkerung<br />

bei den römern. Außerdem hat<br />

sie sich aber auch als Heilpflanze bestens<br />

bewährt. Altbekannte Hausmittel<br />

hierzu sind Zwiebelsäckchen,<br />

Zwiebelwickel, Zwiebelsocken sowie<br />

der Zwiebel-Hustensaft.<br />

Traditionelles Hausmittel<br />

Zwiebel<br />

Heutzutage gilt die Zwiebel als traditionelles<br />

Hausmittel bei Insektenstichen,<br />

Husten, Erkältung sowie Ohrenschmerzen.<br />

Ausserdem regt der<br />

Zwiebel den Appetit an. Schließlich<br />

soll er auch eine blutverdünnende<br />

Wirkung entfalten.<br />

So sorgt auch das schwefelhaltige<br />

ätherische Öl, das einem beim<br />

Schneiden tränen in die Augen<br />

treibt, für eine gründliche reinigung<br />

des Darms. Zwiebeln haben auch einen<br />

ausgleichenden Effekt auf den<br />

Cholesterinspiegel und Blutdruck<br />

und sind ein entwässerndes Gemüse.<br />

Für all diese Wirkungen werden die<br />

Inhaltsstoffe Allicin und Ajoen verantwortlich<br />

gemacht. Diese Stoffe<br />

findet man auch im Knoblauch. Allicin<br />

ist nachgewiesenermaßen ein<br />

biologisches, natürliches Antibiotikum.<br />

Die antibakterielle Wirkung erstreckt<br />

sich über ein breites Spektrum<br />

von Krankheitserregern. neben<br />

dem intensiven Geruch hat die Zwiebel<br />

keine nebenwirkungen.<br />

Zwiebeln für Patienten mit<br />

COVID 19<br />

Es gibt auch Argumente dafür, dass<br />

Zwiebeln für Patienten mit COVID<br />

19 als zusätzliche Behandlung geeignet<br />

sein könnten, wenngleich Ärzte<br />

dazu gerne von unhaltbaren Mythen<br />

sprechen. Jedenfalls verwenden<br />

Menschen Zwiebeln in der traditionellen<br />

Medizin seit tausenden von<br />

Jahren als Hausmittel. Sie sind weltweit<br />

erhältlich, sind auch in armen<br />

Ländern sehr günstig und könnten<br />

deswegen in den frühen Stadien von<br />

COVID 19 eine rolle bei der Selbstmedikation<br />

spielen. Deswegen sollten<br />

Covid-19-Patienten nicht zögern,<br />

Zwiebeln, aber auch Knoblauch,<br />

idealerweise täglich in die Ernährung<br />

einzubauen.<br />

Zwiebelsäckchen am Ohr<br />

<strong>gegen</strong> Ohrenschmerzen<br />

Die Zwiebel kann richtig angewendet<br />

dem Ohr die Flüssigkeit entziehen<br />

und den Druck senken. Allen voran<br />

<strong>gegen</strong> kann man deswegen <strong>gegen</strong><br />

Ohrenschmerzen ein Zwiebelsäckchen<br />

zubereiten, was oft bei Kind und Baby<br />

gerne gemacht wird. Die Zubereitung<br />

ist gar nicht schwer. Dazu schneidet<br />

man eine Zwiebel klein geschnitten.<br />

Diese erwärmt man dann und füllt<br />

sie in ein Baumwollsäckchen. Dieses<br />

Zwiebelsäckchen fixiert man dann<br />

mit einem Stirnband oder mit einer<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 137


Am besten behält man<br />

Zwiebelsocken für 3 bis 4<br />

Stunden an und legt gleichzeitig<br />

seine Füße auf eine<br />

Wärmeflasche.<br />

© Tutatamafilm / shutterstock.com<br />

Haube am Ohr. Damit das Zwiebelsäckchen<br />

auch gut wirken kann, sollte<br />

man die Behandlung etwa ein bis<br />

zwei Stunden lang einwirken lassen.<br />

Ein Zwiebelwickel am Hals<br />

<strong>gegen</strong> Halsschmerzen<br />

um einen Zwiebelwickel anwenden<br />

zu können, schneidet man eine Zwiebel<br />

in Scheiben und wickelt diese mit<br />

einem tuch um den Hals. Danach<br />

lässt man diesen Zwiebelwickel 1 bis<br />

2 Stunden <strong>gegen</strong> die Halsschmerzen<br />

wirken. Alternativ zum Zwiebelwikkel<br />

kann man auch das oben beschriebene<br />

Zwiebelsäckchen am Hals<br />

fixieren.<br />

Zwiebelsocken bei<br />

Erkältung, Halsschmerzen<br />

und Ohrenschmerzen<br />

Die Kombination von Wärme und<br />

Zwiebelsaft auf den Fußsohlen wirkt<br />

übrigens reflektorisch auf verschiedene<br />

andere Bereiche des Körpers.<br />

Denn es dort fördert allgemein die<br />

Durchblutung.<br />

Zur Anwendung von Zwiebelsocken<br />

schneidet man jedenfalls die Zwiebel<br />

in etwa 1cm dicke Scheiben. Dann<br />

erwärmt man diese. Gleichzeitig sollten<br />

in diesem Sinne auch die Fußsohlen<br />

warm sein. Weiter legt man<br />

die Zwiebel auf und fixiert sie mit einer<br />

Mullbinde. Darüber kommen<br />

dann die Socken. Schließlich sind die<br />

Zwiebelsocken perfekt.<br />

Am besten behält man diese Zwiebelsocken<br />

für 3 bis 4 Stunden an und<br />

legt gleichzeitig seine Füße auf eine<br />

Wärmeflasche. Übrigens kann man<br />

alternativ gleichzeitig mit den Zwiebelsocken<br />

die Fußsohlen auch mit<br />

Knoblauch einreiben. Dies sollte<br />

schließlich auch die positiven Effekte<br />

<strong>gegen</strong> die Symptome bei einer Erkältung<br />

verstärken.<br />

Den Hustensaft mit<br />

Zwiebel-selber machen, er<br />

ist bewährt und effektiv<br />

<strong>gegen</strong> Husten<br />

Für einen Zwiebel-Hustensaft<br />

schneidet man eine Zwiebel ganz fein<br />

und gibt 4 EL Honig und etwa 125ml<br />

Wasser dazu. Dann kocht man die<br />

Mischung einige Minuten auf kleiner<br />

Flamme. Danach lässt man das Gemisch<br />

über nacht stehen und presst<br />

es danach durch ein tuch. Vom Saft<br />

setzt man stündlich 1 teelöffel ein.<br />

Für Kinder eignet sich der Hustensaft<br />

mit Zwiebel, sobald sie auch in<br />

der Ernährung Zwiebeln verzehren<br />

können. Mit anderen Worten gilt<br />

dies ab etwa 2 Jahren.<br />

Reichlich effektive<br />

Polyphenole der Zwiebel<br />

Wichtige Inhaltsstoffe der Zwiebel<br />

sind die reichlich vorhandenen<br />

hochwirksamen Polyphenole<br />

(Antioxidantien – Flavonoide). Zu<br />

den wichtigsten Polyphenolen der<br />

Zwiebel zählt beispielsweise das<br />

Flavonoid Quercetin.<br />

Weitere Inhaltsstoffe sind stark<br />

wirksame Schwefelverbindungen,<br />

Vitamine sowie Mineralstoffe wie<br />

Kalzium, Magnesium, Phosphor und<br />

Kalium.<br />

138 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Polyphenole: die sekundären<br />

Pflanzenstoffe halten jung,<br />

schlank und <strong>gesund</strong><br />

Für Zellen und Immunsystem: Polyphenole wie Flavonoide<br />

sind sekundären Pflanzenstoffe, die uns dabei unterstützen,<br />

<strong>gesund</strong>, jung und schlank zu bleiben.<br />

Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Farbstoffe,<br />

Geschmacksstoffe und Tanine. Die bioaktiven Substanzen sind sehr<br />

wichtig für uns. Denn Polyphenole sind halten jung und schlank sowie<br />

<strong>gesund</strong>, wirken <strong>gegen</strong> Krebs, schützen unsere Zellen und stärken<br />

unser Immunsystem, was gerade jetzt in der Corona-Pandemie so wichtig ist.<br />

Während Polyphenole den pflanzlichen Organismen als UV-Lichtschutz und als<br />

chemische Verteidigung <strong>gegen</strong> Mikroorganismen und Pflanzenfresser dienen<br />

und durch ihre Färbung Insekten anlocken, nutzen die Menschen ihre<br />

Eigenschaften zur Verbesserung der Gesundheit.<br />

Im Grunde genommen sind Polyphenole jedenfalls Bestandteil unserer täglichen<br />

Nahrung sowie auch Bestandteil traditioneller Arzneipflanzen. Sie können den<br />

menschlichen Stoffwechsel und somit auch Symptome sowie Ursachen vieler Erkrankungen<br />

positiv beeinflussen.<br />

Viele sekundäre Pflanzenstoffe sind Polyphenole:<br />

Flavonoide, Phenolsäuren, Isoflavonoide und Cumarine<br />

In der Gruppe der Polyphenole sind viele sekundäre Pflanzenstoffe zusammengefasst.<br />

Hauptvertreter der Polyphenole sind die Flavonoide, das sind Pflanzenpigmente,<br />

die Kirsche, Marillen oder Weintrauben ihre Farben verleihen. Weiters<br />

gehören Phenolsäuren (Gerbsäuren), die beispielsweise für den herben Geschmack<br />

von Kaffee zuständig sind, dazu und auch Isoflavonoide. Letztere gehören<br />

wegen ihrer hormoneller Eigenschaften ebenso zu den Phytoöstrogenen.<br />

Und dann wären da noch Cumarine, die man in Waldmeister, Datteln, Zimt oder<br />

Vanillestangen findet und die wunderbar für uns duften.<br />

Vielzahl von <strong>gesund</strong>en Wirkungen der Polyphenole<br />

Ernährungs- und Anti-Aging-Spezialisten betonen, dass Polyphenole nach<br />

neuesten Forschungserkenntnissen eine Vielzahl von <strong>gesund</strong>heitsfördernden<br />

Wirkungen. Denn sie stimulieren das Immunsystem, wirken entzündungshemmend,<br />

antiviral sowie antimikrobiell.<br />

Außerdem verbessern Polyphenole den Blutfluss und haben positiven Einfluss<br />

auf den Fettstoffwechsel sowie auf die Verdauung.<br />

Weiter haben Untersuchungen ergeben, dass die Polyphenole als Antioxidantien<br />

nicht nur antientzündlich und gefäßschützend sondern auch nervenschützend<br />

wirken. Dementsprechend sollen sie auch das Demenzrisiko verringern können.<br />

Obst und Gemüse aus naturnahem Freilandanbau<br />

Wichtig ist es, dass man Obst und Gemüse aus naturnahem Freilandanbau<br />

wählt. Denn Gemüse im Glas- oder Treibhaus ohne Sonne und ohne natürliche<br />

Feinde hat keinen Stress und keine natürlichen Fraßfeinde. Jedoch erst durch<br />

den Stress entwickeln sich besonders viele Polyphenole. Außerdem sind im<br />

äußeren Teil oder in der Schale mehr Polyphenole enthalten als im Inneren, beim<br />

Erhitzen oder Einfrieren sind sie nicht so empfindlich wie Vitamine.<br />

© nerudol / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/polyphenole-bioaktive-substanzen/<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 4 2022 | GESunDSrAtGEBEr | MEDMIX 139


Knoblauch<br />

Allium sativum<br />

Knoblauch hilft effektiv <strong>gegen</strong> Erkältung. 2 rohe Knoblauchzehen<br />

am Tag können allgemein <strong>gegen</strong> grippale Infekte und verschiedene<br />

Viren wie auch Coronaviren helfen.<br />

© Volodymyr Plysiuk / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/knoblauch-<strong>gegen</strong>-erkaeltung-einsetzen/<br />

140 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | GESunDSrAtGEBEr |


Es gibt jede Menge<br />

Haus- und Volksmittel für<br />

verschiedene Symptome<br />

wie Schnupfen, Husten<br />

und andere Beschwerden<br />

durch grippale Infekte. Zu<br />

diesen Hausmitteln gehört<br />

auch das Kauen oder<br />

Zerquetschen von rohem<br />

Knoblauch. Auch das<br />

Übergießen mit Honig ist<br />

beliebt, bevor man den<br />

Knoblauch schluckt.<br />

Zwei tägliche roh<br />

verzehrte Knoblauch -<br />

zehen sollen jedenfalls<br />

<strong>gegen</strong> Erkältung und<br />

<strong>gegen</strong> Viren wirksam sein.<br />

Alte Hausmittel<br />

empfehlen auch Zwiebel<br />

gemeinsam mit Knoblauch<br />

<strong>gegen</strong> Erkältung<br />

oder auch mit Milch.<br />

In mehreren aktuellen<br />

Corona-Studien konnten<br />

Forscher zudem in silico<br />

zeigen, dass Knoblauch<br />

<strong>gegen</strong> die Coronavirus-<br />

Erkrankung Covid-19<br />

vorbeugend wirken<br />

könnte.<br />

Knoblauch ist ein sinnvolles<br />

<strong>gesund</strong>es nahrungsmittel,<br />

das auch<br />

<strong>gegen</strong> Grippe- und<br />

Coronaviren verschiedene Vorteile<br />

bietet. Das gilt vor allem für frischen,<br />

nicht erhitzten und bearbeiteten<br />

Knoblauch. Schließlich betonten unlängst<br />

Experten im britischen Fachjournal<br />

zu Ernährung, dass der<br />

Verzehr von funktionellen Lebensmitteln<br />

mit Zwiebeln und Knoblauch<br />

in verschiedenen Gesellschaften eine<br />

Schlüsselrolle bei der Senkung der<br />

Inzidenz von COVID-19 spielen<br />

könnte.<br />

Wobei organische Schwefelverbindungen<br />

(wie Allicin und Alliin) sowie<br />

Flavonoide (wie Quercetin) für die<br />

Immunsystem stärkenden Wirkungen<br />

des <strong>gesund</strong>en Gewürzes verantwortlich<br />

sein sollen.<br />

Die Wirkung von<br />

Knoblauch <strong>gegen</strong><br />

infektiöse Bronchitis-Viren<br />

Das funktionelle Lebensmittel und<br />

traditionelle Heilmittel Knoblauch<br />

setzt man seit der Antike zur Vorbeugung<br />

von Infektionskrankheiten ein.<br />

Vor allem seine Schwefelverbindungen<br />

sollen verschiedene Beschwerden<br />

von Virusinfektionen lindern.<br />

Der Knoblauch gilt als natürliches<br />

Mittel <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien<br />

und kann auch <strong>gegen</strong> infektiöse<br />

Bronchitis-Viren wie das Coronavirus<br />

positive Wirkungen entfalten.<br />

In einer rezenten Studie untersuchte<br />

man beispielsweise erfolgreich die<br />

hemmende Wirkung von Extrakten<br />

aus Knoblauch auf ein bronchiales<br />

Coronavirus. Wobei es sich allerdings<br />

dabei nicht um das Coronavirus<br />

SArS-CoV-2 handelte.<br />

Vorbeugung von Covid-19<br />

und anderen <strong>Infektionen</strong><br />

Im Zusammenhang mit dem neuen<br />

Coronavirus SArS-CoV-2 lassen<br />

Analysen vermuten, dass der Verzehr<br />

von Knoblauch bei der Vorbeugung<br />

von Covid-19 und anderen <strong>Infektionen</strong><br />

mit Viren hilfreich sein könnte.<br />

Denn immer mehr Studien bestätigen<br />

in diesem Zusammenhang, dass<br />

die Wirkung von Knoblauch den<br />

Körper sehr gut <strong>gegen</strong> Viren und<br />

Bakterien unterstützen kann.<br />

Solche Ergebnisse bestätigen auch<br />

den großen Stellenwert von Knoblauch<br />

als wichtiges Lebensmittel in<br />

Zeiten von Grippe- und Coronaviren.<br />

unter dem Strich sollte man Knoblauch<br />

genießen, denn er schmeckt ja<br />

auch und schadet sicher nicht.<br />

Wichtiges Nahrungsmittel<br />

im Kampf <strong>gegen</strong> Viren und<br />

Bakterien<br />

Wichtige erfolgreiche Strategie <strong>gegen</strong><br />

Viren und Bakterien ist eine <strong>gesund</strong>e<br />

Ernährung. und in diesem Sinne ist<br />

der Knoblauch eines der wirksamsten<br />

natürlichen nahrungsmittel <strong>gegen</strong><br />

ein breites Spektrum dieser<br />

Krankheitserreger.<br />

rezente Forschungen haben übrigens<br />

auch das Potenzial von funktionellen<br />

Lebensmitteln <strong>gegen</strong> Post-<br />

COVID-19-Komplikationen mittels<br />

computergestützten Ansätzen untersucht.<br />

unter den hierzu sinnvollen<br />

funktionellen Lebensmitteln war<br />

ebenfalls der Knoblauch – neben<br />

Schwarzkümmel, Bockshornklee,<br />

Ingwer, Kurkuma, Bittermelone<br />

sowie Indischer Wassernabel.<br />

Knoblauch entfaltet eine für das<br />

Immunsystem stärkende (immunmodulatorische)<br />

Wirkung. Allium<br />

sativum hat zudem antimikrobielle<br />

und entzündungshemmende Wirkungen.<br />

Diese können den Körper<br />

auch <strong>gegen</strong> Bakterien und andere Erreger<br />

unterstützen. Außerdem bietet<br />

Allium sativum auch antimutagene<br />

und antitumorale Wirkungen. Sehr<br />

viele Forschungen konnten jedenfalls<br />

die antivirale Wirkung von<br />

Knoblauch nachweisen.<br />

Zwei Knoblauchzehen für<br />

die Gesundheit<br />

In einer kleinen klinischen Studie<br />

nahmen dementsprechend Studienteilnehmer<br />

zu einer Mahlzeit 5g rohen,<br />

zerdrückten Knoblauch ein. Das<br />

waren etwa zwei Knoblauchzehen.<br />

Dann nahmen ihnen Ärzte das Blut<br />

ab. Dabei zeigten die Gene der<br />

Knoblauch konsumenten bereits 3<br />

Stunden nach dem Essen eine signifikant<br />

höhere Aktivität.<br />

Was am Knoblauch toll ist<br />

Es scheint, dass bestimmte nähr -<br />

stoffe im Knoblauch damit etwas zu<br />

tun haben könnten. Dazu gehören<br />

das Vitamin C, Mineralien wie Selen,<br />

bestimmte Enzyme sowie schwefelhaltige<br />

Verbindungen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 141


Ingwer<br />

Zingiber officinale<br />

© Ozgur Senergin / shutterstock.com<br />

„Der Weg zur Gesundheit führt<br />

durch die Küche, nicht durch die<br />

Apotheke“, wusste schon einst<br />

Sebastian Kneipp.<br />

Dieses Zitat passt perfekt zur<br />

Wunderknolle Ingwer, einem<br />

wahren Allroundtalent, nicht nur<br />

als Gewürz, sondern auch als<br />

Heilpflanze.<br />

Die Wurzelknolle wird häufig bei<br />

der Behandlung von Erkrankungen<br />

eingesetzt, einschließlich<br />

Chemotherapie-assoziierten<br />

Magen-Darm-Beschwerden,<br />

morgendlicher Übelkeit,<br />

postoperativer Übelkeit und bei<br />

Reisekrankheit.<br />

Unter anderem kommt Ingwer<br />

auch als Ingwertee und auch<br />

Ingwerwasser zur Anwendung<br />

und soll seine <strong>gesund</strong>en Wirkung<br />

entfalten, um dem Körper beim<br />

Entgiften und auch bei<br />

Verdauungsbeschwerden zu<br />

unterstützen.<br />

https://medmix.at/ingwer-gewuerz-heilpflanze-wunderknolle/<br />

142 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2022 | GESunDSrAtGEBEr |


Ingwer<br />

bereichert<br />

nicht nur als<br />

Gewürz die<br />

Küche,<br />

sondern die<br />

Heilpflanze<br />

bringt auch als<br />

Ingwertee und<br />

Ingwerwasser<br />

verschiedene<br />

<strong>gesund</strong>e<br />

Wirkungen.<br />

Unter dem Strich ist der Ingwer<br />

ein typisches Gewürz der<br />

fernöstlichen Küche. Übrigens<br />

brennt seine Schärfe nicht im<br />

Mund. Beispielsweise im Unterschied<br />

zu Pfeffer. Aufgrund<br />

dessen ist es interessantes Gewürz<br />

in der heimischen Küche.<br />

Dementsprechend kann Ingwer<br />

Eintöpfe, Fleisch und Fisch<br />

sowie Obstsalat geschmacklich<br />

bereichern. Als Gewürz kommt<br />

der Wurzelstock zum Einsatz.<br />

Ingwer (Zingiber officinale)<br />

gehört zu der Familie der<br />

Ingwergewächse (Zingiberaceae).<br />

Der unterirdische<br />

Hauptspross der Ingwers wird als<br />

Küchengewürz oder Arzneidroge verwendet.<br />

Diese ausdauernde krautige<br />

Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von<br />

50 bis 150 cm. Direkt aus dem rhizom<br />

wird der Blütenstand (kann<br />

gelb, violett oder braun sein) gebildet,<br />

daraus entwickeln sich in weiterer<br />

Folge Kapselfrüchte. Der Geruch<br />

ist aromatisch, der Geschmack brennend<br />

scharf und würzig.<br />

Ingwer als Gewürz für die<br />

Küche mit Wirkung für die<br />

Gesundheit<br />

Ingwer wird schon seit 4.000 Jahren<br />

von den Menschen als Heilmittel<br />

verwendet, vermutlich stammt diese<br />

Knolle aus Indonesien, breitete sich<br />

dann über die Seehandelswege im<br />

ostasiatischen raum aus und gelang<br />

schließlich mit Alexander dem<br />

Großen (etwa 300 vor Christus) nach<br />

Europa. Im Mittelalter wurde der<br />

Ingwer hauptsächlich von den<br />

Mönchen verwendet. Vor allem wegen<br />

seiner heilenden und lindernden<br />

Wirkung bei zahlreichen<br />

Krankheiten ist Ingwer heutzutage<br />

sehr beliebt.<br />

Gesundheitliche Wirkung<br />

von Ingwer<br />

Ingwer enthält bioaktive Verbindungen<br />

mit verschiedenen <strong>gesund</strong>heitlichen<br />

Vorteilen. Gingerol ist die pharmakologisch<br />

aktivste Verbindung.<br />

Das Gewürz und Heilmittel aus dem<br />

tropischen raum enthält weiters<br />

ätherische Öle, Harz sowie Harzsäuren.<br />

Außerdem ist Ingwer reich an<br />

Vitamin C und enthält ebenso Magnesium,<br />

Eisen, Kalzium, Kalium,<br />

natrium sowie Phosphor.<br />

Das rhizom wirkt antibakteriell und<br />

trägt zu einer <strong>gesund</strong>en Darmflora<br />

bei. Obendrein wirkt sie antiemetisch,<br />

das heißt, sie schützt vor Erbrechen.<br />

Das ist auch der Grund,<br />

warum Ingwer <strong>gegen</strong> reiseübelkeit<br />

verwendet wird.<br />

Des Weiteren sind die in der Wunderknolle<br />

enthaltenen Scharfstoffe<br />

für die Anregung der Durchblutung<br />

und des Kreislaufs verantwortlich.<br />

Auch als Cholesterinsenker wird Ingwer<br />

verwendet. nicht zu vergessen<br />

wäre, dass Ingwer die Verdauung<br />

fördert durch Steigerung der Speichel-,<br />

Magensaft- und Gallenbildung.<br />

In einer aktuellen Studie untersuchten<br />

Forscher die Verwendung von<br />

Extrakt aus Ingwer mit Gingerol. Dabei<br />

beleuchteten sie die tumorhemmenden<br />

und oxidativen sowie entzündlichen<br />

Prozesse im Zusammenhang<br />

mit Krebs. tatsächlich legten<br />

die Ergebnisse nahe, dass der Extrakt<br />

aus Ingwer relevante antiproliferative,<br />

antitumorale, invasive sowie<br />

entzündungshemmende Wirkungen<br />

entfaltet.<br />

Ingwertee<br />

um einen Ingwertee herzustellen,<br />

übergießt man einen Esslöffel frischer<br />

und geschälter Wurzelstücke<br />

Ingwer mit 200 Milliliter kochend<br />

heißem Wasser und lässt den Ingwertee<br />

zugedeckt 10 Minuten ziehen.<br />

Dann seiht man ihn ab. Sehr gut<br />

kann man den Ingwertee auch mit<br />

frischem Zitronensaft oder echtem<br />

Bienenhonig verfeinern. Man trinkt<br />

den Ingwertee vor allem bei Übelkeit,<br />

Erkältungen, Blähungen sowie<br />

bei Magenbeschwerden.<br />

Ingwerwasser<br />

Das Ingwerwasser ist <strong>gesund</strong>es Getränk,<br />

das man schnell und einfach<br />

zubereiten kann. Man wascht dazu<br />

ein etwa 15g großes, frisches Stück<br />

und schält es. Anschließend schneidet<br />

man den Ingwer in dünne Scheiben.<br />

In einer Kanne überbrüht man diese<br />

Stücke dann mit kochend heißem<br />

Wasser. Schließlich lässt man das<br />

Gemisch 5 bis 10 Minuten ziehen.<br />

Von diesem Ingwerwasser sollte man<br />

3 tassen täglich trinken. Denn es<br />

stärkt das Immunsystem und regt<br />

den Stoffwechsel an. Außerdem hilft<br />

das Ingwerwasser bei Verdauungsbeschwerden<br />

sowie bei Erkältungen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 143


Koriander<br />

Coriandrum sativum<br />

Das schmackhafte Gewürz Koriander bietet<br />

einige sehr positive Wirkungen für unsere<br />

Gesundheit.<br />

© ElenVik / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/koriander-<strong>gesund</strong>heitliche-vorteile-und-naehrwertangaben/<br />

Der Name „Koriander“ hat<br />

übrigens im griechischen Wort<br />

„koris“ – Wanze – seinen Ursprung.<br />

Wobei das vermutlich vom<br />

wanzenähnlichen, aufdringlichen<br />

Geruch von frischer Pflanzenteilen<br />

wie Blätter und unreifen Früchten<br />

kommt. Hierzu nehmen auch die<br />

wenig schmeichelhaften<br />

deutschen Bezeichnungen<br />

Wanzendill, Wanzenkraut sowie<br />

Wanzenkümmel darauf Bezug. Die<br />

optische Ähnlichkeit zu Petersilie<br />

führte überdies zu Bezeichnungen<br />

wie indische beziehungsweise<br />

chinesische Petersilie. Hierzulande<br />

begegnet man schließlich mitunter<br />

auch dem spanischen Namen<br />

„cilantro“.<br />

144 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2022 | GESunDSrAtGEBEr |


Koriander ist vor allem<br />

die Bezeichnung für<br />

die die getrockneten<br />

Samen der Koriander-<br />

Pflanze. Die Samenkörner sehen aus<br />

wie kleine Kugeln, die häufig zu Pulver<br />

gemahlen werden. Dieses verwendet<br />

man dann in der Küche zum<br />

Würzen von Speisen. Das Gewürz ist<br />

übrigens am häufigsten in der indischen<br />

Küche zu finden. Allerdings<br />

passt es aber auch zu vielen anderen<br />

Gerichten. Dementsprechend vom<br />

Salat-Dressing bis zur Marinade zum<br />

Grillen. Die nachstehenden Erkenntnisse<br />

zur Ernährung mit Koriander<br />

zeigt jedenfalls den möglichen nutzen<br />

seiner <strong>gesund</strong>heitlichen Wirkung.<br />

Weiter bieten wir Vorschläge,<br />

wie man mehr Koriander in die Ernährung<br />

integrieren kann. Schließlich<br />

werden auch mögliche <strong>gesund</strong>heitlichen<br />

risiken beleuchtet.<br />

Inhaltsstoffe von<br />

Koriander<br />

Verschiedene Inhaltsstoffe von Koriander<br />

sind für die <strong>gesund</strong>heitliche<br />

Wirkung des beliebten asiatischen<br />

Gewürzes verantwortlich. Zwei Esslöffel<br />

gemahlener Samen von Koriander<br />

enthalten 30 Kalorien, 1,2<br />

Gramm Proteine, 1,8 Gramm Fett<br />

und 5,6 Gramm Kohlenhydrate (davon<br />

4 Gramm Ballaststoffe und 0<br />

Gramm Zucker). Diese 2 Esslöffel<br />

liefern 68% der täglichen Vitamin-K-<br />

Anforderungen, 10% Eisen, 8% Kalzium,<br />

und 4% Vitamin C.<br />

Gesundheitliche Wirkung<br />

von Koriander <strong>gegen</strong><br />

Krebs<br />

Eine Studie im American Journal of<br />

Clinical nutrition wies nach, dass<br />

herkömmliche Gewürze – darunter<br />

auch Koriander – die Bildung von<br />

heterozyklischen Aminen (HCA) im<br />

Fleisch während des Kochens hemmen<br />

kann. HCAs bilden sich wenn<br />

das Fleisch bei hohen temperaturen<br />

gekocht oder gebraten wird. Der vermehrte<br />

Konsum von Lebensmitteln,<br />

die HCAs enthalten, wird mit einem<br />

höheren Krebsrisiko assoziiert. Die<br />

<strong>gesund</strong>heitliche Wirkung von Koriander<br />

<strong>gegen</strong> Krebs wurde in einer<br />

anderen Studie (veröffentlicht im<br />

Journal of Food Science) nachgewiesen:<br />

fünf asiatische Gewürzen, darunter<br />

Koriander, wurden bei der<br />

Fleischzubereitung verwendet. Die<br />

Fleischspeisen, die mit diesen Gewürzen<br />

zubereitet wurden, hatten einen<br />

signifikant geringeren HCA-Level.<br />

Karotinoide in Koriander<br />

Karotinoide können als radikalenfänger<br />

– Antioxidantien – das risiko<br />

von zahlreichen Erkrankungen, darunter<br />

mehrere Krebsarten und Augenerkrankungen,<br />

mindern. Eine<br />

Studie (veröffentlicht im Plant Foods<br />

for Human nutrition) zeigte auf,<br />

dass Basilikum und Koriander den<br />

höchsten Karotinoide-Anteil von beta-Karotin<br />

und beta-Cryptoxanthin<br />

sowie Lutein und Zeaxanthin enthalten.<br />

Alle diese Karotinoide sind für<br />

ihre antioxidative Wirkung bekannt.<br />

Wie man mehr Koriander<br />

mit seiner <strong>gesund</strong>heitliche<br />

Wirkung in die Ernährung<br />

integrieren kann<br />

Koriander kann man als Suppen -<br />

gewürz verwenden. Es schmeckt<br />

besonders gut mit Karotten.<br />

Das Gewürz hat ein vielschichtiges<br />

Geschmacksprofil und kann daher<br />

bei vielen rezepten verwendet<br />

werden. Er passt zu vielen Gerichten<br />

– vom Salat-Dressing über Saucen<br />

bis zur Grillmarinade und sogar zu<br />

Süßspeisen.<br />

Ganze Koriandersamen können übrigens<br />

in luftdichten Behältern für 1<br />

bis 2 Jahre und gemahlener Koriandersamen<br />

in luftdichten Behältern<br />

für 6 Monate gelagert werden.<br />

Potenzielle Gesundheits -<br />

risiken der Wirkung von<br />

Koriander<br />

unter dem Strich sind Salmonellen<br />

ein potenzielles Gesundheitsrisiko<br />

beim Verzehr von Koriander. Dementsprechend<br />

brachte eine Studie<br />

mit mehr als 20.000 Lebensmittellieferungen<br />

Hinweise. 15% der Importe<br />

waren mit Salmonellen kontaminiert<br />

. Bei den Endkunden ist allerdings<br />

das risiko aber geringer.<br />

Denn das Erwärmen der nahrungsmittel<br />

für mindestens 10 Minuten<br />

auf mehr als 70° C tötet die Bakterien<br />

wie Salmonellen ab.<br />

Zudem kann der Koriander auch ein<br />

Allergen sein. Wobei das oft schwer<br />

zu erkennen ist, da der Koriander in<br />

Kombination mit Gewürzen verwendet<br />

wird. Laut Ernährungsberater<br />

gehört jedenfalls der Koriander zu<br />

der Gewürzfamilie, die Gewürze wie<br />

Kümmel, Fenchel, sowie Sellerie umfasst.<br />

In diesem Sinne konnte man in<br />

den letzten Jahren bei allen allergische<br />

reaktionen zeigen.<br />

Tipps zu Koriander<br />

Sehr gut eignet sich Koriander jedenfalls<br />

für eine Mischkultur mit anderen<br />

Kräutern und Gemüsepflanzen.<br />

und zwar insbesondere mit Kohlgewächsen.<br />

Denn der intensive Geruch<br />

vertreibt Schädlinge wie Läuse oder<br />

Kohlweißlinge. Zudem lockt er nützliche<br />

Insekten wie Bienen an.<br />

– Koriander zu Gewürzmischungen<br />

(Curry oder Grillgewürz) geben<br />

– Machen Sie ihr eigenes Dressing<br />

mit einem teil Öl, einem teil Essig<br />

und Gewürzen,<br />

– verfeinern Sie damit Ihre Fertigmarinaden<br />

durch Zugabe.<br />

– im Garten eignet sich Koriander<br />

als Mischkultur mit anderen Kräutern<br />

und Gemüsepflanzen. und<br />

zwar insbesondere mit Kohl -<br />

gewächsen. Denn der intensive<br />

Geruch vertreibt Schädlinge wie<br />

Läuse oder Kohlweißlinge. Zudem<br />

lockt er nützliche Insekten wie<br />

Bienen an.<br />

Spannende Rezepte<br />

Super-Gewürz Quinoa mit Koriander,<br />

Erbsen und Cashew-Kernen<br />

Karotten, tahini, Koriander und<br />

Kichererbsensuppe<br />

Sommersalat mit Avocado und<br />

Koriander<br />

Birnen, Koriander und<br />

Limettensorbet.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 145


Majoran<br />

Origanum majorana<br />

Majoran entfaltet auch Wirkung <strong>gegen</strong> Viren und<br />

Bakterien und hilft, Schleim zu lösen. Zudem eignet<br />

sich Majoran hervorragend für eine Inhalation bei<br />

Erkältung, Grippe sowie bei verstopften oder<br />

entzündeten Atemwegen.<br />

© Madeleine Steinbach / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/majoran-wirkung-aphrodisiakum/<br />

146 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Majoranwein in der Antike<br />

als Aphrodisiakum<br />

Das beliebte Gewürz Majoran<br />

stammt ursprünglich aus Kleinasien<br />

oder Zypern. Schon bei den römern<br />

war es bereits ein beliebtes Küchengewürz.<br />

In der Antike mochte man<br />

auch den Majoranwein. Dieser genoss<br />

den ruf als potenzförderndes<br />

Mittel. Majoran war neben thymian<br />

und rosmarin der Liebesgöttin<br />

Aphrodite geweiht.<br />

Ab dem späten Mittelalter war das<br />

Kraut dann sehr präsent in den<br />

Klostergärten Mitteleuropas.<br />

nördlich der Alpen konnte sich der<br />

Majoran nie einbürgern, es war und<br />

ist nach wie vor schlichtweg zu kalt.<br />

Heutzutage wird der Majoran in<br />

unseren Gärten nur als einjährige<br />

Pflanze genutzt, während er in<br />

wärmeren Ländern mehrjährig und<br />

um einiges aromatischer ist. Im<br />

Grunde genommen setzt gute Qualität<br />

ein ziemlich warmes und mediterranes<br />

Klima voraus.<br />

Die wichtigsten Anbauländer sind<br />

heute Frankreich, Italien, Spanien<br />

und Ägypten.<br />

Bereits Hildegard von<br />

Bingen hat die Wirkung<br />

von Majoran geschätzt.<br />

Das Kraut hebt<br />

Stimmung, steigert das Wohl -<br />

befinden, entspannt und hilft als<br />

Aphrodisiakum.<br />

Jedenfalls ist die Mittelmeer-Diät<br />

sehr <strong>gesund</strong>. Verschiedene Studien<br />

weisen auf ihre <strong>gesund</strong>heitsfördernde<br />

Wirkungen hin. Es treten seltener<br />

Herzerkrankungen, Bluthochdruck<br />

und Schlaganfälle sowie Prädiabetes<br />

und typ-2-Diabetes auf. Außerdem<br />

vermutet man Vorteile bei Krebs,<br />

Alzheimer, Übergewicht sowie auch<br />

Depressionen. Welche Elemente der<br />

Mittelmeerkost nun dafür ausschlaggebend<br />

sind, wird noch diskutiert.<br />

Eine Studie belegt auf alle Fälle, dass<br />

Majoran eine große rolle bei der <strong>gesund</strong>heitsfördernden<br />

Wirkung dieser<br />

Kost spielt. Majoran unterstützt uns<br />

in hektischen Zeiten <strong>gegen</strong> Stress<br />

und Verspannungen und verbessert<br />

unsere Stimmung. Das Kräutlein<br />

Wohlgemut, wie es Hildegard von<br />

Bingen benannte, soll aber auch gewisse<br />

erotische reize verstärken. Seit<br />

langem schätzen die Menschen<br />

deswegen den Majoran auch wegen<br />

seiner anregenden Wirkung als<br />

Aphrodisiakum.<br />

Ein Vertreter der<br />

Lippenblütler<br />

Der Majoran (Origanum majorana)<br />

gehört zur Familie der Lippenblütler.<br />

Die krautige Pflanze wächst als Halbstrauch.<br />

Andere volkstümliche namen<br />

sind Kuchelkraut, Wurstkraut,<br />

Kuttelkraut oder auch Kranzkraut.<br />

Er wird etwa 80 Zentimeter hoch,<br />

die Pflanzenteile sind häufig grau<br />

behaart. Das Kraut blüht von Juni<br />

bis September, weiße Lippenblüten<br />

erscheinen. Majoran ist sehr aromatisch-<br />

süß und wohlriechend, dies ist<br />

auf den hohen Anteil ätherischer Öle<br />

zurückzuführen. Die Ernte soll vor der<br />

Blüte erfolgen.<br />

Frisch oder getrocknet verwendet<br />

man das Kraut zum Würzen von<br />

Kartoffelgerichten, Suppen, Soßen,<br />

Würste und Hülsenfrüchte.<br />

Majoran und vor allem<br />

auch das Majoranöl<br />

punkten mit effektiven<br />

Inhaltsstoffen<br />

neben ätherischen Ölen enthält das<br />

beliebte Gewürzkraut Flavonoide,<br />

Gerbstoffe, Bitterstoffe, Glykoside,<br />

rosmarinsäure und Ascorbinsäure.<br />

Je wärmer die Pflanze steht, desto<br />

mehr ätherisches Majoranöl kann<br />

die Pflanze enthalten. Dies variiert<br />

von 0,7 bis 3,5 Prozent. Außerdem<br />

hängt der Gehalt an ätherischem<br />

Majoranöl stark vom Boden, Klima<br />

und Jahreszeit ab. Durch Destillation<br />

erhält man das dünnflüssige,<br />

hellgelbe Majoranöl, welches<br />

hauptsächlich aus terpinenen<br />

besteht.<br />

Vielfältige <strong>gesund</strong>heitliche<br />

Wirkung und Anwendungen<br />

von Majoran<br />

In der Volksmedizin verwendet man<br />

Majoran bei Magen-, Darm- und<br />

Gallenbeschwerden, zudem leistet es<br />

gute Dienste bei Durchfallerkrankungen,<br />

Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden<br />

und Blähungen.<br />

Es enthält aber auch die Inhaltsstoffe<br />

Arbutin und Hydrochinon in geringen<br />

Konzentrationen, deshalb sollte<br />

das Kraut bei Kindern, Schwangeren<br />

und Stillenden nicht innerlich eingenommen<br />

werden.<br />

Die altbekannte Majoransalbe kann<br />

man äußerlich anwenden. Bei<br />

Schnupfen, nervenschmerzen, Wunden,<br />

Verrenkungen, Geschwüren.<br />

Besonders bei nervenschwäche und<br />

Schlafstörungen kann ein Bad mit<br />

Majoran Wunder bewirken.<br />

Auch bei Kopf- oder Zahnschmerzen<br />

ist eine Anwendung sinnvoll.<br />

Anwendung bei Erkältung<br />

und Husten<br />

Auch eine beginnende Erkältung<br />

kann man mit Majoran-tee<br />

bekämpfen. Majoran-tee wirkt zudem<br />

als Hustenlöser, ein Fußbad mit<br />

Majoran hilft bei schweren und müden<br />

Beinen.<br />

Auch die Majoran salbe kann man<br />

äußerlich bei Schnupfen einsetzen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 147


Wilder Dost, Oregano<br />

Origanum vulgare<br />

Wilder Dost – der wilde Oregano – ist nicht fürs Würzen in der<br />

Küche sondern auch für seine Heilwirkung bekannt.<br />

https://medmix.at/wilder-dost-wirkung-oregano/<br />

© catalina.m / shutterstock.com<br />

148 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2022 | GESunDSrAtGEBEr |


Wilder Dost – die wilde<br />

Form von Oregano –<br />

ist mehr als nur ein<br />

Pizzagewürz, denn<br />

das beliebte Kraut überzeugt auch<br />

mit seiner Heilwirkung.<br />

Jetzt blüht Wilder Dost fast überall<br />

und wird gerne von den Bienen, den<br />

Hummeln und anderen Insekten besucht.<br />

Denn die tierchen lieben ihn.<br />

Aber auch vor allem die Menschen<br />

Oregano – Wilder<br />

Dost – in der<br />

Mittelmeer-Küche<br />

mit der typischen<br />

geschmacklichen<br />

Wirkung<br />

In der heimischen Küche<br />

spielt der Oregano eine<br />

eher untergeordnete<br />

Rolle.<br />

In der italienischen, der<br />

griechischen sowie der<br />

spanischen Küche ist<br />

wilder Oregano allerdings<br />

ein sehr wichtiges<br />

Gewürz.<br />

Im Grunde genommen<br />

kommt der Oregano in<br />

der Küche des gesamten<br />

Mittelmeerraum vor.<br />

Allerdings ist das besonders<br />

auch in der Türkei<br />

der Fall. Jedenfalls passt<br />

der Oregano sehr gut zu<br />

Omeletts, italienischen<br />

Soßen, Tomatengerichten,<br />

Lamm sowie<br />

Gemüseaufläufen.<br />

der Mittelmeerländer schätzen ihn in<br />

ihren Gerichten. Wenn auch die<br />

„Gartenversion“ Oregano. Wenngleich<br />

Oregano untrennbar mit Italien<br />

und Pizza verbunden ist, kommt<br />

er eigentlich noch häufiger in der<br />

türkei auf den teller. Denn Wilder<br />

Dost wird mit seinem typischen Geschmack<br />

auch von den türken sehr<br />

geliebt, obwohl sie auch von der<br />

Heilwirkung des Krauts sehr überzeugt<br />

sind. Von dort aus exportiert<br />

man jedenfalls jährlich etwa 20 tonnen.<br />

Wobei stolze 1.000 tonnen die<br />

türken selbst verbrauchen.<br />

Steckbrief Wilder Dost<br />

(der wilde Oregano)<br />

Wilder Dost als die wilde Version des<br />

Oreganos eignet sich zum Würzen<br />

von Pizza, tomatensauce und Co.<br />

Dabei gehört der lateinisch bezeichnete<br />

Origanum vulgare zu den Lippenblütlern<br />

(Lamiaceae). Im Grunde<br />

genommen ist der ausgeprägte herb<br />

aromatische Duft und der Geschmack<br />

sehr charakteristisch.<br />

Weiter sind die namen wie Wilder<br />

Majoran, Berghopfen, Bergminze,<br />

Lungenkraut, Frauendost sowie auch<br />

Wohlgemut bekannt für den Dost.<br />

Wobei die ausdauernde Pflanze vierkantige<br />

Stängel und eiförmige Blätter<br />

besitzt. Übrigens sind die Blätter<br />

weich behaart und spitz.<br />

Die fast kugelförmig wirkende Blütenrispe<br />

erscheint jedenfalls prächtig<br />

von Juni bis September mit vielen<br />

weiß-rosa Lippenblüten in purpurfarbenen<br />

Kelchen.<br />

Als Würzmittel ist Oregano mindestens<br />

seit 300 bis 400 Jahren in Gebrauch.<br />

römische Quellen sind nicht<br />

ganz eindeutig, wohl aber eine Quelle<br />

aus dem 17. Jahrhundert: ein Basler<br />

rezept in dem Orgeano als Zutat<br />

zu Pfannkuchen erwähnt wird. Ansonsten<br />

wird Oregano bis ins 20.<br />

Jahrhundert in botanischen Büchern<br />

als Heil- und Zauberpflanze erwähnt.<br />

Heimische Superfood<br />

unter dem Strich bringt der Wilde<br />

Dost mit seinen Inhaltsstoffe eine<br />

starke antioxidative Wirkung. Verantwortlich<br />

für diese Wirkung ist der<br />

hohe Gehalt an rosmarinsäuren.<br />

Dies fängt freie radikale ab und<br />

schützt so die Zellen unseres<br />

Körpers.<br />

Doch das ist längst nicht alles. Denn<br />

Wilder Dost kann innerliche und<br />

äußerliche Entzündungen im Zaum<br />

halten und zählt außerdem mit<br />

seiner Wirkung zu den natürlichen<br />

Antibiotika. Auch Pilze und Bakterien<br />

weichen seinen ätherischen<br />

Ölen. Zudem kurbeln vorhandene<br />

Bitterstoffe das Verdauungssystem<br />

an und regulieren den Appetit.<br />

Zudem untersuchte man ätherische<br />

Öle aus Origanum heracleoticum<br />

und Origanum majorana durchaus<br />

vielversprechend als Ersatz für traditionelle<br />

Pestizide und Herbizide ein.<br />

Beide ätherische Öle zeigen vielversprechende<br />

antimikrobielle und antimykotische<br />

Aktivitäten in vitro <strong>gegen</strong><br />

alle getesteten Mikroorganismen.<br />

Traditionelle Verwendung<br />

der Heilwirkung des<br />

Allround-Genies Wilder<br />

Dost, Oregano<br />

Man schätzt den Dost in Form von<br />

tee des frischen oder getrockneten<br />

Krauts bei Magen-Darm-Beschwerden<br />

wie Blähungen, Krämpfen,<br />

Durchfall sowie Koliken. Zudem<br />

kann er bei Husten, Menstruationsschmerzen,<br />

Harnverhaltung, Schlaflosigkeit,<br />

Herzklopfen, Bindehautentzündung<br />

sowie nervenschwäche<br />

die Behandlung unterstützen.<br />

Schließlich kann Wilder Dost auch<br />

bei Verstauchungen und Verrenkungen,<br />

aber auch Prellungen helfen. Er<br />

ist also ein echtes Allround-Genie!<br />

Die heilenden Eigenschaften beruhen<br />

auf die antiseptischen Wirkung<br />

des thymols. Außerdem auf den<br />

schmerzstillenden und gleichzeitig<br />

stimulierenden Einfluss auf das nervensystem.<br />

Auch Inhalationen haben<br />

sich bewährt bei chronischem<br />

Schnupfen sowie auch bei asthmatischem<br />

Verkrampfungen. Schließlich<br />

bringt Wilder Dost in Bädern eine<br />

lindernde Wirkung bei juckenden<br />

Ekzemen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 149


Zitrone<br />

Citrus limon<br />

Die Zitrone bereichert unsere Ernährung und<br />

bietet mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt und<br />

anderen Inhaltsstoffen viele positive <strong>gesund</strong>e<br />

Wirkungen.<br />

https://medmix.at/zitrone-vitamin-c-ballaststoffen/<br />

150 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Die Zitrone stammt ursprünglich<br />

aus Indien<br />

und gelangte über die<br />

Handelswege nach<br />

Persien und Arabien. Zudem war sie<br />

schon vor Beginn unserer Zeitrechnung<br />

im chinesischen Kaiserreich<br />

bekannt. Die Seefahrer schätzten die<br />

Zitrone sehr und verwendeten die<br />

Frucht, um Skorbut, der bekannten<br />

Vitamin C Mangelerkrankung, vorzubeugen.<br />

Zu uns kam die Zitrone<br />

schließlich durch Kreuzfahrer. Sie<br />

brachten sie aus Palästina mit. Erst<br />

1766 erhielt diese Frucht ihren<br />

namen.<br />

Erkältung, grippale Infekte<br />

und Covid 19<br />

Heutzutage schätzt man die Wirkung<br />

der Zitrone mit ihrem hohen Gehalt<br />

an Vitamin C vor allem auch <strong>gegen</strong><br />

<strong>Infektionen</strong> wie Erkältung, grippale<br />

Infekte und sogar der Coronavirus-<br />

Erkrankung Covid 19.<br />

Die Zitrone botanisch<br />

betrachtet<br />

Die etwa faustgroße Frucht des<br />

Zitronenbaumes wächst auf einem<br />

kleinen bis mittelgroßen, immergrünen<br />

Baum und zählt zu der Pflanzenfamilie<br />

der rautengewächse sowie<br />

zur Gattung der Zitruspflanzen.<br />

Blütezeit ist das zeitige Frühjahr<br />

oder der Sommer, somit reifen die<br />

Frucht im Herbst oder Frühwinter.<br />

Die Schale der Frucht, aber auch die<br />

Blätter besitzen zahlreiche Öldrüsen,<br />

die einen aromatischen Duft<br />

verströmen.<br />

Verwendung und Wirkung<br />

von Zitronen<br />

Im Grunde genommen dienen uns<br />

die Zitronen vor allem als nahrungsmittel.<br />

Allerdings kann man den<br />

Baum auch als Zierpflanze verwenden.<br />

neben dem Saft verwendet man<br />

die abgeriebene Schale in der Küche<br />

als Zutat und beim Backen. Beim<br />

transport wird die Schale mit einer<br />

wachsartigen Schicht überzogen und<br />

mit Konservierungsmittel besprüht.<br />

Daher ist die Schale nur bei unbehandelten<br />

Zitronen zum Verzehr geeignet.<br />

Die Verfügbarkeit der Frucht das<br />

ganze Jahr über sowie die Menge an<br />

enthaltenen Vitaminen, vor allem<br />

Vitamin C, macht die Zitrone so bedeutungsvoll.<br />

Direkt unter der Schale,<br />

im weißen Fruchtfleisch und in<br />

den Zwischenhäuten befinden sich<br />

Mengen an Bio-Flavonoide, die für<br />

unseren Körper als radikalfänger<br />

fungieren. Solche werden heutzutage<br />

für Krebs und Herzinfarkt verantwortlich<br />

gemacht.<br />

Wegen ihres Vitamin-C-Gehalts helfen<br />

uns Zitronen auch <strong>gegen</strong><br />

<strong>Infektionen</strong>.<br />

Seit langem kennt man die positiven<br />

Wirkungen von Vitamin C im<br />

Zusammenhang mit Erkältungen,<br />

Grippe sowie Lungenentzündungen.<br />

Dementsprechend ist der Konsum<br />

von Zitronen auch in Zeiten der<br />

Corona-Pandemie ein sehr<br />

empfehlenswertes nahrungsmittel.<br />

Das Quercetin reduziert die Ausschüttung<br />

der Histamine. Das ist vor<br />

allem auch für Allergiker und<br />

Asthmatiker interessant. Man vermutet<br />

auch eine vorbeugende Wirkung<br />

<strong>gegen</strong> grauen Star, auch der<br />

Augeninnendruck bei grünem Star<br />

wird vermindert. Weiters stärkt das<br />

Zitruspektin die Bauchspeicheldrüse.<br />

Der Inhaltsstoff Limonen ist wichtig<br />

für die Aktivierung der Entgiftungsenzyme.<br />

Damit soll man unter anderem<br />

der Entstehung von Darmkrebs<br />

vorbeugen können. Außerdem<br />

werden hohe Blutfettwerte günstig<br />

beeinflusst.<br />

Immer fein und <strong>gesund</strong>:<br />

eine heiße Zitrone.<br />

Die klassische Wirkung<br />

der Zitrone und Vitamin C<br />

zur Anwendung<br />

traditionell hilft die Zitrone mit ihrem<br />

hohen Vitamin C-Gehalt <strong>gegen</strong><br />

rheumatismus, Gicht sowie Arthritis.<br />

Außerdem vermindern die Inhaltsstoffe<br />

die Gefahr von Blutgerinnseln<br />

in den Beinen und der Lunge<br />

nach Operationen. Schließlich<br />

stärken sie auch die Wand der Blutgefäße.<br />

Erwähnenswert ist auch der<br />

Schutz der Leber vor Fetteinlagerungen<br />

nach Alkoholmissbrauch. Im<br />

Winter kann eine Inhalation mit<br />

Zitronen den Bakterien den Garaus<br />

machen. Denn vor allem das Vitamin<br />

C soll auch <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> helfen.<br />

Weiter zählt die Zitrone zu den besten<br />

Hautpflegemitteln überhaupt. Denn<br />

sie verfeinert das Hautbild und verringert<br />

die Falten. Dementsprechend<br />

lässt sich mit den getrockneten<br />

Schalen ein gutes Peeling machen.<br />

Übrigens verwendete man früher<br />

den Zitronensaft vereinzelt sogar als<br />

Verhütungsmittel.<br />

Mit den Schalen der<br />

Zitrone das Risiko für ein<br />

Plattenepithelkarzinom<br />

der Haut verringern<br />

Die äußerliche Anwendung von Zitrus -<br />

schalen scheint das risiko für ein<br />

Plattenepithelkarzinoms der Haut zu<br />

verringern. Es scheint ein schützender<br />

Effekt in Bezug auf das Plattenepithelkarzinom<br />

zu bestehen. Außerdem<br />

haben sich Zitronen in Studien<br />

zu Brust- und Darmkrebs als wirksam<br />

erwiesen.<br />

© Julia700702 / shutterstock.com<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 151


Kurkuma<br />

Curcuma longa L.<br />

Kurkuma und sein wichtiger Inhalsstoff Curcumin entfalten eine gute<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> verschiedene Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten.<br />

© Wealthylady / shutterstock.com<br />

Der orange-gelbe natürliche<br />

Farbstoff Curcumin ist<br />

wichtiger Bestandteil der<br />

Kurkuma-Pflanze, die man<br />

gemahlen als Gewürz<br />

verwendet. Außerdem ist<br />

Kurkuma ein wesentlicher<br />

Bestandteil des<br />

Currypulvers.<br />

https://medmix.at/heilwirkung-von-kurkuma-<strong>gegen</strong>-krebs/<br />

152 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Die Wirkung von Curcumin<br />

wird seit langer<br />

Zeit in der indischen<br />

Medizin eingesetzt.<br />

Kurkuma (Curcuma longa L.<br />

aus der Familie Zingiberaceae) und<br />

seine polyphenolische Verbindung<br />

Curcumin hat die Forschung vieler<br />

antimikrobiellen untersuchungen<br />

unterzogen. Auch aufgrund umfangreicher<br />

traditioneller Anwendungen<br />

und Erfahrungen sowie geringer<br />

nebenwirkungen.<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien,<br />

Viren, Pilze und Parasiten<br />

Die antimikrobiellen Aktivitäten von<br />

Curcumin sollen den Organismus <strong>gegen</strong><br />

verschiedene Bakterien, Viren,<br />

Pilze und Parasiten unterstützen.<br />

Denn vielversprechenden Ergebnisse<br />

zur Wirkung <strong>gegen</strong> verschiedene<br />

Krankheitserreger machten<br />

Curcumin auch zu einem guten<br />

Mittel, um die hemmende Wirkung<br />

anderer antimikrobieller Wirkstoffe<br />

durch Synergismus zu verstärken.<br />

Damit konnte man die<br />

antimikrobielle Wirkung von<br />

Curcumin erhöhen.<br />

Im Kampf <strong>gegen</strong> Viren<br />

Der Mangel an wirksamen Möglichkeiten<br />

zur Behandlung für die meisten<br />

Viruserkrankungen erfordern<br />

die Suche nach neuen wirksamen<br />

antiviralen Verbindungen. Problematisch<br />

ist auch das Auftreten von<br />

resistenzen <strong>gegen</strong> antivirale<br />

Medikamente und die hohen Kosten<br />

einiger antiviraler therapien.<br />

Darüber hinaus sind die bestehenden<br />

therapien <strong>gegen</strong> Viren nicht immer<br />

gut verträglich oder ausreichend<br />

wirksam und zufriedenstellend.<br />

Daher wird der zunehmende Bedarf<br />

an antiviralen Substanzen stärker<br />

hervorgehoben.<br />

Studien konnten dazu zeigen, dass<br />

Curcumin als pflanzliches Derivat<br />

ein breites Spektrum an antiviraler<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> verschiedene Viren<br />

entfaltet.<br />

Curcumin als Bestandteil<br />

der Kurkuma-Pflanze<br />

Curcumin ist ein orange-gelbe natürlicher<br />

Farbstoff, der ein wichtiger<br />

Bestandteil der Kurkuma-Pflanze.<br />

Dem Curcumin hat man vor allem<br />

bei <strong>Infektionen</strong> von Viren, Bakterien<br />

und Pilzen sowie bei bei einigen<br />

rheumatischen Erkrankungen eine<br />

positive Wirkung auf die Gesundheit<br />

zugesprochen.<br />

Weitere Anwendungen<br />

Beispielsweise konnten die Wissenschaftler<br />

in einer Metaanalyse zeigen,<br />

dass die Curcumin-Gabe bei Arthrose-Patienten<br />

die Schmerzen verringern<br />

kann. Außerdem kann es die<br />

Beweglichkeit verbessern.<br />

Weiter gibt es Hinweise darauf, dass<br />

Curcumin bei rheumatoider Arthritis<br />

entzündungshemmend wirken kann.<br />

Aufgrund der Ähnlichkeit der Erkrankungen<br />

untersuchte die Forschung<br />

in den letzten Jahren immer<br />

wieder, ob die Gabe von Curcumin<br />

bei entzündlichen Darmerkrankungen<br />

wie Colitis ulcerosa und Morbus<br />

Crohn die betroffenen Patienten<br />

ebenfalls als begleitende therapie<br />

unterstützen kann.<br />

Denn hier liegen ebenfalls chronische<br />

Entzündungen vor.<br />

Zudem scheint die Anwendung von<br />

Curcumin auch <strong>gegen</strong> Krebs in vielen<br />

positive Wirkung zu entfalten. Daher<br />

kann das Gewürz Kurkuma jede<br />

Krebsbehandlung sinnvoll<br />

unterstützen.<br />

Umfassende<br />

antimikrobielle Wirkung<br />

von Curcumin bestätigt<br />

Alle bisherigen untersuchungen haben<br />

die umfassende antimikrobielle<br />

Aktivität von Curcumin gezeigt.<br />

unter allen früheren Studien zur<br />

Aktivität von Curcumin <strong>gegen</strong> Bakterien<br />

ist das vielversprechendste Ergebnisdas<br />

<strong>gegen</strong> Helicobacter pylori.<br />

Zumindest ist hierzu die Verwendung<br />

von Curcumin als ergänzende<br />

Verbindung in Kombination mit anderen<br />

bestehenden Arzneimitteln zur<br />

Verringerung der Symptome von Gastritis<br />

relevant.<br />

Die umfassenden antiviralen Wirkungen<br />

<strong>gegen</strong> verschiedene Viren<br />

machen Curcumin zu einem antiviralen<br />

Arzneimittelkandidaten, um<br />

neue antivirale Mittel aus natürlichen<br />

ressourcen <strong>gegen</strong> empfindliche<br />

Viren zu entwickeln.<br />

In Bezug auf die verschiedenen<br />

Studien zu Wirkungen von Curcumin<br />

<strong>gegen</strong> Pilzerreger wurde die<br />

signifikanteste Wirkung <strong>gegen</strong><br />

Candida-Arten und Paracoccidioides<br />

brasiliensis (Blastomyces brasiliensis)<br />

gefunden.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 153


Wacholder<br />

Juniperus communis<br />

Der Wacholder wirkt auf den Organismus reinigend, schützt vor<br />

Infektion und Bakterien, hilft <strong>gegen</strong> Erkältungen und Grippe.<br />

© Vladimir Pankov / shutterstock.com<br />

Der Wacholder-Baum<br />

Der bis zu zwölf Meter hohe Wacholder ist charakteris tisch für Heidelandschaften. Der Baum spielt für den<br />

Naturschutz und das Landschaftsbild eine bedeutende Rolle. Nichtzuletzt deswegen wurde der Wacholder<br />

Baum 2002 zum Baum des Jahres gekürt. Damit wollte man auch, um auf die Seltenheit der Baum art, auf<br />

die Gefährdung durch neuartigen Waldschäden oder Baumkrankheiten, auf die Bedeutung eines Baumes<br />

für die Menschen, auf die Relevanz der Bäume für das Ökosystem oder auf den Lebensraum des Baumes<br />

hinzuweisen. Auch heutzutage wird Wacholder in verschiedenen Varianten in der Apotheke angeboten, wobei<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> Sodbrennen, Gicht und Rheuma. Zudem sind die Inhaltsstoffe von Wacholder gut für die<br />

Verdauung und die Harnwege.<br />

Der Wacholder-Baum genoss schon immer ein hohes Ansehen. Er lieferte den Germanen das heilige Holz,<br />

das diese bei ihren Opferritualen verwendeten. Es war deswegen verboten, dass man einen Wacholderstrauss<br />

zu profanen Zwecken fällt. Der Wacholderstrauch ist auch heute eine geschützte Pflanze.<br />

https://medmix.at/wacholder/<br />

154 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Wacholder, Juniperus<br />

communis, setzen<br />

die Menschen schon<br />

seit der Antike in<br />

der Kräutermedizin ein. traditionell<br />

wird die Pflanze als Mittel bei Erkältungen<br />

und Grippe, für die Verdauung,<br />

<strong>gegen</strong> Durchfall und Sodbrennen<br />

sowie bei rheuma und Gicht ein.<br />

Die heilenden naturstoffe der Pflanze<br />

entfalten entzündungshemmende,<br />

Ursprung des<br />

»Zauberbaums« <strong>gegen</strong><br />

Kobolde, Druden,<br />

Hexen, böse Dämonen<br />

und sogar den Teufel<br />

Der Wacholderstrauch wird<br />

manchmal auch als Wacholderbaum<br />

bezeichnet. Das ist abhängig<br />

vom jeweiligen Geäst.<br />

Doch gerade in den Urzeiten<br />

unseres Kontinents hatte der<br />

Wacholderstrauch als<br />

Zauberbaum eine noch sehr<br />

viel größere Bedeutung, weil<br />

seine Zweige mit den stechenden<br />

Nadeln Kobolde, Druiden,<br />

Hexen, sogar den Teufel und<br />

alle bösen Dämonen in die<br />

Flucht schlagen konnten.<br />

Der Wacholderstrauch<br />

beziehungsweise ein aus<br />

seinem Holz hergestellter<br />

Schemel entlarvte auch Hexen<br />

und Zauberer. Wenn die Milch<br />

gut buttern sollte, wurde sie<br />

mit einem Wacholderstecken<br />

gerührt, damit sie nicht<br />

verhext werden konnte.<br />

Haut und Schleimhaut adstringierende<br />

(zusammenziehende) und antiseptische<br />

sowie schleimlösende, fiebersenkende<br />

und schweißtreibende<br />

Wirkungen.<br />

Die Wacholder-Pflanze ist jedenfalls<br />

durch ihre vielen chemischen Wirkstoffe,<br />

die für verschiedene medizinische<br />

und pharmakologische Eigenschaften<br />

verantwortlich sind, eine<br />

wichtige Heilpflanze mit vielen <strong>gesund</strong>heitlichen<br />

Vorteilen <strong>gegen</strong> zahlreiche<br />

Erkrankungen.<br />

Wacholder heißt munterer, lebensfrischer<br />

Baum. und zwar wohl wegen<br />

seiner immergrünen Blätter.<br />

Pharmazeutisch werden vom Wacholder<br />

(Juniperus communis) die<br />

Wacholderbeeren (Fructus Juniperi)<br />

– das sind die reifen, sorgfältig getrockneten<br />

Beerenzapfen (Scheinfrüchte)<br />

– sowie das Wacholderholz<br />

(Lignum Juniperi) verwendet.<br />

Wacholder als Hausmittel<br />

<strong>gegen</strong> Erkältung<br />

Der Wacholder gilt seit der Antike<br />

bei Schwellungen und Erkältungen<br />

als sinnvolle Behandlung. Zudem hat<br />

man die räume mit Wacholder geräuchert,<br />

um allgemein die Anstekkungsgefahr<br />

zu senken.<br />

Seine naturstoffe soll den Husten<br />

lindern und Geschwüre zum Stillstand<br />

bringen. Bei Erkältungen und<br />

Grippe helfen vor allem die schleimlösende,<br />

fiebersenkende und<br />

schweißtreibende Wirkung.<br />

Wacholder – eine Pflanze<br />

in der Naturheilkunde<br />

Die diuretische Wirkung von<br />

Wacholder kommt durch die nierenreizenden<br />

Inhaltsstoffe der Scheinfrüchte<br />

zustande. Wacholder darf<br />

deswegen nur in Kombination mit<br />

anderen Diuretika eingesetzt werden,<br />

da die Verwendung von Wacholder<br />

als Einzeldroge leicht zu einer Überdosierung<br />

und daraus resultierender<br />

nierenschäden führen kann. Die<br />

nutzung der Wacholderbeeren als<br />

Diuretikum ist allerdings stark umstritten.<br />

Hauptanwendungsgebiet für<br />

den Wacholder heute sind Verdauungsbeschwerden<br />

wie Aufstoßen,<br />

Völlegefühl und Sodbrennen.<br />

Bereits im alten rom hat Dioskurides<br />

– Leibarzt neros und berühmteste<br />

Pharmakologe der Antike – die Blätter<br />

des Wacholders <strong>gegen</strong> Schlangenbisse<br />

eingesetzt. Plinius wusste aber<br />

auch, dass die Samenkörner von Wacholder<br />

gut für die Verdauung sowie<br />

bei Magen-, Lungen- und Seitenschmerzen<br />

seien.<br />

In Wein getrunken festigt Wacholder<br />

den Leib, fördert Verdauung sowie<br />

den Harn und ist ein Schutz- und<br />

Gegenmittel bei Vergiftungen.<br />

Wacholder bringt die Harnwege sowie<br />

die Verdauung in Schwung und<br />

hilft bei Beschwerden durch Gicht und<br />

rheuma sowie <strong>gegen</strong> Sodbrennen.<br />

Wacholderbeeren dürfen aber gesammelt<br />

werden. Das sollte man im<br />

Herbst machen, wenn sie blau bereift<br />

sind. Zum trocknen werden die Wacholderbeeren<br />

in dünner Schicht in<br />

einem geheizten raum ausgebreitet.<br />

nach der trocknung stark geschrumpft<br />

verbreiten sie einen kräftigen<br />

aromatischen Geruch.<br />

Wacholder für Speis‘ und<br />

Trank zur Unterstützung<br />

der Verdauung<br />

Wacholderbeeren sind in der Küche<br />

nach wie vor ein beliebtes Gewürz<br />

für Fisch, Fleischgerichte, Wild, Marinaden,<br />

Sauerkraut. Gemahlene<br />

Wacholderbeeren zeichnen sich als<br />

Bestandteil verschiedenster Gewürzmischungen<br />

aus. Sehr beliebt sind<br />

Getränke sowie Sirup aus Wacholder,<br />

die in der Küche gerne zum Mischen<br />

und ähnlichen Anwendungen<br />

eingesetzt werden, auch um die Verdauung<br />

zu unterstützen.<br />

Große Mengen werden jedenfalls zur<br />

Herstellung von Wacholderschnaps,<br />

Steinhäger, Gin sowie Genever verwendet.<br />

Schnaps aus Wacholder ist<br />

ein Branntwein, der aus schließlich<br />

aus vergorenen, wässrigen Auszügen<br />

der zuckerhaltigen Wacholderbeeren<br />

hergestellt wird. Bei billigerem Wacholderschnaps<br />

wird dem Alkohol<br />

das durch Destillation gewonnene<br />

Wacholderöl zugesetzt.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 155


Klassiker<br />

Hühnersuppe<br />

bei Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />

Der Klassiker Hühnersuppe gilt weltweit als<br />

heilsamer Klassiker bei Erkältung und<br />

<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege.<br />

Scharf gewürzt und mit Gemüse veredelt ist<br />

die Wirkung um so besser.<br />

© margouillat photo / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/huehnersuppe-erkaeltung/<br />

156 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 |EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


© Jukov studio / shutterstock.com<br />

Weltweit verzehren die Menschen heiße wohltuende Suppen aus diversen<br />

Gewürzen, Kräutern und Gemüse- und Obstsorten bei Erkältung und<br />

<strong>Infektionen</strong> der Atemwege zur Unterstützung der Behandlung.<br />

Nicht nur in unseren<br />

Breiten gehört die<br />

Erkältung zu den<br />

häufigsten Krankheiten.<br />

Betroffene Patienten leiden rund<br />

um den Erdball an Symptomen wie<br />

Husten, Schnupfen, rachen -<br />

beschwerden und Heiserkeit.<br />

Deswegen haben die Menschen auch<br />

trotz der großen Ähnlichkeit der<br />

Symptome diverse Strategien<br />

entwickelt, um grippale Infekte zu<br />

behandeln.<br />

Als Heilmittel kommen weltweit die<br />

unterschiedlichsten Hausmittel,<br />

volksmedizinische Pflanzen und andere<br />

naturheilkundliche Methoden<br />

sowie auch Sitten und Gebräuche<br />

zum Einsatz.<br />

Das gilt vor allem auch für die selbst<br />

zubereitete Hühnersuppe, die eine<br />

gute Wirkung <strong>gegen</strong> die Symptome<br />

bei Erkältungen, Grippe, <strong>Infektionen</strong><br />

der oberen Atemwege bietet.<br />

Auch in der Selbstbehandlung einer<br />

Covid-Erkrankung haben mittlerweile<br />

viele Corona-Patienten Hühnersuppe<br />

gegessen und über eine gute<br />

Wirkung berichtet.<br />

Wenngleich es dazu allerdings<br />

keinerlei wissenschaftliche<br />

Bestätigung gibt.<br />

Cystein <strong>gegen</strong><br />

Entzündungen der<br />

Schleimhäute<br />

Die heilsame Wirkung einer selbstgekochten<br />

Hühnersuppe ist also<br />

rund um den Globus legendär.<br />

unlängst fanden uS-Wissenschaftler<br />

heraus, dass in einer Hühnersuppe<br />

beträchtliche Mengen des Eiweißbausteins<br />

Cystein vorhanden sind.<br />

Diese bringen beispielsweise entzündete<br />

Schleimhäute zum Abschwellen<br />

bringt. Zudem kann eine traditionelle<br />

Hühnersuppe die Wanderung der<br />

neutrophilen signifikant hemmen.<br />

Liebevoll zubereitete<br />

Hühnersuppe für das<br />

Wohlbefinden<br />

unter dem Strich weiß man auch,<br />

dass die langwierige und liebevolle<br />

Zubereitung einer Hühnersuppe<br />

auch eine echte psychosoziale unterstützung<br />

bietet. Es gibt daher kaum<br />

Zweifel, dass auch dieser nutzen einer<br />

Hühnersuppe bei humanitären<br />

Krisen helfen kann.<br />

Andere heiße Suppen und<br />

ein kolumbianische<br />

Orangentrunk<br />

In Asien, vor allem thailand, bereiten<br />

die Menschen bei Schnupfen<br />

zum Beispiel eine Suppe aus Chili,<br />

Ingwer, Knoblauch, Koriander und<br />

Zitronengras zu. Hin<strong>gegen</strong> bevorzugt<br />

man in Indien gerne eine heiße Suppe<br />

aus tamarinde beziehungsweise<br />

Früchten des tamarindenbaums, gekocht<br />

mit etwas Ghee und schwarzem<br />

Pfeffer. Schließlich setzen die<br />

Kolumbianer auf einen Orangentrunk<br />

mit Butter, Honig und Eukalyptusblättern,<br />

um die nase freizubekommen.<br />

Scharfe Gewürze und<br />

Zwiebeln dürfen auch in<br />

die Hühnersuppe und<br />

können die Behandlung<br />

von Erkältungen und<br />

<strong>Infektionen</strong> zusätzlich<br />

unterstützen.<br />

So mancher Fachmann kritisiert,<br />

dass viele Menschen in unseren Breiten<br />

beim Kochen zu wenige Gewürze<br />

einsetzen. In Indien schwört man<br />

beispielsweise <strong>gegen</strong> grippale Infekte<br />

zudem auf den rauch von verbranntem<br />

Kurkuma. Hin<strong>gegen</strong> setzen Südamerikaner,<br />

allen voran die Mexikaner,<br />

auf die positiven Effekte von<br />

Chili-Pulver. Die Menschen in Japan<br />

wollen mit gegrillten Frühlings -<br />

zwiebeln <strong>gegen</strong> eine verstopfte nase<br />

ankämpfen.<br />

Allgemein soll wie erwähnt intensives<br />

Würzen mit Senf, Meerrettich, rettich,<br />

Zwiebeln sowie Knoblauch bei Erkältung<br />

die Beschwerden lindern. Verantwortlich<br />

dafür sind Inhaltsstoffe<br />

wie Senföle, Schwefelstoffe und ätherische<br />

Öle. In der asiatischen und<br />

afrikanischen Medizin findet die Ingwerwurzel<br />

vielfältige Verwendung.<br />

Auch bei uns erfreut sich die Wurzel<br />

immer größerer Beliebtheit. Ein frischer<br />

Ingwer-Aufguss hat sich beispielsweise<br />

<strong>gegen</strong> Erkältungssymptome<br />

bewährt.<br />

Schließlich spricht gar nichts<br />

da<strong>gegen</strong>, den erwähnten Klassiker<br />

Hühnersuppe mit verschiedenen<br />

Gewürzen sowie Gemüsesorten<br />

reichlich zu veredeln.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 157


Immunsystem stärken<br />

Die wichtigsten Nährstoffe für die Abwehrkräfte<br />

Vitamine für das<br />

Immunsystem<br />

https://medmix.at/abwehrkraefte-staerken-wichtigsten-naehrstoffe-immunsystem/<br />

158 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Gerade in Zeiten von Grippe, Covid<br />

19 und Erkältungskrankheiten sollte<br />

man seine Abwehrkräfte stärken.<br />

Dazu sollte man sein Immunsystem<br />

mit wichtigen Nährstoffen stärken.<br />

© elenabsl / shutterstock.com<br />

Eine <strong>gesund</strong>e Ernährung<br />

hilft uns im Alltag dabei,<br />

mit den wichtigsten<br />

nährstoffe das Immunsystem<br />

zu stärken. Denn vor allem<br />

auch in Zeiten der Corona-Pandemie<br />

sollten wir <strong>Infektionen</strong> vorbeugen.<br />

und dabei spielen unsere Abwehrkräfte<br />

eine zentrale rolle. Wobei ein<br />

<strong>gesund</strong>er Lebensstil und natürliche<br />

nährstoffe sowie bei möglichem<br />

Mangel auch eine zusätzliche Gabe<br />

von Mikronährstoffen – Vitaminen,<br />

Spurenelementen & Co – unser<br />

Immunsystem stärken können.<br />

Die wichtigsten<br />

Nährstoffe, um das<br />

Immunsystem zu stärken<br />

und so „fit“ <strong>gegen</strong>über<br />

<strong>Infektionen</strong> sein<br />

Mit nahrungsergänzungen kann<br />

man also das Immunsystem stärken,<br />

über die Zufuhr bestimmter nährstoffe.<br />

Dies ist vor allem aus der Intensivmedizin<br />

bekannt, gewinnt aber<br />

auch in der Vorbeugung von Krankheiten<br />

stark an Bedeutung.<br />

Immer wieder kann die Forschung<br />

zeigen, welche wichtige rolle der<br />

persönliche Ernährungsstatus spielt,<br />

und wie die optimale nährstoff -<br />

zufuhr auch in Phasen von Virus -<br />

infektionen das Immunsystem<br />

unterstützen kann. Aber auch regionale<br />

Spezialitäten wie Kren,<br />

Käferbohnen und Kürbiskernöl<br />

spielen neben anderen Lebensmitteln<br />

als Kraft pakete eine rolle.<br />

Ernährungsstatus:<br />

dringender Aufholbedarf<br />

in der Bevölkerung<br />

Wie so oft, kommt es auch bei der<br />

Ernährung auf die Balance an, da die<br />

Funktion der Immunzellen und der<br />

Stoffwechsel eng miteinander verbunden<br />

sind. Veränderungen des Ernährungsstatus<br />

haben beispielsweise<br />

Effekte auf Hormone und die Funk -<br />

tion der Immunzellen.<br />

Viele Menschen sind in unseren<br />

Breiten übergewichtig oder adipös.<br />

Bei vielen Menschen entsteht aber<br />

trotz Überangebot an nahrungsmitteln<br />

häufig einen Mangel an<br />

Mikronährstoffen. Man spricht auch<br />

vom sogenannten »verborgenen<br />

Hunger«. Dabei hat insbesondere die<br />

Körperfettmasse immunologische<br />

Bedeutung.<br />

Mikronährstoffe stärken<br />

das Immunsystem<br />

Gerade bei den wichtigen Mikronährstoffen<br />

für unser Immunsystem<br />

wie β-Carotin, Vitamin D, Vitamin E,<br />

Vitamin B2 und Vitamin B6, B12,<br />

Vitamin C, Zink, Selen, Eisen und<br />

Folsäure erreichen breite teile<br />

unserer Bevölkerung nicht die<br />

Empfehlungen.<br />

Die nachstehend beispielhaft dargestellten<br />

nährstoffe, deren Immunfunktion<br />

und entsprechende reiche<br />

Lebensmittel sind zur Orientierung<br />

einer möglichen unterstützung des<br />

Immunsystems in herausfordernden<br />

Zeiten zusammengefasst.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 159


Polyphenole und Carotinoide<br />

Die Nährstoffgruppen Polyphenole und Carotinoide üben<br />

großen Einfluss auf Verteilung und Ausprägung der<br />

Körperfettmasse aus und tragen wesentlich zur Steuerung der<br />

Immunantwort bei. Wobei verschiedene Lebensmittel ideale<br />

Lieferanten dafür sind.<br />

Dazu gehören beispielsweise Äpfel, dunkle Beeren und<br />

Gewürze wie Zimt, Kümmel, Rosmarin sowie Thymian.<br />

Weiter sind das dunkle Schokolade und Kakaopulver sowie<br />

Nüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln und Kastanien.<br />

Auch die Gemüse Spargel, Karotten, Zwiebel, Spinat und<br />

Grünkohl sowie Hülsen früchte wie Erbsen, Käferbohnen<br />

und Linsen liefern wertvolle Nährstoffe, um das Immunsystem<br />

zu stärken.<br />

© Sergii Kuchugurnyi / shutterstock.com<br />

Vitamin A<br />

Eine wichtige rolle für das Immunsystem<br />

spielt das Vitamin A. Denn es<br />

ist vor allem in der regeneration von<br />

Haut und Schleimhaut sehr bedeutend.<br />

Damit unterstützt es die natürliche<br />

Barriere <strong>gegen</strong> das Eindringen<br />

von Viren. Schließlich ist Vitamin A<br />

auch an der Darm-Immunabwehr<br />

essenziell beteiligt. natürliche Quellen<br />

für Vitamin A in Lebensmitteln<br />

sind Schweine- und rinderleber, Karotten,<br />

Süßkartoffeln, Spinat, Melonen<br />

sowie rote Paprika.<br />

Rolle der verschiedenen<br />

B-Vitamine als wichtige<br />

Nährstoffe für das<br />

Immunsystem<br />

Die B-Vitamine sind wiederum eine<br />

Vitamingruppe, die im Energiestoffwechsel<br />

und beim Zellaufbau eine<br />

wichtige rolle spielt.<br />

Somit sorgen die B-Vitamine auch<br />

dafür, dass die Immunzellen gut versorgt<br />

werden und sich regenerieren.<br />

B-Vitamine finden sich hauptsächlich<br />

in tierischen Lebensmitteln,<br />

weshalb Vegetarier eher an einem<br />

Mangel leiden können.<br />

Es gibt zahlreiche Lebensmittel, die<br />

reich an Vitamin B sind.<br />

Beispielsweise ist Vitamin B12 in<br />

rindsleber, Muscheln, thunfisch,<br />

Makrelen, Hering, regenbogen -<br />

forellen, nori Meeresalgen, rindsschulter,<br />

Eier sowie Milch und Käse<br />

enthalten.<br />

Folsäure ist ebenfalls ein B-Vitamin.<br />

Es ist in Spinat, rindsleber, Bohnen,<br />

Kohlsprossen, Kichererbsen, Quinoa,<br />

Erdbeeren, Sonnenblumenkerne<br />

sowie Eigelb zu finden.<br />

Schließlich ist das Vitamin B6 in<br />

rindsleber, Wildlachs, Hühnerbrust,<br />

Kartoffeln, Bananen, thunfisch,<br />

Chinakohl, Pistazien, Amaranth,<br />

Sonnenblumenkerne sowie Linsen<br />

enthalten.<br />

Vitamin C<br />

Eines der wichtigsten wasserlöslichen<br />

Antioxidantien ist das Vitamin C. Es<br />

spielt eine große rolle im redox-<br />

Zell-Signaling, einem wichtigen<br />

regulationsmechanismus des<br />

Immunsystems. Vor allem raucher<br />

haben beispielsweise einen um bis zu<br />

50% erhöhten Vitamin C Bedarf.<br />

Besonders viel Vitamin C liefern die<br />

Lebensmittel Paprika, schwarze<br />

ribisel, Grünkohl, Brokkoli, Kiwi,<br />

Orangen, Sanddorn sowie Kren.<br />

Vitamin D<br />

Das Vitamin D steuert eine reihe<br />

physiologischer Funktionen, die<br />

auch dabei helfen, das Immunsystem<br />

zu stärken. Auch in Ländern mit vielen<br />

Sonnenstunden ist weltweit ein<br />

Vitamin-D-Mangel zu beobachten.<br />

Deshalb rückt auch eine Vitamin D<br />

reiche Ernährung immer stärker in<br />

den Fokus. Interessant dafür sind<br />

Makrelen, Lachsforellen,<br />

regenbogenforellen, Aale, Heringe,<br />

Lachs sowie Pilze. Entscheidend für<br />

den Vitamin-D-Spiegel ist aber unser<br />

Aufenthalt in der Sonne, damit unserer<br />

Haut das Sonnenvitamin selbst<br />

bilden kann.<br />

Vitamin E<br />

Das Vitamin E gilt als starkes fett -<br />

lösliches Antioxidans und somit auch<br />

als Zellschutz bei Immunreaktionen.<br />

Zudem ist es unter anderem für die<br />

Funktionalität von Proteinen und<br />

Fettsäuren sowie für die Produktion<br />

von Antikörpern entscheidend.<br />

Wichtige Vitamin E-Quellen sind<br />

Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl,<br />

rapsöl, Olivenöl, steirisches Kürbiskernöl,<br />

Haselnüsse, Mandeln, Grünkohl<br />

sowie Kichererbsen.<br />

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160 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


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Sesam-Samen und Öl sind<br />

gute Nährstoff-Lieferanten für<br />

Eisen, Zink und Selen.<br />

Eisen, Zink<br />

und Selen<br />

Auch Eisen spielt in der<br />

Ausprägung der Immunantwort<br />

eine große<br />

rolle. So führt ein<br />

Eisenmangel beispielsweise zu einer<br />

Veränderung der Anzahl von t-Lymphozyten<br />

(Helferzellen).<br />

Reich an Eisen sind die<br />

Lebensmittel Schweineleber,<br />

rumpsteak, Sesam Samen/Öl,<br />

Kürbiskerne, Amaranth, Bohnen,<br />

Linsen, Leinsamen, Hafer und<br />

Spinat.<br />

Auch Zink ist sehr wichtig. Denn<br />

Zinkmangel wirkt sich im Immun -<br />

system auf die t-Zellen aus. Denn<br />

das Zink bleibt bei chemischen<br />

Prozessen im Körper stabil und ist<br />

wesentlicher Bestandteil von<br />

antioxidativen Enzymen.<br />

Folgende Lebensmittel sind<br />

gute Zinkquellen: Lammfleisch,<br />

Schweineleber, rindsschulter,<br />

Kürbiskerne, Sesam Samen/Öl,<br />

Hafer, Linsen sowie Hartkäse.<br />

Das Selen ist Bestandteil<br />

antioxidativer Enzyme und<br />

schützt die Immunzellen vor<br />

oxidativem Stress.<br />

Wertvolle Selen-Lieferanten<br />

sind Eidotter, Vollkornweizengetreide,<br />

Sesam Samen/Öl, Erdnüsse sowie<br />

zahlreiche Fischarten.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 161


Vitamin A<br />

Retinol, Retinsäure<br />

Vitamine sind wesentliche Bestandteile unserer Ernährung. Seit<br />

langem ist zudem bekannt, dass sie auch das Immunsystem<br />

beeinflussen können. Hierzu kann das Vitamin A eine unerwartete<br />

und entscheidende Wirkung auf die Immunantwort entfalten.<br />

Vitamin A-Mangel kann außerdem die Schwere einer Virus-Infektion<br />

erhöhen, wie bei Masern und vermutlich auch Covid 19.<br />

Vitamine spielen eine wesentliche<br />

rolle bei der<br />

Stärkung unseres Immunsystems.<br />

Vitamin A<br />

beweist klinisches Potenzial zur<br />

Modulation gewebespezifischer Immunantworten<br />

und damit zur Vorbeugung<br />

und / oder Behandlung von<br />

Entzündungen und Autoimmunität.<br />

Vitamin A für Haut,<br />

Schleimhaut und<br />

Immunsystem und Augen<br />

Im Grunde genommen ist das Vitamin<br />

A als so genanntes Augen-Vitamin<br />

bekannt und bewährt. Es soll<br />

den Körper bei schlechtem Dämmerungssehen,<br />

bei nachtblindheit und<br />

Blendempfindlichkeit sowie auch b<br />

ei trockenen Augen.<br />

Aber auch die <strong>gesund</strong>e Entwicklung,<br />

Funktion und reparatur der Haut<br />

sowie der Schleimhäute sind von Vitamin<br />

A abhängig.<br />

Außerdem beeinflusst Vitamin A Immunsystem<br />

und Immunzellen und<br />

hilft, die Abwehrkräfte zu stärken.<br />

Mangelsymptome können zu trockener,<br />

schuppigen, entzündeten Haut<br />

und brüchigen nägeln führen sowie<br />

sprödes, glanzloses Haar verursachen.<br />

Zudem haben Menschen mit<br />

Vitamin-A-Mangel ein höheres<br />

risiko für <strong>Infektionen</strong>.<br />

Deswegen wird das Vitamin A auch<br />

bei bestimmten Atemwegsinfektionen<br />

sowie Haut- und Schleimhautsymptomen<br />

zur Heilung und Vorbeugung<br />

eingesetzt. retinol kommt<br />

deswewgen auch zur äußerlichen Anwendung<br />

in Salben und Gels ein.<br />

Vitamin A und Covid 19<br />

Schwerwiegende Virus-<strong>Infektionen</strong><br />

wie COVID-19 wirken sich häufig negativ<br />

auf den Ernährungszustand<br />

aus. und die daraus resultierenden<br />

nährstoffmängel können die Schwere<br />

von <strong>Infektionen</strong> erhöhen und die<br />

Genesung beeinträchtigen.<br />

Ein Beispiel ist die Virusinfektion<br />

Masern, bei der ein assoziierter<br />

Vitamin-A-Mangel die Schwere der<br />

Erkrankung erhöht und eine angemessen<br />

zeitgesteuerte Supplementierung<br />

während der Genesung die<br />

Mortalität verringert und die Genesung<br />

beschleunigt.<br />

In der Corona-Pandemie kann das<br />

Vitamin A im Zusammenhang mit<br />

der Coronavirus-Erkrankung CO-<br />

VID-19 eine ähnliche rolle spielen.<br />

Erstens ist Vitamin A wichtig für<br />

die Aufrechterhaltung der angeborenen<br />

Immunität, um die Beseitigung<br />

einer Primärinfektion zu fördern und<br />

das risiko von Sekundärinfektionen<br />

zu minimieren.<br />

Zweitens spielt Vitamin A eine<br />

wichtige rolle in den Atemwegen.<br />

und zwar indem es den Körper dabei<br />

unterstützt, schädliche Entzündungen<br />

zu verringern. Weiter hilft es dabei,<br />

das Lungengewebe beziehungsweise<br />

die Atemwege zu reparieren und Fibrosen<br />

ent<strong>gegen</strong>zuwirken.<br />

Drittens kann sich während CO-<br />

VID-19 ein Mangel aufgrund spezifischer<br />

Auswirkungen auf Lungen und<br />

Leber entwickeln. und zwar durch<br />

Entzündungen und nierenfunktionsstörungen<br />

verursacht, weshalb eine<br />

Ergänzung notwendig werden kann.<br />

Viertens soll eine zusätzliche Gabe<br />

von Vitamin-A <strong>gegen</strong> nachteilige<br />

Auswirkungen von Covid-19 auf das<br />

Angiotensinsystem sowie einiger CO-<br />

VID-19-therapien helfen.<br />

Die Bewertung der Wechselwirkungen<br />

einer SArS-COV2-Infektion mit<br />

dem Vitamin-A-Metabolismus sollte<br />

daher zu einer verbesserten COVID-<br />

19-therapie führen können.<br />

162 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Das Augenvitamin<br />

Vitamin A (Retinol)<br />

hat Bedeutung für den<br />

ganzen Körper,<br />

besonders für Haut,<br />

Schleimhäute, Haare,<br />

Fruchtbarkeit und<br />

Immunsystem.<br />

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… soll das Immun -<br />

system stärken, für<br />

schönere Haut<br />

sorgen und die<br />

Sehkraft verbessern.<br />

In „fertiger“ Form findet man<br />

Vitamin A in tierischen Lebens -<br />

mitteln vor. Pflanzliche Vorstufe<br />

Beta-Carotin (Provitamin A) findet<br />

man in Gemüse und Obst.<br />

Die reichhaltigsten Vitamin-A-<br />

Quellen sind Innereien wie die<br />

Leber, rotes Fleisch und das<br />

Fettgewebe von Fischen wie<br />

Thunfisch, Dorsch, Hering, Heilbutt<br />

und Makrelen. Geringere Vitamin A<br />

Mengen sind im Fett von Eigelb,<br />

Vollmilch, Butter und Käse<br />

enthalten.<br />

In Pflanzen liegt Vitamin A als<br />

Provitamin (Carotin) vor. Wobei der<br />

Körper aus bestimmten Farbstoffen<br />

von Gemüse und Obst – Beta-<br />

Carotin und andere Provitamin-A-<br />

Carotinoiden – Vitamin A nach<br />

Bedarf herstellen kann. Und zwar<br />

ohne Risiko für eine<br />

Überdosierung.<br />

https://medmix.at/corona-pandemie-welche-rolle-der-vitamin-a-bei-covid-19-spielt/<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 163


https://medmix.at/corona-vitamin-b-komplex-covid-19/<br />

Bedeutung im Kampf <strong>gegen</strong><br />

Viren, vor allem auch in der<br />

Corona-Pandemie: Welche Rolle<br />

der Vitamin B-Komplex bei<br />

COVID-19 spielt.<br />

164 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


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Eine angemessene und<br />

ausgewogene Ernährung<br />

für eine ordnungsgemäße<br />

Körperfunktion<br />

und zur Stärkung des Immunsystems<br />

spielt in der Corona-Pandemie eine<br />

wichtige rolle, um die Schlagkraft<br />

der eigenen Abwehrkräfte auf hohem<br />

niveau zu halten. Hierzu scheint<br />

auch der Vitamin B-Komplex beziehungsweise<br />

Vitamin B-Mangel eine<br />

wichtige rolle bei der Coronavirus-<br />

Erkrankung COVID-19 einzunehmen.<br />

Der Vitamin B-Komplex – mit<br />

thiamin (Vitaminen B1), riboflavin<br />

(Vitamin B2), nicotinamide und<br />

niacin (Vitamin B3), Pantothensäure<br />

(Vitamin B5), Pyridoxin (Vitamin B6<br />

– Pyridoxal 5′-phosphat), Folsäure<br />

(Vitamin B9) und Cobalamin (Vitamin<br />

B12) – hilft bei der Stärkung<br />

des Immunsystems. und zwar indem<br />

es die ordnungsgemäße Aktivierung<br />

sowohl der angeborenen als auch der<br />

angepassten Immunantwort unterstützt.<br />

Zudem senkt es die Entzündungen<br />

fördernden (proinflammatorischen)<br />

Zytokinspiegel und verbessert<br />

die Atmungsfunktion.<br />

Schließlich erhält es auch die<br />

endotheliale Integrität, verhindert<br />

die Hyperkoagulabilität und kann<br />

die Verweildauer im Krankenhaus<br />

verkürzen. Daher sollte man den<br />

Vitamin B-Komplex-Status bei<br />

COVID-19-Patienten eruieren und<br />

gegebenenfalls als orthomolekulare<br />

Zusatztherapie zu aktuellen Behandlungen<br />

einsetzen.<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 165


Man sollte den Vitamin B-Komplex-Status bei COVID-19-Patienten eruieren.<br />

Mikronährstoffe und<br />

Covid-19<br />

Mikronährstoffe wie Zink und Selen<br />

sowie Vitamin C und Vitamin D haben<br />

während der Corona-Pandemie<br />

aufgrund ihrer entzündungshemmenden<br />

und immununterstützenden<br />

Eigenschaften viel Aufmerksamkeit<br />

der Forschung erhalten. niedrige<br />

Vitamin D- und Vitamin C-Spiegel<br />

führen zu einer Störung der Blutgerinnung<br />

(Koagulopathie) und unterdrücken<br />

das Immunsystem, was wiederum<br />

zu einen Mangel an Lymphozyten<br />

(Lymphozytopenie) führt. Es<br />

hat sich gezeigt, dass die Sterblichkeitsrate<br />

bei COVID-19-Patienten<br />

mit niedrigen Vitamin D-Konzentrationen<br />

höher ist. Darüber hinaus erhöht<br />

eine Vitamin C-Supplementierung<br />

den Oxygenierungsindex* bei<br />

COVID-19-infizierten Patienten. In<br />

ähnlicher Weise kann auch ein Vitamin<br />

B-Mangel die Funktion der Zellen<br />

und des Immunsystems erheblich<br />

beeinträchtigen und zu Entzündungen<br />

aufgrund von erhöhten Spiegeln<br />

von Homocystein (Hyperhomocysteinämie)<br />

führen.<br />

<strong>Natürliche</strong> Quellen für<br />

B-Vitaminen und ihre<br />

physiologische Rolle<br />

Eine angemessene und ausgewogene<br />

Ernährung unterstützt die ordnungsgemäßen<br />

Körperfunktionen und<br />

stärkt das Immunsystems. Es spielt<br />

in der Corona-Pandemie und bei der<br />

Coronavirus-Erkrankung COVID-19<br />

eine wichtige rolle, um die Schlagkraft<br />

der eigenen Abwehrkräfte auf<br />

hohem niveau zu halten. Hierzu<br />

scheint auch der Vitamin B-Komplex<br />

beziehungsweise Vitamin B-Mangel<br />

eine wichtige rolle bei der Coronavirus-Erkrankung<br />

COVID-19 einzunehmen.<br />

Der Vitamin B-Komplex – mit thiamin<br />

(Vitamin B1), riboflavin (Vitamin<br />

B2), nicotinamide und niacin (Vitamin<br />

B3), Pantothensäure (Vitamin<br />

B5), Pyridoxin (Vitamin B6 – Pyridoxal<br />

5′-phosphat), Folsäure (Vitamin<br />

B9) und Cobalamin (Vitamin B12) –<br />

hilft bei der Stärkung des Immun -<br />

systems. und zwar indem es die ordnungsgemäße<br />

Aktivierung sowohl<br />

der angeborenen als auch der angepassten<br />

Immunantwort unterstützt.<br />

Zudem senkt es die Entzündungen<br />

fördernden (proinflammatorischen)<br />

Zytokinspiegel und verbessert die<br />

Atmungsfunktion.<br />

Schließlich erhält es auch die<br />

endotheliale Integrität, verhindert<br />

die Hyperkoagulabilität und kann<br />

die Verweildauer im Krankenhaus<br />

verkürzen. Daher sollte man den<br />

Vitamin B-Komplex-Status bei<br />

COVID-19-Patienten eruieren und<br />

gegebenenfalls als orthomolekulare<br />

Zusatztherapie zu aktuellen Behandlungen<br />

einsetzen.<br />

Vitamin B 1 (Thiamin) und<br />

Vitamin B 2 (Riboflavin)<br />

Vitamin B 1 kann die Funktion des<br />

Immunsystems zu verbessern. Frühere<br />

Studien konnten auch zeigen,<br />

dass es das risiko für typ-2-Diabetes,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

altersbedingte Störungen, nieren -<br />

erkrankungen, Krebs, psychische<br />

Störungen und neurodegenerative<br />

Störungen verringern hilft. thiaminmangel<br />

beeinflusst das Herz-Kreislauf-System,<br />

verursacht neuroinflammation,<br />

erhöht die Entzündung<br />

und führt zu aberranten Antikörperreaktionen.<br />

Da Antikörper und vor allem t-Zellen<br />

erforderlich sind, um das SArS-<br />

CoV-2-Virus zu eliminieren, kann ein<br />

thiaminmangel möglicherweise zu<br />

unzureichenden Antikörperreaktionen<br />

und anschließend zu schwereren<br />

Symptomen führen. Daher ist es<br />

wahrscheinlich, dass ausreichende<br />

thiaminspiegel die richtigen Immunantworten<br />

während einer SArS-<br />

CoV-2-Infektion unterstützen.<br />

Möglicherweise könnten hohe<br />

thiamin-Dosen, die man stationären<br />

Patienten in frühen Stadien von<br />

COVID-19 verabreicht, den Sauerstoffmangel<br />

in den Geweben (Hypoxie)<br />

begrenzen und den Krankenhausaufenthalt<br />

verringern. Allerdings<br />

sind weitere untersuchungen<br />

erforderlich, um festzustellen, ob die<br />

Verabreichung hoher thiamin-Dosen<br />

zur Behandlung von Patienten<br />

mit COVID-19 sinnvoll ist.<br />

Das riboflavin verursacht zusammen<br />

mit uV-Licht irreversible Schäden<br />

an nukleinsäuren wie DnA und<br />

rnA, wodurch mikrobielle Pathogene<br />

wie Viren nicht mehr replizierbar<br />

sind. Beispielsweise konnte man zeigen,<br />

dass riboflavin und uV-Licht<br />

<strong>gegen</strong> das MErS-CoV-Virus wirksam<br />

sind. Das deutet darauf hin, dass riboflavin<br />

auch <strong>gegen</strong> SArS-CoV-2<br />

hilfreich sein könnte. tatsächlich<br />

senkte riboflavin und uV-Licht den<br />

infektiösen titer von SArS-CoV-2<br />

unter die nachweisgrenze in<br />

menschlichem Blut sowie in Plasmaund<br />

thrombozytenprodukten. Dies<br />

könnte das risiko einer trans -<br />

fusionsübertragung von COVID-19<br />

verringern und andere Krankheits -<br />

erreger in Blutprodukten für kritisch<br />

kranke COVID-19-Patienten<br />

reduzieren.<br />

Vitamin B 3 – Nikotinamid,<br />

Niacin – sowie Vitamin B 5,<br />

der Pantothensäure<br />

Im tiermodell verhinderten niacin<br />

und nikotinamid eine Schädigung<br />

des Lungengewebes. Darüber hinaus<br />

reduziert nikotinamid die Virus -<br />

replikation beim Vaccinia-Virus,<br />

Human Immunodeficiency Virus, bei<br />

Enteroviren sowie beim Hepatitis B-<br />

Virus. Zudem stärkt niacin die körpereigenen<br />

Abwehrmechanismen.<br />

unter Berücksichtigung der lungenschützenden<br />

und Immunsystem<br />

stärkenden rolle von niacin könnte<br />

es als Zusatzbehandlung für COVID-<br />

19-Patienten eingesetzt werden.<br />

Jüngste Erkenntnisse lassen außerdem<br />

vermuten, dass die gezielte Behandlung<br />

von proinflammatorischen<br />

166 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


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Reich an Thiamin sind beispielsweise<br />

Hülsenfrüchte,<br />

Bohnen und Erbsen,<br />

Sonnenblumenkerne,<br />

Nüsse, Fisch und Fleisch.<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 167


Zytokinen bei Patienten mit COVID-<br />

19 zur Kontrolle des Entzündungssturms<br />

(Zytokinsturms) beitragen<br />

könnte.<br />

Pantothensäure spielt ebenfalls eine<br />

wichtige rolle im Zellstoffwechsel<br />

hat eine reihe von Funktionen<br />

cholesterin- und triglyceridsenkende<br />

Eigenschaften. Zudem verbessert das<br />

Vitamin B 5 die Wundheilung, verringert<br />

Entzündungen und verbessert<br />

die psychische Gesundheit. Allerdings<br />

gibt es kaum Studien zu den Aus -<br />

wirkungen von Pantothensäure auf<br />

das Immunsystem. Die Autoren der<br />

aktuellen Pub-Med-Publikation<br />

sehen in der Pantothensäure aber ein<br />

interessantes Vitamin für zukünftige<br />

untersuchungen.<br />

Vitamin B 6 (Pyridoxin)<br />

<strong>gegen</strong> drohenden Zytokinsturm<br />

bei COVID-19<br />

Das Vitamin B 6 – Pyridoxal-5′-phosphat<br />

(PLP), einer aktiven Form von<br />

Pyridoxin – ist ein wichtiger Faktor<br />

bei verschiedenen Entzündungen.<br />

Ein Mangel schwächt das Immunsystems<br />

und kann bei COVID-19-Patienten<br />

zu starkem Entzündungsgeschehen<br />

führen.<br />

Früher hat man niedrige PLP-Spiegel<br />

bei Patienten mit typ-2-Diabetes,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />

bei älteren Menschen festgestellt.<br />

und diese Patienten haben bekanntlich<br />

auch ein höheres risiko für einen<br />

schwereren COVID-19-Verlauf.<br />

Bei COVID-19-Patienten konnten<br />

Forscher zudem neben der Dysregulation<br />

des Immunsystems auch ein<br />

erhöhtes risiko für eine Störung der<br />

Blutgerinnung feststellen.<br />

In einer kürzlich erschienenen Publikation<br />

haben Wissenschaftler vorgeschlagen,<br />

dass eine Vitamin B 6-Supplementierung<br />

die COVID-19-Symptome<br />

lindern hilft. und zwar indem<br />

sie die Immunantworten reguliert,<br />

entzündungsfördernde Zytokine<br />

verringert, die Endothel-Integrität<br />

aufrechterhält und erhöhte Homocystein-Spiegel<br />

verhindert.<br />

COVID-19-Patienten reagieren häufig<br />

auf das Virus, indem sie eine<br />

übermäßige t-Zell-reaktion und die<br />

Sekretion entzündungsfördernder<br />

Zytokine auslösen. Forscher vermuten<br />

dewegen, dass Vitamin B 6 dazu<br />

beitragen kann, den Zytokinsturm<br />

und die Entzündung einiger COVID-<br />

19-Patienten zu dämpfen.<br />

Vitamin B 9, Folsäure, soll<br />

das Andocken des SARS-<br />

Cov-2-Virus an die Körperzellen<br />

verhindern<br />

Folat ist ein essentielles Vitamin für<br />

die DnA- und Proteinsynthese sowie<br />

für die adaptive Immunantwort.<br />

Kürzlich konnten Forscher feststellen,<br />

dass Folsäure die Bindung durch<br />

das SArS-CoV-2-Spike-Protein sowie<br />

Zelleintritt und Virusvermehrung<br />

verhindert. Daher wurde vermutet,<br />

dass Folsäure im Frühstadium<br />

für die Behandlung von COVID-<br />

19-assoziierten Atemwegserkrankungen<br />

von Vorteil sein könnte. Ein<br />

kürzlich veröffentlichte untersuchung<br />

besagt, dass Folsäure und ihre<br />

Derivate durch strukturbasiertes molekulares<br />

Andocken starke und stabile<br />

Bindungsaffinitäten <strong>gegen</strong> SArS-<br />

CoV-2 aufweisen. Daher kann auch<br />

Folsäure als therapeutischer Ansatz<br />

für die zusätzliche Behandlung von<br />

COVID-19 sinnvoll.<br />

Vitamin B 12 (Cobalamin)<br />

Im Grunde genommen hat das Vitamin<br />

B 12 verschiedene <strong>gesund</strong>e<br />

Wirkungen. Cobalamin ist wichtig<br />

für die Synthese roter Blutkörperchen,<br />

für die Gesundheit des nervensystems,<br />

für die Myelin-Synthese,<br />

das Zellwachstum sowie die schnelle<br />

Synthese von DnA. Vitamin B 12<br />

wirkt als Modulator der Darmmikrobiota,<br />

und niedrige B 12 -Spiegel erhöhen<br />

Methylmalonsäure und<br />

Homocystein, was zu einer erhöhten<br />

Entzündung, reaktiven Sauerstoffspezies<br />

und oxidativem Stress führt.<br />

SArS-CoV-2 könnte jedoch den Vitamin<br />

B 12 -Stoffwechsel stören und<br />

so die Proliferation von Darmmikroben<br />

beeinträchtigen. Angesichts dessen<br />

ist es plausibel, dass Symptome<br />

eines Vitamin B 12-Mangels nahe an<br />

einer COVID-19-Infektion liegen.<br />

Darüber hinaus kann ein B 12 -Mangel<br />

zu Störungen der Atemwege, des<br />

Magen-Darm-trakts und des Zentralnervensystems<br />

führen. Überraschenderweise<br />

hat eine kürzlich<br />

durchgeführte Studie gezeigt, dass<br />

Cobalamin-Präparate das Potenzial<br />

haben, COVID-19-bedingte Organschäden<br />

und -symptome zu reduzieren.<br />

Eine in Singapur durchgeführte<br />

klinische Studie zeigte, dass COVID-<br />

19-Patienten, denen Vitamin B 12-<br />

Präparate (500 μg), Vitamin D (1000<br />

IE) und Magnesium verabreicht wurden,<br />

leichtere COVID-19-Symptome<br />

hatten. Zudem verringerte sich der<br />

Bedarf an Sauerstoff und Intensivpflege<br />

signifikant.<br />

Fazit<br />

Ein schlechter Ernährungszustand<br />

macht Menschen jedenfalls anfälliger<br />

für <strong>Infektionen</strong>. Daher ist eine ausgewogene<br />

Ernährung für die<br />

Immunkompetenz erforderlich. Es<br />

besteht Bedarf an sicheren und<br />

kostengünstigen zusätzlichen Behandlungen,<br />

um eine aberrante<br />

Immunaktivierung, die zu einem Zytokinsturm<br />

führen kann, zu unterdrücken<br />

und als Antithrombotika zu<br />

wirken. Eine ausreichende Vitaminaufnahme<br />

ist für eine ordnungsgemäße<br />

Körperfunktion und die Stärkung<br />

des Immunsystems erforderlich. unter<br />

dem Strich hilft der Vitamin B-<br />

Komplex nicht nur beim Aufbau und<br />

Erhalt eines <strong>gesund</strong>en Immunsystems,<br />

sondern kann möglicherweise<br />

auch helfen, COVID-19-Symptome zu<br />

verhindern oder zumindest zu reduzieren.<br />

Außerdem ist Vitamin B eine<br />

nützliche Zusatzbehandlung eine<br />

SArS-CoV-2-Infektion. Insbesondere<br />

moduliert Vitamin B die Immunantwort,<br />

indem es entzündungsfördernde<br />

Zytokine und Entzündungen herunterreguliert,<br />

Atembeschwerden<br />

und Magen-Darm-Probleme verringert,<br />

Hyperkoagulabilität verhindert,<br />

potenziell die das Krankheitsgeschehen<br />

verbessert und die Verweildauer<br />

im Krankenhaus für COVID-19-Patienten<br />

verkürzt.<br />

168 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Reich an Vitamin-B12 sind<br />

Fleisch, Fisch, Eier, Milch<br />

und Milchprodukte, vor<br />

allem aber die Leber.<br />

© AlexeiLogvinovich / shutterstock.com<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 169


© Tatjana Baibakova / shutterstock.com<br />

Regelmäßig Vitamin C einnehmen<br />

kann Erkältungen nicht verhindern, es<br />

treten aber die Symptome bei einem<br />

Infekt der Atemwege kürzer auf.<br />

https://medmix.at/vitamin-c-einnahme-erkaeltungen/<br />

170 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Nach wie vor gehören<br />

ein grippaler Infekt,<br />

Erkältungen sowie<br />

ein Infekt der Atemwege<br />

in unseren Breiten zu den häufigsten<br />

ursachen für Arztbesuche.<br />

Deswegen verursachen diese vor allem<br />

mit der kalten Jahreszeit auftretenden<br />

Infektionskrankheiten die<br />

meisten Fehlzeiten am Arbeitsplatz<br />

und in der Schule. tatsächlich sind<br />

es hunderte Viren, die die verschiedenen<br />

Erkältungssymptome hervorrufen.<br />

Dazu zählen eine rinnende<br />

oder verstopfte nase, Schnupfen,<br />

Schmerzen im Mund-, Hals- und<br />

rachenraum, Husten sowie Kopfund<br />

Gliederschmerzen, Fieber sowie<br />

gerötete Augen. Gegen diese<br />

Erkältungssviren wirken Antibiotika<br />

nicht.<br />

Deswegen sind alternative<br />

Behandlungsmöglichkeiten gefragt.<br />

Vor allem präventiv aber auch als<br />

begleitende Behandlung bei Erkältung<br />

und <strong>Infektionen</strong> – bei einem<br />

Infekt der Atemwege – kommt oft<br />

Vitamin C zur Anwendung.<br />

Eine große Studie konnte ein nutzen<br />

der Behandlungsdosis von 8 g<br />

Vitamin C nach Einsetzen der Erkältungssymptome<br />

zeigen. Ebenfalls<br />

wirkte Vitamin C über 5 tage effektiv,<br />

wie zwei weitere Behandlungsstudien<br />

demonstrieren. Experten<br />

fordern weitere untersuchungen zur<br />

therapeutischen Gabe von Vitamin C<br />

unmittelbar nach Einsetzen von<br />

Erkältungssymptomen.<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 171


© Lilly Trott / shutterstock.com<br />

Ursachen für<br />

Vitamin C-<br />

Mangel<br />

Ein erhöhter Bedarf oder eine<br />

schlechte Nährstoffaufnahme<br />

(Malabsorption) kann Vitamin C-<br />

Mangel verursachen und droht<br />

bei:<br />

● schweren Krankheiten<br />

wie Aids, Diabetes, Krebs,<br />

Hyperthyreosen, Leber-/<br />

Niereninsuffizienz, Rheuma,<br />

Magen-Darm-Erkrankungen<br />

(beispielsweise Helicobacter<br />

Pylori Inf.,Ulcera),<br />

Osteoporose<br />

● Schwerarbeit, Stress, Fieber,<br />

<strong>Infektionen</strong>, Operationen und<br />

Strahlentherapie<br />

● Schwangerschaft und<br />

Stillzeit<br />

● Wachstum<br />

● höherem Alter, vor allem bei<br />

Mangelernährung<br />

● Alkoholismus, Rauchen,<br />

Drogenkonsum<br />

● medikamentöser Therapie mit<br />

Antidepressiva und<br />

Tetracycline, Zytostatika,<br />

Glucocorticoide, NSAR und<br />

ASS beziehungsweise andere<br />

Salicylate (), Antacida,<br />

Diuretika, Kontrazeptiva<br />

Auch die Zufuhr zu geringer<br />

Ascorbinsäure-Mengen kann für<br />

einen Vitamin C-Mangel verantwortlich<br />

sein. Dies kann bei Ess-<br />

Störungen oder falschen Diäten<br />

der Fall sein. Allgemein sind<br />

Menschen die kaum Gemüse<br />

und Obst konsumieren, ebenfalls<br />

gefährdet.<br />

Vitamin C bei bei extremer<br />

körperlicher Belastung<br />

In 5 weiteren Arbeiten mit knapp<br />

600 Studienteilnehmern (darunter<br />

Marathonläufer und Skifahrer), die<br />

über kurze Zeiträume extremer<br />

körperlicher Belastung ausgesetzt<br />

waren, kam es durch eine präventive<br />

Vitamin-C-Einnahme zu einer Halbierung<br />

des Erkältungsrisikos, wobei<br />

über keine unerwünschte Wirkungen<br />

von Vitamin C berichtet wurde.<br />

Vitamin-C-Einnahme und<br />

<strong>Infektionen</strong> der Atemwege,<br />

Erkältung & Co.<br />

Die Gabe von Ascorbinsäure – die<br />

Vitamin-C-Einnahme – gilt seit langem<br />

bei <strong>Infektionen</strong> der Atemwege<br />

wie Grippaler Infekt, Erkältung &<br />

Co. unter bestimmten Voraussetzungen<br />

als sinnvoll. Seit Ascorbinsäure<br />

in den 1930er-Jahren isoliert wurde,<br />

gilt die Vitamin-C-Einnahme als<br />

sinnvolle Möglichkeit zur Behandlung<br />

von <strong>Infektionen</strong> der Atemwege.<br />

Besonders beliebt war Ascorbinsäure<br />

<strong>gegen</strong> Erkältungen in den 1970er-<br />

Jahren, als nobelpreisträger Linus<br />

Pauling basierend auf die Ergebnisse<br />

früherer placebokontrollierter Studien<br />

unterstellte, dass eine Vitamin-C-<br />

Einnahme Erkältungen verhindern<br />

und die Symptome abmildern kann.<br />

Weltweit wird seither Vitamin C als<br />

vorbeugendes und therapeutisches<br />

Mittel angewendet.<br />

Eine rezente Cochrane-Überprüfung<br />

schloss unlängst ausschließlich<br />

placebokontrollierte Studien ein, in<br />

denen Vitamin C in einer Dosis von<br />

0,2 g/tag oder mehr untersucht<br />

wurde. Dabei zeigte sich in 29 Stu -<br />

dien mit 11.306 teilnehmern, dass<br />

die regelmäßige Vitamin-C-Einnahme<br />

scheinbar keine Wirkung auf das<br />

Auftreten von Erkältungen in der <strong>gesund</strong>en<br />

Bevölkerung hat.<br />

Hin<strong>gegen</strong> reduzierte die regelmäßige<br />

Vitamin-C-Einnahme mittels nahrungsergänzung<br />

jedoch moderat die<br />

Dauer von Erkältungssymptomen.<br />

Diese beiden Ergebnisse von ergaben<br />

die Daten aus 31 Studien mit 9745<br />

Erkältungsepisoden, wobei eine Episode<br />

ein einmaliges Auftreten einer<br />

Erkältung war.<br />

Hochdosiert bei<br />

Erkältungen<br />

Die analysierten Studien zur Anwendung<br />

hoher Ascorbinsäure-Dosen<br />

nach Auftreten von Erkältungssymptomen<br />

ergaben keine einheitlichen<br />

Effekte. Weder auf die Dauer noch<br />

auf die Schwere der Symptomatik.<br />

Allerdings gab es nur wenige solcher<br />

Studien zur therapeutischen Vitamin-C-Einnahme<br />

und keine mit<br />

Kindern. Grundsätzlich zeigten sich<br />

in den anderen Studien, das vorbeugend<br />

verabreichtes Vitamin C bei<br />

Kindern effektiver wirkte.<br />

Eine große Studie konnte ein nutzen<br />

der Behandlung mit 8 g Vitamin C<br />

nach Einsetzen der Erkältungssymptome<br />

zeigen. Ebenfalls wirkte Vitamin<br />

C über 5 tage effektiv, wie zwei<br />

weitere Studien demonstrieren. Experten<br />

fordern weitere untersuchungen<br />

zur therapeutischen Gabe von<br />

Vitamin C unmittelbar nach Einsetzen<br />

von Erkältungssymptomen.<br />

Vitamin C-Mangel<br />

schwächt Immun- und<br />

Zellschutz<br />

Viele Menschen leiden unter latentem<br />

Vitamin C-Mangel, wobei manche<br />

Symptome auch durch den beeinträchtigten<br />

Immun- und Zellschutz<br />

auftreten.<br />

Vitamin C soll das Immunschutzund<br />

Zellschutz-Stimulans beliebt.<br />

Man bezeichnet das Vitamin auch als<br />

Ascorbinsäure und setzt es vor allem<br />

vorbeugend als Zusatztherapie sowie<br />

in der rekonvaleszenzzeit ein. Häufige<br />

Anwendungsgebiete für eine Supplementierung<br />

sind bestätigter Vitamin<br />

C-Mangel, Zahnfleisch- und<br />

Bindegewebsprobleme, um verschiedene<br />

Symptome bekämpfen zu können.<br />

Beispielsweise im Zusammenhang<br />

mit der Wundheilung, Chronischen<br />

Fußgeschwüren, Arthrosen<br />

und im Wachstum befindlichen Kindern<br />

und Jugendlichen. Wobei man<br />

zahlreiche ursachen von Vitamin C-<br />

Mangel auch vermeiden kann.<br />

172 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Symptome für Vitamin C-Mangel<br />

● beeinträchtigtes Binde-/Stützgewebe<br />

● Arthrosen,Knochen- und Knorpelschmerzen, Gelenk,<br />

Glieder- und Kopfschmerzen,<br />

● Blutungs- und Hämatomneigung, Nasenbluten, Zahnfleischbluten,<br />

Parodontose,<br />

● schlechtere Wundheilung<br />

● beeinträchtigtes Immunsystem, erhöhte Infektanfälligkeit,<br />

Allergieneigung<br />

● Oxidativer Stress. Müdigkeit, Depression, Leistungsabfall und<br />

Schwäche<br />

● ZNS (Catecholamine, Serotonin etc.ê)<br />

Im Zusammenhang zu Ursachen und Symptomen sowie Vitamin C-Mangel<br />

ist vor allem Skorbut zu nennen. Denn Skorbut ist ein berühmtes klinisches<br />

Syndrom. Zahlreiche Geschichten von Piraten und britischen Seeleuten<br />

machten die Krankheit gerade in der Entdeckerzeit sehr berüchtigt. Wobei<br />

Skorbut bereits erstmals 1550 v. Chr. beschrieben wurde.<br />

© Geza Farkas / shutterstock.com<br />

Latenter Vitamin C-Mangel<br />

häufiger als vermutet<br />

Als Anti-Skorbut-Vitamin hatte Vitamin<br />

C vorwiegend in der Geschichte<br />

große Bedeutung, um weiland eben<br />

Skorbut zu vermeiden. Die Erkrankung<br />

war vor allem auf langen<br />

Schiffsüberfahrten berüchtigt. Doch<br />

ein latenter Vitamin C-Mangel ist<br />

auch heute sehr häufig. Darunter leidet<br />

der Zellschutz und Infektabwehr<br />

im Körper. Auch Skorbut tritt deswegen<br />

immer wieder auf, und ist Gegenstand<br />

prominent publizierter untersuchungen.<br />

reduzierendes Vitamin C, das auch<br />

als Zusatzstoff zur Konservierung<br />

eingesetzt wird, hat physiologisch<br />

Bedeutung für den Eisen-, Folsäure<br />

und Kupferstatus sowie das gesamte<br />

antioxidative System. Bei Erkrankungen<br />

mit erhöhtem oxidativen<br />

Stress – wie Krebs, <strong>Infektionen</strong>,<br />

rheuma, Atherosklerose, Diabetes,<br />

Katarakt, Verbrennungen, Operationen<br />

– braucht der Körper mehr an<br />

Vitamin C. Deswegen sollte man Vitamin<br />

C-Mangel dementsprechend<br />

unbedingt vermeiden.<br />

Verschiedene prospektive Studien<br />

zeigten in der Vergangenheit ein geringeres<br />

risiko für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen, Katarakt, Mund-,<br />

Ösophagus- und Magenkrebs bei<br />

einem gutem Vitamin C-Status.<br />

Orthomolekular-medizinisch wird<br />

Vitamin C in zahlreichen dieser Bereichen<br />

vorbeugend, therapeutisch<br />

und als Zusatztherapie eingesetzt.<br />

Berichtet wird auch von Versuchen,<br />

mit Ascorbinsäure einen Helicobacter<br />

Pylori zu eradizieren sowie Bluthochdruck,<br />

Blutzucker- und Blutlipiderhöhungen<br />

ent<strong>gegen</strong>zusteuern.<br />

Vitamin C – starker<br />

Radikalfänger<br />

Vitamin C und andere Antioxidantien<br />

sollen als radikalfänger bestimmte<br />

Erkrankungsrisiken senken,<br />

Spätfolgen und Komplikationen bestehender<br />

Erkrankungen vermindern.<br />

Bei physischem und psychischem<br />

Stress, depressiven Verstimmungen,<br />

Müdigkeit, Schwäche, Histaminosen,<br />

Allergien, Asthma muss<br />

ein Vitamin C-Mangel und gegebenenfalls<br />

eine Supplementierung in<br />

Erwägung gezogen werden.<br />

Gut verträglich sind sogenannte gepufferte<br />

natrium- und Calcium-Salze,<br />

Ester C, natürliches und retardiertes<br />

Vitamin C oder auch kleine Dosen<br />

des Pulvers über den tag verteilt.<br />

Zur Abrundung der Wirkung empfiehlt<br />

sich dazu ein Antioxidanzien-Mix<br />

in Form von Kombinations -<br />

präparaten oder Gemüsesaft mit<br />

reichlich Flavonoide.<br />

Vitamin C wirkt also als starkes<br />

Antioxidans. Dabei schützen wasserlösliche<br />

Ascorbate, wie die Salze der<br />

Ascorbinsäure (Dehydroascorbat-<br />

System) genannt werden, als<br />

radikalfänger die körpereigenen<br />

Strukturen direkt vor Angriffen<br />

durch Sauerstoffradikale (rOS –<br />

reactive Oxygen Species, reaktive<br />

Sauerstoffspezies).<br />

Dies läuft stets in engem Zusammenspiel<br />

mit anderen Antioxidanzien ab.<br />

Sogenannte Prooxidative beziehungsweise<br />

toxische und chronischdegenerative<br />

Prozesse wie nitrosamin-<br />

und Methämoglobin-Bildung,<br />

Protein-Glycosylierungen, athero -<br />

sklerotische und kataraktogene<br />

Vorgänge sollen so vermindert<br />

werden.<br />

Der Ascorbinsäure werden antikanzerogene<br />

Eigenschaften zugeschrieben,<br />

weiters ist sie an der Inaktivierung<br />

von Schwermetallen, Arzneimitteln<br />

und Xenobiotika beteiligt.<br />

Als reduktionsmittel ermöglicht sie<br />

weiters die resorption von pflanzlichem<br />

nicht-Häm-Eisen, den Eisen-<br />

Einbau in Ferritin und die Bereitstellung<br />

von aktivem tetrahydrofolat.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 173


Vitamin C unterstützt das Immunsystem und<br />

fördert dessen Immunantwort, was den<br />

Menschen speziell in der Corona-Pandemie<br />

<strong>gegen</strong> COVID-19 Vorteile bringt. Vor allem der<br />

Nutzen hoher Dosierungen auf der<br />

Intensivstation ist mittlerweile bestätigt.<br />

Unter dem Strich ist das<br />

Vitamin C an etwa<br />

15.000 Abläufe des<br />

Stoffwechsels beteiligt.<br />

Dementsprechend hat kein anderes<br />

Vitamin eine so grosse Vielfalt<br />

an Wirkungen vorzuweisen. Mit seiner<br />

antioxidativen Wirkung wirkt es<br />

als radikalfänger und schützt Lipide,<br />

Proteine, nukleinsäuren und Zellmembranen<br />

vor oxidativen Schäden.<br />

Die aktuelle Corona-Literatur zeigt<br />

auch, dass Vitamin C ohne signifikante<br />

nebenwirkungen auf verschiedene<br />

pathophysiologische Prozesse<br />

der SArS-CoV-2-Infektion und Covid-19<br />

wirkt.<br />

Vitamin C – sicher und<br />

kostengünstig das Immunsystem<br />

stärken<br />

Im Grunde genommen kann Vitamin<br />

C die Immunantwort auf Virusinfektionen<br />

verbessern. und zwar indem<br />

es die Abwehrkräfte stärkt – durch<br />

Stimulierung der Proliferation und<br />

Differenzierung von B‐ und t‐Lymphozyten,<br />

weiter der unterstützung<br />

der Antikörperproduktion. Einerseits<br />

gibt es zwar noch keine direkte Bestätigte<br />

beziehungsweise Corona-<br />

Studien dazu, ob Vitamin C speziell<br />

in der Vorbeugung und Behandlung<br />

<strong>gegen</strong> COVID-19 eine besonderen<br />

nutzen bringt. Andererseits lassen in<br />

der Corona-Pandemie berichtete<br />

Vorteile von hochdosiertem Vitamin<br />

C auf der Intensivstation darauf hin,<br />

dass COVID-19-Patienten den Einsatz<br />

des Mikronährstoffs auch im<br />

ambulanten Bereich in Betracht ziehen<br />

sollten.<br />

Jedenfalls ist Vitamin C ist ein sicherer<br />

und kostengünstiger essentieller<br />

nährstoff, der das Immunsystem<br />

und dessen Abwehrkräfte stärkt. In<br />

etwa 100 tierstudien konnte gezeigt<br />

werden, dass Vitamin C virale und<br />

bakterielle <strong>Infektionen</strong> verhindert<br />

oder auch lindert. In einigen Dutzend<br />

placebokontrollierten Studien<br />

mit Menschen hat Vitamin C <strong>Infektionen</strong><br />

durch Atemwegsviren verkürzt.<br />

Das weist darauf hin, dass das<br />

Vitamin C auch allgemein Virusinfektionen<br />

beim Menschen beeinflussen<br />

kann, beispielsweise auch bei<br />

Covid-19.<br />

Bei kritisch kranken Corona-Patienten<br />

sind die Vitamin C-Spiegel im<br />

Plasma häufig sehr niedrig. Dann<br />

sind hochdosierte Gramm-Dosen<br />

Vitamin C erforderlich, um den Vitamin<br />

C-Spiegel im Plasma kritisch<br />

kranker Patienten auf den Wert normaler<br />

<strong>gesund</strong>er Menschen zu erhöhen.<br />

Eine Metaanalyse von 12 Studien mit<br />

1.766 Patienten ergab, dass Vitamin<br />

C die Dauer des Aufenthalts auf der<br />

Intensivstation im Durchschnitt um<br />

8% verkürzte. Eine weitere Metaanalyse<br />

zeigte, dass Vitamin C auch die<br />

Dauer der mechanischen Beatmung<br />

bei Intensivpatienten verringerte.<br />

Zwei randomisierte, placebokontrollierte<br />

Studien ergaben eine statistisch<br />

signifikante Verringerung der<br />

Mortalität von Sepsis-Patienten. Die<br />

positive Wirkung von Vitamin C auf<br />

das akute Atemnotsyndrom (ArDS)<br />

– einer häufigen Komplikation der<br />

COVID-19-Pneumonie – sollte man<br />

ebenfalls berücksichtigen.<br />

Hochdosierte Vitamin C-<br />

Supplementierung für<br />

Patienten mit COVID-19<br />

um Patienten mit der Coronavirus-<br />

Krankheit COVID-19 Vitamin C besser<br />

verabreichen zu können, haben<br />

Forscher eine ultrahochleistungs-<br />

Flüssigchromatographie-tandem-<br />

Massenspektrometrie entwickelt, um<br />

die Plasma-Vitamin C-Konzentrationen<br />

zu bestimmen. 31 Patienten mit<br />

COVID-19 und 51 <strong>gesund</strong>e Freiwillige<br />

wurden dabei untersucht.<br />

Die mittlere Plasmakonzentration<br />

von Vitamin C bei Patienten mit CO-<br />

VID-19 betrug 2,00 mg und war damit<br />

fast 5-fach niedriger als bei <strong>gesund</strong>en<br />

Probanden (9,23 mg). nach<br />

einer hochdosierten Vitamin C-Behandlung<br />

stieg die mittlere VC-Konzentration<br />

auf 13,46 mg. Höher als<br />

bei <strong>gesund</strong>en Probanden und lag damit<br />

im normbereich.<br />

Jedenfalls sind die Vitamin C-Werte<br />

bei stationärem Patienten mit<br />

COVID-19 meist sehr niedrig. Dann<br />

wird häufig eine Supplementierung<br />

mit 100 mg pro Kilogramm täglich<br />

angewendet.<br />

174 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Patienten mit<br />

COVID-19, die zur<br />

Behandlung ins<br />

Krankenhaus müssen,<br />

haben oft sehr<br />

niedrige Vitamin C-<br />

Werte. Dann kommt<br />

oft eine Supplementierung<br />

mit 100 mg<br />

pro Kilogramm täglich<br />

zum Einsatz.<br />

© Peruphotart / shutterstock.com<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 175


https://medmix.at/pro-und-contra-vitamin-d-zum-schutz-<strong>gegen</strong>-covid-19-krebs-etc/<br />

© Evan Lorne / shutterstock.com<br />

Menschen mit einem Mangel an Vitamin D<br />

haben ein schwaches Immunsystem und<br />

schlechte Abwehr kräfte. Das macht sie<br />

anfälliger für Infekte mit Viren, Bakterien<br />

und andere Erreger.<br />

176 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Eindeutige<br />

Datenlage: Eine<br />

gute Versorgung<br />

mit Vitamin D<br />

bietet Schutz vor<br />

COVID-19 sowie<br />

vor anderen<br />

akuten<br />

Erkrankungen der<br />

Atemwege.<br />

Vitamin D – vor allem<br />

das Sonnenvitamin D3,<br />

Cholecalciferol – stärkt<br />

die Abwehrkräfte und<br />

unterstützt das Immunsystem. Damit<br />

hilft der Mikronährstoff <strong>gegen</strong><br />

zahlreiche Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen,<br />

Diabetes mellitus,<br />

Herzinsuffizienz sowie Krebserkrankungen<br />

und <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong><br />

wie Covid-19. Wobei eine gute Versorgung<br />

mit dem Sonnenvitamin bei<br />

der Vorbeugung hilft sowie auch<br />

zahlreiche Möglichkeiten der Behandlung<br />

unterstützt. Das Sonnenvitamin<br />

D ist aber nicht nur in der<br />

dunklen Jahreszeit so wichtig. Sondern<br />

auch allgemein speziell in der<br />

Corona-Pandemie.<br />

Mit Vitamin D das<br />

Immunsystem stärken<br />

Vitamin D stärkt die Abwehrkräfte<br />

und das Immunsystem. Deswegen<br />

hilft der Mikronährstoff <strong>gegen</strong> zahlreiche<br />

Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen,<br />

Diabetes mellitus,<br />

Herzinsuffizienz sowie Krebserkrankungen.<br />

Außerdem soll das Vitamin<br />

D vor allem auch <strong>gegen</strong> entzündliche<br />

Erkrankungen der Atemwege den<br />

Körper unterstützen. Jedenfalls wird<br />

durch Vitamin D-Mangel unser<br />

Immunsystem anfälliger und damit<br />

unsere Abwehrkräfte schwächer.<br />

unter dem Strich hat man das<br />

Sonnenvitamin lange Zeit in seinem<br />

Wert zur Vorbeugung und therapie<br />

unterschätzt.<br />

Gegen <strong>Infektionen</strong> der<br />

Atemwege<br />

Atemwegsinfekte waren jedenfalls<br />

schon immer eine führende todesursache.<br />

Im Grunde genommen entstehen<br />

<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege<br />

wie grippale Infekte meist durch<br />

Viren. Dabei treten Grippe- und<br />

Erkältungswellen verstärkt in der<br />

dunklen Jahreszeit mit weniger Sonnenstrahlung<br />

auf. Dann haben viele<br />

Menschen einen Immunsystem<br />

schwächenden Vitamin D-Mangel.<br />

Dementsprechend kann Vitamin D –<br />

vor allem das Cholecalciferol, Vitamin<br />

d3 – zur Vorbeugung und Behandlung<br />

von Grippewellen eingesetzt<br />

werden.<br />

So soll laut Studien das Vitamin D3<br />

das risiko für eine Influenza verringern.<br />

Das Vitamin D3 stimuliert beispielsweise<br />

die Produktion antimikrobieller<br />

Substanzen. und zwar der<br />

Peptide, welche die Infektiosität der<br />

Viren bekämpfen. Damit stärkt es<br />

das Immunsystem und wirkt <strong>gegen</strong><br />

Entzündungen.<br />

In diesem Sinne zeigten mehrere uS-<br />

Studien, dass bei Menschen mit einem<br />

schlechten Vitamin D3-Status<br />

(< 10 ng/ml bzw. 25 nmol/l) die Abwehrkräfte<br />

und das Immunsystem<br />

beeinträchtigt sind.<br />

Im Vergleich zu jenen mit einer<br />

guten Vitamin D3-Versorgung<br />

(Calcidiol > 30 ng/ml bzw. > 75<br />

nmol/l) hatten sie deswegen ein 40%<br />

höheres risiko für Infekte der oberen<br />

Atemwege.<br />

Die Gabe von Vitamin D senkt bei<br />

Personen mit niedrigem Vitamin-D-<br />

Spiegel das risiko für akute Atemwegserkrankungen<br />

(akute Bronchitis,<br />

Lungenentzündung), um 70 %.<br />

Vitamin D zum Schutz<br />

<strong>gegen</strong> COVID-19<br />

Viele Studien konnten in den letzten<br />

Jahren einen Zusammenhang zwischen<br />

Vitamin-D-Mangel und den<br />

Atemwegen zeigen. Beispielsweise<br />

verschlechtert ein Vitamin-D-Mangel<br />

sehr den Krankheitsverlauf bei<br />

Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfekten.<br />

Zudem spielt Vitamin<br />

D auch eine rolle bei der Verringerung<br />

des risikos von akuten viralen<br />

Atemwegsinfektionen sowie einer<br />

Lungenentzündung.<br />

Deswegen gab es bereits zu Beginn<br />

der Corona-Pandemie auch Überlegungen<br />

und Analysen zu einer möglichen<br />

guten Wirkung von Vitamin D<br />

beziehungsweise zu zusätzlichen Vitamin<br />

D-Gaben. und zwar auch um<br />

einer Infektion mit dem Coronavirus<br />

SArS-Cov-2 ent<strong>gegen</strong>zuwirken beziehungsweise<br />

den Verlauf von Covid<br />

19 positiv zu beeinflussen.<br />

Im Grunde genommen ist aber eine<br />

sofortige Wirkung einer Behandlung<br />

mit Vitamin D nicht anzunehmen,<br />

wenn die COVID-19-Infektion bereits<br />

mit Symptomen besteht. Denn<br />

das Vitamin D kann dazu eigentlich<br />

nicht mehr schnell genug aktiviert<br />

werden.<br />

Allerdings gibt es immer mehr positive<br />

Daten zur zusätzlichen Gabe von<br />

Vitamin D und deren Wirkung bei<br />

der Coronavirus SArS-CoV-2-Erkrankung<br />

Covid 19. Auch uS Präsident<br />

trump bekam laut »Science«<br />

zur therapie zusätzlich Vitamin D.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 177


Menschen mit höherem Risiko für einen Vitamin-D-<br />

Mangel, sollten gerade im Sinne von <strong>Infektionen</strong> der<br />

Atemwege und Covid 19 die zusätzliche Einnahme von<br />

Vitamin-D-Präparaten in Betracht ziehen.<br />

Calcifediol bei Covid-19<br />

als rasche <strong>Hilfe</strong> für<br />

schwer erkrankte<br />

Patienten<br />

In diesem Fall ist eine Supplementierung<br />

mit Calcifediol (einer Vorstufe<br />

von Vitamin-D, die der Organismus<br />

aus Cholecalciferol bildet) vorzuziehen.<br />

Bei hochdosierter Gabe von Vitamin<br />

D für Covid-19-Patienten in<br />

Form von Calcifediol während des<br />

Krankenhaus-Aufenthaltes kam es<br />

jedenfalls zu erheblich weniger Intensiveinweisungen<br />

und einer geringeren<br />

Sterblichkeit.<br />

In einer spanischen Studie mit 930<br />

COVID-19-Patienten wurde das risiko<br />

für eine Behandlung auf der<br />

Intensivstation durch Gabe von<br />

Calcefidiol um 82 % reduziert, die<br />

Sterblichkeit um 64 %.<br />

Vitamin-D-Mangel erhöht<br />

bei Covid 19 das Risiko<br />

für einen schwerden<br />

Verlauf<br />

Vitamin-D-Mangel bringt allgemein<br />

ein erhöhtes risiko für einen schweren<br />

COVID-19-Krankheitsverlauf<br />

und eine massiv erhöhte Sterblichkeit.<br />

Ein britische Studie betont beispielsweise,<br />

dass speziell auch Patienten<br />

mit milden Covid-Verläufen<br />

allgemein einen Mangel bei Vitaminen<br />

und anderen Mikronährstoffen<br />

unbedingt vermeiden sollten.<br />

In einer großen europäischen Studie<br />

waren beispielsweise in europäischen<br />

Ländern, in denen der durchschnittliche<br />

Vitamin-D-Spiegel bei<br />

50 nmol/l oder niedriger liegt, die<br />

COVID-19-todesraten mehr als doppelt<br />

so hoch wie in Ländern mit einem<br />

durchschnittlichen Vitamin-D-<br />

Spiegel über 50 nmol/l.<br />

Dementsprechend empfehlen immer<br />

mehr Experten eine Vitamin-D-Supplementierung<br />

<strong>gegen</strong> COVID-19.<br />

Britische Empfehlungen<br />

zur Vorbeugung mit<br />

Vitamin D in Zeiten von<br />

Covid 19<br />

Beispielsweise haben die Britische<br />

Gesundheitsbehörden der Bevölkerung<br />

geraten, so viel wie möglich zu<br />

Hause zu bleiben. Zudem haben sie<br />

empfohlen, dass die Briten während<br />

der Corona-Pandemie im Sommer<br />

und Herbst Vitamin-D-Präparate<br />

vorbeugend <strong>gegen</strong> eine Infektion mit<br />

dem Coronavirus SArS-Cov-2 einnehmen<br />

sollten.<br />

Die britische Gesundheitsexperten<br />

betonen zudem, dass eine Vitamin-<br />

D-Supplementierung vor allem für<br />

ältere Menschen besonders wichtig<br />

sein könnte. Denn man weiß mittlerweile,<br />

dass Corona-Patienten mit<br />

Vitamin-D-Mangel ein höheres risiko<br />

für einen schlechten Verlauf von<br />

COVID 19 haben können. Vor allem<br />

Menschen in Pflege- und Altersheimen<br />

erhalten daher zusätzlich Vitamin<br />

D. Außer wenn der Arzt klare<br />

Bedenken hat, das im Einzelfall nicht<br />

zu tun.<br />

Interventionsstudien haben selten<br />

Vorteile einer Vitamin-D-Supplementierung<br />

als Behandlung oder<br />

vorbeugende Maßnahme gezeigt. Eine<br />

wichtige Ausnahme von diesem<br />

allgemeinen trend sind <strong>Infektionen</strong><br />

der oberen Atemwege. Eine Metaanalyse<br />

von 11.321 Patientendaten in<br />

25 randomisierten kontrollierten<br />

Studien aus dem Jahr 2017 ergab,<br />

dass eine Vitamin-D-Supplementierung<br />

vor akuten <strong>Infektionen</strong> der<br />

Atemwege schützen kann. Wobei Patienten<br />

mit sehr niedrigen Vitamin<br />

D-Spiegel den größten nutzen von<br />

einer zusätzlichen Vitamin-D-Gabe<br />

hatten.<br />

Es mehren sich jedenfalls die Hinweise<br />

auf einen Zusammenhang der<br />

Corona-Erkrankung COVID-19- und<br />

dem Vitamin-D-Status. SArS-CoV-<br />

2, das für COVID-19 verantwortliche<br />

Coronavirus, trat auf und begann<br />

seine Ausbreitung auf der nordhalbkugel<br />

Ende 2019 im Winter.<br />

Immer mehr regierungen empfehlen<br />

daher ausdrücklich eine Vitamin-<br />

D-Supplementierung <strong>gegen</strong> COVID-<br />

19. In Schottland, Großbritannien<br />

und bestimmten regionen in Spanien<br />

bekommen beispielsweise risikogruppen<br />

während der Wintermonate<br />

kostenlos Vitamin-D-Präparate<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Die American Geriatrics Society rät<br />

Personen ab 70 Jahren täglich 4000<br />

I.E. Vitamin D aus allen Quellen aufzunehmen,<br />

um die empfohlenen<br />

Blutwerte von >= 75 nmol/l<br />

25(OH)D zu erzielen.<br />

Experten empfehlen<br />

weltweit eine bessere<br />

Vitamin-D-Versorgung<br />

Zahlreiche Wissenschaftler und<br />

Ärzte aus aller Welt fordern schon<br />

länger zu dringenden Schritten<br />

„<strong>gegen</strong> die weltweite Vitamin-D-<br />

Mangel-Epidemie“ auf. Zur Prävention<br />

dieser Erkrankungen empfehlen<br />

die Experten einen Serumwert von<br />

100-150 nmol/l 25(OH)D.<br />

Die Aktionsgruppe #VitaminDforAll<br />

macht auf die große Bedeutung von<br />

Vitamin D im Kampf <strong>gegen</strong> COVID-<br />

19 aufmerksam. Ihre Experten empfehlen<br />

eine tägliche Dosierung von<br />

4000 I.E. Vitamin D3.<br />

178 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


© eldar nurkovic / shutterstock.com<br />

In der Vitamin-D-Diskussion<br />

werden zweierlei Maß<br />

angelegt, die wenig mit<br />

Evidenz und Kosten-<br />

Nutzen-Analyse zu tun<br />

haben. Dabei besteht eine<br />

Faktenlage zu Vitamin D.<br />

Denn eine gute Versorgung<br />

mit dem Sonnenvitamin<br />

senkt die Gesamtsterblichkeit<br />

deutlich und bietet<br />

nicht nur eine Schutz -<br />

wirkung vor COVID-19<br />

sondern auch vor anderen<br />

Erkrankungen wie akuten<br />

Atemwegserkrankungen<br />

und sogar Krebs.<br />

Das Vitamin D bietet<br />

Wirkung sowohl bei der<br />

Vorbeuung als auch unterstützend<br />

in der Behandlung.<br />

Allerdings ist eine<br />

therapeutische Wirkung<br />

nach einer COVID-19-Infektion<br />

zweifelhaft, da die<br />

positive Wirkung des<br />

Sonnenvitamins nicht rasch<br />

genug aktivierbar ist. In<br />

diesem Fall ist der Einsatz<br />

der Vitamin-D-Vorstufe<br />

Calcifediol vorzuziehen.<br />

Beispielsweise im Krankhaus<br />

bei schwer erkrankten<br />

Covid-patienten.<br />

Für den Körper ist<br />

die Bedeutung<br />

von Vitamin D<br />

beträchtlich,<br />

denn der Mensch<br />

benötigt Vitamin D<br />

ein Leben lang für<br />

die Vorbeugung vor<br />

Krankheiten sowie<br />

allgemein für die<br />

Gesundheit.<br />

natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 179


© Tatjana Baibakova / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/schutz-fuer-den-koerper-durch-vitamin-e/<br />

Vitamin E hilft mit seiner antioxidativen<br />

Wirkung <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> und Entzündung.<br />

Eine etablierte Verwendung<br />

von zusätzlichem<br />

Vitamin E, dem Alphatocopherol,<br />

beim Menschen<br />

ist die Vorbeugung und therapie<br />

von Mangelerscheinungen. unter<br />

dem Strich fungiert das Vitamin E in<br />

den Zellen als radikalfänger. Der<br />

Mikronährstoff ist überwiegend in<br />

Zellmembranen eingebaut. Die ursache<br />

für einen Vitamin-E-Mangel<br />

ist normalerweise eine Malabsorption,<br />

mangelhafte Aufnahme (Absorption)<br />

bestimmter nährstoffe.<br />

und zwar eine Folge der Fett-Malabsorption<br />

oder genetischer Anomalien<br />

im Lipoprotein-Metabolismus. Genetische<br />

Anomalien im hepatischen<br />

180 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Alpha-tocopherol-transferprotein<br />

verursachen auch Vitamin-E-Mangeldefekte<br />

in diesem Protein, die den<br />

Vitamin-E-transport im Plasma beeinträchtigen.<br />

Eine beeinträchtigte Abgabe von Vitamin<br />

E an das Gewebe führt zu Mangelerscheinungen.<br />

Diskutiert wird<br />

die Verwendung von zusätzlichem<br />

Vitamin E bei chronischen Krankheiten<br />

sowie bei eingeschränkter Immunfunktion.<br />

Bei <strong>gesund</strong>en Personen<br />

wird eine tägliche Vitamin-E-<br />

Einnahme von etwa 15 bis 30 mg Alpha-tocopherol<br />

empfohlen, um optimale<br />

Plasma-Alpha-tocopherol-<br />

Konzentrationen (30 uM oder mehr)<br />

zu erhalten.<br />

Vitamin E ist im höheren Alter besonders<br />

wichtig, da es das risiko von<br />

altersbedingten Krankheiten reduzieren<br />

erhalten kann. Es ist auch ein<br />

wichtiger Antioxidans, das den<br />

Körper vor Schäden durch freie<br />

radikale schützt, die im Alter häufiger<br />

auftreten.<br />

Vitamin E als starker<br />

Radikalfänger<br />

unter dem Strich fungiert das Vitamin<br />

E in Zellen als radikalfänger<br />

und ist zum überwiegenden teil in<br />

Zellmembranen eingebaut. Das Vitamin<br />

kann dazu beitragen, reaktive<br />

Sauerstoffradikale zu neutralisieren,<br />

die im rahmen von Stoffwechsel -<br />

prozessen entstehen und zelleigene<br />

Makromoleküle wie Proteine schädigen<br />

können.<br />

Obwohl zwei amerikanische Forscher<br />

das Vitamin E bereits vor fast 100<br />

Jahren entdeckt haben, weiß man bis<br />

heute erstaunlich wenig über die<br />

Funktion und Verteilung von<br />

Vitamin E im Körper.<br />

Auch wissenschaftliche Studien zu<br />

den <strong>gesund</strong>heitsförderlichen Effekten<br />

von Vitamin-E-Gaben am Menschen<br />

brachten nur wenig bedeutende<br />

Erkenntnisse.<br />

Vitamin E bei Covid 19<br />

Klinische Studien haben schon früher<br />

einen gewissen nutzen einer zusätzliche<br />

Vitamin-E-Gabe in Bezug<br />

auf <strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege<br />

gezeigt.<br />

Wie die meisten viralen Atemwegsinfektionen<br />

erkranken auch an Covid<br />

19 vor allem chronisch kranke und<br />

ältere sowie immunsupprimierte<br />

Menschen (schwer). Eben alle jene<br />

mit geschwächtem Immunsystem.<br />

unter Immunoseneszenz versteht<br />

man vor allem die allmähliche Verschlechterung<br />

des Immunsystems<br />

mit zunehmendem Alter. Die Forschung<br />

konnte hierzu zeigen, dass<br />

Vitamin E die t-Lymphozyten-vermittelte<br />

Immunfunktion verbessert,<br />

deren Abnahme mit zunehmendem<br />

Alter zu beobachten ist.<br />

Oxidativer Stress ist einer der treibenden<br />

pathologischen Mechanismen,<br />

der bei COVID-19 eine wichtige<br />

rolle spielt. In tiermodellen hat sich<br />

außerdem gezeigt, dass ein Mangel<br />

an Antioxidantien zu vermehrten genetischen<br />

Mutationen führt, die die<br />

Virulenz von Coxsackieviren, Influenzaviren<br />

und zwei rnA-Viren, wie<br />

COVID-19, fördern.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 181


© Tatjana Baibakova / shutterstock.com<br />

Spurenelement<br />

Zink<br />

Eine ausreichende Versorgung mit Zink unterstützt<br />

das Immunsystem, stärkt die Abwehrkräfte und<br />

hilft den Körper <strong>gegen</strong> viele Erkrankungen.<br />

https://medmix.at/zink-staerkt-das-immunsystem/<br />

182 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Das lebensnotwendige<br />

Spurenelement Zink<br />

stärkt das Immun -<br />

system essenziell.<br />

Außerdem beeinflusst ein Mangel an<br />

Zink mehrere Aspekte der angeborenen<br />

und erworbenen Immunität.<br />

unter dem Strich hat auch eine zusätzliche<br />

Gabe von Zink gutes Potenzial,<br />

die Abwehrkräfte des Immunsystems<br />

zu unterstützen. Dementsprechend<br />

ist das Spurenelement unentbehrlich<br />

für eine gute Immunabwehr<br />

<strong>gegen</strong> verschiedene Krankheitserreger<br />

wie Viren und Bakterien.<br />

Da der Körper Zink nicht selbst<br />

herstellen kann, muss es in aus -<br />

reichender Menge mit der nahrung<br />

zugeführt werden. Abhängig von der<br />

Ernährung sollten Männer zwischen<br />

11 mg und 16 mg Zink pro tag aufnehmen.<br />

Bei Frauen liegen die Werte<br />

zwischen 7 mg und 10 mg.<br />

Zink für eine optimale<br />

Abwehr <strong>gegen</strong> Erkältung,<br />

Grippe sowie auch<br />

Coronaviren<br />

Aufgrund seiner immunmodulatorischen<br />

und antiviralen Wirkungen hat<br />

Zink das Potenzial, auch die Behandlung<br />

bei COVID-19-Patienten zu unterstützen.<br />

Bereits ein leichter Mangel an Zink<br />

erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten.<br />

In Zeiten von Erkältung, Grippe<br />

und Covid-19 sollte man besonders<br />

auch in der Corona-Pandemie auf eine<br />

ausreichende Versorgung mit<br />

Zink achten.<br />

Das gilt einerseits insbesondere auch<br />

im höheren Alter. Aber auch für Kinder<br />

ist Zink sehr wichtig. Denn das<br />

ist wichtig für ihre <strong>gesund</strong>e Entwicklung.<br />

Außerdem lassen sich damit<br />

Störungen bei Wachstum und Entwicklung<br />

vermeiden.<br />

Für eine ausreichende Versorgung<br />

mit Zink kann man auch verschiedene<br />

Präparate für eine zusätzliche Gabe<br />

einsetzen.<br />

Wobei viele Präparate frei von Gluten<br />

und Lactose sind. Weiter auch<br />

für Diabetiker, Vegetarier und Veganer<br />

geeignet.<br />

Zinkmangel begünstigt<br />

verschiedene Krankheiten<br />

und Symptome<br />

Bereits bei leichteren Formen eines<br />

Zinkmangels konnte eine negative<br />

Wirkung auf die Immunität und das<br />

Immunsystem beobachtet werden.<br />

Ein schwerer Zinkmangel kann zu<br />

außerdem einer Verzögerung des<br />

Wachstumsverzögerung und zu Beschwerden<br />

der Haut (Läsionen) führen.<br />

Zudem kann es die Wundheilung<br />

beeinträchtigten.<br />

Weiter können Hypogonadismus,<br />

Anämie, Durchfall sowie Anorexie<br />

ernsthafte Folgen von Zinkmangel<br />

sein. Schließlich gehören auch geistige<br />

Behinderung sowie eine beeinträchtigte<br />

Sehfunktion zu den Beschwerden,<br />

die ein Mangel an Zink<br />

verursachen kann.<br />

Übrigens haben auch Schwangere<br />

und Stillende sowie Sportler einen<br />

erhöhten Zinkbedarf. Weiter können<br />

auch einige Krankheiten wie Diabetes<br />

mellitus, Morbus Crohn und Zöliakie<br />

sowie neurodermitis können<br />

zu Zinkmangel führen. Das gilt auch<br />

für hohen Konsum von Alkohol.<br />

Zinkmangel bei Senioren<br />

besonders bedenklich<br />

Im höheren Lebensalter leiden Menschen<br />

häufiger an Zinkmangel. Hierzu<br />

zeigen wissenschaftliche Studien,<br />

dass bei Senioren eine zusätzliche<br />

Einnahme von Zink die Häufigkeit<br />

von <strong>Infektionen</strong> senken kann.<br />

Schließlich unterstützt Zink auch den<br />

Körper, chronische Entzündungsreaktionen<br />

bei älteren Menschen effizient<br />

herunter zu regulieren.<br />

In diesem Sinne bestehen interessante<br />

Parallelen in den immunologischen<br />

Veränderungen während des<br />

Alterns und von Zinkmangel. Dazu<br />

zählen eine Verringerung der Aktivität<br />

des thymus und der thymushormone.<br />

Auch kann es zu einer Beeinträchtigung<br />

des Gleichgewichts der<br />

t-Helferzellen kommen, was wiederum<br />

das Immunsystem aus der Balance<br />

bringt.<br />

Bekanntermaßen haben die t-Helferzellen<br />

die Aufgabe, im Körper die<br />

jeweiligen Erreger wie Viren und<br />

Bakterien zu erkennen. Dementsprechend<br />

müssen sie dafür sorgen, dass<br />

das Immunsystem seine Abwehrkräfte<br />

(t-Zellen) erfolgreich <strong>gegen</strong><br />

die schädlichen Eindringlinge einsetzt.<br />

Außerdem kann Zinkmangel<br />

schuld an verminderten reaktionen<br />

auf Impfungen sein sowie die Funktionen<br />

der angeborenen Immunzellen<br />

beeinträchtigen.<br />

Viele Studien bestätigen eine Abnahme<br />

des Zinkspiegels mit zunehmendem<br />

Alter. Die meisten dieser Studien<br />

klassifizieren zwar bei der Mehrheit<br />

der älteren Menschen keinen<br />

Zinkmangel. Aber selbst ein geringfügiger<br />

Zinkmangel kann die Immunfunktion<br />

beeinträchtigen.<br />

Außerdem kann eine einseitige Ernährung<br />

mit Fast Food und Soft<br />

Drinks zu Zinkmangel führen. Auch<br />

bei Schlankheitskuren sowie bei einer<br />

vegetarischen oder veganen Ernährung<br />

ist auf ausreichende Zinkwerte<br />

zu achten. Obst und Gemüse<br />

sind schlechte Zinkquellen.<br />

Zink in der Nahrung<br />

Allgemein gilt rotes Fleisch als eine<br />

gute Quelle für Zink. Einschließlich<br />

rind, Lamm und Schwein. Sehr gute<br />

und kalorienarme Quellen für Zink<br />

sind Schalentiere, vor allem Austern.<br />

Aber auch Krabben sowie kleinere<br />

Schalentiere wie Garnelen und<br />

Muscheln. Auch Hülsenfrüchte wie<br />

Kichererbsen, Linsen und Bohnen<br />

sowie einige Samen wie Hanf-,<br />

Kürbis- und Sesamsamen enthalten<br />

erhebliche Mengen an Zink.<br />

Detailliertere Werte<br />

Wichtige nahrungsquellen für Zink<br />

sind Austern (etwa 38 mg pro 100<br />

Gramm), Weizenkeime, Kalb und<br />

Leber (etwa 12 mg pro 100 Gramm).<br />

Weiter Sesammehl, Kürbiskerne,<br />

Hefe und Hanfsamen (etwa 10 mg<br />

pro 100 Gramm), Sesamsamen sowie<br />

Shiitakepilze (etwa 8 mg pro 100<br />

Gramm) rinderfleisch (5 bis etwa 8<br />

mg pro 100 Gramm). Zudem Sellerie,<br />

Weizenkleie und Kakaopulver<br />

(etwa 7 mg pro 100 Gramm).<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 183


Probiotika gut für<br />

den Darm und das<br />

Immunsystem<br />

© sdecoret / shutterstock.com<br />

Probiotika sind<br />

gut für das<br />

Immunsystem.<br />

Sie unterstützen<br />

den Darm,<br />

reduzieren<br />

Entzündungen<br />

und helfen<br />

<strong>gegen</strong> Viren und<br />

Bakterien.<br />

https://medmix.at/probiotika-gut-fuer-immunsystem-darm/<br />

184 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Nach WHO-Definition sind Probiotika lebende,<br />

nicht pathogene Mikroorganismen,<br />

die in entsprechend ausreichender Zahl<br />

eingesetzt einen schützenden, aber auch<br />

therapeutischen Effekt auf den Körper<br />

zeigen und somit positiv die Gesundheit<br />

des Wirtskörpers beeinflussen.<br />

Probiotika sind lebende<br />

Mikroorganismen, die in<br />

der Lage sind, den Darm<br />

und andere teile des<br />

Körpers zu besiedeln und positiv zu<br />

beeinflussen. In diesem Sinne sind<br />

sie auch sehr gut für das Immunsystem.<br />

Wobei verschiedene Arten von<br />

probiotischen Bakterienstämmen in<br />

den diversen Lebensmitteln und<br />

nahrungsergänzungsmitteln<br />

vorkommen.<br />

Probiotika sind gut für das<br />

Immunsystem<br />

Probiotika sind gut für das Immunsystem<br />

und unterstützen unsere Abwehrkräfte.<br />

Das geschieht beispielsweise,<br />

indem Probiotika die Darm<strong>gesund</strong>heit<br />

verbessern. Denn eine <strong>gesund</strong>e<br />

Darmflora ist wichtig für starke<br />

Abwehrkräfte. Dementsprechend<br />

sind Probiotika gut für das Immunsystem,<br />

da sie das Gleichgewicht<br />

zwischen „guten“ und „schlechten“<br />

Bakterien im Darm aufrechterhalten.<br />

Das hilft dem Körper <strong>gegen</strong> Entzündungen<br />

und verbessert die Aufnahme<br />

von nährstoffen sowie die Entgiftung<br />

des Organismus.<br />

Die stärkende Wirkung von Probiotika<br />

auf Darm und Immunsystem fördert<br />

außerdem die Produktion von<br />

Antikörper. Diese Antikörper helfen<br />

uns wiederum, <strong>Infektionen</strong> und<br />

Krankheiten zu bekämpfen.<br />

Wie erwähnt helfen uns Probiotika<br />

auch <strong>gegen</strong> Entzündungen. Das ist<br />

wichtig, da eine übermäßige Entzündungsreaktion<br />

das Immunsystem<br />

schwächen kann. Probiotika wirken<br />

Entzündungen ent<strong>gegen</strong>, indem sie<br />

die Produktion von entzündungsfördernden<br />

Stoffen im Körper reduzieren.<br />

Dementsprechend sind sie sehr<br />

gut für das Immunsystem.<br />

Barrierefunktion der<br />

Darmschleimhaut stärken<br />

Im Grunde genommen ist eine intakte<br />

Darmschleimhaut wichtig, das<br />

Eindringen von Krankheitserregern<br />

wie Viren und Bakterien zu ver -<br />

hindern. Probiotika können dazu<br />

beitragen, die Barrierefunktion der<br />

Darmschleimhaut zu stärken und<br />

somit das risiko von <strong>Infektionen</strong> zu<br />

verringern.<br />

Insgesamt sind Probiotika gut, um<br />

das Immunsystem zu stärken, indem<br />

sie den Körper dabei unterstützen,<br />

die Darm-Gesundheit zu verbessern.<br />

Probiotika <strong>gegen</strong> Viren<br />

und Bakterien<br />

Probiotika können <strong>gegen</strong> Viren und<br />

Bakterien helfen. Wobei ihre Wirksamkeit<br />

von verschiedenen Faktoren<br />

abhängt.<br />

Es gibt verschiedene Arten von Viren,<br />

und jedes Virus hat seine eigene<br />

spezifische Wirkungsweise und Infektionsmechanismen.<br />

Einige Viren<br />

können sich beispielsweise direkt an<br />

den Schleimhäuten des Körpers anheften<br />

und sich vermehren, während<br />

andere Viren in die Zellen eindringen<br />

und diese infizieren.<br />

Es gibt einige Hinweise darauf, dass<br />

bestimmte probiotische Stämme bei<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 185


der Bekämpfung von manchen Viren<br />

helfen können. Wie beispielsweise<br />

dem norovirus, dem Influenzavirus<br />

und dem rotavirus.<br />

Eine Meta-Analyse von randomisierten<br />

kontrollierten Studien konnte<br />

unlängst dazu zeigen, dass Probiotika<br />

die Dauer und Schwere von akuten<br />

respiratorischen <strong>Infektionen</strong> bei<br />

Kindern reduzieren können.<br />

Probiotische Bakterien konkurrieren<br />

mit pathogenen Bakterien um nährstoffe<br />

und Lebensraum im Darm.<br />

Wenn die probiotischen Bakterien<br />

die pathogenen Bakterien überwältigen,<br />

wird das Wachstum der krankmachenden<br />

Bakterien gehemmt und<br />

ihre Anzahl im Darmtrakt reduziert.<br />

Außerdem produzieren einige probiotische<br />

Bakterien antibakterielle<br />

Substanzen, die ebenfalls das Wachstum<br />

pathogener Bakterien hemmen.<br />

Dies unterstützt das Gleichgewicht<br />

der Darmflora. Da Probiotika das<br />

Immunsystem stärken, können sie<br />

auch dazu beitragen, <strong>Infektionen</strong> mit<br />

Bakterien zu verhindern oder zu bekämpfen.<br />

Insgesamt helfen uns Probiotika<br />

dabei, das Gleichgewicht der<br />

Darmflora aufrechtzuerhalten und<br />

das Wachstum krankmachender<br />

Bakterien zu hemmen.<br />

Probiotika bei Erkältung<br />

und akuten <strong>Infektionen</strong><br />

der oberen Atemwege<br />

unter dem Strich sind Probiotika im<br />

trend. Immer mehr Menschen nehmen<br />

die lebenden Mikroorganismen<br />

zu sich. Auch um mit Probiotika akute<br />

<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege,<br />

wie beispielsweise grippale Infekte<br />

und Erkältungen zu verhindern.<br />

Aufgrund dieser Entwicklung haben<br />

Wissenschaftler von Cochrane unlängst<br />

einen review erstellt. und<br />

zwar um der Frage nachzugehen, ob<br />

und wie Probiotika hierzu im Vergleich<br />

zu einem Placebo wirken.<br />

Vor allem Kinder schienen von<br />

Probiotika sehr zu profitieren, wie<br />

ein anderer aktueller Konsensus<br />

betonte. Zudem zeigten andere aktuelle<br />

Erkenntnisse, dass bestimmte<br />

Probiotika die Inzidenz oder Anzahl<br />

von akuten <strong>Infektionen</strong> der oberen<br />

Atemwege und Erkältung bei älteren<br />

Menschen besser als ein Placebo<br />

senken.<br />

Im Grunde genommen verursachen<br />

<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege<br />

wie Erkältungen sowie grippale Infekte,<br />

Luftröhren- und Kehlkopfentzündungen<br />

unangenehme Beschwerden<br />

wie Fieber, Schnupfen, Husten,<br />

Glieder- und Gelenkschmerzen,<br />

Kopfschmerzen und Hals sowie<br />

rachenprobleme.<br />

Die große Mehrheit dieser <strong>Infektionen</strong><br />

werden durch Viren verursacht.<br />

Wobei diese in der regel nach etwa<br />

sieben tagen von selbst wieder abklingen.<br />

um bereits auch vorbeugend das<br />

Auftreten solcher <strong>Infektionen</strong> zu verringern,<br />

sollte man verschiedene immunstärkende<br />

Strategien anwenden.<br />

und zwar vor allem auch für Kinder<br />

sowie alte Menschen. Hierzu hat<br />

man auch für Probiotika einen <strong>gesund</strong>heitlichen<br />

nutzen vermutet,<br />

über ihre Wirkungsweise bei der<br />

Verhinderung von <strong>Infektionen</strong> der<br />

oberen Atemwege ist aber noch wenig<br />

bekannt.<br />

Beispiele für<br />

präbiotische<br />

Ballaststoffe:<br />

• Zwiebeln<br />

• Knoblauch<br />

• Brokkoli<br />

• Kraut<br />

• Schwarzwurzeln<br />

• Pilze<br />

• Porree<br />

• Artischocken<br />

• Auberginen<br />

• Topinambur<br />

• Löwenzahnwurzel<br />

Probiotika-Studien<br />

In das oben erwähnte review haben<br />

die Cochrane-Forscher schließlich 13<br />

randomisierte kontrollierte Studien<br />

(rCts) eingeschlossen. und zwar<br />

solche, die bis in den Sommer 2014<br />

publiziert wurden. Hierzu hat man<br />

die Daten von insgesamt 3720 Patienten<br />

untersucht. Wobei Männer<br />

und Frauen, Kinder, Erwachsene<br />

(um 40 Jahre alt) sowie ältere Menschen<br />

eingeschlossen wurden.<br />

Dabei reduzierten Probiotika die Anzahl<br />

von teilnehmern, die akute <strong>Infektionen</strong><br />

der oberen Atemwege erlitten,<br />

um etwa 47 %. Zudem senkten<br />

Probiotika die Dauer einer akuten<br />

Infektion der Atemwege um etwa<br />

1,89 tage. unter dem Strich sind<br />

Probiotika dem Placebo signifikant<br />

überlegen.<br />

Probiotika könnten zudem bei Kindern<br />

den Einsatz von Antibiotika reduzieren<br />

und damit einem erkältungsbedingten<br />

Fehlen in der Schule<br />

ent<strong>gegen</strong>wirken. Als geringe nebenwirkungen<br />

verzeichnet man überwiegend<br />

Verdauungsprobleme.<br />

Fazit<br />

Insgesamt stellten die Wissenschaftler<br />

aber fest, dass Probiotika akute<br />

<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege<br />

besser verhindern als Placebo. Ein<br />

rezenter Konsens bestätigte unlängst<br />

dazu die kompetitive Wirkung auf<br />

die in den Schleimhäuten ansässige<br />

Bakterienflora und die Wirkung von<br />

Probiotika auf das Immunsystem.<br />

Dementsprechend könnte man Probiotika<br />

<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> der Atem-<br />

186 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


wege und Erkältung bei Kindern in<br />

verschiedenen Altersgruppen als<br />

Vorbeugung einsetzen. und zwar als<br />

Mittel zur Prophylaxe und Behandlung.<br />

Dementsprechend sollte man<br />

mit Probiotika <strong>Infektionen</strong> der oberen<br />

Atemwege bei Säuglingen und<br />

Kindern vorbeugen.<br />

Probiotika brauchen<br />

Präbiotika als Nahrung für<br />

die Darmbakterien<br />

Präbiotika sind nahrung für Darmbakterien.<br />

Damit beeinflussen auch<br />

sie die Darmflora. Als Synbiotika bezeichnet<br />

man eine Kombination von<br />

Präbiotika und Probiotika.<br />

Seit dem Jahr 1995 definiert man<br />

Präbiotika als »nicht verdaubare<br />

Lebensmittelbestandteile, die ihren<br />

Wirt günstig beeinflussen. und zwar<br />

indem sie das Wachstum und/oder<br />

die Aktivität einer oder mehrerer<br />

Bakterienarten im Dickdarm gezielt<br />

anregen. und somit die Gesundheit<br />

des Wirts verbessern«. Bei Präbiotika<br />

handelt es sich also um Substanzen,<br />

die im oberen Verdauungstrakt<br />

weder verdaut noch absorbiert werden.<br />

Erst im Darm werden sie durch<br />

die dort ansässigen Mikroflora abgebaut<br />

werden.<br />

Zu den Präbiotika zählen Pektine,<br />

Inulin, Fructose- oder Galactooligosaccharide.<br />

Wie Probiotika zählen<br />

Präbiotika zu den häufigsten Zusätzen<br />

in Lebensmitteln und sind meist<br />

nicht verdaubare Kohlenhydrate.<br />

Probiotika bezeichnet also die für<br />

unsere Gesundheit förderlichen Bakterienstämme,<br />

Präbiotika sind deren<br />

nahrung, die diese dringend benötigen.<br />

Der nutzen einer Probiotika-<br />

Einnahme ist folglich nur sinnvoll,<br />

wenn auch ausreichend Präbiotika<br />

eingenommen werden. Somit benötigt<br />

eine <strong>gesund</strong>e und ausgeglichene<br />

Darmflora eine Ernährung, die<br />

genügend hochwertige Präbiotika<br />

enthält – Ballaststoffe dienen als<br />

Quellen für Präbiotika.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 187


<strong>Natürliche</strong> Antibiotika<br />

Zahlreiche Pflanzen<br />

enthalten antimikrobiell<br />

wirkende Naturstoffe,<br />

mit denen sie sich nicht<br />

nur selbst, sondern auch<br />

den Menschen vor krank<br />

machenden Keimen<br />

schützen können. Im<br />

Gegensatz zu klassischen<br />

Antibiotika wirken diese<br />

natürlichen Antibiotika<br />

nicht nur <strong>gegen</strong><br />

Bakterien, sondern<br />

häufig auch <strong>gegen</strong> Viren<br />

und Pilze.<br />

© New Africa / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/ohne-antibiotika-<strong>gegen</strong>-bakterien-und-pilze/<br />

188 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


<strong>Natürliche</strong> Antibiotika<br />

sind pflanzliche Substanzen,<br />

die <strong>gegen</strong><br />

Bakterien wirken und<br />

häufig als Alternative zu synthetischen<br />

Antibiotika verwendet werden.<br />

Einige pflanzliche Antibiotika werden<br />

aus Kräutern, Früchten und Gewürzen<br />

gewonnen und haben eine<br />

lange Geschichte der Verwendung in<br />

der traditionellen Medizin.<br />

Wirkungen und<br />

Nebenwirkungen<br />

Es ist wichtig zu beachten, dass<br />

pflanzliche Antibiotika nicht so stark<br />

wie synthetische Antibiotika sind<br />

und möglicherweise nicht bei schweren<br />

oder länger andauernden <strong>Infektionen</strong><br />

wirksam sind.<br />

Allerdings können pflanzliche Antibiotika<br />

auch Wechselwirkungen mit<br />

anderen Medikamenten haben. Im<br />

Grunde genommen ist es auch wichtig,<br />

dass man sie sorgfältig dosiert<br />

anwendet, um unerwünschte Wirkungen<br />

zu vermeiden.<br />

Einige gängige pflanzliche<br />

Antibiotika mit anti -<br />

mikrobiellen Wirkungen<br />

Knoblauch und Zwiebeln: Knoblauch<br />

und Zwiebeln enthalten Allicin,<br />

das antibakterielle, antivirale<br />

und antimykotische Wirkungen hat.<br />

Oregano: Oregano enthält ätherische<br />

Öle (Carvacrol), das antibakterielle<br />

und antivirale Eigenschaften<br />

hat und oft bei Atemwegsinfektionen<br />

eingesetzt wird.<br />

Ingwer: hat antibakterielle und entzündungshemmende<br />

Eigenschaften<br />

Kurkuma: Kurkuma enthält Curcumin,<br />

das antibakterielle Eigenschaften<br />

hat und oft zur Behandlung von<br />

Entzündungen und <strong>Infektionen</strong> eingesetzt<br />

wird.<br />

Gelbwurz: hat antibakterielle und<br />

antivirale Eigenschaften<br />

Pfefferminze: hat antibakterielle<br />

Eigenschaften und kann auch als<br />

Schmerzmittel verwendet werden.<br />

Honig: hat ebenfalls antibakterielle<br />

Eigenschaften und kann auch Wunden<br />

heilen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 189


Ochsengalle-Knoblauch-<br />

Zwiebeln-Wein<br />

Natürlich <strong>gegen</strong> Antibiotika<br />

Ein mittelalterliches Ochsengalle-Knoblauch-Zwiebeln-<br />

Wein-Rezept wirkt bei Methicillin-resistenten Staphylococcus<br />

aureus-<strong>Infektionen</strong> (MRSA).<br />

© Bald's Leechbook<br />

Literatur:<br />

Harrison F, Roberts AE, Gabrilska R, Rumbaugh KP, Lee C,<br />

Diggle SP. A 1,000-Year-Old Antimicrobial Remedy with<br />

Antistaphylococcal Activity. mBio. 2015 Aug 11;6(4):e01129. doi:<br />

10.1128/mBio.01129-15. PMID: 26265721; PMCID: PMC4542191.<br />

Sebbane F, Lemaître N. Antibiotic Therapy of Plague: A<br />

Review. Biomolecules. 2021 May 12;11(5):724. doi:<br />

10.3390/biom11050724. PMID: 34065940; PMCID:<br />

PMC8151713.<br />

https://medmix.at/balds-leechbook-ochsengalle-knoblauch-zwiebel-und-wein-wirksam-wie-antibiotika/<br />

190 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


Pflanzliche Verbindungen<br />

und andere natürliche<br />

Substanzen können in<br />

der richtigen rezeptur<br />

Bakterien abtöten oder abschwächen,<br />

die <strong>gegen</strong> aktuelle Antibiotika<br />

resistent sind. Die Ärzte und Heiler<br />

im Mittelalter verwendeten eine reihe<br />

dieser natürlichen Substanzen, um<br />

mikrobielle Krankheiten zu behandeln.<br />

In der Gegenwart haben Wissenschaftler<br />

viel über die wahrscheinliche<br />

Wirksamkeit dieser Behandlungen<br />

diskutiert. Ein interdisziplinäres<br />

team, bestehend aus Wissenschaftlern<br />

und Geisteswissenschaften,<br />

identifizierte und rekonstruierte beispielsweise<br />

ein potenzielles rezept<br />

<strong>gegen</strong> Staphylococcus aureus-<strong>Infektionen</strong><br />

aus einem angelsächsischen<br />

Buch aus dem neunten und zehnten<br />

Jahrhundert – Ochsengalle, Knoblauch,<br />

Zwiebeln und Wein.<br />

Antibiotisch wirksame<br />

Rezept aus Ochsengalle,<br />

Knoblauch, Zwiebeln und<br />

Wein im Bald's Leechbook<br />

Die rezeptur Ochsengalle, Knoblauch,<br />

Zwiebel und Wein Bald's<br />

Leechbook tötete wiederholt etablierte<br />

Staphylococcus aureus-Biofilme<br />

in einem In-vitro- Modell einer<br />

Weichteilinfektion und wirkte auch<br />

<strong>gegen</strong> MrSA-<strong>Infektionen</strong> (Methicillin-resistenten<br />

Staphylococcus aureus)<br />

in einem Mausmodell zu chronischen<br />

Wunden. Einerseits erhielt<br />

das Mittel mehrere Inhaltsstoffe, von<br />

denen von allen bekannt ist, dass sie<br />

eine gewisse bakterizide Wirkung haben.<br />

Andererseits erforderte die Erstellung<br />

eines rezepts mit voller<br />

Wirksamkeit die kombinierte Wirkung<br />

mehrerer Inhaltsstoffe in Ochsengalle,<br />

Knoblauch, Zwiebeln und<br />

Wein. Die moderne Forschung zeigt<br />

das Potenzial alter texte als Quelle<br />

für neue antimikrobielle, bakterizide<br />

Wirkstoffe.<br />

Dr. Christina Lee, eine angelsächsische<br />

Expertin der School of English,<br />

hat mithilfe von Mikrobiologen des<br />

Zentrums für Biomolekulare Wissenschaften<br />

der universität nottingham<br />

einen trank aus dem 10. Jahrhundert<br />

für Augeninfektionen aus Bald's<br />

Leechbook hergestellt. Der alte angelsächsische<br />

Band, der in Leder gebunden<br />

in der British Library zu finden<br />

ist, nachzubilden enthält das rezept<br />

dieses bakterizide Mittel wirkt.<br />

Die Salbe <strong>gegen</strong> einen Knoten im Auge<br />

ist jedenfalls für den modernen<br />

Mikrobiologen besonders interessant.<br />

Es zielt darauf ab, einen durch<br />

bakterielle <strong>Infektionen</strong> verursachten<br />

Zustand zu behandeln und enthält<br />

Inhaltsstoffe mit dem Potenzial für<br />

antimikrobielle Aktivität. Das rezept<br />

weist den Leser an, Knoblauch und<br />

eine zweite Allium-Art zu zerkleinern.<br />

Die zweite Art sind vermutlich<br />

Zwiebeln oder Lauchzwiebeln, die<br />

Übersetzung ins moderne Englisch<br />

ist aber nicht eindeutig. Diese<br />

Mischung sollte man mit Wein und<br />

Ochsengalle (rindergalle, Oxgall)<br />

kombinieren. Weiter sollte man die<br />

Mischung 9 tage lang in einem Messing-<br />

oder Bronzegefäß ruhen lassen.<br />

Balds Augensalbe<br />

Das rezept in Bald's Leechbook<br />

empfahl gleiche Mengen Knoblauch<br />

und Zwiebeln sowie gleiche Mengen<br />

Wein und Ochsengalle. Es war für<br />

die Forscher aber nicht klar, ob die<br />

Mengenpaare einander gleich sind<br />

oder ob es sich um Zutaten handelt<br />

gemessen nach Gewicht oder Volumen.<br />

Deswegen hat man sich beim<br />

nachbau entschlossen, alle rezeptzutaten<br />

zu gleichen Mengen zu kombinieren.<br />

Für die vollständigen Augensalbenrezepte<br />

wurden 25 ml geschälte, fein<br />

gehackte Knoblauchknollen entweder<br />

mit 25 ml geschälten, fein gehackten<br />

gelben Zwiebeln oder 25 ml<br />

fein gehacktem Lauch (Blätter) gemischt.<br />

Diese Zutaten wurden 2 Minuten<br />

lang mit einem Mörser und einem<br />

Stößel zerkleinert. Das rezept<br />

verlangt, dass man die Mischung gut<br />

schlägt und zubereitet.<br />

Knoblauch und Zwiebeln haben die<br />

Wissenschaftler frisch von einem Gemüsehändler<br />

gekauft. Die 25 Milliliter<br />

Wein wurden zum zerkleinerten<br />

Gemüse gegeben. Dazu verwendete<br />

man einen organischen weißen englischen<br />

Wein von einem Weinberg –<br />

produziert 7 Meilen entfernt von<br />

dem Dorf Panborough in Somerset<br />

gelegen. und zwar deswegen, weil<br />

Aufzeichnungen dokumentieren,<br />

dass das angelsächsische Kloster St.<br />

Marys Abbey in Glastonbury Landrechte<br />

zu einem Weinberg bei Panborough<br />

hatte.<br />

Die Forscher fügten dann 25 ml in<br />

Wasser gelöste Ochsengalle hinzu.<br />

Die Mischung aus Knoblauch und<br />

Zwiebeln, Wein und Ochsengalle<br />

wurde schließlich in eine sterile 250-<br />

ml-Flasche gegeben, der Deckel wurde<br />

geschlossen und die Flasche in<br />

Folie eingewickelt. Denn das ursprüngliche<br />

Gefäß war vermutlich<br />

nicht transparent und die Forscher<br />

nicht wussten, ob irgendwelche Zutaten<br />

lichtempfindlich waren. Die<br />

Mischung wurde dann 9 tage lang<br />

bei 4 ° C gekühlt. Das rezept beschriebt,<br />

dass die Mischung abgesiebt<br />

und „gut gereinigt“ wird – vor<br />

Gebrauch oder weiterer Lagerung.<br />

Fazit<br />

Die Medizin im Mittelalter wurde im<br />

Allgemeinen als rückständig oder<br />

abergläubisch abgetan. Aber neuere<br />

Forschungen zeigen eben eindeutig,<br />

dass es unter den Mitteln auch<br />

Methoden und rezepte gab, die auf<br />

eine wirksame Anwendung<br />

hinweisen.<br />

Schließlich waren Ergebnisse des<br />

hergestellten mittelalterlichen<br />

rezepts erstaunlich. Das rezept mit<br />

Ochsengalle, Knoblauch, Zwiebeln<br />

und Wein als Lösung hatte bemerkenswerte<br />

Auswirkungen auf Methicillin-resistenten<br />

Staphylococcus aureus<br />

(MrSA), einen der Antibiotika<br />

resistentesten Supererreger, die<br />

weltweit enorm Kosten verursacht.<br />

Bald's Leechbook gilt als eines der<br />

frühesten bekannten medizinischen<br />

Lehrbücher. Darin findet man angelsächsische<br />

ratschläge zu medizinischen<br />

Fragen sowie rezepte für<br />

Medikamente, tinkturen, tees,<br />

Salben und anderen Behandlungen.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 191


Pflanzliche Senföle<br />

Aus der Naturheilkunde ist seit langem bekannt,<br />

dass Senföle aus Meerrettich ähnlich wie jene der<br />

Großen Kapuzinerkresse Wirkungen als natürliche<br />

Antibiotika <strong>gegen</strong> Bakterien entfalten.<br />

© Magdanatka / shutterstock.com<br />

Senfölglykoside, Senföl-Derivate,<br />

werden als Glucosinolate bezeichnet.<br />

Sie sind in zahlreichen Pflanzen<br />

vorhanden. Besonders häufig<br />

sind Senföl-Verbindungen in den<br />

Kreuzblütlern – Brassicaceae, zu<br />

denen unter anderem Meerrettich,<br />

Wasabi (japanischer Meerrettich)<br />

Brunnenkresse und Kapuzinerkresse<br />

– zu finden. Unter dem<br />

Strich schmecken Senföl-Verbindungen<br />

jedenfalls immer recht<br />

scharf (bis sehr scharf).<br />

https://medmix.at/senfoele-kapuzinerkresse-stoffwechsel/<br />

192 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Meerrettich (Armoracia<br />

rusticana) und<br />

die Kapuzinerkresse<br />

(tropaeolum majus)<br />

gelten mit ihrer Wirkung als natürliche<br />

Antibiotika.<br />

Meerrettich: schmackhaft<br />

in der Küche und <strong>gesund</strong>heitliche<br />

Wirkung<br />

Seit der Antike ist der Meerrettich<br />

(Armoracia rusticana) mit seiner <strong>gesund</strong>heitlicher<br />

Wirkung bekannt.<br />

Schon die alten Slawen nutzten ihn<br />

als Lebensmittel, aber auch um verschiedene<br />

Krankheiten zu behandeln.<br />

Dem Meerettich haben die<br />

Menschen sogar magische Wirkungen<br />

nachgesagt.<br />

Der Meerrettich ist ein Kulturflüchtling<br />

und war ursprünglich in Südosteuropa<br />

beheimatet. Manchmal ist er<br />

wild an Wegrändern oder Schuttplätzen,<br />

meist jedoch in Bauerngärten<br />

anzutreffen. Verwandt ist er mit radieschen<br />

und rüben. Wenn man die<br />

Wurzel schneidet oder reibt, so werden<br />

Enzyme frei, die Scharfstoffe<br />

freisetzen. Diese können dann die<br />

Augen zu tränen reizen sowie beim<br />

Verkosten in der nase stechen.<br />

Inhaltsstoffe des<br />

Meerrettichs<br />

Die Wurzel der Meerrettich-Pflanze<br />

enthält Glykosinolate, Vitamin A und<br />

C, Aminosäuren, Asparagin, Arginin,<br />

Mineralstoffe wie natrium, Kalium,<br />

Phosphor, Eisen, Kupfer, Mangan<br />

und ätherisches Öl.<br />

Wirkung und Anwendung<br />

Diese Inhaltsstoffe wirken verdauungsfördernd,<br />

schleimlösend, stoffwechselanregend<br />

und blähungswidrig.<br />

In mäßigen Mengen regt der<br />

Meerrettich den Appetit an und verbessert<br />

die Aktivität des Magen-<br />

Darmtraktes. Das hilft <strong>gegen</strong> zu fetthaltige<br />

nahrung. Die tagesdosis für<br />

einen Erwachsenen liegt zwischen 10<br />

und 25 g der frischen Meerrettich-<br />

Wurzel bei innerlicher Einnahme.<br />

Jedenfalls zeigen verschiedene Studien<br />

die positiven Auswirkungen auf<br />

die menschliche Gesundheit. In der<br />

Volksmedizin ist Kren auch unterstützung<br />

für den Kreislauf, sorgt für<br />

die Durchblutung der Schleimhäute<br />

und wirkt als Blutdruckregulator, besonders<br />

bei hohem Blutdruck.<br />

Der Meerrettich kann entweder<br />

frisch eingenommen werden, als<br />

Frischpflanzensaft oder als Arzneimittel<br />

– hier beispielsweise Meerrettich-Wurzel-Pulver<br />

kombiniert mit<br />

Kapuzinerkressen-Krautpulver.<br />

Innerlich setzt man Meerrettich-<br />

Zubereitungen außerdem zur Behandlung<br />

von Katarrhen der Luftwege<br />

oder als unterstützende Behandlung<br />

von <strong>Infektionen</strong> der ableitenden<br />

Harnwege eingesetzt.<br />

Äußerlich wirken Krenauflagen als<br />

Ableitungsmittel bei Gicht, rheuma,<br />

nerven- und Kopfschmerzen. Die betroffenen<br />

Stellen sollte man zuerst<br />

mit Olivenöl einreiben, da sonst zu<br />

starke reizungen entstehen können,<br />

dann ein mit Pflanzensaft getränktes<br />

tuch aufbringen und mit einem<br />

Wolltuch abdecken.<br />

Antimikrobielle und<br />

antioxidative Wirkung von<br />

Meerrettich<br />

unlängst untersuchten Forscher die<br />

Inhaltsstoffe der Armoracia rusticana<br />

auf antimikrobielle und antioxidative<br />

Wirkung. Dabei konnte man<br />

zeigen, dass Meerrettich verschiedene<br />

Krankheitserreger hemmen kann.<br />

In der Küche ist der<br />

Meerrettich auch seit<br />

vielen Jahren ein sehr<br />

geschätztes Gemüse<br />

oder Gewürz.<br />

Beliebt ist die scharfe<br />

und aromatische Wurzel,<br />

die vor allem auch als<br />

Kren bekannt ist.<br />

Beispielsweise kann damit<br />

so manche Speisen<br />

verfeinern und gleichzeitig<br />

eine Verdauungshilfe<br />

anbieten. Ein berühmter<br />

Klassiker ist bekanntlich<br />

eine heiße Wurst mit<br />

Senf und Kren.<br />

© Eskymaks / shutterstock.com<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 193


<strong>Natürliche</strong>s Antibiotikum<br />

selber machen: Tinktur mit<br />

Kapuzinerkresse<br />

Man kann übrigens die Kapuzinerkresse als<br />

natürliches Antibiotikum recht leicht auch<br />

selbst als entzündungshemmende Tinktur<br />

herstellen. Dazu übergießt man etwa 100g<br />

frische Blätter und Blüten mit 40%igem<br />

Alkohol. Zudem gibt man ein etwa 2cm<br />

großes Stück Meerrettich hinzu.<br />

Dann lässt man die Mischung für zwei 2<br />

Wochen beispielsweise auf der Fensterbank<br />

ruhen und schüttelt sie dabei öfters.<br />

Schließlich filtert man die Kapuzinerkresse-<br />

Tinktur gefiltert und füllt sie ab. Bei den<br />

oben erwähnten Beschwerden kann man<br />

dann 3x täglich 20 Tropfen einnehmen.<br />

Kapuzinerkresse zeigt als<br />

natürliches Antibiotikum<br />

Wirkung<br />

Ihren namen verdankt die Kapuzinerkresse<br />

ihrem zipfelartigen Blütensporn,<br />

der an die Kopfbedeckung<br />

der Kapuzinermönchskutten erinnert.<br />

Ihre ursprüngliche Heimat sind<br />

die südamerikanischen Anden. Dort<br />

findet man sie vor allem an Berghängen<br />

in der nähe von Wasser und<br />

kleinen Bächen des Gebirges. In unseren<br />

Breiten ist sie häufig auf Balkonen<br />

oder in Gärten anzutreffen. Dabei<br />

verwendet man die einjährige<br />

Pflanze als hängende Variante oder<br />

als Bodendecker. Mit seiner vielfältigen<br />

Wirkung ist die Kapuzinerkresse<br />

seit langem sehr beliebt, vor allem<br />

auch als natürliches Antibiotikum.<br />

Die Kapuzinerkresse gilt mit seiner<br />

Wirkung als natürliches Antibiotikum,<br />

die Heilpflanze ist aber auch<br />

reich an Vitaminen, Mineralstoffen<br />

sowie Spurenelementen.<br />

Tropaeolum majus<br />

Die Kapuzinerkresse, tropaeolum<br />

majus, ist eine ein- bis mehrjährige,<br />

saftige, kriechende, ausdauernde<br />

krautige Pflanze mit einer Höhe von<br />

15 bis 30 Zentimetern, die bis in eine<br />

Höhe von 50 Zentimetern klettern<br />

kann. Wenn die Kapuzinerkresse<br />

aber eine geeignete unterlage<br />

bekommt, dann kann sie bis zu 3 m<br />

hoch werden.<br />

Für den eigenen Anbau ist wichtig zu<br />

wissen, dass die Kapuzinerkresse<br />

sehr einfach zu säen ist und gut<br />

gedeiht. Die Pflanze blüht im Juni<br />

und Juli.<br />

Gesundheitliche Wirkung<br />

der Kapuzinerkresse<br />

Die Kapuzinerkresse ist reich an Vitaminen,<br />

Mineralstoffen und Spurenelementen<br />

und ist ein bewährtes<br />

Mittel zur Blutreinigung, sie fördert<br />

die Ausscheidung von Giftstoffen.<br />

Ausserdem stimuliert sie die Verdauung<br />

und fördert die Durchblutung.<br />

Verantwortlich dafür werden die sogenannten<br />

Senföle gemacht. Diese<br />

wirken hemmend auf Bakterien, Viren<br />

und Pilze.<br />

Die Kapuzinerkresse als<br />

natürliches Antibiotikum<br />

Deswegen gilt die die Heilpflanze als<br />

natürliches Antibiotikum. Denn ihre<br />

naturstoffe wirken bei einfachen<br />

<strong>Infektionen</strong> mit Bakterien der Atemwege<br />

genauso gut wie synthetische<br />

Antibiotika. Jedoch verursacht die<br />

Kapuzinerkresse deutlich weniger<br />

nebenwirkungen.<br />

Das natürliche Antibiotikum wird<br />

beim Verzehr aus dem ätherischen<br />

Öl freigesetzt und über Atem und<br />

Harn wiederum ausgeschieden. und<br />

gerade hier entfaltet die Kapuzinerkresse<br />

ihre heilsamen Eigenschaften.<br />

Anwendung als Gewürz<br />

Äußerlich wird der Saft der Blätter<br />

zur Wundbehandlung verwendet,<br />

denn dadurch kann sich das Gewebe<br />

schneller regenerieren. Außerdem<br />

gilt Kapuzinerkresse als natürliches<br />

Mittel <strong>gegen</strong> Haarausfall, das das<br />

Haarwachstum anregt.<br />

Die unreifen Samen eignen sich auch<br />

als Ersatz für Kapern. Weiter sind<br />

auch die Blüten und Blätter essbar.<br />

194 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM


© Catherine_P / shutterstock.com<br />

Außerdem kann man mit teilen der<br />

Pflanze Gerichte würzen sowie<br />

<strong>gesund</strong>e und schmackhafte Salate<br />

veredeln. Am besten verzehrt man<br />

Kapuzinerkresse mehrmals<br />

wöchentlich.<br />

Kombination von<br />

Meerrettich und<br />

Kapuzinerkresse<br />

In einer Studie mit 1649 Patienten<br />

mit akuter Sinusitis, akuter Bronchitis<br />

sowie akuten Harnwegsinfektionen<br />

zeigte sich eine vergleichbare<br />

Wirkung durch den Einsatz einer<br />

Kombination der Senföl-Verbindungen<br />

aus Meerrettich und Kapuzinerkresse<br />

<strong>gegen</strong>über Standard-Antibiotika.<br />

Das Sicherheitsprofil der Meerrettich<br />

/ Kapuzinerkresse-Kombination<br />

war dabei deutlich besser.<br />

In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie<br />

mit 219 Patienten<br />

konnte im Jahr 2007 die rate an rezidiven<br />

bei Harnwegsinfektionen mit<br />

der Kombination Meerrettich-Kapuzinerkresse<br />

im Vergleich mit Placebo<br />

signifikant gesenkt werden.<br />

Senföl, Senfölglykoside:<br />

Wirkung als natürliche<br />

Antibiotika<br />

Senföl, Senfölglykoside, in Meerrettich<br />

(Wasabi), Brunnenkresse und<br />

Kapuzinerkresse zeigen Wirkung <strong>gegen</strong><br />

Viren und <strong>gegen</strong> Bakterien als<br />

natürliche Antibiotika.<br />

Im Grunde genommen forscht man<br />

schon seit längerer Zeit an möglichen<br />

medizinischen Einsatzgebiete von<br />

Senföl beziehungsweise den enthaltenen<br />

Senfölglykosiden, wobei ihre<br />

antimikrobiellen Anwendungsmöglichkeiten<br />

als natürliche Antibiotika<br />

sowie ihre antikarzinogene Wirkung<br />

am interessantesten sind. Deswegen<br />

sind Senfölglykoside auch in immer<br />

mehr Arznei- und nahrungsergänzungsmitteln<br />

– wie <strong>gegen</strong> Harnwegsund<br />

Atemwegsinfekten – verfügbar.<br />

Senfölglykoside, Senföl-Derivate,<br />

werden als Glucosinolate bezeichnet.<br />

Sie sind in zahlreichen Pflanzen vorhanden.<br />

Besonders häufig sind Senföl-Verbindungen<br />

in den Kreuzblütlern<br />

– Brassicaceae, zu denen unter<br />

anderem Meerrettich, Wasabi (japanischer<br />

Meerrettich) Brunnenkresse<br />

und Kapuzinerkresse – zu finden.<br />

unter dem Strich schmecken Senföl-<br />

Verbindungen jedenfalls immer<br />

recht scharf (bis sehr scharf).<br />

Die natürlichen Antibiotika<br />

Senfölglykoside / Isothiocyanat<br />

wirken antimikrobiell,<br />

antimykotisch und<br />

virustatisch<br />

Isothiocyanat wirkt bakterizid <strong>gegen</strong><br />

grampositive und gramnegative<br />

Bakterien, sowie antimykotisch und<br />

virustatisch – auch <strong>gegen</strong> Influenzaviren.<br />

Benzyl-Isothiocyanat bildet<br />

sich durch enzymatischen Spaltung<br />

von Glucotropaeolin und wirkt <strong>gegen</strong><br />

Problemkeime wie MrSA und Pseudomonas<br />

aeruginosa selbst noch in<br />

einer Verdünnung von 1:50000. Somit<br />

kann mit der geringen Menge<br />

von 10 Gramm Kapuzinerkresse eine<br />

antimikrobielle Wirkung in den<br />

Harnwegen erzielt werden.<br />

Senföl-Verbindungen, Senfölglykoside,<br />

entfalten übrigens als Prodrugs<br />

ihre Wirkung als natürliche Antibiotika.<br />

Sie verlieren zudem im getrockneten<br />

Zustand ihre Wirkung.<br />

Sie verwandeln sich erst nach enzymatischer<br />

Spaltung durch die sogenannte<br />

Myrosinase in die wirksamen<br />

Isothiocyanate. Daher bezeichnet<br />

man sie auch als Prodrug.<br />

Glucosinolate gelangen als Isothiocyanat<br />

– gebunden an Erythrozyten<br />

und Proteine – in die Harn- und<br />

Atemwege. Von dort gelangen sie<br />

dann in die Atemluft und in den<br />

Harn. Dort entfalten Senfölglykoside<br />

schließlich ihre Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien<br />

als natürliche Antibiotika.<br />

Durch die Art der Elimination und<br />

dem antimikrobiellen Wirkspektrum<br />

ist der Einsatz bei Harnwegsinfekten<br />

sowie bei infektiösen Erkrankungen<br />

der unteren und oberen Atemwege<br />

sinnvoll.<br />

Einschränkungen der<br />

Senfölglykoside<br />

Im Grunde genommen kommt Isothiocyanat<br />

nicht in Kontakt mit der<br />

Darmflora. Denn Senföl-Verbindungen<br />

werden bereits im oberen Magen-Darmtrakt<br />

ins Blut aufgenommen.<br />

Bei akuten Magen- und Darmgeschwüren<br />

sowie bei akuter nierenentzündung<br />

sollte man Senföl-Präparate<br />

allerdings nicht einnehmen.<br />

Denn diese könnten weitere reizungen<br />

hervorrufen.<br />

Hoher Anteil an ungesättigten<br />

Fettsäuren<br />

Senföl ist wie viele anderen Pflanzenöle<br />

chemisch ein triglycerid mit einem<br />

hohen Anteil an ungesättigten<br />

Fettsäuren. In der indischen und<br />

bengalischen Küche ist die Verwendung<br />

von Senföl als Lebensmittel<br />

weit verbreitet.<br />

In der Eu und in den uSA darf man<br />

Senföl nur dann als Lebensmittel<br />

vertreiben, wenn der Erucasäure-Anteil<br />

unter 5% liegt.<br />

Denn im rohen oder ungenügend erhitzten<br />

Senföl sind Glyceride der<br />

Erucasäure enthalten. Wobei die bei<br />

zu intensiver Verwendung zu Herzverfettung<br />

führen können.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 195


Bärentraube,<br />

Bärentraubenblätter<br />

Arctostaphylos uva-ursi<br />

© Sigur / shutterstock.com<br />

https://medmix.at/baerentraubenblaetter-blase-niere/<br />

196 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |


Bis zur Entdeckung des Penicilins setzte man auf die Bärentraube<br />

und Bärentraubenblätter als natürliches Antibiotikum<br />

bei <strong>Infektionen</strong> der Blase, der Nieren sowie der Harnwege.<br />

Lange Zeit war die pharmazeutische<br />

Wirksamkeit<br />

der niedrig wachsenden,<br />

immergrünen Bärentraube<br />

– Stammpflanze Arctostaphylos<br />

Experimentell werden<br />

Zubereitungen aus den<br />

Blättern der Bärentraube<br />

<strong>gegen</strong> eine<br />

Vielzahl von Keimen –<br />

wie beispielsweis E.<br />

coli, Enterobacter oder<br />

Staphylococcus-<br />

Species – angewendet.<br />

uva-ursi – nur in nordländern bekannt.<br />

Beispielsweise war das in<br />

Skandinavien, in Sibrien, dem Altaigebirge,<br />

in Kanada sowie in Alaska<br />

der Fall. Heute baut man die Bärentraube<br />

allerdings in vielen Ländern<br />

weltweit an. Jedoch gehört sie in<br />

Mitteleuropa zu den stark gefährdeten<br />

Arten. Wobei viele der wild<br />

wachsenden Bärentraubenblätter,<br />

die am Markt sind, aus Italien und<br />

Spanien stammen. Außerdem dürfen<br />

osteuropäische Pflanzen aus erwähnten<br />

Artenschutzgründen nicht mehr<br />

eingeführt werden. Im Grunde genommen<br />

gelten Darreichungsformen<br />

aus Bärentraubenblätter jedenfalls<br />

als natürlich <strong>Hilfe</strong> vor allem für Blase<br />

und niere.<br />

Bärentraubenblätter und<br />

seine Inhaltsstoffe<br />

Man wendet übrigens ausschließlich<br />

die Bärentraubenblätter mit seinem<br />

Hauptinhaltsstoff Arbutin an. Dieser<br />

wird im Körper im alkalischen Harn<br />

als Hydrochinon abgespalten, dem<br />

wiederum eine desinfizierende Wirkung<br />

auch bei Blasenentzündungen<br />

zugesprochen wird. Weitere Inhaltsstoffe<br />

sind harntreibende Flavonoide,<br />

ätherisches Öl, Gerbstoffe und antimikrobiell<br />

wirkende Iridoidglykoside.<br />

Letztere sollen durch den bitteren<br />

Geschmack Pflanzenfresser von der<br />

Pflanze abhalten.<br />

Bärentraubenblätter können das<br />

ganze Jahr über geerntet werden,<br />

wobei dies bevorzugt im Spätsommer<br />

und Herbst geschieht, da Bärentraubenblätter<br />

dann einen sehr hohen<br />

Gehalt an Arbutin haben.<br />

Arbutin und (freies)<br />

Hydrochinon<br />

Arbutin wurde Mitte des vorigen<br />

Jahrhunderts entdeckt und liegt bei<br />

Einnahme im Körper vorerst als<br />

inaktive Hydrochinon-Verbindung –<br />

als Prodrug – vor. In seiner ursprünglich<br />

schlecht resorbierbaren<br />

Form wird es erst im Magen und im<br />

oberen Dünndarm zu gut resorbierbaren<br />

Hydrochinon umgewandelt.<br />

Die bei Harnwegsinfekten wirksame<br />

Form – das freie Hydrochinon – entsteht<br />

erst innerhalb der Bakterien in<br />

der Blase und zerstört so die Erreger.<br />

Dieses hydrolysierte Hydrochinon<br />

wirkt antibakteriell und desinfizierend<br />

auf die Harnwege.<br />

Bärentraubenblätter und<br />

ihre Wirkungen auf Blase<br />

und Nieren<br />

Bis zur Entdeckung des Penicilins<br />

haben die Menschen Bärentraubenblätter<br />

als natürliches Antibiotikum<br />

vor allem bei <strong>Infektionen</strong> der Blase,<br />

der nieren sowie der Harnwege eingesetzt.<br />

Denn die Bärentraubenblätter-Zubereitungen<br />

wirken antibakteriell<br />

<strong>gegen</strong> Bakterien und Pilze.<br />

Bärentraube nicht<br />

langfristig anwenden<br />

unter dem Strich sollte man die<br />

Bärentraubenblätter nicht langfristig<br />

einsetzen. Denn das erwähnte Phenol<br />

Hydrochinon kann in zu hoher<br />

Dosierung zu Leberschäden führen.<br />

Auch kanzerogene und Erbgut schädigende<br />

Wirkungen kann man nicht<br />

völlig ausschließen. Wobei dies aufgrund<br />

der schnellen Entgiftung in<br />

der Leber keine klinische relevanz<br />

haben sollte. Jedenfalls sollte man<br />

Bärentraubenblätter nicht länger als<br />

eine Woche anwenden. Zudem nicht<br />

öfter als fünf Mal im Jahr. Außerdem<br />

sollten auch Schwangere, Stillende<br />

sowie Kinder vorsorglich auf eine<br />

Anwendung der Bärentraubenblätter<br />

verzichten.<br />

Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 197


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