MEDMIX–Natürlich gesund: Natürliche Hilfe gegen Infektionen
Diese »MEDMIX Natürlich gesund«-Sonderausgabe informiert umfassend, wie man mit natürlichen Mittel vorbeugen, das Immunsystem stärken kann sowie Viren, Bakterien & andere Krankheitserreger erfolgreich bekämpfen kann.
Diese »MEDMIX Natürlich gesund«-Sonderausgabe informiert umfassend, wie man mit natürlichen Mittel vorbeugen, das Immunsystem stärken kann sowie Viren, Bakterien & andere Krankheitserreger erfolgreich bekämpfen kann.
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<strong>gesund</strong><br />
01<br />
Sonderausgabe 0123<br />
www.medmix.at<br />
Pflanzlich <strong>gegen</strong> Viren & Bakterien<br />
<strong>Natürliche</strong><br />
Mittel <strong>gegen</strong><br />
<strong>Infektionen</strong><br />
Natürlich◊<br />
Oktober 2023<br />
Erkältung,<br />
Grippe,<br />
Covid 19<br />
Immunsystem<br />
effektiv<br />
stärken<br />
Ätherische<br />
Öle richtig<br />
anwenden<br />
Hustentees<br />
nGute einfache Teemischungenn<br />
Ernährung, Nährstoffe<br />
und Mikronährstoffe<br />
für eine natürliche Gesundheit<br />
Halsschmerzen<br />
Hausmittel,<br />
Verhaltensregeln<br />
Heilkräuter I Arzneipflanzen I Erkältungsmittel I Richtig Händewaschen I Hygiene
DER WEG IST GROSS,<br />
DER HIMMEL IST GROSS,<br />
DIE ERDE IST GROSS,<br />
UND AUCH DER MENSCH IST GROSS.<br />
DIES SIND DIE VIER GROSSEN<br />
KRÄFTE DES UNIVERSUMS.<br />
DER MENSCH FOLGT DER ERDE,<br />
DIE ERDE FOLGT DEM HIMMEL,<br />
DER HIMMEL FOLGT DEM WEG,<br />
DER WEG FOLGT<br />
SEINER EIGENEN NATUR<br />
HIMMEL<br />
Bett<br />
Lao Tse, Tao-Te-King, Nr. 25<br />
WALD<br />
Stille<br />
ERDE<br />
Wurzel<br />
WEG<br />
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01 MEDMIX Natürlich <strong>gesund</strong> Inhalt<br />
© Svetlana123 / shutterstock.com<br />
10<br />
10 Unseren Körper natürlich stärken<br />
Gegen <strong>Infektionen</strong> sind starke Abwehrkräfte<br />
entscheidend. Ein <strong>gesund</strong>er Lebensstil und<br />
natürliche Mittel helfen, unseren Organismus zu<br />
stärken.<br />
14 Richtig Händewaschen<br />
Gründlich Händewaschen schützt vor <strong>Infektionen</strong>.<br />
Dementsprechend bietet effektive Handhygiene den<br />
besten Virenschutz <strong>gegen</strong> Grippe-, Erkältungs- und<br />
Coronaviren.<br />
© PHOTOCREO Michal Bednarek / shutterstock.com<br />
28<br />
18 Pflanzliche Mittel bei Covid 19<br />
Erfolgreich zeigte die Forschung bei zahlreichen<br />
pflanzlichen Mitteln, dass sie bei <strong>Infektionen</strong> der<br />
Atemwege sehr gut <strong>gegen</strong> die Beschwerden wirken<br />
und das Wohlbefinden steigern. Manche helfen<br />
direkt <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> und <strong>gegen</strong> die Vermehrung<br />
von Coronaviren.<br />
28 Hausmittel und und Erkältungsmittel<br />
In 9 von 10 Fällen verursachen Viren Halsschmerzen.<br />
In diesem Fall können vor allem auch wichtige<br />
Verhaltensregeln sowie Hausmittel helfen, dass man<br />
schnell wieder <strong>gesund</strong> wird.<br />
32 Heilpflanzen und andere pflanzliche<br />
Mittel <strong>gegen</strong> Viren, Bakterien & Co<br />
Seit jeher helfen uns Heilpflanzen im Kampf <strong>gegen</strong><br />
Viren und Bakterien, <strong>gegen</strong> die Beschwerden von<br />
Atemwegserkrankungen sowie <strong>Infektionen</strong> wie<br />
Covid 19 und Grippe.<br />
34 Zistrose (Cistus incanus).<br />
36 Sonnenhut (Echinacea).<br />
38 Kapland- Pelargonie (Pelargonium sidoides)<br />
© Artmim / shutterstock.com<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 3
Inhalt 0123 – Knochen, Muskeln und Gelenke<br />
60<br />
© Africa Studio / shutterstock.com<br />
40<br />
40 Hausmittel und Verhaltensregeln bei<br />
Halsschmerzen<br />
In 9 von 10 Fällen verursachen Viren Halsschmerzen.<br />
In diesem Fall können vor allem auch wichtige<br />
Verhaltensregeln sowie Hausmittel helfen, dass man<br />
schnell wieder <strong>gesund</strong> wird.<br />
42 Bei Kindern Infekte der Atemwege mit<br />
Heilpflanzen sanft behandeln<br />
Zahlreiche bewährte Heilpflanzen eignen sich zur<br />
Vorbeugung sowie zur Behandlung, insbesondere<br />
wenn Kinder an einem Infekt der Atemwege leiden.<br />
44 Königskerze (Verbascum densiflorum)<br />
46 Eukalyptus (Eucalyptus)<br />
48 Lindenblüten (tilia platyphyllos)<br />
50 Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)<br />
52 Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)<br />
54 Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)<br />
56 Efeu (Hedera Helix)<br />
59 Löwenzahn (taraxacum officinale)<br />
60 Ätherische Öle<br />
Beliebte, altbewährte Wirkung: Ätherische Öle bei<br />
Husten anwenden und inhalieren<br />
62 Pfefferminze (Mentha × piperita)<br />
64 Australischer Teebaum (Melaleuca alternifolia)<br />
66 Ysop (Hyssopus officinalis)<br />
68 Baikal-Helmkraut-Wurzel (Scutellaria baicalensis)<br />
70 Kalmegh (Andrographis paniculata)<br />
72 Vogelbeere, Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />
74 Einjähriger Beifuß (Artemisia annua)<br />
76 Cannabidiol, CBD (Cannabis, Hanf)<br />
80 Wildkräuter <strong>gegen</strong> Erkältung<br />
Wildkräuter wie Fenchel, thymian, Königskerze und<br />
Spitzwegerich können <strong>gegen</strong> Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />
durch Viren und Bakterien schützende Wirkung<br />
entfalten.<br />
82 Wirksame Hustentees (Bronchialtees)<br />
Seit jeher gibt es gut wirksame teemischungen die<br />
Hustentees und Bronchialtees die jeweiligen Beschwerden<br />
lindern helfen.<br />
84 Eibisch (Althaea officinalis)<br />
86 Thymian (thymus)<br />
88 Spitzwegerich (Plantago lanceolata)<br />
90 Isländisch Moos (Cetraria islandica)<br />
92 Anis (Pimpinella anisum)<br />
94 Fenchel (Foeniculum vulgare)<br />
96 Echter Salbei (Salvia officinalis)<br />
98 Echte Kamille (Matricaria chamomilla L.)<br />
100 Malve, Käsepappel (Malva sylvestris)<br />
102 Süßholz, Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra)<br />
105 Zitronenmelisse (Melissa officinalis)<br />
106 Mit natürliche Mittel unser<br />
Immunsystem zu stärken<br />
Viren und Bakterien lauern nicht nur in der kalten<br />
Jahreszeit auf tastaturen, türklinken, telefonen,<br />
öffentlichen toiletten und treppengeländern.natürliche<br />
Mittel helfen, das Immunsystem zu stärken<br />
und so Viren, Bakterien, Pilze und Co. wirksam zu<br />
bekämpfen.<br />
108 Rosenwurz (rhodiola rosea)<br />
110 Ginseng (Panax ginseng)<br />
112 Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus)<br />
114 Tragant (Astragalus membranaceus)<br />
116 Hibiskus (Hibiscus sabdariffa)<br />
118 Schwarzkümmel (nigella sativa)<br />
120 Vitalpilze (Medizinische Heilpilze)<br />
Vor allem in asiatischen Ländern schätzen die Menschen<br />
medizinische Heilpilze, Vitalpilze, über Jahrtausende<br />
wegen ihrer guten Wirkung für die Gesundheit,<br />
das Immunsystem sowie für das Wohlbefinden.<br />
122 Shiitake-Pilze (Lentinula edodes)<br />
124 Reishi-Pilze (Ganoderma lucidum)<br />
4 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
© Tatevosian Yana / shutterstock.com<br />
© elenabsl / shutterstock.com<br />
© Africa Studio / shutterstock.com<br />
158<br />
184<br />
© sdecoret / shutterstock.com<br />
126 Immunsystem mit <strong>gesund</strong>er<br />
Ernährung stärken<br />
Die Abwehrkräfte mit natürlichen nährstoffen stärken.<br />
132 Gemüse und Gewürze geben Kraft<br />
Gemüse und Gewürze können den Körper <strong>gegen</strong><br />
Bakterien und Viren wie auch das Coronavirus<br />
SArS-Cov-2 unterstützen.<br />
136 Zwiebel (Allium cepa)<br />
140 Knoblauch (Allium sativum)<br />
142 Ingwer (Zingiber officinale)<br />
144 Koriander (Coriandrum sativum)<br />
146 Majoran (Origanum majorana)<br />
148 Wilder Dost, Oregano (Origanum vulgare)<br />
150 Zitrone (Citrus)<br />
152 Kurkuma (Curcuma longa)<br />
154 Wacholder (Juniperus)<br />
184 Probiotika gut für den Darm und das<br />
Immunsystem<br />
Probiotika sind gut für das Immunsystem: sie<br />
unterstützen den Darm, reduzieren Entzündungen<br />
und helfen <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien.<br />
188 <strong>Natürliche</strong> Antibiotika<br />
Zahlreiche Pflanzen enthalten antimikrobiell<br />
wirkende naturstoffe, die vor krank machenden<br />
Keimen schützen können.<br />
190 Ochsengalle-Knoblauch-Zwiebeln-Wein (mittelalterliches<br />
rezept wirkt bei MrSA.<br />
192 Pflanzliche Senföle (natürliche Antibiotika <strong>gegen</strong><br />
Bakterien)<br />
196 Bärentraube (Blätter) (Arctostaphylos uva-ursi)<br />
156 Hühnersuppe – Klassiker<br />
Der Klassiker Hühnersuppe gilt weltweit als heilsam<br />
bei Erkältung und <strong>Infektionen</strong> der Atemwege.<br />
158 Wichtige Mikronährstoffe für das<br />
Immunsystem<br />
Die wichtigsten nährstoffe – Mikronährstoffe wie<br />
Vitamine und Mineralstoffe – für die Abwehrkräfte.<br />
162 Vitamin A (retinol, Betacarotin, Carotinoide)<br />
164 Vtamin B (der Vitamin B-Komplex umfasst<br />
thiamin (Vitamin B1), riboflavin (Vitamin B2), nicotinamide<br />
und niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin<br />
B5), Pyridoxin (Vitamin B6), Folsäure (Vitamin B9)<br />
und Cobalamin (Vitamin B12))<br />
170 Vitamin C (Ascorbinsäure, natriumascorbat, der<br />
radikalfänger schützt Lipide, Proteine und Zellmembranen<br />
vor oxidativen Schäden)<br />
176 Vitamin D (vor allem das Sonnenvitamin D3,<br />
Cholecalciferol, hilft <strong>gegen</strong> zahlreiche Erkrankungen)<br />
180 Vitamin E (Vitamin E – Alpha-tocopherol – als<br />
radikalfänger in den Zellen)<br />
182 Zink (Spurenelement für das Immunsystem und<br />
unsere Abwehrkräfte)<br />
5 Impressum<br />
6 Panorama<br />
IMPRESSUM. MEDIENINHABER: AFCOM – Verlag und Medienproduktionen.<br />
HERAUSGEBER: Alexander Fauland. CHEFREDAKTION: Alexander Fauland, DR. REINHOLD<br />
LAUTNER. REDAKTION: Dr. med. Darko Stamenov, Mag. Barbara Fauland, Peter Fauland,<br />
Alfred Felsberger. Redaktionsadresse: Lange Gasse 20-22, 1080 Wien. E-Mail:<br />
redaktion@medmix.at. PROJEKTLEITER: Sebastian Pitzek. DIGITALPUBLISHING: Benjamin Pitzek.<br />
ART DIREKTION/LAYOUT/ DTP: AFCOM. FOTOS/GRAFIKEN: AFCOM, Shutterstock. Titelseite ©<br />
ViDI / shutterstock.com. E-MAGAZINE: www.medmix.at/medmix-kiosk. Der Verlag behält<br />
sich das Recht der Verbreitung und Ver vielfäl t igung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />
vor. Personenbezogene Begriffe sind unabhängig vom grammatischen Geschlecht<br />
geschlechts neutral zu verstehen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 5
Panorama<br />
Krankenhaushygiene ins<br />
Bewusstsein rufen<br />
Händewaschen und Hygiene als Schutz<br />
<strong>gegen</strong> Viren, Bakterien, Pilze & Co. ist vor<br />
allem auch für die professionelle Infektionsprävention<br />
sehr bedeutend.<br />
© Gerain0812 / shutterstock.com<br />
Gründlich Händewaschen schützt uns vor <strong>Infektionen</strong>.<br />
Dementsprechend bietet eine effektive Handhygiene einen<br />
sehr guten Schutz <strong>gegen</strong> Grippe-, Erkältungs- und<br />
Coronaviren.<br />
Im Krankenhaus regelmäßiges und<br />
gründliches Händewaschen<br />
nicht nur Kindern und Erwachsenen soll in Erinnerung<br />
gerufen werden, wie wichtig richtige Handhygiene ist – besonders<br />
in Krankenhäusern und der Gesundheitsfürsorge ist<br />
Sauberkeit von großer Bedeutung und kann Leben retten.<br />
Deswegen ist besonders im Krankenhaus ist ein regel -<br />
mäßiges und gründliches Händewaschen für eine effiziente<br />
Keimbekämpfung unerlässlich. Begründer von Hygiene -<br />
vorschriften in Krankenhäusern war Dr. Ignaz Semmelweis,<br />
seine Erkenntnisse sind heute so aktuell wie vor 170 Jahren.<br />
© Fortyforks / shutterstock.com<br />
Anthocyane <strong>gegen</strong> Viren und Entzündungen<br />
Anthocyane gehören zu den Flavonoiden<br />
(Bioflavonoide – sekundäre<br />
Pflanzenstoffe), die viele<br />
<strong>gesund</strong>e Wirkungen entfalten. Sie<br />
sind effektive Antioxidantien und<br />
wirken <strong>gegen</strong> Viren und Entzündungen<br />
sowie sogar <strong>gegen</strong> Krebs.<br />
Anthocyane sind effektive<br />
Radikalfänger<br />
Als wirksame radikalfänger können<br />
die Anthocyane der oxidativen<br />
Schädigung durch freie radikale<br />
ent<strong>gegen</strong>wirken.<br />
Hohe Mengen an Anthocyanen kann<br />
man vor allem durch den Konsum<br />
von rotwein (24–35 mg/100 ml),<br />
Beeren und Steinobst aufnehmen.<br />
Auch in vielen Gemüsen sind sie zu<br />
finden: in Auberginen, rotkraut,<br />
Kohlrüben und roten Zwiebeln. In<br />
hoher Konzentration geben Anthocyane<br />
Blüten und Früchten eine rote,<br />
violette, blaue oder gelbe Färbung.<br />
6 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Gesundheitsreisen bieten heute immer umfassendere Angebote, um<br />
die Gesundheit und das Wohlbefinden mit bewährten medizinischem<br />
Hintergrund zu fördern. Oft gibt es auch eine ärztliche Begleitung.<br />
Mit regelmäßig Lüften, richtiger Raum -<br />
temperatur und Mindest-Luftfeuchtigkeit das<br />
Ansteckungsrisiko durch Viren verringern<br />
Es ist wichtig, geeignete Maßnahmen<br />
zu ergreifen, um in Ge -<br />
bäuden das An steckungsrisiko durch<br />
Viren zu verringern.<br />
Eine rezente Studie der yale university<br />
hat gezeigt, dass die Luftfeuchtigkeit<br />
in geschlossenen räumen ein<br />
entscheidender Faktor für die Verbreitung<br />
von respiratorischen Viren<br />
wie dem Coronavirus SArS-CoV-2<br />
und Grippe-Viren ist.<br />
Ideale Luftfeuchtigkeit<br />
Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig<br />
ist, können sich Viren und Bakterien<br />
Die richtige<br />
Dosis Sex<br />
stärkt das<br />
Immunsystem<br />
Dass regelmäßiger Beischlaf nicht<br />
un<strong>gesund</strong> ist, hat schon Martin<br />
Luther gewusst: „In der Woche<br />
zweimal schadet weder ihm noch<br />
ihr“, wusste der Geistliche im<br />
Zusammenhang mit der richtigen<br />
Dosis Sex.<br />
Regelmäßiger Sex beflügelt die Stimmung<br />
und stärkt die Abwehrkräfte. Aktuelle<br />
Forschungen haben gezeigt, dass die effektivste<br />
Wirkung für unser Immunsystem auch von der<br />
richtigen Dosis Sex abhängt, laut molekular -<br />
biologischer Analysen 3x pro Woche.<br />
länger in der Luft halten. Damit erhöht<br />
sich das risiko einer Infektion.<br />
Eine relative Luftfeuchtigkeit von 40<br />
bis 60 % ist hin<strong>gegen</strong> optimal für eine<br />
wirksame Inaktivierung von Viren<br />
und für ein effektives Immunsystem.<br />
Raumtemperatur nicht<br />
über 22° C<br />
Auch eine sehr trockene Luft in Innenräumen<br />
ist ideal für Viren und<br />
Bakterien. Aus diesem Grund ist es<br />
wichtig, die raum temperatur bei 20<br />
bis 22 °C zu halten, um die Luftfeuchtigkeit<br />
aufrecht zuerhalten.<br />
© Teo Tarras / shutterstock.com<br />
HAUSMITTEL GEGEN HUSTEN<br />
Hustenzucker<br />
Hustenzucker als altes<br />
Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten<br />
aus den Alpen<br />
Selbst hergestellte Husten -<br />
zucker ist ein seit 2 Jahrhunderten<br />
ein leider etwas weniger<br />
bekanntes Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten.<br />
Er kann verschiedene Heilkräuter<br />
enthalten und enthält keine<br />
Farb- und Konservierungsstoffe.<br />
und zwar verglichen mit fertigen,<br />
kaufbaren Hustenbonbons<br />
oder Hustenzuckerln.<br />
Ein altes Basisrezept für 1 kg<br />
Hustenzucker beinhaltet:<br />
Malvenblüten – 20 Gramm<br />
thymian – 20 Gramm<br />
Salbei – 20 Gramm<br />
Eibischwurzel – 20 Gramm<br />
Anissamen – 10 Gramm<br />
Engelwurz – 10 Gramm<br />
Fenchelsamen – 10 Gramm<br />
ysopkraut – 10 Gramm<br />
880 Gramm Zucker – am besten<br />
Birkenzucker (Xylitol / Xylit)<br />
© Malivan_Iuliia / shutterstock.com<br />
Zuerst zerkleinert man Malvenblüten, Thymiankraut,<br />
Salbeiblätter, Eibischwurzel, Anissamen, Engelwurz,<br />
Fenchelsamen und das Ysopkraut. Dann vermischt man<br />
alle Kräuter und macht gemeinsam mit dem Zucker eine<br />
feine Mischung. Der fertige Hustenzucker sollte in<br />
einem geschlossenen Gefäß aufbewahrt werden.<br />
Man kann dieses leckere Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten<br />
dann mit einem Teelöffel ohne Flüssigkeit verzehren.<br />
Zudem kann man den Hustenzucker aber auch auch als<br />
Süßungsmittel für Früchtetee oder auch bei passenden<br />
Kräutertee verwenden. Außerdem bereichert er sehr gut<br />
einer schöne heiße Zitronenlimonade.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 7
Hochwertige pflanzliche Nahrungsmittel wie Wildkräuter, Heilpflanzen,<br />
Gemüse und Obst liefern wichtige Nährstoffe, die unser Immunsystem<br />
stärken und unsere Abwehrkräfte unterstützen können.<br />
Selbstbehandlung bei<br />
Covid 19 mit<br />
pflanzlichen Mitteln<br />
im Vergleich mit<br />
Paracetamol,<br />
Ibuprofen und Codein<br />
Forscher haben untersucht, wie<br />
effektiv erwachsene Covid 19-Patienten<br />
ohne Grund erkrankungen,<br />
frühe und leichte Symptomen effektiv<br />
selbst behandeln können.<br />
© PeopleImages.com - Yuri A / shutterstock.com<br />
En einer rezenten Studie standen<br />
die Selbstbehandlung von erwachsenen<br />
Covid 19-Patienten mit<br />
frühen und leichten grippeähnlichen<br />
Symptomen und ohne Grunderkrankungen<br />
am Prüfstein. Dazu verglich<br />
man gängige Medikamente sowie bewährte<br />
pflanzliche Mittel. Alle<br />
Behand lungen stuften die Forscher<br />
dann mit positiv, vielversprechend,<br />
negativ und unbekannt ein.<br />
Bei der nutzen-risiko-Bewertung<br />
bekamen 5 pflanzliche Mittel die<br />
Einstufung positiv. und zwar waren<br />
das Althaea officinalis (Eibisch),<br />
Commiphora molmol (Myrrhe),<br />
Glycyrrhiza glabra (Echtes Süßholz),<br />
Hedera helix (Efeu) und Sambucus<br />
nigra (Schwarzer Holunder).<br />
Von den Medikamenten war nur<br />
Ibuprofen vielversprechend. Hin<strong>gegen</strong><br />
konnten man für Paracetamol<br />
und Codein keine überzeugenden<br />
Beweise finden.<br />
Zudem bekamen 12 weitere pflanzliche<br />
Mittel die Einstufung vielversprechend.<br />
Das waren das Allium sativum<br />
(Knoblauch), Andrographis<br />
paniculata (Kalmegh), Echinacea angustifolia<br />
und Echinacea purpurea<br />
(Sonnenhut), ätherisches Öl von<br />
Eucalyptus globulus (Eukalyptus),<br />
Justicia pectoralis, Magnolia officinalis,<br />
Mikania glomerata, Pelargonium<br />
sidoides (Kapland-Pelargonie),<br />
Pimpinella anisum (Anis), Salix sp<br />
(Weide) und Zingiber officinale<br />
(Ingwer). Den übrigen Pflanzen<br />
brachten moderate Wirkungen.<br />
<strong>Hilfe</strong> bei <strong>Infektionen</strong> durch<br />
Ernährung und Lebensmittel<br />
© Volodymyr Plysiuk / shutterstock.com<br />
Eine große Analyse zeigte, dass mehrere<br />
vielversprechende Nährstoffe in der<br />
Ernährung sowie in funktionellen Lebens -<br />
mitteln sehr gute Wirkungen <strong>gegen</strong> Erkältung,<br />
Covid 19 und Grippe entfalten können.<br />
Die bekanntesten Beispiele für solche<br />
Nährstoffe in unseren Nahrungsmitteln sind<br />
die klassischen <strong>gesund</strong>en Lebensmittel<br />
Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer und Kurkuma<br />
sowie zahlreiche andere Obst- und<br />
Gemüsearten.<br />
8 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Rauchen und Alkohol belasten das Immunsystem. Zu viel Alkohol<br />
schwächt mit der Zeit die Abwehrkräfte, Rauchen beeinträchtigt vor<br />
allem die Lunge, die Atemwege und die Schleimhäute.<br />
Honig als Hausmittel und Erkältungsmittel<br />
Honig ist ein bewährtes Hausmittel. Mit Tee und wert vollen<br />
Kräutern oder heißem Zitronenwasser vermischt helfen solche<br />
Honig-Anwendungen Kindern und Erwachsenen <strong>gegen</strong> Husten,<br />
Schnupfen und Halsschmerzen.<br />
Im Zuge einer uS-Studie an der Mayo Klinik<br />
haben Forschende unlängst Kindern mit<br />
<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege im Alter<br />
von 2 Jahren und älter vor dem Schlafengehen<br />
bis zu 2 teelöffel (10ml) Honig gegeben.<br />
Diese Behandlung konnte den<br />
Hustenreiz während der nacht verringern<br />
sowie den Schlaf erleichtern. tatsächlich<br />
war in dieser Studie die Wirksamkeit von<br />
Honig gleichauf mit bekannten<br />
Hustenmitteln. Jedenfalls kann man Kindern<br />
mit Erkältung durchaus einen Löffel Honig vor<br />
dem Schlafengehen oder nach Bedarf geben. Bei Honig<br />
ist aber auch Vorsicht geboten, wegen der Gefahr von Säuglingsbotulismus,<br />
einer seltenen, schweren Lebensmittelvergiftung. Deswegen sollte man kleinen<br />
Kindern, die jünger als ein Jahr sind, keinesfalls Honig geben.<br />
Wildkräuter <strong>gegen</strong> Erkältung<br />
und <strong>Infektionen</strong><br />
Zahlreiche Wildkräuter stärken unseren Körper<br />
und geben ihm mehr Energie. Viele naturstoffe<br />
und ihre ätherischen Öle in den Kräutern entfalten<br />
eine sehr gute Wirkung bei Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />
mit Viren, <strong>gegen</strong> Schnupfen, Husten oder<br />
Atembeschwerden.<br />
Grünen Wildkräuter-Smoothies<br />
zubereiten<br />
Wildkräuter haben im Vergleich zu Kulturgemüse<br />
einen wesentlich höheren nährstoffgehalt und daher<br />
auch eine starke Wirkung. Leckere, <strong>gesund</strong>e Wildkräuter-Smoothies<br />
kann man sehr einfach zubereiten. Man reinigt dazu je nach Geschmack<br />
Obst und Gemüse sowie die Wildkräuter. Dann kommen die Früchte und<br />
das Gemüse in den Mixer, der zur Hälfte mit Wasser befüllt sein sollte. Je<br />
nach Mixer und Inhalt werden Wildkräuter, das Obst und das Gemüse zuerst<br />
auf kleiner, dann auf höchster Stufe 30–60 Sekunden durchgemixt.<br />
Eingießen und Genießen!<br />
© GaudiLab / shutterstock.com<br />
© FotoHelin /<br />
shutterstock.com<br />
Mit <strong>gesund</strong>em Lebensstil<br />
das Immunsystem stärken<br />
Neben einer achtsamen Ernährung,<br />
um das Immunsystem<br />
zu stärken, kommt es auch auf andere<br />
Lebensstilfaktoren an. Dazu<br />
gehören Bewegung, Stress, Schlafqualität,<br />
Ernährungsstatus ( Überund<br />
untergewicht), rauchen und<br />
Alkoholkonsum.<br />
Gesunder Schlaf<br />
Ein erholsamer Schlaf ist für unser<br />
Immunsystem und den Kampf<br />
<strong>gegen</strong> Viren, Bakterien & Co. von<br />
großer Bedeutung. Denn bereits<br />
kurzer Schlafentzug kann die<br />
Abwehrkraft der t-Zellen (den<br />
Kampfeinheiten unseres<br />
Immunsystems) beeinträchtigen.<br />
Stress schwächt uns<br />
Stress gehört zu den negativen<br />
Faktoren, die die Effektivität das<br />
Immunsystem beeinträchtigt.<br />
Positive Gedanken können die<br />
Abwehrkräfte stärken und sogar<br />
dabei helfen, dass Impfstoffe<br />
besser wirken.<br />
© alexkich / shutterstock.com<br />
Sport und Bewegung<br />
Sport und Bewegung entfalten eine<br />
<strong>gesund</strong>e Wirkung auf die Funktionalität<br />
des Immunsystems. Besonders<br />
bei Menschen, die häufig<br />
an <strong>Infektionen</strong> leiden, hilft ein<br />
kontinuierliches training.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 9
Unseren Körper<br />
natürlich stärken<br />
und <strong>Infektionen</strong><br />
vermeiden<br />
© PHOTOCREO Michal Bednarek / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/immunsystem-infektionen/<br />
10 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Gegen <strong>Infektionen</strong> sind starke Abwehrkräfte<br />
entscheidend. Ein <strong>gesund</strong>er Lebensstil und<br />
natürliche Mittel helfen, unseren Organismus<br />
zu stärken.<br />
munabwehr. Es gibt jedenfalls viele<br />
Möglichkeiten, unsere Abwehrkräfte<br />
zu stärken und den Körper deutlich<br />
widerstands fähiger <strong>gegen</strong> Krankheitserreger<br />
zu machen. Das hilft bei<br />
<strong>Infektionen</strong> mit Bakterien schließlich<br />
Ein <strong>gesund</strong>er Lebensstil<br />
hilft uns, das Immunsystem<br />
zu stärken. Aber<br />
auch gewisse Mittel zur<br />
nahrungs ergänzung sowie wertvolle<br />
Pflanzen stoffe stärken unsere Imauch<br />
dabei, weniger Antibiotika verwenden<br />
zu müssen.<br />
Immunsystem stärken<br />
<strong>gegen</strong> Bakterien, Viren<br />
und <strong>Infektionen</strong><br />
unser Immunsystem besteht unter<br />
anderem aus verschiedenen typen<br />
von immunkompetenten Zellen.<br />
Dazu zählen vor allem weiße Blutkörperchen<br />
wie beispielsweise die<br />
Helfer- und Killerzellen. Diese<br />
Abwehr kräfte des Immunsystems<br />
unterstützen uns tag für tag beim<br />
Kampf <strong>gegen</strong> Krankheitserreger. In<br />
diesem Sinne schützt uns ein gut<br />
funktionierendes Immunsystem vor<br />
<strong>Infektionen</strong> und Erkrankungen.<br />
Zusätzlich senkt ein starkes Immunsystem<br />
aber auch das risiko, an<br />
Krebs zu erkranken.<br />
Höhere Körpertemperatur<br />
<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong><br />
Einen wichtigen Beitrag leistet übrigens<br />
auch das Fieber. Dieses soll<br />
allerdings nicht zu hoch steigen –<br />
vor allem chronisch Kranke sollten<br />
aufpassen, dass das nicht passiert.<br />
Gesunde Menschen sollten hin<strong>gegen</strong><br />
eine frühzeitige Fiebersenkung bei<br />
„banalen“ <strong>Infektionen</strong> vermeiden.<br />
Die Aussage „Fieber senken und Immunsystem<br />
stärken “ ist grundsätzlich<br />
falsch. Denn das Fieber hilft unserem<br />
Immunsystem. Wobei es<br />
Menschen gibt, die bei Infekten kein<br />
oder nur geringes Fieber entwickeln.<br />
Die können ihre Körpertemperatur<br />
dann auch durch ein heißes Bad,<br />
Sauna oder Dampfbad erhöhen und<br />
sich damit ins Schwitzen bringen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 11
Wichtig ist auch, den körpereigenen<br />
Biorhythmus zu unterstützen, indem<br />
man eine gewisse regelmäßigkeit in<br />
die tagesabläufe bringt. Beispielsweise<br />
betrifft das Mahlzeiten oder<br />
das Schlafverhalten.<br />
Lebensstil optimieren<br />
Jeder Mensch kann durch wirksame<br />
Immunhygiene und einem <strong>gesund</strong>en<br />
Lebensstil maßgeblich dazu beitragen,<br />
sein Immunsystem fit zu machen.<br />
Positiv wirkt …<br />
● <strong>gesund</strong>e Ernährung mit den<br />
wichtigsten nährstoffen mit vielen<br />
Vitaminen und Spurenelementen<br />
(v.a. Zink), am besten mit einem<br />
stärkenden Frühstück und einer<br />
warmen Mahlzeit pro tag,<br />
● regelmäßige Bewegung im Freien<br />
an der frischen Luft,<br />
● Stressabbau durch regelmäßige<br />
Entspannung und Erholung,<br />
● ausreichend Schlaf möglichst auch<br />
vor Mitternacht, insbesondere im<br />
Herbst. Das hilft <strong>gegen</strong> Stress und<br />
stärkt generell unsere<br />
Abwehrkräfte.<br />
● Das Immunsystem wird übrigens<br />
bei älteren Menschen durch<br />
trauer sehr geschwächt, junge<br />
Menschen sind da resistenter.<br />
Ausreichend und<br />
<strong>gesund</strong>er Schlaf<br />
Meditation und<br />
Entspannung für<br />
Geist und Seele<br />
Mit den richtigen Maßnahmen die<br />
Abwehrkräfte stärken<br />
Genug Wasser und<br />
Kräutertees mit<br />
Heilpflanzen ohne<br />
Zucker trinken<br />
Hygiene in der<br />
Küche: Obst und<br />
Gemüse gut<br />
waschen<br />
Was das Immunsystem<br />
schwächt, und wie man es<br />
wieder stärken kann<br />
Insbesondere Menschen, die häufig<br />
unter <strong>Infektionen</strong> leiden, sollten sich<br />
bewusst mit ihrem Lebensstil auseinandersetzen.<br />
Oft ergibt eine ehrliche<br />
Analyse konkrete Hinweise, warum<br />
das Immunsystem geschwächt ist.<br />
neben den bereits genannten<br />
Lebensstil-Faktoren können auch<br />
Entschlackungs- oder Fastenkuren<br />
sinnvoll sein. Diese sollten ausschließlich<br />
in Frühjahr und Sommer<br />
durchgeführt werden.<br />
Eine wichtige rolle spielt das Verhältnis<br />
zwischen dem individuellen<br />
Zustand des Immunsystems und wie<br />
krank machend (virulent) die Keime<br />
sind, mit denen man in Berührung<br />
kommt. Denn meistens liegt es am<br />
schwachen Immun system, das den<br />
Körper zu wenig schützt, sodass er<br />
überhaupt erkrankt, und nicht an besonders<br />
„bösen Keimen“.<br />
Vorbeugung und<br />
Behandlung<br />
Grundsätzlich kann man zur Vorbeugung<br />
verschiedene naturstoffe und<br />
nahrungsergänzungsmittel einnehmen,<br />
um die Abwehrkäfte besser zu<br />
unterstützen. Menschen mit chronischen<br />
Krankheiten oder häufigen<br />
Infekten sollten aber auf jeden Fall<br />
einen Arzt konsultieren. Denn dieser<br />
hat in der regel profunde Kenntnisse<br />
zum Immunsystem.<br />
12 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Gesunde Ernährung<br />
mit viel Obst und<br />
Gemüse<br />
Händewaschen und<br />
Händehygiene mit<br />
Desinfizieren<br />
Ruhig und gelassen<br />
bleiben sowie<br />
Stress vermeiden<br />
Wie man sein Immunsystem unterstützen kann<br />
© Liliya Mukhitova / shutterstock.com<br />
Alkohol und<br />
Zigaretten rauchen<br />
vermeiden<br />
Mangel von<br />
Vitaminen und<br />
Spurenelementen<br />
vermeiden<br />
Mit ausreichend<br />
Sport und Bewegung<br />
den Körper in<br />
Schwung halten<br />
Darüber hinaus ist ein Arzt natürlich<br />
auch bei schwereren Symptomen,<br />
die über einen „banalen“ grippalen<br />
Infekt hinausgehen, der richtige<br />
Ansprechpartner.<br />
Dazu gehören etwa die Influenza,<br />
Covid 19, eine Angina, die Bronchitis<br />
oder eine Lungenentzündung.<br />
Antibiotika sparen<br />
Durch die Stärkung von Selbstregulation<br />
und Immunsystem wird der<br />
Körper bei den meisten Menschen so<br />
widerstandsfähig. Dadurch wird<br />
auch Bakterieninfektionen ein Einsatz<br />
von Antibiotika nur noch in<br />
Ausnahmefällen – etwa bei extrem<br />
hohem Fieber, eitrigen Erkrankungen<br />
oder Gefahr einer Sepsis –<br />
erforderlich.<br />
Dies ist nicht nur für jeden Einzelnen<br />
so wichtig. Sondern das ist auch<br />
weltweit betrachtet gesehen ein<br />
wichtiger Beitrag im Kampf <strong>gegen</strong><br />
Antibiotikaresistenzen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 13
© Yuganov Konstantin / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/beste-vorbeugung-haendewaschen/<br />
14 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Händewaschen und<br />
Hygiene als Schutz <strong>gegen</strong><br />
Viren, Bakterien, Pilze & Co<br />
Gründlich Händewaschen schützt vor <strong>Infektionen</strong>.<br />
Dementsprechend bietet effektive Handhygiene den<br />
besten Virenschutz <strong>gegen</strong> Grippe-, Erkältungs- und<br />
Coronaviren.<br />
Viel zu viele Menschen<br />
nehmen es leichtfertig<br />
in Kauf, wegen unzureichender<br />
Hygienemaßnahmen<br />
schwerwiegend zu erkranken.<br />
Den Kontakt mit Bakterien und<br />
Viren kann man zwar nicht ver -<br />
meiden. Doch Händewaschen ist ein<br />
effektiver Virenschutz <strong>gegen</strong> Coronaviren,<br />
Grippe, Erkältung und anderen<br />
<strong>Infektionen</strong>. Denn die Hände<br />
kommen im Alltag ständig mit<br />
Krankheitserregern in Kontakt. Das<br />
geschieht durch türgriffe, Lichtschalter<br />
oder Gegenstände, die<br />
verschiedene Personen angreifen.<br />
Händewaschen als Virenschutz<br />
<strong>gegen</strong> Coronaviren<br />
& Co.<br />
Das klassische Beispiel für die<br />
präventive Wirkung des Hände -<br />
waschens als Virenschutz sind Erkältungskrankheiten<br />
wie Schnupfen<br />
oder Grippe. Händewaschen ver -<br />
ringert hier die Gefahr einer An -<br />
steckung massiv, da die Keimzahl<br />
um mehr als 99 Prozent reduziert<br />
werden kann. rhinoviren etwa<br />
lassen sich zu 65 Prozent auf den<br />
Händen nachweisen, zu 50 Prozent<br />
im nasensekret und zu 39 Prozent<br />
im Speichel.<br />
Grippeviren ihrerseits überleben rund<br />
48 Stunden auf den meisten Oberflächen.<br />
Eine Erkrankung droht vor allem,<br />
wenn die Erreger über die Hände<br />
weiter in die Schleimhäute von<br />
Augen, nase und Mund gelangen.<br />
Im stationären Bereich muss das<br />
Personal grundsätzlich nach jedem<br />
Patientenkontakt die eigenen Hände<br />
im rahmen der Handhygiene mit<br />
einem Desinfektionsmittel desinfiziert<br />
werden. Jedoch auch hier gibt es<br />
Situationen, in denen das klassische<br />
Händewaschen vorrangig ist.<br />
Ein gefährlicher und hartnäckiger<br />
Erreger ist beispielsweise das Bakterium<br />
Clostridium difficile. Sollte man<br />
mit einer möglicherweise infizierten<br />
Person in Kontakt treten, so muss<br />
man unbedingt gründlich Händewaschen.<br />
Denn sonst kann man die<br />
Bakterien nicht entfernen und vollständig<br />
eliminieren.<br />
20 bis 30 Sekunden<br />
braucht sinnvolles<br />
Händewaschen<br />
regelmäßig Händewaschen – sobald<br />
man nach Hause kommt, vor dem<br />
Kochen und Essen, sowie selbstverständlich<br />
nach dem toilettengang –<br />
ist sehr empfehlenswert. um Keime<br />
zu eliminieren, genügt ein kurzes<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 15
Händewaschen aber nicht. Hin<strong>gegen</strong><br />
sollte man die Hände unter fließendem<br />
Wasser halten und anschließend<br />
die Hand innenflächen, Handrücken,<br />
die Fingerspitzen und auch<br />
die Finger zwischenräume sowie die<br />
Fingernägel gründlich einseifen.<br />
Lange genug waschen<br />
Für das gründliche Händewaschen<br />
nicht stark verschmutzter Hände benötigt<br />
man 20 bis 30 Sekunden. um<br />
die residente Hautflora zu entfernen,<br />
was bei der Handhygiene im Krankenhaus<br />
wesentlich ist, muss man<br />
drei Minuten lang mit Seife und<br />
Wasser die Hände waschen.<br />
Seife verwenden und<br />
gründlich trocknen<br />
Seife gehört idealerweise zur reinigung<br />
dazu, weil sie die Oberflächenspannung<br />
von Wasser senkt, das so<br />
besser in Kontakt mit den Schmutzpartikeln<br />
kommt. Überflüssig sind<br />
handelsübliche antibakteriell wirksame<br />
Seifen, da sie Keime nicht besser<br />
entfernen als normale Seifen.<br />
Da der Säureschutzmantel der Haut<br />
eine natürliche Barrierefunktion <strong>gegen</strong><br />
Krankheitserreger darstellt, sind<br />
pH-neutrale Seifen zu bevorzugen.<br />
Flüssigseifen sind hygienischer als<br />
© santypan / shutterstock.com<br />
die klassischen Seifenstücke. Die<br />
temperatur des Wassers spielt übrigens<br />
dabei keine rolle. Es ist aber<br />
sinnvoll, die nassen Hände gründlich<br />
zu trocknen, da Keime im feuchten<br />
Milieu besser überleben können.<br />
Desinfektionsmittel<br />
ersetzen das<br />
Händewaschen nicht<br />
Im Haushalt verwendete Desinfek -<br />
tionsmittel verringern zwar die Anzahl<br />
der Keime, aber man erspart<br />
sich damit das Händewaschen nicht.<br />
Desinfektionsmittel sind vor allem<br />
dann sinnvoll, wenn es<br />
Familienmitglieder gibt, die an einer<br />
hochansteckenden Infektion oder<br />
durch eine mit Immunschwäche<br />
einhergehenden Krankheit,<br />
beispielsweise nach einer<br />
Krebstherapie, leiden.<br />
Jedenfalls ist zu beachten, dass<br />
Desinfektionsmittel nur auf und in<br />
die trockene Haut eingerieben<br />
werden dürfen. Denn auf nasse<br />
Hände aufgetragen, verlieren sie ihre<br />
desinfizierende Wirkung sofort.<br />
Weiter haben die in praktischen<br />
Fläschchen abgefüllten Desinfektionsgels<br />
für unterwegs eher eine psychologische<br />
Wirkung und ersetzen<br />
keinesfalls das Händewaschen.<br />
Richtig Hände<br />
waschen und die<br />
wichtige Pflege<br />
danach<br />
Die intensivere Händehygiene<br />
geht an der Haut nicht spurlos<br />
vorbei. Deshalb brauchen die<br />
Hände auch mehr Pflege.<br />
Tipps zum Eincremen<br />
Im Kampf <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> wie<br />
Grippe und Covid-19 spielt eben<br />
regelmäßiges Händewaschen<br />
und Desinfizieren ein bedeutende<br />
Rolle. Danach sollte man<br />
nicht auf das Eincremen der<br />
Hände verzichten. Dafür sollte<br />
man sich bewusst mehrmals am<br />
Tag Zeit nehmen. Zum Beispiel<br />
nach dem Händewaschen und<br />
vor dem Schlafengehen.<br />
Systematische Pflege<br />
Es ist wichtig, dass man die Hände<br />
gründlich und vollständig eincremt<br />
und keine Hautstellen vernachlässigt.<br />
Ein systematisches<br />
Vorgehen kann dabei helfen.<br />
Erstens sollte man einen haselnussgroßen<br />
Patzen Creme<br />
gleichmäßig auf den Handrücken<br />
verteilen.<br />
Dann eroflt das sorgfältige Einmassieren<br />
der Creme in die Fingerzwischenräume<br />
und Fingerseitenkanten.<br />
Auch die Handinnenflächen<br />
muss man berücksichtigen<br />
und die Daumen nicht<br />
vergessen.<br />
Schließlich sollte man auch die<br />
Nägel und die Nagelfalze eincremen<br />
und die restliche Creme<br />
an den Handgelenken<br />
einmassieren.<br />
So kann man die Hände optimal<br />
pflegen und den Körper vor <strong>Infektionen</strong><br />
schützen.<br />
16 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Regelmässig Lüften,<br />
richtige Raumtemperatur.<br />
Mindest-Luftfeuchtigkeit<br />
In Gebäuden ist eine relative Luftfeuchtigkeit<br />
von 40 bis 60% ideal, um das Coronavirus<br />
SARS-Cov-2 und Influenza viren zu bekämpfen.<br />
Zudem sollte die Raum temperatur<br />
nicht mehr als 22° Celsius betragen.<br />
© Lightspring / shutterstock.com
© peterschreiber.media / shutterstock.com<br />
Pflanzliche Mittel<br />
bei Covid 19<br />
Mit Erfolg konnte die Forschung bei zahlreichen<br />
pflanzlichen Mitteln nachweisen, dass sie bei<br />
<strong>Infektionen</strong> der Atemwege sehr gut <strong>gegen</strong> die<br />
Beschwerden wirken und das Wohlbefinden<br />
steigern. Manche davon helfen sogar direkt<br />
<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> und <strong>gegen</strong> die Vermehrung<br />
von Coronaviren.<br />
https://medmix.at/immunsystem-infektionen/<br />
18 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 4 2022 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Seit Beginn des Jahres 2020 hält das<br />
Coronavirus Sars-CoV-2 die Menschen rund um<br />
den Globus in Atem. Die Infektionskrankheit<br />
Covid 19 brachte viele Gesundheitssysteme<br />
weltweit an ihre Grenzen. Auch, um<br />
wirtschaftlich ärmere Länder bei der Behandlung<br />
der Covid-Patienten zu unterstützen,<br />
haben deshalb sehr viele Forscher sowie die<br />
Welt<strong>gesund</strong>heitsorganisation WHO auch<br />
zahl reiche Analysen zu alternativen,<br />
günstigeren natürlichen Therapien gemacht.<br />
Und das mit Erfolg.<br />
Verschiedene pflanzliche<br />
Mittel können eine gute<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Covid 19<br />
entfalten. und zwar zur<br />
Behandlung sowie zur Prävention einer<br />
Infektion mit Sars-CoV-2. unter<br />
dem Strich sind zahlreiche naturstoffe<br />
und Pflanzengemische in der<br />
Lage, die Symptome von Covid 19 zu<br />
verbessern beziehungsweise zu lindern.<br />
Außerdem erhöhen die pflanzlichen<br />
Mittel die Heilungsrate.<br />
Wirkung von Naturstoffen<br />
<strong>gegen</strong> Coronaviren<br />
Im Fokus vieler Studien zur Vorbeugung<br />
und Behandlung von Covid 19<br />
standen pflanzliche Mittel und naturstoffe<br />
sowie nährstoffe und Mikronährstoffe.<br />
Zusammenfassend<br />
kann man heute festhalten, dass die<br />
bestehenden Daten zeigen, dass die<br />
untersuchten naturstoffe bei Covid<br />
19 effektiv die therapie verbessern<br />
und das Wohlbefinden der Erkrankten<br />
steigern können. Obendrein verursachten<br />
die pflanzlichen therapien<br />
keine schwerwiegenden unerwünschten<br />
nebenwirkungen.<br />
Pflanzliche Mittel, die sich<br />
für die Selbst behandlung<br />
von Covid 19 eignen<br />
Die offiziellen Empfehlungen zur<br />
Selbstbehandlung der SArS-Cov-2-<br />
Krankheit Covid 19 umfassten vor allem<br />
Selbstisolierung, ruhe, ausreichend<br />
Zufuhr von Flüssigkeit sowie<br />
die Verwendung von nSAr (aber nur<br />
bei hohem Fieber).<br />
Man kann allerdings davon ausgehen,<br />
dass viele Covid-19-Patienten<br />
zudem auch pflanzliche Mittel verwendeten,<br />
um die Symptome zu lindern.<br />
Forscher untersuchten deswegen<br />
die nutzen- risiko-Bewertung<br />
verschiedener ausgewählter pflanzlicher<br />
Mittel.<br />
Dazu hat man vor allem die Wirkung<br />
jener naturstoffe und pflanzlicher<br />
Gemische untersucht, die man<br />
traditionell bereits bei Atemwegs -<br />
erkrankungen einsetzte. Man ging<br />
der Frage nach, ob sich diese pflanzlichen<br />
Mittel auch zur Selbstbehandlung<br />
bei Covid 19 eignen.<br />
Die Auswahl der pflanzlichen Mittel<br />
basierte hauptsächlich auf Arzneipflanzen,<br />
die von der WHO und der<br />
EMA bei Erkrankungen der Atem -<br />
wege gelistet sind.<br />
Einige andere pflanzliche Heilmittel<br />
wurden jedoch aufgrund ihrer weit<br />
verbreiteten Anwendung bei<br />
Atemwegs erkrankungen ebenfalls in<br />
die Analyse einbezogen.<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 4 2022 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 19
TCM-Medizin bei Covid 19<br />
Mehrere Studien zeigten, dass einige<br />
pflanzliche Mittel der traditionellen<br />
chinesischen Medizin bei der therapie<br />
von Covid 19 wirksam sind.<br />
Verschiedene Heilpflanzen und Heilkräutern<br />
konnten in Corona-Studien<br />
eine vielversprechende hemmende<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> das Coronavirus<br />
SArS-Cov-2 und damit <strong>gegen</strong> Covid<br />
19 entfalten. Das waren unter anderem<br />
Einjähriger Beifuß (Artemisia<br />
annua), Duftnessel (Agastache rugosa<br />
auch als Koreaminze oder riesenysop<br />
bekannt), tragant (Astragalus<br />
membranaceus), Senna alata (Cassia<br />
alata), Ecklonia cava, Gurmar (Gymnema<br />
sylvestre), chinesisches Süssholz<br />
(Glycyrrhizae uralensis), Molchschwanz<br />
(Eidechsenschwanz Houttuynia<br />
cordata), Lindera aggregata,<br />
Spinnenlilie (Lycoris radiata), Mollugo<br />
mult, Pyrrosia lingua, Saposhnikoviae<br />
divaricate und Guduchi (tinospora<br />
cordifolia) .<br />
In diesem Sinne konnten beispielsweise<br />
auch Kräuterextrakte aus vier<br />
verschiedenen Pflanzen – und zwar<br />
dem Einjährigem Beifuß, Lindera aggregata,<br />
Pyrrosia lingua sowie<br />
Spinnenlilie – eine bemerkenswerte<br />
antivirale Wirkung <strong>gegen</strong> SArS-CoV<br />
entfalten.<br />
Lianhua Qingwen<br />
Schließlich gilt das auch für das<br />
pflanzliche Mittel Lianhua Qingwen,<br />
das aus dem alten rezept yin Qiao<br />
San und Ma Xing Shi Gan mittels<br />
Abkochung hergestellt wird.<br />
Dazu zeigten Covid-19-untersuchungen,<br />
dass man mit der chinesischen<br />
Medizin Lianhua Qingwen wichtige<br />
klinische Symptome wirksamer<br />
behandeln konnte.<br />
Selbstbehandlung mit<br />
pflanzlichen Mitteln<br />
versus Paracetamol,<br />
Ibuprofen und Codein<br />
In einer anderen Studie haben Forscher<br />
Möglichkeiten zur Selbstbehandlung<br />
von erwachsenen Covid<br />
19-Patienten mit frühen und leichten<br />
grippeähnlichen Symptomen und<br />
ohne Grunderkrankungen untersucht.<br />
Dazu verglich man gängige<br />
Medikamente sowie bewährte<br />
pflanzliche Mittel. Das nutzenrisiko-Verhältnis<br />
aller Behand -<br />
lungen wurde mit positiv, vielversprechend,<br />
negativ und unbekannt<br />
eingestuft.<br />
Bei der nutzen-risiko-Bewertung<br />
bekamen 5 pflanzliche Mittel die<br />
Einstufung positiv. und zwar waren<br />
das Althaea officinalis (Eibisch),<br />
Commiphora molmol (Myrrhe),<br />
Glycyrrhiza glabra (Echtes Süßholz),<br />
Hedera helix (Efeu) und Sambucus<br />
nigra (Schwarzer Holunder).<br />
Zudem bekamen 12 weitere pflanzliche<br />
Mittel die Einstufung vielversprechend.<br />
und zwar waren das Allium<br />
sativum (Knoblauch), Andrographis<br />
paniculata (Kalmegh), Echinacea<br />
angustifolia und Echinacea purpurea<br />
(Sonnenhut), ätherisches Öl von<br />
Eucalyptus globulus (Eukalyptus),<br />
Justicia pectoralis, Magnolia officinalis,<br />
Mikania glomerata, Pelargonium<br />
sidoides (Kapland-Pelargonie),<br />
Pimpinella anisum (Anis), Salix sp<br />
(Weide) und Zingiber officinale<br />
(Ingwer). Den übrigen Pflanzen<br />
wurden moderate Wirkungen<br />
zugesprochen.<br />
Mehrere pflanzliche Mittel<br />
den Medikamenten zur<br />
Selbstbehandlung bei<br />
Covid 19 überlegen<br />
Bei der gleichen Bewertung war übrigens<br />
nur Ibuprofen vielversprechend.<br />
Hin<strong>gegen</strong> konnten die Forscher<br />
für die Verwendung von Paracetamol<br />
und / oder Codein keine<br />
überzeugenden Beweise finden.<br />
Viele Corona-Studien zeigen, dass einige<br />
pflanzliche Mittel den Medikamenten<br />
zur Selbstbehandlung bei<br />
Covid 19 überlegen sind.<br />
unter dem Strich besteht ausreichend<br />
Evidenz dafür, dass erkrankte<br />
Personen pflanzliche Mittel zur<br />
Selbstbehandlung <strong>gegen</strong> frühe und<br />
© Svetlana123 / shutterstock.com<br />
20 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Es gibt zahlreiche<br />
bewährte pflanzliche<br />
Mittel, die aufgrund<br />
ihrer weit verbreiteten<br />
Verwendung bei der<br />
Selbstbehandlung von<br />
Erkrankungen der<br />
Atemwege zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Nachstehend findet<br />
sich eine<br />
vielversprechende<br />
Auswahl solcher<br />
wirksamen Pflanzen<br />
und Naturstoffe.<br />
Auswahl pflanzlicher<br />
Mittel <strong>gegen</strong><br />
Beschwerden bei<br />
Covid 19 und<br />
anderen<br />
Erkrankungen der<br />
Atemwege<br />
milde grippeähnliche Symptome einsetzen<br />
sollten. Die pflanzlichen Mittel<br />
verbessern vor allem auch das<br />
allgemeine Wohlbefinden der Covid-<br />
19-Patienten. In diesem Sinne bietet<br />
die Behandlung mit pflanzlichen<br />
Mitteln und Heilpflanzen auch das<br />
positive Gefühl, sich wirksam selbst<br />
behandeln zu können.<br />
<strong>Hilfe</strong> durch Ernährung und<br />
Lebensmittel<br />
Eine weitere Metaanalyse zeigte übrigens,<br />
dass auch mehrere vielversprechende<br />
natürliche nährstoffe in<br />
der Ernährung sowie in funktionellen<br />
Lebensmitteln sehr gute Wirkungen<br />
<strong>gegen</strong> Covid 19 entfalten.<br />
Die bekanntesten Beispiele für<br />
solche nährstoffe in unseren<br />
nahrungsmitteln sind die klassischen<br />
<strong>gesund</strong>en Lebensmittel<br />
Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer und<br />
Kurkuma sowie zahlreiche andere<br />
Obst- und Gemüsearten.<br />
Knoblauch<br />
(Allium sativum)<br />
Knoblauch ist bekanntlich ein nützliches<br />
Mittel bei Erkältung und Husten<br />
sowie <strong>gegen</strong> andere Symptome<br />
einer Grippe. Außerdem unterstützt<br />
er die Behandlung einer Bronchitis<br />
sowie von wiederkehrenden <strong>Infektionen</strong><br />
der oberen Atemwege.<br />
Süßholzwurzel und<br />
Lakritze<br />
(Glycyrrhiza glabra)<br />
Für die gute Wirkung der Süßholzwurzel<br />
und von Lakritze ist hauptsächlich<br />
der Inhaltsstoff Glycyrrhetinsäure<br />
(Glycyrrhizin) verantwortlich.<br />
Er entfaltet gute Wirkung bei<br />
Erkältungen und Atemwegserkrankungen<br />
sowie auch <strong>gegen</strong> Covid 19.<br />
In der frühen chinesischen Medizin<br />
gehörte die Süß holzwurzel (Glycyrrhiza<br />
glabra) zu den zehn wichtigsten<br />
Heilpflanzen. Zudem setzten arabische<br />
Ärzte die Süßholzwurzel <strong>gegen</strong><br />
Dysmenorrhoe ein. Alte chinesische<br />
Aufzeichnungen beschreiben auch<br />
die Anwendung von Süßholzwurzel<br />
bei Ödemen. In Japan soll die Süßholzwurzel<br />
auch heute noch bei<br />
hyper androgenetischen Frauen den<br />
Eisprung auszulösen.<br />
Einjähriger Beifuß<br />
(Artemisia annua)<br />
Beifuß-Extrakte können auch die<br />
SArS-CoV-2-Infektion hemmen. Für<br />
die antivirale Wirkung der Extrakte<br />
sollen Artemisinin sowie Flavonoide<br />
verantwortlich sein. Vermutlich<br />
kann die Kombination dieser naturstoffe<br />
einer Coronavirus-Infektion<br />
ent<strong>gegen</strong>wirken. Die Inhaltsstoffe<br />
der Artemisia annua hemmen<br />
einerseits das Eindringen und die<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 21
© wasanajai / shutterstock.com<br />
Bei der Bewertung von 39 pflanzlichen Mitteln als sinnvolle Behandlung bei COVID 19<br />
zeigten sich 5 Heilpflanzen positiv und 12 vielversprechend. Bei den übrigen pflanzlichen<br />
Mitteln war das Ergebnis nicht klar. Bei der gleichen Bewertung war übrigens<br />
nur Ibuprofen vielversprechend, nicht hin<strong>gegen</strong> Paracetamol und Codein.<br />
22 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Vermehrung von Viren. Andererseits<br />
entfalten sie auch eine gute Wirkung<br />
<strong>gegen</strong> oxidativen Stress und Entzündungen.<br />
Schließlich kann Einjähriger<br />
Beifuß auch die Beschwerden bei<br />
Lungenschäden lindern.<br />
Zitronengras<br />
(Cymbopogon citratus)<br />
Zubereitungen mit Zitronengras<br />
kann man sehr gut bei verschiedenen<br />
<strong>Infektionen</strong> der Atemwege wie Grippe<br />
und Covid 19 einsetzen. Dieses<br />
weit verbreitete und sichere pflanzliche<br />
Mittel bietet eine entzündungshemmende<br />
Wirkung auf die Atemwege<br />
und kann dabei helfen, die Beschwerden<br />
bei Atemwegserkrankungen<br />
zu lindern.<br />
Hierzu man 1 bis 2 Gramm der getrockneten<br />
Blätter oder 4 bis 5<br />
Gramm frischer Blätter als tee<br />
zubereiten. Wobei sich das trinken<br />
von 150 ml tee bis zu dreimal täglich<br />
bewährt hat.<br />
Eibisch<br />
Althaea officinalis<br />
Eibisch ist bei Atemwegserkrankungeneine<br />
eine altbewährte Heilpflanze.<br />
Man verwendet sie bei trockenem,<br />
reizbaren Husten und reizungen<br />
der Mund- und rachenschleimhaut.<br />
Zur entzündungshemmenden<br />
und beruhigenden Wirkung von Eibisch<br />
auf die Atemwege sowie <strong>gegen</strong><br />
Husten gibt es sehr gute Studien.<br />
Bewährte Zubereitungen sind dreimal<br />
täglich 0,5–5,0 Gramm in 150<br />
ml Wasser als Mazerat (Kaltwasserauszug,<br />
Kaltauszug). Weiter hat sich<br />
ein Eibischwurzelsirup in einer<br />
tagesdosis von 2,0-8,0 ml bewährt.<br />
Lonicera japonica<br />
(Japanisches Geißblatt)<br />
Das weit verbreitete pflanzliche<br />
tCM-Mittel Lonicera japonica (Jin<br />
yin Hua oder Japanisches Geißblatt)<br />
entfaltet eine gute Wirkung bei<br />
<strong>Infektionen</strong> und ist ein wichtiger<br />
Bestandteil von wirksamen tCM-<br />
Kräutermischungen <strong>gegen</strong> Covid 19.<br />
Kalmegh<br />
Andrographis paniculata<br />
Kalmegh ist ein beliebtes pflanzliches<br />
Mittel unter anderem auch bei<br />
Atemwegserkrankungen. Die exotische<br />
Heilpflanze entfaltet <strong>gesund</strong>heitliche<br />
Effekte <strong>gegen</strong> die Symptome<br />
einer Erkältung und Influenza<br />
sowie bei anderen <strong>Infektionen</strong> der<br />
oberen Atemwege. Andrographis paniculata<br />
wirkt auch ausgeprägt <strong>gegen</strong><br />
SArS-2, und zwar <strong>gegen</strong> die Vermehrung<br />
der Coronaviren.<br />
Außerdem ist Kalmegh <strong>gegen</strong> die<br />
Symptome Husten und Fieber sowie<br />
Kopfschmerzen und Halsschmerzen<br />
ebenfalls wirksam.<br />
Als bewährte Zubereitung gilt die<br />
Abkochung von 1 bis 3 Gramm, dreimal<br />
täglich angewendet.<br />
Roter Sonnenhut<br />
Echinacea purpurea<br />
Sonnenhut-Präparate wurden seit<br />
vielen Jahren <strong>gegen</strong> Grippe und Erkältung<br />
klinisch getestet. Echinacea<br />
kann bei der Linderung von Atemwegsbeschwerden<br />
nützlich sein, indem<br />
seine naturstoffe eine beruhigende<br />
Wirkung auf die Atemwege<br />
ausüben. Insgesamt liefern viele klinische<br />
Studien Hinweise darauf, dass<br />
Echinacea-Präparate sowohl bei der<br />
Behandlung (Verringerung von Symptomen<br />
und Dauer) als auch bei der<br />
Vorbeugung von Erkältungen wirksam<br />
sind. Dabei helfen die<br />
Zubereitungen durch ihre Virus abtötende<br />
(viruzide) und antivirale<br />
(vermehrungshemmende) Wirkung<br />
auch <strong>gegen</strong> Viren und können<br />
positive Effekte für das Immun -<br />
system entfalten. Es ist aber ratsam,<br />
ein handelsübliches Präparat mit<br />
definierter Zusammensetzung und<br />
angemessener Dosis zu verwenden.<br />
Eukalyptus<br />
Eucalyptus globulus<br />
Im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen<br />
bieten die Inhaltsstoffe<br />
von Eucalyptus globulus gute beruhigende<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> die Beschwerden.<br />
Vor allem <strong>gegen</strong> Husten<br />
sowie bei reizungen von Hals und<br />
rachen.<br />
In neuen untersuchungen konnten<br />
Forscher für Eucalyptus globulus sogar<br />
vielversprechende Wirkungen für<br />
Covid-19 -Patienten zeigen. Außerdem<br />
wirkt Eukalyptusöl wohltuend<br />
auf Haut und Schleimhaut.<br />
Eine bewährte Anwendung ist der<br />
tee mit getrockneten Blättern von<br />
Eucalyptus globulus, wie 1,5 bis 3<br />
Gramm in 150 ml. Denn tee kann<br />
man bis zu viermal täglich trinken.<br />
Efeu und Efeuextrakte<br />
Hedera-Helix<br />
Seit Jahrhunderten schätzen die<br />
Menschen die gute Heilkraft des<br />
Efeu (Hedera helix L.) bei Infekte<br />
der Atemwege. Heutzutage setzt man<br />
Zubereitungen aus Efeublättern vor<br />
allem bei Erkrankungen der Atemwege<br />
ein. Vor allem die Behandlung<br />
von Husten unterstützen Efeu-Präparate<br />
mit ihren sekretolytischen, expektorierenden<br />
sowie bronchospasmolytischen<br />
Wirkungen. Denn die<br />
naturstoffe der Hedera helix helfen,<br />
dass der Schleim in den Atemwegen<br />
dünnflüssig wird. Zudem erleichtern<br />
die Efeu-Wirkstoffe den Auswurf des<br />
Schleims und wirken <strong>gegen</strong> Krämpfe<br />
der Bronchien.<br />
Übrigens sollte man unbedingt ein<br />
bewährtes pharmazeutisches Präparat<br />
mit einer definierten Zusammensatzung<br />
und einer angemessenen<br />
Dosis verwenden.<br />
Myrrhe<br />
Commiphora myrrha<br />
Myrrhe-Präparate wirken reizhemmend<br />
und helfen <strong>gegen</strong> Viren. Sie<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 23
© Madeleine Steinbach / shutterstock.com<br />
wirken auch <strong>gegen</strong> Entzündungen<br />
und fördern die Linderung von<br />
Atemwegsbeschwerden. Die therapeutischen<br />
Wirkungen von Commiphora-Myrrhe<br />
unterstützen einen<br />
normalen, unkomplizierten Verlauf<br />
von Covid 19. Der klinische nachweis<br />
dafür ist hoch. Übrigens ist die<br />
auch die Wirksamkeit von Myrrhe-<br />
Mundwässern zur Bekämpfung von<br />
Covid 19 (dreimal täglich Spülen<br />
oder Gurgeln) vielversprechend.<br />
Kapland-Pelargonie<br />
Pelargonium sidoides<br />
Die naturstoffe von Pelargonium<br />
sidoides, der Kapland-Pelargonie,<br />
stärken das Immunsystem und<br />
helfen <strong>gegen</strong> Atemwegsinfekte.<br />
Die Anwendung der Kapland-Pelargonie<br />
verringert die Schleimproduktion<br />
und verbessert den Husten bei<br />
akuter Bronchitis. Dementsprechend<br />
sind Erkältung, Husten und Bronchitis<br />
sowie andere <strong>Infektionen</strong> der<br />
Atemwege wie auch Grippe und Covid<br />
19 wichtige Anwendungsgebiete.<br />
Beispielsweise entfalten Extrakte aus<br />
der Wurzel der Kapland-Pelargonie<br />
vielversprechende Effekte <strong>gegen</strong><br />
Viren und Bakterien und hatten damit<br />
in der Corona-Pandemie potente<br />
Eigenschaften <strong>gegen</strong> Covid 19.<br />
Am häufigsten verwendet man orale<br />
tropfen, Extrakte sowie Sirup-<br />
Zubereitungen.<br />
Schwarzer Holunder<br />
Sambucus nigra<br />
Schwarzer Holunder kann ebenfalls<br />
<strong>gegen</strong> Bakterien und Viren helfen.<br />
Zudem bietet Schwarzer Holunder<br />
weitere sehr gute <strong>gesund</strong>heitliche<br />
Vorteile wie die Wirkung <strong>gegen</strong> Entzündungen.<br />
Auch die Wirkung von<br />
Zubereitungen mit Schwarzem Holunder<br />
<strong>gegen</strong> akute Virusinfektionen<br />
der Atemwege sowie <strong>gegen</strong> Covid 19<br />
konnte bestätigt werden.<br />
Weiter gibt es Hinweise für die Wirksamkeit<br />
eines wässrigen Extrakts aus<br />
Holunderbeeren bei Influenza und<br />
Erkältung. Zudem bringen die Beeren<br />
auch <strong>gesund</strong>e, antioxi dative Effekte.<br />
Der klinische Beweis ist hoch,<br />
pflanzliche Arzneimittel mit Schwarzer<br />
Holunder gelten als sehr sichere<br />
pflanzliche Mittel.<br />
Holunderblütensirup schmeckt<br />
übrigens lecker und ist <strong>gesund</strong>.<br />
Zudem man kann ihn einfach selber<br />
machen.<br />
Spitzwegerich<br />
Commiphora myrrha<br />
Spitzwegerich, Plantago lanceolata,<br />
ist ein bewährtes pflanzliches Mittel<br />
bei Erkrankungen der Atemwege,<br />
Pharyngitis und Fieber. Der Spitz -<br />
wegerich ist vor allem ein bewährtes<br />
Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten. Gut dokumentiert<br />
sind auch gute Effekte bei<br />
Atemweg-Katarrhen und Mund-rachenschleimhaut-Entzündungen.<br />
Hilfreich ist Spitzwegerich-tee bei<br />
Problemen mit den Atemwegen wie<br />
bei Grippe und Covid 19.<br />
Baikal-Helmkraut<br />
Scutellaria baicalensis<br />
Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis)<br />
entfaltet bei Patienten mit<br />
24 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Covid 19 sehr gute Wirkung. In diesem<br />
Sinne konnte ein Extrakt von<br />
Scutellaria baicalensis, Scutellariae<br />
radix, sehr gute Effekte <strong>gegen</strong><br />
SArS-CoV entfalten, indem es beispielsweise<br />
auch die Vermehrung der<br />
Viren hemmen konnten.<br />
Wobei Huang qin (Scutellariae radix,<br />
die getrockneten Wurzeln von<br />
Scutellaria baicalensis Georgi) eine<br />
wichtige chinesische Kräutermedizin<br />
ist. Die Inhaltsstoffe der Baikal-<br />
Helmkraut-Wurzel haben übrigens<br />
ein gutes Sicherheitsprofil.<br />
Thymian<br />
Thymus vulgaris<br />
thymian gehört zu den wichtigsten<br />
Heilpflanzen bei Erkältungen, Husten<br />
und Bronchitis. Das ätherische<br />
thymianöl mit dem wichtigen Wirkstoff<br />
thymol setzt man in der traditionellen<br />
Medizin seit langem als<br />
schleimlösende, entzündungshemmende,<br />
antivirale, antibakterielle<br />
und antiseptische Mittel ein. Die enthaltenen<br />
Verbindungen von Polyphenolen<br />
können vor allem auch für<br />
die Behandlung von Covid 19 nützlich<br />
sein. unter dem Strich kommen<br />
thymian-Zubereitungen jedenfalls<br />
hauptsächlich bei der Behandlung<br />
der oberen Atemwege zum Einsatz.<br />
Ingwer<br />
Zingiber officinale<br />
Seit jeher hat sich Ingwer <strong>gegen</strong> Erkältung<br />
und Husten bewährt. Denn<br />
Zingiber officinale eignet sich als<br />
entzündungshemmende therapie im<br />
Zusammenhang mit Erkrankungen<br />
der oberen Atemwege. Als pflanzliches<br />
Mittel kann Ingwer auch bei der<br />
Linderung von Atemwegsbeschwerden<br />
nützlich sein. Beliebte Anwendungen<br />
sind Ingwertee mit frischem<br />
Zitronensaft und echtem Bienenhonig<br />
sowie Ingwerwasser.<br />
Anis<br />
Pimpinella anisum<br />
Die traditionelle Verwendung von<br />
Anis als Behandlung von Husten im<br />
Zusammenhang mit Erkrankungen<br />
der oberen Atemwege gilt als sinnvoll.<br />
Das gute Sicherheitsprofil ermöglicht<br />
aber auch eine sinnvolle<br />
und wohltuende Verwendung zur<br />
Linderung früher Symptome von<br />
COVID-19.<br />
Schwarzkümmel<br />
Nigella sativa<br />
Alles in allem bietet Schwarzkümmel<br />
verschiedene Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren<br />
und Bakterien sowie bei Entzündungen.<br />
Zudem ent faltet es immunmodulatorischen<br />
Eigenschaften zur<br />
Stärkung des Immunsystems.<br />
Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl<br />
sind mit ihrem wichtigen Inhaltsstoff<br />
thymoquinon laut mehrerer<br />
Studien aber auch <strong>gegen</strong> die<br />
Coronavirus-Erkrankung Covid 19<br />
sehr vielversprechend. Dabei sind<br />
auch die Wirkungen <strong>gegen</strong> Asthma<br />
sowie von Entzündungen und <strong>Infektionen</strong><br />
relevant.<br />
In der arabischen Medizin haben<br />
Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl<br />
seit Jahrtausenden einen sehr<br />
hohen Status als natürliche Mittel<br />
bei vielen Krankheiten.<br />
Im Grunde genommen scheint für<br />
den Erfolg einer Schwarzkümmelöl-<br />
Behandlung von Covid 19 der Inhaltsstoff<br />
thymoquinon ausschlaggebend<br />
zu sein.<br />
© PhotoLife_Style / shutterstock.com<br />
Jamaika-Thymian<br />
(Plectranthus amboinicus)<br />
Jamaika-thymian (Plectranthus amboinicus)<br />
bezeichnet man auch als<br />
Spanischer thymian sowie Mexikanischer<br />
oder Kubanischer Oregano.<br />
Wobei man auf die Inhaltsstoffe von<br />
Plectranthus amboinicus vor allem<br />
bei Asthma und zur Linderung von<br />
Erkältung, Kopfschmerzen und<br />
Fieber vertraut. Dementsprechend<br />
sind die naturstoffe des Jamaikathymians<br />
mit ihrer ent zündungs -<br />
hemmenden Wirkung, aber auch<br />
<strong>gegen</strong> Beschwerden der Atemwege<br />
bei Covid 19 nützlich.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 25
Naturstoffe <strong>gegen</strong> Coronaviren<br />
am Prüfstand<br />
Verschiedene Heilpflanzen und Kräuter<br />
konnten in einer aktuellen untersuchung<br />
eine vorbeugende Wirksamkeit<br />
beziehungsweise anti virale Wirkung <strong>gegen</strong><br />
verschiedene Viren wie auch Coronaviren entfalten.<br />
und zwar waren das:<br />
Echter Thymian<br />
(Thymus vulgaris)<br />
Zitronenmelisse<br />
oder Melisse<br />
(Melissa officinalis)<br />
Ysop<br />
(Hyssopus officinalis)<br />
Pfefferminze<br />
(Mentha Piperita)<br />
Echter Salbei,<br />
Garten-/Küchen-Salbei<br />
(Salvia officinalis)<br />
Mongolischer<br />
Tragant,<br />
Tragantwurzel<br />
(Astragalus<br />
membranaceus)<br />
Bergkalaminthe,<br />
Berg-Bohnenkraut<br />
(Satureja montana)<br />
Oregano<br />
(Origanum vulgare)<br />
Der Einsatz von Extrakten dieser Heilpflanzen brachten<br />
vor beziehungsweise während der Covid-<br />
Infektion antivirale Wirkung. In weiteren Studien<br />
zeigten zudem noch verschiedene andere pflanzliche<br />
Mittel aussichtsreiche Wirkungen unter anderem<br />
auch <strong>gegen</strong> Coronaviren.<br />
26 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
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Hausmittel und<br />
Erkältungsmittel, die<br />
<strong>gegen</strong> Husten und<br />
Schnupfen helfen<br />
Bevor man<br />
beliebte<br />
Erkältungs -<br />
mittel einsetzt<br />
und empfiehlt,<br />
sollte man<br />
wissen, was bekannte<br />
Hausmittel<br />
wie<br />
Honig, Zwiebel<br />
und Vitamin C<br />
etc. wirklich<br />
bringen.<br />
https://medmix.at/hausmittel-erkaeltungsmittel-die-<strong>gegen</strong>-husten-und-schnupfen-helfen/<br />
© Africa Studio / shutterstock.com<br />
28 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Es gibt zahlreiche Heilmittel,<br />
Hausmittel und<br />
Erkältungsmittel, die<br />
<strong>gegen</strong> Husten und<br />
Schnupfen wirken und <strong>gegen</strong> die unangenehmen<br />
Beschwerden lindern<br />
helfen. Allerdings ist es bei<br />
Schnupfen, niesen, verstopfter nase<br />
und Husten oft nicht leicht, die dafür<br />
verantwortlichen Krankheitskeime,<br />
meist Erkältungsviren, in Schach zu<br />
halten.<br />
Pflanzliche Mittel wie Knoblauch<br />
und Zwiebeln helfen gute <strong>gegen</strong> Husten<br />
und Schnupfen. Hausmittel und<br />
Erkältungsmittel wie Honig, Zink,<br />
Vitamin C, heiße Flüssigkeiten sowie<br />
Salzwasser haben ebenfalls eine große<br />
Bedeutung.<br />
Honig als Hausmittel und<br />
Erkältungsmittel<br />
Im Grunde genommen ist Honig ein<br />
bewährtes Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten<br />
und Schnupfen. Beispielsweise kann<br />
man Honig mit einem tee mit wertvollen<br />
Kräutern oder heißem Zitronenwasser<br />
vermischen. Solche Anwendungen<br />
konnten zur Linderung<br />
<strong>gegen</strong> Husten bei Kindern und <strong>gegen</strong><br />
Halsschmerzen bei Erwachsenen eine<br />
gute Wirkung entfalten.<br />
Im Zuge einer uS-Studie an der<br />
Mayo Klinik haben Forschende unlängst<br />
Kindern mit <strong>Infektionen</strong> der<br />
oberen Atemwege im Alter von 2<br />
Jahren und älter vor dem Schlafengehen<br />
bis zu 2 teelöffel (10 Milliliter)<br />
Honig gegeben.<br />
Diese Behandlung konnte den Hustenreiz<br />
während der nacht verringern<br />
sowie den Schlaf erleichtern.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSy-<br />
StEM | MEDMIX 29
Zudem sollte man daran denken, dass der Husten den Schleim aus den<br />
Atemwegen abtransportieren sollte. Wenn Erwachsene oder ihre<br />
Kinder ansonsten <strong>gesund</strong> sind, müssen Sie also den Husten nicht<br />
unterdrücken.<br />
tatsächlich war in dieser Studie die<br />
Wirksamkeit von Honig gleichauf<br />
mit bekannten Hustenmitteln. Die<br />
verwendete Honigsorte war Buchweizenhonig,<br />
wobei man eine sehr<br />
dunkle Sorte mit kräftigem<br />
karamellartigen Eigengeschmack<br />
einsetzte. Wobei jede Honigsorte das<br />
Kratzen im Hals lindern sollte. Jedenfalls<br />
kann man Kindern mit Erkältung<br />
durchaus einen Löffel Honig<br />
vor dem Schlafengehen oder nach<br />
Bedarf geben.<br />
Bei Honig ist aber auch Vorsicht<br />
geboten, wegen der Gefahr von Säuglingsbotulismus,<br />
einer seltenen,<br />
schweren Lebensmittelvergiftung.<br />
Deswegen sollte man kleinen Kindern,<br />
die jünger als ein Jahr sind,<br />
keinesfalls Honig geben.<br />
Vitamin C<br />
Ob Vitamin C als Erkältungsmittel<br />
<strong>gegen</strong> Husten und Schnupfen sehr<br />
effektiv ist, ist nicht so klar. Es gibt<br />
einige Studien, die darauf hindeuten,<br />
dass das Vitamin C die Dauer einer<br />
Erkältung verkürzen könnte. Allerdings<br />
zeigen andere untersuchungen<br />
wenig bis keinen nutzen. Denn keine<br />
größere Studie ergab, dass Vitamin C<br />
die Auswirkungen einer Influenza<br />
lindern oder auch vor einer Erkältung<br />
schützen könnte.<br />
Die Forschung zeigt aber auch, dass<br />
bei einer Behandlung der Erkältung<br />
eine zusätzliche Versorgung mit Vitamin<br />
C sehr wichtig ist, wenn der<br />
Körper einen Mangel an Vitamin C<br />
aufweist. Das gilt beispielsweise für<br />
viele Menschen, die in kalten Klimazonen<br />
leben und einen niedrigeren<br />
Vitamin-C-Level haben. In diesen<br />
Fällen kann eine Ergänzung mit Vitamin<br />
C einen gewissen Schutz bieten.<br />
unter dem Strich gilt das Vitamin<br />
C in der regel als sicher. nur<br />
hohe Dosen können Probleme bei<br />
der Verdauung – wie Durchfall und<br />
Übelkeit – verursachen.<br />
Zink<br />
Auch das Spurenelement Zink gilt als<br />
bewährtes und wirksames Hausmittel<br />
und Erkältungsmittel <strong>gegen</strong> Husten<br />
und Schnupfen. Eine umfassende<br />
Analyse von Forschungsergebnissen<br />
zur Anwendung von Zink ergab,<br />
dass die Einnahme von Zinkpräparaten<br />
während der ersten tagen der<br />
Erkältung die Krankheit verkürzen<br />
kann. Aber weil die Präparate keiner<br />
regulierung unterliegen, kann man<br />
sich nicht immer auf rezeptur und<br />
Effektivität verlassen.<br />
unter dem Strich zeigte sich, dass<br />
Präparate mit Zink bei Menschen<br />
eine Erkältung verhindern helfen,<br />
wenn man den Mineralstoff vor<br />
allem über einen Zeitraum von etwa<br />
5 Monaten kontinuierlich einnimmt.<br />
Menschen mit Zinkmangel haben<br />
meist auch ein geschwächtes Immunsystem.<br />
Das bedeutet aber nicht,<br />
dass sie zusätzlich Zink einnehmen<br />
müssen.<br />
Produkte aus Vollkorn sind beispielsweise<br />
reich an Zink. unter dem<br />
Strich bietet eine ausgewogene Ernährung<br />
ja vieles, was der Körper<br />
braucht. Zink in hohen Dosen kann<br />
übrigens auch giftig sein.<br />
Heiße Flüssigkeiten gelten<br />
als wirksame Hausmittel<br />
und Erkältungsmittel<br />
<strong>gegen</strong> Husten und<br />
Schnupfen<br />
Es ist schon lange bekannt, dass heiße<br />
Flüssigkeiten bei einer Erkältung mit<br />
Husten, Schnupfen, niesen und einer<br />
verstopften nase helfen. Eine<br />
tasse heißer tee fördert beispielsweise,<br />
den Schleim in den Atem -<br />
wegen und den nebenhöhlen zu<br />
lockern. Infolgedessen kann der<br />
Schleim leichter abfließen. Das hilft<br />
<strong>gegen</strong> die Verstopfung.<br />
unlängst untersuchten Forscher am<br />
Common Cold Center an der Cardiff<br />
university, ob heiße Getränke die<br />
Symptome bei 30 Patienten mit<br />
Grippe oder normalen Schnupfen<br />
besser lindern als Getränke mit<br />
raumtemperatur. Sie fanden einen<br />
bemerkenswerten unterschied.<br />
Denn die Forschenden berichteten,<br />
dass heiße Getränke und Flüssig -<br />
keiten die Beschwerden sofort und<br />
anhaltend lindern konnten. und<br />
zwar halfen sie bei Schnupfen und<br />
Husten, niesen, Halsschmerzen,<br />
Frösteln sowie Müdigkeit.<br />
Hin<strong>gegen</strong> konnten die gleichen Getränke<br />
mit raumtemperatur nur<br />
Symptome wie Husten und niesen<br />
lindern.<br />
Das war eine der ersten Studien, die<br />
speziell die Wirkung von heißen Getränken<br />
als Hausmittel und Erkältungsmittel<br />
<strong>gegen</strong> Husten und<br />
Schnupfen untersuchte. Andere Studien<br />
zu warmen Speisen wie Hühnersuppe<br />
kamen übrigens zu ähnlichen<br />
Ergebnissen.<br />
Salzwasser<br />
Spülungen mit Salzwasser helfen<br />
<strong>gegen</strong> verstopfte nasen, indem sie<br />
diese öffnen und die nebenhöhlen<br />
ausspülen. Daher ist es durchaus in<br />
Ordnung, jeden tag solche Spülungen<br />
einzusetzen.<br />
Dazu sollte man aber nur destilliertes,<br />
steriles oder vorher abgekochtes<br />
Wasser verwenden, um solche<br />
Lösungen mit Salzwasser zuzubereiten.<br />
Denn sonst könnte man durch<br />
die Anwendung eine Infektion<br />
bekommen. Außerdem sollte man<br />
verwendete Kännchen oder Spritzen<br />
nach jedem Gebrauch gründlich<br />
spülen und an der Luft offen<br />
trocknen lassen.<br />
30 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Honig schmeckt und<br />
zeigt gute Wirkung bei<br />
Beschwerden einer Erkältung.<br />
Beispielsweise<br />
lindert Tee oder heißes<br />
Zitronenwasser mit<br />
Honig vermischt den<br />
Husten bei Kindern und<br />
die Halsschmerzen bei<br />
Erwachsenen.<br />
© FotoHelin / shutterstock.com<br />
natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2022 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 31
© PHOTOCREO Michal Bednarek / shutterstock.com<br />
Pflanzliche Mittel<br />
<strong>gegen</strong> Viren,<br />
Bakterien & Co.<br />
https://medmix.at/antiviral-wirksame-heilpflanzen/<br />
Manche pflanzliche<br />
Mittel entfalten<br />
starke antibakterielle<br />
und antivirale<br />
Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien.<br />
Beispielsweise können manche<br />
pflanzlichen Inhaltsstoffe unmittelbar<br />
die Krankheitserreger eliminieren<br />
oder sie stark in ihrer Vermehrung<br />
hemmen. und in beiden<br />
Fällen können sie damit auch viralen<br />
Infekten ent<strong>gegen</strong>wirken. Allerdings<br />
können Heilpflanzen auch unsere<br />
Abwehrkräfte stärken und uns so das<br />
Immunsystem <strong>gegen</strong> verschiedene<br />
<strong>Infektionen</strong> unterstützen.<br />
Starke antivirale Wirkung<br />
von pflanzlichen Mitteln:<br />
Zistrose, Echinacea und<br />
Kapland-Pelargonie im<br />
Blickpunkt<br />
In den letzten Jahren gab es intensive<br />
Forschungen zur Suche nach nützlichen<br />
pflanzlichen Verbindungen, um<br />
durch Coronaviren verursachten <strong>Infektionen</strong><br />
zu bekämpfen. Zu den vielversprechenden<br />
Pflanzen zählen verschiedene<br />
Zistrose-Arten (Cistus),<br />
Purpur-Sonnenhut (Echinacea) und<br />
Kapland-Pelargonie. Ihre naturstoffe<br />
bieten vielversprechende Wirkungen<br />
<strong>gegen</strong> Viren, Bakterien sowie andere<br />
Krankheitserreger. Im Fokus<br />
stehen einerseits pflanzliche Mittel<br />
mit potenziell vorbeugender Wir-<br />
32 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Heilpflanzen<br />
zur Vorbeugung<br />
Im Grunde genommen<br />
testet man in vielen<br />
Ländern zahlreiche<br />
Heilpflanzen und ihre<br />
Inhaltsstoffe als<br />
Seit jeher helfen uns Heilpflanzen vorbeugende im Kampf <strong>gegen</strong> Behandlung<br />
Viren und<br />
Bakterien und <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> wie Covid 19 und Grippe. Sie<br />
<strong>gegen</strong> verschiedene<br />
bieten <strong>gegen</strong> verschiedene Symptome wie Husten, Schnupfen<br />
Krankheitserreger.<br />
und Hals- und Rachenbeschwerden eine gute Wirkung.<br />
Zudem helfen pflanzliche Mittel dabei, unsere Abwehrkräfte<br />
zu stärken und unterstützen damit auch die Vorbeugung.<br />
kung, die hauptsächlich durch eine<br />
allgemeine Stärkung des Immunsystems<br />
wirken. Andererseits sind<br />
pflanzliche Mittel im Blickpunkt, die<br />
mit ihrer therapeutischen Wirkung<br />
auf das Eindringen und / oder auf<br />
die Vermehrung der Viren hemmend<br />
einwirken.<br />
Hierzu stehen wiederum die Inhaltsstoffe<br />
von Cistus incanus und Pelargonium<br />
sidoides sowie der Echinacea<br />
am Prüfstand.<br />
Wildkräuter <strong>gegen</strong> Husten,<br />
Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />
um grippalen Infekten wirkungsvoll<br />
zu begegnen, können auch viele weitere<br />
Heilkräuter beziehungsweise<br />
Wildkräuter <strong>gegen</strong> Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />
dienen, die an dieser Stelle<br />
nicht näher beschrieben werden. Das<br />
sind beispielsweise thymian, Spitzwegerich,<br />
Königskerze, Anis, Eukalyptus,<br />
Kamille und Salbei. Für typische<br />
Erkältungs- und Husten- sowie<br />
Bronchial-tees reichen in der regel<br />
reichen drei bis vier Bestandteile,<br />
mehr als sieben sollten es nicht sein.<br />
Die Zusammensetzung von Hustentees<br />
ist denen der Bronchial-tees<br />
sehr ähnlich. Im Gegensatz dazu findet<br />
man in Erkältungs-tees neben<br />
expektorierenden Kräutern zusätzlich<br />
diaphoretisch (schweißtreibend)<br />
wirkende Drogen, wie Linden- und<br />
Holunderblüten. Salbei wirkt ebenso<br />
wie thymian antiseptisch.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 33
Zistrose<br />
Cistus incanus, Cistus creticus,<br />
Cistus salviifolius, Cistus ladanifer, …<br />
Die Zistrose ist eine wirksame Heilpflanze für die Atemwege. Die<br />
Zubereitungen der verschiedenen Cistus-Arten unterstützen den<br />
Körper auch im Kampf <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien. Vor allem Tee<br />
und Extrakte sind beliebt.<br />
Die auch als rose von<br />
Scharon bezeichnete<br />
Zistrose bietet sehr<br />
gut antivirale sowie<br />
antibakterielle Wirkungen. Damit<br />
helfen ihre naturstoffe <strong>gegen</strong> zahlreiche<br />
Krankheitserreger, wie eben<br />
auch Viren und Bakterien.<br />
Die pflanzlichen Mittel mit Zistrose<br />
– allen voran von Cistus incanus –<br />
gelten auch als sehr effektive Anti -<br />
oxidantien. Dementsprechend helfen<br />
ihre Polyphenole dem Körper als radikalfänger<br />
<strong>gegen</strong> freie radikale.<br />
Wirkung der Zistrose<br />
<strong>gegen</strong> Viren<br />
Die antiviralen wirksamen naturstoffe<br />
in den verschiedenen Cistus-<br />
Arten sind breit wirksam. Sie könnten<br />
laut in silico-Studien (Computeranalysen)<br />
auch im Kontakt mit dem<br />
Coronavirus SArS-Cov-2 dabei helfen,<br />
den Eintritt der Viren in die Körperzellen<br />
zu verhindern beziehungsweise<br />
zu erschweren. Das verringert<br />
auch das risiko, dass die Viren resistenzen<br />
entwickeln.<br />
Die Zistrose ist auch wirksam zur<br />
Vorbeugung vor grippalen Virus -<br />
infekten, wie die saisonale Grippe.<br />
Zudem hilft die Heilpflanze dem<br />
Körper unterstützend bei einer bereits<br />
bestehender Erkrankung. Ein<br />
rezente Studie zeigte wiederum, dass<br />
das altbewährte pharmazeutische<br />
Harz (Oleoresin labdanum) von Cistus<br />
creticus (der kretischen<br />
Zistrose) <strong>gegen</strong> Dengue-Viren<br />
wirksam ist. Cistus creticus und<br />
Cistus salviifolius zeigen auch<br />
antimikrobielle Wirkung <strong>gegen</strong><br />
Pilzinfektionen.<br />
Außerdem entfalten Zistrose-Extrakte<br />
sogar eine breite antivirale<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Ebola- und Marburg-<br />
Viren.<br />
Cistus-Arten als Tee<br />
Laut Erfahrungen aus der naturheilkunde<br />
sollte man die Zistrose, vor allem<br />
die Cistus incanus, täglich als tee<br />
in ausreichender Menge anwenden.<br />
Die starke antioxidative Wirkung der<br />
Cistus-Polyphenole soll vorbeugend<br />
die Atem wege und das Immunsystem<br />
unterstützen (Cistus-Arten gehören zu<br />
den Polyphenole reichsten Pflanzen).<br />
Zubereitungen mit Cistus incanus setzen<br />
die Menschen seit der Antike als<br />
nützliches Heilmittel ein. Laut griechischer<br />
Mythologie war die Zistrose vor<br />
allem zur Wundheilung sowie auch<br />
zur äußeren Pflege vorgesehen.<br />
In Kreta und Griechenland setzt man<br />
Cistus incanus auch als sicheres<br />
© Joanna Dorota / shutterstock.com<br />
Lebensmittel in Form von tee ein.<br />
Die dortige Volksmedizin empfiehlt<br />
zumindest 1 Liter Zistrose-tee am<br />
tag. Dazu sollte man einen gehäuften<br />
Esslöffel mit einem Liter siedenden<br />
Wasser übergießen und ungefähr 10<br />
Minuten ziehen lassen.<br />
Cistus incanus kommt vor allem in<br />
Griechenland vor. Aber auch in anderen<br />
Mittelmeerländern ist die etwa einen<br />
Meter hohe Blütenpflanze Cistrose<br />
(Zistrose) zu finden.<br />
34 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Zistrose-Pflanzen<br />
(Cistus) wirken<br />
<strong>gegen</strong> freie Radikale<br />
sowie <strong>gegen</strong> Viren<br />
und Bakterien<br />
© Doctor Kornilov / shutterstock.com<br />
Die Naturstoffe der Zistrose – allen<br />
voran von Cistus incanus – helfen<br />
<strong>gegen</strong> zahlreiche Krankheitserreger<br />
wie Viren, Bakterien und Pilze.<br />
Die pflanzlichen Naturstoffe der Rose<br />
von Scharon gelten zudem als sehr<br />
effektive Antioxidantien.<br />
Dementsprechend hilft die Zistrose<br />
dem Körper als Radikalfänger <strong>gegen</strong><br />
freie Radikale.<br />
Wirkung der Zistrose<br />
<strong>gegen</strong> Viren<br />
Die antiviral wirksamen Naturstoffe<br />
der Cistus-Arten helfen breit wirksam<br />
auch <strong>gegen</strong> das auftretende Coronavirus<br />
SARS-Cov-2 und Covid 19.<br />
https://medmix.at/cistrose-fuer-die-atemwege/<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 35
Echinacea, Sonnenhut<br />
Echinacea purpurea, Purpur-Sonnenhut<br />
Echinacea purpurea stärkt das Immunsystem und hilft vorbeugend<br />
<strong>gegen</strong> Viren, Entzündungen und Erkältung.<br />
Zahlreiche Studien<br />
bestätigten die gute<br />
präventive Wirkung der<br />
Echinacea purpurea.<br />
Denn die Heilpflanze<br />
hilft bei der Vorbeugung<br />
vor einer Erkältung sowie<br />
bei der Stärkung<br />
des Immunsystems.<br />
Zudem entfaltet Roter<br />
Sonnenhut positive Wirkungen<br />
bei <strong>Infektionen</strong><br />
mit Viren oder Bakterien.<br />
Studien zum Coronavirus<br />
deuten auch darauf<br />
hin, dass Echinacea die<br />
Dauer und Schwere bei<br />
akuten <strong>Infektionen</strong> der<br />
Atemwege verringern<br />
kann. Das ist auch im<br />
Zusammenhang mit Covid<br />
19 interessant.<br />
https://medmix.at/echinacea-purpurea-roter-sonnenhut-echinacea-roter-sonnenhut-virale-infekte/<br />
36 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Gegen Erkältungen und <strong>Infektionen</strong><br />
durch Viren sind<br />
pflanzliche Mittel eine gute<br />
Möglichkeit zur natürlichen<br />
Behandlung.<br />
Besonders vorteilhaft sind Zubereitungen,<br />
die einerseits <strong>gegen</strong> Viren<br />
wirksam, und andererseits auch immunstimulierende<br />
Effekte für das<br />
Immunsystem beziehungsweise für<br />
die Abwehrkräfte entfalten.<br />
© Michael Oerter / shutterstock.com<br />
Durch direkte antivirale Effekte werden<br />
Viren abgetötet oder zumindest<br />
in der Vermehrung gehemmt.<br />
Die immunstimulierenden Effekte<br />
ermöglichen es, dass Immunzellen<br />
die virusinfizierten Zellen erkennen<br />
und eliminieren können. Das kann<br />
die Dauer der Virusinfekte verkürzen<br />
oder den Ausbruch einer Erkrankung<br />
sogar verhindern.<br />
Echinacea purpurea – der roter<br />
Sonnenhut – ist eine der am besten<br />
untersuchten Arzneipflanzen fürs<br />
Immunsystem, die in diesem Sinne<br />
<strong>gegen</strong> Viren (virale Infekte) und Erkältung<br />
mit ihrer vielfältigen Wirkung<br />
den Körper unterstützt.<br />
Echinacea für das<br />
Immunsystem<br />
Die Sonnenhut-Pflanzen sind gut für<br />
das Immunsystem und helfen dabei,<br />
dessen Abwehrkräfte zu stärken.<br />
Echinacea-Präparate setzt man dementsprechend<br />
vor allem als Immunstimulanzien<br />
zur Stärkung des Immunsystems<br />
ein. In diesem Sinne<br />
sollen sie bei der Vorbeugung von<br />
Erkältungen und anderen <strong>Infektionen</strong><br />
der Atemwege helfen.<br />
Die naturstoffe von rotem<br />
Sonnenhut helfen auch in der<br />
Vorbeugung einer rhinovirusinduzierten<br />
Erkältung.<br />
Eine Meta-Analyse randomisierter,<br />
placebo-kontrollierter Studien konnte<br />
auch zeigen, dass die therapie von<br />
Atemwegsinfekten mit pflanzlichen<br />
Arzneimitteln aus Echinacea das<br />
risiko wiederkehrender Infekte<br />
vermindern kann.<br />
Darüber hinaus verringerten sich<br />
durch die Anwendung von Echinacea<br />
das risiko für Mittelohrentzündung<br />
(Otitis media / externa), von tonsillitis<br />
und Pharyngitis sowie für Pneumonien.<br />
Auch etwaige Komplikationen<br />
konnten Echinacea-Zubereitungen<br />
signifikant verhindern.<br />
Echinacea <strong>gegen</strong><br />
Erkältungen und Grippe<br />
Seit langer Zeit setzt die Volksmedizin<br />
auf die gute antivirale Wirkung<br />
der Echinacea-Pflanzen, um den<br />
Körper im Kampf <strong>gegen</strong> Erkältungen<br />
und Grippe zu unterstützen. Dafür<br />
sollen vor allem die enthaltenen<br />
Alkylamide und Polysaccharide verantwortlich<br />
sein.<br />
Abwehrkräfte aktivieren<br />
Die Inhaltsstoffe der Echinacea-<br />
Pflanzen aktivieren die Killerzellen<br />
oder t-Zellen des Immunsystems.<br />
Diese Abwehrkräfte attackieren dann<br />
ihrerseits erfolgreich die Viren und<br />
eliminieren sie.<br />
Außerdem helfen die naturstoffe im<br />
Sonnenhut dabei, das Virus am Eindringen<br />
in die Zellen zu hindern. Übrigens<br />
entwickeln sich auch bei wiederholter<br />
Anwendung <strong>gegen</strong><br />
Influenza-Viren keine resistenzen.<br />
Jüngste Studien bestätigen jedenfalls,<br />
dass Echinacea purpurea <strong>gegen</strong><br />
Erkältungen und zur Stärkung des<br />
Immunsystems ein positives risikonutzen-Verhältnis<br />
hat.<br />
Eine weitere Studie zeigte die positive<br />
Wirkung der Echinacea purpura sowohl<br />
<strong>gegen</strong> Virus- als auch <strong>gegen</strong><br />
Bakterien-<strong>Infektionen</strong>.<br />
Echinacea <strong>gegen</strong><br />
Coronaviren und Covid-19<br />
Forscher untersuchten auch das<br />
Virus abtötende (viruzide) und antivirale<br />
(vermehrungshemmende)<br />
Potenzial von Echinacea purpurea<br />
<strong>gegen</strong> das humane Coronavirus<br />
(HCoV) 229E, <strong>gegen</strong> die gefährlichen<br />
MErS- und SArS-CoV-1-Corona -<br />
viren sowie <strong>gegen</strong> das für die<br />
Corona-Pandemie verantwortliche<br />
SArS-CoV-2 sowie bei Covid-19.<br />
Die Ergebnisse der in vitro Studien<br />
deuten darauf hin, dass eine Echinacea-Supplementierung<br />
die Dauer<br />
und Schwere akuter <strong>Infektionen</strong> mit<br />
diesen Viren verringern kann.<br />
Die Autoren der Studie betonen aber<br />
im Zusammenhang mit Covid-19,<br />
dass ihre Hypothesen über die Wirksamkeit<br />
von Echinacea <strong>gegen</strong> SArS-<br />
CoV-2 Computeranalysen sind.<br />
Dementsprechend sind sie theoretisch<br />
und müssen in weiteren klinischen<br />
Studien untersucht werden.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 37
Kapland- Pelargonie<br />
Die Heilpflanze Pelargonium sidoides<br />
stärkt das Immunsystem und hilft <strong>gegen</strong><br />
Atemwegsinfekte.<br />
© Michael Oerter / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/pelargonium-pflanzliche-immunstimulanzien/<br />
Eine wichtige Pflanze im<br />
Zusammenhang mit einem<br />
starken Immunsystem<br />
sowie im Kampf<br />
<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> ist die Kapland-<br />
Pelargonie. Die in Südafrika heimische<br />
Heilpflanze ist einerseits für ihre<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien (antibakteriell)<br />
und <strong>gegen</strong> Viren (antiviral)<br />
bekannt. Andererseits stärken<br />
ihre naturstoffe die Abwehrkräfte<br />
(immunmodulierend) und damit das<br />
Immunsystem.<br />
Pelargonium sidoides hilft zudem<br />
dem Körper dabei, den Schleim in<br />
den Atem wegen zu lösen. Außerdem<br />
sollen die Inhaltsstoffe der Kapland-<br />
Pelargonie verhindern, dass sich die<br />
Bakterien an den Schleimhäuten<br />
anheften. Sie erhöhen auch die<br />
Zilienschlagfrequenz der Flimmerzellen<br />
in der nase.<br />
Die Kapland-Pelargonie<br />
als Arzneipflanze<br />
Extrakte aus der Wurzel der<br />
Kapland-Pelargonie sollen sowohl<br />
<strong>gegen</strong> Viren als auch Bakterien<br />
schleim lösend wirken. Als Arzneimittel<br />
eingesetzt, können die wirksamen<br />
naturstoffe der Kapland-<br />
Pelargonie die Schlag frequenz der<br />
Flimmerhärchen in den Bronchien<br />
erhöhen. Das hilft dem Körper auch<br />
38 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Die Naturstoffe der<br />
Kapland- Pelargonie<br />
unterstützen das<br />
Immunsystem <strong>gegen</strong><br />
Viren und Bakterien.<br />
Verantwortlich dafür<br />
sind die Immunsystem<br />
stimulierenden,<br />
antibakteriellen,<br />
antiviralen sowie<br />
schleimlösenden<br />
Wirkungen.<br />
beim Abtransport des Schleimes.<br />
Zudem schützt der Extrakt aus der<br />
Wurzel der Kapland-Pelargonie auch<br />
die Zellen. Obendrein entfaltet er im<br />
Zusammenhang mit Corona auch eine<br />
potente Wirkung <strong>gegen</strong> die Viren.<br />
Da Atemwegsinfektionen fast ausschließlich<br />
eine virale ursache haben,<br />
ist diese Eigenschaft der Pelargonie<br />
wichtig für die Behandlung.<br />
Die Pflanzenstoffe der Kapland-<br />
Pelargonie fördern auch die für das<br />
Immunsystem wichtigen Interferone<br />
sowie die Phagozyten.<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien<br />
Weiter konnte die Forschung für Extrakte<br />
der Kapland-Pelargonie auch<br />
mehrere gute Effekte <strong>gegen</strong> Bakterien<br />
nachweisen. Auch eine indirekte<br />
antibakterielle Wirkung wird für<br />
Pelargonium sidoides beschrieben.<br />
unter anderem kann die Heilpflanze<br />
auch verhindern, dass es zu einer<br />
Invasion der Bakterien in die<br />
Schleimhaut kommt. Mit anderen<br />
Worten kann die Anheftung und das<br />
Eindringen von Bakterien an beziehungsweise<br />
in die Zellen der Atemwegsschleimhaut<br />
verhindert werden.<br />
Dadurch wird schließlich auch die<br />
Bedrohung durch die Krankheitserreger<br />
verringert.<br />
unter dem Strich kann die Heilpflanze<br />
Pelargonium sidoides den<br />
Körper vor Kolonisation durch Bakterien,<br />
vor <strong>Infektionen</strong> und Superinfektionen<br />
sowie auch vor einem<br />
rückfall (rezidiv) schützen.<br />
Frühere untersuchungen legten in<br />
diesem Sinne nahe, dass sich pflanzliche<br />
Mittel mit Kapland-Pelargonie<br />
zur therapie unkomplizierter akuter<br />
Entzündungen der oberen Atemwege<br />
eignet. und zwar wegen ihrer starken<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> diverse Krankheitserreger<br />
sowie ihrem positiven<br />
Einfluss auf das Immunsystem.<br />
Pharmakologie der<br />
Pelargonium sidoides<br />
Die Wurzel der Kapland-Pelargonie<br />
enthält als charakteristische Inhaltsstoffe<br />
Polyphenole, Proteide, Purine,<br />
Mineralstoffe und Zucker. In geringer<br />
Konzentration kommen auch 7-<br />
Hydroxycumarinderivate vor. Wobei<br />
man einen teil der Inhaltsstoffe bis<br />
heute nicht kennt.<br />
Er steigert weiter die Produktion von<br />
Makrophagen-Interferon. Zudem<br />
soll Pelargonium sidoides wie erwähnt<br />
auch antibakteriell wirken.<br />
Die antivirale Wirkung der Pelargonium<br />
sidoides soll vor allem auch<br />
durch die enthaltenen Polyphenole<br />
entstehen. Wobei die Pflanzenstoffe<br />
der Heilpflanze sogar <strong>gesund</strong>e Zellen<br />
vor einer Infektion mit dem HI-Virus<br />
schützen soll. Allerdings gibt es dazu<br />
noch keine klinischen untersuchungen.<br />
Personen mit einer erhöhten<br />
Blutungsneigung sollten aber wegen<br />
der enthaltenen Cumarine den<br />
Pelargonienwurzelextrakt nicht<br />
anwenden. Wenngleich keine direkte<br />
gerinnungshemmende Wirkung<br />
bekannt ist.<br />
Außerdem sind Magen-Darm-Beschwerden<br />
sowie leichtes Zahnfleisch-<br />
oder nasenbluten seltene<br />
nebenwirkungen. Etwas öfter kann<br />
es hin<strong>gegen</strong> zu einem Hautausschlag<br />
mit Juckreiz kommen.<br />
Kapland- Pelargonie bei<br />
Bronchitis, Sinusitis sowie<br />
bei Erkältung effektiv<br />
Mehrere placebokontrollierte, klinische<br />
Studien bestätigten die Wirksamkeit<br />
und Sicherheit der Kapland-<br />
Pelargonie bei akuter Bronchitis,<br />
akuter Sinusitis sowie bei Erkältung.<br />
Vor allem die Extrakte aus der Wurzel<br />
der Kapland-Pelargonie bewiesen<br />
dabei <strong>gegen</strong> die krankmachenden<br />
Viren und auch Bakterien eine gute<br />
Wirkung.<br />
Bedeutung in der<br />
Corona-Pandemie <strong>gegen</strong><br />
Covid 19<br />
Im Kampf <strong>gegen</strong> Covid 19 hat die<br />
Wissenschaft auch zahlreiche naturstoffe<br />
beziehungsweise pflanzliche<br />
Verbindungen <strong>gegen</strong> das Coronavirus<br />
SArS-Cov-2 untersucht.<br />
Im Fokus stehen dabei potenzielle<br />
therapeutische Wirkungen<br />
verschiedener naturstoffen, die <strong>gegen</strong><br />
das Eindringen und die<br />
Vermehrung von Viren einwirken<br />
können.<br />
Die gute antivirale Wirkung der<br />
Pelargonium sidoides soll bei Covid<br />
19 vor allem durch die enthaltenen<br />
Polyphenole entstehen.<br />
Schon vor Jahren wurde für die Polyphenole<br />
der Pelargonium sidoides eine<br />
antivirale Aktivität <strong>gegen</strong> humane<br />
Coronaviren nachgewiesen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 39
Hausmittel und<br />
Verhaltensregeln<br />
bei Halsschmerzen<br />
Hausmittel, pflanzliche Arzneimittel<br />
und Homöopathie bei Halsschmerzen<br />
Hausmittel, pflanzliche Arzneimittel sowie<br />
homöopathische Mittel kommen oft ergänzend aber auch<br />
alleine zum Einsatz <strong>gegen</strong> Halsschmerzen. Bonbons und<br />
Halspastillen befeuchten die Schleimhäute über die<br />
Stimulation der Bildung von Speichel. Und sie lösen die<br />
Produktion von bestimmten effektiven Abwehrstoffen im<br />
Körper aus.<br />
Kräuterzusätze aus Salbei, Eukalyptus, oder Latschen -<br />
kiefer wirken auch ein wenig desinfizierend. Salzhaltige<br />
Lutschtabletten beruhen ebenfalls auf Befeuchtung und<br />
Abschwellung der Rachenschleimhaut.<br />
Isländisch Moos soll auf der Schleimhaut einen<br />
auskleidenden Schutzfilm entwickeln und so die<br />
Halsschmerzen lindern.<br />
© Juta / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/verhaltensregeln-halsschmerzen/<br />
40 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
In 9 von 10 Fällen verursachen Viren Halsschmerzen. In diesem<br />
Fall können vor allem auch wichtige Verhaltensregeln sowie<br />
Hausmittel helfen, dass man schnell wieder <strong>gesund</strong> wird.<br />
Nicht nur während der<br />
kalten Jahreszeit haben<br />
viele Menschen<br />
mit Halsschmerzen<br />
zu kämpfen. Die sind zwar meistens<br />
harmlos sind und klingen recht rasch<br />
ab. Doch sie können auch Anzeichen<br />
einer beginnenden Erkältung sein,<br />
oder eventuell sogar der Coronavirus-Erkrankung<br />
Covid 19 sein. Wobei<br />
auch eine breite Palette pflanzlicher<br />
Mittel sowie Hausmittel zur<br />
Verfügung stehen, die <strong>gegen</strong> Halsschmerzen<br />
gute Wirkungen zeigen.<br />
Empfehlenswert ist dementsprechend<br />
immer das trinken von entsprechenden<br />
tees mit Heilpflanzen<br />
<strong>gegen</strong> aufkommende Halsschmerzen.<br />
Außerdem können Vitamine<br />
und Mineralstoffe den Körper unterstützen.<br />
Beliebt und zu empfehlen<br />
sind auch Inhalationen <strong>gegen</strong> die Beschwerden.<br />
Das gilt auch zu den Verhaltensmaßnahmen,<br />
um Halsschmerzen<br />
zu vermeiden.<br />
In den meisten Fällen sind<br />
Viren Schuld an den Halsschmerzen<br />
Eine Erkältung beziehungsweise ein<br />
grippaler Infekt sind die häufigsten<br />
ursachen für Halsschmerzen. Dabei<br />
dringen mittels tröpfcheninfektion<br />
die Viren – allen voran rhino- und<br />
Coronaviren – in die oberen Atemwege<br />
ein. Die nasenschleimhäute<br />
schwellen an und verursachen eine<br />
gesteigerte Produktion von<br />
nasensekret.<br />
Durch Abrinnen des Sekretes in den<br />
nasenrachenraum können sich die<br />
Viren in den rachen ausbreiten. Das<br />
begünstigen auch geschädigte<br />
Schleimhäute sowie schlechte Abwehrkräfte.<br />
Dadurch können mit der<br />
Luft alle möglichen Krankheitserreger<br />
und Schadstoffe in Mund- und<br />
rachenraum ungefiltert einströmen.<br />
Bei Halsschmerzen viel<br />
Flüssigkeit aufnehmen<br />
Es ist wichtig, dass man ausreichend<br />
Flüssigkeit aufnimmt. Denn die<br />
Schleimhäute im rachen sollten gut<br />
befeuchtet sein, damit das Immunsystem<br />
die Viren gut bekämpfen kann.<br />
Viel trinken beschleunigt auch den<br />
Abtransport der Erreger.<br />
Das trinken warmer Getränke lindert<br />
die Halsschmerzen. Wie das die<br />
berühmte heiße Zitrone oder spezielle<br />
Hals- und rachen-teemischungen<br />
machen. Wobei auch kalte Flüssigkeiten<br />
auf der gereizten rachenschleimhaut<br />
angenehm sein können.<br />
Warme Flüssigkeiten fördern auch<br />
die Durchblutung der Schleimhäute.<br />
und sie aktivieren so die lokale Abwehr.<br />
In diesem Zusammenhang haben<br />
auch warme Halswickel ihren<br />
Stellenwert (wie Zwiebelwickel). Eine<br />
gute Befeuchtung erzielt ebenso<br />
das Gurgeln mit Salzwasser oder<br />
pflanzliche Aufgüsse. um das Salzwasser<br />
richtig zu machen, nimmt<br />
man etwa ein Viertel teelöffel Salz<br />
auf ein Glas Wasser.<br />
Frische Raumluft<br />
Überheizte räume mit trockener<br />
Luft beeinträchtigen ebenfalls die<br />
Abwehrfunktion der Schleimhäute.<br />
Deswegen ist es sinnvoll, wenn man<br />
einen Luftbefeuchter mit einem<br />
Hygrometer verwendet. Damit kann<br />
man dann auch die Luftfeuchtigkeit<br />
kontrollieren. Auch der Aufenthalt in<br />
der frischen Luft ist empfehlenswert.<br />
Dabei sollte man den Hals aber mit<br />
einem Schal <strong>gegen</strong> die Kälte<br />
schützen.<br />
Stimme schonen und mit<br />
normaler Lautstärke<br />
sprechen<br />
Die Heiserkeit nimmt der Stimme<br />
die Kraft. Dann kann das Anheben<br />
der Stimmlautstärke Beschwerden<br />
hervorrufen. Wer in so einer Situation<br />
dennoch sprechen muss, der sollte<br />
nicht schreien oder angestrengt flüstern.<br />
Sondern man sollte trotzdem<br />
so normal wie möglich reden.<br />
Denn auch das Flüstern kann der<br />
Stimme schaden. Weil man dabei die<br />
Stimmbänder stark aneinanderpresst,<br />
was man eben vermeiden sollte.<br />
Denn dadurch kommt es zu einer<br />
höheren Belastung. Wer heiser ist,<br />
sollte sich auch nicht räuspern. Denn<br />
dabei schlagen die Stimmbänder mit<br />
starker Wucht aneinander.<br />
Geeignete Lösungen<br />
gurgeln<br />
Das Gurgeln ermöglicht es, dass man<br />
desinfizierende und schmerzstillende<br />
Arzneistoffe sehr effektiv auf die entzündeten<br />
Schleimhäute bringt. Es<br />
gibt aber auch nachteile vom Gurgeln.<br />
Beispielsweise gibt es Menschen,<br />
die nicht gurgeln können, weil<br />
das einen Würgereiz auslöst.<br />
Zum Gurgeln eignen sich verschiedene<br />
natürliche Zubereitungen. und<br />
zwar sind solche beispielsweise ein<br />
lauwarmer Salbeitee oder verdünnte<br />
Lösungen mit Salbei. Außerdem hilft<br />
der thymian, aber auch andere ätherische<br />
Öle. Es hat sich auch eine verdünnte<br />
tinktur aus Kamille bewährt.<br />
Hausmittel: Propolis<br />
<strong>gegen</strong> Halsschmerzen<br />
Das alt bewährte Hausmittel Bienen-<br />
Propolis, insbesondere der euroasiatische<br />
Pappel-Propolis, gehört zu den<br />
bekanntesten naturprodukten, die<br />
traditionell bei Halsschmerzen sehr<br />
gut wirken. Beispielsweise konnte<br />
sich Pappel-Propolis im Vergleich<br />
mit Flurbiprofen bewähren. Das<br />
Bienenharz zeigte dabei, dass er<br />
<strong>gegen</strong> Bakterien und <strong>gegen</strong> Viren<br />
wirksam ist.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 41
Bei Kindern Infekte der<br />
Atemwege mit Heilpflanzen<br />
sanft behandeln<br />
© Pixel-Shot / shutterstock.com<br />
Ein grippaler Infekt tritt<br />
vor allem bei Kindern sehr<br />
oft auf – mit sechs bis<br />
zehn Erkältungen pro Jahr.<br />
Zahlreiche pflanzliche<br />
Mittel, Hausmittel sowie<br />
Tee trinken helfen <strong>gegen</strong><br />
die Beschwerden.<br />
Sinnvoll sind auch<br />
vorbeugende Maßnahmen<br />
wie Händewaschen.<br />
https://medmix.at/atemwegsinfektionen-pflanzenkraft/<br />
42 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Zahlreiche bewährte Heilpflanzen eignen sich zur Vorbeugung<br />
sowie zur Behandlung, insbesondere wenn Kinder an einem<br />
Infekt der Atemwege leiden.<br />
Vunter dem Strich ist vor<br />
allem in der kalten Jahreszeit<br />
oder durch große<br />
temperaturschwankungen<br />
das risiko für einen akuten Infekt<br />
der Atemwege sehr hoch, insbesondere<br />
für Kinder. Eine wichtige<br />
Erkrankung ist hierzu die Bronchitis,<br />
die eine Entzündung der großen<br />
Atemwege (der Bronchien) in der<br />
Lunge beschreibt. Die akute Bronchitis<br />
bedeutet, dass sich die Symptome<br />
oft schnell entwickeln und<br />
nicht lange anhalten. Übrigens verursachen<br />
bei Kindern meistens Viren<br />
die akute Bronchitis. Allerdings können<br />
auch Bakterien oder negative<br />
umweltfaktoren wie Staub, Allergene,<br />
starke Dämpfe oder tabakrauch<br />
verantwortlich sein. Oftmals eignen<br />
sich jedenfalls pflanzliche Heilmittel<br />
sowohl zur natürlichen Vorbeugung<br />
sowie auch zur Behandlung. Denn<br />
zahlreiche Heilpflanzen können die<br />
Infektanfälligkeit und Krankheitsschwere<br />
reduzieren und so auch den<br />
Bedarf betroffener Kinder an Antibiotika<br />
senken. Wobei die Anwendung<br />
von Heilpflanzen sowohl zur<br />
Vorbeugung als auch zur sanften natürlichen<br />
Behandlung von einem Infekt<br />
der Atemwege vor allem bei Kindern<br />
sehr empfehlenswert ist.<br />
Pflanzliche Heilmittel<br />
helfen Kinder bei einem<br />
Infekt der Atemwege<br />
Schließlich haben sich eine reihe<br />
von Pflanzen über Jahrhunderte zur<br />
effektiven Behandlung von <strong>Infektionen</strong><br />
der Atemwege bewährt. Zu diesen<br />
Heilpflanzen aus der alten europäischen<br />
tradition gehören beispielsweise<br />
der Efeu, der entzündungshemmende<br />
und krampflösende<br />
Effekte besitzt und die Schleimviskosität<br />
senkt.<br />
Weiter helfen Zubereitungen mit<br />
thymian. Dieser unterstützt mit seinen<br />
antiviralen und antibakteriellen<br />
sowie entzündungshemmenden und<br />
bronchospasmolytischen Wirkungen<br />
den Patienten mit <strong>Infektionen</strong> der<br />
Atemwege. Allerdings zeigen noch<br />
viele andere pflanzliche Heilmittel<br />
sehr gut Effekte da<strong>gegen</strong>.<br />
Verschiedene Heilpflanzen<br />
helfen Kinder mit einem<br />
Infekt der Atemwege<br />
mittels natürlicher sanfter<br />
und effektiver Linderung<br />
der Beschwerden!<br />
Im Grunde genommen wirken<br />
pflanzliche Heilmittel nicht nur mit<br />
einem Inhaltsstoff, wie das bei klassischen<br />
Medikamenten der Fall ist.<br />
Hin<strong>gegen</strong> beruht ihre Wirkung auf<br />
das Zusammenspiel verschiedener<br />
naturstoffe (Polyphenole, Flavonoide,<br />
Anthocyane etc) in Pflanzengemischen.<br />
In diesem Sinne kann man<br />
schließlich auch bei einem Infekt der<br />
Atemwege unterschiedliche Wirkungen<br />
durch die Kombination mehrerer<br />
Pflanzen weiter steigern und betroffene<br />
Kinder damit unterstützen.<br />
Denn die Beschwerden können sich<br />
dadurch rasch verbessern. nachgewiesen<br />
können beispielsweise die<br />
naturstoffe aus Hollunder (Schwarzer<br />
Holunder – Sambucus nigra), Eibisch,<br />
Malve, Lindenblüten, Enzian,<br />
Primel, Sauerampfer, Lavendel sowie<br />
Eisenhut die Symptome bei <strong>Infektionen</strong><br />
der Atemwege verbessern.<br />
Insbesondere bei trockenem Husten<br />
helfen beispielsweise thymian, Eibischwurzel,<br />
Spitzwegerich, Malvenblätter<br />
und Malvenblüten sowie diverse<br />
andere Kombinationen. Dabei<br />
kann man die unterschiedlichen<br />
Wirkungen der Inhaltsstoffe durch<br />
Kombinationen nutzen. Verschiedene<br />
interessante Wirkungen bieten<br />
dazu naturstoffe bei einem Infekt<br />
der Atemwege zur Behandlung der<br />
betroffenen Kinder und Erwachsenen<br />
hierzu zur Verfügung.<br />
Erstens sind das schleimverflüssigende<br />
(sekretolytisch) Effekte, die<br />
die Produktion eines dünnflüssigen<br />
Schleims fördern, indem sie den<br />
Bronchialschleim beziehungsweise<br />
das Bronchialsekret verflüssigen. Zudem<br />
helfen zweitens schleimlösende<br />
(mukolytische) Eigenschaften der<br />
naturstoffe und Pflanzengemische,<br />
die den zähen Schleim verflüssigen.<br />
Drittens sind auswurffördernde (expektorierend<br />
sowie mukosekretorisch)<br />
Wirkungen von Vorteil. Weitere<br />
wünschenswerte Effekte sind adstringierende,<br />
also zusammenziehend<br />
wirkende, die vor allem auch<br />
für die Schleimhäute positiv sind.<br />
Schließlich kleiden fünftens bestimmte<br />
naturstoffe Schleimhäute<br />
aus und überziehen sie mit einer<br />
Schutzschicht. Das bringt auch eine<br />
gute Wirkung <strong>gegen</strong> Husten, da die<br />
Hustenrezeptoren blockiert werden.<br />
Vorbeugende Wirkung<br />
Pflanzliche Heilmittel eigenen sich<br />
vor allem für die Behandlung von bereits<br />
entstandenen Krankheiten. Einigen<br />
pflanzlichen Arzneimitteln<br />
wird jedoch auch eine präventive immunstimulierende<br />
Wirkung zugesprochen.<br />
Das gilt beispielsweise für<br />
Spitzwegerich und Purpur-Sonnenhut<br />
(Echinacea). Einige andere<br />
pflanzlichen Heilmittel haben deswegen<br />
vorbeugende Wirkung, weil sie<br />
bei früher Anwendung das Flimmerepithel<br />
der Atemwege stimulieren<br />
und damit den Abtransport von Sekreten<br />
fördern und so <strong>Infektionen</strong><br />
vorbeugen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 43
Die Großblütige<br />
Königskerze (Verbascum<br />
densiflorum) zählt zur<br />
Familie der Braunwurz -<br />
gewächse. Sie überwintert<br />
als Blattrosette und bildet<br />
im zweiten Jahr leuchtend<br />
gelbe Blüten. Und zwar in<br />
einer Wuchshöhe von 50<br />
cm bis 120cm und manchmal<br />
sogar über 200 cm.<br />
Diese Pflanze blüht nur<br />
einmal. Die oberirdischen<br />
Pflanzenteile sind dicht<br />
wollig behaart. Dies bewirkt<br />
einen Einstrahlungsund<br />
Verdunstungsschutz.<br />
© Juver / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/koenigskerze-erkaeltung/<br />
44 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Die Königskerze<br />
Verbascum densiflorum<br />
Die Königskerze ist eine wertvolle Heilpflanze, die uns mit ihrer<br />
Wirkung bei Erkältung unterstützt. Ihre Schleimstoffe überziehen<br />
als Schutz die Atemwege und die gereizten Schleimhäute.<br />
Die Blüten der Heilpflanze<br />
Königskerze leuchten uns<br />
häufig in hellem Gelb von<br />
den rändern der Straßen und Autobahnen<br />
ent<strong>gegen</strong>. Wer sie im Garten<br />
oder beim Spaziergang auf dem Feld<br />
findet, kann ebenfalls gut die gelben<br />
Blüten sammeln.<br />
und dann kocht man daraus einen<br />
Königskerzentee, den schon wenige<br />
Blüten leuchtend gelb färben lassen.<br />
So bringt der Königskerzentee das<br />
Leuchten der Sonne auf den Frühstückstisch.<br />
Zudem hilft die<br />
Königskerze mit ihrer Wirkung ganz<br />
nebenbei bei roten Augen und<br />
schützt die gereizten Schleimhäute.<br />
Außerdem ist der tee mit Königskerze<br />
einer der besten heißen Getränke bei<br />
Erkältung.<br />
Interessantes über die<br />
Königskerze<br />
neben ihrem beeindruckenden Aussehen<br />
ist die Königskerze schon lange<br />
als Heilpflanze bekannt. Denn<br />
schon Discurides bezeichnete die<br />
Königskerze im alten Griechenland<br />
als Flamme <strong>gegen</strong> den Husten<br />
(Phlogmos). und das vor knapp<br />
2000 Jahren.<br />
Auch Hildegard von Bingen pries die<br />
Wirkung der Königskerze in den<br />
Himmel. Der name Kerze stammt<br />
vermutlich aus dem Mittelalter.<br />
Denn damals tauchte man die Pflanze<br />
in Pech und verwendete sie danach<br />
als Fackel.<br />
Königskerze bei Erkältung<br />
als Balsam für Atemwege<br />
und Schleimhäute<br />
Die Königskerze enthält viele Flavonoide<br />
und Saponine. Dadurch sind<br />
die Anwendungen Balsam für alle<br />
Schleimhäute im Körper. Durch die<br />
enthaltenen Schleimstoffe überziehen<br />
sie die gereizten Körperschleimhäute<br />
mit einer schützenden Schicht.<br />
Damit helfen sie bei Heiserkeit, reizhusten<br />
sowie bei allen Bronchial -<br />
erkrankungen. Außerdem nutzen sie<br />
auch bei Allergien und allergischem<br />
Asthma.<br />
Weiter beruhigen sich auch die<br />
Schleimhäute von Ohren und Magen<br />
wieder. Im Grunde genommen ist es<br />
die einzigartige Wirkstoffkombination,<br />
die sowohl reizmildernd als auch<br />
Auswurf fördernd wirkt. Das vorhandene<br />
Aucubin verleiht der Königskerze<br />
zusätzlich keimhemmende<br />
Wirkung. und sogar Bakterien wie<br />
Streptokokken können dadurch im<br />
Wachstum gehindert werden.<br />
Dank der Schleimstoffe hilft das<br />
Heilkraut, unsere Atemwege vor dem<br />
Austrocknen zu schützen. Die<br />
Schleimstoffe legen sich wie ein<br />
schützender Film über die Schleimhäute<br />
und erschweren so den Krankheitserregern<br />
ihre Arbeit. Dem<br />
quälenden Schmerz bei Halsweh und<br />
wundem Hals wird so schnell ein<br />
Ende gemacht. Statt in Wasser kann<br />
man die Blüten auch in Milch ausziehen.<br />
Dann kocht man sie kurz auf<br />
und lässt sie ziehen. Dies hilft bei Erkrankungen<br />
der Lungen. Aber auch<br />
<strong>gegen</strong> leichten Durchfall bei Kindern<br />
und alten Menschen.<br />
Königskerzentee fördert<br />
das Schwitzen<br />
Im Winter schützt der Königskerzentee<br />
vor Ansteckung. Zudem treibt er<br />
den Schweiß aus den Poren, fördert<br />
so das Schwitzen und aktiviert die<br />
reinigung über die Lymphe.<br />
Durch die harntreibende Funktion<br />
ist die Pflanze auch interessant für<br />
rheuma Patienten. Ebenso ist die<br />
Königskerze bei Bindehautentzündung<br />
als Kompresse ein zuverlässiges<br />
Helferlein.<br />
Die ideale Heilpflanze für<br />
Kinder<br />
Im Grunde genommen ist die<br />
Königskerze eine sehr milde und gut<br />
verträgliche Heilpflanze. Denn sie<br />
hat eine sanfte Wirkungsweise und<br />
auch einen guten Geschmack. Deswegen<br />
eignet sie sich auch besonders<br />
für Behandlungen von Kindern.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 45
Eukalyptus<br />
Eucalyptus<br />
Die Naturstoffe des Eukalyptus und ätherische Eukalyptusöl befreien<br />
die Atemwege und wirken positiv bei Erkältung und Husten.<br />
Die Wirkung von<br />
Eukalyptus befreit<br />
die Atemwege und<br />
hilft bei Erkältung. So<br />
hilft Eukalyptus beziehungsweise<br />
Eukalyptusöl <strong>gegen</strong> verschleimten<br />
Husten und <strong>gegen</strong> eine verstopfte<br />
nase. Daher haben sich die naturstoffe<br />
des Eukalyptus bei Erkältung<br />
und anderen banalen Erkrankungen<br />
der Atemwege sehr bewährt.<br />
Denn sie helfen beim Abhusten,<br />
wirken krampflösend und helfen im<br />
Kampf <strong>gegen</strong> Bakterien.<br />
In rezenten untersuchungen konnten<br />
Forscher für Eucalyptus globulus<br />
sogar vielversprechende Wirkungen<br />
für COVID-19-Patienten zeigen. zudem<br />
wirkt Eukalyptusöl wohltuend<br />
auch auf Haut und Schleimhaut.<br />
Eukalyptus wirkt <strong>gegen</strong><br />
Keime, entspannt und befreit<br />
die Atemwege!<br />
unter dem Strich enthält Eucalyptus<br />
sehr viel ätherisches Eucalyptusöl,<br />
dessen Dämpfe eine entspannende<br />
Wirkung auf die Muskulatur der<br />
Bronchien auslösen. Gleichzeitig verringern<br />
sie die Oberflächenspannung<br />
der Lungenbläschen. Der Gasaustausch<br />
wird dadurch gefördert. Bei<br />
Erkältungen und Husten wird so das<br />
Atmen erleichtert. Flimmerhärchen<br />
in den Atemwegen sind verantwortlich,<br />
Sekrete wie festsitzenden<br />
Schleim aus den Bronchien und<br />
nasenwegen abzutransportieren.<br />
Eukalyptusöl reizt nervenfasern und<br />
verbessert so die Aktivität dieser<br />
Flimmerhärchen, das Abhusten wird<br />
erleichtert. Auch Kälterezeptoren<br />
werden gereizt, durch die entstan -<br />
dene Kälte entsteht das Gefühl der<br />
freien nase. Ferner haben ätherische<br />
Öle keimtötende Wirkung, auf Viren<br />
und Bakterien. Wenn man das Öl in<br />
einer Aromalampe verwendet, so<br />
kann man damit auch die Luft<br />
desinfizieren.<br />
Eukalyptusöl einreiben<br />
Schließlich reizen Einreibungen mit<br />
Eukalyptusöl die Haut und fördern<br />
die Durchblutung. Dadurch lässt sich<br />
die Heilung von Entzündungen beschleunigen.<br />
Das ätherische Öl lindert<br />
auch Schmerzen bei Verspannungen<br />
und rheuma-Beschwerden.<br />
Der Eukalyptus-Baum – ein<br />
echter Überlebenskünstler<br />
Der Eukalyptus-Baum ist einen echten<br />
Überlebenskünstler. Seine Wurzelstöcke<br />
und Samen überleben ein<br />
Feuer und treiben danach wieder<br />
schneller aus als andere Pflanzenarten.<br />
Buschfeuer verschaffen den Eukalyptus-Bäumen<br />
also Vorteile im<br />
neustart und vernichten Parasiten.<br />
Wobei die Hitze des Feuers die Samenschalen<br />
zum Platzen bringt, was<br />
zur Vermehrung der Bäume beiträgt.<br />
Durch die hoch brennbaren Ölen in<br />
den Blättern werden Waldbrände<br />
wahrscheinlich gefördert.<br />
Eukalypten sind relativ schnellwüchsige,<br />
immergrüne Bäume und Sträucher.<br />
Jugendblätter unterscheiden<br />
sich deutlich von Blättern an älteren<br />
Bäumen. Die Blätter sind ledrig. Die<br />
doldigen Blütenstände enthalten<br />
viele Blüten. Wobei die Bestäubung<br />
durch Insekten oder Vögel erfolgt.<br />
Schließlich sind die Kapselfrüchte<br />
holzig und sehen zapfenartig aus.<br />
Eukalyptus: reichlich<br />
ätherisches Eukalyptusöl<br />
in den Blättern<br />
Die Blätter enthalten große Mengen<br />
an ätherischem Eukalyptusöl. Über<br />
600 Eukalyptus Arten bilden den<br />
Großteil des Baumbestandes Australiens,<br />
viele sind Holzlieferanten, andere<br />
Zierbäume.<br />
Wenn man die Blätter als Droge verwendet,<br />
so stammen die meisten von<br />
älteren Bäumen der Art Eucalyptus<br />
globulus. Zur Gewinnung von<br />
ätherischem Eukalyptusöl dienen<br />
hauptsächlich die Arten Eucalyptus<br />
fruticetorum, Eucalyptus smithii<br />
sowie Eucalyptus viridis.<br />
Wann Vorsicht geboten ist<br />
Weil Eukalyptus-Produkte die Atemwege<br />
reizen, sind sie für Menschen<br />
mit Asthma oder chronischen Erkrankungen<br />
der Atemwege nicht geeignet.<br />
Auch bei Leber- oder Gallenproblemen<br />
sowie Entzündungen im<br />
Magen sollte man Eukalyptusöl nicht<br />
einsetzen. Auch Schwangere und<br />
Kinder sollten auf Eukalyptusöl verzichten.<br />
Zudem kann bei Herz- und<br />
Kreislaufbeschwerden, Fieber sowie<br />
Krampfadern schon die anregende<br />
Wirkung eines Badezusatzes mit<br />
Eukalyptusöl Komplikationen verursachen.<br />
Ätherische Öle darf man übrigens<br />
nie unverdünnt auftragen<br />
oder einnehmen!<br />
46 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Die Eukalyptus-Blätter enthalten<br />
große Mengen an<br />
ätherischem Eukalyptusöl.<br />
Das kann für Säugetiere und<br />
Menschen in derart großen<br />
Mengen giftig wirken. Hin<strong>gegen</strong><br />
ist es für die putzigen<br />
Koalabären die tägliche Nahrung.<br />
Bei der Nahrungswahl<br />
sind Koalas übrigens sehr<br />
wählerisch, von allen 600<br />
Eukalyptus-Arten in<br />
Australien akzeptieren sie<br />
nur wenige Arten.<br />
© Frank Martins / shutterstock.com<br />
Blaugummibäume gehören zu den<br />
Myrthenwächsen<br />
Die Eukalypten (Blaugummibäume) sind eine artenreiche Pflanzengattung<br />
aus der Familie der Myrthengewächse. Heimisch sind sie in Australien und<br />
Indonesien. In anderen Regionen der Welt werden Eukalypten wegen ihrer<br />
Schnellwüchsigkeit und guten Holzqualität angebaut.<br />
Im Grunde genommen führt dies aber zu Problemen, da der Boden bis in die<br />
Tiefe ausgetrocknet, den heimischen Tieren kein Lebensraum geboten wird<br />
und heimische Arten aggressiv zurückgedrängt werden.<br />
https://medmix.at/eukalyptus-wirkung-atemwege-erkaeltung/<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 47
Lindenblüten<br />
Tilia platyphyllos – Lindenblüten der Sommerlinde<br />
Seit jeher verwenden die Menschen mit Erfolg Lindenblüten als<br />
Heilpflanze, beispielsweise ist der Lindenblütentee eines der<br />
bekanntesten Hausmittel bei Erkältung & Co.<br />
Bewährtes Hausmittel<br />
Lindenblüten und Lindenblütentee<br />
Der Geruch der Lindenblüte ist schwach aromatisch,<br />
der Geschmack schwach süß und schleimig.<br />
https://medmix.at/lindenblueten-heilpflanze/<br />
48 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2021 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |<br />
© Sergey / shutterstock.com
Die Linde gilt als Symbol<br />
für Frieden,<br />
treue und Gerechtigkeit.<br />
unter dem<br />
Lindenbaum hielt man früher auch<br />
um die Hand seiner Liebsten an.<br />
und man feierte dort ausgelassene<br />
Feste. Seit dem Mittelalter bis zum<br />
heutigen tag setzt man die Lindenblüten<br />
der Sommerlinde (tilia<br />
platyphyllos) als Heilpflanze und<br />
bewährtes Hausmittel ein.<br />
Hustenreiz stillen können. Außerdem<br />
beruhigen manche Inhaltsstoffe<br />
bei Halsschmerzen.<br />
Andere Inhaltsstoffe geben den<br />
Lindenblüten eine krampflösende,<br />
diuretische, schmerzstillende und<br />
entzündungshemmende Wirkung.<br />
Daher helfen uns Lindenblüten –<br />
vorwiegend als Hausmittel in Form<br />
von Lindenblütentee – bei fieberhaften<br />
Erkrankungen, Erkältung, grippalen<br />
Infekten und Katarrhen der<br />
oberen Atemwege. Die Anwendung<br />
der Lindenblüten als »Grippemittel«<br />
beruht auf ihre schweißtreibende<br />
Wirkung, die die Körpertemperatur<br />
erhöht. Das hilft im Kampf <strong>gegen</strong><br />
Viren. Aber auch bei andere entzündlichen<br />
Erkrankungen wie<br />
rheuma, nierenentzündung sowie<br />
Ischias können Lindenblüten die<br />
Behandlung unterstützen.<br />
Wirkungen<br />
Vor allem die schweißtreibende Wirkung<br />
von Lindenblütentee soll bei<br />
Erkältung und harmlosen Infekten<br />
helfen. Die Lindenblüten können<br />
aber auch bei Husten den Auswurf<br />
fördern und den Hustenreiz lindern.<br />
Viele nutzen Lindenblüten auch<br />
wohltuend <strong>gegen</strong> Stress und unruhe,<br />
denn die naturstoffe der Linden -<br />
blüten bieten positive Wirkungen auf<br />
das Zentralnervensystem.<br />
Inhaltsstoffe<br />
In einer aktuelle Studie konnten Forscher<br />
über 500 naturstoffe aus den<br />
Blüten der tilia platyphyllos nachweisen.<br />
Zu den Inhaltsstoffen gehören<br />
Ätherische Öle, Schleimstoffe,<br />
Pflanzensäuren, Polyphenole,<br />
Flavonoidglykoside, Saponine,<br />
Quercetin, Kaempferol, Catechine,<br />
Procyanidine, Chinasäurederivate<br />
einschließlich Chlorogensäure sowie<br />
Cumarine. Man konnte vor allem höhere<br />
Mengen an Flavonolglycosiden<br />
(Quercetin, Kaempferol), Catechinen<br />
und Derivaten feststellen.<br />
Wobei viele naturstoffe deutlichen<br />
saisonalen Schwankungen unter -<br />
liegen, vor allem die Polyphenole<br />
variieren im Laufe der Zeit erheblich.<br />
Auch die trocknung hat beträchtlichen<br />
Einfluss auf den Gehalt der<br />
Polyphenole und Flavonoide.<br />
Wie Lindenblüten als<br />
Heilpflanze und<br />
Lindenblütentee wirken<br />
Als Heilpflanze wirken Lindenblüten<br />
bei Katarrhen der Atemwege. Zudem<br />
bildet sie auch Schleimstoffe, die den<br />
Wie man<br />
Lindenblütentee<br />
zubereitet<br />
So wird es gemacht<br />
2g Lindenblüten mit kochendem<br />
Wasser übergießen oder kaltem<br />
Wasser ansetzen und kurz bis zum<br />
Sieden erhitzen! Nicht kochen!!<br />
Nach 5–10-minütigem ziehen lassen<br />
durch ein Teesieb abseihen und<br />
– eventuell mit Honig gesüßt –<br />
sehr warm trinken.<br />
Einige Hersteller bieten übrigens<br />
Lindenblütentee, auch im Filterbeutel,<br />
angeboten. Sie sind in verschiedenen<br />
teegemischen der Indikationsgruppe<br />
Husten-, Bronchialund<br />
Erkältungstee enthalten.<br />
© Shulevskyy Volodymyr / shutterstock.com<br />
Mit dem Schwitzen erhöht sich die<br />
Körpertemperatur. Deswegen hilft<br />
der heiße Lindenblütentee auch bei<br />
Erkältung, Fieber und <strong>Infektionen</strong>.<br />
Denn die Viren vertragen die Wärme<br />
nicht. Allerdings muss man vorsichtig<br />
sein, wenn das Fieber trotz<br />
Schwitzen nicht sinkt. Hier könnte<br />
dann durchaus auch eine Infektion<br />
durch Bakterien vorliegen, die einer<br />
speziellen Behandlung durch den<br />
Arzt bedarf.<br />
Wirksames Hausmittel<br />
zur Behandlung weiterer<br />
Erkrankungen<br />
Lindenblüten sind auch ein wirksames<br />
Hausmittel zur Behandlung<br />
von leichten Krämpfen, Migräne sowie<br />
Magenbeschwerden. Denn<br />
Lindenblüten enthalten auch beruhigend<br />
wirkende Stoffe und werden<br />
auch zur Linderung von unruhezuständen<br />
verwendet.<br />
Die Lindenblüten-Extrakte werden<br />
auch in Badekonzentraten wegen<br />
der beruhigenden und Einschlaffördernden<br />
Wirkung zugesetzt.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 49
Schwarzer Holunder<br />
Sambucus nigra<br />
Der hohe Gehalt an Anthocyanen ist der Grund, warum<br />
Schwarzer Holunder sehr <strong>gesund</strong> ist und durch seine antiviralen<br />
Wirkungen sogar in der Corona-Krise helfen könnte.<br />
Schwarzer Holunder ist<br />
sowohl als Lebensmittel<br />
und als auch Heilpflanze<br />
für den Menschen sehr<br />
<strong>gesund</strong>.<br />
In der Lebensmittelindustrie<br />
findet man Schwarzen Holunder<br />
in Säften wie Limonade<br />
und Sirup, Marmelade,<br />
Sekt und Wein. Aufgrund der<br />
intensiven Eigenfarbe liefert<br />
Schwarzer Holunder auch<br />
wertvolle Farbstoffe. Eine<br />
Reihe verschiedener Säuren<br />
machen die Beeren wohlschmeckend<br />
säuerlich.<br />
© Monika_1 / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/ist-schwarzer-holunder-<strong>gesund</strong>/<br />
50 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Schwarzer Holunder, auch<br />
bekannt als Sambucus nigra,<br />
wird als <strong>gesund</strong>es<br />
pflanzliches Mittel traditionell<br />
für seine heilenden Eigenschaften<br />
verwendet und ist besonders bekannt<br />
für seine potenzielle Wirksamkeit<br />
bei der Linderung von <strong>Infektionen</strong><br />
und Erkältungssymptomen.<br />
Mit seinen entzündungshemmenden,<br />
antiviralen und immun -<br />
modulierenden Eigenschaften kann<br />
Schwarzer Holunder dement -<br />
sprechend bei der Behandlung von<br />
<strong>Infektionen</strong> der Atemwege,<br />
einschließlich Erkältungen, Covid 19<br />
und Grippe, nützlich sein kann.<br />
Schwarzer Holunder enthält auch<br />
sehr viele Antioxidantien, die unseren<br />
Körper dabei unterstützen, das<br />
Immunsystem zu stärken und die<br />
Wahrscheinlichkeit von <strong>Infektionen</strong><br />
zu verringern.<br />
Es wird gerne empfohlen, Schwarzen<br />
Holunder in Form von nahrungsergänzungsmitteln<br />
oder tees einzunehmen,<br />
um von seinen <strong>gesund</strong>heitlichen<br />
Vorteilen zu profitieren.<br />
Botanisch betrachtet<br />
Schwarzer Holunder gewinnt in den<br />
letzten Jahren durch entsprechende<br />
Züchtungen und kontrollierten Anbau<br />
in geschlossenen Pflanzungen<br />
immer mehr an Bedeutung. Sambucus<br />
nigra zählt zur Familie der Geißblattgewächse<br />
und ist in Europa weit<br />
verbreitet. Die Pflanze kann ein bis<br />
zu 11 Meter hoher Strauch sein, oder<br />
ein kleiner Baum mit starker Verzweigung.<br />
Wobei die Zweige des Holunders<br />
oftmals bogenartig ausladend<br />
sind. Vor allem in Mitteleuropa<br />
ist Schwarzer Holunder einer der<br />
häufigsten Straucharten.<br />
Zu erwähnen sind auch noch die<br />
Polyphenole, die aus den Früchten<br />
des schwarzen Holunders gewonnen<br />
werden. In einer Studie zeigten sie<br />
zell- und gewebeschützende Effekte,<br />
die die durch den oxidativen Stress<br />
bei diabetischer Stoffwechsellage<br />
entstandenen Gefäßschäden<br />
reduzieren konnten.<br />
Schwarzer Holunder und<br />
seine <strong>gesund</strong>heitlichen<br />
Wirkungen<br />
Für die Wirkung von Schwarzem<br />
Holunder ist sehr wichtig, dass in<br />
den Früchten reichlich Vitamin C sowie<br />
Vitamin B, Fruchtsäuren, ätherische<br />
Öle und farbgebende Anthocyane<br />
enthalten sind. Die Beeren sind<br />
auch reich an den Mineralstoffen<br />
Eisen und Kalium.<br />
Schwarzer Holunder Saft und<br />
Holunderbeeren sowie Schwarzer<br />
Holunder tee aus der rinde und den<br />
Blütenständen gelten als bewährtes<br />
Hausmittel. Man verwendet es bei<br />
Grippe, Erkältung, nieren- und Blasenleiden<br />
sowie zur Stärkung von<br />
Herz und Kreislauf und bei Diabetes.<br />
Wichtig sind seine <strong>gesund</strong>heitlichen<br />
Eigenschaften aber auch bei Covid-<br />
19. Dazu gibt es auch sehr gute untersuchungen<br />
zur Wirkung <strong>gegen</strong> das<br />
Coronavirus SArS-Cov-2. Pflanzenextrakte<br />
aus Sambucus nigra könnten<br />
helfen, der Ausbreitung und der<br />
Vermehrung der Viren ent<strong>gegen</strong>zuwirken.<br />
Dementsprechend ist<br />
Schwarzer Holunder eine effektive<br />
adjuvante, zusätzliche therapie bei<br />
Covid 19.<br />
Klinischen Studien konnte schon<br />
früher eine gute Wirkung von<br />
Schwarzem Holunder zur Behandlung<br />
von infektiösen Atemwegserkrankungen<br />
nahelegen. Die zusätz -<br />
liche Behandlung mit Holunder half<br />
dabei, die Symptome der oberen<br />
Atemwege zu lindern.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 51
Echtes Mädesüß<br />
Filipendula ulmaria<br />
Das echte Mädesüß ist eine sanfte Heilpflanze ohne Nebenwirkungen,<br />
aus der man die Salicylsäure gewonnen hat. aus der Salicylsäure<br />
wurde dann das fiebersenkende und schmerzlindernde<br />
Aspirin entwickelt.<br />
© Madeleine Steinbach / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/echte-maedesuess-wiesenkoenigin-heilpflanze/<br />
52 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Das in Europa heimische<br />
echte Mädesüß<br />
(Filipendula ulmaria)<br />
findet man in großen<br />
Mengen auf feuchten Wiesen, an<br />
Bachrändern und uferregionen.<br />
Die für den Körper gut verträgliche<br />
Heilpflanze soll unter anderem bei<br />
Erkältungen und Kopfschmerzen<br />
helfen. Man verwendet Blüten und<br />
Blätter in der Pflanzentherapie, wobei<br />
die Homöopathie auch die unterirdischen<br />
Pflanzenteile verwendet.<br />
Wissenswertes über das<br />
echte Mädesüß<br />
So gerne man beim namen auch an<br />
ein süßes Mädchen denken würde.<br />
Die Bezeichnung hat eine andere Bedeutung.<br />
Denn der name Mädesüß<br />
Das Echte<br />
Mädesüß ist eine<br />
Wiesenkönigin<br />
und eine alt<br />
bewährte<br />
Heilpflanze.<br />
bezieht sich auf Met, eines der<br />
ältesten alkoholischen Getränken.<br />
Wobei das durch Vergärung von<br />
Honig entsteht. Die Haltbarkeit und<br />
der Geschmack dieses Getränks werden<br />
durch das Mädesüß verbessert.<br />
In England verwendet man Mädesüß<br />
noch immer, um Bier und Wein zu<br />
würzen und süßen. Der honigsüße<br />
und mandelartige Duft und Geschmack<br />
sind unvergleichlich.<br />
Bekannt ist die Heilpflanze schon<br />
lange. traut man den Geschichten<br />
der römer, war Mädesüß neben<br />
Eisenkraut und Wasserminze eine<br />
der drei heiligsten Pflanzen der<br />
Kelten. Vermutlich wurde sie zu<br />
Ehren der Götter zur Sommer -<br />
sonnenwende eingesetzt.<br />
Das Pflanzenbild der<br />
Heilpflanze Mädesüß<br />
Im Grunde genommen wird das echte<br />
Mädesüß (Filipendula ulmaria)<br />
auch Wiesenkönigin, Wiesengeißbart<br />
oder auch Wilder Flieder genannt.<br />
Dabei ist der Vertreter der Familie<br />
der rosengewächse eine mehrjährige<br />
Staude, die eine Wuchshöhe von<br />
über einem Meter erreicht. Die Stängel<br />
sind rötlich und verzweigen sich<br />
erst im oberen teil. Die gefiederten<br />
dunkelgrünen Blätter weisen an der<br />
unterseite einen Flaum auf und verströmen<br />
beim Zerreiben einen an Salicylaldehyd<br />
(rheumasalbe) erinnernden<br />
Geruch. Im Juni bis August<br />
erscheinen creme- bis gelbweiße Blütenstände.<br />
Aus diesen gehen im<br />
Herbst sichelförmig gekrümmte<br />
nüsschen hervor. Diese Pflanze<br />
kommt in ganz Europa vor.<br />
Inhaltsstoffe<br />
Die Inhaltsstoffe von Mädesüß wirken<br />
als Heilpflanze blutreinigend,<br />
entgiftend, entzündungshemmend<br />
und schweißtreibend. Wichtige<br />
Wirkstoffe sind Penolglykoside wie<br />
Monotropidin und Spiraein, aus denen<br />
beim trocknen in geringen Mengen<br />
ätherisches Öl mit Salicylaldehyd<br />
und mit Methylsalicylat entstehen.<br />
Zudem Flavonoide wie Spiraeosid<br />
und Gerbstoffe (Ellagitannine).<br />
Anwendungen<br />
Jedenfalls ist das echte Mädesüß eine<br />
in den Apotheken verzeichnete<br />
Heilpflanze. Wenigen ist bekannt,<br />
dass der name Aspirin auf diese<br />
Pflanze zurückgeht. Daraus wurde<br />
die Salicylsäure isoliert – das berühmte<br />
fiebersenkende und<br />
schmerzlindernde Schmerzmittel.<br />
Mädesüß ist bei grippalen Zuständen<br />
eine wunderbare naturmedizin ohne<br />
nebenwirkungen . Weiters unterstützt<br />
sie die Ausscheidungsfähigkeit<br />
des Organismus: sie wirkt blutreinigend,<br />
entgiftend, entzündungshemmend<br />
und schweißtreibend. traditionell<br />
wurde das Kraut schon lange<br />
als Fußbad, Packung oder Kompresse<br />
aus einem starken teeauszug bei<br />
geschwollenen Beinen und Füßen erfolgreich<br />
angewendet. Der Mädesüßtee<br />
wird sowohl bei Erkältungskrankheit<br />
und rheumatischen Beschwerden<br />
als auch als nierenmittel<br />
eingesetzt. Außerdem kann man aus<br />
den Wurzeln einen schwarzen Farbstoff<br />
gewinnen. Weiter ergeben sich<br />
aus Blatt und Stängel blaue Farbtöne.<br />
Schließlich ergeben die blühenden<br />
Spitzen ein interessantes helles<br />
Grün.<br />
TIPP: Mädesüßtee –<br />
Mädesüßblüten mit Linden-<br />
und Holunderblüten<br />
unter dem Strich kann man die Blüten<br />
von Mädesüß bei Erkältungskrankheiten<br />
oder fieberhaften grippalen<br />
Infekten sehr gut mit Lindenund<br />
Holunderblüten mischen und<br />
dann als tee trinken. Damit verbessert<br />
einerseits den Geschmack und<br />
erweitert andererseits das Wirkungsspektrum.<br />
Dazu mischt man drei teile Holunderblüten,<br />
drei teile Lindenblüten<br />
und zwei teile Mädesüßblüten. Danach<br />
übergießt zwei teelöffel davon<br />
mit 150ml kochendem Wasser, lässt<br />
etwa 10 Minuten ziehen, seiht ab und<br />
trinkt mehrmals täglich eine tasse.<br />
Bei einer Überempfindlichkeit <strong>gegen</strong>über<br />
Salicylaten (den Salzen der<br />
Salicylsäure) sollte man jedenfalls<br />
den Mädesüßtee nicht trinken.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 53
Gemeine Schafgarbe<br />
Achillea millefolium<br />
Die Gemeine Schafgarbe ist als sanfte, beruhigende Heilpflanze<br />
bekannt. Man setzt sie als Erste-<strong>Hilfe</strong>-Mittel ein, wenn eine<br />
Erkältung oder eine Infektion der Atemwege im Anzug sind.<br />
© Foxxy63 / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/gemeine-schafgarbe-arzneipflanze/<br />
Der griechische Held Achilles hat der Legende nach seine<br />
Wunden mit der Schafgarbe behandelt und gab der heutigen<br />
Arzneipflanze auch den lateinischen Namen Achillea.<br />
54 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Die gemeine Schafgarbe<br />
– Achillea millefolium<br />
– gilt seit jeher als<br />
vielseitige sanfte Arzneipflanze,<br />
die auch positive Wirkung<br />
für Herz und Lunge entfaltet.<br />
Seit den 1950er Jahren beschäftigen<br />
sich Forschung und Wissenschaft<br />
mit der Schafgarbe, wobei zahlreiche<br />
Studien die Wirksamkeit der Arzneipflanze<br />
belegen konnten. Man schätzt<br />
die Gemeine Schafgarbe auch als<br />
sanfte Heilpflanze mit beruhigender<br />
Wirkung. Denn die Achillea wirkt<br />
auch auf Geist und Körper. Schließlich<br />
bestätigen die Daten auch eine<br />
blutdrucksenkende, kardiovaskuläre<br />
sowie die Bronchien erweiternde<br />
Wirkung. Schließlich rechtfertigt das<br />
die medizinische Anwendung der<br />
Schafgarbe bei Herz-Kreislauf- und<br />
Atemwegserkrankungen wie Bluthochdruck<br />
und Asthma.<br />
Die Gemeine Schafgarbe<br />
als Arzneipflanze<br />
historisch betrachtet …<br />
Die Gemeine Schafgarbe begleitet<br />
den Menschen seit Jahrtausenden<br />
als Heilpflanze, aber auch als magische<br />
Pflanze. Überlieferungen zeigen,<br />
dass reste und Pollen der<br />
Schafgarbe auch im berühmten Blumengrab<br />
von Shanidar gefunden<br />
wurden. Das Grab liegt im heutigen<br />
Irak und ist etwa 49.000 Jahre alt.<br />
Botanisch gesehen …<br />
Die Gemeine Schafgarbe zählt zur<br />
Familie der Korbblütler und ist eine<br />
ausdauernde krautige Pflanze, mit<br />
einer Wuchshöhe von bis zu 100 cm.<br />
Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober.<br />
Man verwendet die obere<br />
Hälfte der Pflanze, welche man im<br />
Juni-Juli erntet. Die Schafgarbe ist<br />
ein Kosmopolit – die Pflanze kommt<br />
fast auf der ganzen Erde vor. Man<br />
findet sie auf Wiesen, Weiden und<br />
Ackerrändern oder Waldrändern. In<br />
den Alpen kommt sie bis in die subalpine<br />
Stufe vor.<br />
Inhaltsstoffe und<br />
Anwendungen<br />
Die Inhaltsstoffe der Schafgarbe bestehen<br />
vor allem aus ätherischen<br />
Ölen, Bitterstoffen und Gerbstoffen.<br />
Zudem sind Salicylate beziehungsweise<br />
Salicylsäure enthalten.<br />
Heilwirkungen<br />
• schleimlösend,<br />
• antibakteriell,<br />
• entkrampfend,<br />
• schmerzlindernd,<br />
• wund heilend,<br />
• verdauungs fördernd,<br />
• harntreibend,<br />
• menstruationsregelnd.<br />
Die Schafgarbe soll wegen ihrer guten<br />
Eigenschaften in keiner tee mischung<br />
fehlen und ist als Allheilmittel mit<br />
der Kamille zu vergleichen. Sie wirkt<br />
bei Magenschwäche, Leberbeschwerden,<br />
Durchfall, Bauchschmerzen,<br />
Blasenschwäche, Menstruations -<br />
störungen und Krampfadern, sowie<br />
zur Blutreinigung. untersuchungen<br />
haben auch eine Steigerung des<br />
Gallenflusses ergeben.<br />
Gemeinsam mit Holunderblüten ist<br />
Schafgarbe ein Erste-<strong>Hilfe</strong>-Mittel,<br />
wenn eine Erkältung im Anzug ist.<br />
Wobei naturmediziner die Arzneipflanze<br />
auch bei zu hohem Blutdruck<br />
und als Zusatzmittel empfehlen. Wie<br />
wenn die Gefahr eines Blutgerinnsels<br />
oder einer thrombose besteht.<br />
Äußerliche Anwendung<br />
und Inhalation<br />
Man wendet Schafgarbe-Absud äußerlich<br />
in etwas stärkeren Bädern an.<br />
Man verwendet ihn bei Frostbeulen,<br />
Gicht, rheuma, unreiner Haut,<br />
Hämorrhoiden, Ausfluss, Krampfadern<br />
und Blasenschwäche.<br />
Bei nasenbluten steckt man sich mit<br />
starkem Schafgarbentee getränkte<br />
Wattebällchen in die nase. Auch bei<br />
Schuppenflechte ist ein Schafgarbenbad<br />
hilfreich.<br />
Die Inhalation der Dämpfe ist bei einer<br />
nasennebenhöhlenentzündung<br />
angebracht, eine Salbe aus dem<br />
Schafgarbenkraut gehört zu den besten<br />
Heilsalben und wird auch bei<br />
Hämorrhoiden eingesetzt.<br />
Schafgarben-Tinktur<br />
selber machen<br />
Für verschiedene genannten Leiden<br />
ist auch eine Schafgarben-tinktur<br />
wirksam, die man selber machen<br />
kann. Dazu setzt man das Schafgarbenkraut<br />
1:5 in reinem Kornbrand<br />
an und stellt es 10 bis 14 tage in die<br />
Wärme.<br />
Weiter schüttelt man die Mischung<br />
täglich und seiht sie dann ab. Außerdem<br />
sollte man die Flüssigkeit kühl<br />
und dunkel lagern. Jedenfalls sollte<br />
man täglich 10 bis 15 tropfen der<br />
Schafgarben-tinktur einnehmen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 55
Hedera helix, der Gemeine<br />
Efeu. Seit jeher bei Infekte<br />
der Atemwege und Husten<br />
bewährt<br />
Seit Jahrhunderten hat sich die Heilkraft des<br />
Efeus bei <strong>Infektionen</strong> der Atemwege bewährt.<br />
Der Gemeine Efeu (Hedera helix L.) ist eine<br />
windende Pflanze, die mittels Haftwurzeln an<br />
Bäumen oder Mauern emporwachsen. Die immergrünen<br />
Efeublätter sind an den nicht blühenden<br />
Zweigen drei- bis fünfeckig gelappt<br />
und weiß geadert.<br />
Die Lianen bilden lange und flexible, aber unverhältnismäßig<br />
schmale Stängel. Es gibt<br />
auch zahlreiche botanische Anlagen mit Efeu.<br />
Gerade für die botanische Forschung sind<br />
auch die Klettergewohnheiten, die hohe<br />
Wuchsform sowie das Vorkommen in eher<br />
feuchten Wäldern von Bedeutung.<br />
Efeu ist nahezu weltweit verbreitet und wird in<br />
unterschiedlichen Darreichungsformen <strong>gegen</strong><br />
verschiedene Erkrankungen angewendet. Bereits<br />
in der Volksmedizin des 19. Jahrhunderts<br />
hat man Efeu <strong>gegen</strong> Katarrhe der Atemwege<br />
eingesetzt. Heute werden Efeublätter bei Erkrankungen<br />
der Atemwege – vor allem zur<br />
Behandlung von Husten – angewendet.<br />
© Meszi.Mate / shutterstock.com<br />
Die Naturstoffe der Efeublätter sind vor allem zur Behandlung von Husten effektiv.<br />
Denn Efeu-Darreichungsformen können den Schleim lösen, die Atemwege befreien<br />
und beruhigend auf den Husten wirken. Zur Linderung von Symptomen von<br />
Erkrankungen der Atemwege wie Erkältungen, Grippe sowie auch Covid 19 helfen<br />
Hedera-Helix-Präparate mit ihren vielfältigen Wirkungen.<br />
https://medmix.at/efeublaetter-zur-husten-behandlung-bewaehrt/<br />
56 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Efeu<br />
Hedera Helix<br />
Der Gemeine Efeu, Hedera Helix, und vor allem Efeublätter entfalten<br />
mehrfache <strong>gesund</strong>e Wirkungen <strong>gegen</strong> Husten. Die Anwendung<br />
von Efeu-Präparaten bewirkt dabei, den Schleim in den Bronchien<br />
zu verdünnen, den Auswurf des Schleims aus den Atemwegen erleichtern<br />
und Krämpfe in den Bronchien lösen. Die bewährte Behandlung<br />
von Husten bei Erkältung, grippalen Infekten und<br />
Grippe soll auch bei Covid 19 sinnvoll sein.<br />
Efeublätter werden<br />
üblicherweise<br />
nicht als Tee<br />
zubereitet. Sondern<br />
ihre Inhaltsstoffe<br />
kommen in Form von<br />
Spezialextrakten in<br />
Fertigpräparaten zum<br />
Einsatz. Sie sollen<br />
einerseits eine<br />
schleimlösende<br />
Wirkung entfalten,<br />
um die Produktion eines<br />
dünnflüssigen Schleims zu fördern.<br />
Andererseits bieten sie auch<br />
krampflösende Effekte, um den<br />
Spannungs zustand der glatten Muskulatur<br />
zu senken und deren Verkrampfung<br />
zu lösen. Schließlich sollen<br />
ihre expektorierende Wirkungen<br />
den Auswurf des Schleims aus den<br />
Atemwegen erleichtern.<br />
<strong>Natürliche</strong> Wirkung zur<br />
sanften Behandlung von<br />
Husten<br />
Die Efeublätter bezeichnet man wissenschaftlich<br />
Hederae folium (Efeu –<br />
Hedera helix), ihre Inhaltsstoffe<br />
bringen eine natürliche Wirkung zur<br />
sanften Behandlung von Husten.<br />
Wobei der Efeu vor allem<br />
auch bei krampfartigem<br />
Husten hilft.<br />
Deswegen gibt es in der Apotheke verschiedene,<br />
rezeptfreie Darreichungsformen<br />
mit Efeu, die <strong>gegen</strong> Husten<br />
helfen sollen. Dazu zählen beispielsweise<br />
Hustensaft (Hustensirup),<br />
Lutschpastillen, Hustentropfen,<br />
Hustenzäpfchen und Brausetabletten<br />
sowie natürlich als tee erhältlich.<br />
Allerdings gilt der Efeu als giftig. Zudem<br />
kann er allergische reaktionen<br />
auslösen. Daher trinken heutzutage<br />
nur mehr wenige Menschen tee aus<br />
Efeublätter. Jedenfalls muss man bei<br />
der innerlichen Anwendung von<br />
Efeu sehr vorsichtig sein. Man darf<br />
den tee wegen der Vergiftungsgefahr<br />
keinesfalls zu stark und zu lange einnehmen.<br />
Bewährte Wirkung<br />
Im Grunde genommen<br />
entfalten Efeublätter-<br />
Zubereitungen mit<br />
ihren Hauptwirkstoffen<br />
eine indirekte<br />
Wirkung in<br />
der Lunge, die<br />
bei Husten den<br />
Körper unterstützt.<br />
Beispielsweise<br />
kommt<br />
es zur Erhöhung der Surfactantbildung<br />
der Lungenzellen. und damit<br />
verringert sich die Zähigkeit des<br />
Schleims (reduktion der Schleim -<br />
viskosität) und die Muskulatur der<br />
Bronchien entkrampft. Zudem<br />
kommt es zu einer Weitstellung der<br />
Bronchien, das heißt, dass sie sich<br />
erweitern.<br />
Das vorhandene Schleimsekret kann<br />
der Körper dann durch die Verringerung<br />
der Schleimviskosität leichter<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 57
Schon die Kelten haben Hedera helix, den<br />
Gemeinen Efeu, als Kultur- und Heilpflanze<br />
geschätzt und schmückten damit ihre<br />
Behausungen gemeinsam mit Misteln zu<br />
Ehren der Götter. In der griechischen,<br />
römischen und altägyptischen haben die<br />
Menschen den Efeu den Göttern des<br />
Weines geweiht und man schmückte<br />
festliche Gelage mit Kränzen aus Efeu.<br />
abhusten. Die Entspannung und die<br />
Erweiterung der Bronchialmuskulatur<br />
unterstützt wiederum das<br />
Abhusten.<br />
Im weiteren Verlauf der Husten-Behandlung<br />
mit Efeu muss man dann<br />
nicht mehr so oft husten, die Anzahl<br />
der Husten-Attacken geht zurück.<br />
Man wendet Efeu beziehungsweise<br />
Efeublätter im Grunde genommen<br />
vor allem zur unterstützung der<br />
Schleimlösung in den Atemwegen<br />
an. Zahlreiche klinische Studien<br />
konnten ihre Wirksamkeit bei verschiedenen<br />
Erkrankungen hinreichend<br />
belegen.<br />
Das war beispielsweise bei chronisch-entzündlichen<br />
Bronchialerkrankungen<br />
und bei akuter Entzündung<br />
der Atemwege mit Husten als<br />
Begleiterscheinung der Fall. Auch<br />
Katarrhe der Luftwege gehörten dazu.<br />
unter dem Strich hilft Efeu jedenfalls<br />
bei der symptomatischen<br />
Behandlung von Erkrankungen der<br />
Atemwege.<br />
© INTREEGUE Photography / shutterstock.com<br />
Dreifach-Wirkung der<br />
Efeublätter zur Behandlung<br />
bei Husten<br />
Die Inhaltsstoffe der Efeublätter wirken<br />
sekretolytisch, expektorierend<br />
sowie bronchospasmolytisch.<br />
● Sekrolytisch heisst, dass Efeu<br />
dabei hilft, dass der Schleim in den<br />
Atemwegen dünnflüssig wird.<br />
● Die expektorierende Wirkung<br />
sagt aus, dass Efeu zudem den Auswurf<br />
des Schleims aus den<br />
Bronchien erleichtert.<br />
● Bronchospasmolytisch sagt<br />
schließlich aus, dass Efeu mit seinen<br />
Inhaltsstoffen Krämpfe in den<br />
Bronchien lösen kann. Zudem bewirkt<br />
die Heilpflanze, dass sich die<br />
unteren Atemwege erweitern.<br />
Verantwortlich dafür sind die enthaltenen<br />
Saponine und Phenolcarbonsäuren.<br />
Durch die beschriebene<br />
Dreifach-Wirkung kann Efeu den<br />
Schleim lösen und die Bronchien<br />
befreien. Wobei auch viele klinische<br />
Studien die Wirksamkeit und die<br />
gute Verträglichkeit von Efeu<br />
belegen konnte.<br />
58 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Löwenzahn<br />
Taraxacum officinale<br />
Der Löwenzahn<br />
entfaltet seine<br />
Wirkung <strong>gegen</strong><br />
Viren und Bakterien<br />
und kann auch<br />
Entzündungen<br />
hemmen.<br />
Löwenzahnkraut<br />
unterstützt so den<br />
Körper auch <strong>gegen</strong><br />
Erkältung und<br />
grippale Infekte.<br />
Der Löwenzahn ist eine<br />
Pusteblume, die deswegen bei<br />
Kindern sehr beliebt ist.<br />
Hin<strong>gegen</strong> ärgern sich viele<br />
Menschen, wenn der Löwenzahn<br />
als Unkraut im Garten wächst.<br />
Der Frühlingsbote<br />
Löwenzahn – taraxacum<br />
officinale – bereichert<br />
die Küche.<br />
Sowohl die Blätter, Blüten, die Blütenknospen<br />
als auch Wurzeln sind<br />
schmackhaft und können unsere<br />
Küche kulinarisch bereichern.<br />
Löwenzahnblätter eignen sich für<br />
Salate, Pesto und Saucen. Die Wurzel<br />
dient als Gemüse. Die Knospen wiederum<br />
können Kapern und gedünstet<br />
Kohlsprossen ersetzen.<br />
Der Löwenzahn ist aber auch in der<br />
naturheilkunde als Heilpflanze beliebt<br />
und als pflanzliches Mittel für<br />
die Gesundheit schon seit dem Altertum<br />
bekannt. Er dient mit seiner<br />
Wirkung seit Jahrtausenden als<br />
wertvolles pflanzliches Mittel <strong>gegen</strong><br />
verschiedene Erkrankungen.<br />
Löwenzahn und Erkältung<br />
unter dem Strich haben diverse<br />
Studien das nützliche pharma -<br />
kologische Profil von Löwenzahn zur<br />
Behandlung verschiedener Krankheiten<br />
beschrieben. In diesem Sinne<br />
soll das Kraut auch <strong>gegen</strong> Viren und<br />
Bakterien helfen.<br />
Zur Stärkung der körpereigenen<br />
Abwehrkräfte und des Immunsystems<br />
empfiehlt sich die Anwendung<br />
von Löwenzahn-Darreichungen.<br />
Außerdem entfaltet der Löwenzahn<br />
entzündungshemmende sowie<br />
schmerzlindernde Wirkungen. Alle<br />
diese Effekte sind bei Erkältungskrankheiten<br />
und Symptomen wie<br />
Husten hilfreich. Das gilt auch bei<br />
Schnupfen mit starker<br />
Verschleimung der nase und der<br />
nasenneben höhlen.<br />
Löwenzahn mit weiteren<br />
Wirkungen<br />
Extrakte aus Löwenzahn wurden in<br />
letzter Zeit intensiv auf antidepres -<br />
sive, antioxidative, entzündungshemmende<br />
und antimikrobielle<br />
Aktivitäten Wirkung untersucht.<br />
Jüngste untersuchungen zeigten<br />
aber auch Potenzial des Löwenzahns<br />
<strong>gegen</strong> Krebs.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 59
Ätherische<br />
Öle<br />
Beliebte, bewährte<br />
Wirkung:<br />
Ätherische Öle bei<br />
Husten anwenden<br />
und inhalieren<br />
https://medmix.at/aetherische-oele-bei-husten-anwenden/<br />
60 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
© Anuta23 / shutterstock.com<br />
Seit Jahrtausenden<br />
nutzt man<br />
ätherische Öle<br />
„Süße Düfte fürs Gehirn ist das<br />
beste Rezept für die Gesundheit“,<br />
meinten jedenfalls schon<br />
die alten Griechen. Wobei die<br />
Römer ihrerseits sehr gerne in<br />
duftenden Wässern mit<br />
Ölzusätzen badeten.<br />
Beispielsweise soll der berühmte<br />
Kaiser Nero in seinem<br />
Palast mit <strong>Hilfe</strong> eines Röhrensystems<br />
angenehme Düfte in<br />
seinem Palast verbreitet<br />
haben. Und das waren dann<br />
die wohlriechenden ätherischen<br />
Öle, die durch die<br />
Räume strömten.<br />
Dementsprechend wurde die<br />
Vorliebe für Ätherische Öle und<br />
den wohltuenden und heilsamen<br />
Düften in der Antike von<br />
den Römern weit über ihre<br />
Grenzen hinweg verbreitet.<br />
Ätherische Öle haben anregende<br />
und beruhigende<br />
Wirkung. Deswegen<br />
kann bei Husten eine<br />
Inhalation damit sowie das Anwenden<br />
als Einreibemittel gut helfen.<br />
unter dem Strich wirken ätherische<br />
Öle vor allem anregend und beruhigend.<br />
Zudem heben sie unsere Stimmung<br />
an und wirken auch harmonisierend.<br />
Denn sie verhelfen zu mehr<br />
Wohlbefinden – und zwar für Körper<br />
und Geist sowie der Seele. Schließlich<br />
helfen ätherische Öle auch bei<br />
der Linderung der verschiedensten<br />
Beschwerden auf eine besonders<br />
sanfte, natürliche Weise.<br />
Ätherische Öle bei Husten<br />
anwenden und inhalieren<br />
Für Ätherische Öle ist der Husten ein<br />
wichtiges Einsatzgebiet zum Anwenden<br />
und Inhalieren. Wobei aktuelle<br />
untersuchungen zeigen, dass<br />
pflanzliche ätherische Öle sogar bei<br />
der Behandlung von Asthma mit<br />
Husten wirksam ist. Dementsprechend<br />
sind sie bei Asthma eine sinnvolle<br />
Ergänzung der therapie.<br />
Anregende und<br />
beruhigende Wirkung!<br />
Ätherische Öle reizen unsere temperaturrezeptoren.<br />
Es kommt dadurch<br />
zu einem wohltuenden Gefühl, weil<br />
die nasenatmung leichter wird.<br />
Allerdings kommt es zu keiner messbaren<br />
Verbesserung der Strömungsverhältnisse.<br />
neben der Einnahme von Pflanzenauszügen<br />
verschiedenster Art kann<br />
man bei Husten ätherische Ölen<br />
inhlaieren sowie als Einreibemittel<br />
anwenden.<br />
Wichtige Lieferanten für<br />
ätherische Öle bei Husten<br />
– Anis- und Fenchelfrüchte,<br />
– Eukalyptusblätter,<br />
– Fichten-/Föhrennadeldestillat,<br />
– Minzöl,<br />
– Eisenkraut,<br />
– Quendel- oder Thymiankraut.<br />
Vorsicht vor einer falschen<br />
Anwendung<br />
Wichtig ist eine kompetente Beratung,<br />
wenn man ätherische Ölen bei<br />
Husten inhalieren will. Denn bei der<br />
falschen Anwendung kann es wirklich<br />
zu einer <strong>gesund</strong>heitlichen Gefährdung<br />
– vor allem von Kindern –<br />
kommen.<br />
Die klassische Methode:<br />
heißen Wasserdampf mit<br />
einigen Tropfen ätherischem<br />
Öl und einem Tuch<br />
über den Kopf inhalieren!<br />
Die alt bekannte klassische Methode<br />
ist es, eine Schüssel mit heißem<br />
Wasser anzufüllen, einige tropfen<br />
ätherisches Öl beizugeben und über<br />
den Kopf ein tuch zu stülpen.<br />
Doch das kann einerseits zu einer<br />
unnötigen reizung der Augen führen<br />
und andererseits eben zu einer Gefährdung<br />
der zu behandelnden Person<br />
durch Verbrühung. Gefahrloser<br />
hin<strong>gegen</strong> ist die Verwendung von<br />
standfesten Dampfinhalatoren.<br />
Gefahr Kratschmer-Reflex<br />
(Kratschmer-Holmgren-<br />
Reflex)<br />
Wer ätherische Öle bei Husten und<br />
Erkältung inhalieren will, sollte auch<br />
beim Anwenden immer bedenken,<br />
dass der Kratschmer-reflex auftreten<br />
kann. und zwar gilt das bei<br />
Kleinkindern und Säuglingen. Der<br />
Kratschmer-reflex kann nämlich bei<br />
Anwendung von mentholhaltigen<br />
Zubereitungen im Gesicht und<br />
speziell in der nase entstehen.<br />
Der auch als Kratschmer-Holmgrenreflex<br />
bezeichnete Zustand ist ein<br />
über den trigeminus ausgelöster<br />
reflektorischer Atemstillstand mit<br />
Herzstillstand. und das geschieht<br />
durch die Einwirkung stark reizender<br />
Stoffe – wie beispielsweise Äther,<br />
Chloroform und Essigsäure – auf die<br />
nasenschleimhaut.<br />
Daher gibt es für Kleinkinder<br />
mentholfreie Einreibemittel. Die<br />
Anwendung dieser Salben kann die<br />
nachtruhe der Patienten deutlich<br />
verbessern!<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 61
Pfefferminze<br />
Mentha x piperita L., Lamiaceae<br />
Bei Erkältung, Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen<br />
hat sich die Pfefferminze (Pfefferminzöl) seit jeher bewährt.<br />
Extrakte aus Pfefferminze werden<br />
gerne in Kombination mit anderen<br />
<strong>gegen</strong> Blähungen wirksamen Drogen<br />
– wie Kümmel, Fenchel und Wermut –<br />
angewendet. Eine derartige<br />
Kombination konnte bei Patienten<br />
mit Oberbauchbeschwerden wie<br />
Krämpfe, Erbrechen, Schwindel eine<br />
ähnliche Wirksamkeit wie<br />
Metoclopramid zeigen.<br />
© Tatevosian Yana / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/die-pfefferminze/<br />
62 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Pfefferminze ist eine Heilpflanze,<br />
die in Europa<br />
und nordamerika weit<br />
verbreitet und oft kultiviert<br />
ist. Vor allem bei Erkältung,<br />
Magen-Darm-Beschwerden sowie<br />
Kopfschmerzen konnte sich pflanzliche<br />
Mittel mit Pfefferminze wie das<br />
Pfefferminzöl bestens bewähren.<br />
Pfefferminze bei Erkältung<br />
Wenn man Pfefferminze bei Erkältung<br />
als tee genießt, dann darf man<br />
über die reizung der Schleimhäute<br />
mit schleim- und hustenlösenden<br />
Wirkungen erwarten.<br />
nach einer Inhalation erreicht Pfefferminzöl<br />
in der Lunge therapeutisch<br />
ausreichend hohe Konzentrationen,<br />
Menthol bietet broncho spasmo -<br />
lytische Effekte.<br />
Jedenfalls bietet das alt bewährte<br />
Pfefferminzöl desinfizierende, antimikrobielle,<br />
antivirale und anti -<br />
mykotische Wirkungen. Man kann es<br />
äußerlich auch als schmerzstillende<br />
Geschichte der Pfefferminze als Heilpflanze<br />
und Nutzpflanze<br />
Beheimatet war die Pfefferminze ursprünglich im Fernen Osten, sie wanderte<br />
über Nordafrika und Südeuropa nach England, wo sie erst <strong>gegen</strong><br />
Ende des 17. Jahrhunderts Fuß fasste.<br />
Über Holland kam sie dann in unsere Gegend. In der jetzigen Kulturform<br />
wurde die Pfefferminze erstmalig von Dr. Eaton in Hertfort/England beobachtet.<br />
Eine erste Beschreibung der Pflanze erfolgte 1696 durch den britischen<br />
Biologen Ray (lat.Raius), der ihr 1704 die Bezeichnung Mentha palustris<br />
(Peper-Mint) gab.<br />
Der Gattungsname Mentha ist eine Entlehnung vom griechischen Minthe,<br />
so hieß eine Nymphe, über die in der Mythologie Folgendes erzählt wird:<br />
Hades, der Gott der Unterwelt, verliebte sich in die wunderschöne Minthe.<br />
Persephone, die betrogene Ehefrau, verwandelte die Nymphe aus Rache<br />
in eine Pflanze. Ovid, Met. X Buch 728-30: „Dir, oh Persephone, war<br />
es erlaubt, den Körper einer Frau in eine Pflanze duftender Minze zu verwandeln“.<br />
Einreibung bei nerven- und Gliederschmerzen<br />
sowie Weichteilrheumatismus<br />
einsetzen.<br />
Weitere Anwendungen<br />
Das Kraut der Pfefferminze enthält<br />
ätherisches Öl, mit dem Hauptbestandteil<br />
Men thol sowie Gerbstoffe<br />
und Flavonoide. Es hat eine krampflösende<br />
und blähungstreibende Wirkung<br />
und führt zu einer beträchtlichen<br />
Steigerung der Gallensekretion.<br />
Außerdem übt Pfefferminzöl auch eine<br />
anästhesierende Wirkung auf die<br />
Magenschleimhaut aus. Damit lässt<br />
sich die Wirksamkeit <strong>gegen</strong> Übelkeit<br />
und Erbrechen erklären.<br />
Pfefferminztee eignet sich zur<br />
Behandlung von krampfartigen<br />
Beschwerden im Magen- und Darmbereich,<br />
wobei an der Wirkung neben<br />
dem ätherischen Öl vermutlich<br />
auch Flavonoide beteiligt sind.<br />
Als choleretische Prinzipien der<br />
Blätter der Pfefferminze kommen<br />
Phenolcarbonsäuren Chlorogen-,<br />
Kaffee- und rosmarinsäure infrage.<br />
Extrakte aus Pfefferminze führen<br />
wiederum zu einer tonussenkung<br />
des unteren Ösophagussphinkter.<br />
Die Komponenten von ätherischen<br />
Pfefferminzöl wirken sekretionsfördernd<br />
auf direktem und reflektorischem<br />
Wege. Es kommt zur Freisetzung<br />
von Salzsäure, Pepsin, Gastrin,<br />
Histamin und Prostaglandinen und<br />
dadurch zur Stimulierung der<br />
Magen- und Darmmotilität.<br />
Bereits im Altertum wurde die<br />
Pfefferminze mit ihrer vielfältigen<br />
Wirkung als Heilpflanze eingesetzt.<br />
Plinius der Ältere empfahl bei Kopfschmerzen<br />
frische Pfefferminzblätter<br />
auf die Schläfen aufzulegen. Schon<br />
zu Beginn der Schmerzen ist es heutzutage<br />
hilfreich, zwei tropfen Pfefferminzöl<br />
in leicht kreisenden Bewegungen<br />
auf Schläfen oder Stirn aufzutragen.<br />
Das Pfefferminzöl darf<br />
aber nicht in die Augen gelangen,<br />
denn dort kann es unangenehme<br />
Schleimhautreizungen hervorrufen.<br />
Pfefferminzöl verwendet man<br />
schließlich sehr häufig als Geschmacks-<br />
und Geruchskorrigens.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 63
Australischer Teebaum<br />
Melaleuca alternifolia<br />
Der Australische Teebaum ist eine alt bewährte Heilpflanze, das<br />
enthaltene ätherische Teebaumöl bringt viele positiven Wirkungen.<br />
© ronstik / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/australischer-teebaum-teebaumoel/<br />
64 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Die Aborigines wussten<br />
bereits um die Wirkungen<br />
der Inhaltsstoffe<br />
des Australischen<br />
teebaums und des enthaltenen<br />
teebaumöls. Die australischen<br />
ureinwohner verwenden seit jeher<br />
die Heilpflanze zur Wundheilung.<br />
Zudem kochen sie aus den Blättern<br />
des Baums einen wohltuenden tee.<br />
Erst <strong>gegen</strong> Ende des 18. Jahrhunderts<br />
haben Siedler in Australien die<br />
Heilwirkung erkannt. Danach fand<br />
der Australische teebaum auch den<br />
Weg nach Europa.<br />
In Europa wird Australischer teebaum<br />
im Gewächshaus gezogen. Bei<br />
uns wird in erster Linie das ätherische<br />
teebaum öl verwendet, wobei<br />
Wirkungen und Einsatzgebiete sehr<br />
vielfältig sind und oft auch die Haut<br />
betreffen.<br />
Australischer Teebaum:<br />
Inhaltsstoffe und Wirkung<br />
Aus den Blättern und Zweigen wird<br />
mittels Wasserdampfdestillation das<br />
teebaumöl gewonnen. Es ist eine<br />
klare bis leicht gelbliche Flüssigkeit<br />
mit frischem und würzigem Geruch.<br />
Das ätherische teebaumöl ist ein Gemisch<br />
aus rund 100 verschiedenen<br />
komplexen Alkoholen und ätherischen<br />
Ölen. Der Hauptwirkstoff ist<br />
mit 40 % Mengenanteil der sekun -<br />
däre Pflanzenstoff terpinen-4-ol.<br />
Diese alkoholische Verbindung<br />
kommt übrigens in geringerer Menge<br />
auch im ätherischen Lavendelund<br />
Eukalyptusöl vor.<br />
Australischer Teebaum<br />
und sein Teebaumöl bringt<br />
antimikrobielle Wirkung<br />
Das teebaumöl entfaltet auch eine<br />
breite antimikrobielle Wirkung <strong>gegen</strong><br />
grampositiven und gramnegativen<br />
Bakterien, Hefen sowie Pilzen.<br />
In der jüngsten Zeit gewann das teebaumöl<br />
zusätzlich an Interesse, da es<br />
auch bei (multi)resistenten Keimen<br />
das Wachstum hemmte.<br />
Man verwendet teebaumöl bei Infektionskrankheiten<br />
und Hautkrankheiten<br />
wie Ekzeme, Warzen, Pickel<br />
und Akne, aber auch Psoriasis. Es<br />
gibt auch positive Daten zur Anwendung<br />
von teebaumöl <strong>gegen</strong> Kontaktdermatitis<br />
bei Kindern.<br />
Teebaumöl wirkt<br />
entzündungshemmend<br />
und wundheilend<br />
Bei Erkältungskrankheiten hat sich<br />
das Inhalieren von teebaumöl sehr<br />
gut bewährt. Denn eine teebaumöl-<br />
Inhalation eignet sich sehr gut, um<br />
Beschwerden wie Schnupfen und<br />
Heiserkeit zu lindern. Zudem ist<br />
auch ein Dampfbad mit einigen<br />
tropfen teebaumöl ein bewährtes<br />
Hausmittel bei Erkältungen.<br />
Weitere Möglichkeiten zur<br />
sinnvollen Anwendung von<br />
Teebaumöl<br />
Mithilfe eines Shampoos aus teebaumöl<br />
kann man Schuppen sehr<br />
gut bekämpfen.<br />
Auch bei nagelpilz hilft das tee -<br />
baumöl verlässlich, indem man den<br />
nagelpilz mit teebaumöl mehrmals<br />
täglich direkt bepinselt. Hier sollte<br />
man jedoch nicht auf das<br />
Desinfizieren von Socken und<br />
Schuhen vergessen!<br />
Mit ein paar tropfen teebaumöl auf<br />
der Zahnpasta kann man übrigens<br />
Karies und Zahnstein bekämpfen.<br />
Ebenso Entzündungen oder Mikroverletzungen<br />
im Mundbereich.<br />
Schließlich bietet das teebaumöl<br />
auch einen guten Schutz <strong>gegen</strong><br />
Zecken. Dazu gibt man nur ein paar<br />
tropfen in Kniehöhe auf die Hose!<br />
Außerdem wirkt das teebaumöl<br />
<strong>gegen</strong> Wespen, zum Beispiel am<br />
Frühstückstisch im Freien.<br />
Auch bei psychischen Erkrankungen<br />
können die Inhaltsstoffe des<br />
Australischen teebaums positive<br />
Wirkungen entfalten. Dazu zeigten<br />
Studien, dass sich das teebaumöl<br />
vor allem sehr gut zu Bekämpfung<br />
von Ängsten eignet und das Selbstvertrauen<br />
stärken kann.<br />
Botanischer Blickpunkt<br />
Australischer teebaum, Melaleuca<br />
alternifolia, zählt zu der Familie der<br />
Myrtengewächse.<br />
Es ist ein immergrüner Strauch oder<br />
kleiner Baum, der eine Höhe von 2<br />
bis 14 Meter erreicht. Seine Borke ist<br />
rotbraun und papierähnlich, die<br />
jungen Zweige sind seidig behaart,<br />
die älteren kahl.<br />
Die Blütezeit ist von Juni bis<br />
Februar, aus den Blüten entwickeln<br />
sich Kapselfrüchte.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 65
Ysop<br />
Hyssopus officinalis<br />
Die altbewährte Heilpflanze Ysop hilft bei Entzündungen von<br />
Rachen und Hals und wirkt als Stimmungsaufheller.<br />
Ysop ist eine bewährte<br />
Heilpflanze. Wobei man<br />
als Heildroge die getrockneten,<br />
blühenden Pflanzenteile<br />
verwendet. Die wichtigsten<br />
Komponenten des ätherischen Öls<br />
sind Pinocamphon und Isopinocamphon,<br />
weiter gehören Limonen und<br />
Pinien, Flavonoide wie Diosmin,<br />
Lamiaceen-Gerbstoffe wie<br />
rosmarinsäure und Marrubiin dazu,<br />
auch Bitterstoffe und terpene sind<br />
unter anderem enthalten.<br />
Das ätherische Öl von ysop sowie<br />
sein Gerbstoffe entfalten eine leicht<br />
entzündungshemmende Wirkung,<br />
zudem bietet es krampflösende sowie<br />
Auswurf fördernde Effekte.<br />
Wirkung von Ysop<br />
Die Volksmedizin verwendet ysop-<br />
Zubereitungen – Hyssopus officinalis<br />
– zum Gurgeln bei Heiserkeit sowie<br />
bei Entzündungen von rachen<br />
und Hals. Man nutzt die naturstoffe<br />
von ysop-Zubereitungen auch bei<br />
Waschungen. Schließlich können innerliche<br />
ysop-Anwendungen auch<br />
bei der übermäßigen Absonderung<br />
von Schweiß nützlich sein.<br />
Im Grunde genommen bietet die<br />
Heilpflanze ysop als Öl auch gute<br />
Wirkung als Stimmungsaufheller bei<br />
Depressionen und Verstimmungen.<br />
Es ist damit ein wunderbares Heilmittel<br />
für schlechte tage, bereits 7<br />
tropfen im Badewasser helfen.<br />
ysop steht auch für Weisheit und<br />
Inspiration. In diesem Sinne soll es<br />
die Gedanken klären. Schließlich sollen<br />
die ysop-naturstoffe auch neuen<br />
Mut schenken, die nerven stärken<br />
und aufmuntern.<br />
Weiter fördert ysop die Verdauung<br />
und hilft dabei, Wunden schneller zu<br />
heilen. Zudem kann ysop auch eine<br />
gute Wirkung bei Pilz-Erkrankungen<br />
entfalten.<br />
Schwangere Frauen, Menschen mit<br />
Epilepsie sowie Kleinkinder sollten<br />
die Heilpflanze jedenfalls nicht<br />
verwenden. Denn ysop kann durch<br />
seinen enthaltenen Inhaltsstoff<br />
Campher auch eine negative,<br />
krampffördernde Wirkung entfalten.<br />
Ysop-Honig <strong>gegen</strong> Husten<br />
tatsächlich kennt man den ysop-<br />
Honig auch als ein gutes Hustenmittel.<br />
Denn als solches hat es sich seit<br />
langem bewährt.<br />
© Gummy Bear / shutterstock.com<br />
Ysopöl unterstützt<br />
übrigens den<br />
Körper dabei, den<br />
Blutdruck zu<br />
regulieren.<br />
um ysop-Honig herzustellen, nimmt<br />
man zwei Hände voller frischen ysop<br />
mit Blüten und Blättern. Wobei man<br />
vom getrockneten Kraut nur die<br />
Hälfte nimmt. Dann kocht man Blüten,<br />
Blätter oder Kraut in 2 tassen<br />
Wasser auf und lässt die Flüssigkeit<br />
auf kleiner Flamme so lange sieden,<br />
bis ein teil des Wassers verdampft<br />
ist. Danach lässt man den flüssigen<br />
Extrakt abfiltern und abkühlen.<br />
Schließlich verrührt man dann die<br />
Flüssigkeit mit der gleichen Menge<br />
echten Bienenhonig. Der ysop-Honig<br />
ist ein sehr gutes Mittel, das sich<br />
auch sehr gut im Kühlschrank aufbewahren<br />
lässt. Bei Husten hilft es,<br />
dreimal täglich einen teelöffel ysop-<br />
Honig zu nehmen. Zudem kann man<br />
damit auch einen tee süßen.<br />
Kulinarische Verwendung<br />
von Ysop<br />
Junge Blätter werden Salaten und<br />
Gemüse kleingehackt zugegeben.<br />
Wegen seiner starken Würzkraft sollte<br />
man hierzu ysop allerdings nur<br />
sparsam verwenden.<br />
In der Küche bereitet man das Gewürz<br />
jedenfalls ausschließlich frisch<br />
zu. Denn beim trocknen büßt ysop<br />
sehr an Aroma ein.<br />
Häufig wird ysop als Würzkraut für<br />
Wildfleisch und für Fischgerichte<br />
verwendet. Außerdem harmonisiert<br />
ysop mit Knoblauch und Frühlingszwiebeln,<br />
was eine wunderbare<br />
Kräuterbutter ergeben kann.<br />
Extrakte sind zudem Bestandteil des<br />
Likörs Chartreuse und von Zubereitungen<br />
als Parfüm.<br />
66 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Ysop verwendet man seit der Antike<br />
als Heilpflanze. Der Name<br />
erscheint als Übersetzung in<br />
einigen Bibelübersetzungen:<br />
„Reinige mich mit Ysop, und ich<br />
werde sauber sein“. Auch in<br />
Ägypten hat man Ysop zur<br />
Säuberung und religiösen<br />
Reinigung verwendet.<br />
© Sarah Biesinger / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/heilpflanze-ysop-wirkung-stimmungsaufheller/<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 67
Baikal-Helmkraut-<br />
Wurzel<br />
Scutellariae Radix<br />
Baikal-Helmkraut-Wurzel (Baikal-Helmkraut – Scutellaria<br />
baicalensis) bietet auch bei Covid 19 eine gute Wirkung.<br />
© Mariola Anna S / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/baikal-helmkraut-wurzel-scutellariae-radix-zeigt-gute-wirkung-bei-covid-19/<br />
68 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Die Baikal-Helmkraut-<br />
Wurzel – Scutellariae<br />
radix, chinesisch<br />
Huang Qin – ist Bestandteil<br />
von tCM-Kräutermischungen,<br />
die gute Wirkung bei Covid 19<br />
brachten.<br />
ursprünglich kommt die Pflanze aus<br />
Ostasien – China sowie Sibirien. Das<br />
ausdauernde, krautige Baikal-Helmkraut<br />
erreicht dann eine Wuchshöhe<br />
von 20 bis 40 cm. Wobei man die<br />
Wurzel Scutellariae radix im Herbst<br />
oder Frühjahr erntet.<br />
unter dem Strich schreibt man dem<br />
Baikal-Helmkraut jedenfalls zahlreiche<br />
positive Wirkungen zu.<br />
Baikal-Helmkraut-Wurzel<br />
bei Covid 19<br />
Seit Beginn der Corona-Pandemie<br />
konnten Forscher in Studien verschiedene<br />
die effektiven antiviralen<br />
Aktivitäten von naturstoffen <strong>gegen</strong><br />
Covid 19 nachweisen. Dementsprechend<br />
zeigte beispielsweise die Anwendung<br />
von pflanzlichen Mitteln<br />
wie Knoblauch (Allium sativum),<br />
teezubereitungen (Camellia sinensis),<br />
Ingwer (Zingiber officinale),<br />
Schwarzkümmel (nigella sativa),<br />
Sonnenhüte (Echinacea), Süßholz<br />
(Glycyrrhiza glabra) sowie auch das<br />
Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis)<br />
bei Patienten mit Covid 19<br />
sehr gute Wirkung.<br />
Eine Studie stellte die Wirkung der<br />
Inhaltsstoffe der Baikal-Helmkraut-<br />
Wurzel <strong>gegen</strong> Covid 19 in den Blickpunkt.<br />
Wobei Huang Qin – so die<br />
chinesische Bezeichnung von Scutellaria<br />
baicalensis, dem Baikal-Helmkraut<br />
beziehungsweise Scutellariae<br />
radix, der Baikal-Helmkraut-Wurzel<br />
– vor allem auch Bestandteil verschiedener<br />
empfohlener tCM-Kräutermischungen<br />
<strong>gegen</strong> Covid-19 ist.<br />
© Freer / shutterstock.com<br />
Scutellaria baicalensis<br />
(Baikal-Helmkraut) und<br />
Scutellariae Radix (Baikal-<br />
Helmkraut-Wurzel) als<br />
wirksames TCM-Heilkraut<br />
In der traditionellen Chinesischen<br />
Medizin (tCM) gelten im Grunde genommen<br />
das Baikal-Helmkraut<br />
(auch Scutellaria baicalensis Georgi)<br />
und seine Wurzel (Scutellariae radix)<br />
seit langer Zeit als wirksame<br />
pflanzliche Mittel. Die naturstoffe<br />
können auch eine gute Wirkung für<br />
das Immunsystem entfalten.<br />
Für das Immunsystem und<br />
einer verbesserten<br />
Immunantwort<br />
Baikal-Helmkraut hilft <strong>gegen</strong> Bakterien<br />
(antibakteriell, antibiotisch)<br />
sowie <strong>gegen</strong> Viren (antiviral). Weiter<br />
sind seine Pflanzenstoffe fieber -<br />
senkend und entzündungshemmend<br />
bei <strong>Infektionen</strong>. Dementsprechend<br />
setzt man auf die Wirkung der Baikal-Helmkraut-Wurzel<br />
als Bestandteil<br />
wirksamer tCM-Kräutermischungen<br />
bei fiebrigen Erkältungen<br />
mit zähem, gelben Auswurf, Grippe<br />
sowie auch Covid-19.<br />
Welche günstigen<br />
Wirkungen die Naturstoffe<br />
der Baikal-Helmkraut-<br />
Wurzel den Patienten mit<br />
Covid-19 bietet<br />
unter dem Strich ist Huang qin –<br />
Scutellariae radix, die getrockneten<br />
Wurzeln von Scutellaria baicalensis<br />
Georgi – eine wichtige chinesische<br />
Die Baikal-Helmkraut-<br />
Wurzel ist ein weit<br />
verbreitetes<br />
pflanzliches Mittel mit<br />
einem guten<br />
Sicherheitsprofil, das<br />
eine potenzielle<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Covid-<br />
19 entfalten kann.<br />
Kräutermedizin. Man setzt sie in<br />
China seit 2000 Jahren zur Behandlung<br />
einer reihe von Krankheiten<br />
ein. und zwar einschließlich von<br />
Lungen- und Leberbeschwerden.<br />
Aufgrund erfolgreicher klinischen<br />
Studien ist die Baikal-Helmkraut-<br />
Wurzel auch im Chinesischen, im<br />
Britischen sowie im Europäischen<br />
Arzneibuch zu finden.<br />
unlängst konnte Forscher jedenfalls<br />
zeigen, dass der rohextrakt von Scutellaria<br />
baicalensis, Scutellariae radix,<br />
die Virusvermehrung von SArS-<br />
CoV-2 wirksam hemmen kann. Denn<br />
der Inhaltsstoff Baicalein war hochwirksam<br />
bei der Hemmung einer Infektion<br />
mit SArS-CoV-2.<br />
Inhaltsstoffe<br />
Die wichtigsten chemischen Bestandteile<br />
der Baikal-Helmkraut-<br />
Wurzel sind Flavonoide, die zu seinen<br />
therapeutischen Wirkungen beitragen.<br />
Insgesamt konnte man 100<br />
Flavonoide aus dem Baikal-Helmkraut<br />
isolieren. Darunter Baicalein,<br />
Baicalin, Wogonin und Wogonosid,<br />
denen man eine antivirale Breitband-Wirkung<br />
zuschreibt. Übrigens<br />
waren die naturstoffe auch <strong>gegen</strong><br />
H1n1, <strong>gegen</strong> das Dengue-Virus, <strong>gegen</strong><br />
HSV-1 sowie HBV wirksam.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 69
Kalmegh – Andrographis paniculata, auch als König der<br />
bitteren Pflanzen bekannt– kommt vor allem traditionell<br />
in der Ethnomedizin wie Ayurveda zum Einsatz. Andrographis<br />
paniculata dienen einerseits zum Schutz der<br />
Leber, zudem sollen seine Naturstoffe eine gute Wirkung<br />
<strong>gegen</strong> Viren und Bakterien weiter bei <strong>Infektionen</strong> der<br />
Atemwege sowie bei Covid 19, Grippe und Erkältung den<br />
Körper und das Immunsystem unterstützen.<br />
© Kickkapoojp / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/andrographis-paniculata-erobert-den-westen/<br />
70 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Kalmegh<br />
Andrographis paniculata<br />
Kalmegh ist eine exotische Heilpflanze, die bei zahlreichen Krankheiten<br />
zum Einsatz kommt. Andrographis paniculata entfaltet<br />
dabei auch gute Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien.<br />
Seit Jahrhunderten verwenden<br />
die Menschen auf den<br />
Kontinenten Asien, Amerika<br />
und Afrika die<br />
Andrographis paniculata. Die Heilpflanze<br />
– besser bekannt als Kalmegh<br />
– bietet zahlreiche <strong>gesund</strong>heitliche<br />
Wirkungen. Mittlerweile steigt<br />
auch in unseren Breiten das Interesse<br />
an seinen wertvollen naturstoffen.<br />
Kalmegh, Andrographis<br />
paniculata: König der<br />
bitteren Pflanzen<br />
Kalmegh – aus der Familie Acanthaceae<br />
– ist einer der beliebtesten traditionell<br />
fernöstlichen Heilpflanzen<br />
zur Behandlung zahlreicher Krankheiten<br />
wie Fieber, Bronchitis, Grippe<br />
(Influenza), ruhr, Borreliose, Dyspepsie,<br />
Lepra, Hauterkrankungen<br />
und Malaria sowie auch Krebs, Diabetes,<br />
Bluthochdruck, Geschwüre,<br />
Blähungen und Koliken.<br />
Jüngste Studien beschäftigten sich<br />
auch mit der Wirkung von Kalmegh<br />
<strong>gegen</strong> das Coronavirus SArS Cov-2<br />
und Covid 19. Hier gab es vielversprechende<br />
Studien vor allem bei der<br />
postinfektiöse Behandlung.<br />
Andrographis paniculata, der König<br />
der bitteren Pflanzen, ist eine in<br />
Indien und Sri Lanka vorkommende<br />
einjährige Pflanze. Sie wird sowohl<br />
in der ayurvedischen Heilkunde, als<br />
auch in der traditionellen Chinesischen<br />
Medizin eingesetzt. Dementsprechend<br />
findet sich Kalmegh in<br />
zahlreichen fernöstlichen rezepturen<br />
wieder.<br />
Andrographis paniculata<br />
und seine Naturstoffe<br />
Andrographis paniculata besitzt<br />
mehrere photochemische Inhaltsstoffe<br />
mit einzigartigen und interessanten<br />
biologischen Eigenschaften.<br />
Vor einigen Jahren machten Forscher<br />
dazu eine umfassende Metaanalyse<br />
bezüglich der medizinischen<br />
nutzung von Kalmegh.<br />
Im Blickpunkt standen die pharmakologischen<br />
Aktivitäten, das toxizitätsprofil<br />
sowie die therapeutische<br />
nutzung der naturstoffe.<br />
Man konnte dabei Diterpene, Flavonoide,<br />
Xanthone und verschiedene<br />
andere Verbindungen aus der Pflanze<br />
isolieren und auf verschiedene<br />
Wirkungen untersuchen. Dabei zeigten<br />
sich gute antimikrobielle, antivirale,<br />
entzündungshemmende und<br />
antiinfektiöse Effekte <strong>gegen</strong> Viren,<br />
Bakterien und andere Krankheits -<br />
erreger. Weiter entdeckte die Forschung<br />
Wirkungen <strong>gegen</strong> Entzündungen<br />
(antientzündlich), <strong>gegen</strong><br />
freie radikale (antioxidativ), zur<br />
Stärkung des Immunsystems (immunstimulierend)<br />
sowie <strong>gegen</strong> Diabetes<br />
(antidiabetisch).<br />
Weitere Anwendungen<br />
In einer aktuellen Studie zeigten sich<br />
beispielsweise antimikrobielle Effekte<br />
<strong>gegen</strong> das Bakterium Pseudomonas<br />
aeruginosa. Weitere positive Effekte<br />
wurden bei grippalen Effekten<br />
mit Fieber, Husten, Kopfschmerzen<br />
und Halsschmerzen sowie bakteriellen<br />
Durchfällen gefunden.<br />
traditionelle chinesische und indische<br />
Ärzte sowie Heilpraktiker setzen<br />
Andrographis paniculata auch<br />
<strong>gegen</strong> Bauchschmerzen und Entzündungen<br />
ein. Zudem helfen Kalmegh-<br />
Zubereitungen auch bei Schlangenbissen<br />
und giftigen Stacheln einiger<br />
Insekten.<br />
Schließlich setzt man die Heilpflanze<br />
auch bei Dyspepsie, Appetitverlust,<br />
Durchfall, unregelmäßiger Stuhlgang,<br />
Malaria, Grippe sowie <strong>Infektionen</strong><br />
der Atemwege ein.<br />
Ähnlich verhält es sich mit der Anwendung<br />
in Malaysia. Dort verwenden<br />
die Menschen einen Sud aus<br />
dem Blattextrakt, um Erkältungen,<br />
Bluthochdruck, Diabetes, Krebs,<br />
Malaria und ebenfalls Schlangen -<br />
bisse zu behandeln.<br />
Studien zur Anwendung<br />
bei Krebs<br />
Weitere untersuchungen vermuten,<br />
dass die bitter schmeckende Pflanze<br />
auch bei Krebs nützlich ist (antikarzinogene<br />
Effekte). Wobei in diesem<br />
Zusammenhang vor allem das sehr<br />
bittere Diterpenoid im Fokus steht.<br />
In diesem Sinne soll die Anwendung<br />
von Kalmegh die Wachstumsraten<br />
bei Krebserkrankungen senken und<br />
Krebszellen dazu bringen, den programmierten<br />
Zelltod – das Suizidprogramm<br />
Apoptose – einzuleiten.<br />
Bei der adjuvanten Behandlung mit<br />
Kalmegh zur Chemotherapie konnten<br />
man übrigens positive Effekte bei<br />
Brustkrebs, Prostatakrebs und<br />
Lebertumoren beobachten.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 71
Interessante Fakten<br />
zur Wirkung der Vogelbeere,<br />
der Eberesche<br />
(Vogelbeerbaum), und<br />
ihrer Früchte<br />
Seit jeher schätzte der Mensch die<br />
<strong>gesund</strong>en und nahrhaften Früchte<br />
der Ebersche. Wegen des hohen<br />
Gehalts an Vitamin C hat man die<br />
Vogelbeere früher zur Behandlung<br />
von Skorbut eingesetzt. Außerdem<br />
verwendete man die Früchte als<br />
Vogelköder. Der lateinische Name<br />
deutet noch darauf hin. Die Germanen<br />
verehrten die Eberesche übrigens<br />
als heiligen Baum.<br />
Die Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />
ist tatsächlich keine Esche, sondern<br />
eher eine Wortkombination<br />
aus Aber (glaube) und Esche: Ihre<br />
Blätter sind genauso gefiedert wie<br />
die der Esche. Die sommergrüne<br />
Vogelbeere gehört in die Familie<br />
der Rosengewächse, wird im Normalfall<br />
80 Jahre alt und erreicht<br />
eine Wuchshöhe von 15 Metern.<br />
© Timmary / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/vogelbeere-eberesche-wirkung/<br />
72 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Vogelbeere, Eberesche<br />
Sorbus aucuparia<br />
Die Vogelbeere enthält neben sehr viel Vitamin C und wichtige<br />
Pflanzenstoffe. Der Verzehr der Früchte der Eberesche gilt als ein<br />
Geheimtipp für Sänger, um ihren Stimmbändern Gutes zu tun.<br />
In der Vogelbeere, in der<br />
Eberesche, stecken viele sekundäre<br />
Pflanzenstoffe und<br />
Provitamin A. Diese sind gemeinsam<br />
für die positive Wirkung<br />
verantwortlich. Ent<strong>gegen</strong> aller Vermutungen<br />
ist die Vogelbeere und die<br />
Früchte der Eberesche (des Vogelbeerbaums)<br />
nicht giftig.<br />
Die Früchte der Vogelbeere schmekken<br />
nach dem ersten Frost sogar<br />
süßlich. Sie enthalten viel Vitamin C<br />
und eignen sich gut zum Einkochen.<br />
Beliebt sind auch die Marmelade, der<br />
Likör, der Schnaps sowie der Saft.<br />
Außerdem legen neueste untersuchungen<br />
nahe, dass die Vogelbeere,<br />
Sorbus aucuparia, eine vielversprechende<br />
Quelle für natürliche Verbindungen<br />
mit antioxidativen und biologischen<br />
Wirkungen ist.<br />
Baum und Blüten<br />
Im Alter von fünf bis sechs Jahren<br />
erlangt der Vogelbeerbaum die Blühfähigkeit.<br />
Der Blütenstand entspricht<br />
einer Schirmrispe, die 200 bis 300<br />
Blüten vereinigt. Die Früchte reifen<br />
im August bis September.<br />
Wobei die leuchtend roten, glatten<br />
Früchte sind im botanischen Sinne<br />
Apfelfrüchte sind, man bezeichnet<br />
sie jedoch im Volksmund als Beeren.<br />
Die Eberesche kommt zwar mehr<br />
oder weniger in ganz Europa vor, vor<br />
allem aber in der Alpenregion.<br />
Eine Besonderheit stellt das Chlorophyll<br />
dar, das sich unter der glatten<br />
rinde der Zweige befindet. Dies befähigt<br />
den Baum bereits vor dem<br />
Laubaustrieb zur Photosynthese.<br />
Die Vogelbeere als Lieferant<br />
für Vitamin C<br />
Die Vogelbeere enthält also sehr viel<br />
Vitamin C. Der Geschmack ist säuerlich-bitter.<br />
Jedoch sind die Früchte<br />
der Eberesche nicht giftig für den<br />
Menschen. Im Grunde genommen<br />
kann aber die enthaltene Parasorbinsäure<br />
Beschwerden verursachen.<br />
rohe Früchte können bei Menschen<br />
mit empfindlichem Magen zu Problemen<br />
führen. Mittlerweile gibt es<br />
in unseren Breiten Sorten, die weniger<br />
bitter sind. Zudem sorgen auch<br />
Frostzeiten dafür, dass die Früchte<br />
bekömmlicher werden.<br />
In 100 g der Vogelbeere finden sich<br />
100 mg Vitamin C, zudem Vitamin A<br />
und Sorbit, ein Stoff zum Süßen. Das<br />
macht die Früchte der Eberesche für<br />
den Winter zu einem wertvollen Geschenk<br />
aus der natur.<br />
Der Saft sowie die Marmelade aus<br />
Vogelbeere leisten als Vitamin C-<br />
Bombe für die Abwehrkräfte und<br />
auch <strong>gegen</strong> Erkältungskrankheiten<br />
gute Dienste.<br />
Die Beeren lösen auch den zähen<br />
Schleim. Sie sind zudem wirksam bei<br />
Heiserkeit. Dazu kann man auch getrocknete<br />
Beeren einzeln kauen.<br />
Getrocknete Früchte regen<br />
die Nierentätigkeit an<br />
Die getrocknete Beeren regen auch<br />
die tätigkeit der nieren an. So können<br />
sie nierensteine lösen. Das ist<br />
schon lange in der Volksmedizin bekannt.<br />
Auch eine Entgiftungskur<br />
kann man mit getrockneten Beeren<br />
über 30 tage machen.<br />
Dazu kaut man am ersten tag eine<br />
Beere. Am zweiten tag isst man zwei<br />
Beeren. Am dritten tag kaut man 3<br />
Beeren. Weiter nimmt man bis zum<br />
15. tag jeweils eine Beere mehr.<br />
Schließlich verringert man dann<br />
wieder den Konsum bis auf 1 Beere<br />
am tag.<br />
Als pflanzliche Mittel verwendet man<br />
die Blüten und Blätter. Damit bereitet<br />
man einen Eberesche-tee, der <strong>gegen</strong><br />
Erkältungen hilfreich ist.<br />
Im Grunde genommen kann man alles<br />
an der Eberesche verwenden. Aus<br />
den Blüten entsteht ein wunderbares<br />
Hustengetränk, auch für Kinder. Die<br />
Blüten werden dabei in Milch aufgekocht<br />
und mit Honig gesüßt. Der<br />
Blättertee kann bei Durchfall und<br />
Magenerkrankungen gute Dienste<br />
leisten.<br />
Außerdem hilf die Vogelbeere bei der<br />
Blutreinigung sowie als Blasen- und<br />
nierenreiniger. Die Früchte sind<br />
übrigens auch ein ausgezeichnetes<br />
Lungenheilmittel.<br />
Eine lange tradition hat der Vogelbeerschnaps<br />
in weiten teilen Österreichs.<br />
Wobei man diesen sehr<br />
arbeitsaufwendig herstellen muss.<br />
Die Früchte der<br />
Eberesche als Geheimtipp<br />
für SängerInnen<br />
Egal, ob man frische Beeren oder auf<br />
den getrockneten Vorrat der Eberesche<br />
zurückgreift. Beide halten die<br />
Stimmbänder geschmeidig und sind<br />
ein Geheimtipp für redner und Sänger.<br />
Dabei reichen bereits 3 bis 5<br />
Beeren pro tag schon aus.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 73
Einjähriger Beifuß<br />
Artemisia annua<br />
Einjähriger Beifuß mit dem sekundären Pflanzenstoff Artemisinin<br />
hilft nicht nur <strong>gegen</strong> Malaria und Krebs, sondern auch <strong>gegen</strong><br />
<strong>Infektionen</strong> und in der Corona-Krise <strong>gegen</strong> Covid 19 .<br />
© Marinallia / shutterstock.com<br />
Artemisinin im Einjährigen Beifuß <strong>gegen</strong> Malaria und Krebs<br />
Seit dem Jahr 2002 ist der Einjährige Beifuß als Mittel <strong>gegen</strong> Malaria von der WHO anerkannt. Im Jahr 2015 bekam<br />
die Chinesin Youyou Tu den Medizinnobelpreis für die bereits im Jahr 1971 erforschte und veröffentlichte Entdekkung,<br />
dass das im Beifuß enthaltene Artemisinin das Wachstum von Plasmodien hemmt. Und Plasmodien lösen bekanntlich<br />
die gefürchtete Malaria aus. Eine Beifuß-Anwendung (Tee-Zubereitungen) sollte man aber nicht leichtfertig<br />
einsetzen. Denn das kann die Gefahr von Resistenzen <strong>gegen</strong> Malaria steigern.<br />
Der Einjährige Beifuß – vor allem aus der traditionellen chinesischen Medizin, TCM, bekannt – gilt als stark blutreinigend<br />
und hochwirksam <strong>gegen</strong> Parasiten und andere Infektionserreger. Weiter konnten Studien krampflösende<br />
und verdauungsfördernde Wirkungen beschreiben. Schließlich setzt man in der Schulmedizin Zubereitungen aus<br />
Einjährigem Beifuß als antibiotische Zusatztherapie <strong>gegen</strong> Borreliose ein.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Analyse der molekularbiologischen Mechanismen von Artemisia annua<br />
mehrere aktive Komponenten <strong>gegen</strong> Krebs besitzt. Jedenfalls vermutet man, dass Artemisia annua eine<br />
vielversprechende Quelle für Medikamente <strong>gegen</strong> Krebs sein könnte.<br />
https://medmix.at/einjaehriger-beifuss-<strong>gegen</strong>-malaria-und-krebs/<br />
74 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Einjähriger Beifuß ist eine<br />
Jahrtausende alte Heilpflanze.<br />
Die Pflanze – auch<br />
als Artemisia annua bekannt – gehört<br />
zur Gattung der Korbblütler.<br />
Die Pflanze wird in China, Vietnam<br />
und in ostafrikanischen Ländern angebaut,<br />
wobei die Gewinnung durch<br />
die Extraktion getrockneter Blätter<br />
und Blüten geschieht. In unseren<br />
Breiten kommt Einjähriger Beifuß<br />
nur unbeständig vor.<br />
Die traditionelle chinesische Medizin<br />
setzt Beifuß seit mehr als zweitausend<br />
Jahren erfolgreich ein. und<br />
zwar bei <strong>Infektionen</strong>, Störungen der<br />
Verdauung sowie als Fiebermittel.<br />
Klassische Anwendungen<br />
Jedenfalls wirkt Artemisia annua<br />
entzündungshemmend, antibakteriell<br />
und antimikrobiell. Deswegen<br />
bietet die Heilpflanze vielversprechende<br />
Wirkungen bei verschiedenen<br />
Behandlungen.<br />
In den 1970er Jahren wurde die<br />
Wirksubstanz Artemisinin des einjährigen<br />
Beifuß und seine Wirksamkeit<br />
<strong>gegen</strong> Malaria entdeckt. Artemisinin<br />
wird heutzutage weltweit als<br />
Anti-Malaria-Mittel angewendet.<br />
Es laufen auch zahlreiche Studien<br />
zur Wirkung von Extrakten von Einjährigem<br />
Beifuß <strong>gegen</strong> Krebs sowie<br />
aktuell <strong>gegen</strong> Covid 19.<br />
Einjähriger Beifuß zeigt<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Covid 19<br />
In verschiedenen Studien hat die<br />
Forschung in den letzten drei jahren<br />
verschiedene Heilpflanzen allgemein<br />
auf antivirale Wirkung <strong>gegen</strong> verschiedene<br />
menschliche Viren wie<br />
HIV, HSV, tollwutvirus, SArS,<br />
MErS, Pockenvirus, Dengue-Virus,<br />
Influenzaviren sowie Coronaviren<br />
wie SArS-Cov-2 untersucht.<br />
In einer älteren Studie hat eine<br />
Laborstudie Kräuterextrakte aus vier<br />
verschiedenen Pflanzen – Einjährigem<br />
Beifuß, Lindera aggregata, Pyrrosia<br />
lingua und Spinnenlilie – eine<br />
bemerkenswerte antivirale Wirkung<br />
<strong>gegen</strong> das SArS-CoV gezeigt.<br />
Infolgedessen konnte man auch<br />
nachweisen, dass Extrakte aus dem<br />
einjährigen Beifuß auch <strong>gegen</strong> das<br />
Coronavirus SArS-CoV-2 und damit<br />
auch <strong>gegen</strong> Covid 19 helfen.<br />
unabhängig davon zeigten auch uS-<br />
Forscher, dass Artemisia annua-Extrakte<br />
die SArS-CoV-2-Infektion<br />
hemmen. Doch die antivirale Wirkung<br />
der Extrakte korrelierte weder<br />
mit Artemisinin noch mit dem gesamten<br />
Gehalt an Flavonoiden. Vermutlich<br />
ist es eine Kombination der<br />
Komponenten, die der SArS-Cov-2-<br />
Virus infektion ent<strong>gegen</strong>wirkt.<br />
Die Inhaltsstoffe des Einjährigen<br />
Beifuß (Artemisia annua) können jedenfalls<br />
eine vielversprechende<br />
hemmende Wirkung <strong>gegen</strong> Coronaviren<br />
und <strong>gegen</strong> Covid 19 entfalten.<br />
Gute Wirkungen bei der<br />
Wundheilung<br />
Übrigens haben unlängst Forscher<br />
eine nanofaserigen Wundauflage mit<br />
Einjährigem Beifuß eingesetzt. Der<br />
Wundverband zeigte hierzu antibakterielle<br />
Wirkungen <strong>gegen</strong> Staphylococcus<br />
aureus-Bakterien.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 75
CBD Tropfen, CBD-Öl<br />
Cannabidiol im<br />
Kampf <strong>gegen</strong><br />
<strong>Infektionen</strong><br />
wie Covid-19<br />
Die die nicht psychoaktive Cannabis-Verbindung<br />
Cannabidiol sorgt zum einen dafür, dass sich das<br />
Viren- und Bakterien-Wachstum verlangsamt.<br />
Außerdem fördert das CBD einen guten,<br />
erholsamen Schlaf und lindert Schmerzen und<br />
Unwohlsein.<br />
76 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM<br />
© Tinnakorn jorruang / shutterstock.com
CBD (Cannabidiol) kann die Behandlung von<br />
Patienten mit Covid-19 unterstützen. Denn CBD kann<br />
allgemein <strong>gegen</strong> Entzündungen im Körper helfen<br />
und das Immun system stärken.<br />
Zur Wirkung von Cannabis-<br />
Verbindungen wie Cannabidiol<br />
(CBD) für Patienten<br />
mit Covid-19 gibt es mittlerweile<br />
einige Informationen aus<br />
wissenschaftlichen Studien. Auch ältere<br />
Daten weisen bereits hin, dass<br />
bestimmte Inhaltsstoffe von Cannabis<br />
und CBD Entzündungen hemmende<br />
Eigenschaften haben, eine<br />
antivirale Wirkung <strong>gegen</strong> Viren entfalten<br />
sowie das Immunsystem stärken<br />
können.<br />
CBD soll helfen, das<br />
Immunsystem und somit<br />
die Abwehrkräfte<br />
zustärken.<br />
Cannabidiol kann<br />
auch eine gute Alternative<br />
zusätzliche zu<br />
den üblichen Erkältungsmitteln<br />
sein. Die<br />
Cannabis-Verbindung<br />
Cannabidiol, die nicht<br />
psychoaktiv ist, sorgt<br />
zum einen dafür, dass<br />
sich das Viren- und<br />
Bakterien-Wachstum<br />
verlangsamt. Außerdem<br />
fördert das CBD<br />
einen guten, erholsamen<br />
Schlaf. Schließlich<br />
lindert Cannabidiol<br />
Schmerzen und<br />
Unwohlsein und verbessert<br />
den<br />
Allgemeinzustand.<br />
CBD bei Covid-19<br />
Eine Studie aus Kanada untersuchte<br />
beispielsweise den potenziellen nutzen<br />
von Cannabis, CBD, bei der Behandlung<br />
von Covid-19. Die Forscher<br />
konnten zeigen, dass die Inhaltsstoffe<br />
der Cannabinoide die Vermehrung<br />
der Viren (Virusreplikation) hemmen<br />
und das Immunsystem stärken<br />
konnten. Obendrein soll CBD dem<br />
Zytokinsturm bei schweren Verläufen<br />
von Covid-19 ent<strong>gegen</strong>wirken<br />
können.<br />
© Celtstudio / shutterstock.com<br />
Dementsprechend könnte CBD auch<br />
eine therapeutische Option bei der<br />
Behandlung für Patienten mit Covid-<br />
19 sein könnte. Auch, indem es die<br />
entzündlichen reaktionen des Körpers<br />
reduziert. Es ist jedoch wichtig<br />
zu betonen, dass weitere Studien die<br />
Wirksamkeit und Sicherheit von<br />
Cannabis und CBD bei Covid-19 besser<br />
bewerten sollten.<br />
Cannabidiol für das<br />
Immunsystem und <strong>gegen</strong><br />
andere Viren<br />
Zu CBD gibt es mehrere Vorstudien<br />
und klinische Studien, die darauf<br />
hinweisen, dass CBD entzündungshemmende<br />
Eigenschaften hat und<br />
das Immunsystem verbessern kann.<br />
Es gibt einige Studien, die darauf<br />
hinweisen, dass Cannabidiol (CBD)<br />
antivirale Eigenschaften haben<br />
könnte. CBD kann auf verschiedene<br />
Arten auf das Immunsystem einwirken.<br />
Einschließlich der unterdrükkung<br />
der Entzündungsreaktionen,<br />
die bei Virusinfektionen auftreten<br />
können.<br />
Eine andere Studie 2020 ergab, dass<br />
CBD in Zellkulturen die Vermehrung<br />
des Herpes-Simplex-Virus (HSV-1)<br />
hemmen konnte. Andere Daten fanden<br />
heraus, dass CBD ebenfalls in<br />
Zellkulturen antivirale Aktivität <strong>gegen</strong><br />
das Hepatitis-C-Virus (HCV)<br />
aufweisen kann.<br />
Die Ergebnisse anderer Vorstudien<br />
zeigen, dass andere Cannabinoide,<br />
wie tetrahydrocannabinol (tHC),<br />
antivirale Eigenschaften haben können.<br />
Eine im Jahr 2003 durchgeführte<br />
untersuchung ergab, dass<br />
tHC in der Lage war, die Vermehrung<br />
des SArS-Coronavirus in Zellkulturen<br />
zu hemmen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 77
Von CBD Öl bis<br />
Salben - Hanfprodukt<br />
odukte<br />
und ihre Anwendung<br />
<strong>gegen</strong> Schm<br />
hmerzenen<br />
CBD <strong>gegen</strong> Schmerzen -<br />
Hilft es wirklich?<br />
V<br />
iele Mensc hen haben<br />
positive Erfahrun<br />
ahrungen<br />
mit der Anwendung von<br />
CBD bei verschiedenen<br />
Arten von Schmerzen<br />
gemacht - sei es<br />
Kopfschm<br />
erzen, Men-<br />
struationsbesc<br />
hwerden,<br />
Gelenkschmerzen oder<br />
chronische Schmerzen.<br />
Auch die Anwendung-<br />
smöglichkeiten von CBD<br />
Hanfprodukten sind so<br />
vielfältig und individuell<br />
wie jeder Mensch selbst.<br />
Die Wissenschaft hinter CBD und<br />
Schmerzlinderung ist komplex. Manche<br />
trauen dem “Hype” um den legalen<br />
Hanf-Wirkstoff Cannabidiol (CBD) nicht.<br />
Doch tatsächlich h gibt es Erklärungen zu<br />
der potenziellen Wirkungsweise. CBD<br />
Öl interagiert t mit unser em Endocanna-<br />
binoid Syst<br />
stem (E CS), das eine entschei-<br />
dende Rolle bei der Regulierung einer<br />
Vielzahl von Kör<br />
örperfunktionen spielt,<br />
einschließlich h Schmerzwahrnehmung.<br />
Das ECS besteht eht aus einer Reihe von<br />
Re zeptoren, en, die über den ganz<br />
en<br />
Körper verteilt t sind und unter anderem<br />
an der Regulierung von Schmerz und<br />
Entzündung beteiligt sind.<br />
CBD interagiert insbesondere mit<br />
den beiden Haupt aupttypen von Can<br />
-<br />
nabinoid-Rezeptoren, en, CB1 und CB2.<br />
Während CB1-Rezeptoren en hauptsä ch-<br />
lich im Gehirn und im zentr<br />
alen Ner-<br />
vensyst<br />
stem vorkommen und bei der<br />
Schmerz Regulierung eine e Rolle spielen,<br />
sind CB2-Rezeptoren überwiegend in<br />
Zellen des Immunsyst<br />
stems zu finden<br />
und mit entzündlichen Reaktionen<br />
verbunden. Obwohl CBD keine hohe<br />
Bindungsaffinität zu diesen Rezeptoren<br />
aufweist, beeinflusst es deren Aktivität<br />
indirekt, unter anderem em dur ch Hem-<br />
mun g des Abbaus von Anandamid,<br />
einem körpereigenen Cannabinoid, das<br />
Schmerzen reguliert. Darüber hinaus<br />
hat CBD auch entzündungsh<br />
em-<br />
mende Wirkungen, die dazu beitragen<br />
k önnen, Schmerzen zu lindern.<br />
Das sagt die Forschung zu<br />
dem Thema<br />
Trotz der vielen An ekdoten und pos-<br />
itiven Erfahrun ahrungsberichte ist die wis-<br />
senschaftliche Forschung zum Thema<br />
CBD und Schmerzlinderung noch nicht<br />
abschließend geklärt. Einige Studien<br />
weisen darauf auf hin, dass CBD Tropfen<br />
bei der Linderung von chronischen<br />
Schmerzen, en, insbesondere bei Neuropa-<br />
thie und Krebserkrankungen, wirksam<br />
sein k önnen. W eitere Untersuchungen<br />
deuten en dar<br />
auf hin, dass CBD Hanföl<br />
eine e entzündungshemmende Wirkun<br />
g<br />
haben und dadurch Schmerzen, die<br />
durch Entzündungen verursacht<br />
werden, lindern kann.<br />
78 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
So kannst du CBD Produkte<br />
bei Sc<br />
hm erzen anwenden<br />
Weil Hanfprodukte wie CBD Öl oder<br />
CBD Balsam Naturprodukte sind,<br />
kann die Wir<br />
kung von Person zu Per-<br />
son anders ausfallen. allen. Immerhin ist ja<br />
auch jeder Mensch anders und auch<br />
die Schmerzen, die man empfindet,<br />
sind einzigartig. Daher ist es wichtig,<br />
dass man Cannabidiol so anwenden<br />
kann, wie es einem am besten passt.<br />
Zum Glück gibt es verschiedene CBD<br />
Hanfprodukt<br />
e, die bei unterschiedli-<br />
chen Schmerzen Anwendung finden<br />
können.<br />
PMS und P eriodenschmer-<br />
z en CBD Öl k ann helfenen<br />
Leider können viele Frauen davon<br />
jeden Monat erneut ein Lied singen:<br />
Krämpfe während der Periode oder<br />
das prämenstruelle Syndrom (PMS)<br />
mit Stimmungsschwankungen, Äng-<br />
sten, Unwohlsein. Weil viele Frauen<br />
nicht unbedin gt jeden Monat Schmer-<br />
zmit teln nehm<br />
en oder diese reduz-<br />
ieren wollen, haben sie CBD Hanföl<br />
für sich entdeckt. Die Anwendung ist<br />
denkbar einfach: Man tropft sich das<br />
CBD Öl einfa<br />
ach unter die Zunge. Das<br />
Öl eignet sich sowohl zur dauerhaften<br />
Einnahme als auch zur Verwendung<br />
nach Bedarf.<br />
Es macht besonders Sinn, ein CBD<br />
Öl zu wählen, welches noch weitere<br />
Zusatzstoffe hat , die bei Perioden-<br />
sc hmerzen en gut tun. Ein Man gel an<br />
Zink oder Magnesium bspw. gilt als<br />
A uslöser für Zyklusstörungen und<br />
Krämpfe. Bei Periodenk<br />
iodenkrämpfen kann<br />
man also zusätzlich Magnesium und<br />
Zink einnehmen. Tipp: Ein weiteres<br />
Naturmittel, welches es bei Menstrua-<br />
tionsproblemen empfohlen wird, ist<br />
übrigens Ingwer.<br />
Hilft da, wo es weh tut –<br />
CBD Balsam bei Ver<br />
erspan-<br />
nung<br />
CBD Tropfen zählen zur inn erli-<br />
chen Einnahme und sind damit der<br />
„Klassiker“. Die Vorteile von CBD Öl<br />
liegen auf der Hand: einfach zu dosie-<br />
ren und einfach zu verwenden. Aber<br />
auch die äußerliche Anwendung von<br />
CBD Produkten gewinnt immer mehr<br />
an Beliebtheit und auch hier ist der<br />
Pluspunkt offensic ensichtlich: h: CBD Balsam<br />
hilft da, wo es weh tut. Wenn du nach<br />
einem Bürotag einen ver<br />
spannten Na-<br />
cken hast, kann du den CBD Balsam<br />
auftragen.<br />
Auch gibt es Erfahrun ahrungsberichte von<br />
Mensc hen, die aufgrund von Rheuma<br />
oder Arthritis unter Gelenkschmerzen<br />
leiden und CBD Cremes es oder CBD<br />
Balsam verwenden. Bei Produkten<br />
der CBD Hanfkosmetik sollte lediglich<br />
darauf geachtet werden, dass alle In-<br />
Schmerzlinderung den<br />
ganzen T ag mit CBD<br />
Pflaster<br />
ern<br />
Noch bequemer geht es mit CBD<br />
Pflastern. Sie sind eine bequeme e und<br />
effektiv ektive e Möglichkeit, die potenziellen<br />
Vorteile von Cannabidiol zu nutzen.<br />
Diese Pflastter sind mit dem Hanf-Ex-<br />
trakt versetzt und werden direkt auf<br />
die Haut aufgetr<br />
getragen, und zwar an<br />
Stellen, die Schmerzen verursachen. en.<br />
Das Besondere an CBD Pflaster<br />
ist, dass stetig über einen längeren<br />
Zeitraum der Wirkstoff freigesetzt t wird,<br />
was zu einer dauerhaften Linderung<br />
führen kann. Man kann CBD Pflaster<br />
bis zu 12 Stunden tragen, also bei<br />
Bedarf den ganz<br />
en Tag oder die ganz<br />
e<br />
Nacht.<br />
Sie sind besonders nützlich für Men-<br />
oder Entzündungen leiden und eine<br />
kontinuierliche Abgabe von CBD wün-<br />
schen, die an chronischen Schmerzen<br />
schen. Darüber hinaus ermöglichen en sie<br />
eine gezielte Anwendung, da das CBD<br />
direkt an die betr offene Stelle abge-<br />
geben wird. CBD Pflaster sind außer-<br />
dem diskret und leicht zu verwenden.<br />
Zudem vermeiden sie den Verdauun<br />
g-<br />
strakt, was zu einer höheren Bioverfüg-<br />
barkeit des CBD führt.<br />
Quellen:<br />
Mechoulam, R., & Parker, L. A. (2013). The endocannabinoid oid system<br />
haltsstoffe natürlichen Ursprungs sind.<br />
and the brain. Annual review of psychology, 64, 21-47.<br />
De Gregorio, D., McLaughlin, R. J., Posa, L., Ochoa-Sanchez, R., Enns,<br />
In Cannabidiol steckt die heilende<br />
J., Lopez-Canul, M., ... & Gobbi, G. (2019). Cannabidiol modulates<br />
serotonergic transmission and reverses both allodynia and anxi- ety-like behavior in a model of neuropathic pain. Pain, 160(1),<br />
136.<br />
Hammell, D.C., et al. (2016). Transdermal cannabidiol reduces es in- der Natur willst du ausnutzen. Da<br />
flammation and pain-related behaviours in a rat model of arthritis.<br />
European Journal of Pain.<br />
haben chemische Zusatzstoffe in einer<br />
Stockings, E., et<br />
al. (2018). Cannabis and cannabinoids for the<br />
treatment of people p with chronic non-cancer cer pain conditions: a<br />
systematic review ew and meta-analysis of controlled and observa-<br />
Kraft der Hanfpflanze und diese Power<br />
C annabis-Creme nichts zu suchen!<br />
tional studies. Pain.<br />
15% RABATT!<br />
GUTSCHEINCODE: MEDMIX15<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 79
Wirkung zahlreicher<br />
Wildkräuter <strong>gegen</strong><br />
© Jp.van.Vuuren / shutterstock.com<br />
Erkältung und<br />
virale <strong>Infektionen</strong>.<br />
Wildkräuter wie<br />
Fenchel, Thymian, Königskerze und<br />
Spitzwegerich können <strong>gegen</strong> Erkältung<br />
und <strong>Infektionen</strong> durch Viren und Bakterien<br />
schützende Wirkung entfalten.<br />
Nachstehend werden<br />
einige ausgewählte<br />
Pflanzen beziehungsweise<br />
Wildkräuter <strong>gegen</strong><br />
Erkältung und <strong>Infektionen</strong> mit<br />
Viren beschrieben, die das Leben in<br />
der kalten Jahreszeit bei grippalen<br />
Infekten mit Schnupfen, Husten<br />
oder Atembeschwerden sowie <strong>Infektionen</strong><br />
mit Viren erleichtern können.<br />
Zu den diesen Wildkräutern gehören<br />
Fenchel, thymian, Kamille oder<br />
Anis, die auch ätherische Öle mit<br />
sehr guter Wirkung enthalten.<br />
Wirkung der Wildkräuter<br />
und ihrer ätherischen Öle<br />
Ätherische Öle sind Gemische<br />
pflanzlicher Sekundärstoffe, die flüssig,<br />
lipophil und flüchtig sind. Die<br />
Komponenten ätherischer Öle gehören<br />
zu den terpenen (Monoterpene,<br />
Sesquiterpene) oder zu den Phenylpropanderivaten.<br />
Sie umfassen ein<br />
großes Wirkungsspektrum (Sakkas &<br />
Papadopoulou 2017, Pandey et al.<br />
2017). Folgende Wirkungen entfalten<br />
die Ätherischen Öle aus Wildkräutern:<br />
● <strong>gegen</strong> Entzündungen<br />
(antiphlogistisch);<br />
● antiseptisch, um die Keimzahl auf<br />
Oberflächen und Wunden zu<br />
verringern;<br />
● antiviral, <strong>gegen</strong> Viren gerichtet;<br />
● antibakteriell, <strong>gegen</strong> Bakterien<br />
gerichtet;<br />
● antifungal, <strong>gegen</strong> Pilze gerichtet;<br />
● sekretolytisch oder mukolytisch,<br />
also die Bildung von dünnflüssigem<br />
Schleim fördert, damit man den<br />
Schleim aus den oberen Luftwegen<br />
besser fördern kann;<br />
80 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
https://medmix.at/wildkraeuter-in-der-erkaeltungszeit/<br />
● immunmodulatorisch, das<br />
Immunsystem und die Abwehrkräfte<br />
stärkend;<br />
● spasmolytisch, krampflösend, um<br />
den Spannungszustand der glatten<br />
Muskulatur oder Verkrampfungen<br />
zu lösen;<br />
● Schließlich können sie auch<br />
diuretisch (harntreibend), sedativ<br />
(beruhigend), hautreizend,<br />
appetitanregend und<br />
verdauungsfördernd wirken.<br />
Interessant sind auch Berichte zu<br />
Wildkräutern beziehungsweise Kräutern,<br />
die über bisher weniger bekannte<br />
Wirkungen entfalten. Wie <strong>gegen</strong><br />
Depressionen (antidepressiv) sowie<br />
als unterstützung der Wundheilung<br />
(Sakkas & Papadopoulou 2017).<br />
Wildkräuter <strong>gegen</strong><br />
Erkältung, Husten und<br />
Viren-<strong>Infektionen</strong><br />
um grippalen Infekten wirkungsvoll<br />
zu begegnen, können auch viele weitere<br />
Heilkräuter beziehungsweise<br />
Wildkräuter <strong>gegen</strong> Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />
dienen, die an dieser Stelle<br />
nicht näher beschrieben werden. Das<br />
sind beispielsweise Anis, Eukalyptus,<br />
Kamille, Pfefferminze und Salbei.<br />
Für typische Erkältungs- und Husten-<br />
sowie Bronchial-tees reichen<br />
in der regel reichen drei bis vier Bestandteile,<br />
mehr als sieben sollten es<br />
nicht sein.<br />
Die Zusammensetzung von Hustentees<br />
ist denen der Bronchial-tees<br />
sehr ähnlich. Im Gegensatz dazu findet<br />
man in Erkältungs-tees neben<br />
expektorierenden Kräutern zusätzlich<br />
diaphoretisch (schweißtreibend)<br />
wirkende Drogen, wie Linden- und<br />
Holunderblüten. Salbei wirkt ebenso<br />
wie thymian antiseptisch.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 81
© Halil ibrahim mescioglu / shutterstock.com<br />
Hustentees (Bronchialtees)<br />
sind seit jeher beliebt und bewährt<br />
https://medmix.at/hustentees-bronchialtees/<br />
82 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
In der Volksmedizin setzen die Menschen seit langem<br />
erfolgreich Hustentees und Bronchialtees ein. Es gibt gut<br />
wirksame Teemischungen für die jeweiligen Beschwerden.<br />
Hustentees und Bronchialtees<br />
kommen vor<br />
allem bei Husten und<br />
anderen Symptomen<br />
einer Bronchitis zum Einsatz. Im<br />
Grunde genommen kann man hierzu<br />
sehr unterschiedlich wirksame teemischungen<br />
nehmen. Denn die Beschwerden<br />
können sich bei Erkältungskrankheiten<br />
rasch ändern.<br />
Beispielsweise kann ein beginnender<br />
reizhusten innerhalb kürzester Zeit<br />
einen verschleimten Husten zur<br />
Folge haben, was meistens auf eine<br />
Entzündung der Bronchien hinweist.<br />
Dementsprechend sollten<br />
teemischungen auf die jeweiligen<br />
aktuellen Erfordernisse abgestimmt<br />
werden.<br />
Sollten die Symptome allerdings bereits<br />
seit knapp drei Wochen<br />
bestehen, so sollte unbedingt ein<br />
Arzt eine adäquate untersuchung<br />
durchführen.<br />
Hustentees und<br />
Bronchialtees zur<br />
Vorbeugung empfohlen<br />
Man kann Hustentees und Bronchial -<br />
tees auch vorbeugend konsumieren,<br />
vor allem in der kalten Jahreszeit ist<br />
das sinnvoll. richtig zubereitet<br />
schmecken die meisten tees auch<br />
sehr gut und wärmen den Organismus<br />
innerlich.<br />
Hustentees bei trockenem<br />
Reizhusten<br />
Die Heilpflanzen Eibisch, Isländisch<br />
Moos (Flechte), Malve (Käsepappel),<br />
Spitzwegerich und Königskerze enthalten<br />
pflanzliche Schleime, die sich<br />
im Wasser lösen. Diese gelösten<br />
naturstoffe hüllen die entzündeten<br />
Schleimhäute im hinteren rachenraum<br />
ein und schützen vor lokalen<br />
reizungen. Schließlich können sie<br />
dadurch auch peripher den reiz -<br />
husten unterdrücken. Prinzipiell<br />
haben sich auch Hustentees mit<br />
Auswurf fördernden Heilpflanzen<br />
wie beispielsweise thymian und<br />
Süßholzwurzel gut bewährt.<br />
Schonende Zubereitung<br />
mit kaltem Wasser<br />
Wenn man mit schleimhaltigen<br />
Heilpflanzen Hustentees und<br />
Bronchialtees zubereitet, dann<br />
sollte man das jedenfalls schonend<br />
mit kaltem Wasser tun.<br />
Denn jene Pflanzenstoffe, die beispielsweise<br />
in Isländisch Moos und<br />
im Spitzwegerich <strong>gegen</strong> Viren und<br />
andere Keime helfen, können das<br />
mikrobielle Wachstum verschiedener<br />
Krankheitserreger stundenlang<br />
verzögern, wenn man sie so behutsam<br />
zubereitet.<br />
In diesem Sinne werden durch die<br />
Herstellung mit kaltem Wasser die<br />
bitter schmeckenden Flechtensäuren<br />
aus Isländisch Moos sehr schlecht<br />
extrahiert. Damit schmeckt dann der<br />
tee auch besser und angenehm.<br />
© afcom<br />
Die reizlindernde Wirkung von<br />
Isländisch Moos hilft mit seinen<br />
Schleimstoffen in Hustenmittel<br />
bei trockenem Reizhusten.<br />
Die einzelnen Bestandteile werden in<br />
geschnittenem Zustand vermischt<br />
und am besten in einem Glas aufbewahrt.<br />
Das gut verschließbare Gefäß<br />
sollte die Heilpflanzen vor Feuchtigkeit<br />
und Licht schützen.<br />
Zur Zubereitung wird 1 Esslöffel der<br />
Heilpflanzen-Mischung mit<br />
Isländisch Moos und Spitzwegerich<br />
mit etwa 150 ml beziehungsweise<br />
einer teetasse Wasser mit Zimmertemperatur<br />
übergossen.<br />
In Folge soll die tee mischung unter<br />
gelegentlichem umrühren 1 bis 2<br />
Stunden stehen.<br />
Anschließend seiht man den tee<br />
durch ein teesieb ab.<br />
Hustentees und Bronchialtees sollte<br />
man eigentlich frisch trinken. Wer<br />
aber einen Vorrat braucht, sollte den<br />
Hustentee in einer gut verschlossenen<br />
thermoskanne aufbewahren.<br />
Schließlich erwärmt man den tee<br />
nur leicht (nicht heiß) und trinkt ihn<br />
bei Bedarf schluckweise.<br />
Wirkungen von<br />
Hustentees und<br />
Bronchialtees<br />
Die Heilpflanzen Anis und Fenchel,<br />
thymian und Quendel fördern mit<br />
ihren ätherischen Ölen die Sekretion<br />
von Bronchialsekret und steigern die<br />
Zilienbewegung der Bronchien. Dadurch<br />
verflüssigen sie festsitzendes<br />
Sekret, das betroffene Personen in<br />
Folge leichter abhusten können.<br />
Betroffene Patienten sollten<br />
schließlich krampflösende tees bei<br />
Krampf- und reizhusten, wie er<br />
besonders bei Asthma bronchiale<br />
auftritt, auch <strong>gegen</strong> das Austrocknen<br />
trinken. Deshalb empfehlen<br />
Experten auch, dementsprechende<br />
Hustentees und Bronchial tees häufig<br />
zu konsumieren.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 83
Eibisch<br />
Althaea officinalis<br />
Eibisch hilft uns vor allem mit seiner reizmildernden Wirkung<br />
<strong>gegen</strong> Husten und Heiserkeit. Auch bei Erkältung, Grippe und<br />
Covid 19 helfen seine Naturstoffe. Sowohl für Eibischblätter und<br />
Eibischwurzel stehen zahlreiche wirksame Darreichungsformen<br />
zur Verfügung: Bonbons und Lutschtabletten, Tee und Saft,<br />
Tropfen, Sirup und ätherisches Öl.<br />
Die Heilpflanze Eibisch<br />
soll vor allem als<br />
natürliches Mittel<br />
<strong>gegen</strong> Husten <strong>gegen</strong><br />
die lästigen Symptome eines<br />
trockenen, quälenden Hustens lindernde<br />
Wirkung bringen. Helfen sollen<br />
Eibischblätter und Eibischwurzel<br />
vor allem bei Schleimhautreizungen<br />
im Mund- und<br />
Rachenraum. Dabei kommt es<br />
meist zum beschriebenen trockenen<br />
reizhusten.<br />
Aber auch bei leichten Entzündungen<br />
der Magenschleimhaut<br />
wird Eibisch angewendet.<br />
Volks medizinisch haben die<br />
Menschen Zubereitungen aus der<br />
Eibischwurzel sogar bei Durchfall<br />
und Zystitis angewendet.<br />
Außerdem nahm man zerquetschte<br />
Eibischblätter für die topischer<br />
Anwendung auf der Haut bei<br />
Insektenstichen.<br />
Welche <strong>gesund</strong>e Wirkung<br />
Eibischblätter und Eibischwurzeln<br />
entfalten können<br />
Die in Eibisch, Eibischblättern und<br />
Eibischwurzel enthaltenen<br />
Schleimstoffe sind für die<br />
Wirkung als Hustenmittel<br />
© dadalia / shutterstock.com<br />
verantwortlich. Denn sie legen<br />
sich auf die gereizten Schleimhäute<br />
in Mund- und rachenraum und<br />
mildern so den trockenen, reizartigen<br />
Husten. Zudem bringen<br />
sie auch lindernde Effekte <strong>gegen</strong><br />
Heiserkeit. Wie erwähnt kann<br />
Eibisch auch Reizungen im Verdauungstrakt,<br />
wie beispielsweise<br />
leichten Magenschleimhaut -<br />
entzündungen ent<strong>gegen</strong>wirken.<br />
Diese Schleimstoffe befinden sich<br />
eben sowohl in Eibischblättern als<br />
auch in der Eibischwurzel. Die<br />
Wurzel enthält mit über 30 Prozent<br />
die höchsten Konzentrationen. Die<br />
reizmildernde Wirkung entfaltet<br />
sich umso stärker, je länger die<br />
Schleimstoffe Kontakt mit den<br />
Schleimhäuten haben.<br />
Vorkommen und<br />
Anwendung von Eibisch<br />
Im Grunde genommen ist die<br />
Heilpflanze Eibisch (Echte<br />
Eibisch – Althaea officinalis L.)<br />
in Europa und westlichen teilen<br />
Asiens heimisch. Hauptlieferanten<br />
sind die osteuropäischen Länder wie<br />
die Balkanländer und ungarn. Aber<br />
auch in Österreich und Belgien gibt<br />
es erwähnenswerte Vorkommen.<br />
Eibisch sollte man in kleinen Dosen<br />
mehrmals täglich einsetzen. Die jeweilige<br />
Darreichungsform sollte<br />
möglichst lange im Mund und<br />
im Rachen auf die<br />
Schleimhäute einwirken. Hierzu<br />
können Bonbons und Lutsch -<br />
tabletten sowie Tee, Saft oder<br />
Sirup verwendet werden.<br />
unter dem Strich zeigt Eibisch eine<br />
sehr gute Verträglichkeit und<br />
Sicherheit und ist dementsprechend<br />
auch für Kinder geeignet. Vorsicht<br />
ist im Zusammenhang mit Inter -<br />
aktionen gegeben. Denn Eibisch-<br />
Anwendungen sollten mit zeitlichem<br />
Abstand zu anderen Arzneimitteln<br />
eingenommen werden, um eine<br />
verminderte Aufnahme von gleichzeitig<br />
eingenommenen Arzneimitteln<br />
ausschließen zu können.<br />
84 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Schon im Altertum schätzten griechische und römische Ärzte den Eibisch. In diesem Sinne<br />
setzten Zubereitungen mit Eibischblättern und Eibischwurzeln als Heilpflanze <strong>gegen</strong><br />
verschiedene Beschwerden ein. Und zwar wegen ihrer reizmildernden Wirkung.<br />
Beispielsweise <strong>gegen</strong> Husten und Heiserkeit, aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden.<br />
Bei der Zubereitung von Eibischtee<br />
sind einige wesentliche Punkte zu<br />
beachten<br />
● Die Eibischblätter für einen Tee soll man mit heißem<br />
Wasser übergießen (ent<strong>gegen</strong> früherer Ratschläge).<br />
Hin<strong>gegen</strong> sollte man die grob zerkleinerten Eibischwurzeln<br />
für die innerliche Anwendung mit kaltem Wasser in<br />
Form eines Kaltwasserauszuges zubereiten. Dazu wird<br />
kaltes Wasser im Verhältnis eine Tasse und 3 Teelöffel<br />
Eibischwurzel angesetzt und etwa für acht bis zehn<br />
Stunden angesetzt. Danach seiht man den kalten Tee durch<br />
ein Sieb ab und trinkt mehrere Tassen davon täglich.<br />
● Gegen Entzündungen im Mund und im Rachen kann man<br />
den Tee auch sehr gut gurgeln und dann ausspucken.<br />
Man kann den Eibischtee aber durchaus auch schlucken.<br />
● Wenn man die Eibischwurzel in heißem Wasser kocht,<br />
verkleistert nämlich die enthaltene Stärke und verhindert<br />
das Herauslösen der gewünschten Schleimstoffe.<br />
© Lunov Mykola / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/eibisch-lindert-laestigen-husten/<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 85
Seit der Antike schätzen die Menschen<br />
Thymian als wertvolle Heilpflanze.<br />
So beschrieb im ersten Jahrhundert der<br />
römische Gelehrte Plinius (der Ältere)<br />
die positiven Wirkungen<br />
des Thymus vulgaris.<br />
Im 12. Jahrhundert beschrieb Hildegard<br />
von Bingen zahlreiche Einsatzgebiete<br />
der Heilpflanze Thymian.<br />
© Anuta23 / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/arzneipflanze-thymian-bei-erkaeltungen/<br />
86 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Thymian<br />
Thymus vulgaris<br />
Thymian ist eine leckere Gewürzpflanze. Sie hilft uns aber auch als<br />
Heilpflanze bei Erkältungen, Husten und Bronchitis.<br />
Der thymian zählt zu<br />
den wertvollsten<br />
Heilpflanzen bei<br />
Erkältungen, Husten<br />
und Bronchitis. Denn es gibt kaum<br />
einen Bereich bei Erkältungen, wo<br />
die Arzneipflanze nicht helfen könnte.<br />
Die größte Stärke liegt in den heilsamen<br />
Wirkungen seiner naturstoffe<br />
in Bezug auf die Lunge und den<br />
Bronchien.<br />
Die ätherischen Öle mit dem Wirkstoff<br />
thymol zeigen auch starke antimikrobiellen<br />
Eigenschaften, wodurch<br />
sich thymian als Bestandteil<br />
natürlicher Antiseptika mit Anwendungen<br />
in der Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
eignet.<br />
Eine der häufigsten Anwendungen<br />
sind thymianöl-Inhalationen bei<br />
Erkältung, Schnupfen und vor allem<br />
<strong>gegen</strong> Husten und Bronchitis.<br />
Dazu gibt man etwa 3 tropfen<br />
thymianöl in 2 Liter Wasser. Die<br />
Anwendung von thymian befeuchtet<br />
auch die gereizten nasennebenhöhlen.<br />
Zudem wirkt sie auch <strong>gegen</strong><br />
Erschöpfung.<br />
Thymol und Thymianöl bei<br />
Covid 19 und Grippe<br />
Die aktuelle Forschung nach neuen<br />
richtungen biologischer oder<br />
therapeutischer Aktivitäten von<br />
natürlichen pflanzlichen Mitteln<br />
umfasst auch ätherisches thymianöl<br />
und thymol.<br />
Denn thymol sowie ätherisches thymianöl<br />
werden in der traditionellen<br />
Medizin seit langem als schleimlösende,<br />
entzündungshemmende, antivirale,<br />
antibakte rielle und antiseptische<br />
Mittel verwendet.<br />
Die enthaltenen Verbindungen von<br />
Polyphenolen könnte vor allem auch<br />
für die Behandlung von Corona-Patienten<br />
mit der Coronavirus-Erkrankung<br />
Covid 19 relevant sein, wie eine<br />
rezente Studie zeigen konnte. unter<br />
dem Strich entfalten die naturstoffe<br />
hauptsächlich bei der Behandlung<br />
der oberen Atemwege gute Effekte.<br />
neue Studien haben auch Wirkungen<br />
<strong>gegen</strong> Krankheitserreger in den<br />
Schleimhäuten, <strong>gegen</strong> Pilzerreger<br />
und Leishmaniellen sowie andere<br />
Viren nachgewiesen. Selbst <strong>gegen</strong><br />
Krebszellen soll thymianöl mit seinem<br />
thymol positive Wirkungen<br />
entfalten können.<br />
Neue Anwendungen<br />
Zudem gibt es neue therapeutische<br />
Formulierungen, wie nanokapseln,<br />
die thymol enthalten. Diese könnten<br />
in der medizinischen Praxis von Vorteil<br />
sein und einen umfassenden Einsatz<br />
ermöglichen. Die umfassende<br />
Anwendung von ätherischem thymol-<br />
und thymianöl im Gesundheitswesen<br />
wäre jedenfalls sehr vielversprechend<br />
und kostengünstig.<br />
Thymian <strong>gegen</strong> Husten<br />
und Bronchitis<br />
Im Grunde genommen gehört der<br />
thymian zu den am häufigsten verwendeten<br />
pflanzlichen Hustenlösern.<br />
Viele pflanzliche Wirkstoffkombinationen<br />
mit thymian sind wirksam<br />
<strong>gegen</strong> Husten und Bronchitis.<br />
Aber auch bei Magen- und Darm -<br />
beschwerden kann die Arzneipflanze<br />
bei der Linderung von verschiedenen<br />
Beschwerden helfen.<br />
Grundsätzlich werden dem thymus<br />
vulgaris schleim- und krampflösende<br />
Wirkungen zugesprochen. Zudem<br />
soll die Heilpflanze den Auswurf fördern.<br />
Schließlich bekämpft es effektiv<br />
Krankheitserreger wie Bakterien,<br />
Viren und Pilzen und kann auch Entzündungen<br />
hemmen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 87
Spitzwegerich<br />
ein wirksames pflanzliches<br />
Mittel <strong>gegen</strong> Husten<br />
Spitzwegerich<br />
als Tee<br />
Für einen ganzen Tag ist die<br />
vierfache Menge mit 4 Esslöffel Teemischung<br />
mit 600 ml Wasser ideal. Die kann man dann in<br />
einer geschlossenen Thermoskanne aufbewahrt.<br />
https://medmix.at/spitzwegerich-als-hausmittel-<strong>gegen</strong>-husten/<br />
88 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Spitzwegerich<br />
(Plantago lanceolata)<br />
gilt als der König des<br />
Weges. Den alten<br />
Kelten soll er<br />
Orientierung ins<br />
Reich der Toten<br />
gegeben haben.<br />
Der Spitzwegerich ist ein bewährtes<br />
Hausmittel <strong>gegen</strong> Husten. Er entfaltet<br />
Wirkungen <strong>gegen</strong> Beschwerden der<br />
Atemwege, Entzündungen der<br />
Mund-Rachenschleimhaut sowie auch<br />
bei Wunden.<br />
© Hetizia / shutterstock.com<br />
Vor allem als Hausmittel<br />
<strong>gegen</strong> Husten ist der<br />
Spitzwegerich sehr<br />
beliebt. Eigentlich soll ja<br />
der Husten ein schützender reflex<br />
sein, der die Atemwege reinigen hilft.<br />
Wobei sensible nervenfasern diesen<br />
reflex aus lösen. und zwar, auch<br />
wenn sie keinen Fremdkörper entfernen<br />
müssen. Das ist beispielsweise<br />
bei trockenem Husten der Fall. In<br />
vielen Fällen ist jedenfalls die reizmildernde<br />
Wirkung der pflanzlichen<br />
Inhaltsstoffe des Spitzwegerichs<br />
wohltuend.<br />
Verschiedene europäische Arzneimittelkommissionen<br />
haben übrigens<br />
die Anwendung von Spitzwegerich<br />
wegen ihrer starken Wirkung offiziell<br />
zur Linderung von Schleimhautreizungen<br />
im Mund und rachenraum<br />
und dem damit verbundenen trockenen<br />
Husten anerkannt.<br />
Äußerlich kann das Spitzwegerich-<br />
Kraut allerdings auch bei Entzündungen<br />
der Haut verwendet werden.<br />
In der Volksmedizin gilt Spitzwegerich<br />
in diesem Sinne seit langem als<br />
ein gutes Mittel zur ersten Wundversorgung<br />
und bei Insektenstichen.<br />
Spitzwegerich – ein<br />
Allrounder als Hausmittel<br />
seit der Antike beliebt<br />
Bereits seit der Antike bis weit in die<br />
neuzeit hinein wurde Spitzwegerich<br />
zur Stillung von Blutungen bei Wunden,<br />
in den Luftwegen, im Darm und<br />
<strong>gegen</strong> sehr starke Menstruations -<br />
blutungen eingesetzt. Auch andere<br />
Verletzungen wie Brandwunden,<br />
Insektenstiche und tierbisse sowie<br />
Knochenbrüche wurde häufig als<br />
Anwendungsgebiete genannt.<br />
Wegerich-Arten spielten früher aber<br />
auch bei der Behandlung von<br />
Asthma eine große rolle. Zudem hat<br />
man sie bei Geschwülsten und<br />
Geschwüren – insbesondere in der<br />
Mundhöhle – verwendet. Weitere<br />
Anwendungsgebiete waren Zahnund<br />
Ohrenschmerzen sowie brennende<br />
Augen. Shakespeare erwähnt<br />
„plantain“ (Plantago) als Mittel<br />
<strong>gegen</strong> Hautverletzungen.<br />
Spitzwegerich-Tee frisch<br />
zubereiten<br />
Spitzwegerich-tee sollte man frisch<br />
zubereiten. Den tee sollte man bei<br />
Husten erwärmt (und nicht heiß)<br />
und schluckweise trinken. Denn so<br />
entfaltet die bewährte Heilpflanze<br />
Spitzwegerich die stärkste Wirkung<br />
<strong>gegen</strong> Husten.<br />
Tee-Mischung<br />
Gegen Husten bewährt ist beispielsweise<br />
die Mischung mit 50 Teilen<br />
Blätter des Spitzwegerichs und<br />
50 Teilen Thymian. Dazu vermischt<br />
man die einzelnen Bestandteile<br />
in geschnittenem Zustand und<br />
gibt die Mischung geschützt vor<br />
Feuchtigkeit und Licht in ein gut<br />
schließendes Gefäß.<br />
Für eine tasse des Hustentees verwendet<br />
man 1 Esslöffel teemischung<br />
und 150 ml (eben 1 teetasse) Wasser<br />
mit Zimmertemperatur. nach dem<br />
Übergießen lässt man die tasse tee<br />
10 Minuten lang bedeckt stehen.<br />
Schließlich seiht man den Hustentee<br />
anschließend durch ein teesieb ab.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 89
Isländisch Moos<br />
Cetraria islandica<br />
Isländisch Moos hat sich in der Volksmedizin mit seiner Wirkung<br />
als Heilpflanze bei Husten sowie Reizungen im Mund und Rachenraum<br />
sehr bewährt.<br />
Schon seit Jahrhunderten<br />
hat sich Isländisch Moos<br />
mit seiner Wirkung in der<br />
Volksmedizin als Heilpflanze<br />
bei Husten sowie reizungen im<br />
Mund und rachenraum bewährt.<br />
In vielen Ländern vertrauen die<br />
Menschen auf die Wirkung von<br />
Isländisch Moos, beispielsweise bei<br />
Erkältungen und Husten sowie reizungen<br />
im Mund und rachenraum.<br />
Denn Isländisch Moos ist eine altbewährte,<br />
reizlindernde und die Atemwege<br />
unterstützende Heilpflanze.<br />
Die enthaltenen Schleimstoffe von<br />
Isländisch Moos legen sich wie einen<br />
Film über die Schleimhäute und wirken<br />
somit reizlindernd.<br />
Steckbrief<br />
Isländisch Moos<br />
Jedenfalls setzt man in der Volksmedizin<br />
seit vielen Jahrhunderten auf<br />
Isländisch Moos <strong>gegen</strong> eine reihe<br />
von Erkrankungen ein. In diesem<br />
Sinne hat sich Isländisches Moos bei<br />
Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten<br />
(reizhusten) sowie anderen ent-<br />
Isländisch Moos ist botanisch<br />
kein Moos, sondern eine<br />
Flechte. Daher kommt auch<br />
der volkskundliche Name<br />
„Lungenflechte“ wegen der<br />
Anwendung bei<br />
Atemwegserkrankungen.<br />
Die Flechte kann eine Größe<br />
von 4 bis 12 Zentimeter<br />
bekommen. Ihre starren,<br />
schuppigen und oft rinnig<br />
verbogenen Triebe verzweigen<br />
sich wie ein Geweih, das auf<br />
der Oberseite braungrün, auf<br />
der Unterseite weißgrün<br />
gefärbt ist.<br />
© Fun Stocker / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/islaendisch-moos-wirkung-halsschmerzen-husten/<br />
90 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
zündlichen Erkrankungen der<br />
Schleimhäute bewährt.<br />
Allerdings ist die alte Bezeichnung<br />
nicht korrekt, denn die Pflanze<br />
(Stammpflanze Cetraria islandica) ist<br />
kein Moos, sondern eine Flechte.<br />
Daher kommt auch die fachliche<br />
Bezeichnung Lichen islandicus. Die<br />
Flechte kommt beispielsweise in<br />
Island und den Hoch- und Mittel -<br />
gebirgen in nord, Ost- sowie auch in<br />
Mitteleuropa (in den Alpen) vor.<br />
ursprünglich soll die Flechte aus der<br />
arktischen tundra stammen.<br />
Anwendungsgebiete und<br />
Inhaltsstoffe<br />
Die Anwendung der Heilpflanze hat<br />
eine lange tradition. Vor allem die<br />
europäische Volksmedizin vertraut<br />
auf die Wirkung von Isländisch<br />
Moos aufgrund ihrer Schleimstoffe<br />
bei reizungen der Schleimhaut der<br />
Unter der Bezeichnung<br />
Muscus islandicus<br />
catharticus hat man das<br />
Isländisch Moos im<br />
Jahre 1672 im<br />
Arzneimittelverzeichnis<br />
Kopenhagener Taxe als<br />
Heilpflanze verzeichnet.<br />
oberen Atemwege (im Mund und<br />
rachenraum), Halsschmerzen, Husten<br />
und Heiserkeit. Dementsprechend<br />
helfen seine Inhaltsstoffe auch, Beschwerden<br />
wie rauen Hals und auch<br />
eine belegte Stimme zu lindern.<br />
Beliebte Zubereitungen<br />
mit Isländisch Moos<br />
Bewährte Anwendungen sind tee,<br />
Hustensäfte sowie Pastillen. Hauptsächlich<br />
sind wässrige Extrakte<br />
(weniger alkoholische) in Husten -<br />
säften und Pastillen verarbeitet. Für<br />
die Zubereitung als tee nimmt man<br />
2 bis 4 Gramm der fein zerschnittenen<br />
Arzneidroge und übergießt sie mit<br />
kochenden Wasser. nach 10 Minuten<br />
seiht man den tee durch ein Sieb ab.<br />
Oder man kann alternativ einen<br />
Kaltwasserauszug zubereiten.<br />
Isländisch Moos bei<br />
<strong>Infektionen</strong> und<br />
Erkältungen<br />
Isländisch Moos enthält viele Verbindungen<br />
– wie Poly saccharide,<br />
bitter schmeckende Flechtensäuren<br />
und andere sekun däre Pflanzenstoffe.<br />
Im Grunde genommen setzt man die<br />
Heilpflanze bei Husten, Halsschmerzen<br />
und Heiserkeit als Folge von<br />
<strong>Infektionen</strong> wie Erkältungen ein.<br />
Hierzu schätzt man Isländisch Moos<br />
wegen seiner reizlindernden Wirkung<br />
vor allem auch als Mittel bei trockenem<br />
reizhusten. Wobei seine<br />
Schleimstoffe eine rein physikalische<br />
Wirkung entfalten. Es bildet sich dadurch<br />
ein Schutzfilm auf der Schleimhaut,<br />
der reizungen ent<strong>gegen</strong>wirken<br />
soll. Über eine immunstimulierende<br />
Wirkung auf das Immunsystem ist<br />
allerdings wenig bekannt.<br />
Wie Isländisch Moos wirkt<br />
Wie bereits erwähnt legen sich die<br />
Schleimstoffe von Isländisch Moos<br />
wie ein Balsam auf die Schleimhäute<br />
im Mund, rachen und Hals. Das soll<br />
die Schleimhaut vor Krankheitserregern<br />
schützen. Denn eine intakte, <strong>gesund</strong>e<br />
Schleimhaut unterstützt den<br />
Körper dabei, schädliche Eindringlinge<br />
abzuwehren.<br />
© Lunov Mykola©shutterstock<br />
Nicht nur die Rentiere in den<br />
nördlichen Regionen verzehren<br />
die bittere Pflanze. Auch die<br />
Menschen nutzen die Flechte, um<br />
beispielsweise Suppen zu kochen<br />
oder als Zusatz zum Getreide<br />
beim Brot machen. Allerdings ist<br />
das seit dem Unglück von<br />
Tschernobyl problematisch, denn<br />
die 4 bis 12 Zentimeter hohe<br />
Pflanze mit ihrem Flechtenkörper<br />
(Thallus) weist nach wie vor<br />
bedenkliche Strahlungswerte auf.<br />
Die naturstoffe der Heilpflanze bilden<br />
eine doppelte, schützende Schicht.<br />
Ähnlich wie die Käsepappel (Malve).<br />
Der Film verhindert als Balsam weitere<br />
reizungen im Mund und rachenraum.<br />
Außerdem lindern die<br />
Schleimstoffe mit ihrer physikalischen<br />
Wirkung auch Husten. unter<br />
dem Strich können sich jedenfalls<br />
die Schleimhäute besser erholen.<br />
Verträglichkeit<br />
Bekannte nebenwirkungen können<br />
Juckreiz, Übelkeit, Bauchschmerzen,<br />
Sodbrennen sowie reizungen im<br />
Mund und rachen sein. Es kann<br />
auch zu Wechselwirkungen mit anderen<br />
Medikamenten kommen. Zudem<br />
können manche Pflanzen einen<br />
hohen Gehalt an Schwermetallen<br />
enthalten. Schließlich sollten Frauen<br />
in der Schwangerschaft und Stillzeit<br />
sowie Personen, die Medikamente<br />
einnehmen, den Einsatz von Isländisch<br />
Moos aufgrund fehlender Daten zur<br />
Sicherheit vermeiden.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 91
Gewürzpflanze:<br />
Geschmacks- und<br />
Aromamittel<br />
In der Lebensmittelindustrie<br />
wird Anis als Geschmacksund<br />
Aromamittel für<br />
Fischprodukte, Eis und<br />
Süßigkeiten verwendet.<br />
Trotz der verschiedenen<br />
Studien, die man mit<br />
Pimpinella anisum durchführte,<br />
gibt es keine<br />
umfassende Studie über die<br />
Bestandteile und die Wirksamkeit<br />
dieser Pflanze.<br />
© Svetlana Klaise / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/pimpinella-anisum-anis/<br />
92 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 |EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Anis<br />
Pimpinella anisum<br />
Die Gewürz- und Heilpflanze Anis, Pimpinella anisum, hilft nicht nur<br />
bei Blähungen und Völlegefühl, sondern bietet zahlreiche weitere<br />
<strong>gesund</strong>e Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren und andere Krankheitserreger.<br />
Die traditionelle Verwendung<br />
von Pimpinella<br />
anisum zur<br />
Behandlung von<br />
Krankheiten ist weit verbreitet. Es<br />
gibt dazu zahlreiche veröffentlichten<br />
wissenschaftliche Studien über die<br />
Zusammensetzung und die pharmakologischen<br />
Wirkungen eine der<br />
ältesten Heilpflanze Anis.<br />
Pimpinella anisum – Anis, zur Familie<br />
der Doldenblütler/umbelliferae<br />
gehörend – ist eine aromatische Gewürzpflanze<br />
und auch Heilpflanze.<br />
Ihre Früchte setzt man in der traditionellen<br />
Ethnomedizin seit Jahrtausenden<br />
wegen ihrer verdauungs -<br />
fördernden, aromatischen,<br />
desinfizierenden und milchtreibenden<br />
Wirkung ein.<br />
Es ist ein einjähriges, grasartiges<br />
Kraut mit einer Höhe von 30 bis 50<br />
cm, weißen Blüten und kleinen grüngelben<br />
Samen, die in der östlichen<br />
Mittelmeer-region, West-Asien,<br />
dem nahen Osten, Mexiko, Ägypten<br />
und Spanien wächst. Pimpinella<br />
anisum wird hauptsächlich wegen<br />
seiner Früchte (Anissamen), die im<br />
August und September geerntet<br />
werden, angebaut.<br />
Anis, Pimpinella anisum,<br />
mit zahlreichen Wirkungen<br />
– Antibakterielle, antioxidative und<br />
antimykotische Wirkung<br />
– Analgetische und entzündungshemmende<br />
Wirkung<br />
– Antivirale und insektizide Effekte<br />
– Muskelrelaxans – bei Anfällen<br />
wurde die krampflösende Wirkung<br />
eines ätherischen Öls der Früchte<br />
von Pimpinella anisum untersucht<br />
– Auswirkungen auf das Magen-<br />
Darm-System (Magengeschwür,<br />
Übelkeit, Verstopfung …)<br />
– Auswirkungen auf die Morphin -<br />
abhängigkeit<br />
– Auswirkung auf Hitzewallungen in<br />
den Wechseljahren<br />
– Auswirkungen auf die Dysmenorrhoe<br />
(Menstruationsbeschwerden)<br />
– Auswirkungen auf die Milchproduktion<br />
von schwangeren Frauen<br />
Forscher haben in verschiedene Studien<br />
über Anis-Samen deren verschiedene<br />
Wirkungen beschrieben.<br />
So konnte man antimikrobielle, antimykotische,<br />
antivirale, antioxidative,<br />
muskelentspannende, analgetische<br />
sowie antikonvulsive Wirkung zeigen.<br />
Weiter unterschiedliche Effekte<br />
auf das gastrointestinale System berichtet,<br />
die eben bei Blähungen und<br />
Völlegefühl bewehrt sind. Man kann<br />
mit Pimpinella anisum auch eine<br />
Morphinabhängigkeit bekämpfen,<br />
zudem entfaltet die Heilpflanze Anis<br />
positive Wirkungen auf die<br />
Dysmenorrhoe und menopausalen<br />
Hitzewallungen bei Frauen.<br />
Bei diabetischen Patienten zeigten<br />
Anissamen hypoglykämische und<br />
lipidsenkende Wirkungen und konnten<br />
die Lipidperoxidation verringern.<br />
In einigen traditionellen texten wird<br />
Anis als <strong>Hilfe</strong> bei Melancholie und<br />
Alpträumen sowie bei der Behandlung<br />
von Epilepsie und Krampf -<br />
anfällen erwähnt.<br />
Inhaltsstoffe<br />
Die wichtigsten Verbindungen im<br />
ätherischen Öl der Anissamen sind<br />
trans-Anethol, Estragol, γ-hymachalen,<br />
para-Anisaldehyd und Methylcavicol.<br />
Wegen des breiten Spektrums<br />
an pharmakologischen<br />
Wirkungen und der sehr wenigen<br />
klinischen Studien über Pimpinella<br />
anisum sind weitere klinische<br />
Studien angezeigt.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 93
Fenchel<br />
– effektives pflanzliches Mittel für<br />
Erwachsene sowie Kinder und Baby<br />
© Halil ibrahim mescioglu / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/fenchel-kinder-geeignet/<br />
94 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Der Fenchel soll bei Erkältung mit<br />
Beschwerden wie Husten, Schnupfen,<br />
Halsschmerzen und Heiserkeit Linderung<br />
bringen und die Schleimlösung<br />
unterstützen.<br />
Fenchel eignet sich<br />
sehr gut für Kinder,<br />
oder auch dem Baby,<br />
um Beschwerden<br />
wie Blähungen zu<br />
lindern. Häufig<br />
verwendet man<br />
Fencheltee und<br />
Fenchelhonig.<br />
Gegen Husten bei Kindern,<br />
aber auch Erwachsenen,<br />
sind die bewährten naturheilmittel<br />
Fenchel (Foeniculum<br />
vulgare), Fencheltee<br />
und Fenchelhonig (mit bitterem<br />
Fenchelöl versetzter Honig) beliebt.<br />
Das in den Fenchelsamen enthaltene<br />
ätherische Öl steigert die Bewegung<br />
der Flimmerhärchen in der Lunge<br />
und in den Atemwegen. Das hilft<br />
schließlich dabei, dass der Körper<br />
den Schleim leichter abhusten kann.<br />
In Anwendungen wie Hustentropfen<br />
oder Hustensalben kommen beispielsweise<br />
Fenchelöl oder Anethol<br />
vor. Fenchon sowie Anethol und<br />
Estragol sind die wichtigsten Komponenten<br />
des ätherischen Öls. Der<br />
Fenchel macht den Schleim dünnflüssig<br />
und wirkt krampflösend.<br />
Fenchel als uralte<br />
Heilpflanze und<br />
Nahrungsmittel<br />
Schon in den frühen Hochkulturen<br />
Ägyptens oder Chinas schätzten die<br />
Menschen den Fenchel als Gemüse<br />
und Heilpflanze. In Mitteleuropa beschrieb<br />
erstmals der bekannte Benediktiner-Abt<br />
des Klosters reichenau,<br />
Walahfrid Strabo – Dichter und<br />
Botaniker –, in der Mitte des 9. Jahrhunderts<br />
n. Chr. die Heilwirkungen<br />
von Fenchel. Strabo, wie man ihn<br />
nannte, empfahl den Verzehr gemeinsam<br />
mit Wein oder Ziegenmilch.<br />
und zwar um die Blähungen<br />
zu lösen, eine träge Verdauung zu<br />
verbessern und auch bei Husten<br />
Linderung zu bringen. und damit lag<br />
man sehr nahe an den heutigen<br />
Anwendungsgebieten.<br />
Fenchel, Fencheltee und<br />
Fenchelhonig eignen sich<br />
sehr gut für Kinder oder<br />
auch dem Baby<br />
Der Fenchel ist häufig das erste Heilmittel,<br />
nicht nur in Europa, sondern<br />
auch in vielen anderen regionen.<br />
Fenchel gehört deshalb zu den weltweit<br />
bekanntesten Arzneipflanzen<br />
für Babys und Kindern. Ähnlich wie<br />
Anis, Kümmel und Liebstöckel ist<br />
Fenchel der Familie der Dolden -<br />
blütler zugehörig.<br />
Fencheltee und<br />
Fenchelhonig<br />
um bitteres Fenchelöl – wie für<br />
Fenchelhonig – zu gewinnen, sollten<br />
Fenchelpflanzen hohe Ölgehalte<br />
enthalten und große Fenchelsamen<br />
haben. Zur Erzeugung von Fencheltee<br />
werden hin<strong>gegen</strong> kleine Früchte<br />
mit niedrigerem Ölgehalt bevorzugt.<br />
Das traditionelle Hausmittel Fenchel -<br />
honig wird bei Erkältung und bei<br />
Störungen des Magen-Darmtraktes<br />
eingesetzt. So soll Fenchelhonig bei<br />
Erkältung mit Symptomen wie<br />
Husten, Schnupfen, Halsschmerzen<br />
und Heiserkeit im Bereich der Atemwege<br />
die Schleimlösung unter -<br />
stützen. Denn Fenchelhonig wirkt<br />
auf die Atemwege Auswurf fördernd,<br />
antiseptisch, krampflösend und auf<br />
den Magen-Darm-trakt blähungstreibend.<br />
um Fenchelhonig selbst zu produzieren,<br />
benötigt man 500 Gramm flüssigen<br />
Honig, getrocknete, bittere<br />
Fenchelsamen oder ätherisches Öl<br />
vom bitteren Fenchel. Somit wird ein<br />
Glas Honig einfach mit einem Spritzer<br />
ätherischem Öl verrührt.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 95
Echter Salbei<br />
Salvia officinalis<br />
Als Heilpflanze verwendet<br />
die Volksmedizin<br />
den Salbei<br />
vor allem als Salbeitee<br />
sehr gerne.<br />
Man schätzt seine<br />
positiven Wirkungen<br />
bei<br />
Erkältungen, Gicht,<br />
Entzündungen,<br />
Schwitzen,<br />
Schwindel,<br />
Lähmung und<br />
Durchfall.<br />
TIPP: Salbeiwein<br />
Um einen <strong>gesund</strong>en Salbeiwein<br />
selbst herzustellen, nimmt man zuerst<br />
eine Handvoll Salbeiblätter und<br />
übergießt sie mit einer Flache<br />
süßem Wein. Dann lässt man diese<br />
Mischung zehn Tage lang reifen.<br />
Schließlich filtert man den Salbeiwein<br />
ab. Wenn man ihn Gläschen<br />
weise trinkt, soll dieser Salbeiwein<br />
in Grippezeiten die Immunabwehr<br />
stärken und desinfizierend wirken.<br />
https://medmix.at/salbei-salvia-officinalis/<br />
© natalia bulatova / shutterstock.com<br />
96 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Seit Jahrtausenden schätzen die Menschen den Echten Salbei als<br />
Heilpflanze bei Erkältungen, bei Entzündungen in Mund und Rachen, bei<br />
Erkrankungen der Harnorgane, bei Kopfschmerzen, bei Angina und<br />
Kehlkopfentzündungen, <strong>gegen</strong> Schweiß und Nachtschweiß sowie<br />
Koliken. Er hilft als stopfendes Mittel, als Gallenmittel, als Fiebermittel,<br />
als Zahnreinigungsmittel und Gurgelmittel.<br />
Der Salbei gehört zu<br />
den ältesten Heilpflanzen.<br />
Er war ursprünglich<br />
im Mittelmeerraum<br />
heimisch. Schon allein<br />
der name Salvia weist auf das lateinische<br />
Wort salvare für H eilen hin,<br />
wobei vermutlich Plinius der Ältere<br />
der Pflanze ihren namen gegeben<br />
hat. Er schrieb die Pflanze sei<br />
geeignet „Harn zu treiben, den Blutfluss<br />
einzudämmen, die Wehen zu<br />
fördern, Husten und Heiserkeit zu<br />
lindern sowie Juckreiz zu stillen und<br />
Geschwüre zu reinigen.“<br />
Im Mittelalter brachten Mönche in<br />
unsere Breiten, wo der Salbei auch<br />
hervorragend gedeiht.<br />
Salvia officinalis botanisch<br />
gesehen<br />
Der Echte Salbei, Salvia officinalis,<br />
gehört der Familie der Lippenblütler<br />
(Lamiaceae) an. Man nennt ihn auch<br />
Gartensalbei, Küchensalbei oder<br />
Heilsalbei. Salbei wächst als Halbstrauch<br />
und erreicht eine Wuchshöhe<br />
von bis zu 80 Zentimeter. Alle<br />
Pflanzenteile besitzen einen aromatischen<br />
Geruch. Die Blüten erscheinen<br />
von Mai bis Juni und haben die typische<br />
Form der Lippenblütengewächse.<br />
Der Salbei entwickelt Klausenfrüchte.<br />
Salbei und seine Wirkung<br />
in der Heilkunde<br />
In der Volksmedizin wurde Salbei als<br />
Fiebermittel, Zahnreinigungsmittel<br />
und Gurgelmittel, bei Angina und<br />
Kehlkopfentzündungen und Erkrankungen<br />
der Harnorgane, als stopfendes<br />
Mittel, als Gallen mittel, bei Kopfschmerzen,<br />
nachtschweiß und Koliken<br />
angewendet. traditionell schätzt<br />
man die antivirale, entzündungshemmende<br />
sowie die adstringierende<br />
Wirkung des Echten Salbei.<br />
unlängst haben Forscher verschie -<br />
dene pharmakologische Wirkungen<br />
der Salvia officinalis, wie man die<br />
Heilpflanze lateinisch bezeichnet,<br />
analysiert. Die neuest e Literatur<br />
dokumentierte positive Wirkungen<br />
<strong>gegen</strong> Krebs sowie entzündungs -<br />
hemmende, antioxidative, anti -<br />
mikrobielle, antivirale,<br />
hypoglykämische, hypolipidämische<br />
und sogar gedächtnisverstärkende<br />
Wirkungen. Zu den Effekten <strong>gegen</strong><br />
den kognitiven Abbau gibt es übrigens<br />
zahlreiche untersuchungen in<br />
den letzten Jahren.<br />
Diverse Anwendungen, am<br />
häufigsten als Salbeitee<br />
unter dem Strich sind bei Entzündungen<br />
des Mund- und rachenraums<br />
wässrige oder alkoholische<br />
Auszüge, aber auch Salbeitee zum<br />
Gurgeln beliebt.<br />
Bewährt hat sich Salbeitee auch mit<br />
seiner schweißhemmenden und verdauungsfördernden<br />
Wirkung.<br />
Beispielhaft ist auch die Linderung<br />
von Magen- und Darmschmerzen<br />
nach einer Antibiotika-therapie.<br />
Auch bei nieren- und Leberleiden<br />
kann Salbeitee gut wirken.<br />
Das regelmäßige Kauen der Salbeiblätter<br />
und Spülen mit Salbeitee<br />
stärkt weiter die Zähne gestärkt desinfiziert<br />
das Zahnfleisch. Dadurch<br />
kommt es auch zur Verringerung von<br />
Zahnfleischbluten und zur reduktion<br />
von Zahnfleischschwund.<br />
Mittels Wasserdampfdestillation aus<br />
den Blüten und Blättern des Salbeis<br />
wird das ätherische Salbei-Öl gewonnen,<br />
welches desinfizierend wirkt<br />
und deshalb bei pharmazeutischen<br />
Zubereitungen zum Einsatz kommt.<br />
Salbei für Frauen<br />
Schließlich zeigen im Zusammenhang<br />
mit der Frauen<strong>gesund</strong>heit<br />
mehrere positive Wirkungen von<br />
Salvia officinalis. Salbei ist beispielsweise<br />
ein wirksames alternatives<br />
Mittel zur Verringerung der Schwere<br />
psychischer und physischer Symptome<br />
bei einem prämenstruellen Syndrom<br />
(PMS).<br />
Salbei-Kräuter entfalten auch östrogene<br />
Wirkungen. Salbei-Zubereitungen<br />
könnten damit auch als hormoneller<br />
Ersatz für Frauen in den<br />
Wechseljahren verwendet werden.<br />
Auch den Einsatz als Verhütungsmittel<br />
sollte man weiter untersuchen.<br />
Frisch gebackene Mütter sollten<br />
Salbei übrigens in der Stillzeit nicht<br />
verwenden. Denn manche<br />
Inhaltsstoffe können eine Hemmung<br />
der Sekretion der Milchdrüsen<br />
bewirken.<br />
Salbei in der Küche<br />
In der Küche setzt man Salbei gerne<br />
als Gewürz für Schweine- und<br />
Lammfleisch ein. Man kann auch<br />
Marinaden, Suppen, Gemüse und<br />
Fisch damit würzen. In Fett frittierte<br />
Salbeiblätter sind übrigens eine delikate<br />
Dekoration für viele Speisen.<br />
Die Früchte der mexikanischen Salbeiart<br />
(Salvia hispanica) – die Chia-<br />
Samen – sind derzeit in aller Munde.<br />
Denn sie enthalten besonders hohe<br />
Anteile an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen,<br />
Vitaminen, Antioxidantien<br />
sowie Mineralstoffen.<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 97
Echte Kamille<br />
Matricaria recutita<br />
Beim Inhalieren<br />
entfaltet die<br />
Kamille seine<br />
beliebte<br />
Wirkung als<br />
Heilpflanze.<br />
© kazmulka / shutterstock.com<br />
Positive Wirkung der Kamille bei<br />
Erkältung und andere Beschwerden<br />
– Erkältungen nebst Halsschmerzen<br />
– Abszesse<br />
– Zahnfleischentzündungen (Gingivitis)<br />
– Angst und Schlaflosigkeit<br />
– Psoriasis, Akne und Ekzeme<br />
– Kleinere Verbrennungen ersten Grades<br />
– Entzündliche Darmerkrankungen<br />
(Colitis ulcerosa)<br />
– Magengeschwüre<br />
– Kinderkrankheiten wie Windpocken,<br />
– Windeldermatitis, und Koliken<br />
https://medmix.at/mit-kamille-durch-die-kalte-jahreszeit/<br />
98 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Die Kamille ist eine<br />
sehr beliebte Heilpflanze.<br />
Vor allem ihr<br />
wohltuendes<br />
Inhalieren bei Erkältung ist sehr beliebt.<br />
Die Kamille war schon in der<br />
Zeit der Antike gut bekannt.<br />
Deswegen setzten die alten Ägypter,<br />
Griechen sowie auch die römer<br />
bereits auf ihre Wirkung <strong>gegen</strong> die<br />
verschiedensten Beschwerden wie<br />
auch <strong>gegen</strong> Erkältung ein. Es gibt<br />
zwei Arten, die kommen bei ähnlichen<br />
<strong>gesund</strong>heitlichen Problemen<br />
zur Anwendung kommen. und zwar<br />
die Echte Kamille (Matricaria<br />
recutita) sowie die in Mitteleuropa<br />
seltenere römische Kamille<br />
(Chamaemelum nobile).<br />
Kamille gehört zur Familie<br />
der Korbblütengewächse<br />
Die wild wachsende Kamille blüht<br />
und gedeiht auch in eher unwirtlichen<br />
Gegenden. ungefähr im Mai<br />
bildet sie weiß-gelbe Blüten, die sich<br />
aus vielen kleinen Einzelblüten zusammensetzen.<br />
Ihr typischer Duft ist<br />
ein markantes Erkennungsmerkmal.<br />
Die vielseitige, wirkungsvolle Heilpflanze<br />
aus der Familie der Korbblütengewächse<br />
unterscheidet sich von<br />
der römischen Kamille sowie von<br />
anderen minderwertigeren Kamillensorten<br />
vor allem durch die Blütenköpfchen.<br />
Bei der echten Kamille<br />
sind diese kugelig und hohl, bei den<br />
verwandten Arten sind sie eher flach<br />
und voll. Die Echte Kamille ist bei<br />
Allergikern auf Korbblütlern kontraindiziert.<br />
Die bewährten Wirkungen<br />
der Kamille<br />
Im Grunde genommen gibt es noch<br />
relativ wenige Studien zur Kamille.<br />
Allerdings zeigte sich, dass die Echte<br />
Kamille entzündungshemmend und<br />
krampflösend wirkt. Zudem hilft die<br />
Heilpflanze bei der Wundheilung.<br />
Die Wirkung der Kamille hilft auch<br />
bei Muskelkrämpfen die Beschwerden<br />
zu lindern. In anderen untersuchungen<br />
entfaltete die Kamille eine<br />
abtötende Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien,<br />
Pilze sowie Viren.<br />
Allgemeine Wirkungen<br />
Der Kamille gilt als entzündungshemmend,<br />
krampflösend sowie<br />
schmerzstillend. Sie schützt zudem<br />
die Schleimhäute und kann Wundheilung<br />
fördern.<br />
Ihre innerliche Anwendung richtet<br />
sich vornehmlich <strong>gegen</strong> Magen- und<br />
Darmbeschwerden. Sie hilft besonders<br />
bei Durchfall mit krampfartigen<br />
Bauchschmerzen. Der in der Kamillenblüte<br />
(Matricariae flos) enthaltene<br />
Wirkstoff Bisabolol schützt die<br />
Magenschleimhaut. Das heißt, die<br />
Kamille wirkt ulkusprotektiv. Diese<br />
Wirkung konnte in klinischen<br />
Studien bei durch Indometacin und<br />
Alkohol induzierten Magenulzera<br />
dokumentiert werden.<br />
Äußerlich kommt die Kamille bei<br />
Entzündungen der Schleimhäute,<br />
der Mundhöhle oder des Zahnfleisches,<br />
sowie bei Hauterkrankungen<br />
zum Einsatz.<br />
Gerade zur äußeren Anwendung eignet<br />
sich Kamillentee bei leichten<br />
Entzündungen der Mund- und<br />
rachenschleimhaut sowie als Gurgel-<br />
und Spüllösung. Einige Leute<br />
benutzen Kamille auch für Mund-<br />
Probleme wie Gingivitis.<br />
Zur Verwendung als Mundwasser für<br />
Krebspatienten bei Bestrahlung und<br />
Chemotherapie gibt es einige Hinweise<br />
dafür, dass die Kamille hilft,<br />
Beschwerden der Mundschleimhaut<br />
zu verhindern.<br />
Die Kamille hat auch<br />
positive Wirkung bei Angst<br />
und Schlaflosigkeit<br />
Im Grunde genommen gilt die<br />
Kamille auch als ein mildes Beruhigungsmittel.<br />
Ein Kamillentee kann<br />
beispielsweise für einen besseren<br />
Schlaf sorgen.<br />
Eine aktuelle Analyse zeigte eine gute<br />
Wirkung der römischen Kamille<br />
als Medizin oder tee als mildes Mittel<br />
zur Verringerung von Angstzuständen.<br />
Daher gab es dazu auch klinische<br />
Studien, um Angst mit Kamille<br />
zu behandeln. Dabei wurde festgestellt,<br />
dass die Kamille Symptome<br />
von Angst bei Menschen mit leichter<br />
bis mittelschwerer generalisierte<br />
Angststörung reduzieren kann. Kamille<br />
soll auch niedrig dosiert <strong>gegen</strong><br />
Angst, in höhere Dosen für bessere<br />
Schlafqualität helfen.<br />
Kamille <strong>gegen</strong> Erkältung<br />
und ihrer Symptome<br />
Wie eingangs erwähnt besticht die<br />
Kamille mit antientzündliche, entzündungshemmende,<br />
krampflösende<br />
sowie auch schmerzstillende Wirkungen,<br />
die auch <strong>gegen</strong> Erkältung<br />
und ihre Symptome nützlich sind.<br />
Schließlich schützt die Kamille auch<br />
die Schleimhäute.<br />
Außerdem lindert das Inhalieren der<br />
Kamille bei leichten reizungen der<br />
oberen Luftwege die Beschwerden.<br />
Das gilt auch bei Schnupfen und<br />
Husten. Die Inhalation mit Kamille<br />
gehört zu den beliebtesten Hausmitteln<br />
bei einer Erkältung. Wobei sich<br />
die wohltuende Wirkung der Kamille<br />
bei Erkältung sofort einsetzt.<br />
Zudem kann man die Inhalation sehr<br />
einfach durchführen. Dazu gießt<br />
man einfach heißes Wasser in eine<br />
Waschschüssel, gibt Kamille dazu,<br />
dann nimmt man ein Handtuch über<br />
den Kopf und genießt schließlich die<br />
angenehme Behandlung.<br />
Kamille für die Haut<br />
Vor allem in Europa kommt die<br />
Heilpflanze als Creme oder Salbe zur<br />
Anwendung, um die gereizte Haut zu<br />
beruhigen und Beschwerden bei<br />
Ekzemen zu lindern. Die Kamille<br />
zeigt sich auch topisch angewendet<br />
<strong>gegen</strong> Bakterien und Pilze wirkungsvoll.<br />
Die positive Wirkung wird vor<br />
allem durch das ätherische Öl und den<br />
Inhaltsstoffen Chamazulen und alpha-Bisabolol<br />
erzielt – beide wirken<br />
entzündungshemmend.<br />
Bei Erkrankungen im Anal- und<br />
Genitalbereich – wie Hämorrhoiden<br />
– sind Sitzbäder mit Kamille-Extrakten<br />
empfehlenswert.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 99
Malve, Käsepappel<br />
Malva silvestra<br />
Tee mit Malve, Käsepappeltee, verwendet man bei Erkältungskrankheiten,<br />
bei leichten Schleimhautentzündungen im Mund- und<br />
Rachenraum sowie im Magen-Darm-Bereich.<br />
© mypelz / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/kaesepappel-schleimhautreizungen/<br />
100 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Die altbewährte Käsepappel<br />
ist auch Malve<br />
bekannt und gilt als<br />
Heilpflanze und nahrungsmittel.<br />
Bewährt hat sich vor allem<br />
der Käsepappeltee <strong>gegen</strong> Sodbrennen.<br />
Die Malve, hat den lateinischen<br />
namen Malva sylvestra, die<br />
Käsepappelblätter werden lateinisch<br />
als Malva folium bezeichnet.<br />
Die Käsepappel enthält traditionelle<br />
pflanzliche Arzneistoffe, die bei<br />
Schleimhautreizungen im Mundund<br />
rachenraum und im Magen-<br />
In jüngsten Studien waren<br />
Käsepappel-Extrakte<br />
sogar wirksam <strong>gegen</strong><br />
Bakterien. Daher möchte<br />
man nun auch<br />
Mundwässer mit Malve<br />
herzustellen. Diese sollen<br />
dann den parodontalen<br />
Biofilm günstig<br />
beeinflussen.<br />
Darm-trakt angewendet werden.<br />
Dementsprechend ist der Käse -<br />
pappeltee aus den Früchten oder<br />
Blättern der Käsepappel mit seiner<br />
lindernden Wirkung ein alt bewährtes<br />
Hausmittel bei Sodbrennen und<br />
Verdauungsbeschwerden.<br />
neben der bekannten Anwendung<br />
bei Sodbrennen sind reizhusten und<br />
Katarrhe der oberen Luftwege wichtige<br />
Einsatzgebiete von Käsepappel<br />
und Käsepappeltee. Zudem unterstützt<br />
die Malve auch die Heilung<br />
kleinflächiger oberflächlicher Hautentzündungen.<br />
Ein altes Sprichwort besagt, dass die<br />
Malve im Gemüsegarten den Doktor<br />
vor der tür warten lässt.<br />
Käsepappel, Malve,<br />
historisch betrachtet<br />
Die Käsepappel hat eine reiche<br />
Geschichte und zählt zu den ältesten<br />
bekannten nutzpflanzen. Denn<br />
schon im antiken Griechenland und<br />
im alten rom baute man sie als Heilpflanze<br />
sowie auch zu nahrungszwecken<br />
an.<br />
In China hat die Käsepappel eine<br />
über 5000 Jahre alte erfolgreiche<br />
Geschichte als <strong>gesund</strong>es pflanzliches<br />
Mittel. Denn die Blätter und Blüten<br />
haben sich seit damals in der Volksmedizin<br />
bewährt.<br />
Der berühmte Avicenna (980 bis<br />
1037 nach Christus), der große Gelehrte<br />
der unani-Medizin (griechisch-arabischen<br />
Medizin) hat übrigens<br />
in seinen allgemeinen Empfehlungen<br />
zur Bekämpfung von Epidemien<br />
ebenfalls die Anwendung von<br />
Malva silvestra (Käsepappel, Malve)<br />
hervorgehoben. Deswegen kann<br />
auch in der Corona-Pandemie der<br />
Käsepappeltee das allgemeine Wohl<br />
sowie die Schleimhäute in Mund und<br />
rachenraum unterstützen.<br />
Die Malve wurde auch als eine der<br />
wichtigsten Heilpflanzen der Hildegard<br />
von Bingen (1098 bis 1179 nach<br />
Christus) bekannt. Sie nannte die<br />
Käsepappel Babela und empfahl sie<br />
gekocht zur Verdauungsförderung.<br />
In rohem Zustand hielt sie die Malve<br />
jedoch irrtümlich für giftig.<br />
Die Käsepappel setzt man vor allem<br />
als Käsepappeltee ein. Ein teeaufguss<br />
wirkt reizmildernd bei leichten<br />
Schleimhautentzündungen im<br />
Mund- und rachenraum und hilft<br />
mit seinen Schleim- und Gerbstoffen<br />
bei der Bekämpfung von Erkrankungen<br />
der Atmungsorgane.<br />
Daher wird Käsepappeltee gerne bei<br />
Erkältungskrankheiten verwendet.<br />
Schließlich gilt das auch für Erkrankungen<br />
der Atmungsorgane wie<br />
Bronchitis und Keuchhusten.<br />
Die entzündungshemmende Wirkung<br />
der Käsepappel hilft übrigens<br />
auch <strong>gegen</strong> Halsschmerzen sowie<br />
Mund-, rachen- und Zahnfleisch -<br />
entzündungen.<br />
nützlich sind auch Gurgellösungen<br />
oder Mundwässer.<br />
Die vielen Anwendungen<br />
der Käsepappel<br />
In der Volksmedizin kennt man seit<br />
jeher die Wirkung der entzündungshemmenden<br />
Heilpflanze für die<br />
Atemwege, bei Hautbeschwerden<br />
sowie für den Magen-Darm-trakt<br />
(Verstopfung). Außerdem setzte man<br />
die Käsepappel auch erfolgreich als<br />
Kompresse am Magen ein, um<br />
Bauchschmerzen zu lindern.<br />
Bei Hautkrankheiten wird die<br />
Pflanze jedenfalls äußerlich oder als<br />
Badezusatz verwendet. Dabei gelten<br />
als Anwendungsgebiete Abszesse,<br />
Prellungen, Verbrennungen,<br />
Dermatitis, Schwellungen und<br />
ulcera cruris.<br />
Inhaltsstoffe<br />
unter dem Strich kommen die aktiven<br />
Komponenten in den Blättern,<br />
den Blüten sowie den Wurzeln der<br />
Pflanze vor. Dazu belegen mehrere<br />
Studien den Schleimgehalt aus Glucose,<br />
Galactose, Galacturonsäure<br />
und Glucuronsäure. Denn die<br />
Schleimstoffe legen sich wie ein<br />
schützender Film über die Schleimhäute.<br />
und sorgen damit für eine<br />
beruhigende Wirkung. Die Forscher<br />
fanden obendrein Flavonoide,<br />
Phenolsäuren sowie Gerbstoffe in<br />
der Käsepappel.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 101
Süßholz<br />
Süßholzwurzel – Glycyrrhiza glabra<br />
Die Heilpflanze Süßholz erreicht bis zu<br />
zwei Meter Höhe. Als Heilmittel setzt<br />
man die wirksame Süßholzwurzel,<br />
Extrakte und Lakritze vor allem auch<br />
zur Schleimlösung und Erleichterung<br />
des Auswurfs bei Katarrhen der<br />
oberen Atemwege ein. Zudem<br />
unterstützen die Naturstoffe der<br />
Süßholzwurzel die Behandlung von<br />
krampfartigen Beschwerden bei Entzündungen<br />
der Magenschleimhaut.<br />
Schließlich verwendet man die Süßholzwurzel<br />
auch als Hausmittel bei<br />
Erkältungen, Atemwegserkrankungen<br />
sowie Verdauungsbeschwerden.<br />
Die Süßholzwurzel zeigt auch<br />
mineralkortikoide und photoprotektive<br />
Effekte. In diesem Sinne hat man<br />
bereits vor Jahrtausenden seine<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Durst beschrieben.<br />
Mehrere große, rezente internationale<br />
Corona-Studien zum Thema<br />
Heilpflanzen zur symptomatischen<br />
Behandlung von Covid-19 zeigten<br />
jedenfalls auch, dass die Süßholz-Naturstoffe<br />
(Süßholzwurzel – Glycyrrhiza<br />
glabra) auch in der ambulanten Behandlung<br />
der Coronavirus-Erkrankung<br />
positive Wirkungen entfalten können.<br />
https://medmix.at/suessholzwurzel-und-lakritze/<br />
102 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Für die gute Wirkung der Süßholzwurzel<br />
und von Lakritze ist hauptsächlich der<br />
Inhaltsstoff Glycyrrhetinsäure<br />
verantwortlich (auch als Glycyrrhizin)<br />
bekannt. Süßholz soll vor allem auch bei<br />
Erkältungen, Atemwegserkrankungen<br />
sowie Covid 19 helfen.<br />
In arabischen<br />
Ländern verkauft<br />
man noch heute<br />
Getränke, die aus<br />
der Süßholzwurzel<br />
hergestellt sehr<br />
gut den Durst<br />
stillen soll.<br />
© Carmen Hauser / shutterstock.com<br />
Verschiedene, weltweit<br />
durchgeführte Studien<br />
konnten bestätigen,<br />
dass Süßholz starke<br />
antimikrobielle, entzündungshemmende,<br />
krebshemmende und anti -<br />
oxidative Wirkungen entfalten kann.<br />
Süßholz (Süßholzwurzel –<br />
Glycyrrhiza glabra) bietet<br />
in der Corona-Pandemie<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>gegen</strong> die Beschwerden<br />
von Covid 19<br />
Zur Linderung der Symptome bei<br />
Covid 19 ist die Wissenschaft umfassend<br />
auf der Suche nach antiviralen<br />
und Entzündungen hemmenden<br />
Mittel. Dementsprechend hat man<br />
auch die Wirkung von Süßholz und<br />
Süßholzwurzel – Glycyrrhiza glabra)<br />
bei der Coronavirus-Erkrankung<br />
Covid 19 analysiert, inwiefern man<br />
damit die Symptome bekämpfen<br />
kann. Denn bereits in früheren Studien<br />
konnten die naturstoffe und sekundären<br />
Pflanzenstoffe der Süßholzwurzel<br />
sowohl antivirale als auch<br />
entzündungshemmende Eigenschaften<br />
unter Beweis stellen.<br />
Die drei Schlüsseleigenschaften von<br />
Süßholz sind seine Wirkung <strong>gegen</strong><br />
Viren, weiter der Autophagie-verstärkende<br />
Mechanismus sowie seine<br />
entzündungshemmende Wirkung.<br />
Als Autophagie bezeichnet man übrigens<br />
den Selbstmordmechanismus,<br />
den eine infizierte Zelle anwendet,<br />
um benachbarte Zellen vor einer<br />
weiteren Infektion zu schützen.<br />
Diese Wirkungen konnten jedenfalls<br />
den Gesundheitszustand von Covid-<br />
19-Patienten verbessern.<br />
Darüber hinaus waren die Pflanzenstoffe<br />
auch wirksam <strong>gegen</strong> eine<br />
reihe von Bakterien und Pilzen.<br />
In diesem Sinne kann der Einsatz<br />
der Süßholzwurzel auch nützlich<br />
sein, um eine sekundäre bakterielle<br />
Infektion bei Covid-19-Patienten zu<br />
vermeiden.<br />
Süßholzwurzel: Heilmittel<br />
seit der Antike bekannt<br />
Die Menschen haben in vielen großen<br />
Kulturen Asiens und Europas<br />
die Süßholzwurzel in verschiedenen<br />
Anwendungsgebieten eingesetzt.<br />
Die römer und Griechen benutzten<br />
Süßholzwurzel als Heilpflanze bei<br />
Asthma und Geschwüren.<br />
Der im 1. Jahrhundert lebende griechische<br />
Arzt Pedanios Dioskuridesaus<br />
Anazarbos in Kilikien (Kleinasien)<br />
–Militärarzt im römischen<br />
Dienst unter den Cäsaren Claudius<br />
und nero und berühmtester Pharmakologe<br />
der Antike – empfahl Süßholzwurzel<br />
in Form eines Saftes bei<br />
Sodbrennen und Heiserkeit.<br />
In der alten chinesischen Medizin<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 103
gehörte die Süß holzwurzel zu den<br />
zehn wichtigsten Heilpflanzen.<br />
Außerdem setzten arabische Ärzte<br />
die Süß holzwurzel <strong>gegen</strong> Dysmenorrhoe<br />
ein. Alte chinesische Aufzeichnungen<br />
beschreiben auch die Anwendung<br />
von Süßholzwurzel-Zubereitungen<br />
bei Ödemen.<br />
In Japan soll die Süßholzwurzel heute<br />
noch bei hyperandrogenetischen<br />
Frauen den Eisprung auslösen.<br />
Gegen den Durst<br />
Die Skythen verwendeten die Süßholzwurzel<br />
in Verbindung mit Stutenmilchkäse<br />
beim Durchqueren von<br />
Wüsten <strong>gegen</strong> den Durst. So sollen<br />
sie bis zu zwölf tage ohne jede Flüssigkeitszufuhr<br />
ausgekommen sein.<br />
Den Skythen soll auch bereits die<br />
Wasser retinierende Wirkung der<br />
Süßholzwurzel gekannt haben.<br />
Die Skythen waren ein iranisches<br />
nomadenvolk, das im 8. Jahrhundert<br />
vor Christus von den mittelasiatischen<br />
Steppen in das Gebiet nördlich<br />
des Schwarzen Meeres zwischen<br />
den Karpaten und dem Don einwanderten.<br />
Dann im 6. Jahrhundert vor<br />
Christus stießen sie bis ins heutige<br />
rumänien vor. Übrigens verkauft<br />
man in arabischen Ländern heute<br />
noch Getränke, die aus der Süßholzwurzel<br />
hergestellt werden und sehr<br />
gut den Durst stillen sollen.<br />
Lakritze – Extrakt aus<br />
Süßholzwurzel<br />
Als Lakritze wird der Extrakt aus der<br />
Süßholzwurzel bezeichnet. Der englische<br />
Apotheker George Dunhill<br />
mischte im 18. Jahrhundert dem<br />
eingedickten Saft Zuckersirup bei.<br />
Lakritzen wurden in Folge zum<br />
allerorts beliebten süßen Genuss.<br />
Vor allem als Süßigkeit wird Lakritze<br />
für Kinder seit dem Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts angeboten.<br />
Es gibt sie in verschiedenen Sorten,<br />
wobei man zur Produktion die<br />
Süßholzwurzel raspelt und<br />
anschließend die Inhaltsstoffe<br />
extrahiert und eindickt.<br />
Lakritze wird in Kombination mit<br />
Ammoniumchlorid und Anisöl zu<br />
Pastillen für die Schleimlösung im<br />
Bereich der Atemwege verarbeitet.<br />
Schon die alten Griechen verwendeten<br />
den dunklen Saft der Süßholzwurzel<br />
zur Behandlung von Asthma<br />
und Magengeschwüren. In der traditionellen<br />
naturheilkunde wird<br />
Lakritze bei Husten oder Magen -<br />
leiden eingesetzt.<br />
Übermäßiger Konsum von<br />
Lakritze kann aber auch gefährlich<br />
sein. unlängst berichtete MEDMIX<br />
von einem Fall aus Italien: ein 10-<br />
jähriger Junge erlitt nach übermäßigem<br />
Lakritz-Konsum in Form von<br />
Süßigkeiten einen massiven Krampfanfall.<br />
Das Kind wurde nach einer<br />
über zwei Minuten andauernden<br />
Konvulsion in ein Krankenhaus in<br />
Bologna eingeliefert. Dabei kam es<br />
zu wiederholten tonisch-klonischen<br />
Krämpfen der Körpermuskulatur,<br />
verbunden mit einem Bewusstseinsverlust.<br />
Glycyrrhizin säure<br />
In der modernen Medizin kommt<br />
die Süßholzwurzel mit ihrem natürlich<br />
vorkommenden Bestandteil<br />
Glycyrrhizin säure bei Melanomen,<br />
Ekzemen und Hautgeschwü ren zur<br />
Anwendung. Man vermutet potenzielle<br />
photoprotektive Effekte.<br />
Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde<br />
beobachtet, dass viele Patienten<br />
mit Magengeschwüren durch eine<br />
Behandlung mit Süßholzwurzel Symptome<br />
eines Hyper aldosteronismus<br />
mit Wasseransammlungen, Bluthochdruck,<br />
Hypernatriämie und Hy-<br />
pokaliämie aufwiesen. Die mineralkortikoide<br />
Wirkung zeigt sich in einem<br />
Pseudo-Hyperaldosteronismus,<br />
da der Aldosteron-Spiegel neben<br />
dem Plasma- renin-Spiegel ebenfalls<br />
abfällt, wofür die Glycyrrhizin säure<br />
verantwortlich ist.<br />
Die Süßholzwurzel soll bei einer Erkältung<br />
die Bronchialschleimhaut<br />
anregen, damit sie mehr dünnflüssiges<br />
Sekret bildet. So kann zäher<br />
Schleim besser abgehustet werden.<br />
Weiters sollen antientzündliche<br />
Effekte bestehen, die Magensäurebildung<br />
vermindern (<strong>gegen</strong> Sodbrennen<br />
hilfreich) und möglicherweise<br />
sogar den Magenkeim Helicobacter<br />
pylori bekämpfen können. Das ist<br />
schließlich auch bei Gastritis positiv.<br />
Vorsicht<br />
Die Anwendung der Süßholzwurzel<br />
sollte jedenfalls auch in der Corona-<br />
Pandemie bei Covid-19 und Erkältungen<br />
nur in Absprache mit einem<br />
Arzt erfolgen.<br />
Denn übermäßiger Verzehr von<br />
Lakritze – zu hoch dosiert über einen<br />
zu langen Zeitraum – kann ernsthafte<br />
nebenwirkungen hervorrufen.<br />
Dazu gehört beispielsweise eine<br />
Erhöhung des Blutdrucks und<br />
negative Einflüsse auf Blutzuckerspiegel.<br />
Dementsprechend sollte<br />
man die Anwendung der Lakritze bei<br />
Diabetes oder nierenproblemen<br />
unterlassen. Ebenso in der<br />
Schwangerschaft. Weiter können<br />
Wechselwirkungen mit anderen<br />
Medikamenten ausgelöst werden.<br />
© Photology1971 / shutterstock.com<br />
Süßholzwurzel ist auch eine <strong>gesund</strong>e Süßigkeit.<br />
104 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
© Madeleine Steinbach / shutterstock.com<br />
Zitronenmelisse<br />
Melissa officinalis<br />
https://medmix.at/zitronenmelisse-haelt-herpes-viren-in-schach/<br />
Die Zitronenmelisse ist nahezu in jedem Garten zu finden.<br />
Aber nur wenige Menschen wissen die besondere Wirkungskraft<br />
des Melissenkrauts zu schätzen. Traditionell wird die<br />
Melisse für die Unterstützung der Magenfunktion und bei<br />
nervlicher Belastung verwendet. Teeaufgüsse oder Extrakte<br />
wirken beruhigend und krampflösend.<br />
Die Zitronenmelisse<br />
(Melisse oder Melissa<br />
officinalis) zählt zur<br />
Familie der Lippenblütler<br />
und entstammt dem östlichen<br />
Mittelmeerraum. Die ausdauernde,<br />
krautige Pflanze kann bis 1 m hoch<br />
werden und ein Alter von bis zu 30<br />
Jahren erreichen. Im Jahr 1988 wurde<br />
die Zitronenmelisse zur Arzneipflanze<br />
des Jahres ernannt.<br />
Zitronenmelisse bei <strong>Infektionen</strong><br />
mit verschiedenen<br />
Bakterien, Herpes-Viren<br />
und Erkältungsviren<br />
Schon früher zeigten Studien zur<br />
Wirksamkeit der Melisse, dass ihre<br />
pflanzlichen Extrakte manche <strong>Infektionen</strong><br />
effektiv eindämmen konnten.<br />
Bei <strong>Infektionen</strong> mit verschiedenen<br />
Bakterien, Herpes-Viren, Erkältungsviren<br />
und Hefepilzen waren<br />
alkoholische Extrakte aus Zitronenmelisse<br />
wirksam.<br />
Außerdem war vor allem die Anwendung<br />
des ätherischen Öls der<br />
Zitronenmelisse in der Behandlung<br />
von Herpes-Virus- <strong>Infektionen</strong> wie<br />
Fieberblasen sehr wirksam.<br />
Schließlich ist vor allem der Gehalt<br />
an rosmarinsäure für die<br />
antimikrobielle und antivirale Wirkung<br />
verantwortlich.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 105
<strong>Natürliche</strong><br />
Mittel, die<br />
helfen, unser<br />
Immunsystem<br />
zu stärken<br />
© PHOTOCREO Michal Bednarek / shutterstock.com<br />
Viren und Bakterien lauern nicht<br />
nur in der kalten Jahreszeit auf<br />
Tastaturen, Türklinken, Telefonen,<br />
öffentlichen Toiletten und<br />
Treppengeländern. Auch in<br />
geschlossenen Räumen ist die<br />
Luft oft mit Krankheitserreger<br />
belastet. Durch die niedrigen<br />
Temperaturen können sich vor<br />
allem Erkältungsviren noch<br />
besser vermehren. Zudem kann<br />
der Organismus durch eine<br />
geschwächte Immunabwehr Viren<br />
und Bakterien schlechter<br />
abwehren. Da<strong>gegen</strong> kann man<br />
aber einiges unternehmen.<br />
Viele Erwachsene erkranken<br />
etwa dreimal pro Jahr an<br />
Erkältung und grippalen<br />
Infekten und leiden an<br />
Hals-, Mund und rachenproblemen,<br />
Schnupfen und Husten. um dem ent<strong>gegen</strong>zuwirken,<br />
sollte man deswegen<br />
ganzjährig mit einem <strong>gesund</strong>en Lebensstil,<br />
verschiedenen natürlichen Mitteln<br />
und nährstoffen sowie geeigneten Maßnahmen<br />
sein Immunsystem stärken.<br />
In diesem Sinne gibt es sehr viele<br />
pflanzliche Mittel sowie Mikronähr -<br />
stoffe, die das Immunsystem stärken<br />
und den Körper <strong>gegen</strong> die Angriffe der<br />
Krankheits erreger wappnen. Das gilt<br />
vor allem auch <strong>gegen</strong> Grippe- und<br />
Coronaviren wie SArS-CoV-2.<br />
106 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
<strong>Natürliche</strong> Mittel<br />
helfen, das<br />
Immunsystem zu<br />
stärken und so<br />
Viren, Bakterien,<br />
Pilze und Co.<br />
wirksam zu<br />
bekämpfen.<br />
https://medmix.at/immunsystem-staerken-mit-natuerlichen-mitteln/<br />
Welche natürlichen Mittel<br />
unser Immunsystem<br />
stärken können<br />
Es gibt zahlreiche pflanzliche Mittel,<br />
die den Menschen seit jeher helfen,<br />
die eigenen Abwehrkräfte zu stärken.<br />
Zudem können auch Sport und körperliche<br />
Aktivitäten unser Immunsystem<br />
unterstützen. und zwar macht<br />
man Bewegung und Sport am besten<br />
auch an der frischen Luft und bei tageslicht.<br />
Das fördert dann auch die<br />
Vitamin-D-Bildung.<br />
unsere Abwehrkräfte profitieren zudem<br />
von <strong>gesund</strong>em Schlaf und von<br />
einem entspannten, stressfreien Alltag.<br />
Weiter hilft eine <strong>gesund</strong>e Ernährung<br />
mit viel Obst und Gemüse. Dies<br />
versorgt den Organismus mit wichtigen<br />
nährstoffen wie Vitaminen und<br />
Vitalstoffen. Eine wichtige rolle<br />
spielt beispielsweise das Vitamin C.<br />
Gerade in der Corona-Pandemie<br />
sollte man seine Abwehrkräfte<br />
stärken und mit den wichtigsten<br />
nährstoffe füttern.<br />
Immunsystem stärken<br />
<strong>gegen</strong> Bakterien, Viren<br />
und <strong>Infektionen</strong><br />
unser Immunsystem besteht unter<br />
anderem aus verschiedenen typen<br />
von immunkompetenten Zellen.<br />
Dazu zählen vor allem weiße Blutkörperchen,<br />
Helfer- und Killerzellen.<br />
Schließlich unterstützen uns die<br />
Abwehreinheiten des Immunsystems<br />
tag für tag bei der Abwehr von<br />
Krankheitserregern und schützt uns<br />
vor <strong>Infektionen</strong>. Zusätzlich senkt es<br />
aber auch das risiko, an Krebs zu<br />
erkranken. Einen wichtigen Beitrag<br />
leistet dabei das Fieber. Dieses soll<br />
allerdings auch nicht zu hoch steigen.<br />
Vor allem chronisch Kranke<br />
sollten dies vermeiden.<br />
Jedenfalls kann man eben mit zahlreichen<br />
anderen naturstoffen unser<br />
Immunsystem stärken und unser<br />
eAbwehrkräfte einsatzbereit machen.<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 107
Rosenwurz<br />
Rhodiola Rosea<br />
Rhodiola rosea – Rosenwurz – entfaltet eine gute Wirkung, um das<br />
Immunsystem zu stärken. Zudem helfen ihre Naturstoffe <strong>gegen</strong> Stress.<br />
Rhodiola ( Rhodiola rosea) – Rosenwurz – stärkt<br />
mit seiner immunmodulierenden Wirkung das<br />
Immunsystem und unsere Abwehrkräfte.<br />
Das hilft uns <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> mit Viren und<br />
Bakterien.<br />
© Fotokon / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/rhodiola-mit-hohem-<strong>gesund</strong>heitsfoerdernden-potenzial/<br />
108 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Rhodiola rosea L. ist<br />
vor allem umgangssprachlich<br />
unter dem<br />
namen rosenwurz bekannt.<br />
Die aus der Familie der Dickblattgewächse<br />
(Crassulaceae) stammende<br />
Pflanze ist zwischen 5 und 35<br />
Zentimeter groß.<br />
Für das Immunsystem und<br />
<strong>gegen</strong> Stress<br />
Mithilfe der rosenwurz, rhodiola<br />
rosea, kann man das Immunsystem<br />
stärken und Stress ent<strong>gegen</strong>wirken.<br />
Weiter soll das pflanzliche Mittel die<br />
körperliche Ausdauer erhöhen.<br />
Obendrein sollen die Pflanzenstoffe<br />
der rosenwurz zur Steigerung der<br />
Arbeitsleistung positiv beitragen. Zudem<br />
kann rhodiola rosea Athleten<br />
vor einer durch die intensive körperliche<br />
Betätigung verursachte Anfälligkeit<br />
für <strong>Infektionen</strong> schützen.<br />
Schließlich soll die rosenwurz auch<br />
<strong>gegen</strong> Höhenkrankheit, <strong>Infektionen</strong><br />
mit Viren und Bakterien, Müdigkeitszustände,<br />
gastrointestinale<br />
Beschwerden sowie nervösen<br />
Störungen beziehungsweise Stress<br />
Wirkung zeigen.<br />
In einer rezenten Studie brachte<br />
rosenwurz auch gute Wirkung im<br />
Zusammenhang mit Aufmerksamkeit<br />
und Orientierung. Die Anwendung<br />
der rhodiola rosea verbesserte<br />
die mentale Geschwindigkeit, die<br />
Verarbeitung vor Denkprozessen sowie<br />
mentale ressourcen.<br />
rhodiola rosea ist ein sehr widerstandsfähiges<br />
Gewächs, das vor<br />
allem in sehr unwirtlichen, kalten<br />
umgebungen vorkommt.<br />
In Sibirien nutzen die Menschen seit<br />
hunderten Jahren die Wirkung der<br />
rosenwurz, um das kalte sibirische<br />
Klima sowie den teilweise dunklen<br />
Alltag zu meistern.<br />
Die Wirkung der<br />
Rosenwurz für die geistige<br />
sowie die körperliche<br />
Gesundheit<br />
Man verwendet die rhodiola rosea<br />
bei geistigen als auch körperlichen<br />
Symptomen von Stress. In diesem<br />
Sinne gilt die rosenwurz als<br />
Adaptogen.<br />
Als Adaptogen bezeichnet man bekanntlich<br />
alternativ medizinische<br />
pflanzliche Zubereitungen und Drogen,<br />
die den Körper dabei unterstützen,<br />
sich bei Stress anzupassen.<br />
Solche naturstoffe sollen zudem positive<br />
Effekte bei Stress induzierten<br />
Krankheiten ausüben. Die Inhaltsstoffe<br />
der rhodiola rosea sind übrigens<br />
rosavin und Salidrosid (ein<br />
Phenylethanoid) im Verhältnis 3:1.<br />
Jedenfalls hemmt die rhodiola rosea<br />
die untertypen A und B des Enzyms<br />
Monoaminooxidase. Diese bezeichnet<br />
man auch als MAO-A und<br />
MAO-B. Dabei haben mitochondriale<br />
Enzyme die Aufgabe, Serotonin (5-<br />
Hydroxytryptamin oder 5-Ht) und<br />
Dopamin (DA) zu verstoffwechseln.<br />
Dadurch, dass die rosenwurz die<br />
Fähigkeit dieser Enzyme hemmt,<br />
neurotransmitter zu verstoffwechseln,<br />
bleiben die neurotransmitter<br />
Serotonin und Dopamin länger aktiv.<br />
Mit anderen Worten in höherer<br />
Konzentration im Gehirn. Einerseits<br />
verbessert und stabilisiert die<br />
Aktivität von Serotonin im Gehirn<br />
die Stimmung beim Menschen.<br />
Andererseits macht die Aktivität von<br />
Dopamin im Gehirn die Menschen<br />
positiver und selbstbewusster.<br />
Schließlich erhöht das aber auch<br />
allgemein die Motivation.<br />
Rhodiola hemmt die<br />
Ausschüttung von Kortisol<br />
und Adrenalin<br />
unter dem Strich hemmt die<br />
rosenwurz auch die Ausschüttung<br />
der Stresshormone Cortisol und<br />
Adrenalin. Damit lindert rhodiola<br />
rosea eine große Zahl mentaler<br />
Anzeichen von Stress. und zwar bei<br />
nervosität, Lustlosigkeit, reizbarkeit<br />
sowie Angstzuständen. Gleichzeitig<br />
wird der Energiestoffwechsel der<br />
Zellen angeregt, was zu einer besseren<br />
Leistungsfähigkeit führt.<br />
Jedenfalls konnten viele Studien die<br />
duale Wirkung von rhodiola rosea<br />
belegen. Damit konnten Menschen<br />
mit Burn-out, Stress bedingte Zustände<br />
von Ermüdung deutlich<br />
verbessern. Es zeigte sich weiter eine<br />
reduzierte Ausschüttung des Stress -<br />
hormons Cortisol.<br />
Patienten mit leichter bis mittelschwerer<br />
Depression konnte wiederum<br />
eine signifikante Verbesserung<br />
der emotionalen Stabilität erreichen.<br />
Weiter zeigten Forscher positive Effekte<br />
<strong>gegen</strong> Schlaflosigkeit und nicht<br />
erklärbarer körperlicher Beschwerden.<br />
Schließlich gab es keine schwerwiegenden<br />
nebenwirkungen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 109
Ginseng<br />
Panax ginseng<br />
Man kennt Ginseng als natürliches Stärkungsmittel, das das Immunsystem<br />
unterstützt, unsere Abwehrkräfte stärkt und die Leistung steigert.<br />
Der Ginseng ist ein<br />
Adaptogen, das seit<br />
Jahrtausenden ein<br />
sehr populäres, effektives<br />
Heilmittel und traditionelles<br />
Stärkungsmittel ist.<br />
Denn man schreibt den Inhaltsstoffen<br />
der Ginsengwurzel die Fähigkeit<br />
zu, sich den Bedürfnissen des einzelnen<br />
Menschen anpassen zu können.<br />
Diese adaptogene Wirkung der Ginsengwurzel<br />
hilft <strong>gegen</strong> viele körperliche<br />
Probleme. Beispielsweise mobilisiert<br />
Ginseng die körpereigenen reserven,<br />
stärkt das Immunsystem, bewirkt<br />
eine Leistungssteigerung und<br />
hilft gezielt <strong>gegen</strong> großen psychischen<br />
Druck.<br />
Weiter unterstützt Ginseng den Körper<br />
bei Erschöpfung <strong>gegen</strong> Müdigkeit,<br />
damit er sich rascher erholen<br />
kann. Adaptogene sind bekanntlich<br />
jene Heilpflanzen, die die Anpassungsfähigkeit<br />
des Körpers <strong>gegen</strong><br />
Stress steigern helfen. Das soll dann<br />
auch negative <strong>gesund</strong>heitliche Auswirkungen<br />
abmildern.<br />
Gut für die Abwehrkräfte:<br />
Ginseng kann das Immunsystem<br />
<strong>gegen</strong> verschiedene<br />
Einflüsse stärken, zudem<br />
bringt das Adaptogen<br />
eine Leistungssteigerung<br />
<strong>gegen</strong> Müdigkeit<br />
Das Adaptogen Ginseng stärkt das<br />
Immunsystem, das nervenkostüm,<br />
die Lungenfunktion und allgemein<br />
die inneren Organe. Wobei Ginseng<br />
als Stärkungsmittel allgemein die<br />
Abwehrkräfte des Körpers aktiviert,<br />
ihn entgiftet und kräftigt.<br />
Durch die Wirkung von Ginseng<br />
kommt es zu einer geistigen und körperliche<br />
Leistungssteigerung. Das<br />
hilft auch <strong>gegen</strong> Müdigkeit und<br />
Schwächen bei der Konzentration.<br />
Schließlich wird auch die Steuerung<br />
der inneren Organe wieder ins<br />
Gleichgewicht gebracht.<br />
Weiter wird die Lungenfunktion<br />
verbessert, was die Sauerstoffzufuhr<br />
erhöht und wichtig für das Immunsystem<br />
ist. Durch die stärkende<br />
Wirkung auf Atmung und Kreislauf<br />
helfen Anwendungen der Ginsengwurzel<br />
eben auch <strong>gegen</strong> Müdigkeit<br />
und Schwächegefühl.<br />
Gegen erhöhten Fett- und<br />
Cholesterinspiegel<br />
Bewiesen ist auch eine vorbeu gende<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Arterio sklerose, da<br />
das Heilmittel dem erhöhten Fettund<br />
Cholesterinspiegel ent<strong>gegen</strong>wirkt.<br />
Über- oder unterfunktionen<br />
des Körpers können wie psychische<br />
Belastungen sanft und effektiv ausgeglichen<br />
werden. Schlussendlich<br />
fördert diese Kraftwurzel das reaktions-<br />
und Leistungsvermögen und<br />
hilft dadurch, Stress besser bewältigen<br />
zu können.<br />
Die Ginsengwurzel<br />
entzieht dem Boden die<br />
Nährstoffe<br />
Die Ginsengwurzel von der Stammpflanze<br />
Panax ginseng gilt in der ostasiatischen<br />
Medizin als Allheilmittel<br />
mit langer tradition. So bedeutet<br />
Panax im Griechischen und Lateinischen<br />
etwa Allheilmittel, wobei hier<br />
auch ein Bezug zur menschenähnlichen<br />
Gestalt der Ginsengwurzel gegeben<br />
ist. Da ihr Anbau nicht einfach<br />
ist, werden Produkte recht teuer angeboten.<br />
Die bekannte Arten sind<br />
der am meisten geschätzte koreanische<br />
sowie der chinesische, japanische<br />
und amerikanische Ginseng.<br />
Übrigens unterscheidet man auch<br />
weißen und roten Ginseng.<br />
Die Pflanze braucht bis zur Ernte etwa<br />
5 bis 6 Jahre, wobei der Anbau<br />
große Sorgfalt erfordert. Beispielsweise<br />
muss man nach der Ernte der<br />
Ginsengwurzel den Anbau anderswo<br />
fortsetzen, da am gleichen Platz<br />
mangels der wichtigen nährstoffe,<br />
die die Pflanze dem Boden entzogen<br />
hat, kein weiterer Samen mehr<br />
wachsen. Denn der Boden braucht<br />
zirka 16 Jahre, um sich zu erholen<br />
und wieder genügend nährstoffe zu<br />
enthalten. Dieser komplizierte Anbau<br />
rechtfertigt auch den recht hohen<br />
Preis der Ginsengprodukte.<br />
Ginseng hilft <strong>gegen</strong> negative<br />
äußere Einflüsse<br />
Ginseng ist wie oben erwähnt ein<br />
Adaptogen. Das bedeutet, dass das<br />
pflanzliche Heilmittel imstande ist,<br />
die Widerstandskraft des Organismus<br />
<strong>gegen</strong> Einflüsse physikalischer,<br />
chemischer und biologischer Art zu<br />
erhöhen, aber auch <strong>gegen</strong> psychische<br />
Stressoren Wirkung zu zeigen.<br />
Solche äußeren Einflüsse sind Kälte,<br />
Hitze oder ionisierende Strahlung.<br />
Chemische Einflüsse sind zum Beispiel<br />
umweltgifte oder Arzneimittel,<br />
während zu den biologischen etwa<br />
Krankheitserreger, wie Viren, Bakterien<br />
oder Pilze zählen.<br />
110 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
© tarapong srichaiyos / shutterstock.com<br />
Ginsenoside<br />
Eine hochwertige Ginsengwurzel<br />
enthält mindestens zwischen sechs<br />
und acht Prozent Ginsenoside, die<br />
die wichtigsten Inhaltsstoffe sind.<br />
Bei normalen Dosierun gen<br />
entstehen keine Nebenwirkungen.<br />
Deswegen eignet sich der Ginseng<br />
auch für die Langzeitanwendung.<br />
https://medmix.at/unterstuetzende-wirkung-von-ginseng/<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 111
Die Taigawurzel gehört zur<br />
Familie der Efeugewächse, die<br />
botanisch aus Nordostasien<br />
stammt. Heute findet man<br />
Eleutherococcus senticosus<br />
zudem auch auf der Insel<br />
Sachalin, in Nordchina, in<br />
(Süd-)-Korea und Japan sowie<br />
sogar in Finnland.<br />
Wissenschaftler konnten<br />
beobachten, wie Rentiere nach<br />
der Wurzel gegraben und sich<br />
durch deren Verzehr für den<br />
Winter gestärkt haben.<br />
© Lunov Mykola / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/eleutherococcus/<br />
112 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Taigawurzel<br />
Eleutherococcus senticosus,<br />
Sibirischer Ginseng<br />
Eleutherococcus senticosus – auch Sibirischer Ginseng oder<br />
Taigawurzel genannt – bringt mit seiner natürlichen, pflanzlichen<br />
Wirkung das Immunsystem richtig in Schwung.<br />
Die taigawurzel, auch<br />
als Eleutherococcus<br />
senticosus oder Sibirischer<br />
Ginseng bekannt,<br />
ist eine der bekanntesten<br />
pflanzlichen Mittel, die man einsetzt,<br />
um das Immunsystem zu stärken.<br />
Die Heilpflanze gilt in diesem Sinne<br />
als Adaptogen, die mit ihrer Wirkung<br />
dem menschlichen Organismus dabei<br />
hilft, besser mit Stress umgehen<br />
zu können.<br />
In der chinesischen Medizin wird die<br />
Wirkung der taigawurzel bereits seit<br />
dem dritten Jahrhundert vor Christus<br />
genutzt. und zwar vor allem zur<br />
Stärkung und Aktivierung der Lebensenergie<br />
»Qi«.<br />
Seit den 1970er-Jahren erfreut sich<br />
Eleutherococcus senticosus auch in<br />
der westlichen Medizin immer größerer<br />
Beliebtheit. In Europa hat man<br />
Eleutherococcus-Zubereitungen als<br />
»traditional Herbal Medicinal Products«<br />
eingestuft.<br />
Darreichungsformen mit taigawurzel<br />
sollte man aber nicht länger als 2<br />
Monate mit einer tagesdosis von 2<br />
bis 3 g Droge einnehmen.<br />
Anwendung als Extrakt<br />
oder Tonikum<br />
Allerdings muss man die taigawurzel<br />
kontinuierlich anwenden. Deswegen<br />
setzt man den Sibirischen Ginseng<br />
wegen seiner Wirkung auch häufig<br />
als tonikum im Alter ein. Zudem<br />
auch während der rekonvaleszenz.<br />
Der Eleutherococcus senticosus soll<br />
als natürliches tonikum auch <strong>gegen</strong><br />
Müdigkeit und Schwäche helfen. Die<br />
taigawurzel oder Sibirischer Ginseng<br />
ist aber auch als Extrakt in Kapselform<br />
erhältlich.<br />
Bei Bluthochdruck ist übrigens Vorsicht<br />
geboten. Weitere unerwünschte<br />
nebenwirkungen sind zudem Kopfschmerzen,<br />
Schlafstörungen, Müdigkeit,<br />
nervosität, schneller Puls und<br />
Magen-Darm-Beschwerden.<br />
Inhaltsstoffe<br />
Die taigawurzel enthält als Haupt -<br />
inhaltsstoffe Eleutheroside, Saponine,<br />
Lignane sowie deren Glykoside.<br />
Zudem sind monomere Phenylpropane,<br />
Cumarine sowie Sterole und<br />
außerdem immunstimulatorisch wirkende<br />
Polysaccharide enthalten.<br />
Mit der Wirkung der<br />
Taigawurzel die körper -<br />
eigene Widerstandskraft<br />
unterstützen und das<br />
Immunsystem stärken<br />
Die naturstoffe der taigawurzel sollen<br />
wie Immunstimulanzien das<br />
Immunsystem stimulieren. Dabei<br />
soll soe die Abwehrkräfte aktivieren<br />
sowie eine tonisierende Wirkung<br />
entfalten. Weiter wurden Effekte<br />
beobachtet, die <strong>gegen</strong> Viren helfen<br />
und den Blutzucker senken können.<br />
Eleutherococcus-Zubereitungen setzt<br />
man seit langer Zeit ein, um die körpereigene<br />
Widerstandskraft und die<br />
Abwehrkräfte zu aktivieren und zu<br />
erhalten.<br />
Das hilft dann auch besonders bei<br />
außergewöhnlichen körperlichen,<br />
seelischen und geistigen Belastungen.<br />
Denn die taigawurzel steigert<br />
mit seiner Wirkung die Leistungsund<br />
Konzentrationsfähigkeit bei<br />
Erschöpfung.<br />
Mehr Immunsystem-Zellen<br />
In einer Studie an <strong>gesund</strong>en Probanden<br />
kam es nach 4-wöchiger therapie<br />
mit einem ethanolisch-wäss rigen<br />
Flüssigextrakt der taigawurzel zu einer<br />
hochsignifikanten Zunahme<br />
wichtiger Zellen des Immunsystems.<br />
und zwar waren das vor allem die t-<br />
Lymphozyten. Allerdings konnte<br />
man auch mehr Killerzellen des Immunsystems<br />
nachweisen.<br />
Eine signifikante Verbesserung der<br />
körpereigenen Abwehrkräfte <strong>gegen</strong><br />
Fremdkörper (Phagozytose) konnte<br />
man an 35 Probanden beobachten.<br />
und zwar nachdem die Studienteilnehmer<br />
täglich 75 tropfen flüssigen<br />
Eleutherococcus-extrakt über 30 tage<br />
lang eingenommen hatten.<br />
Durch den Einsatz eines trocken -<br />
extraktes mit 400 mg traten auch<br />
weniger Herpes-<strong>Infektionen</strong> auf.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 113
Tragant<br />
Astragalus membranaceus<br />
Er gilt für das Immunsystem als Wundermittel der TCM:<br />
Mongolischer Tragant, Tragantwurzel, kann uns im Kampf <strong>gegen</strong><br />
Viren und Bakterien sehr effektiv unterstützen.<br />
Der »mongolische tragant«<br />
(tragantwurzel,<br />
Astragalus membranaceus)<br />
gehört zu den<br />
wichtigsten Heilpflanzen der traditionellen<br />
chinesischen Medizin.<br />
Seine Wirkung unterstützt das<br />
Immunsystem und hilft <strong>gegen</strong> Viren<br />
und andere Krankheitserreger sowie<br />
<strong>gegen</strong> Krebs und Diabetes und bei<br />
Allergien.<br />
In der traditionellen chinesischen<br />
Medizin schätzt man die Wirkung<br />
von Abkochungen aus den Wurzeln<br />
von Astragalus membranaceus, dem<br />
mongolischer tragant, sehr. Zubereitungen<br />
sind bekannt als Huangqi.<br />
Zur Verfügung stehen beispielsweise<br />
Wurzelpulver, tinkturen sowie tee<br />
und Suppen aus der tragantwurzel.<br />
Mongolischer tragant – Astragalus<br />
membranaceus – ist jedenfalls eine<br />
der am weitesten verbreiteten traditionellen<br />
chinesischen Kräuter. Man<br />
verwendet das tCM-Mittel als<br />
Immunstimulans, Stärkungsmittel,<br />
Antioxidans, Leberschutzmittel,<br />
Diuretikum, <strong>gegen</strong> Diabetes und<br />
Krebs sowie zum Lösen von Schleim.<br />
Schließlich zeigen rezente Ergebnisse<br />
sogar, dass mongolischer tragant<br />
den Eintritt des SArS-CoV-2-Virus<br />
in die Zellen hemmen kann.<br />
Tragant und Tragantwurzel<br />
entfalten positive Wirkung<br />
für das Immunsystem und<br />
seine Abwehrkräfte<br />
Im Grunde genommen gilt Mongolischer<br />
tragant als immunmodulierend.<br />
Das heißt, dass seine Inhaltsstoffe<br />
einerseits ein schwaches<br />
Immunsystem anregen können. Andererseits<br />
dämpfen sie die schädliche<br />
Wirkung einer möglichen überschießende<br />
Immunreaktionen der Abwehrkräfte<br />
(wie beim Zytokinsturm).<br />
Vor allem seine Saponine und Flavonoide<br />
sollen dafür verantwortlich<br />
sein, das Immunsystem und die Abwehrkräfte<br />
zu stärken. Diese machen<br />
aus Astragalus membranaceus, dem<br />
mongolischen tragant, auch ein<br />
natürliches pflanzliches Mittel, das<br />
bei der Vorbeugung <strong>gegen</strong> Erkältungen<br />
und Grippeerkrankungen den<br />
Körper unterstützen können. Die<br />
vorbeugende Anwendung tragant<br />
zur Stärkung des Immunsystems ist<br />
speziell ab Herbst empfehlenswert.<br />
Astragalosid IV<br />
Astragalosid IV ist für die pharmakologische<br />
Wirkung von Astragalus<br />
membranaceus (mongolischem tragant<br />
und der tragantwurzel) ein<br />
wichtiger sekundärer Pflanzenstoff.<br />
Dieser ist einer der Hauptverbindungen<br />
aus dem wässrigen Extrakt von<br />
Astragalus membranaceus. Der naturstoff<br />
konnte in zahlreichen Studien<br />
zeigen, dass er Herz und Kreislauf,<br />
Lunge, nieren sowie das Gehirn<br />
unterstützt. Die pharmakologischen<br />
Wirkungen von Astragalosid IV<br />
helfen dem Körper außerdem beim<br />
Schutz von Gehirn, nerven sowie der<br />
Leber.<br />
Tragant <strong>gegen</strong> Krebs und<br />
Diabetes<br />
Weiter soll mongolischer tragant<br />
den Organismus im Kampf <strong>gegen</strong><br />
Krebs und Diabetes unterstützen.<br />
Verantwortlich dafür sollen die antioxidativen,<br />
entzündungshemmenden<br />
sowie antiapoptotischen Wirkungen<br />
von Astragalus membranaceus<br />
sein. Dies spielt auch eine rolle<br />
bei der Stärkung des Immunsystems,<br />
im Kampf <strong>gegen</strong> Krebszellen sowie<br />
zur Verbesserung der Chemosensitivität<br />
von Chemotheapeutika.<br />
Astragalus membranaceus<br />
bei Allergien<br />
Ein wichtiges prominentes Einsatzgebiet<br />
des Astragalus membranaceus<br />
war in den letzten Jahren der Einsatz<br />
bei Menschen mit Allergien.<br />
114 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Tragant und Tragantwurzel<br />
stärken unseren Organismus<br />
Astragalus membranaceus ist ein wichtiges Heilkraut,<br />
das häufig in vielen pflanzlichen Formulierungen in der<br />
Praxis der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)<br />
verwendet wird, um eine Vielzahl von Krankheiten und<br />
Körperstörungen zu behandeln.<br />
Unter seinen vielfältigen klinischen Anwendungen<br />
wurde in den letzten Jahren die potenzielle<br />
Verwendung dieses Krauts und seiner chemischen<br />
Bestandteile bei der Behandlung von entzündlichen<br />
Erkrankungen und Krebs aktiv untersucht.<br />
© Romix Image / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/wirkung-von-astragalus-membranaceus-mongolischer-tragant-als-wundermittel-der-tcm/<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 115
Hibiskus<br />
Hibiscus sabdariffa<br />
Die medizinische Wirkung von Hibiskustee wird oft unterschätzt.<br />
Denn Hibiskus ist reich an Vitamin C, hilft <strong>gegen</strong> Erkältung,<br />
Bluthochdruck, Cholesterin und unterstützt das Immunsystem.<br />
Den Hibiskus nennt<br />
man in Japan „sanfte<br />
Blüte“. In China symbolisieren<br />
die Hibiskusblüten<br />
ruhm, reichtum und<br />
Pracht In Hawaii ist Hibiskus die offizielle<br />
Staatsblume, die man bei<br />
wichtigen Empfängen mit Staats -<br />
gästen bei der Begrüßung überreicht.<br />
Mehrere hundert Arten des Hibiskus<br />
wachsen in tropischen und subtropischen<br />
Gebieten auf der ganzen Erde.<br />
Dabei schätzt man vor allem in Asien<br />
die medizinische Wirkung von Hibiskus<br />
und seine bevorzugte Anwendung<br />
als Hibiskustee, vor allem auch<br />
<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong>.<br />
Man schätzt Hibiskus jedenfalls wegen<br />
seiner vielfältigen Wirkung. und<br />
zwar bestehen harntreibende, choleretische,<br />
analgetische, antitussiven,<br />
immunmodulatorischen sowie antimikrobielle<br />
Effekte. Weiter soll Hibiskustee<br />
auch gute blutdrucksenkende,<br />
antioxidative sowie krebsbekämpfende<br />
Wirkung sein. Sowie gut<br />
für die Leber (hepatoprotektive)<br />
sein.<br />
Hibiskus: Chinarose<br />
oder Chinesischer<br />
Roseneibisch<br />
Der Hibiskus stammt ursprünglich<br />
aus Asien. Dann gelangte er über die<br />
Seidenstraße von den Gärten Chinas<br />
in den Vorderen Orient. Schließlich<br />
von dort in türkische sowie arabische<br />
Gärten. Erst <strong>gegen</strong> Ende des 16.<br />
Jahrhunderts fand der Hibiskus den<br />
Weg nach Mittel- und Westeuropa.<br />
Daher trägt er auch im Volksmund<br />
die Beinamen Chinarose oder Chinesischer<br />
roseneibisch.<br />
Diese namen haben durchaus Berechtigung,<br />
da die Hibiskusblüten<br />
mit den rosen locker mithalten können.<br />
Je nach Sorte gibt es einfache<br />
oder gefüllte Blüten, ein- oder mehrfarbig.<br />
Botanisch gesehen zählt die<br />
Hibiskuspflanze zu den Malvengewächsen<br />
(Malvaceae). Die Blüte- und<br />
Sammelzeit ist im August und im<br />
September. Im Grunde genommen<br />
verwendet man die Kelche der Hibiskusblüten.<br />
Hibiskustee verwenden<br />
Die Hibiskusblüten werden zu<br />
Hibiskustee verarbeitet. Hauptsächlich<br />
werden hier die zur Fruchtzeit<br />
geernteten, getrockneten Kelche und<br />
Außenkelche von Hibiscus sabdariffa<br />
verwendet. Die enthaltenen Säuren<br />
wie beispielsweise Zitronensäure,<br />
Apfelsäure, Weinsäure sowie Hibiskussäure<br />
(Allohydroxyzitronensäurelacton)<br />
ergeben den säuerlichen Geschmack.<br />
Die enthaltenen Anthocyane wie beispielsweise<br />
Delphinidin und Cyanidin<br />
färben den teeaufguss dunkelrot.<br />
Der tee ist ein beliebtes Getränk<br />
sowohl in Ägypten und im Sudan als<br />
auch in Mexiko. Der tiefrote Hibiskustee<br />
wird heiß oder kalt getrunken.<br />
In der vegetarischen Küche Südasiens<br />
kommen die Hibiskusblüten<br />
in Currygerichten vor.<br />
Gesundheitliche Wirkung<br />
von Hibiskustee<br />
Die Forschung hat sich weltweit mit<br />
Hibiskus als wirksames Heilkraut<br />
beschäftigt. Wobei sind die Ergebnisse<br />
bezüglich seiner medizinischen<br />
Wirkung beziehungsweise auch von<br />
Hibiskustee doch erstaunlich sind.<br />
Die Pflanze hat auch die Fähigkeit,<br />
den Blutdruck zu regulieren.<br />
Dementsprechend können drei tassen<br />
Hibiskustee pro tag den Blutdruck<br />
auf natürliche Weise um 7,2<br />
mmHg senken. Weiter fungiert Hibiskus<br />
als natürlicher Cholesterin-<br />
Senker, dies ist auf die vorhandenen<br />
Antioxidantien zurückzuführen.<br />
Außerdem ist Hibiskus eine Vitamin<br />
C Bombe, dessen Wirkung für ein<br />
funktionierendes Immunsystem<br />
wichtig ist. Die Pflanze unterstützt<br />
den Körper auch <strong>gegen</strong> Bakterien<br />
und hilft dabei, Entzündungen zu<br />
hemmen. Im Grunde genommen<br />
empfiehlt die Volksmedizin Hibiskus<br />
als Heilkraut bei Erkältungen, Kreislaufbeschwerden,<br />
Ekzemen sowie<br />
zur Appetitanregung.<br />
Hibiskus kann aber auch den Östrogenlevel<br />
steigern und dadurch den<br />
Hormonhaushalt durcheinander<br />
bringen. Deswegen sollten Frauen<br />
Hibiskustee mit Bedacht trinken und<br />
in der Schwangerschaft gar nicht anwenden.<br />
116 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Hibiskustee enthält<br />
sehr viel Vitamin C. Er<br />
unterstützt das<br />
Immunsystem und hilft<br />
<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> und<br />
Erkältung. Seine<br />
Naturstoffe entfalten<br />
zudem eine Wirkung<br />
<strong>gegen</strong> Bakterien.<br />
© sudarat chanthubha / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/wirkung-von-hibiskustee/<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 117
Schwarzkümmel<br />
Nigella sativa (N. sativa)<br />
Die Inhaltsstoffe im Schwarzkümmel und in Schwarzkümmelöl<br />
entfalten vielseitige Wirkungen <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien. Ihre<br />
Naturstoffe stimulieren das Immunsystem und können uns sogar<br />
im Kampf <strong>gegen</strong> Coronaviren und Covid 19 helfen.<br />
Viele aktive Inhaltsstoffe im<br />
Schwarzkümmel wurden in<br />
den letzten Jahrzehnten<br />
isoliert. Dazu gehören Thymoquinon<br />
(Thymochinon),<br />
Thymohydroquinon,<br />
Dithymoquinone, Thymol,<br />
Carvacrol, Nigellimine-Noxid,<br />
Nigellicin, Nigellidin<br />
und Alpha- Hederin.<br />
Diese sind für verschiedene<br />
pharmakologischen<br />
Wirkungen von<br />
Schwarzkümmel-Samen,<br />
Schwarzkümmelöl,<br />
Schwarzkümmel-Extrakten<br />
verantwortlich.<br />
Das pfefferartige Gewürz<br />
Schwarzkümmel erinnert<br />
geschmacklich etwas an<br />
Sesam mit einer leichten<br />
Kreuzkümmel-Note.<br />
Auch heute noch streut man<br />
die schwarzen Samen – die im<br />
asiatischen Raum auch als<br />
„black onion seed“ –<br />
„schwarzer Zwiebelsamen“ –<br />
bezeichnet werden – ähnlich<br />
wie Sesam auf Fladenbrot.<br />
https://medmix.at/schwarzkuemmel-schwarzkuemmeloel/<br />
© Dionisvera / shutterstock.com<br />
118 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Schwarzkümmel – nigella<br />
sativa (n. sativa) – wird seit<br />
Jahrtausenden erfolgreich<br />
in verschiedenen regionen<br />
heilkundlich eingesetzt. Einerseits<br />
spielt Schwarzkümmel zwar als nahrungsmittel<br />
eine wichtige rolle. Andererseits<br />
ist Schwarzkümmel und<br />
vor allem auch das Schwarzkümmelöl<br />
mit zahlreichen Wirkungen ein natürliches<br />
Heilmittel bei vielen Krankheiten.<br />
und zwar in der Ethnomedizin<br />
der graeco-arabischen Medizin<br />
unani, Ayurveda und der traditionellen<br />
Chinesischen Medizin sowie<br />
anderen Arabischen Heilkünsten.<br />
Zahlreichen Wirkungen<br />
von Schwarzkümmel und<br />
Schwarzkümmelöl<br />
• Immunstimulierend. Schwarzkümmel<br />
oder Schwarzkümmelöl<br />
stärken unser Immunsystem. Ihre<br />
Inhaltsstoffe stimulieren unsere<br />
Abwehrzellen im Kampf <strong>gegen</strong><br />
Krankheitserreger.<br />
• Entzündungshemmend,<br />
schmerzlindernd. Schwarzkümmelöl<br />
hilft äußerlich angewandt dabei,<br />
beispielsweise Arthrose-Schmerzen<br />
zu lindern. In einer rezenten Studie<br />
war die Anwendung sogar effektiver<br />
als Diclifenac-Gel. Verantwortlich<br />
dafür soll dafür die entzündungshemmende<br />
Wirkung von<br />
Schwarzkümmel sein.<br />
• Antioxidativ. Die Inhaltsstoffe<br />
von Schwarzkümmel oder Schwarzkümmelöl<br />
schützen den Körper, alle<br />
Organe, vor freien radikalen und<br />
oxidativem Stress. Diese Eigenschaft<br />
zieht zahlreiche andere protektive<br />
Wirkungen nach sich.<br />
• Antimikrobiell, antibakteriell,<br />
antiviral und antiparasitär. Die<br />
Wirkung von Schwarzkümmel <strong>gegen</strong><br />
Bakterien ist Abhängig von der Konzentration<br />
von thymochinon. Dies<br />
kann auch äußerlich (topisch) genutzt<br />
werden.<br />
• Antiasthmatisch. Eine Studie<br />
bestätigte, dass Schwarzkümmel zusätzlich<br />
zur Asthma-Behandlung bei<br />
der Asthmakontrolle positive Wirkung<br />
bringt.<br />
• Blutzucker senkend, anti -<br />
diabetisch. Schwarzkümmel kann<br />
die Stoffwechsellage bei Diabetes<br />
verbessern.<br />
• Blutdruck senkend. Schwarzkümmel<br />
kann den Blutdruck und die<br />
Herzfrequenz senken. Es verringert<br />
den kardialen Stress, verhindert die<br />
Abnahme von Stickstoffmonoxid<br />
(nO), hemmt die ACE-Expression.<br />
• Gefäßschützend. Verantwortlich<br />
dafür soll laut jüngsten Daten vor allem<br />
das thymochinon sein, das die<br />
endotheliale Dysfunktion, vor allem<br />
auch bei Diabetes, verbessern kann.<br />
• Antikanzerogen, Antiproliferativ.<br />
Schwarzkümmel fördert die<br />
Abwehraktivität der Killerzellen <strong>gegen</strong><br />
Krebszellen. Dafür soll das enthaltenen<br />
thymoquinon entscheidend<br />
sein. Es hemmte in einer Studie<br />
auch das Wachstum und die Streuung<br />
(Metastasierung) von tumorzellen.<br />
rezente In-Silico-Studienergebnisse<br />
deuten auf positive Wirkungen<br />
von thymoquinon bei Frauen mit<br />
Her2 positiven Brustkrebs hin.<br />
nach untersuchungen des Sloan<br />
Kettering Krebsforschungsinstituts<br />
von Hilton Head Island, South Carolina/uSA,<br />
hat das ägyptische<br />
Schwarzkümmelöl signifikant positive<br />
Wirkungen auf das menschliche<br />
Immunsystem, kann Knochenmarkszellen<br />
stimulieren, die Produktion<br />
der Immunzellen steigern und<br />
die Interferonproduktion erhöhen.<br />
Schwarzkümmelöl bei<br />
Covid 19<br />
Die Einnahme von Schwarzkümmelöl<br />
konnte auch bei einer Covid-19-<br />
Erkrankung als zusätzliche Behandlung<br />
sehr positive heilende Wirkungen<br />
entfalten. Verantwortlich dafür<br />
soll das enthaltene thymoquinon<br />
sein. Auch aktuelle In-silico-Studien<br />
zeigen, dass die Inhaltsstoffe von<br />
Schwarzkümmel beziehungsweise<br />
Schwarzkümmelöl potenzielle Wirkungen<br />
<strong>gegen</strong> SArS-Cov-2 und Covid-19<br />
bieten können.<br />
Fallbeispiel. Anfang Februar des<br />
Jahres 2020 infizierte sich ein MED-<br />
MIX-Autor mit SArS-Cov-2. Wobei<br />
nach neun tagen die ersten Symptome<br />
von Covid-19 auftraten. Wie extreme<br />
Schwäche, sehr starken Muskelschmerzen<br />
mit leichtem Fieber. Hinzu<br />
kam ein trockener und sehr<br />
schmerzhafter Husten – ähnlich einer<br />
Bronchitis. Der Patient begann<br />
Schwarzkümmelöl mit der Dosierung<br />
von dreimal täglich ein Esslöffel<br />
(5 ml) mit insgesamt 120 ml in acht<br />
tagen einzunehmen. Die Symptome<br />
verschwanden sieben tage nach Beginn<br />
der Behandlung.<br />
Thymoquinon in<br />
Schwarzkümmel<br />
Die Wirkung von thymoquinon mit<br />
seinem breiten antiviralen Spektrum<br />
ähnelt den synthetischen Malaria-<br />
Wirkstoffen Hydroxychloroquin und<br />
Chloroquin. Diese Wirkstoffe verursachen<br />
aber starke nebenwirkungen,<br />
speziell für Herz und Kreislauf.<br />
Schwarzkümmel in der<br />
Nahrung<br />
In den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts<br />
war Schwarzkümmel auch<br />
unter der Be zeichnung »Schwarzer<br />
Koreander« bekannt. Offiziell hat<br />
man die Samen hin<strong>gegen</strong> als<br />
»Semina nigellae seu Melanthii seu<br />
Semina Cumini« bezeichnet.<br />
Die Samen von Schwarzkümmel,<br />
welche beim Zerreiben würzig und<br />
Petersilie ähnlich riechen, haben einen<br />
scharfen, kratzenden Geschmack.<br />
Deswegen benützt man es<br />
in Ägypten und im Orient heute noch<br />
als Brotwürze.<br />
Im Islam scheint Schwarz kümmel<br />
besondere Bedeutung gehabt zu haben.<br />
Denn Mohammed lehrte bereits,<br />
dass Schwarz kümmel vor allen<br />
Krankheiten schütze. Daher nehmen<br />
viele Moslems heute noch eine Prise<br />
des Samens in Honig. Damit will<br />
man den Appetit anregen. Daraus<br />
entwickelte sich wohl auch, dass man<br />
in Frankreich Samen von Schwarz -<br />
kümmel als Ersatz für Pfeffer benutzt.<br />
Zudem hat man im Volksglauben<br />
dem Schwarzkümmel oft eine<br />
Zauber abwehrende Wirkung bei<br />
Krankheiten der tiere zugesprochen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 119
Vitalpilze<br />
Medizinische Heilpilze für Gesundheit und<br />
Wohlbefinden<br />
Vor allem in asiatischen Ländern schätzen die Menschen medizinische<br />
Heilpilze, Vitalpilze, über Jahrtausende wegen ihrer guten Wirkung<br />
für die Gesundheit, das Immunsystem sowie für das Wohlbefinden.<br />
Unser Immunsystem ist<br />
der wichtigste Verteidiger<br />
des Körpers <strong>gegen</strong><br />
Viren und Bakterien.<br />
Damit die Immunabwehr sehr<br />
effektiv funktioniert, ist eine ausreichende<br />
Versorgung mit verschiedenen<br />
wertvollen Vitalstoffen besonders<br />
wichtig.<br />
In diesem Sinne können auch medizinische<br />
Heilpilze und Vitalpilze im<br />
Kampf <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien<br />
mit ihrer Wirkung für das Immun -<br />
system einen guten Beitrag leisten.<br />
Medizinische Heilpilze,<br />
Vitalpilze<br />
Die Menschen mögen Pilze seit jeher<br />
als Leckerbissen in der Küche. nicht<br />
zuletzt wegen ihres kulinarischen<br />
und ernährungsphysiologischen<br />
Werts.<br />
© wasanajai / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/vitalpilze-kraft-aus-der-natur/<br />
120 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Heute schätzt man aber zunehmend<br />
Vitalpilze beziehungsweise medizinische<br />
Heilpilze wegen ihrer vielen<br />
wichtigen medizinischen Wirkungen.<br />
Wobei man hauptsächlich in asiatischen<br />
Ländern Heilpilze seit Hunderten<br />
von Jahren zur Behandlung<br />
von <strong>Infektionen</strong> einsetzt. In jüngerer<br />
Zeit verwendet man sie auch zur<br />
Behandlung von Lungenerkrankungen<br />
und Krebs. Über die positiven<br />
Eigenschaften der Vitalpilze wussten<br />
jedenfalls bereits die prähistorischen<br />
Menschen Bescheid. Von der Antike<br />
bis hin zu mittelalterlichen Klöstern<br />
war das Wissen über deren<br />
Bedeutung für das Wohlbefinden<br />
weit verbreitet.<br />
Vor allem aber in den asiatischen<br />
Ländern schätzen die Menschen die<br />
Vitalpilze so sehr wie Heilkräuter<br />
und Gewürze. Dieses Wissen findet<br />
auch in der westlichen Welt immer<br />
mehr Beachtung.<br />
Heilpilze entfalten<br />
vielseitige Wirkungen<br />
Jedenfalls bietet uns die natur mit<br />
den Vitalpilzen eine reichhaltige<br />
vegetarische Quelle für Eiweiß. Die<br />
meisten Vitalpilze enthalten zudem<br />
alle für den menschlichen Körper<br />
notwendigen, essenziellen Aminosäuren<br />
sowie eine Fülle an weiteren<br />
wichtigen naturstoffen. Wichtige<br />
Vertreter der medizinischen Heilpilze<br />
sind Agaricus, Chaga, Coprinus,<br />
Cordyceps, Hericium, Maitake sowie<br />
reishi und Shiitake.<br />
In diesem Sinne bestätigen immer<br />
mehr Studien die positiven<br />
Wirkungen der Heil -<br />
pilze. Heilpilze sollen<br />
dementsprechend<br />
zahlreiche pharmakologische<br />
Wirkungen haben,<br />
beispielsweise<br />
helfen<br />
Vitalpilze mit ihrer<br />
antimikrobieller<br />
Wirkung <strong>gegen</strong><br />
Bakterien, Viren und<br />
andere Krankheitserreger.<br />
Wobei hierzu auch ihre<br />
entzündungshemmende<br />
sowie immunmodulatorische<br />
Wirkung bedeutend ist.<br />
Weitere Eigenschaften sind<br />
antidiabetische (<strong>gegen</strong> Diabetes),<br />
zytotoxische, hepatoprotektive,<br />
krebsbekämpfende, antioxidative,<br />
antiallergische, antihyperlipidämische<br />
und präbiotische.<br />
Jedenfalls ist seit längerem bekannt,<br />
dass Vitalpilze eine Vielzahl biologischer<br />
und pharmakologisch aktiver<br />
Moleküle besitzen, die sogar starke<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Krebs entfalten.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 121
© FotoHelin / shutterstock.com<br />
Shiitake-Pilze sind eine<br />
häufige Zutat der<br />
ostasiatischen Küche. Wobei<br />
hier Vorsicht geboten ist,<br />
denn ihre Zubereitung kann<br />
dazu führen, dass der Pilz<br />
weich und schleimig wird<br />
und versehentlich<br />
verschluckt wird. Aufgrund<br />
seines hohen Gehalts an<br />
unlöslichen Ballaststoffen<br />
bleibt der Pilz dann im<br />
Darmtrakt gleich groß und<br />
gleich geformt. In schweren<br />
Fällen kann das einen Darmverschluss<br />
verursachen.<br />
https://medmix.at/ahcc-shiitake-pilze-immunsystem-sars-coronarvirus/<br />
122 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Shiitake-Pilze<br />
Lentinus edodes<br />
Der Heilpilz Shiitake kann das Immunsystem natürlich stärken<br />
und damit auch <strong>gegen</strong> Virus und SARS-CoV-2-Coronaviren helfen.<br />
Der standardisierte Extrakt<br />
AHCC (Active<br />
Hexose Correlated<br />
Compound) aus Shiitake-Pilze<br />
(Shii-take oder Lentinula<br />
edodes beziehungsweise Lentinus<br />
edodes) auf Alpha-Glucan-Basis soll<br />
als Immunstimulans uns Menschen<br />
dabei helfen, das Immunsystem<br />
und die Abwehrkräfte natürlich<br />
stärken zu können. Shiitake Pilze<br />
könnten dementsprechend auch <strong>gegen</strong><br />
COVID-19 beziehungsweise <strong>gegen</strong><br />
das SArS-Cov-2-Coronavirus<br />
nützlich sein. So die theorie aktueller<br />
Forschungen.<br />
AHCC konnte in untersuchungen<br />
auch schon <strong>gegen</strong> das West-nil-Virus,<br />
Influenzavirus, Vogelgrippevirus,<br />
Hepatitis-C-Virus, Papillomavirus<br />
sowie Herpesviren positive Wirkung<br />
zeigen. Eingehend untersucht haben<br />
Forscher AHCC aus Shiitake-Pilze<br />
<strong>gegen</strong> das Hepatitis B-Virus und bei<br />
HIV. Im Fokus war eben die Frage,<br />
ob AHCC durch Förderung einer<br />
regulierten und schützenden<br />
Immunantwort das Immun -<br />
system und die Abwehrkräfte<br />
natürlich stärken kann.<br />
Wirkung von Shiitake<br />
Pilzen<br />
Die Wirkung von Shiitake Pilz (Lentinus<br />
edodes) hat beispielsweise eine<br />
im Jahr 2018 durchgeführte Studie<br />
genauer untersucht. Im Fokus stand<br />
die strukturelle Charakterisierung<br />
von Lentinan, einer aus dem Shiitake-Pilz<br />
(Lentinula edodes) isolierte<br />
Substanz. Die Forscher erforschten<br />
dabei die antivirale Wirkung von<br />
Shiitake Pilz <strong>gegen</strong> das infektiöse hämatopoetische<br />
nekrosevirus (IHnV).<br />
Es zeigte sich infolgedessen eine herausragende<br />
antivirale Aktivität <strong>gegen</strong><br />
InHV.<br />
Wobei die wichtigsten antiviralen<br />
Mechanismen von Lentinan die<br />
direkte Inaktivierung sowie die<br />
Hemmung der Virus -<br />
vermehrung waren.<br />
Darüber hinaus hilft die Wirkung von<br />
Shiitake Pilz auch signifikant <strong>gegen</strong><br />
entzündungsfördernde Zytokinen.<br />
Das hilft unter anderem <strong>gegen</strong> Viren<br />
und unterstützt das Immunsystem.<br />
Insgesamt unterstrichen die Er -<br />
gebnisse die antivirale Wirkung von<br />
Shiitake Pilze und dessen positive<br />
Eigenschaften für die angeborene<br />
Immunantwort.<br />
Warum Shiitake-Pilze<br />
<strong>gegen</strong> SARS-CoV-2<br />
wirksam sein könnten<br />
Einerseits hat man zwar die Wirksamkeit<br />
von AHCC aus dem Shiitake-<br />
Pilz in Bezug auf die SArS-CoV-2-<br />
Krankheit noch nicht spezifisch bewertet.<br />
Andererseits konnte AHCC<br />
bereits seine Wirkung bei der Förderung<br />
einer Schutzreaktion <strong>gegen</strong> sehr<br />
viel Virusinfektionen zeigen. In diesem<br />
Sinne könnte man AHCC aus<br />
dem Shiitake-Pilz auch zur Prävention<br />
von Krankheiten, die durch humanpathogenes<br />
Coronavirus, einschließlich<br />
COVID-19, hervorgerufen<br />
werden, einsetzt.<br />
Die Coronavirus-Pneumonie geht mit<br />
einer schnellen Virusreplikation einher,<br />
bei der eine große Anzahl von<br />
entzündlichen Zellinfiltrationen und<br />
Zytokinstürmen zu akuten Lungenverletzungen,<br />
akutem Atemnotsyndrom<br />
und zum tod führen kann. Es<br />
kommt zu einer unkontrollierten<br />
Freisetzung entzündungsfördernder<br />
Zytokine, einschließlich Interleukin<br />
(IL) -1β und IL-6.<br />
AHCC aus dem Shiitake-<br />
Pilz für das Immunsystem<br />
Der standardisierte AHCC Extrakt<br />
aus dem kultivierten Shiitake-Pilz<br />
Lentinula edodes mycelia wurde 1992<br />
in Japan entwickelt. Mehrere Studien<br />
haben eine Vielzahl von therapeutischen<br />
Wirkungen gezeigt. Einschließlich<br />
der Aktivität von Antioxidantien,<br />
Effekte <strong>gegen</strong> Krebs sowie zur Verbesserung<br />
der Immunantwort. In<br />
tierstudien war AHCC eben <strong>gegen</strong><br />
Krebs effektiv und konnte auf das<br />
Immunsystem so einwirken, dass der<br />
Körper infektiöse Prozesse verhindern<br />
konnte.<br />
In klinischen Studien hat AHCC<br />
jedenfalls bereits gezeigt, dass es das<br />
Infektionsrisiko senkt und die<br />
Symptome bestehender <strong>Infektionen</strong><br />
lindert. Dies könnte eben auch <strong>gegen</strong><br />
COVID-19, <strong>gegen</strong> das SArS-Cov-2,<br />
das Immunsystem unterstützen.<br />
Übrigens kann es in seltenen Fällen<br />
beim Verzehr von Shiitake als Speisepilz<br />
aus dem Supermarkt auch zu<br />
schweren Hautnebenwirkungen, der<br />
Shiitake-Dermatitis kommen. Bei der<br />
Einnahme von Pilzextrakten sind<br />
dazu bislang keine unerwünschten<br />
Wirkungen bekannt.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 123
Reishi-Pilze<br />
Ganoderma lucidum<br />
Reishi-Heilpilze sollen neben den Immunsystem stimulierenden<br />
Effekten auch Wirkungen <strong>gegen</strong> Krebs entfalten.<br />
Man vermutet verschiedene Wirkungen der<br />
Reishi-Heilpilze. Und zwar analgetische,<br />
antiallergische, antientzündliche, antibakterielle,<br />
antioxidative, antikanzerogene sowie antivirale.<br />
Weiter gibt es Hinweise auf antihypertonische,<br />
antitussive und schleimlösende,<br />
immunstärkende, leberschützende und<br />
entgiftende, leicht antiulzeröse sowie zentral<br />
beruhigende Eigenschaften.<br />
© tarapong srichaiyos / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/heilpilze-reishi-zeigen-viele-vorteile/<br />
124 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Heilpilze wie reishi<br />
sind heute immer öfter<br />
im Blickpunkt der<br />
Forschung, man vermutet,<br />
dass ihre Wirkung das Immunsystem<br />
fördert und <strong>gegen</strong> Krebs<br />
hilft.<br />
Vital- und Heilpilze kommen ursprünglich<br />
vor allem aus der traditionellen<br />
Chinesische Medizin und<br />
werden dort seit je her eingesetzt.<br />
Mittlerweile werden aber auch in unseren<br />
Breiten Vital- und Heilpilze<br />
immer populärer. reishi, Cordyceps<br />
sinensis und Shiitake sind untersuchungs<strong>gegen</strong>stand<br />
zahlreicher Studien,<br />
da man vielen dieser Vital- und<br />
Heilpilze neben den Immunsystem<br />
stimulierenden Effekten auch Wirkungen<br />
<strong>gegen</strong> Krebs zuschreibt.<br />
Reishi-Heilpilze –<br />
Glänzender Lackporling<br />
reishi – Ganoderma lucidum – gehört<br />
zur Familie der Lackporlingsverwandten<br />
(auch als Ganodermataceae<br />
bezeichnet) und wird in Asien<br />
seit Jahrtausenden eingesetzt, wenngleich<br />
reishi Heilpilze auch in<br />
Europa – besser als Glänzender<br />
Lackporling bekannt – heimisch<br />
sind.<br />
Diese auch als „Pilze der unsterblichkeit“<br />
titulierten reishi-Heilpilze<br />
– die Könige der Pilze – werden in<br />
Asien vor allem zur Stärkung des Immunsystems,<br />
bei Bluthochdruck, Erschöpfung,<br />
für eine verbesserte<br />
Wundheilung und zur unterstützenden<br />
therapie bei Krebserkrankungen<br />
angewendet.<br />
In einer untersuchung zu Eierstockkrebszellen<br />
zeigte sich auch, dass die<br />
Heilpilze den Behandlungsverlauf<br />
günstig beeinflussen können. Denn<br />
sie verringern den VEGF-Faktor.<br />
Dieser Faktor reguliert unter anderem<br />
die Gefäßneubildung und ist für<br />
das Wachstum eines tumors unerlässlich.<br />
Bei zahlreichen weiteren Indikationen<br />
wie Aids, Allergien, Asthma, Arthritis,<br />
Akne, grippalen Infekten, gastrointestinalen<br />
Beschwerden sowie<br />
Hautkrankheiten kommen reishi-<br />
Heilpilze zur Anwendung.<br />
In China werden Reishi-Heilpilze allen<br />
voran für viele altersbedingte Krankheiten<br />
wie koronare Herzkrankheit, chronische<br />
Bronchitis, Hypertonie und Krebs<br />
eingesetzt.<br />
Pharmakologie<br />
Die in reishi enthaltenen Polysaccharide<br />
zeigen antitumoröse und immunstimulierende<br />
Aktivitäten. unter<br />
anderem wurden in den proteingebundenen<br />
Polysaccharide Glucose,<br />
Gelactose, Mannose und Spuren von<br />
Xylose und Fucose gefunden. Den<br />
Inhaltsstoffen triterpenen werden<br />
adaptogene, antihypertonische und<br />
antiallergische Eigenschaften nachgesagt.<br />
Die ebenfalls enthaltene einfach ungesättigte<br />
Fettsäure Oleinsäure und<br />
Cyclooctasulphur hemmen die Histaminausschüttung<br />
wirken so präventiv<br />
<strong>gegen</strong> Entzündungen und allergische<br />
reaktionen.<br />
reishi-Heilpilze können aber auch<br />
selbst bei einigen Menschen allergische<br />
reaktionen auslösen: auf den<br />
Fruchtkörper sowie auf die Sporen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 125
Unser Immunsystem<br />
stärken mit mit<br />
<strong>gesund</strong>er Ernährung<br />
Die Abwehrkräfte mit<br />
natürlichen Nährstoffen<br />
stärken.<br />
126 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 |EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Verschiedene natürliche,<br />
pflanzliche Mittel sowie eine<br />
<strong>gesund</strong>e Ernährung mit viel<br />
Obst, Gemüse, Kräutern und<br />
Gewürzen sowie ausreichend<br />
Bewegung helfen uns dabei,<br />
unser Immunsystem zu<br />
stärken, um <strong>gegen</strong> Viren,<br />
Bakterien, Pilzen und anderen<br />
Krankheitserregern besser<br />
gewappnet zu sein.<br />
© YARUNIV Studio / shutterstock.com<br />
Erkältungsviren lauern<br />
in – vor allem verstärkt<br />
in der kalten Jahreszeit<br />
– auf tastaturen,<br />
türklinken, telefonen und treppengeländern.<br />
und gerade in geschlossenen<br />
räumen ist oft auch die Luft belastet.<br />
Durch die niedrigen temperaturen<br />
können sich Erkältungsviren besser<br />
vermehren, die durch die Kälte geschwächte<br />
Immunabwehr kann die<br />
Erreger schlechter abwehren. Deswegen<br />
erkranken viele Erwachsene<br />
rund dreimal pro Jahr an Erkältung<br />
und grippalen Infekten und leiden an<br />
Hals-, Mund und rachenproblemen,<br />
Schnupfen und Husten. um dem<br />
ent<strong>gegen</strong>zuwirken, sollte man deswegen<br />
ganzjährig mit verschiedenen<br />
natürlichen Mitteln und nährstoffen<br />
sowie geeigneten Maßnahmen sein<br />
Immunsystem stärken. Damit kann<br />
man sich <strong>gegen</strong> die Angriffe der<br />
Krankheitserreger wappnen. Das gilt<br />
vor allem auch während der Corona-<br />
Pandemie <strong>gegen</strong> Coronaviren wie<br />
SArS-Cov-2.<br />
<strong>Natürliche</strong> Mittel und Maßnahmen,<br />
die helfen, unser<br />
Immunsystem zu stärken<br />
Beispielsweise können körperliche<br />
Aktivitäten unser Immunsystem<br />
stärken. und zwar macht man Bewegung<br />
und Sport am besten auch an<br />
der frischen Luft und bei tageslicht.<br />
Das fördert dann auch die Vitamin-<br />
D-Bildung. unsere Abwehrkräfte<br />
profitieren zudem von <strong>gesund</strong>em<br />
Schlaf und vor allem auch von einem<br />
entspannten, stressfreien Alltag.<br />
Gesunde Ernährung<br />
Eine <strong>gesund</strong>e Ernährung mit viel<br />
Obst und Gemüse versorgt den Organismus<br />
mit wichtigen nährstoffen<br />
wie Vitaminen und Vitalstoffen. Daher<br />
sehen Ernährungswissenschafter<br />
als eine der effektivsten Möglichkeiten<br />
zur Prävention von Krankheiten<br />
aller Art: täglich fünf Portionen Obst<br />
und Gemüse zu essen.<br />
Eine wichtige rolle spielt Vitamin C,<br />
das reichlich in Paprika, Broccoli<br />
und Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen<br />
und Grapefruit enthalten ist.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 127
Das süße Gemisch aus Wasser, Zucker, Zitronensaft<br />
und Zitronenabrieb bildet die Basis deiner<br />
Limonade. Beim Einkauf der Zitronen ist es<br />
besonders ratsam, auf Bio- Qualität zu<br />
achten, da teilweise auch die Schale<br />
mitverwendet wird.<br />
Zitronen bereichern unsere Ernährung<br />
© Africa Studio / shutterstock.com<br />
Die Zitrone bietet mit dem hohen Vitamin C-Gehalt<br />
und anderen Inhaltsstoffe viele positive Wirkungen.<br />
Unter anderem stärken sie unser Immunsystem.<br />
Im Grunde genommen helfen uns Zitronen auch <strong>gegen</strong><br />
<strong>Infektionen</strong>.<br />
Seit langem kennt man dazu positive die positiven<br />
Wirkungen im Zusammenhang mit Erkältungen,<br />
Grippe sowie Lungenentzündungen. Daher ist der<br />
Konsum von Zitronen auch in Zeiten der Corona-<br />
Pandemie ein sehr empfehlenswertes Nahrungs -<br />
mittel.<br />
Das enthaltene Querzetin reduziert die Ausschüttung<br />
der Histamine. Das ist vor allem auch für Allergiker<br />
und Asthmatiker interessant.<br />
Außerdem kann mit zahlreichen anderen<br />
Mitteln unser Immunsystem<br />
stärken und unser Abwehrkräfte einsatzbereit<br />
machen.<br />
Getreideprodukte wie Brot und nudeln,<br />
Kartoffeln und reis diesen als<br />
Basis unserer täglichen Ernährung.<br />
Diese Produkte enthalten Stärke zur<br />
Energiegewinnung, wertvolles Eiweiß<br />
sowie einen hohen Anteil an<br />
Ballaststoffen, die für die Verdauung<br />
notwendig sind.<br />
Obst, Gemüse und Salat sollte man<br />
jedenfalls täglich verzehren. Damit<br />
kann eine ausreichende Vitaminund<br />
Mineralstoffversorgung sichergestellt<br />
werden. Wegen des hohen<br />
Wassergehaltes enthalten sie nur wenige<br />
Kalorien. um wertvolle Vitamine<br />
nicht tot zu kochen sollten Sie<br />
rohkost oder nur kurz angebratenes<br />
Gemüse wie im Wok genießen.<br />
Fettarme Milchprodukte liefern neben<br />
wertvollem Eiweiß ausreichend<br />
Kalzium für die Knochen.<br />
Sinnvoll sind auch Seefisch ein bis<br />
zwei Portionen wöchentlich.<br />
Denn Fische enthalten generell<br />
wenige Kalorien. Dafür reichlich<br />
Omega-3-Fettsäuren, welche sich auf<br />
unser Cholesterin günstig auswirken.<br />
Fleisch und Wurst da<strong>gegen</strong><br />
höchstens zwei- bis dreimal pro<br />
Woche. Verwenden Sie grundsätzlich<br />
nur magere Fleisch- und<br />
Schinkenarten.<br />
Kurkuma mit Curcumin<br />
Kurkuma mit seinem Inhaltsstoff<br />
Curcumin ist wegen seiner leuchtend<br />
gelben Farbe auch als „indischer<br />
Safran“ bekannt. Das Gewürzkraut<br />
gehört zur Ingwer-Familie und soll<br />
ebenfalls dabei helfen, dass unser<br />
Körper sein Immunsystem stärken<br />
und einen erfolgreichen Kampf<br />
<strong>gegen</strong> Viren führen kann. Mehrere<br />
präklinische und klinische Daten<br />
zeigten jedenfalls die Wirksamkeit<br />
von Curcumin bei der Vorbeugung<br />
und Behandlung verschiedener<br />
Krankheiten. Dazu gehörten Krebs,<br />
Herz-Kreislauf-, Entzündungs-,<br />
Stoffwechsel-, neurologischer sowie<br />
Hauterkrankungen.<br />
Wichtige Eigenschaft von Curcumin<br />
ist die entzündungshemmende<br />
Wirkung, die sowohl bei akuten als<br />
auch bei chronischen Entzündungen<br />
nützlich sein kann.<br />
128 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Immunsystem<br />
stärken:<br />
Granatapfel<br />
für starke<br />
Abwehrkräfte<br />
Zur Stärkung des Immunsystems<br />
und zum Schutz <strong>gegen</strong> freie radikale<br />
gibt es zahlreiche antoxidativ<br />
wirkende pflanzliche Mittel, wie<br />
die Granatapfel-Polyphenole.<br />
Diese verhindern mit ihren stark<br />
entzündungshemmenden und<br />
zellschützenden Wirkungen<br />
Schäden an den Körperzellen.<br />
Granat apfel enthält große Mengen<br />
radikalfänger (Antioxidantien),<br />
Kalzium, Kalium, Eisen, B-<br />
Vitamine, reichlich Vitamin C<br />
und wertvolle Fettsäuren.<br />
Im Grunde genommen gilt der<br />
Granatapfel – auch Paradies -<br />
apfel genannt – seit Jahrtausenden<br />
als Heilfrucht und Lebenselixier<br />
und zählt zu den gesündesten<br />
Früchten. Geschichten über<br />
den Granatapfel wurden schon<br />
vor mehr als 4000 Jahren niedergeschrieben.<br />
Er steigert nicht nur<br />
die Potenz und die<br />
Libido bei Mann und<br />
Frau: Der Granatapfel<br />
beeindruckt mit<br />
seinen vielfältigen,<br />
<strong>gesund</strong>heitsfördernd<br />
en Wirkungen auch<br />
bei der Vorbeugung<br />
und Behandlung<br />
zahlreicher<br />
Erkrankungen. Das<br />
gilt auch für Grippe,<br />
Erkältung und<br />
möglicherweise<br />
auch Covid 19. Denn<br />
der Granatapfel<br />
entfaltet auch<br />
positive Wirkung für<br />
den Zellschutz und<br />
für ein starkes<br />
Immunsystem.<br />
© Bon Appetit / shutterstock.com<br />
Zitrusfrüchte auf dem<br />
Speiseplan<br />
Eine <strong>gesund</strong>e, ausgewogene Ernährung<br />
ist in der Erkältungszeit besonders<br />
wichtig, damit das Immunsystem<br />
ihrer herausfordernden Aufgabe<br />
wirklich meistern kann. Dazu gehören<br />
lebensnotwendige Vitamine,<br />
Eiweiße und Mineralstoffe. Insbesondere<br />
Zitrusfrüchte wie Orangen,<br />
Zitronen, Kiwis oder Grapefruits sorgen<br />
dafür, dass der nährstoffhaushalt<br />
sehr gut ausbalanciert ist. Dank<br />
der Vitamine A, B, C, D sowie E<br />
funktioniert das exzellent.<br />
Probiotika für das<br />
Immunsystem<br />
Positive <strong>gesund</strong>heitlichen Wirkungen<br />
auf Darm und Immunsystem<br />
Die verschiedenen Kohl-Gemüse-Arten helfen mit ihren <strong>gesund</strong>n<br />
Inhaltsstoffen ebenfalls, das Immunsystem, aber auch das<br />
Nervensystem, zu stärken. Der hohe Vitamin C-Gehalt sowie<br />
B-Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe unterstützen<br />
den Körper zudem im Kampf <strong>gegen</strong> freie Radikale.<br />
© Ksenia_Vasylenko / shutterstock.com<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 129
Schwarzer-Rettich-<br />
Hustensaft<br />
ist ein altbekanntes und<br />
bewährtes Hausmittel<br />
<strong>gegen</strong> Husten, bei dem der<br />
Zucker am Husten rezeptor<br />
im Rachen verbleibt und<br />
so sehr gut wirkt.<br />
https://medmix.at/hausmittel-<strong>gegen</strong>-husten-schwarzer-rettich-hustensaft/<br />
Für das beschriebene Rezept zum Selbermachen<br />
von Schwarzer-Rettich-Hustensaft<br />
füllt man eine kegelförmig ausgeschnittenen<br />
Mulde im Rettich mit braunem Zucker<br />
und/oder Honig auf. Dann setzt man die<br />
Schwarzer-Rettich-Rübe auf ein Gefäß, gibt<br />
den Deckel drauf und lässt das ganze ziehen.<br />
Nach ein paar Stunden kommen bereits<br />
die ersten Löffel Hustensaft durch das<br />
gestochene Loch im Boden des Schwarzen<br />
Rettichs – ein leckeres Hausmittel <strong>gegen</strong><br />
Husten.<br />
© BarthFotografie / shutterstock.com<br />
kann auch die Einnahme von Probiotikabewirken,<br />
wenngleich bislang<br />
nicht alle Wirkungen belegt werden<br />
konnten.<br />
Im Grunde genommen kommen<br />
Bakterien und andere Mikroorganismen<br />
im menschlichen Körper in großer<br />
Überzahl vor. Auf seiner etwa<br />
300 Quadratmeter großen Fläche beherbergt<br />
der Darm zehnmal mehr<br />
Mikroben, als der gesamte menschliche<br />
Körper Zellen hat.<br />
Zur Besiedlung kommt es bereits<br />
nach der Geburt, wobei der schrittweise<br />
Aufbau der Darmflora auch für<br />
die reifung der Immunabwehr und<br />
der Abwehrzellen von großer Bedeutung<br />
ist.<br />
Im Darm lernt das Immunsystem<br />
und seine Abwehrzellen von<br />
Kindheit an, mögliche Erreger zu<br />
erkennen und angemessen<br />
abzuwehren.<br />
Die zusätzlichen Bakterien durch<br />
Einnahme von Probiotika sollen das<br />
Immunsystem stärken und die angeschlagene<br />
Darmflora wieder ins<br />
Gleichgewicht bringen.<br />
Im Grunde genommen können auch<br />
Störungen der Darmflora im Kindesalter<br />
auch ein geschwächtes Immunsystem<br />
verursachen.<br />
Das gilt beispielsweise auch für<br />
Frühgeborene, die in den ersten<br />
Lebenstagen an einer schweren<br />
Darminfektion erkranken.<br />
Kräuter werden seit der<br />
Antike als natürliche<br />
Heilmittel verwendet<br />
Sehr gängige Küchenkräuter wie<br />
Basilikum, Salbei, Pfefferminze,<br />
thymian und Oregano sowie<br />
weniger bekannte Kräuter wie<br />
Astragalus und Schwarzer Hollunder<br />
wirken vorbeugend und stark antiviral<br />
<strong>gegen</strong> zahl reiche Viren, die beim<br />
Menschen <strong>Infektionen</strong> verursachen<br />
können.<br />
Wobei es recht einfach ist, effektive<br />
und wohlschmeckenden Kräuter zur<br />
Ernährung hinzuzufügen. Man kann<br />
damit zahlreiche rezepte veredeln<br />
oder die Kräuter auch in tee-Zubereitungen<br />
verarbeiten.<br />
130 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Eine <strong>gesund</strong>e Ernährung mit ausgewählten,<br />
hochwertigen Nahrungsmitteln liefert wichtige<br />
Nährstoffe, die unser Immunsystem stärken<br />
und unsere Abwehrkräfte unterstützen<br />
können. Dazu zählen viele pflanzliche Lebensmittel<br />
wie Wildkräuter, Heilpflanzen, Gemüse und<br />
Obst.<br />
Jeder Mensch kann für sich eine<br />
bedachte und ausgewogene<br />
Ernährung finden – als einen<br />
gestaltbaren, bedeutenden Beitrag<br />
für die Optimierung des<br />
Immunsystems.<br />
Die unterschiedliche Wirkung der<br />
einzelnen Nährstoffe macht eine<br />
vielfältige Lebensmittelauswahl<br />
notwendig. Eine pflanzenbasierte<br />
Ernährung mit hohem Anteil an<br />
frischen Lebensmitteln und<br />
moderatem Anteil an tierischen<br />
Produkten hoher Qualität erfüllt<br />
diese Kriterien im Normalfall<br />
am besten.<br />
© Timolina / shutterstock.com<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 4 2022 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 131
Gemüse und Gewürze<br />
geben Kraft<br />
Gemüse und Gewürze können den Körper <strong>gegen</strong><br />
Bakterien und Viren wie auch das Coronavirus<br />
SARS-Cov-2 unterstützen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong> mit pflanzlichen<br />
Naturstoffen der Küche:<br />
kostengünstig und weltweit<br />
weit verbreitet<br />
132 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | GESunDSrAtGEBEr |
Natürlich <strong>gesund</strong> mit<br />
Naturstoffen aus der Küche, die<br />
kostengünstig und weltweit<br />
weit verbreitet sind.<br />
© Daxiao Productions / shutterstock.com<br />
Das Coronavirus<br />
SArS-CoV-2, das uns<br />
zu Beginn des Jahres<br />
2020 die Corona-<br />
Pandemie beschwerte, ist gekommen,<br />
um zu bleiben. Zumindest sind<br />
davon zahlreiche Virologen und Infektiolgen<br />
sowie andere Experten<br />
überzeugt. Das unterscheidet sich<br />
deutlich von der laienhaften-wissenschaftlichen<br />
Vorstellung, dass man<br />
das Virus ausrotten könnte.<br />
Im Grunde genommen gibt es mehr<br />
als 400 verschiedene Viren, die <strong>Infektionen</strong><br />
verursachen können. Darunter<br />
Erkältung, Grippe, Hepatitis,<br />
Mononukleose und HIV. Auch wenn<br />
wir im Kampf <strong>gegen</strong> die meisten<br />
Viren erfolgreich sind, so lauern sie<br />
denoch an unterschiedlichsten Orten<br />
und attackieren menschliche Organismen,<br />
wann immer sie können. Oft<br />
auch im eigenen Körper.<br />
Die mächtigste Waffe <strong>gegen</strong> Viren<br />
aber auch <strong>gegen</strong> andere Krankheitserreger<br />
wie Bakterien und Pilze ist sicherlich<br />
unser Immunsystem.<br />
Es gibt hierzu auch zahlreiche natürliche<br />
Mittel, die einerseits das Immunsystem<br />
unterstützen und andererseits<br />
auch virusbekämpfende antivirale<br />
und virostatische Wirkung entfalten.<br />
Solche wertvollen naturstoffen<br />
findet man auch in leicht verfügbaren<br />
Gemüsesorten und Gewürzen.<br />
Für mehrere davon konnten Forscher<br />
sehr gute Wirkungen <strong>gegen</strong> die<br />
Spike-rezeptoren des Coronavirus<br />
SArS-Cov-2 nachweisen.<br />
Gemüse und Gewürze, die<br />
dabei helfen, dass sich<br />
Viren wie SARS-Cov-2<br />
schlechter vermehren<br />
Der Ausbruch der neuartigen Coronavirus-Krankheit<br />
COVID-19 stellt<br />
eine ernsthafte Bedrohung für die<br />
menschliche Gesundheit dar.<br />
Die Corona-Pandemie ist zudem für<br />
die weltwirtschaftliche Aktivität<br />
katastrophal und wird an unserem<br />
Wohlstand sehr zehren. Derzeit gibt<br />
es kein spezifisches Medikament für<br />
die Behandlung von COVID-19-Patienten.<br />
Beispielsweise konnten die<br />
traditionell verwendeten Gewürze<br />
wie Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer,<br />
Kurkuma, Pfefferminze, Salbei,<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 133
Pflanzliche Mittel<br />
mit guter<br />
vorbeugender<br />
Wirkung<br />
© Pinkyone / shutterstock.com<br />
Eine <strong>gesund</strong>e Ernährung mit vielen Naturstoffen, helfen, unser Immunsystem zu<br />
stärken. Viele Vitamine und Spurenelemente nimmt man am besten mit einem<br />
stärkenden Frühstück und einer warmen Mahlzeit pro Tag zu sich.<br />
Vorbeugung und Zusatztherapie<br />
Es gibt es zwei Forschungsströme, die bei der Suche<br />
nach nützlichen pflanzlichen Verbindungen zur Bekämpfung<br />
von durch Coronaviren verursachten <strong>Infektionen</strong><br />
verfolgt werden.<br />
Das sind einerseits pflanzliche Mittel mit potenziell<br />
vorbeugender Wirkung, die allgemein das<br />
Immunsystems wirkstärkenen.<br />
Andererseits sind das pflanzliche Mittel, die mit ihrer<br />
therapeutischen Wirkung <strong>gegen</strong> die Penetration und<br />
Vermehrung der Viren einwirken.<br />
Schwarzer Pfeffer, Chili und Bockshornklee<br />
konnten in Studien gute<br />
Wirkungen zeigen.<br />
unter dem Strich hilft uns das begehrte,<br />
alltägliche Lebensmittel<br />
Knoblauch <strong>gegen</strong> Viruserkrankungen<br />
und Erkältung. Schon zwei rohe<br />
Knoblauchzehen am tag sind hierzu<br />
effektiv. Denn wenn man das tut,<br />
dann zeigen beispielsweise bestimmte<br />
Gene nach dem Knoblauchkonsum<br />
bereits 3 Stunden nach dem Essen<br />
eine signifikant höhere Aktivität.<br />
und das sind jene Gene, die an der<br />
Produktion von weißen Blutzellen<br />
beteiligt sind, die eben das Immunsystem<br />
stärken. Das kann übrigens<br />
auch sogar <strong>gegen</strong> Krebs helfen.<br />
Brokkoli – ein Alleskönner<br />
Broccoli ist kalorienarm und reich an<br />
Ballaststoffen. Der Gemüse-Star liefert<br />
auch viele wichtige Vitamine und<br />
Mineralstoffe. Weiter enthält er<br />
die für die Kohlgewächse typischen<br />
Senföle, die sogenannten Glukosinolate.<br />
Diese sekundären Pflanzenstoffen<br />
mit ihren zahlreichen Vorteilen<br />
für die Gesundheit wie beispielsweise<br />
zur Krebsvorbeugung und <strong>gegen</strong><br />
Bakterien. Aktuelle Studien in der<br />
Corona-Pandemie zeigten auch positive<br />
Wirkungen von Brokkoli auf die<br />
Coronavirus-Erkrankung Covid-19.<br />
Dementsprechend untersuchen<br />
Forscher seit langem die sogenannte<br />
chemopräventive Wirkungen von<br />
Brokkoli. Dabei haben mehrere<br />
Studienergebnisse gezeigt, dass<br />
Brokkoli das risiko für die<br />
Entwicklung bestimmter Krebsarten<br />
verringern kann.<br />
134 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Schwarzer Pfeffer<br />
als Heilpflanze<br />
Die Wirkstoffe der Heilpflanze<br />
Schwarzer Pfeffer sind scharf<br />
schmeckende Säureamide, vor allem<br />
Piperin. Weiter ätherisches<br />
Öl mit Limonen, Sabinen, Caryophyllen<br />
sowie auch Safrol.<br />
Vor allem das Piperin soll die<br />
Wärme- als auch die Schmerzrezeptoren<br />
anregen – sowie den<br />
Speichel und den Magensaft. Dadurch<br />
schüttert der Organismus<br />
auch bestimmte Verdauungsenzyme<br />
aus.<br />
Jedenfalls war Schwarzer Pfeffer<br />
in den letzten Jahren als Heilpflanze<br />
immer wieder Gegenstand<br />
vieler wissenschaftlicher<br />
Studien. Dabei entdeckte man<br />
zahlreiche positive Effekte wie<br />
antioxidative und antimikrobielle<br />
Wirkungen. In diesem Sinne soll<br />
Schwarzer Pfeffer Entzündungen<br />
hemmen und sogar <strong>gegen</strong> Krebs<br />
helfen. Heutzutage vermutet die<br />
Forschung auch, dass das Piperin<br />
die Bioverfügbarkeit anderer<br />
Stoffe, wie Kurkuma und Ibuprofen<br />
erhöht.<br />
Schließlich ist Schwarzer Pfeffer<br />
auch gut <strong>gegen</strong> verschiedene<br />
Magen-Darm-Beschwerden und<br />
bietet auch Wirkungen <strong>gegen</strong><br />
Depressionen.<br />
https://medmix.at/schwarzer-pfeffer-piperin-schlankmacher/<br />
© Lana_M / shutterstock.com<br />
Lorbeerblätter<br />
aus dem<br />
Gewürzschrank<br />
auch für die<br />
Hausapotheke<br />
Lorbeerblätter machen<br />
einerseits unsere<br />
Speisen schmackhaft,<br />
andererseits ist Lorbeer<br />
auch gut für die<br />
Gesundheit, das Gewürz<br />
hilft <strong>gegen</strong> viele Beschwerden.<br />
Lorbeerblätter machen einerseits<br />
unsere Speisen schmackhaft,<br />
andererseits ist Lorbeer auch<br />
gut für die Gesundheit, das Gewürz<br />
hilft <strong>gegen</strong> viele Beschwerden.<br />
Lorbeerblätter verfeinern in der Küche<br />
Eintöpfe oder auch deftige Gerichte.<br />
Lorbeer ist aber mehr als nur<br />
ein beliebtes Gewürz. Er überrascht<br />
auch mit vielen positiven <strong>gesund</strong>heitlichen<br />
Wirkungen.<br />
Wissenswertes über den<br />
Lorbeer<br />
Der echte Lorbeer (Laurus nobilis)<br />
kommt ursprünglich aus Vorderasien<br />
und verbreitete sich über den Mittelmeerraum<br />
bis nach nordamerika.<br />
Da er nur bedingt winterhart ist,<br />
überlebt er in raueren Gebieten nur<br />
als Kübelpflanze. Der immergrüne<br />
Strauch oder Baum erreicht Wuchshöhen<br />
von bis zu 10 Metern, die ledrigen<br />
Laubblätter glänzen oberseits<br />
und duften aromatisch. Sie besitzen<br />
einen leicht gewellten rand.<br />
Heilende Anwendungen<br />
Die antibakteriellen, schleimlösenden<br />
und verdauungsfördernden Eigenschaften<br />
der Lorbeerblätter sind<br />
jedenfalls vielseitig einsetzbar.<br />
Lorbeertee kann bei Halsschmerzen,<br />
Bronchitis oder Verdauungsstörungen<br />
hilfreich sein. Dazu überbrüht<br />
man einen Esslöffel Lorbeerblätter<br />
mit 250ml kochendem Wasser. Dann<br />
lässt man diesen 10 Minuten lang zugedeckt<br />
ziehen und seiht ihn danach<br />
ab. Schließlich trinkt man eine tasse<br />
morgens und abends.<br />
Studien konnten auch eine krebshemmende<br />
Wirkung zeigen, insbesondere<br />
bei Leukämie. Zudem stärken<br />
die Lorbeerblätter das Immunsystem<br />
und wirken schmerzstillend. Sie<br />
lindern Verspannungen, Gelenkprobleme,<br />
<strong>Infektionen</strong> oder Diabetes.<br />
Weite kann die antibakterielle Wirkung<br />
von ätherischem Öl von Lorbeerblätter<br />
<strong>gegen</strong> Bakterien wirken.<br />
Lorbeerblätter in<br />
Lorbeermilch und<br />
Dampfbad mit Lorbeer<br />
Lorbeermilch sollte man begleitend<br />
zur Krebstherapie konsumieren. Zudem<br />
auch auch bei Blasenentzündung.<br />
um die Lorbeermilch herzustellen,<br />
kocht man 2 Lorbeerblätter<br />
mit 500ml Milch sehr langsam auf.<br />
Dann lässt man das ganze dann noch<br />
etwa 20 Minuten abkühlen. Dabei<br />
hat sich dreimal täglich eine tasse<br />
bewährt. Ein Dampfbad mit Lorbeer<br />
macht die oberen Atemwege frei und<br />
löst festsitzenden Schleim. Schließlich<br />
empfiehlt die Volksmedizin auch<br />
das Inhalieren mit Lorbeerblättern<br />
bei Grippe.<br />
https://medmix.at/lorbeerblaetter-gewuerzschrank-hausapotheke/<br />
© Nikolay132 / shutterstock.com<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 135
Die Zwiebel<br />
Allium cepa<br />
https://medmix.at/zwiebelsocken-zwiebelwickel-zwiebelsaeckchen-zwiebel-hustensaft/<br />
Die WHO bewertete1999 die Verwendung der<br />
Zwiebel insgesamt als positiv für die<br />
Gesundheit und sehr gut verträglich.<br />
Im Grunde genommen kann man die Zwiebel als Hausmittel bei Erkältung<br />
& Co frisch, getrocknet oder als Saft anwenden. Als Darreichungen kann<br />
man Umschläge machen oder Zwiebelsocken, Zwiebelsäckchen,<br />
Zwiebelwickel sowie einen Zwiebel-Hustensaft bereiten.<br />
136 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | GESunDSrAtGEBEr |
Die Zwiebel ist eine effektives<br />
Heilmittel. Dabei sind Zwiebel -<br />
säckchen, Zwiebelwickel, Zwiebel -<br />
socken und Zwiebel-Hustensaft<br />
bewährte Hausmittel <strong>gegen</strong><br />
Beschwerden bei einer Erkältung.<br />
© Heike Rau / shutterstock.com<br />
Zwiebel (Allium cepa) ist<br />
schon seit der Antike bekannt<br />
und aus dem Küchenalltag<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Sie galt als Grundnahrungsmittel<br />
der ärmeren Bevölkerung<br />
bei den römern. Außerdem hat<br />
sie sich aber auch als Heilpflanze bestens<br />
bewährt. Altbekannte Hausmittel<br />
hierzu sind Zwiebelsäckchen,<br />
Zwiebelwickel, Zwiebelsocken sowie<br />
der Zwiebel-Hustensaft.<br />
Traditionelles Hausmittel<br />
Zwiebel<br />
Heutzutage gilt die Zwiebel als traditionelles<br />
Hausmittel bei Insektenstichen,<br />
Husten, Erkältung sowie Ohrenschmerzen.<br />
Ausserdem regt der<br />
Zwiebel den Appetit an. Schließlich<br />
soll er auch eine blutverdünnende<br />
Wirkung entfalten.<br />
So sorgt auch das schwefelhaltige<br />
ätherische Öl, das einem beim<br />
Schneiden tränen in die Augen<br />
treibt, für eine gründliche reinigung<br />
des Darms. Zwiebeln haben auch einen<br />
ausgleichenden Effekt auf den<br />
Cholesterinspiegel und Blutdruck<br />
und sind ein entwässerndes Gemüse.<br />
Für all diese Wirkungen werden die<br />
Inhaltsstoffe Allicin und Ajoen verantwortlich<br />
gemacht. Diese Stoffe<br />
findet man auch im Knoblauch. Allicin<br />
ist nachgewiesenermaßen ein<br />
biologisches, natürliches Antibiotikum.<br />
Die antibakterielle Wirkung erstreckt<br />
sich über ein breites Spektrum<br />
von Krankheitserregern. neben<br />
dem intensiven Geruch hat die Zwiebel<br />
keine nebenwirkungen.<br />
Zwiebeln für Patienten mit<br />
COVID 19<br />
Es gibt auch Argumente dafür, dass<br />
Zwiebeln für Patienten mit COVID<br />
19 als zusätzliche Behandlung geeignet<br />
sein könnten, wenngleich Ärzte<br />
dazu gerne von unhaltbaren Mythen<br />
sprechen. Jedenfalls verwenden<br />
Menschen Zwiebeln in der traditionellen<br />
Medizin seit tausenden von<br />
Jahren als Hausmittel. Sie sind weltweit<br />
erhältlich, sind auch in armen<br />
Ländern sehr günstig und könnten<br />
deswegen in den frühen Stadien von<br />
COVID 19 eine rolle bei der Selbstmedikation<br />
spielen. Deswegen sollten<br />
Covid-19-Patienten nicht zögern,<br />
Zwiebeln, aber auch Knoblauch,<br />
idealerweise täglich in die Ernährung<br />
einzubauen.<br />
Zwiebelsäckchen am Ohr<br />
<strong>gegen</strong> Ohrenschmerzen<br />
Die Zwiebel kann richtig angewendet<br />
dem Ohr die Flüssigkeit entziehen<br />
und den Druck senken. Allen voran<br />
<strong>gegen</strong> kann man deswegen <strong>gegen</strong><br />
Ohrenschmerzen ein Zwiebelsäckchen<br />
zubereiten, was oft bei Kind und Baby<br />
gerne gemacht wird. Die Zubereitung<br />
ist gar nicht schwer. Dazu schneidet<br />
man eine Zwiebel klein geschnitten.<br />
Diese erwärmt man dann und füllt<br />
sie in ein Baumwollsäckchen. Dieses<br />
Zwiebelsäckchen fixiert man dann<br />
mit einem Stirnband oder mit einer<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 137
Am besten behält man<br />
Zwiebelsocken für 3 bis 4<br />
Stunden an und legt gleichzeitig<br />
seine Füße auf eine<br />
Wärmeflasche.<br />
© Tutatamafilm / shutterstock.com<br />
Haube am Ohr. Damit das Zwiebelsäckchen<br />
auch gut wirken kann, sollte<br />
man die Behandlung etwa ein bis<br />
zwei Stunden lang einwirken lassen.<br />
Ein Zwiebelwickel am Hals<br />
<strong>gegen</strong> Halsschmerzen<br />
um einen Zwiebelwickel anwenden<br />
zu können, schneidet man eine Zwiebel<br />
in Scheiben und wickelt diese mit<br />
einem tuch um den Hals. Danach<br />
lässt man diesen Zwiebelwickel 1 bis<br />
2 Stunden <strong>gegen</strong> die Halsschmerzen<br />
wirken. Alternativ zum Zwiebelwikkel<br />
kann man auch das oben beschriebene<br />
Zwiebelsäckchen am Hals<br />
fixieren.<br />
Zwiebelsocken bei<br />
Erkältung, Halsschmerzen<br />
und Ohrenschmerzen<br />
Die Kombination von Wärme und<br />
Zwiebelsaft auf den Fußsohlen wirkt<br />
übrigens reflektorisch auf verschiedene<br />
andere Bereiche des Körpers.<br />
Denn es dort fördert allgemein die<br />
Durchblutung.<br />
Zur Anwendung von Zwiebelsocken<br />
schneidet man jedenfalls die Zwiebel<br />
in etwa 1cm dicke Scheiben. Dann<br />
erwärmt man diese. Gleichzeitig sollten<br />
in diesem Sinne auch die Fußsohlen<br />
warm sein. Weiter legt man<br />
die Zwiebel auf und fixiert sie mit einer<br />
Mullbinde. Darüber kommen<br />
dann die Socken. Schließlich sind die<br />
Zwiebelsocken perfekt.<br />
Am besten behält man diese Zwiebelsocken<br />
für 3 bis 4 Stunden an und<br />
legt gleichzeitig seine Füße auf eine<br />
Wärmeflasche. Übrigens kann man<br />
alternativ gleichzeitig mit den Zwiebelsocken<br />
die Fußsohlen auch mit<br />
Knoblauch einreiben. Dies sollte<br />
schließlich auch die positiven Effekte<br />
<strong>gegen</strong> die Symptome bei einer Erkältung<br />
verstärken.<br />
Den Hustensaft mit<br />
Zwiebel-selber machen, er<br />
ist bewährt und effektiv<br />
<strong>gegen</strong> Husten<br />
Für einen Zwiebel-Hustensaft<br />
schneidet man eine Zwiebel ganz fein<br />
und gibt 4 EL Honig und etwa 125ml<br />
Wasser dazu. Dann kocht man die<br />
Mischung einige Minuten auf kleiner<br />
Flamme. Danach lässt man das Gemisch<br />
über nacht stehen und presst<br />
es danach durch ein tuch. Vom Saft<br />
setzt man stündlich 1 teelöffel ein.<br />
Für Kinder eignet sich der Hustensaft<br />
mit Zwiebel, sobald sie auch in<br />
der Ernährung Zwiebeln verzehren<br />
können. Mit anderen Worten gilt<br />
dies ab etwa 2 Jahren.<br />
Reichlich effektive<br />
Polyphenole der Zwiebel<br />
Wichtige Inhaltsstoffe der Zwiebel<br />
sind die reichlich vorhandenen<br />
hochwirksamen Polyphenole<br />
(Antioxidantien – Flavonoide). Zu<br />
den wichtigsten Polyphenolen der<br />
Zwiebel zählt beispielsweise das<br />
Flavonoid Quercetin.<br />
Weitere Inhaltsstoffe sind stark<br />
wirksame Schwefelverbindungen,<br />
Vitamine sowie Mineralstoffe wie<br />
Kalzium, Magnesium, Phosphor und<br />
Kalium.<br />
138 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Polyphenole: die sekundären<br />
Pflanzenstoffe halten jung,<br />
schlank und <strong>gesund</strong><br />
Für Zellen und Immunsystem: Polyphenole wie Flavonoide<br />
sind sekundären Pflanzenstoffe, die uns dabei unterstützen,<br />
<strong>gesund</strong>, jung und schlank zu bleiben.<br />
Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Farbstoffe,<br />
Geschmacksstoffe und Tanine. Die bioaktiven Substanzen sind sehr<br />
wichtig für uns. Denn Polyphenole sind halten jung und schlank sowie<br />
<strong>gesund</strong>, wirken <strong>gegen</strong> Krebs, schützen unsere Zellen und stärken<br />
unser Immunsystem, was gerade jetzt in der Corona-Pandemie so wichtig ist.<br />
Während Polyphenole den pflanzlichen Organismen als UV-Lichtschutz und als<br />
chemische Verteidigung <strong>gegen</strong> Mikroorganismen und Pflanzenfresser dienen<br />
und durch ihre Färbung Insekten anlocken, nutzen die Menschen ihre<br />
Eigenschaften zur Verbesserung der Gesundheit.<br />
Im Grunde genommen sind Polyphenole jedenfalls Bestandteil unserer täglichen<br />
Nahrung sowie auch Bestandteil traditioneller Arzneipflanzen. Sie können den<br />
menschlichen Stoffwechsel und somit auch Symptome sowie Ursachen vieler Erkrankungen<br />
positiv beeinflussen.<br />
Viele sekundäre Pflanzenstoffe sind Polyphenole:<br />
Flavonoide, Phenolsäuren, Isoflavonoide und Cumarine<br />
In der Gruppe der Polyphenole sind viele sekundäre Pflanzenstoffe zusammengefasst.<br />
Hauptvertreter der Polyphenole sind die Flavonoide, das sind Pflanzenpigmente,<br />
die Kirsche, Marillen oder Weintrauben ihre Farben verleihen. Weiters<br />
gehören Phenolsäuren (Gerbsäuren), die beispielsweise für den herben Geschmack<br />
von Kaffee zuständig sind, dazu und auch Isoflavonoide. Letztere gehören<br />
wegen ihrer hormoneller Eigenschaften ebenso zu den Phytoöstrogenen.<br />
Und dann wären da noch Cumarine, die man in Waldmeister, Datteln, Zimt oder<br />
Vanillestangen findet und die wunderbar für uns duften.<br />
Vielzahl von <strong>gesund</strong>en Wirkungen der Polyphenole<br />
Ernährungs- und Anti-Aging-Spezialisten betonen, dass Polyphenole nach<br />
neuesten Forschungserkenntnissen eine Vielzahl von <strong>gesund</strong>heitsfördernden<br />
Wirkungen. Denn sie stimulieren das Immunsystem, wirken entzündungshemmend,<br />
antiviral sowie antimikrobiell.<br />
Außerdem verbessern Polyphenole den Blutfluss und haben positiven Einfluss<br />
auf den Fettstoffwechsel sowie auf die Verdauung.<br />
Weiter haben Untersuchungen ergeben, dass die Polyphenole als Antioxidantien<br />
nicht nur antientzündlich und gefäßschützend sondern auch nervenschützend<br />
wirken. Dementsprechend sollen sie auch das Demenzrisiko verringern können.<br />
Obst und Gemüse aus naturnahem Freilandanbau<br />
Wichtig ist es, dass man Obst und Gemüse aus naturnahem Freilandanbau<br />
wählt. Denn Gemüse im Glas- oder Treibhaus ohne Sonne und ohne natürliche<br />
Feinde hat keinen Stress und keine natürlichen Fraßfeinde. Jedoch erst durch<br />
den Stress entwickeln sich besonders viele Polyphenole. Außerdem sind im<br />
äußeren Teil oder in der Schale mehr Polyphenole enthalten als im Inneren, beim<br />
Erhitzen oder Einfrieren sind sie nicht so empfindlich wie Vitamine.<br />
© nerudol / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/polyphenole-bioaktive-substanzen/<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 4 2022 | GESunDSrAtGEBEr | MEDMIX 139
Knoblauch<br />
Allium sativum<br />
Knoblauch hilft effektiv <strong>gegen</strong> Erkältung. 2 rohe Knoblauchzehen<br />
am Tag können allgemein <strong>gegen</strong> grippale Infekte und verschiedene<br />
Viren wie auch Coronaviren helfen.<br />
© Volodymyr Plysiuk / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/knoblauch-<strong>gegen</strong>-erkaeltung-einsetzen/<br />
140 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | GESunDSrAtGEBEr |
Es gibt jede Menge<br />
Haus- und Volksmittel für<br />
verschiedene Symptome<br />
wie Schnupfen, Husten<br />
und andere Beschwerden<br />
durch grippale Infekte. Zu<br />
diesen Hausmitteln gehört<br />
auch das Kauen oder<br />
Zerquetschen von rohem<br />
Knoblauch. Auch das<br />
Übergießen mit Honig ist<br />
beliebt, bevor man den<br />
Knoblauch schluckt.<br />
Zwei tägliche roh<br />
verzehrte Knoblauch -<br />
zehen sollen jedenfalls<br />
<strong>gegen</strong> Erkältung und<br />
<strong>gegen</strong> Viren wirksam sein.<br />
Alte Hausmittel<br />
empfehlen auch Zwiebel<br />
gemeinsam mit Knoblauch<br />
<strong>gegen</strong> Erkältung<br />
oder auch mit Milch.<br />
In mehreren aktuellen<br />
Corona-Studien konnten<br />
Forscher zudem in silico<br />
zeigen, dass Knoblauch<br />
<strong>gegen</strong> die Coronavirus-<br />
Erkrankung Covid-19<br />
vorbeugend wirken<br />
könnte.<br />
Knoblauch ist ein sinnvolles<br />
<strong>gesund</strong>es nahrungsmittel,<br />
das auch<br />
<strong>gegen</strong> Grippe- und<br />
Coronaviren verschiedene Vorteile<br />
bietet. Das gilt vor allem für frischen,<br />
nicht erhitzten und bearbeiteten<br />
Knoblauch. Schließlich betonten unlängst<br />
Experten im britischen Fachjournal<br />
zu Ernährung, dass der<br />
Verzehr von funktionellen Lebensmitteln<br />
mit Zwiebeln und Knoblauch<br />
in verschiedenen Gesellschaften eine<br />
Schlüsselrolle bei der Senkung der<br />
Inzidenz von COVID-19 spielen<br />
könnte.<br />
Wobei organische Schwefelverbindungen<br />
(wie Allicin und Alliin) sowie<br />
Flavonoide (wie Quercetin) für die<br />
Immunsystem stärkenden Wirkungen<br />
des <strong>gesund</strong>en Gewürzes verantwortlich<br />
sein sollen.<br />
Die Wirkung von<br />
Knoblauch <strong>gegen</strong><br />
infektiöse Bronchitis-Viren<br />
Das funktionelle Lebensmittel und<br />
traditionelle Heilmittel Knoblauch<br />
setzt man seit der Antike zur Vorbeugung<br />
von Infektionskrankheiten ein.<br />
Vor allem seine Schwefelverbindungen<br />
sollen verschiedene Beschwerden<br />
von Virusinfektionen lindern.<br />
Der Knoblauch gilt als natürliches<br />
Mittel <strong>gegen</strong> Viren und Bakterien<br />
und kann auch <strong>gegen</strong> infektiöse<br />
Bronchitis-Viren wie das Coronavirus<br />
positive Wirkungen entfalten.<br />
In einer rezenten Studie untersuchte<br />
man beispielsweise erfolgreich die<br />
hemmende Wirkung von Extrakten<br />
aus Knoblauch auf ein bronchiales<br />
Coronavirus. Wobei es sich allerdings<br />
dabei nicht um das Coronavirus<br />
SArS-CoV-2 handelte.<br />
Vorbeugung von Covid-19<br />
und anderen <strong>Infektionen</strong><br />
Im Zusammenhang mit dem neuen<br />
Coronavirus SArS-CoV-2 lassen<br />
Analysen vermuten, dass der Verzehr<br />
von Knoblauch bei der Vorbeugung<br />
von Covid-19 und anderen <strong>Infektionen</strong><br />
mit Viren hilfreich sein könnte.<br />
Denn immer mehr Studien bestätigen<br />
in diesem Zusammenhang, dass<br />
die Wirkung von Knoblauch den<br />
Körper sehr gut <strong>gegen</strong> Viren und<br />
Bakterien unterstützen kann.<br />
Solche Ergebnisse bestätigen auch<br />
den großen Stellenwert von Knoblauch<br />
als wichtiges Lebensmittel in<br />
Zeiten von Grippe- und Coronaviren.<br />
unter dem Strich sollte man Knoblauch<br />
genießen, denn er schmeckt ja<br />
auch und schadet sicher nicht.<br />
Wichtiges Nahrungsmittel<br />
im Kampf <strong>gegen</strong> Viren und<br />
Bakterien<br />
Wichtige erfolgreiche Strategie <strong>gegen</strong><br />
Viren und Bakterien ist eine <strong>gesund</strong>e<br />
Ernährung. und in diesem Sinne ist<br />
der Knoblauch eines der wirksamsten<br />
natürlichen nahrungsmittel <strong>gegen</strong><br />
ein breites Spektrum dieser<br />
Krankheitserreger.<br />
rezente Forschungen haben übrigens<br />
auch das Potenzial von funktionellen<br />
Lebensmitteln <strong>gegen</strong> Post-<br />
COVID-19-Komplikationen mittels<br />
computergestützten Ansätzen untersucht.<br />
unter den hierzu sinnvollen<br />
funktionellen Lebensmitteln war<br />
ebenfalls der Knoblauch – neben<br />
Schwarzkümmel, Bockshornklee,<br />
Ingwer, Kurkuma, Bittermelone<br />
sowie Indischer Wassernabel.<br />
Knoblauch entfaltet eine für das<br />
Immunsystem stärkende (immunmodulatorische)<br />
Wirkung. Allium<br />
sativum hat zudem antimikrobielle<br />
und entzündungshemmende Wirkungen.<br />
Diese können den Körper<br />
auch <strong>gegen</strong> Bakterien und andere Erreger<br />
unterstützen. Außerdem bietet<br />
Allium sativum auch antimutagene<br />
und antitumorale Wirkungen. Sehr<br />
viele Forschungen konnten jedenfalls<br />
die antivirale Wirkung von<br />
Knoblauch nachweisen.<br />
Zwei Knoblauchzehen für<br />
die Gesundheit<br />
In einer kleinen klinischen Studie<br />
nahmen dementsprechend Studienteilnehmer<br />
zu einer Mahlzeit 5g rohen,<br />
zerdrückten Knoblauch ein. Das<br />
waren etwa zwei Knoblauchzehen.<br />
Dann nahmen ihnen Ärzte das Blut<br />
ab. Dabei zeigten die Gene der<br />
Knoblauch konsumenten bereits 3<br />
Stunden nach dem Essen eine signifikant<br />
höhere Aktivität.<br />
Was am Knoblauch toll ist<br />
Es scheint, dass bestimmte nähr -<br />
stoffe im Knoblauch damit etwas zu<br />
tun haben könnten. Dazu gehören<br />
das Vitamin C, Mineralien wie Selen,<br />
bestimmte Enzyme sowie schwefelhaltige<br />
Verbindungen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 141
Ingwer<br />
Zingiber officinale<br />
© Ozgur Senergin / shutterstock.com<br />
„Der Weg zur Gesundheit führt<br />
durch die Küche, nicht durch die<br />
Apotheke“, wusste schon einst<br />
Sebastian Kneipp.<br />
Dieses Zitat passt perfekt zur<br />
Wunderknolle Ingwer, einem<br />
wahren Allroundtalent, nicht nur<br />
als Gewürz, sondern auch als<br />
Heilpflanze.<br />
Die Wurzelknolle wird häufig bei<br />
der Behandlung von Erkrankungen<br />
eingesetzt, einschließlich<br />
Chemotherapie-assoziierten<br />
Magen-Darm-Beschwerden,<br />
morgendlicher Übelkeit,<br />
postoperativer Übelkeit und bei<br />
Reisekrankheit.<br />
Unter anderem kommt Ingwer<br />
auch als Ingwertee und auch<br />
Ingwerwasser zur Anwendung<br />
und soll seine <strong>gesund</strong>en Wirkung<br />
entfalten, um dem Körper beim<br />
Entgiften und auch bei<br />
Verdauungsbeschwerden zu<br />
unterstützen.<br />
https://medmix.at/ingwer-gewuerz-heilpflanze-wunderknolle/<br />
142 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2022 | GESunDSrAtGEBEr |
Ingwer<br />
bereichert<br />
nicht nur als<br />
Gewürz die<br />
Küche,<br />
sondern die<br />
Heilpflanze<br />
bringt auch als<br />
Ingwertee und<br />
Ingwerwasser<br />
verschiedene<br />
<strong>gesund</strong>e<br />
Wirkungen.<br />
Unter dem Strich ist der Ingwer<br />
ein typisches Gewürz der<br />
fernöstlichen Küche. Übrigens<br />
brennt seine Schärfe nicht im<br />
Mund. Beispielsweise im Unterschied<br />
zu Pfeffer. Aufgrund<br />
dessen ist es interessantes Gewürz<br />
in der heimischen Küche.<br />
Dementsprechend kann Ingwer<br />
Eintöpfe, Fleisch und Fisch<br />
sowie Obstsalat geschmacklich<br />
bereichern. Als Gewürz kommt<br />
der Wurzelstock zum Einsatz.<br />
Ingwer (Zingiber officinale)<br />
gehört zu der Familie der<br />
Ingwergewächse (Zingiberaceae).<br />
Der unterirdische<br />
Hauptspross der Ingwers wird als<br />
Küchengewürz oder Arzneidroge verwendet.<br />
Diese ausdauernde krautige<br />
Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von<br />
50 bis 150 cm. Direkt aus dem rhizom<br />
wird der Blütenstand (kann<br />
gelb, violett oder braun sein) gebildet,<br />
daraus entwickeln sich in weiterer<br />
Folge Kapselfrüchte. Der Geruch<br />
ist aromatisch, der Geschmack brennend<br />
scharf und würzig.<br />
Ingwer als Gewürz für die<br />
Küche mit Wirkung für die<br />
Gesundheit<br />
Ingwer wird schon seit 4.000 Jahren<br />
von den Menschen als Heilmittel<br />
verwendet, vermutlich stammt diese<br />
Knolle aus Indonesien, breitete sich<br />
dann über die Seehandelswege im<br />
ostasiatischen raum aus und gelang<br />
schließlich mit Alexander dem<br />
Großen (etwa 300 vor Christus) nach<br />
Europa. Im Mittelalter wurde der<br />
Ingwer hauptsächlich von den<br />
Mönchen verwendet. Vor allem wegen<br />
seiner heilenden und lindernden<br />
Wirkung bei zahlreichen<br />
Krankheiten ist Ingwer heutzutage<br />
sehr beliebt.<br />
Gesundheitliche Wirkung<br />
von Ingwer<br />
Ingwer enthält bioaktive Verbindungen<br />
mit verschiedenen <strong>gesund</strong>heitlichen<br />
Vorteilen. Gingerol ist die pharmakologisch<br />
aktivste Verbindung.<br />
Das Gewürz und Heilmittel aus dem<br />
tropischen raum enthält weiters<br />
ätherische Öle, Harz sowie Harzsäuren.<br />
Außerdem ist Ingwer reich an<br />
Vitamin C und enthält ebenso Magnesium,<br />
Eisen, Kalzium, Kalium,<br />
natrium sowie Phosphor.<br />
Das rhizom wirkt antibakteriell und<br />
trägt zu einer <strong>gesund</strong>en Darmflora<br />
bei. Obendrein wirkt sie antiemetisch,<br />
das heißt, sie schützt vor Erbrechen.<br />
Das ist auch der Grund,<br />
warum Ingwer <strong>gegen</strong> reiseübelkeit<br />
verwendet wird.<br />
Des Weiteren sind die in der Wunderknolle<br />
enthaltenen Scharfstoffe<br />
für die Anregung der Durchblutung<br />
und des Kreislaufs verantwortlich.<br />
Auch als Cholesterinsenker wird Ingwer<br />
verwendet. nicht zu vergessen<br />
wäre, dass Ingwer die Verdauung<br />
fördert durch Steigerung der Speichel-,<br />
Magensaft- und Gallenbildung.<br />
In einer aktuellen Studie untersuchten<br />
Forscher die Verwendung von<br />
Extrakt aus Ingwer mit Gingerol. Dabei<br />
beleuchteten sie die tumorhemmenden<br />
und oxidativen sowie entzündlichen<br />
Prozesse im Zusammenhang<br />
mit Krebs. tatsächlich legten<br />
die Ergebnisse nahe, dass der Extrakt<br />
aus Ingwer relevante antiproliferative,<br />
antitumorale, invasive sowie<br />
entzündungshemmende Wirkungen<br />
entfaltet.<br />
Ingwertee<br />
um einen Ingwertee herzustellen,<br />
übergießt man einen Esslöffel frischer<br />
und geschälter Wurzelstücke<br />
Ingwer mit 200 Milliliter kochend<br />
heißem Wasser und lässt den Ingwertee<br />
zugedeckt 10 Minuten ziehen.<br />
Dann seiht man ihn ab. Sehr gut<br />
kann man den Ingwertee auch mit<br />
frischem Zitronensaft oder echtem<br />
Bienenhonig verfeinern. Man trinkt<br />
den Ingwertee vor allem bei Übelkeit,<br />
Erkältungen, Blähungen sowie<br />
bei Magenbeschwerden.<br />
Ingwerwasser<br />
Das Ingwerwasser ist <strong>gesund</strong>es Getränk,<br />
das man schnell und einfach<br />
zubereiten kann. Man wascht dazu<br />
ein etwa 15g großes, frisches Stück<br />
und schält es. Anschließend schneidet<br />
man den Ingwer in dünne Scheiben.<br />
In einer Kanne überbrüht man diese<br />
Stücke dann mit kochend heißem<br />
Wasser. Schließlich lässt man das<br />
Gemisch 5 bis 10 Minuten ziehen.<br />
Von diesem Ingwerwasser sollte man<br />
3 tassen täglich trinken. Denn es<br />
stärkt das Immunsystem und regt<br />
den Stoffwechsel an. Außerdem hilft<br />
das Ingwerwasser bei Verdauungsbeschwerden<br />
sowie bei Erkältungen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 143
Koriander<br />
Coriandrum sativum<br />
Das schmackhafte Gewürz Koriander bietet<br />
einige sehr positive Wirkungen für unsere<br />
Gesundheit.<br />
© ElenVik / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/koriander-<strong>gesund</strong>heitliche-vorteile-und-naehrwertangaben/<br />
Der Name „Koriander“ hat<br />
übrigens im griechischen Wort<br />
„koris“ – Wanze – seinen Ursprung.<br />
Wobei das vermutlich vom<br />
wanzenähnlichen, aufdringlichen<br />
Geruch von frischer Pflanzenteilen<br />
wie Blätter und unreifen Früchten<br />
kommt. Hierzu nehmen auch die<br />
wenig schmeichelhaften<br />
deutschen Bezeichnungen<br />
Wanzendill, Wanzenkraut sowie<br />
Wanzenkümmel darauf Bezug. Die<br />
optische Ähnlichkeit zu Petersilie<br />
führte überdies zu Bezeichnungen<br />
wie indische beziehungsweise<br />
chinesische Petersilie. Hierzulande<br />
begegnet man schließlich mitunter<br />
auch dem spanischen Namen<br />
„cilantro“.<br />
144 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2022 | GESunDSrAtGEBEr |
Koriander ist vor allem<br />
die Bezeichnung für<br />
die die getrockneten<br />
Samen der Koriander-<br />
Pflanze. Die Samenkörner sehen aus<br />
wie kleine Kugeln, die häufig zu Pulver<br />
gemahlen werden. Dieses verwendet<br />
man dann in der Küche zum<br />
Würzen von Speisen. Das Gewürz ist<br />
übrigens am häufigsten in der indischen<br />
Küche zu finden. Allerdings<br />
passt es aber auch zu vielen anderen<br />
Gerichten. Dementsprechend vom<br />
Salat-Dressing bis zur Marinade zum<br />
Grillen. Die nachstehenden Erkenntnisse<br />
zur Ernährung mit Koriander<br />
zeigt jedenfalls den möglichen nutzen<br />
seiner <strong>gesund</strong>heitlichen Wirkung.<br />
Weiter bieten wir Vorschläge,<br />
wie man mehr Koriander in die Ernährung<br />
integrieren kann. Schließlich<br />
werden auch mögliche <strong>gesund</strong>heitlichen<br />
risiken beleuchtet.<br />
Inhaltsstoffe von<br />
Koriander<br />
Verschiedene Inhaltsstoffe von Koriander<br />
sind für die <strong>gesund</strong>heitliche<br />
Wirkung des beliebten asiatischen<br />
Gewürzes verantwortlich. Zwei Esslöffel<br />
gemahlener Samen von Koriander<br />
enthalten 30 Kalorien, 1,2<br />
Gramm Proteine, 1,8 Gramm Fett<br />
und 5,6 Gramm Kohlenhydrate (davon<br />
4 Gramm Ballaststoffe und 0<br />
Gramm Zucker). Diese 2 Esslöffel<br />
liefern 68% der täglichen Vitamin-K-<br />
Anforderungen, 10% Eisen, 8% Kalzium,<br />
und 4% Vitamin C.<br />
Gesundheitliche Wirkung<br />
von Koriander <strong>gegen</strong><br />
Krebs<br />
Eine Studie im American Journal of<br />
Clinical nutrition wies nach, dass<br />
herkömmliche Gewürze – darunter<br />
auch Koriander – die Bildung von<br />
heterozyklischen Aminen (HCA) im<br />
Fleisch während des Kochens hemmen<br />
kann. HCAs bilden sich wenn<br />
das Fleisch bei hohen temperaturen<br />
gekocht oder gebraten wird. Der vermehrte<br />
Konsum von Lebensmitteln,<br />
die HCAs enthalten, wird mit einem<br />
höheren Krebsrisiko assoziiert. Die<br />
<strong>gesund</strong>heitliche Wirkung von Koriander<br />
<strong>gegen</strong> Krebs wurde in einer<br />
anderen Studie (veröffentlicht im<br />
Journal of Food Science) nachgewiesen:<br />
fünf asiatische Gewürzen, darunter<br />
Koriander, wurden bei der<br />
Fleischzubereitung verwendet. Die<br />
Fleischspeisen, die mit diesen Gewürzen<br />
zubereitet wurden, hatten einen<br />
signifikant geringeren HCA-Level.<br />
Karotinoide in Koriander<br />
Karotinoide können als radikalenfänger<br />
– Antioxidantien – das risiko<br />
von zahlreichen Erkrankungen, darunter<br />
mehrere Krebsarten und Augenerkrankungen,<br />
mindern. Eine<br />
Studie (veröffentlicht im Plant Foods<br />
for Human nutrition) zeigte auf,<br />
dass Basilikum und Koriander den<br />
höchsten Karotinoide-Anteil von beta-Karotin<br />
und beta-Cryptoxanthin<br />
sowie Lutein und Zeaxanthin enthalten.<br />
Alle diese Karotinoide sind für<br />
ihre antioxidative Wirkung bekannt.<br />
Wie man mehr Koriander<br />
mit seiner <strong>gesund</strong>heitliche<br />
Wirkung in die Ernährung<br />
integrieren kann<br />
Koriander kann man als Suppen -<br />
gewürz verwenden. Es schmeckt<br />
besonders gut mit Karotten.<br />
Das Gewürz hat ein vielschichtiges<br />
Geschmacksprofil und kann daher<br />
bei vielen rezepten verwendet<br />
werden. Er passt zu vielen Gerichten<br />
– vom Salat-Dressing über Saucen<br />
bis zur Grillmarinade und sogar zu<br />
Süßspeisen.<br />
Ganze Koriandersamen können übrigens<br />
in luftdichten Behältern für 1<br />
bis 2 Jahre und gemahlener Koriandersamen<br />
in luftdichten Behältern<br />
für 6 Monate gelagert werden.<br />
Potenzielle Gesundheits -<br />
risiken der Wirkung von<br />
Koriander<br />
unter dem Strich sind Salmonellen<br />
ein potenzielles Gesundheitsrisiko<br />
beim Verzehr von Koriander. Dementsprechend<br />
brachte eine Studie<br />
mit mehr als 20.000 Lebensmittellieferungen<br />
Hinweise. 15% der Importe<br />
waren mit Salmonellen kontaminiert<br />
. Bei den Endkunden ist allerdings<br />
das risiko aber geringer.<br />
Denn das Erwärmen der nahrungsmittel<br />
für mindestens 10 Minuten<br />
auf mehr als 70° C tötet die Bakterien<br />
wie Salmonellen ab.<br />
Zudem kann der Koriander auch ein<br />
Allergen sein. Wobei das oft schwer<br />
zu erkennen ist, da der Koriander in<br />
Kombination mit Gewürzen verwendet<br />
wird. Laut Ernährungsberater<br />
gehört jedenfalls der Koriander zu<br />
der Gewürzfamilie, die Gewürze wie<br />
Kümmel, Fenchel, sowie Sellerie umfasst.<br />
In diesem Sinne konnte man in<br />
den letzten Jahren bei allen allergische<br />
reaktionen zeigen.<br />
Tipps zu Koriander<br />
Sehr gut eignet sich Koriander jedenfalls<br />
für eine Mischkultur mit anderen<br />
Kräutern und Gemüsepflanzen.<br />
und zwar insbesondere mit Kohlgewächsen.<br />
Denn der intensive Geruch<br />
vertreibt Schädlinge wie Läuse oder<br />
Kohlweißlinge. Zudem lockt er nützliche<br />
Insekten wie Bienen an.<br />
– Koriander zu Gewürzmischungen<br />
(Curry oder Grillgewürz) geben<br />
– Machen Sie ihr eigenes Dressing<br />
mit einem teil Öl, einem teil Essig<br />
und Gewürzen,<br />
– verfeinern Sie damit Ihre Fertigmarinaden<br />
durch Zugabe.<br />
– im Garten eignet sich Koriander<br />
als Mischkultur mit anderen Kräutern<br />
und Gemüsepflanzen. und<br />
zwar insbesondere mit Kohl -<br />
gewächsen. Denn der intensive<br />
Geruch vertreibt Schädlinge wie<br />
Läuse oder Kohlweißlinge. Zudem<br />
lockt er nützliche Insekten wie<br />
Bienen an.<br />
Spannende Rezepte<br />
Super-Gewürz Quinoa mit Koriander,<br />
Erbsen und Cashew-Kernen<br />
Karotten, tahini, Koriander und<br />
Kichererbsensuppe<br />
Sommersalat mit Avocado und<br />
Koriander<br />
Birnen, Koriander und<br />
Limettensorbet.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 145
Majoran<br />
Origanum majorana<br />
Majoran entfaltet auch Wirkung <strong>gegen</strong> Viren und<br />
Bakterien und hilft, Schleim zu lösen. Zudem eignet<br />
sich Majoran hervorragend für eine Inhalation bei<br />
Erkältung, Grippe sowie bei verstopften oder<br />
entzündeten Atemwegen.<br />
© Madeleine Steinbach / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/majoran-wirkung-aphrodisiakum/<br />
146 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Majoranwein in der Antike<br />
als Aphrodisiakum<br />
Das beliebte Gewürz Majoran<br />
stammt ursprünglich aus Kleinasien<br />
oder Zypern. Schon bei den römern<br />
war es bereits ein beliebtes Küchengewürz.<br />
In der Antike mochte man<br />
auch den Majoranwein. Dieser genoss<br />
den ruf als potenzförderndes<br />
Mittel. Majoran war neben thymian<br />
und rosmarin der Liebesgöttin<br />
Aphrodite geweiht.<br />
Ab dem späten Mittelalter war das<br />
Kraut dann sehr präsent in den<br />
Klostergärten Mitteleuropas.<br />
nördlich der Alpen konnte sich der<br />
Majoran nie einbürgern, es war und<br />
ist nach wie vor schlichtweg zu kalt.<br />
Heutzutage wird der Majoran in<br />
unseren Gärten nur als einjährige<br />
Pflanze genutzt, während er in<br />
wärmeren Ländern mehrjährig und<br />
um einiges aromatischer ist. Im<br />
Grunde genommen setzt gute Qualität<br />
ein ziemlich warmes und mediterranes<br />
Klima voraus.<br />
Die wichtigsten Anbauländer sind<br />
heute Frankreich, Italien, Spanien<br />
und Ägypten.<br />
Bereits Hildegard von<br />
Bingen hat die Wirkung<br />
von Majoran geschätzt.<br />
Das Kraut hebt<br />
Stimmung, steigert das Wohl -<br />
befinden, entspannt und hilft als<br />
Aphrodisiakum.<br />
Jedenfalls ist die Mittelmeer-Diät<br />
sehr <strong>gesund</strong>. Verschiedene Studien<br />
weisen auf ihre <strong>gesund</strong>heitsfördernde<br />
Wirkungen hin. Es treten seltener<br />
Herzerkrankungen, Bluthochdruck<br />
und Schlaganfälle sowie Prädiabetes<br />
und typ-2-Diabetes auf. Außerdem<br />
vermutet man Vorteile bei Krebs,<br />
Alzheimer, Übergewicht sowie auch<br />
Depressionen. Welche Elemente der<br />
Mittelmeerkost nun dafür ausschlaggebend<br />
sind, wird noch diskutiert.<br />
Eine Studie belegt auf alle Fälle, dass<br />
Majoran eine große rolle bei der <strong>gesund</strong>heitsfördernden<br />
Wirkung dieser<br />
Kost spielt. Majoran unterstützt uns<br />
in hektischen Zeiten <strong>gegen</strong> Stress<br />
und Verspannungen und verbessert<br />
unsere Stimmung. Das Kräutlein<br />
Wohlgemut, wie es Hildegard von<br />
Bingen benannte, soll aber auch gewisse<br />
erotische reize verstärken. Seit<br />
langem schätzen die Menschen<br />
deswegen den Majoran auch wegen<br />
seiner anregenden Wirkung als<br />
Aphrodisiakum.<br />
Ein Vertreter der<br />
Lippenblütler<br />
Der Majoran (Origanum majorana)<br />
gehört zur Familie der Lippenblütler.<br />
Die krautige Pflanze wächst als Halbstrauch.<br />
Andere volkstümliche namen<br />
sind Kuchelkraut, Wurstkraut,<br />
Kuttelkraut oder auch Kranzkraut.<br />
Er wird etwa 80 Zentimeter hoch,<br />
die Pflanzenteile sind häufig grau<br />
behaart. Das Kraut blüht von Juni<br />
bis September, weiße Lippenblüten<br />
erscheinen. Majoran ist sehr aromatisch-<br />
süß und wohlriechend, dies ist<br />
auf den hohen Anteil ätherischer Öle<br />
zurückzuführen. Die Ernte soll vor der<br />
Blüte erfolgen.<br />
Frisch oder getrocknet verwendet<br />
man das Kraut zum Würzen von<br />
Kartoffelgerichten, Suppen, Soßen,<br />
Würste und Hülsenfrüchte.<br />
Majoran und vor allem<br />
auch das Majoranöl<br />
punkten mit effektiven<br />
Inhaltsstoffen<br />
neben ätherischen Ölen enthält das<br />
beliebte Gewürzkraut Flavonoide,<br />
Gerbstoffe, Bitterstoffe, Glykoside,<br />
rosmarinsäure und Ascorbinsäure.<br />
Je wärmer die Pflanze steht, desto<br />
mehr ätherisches Majoranöl kann<br />
die Pflanze enthalten. Dies variiert<br />
von 0,7 bis 3,5 Prozent. Außerdem<br />
hängt der Gehalt an ätherischem<br />
Majoranöl stark vom Boden, Klima<br />
und Jahreszeit ab. Durch Destillation<br />
erhält man das dünnflüssige,<br />
hellgelbe Majoranöl, welches<br />
hauptsächlich aus terpinenen<br />
besteht.<br />
Vielfältige <strong>gesund</strong>heitliche<br />
Wirkung und Anwendungen<br />
von Majoran<br />
In der Volksmedizin verwendet man<br />
Majoran bei Magen-, Darm- und<br />
Gallenbeschwerden, zudem leistet es<br />
gute Dienste bei Durchfallerkrankungen,<br />
Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden<br />
und Blähungen.<br />
Es enthält aber auch die Inhaltsstoffe<br />
Arbutin und Hydrochinon in geringen<br />
Konzentrationen, deshalb sollte<br />
das Kraut bei Kindern, Schwangeren<br />
und Stillenden nicht innerlich eingenommen<br />
werden.<br />
Die altbekannte Majoransalbe kann<br />
man äußerlich anwenden. Bei<br />
Schnupfen, nervenschmerzen, Wunden,<br />
Verrenkungen, Geschwüren.<br />
Besonders bei nervenschwäche und<br />
Schlafstörungen kann ein Bad mit<br />
Majoran Wunder bewirken.<br />
Auch bei Kopf- oder Zahnschmerzen<br />
ist eine Anwendung sinnvoll.<br />
Anwendung bei Erkältung<br />
und Husten<br />
Auch eine beginnende Erkältung<br />
kann man mit Majoran-tee<br />
bekämpfen. Majoran-tee wirkt zudem<br />
als Hustenlöser, ein Fußbad mit<br />
Majoran hilft bei schweren und müden<br />
Beinen.<br />
Auch die Majoran salbe kann man<br />
äußerlich bei Schnupfen einsetzen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 147
Wilder Dost, Oregano<br />
Origanum vulgare<br />
Wilder Dost – der wilde Oregano – ist nicht fürs Würzen in der<br />
Küche sondern auch für seine Heilwirkung bekannt.<br />
https://medmix.at/wilder-dost-wirkung-oregano/<br />
© catalina.m / shutterstock.com<br />
148 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> SEPt2022 | GESunDSrAtGEBEr |
Wilder Dost – die wilde<br />
Form von Oregano –<br />
ist mehr als nur ein<br />
Pizzagewürz, denn<br />
das beliebte Kraut überzeugt auch<br />
mit seiner Heilwirkung.<br />
Jetzt blüht Wilder Dost fast überall<br />
und wird gerne von den Bienen, den<br />
Hummeln und anderen Insekten besucht.<br />
Denn die tierchen lieben ihn.<br />
Aber auch vor allem die Menschen<br />
Oregano – Wilder<br />
Dost – in der<br />
Mittelmeer-Küche<br />
mit der typischen<br />
geschmacklichen<br />
Wirkung<br />
In der heimischen Küche<br />
spielt der Oregano eine<br />
eher untergeordnete<br />
Rolle.<br />
In der italienischen, der<br />
griechischen sowie der<br />
spanischen Küche ist<br />
wilder Oregano allerdings<br />
ein sehr wichtiges<br />
Gewürz.<br />
Im Grunde genommen<br />
kommt der Oregano in<br />
der Küche des gesamten<br />
Mittelmeerraum vor.<br />
Allerdings ist das besonders<br />
auch in der Türkei<br />
der Fall. Jedenfalls passt<br />
der Oregano sehr gut zu<br />
Omeletts, italienischen<br />
Soßen, Tomatengerichten,<br />
Lamm sowie<br />
Gemüseaufläufen.<br />
der Mittelmeerländer schätzen ihn in<br />
ihren Gerichten. Wenn auch die<br />
„Gartenversion“ Oregano. Wenngleich<br />
Oregano untrennbar mit Italien<br />
und Pizza verbunden ist, kommt<br />
er eigentlich noch häufiger in der<br />
türkei auf den teller. Denn Wilder<br />
Dost wird mit seinem typischen Geschmack<br />
auch von den türken sehr<br />
geliebt, obwohl sie auch von der<br />
Heilwirkung des Krauts sehr überzeugt<br />
sind. Von dort aus exportiert<br />
man jedenfalls jährlich etwa 20 tonnen.<br />
Wobei stolze 1.000 tonnen die<br />
türken selbst verbrauchen.<br />
Steckbrief Wilder Dost<br />
(der wilde Oregano)<br />
Wilder Dost als die wilde Version des<br />
Oreganos eignet sich zum Würzen<br />
von Pizza, tomatensauce und Co.<br />
Dabei gehört der lateinisch bezeichnete<br />
Origanum vulgare zu den Lippenblütlern<br />
(Lamiaceae). Im Grunde<br />
genommen ist der ausgeprägte herb<br />
aromatische Duft und der Geschmack<br />
sehr charakteristisch.<br />
Weiter sind die namen wie Wilder<br />
Majoran, Berghopfen, Bergminze,<br />
Lungenkraut, Frauendost sowie auch<br />
Wohlgemut bekannt für den Dost.<br />
Wobei die ausdauernde Pflanze vierkantige<br />
Stängel und eiförmige Blätter<br />
besitzt. Übrigens sind die Blätter<br />
weich behaart und spitz.<br />
Die fast kugelförmig wirkende Blütenrispe<br />
erscheint jedenfalls prächtig<br />
von Juni bis September mit vielen<br />
weiß-rosa Lippenblüten in purpurfarbenen<br />
Kelchen.<br />
Als Würzmittel ist Oregano mindestens<br />
seit 300 bis 400 Jahren in Gebrauch.<br />
römische Quellen sind nicht<br />
ganz eindeutig, wohl aber eine Quelle<br />
aus dem 17. Jahrhundert: ein Basler<br />
rezept in dem Orgeano als Zutat<br />
zu Pfannkuchen erwähnt wird. Ansonsten<br />
wird Oregano bis ins 20.<br />
Jahrhundert in botanischen Büchern<br />
als Heil- und Zauberpflanze erwähnt.<br />
Heimische Superfood<br />
unter dem Strich bringt der Wilde<br />
Dost mit seinen Inhaltsstoffe eine<br />
starke antioxidative Wirkung. Verantwortlich<br />
für diese Wirkung ist der<br />
hohe Gehalt an rosmarinsäuren.<br />
Dies fängt freie radikale ab und<br />
schützt so die Zellen unseres<br />
Körpers.<br />
Doch das ist längst nicht alles. Denn<br />
Wilder Dost kann innerliche und<br />
äußerliche Entzündungen im Zaum<br />
halten und zählt außerdem mit<br />
seiner Wirkung zu den natürlichen<br />
Antibiotika. Auch Pilze und Bakterien<br />
weichen seinen ätherischen<br />
Ölen. Zudem kurbeln vorhandene<br />
Bitterstoffe das Verdauungssystem<br />
an und regulieren den Appetit.<br />
Zudem untersuchte man ätherische<br />
Öle aus Origanum heracleoticum<br />
und Origanum majorana durchaus<br />
vielversprechend als Ersatz für traditionelle<br />
Pestizide und Herbizide ein.<br />
Beide ätherische Öle zeigen vielversprechende<br />
antimikrobielle und antimykotische<br />
Aktivitäten in vitro <strong>gegen</strong><br />
alle getesteten Mikroorganismen.<br />
Traditionelle Verwendung<br />
der Heilwirkung des<br />
Allround-Genies Wilder<br />
Dost, Oregano<br />
Man schätzt den Dost in Form von<br />
tee des frischen oder getrockneten<br />
Krauts bei Magen-Darm-Beschwerden<br />
wie Blähungen, Krämpfen,<br />
Durchfall sowie Koliken. Zudem<br />
kann er bei Husten, Menstruationsschmerzen,<br />
Harnverhaltung, Schlaflosigkeit,<br />
Herzklopfen, Bindehautentzündung<br />
sowie nervenschwäche<br />
die Behandlung unterstützen.<br />
Schließlich kann Wilder Dost auch<br />
bei Verstauchungen und Verrenkungen,<br />
aber auch Prellungen helfen. Er<br />
ist also ein echtes Allround-Genie!<br />
Die heilenden Eigenschaften beruhen<br />
auf die antiseptischen Wirkung<br />
des thymols. Außerdem auf den<br />
schmerzstillenden und gleichzeitig<br />
stimulierenden Einfluss auf das nervensystem.<br />
Auch Inhalationen haben<br />
sich bewährt bei chronischem<br />
Schnupfen sowie auch bei asthmatischem<br />
Verkrampfungen. Schließlich<br />
bringt Wilder Dost in Bädern eine<br />
lindernde Wirkung bei juckenden<br />
Ekzemen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 149
Zitrone<br />
Citrus limon<br />
Die Zitrone bereichert unsere Ernährung und<br />
bietet mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt und<br />
anderen Inhaltsstoffen viele positive <strong>gesund</strong>e<br />
Wirkungen.<br />
https://medmix.at/zitrone-vitamin-c-ballaststoffen/<br />
150 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Die Zitrone stammt ursprünglich<br />
aus Indien<br />
und gelangte über die<br />
Handelswege nach<br />
Persien und Arabien. Zudem war sie<br />
schon vor Beginn unserer Zeitrechnung<br />
im chinesischen Kaiserreich<br />
bekannt. Die Seefahrer schätzten die<br />
Zitrone sehr und verwendeten die<br />
Frucht, um Skorbut, der bekannten<br />
Vitamin C Mangelerkrankung, vorzubeugen.<br />
Zu uns kam die Zitrone<br />
schließlich durch Kreuzfahrer. Sie<br />
brachten sie aus Palästina mit. Erst<br />
1766 erhielt diese Frucht ihren<br />
namen.<br />
Erkältung, grippale Infekte<br />
und Covid 19<br />
Heutzutage schätzt man die Wirkung<br />
der Zitrone mit ihrem hohen Gehalt<br />
an Vitamin C vor allem auch <strong>gegen</strong><br />
<strong>Infektionen</strong> wie Erkältung, grippale<br />
Infekte und sogar der Coronavirus-<br />
Erkrankung Covid 19.<br />
Die Zitrone botanisch<br />
betrachtet<br />
Die etwa faustgroße Frucht des<br />
Zitronenbaumes wächst auf einem<br />
kleinen bis mittelgroßen, immergrünen<br />
Baum und zählt zu der Pflanzenfamilie<br />
der rautengewächse sowie<br />
zur Gattung der Zitruspflanzen.<br />
Blütezeit ist das zeitige Frühjahr<br />
oder der Sommer, somit reifen die<br />
Frucht im Herbst oder Frühwinter.<br />
Die Schale der Frucht, aber auch die<br />
Blätter besitzen zahlreiche Öldrüsen,<br />
die einen aromatischen Duft<br />
verströmen.<br />
Verwendung und Wirkung<br />
von Zitronen<br />
Im Grunde genommen dienen uns<br />
die Zitronen vor allem als nahrungsmittel.<br />
Allerdings kann man den<br />
Baum auch als Zierpflanze verwenden.<br />
neben dem Saft verwendet man<br />
die abgeriebene Schale in der Küche<br />
als Zutat und beim Backen. Beim<br />
transport wird die Schale mit einer<br />
wachsartigen Schicht überzogen und<br />
mit Konservierungsmittel besprüht.<br />
Daher ist die Schale nur bei unbehandelten<br />
Zitronen zum Verzehr geeignet.<br />
Die Verfügbarkeit der Frucht das<br />
ganze Jahr über sowie die Menge an<br />
enthaltenen Vitaminen, vor allem<br />
Vitamin C, macht die Zitrone so bedeutungsvoll.<br />
Direkt unter der Schale,<br />
im weißen Fruchtfleisch und in<br />
den Zwischenhäuten befinden sich<br />
Mengen an Bio-Flavonoide, die für<br />
unseren Körper als radikalfänger<br />
fungieren. Solche werden heutzutage<br />
für Krebs und Herzinfarkt verantwortlich<br />
gemacht.<br />
Wegen ihres Vitamin-C-Gehalts helfen<br />
uns Zitronen auch <strong>gegen</strong><br />
<strong>Infektionen</strong>.<br />
Seit langem kennt man die positiven<br />
Wirkungen von Vitamin C im<br />
Zusammenhang mit Erkältungen,<br />
Grippe sowie Lungenentzündungen.<br />
Dementsprechend ist der Konsum<br />
von Zitronen auch in Zeiten der<br />
Corona-Pandemie ein sehr<br />
empfehlenswertes nahrungsmittel.<br />
Das Quercetin reduziert die Ausschüttung<br />
der Histamine. Das ist vor<br />
allem auch für Allergiker und<br />
Asthmatiker interessant. Man vermutet<br />
auch eine vorbeugende Wirkung<br />
<strong>gegen</strong> grauen Star, auch der<br />
Augeninnendruck bei grünem Star<br />
wird vermindert. Weiters stärkt das<br />
Zitruspektin die Bauchspeicheldrüse.<br />
Der Inhaltsstoff Limonen ist wichtig<br />
für die Aktivierung der Entgiftungsenzyme.<br />
Damit soll man unter anderem<br />
der Entstehung von Darmkrebs<br />
vorbeugen können. Außerdem<br />
werden hohe Blutfettwerte günstig<br />
beeinflusst.<br />
Immer fein und <strong>gesund</strong>:<br />
eine heiße Zitrone.<br />
Die klassische Wirkung<br />
der Zitrone und Vitamin C<br />
zur Anwendung<br />
traditionell hilft die Zitrone mit ihrem<br />
hohen Vitamin C-Gehalt <strong>gegen</strong><br />
rheumatismus, Gicht sowie Arthritis.<br />
Außerdem vermindern die Inhaltsstoffe<br />
die Gefahr von Blutgerinnseln<br />
in den Beinen und der Lunge<br />
nach Operationen. Schließlich<br />
stärken sie auch die Wand der Blutgefäße.<br />
Erwähnenswert ist auch der<br />
Schutz der Leber vor Fetteinlagerungen<br />
nach Alkoholmissbrauch. Im<br />
Winter kann eine Inhalation mit<br />
Zitronen den Bakterien den Garaus<br />
machen. Denn vor allem das Vitamin<br />
C soll auch <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> helfen.<br />
Weiter zählt die Zitrone zu den besten<br />
Hautpflegemitteln überhaupt. Denn<br />
sie verfeinert das Hautbild und verringert<br />
die Falten. Dementsprechend<br />
lässt sich mit den getrockneten<br />
Schalen ein gutes Peeling machen.<br />
Übrigens verwendete man früher<br />
den Zitronensaft vereinzelt sogar als<br />
Verhütungsmittel.<br />
Mit den Schalen der<br />
Zitrone das Risiko für ein<br />
Plattenepithelkarzinom<br />
der Haut verringern<br />
Die äußerliche Anwendung von Zitrus -<br />
schalen scheint das risiko für ein<br />
Plattenepithelkarzinoms der Haut zu<br />
verringern. Es scheint ein schützender<br />
Effekt in Bezug auf das Plattenepithelkarzinom<br />
zu bestehen. Außerdem<br />
haben sich Zitronen in Studien<br />
zu Brust- und Darmkrebs als wirksam<br />
erwiesen.<br />
© Julia700702 / shutterstock.com<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 151
Kurkuma<br />
Curcuma longa L.<br />
Kurkuma und sein wichtiger Inhalsstoff Curcumin entfalten eine gute<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> verschiedene Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten.<br />
© Wealthylady / shutterstock.com<br />
Der orange-gelbe natürliche<br />
Farbstoff Curcumin ist<br />
wichtiger Bestandteil der<br />
Kurkuma-Pflanze, die man<br />
gemahlen als Gewürz<br />
verwendet. Außerdem ist<br />
Kurkuma ein wesentlicher<br />
Bestandteil des<br />
Currypulvers.<br />
https://medmix.at/heilwirkung-von-kurkuma-<strong>gegen</strong>-krebs/<br />
152 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Die Wirkung von Curcumin<br />
wird seit langer<br />
Zeit in der indischen<br />
Medizin eingesetzt.<br />
Kurkuma (Curcuma longa L.<br />
aus der Familie Zingiberaceae) und<br />
seine polyphenolische Verbindung<br />
Curcumin hat die Forschung vieler<br />
antimikrobiellen untersuchungen<br />
unterzogen. Auch aufgrund umfangreicher<br />
traditioneller Anwendungen<br />
und Erfahrungen sowie geringer<br />
nebenwirkungen.<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien,<br />
Viren, Pilze und Parasiten<br />
Die antimikrobiellen Aktivitäten von<br />
Curcumin sollen den Organismus <strong>gegen</strong><br />
verschiedene Bakterien, Viren,<br />
Pilze und Parasiten unterstützen.<br />
Denn vielversprechenden Ergebnisse<br />
zur Wirkung <strong>gegen</strong> verschiedene<br />
Krankheitserreger machten<br />
Curcumin auch zu einem guten<br />
Mittel, um die hemmende Wirkung<br />
anderer antimikrobieller Wirkstoffe<br />
durch Synergismus zu verstärken.<br />
Damit konnte man die<br />
antimikrobielle Wirkung von<br />
Curcumin erhöhen.<br />
Im Kampf <strong>gegen</strong> Viren<br />
Der Mangel an wirksamen Möglichkeiten<br />
zur Behandlung für die meisten<br />
Viruserkrankungen erfordern<br />
die Suche nach neuen wirksamen<br />
antiviralen Verbindungen. Problematisch<br />
ist auch das Auftreten von<br />
resistenzen <strong>gegen</strong> antivirale<br />
Medikamente und die hohen Kosten<br />
einiger antiviraler therapien.<br />
Darüber hinaus sind die bestehenden<br />
therapien <strong>gegen</strong> Viren nicht immer<br />
gut verträglich oder ausreichend<br />
wirksam und zufriedenstellend.<br />
Daher wird der zunehmende Bedarf<br />
an antiviralen Substanzen stärker<br />
hervorgehoben.<br />
Studien konnten dazu zeigen, dass<br />
Curcumin als pflanzliches Derivat<br />
ein breites Spektrum an antiviraler<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> verschiedene Viren<br />
entfaltet.<br />
Curcumin als Bestandteil<br />
der Kurkuma-Pflanze<br />
Curcumin ist ein orange-gelbe natürlicher<br />
Farbstoff, der ein wichtiger<br />
Bestandteil der Kurkuma-Pflanze.<br />
Dem Curcumin hat man vor allem<br />
bei <strong>Infektionen</strong> von Viren, Bakterien<br />
und Pilzen sowie bei bei einigen<br />
rheumatischen Erkrankungen eine<br />
positive Wirkung auf die Gesundheit<br />
zugesprochen.<br />
Weitere Anwendungen<br />
Beispielsweise konnten die Wissenschaftler<br />
in einer Metaanalyse zeigen,<br />
dass die Curcumin-Gabe bei Arthrose-Patienten<br />
die Schmerzen verringern<br />
kann. Außerdem kann es die<br />
Beweglichkeit verbessern.<br />
Weiter gibt es Hinweise darauf, dass<br />
Curcumin bei rheumatoider Arthritis<br />
entzündungshemmend wirken kann.<br />
Aufgrund der Ähnlichkeit der Erkrankungen<br />
untersuchte die Forschung<br />
in den letzten Jahren immer<br />
wieder, ob die Gabe von Curcumin<br />
bei entzündlichen Darmerkrankungen<br />
wie Colitis ulcerosa und Morbus<br />
Crohn die betroffenen Patienten<br />
ebenfalls als begleitende therapie<br />
unterstützen kann.<br />
Denn hier liegen ebenfalls chronische<br />
Entzündungen vor.<br />
Zudem scheint die Anwendung von<br />
Curcumin auch <strong>gegen</strong> Krebs in vielen<br />
positive Wirkung zu entfalten. Daher<br />
kann das Gewürz Kurkuma jede<br />
Krebsbehandlung sinnvoll<br />
unterstützen.<br />
Umfassende<br />
antimikrobielle Wirkung<br />
von Curcumin bestätigt<br />
Alle bisherigen untersuchungen haben<br />
die umfassende antimikrobielle<br />
Aktivität von Curcumin gezeigt.<br />
unter allen früheren Studien zur<br />
Aktivität von Curcumin <strong>gegen</strong> Bakterien<br />
ist das vielversprechendste Ergebnisdas<br />
<strong>gegen</strong> Helicobacter pylori.<br />
Zumindest ist hierzu die Verwendung<br />
von Curcumin als ergänzende<br />
Verbindung in Kombination mit anderen<br />
bestehenden Arzneimitteln zur<br />
Verringerung der Symptome von Gastritis<br />
relevant.<br />
Die umfassenden antiviralen Wirkungen<br />
<strong>gegen</strong> verschiedene Viren<br />
machen Curcumin zu einem antiviralen<br />
Arzneimittelkandidaten, um<br />
neue antivirale Mittel aus natürlichen<br />
ressourcen <strong>gegen</strong> empfindliche<br />
Viren zu entwickeln.<br />
In Bezug auf die verschiedenen<br />
Studien zu Wirkungen von Curcumin<br />
<strong>gegen</strong> Pilzerreger wurde die<br />
signifikanteste Wirkung <strong>gegen</strong><br />
Candida-Arten und Paracoccidioides<br />
brasiliensis (Blastomyces brasiliensis)<br />
gefunden.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 153
Wacholder<br />
Juniperus communis<br />
Der Wacholder wirkt auf den Organismus reinigend, schützt vor<br />
Infektion und Bakterien, hilft <strong>gegen</strong> Erkältungen und Grippe.<br />
© Vladimir Pankov / shutterstock.com<br />
Der Wacholder-Baum<br />
Der bis zu zwölf Meter hohe Wacholder ist charakteris tisch für Heidelandschaften. Der Baum spielt für den<br />
Naturschutz und das Landschaftsbild eine bedeutende Rolle. Nichtzuletzt deswegen wurde der Wacholder<br />
Baum 2002 zum Baum des Jahres gekürt. Damit wollte man auch, um auf die Seltenheit der Baum art, auf<br />
die Gefährdung durch neuartigen Waldschäden oder Baumkrankheiten, auf die Bedeutung eines Baumes<br />
für die Menschen, auf die Relevanz der Bäume für das Ökosystem oder auf den Lebensraum des Baumes<br />
hinzuweisen. Auch heutzutage wird Wacholder in verschiedenen Varianten in der Apotheke angeboten, wobei<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> Sodbrennen, Gicht und Rheuma. Zudem sind die Inhaltsstoffe von Wacholder gut für die<br />
Verdauung und die Harnwege.<br />
Der Wacholder-Baum genoss schon immer ein hohes Ansehen. Er lieferte den Germanen das heilige Holz,<br />
das diese bei ihren Opferritualen verwendeten. Es war deswegen verboten, dass man einen Wacholderstrauss<br />
zu profanen Zwecken fällt. Der Wacholderstrauch ist auch heute eine geschützte Pflanze.<br />
https://medmix.at/wacholder/<br />
154 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Wacholder, Juniperus<br />
communis, setzen<br />
die Menschen schon<br />
seit der Antike in<br />
der Kräutermedizin ein. traditionell<br />
wird die Pflanze als Mittel bei Erkältungen<br />
und Grippe, für die Verdauung,<br />
<strong>gegen</strong> Durchfall und Sodbrennen<br />
sowie bei rheuma und Gicht ein.<br />
Die heilenden naturstoffe der Pflanze<br />
entfalten entzündungshemmende,<br />
Ursprung des<br />
»Zauberbaums« <strong>gegen</strong><br />
Kobolde, Druden,<br />
Hexen, böse Dämonen<br />
und sogar den Teufel<br />
Der Wacholderstrauch wird<br />
manchmal auch als Wacholderbaum<br />
bezeichnet. Das ist abhängig<br />
vom jeweiligen Geäst.<br />
Doch gerade in den Urzeiten<br />
unseres Kontinents hatte der<br />
Wacholderstrauch als<br />
Zauberbaum eine noch sehr<br />
viel größere Bedeutung, weil<br />
seine Zweige mit den stechenden<br />
Nadeln Kobolde, Druiden,<br />
Hexen, sogar den Teufel und<br />
alle bösen Dämonen in die<br />
Flucht schlagen konnten.<br />
Der Wacholderstrauch<br />
beziehungsweise ein aus<br />
seinem Holz hergestellter<br />
Schemel entlarvte auch Hexen<br />
und Zauberer. Wenn die Milch<br />
gut buttern sollte, wurde sie<br />
mit einem Wacholderstecken<br />
gerührt, damit sie nicht<br />
verhext werden konnte.<br />
Haut und Schleimhaut adstringierende<br />
(zusammenziehende) und antiseptische<br />
sowie schleimlösende, fiebersenkende<br />
und schweißtreibende<br />
Wirkungen.<br />
Die Wacholder-Pflanze ist jedenfalls<br />
durch ihre vielen chemischen Wirkstoffe,<br />
die für verschiedene medizinische<br />
und pharmakologische Eigenschaften<br />
verantwortlich sind, eine<br />
wichtige Heilpflanze mit vielen <strong>gesund</strong>heitlichen<br />
Vorteilen <strong>gegen</strong> zahlreiche<br />
Erkrankungen.<br />
Wacholder heißt munterer, lebensfrischer<br />
Baum. und zwar wohl wegen<br />
seiner immergrünen Blätter.<br />
Pharmazeutisch werden vom Wacholder<br />
(Juniperus communis) die<br />
Wacholderbeeren (Fructus Juniperi)<br />
– das sind die reifen, sorgfältig getrockneten<br />
Beerenzapfen (Scheinfrüchte)<br />
– sowie das Wacholderholz<br />
(Lignum Juniperi) verwendet.<br />
Wacholder als Hausmittel<br />
<strong>gegen</strong> Erkältung<br />
Der Wacholder gilt seit der Antike<br />
bei Schwellungen und Erkältungen<br />
als sinnvolle Behandlung. Zudem hat<br />
man die räume mit Wacholder geräuchert,<br />
um allgemein die Anstekkungsgefahr<br />
zu senken.<br />
Seine naturstoffe soll den Husten<br />
lindern und Geschwüre zum Stillstand<br />
bringen. Bei Erkältungen und<br />
Grippe helfen vor allem die schleimlösende,<br />
fiebersenkende und<br />
schweißtreibende Wirkung.<br />
Wacholder – eine Pflanze<br />
in der Naturheilkunde<br />
Die diuretische Wirkung von<br />
Wacholder kommt durch die nierenreizenden<br />
Inhaltsstoffe der Scheinfrüchte<br />
zustande. Wacholder darf<br />
deswegen nur in Kombination mit<br />
anderen Diuretika eingesetzt werden,<br />
da die Verwendung von Wacholder<br />
als Einzeldroge leicht zu einer Überdosierung<br />
und daraus resultierender<br />
nierenschäden führen kann. Die<br />
nutzung der Wacholderbeeren als<br />
Diuretikum ist allerdings stark umstritten.<br />
Hauptanwendungsgebiet für<br />
den Wacholder heute sind Verdauungsbeschwerden<br />
wie Aufstoßen,<br />
Völlegefühl und Sodbrennen.<br />
Bereits im alten rom hat Dioskurides<br />
– Leibarzt neros und berühmteste<br />
Pharmakologe der Antike – die Blätter<br />
des Wacholders <strong>gegen</strong> Schlangenbisse<br />
eingesetzt. Plinius wusste aber<br />
auch, dass die Samenkörner von Wacholder<br />
gut für die Verdauung sowie<br />
bei Magen-, Lungen- und Seitenschmerzen<br />
seien.<br />
In Wein getrunken festigt Wacholder<br />
den Leib, fördert Verdauung sowie<br />
den Harn und ist ein Schutz- und<br />
Gegenmittel bei Vergiftungen.<br />
Wacholder bringt die Harnwege sowie<br />
die Verdauung in Schwung und<br />
hilft bei Beschwerden durch Gicht und<br />
rheuma sowie <strong>gegen</strong> Sodbrennen.<br />
Wacholderbeeren dürfen aber gesammelt<br />
werden. Das sollte man im<br />
Herbst machen, wenn sie blau bereift<br />
sind. Zum trocknen werden die Wacholderbeeren<br />
in dünner Schicht in<br />
einem geheizten raum ausgebreitet.<br />
nach der trocknung stark geschrumpft<br />
verbreiten sie einen kräftigen<br />
aromatischen Geruch.<br />
Wacholder für Speis‘ und<br />
Trank zur Unterstützung<br />
der Verdauung<br />
Wacholderbeeren sind in der Küche<br />
nach wie vor ein beliebtes Gewürz<br />
für Fisch, Fleischgerichte, Wild, Marinaden,<br />
Sauerkraut. Gemahlene<br />
Wacholderbeeren zeichnen sich als<br />
Bestandteil verschiedenster Gewürzmischungen<br />
aus. Sehr beliebt sind<br />
Getränke sowie Sirup aus Wacholder,<br />
die in der Küche gerne zum Mischen<br />
und ähnlichen Anwendungen<br />
eingesetzt werden, auch um die Verdauung<br />
zu unterstützen.<br />
Große Mengen werden jedenfalls zur<br />
Herstellung von Wacholderschnaps,<br />
Steinhäger, Gin sowie Genever verwendet.<br />
Schnaps aus Wacholder ist<br />
ein Branntwein, der aus schließlich<br />
aus vergorenen, wässrigen Auszügen<br />
der zuckerhaltigen Wacholderbeeren<br />
hergestellt wird. Bei billigerem Wacholderschnaps<br />
wird dem Alkohol<br />
das durch Destillation gewonnene<br />
Wacholderöl zugesetzt.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 155
Klassiker<br />
Hühnersuppe<br />
bei Erkältung und <strong>Infektionen</strong><br />
Der Klassiker Hühnersuppe gilt weltweit als<br />
heilsamer Klassiker bei Erkältung und<br />
<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege.<br />
Scharf gewürzt und mit Gemüse veredelt ist<br />
die Wirkung um so besser.<br />
© margouillat photo / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/huehnersuppe-erkaeltung/<br />
156 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 |EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
© Jukov studio / shutterstock.com<br />
Weltweit verzehren die Menschen heiße wohltuende Suppen aus diversen<br />
Gewürzen, Kräutern und Gemüse- und Obstsorten bei Erkältung und<br />
<strong>Infektionen</strong> der Atemwege zur Unterstützung der Behandlung.<br />
Nicht nur in unseren<br />
Breiten gehört die<br />
Erkältung zu den<br />
häufigsten Krankheiten.<br />
Betroffene Patienten leiden rund<br />
um den Erdball an Symptomen wie<br />
Husten, Schnupfen, rachen -<br />
beschwerden und Heiserkeit.<br />
Deswegen haben die Menschen auch<br />
trotz der großen Ähnlichkeit der<br />
Symptome diverse Strategien<br />
entwickelt, um grippale Infekte zu<br />
behandeln.<br />
Als Heilmittel kommen weltweit die<br />
unterschiedlichsten Hausmittel,<br />
volksmedizinische Pflanzen und andere<br />
naturheilkundliche Methoden<br />
sowie auch Sitten und Gebräuche<br />
zum Einsatz.<br />
Das gilt vor allem auch für die selbst<br />
zubereitete Hühnersuppe, die eine<br />
gute Wirkung <strong>gegen</strong> die Symptome<br />
bei Erkältungen, Grippe, <strong>Infektionen</strong><br />
der oberen Atemwege bietet.<br />
Auch in der Selbstbehandlung einer<br />
Covid-Erkrankung haben mittlerweile<br />
viele Corona-Patienten Hühnersuppe<br />
gegessen und über eine gute<br />
Wirkung berichtet.<br />
Wenngleich es dazu allerdings<br />
keinerlei wissenschaftliche<br />
Bestätigung gibt.<br />
Cystein <strong>gegen</strong><br />
Entzündungen der<br />
Schleimhäute<br />
Die heilsame Wirkung einer selbstgekochten<br />
Hühnersuppe ist also<br />
rund um den Globus legendär.<br />
unlängst fanden uS-Wissenschaftler<br />
heraus, dass in einer Hühnersuppe<br />
beträchtliche Mengen des Eiweißbausteins<br />
Cystein vorhanden sind.<br />
Diese bringen beispielsweise entzündete<br />
Schleimhäute zum Abschwellen<br />
bringt. Zudem kann eine traditionelle<br />
Hühnersuppe die Wanderung der<br />
neutrophilen signifikant hemmen.<br />
Liebevoll zubereitete<br />
Hühnersuppe für das<br />
Wohlbefinden<br />
unter dem Strich weiß man auch,<br />
dass die langwierige und liebevolle<br />
Zubereitung einer Hühnersuppe<br />
auch eine echte psychosoziale unterstützung<br />
bietet. Es gibt daher kaum<br />
Zweifel, dass auch dieser nutzen einer<br />
Hühnersuppe bei humanitären<br />
Krisen helfen kann.<br />
Andere heiße Suppen und<br />
ein kolumbianische<br />
Orangentrunk<br />
In Asien, vor allem thailand, bereiten<br />
die Menschen bei Schnupfen<br />
zum Beispiel eine Suppe aus Chili,<br />
Ingwer, Knoblauch, Koriander und<br />
Zitronengras zu. Hin<strong>gegen</strong> bevorzugt<br />
man in Indien gerne eine heiße Suppe<br />
aus tamarinde beziehungsweise<br />
Früchten des tamarindenbaums, gekocht<br />
mit etwas Ghee und schwarzem<br />
Pfeffer. Schließlich setzen die<br />
Kolumbianer auf einen Orangentrunk<br />
mit Butter, Honig und Eukalyptusblättern,<br />
um die nase freizubekommen.<br />
Scharfe Gewürze und<br />
Zwiebeln dürfen auch in<br />
die Hühnersuppe und<br />
können die Behandlung<br />
von Erkältungen und<br />
<strong>Infektionen</strong> zusätzlich<br />
unterstützen.<br />
So mancher Fachmann kritisiert,<br />
dass viele Menschen in unseren Breiten<br />
beim Kochen zu wenige Gewürze<br />
einsetzen. In Indien schwört man<br />
beispielsweise <strong>gegen</strong> grippale Infekte<br />
zudem auf den rauch von verbranntem<br />
Kurkuma. Hin<strong>gegen</strong> setzen Südamerikaner,<br />
allen voran die Mexikaner,<br />
auf die positiven Effekte von<br />
Chili-Pulver. Die Menschen in Japan<br />
wollen mit gegrillten Frühlings -<br />
zwiebeln <strong>gegen</strong> eine verstopfte nase<br />
ankämpfen.<br />
Allgemein soll wie erwähnt intensives<br />
Würzen mit Senf, Meerrettich, rettich,<br />
Zwiebeln sowie Knoblauch bei Erkältung<br />
die Beschwerden lindern. Verantwortlich<br />
dafür sind Inhaltsstoffe<br />
wie Senföle, Schwefelstoffe und ätherische<br />
Öle. In der asiatischen und<br />
afrikanischen Medizin findet die Ingwerwurzel<br />
vielfältige Verwendung.<br />
Auch bei uns erfreut sich die Wurzel<br />
immer größerer Beliebtheit. Ein frischer<br />
Ingwer-Aufguss hat sich beispielsweise<br />
<strong>gegen</strong> Erkältungssymptome<br />
bewährt.<br />
Schließlich spricht gar nichts<br />
da<strong>gegen</strong>, den erwähnten Klassiker<br />
Hühnersuppe mit verschiedenen<br />
Gewürzen sowie Gemüsesorten<br />
reichlich zu veredeln.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 157
Immunsystem stärken<br />
Die wichtigsten Nährstoffe für die Abwehrkräfte<br />
Vitamine für das<br />
Immunsystem<br />
https://medmix.at/abwehrkraefte-staerken-wichtigsten-naehrstoffe-immunsystem/<br />
158 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Gerade in Zeiten von Grippe, Covid<br />
19 und Erkältungskrankheiten sollte<br />
man seine Abwehrkräfte stärken.<br />
Dazu sollte man sein Immunsystem<br />
mit wichtigen Nährstoffen stärken.<br />
© elenabsl / shutterstock.com<br />
Eine <strong>gesund</strong>e Ernährung<br />
hilft uns im Alltag dabei,<br />
mit den wichtigsten<br />
nährstoffe das Immunsystem<br />
zu stärken. Denn vor allem<br />
auch in Zeiten der Corona-Pandemie<br />
sollten wir <strong>Infektionen</strong> vorbeugen.<br />
und dabei spielen unsere Abwehrkräfte<br />
eine zentrale rolle. Wobei ein<br />
<strong>gesund</strong>er Lebensstil und natürliche<br />
nährstoffe sowie bei möglichem<br />
Mangel auch eine zusätzliche Gabe<br />
von Mikronährstoffen – Vitaminen,<br />
Spurenelementen & Co – unser<br />
Immunsystem stärken können.<br />
Die wichtigsten<br />
Nährstoffe, um das<br />
Immunsystem zu stärken<br />
und so „fit“ <strong>gegen</strong>über<br />
<strong>Infektionen</strong> sein<br />
Mit nahrungsergänzungen kann<br />
man also das Immunsystem stärken,<br />
über die Zufuhr bestimmter nährstoffe.<br />
Dies ist vor allem aus der Intensivmedizin<br />
bekannt, gewinnt aber<br />
auch in der Vorbeugung von Krankheiten<br />
stark an Bedeutung.<br />
Immer wieder kann die Forschung<br />
zeigen, welche wichtige rolle der<br />
persönliche Ernährungsstatus spielt,<br />
und wie die optimale nährstoff -<br />
zufuhr auch in Phasen von Virus -<br />
infektionen das Immunsystem<br />
unterstützen kann. Aber auch regionale<br />
Spezialitäten wie Kren,<br />
Käferbohnen und Kürbiskernöl<br />
spielen neben anderen Lebensmitteln<br />
als Kraft pakete eine rolle.<br />
Ernährungsstatus:<br />
dringender Aufholbedarf<br />
in der Bevölkerung<br />
Wie so oft, kommt es auch bei der<br />
Ernährung auf die Balance an, da die<br />
Funktion der Immunzellen und der<br />
Stoffwechsel eng miteinander verbunden<br />
sind. Veränderungen des Ernährungsstatus<br />
haben beispielsweise<br />
Effekte auf Hormone und die Funk -<br />
tion der Immunzellen.<br />
Viele Menschen sind in unseren<br />
Breiten übergewichtig oder adipös.<br />
Bei vielen Menschen entsteht aber<br />
trotz Überangebot an nahrungsmitteln<br />
häufig einen Mangel an<br />
Mikronährstoffen. Man spricht auch<br />
vom sogenannten »verborgenen<br />
Hunger«. Dabei hat insbesondere die<br />
Körperfettmasse immunologische<br />
Bedeutung.<br />
Mikronährstoffe stärken<br />
das Immunsystem<br />
Gerade bei den wichtigen Mikronährstoffen<br />
für unser Immunsystem<br />
wie β-Carotin, Vitamin D, Vitamin E,<br />
Vitamin B2 und Vitamin B6, B12,<br />
Vitamin C, Zink, Selen, Eisen und<br />
Folsäure erreichen breite teile<br />
unserer Bevölkerung nicht die<br />
Empfehlungen.<br />
Die nachstehend beispielhaft dargestellten<br />
nährstoffe, deren Immunfunktion<br />
und entsprechende reiche<br />
Lebensmittel sind zur Orientierung<br />
einer möglichen unterstützung des<br />
Immunsystems in herausfordernden<br />
Zeiten zusammengefasst.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 159
Polyphenole und Carotinoide<br />
Die Nährstoffgruppen Polyphenole und Carotinoide üben<br />
großen Einfluss auf Verteilung und Ausprägung der<br />
Körperfettmasse aus und tragen wesentlich zur Steuerung der<br />
Immunantwort bei. Wobei verschiedene Lebensmittel ideale<br />
Lieferanten dafür sind.<br />
Dazu gehören beispielsweise Äpfel, dunkle Beeren und<br />
Gewürze wie Zimt, Kümmel, Rosmarin sowie Thymian.<br />
Weiter sind das dunkle Schokolade und Kakaopulver sowie<br />
Nüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln und Kastanien.<br />
Auch die Gemüse Spargel, Karotten, Zwiebel, Spinat und<br />
Grünkohl sowie Hülsen früchte wie Erbsen, Käferbohnen<br />
und Linsen liefern wertvolle Nährstoffe, um das Immunsystem<br />
zu stärken.<br />
© Sergii Kuchugurnyi / shutterstock.com<br />
Vitamin A<br />
Eine wichtige rolle für das Immunsystem<br />
spielt das Vitamin A. Denn es<br />
ist vor allem in der regeneration von<br />
Haut und Schleimhaut sehr bedeutend.<br />
Damit unterstützt es die natürliche<br />
Barriere <strong>gegen</strong> das Eindringen<br />
von Viren. Schließlich ist Vitamin A<br />
auch an der Darm-Immunabwehr<br />
essenziell beteiligt. natürliche Quellen<br />
für Vitamin A in Lebensmitteln<br />
sind Schweine- und rinderleber, Karotten,<br />
Süßkartoffeln, Spinat, Melonen<br />
sowie rote Paprika.<br />
Rolle der verschiedenen<br />
B-Vitamine als wichtige<br />
Nährstoffe für das<br />
Immunsystem<br />
Die B-Vitamine sind wiederum eine<br />
Vitamingruppe, die im Energiestoffwechsel<br />
und beim Zellaufbau eine<br />
wichtige rolle spielt.<br />
Somit sorgen die B-Vitamine auch<br />
dafür, dass die Immunzellen gut versorgt<br />
werden und sich regenerieren.<br />
B-Vitamine finden sich hauptsächlich<br />
in tierischen Lebensmitteln,<br />
weshalb Vegetarier eher an einem<br />
Mangel leiden können.<br />
Es gibt zahlreiche Lebensmittel, die<br />
reich an Vitamin B sind.<br />
Beispielsweise ist Vitamin B12 in<br />
rindsleber, Muscheln, thunfisch,<br />
Makrelen, Hering, regenbogen -<br />
forellen, nori Meeresalgen, rindsschulter,<br />
Eier sowie Milch und Käse<br />
enthalten.<br />
Folsäure ist ebenfalls ein B-Vitamin.<br />
Es ist in Spinat, rindsleber, Bohnen,<br />
Kohlsprossen, Kichererbsen, Quinoa,<br />
Erdbeeren, Sonnenblumenkerne<br />
sowie Eigelb zu finden.<br />
Schließlich ist das Vitamin B6 in<br />
rindsleber, Wildlachs, Hühnerbrust,<br />
Kartoffeln, Bananen, thunfisch,<br />
Chinakohl, Pistazien, Amaranth,<br />
Sonnenblumenkerne sowie Linsen<br />
enthalten.<br />
Vitamin C<br />
Eines der wichtigsten wasserlöslichen<br />
Antioxidantien ist das Vitamin C. Es<br />
spielt eine große rolle im redox-<br />
Zell-Signaling, einem wichtigen<br />
regulationsmechanismus des<br />
Immunsystems. Vor allem raucher<br />
haben beispielsweise einen um bis zu<br />
50% erhöhten Vitamin C Bedarf.<br />
Besonders viel Vitamin C liefern die<br />
Lebensmittel Paprika, schwarze<br />
ribisel, Grünkohl, Brokkoli, Kiwi,<br />
Orangen, Sanddorn sowie Kren.<br />
Vitamin D<br />
Das Vitamin D steuert eine reihe<br />
physiologischer Funktionen, die<br />
auch dabei helfen, das Immunsystem<br />
zu stärken. Auch in Ländern mit vielen<br />
Sonnenstunden ist weltweit ein<br />
Vitamin-D-Mangel zu beobachten.<br />
Deshalb rückt auch eine Vitamin D<br />
reiche Ernährung immer stärker in<br />
den Fokus. Interessant dafür sind<br />
Makrelen, Lachsforellen,<br />
regenbogenforellen, Aale, Heringe,<br />
Lachs sowie Pilze. Entscheidend für<br />
den Vitamin-D-Spiegel ist aber unser<br />
Aufenthalt in der Sonne, damit unserer<br />
Haut das Sonnenvitamin selbst<br />
bilden kann.<br />
Vitamin E<br />
Das Vitamin E gilt als starkes fett -<br />
lösliches Antioxidans und somit auch<br />
als Zellschutz bei Immunreaktionen.<br />
Zudem ist es unter anderem für die<br />
Funktionalität von Proteinen und<br />
Fettsäuren sowie für die Produktion<br />
von Antikörpern entscheidend.<br />
Wichtige Vitamin E-Quellen sind<br />
Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl,<br />
rapsöl, Olivenöl, steirisches Kürbiskernöl,<br />
Haselnüsse, Mandeln, Grünkohl<br />
sowie Kichererbsen.<br />
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160 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
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Sesam-Samen und Öl sind<br />
gute Nährstoff-Lieferanten für<br />
Eisen, Zink und Selen.<br />
Eisen, Zink<br />
und Selen<br />
Auch Eisen spielt in der<br />
Ausprägung der Immunantwort<br />
eine große<br />
rolle. So führt ein<br />
Eisenmangel beispielsweise zu einer<br />
Veränderung der Anzahl von t-Lymphozyten<br />
(Helferzellen).<br />
Reich an Eisen sind die<br />
Lebensmittel Schweineleber,<br />
rumpsteak, Sesam Samen/Öl,<br />
Kürbiskerne, Amaranth, Bohnen,<br />
Linsen, Leinsamen, Hafer und<br />
Spinat.<br />
Auch Zink ist sehr wichtig. Denn<br />
Zinkmangel wirkt sich im Immun -<br />
system auf die t-Zellen aus. Denn<br />
das Zink bleibt bei chemischen<br />
Prozessen im Körper stabil und ist<br />
wesentlicher Bestandteil von<br />
antioxidativen Enzymen.<br />
Folgende Lebensmittel sind<br />
gute Zinkquellen: Lammfleisch,<br />
Schweineleber, rindsschulter,<br />
Kürbiskerne, Sesam Samen/Öl,<br />
Hafer, Linsen sowie Hartkäse.<br />
Das Selen ist Bestandteil<br />
antioxidativer Enzyme und<br />
schützt die Immunzellen vor<br />
oxidativem Stress.<br />
Wertvolle Selen-Lieferanten<br />
sind Eidotter, Vollkornweizengetreide,<br />
Sesam Samen/Öl, Erdnüsse sowie<br />
zahlreiche Fischarten.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 161
Vitamin A<br />
Retinol, Retinsäure<br />
Vitamine sind wesentliche Bestandteile unserer Ernährung. Seit<br />
langem ist zudem bekannt, dass sie auch das Immunsystem<br />
beeinflussen können. Hierzu kann das Vitamin A eine unerwartete<br />
und entscheidende Wirkung auf die Immunantwort entfalten.<br />
Vitamin A-Mangel kann außerdem die Schwere einer Virus-Infektion<br />
erhöhen, wie bei Masern und vermutlich auch Covid 19.<br />
Vitamine spielen eine wesentliche<br />
rolle bei der<br />
Stärkung unseres Immunsystems.<br />
Vitamin A<br />
beweist klinisches Potenzial zur<br />
Modulation gewebespezifischer Immunantworten<br />
und damit zur Vorbeugung<br />
und / oder Behandlung von<br />
Entzündungen und Autoimmunität.<br />
Vitamin A für Haut,<br />
Schleimhaut und<br />
Immunsystem und Augen<br />
Im Grunde genommen ist das Vitamin<br />
A als so genanntes Augen-Vitamin<br />
bekannt und bewährt. Es soll<br />
den Körper bei schlechtem Dämmerungssehen,<br />
bei nachtblindheit und<br />
Blendempfindlichkeit sowie auch b<br />
ei trockenen Augen.<br />
Aber auch die <strong>gesund</strong>e Entwicklung,<br />
Funktion und reparatur der Haut<br />
sowie der Schleimhäute sind von Vitamin<br />
A abhängig.<br />
Außerdem beeinflusst Vitamin A Immunsystem<br />
und Immunzellen und<br />
hilft, die Abwehrkräfte zu stärken.<br />
Mangelsymptome können zu trockener,<br />
schuppigen, entzündeten Haut<br />
und brüchigen nägeln führen sowie<br />
sprödes, glanzloses Haar verursachen.<br />
Zudem haben Menschen mit<br />
Vitamin-A-Mangel ein höheres<br />
risiko für <strong>Infektionen</strong>.<br />
Deswegen wird das Vitamin A auch<br />
bei bestimmten Atemwegsinfektionen<br />
sowie Haut- und Schleimhautsymptomen<br />
zur Heilung und Vorbeugung<br />
eingesetzt. retinol kommt<br />
deswewgen auch zur äußerlichen Anwendung<br />
in Salben und Gels ein.<br />
Vitamin A und Covid 19<br />
Schwerwiegende Virus-<strong>Infektionen</strong><br />
wie COVID-19 wirken sich häufig negativ<br />
auf den Ernährungszustand<br />
aus. und die daraus resultierenden<br />
nährstoffmängel können die Schwere<br />
von <strong>Infektionen</strong> erhöhen und die<br />
Genesung beeinträchtigen.<br />
Ein Beispiel ist die Virusinfektion<br />
Masern, bei der ein assoziierter<br />
Vitamin-A-Mangel die Schwere der<br />
Erkrankung erhöht und eine angemessen<br />
zeitgesteuerte Supplementierung<br />
während der Genesung die<br />
Mortalität verringert und die Genesung<br />
beschleunigt.<br />
In der Corona-Pandemie kann das<br />
Vitamin A im Zusammenhang mit<br />
der Coronavirus-Erkrankung CO-<br />
VID-19 eine ähnliche rolle spielen.<br />
Erstens ist Vitamin A wichtig für<br />
die Aufrechterhaltung der angeborenen<br />
Immunität, um die Beseitigung<br />
einer Primärinfektion zu fördern und<br />
das risiko von Sekundärinfektionen<br />
zu minimieren.<br />
Zweitens spielt Vitamin A eine<br />
wichtige rolle in den Atemwegen.<br />
und zwar indem es den Körper dabei<br />
unterstützt, schädliche Entzündungen<br />
zu verringern. Weiter hilft es dabei,<br />
das Lungengewebe beziehungsweise<br />
die Atemwege zu reparieren und Fibrosen<br />
ent<strong>gegen</strong>zuwirken.<br />
Drittens kann sich während CO-<br />
VID-19 ein Mangel aufgrund spezifischer<br />
Auswirkungen auf Lungen und<br />
Leber entwickeln. und zwar durch<br />
Entzündungen und nierenfunktionsstörungen<br />
verursacht, weshalb eine<br />
Ergänzung notwendig werden kann.<br />
Viertens soll eine zusätzliche Gabe<br />
von Vitamin-A <strong>gegen</strong> nachteilige<br />
Auswirkungen von Covid-19 auf das<br />
Angiotensinsystem sowie einiger CO-<br />
VID-19-therapien helfen.<br />
Die Bewertung der Wechselwirkungen<br />
einer SArS-COV2-Infektion mit<br />
dem Vitamin-A-Metabolismus sollte<br />
daher zu einer verbesserten COVID-<br />
19-therapie führen können.<br />
162 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Das Augenvitamin<br />
Vitamin A (Retinol)<br />
hat Bedeutung für den<br />
ganzen Körper,<br />
besonders für Haut,<br />
Schleimhäute, Haare,<br />
Fruchtbarkeit und<br />
Immunsystem.<br />
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… soll das Immun -<br />
system stärken, für<br />
schönere Haut<br />
sorgen und die<br />
Sehkraft verbessern.<br />
In „fertiger“ Form findet man<br />
Vitamin A in tierischen Lebens -<br />
mitteln vor. Pflanzliche Vorstufe<br />
Beta-Carotin (Provitamin A) findet<br />
man in Gemüse und Obst.<br />
Die reichhaltigsten Vitamin-A-<br />
Quellen sind Innereien wie die<br />
Leber, rotes Fleisch und das<br />
Fettgewebe von Fischen wie<br />
Thunfisch, Dorsch, Hering, Heilbutt<br />
und Makrelen. Geringere Vitamin A<br />
Mengen sind im Fett von Eigelb,<br />
Vollmilch, Butter und Käse<br />
enthalten.<br />
In Pflanzen liegt Vitamin A als<br />
Provitamin (Carotin) vor. Wobei der<br />
Körper aus bestimmten Farbstoffen<br />
von Gemüse und Obst – Beta-<br />
Carotin und andere Provitamin-A-<br />
Carotinoiden – Vitamin A nach<br />
Bedarf herstellen kann. Und zwar<br />
ohne Risiko für eine<br />
Überdosierung.<br />
https://medmix.at/corona-pandemie-welche-rolle-der-vitamin-a-bei-covid-19-spielt/<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 163
https://medmix.at/corona-vitamin-b-komplex-covid-19/<br />
Bedeutung im Kampf <strong>gegen</strong><br />
Viren, vor allem auch in der<br />
Corona-Pandemie: Welche Rolle<br />
der Vitamin B-Komplex bei<br />
COVID-19 spielt.<br />
164 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
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Eine angemessene und<br />
ausgewogene Ernährung<br />
für eine ordnungsgemäße<br />
Körperfunktion<br />
und zur Stärkung des Immunsystems<br />
spielt in der Corona-Pandemie eine<br />
wichtige rolle, um die Schlagkraft<br />
der eigenen Abwehrkräfte auf hohem<br />
niveau zu halten. Hierzu scheint<br />
auch der Vitamin B-Komplex beziehungsweise<br />
Vitamin B-Mangel eine<br />
wichtige rolle bei der Coronavirus-<br />
Erkrankung COVID-19 einzunehmen.<br />
Der Vitamin B-Komplex – mit<br />
thiamin (Vitaminen B1), riboflavin<br />
(Vitamin B2), nicotinamide und<br />
niacin (Vitamin B3), Pantothensäure<br />
(Vitamin B5), Pyridoxin (Vitamin B6<br />
– Pyridoxal 5′-phosphat), Folsäure<br />
(Vitamin B9) und Cobalamin (Vitamin<br />
B12) – hilft bei der Stärkung<br />
des Immunsystems. und zwar indem<br />
es die ordnungsgemäße Aktivierung<br />
sowohl der angeborenen als auch der<br />
angepassten Immunantwort unterstützt.<br />
Zudem senkt es die Entzündungen<br />
fördernden (proinflammatorischen)<br />
Zytokinspiegel und verbessert<br />
die Atmungsfunktion.<br />
Schließlich erhält es auch die<br />
endotheliale Integrität, verhindert<br />
die Hyperkoagulabilität und kann<br />
die Verweildauer im Krankenhaus<br />
verkürzen. Daher sollte man den<br />
Vitamin B-Komplex-Status bei<br />
COVID-19-Patienten eruieren und<br />
gegebenenfalls als orthomolekulare<br />
Zusatztherapie zu aktuellen Behandlungen<br />
einsetzen.<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 165
Man sollte den Vitamin B-Komplex-Status bei COVID-19-Patienten eruieren.<br />
Mikronährstoffe und<br />
Covid-19<br />
Mikronährstoffe wie Zink und Selen<br />
sowie Vitamin C und Vitamin D haben<br />
während der Corona-Pandemie<br />
aufgrund ihrer entzündungshemmenden<br />
und immununterstützenden<br />
Eigenschaften viel Aufmerksamkeit<br />
der Forschung erhalten. niedrige<br />
Vitamin D- und Vitamin C-Spiegel<br />
führen zu einer Störung der Blutgerinnung<br />
(Koagulopathie) und unterdrücken<br />
das Immunsystem, was wiederum<br />
zu einen Mangel an Lymphozyten<br />
(Lymphozytopenie) führt. Es<br />
hat sich gezeigt, dass die Sterblichkeitsrate<br />
bei COVID-19-Patienten<br />
mit niedrigen Vitamin D-Konzentrationen<br />
höher ist. Darüber hinaus erhöht<br />
eine Vitamin C-Supplementierung<br />
den Oxygenierungsindex* bei<br />
COVID-19-infizierten Patienten. In<br />
ähnlicher Weise kann auch ein Vitamin<br />
B-Mangel die Funktion der Zellen<br />
und des Immunsystems erheblich<br />
beeinträchtigen und zu Entzündungen<br />
aufgrund von erhöhten Spiegeln<br />
von Homocystein (Hyperhomocysteinämie)<br />
führen.<br />
<strong>Natürliche</strong> Quellen für<br />
B-Vitaminen und ihre<br />
physiologische Rolle<br />
Eine angemessene und ausgewogene<br />
Ernährung unterstützt die ordnungsgemäßen<br />
Körperfunktionen und<br />
stärkt das Immunsystems. Es spielt<br />
in der Corona-Pandemie und bei der<br />
Coronavirus-Erkrankung COVID-19<br />
eine wichtige rolle, um die Schlagkraft<br />
der eigenen Abwehrkräfte auf<br />
hohem niveau zu halten. Hierzu<br />
scheint auch der Vitamin B-Komplex<br />
beziehungsweise Vitamin B-Mangel<br />
eine wichtige rolle bei der Coronavirus-Erkrankung<br />
COVID-19 einzunehmen.<br />
Der Vitamin B-Komplex – mit thiamin<br />
(Vitamin B1), riboflavin (Vitamin<br />
B2), nicotinamide und niacin (Vitamin<br />
B3), Pantothensäure (Vitamin<br />
B5), Pyridoxin (Vitamin B6 – Pyridoxal<br />
5′-phosphat), Folsäure (Vitamin<br />
B9) und Cobalamin (Vitamin B12) –<br />
hilft bei der Stärkung des Immun -<br />
systems. und zwar indem es die ordnungsgemäße<br />
Aktivierung sowohl<br />
der angeborenen als auch der angepassten<br />
Immunantwort unterstützt.<br />
Zudem senkt es die Entzündungen<br />
fördernden (proinflammatorischen)<br />
Zytokinspiegel und verbessert die<br />
Atmungsfunktion.<br />
Schließlich erhält es auch die<br />
endotheliale Integrität, verhindert<br />
die Hyperkoagulabilität und kann<br />
die Verweildauer im Krankenhaus<br />
verkürzen. Daher sollte man den<br />
Vitamin B-Komplex-Status bei<br />
COVID-19-Patienten eruieren und<br />
gegebenenfalls als orthomolekulare<br />
Zusatztherapie zu aktuellen Behandlungen<br />
einsetzen.<br />
Vitamin B 1 (Thiamin) und<br />
Vitamin B 2 (Riboflavin)<br />
Vitamin B 1 kann die Funktion des<br />
Immunsystems zu verbessern. Frühere<br />
Studien konnten auch zeigen,<br />
dass es das risiko für typ-2-Diabetes,<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
altersbedingte Störungen, nieren -<br />
erkrankungen, Krebs, psychische<br />
Störungen und neurodegenerative<br />
Störungen verringern hilft. thiaminmangel<br />
beeinflusst das Herz-Kreislauf-System,<br />
verursacht neuroinflammation,<br />
erhöht die Entzündung<br />
und führt zu aberranten Antikörperreaktionen.<br />
Da Antikörper und vor allem t-Zellen<br />
erforderlich sind, um das SArS-<br />
CoV-2-Virus zu eliminieren, kann ein<br />
thiaminmangel möglicherweise zu<br />
unzureichenden Antikörperreaktionen<br />
und anschließend zu schwereren<br />
Symptomen führen. Daher ist es<br />
wahrscheinlich, dass ausreichende<br />
thiaminspiegel die richtigen Immunantworten<br />
während einer SArS-<br />
CoV-2-Infektion unterstützen.<br />
Möglicherweise könnten hohe<br />
thiamin-Dosen, die man stationären<br />
Patienten in frühen Stadien von<br />
COVID-19 verabreicht, den Sauerstoffmangel<br />
in den Geweben (Hypoxie)<br />
begrenzen und den Krankenhausaufenthalt<br />
verringern. Allerdings<br />
sind weitere untersuchungen<br />
erforderlich, um festzustellen, ob die<br />
Verabreichung hoher thiamin-Dosen<br />
zur Behandlung von Patienten<br />
mit COVID-19 sinnvoll ist.<br />
Das riboflavin verursacht zusammen<br />
mit uV-Licht irreversible Schäden<br />
an nukleinsäuren wie DnA und<br />
rnA, wodurch mikrobielle Pathogene<br />
wie Viren nicht mehr replizierbar<br />
sind. Beispielsweise konnte man zeigen,<br />
dass riboflavin und uV-Licht<br />
<strong>gegen</strong> das MErS-CoV-Virus wirksam<br />
sind. Das deutet darauf hin, dass riboflavin<br />
auch <strong>gegen</strong> SArS-CoV-2<br />
hilfreich sein könnte. tatsächlich<br />
senkte riboflavin und uV-Licht den<br />
infektiösen titer von SArS-CoV-2<br />
unter die nachweisgrenze in<br />
menschlichem Blut sowie in Plasmaund<br />
thrombozytenprodukten. Dies<br />
könnte das risiko einer trans -<br />
fusionsübertragung von COVID-19<br />
verringern und andere Krankheits -<br />
erreger in Blutprodukten für kritisch<br />
kranke COVID-19-Patienten<br />
reduzieren.<br />
Vitamin B 3 – Nikotinamid,<br />
Niacin – sowie Vitamin B 5,<br />
der Pantothensäure<br />
Im tiermodell verhinderten niacin<br />
und nikotinamid eine Schädigung<br />
des Lungengewebes. Darüber hinaus<br />
reduziert nikotinamid die Virus -<br />
replikation beim Vaccinia-Virus,<br />
Human Immunodeficiency Virus, bei<br />
Enteroviren sowie beim Hepatitis B-<br />
Virus. Zudem stärkt niacin die körpereigenen<br />
Abwehrmechanismen.<br />
unter Berücksichtigung der lungenschützenden<br />
und Immunsystem<br />
stärkenden rolle von niacin könnte<br />
es als Zusatzbehandlung für COVID-<br />
19-Patienten eingesetzt werden.<br />
Jüngste Erkenntnisse lassen außerdem<br />
vermuten, dass die gezielte Behandlung<br />
von proinflammatorischen<br />
166 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
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Reich an Thiamin sind beispielsweise<br />
Hülsenfrüchte,<br />
Bohnen und Erbsen,<br />
Sonnenblumenkerne,<br />
Nüsse, Fisch und Fleisch.<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 167
Zytokinen bei Patienten mit COVID-<br />
19 zur Kontrolle des Entzündungssturms<br />
(Zytokinsturms) beitragen<br />
könnte.<br />
Pantothensäure spielt ebenfalls eine<br />
wichtige rolle im Zellstoffwechsel<br />
hat eine reihe von Funktionen<br />
cholesterin- und triglyceridsenkende<br />
Eigenschaften. Zudem verbessert das<br />
Vitamin B 5 die Wundheilung, verringert<br />
Entzündungen und verbessert<br />
die psychische Gesundheit. Allerdings<br />
gibt es kaum Studien zu den Aus -<br />
wirkungen von Pantothensäure auf<br />
das Immunsystem. Die Autoren der<br />
aktuellen Pub-Med-Publikation<br />
sehen in der Pantothensäure aber ein<br />
interessantes Vitamin für zukünftige<br />
untersuchungen.<br />
Vitamin B 6 (Pyridoxin)<br />
<strong>gegen</strong> drohenden Zytokinsturm<br />
bei COVID-19<br />
Das Vitamin B 6 – Pyridoxal-5′-phosphat<br />
(PLP), einer aktiven Form von<br />
Pyridoxin – ist ein wichtiger Faktor<br />
bei verschiedenen Entzündungen.<br />
Ein Mangel schwächt das Immunsystems<br />
und kann bei COVID-19-Patienten<br />
zu starkem Entzündungsgeschehen<br />
führen.<br />
Früher hat man niedrige PLP-Spiegel<br />
bei Patienten mit typ-2-Diabetes,<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />
bei älteren Menschen festgestellt.<br />
und diese Patienten haben bekanntlich<br />
auch ein höheres risiko für einen<br />
schwereren COVID-19-Verlauf.<br />
Bei COVID-19-Patienten konnten<br />
Forscher zudem neben der Dysregulation<br />
des Immunsystems auch ein<br />
erhöhtes risiko für eine Störung der<br />
Blutgerinnung feststellen.<br />
In einer kürzlich erschienenen Publikation<br />
haben Wissenschaftler vorgeschlagen,<br />
dass eine Vitamin B 6-Supplementierung<br />
die COVID-19-Symptome<br />
lindern hilft. und zwar indem<br />
sie die Immunantworten reguliert,<br />
entzündungsfördernde Zytokine<br />
verringert, die Endothel-Integrität<br />
aufrechterhält und erhöhte Homocystein-Spiegel<br />
verhindert.<br />
COVID-19-Patienten reagieren häufig<br />
auf das Virus, indem sie eine<br />
übermäßige t-Zell-reaktion und die<br />
Sekretion entzündungsfördernder<br />
Zytokine auslösen. Forscher vermuten<br />
dewegen, dass Vitamin B 6 dazu<br />
beitragen kann, den Zytokinsturm<br />
und die Entzündung einiger COVID-<br />
19-Patienten zu dämpfen.<br />
Vitamin B 9, Folsäure, soll<br />
das Andocken des SARS-<br />
Cov-2-Virus an die Körperzellen<br />
verhindern<br />
Folat ist ein essentielles Vitamin für<br />
die DnA- und Proteinsynthese sowie<br />
für die adaptive Immunantwort.<br />
Kürzlich konnten Forscher feststellen,<br />
dass Folsäure die Bindung durch<br />
das SArS-CoV-2-Spike-Protein sowie<br />
Zelleintritt und Virusvermehrung<br />
verhindert. Daher wurde vermutet,<br />
dass Folsäure im Frühstadium<br />
für die Behandlung von COVID-<br />
19-assoziierten Atemwegserkrankungen<br />
von Vorteil sein könnte. Ein<br />
kürzlich veröffentlichte untersuchung<br />
besagt, dass Folsäure und ihre<br />
Derivate durch strukturbasiertes molekulares<br />
Andocken starke und stabile<br />
Bindungsaffinitäten <strong>gegen</strong> SArS-<br />
CoV-2 aufweisen. Daher kann auch<br />
Folsäure als therapeutischer Ansatz<br />
für die zusätzliche Behandlung von<br />
COVID-19 sinnvoll.<br />
Vitamin B 12 (Cobalamin)<br />
Im Grunde genommen hat das Vitamin<br />
B 12 verschiedene <strong>gesund</strong>e<br />
Wirkungen. Cobalamin ist wichtig<br />
für die Synthese roter Blutkörperchen,<br />
für die Gesundheit des nervensystems,<br />
für die Myelin-Synthese,<br />
das Zellwachstum sowie die schnelle<br />
Synthese von DnA. Vitamin B 12<br />
wirkt als Modulator der Darmmikrobiota,<br />
und niedrige B 12 -Spiegel erhöhen<br />
Methylmalonsäure und<br />
Homocystein, was zu einer erhöhten<br />
Entzündung, reaktiven Sauerstoffspezies<br />
und oxidativem Stress führt.<br />
SArS-CoV-2 könnte jedoch den Vitamin<br />
B 12 -Stoffwechsel stören und<br />
so die Proliferation von Darmmikroben<br />
beeinträchtigen. Angesichts dessen<br />
ist es plausibel, dass Symptome<br />
eines Vitamin B 12-Mangels nahe an<br />
einer COVID-19-Infektion liegen.<br />
Darüber hinaus kann ein B 12 -Mangel<br />
zu Störungen der Atemwege, des<br />
Magen-Darm-trakts und des Zentralnervensystems<br />
führen. Überraschenderweise<br />
hat eine kürzlich<br />
durchgeführte Studie gezeigt, dass<br />
Cobalamin-Präparate das Potenzial<br />
haben, COVID-19-bedingte Organschäden<br />
und -symptome zu reduzieren.<br />
Eine in Singapur durchgeführte<br />
klinische Studie zeigte, dass COVID-<br />
19-Patienten, denen Vitamin B 12-<br />
Präparate (500 μg), Vitamin D (1000<br />
IE) und Magnesium verabreicht wurden,<br />
leichtere COVID-19-Symptome<br />
hatten. Zudem verringerte sich der<br />
Bedarf an Sauerstoff und Intensivpflege<br />
signifikant.<br />
Fazit<br />
Ein schlechter Ernährungszustand<br />
macht Menschen jedenfalls anfälliger<br />
für <strong>Infektionen</strong>. Daher ist eine ausgewogene<br />
Ernährung für die<br />
Immunkompetenz erforderlich. Es<br />
besteht Bedarf an sicheren und<br />
kostengünstigen zusätzlichen Behandlungen,<br />
um eine aberrante<br />
Immunaktivierung, die zu einem Zytokinsturm<br />
führen kann, zu unterdrücken<br />
und als Antithrombotika zu<br />
wirken. Eine ausreichende Vitaminaufnahme<br />
ist für eine ordnungsgemäße<br />
Körperfunktion und die Stärkung<br />
des Immunsystems erforderlich. unter<br />
dem Strich hilft der Vitamin B-<br />
Komplex nicht nur beim Aufbau und<br />
Erhalt eines <strong>gesund</strong>en Immunsystems,<br />
sondern kann möglicherweise<br />
auch helfen, COVID-19-Symptome zu<br />
verhindern oder zumindest zu reduzieren.<br />
Außerdem ist Vitamin B eine<br />
nützliche Zusatzbehandlung eine<br />
SArS-CoV-2-Infektion. Insbesondere<br />
moduliert Vitamin B die Immunantwort,<br />
indem es entzündungsfördernde<br />
Zytokine und Entzündungen herunterreguliert,<br />
Atembeschwerden<br />
und Magen-Darm-Probleme verringert,<br />
Hyperkoagulabilität verhindert,<br />
potenziell die das Krankheitsgeschehen<br />
verbessert und die Verweildauer<br />
im Krankenhaus für COVID-19-Patienten<br />
verkürzt.<br />
168 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Reich an Vitamin-B12 sind<br />
Fleisch, Fisch, Eier, Milch<br />
und Milchprodukte, vor<br />
allem aber die Leber.<br />
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natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 169
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Regelmäßig Vitamin C einnehmen<br />
kann Erkältungen nicht verhindern, es<br />
treten aber die Symptome bei einem<br />
Infekt der Atemwege kürzer auf.<br />
https://medmix.at/vitamin-c-einnahme-erkaeltungen/<br />
170 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Nach wie vor gehören<br />
ein grippaler Infekt,<br />
Erkältungen sowie<br />
ein Infekt der Atemwege<br />
in unseren Breiten zu den häufigsten<br />
ursachen für Arztbesuche.<br />
Deswegen verursachen diese vor allem<br />
mit der kalten Jahreszeit auftretenden<br />
Infektionskrankheiten die<br />
meisten Fehlzeiten am Arbeitsplatz<br />
und in der Schule. tatsächlich sind<br />
es hunderte Viren, die die verschiedenen<br />
Erkältungssymptome hervorrufen.<br />
Dazu zählen eine rinnende<br />
oder verstopfte nase, Schnupfen,<br />
Schmerzen im Mund-, Hals- und<br />
rachenraum, Husten sowie Kopfund<br />
Gliederschmerzen, Fieber sowie<br />
gerötete Augen. Gegen diese<br />
Erkältungssviren wirken Antibiotika<br />
nicht.<br />
Deswegen sind alternative<br />
Behandlungsmöglichkeiten gefragt.<br />
Vor allem präventiv aber auch als<br />
begleitende Behandlung bei Erkältung<br />
und <strong>Infektionen</strong> – bei einem<br />
Infekt der Atemwege – kommt oft<br />
Vitamin C zur Anwendung.<br />
Eine große Studie konnte ein nutzen<br />
der Behandlungsdosis von 8 g<br />
Vitamin C nach Einsetzen der Erkältungssymptome<br />
zeigen. Ebenfalls<br />
wirkte Vitamin C über 5 tage effektiv,<br />
wie zwei weitere Behandlungsstudien<br />
demonstrieren. Experten<br />
fordern weitere untersuchungen zur<br />
therapeutischen Gabe von Vitamin C<br />
unmittelbar nach Einsetzen von<br />
Erkältungssymptomen.<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 171
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Ursachen für<br />
Vitamin C-<br />
Mangel<br />
Ein erhöhter Bedarf oder eine<br />
schlechte Nährstoffaufnahme<br />
(Malabsorption) kann Vitamin C-<br />
Mangel verursachen und droht<br />
bei:<br />
● schweren Krankheiten<br />
wie Aids, Diabetes, Krebs,<br />
Hyperthyreosen, Leber-/<br />
Niereninsuffizienz, Rheuma,<br />
Magen-Darm-Erkrankungen<br />
(beispielsweise Helicobacter<br />
Pylori Inf.,Ulcera),<br />
Osteoporose<br />
● Schwerarbeit, Stress, Fieber,<br />
<strong>Infektionen</strong>, Operationen und<br />
Strahlentherapie<br />
● Schwangerschaft und<br />
Stillzeit<br />
● Wachstum<br />
● höherem Alter, vor allem bei<br />
Mangelernährung<br />
● Alkoholismus, Rauchen,<br />
Drogenkonsum<br />
● medikamentöser Therapie mit<br />
Antidepressiva und<br />
Tetracycline, Zytostatika,<br />
Glucocorticoide, NSAR und<br />
ASS beziehungsweise andere<br />
Salicylate (), Antacida,<br />
Diuretika, Kontrazeptiva<br />
Auch die Zufuhr zu geringer<br />
Ascorbinsäure-Mengen kann für<br />
einen Vitamin C-Mangel verantwortlich<br />
sein. Dies kann bei Ess-<br />
Störungen oder falschen Diäten<br />
der Fall sein. Allgemein sind<br />
Menschen die kaum Gemüse<br />
und Obst konsumieren, ebenfalls<br />
gefährdet.<br />
Vitamin C bei bei extremer<br />
körperlicher Belastung<br />
In 5 weiteren Arbeiten mit knapp<br />
600 Studienteilnehmern (darunter<br />
Marathonläufer und Skifahrer), die<br />
über kurze Zeiträume extremer<br />
körperlicher Belastung ausgesetzt<br />
waren, kam es durch eine präventive<br />
Vitamin-C-Einnahme zu einer Halbierung<br />
des Erkältungsrisikos, wobei<br />
über keine unerwünschte Wirkungen<br />
von Vitamin C berichtet wurde.<br />
Vitamin-C-Einnahme und<br />
<strong>Infektionen</strong> der Atemwege,<br />
Erkältung & Co.<br />
Die Gabe von Ascorbinsäure – die<br />
Vitamin-C-Einnahme – gilt seit langem<br />
bei <strong>Infektionen</strong> der Atemwege<br />
wie Grippaler Infekt, Erkältung &<br />
Co. unter bestimmten Voraussetzungen<br />
als sinnvoll. Seit Ascorbinsäure<br />
in den 1930er-Jahren isoliert wurde,<br />
gilt die Vitamin-C-Einnahme als<br />
sinnvolle Möglichkeit zur Behandlung<br />
von <strong>Infektionen</strong> der Atemwege.<br />
Besonders beliebt war Ascorbinsäure<br />
<strong>gegen</strong> Erkältungen in den 1970er-<br />
Jahren, als nobelpreisträger Linus<br />
Pauling basierend auf die Ergebnisse<br />
früherer placebokontrollierter Studien<br />
unterstellte, dass eine Vitamin-C-<br />
Einnahme Erkältungen verhindern<br />
und die Symptome abmildern kann.<br />
Weltweit wird seither Vitamin C als<br />
vorbeugendes und therapeutisches<br />
Mittel angewendet.<br />
Eine rezente Cochrane-Überprüfung<br />
schloss unlängst ausschließlich<br />
placebokontrollierte Studien ein, in<br />
denen Vitamin C in einer Dosis von<br />
0,2 g/tag oder mehr untersucht<br />
wurde. Dabei zeigte sich in 29 Stu -<br />
dien mit 11.306 teilnehmern, dass<br />
die regelmäßige Vitamin-C-Einnahme<br />
scheinbar keine Wirkung auf das<br />
Auftreten von Erkältungen in der <strong>gesund</strong>en<br />
Bevölkerung hat.<br />
Hin<strong>gegen</strong> reduzierte die regelmäßige<br />
Vitamin-C-Einnahme mittels nahrungsergänzung<br />
jedoch moderat die<br />
Dauer von Erkältungssymptomen.<br />
Diese beiden Ergebnisse von ergaben<br />
die Daten aus 31 Studien mit 9745<br />
Erkältungsepisoden, wobei eine Episode<br />
ein einmaliges Auftreten einer<br />
Erkältung war.<br />
Hochdosiert bei<br />
Erkältungen<br />
Die analysierten Studien zur Anwendung<br />
hoher Ascorbinsäure-Dosen<br />
nach Auftreten von Erkältungssymptomen<br />
ergaben keine einheitlichen<br />
Effekte. Weder auf die Dauer noch<br />
auf die Schwere der Symptomatik.<br />
Allerdings gab es nur wenige solcher<br />
Studien zur therapeutischen Vitamin-C-Einnahme<br />
und keine mit<br />
Kindern. Grundsätzlich zeigten sich<br />
in den anderen Studien, das vorbeugend<br />
verabreichtes Vitamin C bei<br />
Kindern effektiver wirkte.<br />
Eine große Studie konnte ein nutzen<br />
der Behandlung mit 8 g Vitamin C<br />
nach Einsetzen der Erkältungssymptome<br />
zeigen. Ebenfalls wirkte Vitamin<br />
C über 5 tage effektiv, wie zwei<br />
weitere Studien demonstrieren. Experten<br />
fordern weitere untersuchungen<br />
zur therapeutischen Gabe von<br />
Vitamin C unmittelbar nach Einsetzen<br />
von Erkältungssymptomen.<br />
Vitamin C-Mangel<br />
schwächt Immun- und<br />
Zellschutz<br />
Viele Menschen leiden unter latentem<br />
Vitamin C-Mangel, wobei manche<br />
Symptome auch durch den beeinträchtigten<br />
Immun- und Zellschutz<br />
auftreten.<br />
Vitamin C soll das Immunschutzund<br />
Zellschutz-Stimulans beliebt.<br />
Man bezeichnet das Vitamin auch als<br />
Ascorbinsäure und setzt es vor allem<br />
vorbeugend als Zusatztherapie sowie<br />
in der rekonvaleszenzzeit ein. Häufige<br />
Anwendungsgebiete für eine Supplementierung<br />
sind bestätigter Vitamin<br />
C-Mangel, Zahnfleisch- und<br />
Bindegewebsprobleme, um verschiedene<br />
Symptome bekämpfen zu können.<br />
Beispielsweise im Zusammenhang<br />
mit der Wundheilung, Chronischen<br />
Fußgeschwüren, Arthrosen<br />
und im Wachstum befindlichen Kindern<br />
und Jugendlichen. Wobei man<br />
zahlreiche ursachen von Vitamin C-<br />
Mangel auch vermeiden kann.<br />
172 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Symptome für Vitamin C-Mangel<br />
● beeinträchtigtes Binde-/Stützgewebe<br />
● Arthrosen,Knochen- und Knorpelschmerzen, Gelenk,<br />
Glieder- und Kopfschmerzen,<br />
● Blutungs- und Hämatomneigung, Nasenbluten, Zahnfleischbluten,<br />
Parodontose,<br />
● schlechtere Wundheilung<br />
● beeinträchtigtes Immunsystem, erhöhte Infektanfälligkeit,<br />
Allergieneigung<br />
● Oxidativer Stress. Müdigkeit, Depression, Leistungsabfall und<br />
Schwäche<br />
● ZNS (Catecholamine, Serotonin etc.ê)<br />
Im Zusammenhang zu Ursachen und Symptomen sowie Vitamin C-Mangel<br />
ist vor allem Skorbut zu nennen. Denn Skorbut ist ein berühmtes klinisches<br />
Syndrom. Zahlreiche Geschichten von Piraten und britischen Seeleuten<br />
machten die Krankheit gerade in der Entdeckerzeit sehr berüchtigt. Wobei<br />
Skorbut bereits erstmals 1550 v. Chr. beschrieben wurde.<br />
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Latenter Vitamin C-Mangel<br />
häufiger als vermutet<br />
Als Anti-Skorbut-Vitamin hatte Vitamin<br />
C vorwiegend in der Geschichte<br />
große Bedeutung, um weiland eben<br />
Skorbut zu vermeiden. Die Erkrankung<br />
war vor allem auf langen<br />
Schiffsüberfahrten berüchtigt. Doch<br />
ein latenter Vitamin C-Mangel ist<br />
auch heute sehr häufig. Darunter leidet<br />
der Zellschutz und Infektabwehr<br />
im Körper. Auch Skorbut tritt deswegen<br />
immer wieder auf, und ist Gegenstand<br />
prominent publizierter untersuchungen.<br />
reduzierendes Vitamin C, das auch<br />
als Zusatzstoff zur Konservierung<br />
eingesetzt wird, hat physiologisch<br />
Bedeutung für den Eisen-, Folsäure<br />
und Kupferstatus sowie das gesamte<br />
antioxidative System. Bei Erkrankungen<br />
mit erhöhtem oxidativen<br />
Stress – wie Krebs, <strong>Infektionen</strong>,<br />
rheuma, Atherosklerose, Diabetes,<br />
Katarakt, Verbrennungen, Operationen<br />
– braucht der Körper mehr an<br />
Vitamin C. Deswegen sollte man Vitamin<br />
C-Mangel dementsprechend<br />
unbedingt vermeiden.<br />
Verschiedene prospektive Studien<br />
zeigten in der Vergangenheit ein geringeres<br />
risiko für Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen, Katarakt, Mund-,<br />
Ösophagus- und Magenkrebs bei<br />
einem gutem Vitamin C-Status.<br />
Orthomolekular-medizinisch wird<br />
Vitamin C in zahlreichen dieser Bereichen<br />
vorbeugend, therapeutisch<br />
und als Zusatztherapie eingesetzt.<br />
Berichtet wird auch von Versuchen,<br />
mit Ascorbinsäure einen Helicobacter<br />
Pylori zu eradizieren sowie Bluthochdruck,<br />
Blutzucker- und Blutlipiderhöhungen<br />
ent<strong>gegen</strong>zusteuern.<br />
Vitamin C – starker<br />
Radikalfänger<br />
Vitamin C und andere Antioxidantien<br />
sollen als radikalfänger bestimmte<br />
Erkrankungsrisiken senken,<br />
Spätfolgen und Komplikationen bestehender<br />
Erkrankungen vermindern.<br />
Bei physischem und psychischem<br />
Stress, depressiven Verstimmungen,<br />
Müdigkeit, Schwäche, Histaminosen,<br />
Allergien, Asthma muss<br />
ein Vitamin C-Mangel und gegebenenfalls<br />
eine Supplementierung in<br />
Erwägung gezogen werden.<br />
Gut verträglich sind sogenannte gepufferte<br />
natrium- und Calcium-Salze,<br />
Ester C, natürliches und retardiertes<br />
Vitamin C oder auch kleine Dosen<br />
des Pulvers über den tag verteilt.<br />
Zur Abrundung der Wirkung empfiehlt<br />
sich dazu ein Antioxidanzien-Mix<br />
in Form von Kombinations -<br />
präparaten oder Gemüsesaft mit<br />
reichlich Flavonoide.<br />
Vitamin C wirkt also als starkes<br />
Antioxidans. Dabei schützen wasserlösliche<br />
Ascorbate, wie die Salze der<br />
Ascorbinsäure (Dehydroascorbat-<br />
System) genannt werden, als<br />
radikalfänger die körpereigenen<br />
Strukturen direkt vor Angriffen<br />
durch Sauerstoffradikale (rOS –<br />
reactive Oxygen Species, reaktive<br />
Sauerstoffspezies).<br />
Dies läuft stets in engem Zusammenspiel<br />
mit anderen Antioxidanzien ab.<br />
Sogenannte Prooxidative beziehungsweise<br />
toxische und chronischdegenerative<br />
Prozesse wie nitrosamin-<br />
und Methämoglobin-Bildung,<br />
Protein-Glycosylierungen, athero -<br />
sklerotische und kataraktogene<br />
Vorgänge sollen so vermindert<br />
werden.<br />
Der Ascorbinsäure werden antikanzerogene<br />
Eigenschaften zugeschrieben,<br />
weiters ist sie an der Inaktivierung<br />
von Schwermetallen, Arzneimitteln<br />
und Xenobiotika beteiligt.<br />
Als reduktionsmittel ermöglicht sie<br />
weiters die resorption von pflanzlichem<br />
nicht-Häm-Eisen, den Eisen-<br />
Einbau in Ferritin und die Bereitstellung<br />
von aktivem tetrahydrofolat.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 173
Vitamin C unterstützt das Immunsystem und<br />
fördert dessen Immunantwort, was den<br />
Menschen speziell in der Corona-Pandemie<br />
<strong>gegen</strong> COVID-19 Vorteile bringt. Vor allem der<br />
Nutzen hoher Dosierungen auf der<br />
Intensivstation ist mittlerweile bestätigt.<br />
Unter dem Strich ist das<br />
Vitamin C an etwa<br />
15.000 Abläufe des<br />
Stoffwechsels beteiligt.<br />
Dementsprechend hat kein anderes<br />
Vitamin eine so grosse Vielfalt<br />
an Wirkungen vorzuweisen. Mit seiner<br />
antioxidativen Wirkung wirkt es<br />
als radikalfänger und schützt Lipide,<br />
Proteine, nukleinsäuren und Zellmembranen<br />
vor oxidativen Schäden.<br />
Die aktuelle Corona-Literatur zeigt<br />
auch, dass Vitamin C ohne signifikante<br />
nebenwirkungen auf verschiedene<br />
pathophysiologische Prozesse<br />
der SArS-CoV-2-Infektion und Covid-19<br />
wirkt.<br />
Vitamin C – sicher und<br />
kostengünstig das Immunsystem<br />
stärken<br />
Im Grunde genommen kann Vitamin<br />
C die Immunantwort auf Virusinfektionen<br />
verbessern. und zwar indem<br />
es die Abwehrkräfte stärkt – durch<br />
Stimulierung der Proliferation und<br />
Differenzierung von B‐ und t‐Lymphozyten,<br />
weiter der unterstützung<br />
der Antikörperproduktion. Einerseits<br />
gibt es zwar noch keine direkte Bestätigte<br />
beziehungsweise Corona-<br />
Studien dazu, ob Vitamin C speziell<br />
in der Vorbeugung und Behandlung<br />
<strong>gegen</strong> COVID-19 eine besonderen<br />
nutzen bringt. Andererseits lassen in<br />
der Corona-Pandemie berichtete<br />
Vorteile von hochdosiertem Vitamin<br />
C auf der Intensivstation darauf hin,<br />
dass COVID-19-Patienten den Einsatz<br />
des Mikronährstoffs auch im<br />
ambulanten Bereich in Betracht ziehen<br />
sollten.<br />
Jedenfalls ist Vitamin C ist ein sicherer<br />
und kostengünstiger essentieller<br />
nährstoff, der das Immunsystem<br />
und dessen Abwehrkräfte stärkt. In<br />
etwa 100 tierstudien konnte gezeigt<br />
werden, dass Vitamin C virale und<br />
bakterielle <strong>Infektionen</strong> verhindert<br />
oder auch lindert. In einigen Dutzend<br />
placebokontrollierten Studien<br />
mit Menschen hat Vitamin C <strong>Infektionen</strong><br />
durch Atemwegsviren verkürzt.<br />
Das weist darauf hin, dass das<br />
Vitamin C auch allgemein Virusinfektionen<br />
beim Menschen beeinflussen<br />
kann, beispielsweise auch bei<br />
Covid-19.<br />
Bei kritisch kranken Corona-Patienten<br />
sind die Vitamin C-Spiegel im<br />
Plasma häufig sehr niedrig. Dann<br />
sind hochdosierte Gramm-Dosen<br />
Vitamin C erforderlich, um den Vitamin<br />
C-Spiegel im Plasma kritisch<br />
kranker Patienten auf den Wert normaler<br />
<strong>gesund</strong>er Menschen zu erhöhen.<br />
Eine Metaanalyse von 12 Studien mit<br />
1.766 Patienten ergab, dass Vitamin<br />
C die Dauer des Aufenthalts auf der<br />
Intensivstation im Durchschnitt um<br />
8% verkürzte. Eine weitere Metaanalyse<br />
zeigte, dass Vitamin C auch die<br />
Dauer der mechanischen Beatmung<br />
bei Intensivpatienten verringerte.<br />
Zwei randomisierte, placebokontrollierte<br />
Studien ergaben eine statistisch<br />
signifikante Verringerung der<br />
Mortalität von Sepsis-Patienten. Die<br />
positive Wirkung von Vitamin C auf<br />
das akute Atemnotsyndrom (ArDS)<br />
– einer häufigen Komplikation der<br />
COVID-19-Pneumonie – sollte man<br />
ebenfalls berücksichtigen.<br />
Hochdosierte Vitamin C-<br />
Supplementierung für<br />
Patienten mit COVID-19<br />
um Patienten mit der Coronavirus-<br />
Krankheit COVID-19 Vitamin C besser<br />
verabreichen zu können, haben<br />
Forscher eine ultrahochleistungs-<br />
Flüssigchromatographie-tandem-<br />
Massenspektrometrie entwickelt, um<br />
die Plasma-Vitamin C-Konzentrationen<br />
zu bestimmen. 31 Patienten mit<br />
COVID-19 und 51 <strong>gesund</strong>e Freiwillige<br />
wurden dabei untersucht.<br />
Die mittlere Plasmakonzentration<br />
von Vitamin C bei Patienten mit CO-<br />
VID-19 betrug 2,00 mg und war damit<br />
fast 5-fach niedriger als bei <strong>gesund</strong>en<br />
Probanden (9,23 mg). nach<br />
einer hochdosierten Vitamin C-Behandlung<br />
stieg die mittlere VC-Konzentration<br />
auf 13,46 mg. Höher als<br />
bei <strong>gesund</strong>en Probanden und lag damit<br />
im normbereich.<br />
Jedenfalls sind die Vitamin C-Werte<br />
bei stationärem Patienten mit<br />
COVID-19 meist sehr niedrig. Dann<br />
wird häufig eine Supplementierung<br />
mit 100 mg pro Kilogramm täglich<br />
angewendet.<br />
174 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Patienten mit<br />
COVID-19, die zur<br />
Behandlung ins<br />
Krankenhaus müssen,<br />
haben oft sehr<br />
niedrige Vitamin C-<br />
Werte. Dann kommt<br />
oft eine Supplementierung<br />
mit 100 mg<br />
pro Kilogramm täglich<br />
zum Einsatz.<br />
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Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 175
https://medmix.at/pro-und-contra-vitamin-d-zum-schutz-<strong>gegen</strong>-covid-19-krebs-etc/<br />
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Menschen mit einem Mangel an Vitamin D<br />
haben ein schwaches Immunsystem und<br />
schlechte Abwehr kräfte. Das macht sie<br />
anfälliger für Infekte mit Viren, Bakterien<br />
und andere Erreger.<br />
176 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Eindeutige<br />
Datenlage: Eine<br />
gute Versorgung<br />
mit Vitamin D<br />
bietet Schutz vor<br />
COVID-19 sowie<br />
vor anderen<br />
akuten<br />
Erkrankungen der<br />
Atemwege.<br />
Vitamin D – vor allem<br />
das Sonnenvitamin D3,<br />
Cholecalciferol – stärkt<br />
die Abwehrkräfte und<br />
unterstützt das Immunsystem. Damit<br />
hilft der Mikronährstoff <strong>gegen</strong><br />
zahlreiche Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen,<br />
Diabetes mellitus,<br />
Herzinsuffizienz sowie Krebserkrankungen<br />
und <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong><br />
wie Covid-19. Wobei eine gute Versorgung<br />
mit dem Sonnenvitamin bei<br />
der Vorbeugung hilft sowie auch<br />
zahlreiche Möglichkeiten der Behandlung<br />
unterstützt. Das Sonnenvitamin<br />
D ist aber nicht nur in der<br />
dunklen Jahreszeit so wichtig. Sondern<br />
auch allgemein speziell in der<br />
Corona-Pandemie.<br />
Mit Vitamin D das<br />
Immunsystem stärken<br />
Vitamin D stärkt die Abwehrkräfte<br />
und das Immunsystem. Deswegen<br />
hilft der Mikronährstoff <strong>gegen</strong> zahlreiche<br />
Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen,<br />
Diabetes mellitus,<br />
Herzinsuffizienz sowie Krebserkrankungen.<br />
Außerdem soll das Vitamin<br />
D vor allem auch <strong>gegen</strong> entzündliche<br />
Erkrankungen der Atemwege den<br />
Körper unterstützen. Jedenfalls wird<br />
durch Vitamin D-Mangel unser<br />
Immunsystem anfälliger und damit<br />
unsere Abwehrkräfte schwächer.<br />
unter dem Strich hat man das<br />
Sonnenvitamin lange Zeit in seinem<br />
Wert zur Vorbeugung und therapie<br />
unterschätzt.<br />
Gegen <strong>Infektionen</strong> der<br />
Atemwege<br />
Atemwegsinfekte waren jedenfalls<br />
schon immer eine führende todesursache.<br />
Im Grunde genommen entstehen<br />
<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege<br />
wie grippale Infekte meist durch<br />
Viren. Dabei treten Grippe- und<br />
Erkältungswellen verstärkt in der<br />
dunklen Jahreszeit mit weniger Sonnenstrahlung<br />
auf. Dann haben viele<br />
Menschen einen Immunsystem<br />
schwächenden Vitamin D-Mangel.<br />
Dementsprechend kann Vitamin D –<br />
vor allem das Cholecalciferol, Vitamin<br />
d3 – zur Vorbeugung und Behandlung<br />
von Grippewellen eingesetzt<br />
werden.<br />
So soll laut Studien das Vitamin D3<br />
das risiko für eine Influenza verringern.<br />
Das Vitamin D3 stimuliert beispielsweise<br />
die Produktion antimikrobieller<br />
Substanzen. und zwar der<br />
Peptide, welche die Infektiosität der<br />
Viren bekämpfen. Damit stärkt es<br />
das Immunsystem und wirkt <strong>gegen</strong><br />
Entzündungen.<br />
In diesem Sinne zeigten mehrere uS-<br />
Studien, dass bei Menschen mit einem<br />
schlechten Vitamin D3-Status<br />
(< 10 ng/ml bzw. 25 nmol/l) die Abwehrkräfte<br />
und das Immunsystem<br />
beeinträchtigt sind.<br />
Im Vergleich zu jenen mit einer<br />
guten Vitamin D3-Versorgung<br />
(Calcidiol > 30 ng/ml bzw. > 75<br />
nmol/l) hatten sie deswegen ein 40%<br />
höheres risiko für Infekte der oberen<br />
Atemwege.<br />
Die Gabe von Vitamin D senkt bei<br />
Personen mit niedrigem Vitamin-D-<br />
Spiegel das risiko für akute Atemwegserkrankungen<br />
(akute Bronchitis,<br />
Lungenentzündung), um 70 %.<br />
Vitamin D zum Schutz<br />
<strong>gegen</strong> COVID-19<br />
Viele Studien konnten in den letzten<br />
Jahren einen Zusammenhang zwischen<br />
Vitamin-D-Mangel und den<br />
Atemwegen zeigen. Beispielsweise<br />
verschlechtert ein Vitamin-D-Mangel<br />
sehr den Krankheitsverlauf bei<br />
Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfekten.<br />
Zudem spielt Vitamin<br />
D auch eine rolle bei der Verringerung<br />
des risikos von akuten viralen<br />
Atemwegsinfektionen sowie einer<br />
Lungenentzündung.<br />
Deswegen gab es bereits zu Beginn<br />
der Corona-Pandemie auch Überlegungen<br />
und Analysen zu einer möglichen<br />
guten Wirkung von Vitamin D<br />
beziehungsweise zu zusätzlichen Vitamin<br />
D-Gaben. und zwar auch um<br />
einer Infektion mit dem Coronavirus<br />
SArS-Cov-2 ent<strong>gegen</strong>zuwirken beziehungsweise<br />
den Verlauf von Covid<br />
19 positiv zu beeinflussen.<br />
Im Grunde genommen ist aber eine<br />
sofortige Wirkung einer Behandlung<br />
mit Vitamin D nicht anzunehmen,<br />
wenn die COVID-19-Infektion bereits<br />
mit Symptomen besteht. Denn<br />
das Vitamin D kann dazu eigentlich<br />
nicht mehr schnell genug aktiviert<br />
werden.<br />
Allerdings gibt es immer mehr positive<br />
Daten zur zusätzlichen Gabe von<br />
Vitamin D und deren Wirkung bei<br />
der Coronavirus SArS-CoV-2-Erkrankung<br />
Covid 19. Auch uS Präsident<br />
trump bekam laut »Science«<br />
zur therapie zusätzlich Vitamin D.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 177
Menschen mit höherem Risiko für einen Vitamin-D-<br />
Mangel, sollten gerade im Sinne von <strong>Infektionen</strong> der<br />
Atemwege und Covid 19 die zusätzliche Einnahme von<br />
Vitamin-D-Präparaten in Betracht ziehen.<br />
Calcifediol bei Covid-19<br />
als rasche <strong>Hilfe</strong> für<br />
schwer erkrankte<br />
Patienten<br />
In diesem Fall ist eine Supplementierung<br />
mit Calcifediol (einer Vorstufe<br />
von Vitamin-D, die der Organismus<br />
aus Cholecalciferol bildet) vorzuziehen.<br />
Bei hochdosierter Gabe von Vitamin<br />
D für Covid-19-Patienten in<br />
Form von Calcifediol während des<br />
Krankenhaus-Aufenthaltes kam es<br />
jedenfalls zu erheblich weniger Intensiveinweisungen<br />
und einer geringeren<br />
Sterblichkeit.<br />
In einer spanischen Studie mit 930<br />
COVID-19-Patienten wurde das risiko<br />
für eine Behandlung auf der<br />
Intensivstation durch Gabe von<br />
Calcefidiol um 82 % reduziert, die<br />
Sterblichkeit um 64 %.<br />
Vitamin-D-Mangel erhöht<br />
bei Covid 19 das Risiko<br />
für einen schwerden<br />
Verlauf<br />
Vitamin-D-Mangel bringt allgemein<br />
ein erhöhtes risiko für einen schweren<br />
COVID-19-Krankheitsverlauf<br />
und eine massiv erhöhte Sterblichkeit.<br />
Ein britische Studie betont beispielsweise,<br />
dass speziell auch Patienten<br />
mit milden Covid-Verläufen<br />
allgemein einen Mangel bei Vitaminen<br />
und anderen Mikronährstoffen<br />
unbedingt vermeiden sollten.<br />
In einer großen europäischen Studie<br />
waren beispielsweise in europäischen<br />
Ländern, in denen der durchschnittliche<br />
Vitamin-D-Spiegel bei<br />
50 nmol/l oder niedriger liegt, die<br />
COVID-19-todesraten mehr als doppelt<br />
so hoch wie in Ländern mit einem<br />
durchschnittlichen Vitamin-D-<br />
Spiegel über 50 nmol/l.<br />
Dementsprechend empfehlen immer<br />
mehr Experten eine Vitamin-D-Supplementierung<br />
<strong>gegen</strong> COVID-19.<br />
Britische Empfehlungen<br />
zur Vorbeugung mit<br />
Vitamin D in Zeiten von<br />
Covid 19<br />
Beispielsweise haben die Britische<br />
Gesundheitsbehörden der Bevölkerung<br />
geraten, so viel wie möglich zu<br />
Hause zu bleiben. Zudem haben sie<br />
empfohlen, dass die Briten während<br />
der Corona-Pandemie im Sommer<br />
und Herbst Vitamin-D-Präparate<br />
vorbeugend <strong>gegen</strong> eine Infektion mit<br />
dem Coronavirus SArS-Cov-2 einnehmen<br />
sollten.<br />
Die britische Gesundheitsexperten<br />
betonen zudem, dass eine Vitamin-<br />
D-Supplementierung vor allem für<br />
ältere Menschen besonders wichtig<br />
sein könnte. Denn man weiß mittlerweile,<br />
dass Corona-Patienten mit<br />
Vitamin-D-Mangel ein höheres risiko<br />
für einen schlechten Verlauf von<br />
COVID 19 haben können. Vor allem<br />
Menschen in Pflege- und Altersheimen<br />
erhalten daher zusätzlich Vitamin<br />
D. Außer wenn der Arzt klare<br />
Bedenken hat, das im Einzelfall nicht<br />
zu tun.<br />
Interventionsstudien haben selten<br />
Vorteile einer Vitamin-D-Supplementierung<br />
als Behandlung oder<br />
vorbeugende Maßnahme gezeigt. Eine<br />
wichtige Ausnahme von diesem<br />
allgemeinen trend sind <strong>Infektionen</strong><br />
der oberen Atemwege. Eine Metaanalyse<br />
von 11.321 Patientendaten in<br />
25 randomisierten kontrollierten<br />
Studien aus dem Jahr 2017 ergab,<br />
dass eine Vitamin-D-Supplementierung<br />
vor akuten <strong>Infektionen</strong> der<br />
Atemwege schützen kann. Wobei Patienten<br />
mit sehr niedrigen Vitamin<br />
D-Spiegel den größten nutzen von<br />
einer zusätzlichen Vitamin-D-Gabe<br />
hatten.<br />
Es mehren sich jedenfalls die Hinweise<br />
auf einen Zusammenhang der<br />
Corona-Erkrankung COVID-19- und<br />
dem Vitamin-D-Status. SArS-CoV-<br />
2, das für COVID-19 verantwortliche<br />
Coronavirus, trat auf und begann<br />
seine Ausbreitung auf der nordhalbkugel<br />
Ende 2019 im Winter.<br />
Immer mehr regierungen empfehlen<br />
daher ausdrücklich eine Vitamin-<br />
D-Supplementierung <strong>gegen</strong> COVID-<br />
19. In Schottland, Großbritannien<br />
und bestimmten regionen in Spanien<br />
bekommen beispielsweise risikogruppen<br />
während der Wintermonate<br />
kostenlos Vitamin-D-Präparate<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Die American Geriatrics Society rät<br />
Personen ab 70 Jahren täglich 4000<br />
I.E. Vitamin D aus allen Quellen aufzunehmen,<br />
um die empfohlenen<br />
Blutwerte von >= 75 nmol/l<br />
25(OH)D zu erzielen.<br />
Experten empfehlen<br />
weltweit eine bessere<br />
Vitamin-D-Versorgung<br />
Zahlreiche Wissenschaftler und<br />
Ärzte aus aller Welt fordern schon<br />
länger zu dringenden Schritten<br />
„<strong>gegen</strong> die weltweite Vitamin-D-<br />
Mangel-Epidemie“ auf. Zur Prävention<br />
dieser Erkrankungen empfehlen<br />
die Experten einen Serumwert von<br />
100-150 nmol/l 25(OH)D.<br />
Die Aktionsgruppe #VitaminDforAll<br />
macht auf die große Bedeutung von<br />
Vitamin D im Kampf <strong>gegen</strong> COVID-<br />
19 aufmerksam. Ihre Experten empfehlen<br />
eine tägliche Dosierung von<br />
4000 I.E. Vitamin D3.<br />
178 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
© eldar nurkovic / shutterstock.com<br />
In der Vitamin-D-Diskussion<br />
werden zweierlei Maß<br />
angelegt, die wenig mit<br />
Evidenz und Kosten-<br />
Nutzen-Analyse zu tun<br />
haben. Dabei besteht eine<br />
Faktenlage zu Vitamin D.<br />
Denn eine gute Versorgung<br />
mit dem Sonnenvitamin<br />
senkt die Gesamtsterblichkeit<br />
deutlich und bietet<br />
nicht nur eine Schutz -<br />
wirkung vor COVID-19<br />
sondern auch vor anderen<br />
Erkrankungen wie akuten<br />
Atemwegserkrankungen<br />
und sogar Krebs.<br />
Das Vitamin D bietet<br />
Wirkung sowohl bei der<br />
Vorbeuung als auch unterstützend<br />
in der Behandlung.<br />
Allerdings ist eine<br />
therapeutische Wirkung<br />
nach einer COVID-19-Infektion<br />
zweifelhaft, da die<br />
positive Wirkung des<br />
Sonnenvitamins nicht rasch<br />
genug aktivierbar ist. In<br />
diesem Fall ist der Einsatz<br />
der Vitamin-D-Vorstufe<br />
Calcifediol vorzuziehen.<br />
Beispielsweise im Krankhaus<br />
bei schwer erkrankten<br />
Covid-patienten.<br />
Für den Körper ist<br />
die Bedeutung<br />
von Vitamin D<br />
beträchtlich,<br />
denn der Mensch<br />
benötigt Vitamin D<br />
ein Leben lang für<br />
die Vorbeugung vor<br />
Krankheiten sowie<br />
allgemein für die<br />
Gesundheit.<br />
natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn | MEDMIX 179
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https://medmix.at/schutz-fuer-den-koerper-durch-vitamin-e/<br />
Vitamin E hilft mit seiner antioxidativen<br />
Wirkung <strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> und Entzündung.<br />
Eine etablierte Verwendung<br />
von zusätzlichem<br />
Vitamin E, dem Alphatocopherol,<br />
beim Menschen<br />
ist die Vorbeugung und therapie<br />
von Mangelerscheinungen. unter<br />
dem Strich fungiert das Vitamin E in<br />
den Zellen als radikalfänger. Der<br />
Mikronährstoff ist überwiegend in<br />
Zellmembranen eingebaut. Die ursache<br />
für einen Vitamin-E-Mangel<br />
ist normalerweise eine Malabsorption,<br />
mangelhafte Aufnahme (Absorption)<br />
bestimmter nährstoffe.<br />
und zwar eine Folge der Fett-Malabsorption<br />
oder genetischer Anomalien<br />
im Lipoprotein-Metabolismus. Genetische<br />
Anomalien im hepatischen<br />
180 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Alpha-tocopherol-transferprotein<br />
verursachen auch Vitamin-E-Mangeldefekte<br />
in diesem Protein, die den<br />
Vitamin-E-transport im Plasma beeinträchtigen.<br />
Eine beeinträchtigte Abgabe von Vitamin<br />
E an das Gewebe führt zu Mangelerscheinungen.<br />
Diskutiert wird<br />
die Verwendung von zusätzlichem<br />
Vitamin E bei chronischen Krankheiten<br />
sowie bei eingeschränkter Immunfunktion.<br />
Bei <strong>gesund</strong>en Personen<br />
wird eine tägliche Vitamin-E-<br />
Einnahme von etwa 15 bis 30 mg Alpha-tocopherol<br />
empfohlen, um optimale<br />
Plasma-Alpha-tocopherol-<br />
Konzentrationen (30 uM oder mehr)<br />
zu erhalten.<br />
Vitamin E ist im höheren Alter besonders<br />
wichtig, da es das risiko von<br />
altersbedingten Krankheiten reduzieren<br />
erhalten kann. Es ist auch ein<br />
wichtiger Antioxidans, das den<br />
Körper vor Schäden durch freie<br />
radikale schützt, die im Alter häufiger<br />
auftreten.<br />
Vitamin E als starker<br />
Radikalfänger<br />
unter dem Strich fungiert das Vitamin<br />
E in Zellen als radikalfänger<br />
und ist zum überwiegenden teil in<br />
Zellmembranen eingebaut. Das Vitamin<br />
kann dazu beitragen, reaktive<br />
Sauerstoffradikale zu neutralisieren,<br />
die im rahmen von Stoffwechsel -<br />
prozessen entstehen und zelleigene<br />
Makromoleküle wie Proteine schädigen<br />
können.<br />
Obwohl zwei amerikanische Forscher<br />
das Vitamin E bereits vor fast 100<br />
Jahren entdeckt haben, weiß man bis<br />
heute erstaunlich wenig über die<br />
Funktion und Verteilung von<br />
Vitamin E im Körper.<br />
Auch wissenschaftliche Studien zu<br />
den <strong>gesund</strong>heitsförderlichen Effekten<br />
von Vitamin-E-Gaben am Menschen<br />
brachten nur wenig bedeutende<br />
Erkenntnisse.<br />
Vitamin E bei Covid 19<br />
Klinische Studien haben schon früher<br />
einen gewissen nutzen einer zusätzliche<br />
Vitamin-E-Gabe in Bezug<br />
auf <strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege<br />
gezeigt.<br />
Wie die meisten viralen Atemwegsinfektionen<br />
erkranken auch an Covid<br />
19 vor allem chronisch kranke und<br />
ältere sowie immunsupprimierte<br />
Menschen (schwer). Eben alle jene<br />
mit geschwächtem Immunsystem.<br />
unter Immunoseneszenz versteht<br />
man vor allem die allmähliche Verschlechterung<br />
des Immunsystems<br />
mit zunehmendem Alter. Die Forschung<br />
konnte hierzu zeigen, dass<br />
Vitamin E die t-Lymphozyten-vermittelte<br />
Immunfunktion verbessert,<br />
deren Abnahme mit zunehmendem<br />
Alter zu beobachten ist.<br />
Oxidativer Stress ist einer der treibenden<br />
pathologischen Mechanismen,<br />
der bei COVID-19 eine wichtige<br />
rolle spielt. In tiermodellen hat sich<br />
außerdem gezeigt, dass ein Mangel<br />
an Antioxidantien zu vermehrten genetischen<br />
Mutationen führt, die die<br />
Virulenz von Coxsackieviren, Influenzaviren<br />
und zwei rnA-Viren, wie<br />
COVID-19, fördern.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 181
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Spurenelement<br />
Zink<br />
Eine ausreichende Versorgung mit Zink unterstützt<br />
das Immunsystem, stärkt die Abwehrkräfte und<br />
hilft den Körper <strong>gegen</strong> viele Erkrankungen.<br />
https://medmix.at/zink-staerkt-das-immunsystem/<br />
182 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Das lebensnotwendige<br />
Spurenelement Zink<br />
stärkt das Immun -<br />
system essenziell.<br />
Außerdem beeinflusst ein Mangel an<br />
Zink mehrere Aspekte der angeborenen<br />
und erworbenen Immunität.<br />
unter dem Strich hat auch eine zusätzliche<br />
Gabe von Zink gutes Potenzial,<br />
die Abwehrkräfte des Immunsystems<br />
zu unterstützen. Dementsprechend<br />
ist das Spurenelement unentbehrlich<br />
für eine gute Immunabwehr<br />
<strong>gegen</strong> verschiedene Krankheitserreger<br />
wie Viren und Bakterien.<br />
Da der Körper Zink nicht selbst<br />
herstellen kann, muss es in aus -<br />
reichender Menge mit der nahrung<br />
zugeführt werden. Abhängig von der<br />
Ernährung sollten Männer zwischen<br />
11 mg und 16 mg Zink pro tag aufnehmen.<br />
Bei Frauen liegen die Werte<br />
zwischen 7 mg und 10 mg.<br />
Zink für eine optimale<br />
Abwehr <strong>gegen</strong> Erkältung,<br />
Grippe sowie auch<br />
Coronaviren<br />
Aufgrund seiner immunmodulatorischen<br />
und antiviralen Wirkungen hat<br />
Zink das Potenzial, auch die Behandlung<br />
bei COVID-19-Patienten zu unterstützen.<br />
Bereits ein leichter Mangel an Zink<br />
erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten.<br />
In Zeiten von Erkältung, Grippe<br />
und Covid-19 sollte man besonders<br />
auch in der Corona-Pandemie auf eine<br />
ausreichende Versorgung mit<br />
Zink achten.<br />
Das gilt einerseits insbesondere auch<br />
im höheren Alter. Aber auch für Kinder<br />
ist Zink sehr wichtig. Denn das<br />
ist wichtig für ihre <strong>gesund</strong>e Entwicklung.<br />
Außerdem lassen sich damit<br />
Störungen bei Wachstum und Entwicklung<br />
vermeiden.<br />
Für eine ausreichende Versorgung<br />
mit Zink kann man auch verschiedene<br />
Präparate für eine zusätzliche Gabe<br />
einsetzen.<br />
Wobei viele Präparate frei von Gluten<br />
und Lactose sind. Weiter auch<br />
für Diabetiker, Vegetarier und Veganer<br />
geeignet.<br />
Zinkmangel begünstigt<br />
verschiedene Krankheiten<br />
und Symptome<br />
Bereits bei leichteren Formen eines<br />
Zinkmangels konnte eine negative<br />
Wirkung auf die Immunität und das<br />
Immunsystem beobachtet werden.<br />
Ein schwerer Zinkmangel kann zu<br />
außerdem einer Verzögerung des<br />
Wachstumsverzögerung und zu Beschwerden<br />
der Haut (Läsionen) führen.<br />
Zudem kann es die Wundheilung<br />
beeinträchtigten.<br />
Weiter können Hypogonadismus,<br />
Anämie, Durchfall sowie Anorexie<br />
ernsthafte Folgen von Zinkmangel<br />
sein. Schließlich gehören auch geistige<br />
Behinderung sowie eine beeinträchtigte<br />
Sehfunktion zu den Beschwerden,<br />
die ein Mangel an Zink<br />
verursachen kann.<br />
Übrigens haben auch Schwangere<br />
und Stillende sowie Sportler einen<br />
erhöhten Zinkbedarf. Weiter können<br />
auch einige Krankheiten wie Diabetes<br />
mellitus, Morbus Crohn und Zöliakie<br />
sowie neurodermitis können<br />
zu Zinkmangel führen. Das gilt auch<br />
für hohen Konsum von Alkohol.<br />
Zinkmangel bei Senioren<br />
besonders bedenklich<br />
Im höheren Lebensalter leiden Menschen<br />
häufiger an Zinkmangel. Hierzu<br />
zeigen wissenschaftliche Studien,<br />
dass bei Senioren eine zusätzliche<br />
Einnahme von Zink die Häufigkeit<br />
von <strong>Infektionen</strong> senken kann.<br />
Schließlich unterstützt Zink auch den<br />
Körper, chronische Entzündungsreaktionen<br />
bei älteren Menschen effizient<br />
herunter zu regulieren.<br />
In diesem Sinne bestehen interessante<br />
Parallelen in den immunologischen<br />
Veränderungen während des<br />
Alterns und von Zinkmangel. Dazu<br />
zählen eine Verringerung der Aktivität<br />
des thymus und der thymushormone.<br />
Auch kann es zu einer Beeinträchtigung<br />
des Gleichgewichts der<br />
t-Helferzellen kommen, was wiederum<br />
das Immunsystem aus der Balance<br />
bringt.<br />
Bekanntermaßen haben die t-Helferzellen<br />
die Aufgabe, im Körper die<br />
jeweiligen Erreger wie Viren und<br />
Bakterien zu erkennen. Dementsprechend<br />
müssen sie dafür sorgen, dass<br />
das Immunsystem seine Abwehrkräfte<br />
(t-Zellen) erfolgreich <strong>gegen</strong><br />
die schädlichen Eindringlinge einsetzt.<br />
Außerdem kann Zinkmangel<br />
schuld an verminderten reaktionen<br />
auf Impfungen sein sowie die Funktionen<br />
der angeborenen Immunzellen<br />
beeinträchtigen.<br />
Viele Studien bestätigen eine Abnahme<br />
des Zinkspiegels mit zunehmendem<br />
Alter. Die meisten dieser Studien<br />
klassifizieren zwar bei der Mehrheit<br />
der älteren Menschen keinen<br />
Zinkmangel. Aber selbst ein geringfügiger<br />
Zinkmangel kann die Immunfunktion<br />
beeinträchtigen.<br />
Außerdem kann eine einseitige Ernährung<br />
mit Fast Food und Soft<br />
Drinks zu Zinkmangel führen. Auch<br />
bei Schlankheitskuren sowie bei einer<br />
vegetarischen oder veganen Ernährung<br />
ist auf ausreichende Zinkwerte<br />
zu achten. Obst und Gemüse<br />
sind schlechte Zinkquellen.<br />
Zink in der Nahrung<br />
Allgemein gilt rotes Fleisch als eine<br />
gute Quelle für Zink. Einschließlich<br />
rind, Lamm und Schwein. Sehr gute<br />
und kalorienarme Quellen für Zink<br />
sind Schalentiere, vor allem Austern.<br />
Aber auch Krabben sowie kleinere<br />
Schalentiere wie Garnelen und<br />
Muscheln. Auch Hülsenfrüchte wie<br />
Kichererbsen, Linsen und Bohnen<br />
sowie einige Samen wie Hanf-,<br />
Kürbis- und Sesamsamen enthalten<br />
erhebliche Mengen an Zink.<br />
Detailliertere Werte<br />
Wichtige nahrungsquellen für Zink<br />
sind Austern (etwa 38 mg pro 100<br />
Gramm), Weizenkeime, Kalb und<br />
Leber (etwa 12 mg pro 100 Gramm).<br />
Weiter Sesammehl, Kürbiskerne,<br />
Hefe und Hanfsamen (etwa 10 mg<br />
pro 100 Gramm), Sesamsamen sowie<br />
Shiitakepilze (etwa 8 mg pro 100<br />
Gramm) rinderfleisch (5 bis etwa 8<br />
mg pro 100 Gramm). Zudem Sellerie,<br />
Weizenkleie und Kakaopulver<br />
(etwa 7 mg pro 100 Gramm).<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0223 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 183
Probiotika gut für<br />
den Darm und das<br />
Immunsystem<br />
© sdecoret / shutterstock.com<br />
Probiotika sind<br />
gut für das<br />
Immunsystem.<br />
Sie unterstützen<br />
den Darm,<br />
reduzieren<br />
Entzündungen<br />
und helfen<br />
<strong>gegen</strong> Viren und<br />
Bakterien.<br />
https://medmix.at/probiotika-gut-fuer-immunsystem-darm/<br />
184 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Nach WHO-Definition sind Probiotika lebende,<br />
nicht pathogene Mikroorganismen,<br />
die in entsprechend ausreichender Zahl<br />
eingesetzt einen schützenden, aber auch<br />
therapeutischen Effekt auf den Körper<br />
zeigen und somit positiv die Gesundheit<br />
des Wirtskörpers beeinflussen.<br />
Probiotika sind lebende<br />
Mikroorganismen, die in<br />
der Lage sind, den Darm<br />
und andere teile des<br />
Körpers zu besiedeln und positiv zu<br />
beeinflussen. In diesem Sinne sind<br />
sie auch sehr gut für das Immunsystem.<br />
Wobei verschiedene Arten von<br />
probiotischen Bakterienstämmen in<br />
den diversen Lebensmitteln und<br />
nahrungsergänzungsmitteln<br />
vorkommen.<br />
Probiotika sind gut für das<br />
Immunsystem<br />
Probiotika sind gut für das Immunsystem<br />
und unterstützen unsere Abwehrkräfte.<br />
Das geschieht beispielsweise,<br />
indem Probiotika die Darm<strong>gesund</strong>heit<br />
verbessern. Denn eine <strong>gesund</strong>e<br />
Darmflora ist wichtig für starke<br />
Abwehrkräfte. Dementsprechend<br />
sind Probiotika gut für das Immunsystem,<br />
da sie das Gleichgewicht<br />
zwischen „guten“ und „schlechten“<br />
Bakterien im Darm aufrechterhalten.<br />
Das hilft dem Körper <strong>gegen</strong> Entzündungen<br />
und verbessert die Aufnahme<br />
von nährstoffen sowie die Entgiftung<br />
des Organismus.<br />
Die stärkende Wirkung von Probiotika<br />
auf Darm und Immunsystem fördert<br />
außerdem die Produktion von<br />
Antikörper. Diese Antikörper helfen<br />
uns wiederum, <strong>Infektionen</strong> und<br />
Krankheiten zu bekämpfen.<br />
Wie erwähnt helfen uns Probiotika<br />
auch <strong>gegen</strong> Entzündungen. Das ist<br />
wichtig, da eine übermäßige Entzündungsreaktion<br />
das Immunsystem<br />
schwächen kann. Probiotika wirken<br />
Entzündungen ent<strong>gegen</strong>, indem sie<br />
die Produktion von entzündungsfördernden<br />
Stoffen im Körper reduzieren.<br />
Dementsprechend sind sie sehr<br />
gut für das Immunsystem.<br />
Barrierefunktion der<br />
Darmschleimhaut stärken<br />
Im Grunde genommen ist eine intakte<br />
Darmschleimhaut wichtig, das<br />
Eindringen von Krankheitserregern<br />
wie Viren und Bakterien zu ver -<br />
hindern. Probiotika können dazu<br />
beitragen, die Barrierefunktion der<br />
Darmschleimhaut zu stärken und<br />
somit das risiko von <strong>Infektionen</strong> zu<br />
verringern.<br />
Insgesamt sind Probiotika gut, um<br />
das Immunsystem zu stärken, indem<br />
sie den Körper dabei unterstützen,<br />
die Darm-Gesundheit zu verbessern.<br />
Probiotika <strong>gegen</strong> Viren<br />
und Bakterien<br />
Probiotika können <strong>gegen</strong> Viren und<br />
Bakterien helfen. Wobei ihre Wirksamkeit<br />
von verschiedenen Faktoren<br />
abhängt.<br />
Es gibt verschiedene Arten von Viren,<br />
und jedes Virus hat seine eigene<br />
spezifische Wirkungsweise und Infektionsmechanismen.<br />
Einige Viren<br />
können sich beispielsweise direkt an<br />
den Schleimhäuten des Körpers anheften<br />
und sich vermehren, während<br />
andere Viren in die Zellen eindringen<br />
und diese infizieren.<br />
Es gibt einige Hinweise darauf, dass<br />
bestimmte probiotische Stämme bei<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 185
der Bekämpfung von manchen Viren<br />
helfen können. Wie beispielsweise<br />
dem norovirus, dem Influenzavirus<br />
und dem rotavirus.<br />
Eine Meta-Analyse von randomisierten<br />
kontrollierten Studien konnte<br />
unlängst dazu zeigen, dass Probiotika<br />
die Dauer und Schwere von akuten<br />
respiratorischen <strong>Infektionen</strong> bei<br />
Kindern reduzieren können.<br />
Probiotische Bakterien konkurrieren<br />
mit pathogenen Bakterien um nährstoffe<br />
und Lebensraum im Darm.<br />
Wenn die probiotischen Bakterien<br />
die pathogenen Bakterien überwältigen,<br />
wird das Wachstum der krankmachenden<br />
Bakterien gehemmt und<br />
ihre Anzahl im Darmtrakt reduziert.<br />
Außerdem produzieren einige probiotische<br />
Bakterien antibakterielle<br />
Substanzen, die ebenfalls das Wachstum<br />
pathogener Bakterien hemmen.<br />
Dies unterstützt das Gleichgewicht<br />
der Darmflora. Da Probiotika das<br />
Immunsystem stärken, können sie<br />
auch dazu beitragen, <strong>Infektionen</strong> mit<br />
Bakterien zu verhindern oder zu bekämpfen.<br />
Insgesamt helfen uns Probiotika<br />
dabei, das Gleichgewicht der<br />
Darmflora aufrechtzuerhalten und<br />
das Wachstum krankmachender<br />
Bakterien zu hemmen.<br />
Probiotika bei Erkältung<br />
und akuten <strong>Infektionen</strong><br />
der oberen Atemwege<br />
unter dem Strich sind Probiotika im<br />
trend. Immer mehr Menschen nehmen<br />
die lebenden Mikroorganismen<br />
zu sich. Auch um mit Probiotika akute<br />
<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege,<br />
wie beispielsweise grippale Infekte<br />
und Erkältungen zu verhindern.<br />
Aufgrund dieser Entwicklung haben<br />
Wissenschaftler von Cochrane unlängst<br />
einen review erstellt. und<br />
zwar um der Frage nachzugehen, ob<br />
und wie Probiotika hierzu im Vergleich<br />
zu einem Placebo wirken.<br />
Vor allem Kinder schienen von<br />
Probiotika sehr zu profitieren, wie<br />
ein anderer aktueller Konsensus<br />
betonte. Zudem zeigten andere aktuelle<br />
Erkenntnisse, dass bestimmte<br />
Probiotika die Inzidenz oder Anzahl<br />
von akuten <strong>Infektionen</strong> der oberen<br />
Atemwege und Erkältung bei älteren<br />
Menschen besser als ein Placebo<br />
senken.<br />
Im Grunde genommen verursachen<br />
<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege<br />
wie Erkältungen sowie grippale Infekte,<br />
Luftröhren- und Kehlkopfentzündungen<br />
unangenehme Beschwerden<br />
wie Fieber, Schnupfen, Husten,<br />
Glieder- und Gelenkschmerzen,<br />
Kopfschmerzen und Hals sowie<br />
rachenprobleme.<br />
Die große Mehrheit dieser <strong>Infektionen</strong><br />
werden durch Viren verursacht.<br />
Wobei diese in der regel nach etwa<br />
sieben tagen von selbst wieder abklingen.<br />
um bereits auch vorbeugend das<br />
Auftreten solcher <strong>Infektionen</strong> zu verringern,<br />
sollte man verschiedene immunstärkende<br />
Strategien anwenden.<br />
und zwar vor allem auch für Kinder<br />
sowie alte Menschen. Hierzu hat<br />
man auch für Probiotika einen <strong>gesund</strong>heitlichen<br />
nutzen vermutet,<br />
über ihre Wirkungsweise bei der<br />
Verhinderung von <strong>Infektionen</strong> der<br />
oberen Atemwege ist aber noch wenig<br />
bekannt.<br />
Beispiele für<br />
präbiotische<br />
Ballaststoffe:<br />
• Zwiebeln<br />
• Knoblauch<br />
• Brokkoli<br />
• Kraut<br />
• Schwarzwurzeln<br />
• Pilze<br />
• Porree<br />
• Artischocken<br />
• Auberginen<br />
• Topinambur<br />
• Löwenzahnwurzel<br />
Probiotika-Studien<br />
In das oben erwähnte review haben<br />
die Cochrane-Forscher schließlich 13<br />
randomisierte kontrollierte Studien<br />
(rCts) eingeschlossen. und zwar<br />
solche, die bis in den Sommer 2014<br />
publiziert wurden. Hierzu hat man<br />
die Daten von insgesamt 3720 Patienten<br />
untersucht. Wobei Männer<br />
und Frauen, Kinder, Erwachsene<br />
(um 40 Jahre alt) sowie ältere Menschen<br />
eingeschlossen wurden.<br />
Dabei reduzierten Probiotika die Anzahl<br />
von teilnehmern, die akute <strong>Infektionen</strong><br />
der oberen Atemwege erlitten,<br />
um etwa 47 %. Zudem senkten<br />
Probiotika die Dauer einer akuten<br />
Infektion der Atemwege um etwa<br />
1,89 tage. unter dem Strich sind<br />
Probiotika dem Placebo signifikant<br />
überlegen.<br />
Probiotika könnten zudem bei Kindern<br />
den Einsatz von Antibiotika reduzieren<br />
und damit einem erkältungsbedingten<br />
Fehlen in der Schule<br />
ent<strong>gegen</strong>wirken. Als geringe nebenwirkungen<br />
verzeichnet man überwiegend<br />
Verdauungsprobleme.<br />
Fazit<br />
Insgesamt stellten die Wissenschaftler<br />
aber fest, dass Probiotika akute<br />
<strong>Infektionen</strong> der oberen Atemwege<br />
besser verhindern als Placebo. Ein<br />
rezenter Konsens bestätigte unlängst<br />
dazu die kompetitive Wirkung auf<br />
die in den Schleimhäuten ansässige<br />
Bakterienflora und die Wirkung von<br />
Probiotika auf das Immunsystem.<br />
Dementsprechend könnte man Probiotika<br />
<strong>gegen</strong> <strong>Infektionen</strong> der Atem-<br />
186 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
wege und Erkältung bei Kindern in<br />
verschiedenen Altersgruppen als<br />
Vorbeugung einsetzen. und zwar als<br />
Mittel zur Prophylaxe und Behandlung.<br />
Dementsprechend sollte man<br />
mit Probiotika <strong>Infektionen</strong> der oberen<br />
Atemwege bei Säuglingen und<br />
Kindern vorbeugen.<br />
Probiotika brauchen<br />
Präbiotika als Nahrung für<br />
die Darmbakterien<br />
Präbiotika sind nahrung für Darmbakterien.<br />
Damit beeinflussen auch<br />
sie die Darmflora. Als Synbiotika bezeichnet<br />
man eine Kombination von<br />
Präbiotika und Probiotika.<br />
Seit dem Jahr 1995 definiert man<br />
Präbiotika als »nicht verdaubare<br />
Lebensmittelbestandteile, die ihren<br />
Wirt günstig beeinflussen. und zwar<br />
indem sie das Wachstum und/oder<br />
die Aktivität einer oder mehrerer<br />
Bakterienarten im Dickdarm gezielt<br />
anregen. und somit die Gesundheit<br />
des Wirts verbessern«. Bei Präbiotika<br />
handelt es sich also um Substanzen,<br />
die im oberen Verdauungstrakt<br />
weder verdaut noch absorbiert werden.<br />
Erst im Darm werden sie durch<br />
die dort ansässigen Mikroflora abgebaut<br />
werden.<br />
Zu den Präbiotika zählen Pektine,<br />
Inulin, Fructose- oder Galactooligosaccharide.<br />
Wie Probiotika zählen<br />
Präbiotika zu den häufigsten Zusätzen<br />
in Lebensmitteln und sind meist<br />
nicht verdaubare Kohlenhydrate.<br />
Probiotika bezeichnet also die für<br />
unsere Gesundheit förderlichen Bakterienstämme,<br />
Präbiotika sind deren<br />
nahrung, die diese dringend benötigen.<br />
Der nutzen einer Probiotika-<br />
Einnahme ist folglich nur sinnvoll,<br />
wenn auch ausreichend Präbiotika<br />
eingenommen werden. Somit benötigt<br />
eine <strong>gesund</strong>e und ausgeglichene<br />
Darmflora eine Ernährung, die<br />
genügend hochwertige Präbiotika<br />
enthält – Ballaststoffe dienen als<br />
Quellen für Präbiotika.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 187
<strong>Natürliche</strong> Antibiotika<br />
Zahlreiche Pflanzen<br />
enthalten antimikrobiell<br />
wirkende Naturstoffe,<br />
mit denen sie sich nicht<br />
nur selbst, sondern auch<br />
den Menschen vor krank<br />
machenden Keimen<br />
schützen können. Im<br />
Gegensatz zu klassischen<br />
Antibiotika wirken diese<br />
natürlichen Antibiotika<br />
nicht nur <strong>gegen</strong><br />
Bakterien, sondern<br />
häufig auch <strong>gegen</strong> Viren<br />
und Pilze.<br />
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https://medmix.at/ohne-antibiotika-<strong>gegen</strong>-bakterien-und-pilze/<br />
188 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
<strong>Natürliche</strong> Antibiotika<br />
sind pflanzliche Substanzen,<br />
die <strong>gegen</strong><br />
Bakterien wirken und<br />
häufig als Alternative zu synthetischen<br />
Antibiotika verwendet werden.<br />
Einige pflanzliche Antibiotika werden<br />
aus Kräutern, Früchten und Gewürzen<br />
gewonnen und haben eine<br />
lange Geschichte der Verwendung in<br />
der traditionellen Medizin.<br />
Wirkungen und<br />
Nebenwirkungen<br />
Es ist wichtig zu beachten, dass<br />
pflanzliche Antibiotika nicht so stark<br />
wie synthetische Antibiotika sind<br />
und möglicherweise nicht bei schweren<br />
oder länger andauernden <strong>Infektionen</strong><br />
wirksam sind.<br />
Allerdings können pflanzliche Antibiotika<br />
auch Wechselwirkungen mit<br />
anderen Medikamenten haben. Im<br />
Grunde genommen ist es auch wichtig,<br />
dass man sie sorgfältig dosiert<br />
anwendet, um unerwünschte Wirkungen<br />
zu vermeiden.<br />
Einige gängige pflanzliche<br />
Antibiotika mit anti -<br />
mikrobiellen Wirkungen<br />
Knoblauch und Zwiebeln: Knoblauch<br />
und Zwiebeln enthalten Allicin,<br />
das antibakterielle, antivirale<br />
und antimykotische Wirkungen hat.<br />
Oregano: Oregano enthält ätherische<br />
Öle (Carvacrol), das antibakterielle<br />
und antivirale Eigenschaften<br />
hat und oft bei Atemwegsinfektionen<br />
eingesetzt wird.<br />
Ingwer: hat antibakterielle und entzündungshemmende<br />
Eigenschaften<br />
Kurkuma: Kurkuma enthält Curcumin,<br />
das antibakterielle Eigenschaften<br />
hat und oft zur Behandlung von<br />
Entzündungen und <strong>Infektionen</strong> eingesetzt<br />
wird.<br />
Gelbwurz: hat antibakterielle und<br />
antivirale Eigenschaften<br />
Pfefferminze: hat antibakterielle<br />
Eigenschaften und kann auch als<br />
Schmerzmittel verwendet werden.<br />
Honig: hat ebenfalls antibakterielle<br />
Eigenschaften und kann auch Wunden<br />
heilen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 189
Ochsengalle-Knoblauch-<br />
Zwiebeln-Wein<br />
Natürlich <strong>gegen</strong> Antibiotika<br />
Ein mittelalterliches Ochsengalle-Knoblauch-Zwiebeln-<br />
Wein-Rezept wirkt bei Methicillin-resistenten Staphylococcus<br />
aureus-<strong>Infektionen</strong> (MRSA).<br />
© Bald's Leechbook<br />
Literatur:<br />
Harrison F, Roberts AE, Gabrilska R, Rumbaugh KP, Lee C,<br />
Diggle SP. A 1,000-Year-Old Antimicrobial Remedy with<br />
Antistaphylococcal Activity. mBio. 2015 Aug 11;6(4):e01129. doi:<br />
10.1128/mBio.01129-15. PMID: 26265721; PMCID: PMC4542191.<br />
Sebbane F, Lemaître N. Antibiotic Therapy of Plague: A<br />
Review. Biomolecules. 2021 May 12;11(5):724. doi:<br />
10.3390/biom11050724. PMID: 34065940; PMCID:<br />
PMC8151713.<br />
https://medmix.at/balds-leechbook-ochsengalle-knoblauch-zwiebel-und-wein-wirksam-wie-antibiotika/<br />
190 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
Pflanzliche Verbindungen<br />
und andere natürliche<br />
Substanzen können in<br />
der richtigen rezeptur<br />
Bakterien abtöten oder abschwächen,<br />
die <strong>gegen</strong> aktuelle Antibiotika<br />
resistent sind. Die Ärzte und Heiler<br />
im Mittelalter verwendeten eine reihe<br />
dieser natürlichen Substanzen, um<br />
mikrobielle Krankheiten zu behandeln.<br />
In der Gegenwart haben Wissenschaftler<br />
viel über die wahrscheinliche<br />
Wirksamkeit dieser Behandlungen<br />
diskutiert. Ein interdisziplinäres<br />
team, bestehend aus Wissenschaftlern<br />
und Geisteswissenschaften,<br />
identifizierte und rekonstruierte beispielsweise<br />
ein potenzielles rezept<br />
<strong>gegen</strong> Staphylococcus aureus-<strong>Infektionen</strong><br />
aus einem angelsächsischen<br />
Buch aus dem neunten und zehnten<br />
Jahrhundert – Ochsengalle, Knoblauch,<br />
Zwiebeln und Wein.<br />
Antibiotisch wirksame<br />
Rezept aus Ochsengalle,<br />
Knoblauch, Zwiebeln und<br />
Wein im Bald's Leechbook<br />
Die rezeptur Ochsengalle, Knoblauch,<br />
Zwiebel und Wein Bald's<br />
Leechbook tötete wiederholt etablierte<br />
Staphylococcus aureus-Biofilme<br />
in einem In-vitro- Modell einer<br />
Weichteilinfektion und wirkte auch<br />
<strong>gegen</strong> MrSA-<strong>Infektionen</strong> (Methicillin-resistenten<br />
Staphylococcus aureus)<br />
in einem Mausmodell zu chronischen<br />
Wunden. Einerseits erhielt<br />
das Mittel mehrere Inhaltsstoffe, von<br />
denen von allen bekannt ist, dass sie<br />
eine gewisse bakterizide Wirkung haben.<br />
Andererseits erforderte die Erstellung<br />
eines rezepts mit voller<br />
Wirksamkeit die kombinierte Wirkung<br />
mehrerer Inhaltsstoffe in Ochsengalle,<br />
Knoblauch, Zwiebeln und<br />
Wein. Die moderne Forschung zeigt<br />
das Potenzial alter texte als Quelle<br />
für neue antimikrobielle, bakterizide<br />
Wirkstoffe.<br />
Dr. Christina Lee, eine angelsächsische<br />
Expertin der School of English,<br />
hat mithilfe von Mikrobiologen des<br />
Zentrums für Biomolekulare Wissenschaften<br />
der universität nottingham<br />
einen trank aus dem 10. Jahrhundert<br />
für Augeninfektionen aus Bald's<br />
Leechbook hergestellt. Der alte angelsächsische<br />
Band, der in Leder gebunden<br />
in der British Library zu finden<br />
ist, nachzubilden enthält das rezept<br />
dieses bakterizide Mittel wirkt.<br />
Die Salbe <strong>gegen</strong> einen Knoten im Auge<br />
ist jedenfalls für den modernen<br />
Mikrobiologen besonders interessant.<br />
Es zielt darauf ab, einen durch<br />
bakterielle <strong>Infektionen</strong> verursachten<br />
Zustand zu behandeln und enthält<br />
Inhaltsstoffe mit dem Potenzial für<br />
antimikrobielle Aktivität. Das rezept<br />
weist den Leser an, Knoblauch und<br />
eine zweite Allium-Art zu zerkleinern.<br />
Die zweite Art sind vermutlich<br />
Zwiebeln oder Lauchzwiebeln, die<br />
Übersetzung ins moderne Englisch<br />
ist aber nicht eindeutig. Diese<br />
Mischung sollte man mit Wein und<br />
Ochsengalle (rindergalle, Oxgall)<br />
kombinieren. Weiter sollte man die<br />
Mischung 9 tage lang in einem Messing-<br />
oder Bronzegefäß ruhen lassen.<br />
Balds Augensalbe<br />
Das rezept in Bald's Leechbook<br />
empfahl gleiche Mengen Knoblauch<br />
und Zwiebeln sowie gleiche Mengen<br />
Wein und Ochsengalle. Es war für<br />
die Forscher aber nicht klar, ob die<br />
Mengenpaare einander gleich sind<br />
oder ob es sich um Zutaten handelt<br />
gemessen nach Gewicht oder Volumen.<br />
Deswegen hat man sich beim<br />
nachbau entschlossen, alle rezeptzutaten<br />
zu gleichen Mengen zu kombinieren.<br />
Für die vollständigen Augensalbenrezepte<br />
wurden 25 ml geschälte, fein<br />
gehackte Knoblauchknollen entweder<br />
mit 25 ml geschälten, fein gehackten<br />
gelben Zwiebeln oder 25 ml<br />
fein gehacktem Lauch (Blätter) gemischt.<br />
Diese Zutaten wurden 2 Minuten<br />
lang mit einem Mörser und einem<br />
Stößel zerkleinert. Das rezept<br />
verlangt, dass man die Mischung gut<br />
schlägt und zubereitet.<br />
Knoblauch und Zwiebeln haben die<br />
Wissenschaftler frisch von einem Gemüsehändler<br />
gekauft. Die 25 Milliliter<br />
Wein wurden zum zerkleinerten<br />
Gemüse gegeben. Dazu verwendete<br />
man einen organischen weißen englischen<br />
Wein von einem Weinberg –<br />
produziert 7 Meilen entfernt von<br />
dem Dorf Panborough in Somerset<br />
gelegen. und zwar deswegen, weil<br />
Aufzeichnungen dokumentieren,<br />
dass das angelsächsische Kloster St.<br />
Marys Abbey in Glastonbury Landrechte<br />
zu einem Weinberg bei Panborough<br />
hatte.<br />
Die Forscher fügten dann 25 ml in<br />
Wasser gelöste Ochsengalle hinzu.<br />
Die Mischung aus Knoblauch und<br />
Zwiebeln, Wein und Ochsengalle<br />
wurde schließlich in eine sterile 250-<br />
ml-Flasche gegeben, der Deckel wurde<br />
geschlossen und die Flasche in<br />
Folie eingewickelt. Denn das ursprüngliche<br />
Gefäß war vermutlich<br />
nicht transparent und die Forscher<br />
nicht wussten, ob irgendwelche Zutaten<br />
lichtempfindlich waren. Die<br />
Mischung wurde dann 9 tage lang<br />
bei 4 ° C gekühlt. Das rezept beschriebt,<br />
dass die Mischung abgesiebt<br />
und „gut gereinigt“ wird – vor<br />
Gebrauch oder weiterer Lagerung.<br />
Fazit<br />
Die Medizin im Mittelalter wurde im<br />
Allgemeinen als rückständig oder<br />
abergläubisch abgetan. Aber neuere<br />
Forschungen zeigen eben eindeutig,<br />
dass es unter den Mitteln auch<br />
Methoden und rezepte gab, die auf<br />
eine wirksame Anwendung<br />
hinweisen.<br />
Schließlich waren Ergebnisse des<br />
hergestellten mittelalterlichen<br />
rezepts erstaunlich. Das rezept mit<br />
Ochsengalle, Knoblauch, Zwiebeln<br />
und Wein als Lösung hatte bemerkenswerte<br />
Auswirkungen auf Methicillin-resistenten<br />
Staphylococcus aureus<br />
(MrSA), einen der Antibiotika<br />
resistentesten Supererreger, die<br />
weltweit enorm Kosten verursacht.<br />
Bald's Leechbook gilt als eines der<br />
frühesten bekannten medizinischen<br />
Lehrbücher. Darin findet man angelsächsische<br />
ratschläge zu medizinischen<br />
Fragen sowie rezepte für<br />
Medikamente, tinkturen, tees,<br />
Salben und anderen Behandlungen.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 191
Pflanzliche Senföle<br />
Aus der Naturheilkunde ist seit langem bekannt,<br />
dass Senföle aus Meerrettich ähnlich wie jene der<br />
Großen Kapuzinerkresse Wirkungen als natürliche<br />
Antibiotika <strong>gegen</strong> Bakterien entfalten.<br />
© Magdanatka / shutterstock.com<br />
Senfölglykoside, Senföl-Derivate,<br />
werden als Glucosinolate bezeichnet.<br />
Sie sind in zahlreichen Pflanzen<br />
vorhanden. Besonders häufig<br />
sind Senföl-Verbindungen in den<br />
Kreuzblütlern – Brassicaceae, zu<br />
denen unter anderem Meerrettich,<br />
Wasabi (japanischer Meerrettich)<br />
Brunnenkresse und Kapuzinerkresse<br />
– zu finden. Unter dem<br />
Strich schmecken Senföl-Verbindungen<br />
jedenfalls immer recht<br />
scharf (bis sehr scharf).<br />
https://medmix.at/senfoele-kapuzinerkresse-stoffwechsel/<br />
192 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Meerrettich (Armoracia<br />
rusticana) und<br />
die Kapuzinerkresse<br />
(tropaeolum majus)<br />
gelten mit ihrer Wirkung als natürliche<br />
Antibiotika.<br />
Meerrettich: schmackhaft<br />
in der Küche und <strong>gesund</strong>heitliche<br />
Wirkung<br />
Seit der Antike ist der Meerrettich<br />
(Armoracia rusticana) mit seiner <strong>gesund</strong>heitlicher<br />
Wirkung bekannt.<br />
Schon die alten Slawen nutzten ihn<br />
als Lebensmittel, aber auch um verschiedene<br />
Krankheiten zu behandeln.<br />
Dem Meerettich haben die<br />
Menschen sogar magische Wirkungen<br />
nachgesagt.<br />
Der Meerrettich ist ein Kulturflüchtling<br />
und war ursprünglich in Südosteuropa<br />
beheimatet. Manchmal ist er<br />
wild an Wegrändern oder Schuttplätzen,<br />
meist jedoch in Bauerngärten<br />
anzutreffen. Verwandt ist er mit radieschen<br />
und rüben. Wenn man die<br />
Wurzel schneidet oder reibt, so werden<br />
Enzyme frei, die Scharfstoffe<br />
freisetzen. Diese können dann die<br />
Augen zu tränen reizen sowie beim<br />
Verkosten in der nase stechen.<br />
Inhaltsstoffe des<br />
Meerrettichs<br />
Die Wurzel der Meerrettich-Pflanze<br />
enthält Glykosinolate, Vitamin A und<br />
C, Aminosäuren, Asparagin, Arginin,<br />
Mineralstoffe wie natrium, Kalium,<br />
Phosphor, Eisen, Kupfer, Mangan<br />
und ätherisches Öl.<br />
Wirkung und Anwendung<br />
Diese Inhaltsstoffe wirken verdauungsfördernd,<br />
schleimlösend, stoffwechselanregend<br />
und blähungswidrig.<br />
In mäßigen Mengen regt der<br />
Meerrettich den Appetit an und verbessert<br />
die Aktivität des Magen-<br />
Darmtraktes. Das hilft <strong>gegen</strong> zu fetthaltige<br />
nahrung. Die tagesdosis für<br />
einen Erwachsenen liegt zwischen 10<br />
und 25 g der frischen Meerrettich-<br />
Wurzel bei innerlicher Einnahme.<br />
Jedenfalls zeigen verschiedene Studien<br />
die positiven Auswirkungen auf<br />
die menschliche Gesundheit. In der<br />
Volksmedizin ist Kren auch unterstützung<br />
für den Kreislauf, sorgt für<br />
die Durchblutung der Schleimhäute<br />
und wirkt als Blutdruckregulator, besonders<br />
bei hohem Blutdruck.<br />
Der Meerrettich kann entweder<br />
frisch eingenommen werden, als<br />
Frischpflanzensaft oder als Arzneimittel<br />
– hier beispielsweise Meerrettich-Wurzel-Pulver<br />
kombiniert mit<br />
Kapuzinerkressen-Krautpulver.<br />
Innerlich setzt man Meerrettich-<br />
Zubereitungen außerdem zur Behandlung<br />
von Katarrhen der Luftwege<br />
oder als unterstützende Behandlung<br />
von <strong>Infektionen</strong> der ableitenden<br />
Harnwege eingesetzt.<br />
Äußerlich wirken Krenauflagen als<br />
Ableitungsmittel bei Gicht, rheuma,<br />
nerven- und Kopfschmerzen. Die betroffenen<br />
Stellen sollte man zuerst<br />
mit Olivenöl einreiben, da sonst zu<br />
starke reizungen entstehen können,<br />
dann ein mit Pflanzensaft getränktes<br />
tuch aufbringen und mit einem<br />
Wolltuch abdecken.<br />
Antimikrobielle und<br />
antioxidative Wirkung von<br />
Meerrettich<br />
unlängst untersuchten Forscher die<br />
Inhaltsstoffe der Armoracia rusticana<br />
auf antimikrobielle und antioxidative<br />
Wirkung. Dabei konnte man<br />
zeigen, dass Meerrettich verschiedene<br />
Krankheitserreger hemmen kann.<br />
In der Küche ist der<br />
Meerrettich auch seit<br />
vielen Jahren ein sehr<br />
geschätztes Gemüse<br />
oder Gewürz.<br />
Beliebt ist die scharfe<br />
und aromatische Wurzel,<br />
die vor allem auch als<br />
Kren bekannt ist.<br />
Beispielsweise kann damit<br />
so manche Speisen<br />
verfeinern und gleichzeitig<br />
eine Verdauungshilfe<br />
anbieten. Ein berühmter<br />
Klassiker ist bekanntlich<br />
eine heiße Wurst mit<br />
Senf und Kren.<br />
© Eskymaks / shutterstock.com<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 193
<strong>Natürliche</strong>s Antibiotikum<br />
selber machen: Tinktur mit<br />
Kapuzinerkresse<br />
Man kann übrigens die Kapuzinerkresse als<br />
natürliches Antibiotikum recht leicht auch<br />
selbst als entzündungshemmende Tinktur<br />
herstellen. Dazu übergießt man etwa 100g<br />
frische Blätter und Blüten mit 40%igem<br />
Alkohol. Zudem gibt man ein etwa 2cm<br />
großes Stück Meerrettich hinzu.<br />
Dann lässt man die Mischung für zwei 2<br />
Wochen beispielsweise auf der Fensterbank<br />
ruhen und schüttelt sie dabei öfters.<br />
Schließlich filtert man die Kapuzinerkresse-<br />
Tinktur gefiltert und füllt sie ab. Bei den<br />
oben erwähnten Beschwerden kann man<br />
dann 3x täglich 20 Tropfen einnehmen.<br />
Kapuzinerkresse zeigt als<br />
natürliches Antibiotikum<br />
Wirkung<br />
Ihren namen verdankt die Kapuzinerkresse<br />
ihrem zipfelartigen Blütensporn,<br />
der an die Kopfbedeckung<br />
der Kapuzinermönchskutten erinnert.<br />
Ihre ursprüngliche Heimat sind<br />
die südamerikanischen Anden. Dort<br />
findet man sie vor allem an Berghängen<br />
in der nähe von Wasser und<br />
kleinen Bächen des Gebirges. In unseren<br />
Breiten ist sie häufig auf Balkonen<br />
oder in Gärten anzutreffen. Dabei<br />
verwendet man die einjährige<br />
Pflanze als hängende Variante oder<br />
als Bodendecker. Mit seiner vielfältigen<br />
Wirkung ist die Kapuzinerkresse<br />
seit langem sehr beliebt, vor allem<br />
auch als natürliches Antibiotikum.<br />
Die Kapuzinerkresse gilt mit seiner<br />
Wirkung als natürliches Antibiotikum,<br />
die Heilpflanze ist aber auch<br />
reich an Vitaminen, Mineralstoffen<br />
sowie Spurenelementen.<br />
Tropaeolum majus<br />
Die Kapuzinerkresse, tropaeolum<br />
majus, ist eine ein- bis mehrjährige,<br />
saftige, kriechende, ausdauernde<br />
krautige Pflanze mit einer Höhe von<br />
15 bis 30 Zentimetern, die bis in eine<br />
Höhe von 50 Zentimetern klettern<br />
kann. Wenn die Kapuzinerkresse<br />
aber eine geeignete unterlage<br />
bekommt, dann kann sie bis zu 3 m<br />
hoch werden.<br />
Für den eigenen Anbau ist wichtig zu<br />
wissen, dass die Kapuzinerkresse<br />
sehr einfach zu säen ist und gut<br />
gedeiht. Die Pflanze blüht im Juni<br />
und Juli.<br />
Gesundheitliche Wirkung<br />
der Kapuzinerkresse<br />
Die Kapuzinerkresse ist reich an Vitaminen,<br />
Mineralstoffen und Spurenelementen<br />
und ist ein bewährtes<br />
Mittel zur Blutreinigung, sie fördert<br />
die Ausscheidung von Giftstoffen.<br />
Ausserdem stimuliert sie die Verdauung<br />
und fördert die Durchblutung.<br />
Verantwortlich dafür werden die sogenannten<br />
Senföle gemacht. Diese<br />
wirken hemmend auf Bakterien, Viren<br />
und Pilze.<br />
Die Kapuzinerkresse als<br />
natürliches Antibiotikum<br />
Deswegen gilt die die Heilpflanze als<br />
natürliches Antibiotikum. Denn ihre<br />
naturstoffe wirken bei einfachen<br />
<strong>Infektionen</strong> mit Bakterien der Atemwege<br />
genauso gut wie synthetische<br />
Antibiotika. Jedoch verursacht die<br />
Kapuzinerkresse deutlich weniger<br />
nebenwirkungen.<br />
Das natürliche Antibiotikum wird<br />
beim Verzehr aus dem ätherischen<br />
Öl freigesetzt und über Atem und<br />
Harn wiederum ausgeschieden. und<br />
gerade hier entfaltet die Kapuzinerkresse<br />
ihre heilsamen Eigenschaften.<br />
Anwendung als Gewürz<br />
Äußerlich wird der Saft der Blätter<br />
zur Wundbehandlung verwendet,<br />
denn dadurch kann sich das Gewebe<br />
schneller regenerieren. Außerdem<br />
gilt Kapuzinerkresse als natürliches<br />
Mittel <strong>gegen</strong> Haarausfall, das das<br />
Haarwachstum anregt.<br />
Die unreifen Samen eignen sich auch<br />
als Ersatz für Kapern. Weiter sind<br />
auch die Blüten und Blätter essbar.<br />
194 MEDMIX | Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM
© Catherine_P / shutterstock.com<br />
Außerdem kann man mit teilen der<br />
Pflanze Gerichte würzen sowie<br />
<strong>gesund</strong>e und schmackhafte Salate<br />
veredeln. Am besten verzehrt man<br />
Kapuzinerkresse mehrmals<br />
wöchentlich.<br />
Kombination von<br />
Meerrettich und<br />
Kapuzinerkresse<br />
In einer Studie mit 1649 Patienten<br />
mit akuter Sinusitis, akuter Bronchitis<br />
sowie akuten Harnwegsinfektionen<br />
zeigte sich eine vergleichbare<br />
Wirkung durch den Einsatz einer<br />
Kombination der Senföl-Verbindungen<br />
aus Meerrettich und Kapuzinerkresse<br />
<strong>gegen</strong>über Standard-Antibiotika.<br />
Das Sicherheitsprofil der Meerrettich<br />
/ Kapuzinerkresse-Kombination<br />
war dabei deutlich besser.<br />
In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie<br />
mit 219 Patienten<br />
konnte im Jahr 2007 die rate an rezidiven<br />
bei Harnwegsinfektionen mit<br />
der Kombination Meerrettich-Kapuzinerkresse<br />
im Vergleich mit Placebo<br />
signifikant gesenkt werden.<br />
Senföl, Senfölglykoside:<br />
Wirkung als natürliche<br />
Antibiotika<br />
Senföl, Senfölglykoside, in Meerrettich<br />
(Wasabi), Brunnenkresse und<br />
Kapuzinerkresse zeigen Wirkung <strong>gegen</strong><br />
Viren und <strong>gegen</strong> Bakterien als<br />
natürliche Antibiotika.<br />
Im Grunde genommen forscht man<br />
schon seit längerer Zeit an möglichen<br />
medizinischen Einsatzgebiete von<br />
Senföl beziehungsweise den enthaltenen<br />
Senfölglykosiden, wobei ihre<br />
antimikrobiellen Anwendungsmöglichkeiten<br />
als natürliche Antibiotika<br />
sowie ihre antikarzinogene Wirkung<br />
am interessantesten sind. Deswegen<br />
sind Senfölglykoside auch in immer<br />
mehr Arznei- und nahrungsergänzungsmitteln<br />
– wie <strong>gegen</strong> Harnwegsund<br />
Atemwegsinfekten – verfügbar.<br />
Senfölglykoside, Senföl-Derivate,<br />
werden als Glucosinolate bezeichnet.<br />
Sie sind in zahlreichen Pflanzen vorhanden.<br />
Besonders häufig sind Senföl-Verbindungen<br />
in den Kreuzblütlern<br />
– Brassicaceae, zu denen unter<br />
anderem Meerrettich, Wasabi (japanischer<br />
Meerrettich) Brunnenkresse<br />
und Kapuzinerkresse – zu finden.<br />
unter dem Strich schmecken Senföl-<br />
Verbindungen jedenfalls immer<br />
recht scharf (bis sehr scharf).<br />
Die natürlichen Antibiotika<br />
Senfölglykoside / Isothiocyanat<br />
wirken antimikrobiell,<br />
antimykotisch und<br />
virustatisch<br />
Isothiocyanat wirkt bakterizid <strong>gegen</strong><br />
grampositive und gramnegative<br />
Bakterien, sowie antimykotisch und<br />
virustatisch – auch <strong>gegen</strong> Influenzaviren.<br />
Benzyl-Isothiocyanat bildet<br />
sich durch enzymatischen Spaltung<br />
von Glucotropaeolin und wirkt <strong>gegen</strong><br />
Problemkeime wie MrSA und Pseudomonas<br />
aeruginosa selbst noch in<br />
einer Verdünnung von 1:50000. Somit<br />
kann mit der geringen Menge<br />
von 10 Gramm Kapuzinerkresse eine<br />
antimikrobielle Wirkung in den<br />
Harnwegen erzielt werden.<br />
Senföl-Verbindungen, Senfölglykoside,<br />
entfalten übrigens als Prodrugs<br />
ihre Wirkung als natürliche Antibiotika.<br />
Sie verlieren zudem im getrockneten<br />
Zustand ihre Wirkung.<br />
Sie verwandeln sich erst nach enzymatischer<br />
Spaltung durch die sogenannte<br />
Myrosinase in die wirksamen<br />
Isothiocyanate. Daher bezeichnet<br />
man sie auch als Prodrug.<br />
Glucosinolate gelangen als Isothiocyanat<br />
– gebunden an Erythrozyten<br />
und Proteine – in die Harn- und<br />
Atemwege. Von dort gelangen sie<br />
dann in die Atemluft und in den<br />
Harn. Dort entfalten Senfölglykoside<br />
schließlich ihre Wirkung <strong>gegen</strong> Bakterien<br />
als natürliche Antibiotika.<br />
Durch die Art der Elimination und<br />
dem antimikrobiellen Wirkspektrum<br />
ist der Einsatz bei Harnwegsinfekten<br />
sowie bei infektiösen Erkrankungen<br />
der unteren und oberen Atemwege<br />
sinnvoll.<br />
Einschränkungen der<br />
Senfölglykoside<br />
Im Grunde genommen kommt Isothiocyanat<br />
nicht in Kontakt mit der<br />
Darmflora. Denn Senföl-Verbindungen<br />
werden bereits im oberen Magen-Darmtrakt<br />
ins Blut aufgenommen.<br />
Bei akuten Magen- und Darmgeschwüren<br />
sowie bei akuter nierenentzündung<br />
sollte man Senföl-Präparate<br />
allerdings nicht einnehmen.<br />
Denn diese könnten weitere reizungen<br />
hervorrufen.<br />
Hoher Anteil an ungesättigten<br />
Fettsäuren<br />
Senföl ist wie viele anderen Pflanzenöle<br />
chemisch ein triglycerid mit einem<br />
hohen Anteil an ungesättigten<br />
Fettsäuren. In der indischen und<br />
bengalischen Küche ist die Verwendung<br />
von Senföl als Lebensmittel<br />
weit verbreitet.<br />
In der Eu und in den uSA darf man<br />
Senföl nur dann als Lebensmittel<br />
vertreiben, wenn der Erucasäure-Anteil<br />
unter 5% liegt.<br />
Denn im rohen oder ungenügend erhitzten<br />
Senföl sind Glyceride der<br />
Erucasäure enthalten. Wobei die bei<br />
zu intensiver Verwendung zu Herzverfettung<br />
führen können.<br />
Natürlich <strong>gesund</strong>. | 0123 |VIrEn, BAKtErIEn, IMMunSyStEM | MEDMIX 195
Bärentraube,<br />
Bärentraubenblätter<br />
Arctostaphylos uva-ursi<br />
© Sigur / shutterstock.com<br />
https://medmix.at/baerentraubenblaetter-blase-niere/<br />
196 MEDMIX | natürlich <strong>gesund</strong> 1 2023 | EDItIOn MEDMIX SOnDErAuSGABEn |
Bis zur Entdeckung des Penicilins setzte man auf die Bärentraube<br />
und Bärentraubenblätter als natürliches Antibiotikum<br />
bei <strong>Infektionen</strong> der Blase, der Nieren sowie der Harnwege.<br />
Lange Zeit war die pharmazeutische<br />
Wirksamkeit<br />
der niedrig wachsenden,<br />
immergrünen Bärentraube<br />
– Stammpflanze Arctostaphylos<br />
Experimentell werden<br />
Zubereitungen aus den<br />
Blättern der Bärentraube<br />
<strong>gegen</strong> eine<br />
Vielzahl von Keimen –<br />
wie beispielsweis E.<br />
coli, Enterobacter oder<br />
Staphylococcus-<br />
Species – angewendet.<br />
uva-ursi – nur in nordländern bekannt.<br />
Beispielsweise war das in<br />
Skandinavien, in Sibrien, dem Altaigebirge,<br />
in Kanada sowie in Alaska<br />
der Fall. Heute baut man die Bärentraube<br />
allerdings in vielen Ländern<br />
weltweit an. Jedoch gehört sie in<br />
Mitteleuropa zu den stark gefährdeten<br />
Arten. Wobei viele der wild<br />
wachsenden Bärentraubenblätter,<br />
die am Markt sind, aus Italien und<br />
Spanien stammen. Außerdem dürfen<br />
osteuropäische Pflanzen aus erwähnten<br />
Artenschutzgründen nicht mehr<br />
eingeführt werden. Im Grunde genommen<br />
gelten Darreichungsformen<br />
aus Bärentraubenblätter jedenfalls<br />
als natürlich <strong>Hilfe</strong> vor allem für Blase<br />
und niere.<br />
Bärentraubenblätter und<br />
seine Inhaltsstoffe<br />
Man wendet übrigens ausschließlich<br />
die Bärentraubenblätter mit seinem<br />
Hauptinhaltsstoff Arbutin an. Dieser<br />
wird im Körper im alkalischen Harn<br />
als Hydrochinon abgespalten, dem<br />
wiederum eine desinfizierende Wirkung<br />
auch bei Blasenentzündungen<br />
zugesprochen wird. Weitere Inhaltsstoffe<br />
sind harntreibende Flavonoide,<br />
ätherisches Öl, Gerbstoffe und antimikrobiell<br />
wirkende Iridoidglykoside.<br />
Letztere sollen durch den bitteren<br />
Geschmack Pflanzenfresser von der<br />
Pflanze abhalten.<br />
Bärentraubenblätter können das<br />
ganze Jahr über geerntet werden,<br />
wobei dies bevorzugt im Spätsommer<br />
und Herbst geschieht, da Bärentraubenblätter<br />
dann einen sehr hohen<br />
Gehalt an Arbutin haben.<br />
Arbutin und (freies)<br />
Hydrochinon<br />
Arbutin wurde Mitte des vorigen<br />
Jahrhunderts entdeckt und liegt bei<br />
Einnahme im Körper vorerst als<br />
inaktive Hydrochinon-Verbindung –<br />
als Prodrug – vor. In seiner ursprünglich<br />
schlecht resorbierbaren<br />
Form wird es erst im Magen und im<br />
oberen Dünndarm zu gut resorbierbaren<br />
Hydrochinon umgewandelt.<br />
Die bei Harnwegsinfekten wirksame<br />
Form – das freie Hydrochinon – entsteht<br />
erst innerhalb der Bakterien in<br />
der Blase und zerstört so die Erreger.<br />
Dieses hydrolysierte Hydrochinon<br />
wirkt antibakteriell und desinfizierend<br />
auf die Harnwege.<br />
Bärentraubenblätter und<br />
ihre Wirkungen auf Blase<br />
und Nieren<br />
Bis zur Entdeckung des Penicilins<br />
haben die Menschen Bärentraubenblätter<br />
als natürliches Antibiotikum<br />
vor allem bei <strong>Infektionen</strong> der Blase,<br />
der nieren sowie der Harnwege eingesetzt.<br />
Denn die Bärentraubenblätter-Zubereitungen<br />
wirken antibakteriell<br />
<strong>gegen</strong> Bakterien und Pilze.<br />
Bärentraube nicht<br />
langfristig anwenden<br />
unter dem Strich sollte man die<br />
Bärentraubenblätter nicht langfristig<br />
einsetzen. Denn das erwähnte Phenol<br />
Hydrochinon kann in zu hoher<br />
Dosierung zu Leberschäden führen.<br />
Auch kanzerogene und Erbgut schädigende<br />
Wirkungen kann man nicht<br />
völlig ausschließen. Wobei dies aufgrund<br />
der schnellen Entgiftung in<br />
der Leber keine klinische relevanz<br />
haben sollte. Jedenfalls sollte man<br />
Bärentraubenblätter nicht länger als<br />
eine Woche anwenden. Zudem nicht<br />
öfter als fünf Mal im Jahr. Außerdem<br />
sollten auch Schwangere, Stillende<br />
sowie Kinder vorsorglich auf eine<br />
Anwendung der Bärentraubenblätter<br />
verzichten.<br />
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