Typografie Magazin
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Klassifikation der Satzschriften
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A f
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Klassifikation der Satzschriften
Leon Quiring
IU Internationale Hochschule Duales Studium
Studiengang: Mediendesign
Matrikelnummer: 102104802
Salzufler Straße 74
33719 Bielefeld
Dipl. Des.: Jonas Karnagel
Abgabedatum: 15.09.2022
„Schrift ist – nach der verbalen Sprache – nach wie
vor das bedeutendste Kommunikationsinstrument.“
Günter Gerhard Lange
INHALTSVERZEICHNIS
Schriftgeschichte 6
Höhlenmalerei 8
Keilschrift 8
Hieroglyphen 8
Ideogramme 9
Alphabet der Phönizier 9
Griechisches Alphabet 9
Romanische Schreibschrift 10
Codex Dresdensis 10
Erstes gedrucktes Buch 11
Erfindung der Füllfeder 11
Erfindung der Blindenschrift 12
Verbreitung der Schreibmaschine 12
Setzgießmaschine 12
Elementare Typografie 13
Erfindung des Kugelschreibers 13
Experimentelle Typografie 13
Schriftartenentwicklung 14
Capitalis Monumentalis 16
Capitalis Quadrata 16
Capitalis Rustica 16
Cursiva 16
Unziale und Halbunziale 16
Nationalschriften 17
Irische Halbunziale 17
Merowingische Buchschrift 17
Karolingische Minuskel 17
Gotische Minuskel 17
Textura 18
Rotunda 18
Humanistische Kursive 18
Humanistische Antiqua 18
Renaissance-Antiqua 18
Kursive 19
Fraktur 19
Barock-Antiqua 19
Klassizistische Antiqua 19
Bodoni 19
Didot 20
Bell 20
Egyptienne 20
Italienne 20
Grotesk-Schriften 21
Futura 21
Landesspezifische Besonderheiten 22
Schrift im visuellen Raum 22
Schrift im Raum 22
Vintage Schriften 22
Individuelle Schriften 23
Handlettering 23
Variable Fonts 23
Schriftaufbau 24
Zeichen und Buchstaben 26
Schriftkegel 26
Buchstabenaufbau 27
Typometrie 28
Serifen 29
Serifenarten 30
Serifen- und Groteskschriften 31
Glyphen 32
Ligaturen 32
Das ß 33
Römische Zahlen 34
Arabische Zahlen 35
Schriftklassifikation 36
Schriftarten- und sippen 38
Schriftfamilie 39
Schriftklassifikation nach DIN 16518 40
Venezianische Renaissance-Antiqua 41
Französische Renaissance-Antiqua 42
Barock-Antiqua 43
Klassizistische Antiqua 44
Serifenbetonte Linear-Antiqua 45
Serifenlose Linear-Antiqua 46
Antiqua-Varianten 47
Schreibschriften 48
Handschriftliche Antiqua 49
Gebrochene Schriften 50
Fremde Schriften 51
Schriftgeschichte 52-53
Quellenverzeichnis 54-55
C
Schrift
geschichte
Vorstufen der Schrift sind alte Kulturtechniken. Sie
wird heute als Medium zur Kommunikation und als
eine Technologie zur Weitergabe und Archivierung
von Wissen verstanden. Schriftsysteme sind autonom
an vielen Orten der Welt entstanden. Archaische
Vorstufen unserer Buchstaben bzw. Alphabetschrift
finden sich in Höhlen- und Wandmalereien aus dem
Paläolithikum sowie in Form von prähistorischen
Kerb- und Zählzeichen in Holz, Stein und Knochen
bzw. als Einritzungen auf Kultgegenständen. Zeichensysteme
für Zahlen und Zahlenbegriffe sind in
der Geschichte der Menschheit schon bereits 30.000
bis 25.000 v. Chr. zu finden.
7
Schriftgeschichte
Höhlenmalerei
40.000-45.500 Jahre alt
Frühe Vorläufer der Schrift waren Höhlenmalereien.
Hinzu kamen Ritzungen in Knochen, Steinen und
Holz. Vermutet wird eine Nutzung für kultische Handlungen
und die Weitergabe von Information. Häufige
Motive waren Hände, Tiere und bewaffnete Menschen.
Durch zunehmende Abstraktion der Bilder entstanden
Zeichen, die wiederholt in ähnlicher Form an
verschiedenen Orten auftauchen.
KeilschRift
3300 v. Chr.
Eine der ersten Schriften war die Keilschrift der Sumerer.
Technische Grundlage war das Schreiben auf
Tontafeln. In den noch weichen, feuchten Ton wurde
mit einem spitzen Gegenstand geritzt, später mit
einem Griffel gedrückt. Der Griffel verursachte die
namensgebenden „Keile“. Durch Trocknung an der
Sonne oder das Brennen im Ofen wurde die Nachricht
haltbar und unveränderlich gemacht.
Hieroglyphen
Ab 3200 V. Chr.
8
Parallel zu Mesopotamien entwickelte sich in Ägypten
eine Hochkultur mit Schriftgebrauch. Grundlegender
Unterschied war die Art der Schrift. Bei den
ägyptischen Hieroglyphen handelt es sich um eine
Bilderzeichenschrift. Einige Bildzeichen gaben Laute
wieder, andere standen für spezifische Begriffe. Ein
„Fuß“ bezeichnete z.B. eine Bewegung. Die „Mund“-
Hieroglyphe stand auch für ein „r“, das Symbol für
„Bein“ für ein „b“. Wie bei anderen frühen Schriften
gab es keine Zeichen für Vokale. „Nofretete“ wurde
dementsprechend „Nfrtt“ geschrieben. Die Bezeichnung
„Hieroglyphe“ bedeutet „Heilige Zeichen“.
Ideogramme
Ab dem 14. Jh. v. chr.
Ideografie ist eine Schrift, bei der die Schriftzeichen
keine abstrakten Zeichen, sondern stilisierte Bilder
sind, die aber nicht für den abgebildeten Gegenstand,
sondern für eine damit verbundene Vorstellung stehen.
Ein Beispiel für ideographische Zeichen sind die
arabischen Ziffern. Auch zu den Ideographien zählen
Elemente verschiedener Hieroglyphenschriften und
der Keilschrift.
Alphabet der
Phönizier
Ab dem 11. Jh. v. Chr.
Der nächste entscheidende Entwicklungsschritt auf
dem Weg zu unserem Alphabet war die phönizische
Schrift. Die Phönizier waren ein semitisches Volk aus
dem Bereich des heutigen Libanon, Syriens und Israels.
Sie entwickelten eine Buchstabenschrift aus 22
Konsonanten.
Griechisches
Alphabet
Ab dem 9. Jh. v. Chr.
Die Griechen entwickelten das phönizische Alphabet
weiter, indem sie Vokale hinzufügten. Sie wurde
der Ursprung der europäischen Schriften. Griechisch
wurde bis in klassische Zeit mit 24 Majuskeln ohne
Wortzwischenräume und Satzzeichen geschrieben,
zuerst von rechts nach links, dann furchenwendig,
schließlich von links nach rechts.
9
Schriftgeschichte
Phönizische
Schrift
11.-5. JH. V. Chr.
Die phönizische Schrift ist eine linksläufige Konsonantenschrift
aus 22 Zeichen, deren Reihenfolge das
Abdschad übernommen hat und die vom 11. bis 5.
Jahrhundert v. Chr. im Libanon, in Palästina und in
Syrien verwendet wurde. Mit ihr wurden nicht nur die
phönizische Sprache, sondern lange auch die aramäische,
hebräische und andere semitische Sprachen
geschrieben.
RÖMISCHE
Schreibschrift
ab 1. Jh. V. Chr.
In dem Frühstadium ist die römische Kursivschrift
mehr oder weniger eine seitlich geneigte Vulgärform
der Capitalis Quadrata. Diese Cursiva wurde vor allem
für nichtliterarische, alltägliche Manuskripte verwendet.
Die „Scriptura cursiva“ gilt als die Schrägschrift
der Römer.
Codex
Dresdensis
1200-1250
10
Der Codex Dresdensis (oder Dresdner Kodex, veraltet
Dresdener Kodex) ist eine der vier erhaltenen und
mit Sicherheit authentischen Handschriften der Maya.
Sie wird mit Hieroglyphen, Bildern und Zahlenzeichen
beschrieben. Aufgrund des Inhalts ist anzunehmen,
dass es sich um ein Handbuch von Kalenderpriestern
handelt. Der Codex besteht aus 39 doppelseitig beschriebenen
Blättern, die ursprünglich als Leporello
gefaltet waren, heute jedoch als zwei Streifen von jeweils
etwa 1,80 Metern Länge gezeigt werden.
Buchdruck
Ab 1450
Die Erfindung des modernen
Buchdruckes geht auf
den Mainzer Goldschmied
Johannes Gutenberg zurück,
der durch die Verwendung
von beweglichen metallenen
Lettern ab 1450 ein als Manufaktur
betriebenes Drucksystem
einführte. Seine Druckerpresse
ermöglichte den Buchdruck
und machte das gedruckte Buch
zu einem Massenartikel, der die
Grundlagen der heutigen Wissensgesellschaft
legte und entscheidend
zur Entfaltung der Wissenschaften
beitrug. Durch den
Buchdruck wurden Bücher für eine
breitere Allgemeinheit erschwinglich.
Erfindung der
Füllfeder
Ab 1636
Im Jahre 1636 konstruierte Daniel Schwenter aus
Altdorf eine Feder mit drei ineinandergeschobenen
Gänsekielen, die auch heute noch in der Kalligraphie
verwendet werden. Zwei holländische Reisende hatten
1656 in Paris die erste Füllfeder gesehen. In dem
„Journal d’un voyage à Paris en 1657–1658“ wird von
Autor Armand Prosper Faugère ein derartiges Gerät
beschrieben. Die älteste historische Aufzeichnung
über einen Federhalter datiert damit aus dem Jahre
1657.
11
Schriftgeschichte
Blindenschrift
Ab 1825
Als Blindenschrift werden übergreifend Systeme
von Schriftzeichen bezeichnet, die von Blinden gelesen
werden können. Das Lesen erfolgt dabei mit
dem Tastsinn der Finger, mit denen die erhabenen
Strukturen der Zeichen von ihrer planen Umgebung
unterschieden und identifiziert werden können. Es
existieren verschiedene solcher Systeme von Blindenschriften.
Die von Louis Braille entwickelte Brailleschrift
ist am weitesten verbreitet.
Schreibmaschine
Ab 1714
Eine Schreibmaschine ist ein von Hand oder elektromechanisch
angetriebenes Gerät, das dazu dient,
Text mit Drucktypen zu schreiben und hauptsächlich
auf Papier darzustellen. Zur Auswahl und zum Abdruck
der Zeichen wird eine Tastatur benutzt.
Setzgießmaschine
Ab 1822
Als Setzmaschine bezeichnet man im Druckwesen
Apparate bzw. Maschinen zur Herstellung des Schrifttypensatzes
mittels Bleisatzlettern bzw. -zeilen. Die
ersten Entwicklungen in diesem Bereich begannen
mit der mechanisierten Anordnung zuvor gegossener
Bleisatzlettern zu kompletten Zeilen. Mit weiteren
Entwicklungen konnten die Setzapparate dann zusätzliche
Bearbeitungsschritte wie z. B. Ausschließen
und Ablegen übernehmen. Auch gab es Versuche mit
Logotypen, um eine Beschleunigung zu erreichen.
12
Elementare
Typografie
1925
Jan Tschichold veröffentlichte ein typografisches Manifest
in einem Sonderheft der „typographische(n) mitteilungen“.
Darin stellte er Regeln für die Elementare
Typographie auf, die viel Aufmerksamkeit erregten.
Kugel-
Schreiber
1888
Der Kugelschreiber oder Kugelstift ist ein Schreibgerät,
das eine Tintenpaste mittels einer Kugel auf
Papier überträgt. Er geht auf Patente aus dem 19.
Jahrhundert zurück.
Experimentelle
Typografie
1980-90er Jahre
In den 1980er und 90er Jahren experimentierten
Designer wie Neville Brody und David Carson mit
Schrift. Sie ließen sich dabei von Dadaismus und
Punk beeinflussen. Charakteristisch waren die
Verschmelzung von Typografie und Bild.
13
Z
SchriftARTEN
Entwicklung
„Typografie (Kunstwort, im Sinn von Drucktype zu
grch. typos ‚Gepräge, Schlag‘ und graphein ‚schreiben‘)
die, seit dem 17. Jh. die Buchdruckerkunst i.
Allg.; heute im Besonderen die künstler. Gestaltung
eines Druckwerks durch die Wahl von Type, Schriftgrad,
die Gestaltung der Buchseiten und der Titel;
auch Papier und Einband bestimmen die T. mit.“
- Meyers Großes Taschenlexikon
15
Schriftarten-Entwicklung
Capitalis Monumentalis
Lateinische, in Stein gemeißelte Schrift; Lapidarschrift;
Schrift der Römer. Die Capitalis Monumentalis
ist eine Adaption des griechischen Alphabets, welches
um 600 v. Chr. aus dem multikulturellen Kreta
über die Etrusker zu den Latinern, ins heutige Mittel–
und Nordwestitalien kam, deren römische Nachkommen
daraus die lateinische Schrift entwickelten.
Capitalis Quadrata
Die »Capitalis quadrata« ist eine kalligraphische
Schreibvariante der »Capitalis rustica« und der in
Stein gemeißelten »Capitalis monumentalis«; lateinische
Handschrift für Pergamenthandschriften; römische
Quadratschrift; Schreib- und Buchschrift der
Römer.
Capitalis Rustica
Die Capitalis rustica ist eine Schnellschreibvariante
der Quadrata. Sie war Pergamentschreibschrift und
Buchschrift der Römer. Capitalis steht für »Haupt,
Kopf«, Rustica für »ländlich, bäuerlich«. Sie zeichnet
sich durch ihre schmale, bogige Formgebung aus.
Cursiva
Durch die Notwendigkeit schneller zu schreiben, entwickelte
sich aus der Quadrata um die Zeitenwende
die schräggestellte Cursiva, eine römische Verkehrsschrift,
welche mit Griffel in Wachstafeln oder einer
schmalen Rohrfeder auf Papyrus geschrieben wurde.
16
Unziale & Halbunziale
Im vierten Jahrhundert entsteht die Uncialis (Unziale),
die erste Schrift mit runden Formen. Die Uncialis,
ebenfalls eine Majuskel-Schrift, unterscheidet sich
aber von der Capitalis durch die neuartige Rundung
der üblicherweise geraden Buchstaben.
Karolingische Minuskel
Als karolingische Minuskel, auch karlingische Minuskel
oder Carolina genannt, wird eine Schriftart
bezeichnet, die Mitte des 8. Jahrhunderts entstand.
Grundlage war die jüngere römische Kursive. Die karolingische
Minuskel hat ein klares einfaches Schriftbild
und war sowohl Ursprung der gotischen Minuskel
als auch der Antiqua- und Schreibschrift-Kleinbuchstaben
– letzteres über die humanistische Kursive.
Irische Halbunziale
Die irische Schrift zählt zu den insularen Schriften, die
im Frühmittelalter im insularen Raum geschaffen wurden
und auch auf dem Kontinent Verbreitung fanden.
Die Ausgangsbasis für die Entstehung der irischen
Schrift waren kostbare Handschriften in halbunzialer
Buchschrift. Der Beginn fällt in das 6. Jahrhundert.
Merowingische Buchschrift
Auf fränkischem Boden entwickelte sich im 8. Jahrhundert
aus der römischen Halbunziale die merowingische
Buchschrift. Sie ist eine Minuskelschrift, hat
ein hohes und enges Schriftbild mit großem Zeilenabstand.
Nationalschriften
Das 6. bis 8. Jahrhundert ist das Zeitalter der Nationalschriften,
die sich in den einzelnen Regionen des
zerfallenden Römischen Reichs bildeten. Dazu gehörten
z.B. die westgotische Schrift in Spanien, die
süditalienische Buchschrift Beneventana.
Gotische Minuskel
Die gotische Minuskel, auch Gotica textualis oder gotische
Buchschrift genannt, ist eine gebrochene Minuskelschrift,
die im 12. Jahrhundert in der Zeit der
Gotik in Skriptorien entwickelt wurde. Sie löste als
Buchschrift die karolingische Minuskel ab.
17
Schriftarten-Entwicklung
RENAISSANCE-Antiqua
Den italienischen Humanisten lagen antike Autoren
überwiegend in karolingischer Minuskel vor, so dass
sie annahmen, diese sei antiken Ursprungs. Entsprechend
übernahmen sie diese und überformten sie zur
humanistischen Kursive, der geschriebenen Verkehrsschrift
der Renaissance.
Textura
Im 13.-14. Jahrhundert entwickelte sich aus der frühgotischen
Minuskel die Textura. Die verschiedenen
Schriftmerkmale führen zu einem verwobenen, gitterartigen
Schriftbild. Infolgedessen sind insbesondere
Buchstaben, die nur aus Schäften im Mittelband bestehen,
schwer zu unterscheiden.
Rotunda
In den südlichen Ländern war die kantige und strenge
Textura nicht beliebt. Dort entwickelte sich im 14 Jh.
eine leichtere, breitere und rundere Schrift gebrochene
Schrift. Im Buchdruck wurde die Rotunda in den
sechziger Jahren des 15. Jahrhunderts eingeführt.
Humanistische Kursive
Den italienischen Humanisten lagen antike Autoren
überwiegend in karolingischer Minuskel vor, so dass
sie annahmen, diese sei antiken Ursprungs. Entsprechend
übernahmen sie diese und überformten sie zur
humanistischen Kursive.
18
Humanistische Antiqua
Antiqua (lateinisch antiquus ‚alt‘, ‚einstig‘) bezeichnet
die Schriftgattung der ab 1470 für den Buchdruck
entstandenen, gut lesbaren Satzschriften des lateinischen
Alphabets mit Groß- und Kleinbuchstaben, die
heutzutage die Standard-Schriftgattung für Mengentext
in westlichen Sprachen ist.
Kursive
Als Kursive bezeichnen wir heutzutage die schräg
stehenden Antiquaschriften. Typische Kennzeichen
sind Schräglage, fließende Formen und Verbindung
der Buchstaben zu Wortbildern. Die ersten kursiven
Drucklettern wurden 1501 nach Vorbild einer Kanzleischrift
der humanistischen Kursive in Italien entwickelt.
Im Englischen werden sie daher italics genannt.
Fraktur
In Deutschland wurden die gebrochenen Schriften
weiterentwickelt. Auf Initiative von Maximilian I. entstand
auf Basis der Textura die Fraktur (lat. für Bruch).
1513 wurde in ihr das Gebetbuch für den Kaiser des
Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gedruckt.
Barock-Antiqua
Im 17. Jahrhundert entstand die Barock-Antiqua. Sie
steht zwischen Renaissance und Klassizistischer Antiqua
und wird auch Übergangsantiqua genannt. Bedeutende
Schriftschneider dieser Zeit waren Caslon
und Baskerville.
Klassizistische Antiqua
Die rationalistische Denkweise beeinflusste auch die
Formgebung der klassizistischen Schriften. Sie sind
exakt, scharf, wirken streng und statisch. Noch stärker
als die Übergangsantiqua sind sie vom Stichel
und den Kupferstecherschriften geprägt.
Bodoni
Bodoni ist die Bezeichnung für eine Reihe von klassizistischen
Antiquaschriftarten, die auf den Italiener
Giambattista Bodoni zurückgehen. Der Kontrast zwischen
Grund- und Haarstrichen ist hier besonders
groß. Die Serifen erscheinen als flache Striche, die
waagrecht an die Linien angesetzt werden.
19
Schriftarten-Entwicklung
Didot
Die Didot ist eine typische klassizistische-Antiqua-
Schriftart. Die ersten Entwürfe stammen von François
Didot (1689–1757), die Enkel Firmin Didot und sein
Bruder Pierre Didot entwickelten die Schrift weiter.
1788 wurde die Didot-Antiqua erstmals gegossen.
Bell
Bell ist ein Nachbau der Schrift, die Richard Austin
1788 ursprünglich für John Bell schnitt. Als Grundlage
dienten die Matrizen im Besitz von Stephenson Blake
& Co. Sie wurde in Bells Zeitung The Oracle verwendet
und von Stanley Morison als die erste englische
Schrift der Moderne angesehen.
Egyptienne
Egyptienne Schriften entstanden zu Beginn des 19.
Jahrhunderts in England. Sie wurden im Zuge der rasanten
Industrialisierung und des progressiven ökonomischen
Liberalismus als Anzeigen- und Reklameschriften
aus der Klassizistischen Antiqua entwickelt.
20
Italienne
Eine Untergruppe der serifenbetonten Schriften sind
die Italienne-Schriften, bei denen der Strichkontrast
nicht reduziert, sondern umgekehrt wird. Entsprechend
sind die waagerechten Striche der Glyphen,
also auch die Serifen, erheblich fetter als die senkrechten
Striche.
Grotesk-Schriften
Die Schriften der Serifenlose Linear-Antiqua werden
auch als Groteske bzw. Grotesk-Schriften, im englischen
Sprachgebrauch als Sans Serif-Schriften bezeichnet.
Ihre Bezeichnung als Grotesk-Schriften leitet
sich von dem Befremden ab, mit dem die ersten Schriften
ohne Serifen, die völlig mit den zeitgenössischen
Lese- und Satzgewohnheiten brachen, aufgenommen
wurden. Aus diesem offenen Bruch mit dem Gewohnten,
Vertrauten ergibt sich auch die erste Nutzung der
Serifenlosen: als Werbeschriften, deren Wesen ja die
Erregung von Aufmerksamkeit sein soll.
Futura
Die Neue Typographie fordert die ‚klare Linie‘ und die radikale Reduzierung der Schrift auf ein reines Kommunikationsmittel,
das sich jeden schmückenden Beiwerks zu enthalten habe - ganz entsprechend der Lehre
des Vordenkers der Neuen Typographie, László Moholy-Nagy. Renner setzt mit seiner Futura, deren
Zeichenformen ja auf elementaren geometrischen Figuren (Kreis, Dreieck
und Quadrat) beruhen, diese Forderung auf einfache, grafische Weise um.
21
Schriftarten-Entwicklung
Moderne
Schriftentwicklung
Landesspezifische
Besonderheiten
Unabhängig von der allgemeinen Entwicklung der
lateinischen Satzschriften haben sich nationale Besonderheiten
herausgebildet. Während der jahrhundertelange
Gebrauch von gebrochenen Schriften in
Deutschland im Dritten Reich abbrach, ist der Einfluss
des Bauhauses auf den deutschsprachigen Raum
immer noch zu spüren. In der britischen Typografie
orientiert man sich oft an Caslon, Baskerville und Gill,
während das Schaffen der Didots in Frankreich großen
Einfluss hat. Dem entspricht in der italienischen
Typografie Bodoni.
Schrift iM
Virtuellen Raum
Weltweit arbeiten Kreative unterschiedlichster Disziplinen
daran, Schrift in die digitale Dreidimensionalität
zu transferieren. Virtualität wird zur Realität. Digitale
und reale Kommunikation fließen zusammen. Schrift
wird immer dynamischer und interaktiver. Neuartige
Schriftbegegnungen in VR, AR und in realen Räumen
prägen die Zukunft der Typografie.
Schrift im Raum
Schriften werden auch räumlich visuell dargestellt.
Dadurch bekommt Diese Plastizität und räumliche
Wirkungen.
Vintage Schriften
Vintage-Fonts sehen aus, als würden sie aus einer
anderen Zeit stammen, bieten aber moderne Opentype-Features,
Sonderzeichen und mehr. Es handelt
sich um Schriftarten im Retro-Stil, die ein Nostalgie-
Bedürfnis bedienen. Meistens handelt es sich um
charaktervolle Schriftarten, die nur für kurze Texte in
sehr speziellem Umfeld einsetzbar sind. Neben privaten
Anwendungen, werden sie z.B. für Friseure,
Brauereien, Mode-Boutiquen, Tattoo-Studios, Kneipen
und Cafés gern verwendet.
22
Individuelle Schriften
Besonders das Individuelle steht hoch im Kurs. So
werden gern handgemalte oder -gezeichnete Schriften
verwendet, um Texte von der Masse abzuheben.
Sie verleihen Produkten, Dienstleistungen und auch
privaten Online-Präsenzen in sozialen
Medien eine persönliche Note.
Handlettering
Handlettering ist der wohl populärste Zweig der handgefertigten
Schriften. Während Kalligrafie die Kunst
des schönen Schreibens ist, wird mit Handlettering
das Zeichnen von Schrift bezeichnet. Es begegnet
uns auf Speisekarten, Tattoostudios, aber auch auf
Unternehmens-Websites.
Variable Fonts
Bei den „OpenType Variable Fonts“ handelt es sich
um eine Technologie, die auf Initiative von Adobe,
Apple, Google und Microsoft entwickelt wurde. Diese
Fonts sind linear interpolierbar, also individuell mit
fließenden Übergängen modifizierbar. Es können unterschiedliche
Schriftbreiten, Schriftlagen und Strichstärken
erzeugt werden. Alle Varianten der Schrift
– von der Strichstärke über die Breite bis hin zur Neigung
– finden in einer Datei Platz.
23
Schrift-
AUFBAU
Buchstaben lassen sich mit einer Reihe von Maßen
erfassen. Auf diesen aufbauend werden sie in ein
vertikales Liniensystem eingeordnet (ähnlich wie es
bei der Schreibung von Musiknoten angewandt wird).
Die Beachtung dieser sogenannten Typometrie ist relevant
bei der Mischung von Schriften: sollen diese
ein harmonisches und flüssiges Lesebild ergeben,
so müssen die Grundlinien möglichst identisch sein.
Der Kernbereich der Buchstaben wird mit dem Begriff
Mittellänge oder x-Höhe beschrieben und entspricht
der regulären Höhe der Kleinbuchstaben (auch Minuskeln
genannt). Dieses Maß bestimmt wesentlich,
ob ein Text auch in geringer Schriftgröße noch lesbar
ist. Insbesondere bei der Wahl eines Fonts für Buchoder
Zeitungsdruck sollte also auf eine gut ausgeprägte
Mittellänge geachtet werden.
25
SchriftAUFBAU
Zeichen &
BuchstabeN
Ein Zeichen sind Buchstaben, Ziffern oder Sonderzeichen.
Zeichen haben, je nach Schrift, charakteristische
Formmerkmale. Die Qualität einer Schrift zeigt
sich im Detail. Mit einer schlecht gestalteten Schrift
kann kein gutes Layout erstellt werden. Um die Güte
einer Schrift beurteilen zu können, müssen Aufbau
und Anatomie der Zeichen bekannt sein. Die Details
einer Schrift beeinflussen ihren Charakter und ihre
Lesbarkeit. Ein wichtiger Teilaspekt hierbei sind Serifen
bzw. das Fehlen von ihnen.
„Buchstabe, graf. Zeichen zur Wiedergabe von
Sprachlauten. Ein Buchstabe kann einen einzelnen
Laut bezeichnen (z. B. „b“ für den Laut [b]) oder mehrere
Laute (z. B. „z“ für die Lautfolge [ts]); mehrere B.
können für einen einzigen Laut stehen (z.B. „sch“ für
den Laut [ ʃ ]).“ - Meyers Großes Taschenlexikon
Schriftkegel
„Schriftkegel“, kurz auch „Kegel“, ist ein Fachausdruck
aus dem Bleisatz für den Körper einer Drucktype.
Dieser wird auch als Drucktype oder Druckletter
bezeichnet. Das Schriftzeichen füllt dabei nicht die
gesamte Oberfläche der zu druckenden Seite aus.
Um ein Wegbrechen von Buchstabenelementen zu
verhindern gibt es einen nichtdruckenden Rand um
den eigentlichen Buchstaben – das „Fleisch“.
26
1. Punze
2. Schriftbild
3. Fleisch
4. Konus
5. Achselfläche
6. Kegel
7. Signatur
8. Gießrille
a Kopf
b Schulterhöhe
a+b Schrifthöhe
c Dickte
d Kegelstärke/ Kegelhöhe
Buchstabenaufbau
Alle Zeichen eines Alphabets haben feste Höhen, die
sich an Linien ausrichten. Diese Schriftlinien dienen
der vertikalen Unterteilung in Versalhöhen, Oberlängen,
Mittellängen und Unterlängen. Versalalphabete
und -ziffern werden im Zweiliniensystem entworfen,
gemischte Alphabete und Mediävalziffern im Vierliniensystem,
Kapitälchen-Schriften im Dreiliniensystem.
27
SchriftAUFBAU
Typometrie
Ein Buchstabe besteht aus einer Vielzahl an Bestandteilen
– den Formmerkmalen. Man spricht wird auch
von der Anatomie der Buchstaben. Der Fachbegriff
dafür lautet „Typometrie“. Ca. 100 verschiedene Begriffe
dienen der Beschreibung von Buchstaben. Die
damit beschriebenen Mikrostrukturen machen deren
jeweiligen individuellen Charakter aus.
Arm
Punze
Offene
Punze Überlauf Bogen
Schulter
Gabelung
Auge Schlaufe Tropfen
Bauch
Stamm
Serife Bogen Ausgleichsserife
Scheitel Schenkel Hals Arme
Strich-
Kontrast
Bein Querstrich Spitze Sporn
Fuß
Schweif
28
Serifen
Bei den Serifen handelt es sich um An- und Abstriche
bzw. Anfangs- und Endstriche von Buchstaben.
Weisen Buchstaben diese Striche auf, nennt man sie
Serifenschrift. Schriften ohne Striche nennt man Serifenlose,
häufiger auch Grotesk oder Sans Serif. Die
beiden Klassiker Arial und Times New Roman sind
Vertreter dieser zwei Gruppen:
die Times mit Serifen und die Arial ohne Serifen. Die
Theorie, dass die Entstehung der Serifen vom Ansetzen
des Steinmeißels aus dem Mittelalter stammt,
wird häufig angezweifelt. Wahrscheinlicher ist, dass
die zusätzlichen Striche schon damals ästhetische
Gründe hatten. Auch heute gibt es noch große Verfechter
des Serifen-Stils. Serifen übernehmen verschiedene
ästhetische Funktionen. Sie können den
Grauwert einer Schrift unterstützen oder genutzt
werden, um Buchstaben harmonisch zu proportionieren.
Ausgleichsserifen können z. B. ein
Gegengewicht zu einem massiven Stamm bilden.
Unterschiedliche Serifengrößen können
auch den Schwerpunkt eines Buchstabens verlagern.
Serifen unterstützen die Zeilenbildung
und führen das Auge, wodurch sie den Lesefluss
unterstützen und sie zeigen eine Zusammengehörigkeit
von Buchstaben an, was sich
ebenfalls positiv auf Erkennen und Lesbarkeit
auswirkt.
29
SchriftAUFBAU
Serifenarten
Man unterscheidet Abschlussserifen, Dach(ansatz)
serifen, Kopfserifen, Querserifen und Standserifen.
Serifen können ein- oder doppelseitig sein. Einseitige
Serifen bezeichnet man auch als Halbserifen. Der
Kleinbuchstabe „k“ hat z. B. oben links eine einseitige
Dachserife, oben rechts eine doppelseitige Abschlussserife,
unten links eine doppelseitige Standserife und
unten rechts wahlweise eine einoder doppelseitige
Standserife. Serifen können sehr unterschiedlich ausfallen.
Ihre Gestaltung unterlag der jeweiligen Entstehungsepoche
der Schrift. Sie sind daher ein wichtiges
Merkmal zur Identifikation der Schriftklasse.
30
Serifen- und Groteskschriften
Die Grotesk, auch Serifenlose Linear-Antiqua (DIN 16518) oder Sans
Serif (französisch für „ohne Serife“, „serifenlos“), ist eine aus der Antiqua
abgeleitete Schriftartenfamilie, die sich dadurch auszeichnet, dass sie
keine Serifen besitzt. Außerdem ist bei Groteskschriften die Strichstärke
der Buchstaben (nahezu) gleichmäßig, ein Strichkontrast ist also nicht
vorhanden oder sehr gering. Durch das Fehlen der Serifen unterscheiden
sich Groteskschriften von den Serifenbetonten Linear-Antiqua. Die
Bezeichnung Grotesk ist in der Fachwelt sehr geläufig. Sie bezieht sich
darauf, dass die ersten Schriften dieses Typs als Groteske, also eine
sonderbare, aber durchaus reizvolle Entstellung angesehen wurden, weil
die Nichtvariation der Strichstärke und das Weglassen der Serifen allen
damaligen Lesegewohnheiten widersprach. Grotesk-Schriften weisen
einfach geformte Glyphen auf, die unter anderem auch auf Bildschirmen
gut darstellbar sind. Sie sind daher heute Standard auf Computersystemen.
Die Bezeichnung Grotesk wirkt seit der weiten Verbreitung von
Groteskschriften befremdlich, weswegen die Bezeichnungen Serifenlose
oder Sans Serif in der Desktop-Publishing-Branche üblich sind.
31
SchriftAUFBAU
Glyphen
Eine Glyphe ( aus dem gr. für Eingeritztes) ist die
grafische Darstellung eines Schriftzeichens innerhalb
eines Schriftschnitts. Dies kann ein Buchstabe, eine
Zahl, ein Sonderzeichen oder eine Ligatur sein. Es
kann mehrere verschiedene Glyphen für ein Schriftzeicheninnerhalb
eines Schnitts, z. B. verschiedene
grafische A-Darstellungen, geben. Dies nennt man
Glyphen-Alternativen. Möglich ist auch , dass eine
Glyphe aus mehreren verbundenen Zeichen besteht,
wie dies bei Ligaturen der Fall ist. Besonders gut ausgestattet
mit Glyphen sind OpenType-Schriften.
¢¢¢¢¢£££¤¤¥©¨¨¦¦¥¥«¬ ®¯
¯¯°±²¸·¸·µ´´´³¸¹º»»¼½
¾¿¿¿ÀÀÁÁÂÂÃÃÄÉÈÈ
ÇÆÇÆÅÅÄÉÊÊËËÌÌÍÍØ
Ligaturen
Ligatur bedeutet „Verbindung“ (von lat. ligare für ver-/
binden). In Medizin und Musik wird der Begriff Ligatur
ebenfalls verwendet, z. B. für die Verbindung mehrerer
Noten gleicher Tonhöhe bzw. für die Umschlingung
(Verbindung) benachbarter Zähne mit Draht. In
der Typografie bezeichnet man mit Ligatur die Verschmelzung
(Verbindung) mehrerer Buchstaben zu
einer Glyphe. Kombinationen von Kleinbuchstaben
mit Oberlängen wie fi, ff, fl, ffi oder fj sind die Ligaturen-Klassiker.
ffh
ffh
Stoffhase → Stoffhase
Graffiti → Graffiti
Auflage → Auflage
typografische Ligaturen: ff
(phonetische) Tonligaturen: Æ, ß
Wortligaturen: &
Kaufmannsligaturen: %
32
Das ß
Ligaturen sind aus orthografischen Gesichtspunkten
in europäischen Sprachen nicht vorgeschrieben. Eine
Ausnahme bildet das Eszett, welches meist als eigenständiger
Buchstabe wahrgenommen wird. Der Buchstabe
ß hat in Deutschland viele Namen: Er wird in
Mittel- und Norddeutschland üblicherweise als Eszett
bezeichnet, in Süddeutschland und Österreich dominiert
der Name scharfes S; umgangssprachlich heißt
er bei manchen Buckel-S oder Dreierles-S, Rucksack-S
oder Ringel-S, sogar die verwirrende Bezeichnung
Doppel-S kursiert in der Schweiz.
1. Andron ß 2012 2. Andron ß 2002 3. fs-Ligatur 4. Sulzbacher Form 5. Knuspenform
33
SchriftAUFBAU
Römische
Zahlen
Römische Zahlen basieren auf den sieben Zeichen I,
V, X, L, C, D und M. Es handelt sich um eine additive
Zahlschrift, weil der Wert wird durch Zusammenzählen
von Ziffern errechnet wird. Zusätzlich gibt es eine
Besonderheit für die subtraktive Schreibung von Zahlen.
Bei den Römern gab es kein Stellenwertsystem
und keine „0“.
34
Bei der Darstellung von römischen Zahlen unterscheidet
man zwischen der einfachen Umrechnung und
der sogenannten Subtraktionsregel. Die römischen
Zahlen wurden zwar weitgehend durch das arabische
Ziffernsystem ersetzt, sie werden aber heutzutage
noch verwendet für z. B. Ziffernblätter von Uhren,
Nummerierung von Buchkapiteln, Kennzeichnung von
Bauwerken, Tätowierungen, Schreibweise von Titeln
sowie Darstellung auf Filmplakaten. Mitunter werden
römische Zahlen, insbesondere im Handschriftlichen,
zur Unterscheidung von normalen Buchstaben durch
einen Über- oder Über- und Unterstrich gekennzeichnet.
Da die Apostrophus-Schreibweise für sehr große
Zahlen unhandlich war, wurde ein Rahmen um eine
Ziffer oder Zifferngruppe gezeichnet, um deren Wert
mit 100.000 zu multiplizieren.
Der Rahmen war üblicherweise unten offen: X, es
kommen aber auch vollkommen geschlossene: X,
sowie Schreibweisen, die die Zahlzeichen nur links
und rechts mit vertikalen Linien einrahmen: X vor. Die
Verwendung der 100.000 als Multiplikationszahl entspricht
den römischen Zahlwörtern für große Zahlen,
wie decies centena milia (buchstäblich „zehnmal je
hundert Tausender“ = eine Million), quadringenties
milies centena milia („vierhundertmal tausendmal je
hundert Tausender“ = 40 Milliarden, die Staatsschulden
Vespasians). Dabei wurde centena milia oft weggelassen,
wobei durch die Verwendung der Multiplikativzahl
statt der Kardinalzahl klar war, dass sie mit
100.000 multipliziert werden musste.
Arabische
Ziffern
Arabische, auch Indo-Arabische oder Indische Ziffern
genannt, lösten zu Beginn des 13. Jahrhunderts in
Westeuropa die römischen Zahlen ab. Durch die einfachere
und übersichtlichere Schreibweise sowie der
Null ermöglichten sie eine Weiterentwicklung von Mathematik
und Naturwissenschaften.
Die Entwicklung beginnt mit der Brahmi-Zahlschrift
ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. im altindischen Maurya-Reich.
Zwischen 640 und 644 eroberten die Araber
den Irak und Persien. Die ersten überlieferten
Hinweise auf indische Zahlzeichen bei den Arabern
stammen entsprechend aus dem 7. Jahrhundert.
Mediävalziffern (Minuskelziffern) im Vierliniensystem
Versalziffern (Majuskelziffern) im Zweiliniensystem
Mediävalziffern (Minuskelziffern) im Vierliniensystem
Versalziffern (Majuskelziffern) im Zweiliniensystem
35
610
83
5
SchrifT
Klassifikation
Die DIN-Norm 16518 beschreibt ein deutsches Modell
zur Typifikation von physischen Druckschriften im
Werksatz und Akzidenzsatz, das durch das Deutsche
Institut für Normung e.V. (DIN) 1) zuletzt im August
1964 überarbeitet und veröffentlicht wurde. Die DIN
16518 teilt physische Druckschriften, z.B. Lettern aus
einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung, in
11 Gruppen ein.
• Venezianische Renaissance-Antiqua
• Französische Renaissance-Antiqua
• Barock-Antiqua
• Klassizistische Antiqua
• Serifenbetonte Linear-Antiqua
• Serifenlose Linear-Antiqua
• Antiqua-Varianten
• Schreibschriften
• Handschriftliche Antiqua
• Gebrochene Schriften
• Fremde Schriften
37
SchriftKlassifikationen
Schriftartenund
Sippen
die grafische Gestaltung eines Zeichensatzes. Unterschiedliche
Glyphensätze mit jeweils einheitlicher
Gestaltung können dadurch begrifflich differenziert
werden. Dies geschieht sowohl durch die Namensbezeichnung,
wie Helvetica, Frutiger oder Univers,
als auch durch die spezifischen Schriftdetails. Ähnlich
dem Begriff der Schriftart ist der der Schriftfamilie.
Die verschiedenen Schnitte einer Schriftart bilden
eine Schriftfamilie. Mit Schriftsippe bezeichnet man
hingegen zusammengehörige Schriftfamilien aus
unterschiedlichen Klassifizierungsgruppen. Typografischer
Terminus für eine Gruppe zusammengehöriger
Schriftfamilien aus unterschiedlichen Schriftarten
(Schriftuntergruppen), die typometrisch aus einer
Grundschrift entwickelt wurden und deren Buchstaben,
Ziffern und Sonderzeichen in der Regel die gleichen
Grundformen und Proportionen besitzen, jedoch
unterschiedliche Klassifikationsmerkmale aufweisen;
auch als »Schriftgroßfamilie« bezeichnet.
38
Schriftfamilie
Eine Gruppe zusammengehöriger Schriftschnitte bezeichnet
man als Schriftfamilie. Die Schriftschnitte
bilden dabei Variationen einer Schriftart. Sie unterscheiden
sich z.B. in der Strichstärke (mager, normal,
fett), der Schriftlage (normal, kursiv, oblique) oder der
Schriftbreite (schmal, normal, breit). Diese Merkmale
können kombiniert werden, so dass es magere kursive
oder fette breite Schnitte gibt.
39
SchriftKlassifikationen
SchriftKlassifikation
nach DIN 16518
40
Versuche die Vielfalt an Schrifttypen in Kategorien
zusammenzufassen haben zu verschiedenen Klassifikationsmodellen
geführt. Dabei werden Schriften in
Schriftgattung, Hauptgruppen und Untergruppen eingeteilt.
Einige Modelle gehen bei der Ordnung chronologisch
vor, andere orientieren sich an Formmerkmalen,
dritte ordnen nach der Nähe zu Handschriften.
Probleme der Zuordnung entstehen durch Neuschöpfungen
nach historischen Vorbildern, insbesondere,
wenn Modifikationen vorgenommen oder Hybridschriften
geschaffen wurden. Auch geografisch sind
Unterschiede festzustellen.
Gruppe 1
Venezianische
Renaissance-Antiqua
Diese Schriften sind angelehnt an Formen der frühen
Druckzeit. Der Entstehungszeitraum erstreckt
sich von 1450 bis 1530. Die
Großbuchstaben basieren auf der römischen Capitalis,
die Kleinbuchstaben auf der Humanistischen
Minuskel. Die zugehörigen Schriften besitzen kräftige
Serifen, eine nach links geneigte Achsstellung
sowie große Ober- und Unterlängen. Charateristisch
ist zudem der häufig schräg stehende Querstrich des
kleinen „e“.
Beispiele:
Centaur, Berkeley Old Style, Guardi, Jenson, Stempel-Schneidler,
Weidemann
Jenson
Centaur
41
SchriftKlassifikationen
Gruppe 2
Französische
Renaissance-Antiqua
Die Schriften dieser Gruppe entstanden im 16. Jahrhundert.
Sie haben teilweise leichte Unterschiede in
der Strichstärke, ausgerundete Serifen und keilförmige
Ansätze an den senkrechten Strichen. Durch eine
ruhige Zeilenführung sind sie gut lesbar. Die Minuskel-Oberlängen
sind meist etwas länger als die Höhe
der Versalien und sie weisen oft eine nach links geneigte
Achse auf. Zu dieser Gruppe gehören heutzutage
die meisten Schriften.
Beispiele:
Bembo, Breughel, Galliard, Garamond,
Goudy Old Style, Hollander, Meridien,
Minion, Palatino, Plantin, Trump-
Mediäval
42
Gruppe 3
Barock-Antiqua
Diese Schriften verfügen über stärkere Unterschiede
in den Strichstärken, was historisch durch den Kupferstich
bedingt ist. Die Achse ihrer Rundungen steht
fast senkrecht. Weiteres Merkmal zur Unterscheidung
sind die schwächer als bei ihren Vorläufern
ausgeprägten Rundungen der im Vergleich feineren
Serifen. Kleinbuchstaben haben meist oben schräge
und unten gerade Serifen. Da diese Schriften
stilistisch zwischen zwei Gruppen stehen, nennt man
sie auch Übergangs-wAntiqua oder Antiqua im Übergangsstil.
Beispiele:
Caslon, Concorde, Baskerville, Original
Janson, Times
Concorde
Caslon
43
SchriftKlassifikationen
Gruppe 4
Klassizistische Antiqua
Die Mitglieder dieser Gruppe entstanden um 1800
und werden auch als jüngere Antiqua bezeichnet.
Besonders ausgeprägt sind bei ihnen die Unterschiede
zwischen sehr feinem Haar- und fettem
Grundstrich, die Strichstärke variiert extrem. Die
Achsen der Rundungen sind senkrecht, die Serifen
meist im rechten Winkel angesetzt und es sind kaum
Rundungen an den Serifenansätzen vorhanden.
Die Schriften sind vom Entwurf mit der Spitzfeder
geprägt.
Beispiele:
Bodoni, Centennial, Didot, Fairfield,
Modern, Walbaum
44
Bodoni
Gruppe 5
Serifenbetonte
Linear-Antiqua
Diese Schriften entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts
und wurden ursprünglich Egyptienne
genannt. Bei ihnen sind die Serifen stark betont und
die Strichstärke weitgehend konstant, Haar- und
Grundstriche sind entsprechend fast gleich dick.
Eine Sonderform ist die Italienne, bei der die Serifen
sogar fetter als die Grundstriche ausgebildet sind.
Die Serifenbetonten Linear-Antiqua lassen sich in
Untergruppen unterteilen:
abgeleitet von der Klassizistischen Antiqua (Boton),
Zeitungsschriften (Century), konstruiert (Rockwell),
abgeleitet von der Renaissance-Antiqua (Silica).
Beispiele:
Cairo, City, Clarendon, Glypha, Impressum, Karnak,
Lubalin Graph, Lucida Serif, Memphis, Rockwell,
Rotation, Serifa, Swift, The Serif
45
SchriftKlassifikationen
Gruppe 6
Serifenlose
Linear-Antiqua
Die Schriften dieser Gruppe werden auch als Grotesk
oder (nach Tschichold) Endstrichlose bezeichnet.
Sie entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts,
waren aber erst im 20. Jahrhundert richtig erfolgreich.
Die Strichstärke ist je nach Schriftart teilweise
regelmäßig oder auch stark variierend. Die Gruppe
beinhaltet inzwischen eine Fülle von Schriften und
erfordert eine Einteilung in Untergruppen. Einige
dieser Schriften basieren auf der Klassizistischen
Antiqua (Akzidenz Grotesk, Univers), andere auf der
Renaissance-Antiqua (Lucida Sans, Syntax). Zudem
entstand im 19 Jh. in den USA die sog. Amerikanische
Grotesk (Franklin Gothic).
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen die geometrischen
oder konstruierten Grotesk auf, die auf exakten
geometrischen Grundformen basieren (Futura).
Beispiele:
Akzidenz, Arial, Avant Garde, Eurostile,
Franklin Gothic, Futura, Gill, Grotesk,
Helvetica, Imago, Kabel, Lucida Sans,
Meta, News Gothic, Syntax, The Sans,
Univers
46
Gruppe 7
Antiqua-Varianten
In dieser Gruppe finden sich alle Antiqua-Schriften,
die sich nicht in die Gruppen I, II, III, VII oder IX einordnen
lassen, weil ihre Strichführung nicht deren
Charakter entspricht. Diese Schriften sind überwiegend
für dekorative Zwecke geeignet.
Beispiele:
Copperplate, Craft, Eckmann, Friz Quadrata, Harlem,
Insignia, Largo, Mambo, Optima, Souvenir
Souvenir
Eckmann
Copperplate
47
SchriftKlassifikationen
Gruppe 8
Schreibschriften
Hierzu gehören Schriften, die lateinische Schul- und
Kanzleischriften, also Handschriften, nachahmen
und deren Buchstaben verbunden sind. Diese
Schriften gab es schon zu Bleizeiten, aber durch
den Computersatz kamen sie verstärkt in Mode und
durch variable Fonts werden sie immer realistischer.
Beispiele:
Delphin, Künstler Script, Linoscript, Mistral, Monotype
Corsiva, Pepita, Poppl-Residenz, Schulschrift b,
Zapf Chancery, Zapfino
Delphin
48
Künstler Script
Gruppe 9
Handschriftliche
Antiqua
Schriften dieser Gruppe basieren auf einer handschriftlich
überformten Antiqua. Dadurch soll ein
persönliches Erscheinungsbild erzeugt werden.
Ihre Buchstaben sind nicht miteinander verbunden.
Beispiele:
Childs Play, Erikrighthand, Justlefthand, Kaufmann,
Mistral, Pepita, Post-Antiqua, Providence, Tekton,
Zapf Chancery
Pepita Script 3
Zapf Chancery
Kaufmann
49
SchriftKlassifikationen
Gruppe 10
Gebrochene Schriften
Hierzu zählen alle lateinischen Schriften, deren
Buchstabenbögen ganz oder teilweise gebrochen
sind. Diese bis 1941 in Deutschland gebräuchlichsten
Alltagsschriften lassen sich fünf verschiedenen
Untergruppen zuordnen:
a) Gotisch (Wilhelm-Klingspor-Gotisch)
b) Rundgotisch (Ophelia)
c) Schwabacher (Alte Schwabacher)
d) Fraktur (Unger-Fraktur)
e) Fraktur-Varianten
Beispiele:
Cloister Black, Fette Fraktur, Manuskript Gotisch,
Notre Dame, Ophelia, San
Marco, Schneidler-Schwabacher, Unger-Fraktur,
Wallau, Wilhelm-Klingspor-
Gotisch, Zentenar-Fraktur
50
Gruppe 11
Fremde Schriften
Hierzu gehören alle Schriftarten, die nicht auf dem
lateinischen Alphabet basieren. Dazu gehören
Schriften aus dem asiatischen (chinesische, koreanische,
japanische etc.) oder arabischen Raum. Auch
Kyrillische Schriftarten, Griechisch und Hebräisch
sind Teil dieser Gruppe. Die Zusammenfassung dieser
Schriften in einer Gruppe ist ein weiterer Kritikpunkt
an der DIN in einer globalisierten Welt.
Beispiele:
Qadi, Amer, Badr
Amer
Qadi
51
Schriftgeschichte
Schriftentwicklung
Höhlenmalerei
Keilschrift
Hieroglyphen
Erstes Alphabet
Ideogramme
Alphabet der Phönizier
Griechisches Alphabet
Romanische Schreibschrift
Gotische Schrift
40.000-45.500 Jahre alt
3300 v. Chr.
3200 v. Chr.
1900 v. Chr.
1400 v. Chr.
1100 v. Chr.
900 v. Chr.
100 v. Chr.
11. Jh.
Codex Dresdensis 1200-1250
Humanistische Schrift
14.-15. Jh.
Erstes gedrucktes Buch 1455
Erfindung der Füllfeder 1827
Erfindung der Blindenschrift 1829
Papierherstellung aus Holz 1850
Verbreitung der Schreibmaschine 1880
Setzgießmaschine 1885
Elementare Typografie 1925
Erfindung des Kugelschreibers 1938
Vermarktung der ersten
Textbearbeitungsprogramme 1977
Experimentelle Typografie
1980-90er
Schriftartenentwicklung
Capitalis Monumentalis
Capitalis Quadrata
Capitalis Rustica
600 v. Chr.
1.-3. Jh.
1.-5. Jh.
52
Cursiva
Unziale und Halbunziale
Nationalschriften
Irische Halbunziale
Merowingische Buchschrift
Karolingische Minuskel
Gotische Minuskel
→ In Inkunabeln verwendet
Textura
Rotunda
1.-4. Jh.
4.-8. Jh.
6.-8. Jh.
6. Jh.
8. Jh.
8. Jh.
12. Jh.
15. Jh.
13.-14. Jh.
14. Jh.
Humanistische Kursive 1304-1374
Humanistische Antiqua
Renaissance-Antiqua
14.-15. Jh.
15. Jh.
Kursive 1501
Fraktur 1513
Barock-Antiqua
Klassizistische Antiqua
17. Jh.
ca. 18. Jh.
Bodoni 1760
Didot 1783
Bell 1788
Egyptienne 1798-1801
Italienne 1821
Grotesk-Schriften
19. Jh.
Futura 1927
Barock, Renaissance,
Klassizismus, Historismus
19.-20. Jh.
Jugendstil 1900
Bauhaus
1910-20er
53
Quellenverzeichnis
Bilder
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Jonas Karnagel, Vorlesungspräsentationen Schrift entdecken 1-11 (BIlder sowie Texte)
https://www.typolexikon.de/schriftgeschichte/
https://www.typolexikon.de/capitalis-monumentalis/#:~:text=Die%20Capitalis%20Monumentalis%20ist%20eine,daraus%20die%20lateinische%20
Schrift%20entwickelten.
https://gfds.de/das-ss/#:~:text=Der%20Buchstabe%20%C3%9F%20hat%20in,sogar%20die%20verwirrende%20Bezeichnung%20Doppel
54
IMPRESSUM
Leon Quiring
IU Internationale Hochschule
Duales Studium
Studiengang: Mediendesign
Matrikelnummer: 102104802
Salzufler Straße 74
33719 Bielefeld
Dipl. Des.: Jonas Karnagel
Abgabedatum: 15.09.2022
55
Klassifikation der Satzschriften
ypografie
„Schrift ist eine der ältesten Kulturtechniken der
Menschheit. Sie wird heute als Medium zur Kommunikation
und als eine Technologie zur Weitergabe und
Archivierung von Wissen verstanden. Schriftsysteme
sind autonom an vielen Orten der Welt entstanden.
Archaische Vorstufen unserer Buchstaben bzw. Alphabetschrift
finden sich in Höhlen- und Wandmalereien
aus dem Paläolithikum sowie in Form von prähistorischen
Kerb- und Zählzeichen in Holz, Stein und Knochen
bzw. als Einritzungen auf Kultgegenständen.“