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MeinPferd_04_2019

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FRAGE DES MONATS<br />

06/18<br />

Working Equitation<br />

BARREL RACING<br />

Beim Barrel Racing umreiten Pferd und Reiter in rasantem Tempo drei Tonnen in vorgeschriebener<br />

Reihenfolge – nämlich in Form eines Kleeblattes. Die Disziplin aus dem Bereich des Westernreitens stammt<br />

aus Amerika, aber auch in Deutschland findet sie immer größeren Anklang. Werner Maximilian Lieb,<br />

Präsident der „National Barrel Horse Association“ in Deutschland, erklärt, worauf es beim<br />

Barrel Racing ankommt (www.nbha-of-germany.de)<br />

Interview: Anna Kaufmann/Nicole Audrit<br />

07/18<br />

Flehmen<br />

08/18<br />

Griffelbein<br />

09/18<br />

Intimpflege<br />

Foto: Gaby Geibel<br />

WAS VERSTEHT MAN UNTER BARREL RACING, UND WIE<br />

ENTSTAND DIESE DISZIPLIN?<br />

Barrel Racing ist ein Wettbewerb, bei dem auf Zeit drei Tonnen in<br />

einer bestimmten Reihenfolge (siehe Illustration) umritten werden<br />

müssen. Zuerst werden dabei die beiden vorderen Tonnen, von innen<br />

nach außen, in Form einer Acht umritten. Dabei ist es dem Reiter<br />

selbst überlassen, ob er mit der rechten oder der linken Tonne<br />

beginnt. Nach der zweiten Tonne führt der Weg zur Speed-Tonne:<br />

Diese erhielt ihren Namen, da auf dem Weg zu ihr noch mal richtig<br />

Tempo aufgenommen werden kann. Nach dem Umrunden der<br />

Speed-Tonne sollte möglichst schnell zwischen den beiden ersten<br />

Tonnen hindurch über die Ziellinie geritten werden. Generell dürfen<br />

die Fässer berührt, aber nicht umgestoßen werden. Letzteres führt zu<br />

fünf Strafsekunden oder zur Disqualifikation, je nach Turniermodus.<br />

Wenn die Tonnen nicht richtig herum oder nicht in der richtigen Reihenfolge<br />

angeritten werden, führt dies immer zur Disqualifikation, da<br />

der Parcours in diesem Fall nicht richtig absolviert wurde. Die Disziplin<br />

Barrel Racing stammt ursprünglich aus den USA und entstand,<br />

da Frauen nicht an den klassischen Rodeo-Prüfungen mit Rinderarbeit<br />

und Wildpferd- oder Bullenreiten teilnehmen durften. Aus diesem<br />

Grund haben die Frauen eine eigene Organisation gegründet<br />

und eigene Veranstaltungen durchgeführt – daraus entstand auch die<br />

Disziplin Barrel Racing. In frühen Barrel-Racing-Prüfungen wechselte<br />

zunächst das Muster um die Tonnen zwischen einer Acht und<br />

einem Kleeblatt. Letztlich wurde jedoch die Acht nicht mehr verwendet<br />

und der Fokus auf das anspruchsvollere Kleeblatt-Muster gelegt.<br />

SEIT WANN GIBT ES BARREL RACING – SOWOHL IN IHREM<br />

HERKUNFTSLAND ALS AUCH IN DEUTSCHLAND?<br />

Es wird angenommen, dass das Barrel Race zum ersten Mal in Texas<br />

stattgefunden hat. Die Women’s Professional Rodeo Association<br />

(WPRA) wurde 1948 von einer Gruppe Frauen aus Texas, die sich<br />

und den Frauen im Allgemeinen im Rodeo-Sport ein Zuhause schaffen<br />

wollten, gegründet. Zu Beginn wurde die Organisation WPRA<br />

als Girls Rodeo Association (GRA) bezeichnet und bestand aus nur<br />

74 Mitgliedern. Im Jahr 1981 wurde der Name geändert, und GRA<br />

wurde offiziell zu WPRA. Durch diese Organisation wurde es Frauen<br />

ermöglicht, an verschiedenen Rodeo-Events teilzunehmen – Barrel<br />

Racing bleibt allerdings der beliebteste Wettkampf. Im Jahr 1992<br />

revolutionierte die National Barrel Horse Association of America<br />

das Barrel Race, indem der Verein das Divisionssystem einführte.<br />

Der Verein hat in Amerika über 23.000 Mitglieder und ist damit der<br />

führende Verein in diesem Sport. In Deutschland wurde die National<br />

Barrel Horse Association of Germany (NBHA) am 20. Januar 2007<br />

von mir, dem Präsidenten Werner Maximilian Lieb, gegründet, um<br />

den Sport auch in Deutschland bekannter zu machen.<br />

WO LIEGEN DIE HERAUSFORDERUNGEN FÜR PFERD UND<br />

REITER? WELCHE VORAUSSETZUNGEN MÜSSEN BEIDE<br />

MITBRINGEN?<br />

Die Kunst beim Barrel Racing besteht darin, die Geschwindigkeit mit<br />

der punktgenauen Linienführung in Einklang zu bringen, um dadurch<br />

den Parcours in der schnellstmöglichen Zeit zu absolvieren. Es<br />

nützt nichts, wenn man auf der Geraden sehr schnell ist, in den Wendungen<br />

um die Tonnen jedoch Zeit verliert. Aus diesem Grund müssen<br />

die Pferde fein an den Hilfen stehen, wendig und ausbalanciert<br />

sein. Außerdem kommt es auf eine gute Verständigung zwischen Reiter<br />

und Pferd an – diese müssen als Team agieren. In Deutschland ist<br />

das Barrel Racing ein Breitensport, der mit jedem Pferdetyp ausgeübt<br />

werden kann – vom Pony, Tinker, Warmblut und Vollblut bis zu den<br />

amerikanischen Rassen wie Quarter Horse sind alle Rassen vertreten.<br />

WIE LÄUFT EINE BARREL-RACING-PRÜFUNG AB?<br />

Nachdem der Reiter aufgerufen worden ist, begibt er sich im Schritt in<br />

den Startbereich. Von dort erfolgt ein fliegender Start im Galopp durch<br />

die Zeitmessung. Die Zeit wird genommen, wenn die Lichtschranke auf<br />

dem Rückweg durchquert wird. Nach dem letzten Ritt in der Disziplin<br />

werden die Divisionen ausgehend vom schnellsten Ritt errechnet.<br />

Dies funktioniert folgendermaßen: Wenn der schnellste Reiter<br />

beispielsweise eine Zeit von 21 Sekunden hatte, führt er zum einen<br />

die Division 1 an, gibt damit aber auch vor, ab welcher Zeit die weiteren<br />

Divisionen beginnen. Laut unserem Regelwerk bedeutet das<br />

eine Sekunde Unterschied: Daher wird in diesem Beispiel in der<br />

Division 2 ab 22 Sekunden, in der Division 3 ab 23 Sekunden, in der<br />

Division 4 ab 24 Sekunden und in der Division 5 ab 25 Sekunden<br />

platziert. Insgesamt gibt es also in fünf Divisionen Platzierungen.<br />

Durch dieses spezielle Wertungssystem haben auch langsamere<br />

Pferd-Reiter-Kombinationen eine gute Chance.<br />

Haben auch Sie eine Frage, die Ihnen unter den Nägeln brennt?<br />

Dann schicken Sie uns einen Brief oder eine E-Mail mit Ihrer Frage an:<br />

Redaktion Mein Pferd, Schanzenstraße 36, Gebäude 31a, 51063 Köln<br />

E-Mail: redaktion@mein-pferd.de. Mehr Infos: www.mein-pferd.de<br />

Alle bisherigen und künftigen Fragen finden Sie in der Leiste auf der rechten Seite.<br />

Außerdem können Sie die bisherigen Artikel auf unserer Homepage (www.mein-pferd.de) nachlesen.<br />

10/18<br />

Kissing Spines<br />

11/18<br />

Hufrolle<br />

12/18<br />

Bascule<br />

01/19<br />

Shivering-Syndrom<br />

02/19<br />

Kennzeichnung<br />

03/19<br />

Narkolepsie<br />

<strong>04</strong>/19<br />

Barrel Racing<br />

05/19<br />

Ganaschen

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