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FRAGE DES MONATS<br />
06/18<br />
Working Equitation<br />
BARREL RACING<br />
Beim Barrel Racing umreiten Pferd und Reiter in rasantem Tempo drei Tonnen in vorgeschriebener<br />
Reihenfolge – nämlich in Form eines Kleeblattes. Die Disziplin aus dem Bereich des Westernreitens stammt<br />
aus Amerika, aber auch in Deutschland findet sie immer größeren Anklang. Werner Maximilian Lieb,<br />
Präsident der „National Barrel Horse Association“ in Deutschland, erklärt, worauf es beim<br />
Barrel Racing ankommt (www.nbha-of-germany.de)<br />
Interview: Anna Kaufmann/Nicole Audrit<br />
07/18<br />
Flehmen<br />
08/18<br />
Griffelbein<br />
09/18<br />
Intimpflege<br />
Foto: Gaby Geibel<br />
WAS VERSTEHT MAN UNTER BARREL RACING, UND WIE<br />
ENTSTAND DIESE DISZIPLIN?<br />
Barrel Racing ist ein Wettbewerb, bei dem auf Zeit drei Tonnen in<br />
einer bestimmten Reihenfolge (siehe Illustration) umritten werden<br />
müssen. Zuerst werden dabei die beiden vorderen Tonnen, von innen<br />
nach außen, in Form einer Acht umritten. Dabei ist es dem Reiter<br />
selbst überlassen, ob er mit der rechten oder der linken Tonne<br />
beginnt. Nach der zweiten Tonne führt der Weg zur Speed-Tonne:<br />
Diese erhielt ihren Namen, da auf dem Weg zu ihr noch mal richtig<br />
Tempo aufgenommen werden kann. Nach dem Umrunden der<br />
Speed-Tonne sollte möglichst schnell zwischen den beiden ersten<br />
Tonnen hindurch über die Ziellinie geritten werden. Generell dürfen<br />
die Fässer berührt, aber nicht umgestoßen werden. Letzteres führt zu<br />
fünf Strafsekunden oder zur Disqualifikation, je nach Turniermodus.<br />
Wenn die Tonnen nicht richtig herum oder nicht in der richtigen Reihenfolge<br />
angeritten werden, führt dies immer zur Disqualifikation, da<br />
der Parcours in diesem Fall nicht richtig absolviert wurde. Die Disziplin<br />
Barrel Racing stammt ursprünglich aus den USA und entstand,<br />
da Frauen nicht an den klassischen Rodeo-Prüfungen mit Rinderarbeit<br />
und Wildpferd- oder Bullenreiten teilnehmen durften. Aus diesem<br />
Grund haben die Frauen eine eigene Organisation gegründet<br />
und eigene Veranstaltungen durchgeführt – daraus entstand auch die<br />
Disziplin Barrel Racing. In frühen Barrel-Racing-Prüfungen wechselte<br />
zunächst das Muster um die Tonnen zwischen einer Acht und<br />
einem Kleeblatt. Letztlich wurde jedoch die Acht nicht mehr verwendet<br />
und der Fokus auf das anspruchsvollere Kleeblatt-Muster gelegt.<br />
SEIT WANN GIBT ES BARREL RACING – SOWOHL IN IHREM<br />
HERKUNFTSLAND ALS AUCH IN DEUTSCHLAND?<br />
Es wird angenommen, dass das Barrel Race zum ersten Mal in Texas<br />
stattgefunden hat. Die Women’s Professional Rodeo Association<br />
(WPRA) wurde 1948 von einer Gruppe Frauen aus Texas, die sich<br />
und den Frauen im Allgemeinen im Rodeo-Sport ein Zuhause schaffen<br />
wollten, gegründet. Zu Beginn wurde die Organisation WPRA<br />
als Girls Rodeo Association (GRA) bezeichnet und bestand aus nur<br />
74 Mitgliedern. Im Jahr 1981 wurde der Name geändert, und GRA<br />
wurde offiziell zu WPRA. Durch diese Organisation wurde es Frauen<br />
ermöglicht, an verschiedenen Rodeo-Events teilzunehmen – Barrel<br />
Racing bleibt allerdings der beliebteste Wettkampf. Im Jahr 1992<br />
revolutionierte die National Barrel Horse Association of America<br />
das Barrel Race, indem der Verein das Divisionssystem einführte.<br />
Der Verein hat in Amerika über 23.000 Mitglieder und ist damit der<br />
führende Verein in diesem Sport. In Deutschland wurde die National<br />
Barrel Horse Association of Germany (NBHA) am 20. Januar 2007<br />
von mir, dem Präsidenten Werner Maximilian Lieb, gegründet, um<br />
den Sport auch in Deutschland bekannter zu machen.<br />
WO LIEGEN DIE HERAUSFORDERUNGEN FÜR PFERD UND<br />
REITER? WELCHE VORAUSSETZUNGEN MÜSSEN BEIDE<br />
MITBRINGEN?<br />
Die Kunst beim Barrel Racing besteht darin, die Geschwindigkeit mit<br />
der punktgenauen Linienführung in Einklang zu bringen, um dadurch<br />
den Parcours in der schnellstmöglichen Zeit zu absolvieren. Es<br />
nützt nichts, wenn man auf der Geraden sehr schnell ist, in den Wendungen<br />
um die Tonnen jedoch Zeit verliert. Aus diesem Grund müssen<br />
die Pferde fein an den Hilfen stehen, wendig und ausbalanciert<br />
sein. Außerdem kommt es auf eine gute Verständigung zwischen Reiter<br />
und Pferd an – diese müssen als Team agieren. In Deutschland ist<br />
das Barrel Racing ein Breitensport, der mit jedem Pferdetyp ausgeübt<br />
werden kann – vom Pony, Tinker, Warmblut und Vollblut bis zu den<br />
amerikanischen Rassen wie Quarter Horse sind alle Rassen vertreten.<br />
WIE LÄUFT EINE BARREL-RACING-PRÜFUNG AB?<br />
Nachdem der Reiter aufgerufen worden ist, begibt er sich im Schritt in<br />
den Startbereich. Von dort erfolgt ein fliegender Start im Galopp durch<br />
die Zeitmessung. Die Zeit wird genommen, wenn die Lichtschranke auf<br />
dem Rückweg durchquert wird. Nach dem letzten Ritt in der Disziplin<br />
werden die Divisionen ausgehend vom schnellsten Ritt errechnet.<br />
Dies funktioniert folgendermaßen: Wenn der schnellste Reiter<br />
beispielsweise eine Zeit von 21 Sekunden hatte, führt er zum einen<br />
die Division 1 an, gibt damit aber auch vor, ab welcher Zeit die weiteren<br />
Divisionen beginnen. Laut unserem Regelwerk bedeutet das<br />
eine Sekunde Unterschied: Daher wird in diesem Beispiel in der<br />
Division 2 ab 22 Sekunden, in der Division 3 ab 23 Sekunden, in der<br />
Division 4 ab 24 Sekunden und in der Division 5 ab 25 Sekunden<br />
platziert. Insgesamt gibt es also in fünf Divisionen Platzierungen.<br />
Durch dieses spezielle Wertungssystem haben auch langsamere<br />
Pferd-Reiter-Kombinationen eine gute Chance.<br />
Haben auch Sie eine Frage, die Ihnen unter den Nägeln brennt?<br />
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