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MeinPferd_04_2019

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HALTUNG & GESUNDHEIT<br />

Schon direkt vor Ort<br />

zieht Vivian Nockmann<br />

Linien, durch die die<br />

Sitzfehler für den Reiter<br />

nachvollziehbar werden<br />

wichtig ist“, so Nockmann. Der männliche<br />

Reiter hat zu wenig Tiefenmuskulatur im<br />

Rücken und fehlende Bauchmuskulatur,<br />

wodurch der Schwung nicht gehalten werden<br />

kann und ein vermehrtes Gegensitzen<br />

nach hinten gezeigt wird. Der Hals und<br />

der Kopf schwingen dafür im Takt mit. Die<br />

weibliche Reiterin ist im Gegenzug zwar<br />

stabil im Rücken, jedoch auch sehr steif in<br />

der Hüfte wodurch ein „Hüppeln“ im Sattel<br />

statt eines Mitgehens mit der Bewegung<br />

entsteht, wie die Expertin erläutert. „Diese<br />

beiden Sitzfehler sind so nicht ungewöhnlich,<br />

allerdings ist es ansonsten genau<br />

umgekehrt – Männer sind normalerweise<br />

steifer in der Hüfte und Frauen eher überelastisch,<br />

sodass sie zu viel Bewegung über<br />

Auch die seitliche Ansicht lässt<br />

viele Schlüsse über den Sitz zu<br />

40 www.mein-pferd.de <strong>04</strong>/<strong>2019</strong><br />

den Körper ausgleichen statt<br />

mitzuschwingen“, stellt die Therapeutin<br />

verwundert fest.<br />

Die Behandlung<br />

„Mein wichtigstes<br />

Werkzeug ist das<br />

iPad“, so Vivian<br />

Nockmann<br />

Runter von den Pferden und<br />

rauf auf die Liege, heißt es nach<br />

der Analyse des Bildmaterials<br />

für die Reiter. Vivian erkundigt<br />

sich nach möglichen Vorerkrankungen<br />

des Skeletts, bevor<br />

sie mit der Behandlung beginnt.<br />

Auffälligkeiten und Defizite<br />

im Sitz werden jetzt genau untersucht:<br />

Warum fällt es dem<br />

Reiter schwer, mitzuschwingen<br />

oder den Rücken richtig als<br />

Stütze zu nutzen? Dem geht<br />

sie mithilfe geschulter Griffe<br />

auf den Grund. Bei der weiblichen<br />

Testerin wird ein sehr<br />

steifes Becken auch bei der<br />

Untersuchung entdeckt. Die<br />

halbstündige Behandlung der<br />

Muskulatur und der Gelenke<br />

durch manulle Technik soll<br />

bei regelmäßiger Behandlung<br />

dazu führen, dass ein lockeres<br />

Mitschwingen wieder möglich<br />

ist. Auch der Testreiter,<br />

der Probleme mit einem aufrechten<br />

Sitz hat wird untersucht<br />

und behandelt. „Die<br />

Tiefenmuskulatur des Rückens<br />

ist zu schwach, sodass er immer<br />

wieder in eine falsche Lage gerät. Er<br />

versucht, die Balance durch ein Nach-hinten-Lehnen<br />

im Sattel zu verbessern, weil<br />

die Muskeln nicht reichen“, erklärt Vivian<br />

Nockmann. Hier ist eine Stärkung der<br />

Tiefenmus kulatur die Lösung.<br />

Nach der Behandlung im Sitzen und<br />

Liegen haben beide Reiter das Gefühl,<br />

dass ihre Schwachpunkte, die sie schon im<br />

Vorhinein als solche vermutet hatten, auch<br />

erkannt und behandelt wurden. Beide<br />

bekom men neben Behandlungs-Tipps<br />

einen Schwimmflügel, der mit etwas Luft<br />

gefüllt wird und als Kissen in den Lendenwirbelsäulenbereich<br />

gelegt werden<br />

soll, gegen das beim Sitzen im Bürostuhl<br />

immer mal wieder Druck ausgeübt werden<br />

soll. Dadurch wird die Tiefenmuskulatur<br />

an dieser Stelle gestärkt.

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