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eimtheiten in den Papieren, der Abstammung<br />
und vieles mehr zu verstehen.<br />
3. Dieser Sachmangel muss schon<br />
beim Verkäufer vorliegen oder auf<br />
diesen zurückzuführen sein<br />
Zunächst muss das Pferd einen Sachmangel<br />
aufweisen, welcher zum Zeitpunkt des<br />
Gefahr übergangs, sprich: der Übergabe<br />
vom Verkäufer an den Käufer, bereits vorlag.<br />
Das ist oftmals im späteren Rechtsstreit der<br />
Knackpunkt, über den man sich vortrefflich<br />
in den Haaren liegen kann.<br />
4. Der Käufer muss dem Verkäufer<br />
grundsätzlich eine Frist zur Nachbesserung<br />
setzen<br />
Was bedeutet das in der Praxis? Sofern ein<br />
Sachmangel beim Pferd vorliegt, muss dem<br />
Verkäufer die Möglichkeit gegeben werden,<br />
den Mangel selbst zu beheben oder beheben<br />
zu lassen. Er kann beispielsweise einen neuen<br />
Beritt vornehmen, um das Pferd in vertragsgemäßen<br />
Zustand zu bringen. Was jedoch,<br />
wenn das Pferd dringend medizinisch behandelt<br />
werden muss? Wenn der Verkäufer die<br />
Nachbesserung nicht selbst vornehmen kann,<br />
muss ihm diese Möglichkeit grundsätzlich<br />
nicht mehr gegeben werden. Wenn auch der<br />
Verkäufer einen Tierarzt beauftragen müsste,<br />
geht die Nachbesserung also grundsätzlich<br />
fehl. Das bedeutet für den Käufer, dass er eine<br />
Nachfrist nicht setzen muss und direkt vom<br />
Vertrag zurücktreten kann.<br />
In der Praxis sieht es leider häufig so aus,<br />
dass, nachdem der Käufer dem Verkäufer<br />
die Probleme mit dem neu gekauften Pferd<br />
mitgeteilt hat, dieser meist jegliche Verantwortung<br />
für den Zustand des Pferdes ablehnt.<br />
Dem Käufer bleibt dann häufig nichts anderes<br />
übrig, als vom Vertrag zurückzutreten.<br />
Vonseiten des Verkäufers muss dieser aber<br />
auch nicht für jeglichen Mangel des Pferdes<br />
einstehen.<br />
Aber Achtung: Ein Wechsel zwischen<br />
Rücktritt und Minderung ist nicht möglich.<br />
Hat man sich daher zum Rücktritt entschieden,<br />
ist diese Entscheidung bindend. Der<br />
Käufer kann sich nach dem Rücktritt nicht<br />
mehr beim Verkäufer melden und ihm mitteilen,<br />
er habe es sich noch mal überlegt, wolle<br />
das Pferd jetzt doch nicht mehr zurückgeben<br />
und lieber eine Kaufpreisminderung.<br />
Man muss sich daher die Entscheidung für<br />
einen Rücktritt gut überlegen.<br />
Wenn der Verkäufer den Rücktritt ablehnt<br />
oder es keine Einigung gibt, muss<br />
der Verkäufer seinen Rücktritt gerichtlich<br />
durchsetzen.<br />
5. Was passiert während dieser<br />
Zeit mit dem Pferd?<br />
Leider mahlen die Mühlen der Justiz langsam.<br />
Bis sich eine Klärung in Streitigkeiten<br />
UNSER EXPERTE<br />
ANDREAS ACKENHEIL<br />
veröf fentlicht als Spezialist<br />
für Pferderecht regelmäßig in<br />
zahlreichen Fachzeitschriften<br />
und Online-Portalen juristische<br />
Fachbeiträge sowie Kommentare<br />
zu neuen Rechtsentscheidungen<br />
und hält Vorträge und Seminare.<br />
Zudem veröffentlichte der Rechtsanwalt<br />
einen großen Ratgeber für Tierrecht mit<br />
einem umfangreichen Kapitel über Pferderecht.<br />
www.tierrecht-anwalt.de<br />
rund um die Rückabwicklung eines Pferdekaufs<br />
einstellt, können mitunter mehrere<br />
Monate vergehen. Was passiert in dieser<br />
Zeit mit dem Pferd? Der Käufer will es nicht<br />
behalten, und der Verkäufer will es nicht<br />
zurücknehmen. Wer trägt die Kosten der<br />
Unterbringung? Und was passiert, wenn das<br />
Pferd sich verletzt oder krank wird?<br />
6. Was kann der Verkäufer tun,<br />
wenn das Pferd sich in der Zeit<br />
beim Käufer verschlechtert hat?<br />
Gibt der Käufer das Pferd dem Verkäufer in<br />
einem schlechteren Zustand zurück, als er<br />
es gekauft hat, muss der Käufer dem Verkäufer<br />
Wertersatz leisten (§ 346 II S. 1 Nr. 3<br />
BGB). Zurückerstatteter Kaufpreis und die<br />
Wertminderung werden in einem solchen<br />
Fall miteinander verrechnet.<br />
Dies kann sehr ungerecht für den Käufer<br />
sein, denn die Verschlechterung des Pferdes<br />
tritt ja oftmals aufgrund des vorherigen<br />
vorsätzlichen oder fahrlässigen Verhaltens<br />
des Verkäufers ein.<br />
Wird ein Pferd zum Beispiel mit einem<br />
gesundheitlichen Mangel im Rücken<br />
verkauft und kann es beim Pferdekäufer<br />
nur als Beistellpferd gehalten werden,<br />
sodass es infolge dieses Umstands drastisch<br />
Muskulatur abbaut und seine Rittigkeit verliert,<br />
wäre es ungerecht, den Käufer deswegen<br />
zu belasten.<br />
Der Gesetzgeber hat daher einen Interessenausgleich<br />
zwischen Verkäufer und<br />
Käufer geschaffen. Demnach entfällt die<br />
Pflicht des Käufers, Wertersatz zu leisten,<br />
sofern der Verkäufer die Verschlechterung<br />
oder den Tod des Pferdes zu vertreten hat,<br />
der Schaden also auch beim Verkäufer<br />
eingetreten wäre.<br />
Haben Sie Fragen zum<br />
Pferderecht?<br />
Rechtsanwalt Ackenheil hilft<br />
Ihnen weiter:<br />
Tel.: 06136/762833<br />
Autor, Anwalt für Pferderecht<br />
Ackenheil Anwaltskanzlei<br />
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