Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ÜBUNG 4<br />
SCHWEIFZIEHEN<br />
Mit dieser Übung erreichen Sie die Dehnung und Entspannung der gesamten Oberlinie<br />
des Pferdes. Beginnen Sie mit dem Ziehen am Schweif und beobachten Sie genau die<br />
Reaktionen Ihres Pferdes. Beginnen Sie langsam und mit viel Gefühl, und stellen Sie sich<br />
vor allem bei den ersten Malen nicht zu dicht hinter das Pferd. Viele Pferde finden diese<br />
Übung sehr entspannend und nehmen sie, einmal verstanden, gern an.<br />
EINEN STARKEN<br />
RÜCKEN ERREITEN<br />
Wege zu sein. „Wer zum Mitdenken bereit<br />
ist und den Aufwand gerade bei der Umstellung<br />
des Trainings nicht scheut, wird<br />
mit einem leistungsfähigen und leistungsbereiten<br />
Pferd belohnt“, sagt Anne Schmatelka.<br />
Voraussetzung sei, dass einige<br />
wichtige Rahmenbedingungen stimmen,<br />
wie die richtige Passform des Sattels, optimale<br />
Haltungsbedingungen, konsequente<br />
Gymnastik und ein ausbalancierter, möglichst<br />
korrekter Sitz des Reiters. Zudem<br />
müsse das Pferd in richtiger Art und<br />
Weise in die Tiefe geritten oder longiert<br />
werden. Nicht nur bei bereits bestehenden<br />
Rückenproblemen, sondern auch vorbeugend<br />
ist es sinnvoll, regelmäßig einen<br />
guten Osteopathen zur Kontrolle und<br />
Behandlung hinzuzuziehen.<br />
4. DER SATTEL<br />
Satteln Sie Ihr Pferd und beantworten Sie die<br />
folgenden Fragen.<br />
• Passt eine gesamte Handfläche in den<br />
Wirbelkanal des Sattels?<br />
• Liegt der Sattel überall gleichmäßig auf und<br />
rutscht nicht zur Seite?<br />
• Wippt der Sattel hinten?<br />
• Sind zwischen Sattelkammer und Widerrist<br />
im nicht angegurteten Zustand mindestens<br />
sechs Zentimeter Platz?<br />
• Verhält sich das Pferd beim Satteln ruhig<br />
und entspannt ohne Anzeichen von<br />
Abwehr?<br />
• Wurde der Sattel mindestens innerhalb<br />
des letzten Jahres von einem Sattler<br />
kontrolliert?<br />
Erste Anzeichen ernst nehmen<br />
Ja / Nein<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
„Rückenprobleme und Kissing Spines kündigen<br />
sich langsam an“, betont Anne Schmatelka<br />
und erklärt: „Anfangs ist das Pferd im<br />
Rücken empfindlich, beim Putzen beginnt es<br />
unruhig zu werden, unter dem Reiter bewegt<br />
es sich in der Lösungsphase hölzern, oder es<br />
entstehen erste kleinere Taktfehler. Lektionen<br />
erfolgen nicht mehr geschmeidig, die Übergänge<br />
werden unrund.“ Infolgedessen ändert<br />
sich auch die Bemuskelung des Pferdes: Es<br />
entwickelt nicht nur eine Kompensationshaltung,<br />
sondern auch eine erste Kompensationsmuskulatur.<br />
Als Reiter ist es wichtig,<br />
dass Sie diese ersten Anzeichen für ernsthafte<br />
Probleme so früh wie möglich erkennen und<br />
ernst nehmen. Wenn das Pferd beim Putzen<br />
empfindlich im Rücken reagiert,<br />
mit dem Schweif schlägt<br />
oder sich wegdreht, dann ist es<br />
nicht kitzelig, sondern es hat<br />
Schmerzen. Gleiches gilt für Sattelzwang,<br />
also Probleme beim<br />
Auflegen des Sattels und beim<br />
Gurten. Desweiteren versuchen<br />
manche Pferde, beim Aufsteigen<br />
und ersten Anreiten davonzulaufen,<br />
oder sie klemmen und<br />
machen einen Katzenbuckel,<br />
manche Vierbeiner steigen oder<br />
bocken sogar. „Auch Pferde, die<br />
gegen die Hand stoßen oder sich<br />
auf die Hand legen, die triebig<br />
sind und sich verhalten, die in<br />
Wendungen einfach steif sind<br />
und deren Kruppenmuskulatur<br />
nicht in der Bewegung mitschwingt,<br />
die keine Last auf-<br />
Eine dressurmäßige Grundausbildung<br />
ist unabdingbar, um das Pferd gesund<br />
zu erhalten und zum Tragen des Reiters<br />
zu befähigen, ohne dabei Schaden<br />
zu nehmen. Diese Tipps helfen Ihnen<br />
dabei:<br />
• Achten Sie auf ein korrektes „Zügel aus<br />
der Hand kauen lassen“.<br />
• Wer in einem übereilten Tempo reitet<br />
oder sein Pferd longiert, fördert Verspannungen<br />
und Rückenprobleme. Achten<br />
Sie deshalb auf ein angemessenes Tempo,<br />
in dem Ihr Pferd gut loslassen kann.<br />
• Reiten Sie Übergänge und Tempounterschiede.<br />
Achten Sie dabei darauf, Takt,<br />
Losgelassenheit und Anlehnung nicht<br />
zu verlieren.<br />
• Lassen Sie sich Zeit für die Ausbildung.<br />
Jedes Pferd lernt in seinem eigenen<br />
Tempo, und sehen Sie es nicht als<br />
Rückschritt an, wenn Sie immer wieder<br />
an der Basis arbeiten.<br />
• Verzichten Sie auf Hilfszügel, die Kopf<br />
und Hals des Pferdes in eine Position<br />
zwingen. Eine korrekte Anlehnung ist<br />
ein Prozess und lässt sich nicht durch<br />
Zwangsmaßnahmen herstellen.<br />
• Gehen Sie viel ins Gelände und lassen<br />
Sie Ihr Pferde auch ruhig mal richtig<br />
galoppieren, am besten im leichten<br />
Sitz. Versuchen Sie dabei doch mal, die<br />
Zügel aus der Hand kauen zu lassen,<br />
bis Sie spüren, dass Ihr Pferd im Rücken<br />
loslässt und abschnaubt.<br />
• Klettern im Gelände stärkt gleichermaßen<br />
die Muskulatur der Vor- und der<br />
Hinterhand.<br />
• Pferde bringen von Natur aus eine gewisse<br />
Schiefe mit. Arbeiten Sie deshalb<br />
konsequent an der Geraderichtung,<br />
um Fehlhaltungen sowie -belastungen<br />
und daraus resultierende Probleme des<br />
Bewegunsapparates zu vermeiden.