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MeinPferd_04_2019

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ÜBUNG 4<br />

SCHWEIFZIEHEN<br />

Mit dieser Übung erreichen Sie die Dehnung und Entspannung der gesamten Oberlinie<br />

des Pferdes. Beginnen Sie mit dem Ziehen am Schweif und beobachten Sie genau die<br />

Reaktionen Ihres Pferdes. Beginnen Sie langsam und mit viel Gefühl, und stellen Sie sich<br />

vor allem bei den ersten Malen nicht zu dicht hinter das Pferd. Viele Pferde finden diese<br />

Übung sehr entspannend und nehmen sie, einmal verstanden, gern an.<br />

EINEN STARKEN<br />

RÜCKEN ERREITEN<br />

Wege zu sein. „Wer zum Mitdenken bereit<br />

ist und den Aufwand gerade bei der Umstellung<br />

des Trainings nicht scheut, wird<br />

mit einem leistungsfähigen und leistungsbereiten<br />

Pferd belohnt“, sagt Anne Schmatelka.<br />

Voraussetzung sei, dass einige<br />

wichtige Rahmenbedingungen stimmen,<br />

wie die richtige Passform des Sattels, optimale<br />

Haltungsbedingungen, konsequente<br />

Gymnastik und ein ausbalancierter, möglichst<br />

korrekter Sitz des Reiters. Zudem<br />

müsse das Pferd in richtiger Art und<br />

Weise in die Tiefe geritten oder longiert<br />

werden. Nicht nur bei bereits bestehenden<br />

Rückenproblemen, sondern auch vorbeugend<br />

ist es sinnvoll, regelmäßig einen<br />

guten Osteopathen zur Kontrolle und<br />

Behandlung hinzuzuziehen.<br />

4. DER SATTEL<br />

Satteln Sie Ihr Pferd und beantworten Sie die<br />

folgenden Fragen.<br />

• Passt eine gesamte Handfläche in den<br />

Wirbelkanal des Sattels?<br />

• Liegt der Sattel überall gleichmäßig auf und<br />

rutscht nicht zur Seite?<br />

• Wippt der Sattel hinten?<br />

• Sind zwischen Sattelkammer und Widerrist<br />

im nicht angegurteten Zustand mindestens<br />

sechs Zentimeter Platz?<br />

• Verhält sich das Pferd beim Satteln ruhig<br />

und entspannt ohne Anzeichen von<br />

Abwehr?<br />

• Wurde der Sattel mindestens innerhalb<br />

des letzten Jahres von einem Sattler<br />

kontrolliert?<br />

Erste Anzeichen ernst nehmen<br />

Ja / Nein<br />

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<br />

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<br />

„Rückenprobleme und Kissing Spines kündigen<br />

sich langsam an“, betont Anne Schmatelka<br />

und erklärt: „Anfangs ist das Pferd im<br />

Rücken empfindlich, beim Putzen beginnt es<br />

unruhig zu werden, unter dem Reiter bewegt<br />

es sich in der Lösungsphase hölzern, oder es<br />

entstehen erste kleinere Taktfehler. Lektionen<br />

erfolgen nicht mehr geschmeidig, die Übergänge<br />

werden unrund.“ Infolgedessen ändert<br />

sich auch die Bemuskelung des Pferdes: Es<br />

entwickelt nicht nur eine Kompensationshaltung,<br />

sondern auch eine erste Kompensationsmuskulatur.<br />

Als Reiter ist es wichtig,<br />

dass Sie diese ersten Anzeichen für ernsthafte<br />

Probleme so früh wie möglich erkennen und<br />

ernst nehmen. Wenn das Pferd beim Putzen<br />

empfindlich im Rücken reagiert,<br />

mit dem Schweif schlägt<br />

oder sich wegdreht, dann ist es<br />

nicht kitzelig, sondern es hat<br />

Schmerzen. Gleiches gilt für Sattelzwang,<br />

also Probleme beim<br />

Auflegen des Sattels und beim<br />

Gurten. Desweiteren versuchen<br />

manche Pferde, beim Aufsteigen<br />

und ersten Anreiten davonzulaufen,<br />

oder sie klemmen und<br />

machen einen Katzenbuckel,<br />

manche Vierbeiner steigen oder<br />

bocken sogar. „Auch Pferde, die<br />

gegen die Hand stoßen oder sich<br />

auf die Hand legen, die triebig<br />

sind und sich verhalten, die in<br />

Wendungen einfach steif sind<br />

und deren Kruppenmuskulatur<br />

nicht in der Bewegung mitschwingt,<br />

die keine Last auf-<br />

Eine dressurmäßige Grundausbildung<br />

ist unabdingbar, um das Pferd gesund<br />

zu erhalten und zum Tragen des Reiters<br />

zu befähigen, ohne dabei Schaden<br />

zu nehmen. Diese Tipps helfen Ihnen<br />

dabei:<br />

• Achten Sie auf ein korrektes „Zügel aus<br />

der Hand kauen lassen“.<br />

• Wer in einem übereilten Tempo reitet<br />

oder sein Pferd longiert, fördert Verspannungen<br />

und Rückenprobleme. Achten<br />

Sie deshalb auf ein angemessenes Tempo,<br />

in dem Ihr Pferd gut loslassen kann.<br />

• Reiten Sie Übergänge und Tempounterschiede.<br />

Achten Sie dabei darauf, Takt,<br />

Losgelassenheit und Anlehnung nicht<br />

zu verlieren.<br />

• Lassen Sie sich Zeit für die Ausbildung.<br />

Jedes Pferd lernt in seinem eigenen<br />

Tempo, und sehen Sie es nicht als<br />

Rückschritt an, wenn Sie immer wieder<br />

an der Basis arbeiten.<br />

• Verzichten Sie auf Hilfszügel, die Kopf<br />

und Hals des Pferdes in eine Position<br />

zwingen. Eine korrekte Anlehnung ist<br />

ein Prozess und lässt sich nicht durch<br />

Zwangsmaßnahmen herstellen.<br />

• Gehen Sie viel ins Gelände und lassen<br />

Sie Ihr Pferde auch ruhig mal richtig<br />

galoppieren, am besten im leichten<br />

Sitz. Versuchen Sie dabei doch mal, die<br />

Zügel aus der Hand kauen zu lassen,<br />

bis Sie spüren, dass Ihr Pferd im Rücken<br />

loslässt und abschnaubt.<br />

• Klettern im Gelände stärkt gleichermaßen<br />

die Muskulatur der Vor- und der<br />

Hinterhand.<br />

• Pferde bringen von Natur aus eine gewisse<br />

Schiefe mit. Arbeiten Sie deshalb<br />

konsequent an der Geraderichtung,<br />

um Fehlhaltungen sowie -belastungen<br />

und daraus resultierende Probleme des<br />

Bewegunsapparates zu vermeiden.

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