27.12.2012 Aufrufe

LEITMESSE Medizintechnik - DeviceMed.de

LEITMESSE Medizintechnik - DeviceMed.de

LEITMESSE Medizintechnik - DeviceMed.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Auftragsfertigung | Metallbearbeitung<br />

Elektrochemie schafft<br />

scharfe Schnei<strong>de</strong>n<br />

Das „Electrochemical Stamping“ (ECS) ermöglicht, Klingen und Messer in einem<br />

Arbeitsschritt herzustellen. Ohne anschließen<strong>de</strong>s Schleifen sind so gefertigte<br />

chirurgische Schneidgeräte extrem scharf – auch bei komplexen Formen, die<br />

konventionell gar nicht zu fertigen sind<br />

d Bild 1: Schematische Dartstellung <strong>de</strong>r präzisen elektrochemischen Metallbearbeitung (PEM), die<br />

Basisprozess <strong>de</strong>s Electrochemical Stampings (ECS) ist (Quelle: PEMTec SNC, www.pemtec.<strong>de</strong>)<br />

So simpel die Herstellung scharfer<br />

Schnei<strong>de</strong>n erscheint, so komplex<br />

ist doch die Herstellung chirurgischer<br />

Klingen und Messer. Deren Fertigung<br />

muss bisher in zwei Arbeitsschritte<br />

unterteilt wer<strong>de</strong>n – Formgebung und<br />

Erzeugung <strong>de</strong>r scharfen Schneidkante.<br />

Erstere erfolgt meist durch<br />

Standardtechnologien wie Stanzen,<br />

Laser- und Drahtschnei<strong>de</strong>n sowie<br />

Sprüh-Ätzen. Das Erzeugen scharfer<br />

Schneidkanten geschieht meist durch<br />

Schleifen – bei kleinen Klingen auch<br />

durch Prägen und Ätzen.<br />

In einem Schritt zu<br />

scharfen Schnei<strong>de</strong>n<br />

Bisher ist es sehr aufwendig gewesen,<br />

Klingen mit komplexen Formen,<br />

hoher Präzision, mehreren<br />

Schnei<strong>de</strong>n und zugleich hoher<br />

26<br />

Schärfe und Standzeit wirtschaftlich<br />

herzustellen. Sie müssen auch<br />

heute meist noch manuell nachgearbeitet<br />

wer<strong>de</strong>n. Deshalb wird die<br />

Herstellung solcher Klingen in großen<br />

Stückzahlen zunehmend in Billiglohnlän<strong>de</strong>r<br />

verlagert, was jedoch<br />

häufig mit schwanken<strong>de</strong>r Qualität<br />

verbun<strong>de</strong>n ist. Mit Hilfe <strong>de</strong>r Elektrochemie<br />

(Bild 1), genauer <strong>de</strong>m<br />

ECS, ist es nun erstmals möglich,<br />

Klingen und Messer in nur einem<br />

Arbeitsschritt Form und Schärfe zu<br />

geben, und somit in höchster Qualität<br />

wirtschaftlich herzustellen.<br />

Das „Electrochemical Stamping“<br />

(ECS) ist eine Variante <strong>de</strong>r<br />

präzisen elektrochemischen Metallbearbeitung<br />

(PEM). Bei<strong>de</strong> Verfahren<br />

basieren auf <strong>de</strong>m elektrochemischen<br />

Grundprinzip <strong>de</strong>r anodischen<br />

Auflösung – bereits 1832 ent<strong>de</strong>ckt<br />

Neues Verfahren für die<br />

Klingenherstellung<br />

Gebauer <strong>Medizintechnik</strong> hat<br />

seine Erfahrungen in <strong>de</strong>r<br />

präzisen elektrochemischen<br />

Metallbearbeitung (PEM)<br />

und <strong>de</strong>r klassischen Klingenherstellung<br />

zu einem neuen<br />

Verfahren vereinigt – <strong>de</strong>m<br />

Electrochemical Stamping<br />

(ECS). Mit Hilfe von Formelektro<strong>de</strong>n,<br />

quasi <strong>de</strong>r Negativform<br />

von Klingen, wer<strong>de</strong>n<br />

elektrochemisch die Klingen<br />

aus einem Blech „herausgestanzt“.<br />

Die Formelektro<strong>de</strong><br />

wird in <strong>de</strong>r Z-Achse verfahren,<br />

bis sie das Blech vollständig<br />

perforiert hat. Außenkonturen<br />

<strong>de</strong>r Klingen und scharfe<br />

Schnei<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n in einem<br />

Arbeitsgang erzeugt.<br />

und beschrieben von Michael Faraday.<br />

Sie verwen<strong>de</strong>n eine in Z-Richtung<br />

periodisch schwingen<strong>de</strong> Formelektro<strong>de</strong><br />

mit einer Schwingfrequenz<br />

von 10 bis 60 Hz als Katho<strong>de</strong><br />

(Minuspol) und das zu bearbeiten<strong>de</strong><br />

Werkstück als Ano<strong>de</strong> (Pluspol).<br />

Dabei vergrößert und verkleinert<br />

sich <strong>de</strong>r sogenannte Reaktionsspalt<br />

periodisch. Zwischen Formelektro<strong>de</strong><br />

und Werkstück fließt ein<br />

Elektrolyt, welches <strong>de</strong>n gepulsten<br />

Gleichstrom überträgt. Hierfür<br />

wird eine achtprozentige NaNO 3 -<br />

Salzlösung verwen<strong>de</strong>t.<br />

<strong>DeviceMed</strong> | Juli/August 2010 | www.<strong>de</strong>vicemed.<strong>de</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!