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atw - International Journal for Nuclear Power | 03.2023

Ever since its first issue in 1956, the atw – International Journal for Nuclear Power has been a publisher of specialist articles, background reports, interviews and news about developments and trends from all important sectors of nuclear energy, nuclear technology and the energy industry. Internationally current and competent, the professional journal atw is a valuable source of information. www.nucmag.com

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<strong>atw</strong> Vol. 68 (2023) | Ausgabe 3 ı Mai<br />

SPOTLIGHT ON NUCLEAR LAW 42<br />

Nivedita S, Cyril Pinel zusammen mit Hugo Lopez<br />

und Claire Gooding mit Auswirkungen und Fragen<br />

des internationalen Nuklearhandels.<br />

Berger stellte die kanadische Haftungsgesetzgebung<br />

vor, zeigte ihre Lücken auf, riet Zulieferern und<br />

deren Subunternehmen, mit den Anlagenbetreibern<br />

als Empfängern nicht nur einen Ausschluss der Nuklearhaftung<br />

für Schäden an der Anlage sondern vorsichtshalber<br />

auch einen Haftungsausschluss für Schäden<br />

zu vereinbaren, die nicht nuklearspezifisch sind,<br />

und gab Beispiele für derartige Ausschlussklauseln.<br />

Denise Cheong stellte den Stand der mobilen<br />

KKW mit Fokus auf die schwimmenden KKW (z. B.<br />

das Schiff „Akademik Lomonosov“) dar. Klimawandel<br />

und Sorgen um die Energieversorgungssicherheit<br />

hätten das Interesse an SMRs und schwimmenden<br />

KKW wachsen lassen. Cheong bestätigte den Befund<br />

aus der vorangegangenen Podiumsdiskussion,<br />

dass bis dato Unklarheit über die anzuwendenden<br />

Rechtsvorschriften herrsche. Diskussionen über die<br />

anzuwendenden existenten oder noch zu schaffenden<br />

Rechtsvorschriften seien erst in den Anfängen:<br />

Auf IAEO-Ebene würde die Thematik inzwischen in<br />

verschiedenen Gremien teils unter Beteiligung der<br />

internationalen Seerechtsorganisation IMO behandelt,<br />

allerdings wohl mehr technisch als rechtlich.<br />

Auch WNTI und die OSPAR-Kommission beispielsweise<br />

diskutierten Fragen zu den schwimmenden<br />

KKW. Dagegen gebe es auf IMO-Ebene kein eigenes<br />

Gremium, das sich mit Fragen zu den mobilen SMRs<br />

(inkl. schwimmenden SMRs) befasse.<br />

Cyril Pinel berichtete über die Erfahrungen mit<br />

dem EPR, der die alten französischen und deutschen<br />

KKW-Linien habe ersetzen sollen und ein Versuch<br />

der Harmonisierung gewesen sei, der aus den bekannten<br />

Gründen jedoch gescheitert sei. Die Lehre<br />

aus dieser Erfahrung sei, dass die Bedürfnisse der<br />

Industrie in Einklang mit den An<strong>for</strong>derungen der<br />

Behörden und den Bedürfnissen der Öffentlichkeit<br />

gebracht werden müssten. Dazu brauche es Regelungen<br />

(internationale oder besser nationale, rechtsverbindliche<br />

oder nicht bindende Regelungen?).<br />

Claire Gooding referierte über den Bau<strong>for</strong>tschritt<br />

beim britischen KKW Hinkley Point C, das wenige<br />

Wochen vor der INLA-Tagung die größte Reaktorkuppel<br />

der Welt erhalten habe. Ferner erläuterte<br />

Gooding die unterschiedliche Finanzierung bei Hinkley<br />

Point C und dem noch in der Entwicklung befindliche<br />

KKW Sizewell C.<br />

Arbeitsgruppe 4<br />

„Strahlenschutz“<br />

Zunächst unterrichtete die Verfasserin das Auditorium<br />

über das Vorhaben der internationalen<br />

Strahlenschutzkommission (ICRP), ihre „Allgemeinen<br />

Empfehlungen“ zum Strahlenschutz (ICRP<br />

Publication 103 von 2007) einer Revision zu unterziehen<br />

(s. hierzu <strong>atw</strong> Heft 5, Vol. 67, S. 36 „Strahlenschutz:<br />

Quo vadis?“).<br />

Mark Sanders ging der Frage nach, ob das LNT-<br />

Modell, an dem die ICRP offenbar festhalten wolle,<br />

jedenfalls für den niedrigen Dosisbereich heute<br />

noch wissenschaftlich haltbar sei. Der „Commentary<br />

No. 27 – Implications of Recent Epidemiologic<br />

Studies <strong>for</strong> the Linear-Non-threshold Model and<br />

Radiation Protection", den der amerikanische Rat<br />

für Strahlenschutz und Strahlenmessung zu der in<br />

seinem Auftrag erstellten „Million Worker Study“<br />

veröffentlichte, gibt nach Ansicht Sanders keine<br />

klare Antwort, da das Studienergebnis nicht eindeutig<br />

sei. Die NRC habe 2021, wie Sanders ergänzend<br />

ausführte, drei Petitionen zurückgewiesen, die<br />

u. a. zum Ziel hatten, das LNT-Modell nicht weiter<br />

als wissenschaftliche Basis für den Strahlenschutz<br />

zu nehmen und außerdem das ALARA-Prinzip aus<br />

den Strahlenschutzregelungen zu streichen. Die NRC<br />

habe zwar anerkannt, dass es schwierig sei, durch<br />

niedrige Strahlendosen hervorgerufene Schäden<br />

bei Menschen zu messen, aber die LNT-Hypothese<br />

diene als Basis für ein Regelwerk, das den adäquaten<br />

Strahlenschutzstandard des amerikanischen<br />

Atomgesetzes von 1954 in seiner heutigen Fassung<br />

erfülle. Die NRC berufe sich für die weitere Anwendung<br />

der LNT-Hypothese auf die Erkenntnisse und<br />

Empfehlungen nationaler und internationaler wissenschaftlicher<br />

Gremien wie der ICRP, habe aber das<br />

Energieministerium beauftragt, ein Forschungsprogramm<br />

zur Wirkung niedriger Strahlendosen aufzulegen,<br />

um bessere Erkenntnisse über die Wirkung zu<br />

gewinnen. Seitens der „National Academies“ in den<br />

USA sei auf Anfrage des Kongresses ein mit Fachleuten<br />

besetztes Komitee gegründet worden, dass den<br />

Stand der nationalen und weltweiten Forschung zur<br />

Wirkung kleiner Strahlendosen ermitteln solle. Bis<br />

zum Vorliegen besserer belastbarer Ergebnisse werde<br />

die Nuklearindustrie mit der Unsicherheit leben<br />

müssen, für Gesundheitsschäden, die mit niedrigen<br />

Strahlendosen in Verbindung gebracht würden, haftbar<br />

gemacht zu werden.<br />

Arbeitsgruppe 5<br />

„Nukleare Abfallbehandlung“<br />

Unter Leitung von Alexandra Van Kalleveen, der<br />

Co-Vorsitzende dieser Arbeitsgruppe, stellten Rob<br />

Matsick (in Vertretung für Daniel F. Stenger), Nuria<br />

Prieto Serrano sowie Helen Peters und Anna Haraldsson<br />

ihre Beiträge vor.<br />

Matsick berichtete über neue Vorgehensweisen<br />

bei der Entsorgung (u. a. Einführung eines License<br />

Stewardship Modells), die zu einer beachtlichen –<br />

auch kostenmäßigen – Effizienzsteigerung geführt<br />

hätten. Das neue „Stewardship-Modell“, das eine<br />

Spotlight on <strong>Nuclear</strong> Law<br />

50-jähriges Jubiläum der <strong>International</strong> <strong>Nuclear</strong> Law Association ı Ulrike Feldmann

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