Swissmechanic_Journal_2023-03
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Das offizielle Organ<br />
Nr. 3 April <strong>2023</strong> / 94. Jahrgang<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
<strong>Journal</strong><br />
Fokus<br />
Krisenmanagement<br />
Risiken versichern<br />
Seite 20<br />
Frühwarnsysteme<br />
Seite 22<br />
Risikomanagement<br />
Seite 16
Nutzen Sie die crossmediale<br />
Werbemöglichkeit in den Medien<br />
von <strong>Swissmechanic</strong>!<br />
Die Mitglieder von <strong>Swissmechanic</strong> sind Ihre Kunden.<br />
Ihre Vorteile<br />
– Hohe Akzeptanz der Publikationen bei den Leserinnen und Lesern<br />
– Auswahlmöglichkeit zwischen verschiedensten MEM-Zielgruppen<br />
– Erreichen der gewünschten Zielgruppe direkt und ohne Streuverlust<br />
– Interessante Möglichkeit der Kombination von verschiedenen Medien (Print/online)<br />
– Attraktiver Rabatt für <strong>Swissmechanic</strong>-Mitglieder auf allen Werbemöglichkeiten<br />
Neu: Crossmedial<br />
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Modell-Lehrgänge<br />
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<strong>Swissmechanic</strong><br />
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Ihre Ansprechpartnerin<br />
Renate Bachschmied<br />
Telefon 079 105 62 19<br />
renate.bachschmied@stroebele.ch
Inhalt<br />
3<br />
08 INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
Gelungene<br />
Premiere<br />
16 Risikomanagement<br />
Ziele erreichen<br />
30 Medienrecht<br />
Rechte und<br />
Pflichten<br />
40 Industrie 4.0<br />
Lösungen aus<br />
der Praxis<br />
Technik<br />
40 Digitalisierung in der<br />
Lohnfertigung: Pragmatische<br />
Lösungsansätze<br />
42 Zulieferer im Visier von<br />
Cyberattacken<br />
44 Empa: Die Miniaturisierung<br />
des Lötens<br />
Marktplatz<br />
46 Bezugsquellennachweis<br />
Editorial<br />
04 Krisen als Chance<br />
05 Les crises comme opportunités<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz – Im Brennpunkt: Energie<br />
06 UIKER Antriebstechnik AG: Umfassend denken, auch beim Umweltschutz<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
08 INNOTEQ <strong>2023</strong>: Gelungene Premiere<br />
10 Berufsmarketing-Toolbox online<br />
Politik<br />
12 <strong>Swissmechanic</strong> begrüsst digitale Behördenleistungen<br />
Fokusthema Krisenmanagement<br />
13 Krisenmanagement aus der Sicht des Sicherheitsfachmanns<br />
16 Effizienzverbesserung dank Risikomanagement<br />
20 Risiken versichern<br />
22 Frühwarnsysteme: Antennen im Wirtschaftsgeschehen<br />
24 Resilienz statt Effizienz: Gewappnet für die Zeit der Krisen<br />
26 Bewegliche Unternehmen 2<strong>03</strong>0<br />
Regionalverbände<br />
28 Romandie: Zoom sur la formation triale<br />
29 Romandie: Zoom auf die triale Ausbildung<br />
Wirtschaft und Dienstleistungen<br />
30 Rechtliches: Vom medialen Umgang mit Bildern und Texten<br />
32 Informations juridiques :<br />
De l’utilisation des images et des textes par les médias<br />
34 Wirtschaftsbarometer Q1/<strong>2023</strong>:<br />
KMU-MEM blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft<br />
Erwachsenenbildung<br />
37 Produktionsfachmann/frau: Infoveranstaltungen/Studienbeginn<br />
37 Expert-e en production : nos écoles<br />
38 Kursangebote<br />
Das offizielle Organ von<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
L’organe officiel de<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Suisse<br />
<strong>Swissmechanic</strong><br />
Schweizerischer Verband mechanisch-technischer<br />
Betriebe / Association Suisse d’entreprises<br />
mécaniques et techniques / Associazione svizzera<br />
delle aziende meccaniche e tecniche<br />
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Fr. 80.– für 8 Ausgaben (zus. MWST)<br />
Redaktion / Abonnemente<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
Monica Hotz, Redaktionsleitung<br />
Claudia Frey Marti, Lektorat<br />
Jürg Marti, Redaktionsbeirat<br />
Felsenstrasse 6, Thurgauerhof, 8570 Weinfelden<br />
Telefon 071 626 28 00 / Fax 071 626 28 09<br />
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Papier 100 % Altpapier
Krisen als Chance<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Sie halten das frisch gedruckte <strong>Journal</strong> mit Fokusthema Krisenmanagement in den<br />
Händen. Haben Sie schon genug von Krisen? Keine Angst. Weder der starke Franken<br />
noch Corona oder die Energiekrise sind Thema. Vielmehr steht der Aspekt im<br />
Zen trum, dass Krisen auch eine Chance sein können. Das zeigt auch die Geschichte.<br />
Immer dann, wenn eine Völkergruppe mit einem garstigen Klima, einer Naturkatastrophe,<br />
einer Seuche oder einem Krieg zu kämpfen hatte, war auch die Zeit<br />
der Innovationen und Erfindungen. Letzten Endes ist auch die Evolution eine Anpassung<br />
an sich ändernde Lebensbedingungen. Wie sagt man so schön – Not macht<br />
erfinderisch.<br />
Jürg Marti<br />
Direktor <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
Wer eine sich anbahnende Krisensituation früh genug erkennt – und diese scheinen<br />
sich in letzter Zeit zu häufen –, kann Gegensteuer geben, sich darauf einstellen, sie<br />
umschiffen oder bestenfalls als Chance für Neuerungen nutzen und der Konkurrenz<br />
voraus sein. Dabei können Frühwarnsysteme helfen. Diese stellen wir in dieser Ausgabe<br />
vor. Fundamental-Indikatoren und Stimmungsindikatoren, die bei Frühwarnsystemen<br />
eingesetzt werden, sind auch im Wirtschaftsbarometer von <strong>Swissmechanic</strong><br />
enthalten. Dessen neueste Ergebnisse sind ebenfalls in dieser Ausgabe zu lesen.<br />
Jürg Marti<br />
directeur de <strong>Swissmechanic</strong> Suisse<br />
Die Risikomanagement-Kreisläufe in Wirtschaft und Bevölkerungsschutz sind sehr<br />
ähnlich aufgebaut. Das <strong>Journal</strong> nimmt einen Augenschein darauf. Zudem stellt der<br />
Sicherheitsfachmann von <strong>Swissmechanic</strong>, der auch Erfahrungen als Berufsfeuerwehrmann<br />
gesammelt hat, das Krisenmanagement vor. Ferner wird aufs Thema<br />
Risi koversicherung eingegangen und ein Blick in die Zukunft gewagt. Resilienz,<br />
Beweg lichkeit, Experimentierfreude und Sinnhaftigkeit sind Stichworte für einen<br />
erfolgreichen Weg in die Zukunft. Einen solchen schlagen wir auch in der Berufsreform<br />
ein. Die Berufsmarketing-Toolbox ist nun online. Wir stellen sie vor.<br />
Besonders erwähnen möchte ich die INNOTEQ – als hybride Fachmesse ebenfalls<br />
zukunftsweisend. Über die allererste Live-Ausgabe berichtet dieses <strong>Journal</strong>. Mit<br />
über 220 Ausstellenden sowie rund 12’000 Besuchenden ging sie erfolgreich über<br />
die Bühne. 24 Ausstellende – eine Rekordzahl – beteiligten sich am Gemeinschaftsstand<br />
von <strong>Swissmechanic</strong>. Es war mir eine grosse Freude, an der INNOTEQ viele Mitgliedsfirmen<br />
begrüssen zu dürfen.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Editorial Krisen als Chance<br />
5<br />
Les crises comme<br />
opportunités<br />
Chères lectrices, chers lecteurs,<br />
Vous avez entre les mains le <strong>Journal</strong> tout juste sorti de presse, consacré essentiellement<br />
à la gestion des crises. Vous en avez assez des crises? N’ayez crainte. Il n’y sera question<br />
ni de la force du franc suisse, ni du coronavirus ou de la crise énergétique. L’aspect<br />
central est bien plutôt que les crises peuvent aussi être une opportunité. L’histoire nous<br />
le montre. C’est toujours quand une population devait lutter contre un climat rigoureux,<br />
une catastrophe naturelle, une épidémie ou une guerre que sont nées des innovations<br />
et des inventions. Après tout, l’évolution a été une adaptation à des conditions de vie<br />
changeantes. La nécessité est source d’invention.<br />
Celui qui reconnaît suffisamment tôt une situation de crise naissante – et il semble qu’il<br />
y en ait de plus en plus ces derniers temps –, peut contrecarrer la tendance, s’y préparer,<br />
la contourner ou, au mieux, l’utiliser comme une chance d’innover pour être en avance<br />
sur la concurrence. Des systèmes d’alerte précoce peuvent y aider. Nous les présentons<br />
dans ce numéro. Des indicateurs fondamentaux, des indicateurs de sentiment utilisés<br />
dans les systèmes d’alerte précoce sont aussi contenus dans le baromètre économique<br />
de <strong>Swissmechanic</strong> dont on pourra également lire les tout derniers résultats dans ce<br />
numéro.<br />
Les circuits de gestion des risques dans l’économie et la protection de la population<br />
sont de structure très similaire. Le <strong>Journal</strong> en donne une vue d’ensemble. En outre,<br />
l’expert en sécurité de <strong>Swissmechanic</strong>, qui a aussi acquis de l’expérience comme<br />
pompier professionnel, présente la gestion de crise. Enfin, le sujet de l’assurance risque<br />
est abordé et un coup d’œil sur l’avenir. Résilience, mobilité, plaisir de l’expérimentation<br />
et sens de la démarche sont des mots clés pour avancer vers l’avenir avec succès. C’est<br />
une telle voie que nous proposons dans la réforme professionnelle. La Toolbox de<br />
marketing professionnel est désormais en ligne. Nous la présentons ici.<br />
J’aimerais mentionner tout particulièrement l’INNOTEQ – en tant que salon<br />
professionnel hybride, également tourné vers l’avenir. Le présent numéro du journal fait<br />
également rapport de la toute première édition en direct. Avec plus de 220 exposants et<br />
environ 12’000 visiteurs, elle a été un succès. Un nombre record de 24 exposants ont<br />
participé au stand commun de <strong>Swissmechanic</strong>. C'était pour moi un grand plaisir de<br />
rencontrer de nombreuses entreprises membres pendant l'INNOTEQ.<br />
Je vous souhaite une lecture inspirante.
Seit rund zwei Jahren in Betrieb: Die Photovoltaikanlage deckt die Hälfte des Stromverbrauchs am Standort Freienbach.<br />
Umfassend denken,<br />
auch beim Umweltschutz<br />
Pragmatisch, aber gezielt investiert die auf Antriebstechnik<br />
spezialisierte UIKER Antriebstechnik AG in Energieeffizienz.<br />
Eine eigene Photovoltaikanlage deckt rund die Hälfte des<br />
Stromverbrauchs am Standort Freienbach, neue Beleuchtungskörper<br />
verringern den Strombedarf und Druckluftanlagen<br />
werden optimiert.<br />
I<br />
Von Martin Sinzig<br />
hren Ursprung hat die UIKER<br />
Antriebstechnik AG beim Import von stufenlosen<br />
Reeves-Getrieben. Deren Erfinder,<br />
Milton Reeves aus Columbus im<br />
amerikanischen Bundesstaat Indiana,<br />
hatte diese Getriebe bereits Ende des<br />
19. Jahrhunderts in eigenen Automobilen<br />
verbaut. 1946 begann Firmengründer<br />
Rudolf Uiker, die Reeves-Getriebe<br />
mit seiner neuen Firma in Zürich-Wollishofen<br />
zu vertreiben, um später eigene<br />
Produkte zu fertigen.<br />
Aus diesen Anfängen ist mittlerweile ein<br />
Unternehmen mit 125 Beschäftigten geworden,<br />
das von der dritten Familiengeneration<br />
geführt wird. Die UIKER Antriebstechnik<br />
AG mit Sitz in Freienbach<br />
SZ gehört heute laut eigenen Angaben zu<br />
den grössten technischen Handelsunternehmen<br />
der Schweiz, mit einem<br />
breitgefächerten Sortiment von über<br />
180’000 Artikeln, die überwiegend in Industrieunternehmen<br />
eingesetzt werden.<br />
Alles aus einer Hand<br />
Bedient werden über 6’000 Kunden, dies<br />
vor allem im Schweizer Maschinenbau.<br />
«Unsere grosse Stärke ist, dass wir alles<br />
aus einer Hand anbieten können, vom<br />
Einkauf über die Lagerlogistik bis zum<br />
Service», erklärt Michael Lanelli, Mitglied<br />
der Geschäftsleitung und Leiter der<br />
Produktion in Freienbach. Hinzu kommt<br />
die Kombination von Eigen- und Handelsprodukten,<br />
die es erlaubt, massgeschneiderte<br />
Lösungen ab Kundenzeichnung<br />
zu fertigen, von Einzelstücken bis<br />
zu mittelgrossen Serien.<br />
Während in Landquart vorwiegend<br />
Zahnräder und Kettenräder hergestellt<br />
werden, erfolgen in Freienbach die Produktion<br />
von Zahnriemenscheiben, die<br />
Baugruppenmontage, Wälzlagerpaarungen,<br />
Getriebeservice, -unterhalt und<br />
-revision, das Zustands-Monitoring für<br />
Wälzlager, Motoren und Getriebe sowie<br />
das Reconditioning vor allem im Wälzlagerbereich.<br />
40 Mitarbeitende, davon<br />
neun Lernende der Berufe Polymechanik<br />
und Produktionsmechanik, werden<br />
in der Fertigung beschäftigt. Es werden<br />
aber auch Ausbildungsplätze im kaufmännischen<br />
Bereich angeboten.<br />
Umfassend denken, optimieren<br />
Termintreue und hohe Qualität nennt<br />
Michael Lanelli als Leitlinien für die täg-
Im Brennpunkt: Energie UIKER Antriebstechnik AG<br />
7<br />
liche Arbeit in der Antriebstechnik, die in<br />
praktisch allen Branchen zur Anwendung<br />
gelangt. «Wie in einem Getriebe, in<br />
dem alle Teile genau zusammenpassen<br />
müssen, kommt es in der Produktion auf<br />
jeden Einzelnen an», betont der Betriebsleiter.<br />
Aufträge umfassend zu betrachten und<br />
nicht nur «in Einzelteilen» zu denken, gehört<br />
zur Qualitätsphilosophie der UIKER<br />
Antriebstechnik AG. Und genauso wie<br />
hochpräzise Bauteile, Baugruppen und<br />
Getriebe bei den Anwendern für Effizienz<br />
sorgen, will sich das Unternehmen bei all<br />
seinen Aktivitäten weiter optimieren.<br />
Strom vom Dach deckt 50 Prozent<br />
«Umweltschutz ist im prozessorientierten<br />
Managementsystem integriert, und<br />
das Thema steht monatlich auf der Traktandenliste<br />
der Geschäftsleitung», erläutert<br />
Michael Lanelli, der als Prozesseigner<br />
Umweltschutz die Hauptverantwortung<br />
dafür trägt. Die Umweltnorm<br />
14001 ist im Aufbau, und der Grundgedanke<br />
lautet, einen Beitrag im Interesse<br />
der zukünftigen Generationen zu leisten.<br />
Ins Visier genommen hat das Managementteam<br />
vor allem Ressourcen wie<br />
Energie, Wasser und Verbrauchsmaterial.<br />
Hier sollen pragmatische, aber gezielte<br />
Effizienzsteigerungen erreicht<br />
werden. Eine erste Initiative startete mit<br />
der Projektierung einer Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach des Produktionsgebäudes<br />
in Freienbach.<br />
Die 540 auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern<br />
installierten Photovoltaikmodule<br />
liefern seit August 2021 Strom im<br />
Umfang von jährlich 200’000 Kilowattstunden.<br />
Zwei Drittel davon werden direkt<br />
vor Ort verbraucht. «Damit decken<br />
wir rund die Hälfte des Energiebedarfs<br />
am Standort Freienbach. Die Investitionen<br />
machen sich innerhalb von sieben<br />
bis acht Jahren bezahlt», bilanziert Michael<br />
Lanelli.<br />
Neue Beleuchtung lohnt sich doppelt<br />
Mit einer zweiten Initiative wurde im<br />
Herbst 2022 der Beleuchtungsumbau in<br />
Angriff genommen. Nicht nur den Stromverbrauch<br />
sollen die neuen LED-Leuchtmittel<br />
reduzieren, sondern bei der Installation<br />
wird auch darauf geachtet,<br />
dass durch die Platzierung die Arbeitsqualität<br />
verbessert werden kann.<br />
Geplant ist, bis Ende des laufenden Jahres<br />
1’400 Leuchtkörper zu ersetzen und<br />
damit am Standort Freienbach circa<br />
Michael Lanelli, Mitglied der Geschäftsleitung:<br />
Das Thema Umweltschutz steht monatlich auf der<br />
Traktandenliste. Bilder: UIKER Antriebstechnik AG<br />
100’000 Kilowattstunden pro Jahr einzusparen.<br />
Die Erneuerungskosten lassen<br />
sich, bei einer Lebensdauer von circa 20<br />
Jahren, mehr als zweimal refinanzieren.<br />
Druckluftsystem optimieren<br />
«Auch wenn die Stromkosten nur einen<br />
geringen Teil der Gesamtkosten am<br />
Standort Freienbach ausmachen, hat<br />
die jüngste Strompreisentwicklung unsere<br />
Investitionen in die Eigenproduktion<br />
und in die Effizienzsteigerung bestätigt»,<br />
erklärt Michael Lanelli. Aufgewendet<br />
wurden jeweils sechsstellige Frankenbeträge.<br />
Eine dritte Initiative ist bereits im Gang.<br />
Noch im laufenden Jahr wird die Effizienz<br />
der Druckluftanlagen überprüft.<br />
Dieses Projekt beginnt mit der Analyse<br />
der Spitzen- und Dauerverbräuche, um<br />
zu ermitteln, welche anlagetechnischen<br />
Verbesserungen nötig sind. Schliesslich<br />
soll das ganze Druckluftsystem so angepasst<br />
werden, dass es besser auf die effektiven<br />
Verbräuche abgestimmt ist.<br />
uiker.ch<br />
In der Produktionshalle werden im laufenden Jahr Beleuchtung und Druckluftanlagen optimiert.
<strong>Swissmechanic</strong> INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
8<br />
Erfolgreiche Live-Premiere<br />
Die INNOTEQ feierte ihre erfolgreiche Live-Premiere.<br />
Während den vier Veranstaltungstagen wurden über<br />
220 Ausstellende sowie rund 12’000 Besuchende gezählt.<br />
A<br />
usstellende sowie Veranstalter<br />
und Besuchende sind sehr zufrieden<br />
mit der neuen Messe. Untenstehend<br />
die Statements einiger Aussteller des<br />
Gemeinschaftsstands von <strong>Swissmechanic</strong>:<br />
Amsler & Co. AG<br />
«Die INNOTEQ <strong>2023</strong> zog durch das breit abgestützte<br />
Ausstellersegment sehr viel Fachpublikum<br />
an. Als Certified Excellence Partner der<br />
Firma Bosch Rexroth AG konnten wir unser<br />
gesamtes Produktportfolio wie Profilschienenführungen,<br />
Kugelgewindetriebe, Stahlwellen<br />
und Kugelbüchsen sowie Linearsysteme<br />
inkl. Rexroth Antriebstechnik vorstellen.<br />
Auch Neuprodukte wie Smart Func tion Kit for<br />
Pressing and Handling stiessen bei den Besuchern<br />
auf grosses Interesse.»<br />
BURAG AG, BURAG KABINENBAU AG<br />
«Zuliefermessen sind für die BURAG AG und<br />
die BURAG KABINENBAU AG wichtig, um<br />
technische Innovationen in der Rohrumformung<br />
und im Gehäusebau zu präsentieren.<br />
Die neue INNOTEQ war für uns nach der langen<br />
«Corona-Durststrecke» die richtige Messe.<br />
Wir durften bestehende Kunden in Bern<br />
begrüssen, konnten aber auch neue, interessante<br />
Kontakte knüpfen. Als Spezialist in der<br />
Rohrverarbeitung und im Gehäusebau freuen<br />
wir uns auf die INNOTEQ 2025.»<br />
Cleanfix<br />
«Die INNOTEQ <strong>2023</strong> war für uns ein Erfolg. So<br />
konnten wir uns nicht nur erfolgreich als<br />
Schweizer Reinigungsmaschinenhersteller<br />
präsentieren, sondern auch einen Einblick in<br />
die Vielfalt der Schweizer Fertigungsindustrie<br />
gewinnen.<br />
Wir waren zum ersten Mal vor Ort und konnten<br />
viele neue Kontakte knüpfen. Trotz Fokus<br />
auf unsere Robotiklösungen genossen auch<br />
die herkömmlichen Reinigungslösungen<br />
grosses Interesse. Die Messe hat uns einmal<br />
mehr gezeigt – kompromisslose Sauberkeit<br />
findet einfach überall Anklang!»<br />
Hans Christen AG<br />
«Die INNOTEQ 23 gehört der Vergangenheit<br />
an. Die Messe war für die Besucher, Veranstalter<br />
und uns als Aussteller ein voller Erfolg.<br />
Massgebend beigetragen zum Erfolg hat die<br />
Betreuung durch die <strong>Swissmechanic</strong>-Crew!<br />
Ebenfalls war der Austausch unter uns Ausstellern<br />
eine Bereicherung – fachlich wie persönlich.<br />
Herzlichen Dank euch allen! Wir freuen<br />
uns schon auf die nächste Austragung im<br />
2025.»<br />
Härterei Gerster AG<br />
«Die Härterei Gerster AG war an der INNOTEQ<br />
in Bern dabei! Zusammen mit anderen Zulieferern<br />
und Herstellern der Schweizer Fertigungsindustrie<br />
konnten wir am Gemeinschaftsstand<br />
der <strong>Swissmechanic</strong> unser Angebot<br />
der «Welt der Wärmebehandlung» präsentieren.<br />
Wir danken unseren Gästen für die vielen<br />
interessanten Gespräche am Gerster-Stand<br />
und dem <strong>Swissmechanic</strong>-Team für die grossartige<br />
Unterstützung und die nette Bewirtung.»<br />
Lehrwerkstätte für Mechaniker<br />
«Als Lehrwerkstatt für Mechanik (Basel) haben<br />
wir an der INNOTEQ am Gemeinschaftsstand<br />
der <strong>Swissmechanic</strong> teilgenommen. Die<br />
Messe bot uns eine grossartige Gelegenheit,<br />
unsere Dienstleistungen und Produkte einem<br />
breiten Publikum vorzustellen. Wir führten<br />
viele interessante Gespräche mit den Besuchern<br />
und sind der Meinung, dass diese<br />
Messe dazu beigetragen hat, unsere Präsenz<br />
in der Branche zu stärken. Wir bedanken uns<br />
herzlich bei allen Besuchern.»<br />
Martin Schleiftechnik AG<br />
«Ihre Stärke, das Flachschleifen bis 6800 mm,<br />
sorgte bei der Martin Schleiftechnik AG in vielen<br />
guten Kundengesprächen immer wieder<br />
für Aufmerksamkeit, wenn nicht Staunen.<br />
Hohe Frequenzen am Gemeinschaftsstand<br />
von <strong>Swissmechanic</strong>, wiedererwachte Kundenbeziehungen<br />
und zahlreiche Neukontakte,<br />
u. a. eine Fachhochschule, lassen das<br />
Lohnschleifunternehmen aus Olten eine<br />
durchaus positive INNOTEQ-Bilanz ziehen.»<br />
moser-ingold ag und moser-entgratungs ag<br />
«Die vergangenen Jahre und die vor Kurzem<br />
durchgeführte INNOTEQ zeigen, dass das Bedürfnis<br />
nach persönlichen Begegnungen in<br />
der Maschinenindustrie gross ist. Wir schauen<br />
auf eine sehr erfolgreiche INNOTEQ zurück<br />
mit starkem Auftritt der Verbandsmitglieder<br />
auf dem Gemeinschaftsstand der<br />
<strong>Swissmechanic</strong>. Das breite Angebot an Ausstellern<br />
im Bereich der Lohnfertigung mobilisiert<br />
unsere Kunden, die Messe zu besuchen,<br />
was für den Erfolg einer Messe entscheidend<br />
ist.»<br />
Nägeli Swiss AG<br />
«Die neue Messe INNOTEQ war für uns als<br />
Aussteller ein voller Erfolg. Alle Besucher und<br />
Aussteller waren motiviert und haben den<br />
persönlichen Austausch genossen. Die Anzahl<br />
Besucher und die Qualität der konkreten<br />
Gespräche waren sehr erfreulich. Wir freuen<br />
uns, in zwei Jahren wieder mit dem bewährten<br />
Rundum-sorglos-Paket der <strong>Swissmechanic</strong><br />
dabei zu sein. Herzlichen Dank!»<br />
PMF<br />
«Die INNOTEQ-Messe war für uns sehr erfolgreich.<br />
Wir haben die Messe genutzt, um unseren<br />
digitalen Montageassistenten PMF-Vision<br />
(www.pmf-vision.ch) einem breiten Publikum<br />
vorzustellen. Die Rückmeldungen sind<br />
sehr positiv und motivieren uns, unser Projekt<br />
diesen Sommer auf den Markt zu bringen.»<br />
Sturo AG<br />
«Die INNOTEQ war für die Sturo AG die ideale<br />
Plattform, um mit Kunden, Lieferanten und<br />
interessierten Personen aus der Fertigungsindustrie<br />
ins Gespräch zu kommen.<br />
Neben der Vorstellung der eigenen Produkte<br />
und Dienstleistungen bieten Messen immer<br />
auch die Gelegenheit, neue Technologien,<br />
Trends und Möglichkeiten zu entdecken.»<br />
Tecnopinz SA<br />
«Nach einer mehrjährigen Zwangspause<br />
konnten wir endlich die erste physische Ausgabe<br />
der neuen Innoteq-Messe in Bern eröffnen.<br />
Das Bedürfnis, wieder ein national bedeutendes<br />
Schaufenster für unsere Branche<br />
zu haben, wurde schon seit Längerem geäussert.<br />
Dies ist ein positives Zeichen für unsere<br />
Unternehmen, die sich tagtäglich im Wettbewerb<br />
mit dem Weltmarkt behaupten und eine<br />
ihrer Bedeutung entsprechende Bühne<br />
verdient haben.»
Ergänzung zum Live-Event<br />
In einer Mediathek auf www.innoteq.ch sind<br />
auch nach der Messe alle Ausstellerprofile sowie<br />
die Beiträge der INNOTEQ Convention zu<br />
finden, darunter spannende Vorträge zu den<br />
Fokusthemen «Creating a Sustainable Future»,<br />
«Swiss Manufacturing» und «Fit for Future».<br />
Save the date 2025<br />
Die nächste INNOTEQ findet vom 11. bis<br />
14. März 2025 statt und verspricht, noch<br />
attraktiver zu werden.<br />
Zum Video des Referats «Herausforderung<br />
Fachkräftemangel»<br />
von Nicola Roberto Tettamanti<br />
an der Innoteq <strong>2023</strong><br />
BURAG AG, BURAG KABINENBAU AG<br />
Nägeli Swiss AG<br />
bit.ly/3ncKAg5<br />
Härterei Gerster AG<br />
PMF<br />
Lehrwerkstätte für Mechaniker<br />
Sturo AG<br />
Martin Schleiftechnik AG<br />
Tecnopinz SA
<strong>Swissmechanic</strong> Berufsmarketing<br />
10<br />
Berufsmarketing-Toolbox online<br />
Auf der weiter ausgebauten Website «Faszination Technik»<br />
kann über eine Plattform Berufsmarketing-Material<br />
herunter geladen werden. Nutzer/innen können zudem<br />
auch eigenes Material heraufladen.<br />
J<br />
Quelle: Faszination Technik<br />
ugendlichen aufzeigen, wie<br />
faszinierend MEM-Berufe sind, um sie als<br />
Lernende zu gewinnen, welche die Zukunft<br />
der Schweizer MEM-Branche sichern.<br />
Das ist unverzichtbar angesichts<br />
des zunehmenden Fachkräftemangels.<br />
Gemeinsam mit Swissmem hat <strong>Swissmechanic</strong><br />
im Rahmen der Berufsreform<br />
FUTUREMEM den gemeinsamen Brand<br />
«Faszination Technik» weiterentwickelt.<br />
Lanciert wurde die erweiterte Branchenkampagne<br />
an den SwissSkills 2022, wo<br />
Jugendliche nebst den anderen zahlreichen<br />
bewährten Aktivitäten an der Tik-<br />
Tok-Challenge einen eigenen Tanz aufnehmen<br />
und posten konnten. Die vermehrte<br />
Präsenz auf Social Media ist ein<br />
wichtiger Teil der Kampagne. Denn prioritäre<br />
Zielgruppe von Faszination Technik<br />
sind Jugendliche und deren direktes<br />
Umfeld. Die Mitgliedsunternehmen und<br />
Verbandsorgane der beiden Verbände<br />
dienen als Multiplikatoren. Erste Zahlen<br />
weisen darauf hin, dass die Kampagne<br />
gut gestartet ist, vor allem auf den Kanälen,<br />
welche sich direkt an die Jugendlichen<br />
wenden (Instagram, TikTok).<br />
Austauschplattform online<br />
Mittlerweile wurde auch die Website<br />
Faszination Technik überarbeitet und<br />
eine Austauschplattform (Toolbox) eingerichtet.<br />
Von dieser Plattform kann<br />
Berufsmarketing-Material heruntergeladen<br />
werden. Online verfügbar sind alle<br />
bisher erarbeiteten Visuals und vorgefertigten<br />
Elemente für Messen, Infoveranstaltungen,<br />
Social Media usw. (Logos,<br />
CI/CD, Imagefilm, Bildwelten, Videos,<br />
einfache Handyfotos für Social Media,<br />
Reels, Tik Toks etc.). Sie können bei Bedarf<br />
adaptiert und unter Einhaltung der<br />
Corporate Identity individuell verwendet<br />
werden. Wo möglich sind auch lokale<br />
oder regionale Anpassungen gestattet.<br />
Aktuell stehen einige InDesign-Dateien<br />
zur Verfügung, welche heruntergeladen<br />
und direkt angepasst werden können<br />
(Logo-Austausch, Änderungen Text,<br />
Anpassungen des Claims auf Dialekt<br />
etc.). Die verschiedenen Bilder dürfen<br />
ebenfalls für regionale und lokale Flyer<br />
etc. verwendet werden. Auf der Plattform<br />
sind auch Anleitungen und Manuals<br />
zu finden. Der Zugang ist ohne Passwort<br />
möglich.<br />
Auf der Website Faszination Technik<br />
werden zudem die MEM-Berufe vorge-
stellt, modern gestaltete Berufsflyer können als PDF heruntergeladen<br />
werden. Ferner informiert die Website über anstehende<br />
Berufsmessen, Berufsinformationszentren und Bildungswege.<br />
Geschäftsdoku mente<br />
automatisiert<br />
austauschen<br />
Abacus E-Business/E-Commerce –<br />
die Software für den elektronischen<br />
Dokumentenaustausch<br />
Faszination Technik taggen<br />
Mitgliedsunternehmen können die Kampagne zudem unterstützen,<br />
indem sie bei eigenen Nachwuchsförderungsaktivitäten,<br />
bei Schnupperevents oder Tagen der offenen Tür über die<br />
eigenen Social-Media-Kanäle darüber berichten und dabei<br />
Faszination Technik erwähnen und/oder taggen.<br />
E-Business Outbox<br />
Offertanfragen<br />
Offerten<br />
Bestellungen<br />
Rechnungen<br />
Eigenes Material heraufladen<br />
Andererseits können Nutzer auch eigenes Material auf die<br />
Plattform laden und – nach einer Überprüfung – anderen Nutzern<br />
zur Verfügung stellen. Faszination Technik verwendet den<br />
hochgeladenen Content vor allem für Publikationen auf Social<br />
Media.<br />
Zum Hochladen von Files braucht es einen Google-Account. Im<br />
Upload-Bereich stehen die zwei Ordner «Videos» und «Bilder»<br />
zur Verfügung. In den Ordner «Videos» kann alles abgelegt werden,<br />
was unter Videocontent bzw. Bewegtbilder fällt (Videos,<br />
Reels, TikTok etc.), in den Ordner «Bilder» jener Content, welcher<br />
statisch ist (Fotos, Grafiken, Flyer etc.).<br />
Toolbox auf der Website Faszination Technik<br />
bit.ly/3EZwuor<br />
Ihr Nutzen mit Abacus<br />
E-Business/E-Commerce<br />
Abacus E-Business gewährleistet einen medienbruchfreien<br />
und hochautomatisierten Datenaustausch mit<br />
Geschäftspartnern – rund um die Uhr, an sieben Tagen<br />
pro Woche.<br />
Auftragsbestätigung<br />
Lieferscheine<br />
Rechnungen<br />
Gutschriften<br />
Status Update<br />
Nachrichten<br />
Digitalisieren Sie mit Abacus E-Business die Prozesse mit<br />
Ihren Kunden und Lieferanten und profitieren Sie vom<br />
Anschluss an gängige Netzwerke für E-Dokumente. Dies<br />
ermöglicht den Versand und Empfang von elektronischen<br />
Dokumenten (EDI) inklusive E-Rechnungen. Dadurch<br />
profitieren Sie von den Möglichkeiten, Daten mit Ihren<br />
Geschäftspartnern papierlos elektronisch auszutauschen<br />
und automatisch zu verarbeiten.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
abacus.ch/e-business
Politik<br />
<strong>Swissmechanic</strong> nimmt Stellung<br />
12<br />
Administrative Entlastung dank Digitalisierung<br />
und Online-Angeboten<br />
<strong>Swissmechanic</strong> begrüsst<br />
digitale Behördenleistungen<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz setzt sich für eine effiziente, benutzerfreundliche und<br />
trans parente Verwaltung ein. Die E-Administration muss ausgebaut und so gestaltet<br />
werden, dass per Saldo eine Verringerung des Aufwandes der MEM-Betriebe und<br />
eine Beschleunigung der Abläufe resultieren.<br />
S<br />
Von Claudia Frey Marti<br />
wissmechanic Schweiz beteiligte<br />
sich an der Vernehmlassung des Eidgenössischen<br />
Departementes des Innern<br />
(EDI) zur Digitalisierung in der Erwerbsersatzordnung.<br />
In seiner Stellungnahme<br />
begrüsst <strong>Swissmechanic</strong> den Einsatz von<br />
digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
in den verschiedensten<br />
Bereichen, so auch die Digitalisierung<br />
in der Erwerbsersatzordnung – dies mit<br />
dem Ziel, den Aufwand bei allen Prozessbeteiligten<br />
zu verringern und die Abläufe<br />
zu beschleunigen.<br />
Aktuell basiert die Beantragung von Erwerbsersatz<br />
für Dienstleistende der Armee,<br />
im Zivilschutz, Zivildienst und bei<br />
«Jugend und Sport» auf Papierformularen<br />
und ist von der Mitwirkung verschiedener<br />
Prozessbeteiligter – Dienstorganisationen<br />
(Armee, Zivilschutzorganisationen,<br />
Zivildienst und Bundesamt für<br />
Sport), Dienstleistende und Arbeitgeber<br />
– abhängig. Pro Jahr werden über<br />
630’000 Anmeldeformulare bearbeitet.<br />
Der aktuelle Anmeldungs- und Auszahlungsprozess<br />
ist komplex, fehleranfällig<br />
und träge und führt nicht selten zu verzögerten<br />
Auszahlungen der EO-Entschädigungen.<br />
Dies geht insbesondere zu<br />
Lasten des Arbeitgebers. Diesem kommt<br />
nämlich die Entschädigung zu, wenn er<br />
für die Zeit des Dienstes oder Kurses<br />
Lohn fortzahlt.<br />
Obschon <strong>Swissmechanic</strong> die vorgeschlagene<br />
Digitalisierung und Automatisierung<br />
in der Erwerbsersatzordnung<br />
grundsätzlich sehr begrüsst, weist der<br />
Verband in seiner Stellungnahme dezidiert<br />
darauf hin, dass mit der Neuerung<br />
zwingend ein Abbau der Personalkosten<br />
bei den beteiligten Staatsorganen einhergehen<br />
muss und der neue Prozess<br />
nicht zu einem schleichenden Ausbau<br />
des Staatsapparates durch «notwendige<br />
Detail regelungen» führen darf.<br />
<strong>Swissmechanic</strong> regt an, dass künftig bei<br />
allen Rationalisierungsprojekten der öffentlichen<br />
Hand obligatorisch eine Kostenrechnung<br />
(laufende Kosten heute<br />
und Projektzielkosten) Teil der Vernehmlassung<br />
sein muss und nach beispielsweise<br />
drei Jahren eine Überprüfung der<br />
«neuen» Kosten erfolgen soll – so wie es<br />
in der Privatwirtschaft Usus ist.<br />
Detaillierte Stellungnahme<br />
zuhanden des EDI<br />
bit.ly/3IM3a5Q<br />
EasyGov.swiss<br />
EasyGov.swiss, der Online-Schalter für<br />
Unternehmen, erlaubt das elektronische<br />
Abwickeln von Bewilligungs-, Antrags-<br />
und Meldeverfahren an einem<br />
einzigen Ort.<br />
EasyGov, le portail en ligne pour les<br />
entre prises, facilite, accélère et optimise<br />
les procédures administratives.<br />
EasyGov, lo sportello online per le<br />
impre se, snellisce le vostre pratiche<br />
ammi nistrative rendendole veloci ed<br />
effi cienti.<br />
easygov.swiss
Unternehmenskrisen vorbeugen<br />
Ziel des Krisenmanagements ist es, einer Unternehmenskrise vorzubeugen bzw. diese<br />
zu überwinden und nach zubereiten. Es definiert und steuert alle Massnahmen, die dazu<br />
dienen, eine Krise zu verhindern oder zu beherrschen. Es dient dazu, den Betrieb einer<br />
Firma aufrechtzuerhalten und nach der überwundenen Krise Schlüsse für die zukünftige<br />
Krisenvermeidung zu ziehen.<br />
Von Michael Merki; Quellen: ionos.de,<br />
Wikipedia, beratung-krisenmanagement.de<br />
Schwere Arbeitsunfälle mit temporärer<br />
Einstellung der Arbeitstätigkeit, Brandereignisse,<br />
ungetreue Geschäftsführung,<br />
unzuverlässige Lieferanten oder<br />
internationaler Handelskrieg: Kein Unternehmen<br />
ist vor einer Krise sicher. Unvorhersehbare<br />
Ereignisse bedrohen mitunter<br />
auch die Existenz kerngesunder<br />
Firmen. Gerät die Entwicklung ins Stocken,<br />
bringt die Firma nur eine neue strategische<br />
Ausrichtung wieder auf den Erfolgskurs.<br />
Ernster ist es, wenn der Umsatz<br />
stark einbricht und das Unternehmen<br />
kurz vor der Zahlungsunfähigkeit<br />
steht. Start-ups geraten auch bei kleineren<br />
Krisen schneller ins Schlittern als bewährte<br />
mittelständische Unternehmen.<br />
Vorbereitung<br />
Das Beste, was man tun kann, um sich<br />
vor einer Krise zu schützen, ist, eine Risikoabschätzung<br />
vorzunehmen, die Eintretenswahrscheinlichkeit<br />
abzuwägen<br />
(Krisenprävention) und dann selbstverständlich,<br />
sich darauf vorzubereiten.<br />
Krisenmanagement (von engl. «crisis<br />
management») hat viele Facetten und<br />
sieht je nach Stadium anders aus. Einige<br />
Aufgaben beginnen schon vor einer Krisensituation<br />
(Prävention). Dabei geht es<br />
vornehmlich darum, Schwachstellen zu<br />
ermitteln, Warnsignale zu bestimmen<br />
sowie Handlungsempfehlungen für den<br />
Notfall zu entwerfen. Die Aufgabe des<br />
Krisenmanagements ist es, kritische<br />
Phasen rechtzeitig zu erkennen und entsprechende<br />
Massnahmen einzuleiten.<br />
Ist die Krise bereits eingetreten, übernimmt<br />
es die Funktion, aktuell erforderliche<br />
Massnahmen zu definieren, diese<br />
zu koordinieren und zu kontrollieren.<br />
Krisenkommunikation<br />
Der Kommunikation nach innen (Mitarbeitende)<br />
und nach aussen (Kunden, Geschäftspartner,<br />
Presse usw.) ist ein hoher<br />
Stellenwert beizumessen. Aktive<br />
Kommunikation ist der passiven vorzuziehen.<br />
Gerüchte und Falschmeldungen<br />
zu berichtigen, ist eine Aufgabe, die<br />
praktisch aussichtslos ist.<br />
Verantwortliche sollten viel Wert auf eine<br />
gelungene Krisenkommunikation legen.<br />
Schliesslich bedeuten die Entscheidungen<br />
für die Belegschaft Umdenken
Krisenmanagement<br />
14<br />
und neue Arbeitsprozesse. Die Erklärungen<br />
hierfür bedürfen viel Fingerspitzengefühl.<br />
Einerseits gilt es, Mitarbeiter<br />
transparent zu informieren, andererseits<br />
sollten diese motiviert bleiben und<br />
nicht unnötig abgeschreckt werden. Die<br />
Kommunikation ist ein wichtiger Teil des<br />
Krisenmanagements. Sie sollte in Nicht-<br />
Krisenzeiten in einem Krisenkommunikationsplan<br />
vorbereitet und geübt werden.<br />
Die wichtigsten Faktoren dabei<br />
sind: authentisch sein, Glaubwürdigkeit<br />
und Empathie.<br />
Krisenprävention<br />
Auch gesunde Firmen sollten ein Konzept<br />
erarbeiten, das hilft, kritische Phasen<br />
rechtzeitig zu erkennen. Es ist zudem<br />
gut, ein einsatzbereites Krisenmanagement<br />
parat zu haben. In einem ersten<br />
Schritt geht es darum, Risiken zu ermitteln<br />
und Lösungswege aufzuzeigen.<br />
Anhand verschiedener Szenarien, die<br />
den gesamten Zyklus einer Krise berücksichtigen,<br />
werden Notfallpläne erstellt.<br />
Die Krisenprävention beachtet unter anderem<br />
sicher folgende Aspekte:<br />
• technisch<br />
• organisatorisch<br />
• finanziell<br />
• personell<br />
• gesundheitlich<br />
• Materialfluss<br />
• Redundanz<br />
Krisenmanagement-Konzept<br />
Der Umgang mit aussergewöhnlichen<br />
oder schwerwiegenden Schadensereignissen<br />
ist planbar und entsprechend vorzubereiten.<br />
Das erfordert klare Pläne,<br />
Vorgaben sowie Prozesse und Strukturen.<br />
Diese ermöglichen es den Verantwortlichen<br />
und Akteuren, in ihrem jeweiligen<br />
Kompetenz- und Verantwortungsbereich<br />
adäquat und im Idealfall proaktiv<br />
auf Ereignisfälle zu reagieren. Ein professionell<br />
ausgearbeitetes Krisenmanagement-Konzept<br />
führt zu einem sicheren<br />
Alltag im Unternehmen und die Massnahmen<br />
aus dem Krisenmanagement-Konzept<br />
tragen zur Vermeidung von Krisen<br />
bei. Fachleute sprechen von der sogenannten<br />
«Krisenresistenz», dank derer es<br />
unter anderem zu weniger Betriebsunterbrechungen<br />
oder Stillständen kommt.<br />
Auf diese Weise kann ein gutes Krisenmanagement-Konzept<br />
zur Qualitätssicherung<br />
im Unternehmen beitragen.<br />
Krisenhandbuch<br />
Die Anfangsphase einer Krise kennzeichnen<br />
Experten als die sogenannte Chaosphase.<br />
Um schnell zu einer überlegten<br />
Handlungsweise zurückzukehren, ist ein<br />
Krisenhandbuch unerlässlich. Verantwortliche<br />
und handelnde Akteure erhalten<br />
auf diesem Weg Struktur und Systematik<br />
zur Orientierung bzw. Aufrechterhaltung<br />
oder Wiederherstellung der<br />
Handlungsfähigkeit. Um geeignete<br />
Massnahmen treffen zu können und Entscheide<br />
zu kommunizieren, bleibt oft<br />
nicht viel Zeit. Die Zeit, welche der Krisenstab<br />
aufgewendet hat, kann nicht<br />
mehr aufgeholt werden. Es bleibt meist<br />
wenig Spielraum für intensive Diskussionen.<br />
Im besten Fall bedeutet das, bereits<br />
vor Eintritt des Ereignisfalls erforderliche<br />
Entscheidungen festzulegen und<br />
Massnahmen zu definieren, die mit grosser<br />
Wahrscheinlichkeit ihr Ziel erreichen.<br />
Regelmässiges Training erhöht<br />
den Führungsrhythmus und schärft die<br />
Sinne für die Aufgabe.<br />
Grundlage der Überlegungen zur Lageund<br />
Ereignisbewältigung bildet das Krisenmanagement-Handbuch.<br />
Dieses beschreibt<br />
die Vorgehens- und Herangehensweisen<br />
im Ereignisfall X. Es regelt<br />
ebenso die szenarienspezifischen Verantwortlichkeiten<br />
und Zuständigkeiten.<br />
Das Krisenhandbuch bündelt die folgenden<br />
Krisenmanagement-Aspekte:<br />
• Aufbau- und Ablauforganisation<br />
• Störfallmanagement<br />
• Definitionen und Eskalationsstufen<br />
• Meldepflichtige Ereignisfälle<br />
• Krisenpläne und Sofortmassnahmen<br />
• Alarmierungs- und Meldeverfahren<br />
• Interne und externe Verantwortliche<br />
sowie deren Erreichbarkeit<br />
• Krisenstabsorganisation und Krisenstabsarbeit<br />
• Interne und externe Kommunikation<br />
durch Krisenkommunikationsplan<br />
• Angaben wie Standortpläne, Gebäudepläne,<br />
technische Anlagen usw.<br />
• Checklisten, Handlungsanweisungen,<br />
Handreichungen u. v. m.<br />
• Angaben zu Qualitätssicherungsmassnahmen<br />
wie Übungen, Schulungen<br />
und Revisionen<br />
Krisenidentifikation<br />
Zunächst müssen Entscheidungsträger<br />
im Rahmen der Krisenwahrnehmung<br />
überhaupt erkennen, dass eine Krise<br />
vorliegt oder droht. Diese kann interne<br />
oder externe Ursachen haben.<br />
Bestandsaufnahme<br />
Krisenbewältigung beginnt mit einer Bestandsaufnahme.<br />
Wer sich ein Bild der<br />
Lage verschafft, weiss, in welchem Krisenstadium<br />
sich die Firma befindet und<br />
welche Rezepte nun helfen können.<br />
Ist ein Krisenplan zur Hand, sollte als Erstes<br />
der darin autorisierte Krisenstab aktiviert<br />
werden. Ansonsten gilt es, unverzüglich<br />
ein fähiges Team zu formieren.<br />
Mitunter lassen sich Probleme sofort anpacken,<br />
bevor die Firma in eine akute<br />
Krise schlittert.<br />
Krisenanalyse<br />
Es folgt die genaue Analyse der Krise und<br />
ihrer Ursachen. Ohne Krisenanalyse und<br />
damit ohne ein Verständnis der Ursachen<br />
für die Schieflage ist es nicht möglich,<br />
alle Schwachstellen zu erfassen.<br />
Krisenquantifizierung<br />
Die Quantifizierung soll helfen, das materielle<br />
und ideelle Ausmass einer Krise
Fokusthema Krisenmanagement<br />
15<br />
auf ein Wirtschaftssubjekt zu bestimmen.<br />
Krisen treiben die Entwicklung voran<br />
Krisenbeurteilung<br />
Mit der Krisenbeurteilung erfolgt eine<br />
Beurteilung, inwieweit sich die Krise auf<br />
das Wirtschaftssubjekt auswirkt und<br />
welche Organisationseinheiten hiervon<br />
betroffen sein können.<br />
Krisenbewertung<br />
Die Krisenbewertung sorgt für eine Klassifizierung<br />
im Hinblick auf die Intensität<br />
einer Krise.<br />
Krisenbewältigung<br />
Die Krisenbewältigung ist die Kernaufgabe<br />
des Krisenmanagements und findet<br />
statt durch sämtliche Massnahmen<br />
wie Bekämpfung der Krisenursachen,<br />
Minderung der Krisenauswirkungen und<br />
Beseitigung bereits entstandener Schäden.<br />
Nach der Krise ist vor der Krise<br />
Sobald die Krise überwunden ist, findet<br />
eine Evaluation statt. Die Krisenmanager<br />
werten alle Aktionen aus, um für die Zukunft<br />
brauchbare von nicht hilfreichen<br />
zu scheiden. Damit sich das Unternehmen<br />
stabilisiert oder gegebenenfalls von<br />
Grund auf saniert wird, macht es sich die<br />
aus der Auswertung gewonnenen Erkenntnisse<br />
für die Prävention kommender<br />
Ereignisse zunutze.<br />
Kontakt<br />
Michael Merki<br />
Safety & Security<br />
michael@merki-safetysecurity.ch<br />
+41 76 356 73 42<br />
Die Geschichte zeigt: Schwierige Umweltbedingungen<br />
und Krisen treiben<br />
den menschlichen Erfindergeist und somit<br />
Innovationen voran. Das gilt persönlich,<br />
in Bezug auf die Evolution, kulturell<br />
und auch für Unternehmen.<br />
Eine Krise ist nicht nur ein Bedrohungszustand<br />
für ein Unternehmen. In einer<br />
Krise herrschen bessere Ausgangsvoraussetzungen<br />
für Veränderungen im<br />
Unternehmen als zu «normalen Zeiten».<br />
Wer diese Bedingungen in einer Krise<br />
als Chance nutzt, die eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu verbessern, geht gestärkt<br />
aus der Krise hervor und sichert<br />
sich langfristig einen höheren Unternehmenserfolg.<br />
Not macht erfinderisch: Katastrophen<br />
schärfen den menschlichen Geist. Wirft<br />
man einen Blick zurück in die Geschichte,<br />
zeigt sich, dass Krisen schon immer<br />
Unternehmertum beeinflusst haben: etwa<br />
Kriege oder andere Seuchen und Naturkatastrophen,<br />
die schon früher gewaltige<br />
Probleme schafften. Oft gab es<br />
gerade durch sie einen gewaltigen Innovationsschub.<br />
So hat man gegen die<br />
Cholera im 19. Jahrhundert die Kanalisation<br />
weiterentwickelt, damit Abwasser<br />
nicht ungesäubert ins Trinkwasser<br />
gelangt. Überschwemmungen haben<br />
dazu geführt, dass die Menschen Dämme<br />
gebaut haben. Heute nutzen wir sie<br />
für Wasserenergie.<br />
Und auch die beiden grossen Kriege, die<br />
in den vergangenen 100 Jahren auf der<br />
Welt wüteten, haben nicht nur Leid und<br />
Zerstörung hervorgebracht, sondern<br />
auch unter anderem das Rote Kreuz,<br />
Düsenflugzeuge und Radarsysteme. Ein<br />
schönes Beispiel ist auch der Teebeutel.<br />
Weil Blechdosen zu schwer waren, verschickte<br />
der amerikanische Händler<br />
Thomas Sullivan während des Ersten<br />
Weltkriegs seinen Tee in kleinen Seidenbeuteln.<br />
Dem Kugelschreiber gelang der Durchbruch<br />
während des Zweiten Weltkriegs.<br />
Der Brite Henry George Martin erkannte<br />
ihn als ideales Schreibwerkzeug für<br />
Flugzeugbesatzungen, weil er nicht<br />
kleckste wie ein Füller und nicht zu radieren<br />
war wie ein Bleistift. Sein Unternehmen<br />
lieferte 30'000 Stück an die Royal<br />
Air Force.<br />
Voraussetzung einer jeden nachhaltigen<br />
Veränderung in einem Unternehmen<br />
ist das Wissen um Notwendigkeit<br />
und Dringlichkeit der Veränderung. Die<br />
Notwendigkeit benennt den Grund für<br />
den Wandel und die Dringlichkeit legt<br />
dar, warum der Wandel nicht auf morgen<br />
verschoben werden kann. In einer<br />
Krise, die ein Unternehmen in überlebensrelevante<br />
Probleme stürzt, sind<br />
Notwendigkeit und Dringlichkeit gegeben.<br />
In «normalen Zeiten» dagegen ist<br />
diese wichtige Voraussetzung schwierig<br />
zu erreichen und wird oft unterschätzt<br />
oder einfach übersehen. Damit ist in einer<br />
Krise die Chance für eine tiefgreifende<br />
Veränderung weitaus höher und eine<br />
strategische Veränderung des Unternehmens<br />
erfolgversprechender.<br />
Quellen: wibas.com, bunsinessinsider.de,<br />
k-zeitung.de
Krisenmanagement<br />
16<br />
Effizienzverbesserung<br />
dank Risikomanagement<br />
Risikomanagement hilft Unternehmen, bewusst mit Chancen<br />
und Risiken umzugehen und so die anvisierten Ziele<br />
auch zu erreichen – auch wenn im Firmenalltag nicht immer<br />
alles rund läuft.<br />
I<br />
Quelle: KMU-Portal des SECO<br />
m Grundsatz bedeutet Risikomanagement<br />
im wirtschaftlichen Sinn<br />
die kontinuierliche Beurteilung und Einschätzung<br />
von Ereignissen, Handlungen<br />
und Entwicklungen, die eine Unternehmung<br />
hindern könnten, ihre Zielsetzungen<br />
zu erreichen und ihre Strategie erfolgreich<br />
umzusetzen.<br />
Risikomanagement ist Aufgabe der Unternehmensführung.<br />
Es ist nicht nur<br />
nützlich und wichtig, sondern trägt zur<br />
Leistungssteigerung und zur Effizienzverbesserung<br />
einer Organisation bei. So<br />
können Sicherheitsanforderungen umgesetzt,<br />
Unwägbarkeiten besser eingeschätzt<br />
oder gar umschifft und in der Folge<br />
die Zielerreichung von Organisationen<br />
und Systemen abgesichert werden.<br />
Ziel jedes Risikomanagements ist, dass<br />
Firmen ihre wichtigsten Risiken erkennen<br />
und finden, bewerten, bewältigen<br />
und überwachen können.<br />
Das Risikomanagement befasst sich mit<br />
Umfeldrisiken, operationellen Risiken,<br />
finanziellen Risiken oder Managementrisiken.<br />
Ebenso gehören die Risiken in<br />
den Bereichen Sicherheit, Arbeitssicherheit<br />
und Umwelt dazu. Fragestellungen<br />
hinsichtlich Cyberrisiken, Risiken im Zusammenhang<br />
mit der Digitalisierung,<br />
Fintech und Blockchain, Internet of<br />
Things (IoT), Big Data oder Outsourcing<br />
sind heute zwingend im Risikomanagement<br />
zu berücksichtigen.<br />
Grundsätzlich wird zwischen strategischem<br />
(Corporate Risk Management)<br />
und operativem Risikomanagement unterschieden.<br />
Dabei schliesst das Corporate<br />
Risk Management die Lücke zwischen<br />
den Ebenen Unternehmensstrategie<br />
und operativem Risikomanagement<br />
(vgl. Abb. 1).<br />
Corporate Risk Management<br />
Im Corporate Risk Management werden<br />
alle unternehmerischen Risiken analysiert,<br />
beurteilt und gesteuert, die aus<br />
dem Umfeld von Führung, Organisation,<br />
Markt, Umwelt, den Geschäftsprozessen,<br />
den Finanzen, Personalwesen, IT<br />
etc. entstehen können. Der Hauptfokus<br />
liegt auf der Erfüllung der Unternehmensstrategie.<br />
In der Regel wird dabei<br />
der Top-down-Ansatz gewählt, eine<br />
Worst-Case-Szenario-Analyse durchgeführt<br />
und üblicherweise in ein Risikoprofil<br />
gemünzt.<br />
Operatives Risikomanagement<br />
Im operativen Risikomanagement werden<br />
das Unternehmen und dessen Geschäftsabläufe<br />
systematisch und laufend<br />
auf ihr Risikopotenzial analysiert.<br />
Im Fokus stehen dabei Einzelrisiken.<br />
Wichtig ist, dass der Risikomanagementprozess<br />
stets als Regelkreis verstanden<br />
wird, bei dem die Ergebnisse des operativen<br />
Risikomanagements wiederum in<br />
die Ziele des strategischen Risikomanagements<br />
einfliessen.<br />
Was ist ein Risiko und wie kann man<br />
es erfassen?<br />
Unter Risiko versteht man Ereignisse<br />
oder Handlungen, die zu einer Abweichung<br />
der definierten Ziele beziehungs-
Fokusthema Krisenmanagement<br />
17<br />
weise der Umsetzung der Firmenstrategie<br />
führen können. Positive Abweichungen<br />
werden generell als Chance und negative<br />
Abweichungen als Risiko bezeichnet.<br />
Chancen werden oft im Strategieprozess<br />
berücksichtigt. Negative Abweichungen<br />
(Risiken) werden im Risikomanagementprozess<br />
bearbeitet.<br />
Nahezu alle Risiken entstehen durch<br />
menschliches Handeln und können somit<br />
beeinflusst werden. Auch Naturgewalten<br />
bringen manchmal Schaden.<br />
Aber es gibt Wege und Massnahmen,<br />
sich dagegen zu schützen – und vor allem<br />
auf die Konsequenzen vorbereitet<br />
zu sein.<br />
Vorschriften zum Risikomanagement<br />
Das gesetzlich verfügte Risikomanagement<br />
ist unabdingbare Voraussetzung,<br />
um sich gegen Konkurse oder Zusammenbrüche<br />
von Unternehmen zu wappnen.<br />
In den letzten Jahrzehnten haben plötzliche<br />
Konkurse grosser Konzerne, wie<br />
beispielsweise Swissair, dazu beigetragen,<br />
dass das gesetzlich verfügte Risikomanagement<br />
gestärkt wurde. In der<br />
Schweiz führte dies zur Revision des<br />
Schuldbetreibungs- und Konkursgesetzes,<br />
die 2013 vom Parlament beschlossen<br />
wurde. Im Ausland gibt es Beispiele<br />
für ähnliche Gesetze wie den Sarbanes-<br />
Oxley Act in den USA oder das deutsche<br />
Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im<br />
Unternehmensbereich (KonTraG).<br />
In der Schweiz wurden entsprechende<br />
Ergänzungen 2005 im Obligationenrecht<br />
(OR) eingeführt. Das am 1. Januar 2013<br />
in Kraft getretene neue Rechnungslegungsrecht<br />
begrenzt allerdings diese<br />
Obligationen auf grosse Unternehmen,<br />
die zur ordentlichen Revision verpflichtet<br />
sind. Es handelt sich dabei gemäss<br />
Artikel 727 des OR um Unternehmen, die<br />
in zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren<br />
mindestens zwei der folgenden<br />
Werte überschreiten:<br />
• Bilanzsumme: CHF 20 Millionen<br />
• Umsatz: CHF 40 Millionen<br />
• Belegschaft: 250 Vollzeitstellen im<br />
Jahresdurchschnitt<br />
Ebenfalls zur ordentlichen Revision verpflichtet<br />
sind Publikumsgesellschaften<br />
(zum Beispiel Gesellschaften, deren Beteiligungspapiere<br />
börsenkotiert sind<br />
oder die Anleihenschuldner sind) und<br />
Unternehmen, die zur Erstellung von<br />
Konzernrechnungen verpflichtet sind.<br />
Eine ordentliche Revision kann zudem<br />
erforderlich sein, wenn dies Aktionäre,<br />
die zusammen mindestens 10 Prozent<br />
des Aktienkapitals halten, einfordern.<br />
Das neue Rechnungslegungsrecht legt<br />
unter anderem fest, dass die Angaben<br />
betreffend Durchführung der Risikobeurteilung<br />
nicht mehr im Anhang der Konzernrechnung<br />
anzugeben sind, sondern<br />
im Jahresbericht.<br />
Wie führt man ein Risikomanagementsystem<br />
ein?<br />
Üblicherweise geschieht die Einführung<br />
eines Risikomanagementsystems in einem<br />
KMU in folgenden vier Schritten:<br />
• Planung und Systemdefinition als Basis<br />
• Risikoidentifikation und Risikobewertung<br />
• Risikomanagementprozess: Analyse<br />
und Massnahmen<br />
• Implementierung des Risikomanagementkonzepts<br />
Abb. 1: Übersicht über Corporate Risk Management und operatives Risikomanagement.<br />
Quelle: KMU-Magazin/Sicherheitsinstitut Zürich<br />
Planung und Systemdefinition<br />
als Basis<br />
In der Planungsphase werden existierende<br />
Informationen und Dokumentationen<br />
über das Risikomanagement der<br />
Firma gesichtet. Damit verschafft man<br />
sich ein Bild über die aktuelle Situation<br />
und die zukünftige Ausgestaltung des Risikomanagements.<br />
Basierend auf diesen<br />
Ergebnissen und dem durchgeführten<br />
Auswahlverfahren erfolgt die Projektplanung.<br />
Bevor die Planung durchgeführt wird, ist<br />
es wichtig zu wissen, was bereits zum
Krisenmanagement<br />
18<br />
Thema Risikomanagement vorhanden<br />
ist und welche wesentlichen Ziele damit<br />
erreicht werden sollen. Folgende Aspekte<br />
sind unter anderem zu berücksichtigen:<br />
• Wie ist das Unternehmen organisiert?<br />
• Welche Führungsinstrumente sind im<br />
Einsatz?<br />
• Hat das Unternehmen bereits Risikobewertungen<br />
durchgeführt?<br />
• Wie wurden die wesentlichen Risiken<br />
identifiziert, überwacht und dokumentiert?<br />
• Wie sieht die IT-Landschaft aus und<br />
wie werden IT-spezifische Risiken in<br />
die Risikobewertung integriert?<br />
Risikoidentifikation<br />
Bei der Risikoidentifikation werden alle<br />
möglichen Risiken in Form eines Szenarios<br />
aufgelistet. Die Risiken werden identifiziert,<br />
bewertet und anschliessend priorisiert.<br />
Die Risikoidentifikation beginnt in der<br />
Regel mit einer Stärken-Schwächen-<br />
Analyse, einer sogenannten SWOT-Analyse<br />
(Strengths = Stärken, Weaknesses =<br />
Schwächen, Opportunities = Chancen,<br />
Threats = Gefahren). Die SWOT-Analyse<br />
ist ein einfaches Instrument, welches einerseits<br />
das Verständnis eines Risikomanagements<br />
im Unternehmen schafft, andererseits<br />
zeigt sie die Verknüpfung der<br />
relevanten Problemfelder zu den unternehmenseigenen<br />
Zielen. Das Ziel einer<br />
SWOT-Analyse ist, die wesentlichen internen<br />
und externen Faktoren zu identifizieren,<br />
welche einen Einfluss auf die<br />
Unternehmensentwicklung und den Unternehmenswert<br />
haben.<br />
Risikobewertung: Chancen-/Bedrohungsprofil<br />
Wenn der Risikokatalog definiert ist,<br />
wird zunächst eine grobe Risikobewertung<br />
für alle identifizierten Risiken vorgenommen.<br />
Die Risikobewertung befasst<br />
sich mit der Frage, wann ein Risiko<br />
tragbar ist und deshalb von den Risikoeignern<br />
akzeptiert werden kann.<br />
Zu diesem Zweck wird in die Risikolandschaft<br />
oft eine Risiko-Toleranzgrenze<br />
eingezeichnet. So könnte man sagen,<br />
dass Risiken, die oberhalb dieser Grenze<br />
liegen, im Prinzip nicht toleriert werden<br />
sollten, hingegen Risiken unterhalb dieser<br />
Grenze akzeptabel sind.<br />
Die Risikobewertung wird normalerweise<br />
in zwei Dimensionen durchgeführt:<br />
• Eintretenswahrscheinlichkeit: Die<br />
Eintretenswahrscheinlichkeit beschreibt<br />
die Wahrscheinlichkeit des<br />
Eintritts eines Ereignisses. Im Normalfall<br />
wird für die Wahrscheinlichkeitsvorhersage<br />
von einem Drei-Jahres-<br />
Rhythmus ausgegangen. Wenn das<br />
Unternehmen einen strategischen<br />
Planungszyklus hat, wird dieser Zeitraum<br />
normalerweise als Basis verwendet.<br />
• Auswirkung: Die Auswirkung beschreibt<br />
den Effekt, den das Eintreffen<br />
eines Ereignisses tatsächlich haben<br />
kann. Für die Beurteilung wird normalerweise<br />
ein finanzieller Wert angenommen.<br />
Da nicht jedes Risiko finanziell<br />
bewertet werden kann, besteht<br />
auch die Möglichkeit, Risiken auf qualitative<br />
Weise zu beurteilen. Dies kann<br />
beispielsweise vorgenommen werden<br />
mittels Reputations-, Compliance-,<br />
Gesundheits- und Sicherheitsrisiko<br />
oder mittels Aufwand, der durch das<br />
Management betrieben werden muss,<br />
um die Situation zu kontrollieren,<br />
wenn ein Ereignis eintreten sollte.<br />
Das Ergebnis der Risikobewertung wird<br />
grafisch in Form einer Risikolandkarte<br />
dargestellt.<br />
Risikomanagementprozess: Analyse<br />
und Massnahmen<br />
Die in der Phase Risikoidentifikation und<br />
-bewertung eruierten Hauptrisiken müssen<br />
anschliessend detailliert analysiert<br />
werden.<br />
Diese Detailanalyse hilft, die Toprisiken<br />
handhaben zu können. Ihrerseits muss<br />
sich die Unternehmensleitung auf angemessene<br />
Strategien einigen und passende,<br />
notwendige Massnahmen für alle<br />
Hauptrisiken definieren.<br />
Implementierung des Risikomanagementkonzepts<br />
Im Projektverlauf werden Grundsätze<br />
und Richtlinien erstellt, um alle Entscheidungen<br />
und Prozesse zusammenzufassen.<br />
Diese Dokumente werden<br />
durch die Firmenleitung und das Management<br />
freigegeben. Sie dienen zusätzlich<br />
den Mitarbeitenden des Unternehmens<br />
als Grundlage bei der Wahrnehmung<br />
ihrer Risikomanagementverantwortung.<br />
Die definierten Massnahmen aus der<br />
Phase «Risikomanagementprozess»<br />
werden nun umgesetzt. Ein wichtiges<br />
Kernelement ist die fortlaufende Überwachung<br />
der Umsetzung sowie deren<br />
Berichterstattung, welche die Risikoverantwortlichen<br />
umsetzen. Zuhanden der<br />
Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats<br />
müssen periodisch Zusammenfassungen<br />
aller Risiken mit Angabe des Umsetzungsstatus<br />
der definierten Massnahmen<br />
erstellt werden.<br />
Zum Beitrag auf dem KMU-Portal<br />
bit.ly/3WWlMFO
Fokusthema<br />
Krisenmanagement<br />
19<br />
Abb. 2: Modell «Integrales Risikomanagement»<br />
Bundesamt für Bevölkerungsschutz 2019<br />
Risikomanagement zum Schutz<br />
der Bevölkerung<br />
Eine andere Art des Risikomanagements<br />
befasst sich mit dem Thema Sicherheit<br />
und Schutz der Menschen. Das<br />
Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />
BABS koordiniert den Schweizer Bevölkerungsschutz.<br />
Es erarbeitet risikobasierte<br />
Planungsgrundlagen zur Vorbeugung<br />
und Bewältigung von Katastrophen<br />
und Notlagen zugunsten der eidgenössischen<br />
und kantonalen Behörden,<br />
der Betreiber von kritischen Infrastrukturen<br />
sowie der Bevölkerung.<br />
In Zusammenarbeit mit anderen betroffenen<br />
Bundesstellen, den Kantonen<br />
und Partnerorganisationen sorgt das<br />
BABS für die Weiterentwicklung der<br />
Strategie und für die Koordination im<br />
Schweizer Bevölkerungsschutz. Es stellt<br />
auf nationaler Ebene die Leistungsfähigkeit<br />
von Führungsgremien, zivilen<br />
Einsatzorganisationen sowie von zentralen<br />
Systemen und Prozessen sicher.<br />
Es sorgt für sichere, zeitgemässe Systeme<br />
für die Kommunikation der Führungs-<br />
und Einsatzorganisationen und<br />
für die Alarmierung und Information<br />
der Bevölkerung.<br />
Dabei kommt das integrale Risikomanagement<br />
zum Zug. Unter integralem<br />
Risikomanagement versteht man im<br />
Bevölkerungsschutz generell den systematischen<br />
Umgang mit Risiken mittels<br />
ausgewogener Massnahmen der Vorbeugung,<br />
Bewältigung und Regeneration.<br />
Das integrale Risikomanagement umfasst<br />
erstens eine Gefährdungsanalyse<br />
mit der Identifikation und Beschreibung<br />
der für das betrachtete Gebiet als relevant<br />
erachteten Gefährdungen sowie<br />
der Bewertung ihrer Risiken. Zweitens<br />
sind die Risiken hinsichtlich ihrer Tragbarkeit<br />
zu beurteilen. Drittens sind die<br />
Massnahmen zur Verminderung von als<br />
nicht akzeptierbar beurteilten Risiken<br />
zu planen bzw. gewisse Risiken in Kauf<br />
zu nehmen.<br />
Beim Eintritt eines Ereignisses greifen<br />
die Massnahmen der Vorsorge, um das<br />
Ereignis möglichst rasch zu bewältigen.<br />
In der anschliessenden Regeneration<br />
erfolgt der Wiederaufbau u. a. auch aufgrund<br />
der in der Ereignisauswertung<br />
gewonnenen Erkenntnisse.<br />
Die kreisförmige Darstellung (Abb. 2)<br />
illu striert die verschiedenen Elemente<br />
des integralen Risikomanagements und<br />
ihre Zusammenhänge.<br />
Informationen zur Risikoanalyse<br />
des BABS<br />
bit.ly/3xYkpvR
Risiken versichern<br />
Die Schweiz gilt als Versicherungsland, fast alles kann versichert werden.<br />
Wie können Risiken versichert werden? Ein kleiner Überblick.<br />
Quellen: SVV, <strong>Swissmechanic</strong>, ASSEPRO<br />
Der Schweizer Versicherungsmarkt setzt<br />
sich aus fünf Versicherungszweigen zusammen:<br />
Lebens-, Schaden-, Krankenzusatz-<br />
und Rückversicherer sowie Captives.<br />
Der anzahlmässig mit Abstand stärkste<br />
Zweig ist jener der Schadenversicherer.<br />
Der grösste Teil der von der Eidgenössischen<br />
Finanzmarktaufsicht FINMA beaufsichtigten<br />
Versicherer ist Mitglied des<br />
Schweizerischen Versicherungsverbandes<br />
SVV. Schweizer Versicherungsunternehmen<br />
stehen unter Aufsicht der FINMA.<br />
Lebensversicherungen<br />
Lebensversicherungen sichern die Risiken<br />
wie Tod oder Invalidität ab oder dienen<br />
der Altersvorsorge. Es wird unterschieden<br />
zwischen Einzelversicherungen<br />
(private Vorsorge) und Kollektivversicherungen<br />
(berufliche Vorsorge).<br />
Nichtlebensversicherung<br />
Der Bereich Nichtlebensversicherung<br />
deckt das breite Feld der Schadenversicherungen<br />
ab. Dazu gehören Sachversicherungen,<br />
Haftpflicht-, Transport- und<br />
Fahrzeugversicherungen, aber auch<br />
Krankenzusatz- und Unfallversicherungen.<br />
Rückversicherer<br />
Rückversicherer sind die Versicherungen<br />
der Versicherer. Sie schützen deren<br />
Bilanz, dienen ihnen als Kapitalersatz<br />
und mindern die Auswirkungen von<br />
Grossschadensereignissen auf Ergebnis<br />
und Solvenz von Versicherungen.<br />
Captives<br />
Captives sind Versicherer, die einer Einzelperson<br />
oder einer Gruppe von Unternehmen<br />
gehören, die selbst nicht im Versicherungsgeschäft<br />
tätig sind und die<br />
ausschliesslich die Risiken der Eigentümer<br />
übernehmen.<br />
Risikoversicherung<br />
Mit einer Risikoversicherung versichern<br />
Verbraucher oder Unternehmen gezielt<br />
bestimmte finanzielle Gefahren. Die<br />
Bandbreite ist gross, zu dieser Versicherungsart<br />
zählen zum Beispiel die Haftpflicht,<br />
die Lebensversicherung und die<br />
Hausratversicherung. Zwei Formen sind<br />
zu unterscheiden: Erstens gibt es Policen,<br />
bei denen Versicherer nach einem
Fokusthema<br />
Krisenmanagement<br />
21<br />
Schadensfall eine fest vereinbarte Versicherungssumme<br />
auszahlen. Das trifft<br />
unter anderem auf Risikolebensversicherungen<br />
zu. Versicherungsnehmer<br />
entscheiden sich beim Vertragsabschluss<br />
für einen bestimmten Betrag.<br />
Bei Policen wie der Kfz-Vollkasko erstattet<br />
eine Versicherung dagegen nur die<br />
tatsächlich anfallenden Kosten, maximal<br />
bis zur Deckungssumme.<br />
Risikolebensversicherung<br />
Eine Risikolebensversicherung eignet<br />
sich insbesondere für Selbstständigerwerbende,<br />
um mit einer Erwerbsunfähigkeitsrente<br />
die Vorsorgelücke zu<br />
schliessen und durch das Ersatzeinkommen<br />
in Form einer Rente den gewohnten<br />
Lebensstandard halten zu können, für<br />
Unternehmer, um mit einer Todesfallversicherung<br />
einen Geschäftspartner<br />
oder einen Bankkredit abzusichern, und<br />
für Kaderpersonen, um ungenügende<br />
Risikoleistungen aus der beruflichen<br />
Vorsorge zu ergänzen, insbesondere da<br />
Invalidenrenten in den üblichen beruflichen<br />
Vorsorgeplänen eher knapp bemessen<br />
sind.<br />
Individuelle Versicherungslösungen<br />
Je nach Risikofaktoren eines Unternehmens<br />
sind verschiedene Versicherungen<br />
sinnvoll. Neue Risiken wie Cyberrisiken,<br />
Risiken im Zusammenhang mit der Digitalisierung,<br />
Fintech und Blockchain, Internet<br />
of Things (IoT), Big Data, Outsourcing<br />
oder zunehmende Naturgefahren<br />
sollten dabei berücksichtigt werden.<br />
Um sich in den zahlreichen Versicherungsmöglichkeiten<br />
zurechtzufinden,<br />
können KMU sich bei einem Versicherungsanbieter<br />
beraten lassen. So bietet<br />
beispielsweise ASSEPRO, die Versicherungspartnerin<br />
von <strong>Swissmechanic</strong>, ihrer<br />
Kundschaft umfassende Beratung in<br />
den Bereichen Versicherungs-, Risikound<br />
Rechtsberatung an und findet die<br />
passenden Versicherungslösungen.<br />
Als Broker (Versicherungsmakler, der im<br />
Auftrag der Versicherungsnehmer Versicherungsverträge<br />
mit Versicherungsgesellschaften<br />
vermittelt) bietet ASSEPRO<br />
mit der RMS «Risk Management Service»<br />
– die Teil von ASSEPRO ist – Lösungen im<br />
nationalen und internationalen Markt<br />
an. Darunter gehören z.B. politische Risiken,<br />
Key-Man-Versicherungen, Entführung<br />
und Erpressung, Versicherungen<br />
für Sportler und Sportanlässe, Grossbauwerke<br />
im Ausland etc.<br />
Rechtsschutzversicherung von<br />
<strong>Swissmechanic</strong><br />
Die exklusiv für <strong>Swissmechanic</strong>-Mitglieder<br />
entwickelte Unternehmensrechtsschutzversicherung<br />
von ASSEPRO zeichnet<br />
sich durch umfassende Deckungen<br />
und einen guten Schadenservice aus.<br />
Massgeschneidert auf die individuellen<br />
Bedürfnisse können spezielle Module<br />
gewählt werden:<br />
• Betriebsrechtsschutz: Das Modul Betriebsrechtsschutz<br />
bietet Schutz bei<br />
Rechtsstreitigkeiten im Rahmen der<br />
Grundbedürfnisse eines Unternehmens.<br />
Versichert sind insbesondere<br />
Streitigkeiten im Arbeitsvertragsrecht,<br />
als Mieter von Geschäftsräumen oder<br />
Geschäftsliegenschaften, im Zusammenhang<br />
mit Administrativverfahren<br />
und im Bereich des Privat- und Sozialversicherungsrechts.<br />
Ebenfalls Teil<br />
des Moduls Betriebsrechtsschutz sind<br />
häufig auftretende Streitigkeiten im<br />
Zusammenhang mit Geschäftsreisen.<br />
Die Versicherungssumme pro Fall beträgt<br />
je nach betroffenem Gebiet bis zu<br />
CHF 700’000. Zusätzlich zum Betriebsrechtsschutz<br />
können die beiden Zusatzmodule<br />
«Betriebsrechtsschutz<br />
Plus» (Immaterialgüterrecht, Datenschutzrecht,<br />
Steuerrecht, Internet-<br />
Rechtsschutz) und «Vermieterrechtsschutz»<br />
abgeschlossen werden.<br />
• Fahrzeugrechtsschutz: Der Fahrzeugrechtsschutz<br />
schützt Unternehmen<br />
und die Mitarbeitenden umfassend<br />
bei Rechtsstreitigkeiten rund um<br />
die Fahrzeuge des Unternehmens. Versichert<br />
sind die im Eigentum des Versicherungsnehmers<br />
befindlichen, auf<br />
ihn eingelösten oder von ihm geleasten<br />
motorisierten Land- und Wasserfahrzeuge<br />
in der Schweiz und im Fürstentum<br />
Liechtenstein. Ist ein versichertes<br />
Fahrzeug vorübergehend<br />
nicht betriebsfähig, so erstreckt sich<br />
die Versicherung auf das an dessen<br />
Stelle verwendete Ersatzfahrzeug.<br />
• Lenkerrechtsschutz: Der Lenkerrechtsschutz<br />
bietet Rechtsschutz für<br />
die Inhaber des Unternehmens, Gesellschafter,<br />
Mitglieder des Verwaltungsrates,<br />
Mitarbeitende sowie Hilfspersonen<br />
und angeliehenes Personal<br />
während Geschäftsfahrten und auf<br />
dem Arbeitsweg mit dem Privatfahrzeug.<br />
Versichert sind insbesondere<br />
Strafverfahren infolge eines Verkehrsunfalls<br />
oder einer Verkehrsregelverletzung,<br />
Administrativverfahren bezüglich<br />
des Führerausweises, Streitigkeiten<br />
im Bereich des Privat- oder Sozialversicherungsrechts<br />
oder zur Geltendmachung<br />
von ausservertraglichen<br />
Schadenersatz- bzw. Genugtuungsansprüchen.<br />
Die Unternehmensrechtsschutzversicherung<br />
kann von <strong>Swissmechanic</strong>-Mitgliedern<br />
mit einem Jahresumsatz bis zu<br />
CHF 8 Mio. digital abgeschlossen werden.<br />
Grössere Unternehmen können die<br />
Versicherung analog abschliessen und<br />
nehmen dazu mit der <strong>Swissmechanic</strong>-<br />
Geschäftsstelle in Weinfelden Kontakt<br />
auf.<br />
Zum Mitglieder-Login betreffend<br />
Unter nehmensrechtsschutz-<br />
Versicherung<br />
bit.ly/3nvk8OY
Antennen im Wirtschaftsgeschehen<br />
Frühwarnsysteme helfen Unternehmen, einerseits mög liche zukünftige Krisen,<br />
andererseits mögliche Chancen vorherzusagen und sich darauf vorzubereiten.<br />
Eine Zusammenfassung.<br />
Quellen: pwc.de, secricon.com, experto.de<br />
Unternehmensfrühwarnsysteme dienen<br />
in erster Linie dazu, Krisen frühzeitig zu<br />
erkennen und aktiv nach schwachen Signalen<br />
und aufkommenden Trends zu<br />
suchen. Frühwarnsysteme der ersten<br />
Generation bestanden aus Planungshochrechnungen.<br />
Die zweite Generation<br />
der Frühwarnsysteme ist durch Festlegung<br />
und Interpretation aussagekräftiger<br />
Indikatoren in ausgewählten Beobachtungsbereichen<br />
gekennzeichnet. Für<br />
die dritte Generation der Frühwarnsysteme<br />
sind Sensoren zur Verstärkung<br />
schwacher Signale typisch.<br />
Frühindikatoren<br />
Frühindikatoren sind Wirtschaftsdaten,<br />
die regelmässig veröffentlicht werden,<br />
beispielsweise einmal pro Monat. Die<br />
Besonderheit von Frühindikatoren liegt<br />
darin, dass sie einen Vorlaufcharakter<br />
gegenüber anderen (Ziel-)Variablen haben<br />
und man deshalb aus ihrer Analyse<br />
Schlüsse über die künftige Entwicklung<br />
anderer Wirtschaftskennzahlen ziehen<br />
kann, wie etwa dem Wachstum der Industrieproduktion<br />
oder der Produktion<br />
eines spezifischen Sektors wie der Automobil-<br />
oder der Chemieindustrie.<br />
Grundsätzlich unterscheidet man Stimmungsindikatoren<br />
und fundamentale<br />
Indikatoren. Erstere ergeben sich aus regelmässigen<br />
Befragungen von Unternehmen<br />
oder Haushalten zu ihrer wirtschaftlichen<br />
Situation und ihren Erwartungen.<br />
Fundamentale Indikatoren wie<br />
Auftragseingänge, Kapazitätsauslastung<br />
oder Export-Auftragsbücher sind<br />
statistisch erfasste Kennzahlen, deren<br />
Veränderung sich künftig auch auf andere<br />
Parameter auswirken kann. Der Wirtschaftsbarometer<br />
von <strong>Swissmechanic</strong><br />
enthält sowohl Stimmungsindikatoren<br />
als auch Fundamental-Indikatoren für<br />
die KMU-MEM-Branche.<br />
Frühwarnsysteme<br />
Frühwarnsysteme helfen einem Unternehmen,<br />
künftige Entwicklungen einzuschätzen.<br />
Frühwarnsysteme, welche die<br />
Informationen verschiedener Frühindikatoren<br />
aggregieren, können Prognosen<br />
für ausgewählte Länder und Industrien<br />
darstellen und erlauben eine Vorwegnahme<br />
der Entwicklung in den kommenden<br />
drei bis sechs Monaten. Sie können<br />
kombiniert werden mit Prognosen von<br />
Wirtschaftsforschungsinstituten, die für<br />
die wirtschaftlichen Treiberfaktoren sowie<br />
die Gesamtbranche zur Verfügung<br />
stehen (beispielsweise die Branchenprognosen<br />
von BAK Economics).<br />
Ein Frühwarnsystem-Prozess kann in<br />
sechs Schritte unterteilt werden: Informationsbeschaffung,<br />
Informationsbewirtschaftung,<br />
Auswertung, Bewertung,<br />
Frühwarnung und Ereignisbewältigung.<br />
Ein Frühwarnsystem muss kalibriert<br />
werden, um optimierte Ergebnisse zu<br />
liefern, denn je tiefer die Schwellen für<br />
die Auslösung einer Frühwarnung gesetzt<br />
werden, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Fehlalarmierung.
Fokusthema<br />
Krisenmanagement<br />
23<br />
Setzt man die Schwellen andererseits zu<br />
hoch an, steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass eine kritische Unternehmenssituation<br />
nicht erkannt wird und eine Alarmierung<br />
ausbleibt.<br />
Eine weitere Schwierigkeit von Frühwarnsystemen<br />
besteht darin, die relevanten<br />
Parameter von Veränderungen<br />
zu identifizieren und so zu vernetzen,<br />
dass sie für die Verantwortlichen aussagekräftig<br />
sind. Hierzu sollten quantitative<br />
empirische Methoden zum Einsatz<br />
kommen. Oft wird die strategische Früherkennung<br />
durch die Unternehmensführung<br />
eher informell und intuitiv betrieben,<br />
beispielsweise durch Gespräche in<br />
Wirtschaftskreisen.<br />
Szenarioanalysen<br />
Mittel- und langfristig betrachtet ist es<br />
möglich, basierend auf selektierten<br />
Frühwarnindikatoren verschiedene Szenarioanalysen<br />
durchzuführen und so<br />
Rückschlüsse auf die mögliche Entwicklung<br />
der eigenen Industrie, des Marktes<br />
und der Umsatzentwicklung sowie weiteren<br />
Finanzkennzahlen des Unternehmens<br />
zu ziehen. Hierbei sollte auf ein<br />
konsistentes Szenariodesign geachtet<br />
werden. Das heisst, es ist darauf zu achten,<br />
dass ein plausibles Szenario für alle<br />
Einflussfaktoren entwickelt wird.<br />
In Krisenzeiten nützlich<br />
Auch in Krisenzeiten wie z.B. der Corona-<br />
Pandemie können massgeschneiderte<br />
Frühwarnsysteme gute Entscheidungshilfen<br />
sein. Kurzfristig können die richtigen<br />
Frühwarnindikatoren Unternehmen<br />
dabei helfen, abzuleiten, wann sich in<br />
welchen Ländern die Situation in einzelnen<br />
Industrien entspannt oder noch<br />
nicht – und ermöglichen dadurch eine<br />
schnelle Reaktion auf sich verändernde<br />
konjunkturelle Gegebenheiten. Frühindikatoren<br />
können genutzt werden, um<br />
durch vorausschauende Abschätzung<br />
etwaige Risiken wie Abnahme-Engpässe<br />
rechtzeitig zu identifizieren und beispielsweise<br />
einen Lagerüberbestand zu<br />
vermeiden.<br />
Warnsignale<br />
Warnsignale weisen auf Strukturbrüche,<br />
Diskontinuitäten oder Trendveränderungen<br />
hin. Extern können dies Veränderungen<br />
in den Absatz- und Beschaffungsmärkten<br />
sein, Technologiewandel<br />
oder Expansionsbestrebungen von<br />
Wettbewerbern. Innerhalb des Unternehmens<br />
lassen diese Signale Veränderungen<br />
im Wertesystem des Unternehmens,<br />
im Führungsverhalten oder in der<br />
Motivation der Mitarbeitenden deutlich<br />
werden. Moderne Frühwarnsysteme<br />
sind darauf ausgerichtet, Zusammenhänge<br />
mehrdimensional miteinander zu<br />
verknüpfen und kritische Bereiche wie<br />
Organisation, Mitarbeitende und Prozesse<br />
sowie Markt, Lieferanten und Kunden<br />
in die Gesamtbetrachtung einzubeziehen.<br />
Sensoren als Verstärker<br />
Strukturelle Brüche und Veränderungen<br />
in der ökonomischen, soziokulturellen,<br />
technologischen und rechtlichen Umwelt<br />
werden häufig nur durch vage Informationen<br />
offenbar. Sie sind nur qualitativ<br />
zu beschreiben und lassen isoliert gesehen<br />
noch keine klaren Aussagen zu.<br />
Entwicklungen können erst mit Hilfe von<br />
Sensoren, die die schwachen Signale<br />
verstärken, vorausgesagt werden.<br />
Beispiele für geeignete Sensoren, die<br />
schwache Signale verstärken, sind zum<br />
Beispiel eine plötzliche Häufung gleichartiger<br />
Ereignisse, die einen strategisch<br />
relevanten Zusammenhang zum Unternehmen<br />
aufweisen, die Verbreitung von<br />
neuen Ansichten, Ideen, Einstellungen,<br />
hauptsächlich durch sogenannte<br />
Schlüsselpersonen, Organisationen und<br />
Verbände, und Tendenzen in der Rechtsprechung<br />
im nationalen und internationalen<br />
Bereich.<br />
Zeitgewinn<br />
Der Nutzen einer Frühwarnung ist der<br />
Zeitgewinn, welcher für die Ereignisbewältigung<br />
erreicht wird. Präventive<br />
Massnahmen sind wesentlich wirksamer<br />
als Massnahmen, die nach Ereigniseintritt<br />
ergriffen werden. Im Ereignisfall<br />
können schon die ersten Stunden entscheiden,<br />
ob sich ein Ereignis zur Krise<br />
ausweitet. Der Zeitgewinn durch frühzeitige<br />
Identifikation von kritischen Situationen<br />
hilft dem Unternehmen, auf negative<br />
Ereignisse zu reagieren und frühzeitig<br />
effektive Interventionen zur Ereignisbewältigung<br />
einzuleiten. Der Zeitgewinn<br />
kann einige Stunden bis Tage betragen,<br />
zum Beispiel im Ereignisfall eines<br />
Grossbrands bei einem wichtigen Zulieferer<br />
oder bei einer Insolvenz eines Kunden.<br />
Es gibt aber auch Fälle, in denen der<br />
Zeitgewinn einige Monate oder sogar<br />
Jahre betragen kann, zum Beispiel bei<br />
der Identifizierung einer wichtigen Technologie,<br />
welche zwar noch nicht marktreif<br />
ist, aber eine enorme Marktveränderung<br />
bewirken wird.<br />
Der Vorgang der Identifikation eines kritischen<br />
Unternehmenszustands bis hin<br />
zur Alarmierung eines Ereignis- / Krisenstabs<br />
muss schnell und organisiert ablaufen.<br />
Ansonsten besteht die Gefahr,<br />
dass der Zeitgewinn des Frühwarnsystems<br />
nicht genutzt werden kann. Der optimale<br />
Ablauf der Ereignisbewältigung /<br />
-nutzung kann je nach Ereignis sehr unterschiedlich<br />
ausfallen und ereignisspezifische<br />
Entscheidungskompetenzen<br />
und damit Zuständigkeiten beanspruchen.<br />
Der Umgang mit einem unerwarteten<br />
Innovationsvorsprung eines Konkurrenten<br />
ist anders zu gestalten als der<br />
Ausfall eines kritischen Produktionsstandorts.
Krisenmanagement<br />
24<br />
Resilienz statt Effizienz<br />
In einer global vernetzten Welt rückt die Fähigkeit, adaptiv auf Krisen zu reagieren,<br />
ins Zentrum des Unternehmertums: Die 2020er-Jahre werden zur Dekade der Resilienz.<br />
Ein Auszug aus der Studie «Zukunftskraft Resilienz – Gewappnet für die Zeit der Krisen»<br />
des deutschen Zukunftsinstituts.<br />
D<br />
Quelle: zukunftsinstitut.de<br />
ie epochalen gesellschaftlichen<br />
und globalen Herausforderungen<br />
des 21. Jahrhunderts machen klar: Blosse<br />
operative Exzellenz und Komplexitätsreduktion<br />
sind die falschen Instrumente<br />
für den Umgang mit systemischen<br />
Krisen. Um sich für eine hochkomplexe<br />
und -riskante Umwelt aufzustellen,<br />
müssen Unternehmen den Bereich<br />
des Gewohnten verlassen. Die Leitformel<br />
der nächsten Ökonomie lautet: Resilienz<br />
statt Effizienz.<br />
Die Resilienz eines Unternehmens wurzelt<br />
in seiner Kultur: Alles, was Organisationen<br />
brauchen, um sich in volatilen<br />
Zeiten zukunftsfähiger und -sicherer aufzustellen,<br />
basiert im Kern auf einer starken<br />
kollektiven Identität, die Zusammenhalt<br />
erzeugt. Zentral ist dabei die<br />
Kultivierung eines gemeinsamen Richtungssinns,<br />
der klar macht, wohin die<br />
Entwicklung geht und welche Wirkungen<br />
erzielt werden sollen. Diese innere<br />
Stärke bildet das Fundament für Widerstandskraft<br />
und Flexibilität – die zentralen<br />
Resilienzfaktoren in einer sich immer<br />
schneller wandelnden Welt.<br />
Vertrauen<br />
Eine elementare Rolle spielt in diesem<br />
Kontext der Faktor Vertrauen. Denn resiliente<br />
Unternehmen brauchen Mitarbeitende,<br />
die Eigenverantwortung übernehmen<br />
wollen und dürfen – und Führungskräfte,<br />
die Verantwortung abgeben<br />
und Nähe zulassen. Erst wenn Menschen<br />
ermächtigt werden, kann auch ein<br />
konstruktiver Umgang mit Fehlern gelingen,<br />
erst eine angstfreie Arbeitsatmosphäre<br />
ermöglicht kollektive Lernschleifen.<br />
Und nur so gelingt im Krisenfall auch<br />
der Sprung in die kreative Neuerfindung.<br />
«Sinnovation»<br />
Unter resilienten Vorzeichen ist Innovation<br />
nicht punktuell, sondern als ständiger<br />
Prozess zu verstehen, bei dem stets das<br />
grosse Ganze im Blick bleibt. Innovation<br />
ist dann nicht mehr beschränkt auf den<br />
Kontext des Marktes, sondern stellt konsequent<br />
die Beziehung zu Gesellschaft,<br />
Mensch und Natur ins Zentrum. Der Fokus<br />
verschiebt sich gleichsam von Wachstum<br />
zu Weisheit: Die Innovationen von<br />
morgen sind «Sinnovationen», die auf eine<br />
bessere, vitalere Zukunft zielen.<br />
Spielfreude<br />
Je mehr Unternehmen dabei angehalten<br />
sind, ihre Anschlussfähigkeit und Beweglichkeit<br />
zu erhöhen – zumal in akuten<br />
Krisenzeiten –, umso wichtiger wird<br />
auch die Pflege einer grundlegenden<br />
«Playfulness». Das explorative Ausprobieren<br />
und das Kultivieren einer Trialand-Error-Mentalität<br />
stärken die organisationale<br />
Unsicherheitskompetenz, den<br />
konstruktiven Umgang mit «unknown<br />
unknowns» und unvorhersehbaren Ereignissen.<br />
Zentral ist also eine ganzheitliche,<br />
systemische Perspektive: Es geht<br />
um den Fokus auf Dynamiken anstatt auf<br />
einzelne Ereignisse, um den Shift von<br />
kurzfristigen Zielsetzungen zum dauerhaften<br />
Verweilen im unendlichen Spiel.<br />
Die Ära der Ökosysteme<br />
Die Einstellung auf langlebige adaptive<br />
Zyklen ist eng verknüpft mit einem öko-
Fokusthema<br />
Krisenmanagement<br />
25<br />
systemischen Mindset. In einer vernetzten<br />
Ökonomie können sich Unternehmen<br />
nicht mehr als isolierte Einheiten<br />
verstehen, sondern nur noch als Knotenpunkte<br />
innerhalb grösserer Netzwerke<br />
beziehungsweise grösserer Business-<br />
Ökosysteme. Ein Beispiel ist die Vereinigung<br />
der Benefit Corporations (B Corps),<br />
deren Mitglieder sich zum Ziel setzen,<br />
die «besten Unternehmen für die Welt –<br />
nicht in der Welt» zu sein. Eine zentrale<br />
Zukunftsfrage für Unternehmen lautet<br />
deshalb: Wo, wie und mit wem kollaboriere<br />
ich?<br />
Eine zentrale Voraussetzung dafür ist der<br />
Mut, Strukturen und Perspektiven<br />
grundsätzlich zu öffnen, nach innen wie<br />
nach aussen, etwa durch die Ansätze der<br />
Open Knowledge und der Open Innovation.<br />
Einen gemeinsamen Nenner für<br />
diese offene und kollaborative Ausrichtung<br />
bildet das Sharing-Mindset, das mit<br />
dem Leitmotiv «Nutzen statt besitzen»<br />
längst grosse Bereiche der Businesswelt<br />
prägt, insbesondere dort, wo es um begrenzte<br />
Ressourcen geht. So redefiniert<br />
die Kraft der Kollaboration auch das Verständnis<br />
von Leadership.<br />
Resiliente Führung<br />
Eine Faustregel für mehr organisationale<br />
Resilienz lautet: Veränderung erlauben<br />
und Experimentierfreude belohnen,<br />
um ein positives und vertrauensvolles<br />
Miteinander zu schaffen. Sukzessive<br />
setzt sich damit auch ein neues Leadership-Paradigma<br />
durch: Das individualistische<br />
Ego-Prinzip wird abgelöst von einem<br />
kommunitären Führungsverständnis,<br />
das sich der Gemeinschaft verpflichtet<br />
fühlt. Der CEO von morgen ist ein<br />
«Communicator-in-Chief», der Ideen zulässt,<br />
fördert und umsetzt. Die Basis dafür<br />
bildet erneut die unternehmerische<br />
Identität: die Vision oder das zentrale<br />
Anliegen einer Organisation.<br />
Langfristiges Überleben<br />
Damit führt das Resilienzparadigma Unternehmen<br />
zurück zu ihrer eigentlichen<br />
Bestimmung, nämlich einen nachhaltigen<br />
sozialen Nutzen für die Gesellschaft<br />
zu stiften. Zugleich kommt Unternehmen<br />
in der Ära der Resilienz eine ganz<br />
neue Verantwortung zu: Anstatt passiv<br />
auf veränderte Konsumbedürfnisse zu<br />
reagieren, sind sie aufgerufen, aktiv zur<br />
Lösung gesellschaftlicher und ökologischer<br />
Herausforderungen beizutragen.<br />
Es geht um langfristiges Überleben statt<br />
um kurzfristige Gewinne, um das Denken<br />
in Netzwerken statt in Ego-Systemen,<br />
um eine positive Wirkung auf die<br />
Welt statt um KPIs und Buyer Personas.<br />
Unter den Vorzeichen der Resilienz findet<br />
die Ökonomie wieder zurück zum<br />
Rhythmus des Lebendigen.<br />
Die vollständige Studie «Zukunftskraft<br />
Resilienz – Gewappnet für die<br />
Zeit der Krisen» des deutschen Zukunftsinstituts<br />
kann über die Website<br />
des Zukunftsinstituts erworben<br />
werden<br />
bit.ly/3PHGUgp
Krisenmanagement<br />
26<br />
Bewegliche Unternehmen 2<strong>03</strong>0<br />
Das bewegliche Unternehmen 2<strong>03</strong>0 ist in Netzwerken, bestehend aus autonomen,<br />
interdisziplinären Teams, organisiert. Es stellt die Mitarbeitenden von morgen<br />
in den Mittelpunkt und nutzt neue Technologien, um den Herausforderungen der sich<br />
schnell wandelnden Welt zu begegnen.<br />
D<br />
Quelle: 2bAHEAD.com<br />
ie Trendanalyse «Das bewegliche<br />
Unternehmen 2<strong>03</strong>0: Wie Unternehmen<br />
ihre Organisation zukunftssicher<br />
gestalten und entwickeln» des deutschen<br />
ThinkTanks 2b AHEAD beschreibt<br />
ein Zukunftsbild der Veränderung von<br />
Organisationsstrukturen bis 2<strong>03</strong>0. Sie<br />
basiert auf einer umfassenden Desk Research<br />
und den Erkenntnissen von 2b<br />
AHEAD Zukunftsstudien und -analysen<br />
sowie fünf Interviews mit ausgewählten<br />
Expertinnen und Experten aus den Bereichen<br />
Wirtschaft und Technologie.<br />
Eine Organisation zu transformieren, ähnelt<br />
einer 180°-Drehung eines Frachtschiffes:<br />
Es ist zunächst langsam und<br />
teuer, angesichts der treibenden Entwicklungen<br />
jedoch überlebensnotwendig.<br />
Ziel ist es, das gesamte Unternehmen<br />
im Laufe der Transformation zu einer<br />
reaktionsfähigen Organisation zu<br />
entwickeln. Dieses reaktionsfähige Unternehmen<br />
kann sich im Optimalfall<br />
schnell an das Tempo des Wandels anpassen<br />
und neue kundenorientierte Produkte<br />
und Dienstleistungen mit motivierten<br />
Mitarbeitenden auf Abruf anbieten.<br />
Mindset-Veränderungen<br />
In ihrem ThoughtWorks-Blog haben Aaron<br />
Sachs und Anupam Kundu unter<br />
dem Titel «The Unfinished Business of<br />
Organizational Transformation» skizziert,<br />
welche Mindset-Veränderungen im<br />
Unternehmen erforderlich sind, um die<br />
Voraussetzungen für eine bewegliche<br />
und motivierte Organisation zu schaffen.<br />
Ihrer Meinung nach werden Unternehmen<br />
in Zukunft ein Gleichgewicht<br />
zwischen den folgenden vier Gegensätzen<br />
finden müssen:<br />
1. Hierarchies vs. Networks<br />
Das Unternehmen der Zukunft ist nicht<br />
vertikal nach Hierarchien, sondern horizontal<br />
als Netzwerk organisiert. Dabei<br />
besteht eine Netzwerkorganisation<br />
nicht aus Abteilungen und Bereichen,<br />
sondern aus relativ autonomen Mitgliedern<br />
(Einzelpersonen, Gruppen, Institutionen),<br />
die langfristig durch gemeinsame<br />
Ziele miteinander verbunden sind<br />
und koordiniert zusammenarbeiten. In<br />
Unternehmen sind diese autonomen<br />
Mitglieder oftmals unterschiedliche Projektteams.<br />
Die Koordination dieser<br />
Teams erfolgt dabei entlang von unternehmerischen<br />
und strategischen Prioritäten.<br />
Die Teams formieren sich temporär<br />
für bestimmte Projekte und lösen<br />
sich nach Projektabschluss wieder auf.<br />
Eine höhere Geschwindigkeit wird in<br />
diesem Zuge gefördert, indem Entscheidungen<br />
radikal dezentralisiert werden.<br />
2. Profit vs. Purpose<br />
Der Zusammenhang zwischen Geld und<br />
Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist<br />
laut Motivationsforschern schwach. Gehalt<br />
und Lohn allein machen die Mitarbeitenden,<br />
wenn überhaupt, nur kurzzeitig<br />
zufrieden. Monetäre Anreize allein<br />
sind immer seltener die Basis einer langfristigen<br />
Bindung zwischen Mitarbeitenden<br />
und Unternehmen.
Fokusthema<br />
Krisenmanagement<br />
27<br />
Vielmehr suchen mehr und mehr Menschen<br />
zukünftig in ihrer Arbeit nach<br />
Sinnhaftigkeit bzw. Sinnerfüllung. Dabei<br />
ist es für sie wichtig, zu wissen, dass ihre<br />
eigenen Ziele mit denen des Unternehmens<br />
übereinstimmen.<br />
Weg von der Profitorientierung stellen<br />
bewegliche Unternehmen 2<strong>03</strong>0 einen<br />
bestimmten Zweck vermehrt in den Fokus.<br />
Dabei definiert es eine Vision, also<br />
ein positiv emotional geladenes Vorstellungsbild<br />
einer erstrebenswerten Zukunft.<br />
Diese Vision beantwortet sowohl<br />
den Mitarbeitenden, den autonomen<br />
Projektteams als auch der Kundschaft<br />
und den Partnern die Frage, welches das<br />
übergeordnete Ziel des Unternehmens<br />
ist.<br />
3. Controlling vs. Empowering<br />
Während in einer Linienorganisation der<br />
Erfolg anhand von KPIs (KPIs: Key Performance<br />
Indicators, Schlüsselkennzahlen)<br />
gemessen wird, lässt sich die Performance<br />
in Netzwerkorganisationen zielgerichteter<br />
anhand von Objectives and<br />
Key Results (OKRs) messen. Dabei werden<br />
Ziele einerseits in qualitative Objectives<br />
und andererseits in quantitative<br />
Key Results unterteilt. Die Objectives definieren<br />
das Ziel, wohin das Unternehmen<br />
will. Die Key Results definieren, was<br />
notwendig ist, um dieses Ziel zu erreichen.<br />
Diese Methode steigert vor allem<br />
die Kommunikation und Transparenz innerhalb<br />
des Unternehmens und hilft dabei,<br />
eine klar definierte Unternehmensvision<br />
an die einzelnen Mitarbeitenden<br />
zu vermitteln.<br />
Bei einem Fokus auf OKRs werden Mitarbeitende<br />
befähigt, selbstständig Entscheidungen<br />
zu treffen und Massnahmen<br />
im Unternehmen zu ergreifen.<br />
Es ist nicht nur Aufgabe von Führungskräften,<br />
eine Basis zu schaffen, um etablierte<br />
Denk- und Verhaltensmuster seitens<br />
der Mitarbeitenden brechen zu können.<br />
Noch viel wichtiger ist es, den Mitarbeitenden<br />
anschliessend Raum, Gelegenheit<br />
und vor allem Zeit zu geben, die<br />
eigenen Denkmuster tatsächlich aufbrechen<br />
und durch neue ersetzen zu können.<br />
2<strong>03</strong>0 werden sich die Arbeitswelt und die<br />
Anforderungen an Berufe mit so hoher<br />
Geschwindigkeit verändern, dass sich<br />
Arbeitnehmende ständig an die sich ändernden<br />
Bedingungen anpassen bzw.<br />
ihnen sogar voraus sein müssen. Daher<br />
wird die persönliche Weiterentwicklung<br />
ganz oben auf der Liste der Forderungen<br />
der Mitarbeitenden an ihre zukünftigen<br />
Arbeitgebenden stehen. Ziel dabei ist,<br />
den eigenen Marktwert zu erhalten bzw.<br />
zu steigern.<br />
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels<br />
werden Führungskräfte oftmals<br />
mit knappen Ressourcen arbeiten<br />
müssen. Daher ist es von zentraler Bedeutung,<br />
die vorhandenen Kompetenzen<br />
und Expertisen genau zu kennen und<br />
sie schliesslich auch einzusetzen. Letztlich<br />
sind Menschen vielseitig einsetzbar<br />
und in Zukunft vermehrt auch gewillt,<br />
vielseitig eingesetzt zu werden.<br />
4. Planning vs. Experimentation<br />
In Netzwerkstrukturen werden Prozesse<br />
nicht mehr wie gewohnt in einer Planungslogik<br />
gestaltet, sondern in einer<br />
fluiden Experimentlogik.<br />
Die Planung mit kurz-, mittel- und langfristigen<br />
Zielen wird der Bereitschaft<br />
zum Experimentieren weichen. Probleme<br />
identifizieren, Lösungsideen finden,<br />
testen, weiterentwickeln oder verwerfen<br />
steht im Mittelpunkt der Organisation.<br />
Diese Logik erlaubt eine höhere Flexibilität<br />
und Entwicklungsgeschwindigkeit<br />
in sich immer schneller wandelnden<br />
Märkten.<br />
Im Jahr 2<strong>03</strong>0 wird die Arbeitswelt noch<br />
viel stärker als heute technologisch<br />
durchdrungen. Bereits seit Jahren werden<br />
repetitive, monotone Arbeitsprozesse<br />
in Unternehmen mehr und mehr<br />
automatisiert. Dies ermöglicht einerseits<br />
geringere Kosten bei gleichbleibendem<br />
Output. Andererseits werden existierende<br />
Ressourcen wieder neu erschlossen.<br />
Mitarbeitende sind wieder<br />
frei für höherwertige Aufgaben.<br />
Immer mehr Arbeitsprozesse werden<br />
durch intelligente Systeme abgebildet.<br />
Erkenntnisse aus Algorithmen werden<br />
immer häufiger menschliche Beurteilungen<br />
und Erfahrungen erst ergänzen<br />
und schliesslich ablösen. Es liegt nahe,<br />
dass Algorithmen in Zukunft auch nichtrepetitive<br />
Tätigkeiten und Entscheidungen<br />
übertragen werden, die bisher Menschen<br />
bzw. Führungskräften vorbehalten<br />
waren.<br />
Zur Studie<br />
bit.ly/3Z7AkE0
Associations régionales<br />
Romandie<br />
28<br />
Zoom sur la formation triale<br />
Le centre de formation du GIM a mis en place une formation<br />
spécifique selon les critères du plan de formation<br />
permet tant aux apprentis des partenaires et autres d’acquérir<br />
plus rapidement les compétences nécessaires à leur<br />
formation de base.<br />
• Les formateurs sont dédiés uniquement<br />
au développement pédagogique<br />
et opérationnel technique de<br />
l’apprenti.<br />
• L’entreprise réduit ses coûts et le<br />
temps dédié à l’apprenti.<br />
Par Alain Chapuis, Secrétaire général GIM<br />
Le centre de formation, créé en 1989 par<br />
le GIM, est l’outil en main du Groupement<br />
pour préparer la relève dans les entreprises.<br />
En charge de l’organisation<br />
des cours interentreprises (CIE) dans le<br />
canton de Vaud, il forme également ses<br />
propres apprentis qui sont intégrés dans<br />
des entreprises après 2 ans de formation.<br />
Le centre de formation accueille<br />
chaque année environ 300 personnes en<br />
formation sur son site de Vufflens-la-<br />
Ville. Sept formateurs qualifiés et un secrétariat<br />
entourent les participants aux<br />
nombreux cours.<br />
Formation ³ – « Triale »<br />
Le centre de formation a mis en place<br />
une formation spécifique selon les critères<br />
du plan de formation permettant<br />
aux apprentis des partenaires du GIM et<br />
autres d’acquérir plus rapidement les<br />
compétences nécessaires à leur formation<br />
de base.<br />
La Formation ³ – « Triale » est une formation<br />
adaptée en fonction de l’entreprise<br />
et du temps qu’elle peut consacrer à son<br />
apprenti au début de sa formation.<br />
La Formation ³ – « Triale » en<br />
quelques points<br />
• L’entreprise formatrice engage l’apprenti<br />
(contrat d’apprentissage) et lui<br />
verse son salaire. Le centre de formation<br />
peut aider la société à trouver des<br />
candidats qualifiés et intéressés si besoin.<br />
• Le centre de formation s’occupe de la<br />
formation de l’apprenti pendant une<br />
durée à convenir (par exemple 2 ans, 1<br />
année, 2 × 6 mois) et facture à l’entreprise<br />
formatrice un écolage (en fonction<br />
de la durée et de la taille de l’entreprise).<br />
En offrant un pont entre<br />
l’école et l’entreprise, le centre de formation<br />
permet aux jeunes d’entrer<br />
dans le monde du travail sans être directement<br />
confrontés à toutes les<br />
contraintes du monde professionnel.<br />
• Les membres GIM profitent des conditions<br />
particulières. (Possibilité à la demande<br />
de l’entreprise que son apprenti<br />
fasse des petits stages chez elle<br />
ainsi l’apprenti garde son identité professionnelle.)<br />
• L’apprenti suit les cours à l’école professionnelle<br />
et les cours interentreprises<br />
(CIE) au centre de formation.<br />
Avantages pour les membres<br />
• L’entreprise «récupère» un apprenti<br />
ayant des bases avancées dans sa formation.<br />
• L’entreprise se focalise uniquement<br />
sur la formation approfondie.<br />
• La formation est dispensée dans un<br />
centre répondant parfaitement aux<br />
exigences de l’ordonnance sur la formation<br />
professionnelle (formateurs<br />
qualifiés, experts examens partiels et<br />
finaux).<br />
Métiers concernés<br />
• Polymécanicien/ne CFC<br />
• Mécanicien/ne de production CFC<br />
• Dessinateur/trice-constructeur/trice<br />
industriel/le CFC<br />
• Automaticien/ne CFC<br />
Ignazio Munafo, Responsable du centre<br />
de formation, se tient à disposition pour<br />
tout renseignement.<br />
Contact<br />
Centre de Formation<br />
Chemin de Faraz 5<br />
1302 Vufflens-la-Ville<br />
Téléphone 021 625 48 75<br />
E-mail : cfinfo@gim.swiss
Regionalverbände<br />
Romandie<br />
29<br />
Zoom auf die triale Ausbildung<br />
Das Ausbildungszentrum von GIM hat eine spezifische Ausbildung<br />
nach den Kriterien des Bildungsplans geschaffen,<br />
die es den Auszubildenden der Verbandspartner und anderer<br />
Betriebe ermöglicht, schneller die für ihre Grundbildung<br />
erforderlichen Kompetenzen zu erwerben.<br />
Von Alain Chapuis, Generalsekretär GIM<br />
Das 1989 von GIM geschaffene Ausbildungszentrum<br />
ist das Werkzeug des Verbandes,<br />
um den Nachwuchs der Unternehmen<br />
auf den Beruf vorzubereiten. Es<br />
ist für die Organisation der überbetrieblichen<br />
Kurse (üK) im Kanton Waadt zuständig<br />
und bildet auch seine eigenen<br />
Lehrlinge aus, die nach zwei Jahren Ausbildung<br />
in die Unternehmen integriert<br />
werden. Das Ausbildungszentrum empfängt<br />
an seinem Standort in Vufflens-la-<br />
Ville jedes Jahr rund 300 Auszubildende.<br />
Sieben qualifizierte Ausbilder und ein<br />
Sekretariat betreuen die Teilnehmenden<br />
der zahlreichen Kurse.<br />
«Triale» Ausbildung<br />
Das Ausbildungszentrum hat eine spezifische<br />
Ausbildung nach den Kriterien des<br />
Bildungsplans geschaffen, die es den<br />
Auszubildenden der Verbandspartner<br />
und anderer Betriebe ermöglicht,<br />
schneller die für ihre Grundbildung erforderlichen<br />
Kompetenzen zu erwerben.<br />
Die «triale» Ausbildung ist eine Ausbildung,<br />
die je nach Unternehmen und der<br />
Zeit, die es für seine Auszubildenden zu<br />
Beginn der Ausbildung aufwenden kann,<br />
angepasst wird.<br />
Das Angebot in Kürze<br />
• Das Ausbildungsunternehmen stellt<br />
den/die Auszubildende/n ein (Lehrvertrag)<br />
und zahlt das Gehalt. Das Ausbildungszentrum<br />
kann dem Unternehmen<br />
bei der Suche nach qualifizierten<br />
und interessierten Bewerbenden<br />
helfen, wenn dies erforderlich ist.<br />
• Das Ausbildungszentrum kümmert<br />
sich für eine zu vereinbarende Dauer<br />
(z. B. 2 Jahre, 1 Jahr, 2 × 6 Monate) um<br />
die Ausbildung der Auszubildenden<br />
und stellt dem Ausbildungsunternehmen<br />
ein Schulgeld in Rechnung (abhängig<br />
von der Dauer und der Grösse<br />
des Unternehmens). Indem das Ausbildungszentrum<br />
eine Brücke zwischen<br />
Schule und Betrieb schlägt, ermöglicht<br />
es den Jugendlichen, in die<br />
Arbeitswelt einzusteigen, ohne direkt<br />
mit allen Belastungen der Berufswelt<br />
konfrontiert zu werden.<br />
• GIM-Mitglieder profitieren von den Sonderkonditionen.<br />
(Auf Wunsch des Unternehmens<br />
ist es möglich, dass die<br />
Auszubildenden kleine Praktika bei ihm<br />
absolvieren, so dass die Auszubildenden<br />
ihre berufliche Identität behalten.)<br />
• Die Lernenden besuchen den Unterricht<br />
in der Berufsschule und die überbetrieblichen<br />
Kurse (üK) im Ausbildungszentrum.<br />
Vorteile für Mitglieder von GIM<br />
• Das Unternehmen «holt» einen Auszubildenden<br />
mit fortgeschrittenen<br />
Grundlagen in die Ausbildung zurück.<br />
• Das Unternehmen konzentriert sich<br />
ausschliesslich auf die vertiefte Ausbildung.<br />
• Die Ausbildung findet in einem Zentrum<br />
statt, das die Anforderungen der<br />
Berufsbildungsverordnung voll und<br />
ganz erfüllt (qualifizierte Ausbilder, Experten<br />
für Teil- und Abschlussprüfungen).<br />
• Die Ausbilder widmen sich ausschliesslich<br />
der pädagogischen und<br />
technisch-operativen Entwicklung der<br />
Auszubildenden.<br />
• Das Unternehmen reduziert seine Kosten<br />
und die dem Auszubildenden gewidmete<br />
Zeit.<br />
Das Angebot gilt für folgende Berufe<br />
• Polymechaniker/in EFZ<br />
• Produktionsmechaniker/in EFZ<br />
• Konstrukteur/in EFZ<br />
• Automatiker/in EFZ<br />
Ignazio Munafo, Leiter des Ausbildungszentrums,<br />
steht für weitere Auskünfte<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Kontakt<br />
Centre de Formation<br />
Chemin de Faraz 5<br />
1302 Vufflens-la-Ville<br />
Telefon 021 625 48 75<br />
E-Mail: cfinfo@gim.swiss
Medienrecht<br />
30<br />
Vom medialen Umgang<br />
mit Bildern und Texten<br />
Dieser Beitrag befasst sich mit den Rechten und Pflichten<br />
von KMU im Umgang mit Medien und erklärt in diesem<br />
Zusam menhang in Kürze Persönlichkeitsrecht, Urheberrecht<br />
und Nutzungsrecht.<br />
Von Mischa Senn, Prof. Dr. iur.<br />
A llgemeines<br />
Auch im Rechtssystem kommt das Spiel<br />
vom Geben und Nehmen zum Tragen. Im<br />
Rechtsjargon heisst das Rechte und<br />
Pflichten: Rechte an Objekten (z.B. Bilder,<br />
Grafiken) hat man entweder selbst,<br />
oder man muss sie von anderen (sog.<br />
Dritten) verlangen, damit man geschützte<br />
Objekte verwenden darf. Allerdings ist<br />
auch gleich zu sagen, dass längst nicht<br />
alles rechtlich geschützt ist, und die einzelnen<br />
Schutzrechte (wie Persönlichkeitsrecht,<br />
Urheberrecht) kommen zudem<br />
nur dann zum Tragen, wenn deren<br />
Voraussetzungen erfüllt sind, was weit<br />
weniger häufig der Fall ist als behauptet.<br />
Dieser Beitrag vermittelt einen kurzen<br />
Überblick. In einer konkreten Rechtssache<br />
sind immer noch die vielen rechtlichen<br />
Differenzierungen anhand der vorliegenden<br />
Sachlage zu berücksichtigen.<br />
Rechte der Unternehmen<br />
beim media len Auftritt<br />
Unternehmen sind juristische Personen;<br />
sie haben wie Menschen (natürliche Personen)<br />
ebenfalls Persönlichkeitsrechte.<br />
Sie können sich daher auf den zivil- und<br />
strafrechtlichen Persönlichkeitsschutz<br />
gemäss ZGB 28 1) und StGB 173–177 abstützen;<br />
praktische Bedeutung hat das<br />
vor allem im Umgang mit Medien.<br />
Die Persönlichkeitsrechte können durch<br />
Tatsachenbehauptungen oder durch<br />
Meinungsäusserungen verletzt werden.<br />
Eine Tatsachenbehauptung beschreibt<br />
Vorgänge und Sachverhalte, die objektiv<br />
zutreffend und nachprüfbar sind. Die<br />
Meinungsäusserung ist ein subjektives<br />
Werturteil einer Person. Werturteile stellen<br />
dann eine Verletzung dar, wenn<br />
durch sie ein unnötig verletzender oder<br />
beleidigender Angriff auf eine Person erfolgt.<br />
Umgekehrt ist eine Tatsachenbehauptung<br />
dann unzulässig, wenn die Behauptung<br />
nicht zutreffend ist.<br />
Unternehmen können sich gegen Persönlichkeitsverletzungen<br />
wehren, wenn<br />
beispielsweise ihre wirtschaftliche Ehre<br />
beeinträchtigt wird. Eine solche Verletzung<br />
kann durch Äusserungen von Privatpersonen<br />
oder durch journalistische<br />
Berichte geschehen. Das mediale Umfeld<br />
ist dabei nicht ausschlaggebend: Eine<br />
verletzende Aussage kann in einem<br />
Printmedium oder beispielsweise auf einer<br />
«sozialen» Plattform gemacht werden.<br />
Die Frage ist dann eher, gegen wen<br />
vorzugehen ist – gegen das Medium oder<br />
die Person oder gegen beide. Das ist im<br />
Einzelfall zu prüfen.<br />
Wenn nun also etwas Unwahres oder Beleidigendes<br />
über ein Unternehmen medial<br />
verbreitet wird, stehen der Firma<br />
verschiedene Möglichkeiten offen, dagegen<br />
vorzugehen: Sie könnten auf ziviloder<br />
strafrechtlichem Weg intervenieren,<br />
beispielsweise wegen Verletzung<br />
der Ehre des Unternehmens. Es empfiehlt<br />
sich jedoch, stufenweise vorzugehen,<br />
also zuerst abmahnen und wenn<br />
das nichts hilft, gerichtliche Schritte einzuleiten.<br />
In dringenden Fällen sollte man<br />
sich aber über vorsorgliche Massnahmen<br />
ans Gericht wenden.<br />
Entspricht eine Berichterstattung in Medien<br />
nicht den Tatsachen, kann man<br />
auch eine Gegendarstellung (ZGB 28g ff.)<br />
oder allenfalls eine Berichtigung verlangen.<br />
Das hilft allerdings nur beschränkt<br />
und ist zeitlich mit Verzögerung verbunden.<br />
Zudem ist in allen Fällen zu beachten,<br />
dass rechtliche Verfahren u.U. ein mediales<br />
Aufsehen erregen, das man eigentlich<br />
gerade vermeiden wollte. Denn bekanntlich<br />
bleibt bei den Konsumenten<br />
gerade der Vorwurf und leider nicht die<br />
Berichtigung in Erinnerung.<br />
Nebst diesen Persönlichkeitsrechten haben<br />
Unternehmen auch eine ganze Anzahl<br />
von weiteren Rechten gegenüber<br />
den Marktteilnehmern wie auch den<br />
Konsumenten. Verwendet eine Firma<br />
beispielsweise ihre eigenen Bilder (Fotos)<br />
oder Grafiken für den Auftritt, so<br />
können daran Urheber- oder Markenrechte<br />
bestehen. 2) Entsprechend dürfen<br />
solche Darstellungen grundsätzlich<br />
nicht von anderen ungefragt benutzt<br />
werden. Auch können Aussagen – z.B. in<br />
einem Interview – durch das Recht am<br />
eigenen Wort persönlichkeitsrechtlich<br />
geschützt sein. Auch das ist von Dritten<br />
zu beachten.<br />
Es gibt auch Objekte, die mehrfach geschützt<br />
sind. So kann ein Foto als solches<br />
einen Urheberrechtsschutz haben,<br />
die darin abgebildete Person ist aber<br />
durch das Persönlichkeitsrecht (Recht<br />
am eigenen Bildnis) geschützt. Möchte<br />
man das Foto verwenden, so sind so-
wohl die Urheber- wie die Persönlichkeitsrechte<br />
anzufragen. Die Inhaber dieser<br />
Rechte sind dabei meist verschieden.<br />
Die Pflichten der Unternehmen<br />
Die Kehrseiten von Schutzrechten zeigen<br />
sich darin, dass man sie entweder<br />
(schon) hat oder solche erst braucht. Benötigt<br />
ein Unternehmen für den kommerziellen<br />
Auftritt «fremdes Material»,<br />
d. h. beispielsweise Bilder von Dritten, so<br />
braucht es dafür die Erlaubnis. Man<br />
spricht auch von Nutzungsrecht oder Lizenz.<br />
Diese Berechtigung ist jedenfalls<br />
dann erforderlich, wenn überhaupt ein<br />
Recht besteht. Ein Recht kann erlöschen,<br />
weil z.B. die Person gestorben ist und<br />
das dazugehörende Persönlichkeitsrecht<br />
ebenfalls aufhört. Oder ein Schutzrecht<br />
wie das Markenrecht ist abgelaufen.<br />
In diesen Fällen braucht es keine Erlaubnis,<br />
da eben kein Recht (mehr) besteht.<br />
Keine Berechtigung braucht man<br />
bei Objekten, die im Gemeingut (neudeutsch:<br />
public domain) sind oder wo<br />
der Eigentümer auf Rechte ausdrücklich<br />
oder stillschweigend verzichtet hat.<br />
Braucht nun eine Firma für ihren Auftritt<br />
auf der Website oder im Jahresbericht<br />
aber geschützte Bilder, die sie nicht<br />
selbst gemacht hat oder im Auftrag machen<br />
liess, muss sie die Erlaubnis einholen.<br />
Die gleiche Berechtigung braucht<br />
sie auch bei der Verwendung von Personenbildnissen<br />
sowie dann, wenn man<br />
die Aussagen von Personen wiedergeben<br />
will.<br />
Welche Rechte und Pflichten für den geschäftlichen<br />
Auftritt der Unternehmen<br />
gelten, wird in der nächsten <strong>Journal</strong>-<br />
Ausgabe beschrieben.<br />
Kontakt<br />
Mischa Senn<br />
Prof. Dr. iur., Zürich<br />
Nebenamtlicher Handelsrichter<br />
am Handelsgericht Zürich<br />
Zentrum für Kommunikationsund<br />
Immaterialgüterrecht (KIR)<br />
und Wirtschaftsmediation<br />
+41 79 190 52 62<br />
zentrumkir@protonmail.com<br />
1)<br />
Kurzzitate der Gesetze: ZGB 28 =<br />
Art. 28 ZGB (Zivilgesetzbuch)<br />
2)<br />
Siehe dazu den Beitrag von Kollege<br />
Gian-Andrea Schmid im <strong>Journal</strong><br />
2022/1
Utilisation des images et textes<br />
par les médias<br />
Le présent article traite des droits et devoirs des PME dans l’utilisation des médias<br />
et explique brièvement dans ce contexte le droit de la personnalité, le droit d’auteur<br />
et le droit d’utilisation.<br />
Par Mischa Senn, Prof. Dr. en droit<br />
Généralités<br />
Dans le système juridique, le jeu du donnant-donnant<br />
intervient également. En<br />
jargon juridique, on parle de droits et devoirs:<br />
on a des droits sur les objets (par<br />
ex. images, graphiques) ou bien soimême,<br />
ou bien on doit les demander à<br />
d’autres (appelés tiers) afin de pouvoir<br />
utiliser des objets protégés. Il faut cependant<br />
dire d’emblée que tout n’est pas<br />
juridiquement protégé, loin de là, et que<br />
les différents droits de protection<br />
(comme le droit de la personnalité, le<br />
droit d’auteur) n’entrent en jeu que si<br />
leurs conditions sont remplies, ce qui est<br />
beaucoup moins fréquemment le cas<br />
qu’on ne le prétend.<br />
Le présent article donne un bref aperçu.<br />
Lors d’une affaire juridique concrète, il<br />
convient toujours de tenir compte des<br />
nombreuses différenciations juridiques<br />
au vu de la situation considérée.<br />
Droits des entreprises lors<br />
de la présentation aux médias<br />
Les entreprises sont des personnes morales;<br />
elles ont, comme les personnes<br />
physiques, également des droits de personnalité.<br />
Elles peuvent donc s’appuyer<br />
sur la protection de la personnalité en<br />
droit civil et pénal selon CC 28 1) et CP<br />
173–177; Ceci est d’importance pratique<br />
surtout dans l’utilisation des médias.<br />
Les droits de la personnalité peuvent<br />
être violés par des affirmations de faits<br />
ou par l’expression d’opinions. Une affirmation<br />
de fait décrit des opérations et<br />
faits objectivement exacts et vérifiables.<br />
L’expression d’opinion est un jugement<br />
subjectif exprimé par une personne. Les<br />
jugements de valeur représentent une<br />
violation de droit si elles aboutissent à<br />
une attaque inutilement blessante ou insultante<br />
contre une personne. Inversement,<br />
une affirmation de fait est inadmissible<br />
si l’allégation est inexacte.<br />
Les entreprises peuvent se défendre
Economie et services<br />
droit des médias<br />
33<br />
contre des violations de personnalité si<br />
par exemple leur honneur économique<br />
est compromis. Une telle attaque peut<br />
être représentée par des assertions de<br />
particuliers ou des articles de presse.<br />
L’environnement médiatique n’est pas<br />
déterminant: une déclaration blessante<br />
peut être faite dans un média imprimé<br />
ou par exemple sur une plateforme «sociale».<br />
La question qui se pose alors est<br />
plutôt de savoir contre qui il faut agir –<br />
contre le média, contre la personne ou<br />
contre les deux. Il faudra le voir dans<br />
chaque cas particulier.<br />
Si donc quelque chose de faux ou d’insultant<br />
est diffusé par voie médiale sur<br />
une entreprise, celle-ci a diverses possibilités<br />
d’agir contre cela: elle peut intervenir<br />
par voie de droit civil ou pénal, par<br />
exemple pour atteinte à l’honneur de<br />
l’entreprise. Il est cependant recommandé<br />
d’agir par étapes, d’abord par mise en<br />
demeure et, si cela ne donne rien, d’engager<br />
une action en justice. Dans les cas<br />
urgents, s’adresser au tribunal pour obtenir<br />
des mesures provisoires.<br />
Si un reportage dans les médias ne correspond<br />
pas aux faits, on peut également<br />
demander le droit de réponse (CC<br />
28g et suiv.) ou éventuellement une correction.<br />
Ceci n’aide que partiellement et<br />
entraîne un retard.<br />
En outre, il faut dans tous les cas tenir<br />
compte du fait que les procédures juridiques<br />
risquent de provoquer un retentissement<br />
médiatique que l’on aurait<br />
voulu éviter. Car chez les consommateurs,<br />
c’est précisément le reproche et<br />
malheureusement non la correction qui<br />
persiste.<br />
A côté de ces droits de personnalité, les<br />
entreprises ont encore un grand nombre<br />
de possibilités vis-à-vis des acteurs du<br />
marché de même que des consommateurs.<br />
Si une entreprise utilise par<br />
exemple ses propres images (photos) ou<br />
graphiques pour sa présentation, elle<br />
peut faire l’objet de droits d’auteur ou de<br />
marque. 2) De ce fait, de telles représentations<br />
ne doivent par principe pas être<br />
utilisées par d’autres sans qu’on le demande.<br />
Même des déclarations – par ex.<br />
lors d’une interview – peuvent être protégées<br />
par le droit de s’exprimer au sens<br />
de la protection de la personnalité. Ceci<br />
doit également être observé par des<br />
tiers.<br />
Il existe aussi des objets à protection<br />
multiple. Une photo peut avoir un droit<br />
d’auteur en tant que telle, la personne y<br />
représentée est protégée par le droit de<br />
la personnalité (droit à l’image). Si l’on<br />
souhaite utiliser la photo, il faut consulter<br />
tant le droit d’auteur que le droit de la<br />
personnalité. La plupart du temps, les<br />
détenteurs de ces droits sont distincts.<br />
Devoirs des entreprises<br />
Les revers des droits de protection apparaissent<br />
dans le fait que soit on les a déjà,<br />
soit on en a encore besoin. Si une entreprise<br />
a besoin de «matériel étranger»<br />
pour sa présentation commerciale, par<br />
exemple d’images de tiers, elle a besoin<br />
pour cela d’une autorisation. On parle<br />
également de droit d’utilisation ou de licence.<br />
Cette autorisation est du moins<br />
nécessaire lorsqu’il existe un droit. Un<br />
droit peut être éteint par exemple si la<br />
personne est décédée et le droit de la<br />
personnalité cesse alors également. Ou<br />
si un droit de propriété intellectuelle<br />
comme le droit de marque a expiré. Dans<br />
ces cas, il n’est pas besoin d’autorisation<br />
car il n’y a plus de droit. Une autorisation<br />
n’est pas nécessaire pour les objets tombés<br />
dans le domaine public ou lorsque le<br />
détenteur a expressément ou tacitement<br />
renoncé à ses droits.<br />
Si une entreprise a besoin, pour sa présentation<br />
sur internet ou dans le rapport<br />
annuel, d’images protégées qu’elle n’a<br />
pas faites elle-même ou faire faire sur<br />
commande, elle doit demander l’autorisation.<br />
Elle a besoin de la même autorisation<br />
lors de l’utilisation de photos de<br />
personnes ainsi que lorsqu’elle souhaite<br />
reproduire les déclarations de personnes.<br />
Les droits et devoirs applicables à la présentation<br />
commerciale des entreprises<br />
seront décrits au prochain numéro du<br />
<strong>Journal</strong>.<br />
Contact<br />
Mischa Senn<br />
Prof. Dr. en droit, Zürich<br />
Juge suppléant de tribunal<br />
de commerce de Zurich<br />
Centre de droit de la communication<br />
et de la propriété intellectuelle<br />
et médiation commerciale<br />
+41 79 190 52 62<br />
zentrumkir@protonmail.com<br />
1) <br />
Brèves citations des lois: CC 28 =<br />
art. 28 CC (Code civil)<br />
2) <br />
Voir également l’article du collègue<br />
Gian-Andrea Schmid au <strong>Journal</strong> 2022/1
Wirtschaftsbarometer<br />
34<br />
<strong>Swissmechanic</strong>-Wirtschaftsbarometer 1. Quartal <strong>2023</strong><br />
KMU-MEM blicken vorsichtig<br />
optimistisch in die Zukunft<br />
Hohe Energiepreise, steigende Zinsen, das schwache aussenwirtschaftliche Umfeld und<br />
die hohe Unsicherheit belasten die Nachfrage nach Investitionsgütern. Auch der Wechselkurs<br />
und der Arbeitskräftemangel setzen der MEM-Branche zu. Die im Januar befragten<br />
KMU sind dennoch verhalten zuversichtlich: Der <strong>Swissmechanic</strong>-Geschäftsklima-Index ist<br />
wieder leicht im grünen Bereich.<br />
Von Jürg Marti, Direktor <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
Die Auftragseingänge, Umsätze und Exporte<br />
der MEM-Branche sind im vierten<br />
Quartal 2022 nur noch leicht angestiegen.<br />
Auch wenn der Peak bei den Energieund<br />
Rohmaterialpreisen bereits überschritten<br />
ist, verringern die im Vergleich<br />
zu den Vor-Pandemie-Werten immer<br />
noch hohen Preise die Investitionsbereitschaft<br />
der MEM-Kunden. Auch die höheren<br />
Zinsen, mit denen die Zentralbanken<br />
die Inflation zu zähmen versuchen, das<br />
schwache aussenwirtschaftliche Umfeld<br />
und die hohe geopolitische Unsicherheit<br />
dämpfen die Nachfrage nach Investitionsgütern.<br />
Vom starken Franken kommt<br />
auf dem Absatzmarkt Europa weiterer<br />
Gegenwind. Die Produktionsauslastung<br />
der MEM-Branche und der mittelfristig<br />
gesicherte Auftragsbestand waren im Januar<br />
<strong>2023</strong> zwar noch relativ hoch, zeigen<br />
jedoch leichte Abwärtstendenzen. Zudem<br />
erwarten die befragten KMU im Saldo,<br />
dass die Auftragseingänge und Umsätze<br />
im ersten Quartal <strong>2023</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahresquartal sinken werden.<br />
Nachfrage- und angebotsseitige<br />
Belastungs faktoren<br />
Obwohl die Lieferketten im längerfristigen<br />
Vergleich noch überdurchschnittlich<br />
stark angespannt sind, zeigt die Befragung,<br />
dass sich die Situation merklich<br />
verbessert hat. Der Mangel an Arbeitskräften<br />
hat hingegen an Bedeutung gewonnen<br />
und steht mittlerweile auf Platz<br />
eins der grössten Herausforderungen<br />
(vgl. Abb. 1).<br />
Geschäftsklima-Index wieder<br />
im grünen Bereich<br />
Trotz der Verlangsamung der Konjunkturdynamik<br />
durch verschiedene Belastungsfaktoren<br />
sind die KMU-MEM-Betriebe<br />
im Januar <strong>2023</strong> vorsichtig optimistisch:<br />
57 Prozent der KMU erachten<br />
das aktuelle Geschäftsklima als eher<br />
oder sehr günstig, 43 Prozent als eher<br />
oder sehr ungünstig. Damit befindet sich<br />
der <strong>Swissmechanic</strong>-Geschäftsklima-Index<br />
nach seinem Taucher im letzten<br />
Quartal wieder im grünen Bereich (vgl.<br />
Abb. 2).<br />
Auch BAK Economics teilt diesen Optimismus.<br />
Nach der konjunkturellen Abkühlung<br />
im Winter 2022/23 ist ab dem<br />
zweiten Quartal <strong>2023</strong> auch in der MEM-<br />
Branche mit mehr Schwung zu rechnen.<br />
Dahinter steht, dass verschiedene Belastungsfaktoren,<br />
bei denen sich teilweise<br />
bereits jetzt eine Abschwächung abzeichnet,<br />
zunehmend in den Hintergrund<br />
treten werden.<br />
Hier geht’s zur ungekürzten Medienmitteilung<br />
bit.ly/3EUfRKQ<br />
Kurzes Video zum Wirtschaftsbarometer<br />
Q1/<strong>2023</strong><br />
bit.ly/406MIEc
Wirtschaft und Dienstleistungen<br />
Wirtschaftsbarometer<br />
35<br />
Les PME-MEM envisagent l’avenir<br />
avec un optimisme prudent<br />
En hiver 2022/23, le ralentissement conjoncturel<br />
a touché la branche MEM<br />
suisse. La hausse des prix de l’énergie,<br />
les taux d’intérêts croissants, la faiblesse<br />
de l’environnement économique extérieur<br />
et la forte incertitude pèsent sur la<br />
demande de biens d’équipement. Le<br />
taux de change et la pénurie de maind’œuvre<br />
mettent la branche MEM à rude<br />
épreuve. Les PME interrogées en janvier<br />
sont malgré tout modérément confiantes<br />
dans le fait que la situation s’améliorera<br />
bientôt: l’indice <strong>Swissmechanic</strong> du<br />
climat des affaires est à nouveau légèrement<br />
dans le vert.<br />
Abbildung 1: Grösste<br />
Herausforderungen<br />
der KMU in der MEM-<br />
Branche<br />
Vous trouverez ici le communiqué<br />
de presse<br />
bit.ly/3ychKyN<br />
Le PMI-MEM guardano con cauto<br />
ottimismo al futuro<br />
Nell’inverno 2022/23 la congiuntura nel<br />
settore svizzero dei MEM ha avuto un rallentamento.<br />
I prezzi elevati dell’energia,<br />
l’aumento dei tassi d’interesse, la debolezza<br />
del contesto esterno e l’elevata incertezza<br />
gravano sulla domanda di beni<br />
d’investimento. Anche il tasso di cambio<br />
e la carenza di manodopera stanno frenando<br />
il settore MEM. Le PMI intervistate<br />
a gennaio sono tuttavia piuttosto fiduciose<br />
che le cose miglioreranno presto:<br />
l’indice del clima economico <strong>Swissmechanic</strong><br />
è di nuovo leggermente in zona<br />
verde.<br />
<strong>Swissmechanic</strong>-Wirtschaftsbarometer<br />
Abbildung 2: Swiss-<br />
mechanic-Geschäfts-<br />
klima-Index für die<br />
KMU-MEM-Branche<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz erfasst – in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
BAK Economics – vierteljährlich bei seinen Mitgliedsfirmen Daten<br />
zur wirtschaftlichen Situation, zu den aktuellen Herausforderungen sowie zu den<br />
konjunkturellen Erwartungen. Die jüngste Quartalsbefragung der <strong>Swissmechanic</strong>-<br />
Mitgliedsunternehmen wurde zwischen dem 5. und 26. Januar <strong>2023</strong> durchgeführt.<br />
Insgesamt haben 256 Unternehmen teilgenommen.<br />
Qui troverete il comunicato stampa<br />
Wirtschaftsbarometer Q1/<strong>2023</strong><br />
bit.ly/41IBcR3<br />
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Donnerstag, 22. Juni <strong>2023</strong>, online<br />
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Informationsveranstaltungen:<br />
18.00 Uhr Dienstag, 25. April <strong>2023</strong><br />
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Studienbeginn FA-Studium August <strong>2023</strong><br />
Bildungszentrum für Technik Frauenfeld TG | www.bztf.ch<br />
Informationsveranstaltungen:<br />
19.00 Uhr Mittwoch, 26. April <strong>2023</strong><br />
Dienstag, 20. Juni <strong>2023</strong><br />
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Séance d’information : Jeudi, le 11 mai <strong>2023</strong> de 18h à 19h<br />
en vidéoconférence<br />
Début prochaine session : novembre <strong>2023</strong><br />
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swissmechanic.ch/erwachsenenbildung/deine-weiterbildung
Kurse und Seminare<br />
38<br />
Kursangebote<br />
ISO GPS-Norm ISO 8015<br />
Diese internationale Norm legt die grundlegenden Konzepte,<br />
Prinzipien und Regeln fest, die für die Erstellung,<br />
Interpretation und Anwendung aller anderen internationalen<br />
Normen, technischen Spezifikationen und technischen Berichte<br />
gelten, soweit sie die geometrische Produktspezifikation (ISO GPS)<br />
und Produktprüfung betreffen. Das Seminar findet jeweils ganztags<br />
statt.<br />
Ziele<br />
– Prinzipien, Begriffe und Regeln kennenlernen<br />
– praktische Übungen zur Vertiefung erarbeiten<br />
– Fallbeispiele «vorher/nachher» diskutieren<br />
Zielgruppe<br />
Fach- und Führungsverantwortliche, Berufsbildner/innen und<br />
Produktionsmitarbeiter/innen, technische Einkäufer/innen<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
17.10.<strong>2023</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9015 St. Gallen | NAGA171023<br />
Ohne Kampf gewinnen<br />
Menschen kommunizieren, verhandeln, verkaufen, tauschen<br />
Informationen aus und argumentieren mit Worten.<br />
Die Wege zum Ziel sind vielfältig. Gewinnen Sie lieber<br />
mit harten Bandagen oder mit besseren Argumenten, Strategien und<br />
Inhalten?<br />
Ziele<br />
Sie . . .<br />
– kennen die Grundlagen des Verhandelns und der wertschätzenden<br />
Kommunikation<br />
– sind sich über Ihre eigene Grundhaltung bewusst<br />
– erkunden die unbewussten Dynamiken zwischen Einzelnen und<br />
Gruppen<br />
– entwickeln den eigenen Führungsstil weiter<br />
– überzeugen durch Persönlichkeit<br />
– nehmen das eigene Verhalten bewusster wahr und reflektieren Ihre<br />
Wirkung auf andere<br />
– erfahren mehr aus den neuen Erkenntnissen der Gehirnforschung<br />
Zielgruppe<br />
Fach- und Führungskräfte mit oder ohne Weisungsbefugnis und interessierte<br />
Personen<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
24.05.<strong>2023</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9015 St.Gallen | FSVK240523<br />
Wirkungsvolle Nachfolgeplanung<br />
Die Nachfolgeregelung ist für KMU von zentraler Bedeutung.<br />
Dabei geht es nicht primär um die Stellenbe setzung<br />
selbst, sondern darum, die Hauptakteure wie Eigner,<br />
Gründer, Familienmitglieder sowie Geschäftsleitungen und Kader<br />
opti mal auf den grundlegenden Wandel vorzubereiten. Nur eine<br />
wohlgeplante Nachfolge ermöglicht auch eine erfolgreiche Zukunft.<br />
Das Seminar findet jeweils nachmittags von 13.30 bis 17.00 Uhr statt.<br />
Ziele<br />
– die systemische Wirkung einer Führung auf Organi sa tio nen ver stehen<br />
– Stärken und Schwächen einer gewachsenen Unternehmenskultur<br />
erkennen<br />
– in der Lage sein, bestehende Führungsgrundsätze zu reflektieren<br />
– Chancen und Risiken einer Führungsnachfolge abschätzen können<br />
– den Mehrwert einer proaktiv geplanten Nachfolgregelung sehen<br />
– einen Überblick über mögliche Handlungsoptionen erhalten<br />
Zielgruppe<br />
Eigner/innen, Verwaltungsräte/innen, Geschäftsführer/innen, hö he -<br />
re Kader und HR-Verantwortliche<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
23.05.<strong>2023</strong> | Sihlpostgasse 2 – 8004 Zürich | FSHT230523<br />
15.11.<strong>2023</strong> | Sihlpostgasse 2 – 8004 Zürich | FSHT151123<br />
Führen mit Kompetenz und Vertrauen<br />
In Unternehmen sollen Menschen gefördert, für Neues<br />
gewonnen und für Ideen sowie Aufgaben begeistert werden.<br />
Aber wie? Der Kurs vermittelt Ihnen Erkenntnisse,<br />
Instrumente und Vorgehensweisen, die Sie bei der Umsetzung unterstützen.<br />
Das Seminar findet jeweils einen ganzen Tag statt.<br />
Ziele<br />
Sie . . .<br />
– kennen die wichtigsten Grundlagen der Kommunikation<br />
– trainieren unterschiedliche Kommunikationstechniken<br />
– erkunden die Grundregeln des Vertrauens<br />
– kennen Vorgehensweisen, um Ablehnung in Unterstützung zu verwandeln<br />
– erfahren mehr über die Analyse und Nutzung von Machtverhältnissen<br />
– reflektieren das Führungsverhalten in Bezug auf die eigene Grundhaltung<br />
– wissen, wie Sie sich natürliche Anerkennung und Akzeptanz sichern<br />
Zielgruppe<br />
Fach- und Führungskräfte mit oder ohne Weisungsbefugnis und<br />
interes sierte Personen<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
<strong>03</strong>.05.<strong>2023</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9015 St. Gallen | FSGA<strong>03</strong>0523<br />
08.09.<strong>2023</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | FSGA080923
Erwachsenenbildung<br />
Kurse und Seminare<br />
39<br />
Berufsbildnerkurs für die MEM-Berufe (5 Tage)<br />
In persönlicher Atmosphäre erleben Sie einen spannenden<br />
Kurs über das Begleiten von jungen Menschen auf ihrem<br />
Weg ins Berufsleben. Sie werden mit Ideen ausgerüstet,<br />
damit Sie Ihre Ausbildungsarbeit in der Maschinen-, Elektro- und<br />
Metallindustrie (MEM) spannend gestalten können.<br />
Ziele<br />
– Umgang mit Lernenden in schwierigen Situationen<br />
– Planung und Umsetzung der betrieblichen Bildung<br />
– Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten<br />
– Kennenlernen von Fördermassnahmen und Qualifikationsverfahren<br />
– Rahmenbedingungen der Berufsbildung, Arbeitssicherheit und<br />
Suchtprävention<br />
Zielgruppe<br />
Berufsbildner/innen für die technischen MEM-Berufe wie Polymechaniker/in,<br />
Automatiker/in, Produktionsmechaniker/in, Automatikmonteur/in,<br />
Konstrukteur/in etc.<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
08.05.<strong>2023</strong> | Baselstrasse 61 – 60<strong>03</strong> Luzern | BBKSM<strong>2023</strong>LU01<br />
14.09.<strong>2023</strong> | Berufsschulareal 1 – 8866 Ziegelbrücke | BBKSM<strong>2023</strong>GL01<br />
25.10.<strong>2023</strong> | Bachmattstrasse 12 – 5210 Windisch | BBKSM<strong>2023</strong>AG01<br />
Fair beurteilen<br />
Als Berufsbildnerin oder Berufsbildner sind Sie angehalten,<br />
die Leistungen und das Verhalten Ihrer Lernenden<br />
periodisch zu beurteilen. Diese Beurteilungen geben<br />
Auskunft über den Ausbildungsstand und die Entwicklung im Hinblick<br />
auf das Qualifikationsverfahren.<br />
Ziele<br />
– Verschiedene Beurteilungsformen und deren Umsetzung kennenlernen<br />
– Berufliche Kompetenzen messbar machen<br />
– Leistungen und Verhalten bewerten<br />
– Beurteilungsfehler vermeiden<br />
– SMARTe Ziele festlegen<br />
Zielgruppe<br />
Berufsbildnerinnen und Berufsbildner sowie alle Ausbildungspersonen,<br />
die in der betrieblichen Bildung tätig sind<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
21.11.<strong>2023</strong> | Gaiserwaldstrasse 6 – 9015 St.Gallen | ZBW211123<br />
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Lean Digitalization – Intelligent fertigen<br />
40<br />
Digitalisierung in der Lohnfertigung<br />
Am diesjährigen SMM-Kongress zum Thema «Lean Digitalization – Intelligent fertigen»<br />
schilderte Enzo Pavese, Vorstandsmitglied von <strong>Swissmechanic</strong> Zentralschweiz, Geschäftsleitungsmitglied<br />
der Pavese AG und Co-Gründer der adapptiv labs AG, seine Erfahrungen<br />
bei der Digitalisierung des Familienunternehmens und gab den Teilnehmer/innen pragmatische<br />
Lösungsansätze mit auf den Weg. Hier eine kurze Zusammenfassung.<br />
Quelle: Pavese AG, adapptiv labs AG<br />
Seit über 40 Jahren behauptet sich die<br />
Pavese AG als Lohnfertiger in den Bereichen<br />
Medizinaltechnik, der Halbleiterund<br />
Maschinenindustrie erfolgreich auf<br />
dem Schweizer und internationalen<br />
Markt. Sie beschäftigt 26 Mitarbeitende<br />
und drei Polymechanik-Lernende. Als<br />
Haupttechnologien werden Fräsen, Drehen,<br />
Erodieren, Schleifen und Messen<br />
eingesetzt. Gearbeitet wird tagsüber im<br />
Einschichtbetrieb und in der Nacht oder<br />
übers Wochenende im Geisterbetrieb,<br />
das heisst automatisiert mit Robotern.<br />
Im <strong>Journal</strong> 6/21 wurde bereits über das<br />
innovative KMU anlässlich des SMM-<br />
Kongresses 2021 berichtet.<br />
Ausgangslage<br />
In den Medien wird häufig über Industrie<br />
4.0, künstliche Intelligenz und ähnliche<br />
Technologien berichtet. Allerdings sind<br />
mittelständische Lohnfertiger oft noch<br />
weit davon entfernt, auf diesem Level<br />
der Digitalisierung zu arbeiten. Oftmals<br />
fehlen auch die finanziellen Mittel, um in<br />
solche Bereiche zu investieren. Das aus<br />
der Pavese AG heraus gegründete Spinoff-Unternehmen<br />
adapptiv labs AG hat<br />
sich zum Ziel gesetzt, die Schweizer<br />
Lohnfertigungsbetriebe auf dem Weg<br />
der Digitalisierung, insbesondere im Bereich<br />
Planung, zu unterstützen. Dafür<br />
wurde über die letzten dreieinhalb Jahre<br />
in der Pavese AG ein webbasiertes Planungstool,<br />
die PlanningApp, entwickelt.<br />
Gearbeitet wird bei der Pavese AG tagsüber im Einschichtbetrieb und in der Nacht oder übers Wochenende<br />
im Geisterbetrieb, das heisst automatisiert mit Robotern.<br />
Sämtliches Produktionspersonal, d. h.<br />
vom Planer über die Gruppenleiter bis<br />
hin zu den Poly- und Produktionsmechaniker/innen,<br />
hat das Tool täglich im Einsatz,<br />
sei es im Shop Floor Management<br />
oder zur Abarbeitung der eingeplanten<br />
Produktionsaufträge.<br />
PlanningApp – Intuitiv planen,<br />
effizient produzieren<br />
Neben der klassischen Maschinen- und<br />
Personalplanung bietet die Webapplikation<br />
auch weitere Module und Anbindungsmöglichkeiten<br />
an die bestehende<br />
Softwarelandschaft, wie z. B. an ein<br />
Werkzeugverwaltungssystem. Über eine<br />
einfache Schnittstelle können so Rüstaufträge<br />
aus der PlanningApp angestossen<br />
und der Fortschritt des Rüstauftrags<br />
visualisiert werden.<br />
Da Zeit und Personalressourcen für neue<br />
Softwareprojekte in den meisten Unternehmen<br />
kaum oder gar nicht vorhanden<br />
sind, steht für die adapptiv labs AG eine<br />
einfache, unkomplizierte und kostenoptimierte<br />
Implementierung im Vordergrund.<br />
Der Aufwand für die Betriebe soll<br />
so gering wie möglich gehalten werden.<br />
Ein klarer Vorteil der Lösung aus dem<br />
Hause adapptiv labs ist, dass sie in einem<br />
realen Umfeld entwickelt worden<br />
ist, Gedanken von unterschiedlichsten<br />
Anspruchsgruppen eingeflossen sind<br />
und sie auch über mehrere Jahre erprobt<br />
ist. Eine Lösung «aus der Industrie,<br />
für die Industrie».
Technik Lean Digitalization – Intelligent fertigen<br />
41<br />
Die Qual der Wahl<br />
In den letzten Jahren hat sich die Industrie<br />
rasant entwickelt und immer mehr<br />
KMU investieren in moderne Technologien,<br />
um ihre Fertigungsprozesse zu optimieren.<br />
Eine wichtige Rolle dabei spielen<br />
auch Softwarelösungen für die Fertigungsplanung,<br />
welche eine effizientere<br />
Planung und Überwachung von Fertigungsaufträgen<br />
ermöglichen, oder<br />
Tools zur Informationsbeschaffung, um<br />
die innerbetriebliche Transparenz zu erhöhen<br />
und somit die Entscheidungsfindung<br />
zu erleichtern. Jedoch ist die Auswahl<br />
an Lösungen auf dem Markt so<br />
überladen, dass die meisten Unternehmen<br />
sich scheuen, in die «falsche» Lösung<br />
zu investieren. Enzo Pavese meint<br />
dazu: «Was die meisten vergessen, ist,<br />
dass die vorgelagerten Überlegungen,<br />
also die Gedanken zu den unternehmensinternen<br />
Abläufen, der wichtigste<br />
aller Punkte sind. Dieses Gedankengut<br />
können nur die Unternehmen selbst beisteuern.<br />
Es ist ausschlaggebend für den<br />
nachhaltigen Erfolg des Projekts. Die Digitalisierung<br />
braucht Zeit und ist vielmehr<br />
ein rollender Prozess als eine Einmalinvestition.»<br />
Über die letzten dreieinhalb Jahre entwickelte<br />
die Pavese AG ein webbasiertes Planungstool,<br />
die PlanningApp.<br />
Sämtliches Produktionspersonal hat das Tool täglich im Einsatz, sei es im Shop Floor Management oder<br />
zur Abarbeitung der eingeplanten Produktionsaufträge.<br />
Weiter erläutert Enzo Pavese: «Sollten<br />
Sie sich dafür entscheiden, einen ersten<br />
oder weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung<br />
zu wagen, dann macht es Sinn,<br />
sich über folgende Schritte Gedanken zu<br />
machen:<br />
• Identifikation des Hauptprozesses:<br />
Womit verdienen Sie Ihr Geld?<br />
• Digitalisierungspotenzial: Wo erhoffen<br />
Sie sich einen Mehrwert durch die<br />
Digitalisierung?<br />
• Personalkompetenzen und -verfügbarkeit:<br />
Haben Sie dafür Zeit und die<br />
nötigen Personalressourcen?<br />
• Meilensteine planen: Wann wollen Sie<br />
wo eine Verbesserung erzielt haben?<br />
Haben Sie sich über diese Punkte Gedanken<br />
gemacht, dann suchen Sie sich<br />
einen Partner und starten Sie in kleinen<br />
und kostengünstigen Schritten. So ersparen<br />
Sie sich das «böse» Erwachen<br />
nach Unterzeichnung des Kaufvertrages<br />
und entlasten nicht nur Ihre Nerven,<br />
sondern auch Ihr Portemonnaie. Kleinere<br />
Schritte sind weniger kostenintensiv<br />
und sind im Falle einer Fehlinvestition finanziell<br />
leichter zu verkraften.»<br />
Zur Person Enzo Pavese<br />
Abgeschlossenes Masterstudium als<br />
Maschineningenieur an der ETH Zürich,<br />
CAS Betriebswirtschaft und CAS Leadership<br />
an der HSLU. Seit 2016 ist er Mitglied<br />
der Geschäftsleitung bei der Pavese<br />
AG und verfügt über umfangreiche<br />
praktische Erfahrung in Projekten im<br />
Bereich der Digitalisierung in der Lohnfertigung.<br />
Er ist Mitgründer der adapptiv<br />
labs AG und ausserdem im Vorstand<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> Zentralschweiz<br />
tätig.<br />
Weitere Informationen zur Planning-<br />
App finden sich auf der Homepage<br />
der adapptiv labs AG<br />
adapptivlabs.ch
Zulieferer im Visier<br />
von Cyberattacken<br />
Die Anbieter von Cybersicherheitslösungen Trend Micro und ProSoft warnen vor<br />
zuneh menden Cyberangriffen. Besonders gefährdet sind die Zulie ferer. Am häufigsten<br />
kommt es zu Ransomware-Attacken und Datendiebstahl.<br />
T<br />
Quellen: Trend Micro, ProSoft<br />
rend Micro, einer der weltweit<br />
führenden Anbieter von Cybersicherheitslösungen,<br />
veröffentlichte im Februar<br />
<strong>2023</strong> eine Studie zur Cyber sicherheit<br />
im Automobilsektor.<br />
Der Wandel in der Autobranche Richtung<br />
Elektromobilität erhöht auch das Risiko<br />
für Sicherheitslücken, die gefährlich<br />
für Hersteller, Lieferanten und Kunden<br />
sein können. Cyberkriminelle nutzen<br />
Schwachstellen entlang der gesamten<br />
Produktions- und Lieferkette aus.<br />
Zulieferer am häufigsten betroffen<br />
Laut der Studie von VicOne, dem auf<br />
Auto motive Cybersecurity spezialisierten<br />
Tochterunternehmen von Trend Micro,<br />
sind Zulieferer am häufigsten betroffen:<br />
Sie waren in 67 Prozent der untersuchten<br />
Vorfälle involviert. Gerade kleinere Lieferanten<br />
sind oft schlechter vor Cyberangriffen<br />
geschützt und brauchen länger,<br />
um sich wieder zu erholen. Das führt zu<br />
Produktionsverzögerungen bis hin zu<br />
Ausfällen. Das grösste Risiko sind derzeit<br />
Ransomware-Attacken. Im Studienzeitraum<br />
waren 43 Unternehmen aus der Automobilindustrie<br />
Opfer solcher Angriffe.<br />
Am häufigsten kam dabei Malware aus<br />
der Conti-Familie zum Einsatz. Ausserdem<br />
gab es neun Daten-Vorfälle. Vor allem<br />
Kundeninformationen (41,7 Prozent)<br />
und sensible Unternehmensinformationen<br />
(16,7 Prozent) wurden gestohlen.<br />
Risiko wird zunehmen<br />
«2022 haben wir in der Automobilbranche<br />
zahlreiche Cyberangriffe beobachtet<br />
– sowohl auf die Lieferkette als auch<br />
auf vernetzte Fahrzeuge», sagt Udo<br />
Schneider, IoT Security Evangelist Europe<br />
bei Trend Micro. «<strong>2023</strong> wird das Risiko<br />
für Cybervorfälle weiter zunehmen, denn<br />
Hacker finden hier eine wachsende Angriffsfläche<br />
und attraktive Ziele. Viele der<br />
Gefahren lassen sich abwenden, indem<br />
man Techniken und Security Best Practices<br />
berücksichtigt, die sich in anderen<br />
Bereichen bereits bewährt haben.»<br />
Im Zusammenhang mit vernetzten Fahrzeugen<br />
hat Trend Micro drei Hochrisiko-<br />
Bereiche identifiziert, die besonders anfällig<br />
für Cyberangriffe sind:<br />
• Ladestationen für E-Autos<br />
• Cloud APIs (Application Programming<br />
Interfaces)<br />
• Schlüssellose Zugangssysteme (Remote<br />
Keyless Entry, RKE)<br />
Revolution der Ransomware-<br />
«Branche»<br />
In einer weiteren Studie warnen die Bedrohungsexperten<br />
vor einer möglichen<br />
Revolution der Ransomware-«Branche»:<br />
Cyberkriminelle expandieren in andere illegale<br />
Geschäftsmodelle und schliessen<br />
sich mit staatlichen Akteuren oder dem<br />
organisierten Verbrechen zusammen.<br />
Bedrohungsakteure entwickeln ihre Methoden<br />
als Reaktion auf die Verteidigungsstrategien<br />
von Unternehmen, Er-
Technik<br />
Cybersecurity<br />
43<br />
folge der Strafverfolgungsbehörden und<br />
staatliche Sanktionen weiter. Möglich<br />
wird dies beispielsweise durch die Skalierung<br />
von Angriffen aufgrund einer verstärkten<br />
Automatisierung, einer vermehrten<br />
Ausrichtung auf IoT- und Cloud-<br />
Umgebungen sowie einer verbesserten<br />
operativen Sicherheit (OpSec) und Monetarisierung<br />
auf Seiten der Angreifer.<br />
Veränderte Angriffsarten<br />
Der Bericht nennt verschiedene Trigger,<br />
die dazu führen können, dass Ransomware-Akteure<br />
ihr Geschäftsmodell verändern.<br />
Als solche kommen entweder<br />
viele kleinere Veränderungen innerhalb<br />
der IT-Landschaft oder aber wenige,<br />
aber besonders wirkmächtige globale<br />
Faktoren in Frage. Beide Varianten können<br />
dazu führen, dass Cyberkriminelle<br />
zum Beispiel vermehrt auf Supply-<br />
Chain-Angriffe setzen, um auf diese Weise<br />
ihre Abhängigkeit gegenüber Initial<br />
Access Brokers (IABs) zu reduzieren.<br />
Ebenso können sie gestohlene Daten für<br />
Aktienmanipulationen nutzen, mehr<br />
Dienstleistungen an die «traditionelle»<br />
organisierte Kriminalität verkaufen, sich<br />
mit anderen kriminellen Gruppierungen<br />
zusammenschliessen oder sogar mit<br />
staatlichen Akteuren kooperieren.<br />
Massive Angriffe in Deutschland<br />
Gemäss einer letztjährigen Studie von<br />
Trend Micro waren 90 Prozent der deutschen<br />
Fertigungs-, Strom-, Öl- und Gasversorgungsunternehmen<br />
von Mitte 2021<br />
bis Mitte 2022 von massiven Cyberangriffen<br />
betroffen. Der finanzielle Schaden belief<br />
sich auf durchschnittlich 2,9 Millionen<br />
Euro. Das deutsche IT-Sicherheitsunternehmen<br />
ProSoft prognostiziert, dass die<br />
Schäden auch dieses Jahr in ähnlichen<br />
Regionen liegen werden. Es wird angenommen,<br />
dass im Durchschnitt 75 Prozent<br />
der Industriebetriebe im Laufe des<br />
Jahres mehrmals Ziel von Cyberkriminellen<br />
sein werden. Steht eine Produktion,<br />
hat das nicht nur Auswirkungen auf den<br />
Kernbetrieb eines Unternehmens, sondern<br />
auf ganze Lieferketten und damit indirekt<br />
auch auf die Weiterverarbeitung<br />
und Lieferfähigkeit anderer Firmen.<br />
Täglich 319’000 neue Virenvarianten<br />
Die Anzahl neuer Schadprogramme und<br />
Malware-Varianten hat laut dem deutschen<br />
Bundesamt für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik (BSI) im aktuellen<br />
Berichtszeitraum um weitere 116,6 Millionen<br />
zugenommen. Durchschnittlich<br />
lag die Zahl der täglich neuen Schadprogramm-Varianten<br />
bei 319’000.<br />
Es gibt heute eine Vielzahl an Möglichkeiten,<br />
Unternehmen und Organisationen<br />
durch Malware Schaden zuzufügen.<br />
Die Frage ist heute nicht mehr ob, sondern<br />
wann diese betroffen sein werden.<br />
Um Cyberkriminellen keine Plattform<br />
für gefährliche Attacken zu bieten, müssen<br />
Verteidigungsstrategien ständig<br />
überdacht und angepasst werden.<br />
Auch die Schwachstellen in Hard- und<br />
Softwareprodukten werden zunehmen.<br />
Meldungen über kritische Sicherheitslücken<br />
werden auch <strong>2023</strong> nahezu täglich<br />
kommuniziert werden. Was Unternehmen<br />
in dieser Hinsicht optimieren können,<br />
ist die Zeitspanne, in der IT-Abteilungen<br />
kritische Schwachstellen beheben.<br />
Neue DDoS-Angriffe<br />
Neu in den zurückliegenden Monaten ist<br />
laut BSI-Lagebericht 2022, dass Cyberkriminelle<br />
«technisch hoch entwickelte<br />
und strategisch intelligente» DDoS-Angriffe<br />
entwickelt haben, die beispielsweise<br />
öffentlich verfügbare Störungsmeldungen<br />
nutzen und die Angriffsvektoren<br />
an die dort gemeldeten Auswirkungen<br />
anpassen. Auch die Zahl der<br />
DDoS-Angriffe wird <strong>2023</strong> weiter zunehmen.<br />
Der BSI-Lagebericht benennt für<br />
2022 rund 12 operierende APT-Gruppen,<br />
die zielgerichtete Cyberangriffe auf Institutionen<br />
durchführen, um sich einen<br />
dauerhaften Zugriff auf deren Netzwerke<br />
zu verschaffen. Advanced Persistent<br />
Threats (APT) dienen hauptsächlich der<br />
taktischen und strategischen Informationsgewinnung,<br />
aber auch der Spionage<br />
und Sabotage von Organisationen und<br />
Einrichtungen. Im Fokus der APT-Gruppen<br />
stehen dabei in erster Linie wertvolle<br />
Schlüsseltechnologien, Behörden sowie<br />
die diplomatischen Vertretungen<br />
einzelner Staaten.<br />
Der Bericht von Trend Micro empfiehlt<br />
zur Vorbereitung auf diese Zukunftsszenarien<br />
eine Reihe von Massnahmen, darunter:<br />
• Verstärkte Absicherung von internetbasierten<br />
und internen Unternehmenssystemen<br />
• Migration zu Cloud-Diensten<br />
• Konzentration der Cyberabwehrbemühungen<br />
auf Detection & Response<br />
sowie auf Erstzugriffsvektoren<br />
• Verschärfung der staatlichen Sanktionen<br />
gegenüber cyberkriminellen<br />
Hauptakteuren und Vermittlern<br />
• Regulierung von Kryptowährungen,<br />
um Transparenz zu erhöhen, Verbraucher<br />
vor Betrug zu schützen und Geldwäsche<br />
zu erschweren<br />
Merkblatt Cybersecurity für KMU<br />
des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit<br />
NCSC<br />
bit.ly/3kFdg0k<br />
Plattform für Internetsicherheit<br />
iBarry der Schweizer Wirtschaft und<br />
Behörden (Swiss Internet Security<br />
Alliance) mit Informationen, kostenlosen<br />
Werkzeugen und Sicherheitschecks<br />
bit.ly/3ZtbApK
Nanostrukturierte Werkstoffe<br />
44<br />
Die Miniaturisierung des Lötens<br />
Elektronische Komponenten werden immer kleiner, komplexer<br />
und leistungsfähiger – das verlangt nach neuen Lösungen<br />
zum Fügen der Bauteile. Ein Empa-Team forscht an nanostrukturierten<br />
Fügewerkstoffen für die nächste Generation<br />
Mikroelektronik und weitere anspruchsvolle Anwendungen.<br />
G<br />
Von Rainer Klose, Empa<br />
ordon Moore hatte recht. Im<br />
April 1965 prophezeite der US-Ingenieur<br />
und spätere Mitgründer von Intel, dass<br />
sich die Zahl der Transistoren auf einem<br />
Chip etwa alle zwei Jahre verdoppeln<br />
wird. Bis heute hält diese Entwicklung<br />
fast ungebremst an – auch weil Chiphersteller<br />
weltweit das Mooresche Gesetz<br />
als Basis für ihre strategische Planung<br />
verwenden. So erfüllt sich die Prophezeiung<br />
selbst.<br />
Doch die Verdoppelung der Anzahl<br />
Schaltkreise alle zwei bis drei Jahre<br />
kratzt bisweilen an den Grenzen des<br />
technisch Möglichen. Dies gilt auch für<br />
die Fügetechnologie, die mit den gesteigerten<br />
Anforderungen mithalten muss.<br />
Denn die immer kleineren und leistungsfähigeren<br />
elektronischen Komponenten<br />
müssen nach wie vor in grössere Systeme<br />
integriert werden, ohne dass die Fügeverbindungen<br />
zu Kühlkörpern oder<br />
Platinen bei Temperaturwechseln oder<br />
Erschütterungen auseinanderfallen<br />
oder im Betrieb überhitzen. Ein Team<br />
um Jolanta Janczak-Rusch und Bastian<br />
Rheingans aus der Empa-Abteilung «Fügetechnologie<br />
und Korrosion» widmet<br />
sich dieser Aufgabe.<br />
Industrie in Nöten<br />
«Unsere Partner und Kunden, für die wir<br />
massgeschneiderte Lösungen erforschen,<br />
wollen immer mehr, und am besten<br />
alles zugleich», so Janczak-Rusch. Eine<br />
Fügeverbindung für ein neues elektronisches<br />
Hochleistungsbauteil muss<br />
zum Beispiel bei möglichst niedriger und<br />
Mikrostruktur: Jolanta Janczak-Rusch und Bastian Rheingans diskutieren die Mikroskopie-Aufnahme<br />
einer Fügezone, die mit einem Nanojoining-Verfahren hergestellt wurde. Bild: Empa<br />
schonender Temperatur angefertigt<br />
werden – und soll trotzdem beim Betrieb<br />
des Bauteils möglichst hohe Temperaturen<br />
überstehen und die Abwärme der<br />
Bauteile effizient ableiten. Nur so gelingt<br />
Miniaturisierung gepaart mit Leistungssteigerung,<br />
ohne zugleich den Aufwand<br />
für die Kühlung ins Uferlose wachsen zu<br />
lassen. Auch andere Zukunftstechnologien<br />
wie Photonik, Sensorik, Raumfahrt,<br />
Batterien oder Turbinenbau sind auf innovative<br />
Fügekonzepte angewiesen.<br />
Neue Werkstoffe und Verfahren sind daher<br />
gesucht, um die zunehmend komplexen<br />
Ansprüche an das Fügen zu erfüllen.<br />
Das Fügen mit Nanowerkstoffen,<br />
das sogenannte Nanojoining, bietet ein<br />
grosses Potenzial. Schon jetzt nutzt die<br />
Industrie Silber-Nanopasten, also Fügewerkstoffe,<br />
die aus Silber-Nanopartikeln<br />
bestehen. Der Vorteil: Liegt der Schmelzpunkt<br />
für reines Silber bei 962 Grad Celsius,<br />
so lassen sich mit Hilfe der Silber-<br />
Nanopasten bereits bei unter 250 Grad<br />
Celsius elektrisch und thermisch sehr<br />
gut leitende Fügeverbindungen herstellen.<br />
Und noch besser: Einmal hergestellt<br />
halten diese Verbindungen sogar eine<br />
Betriebstemperatur oberhalb ihrer Herstellungstemperatur<br />
aus.<br />
Nanoeffekte nutzen<br />
Hinter dieser innovativen Lösung steckt<br />
eine Menge materialwissenschaftliches<br />
Know-how. «Wir ersetzen hier einen<br />
klassischen Lötprozess durch einen Sinterprozess»,<br />
erläutert Empa-Forscher<br />
Rheingans. Das heisst, die Partikel in der<br />
Fügezone werden nicht aufgeschmolzen,<br />
sondern wachsen durch Diffusion<br />
zu grösseren Partikeln und Körnern zusammen,<br />
um dadurch ihre Oberflächenenergie<br />
zu verringern. Die Diffusion, das<br />
heisst die Bewegung der einzelnen Ato-
Technik Nanostrukturierte Werkstoffe<br />
45<br />
me, läuft an Oberflächen und Grenzflächen<br />
besonders schnell ab. Da die Nanopartikel<br />
im Verhältnis zu ihrem Volumen<br />
eine sehr grosse Oberfläche aufweisen,<br />
ist das Sintern auf der Nanoskala besonders<br />
ausgeprägt und kann schon bei vergleichsweise<br />
tiefen Temperaturen ausgenutzt<br />
werden. Bei sehr kleinen Nanopartikeln<br />
oder dünnen Nanoschichten<br />
wird der Anteil der leicht beweglichen,<br />
«flüssigen» Oberflächenatome sogar so<br />
gross, dass der Schmelzpunkt um einige<br />
hundert Grad unter dem Schmelzpunkt<br />
des massiven Materials sinkt. Die Forscher<br />
nennen diesen Effekt MPD («Melting<br />
Point Depression») – und nutzen<br />
ihn, um damit innovative und effiziente<br />
Fügeprozesse zu entwickeln.<br />
Das Rennen geht weiter<br />
«Wir arbeiten an Nanopasten mit mehreren<br />
Komponenten, um die Eigenschaften<br />
der Fügeverbindung zu optimieren<br />
und um neue Anwendungsgebiete zu erschliessen»,<br />
so Rheingans. «Wir untersuchen<br />
etwa Kombinationen mit Kupfer<br />
und Nickel.» Diese Metalle sind preisgünstiger<br />
als Silber und zeigen sehr interessante<br />
elektrische und thermische Eigenschaften<br />
– doch weil es unedlere Metalle<br />
sind, oxidieren sie wesentlich leichter.<br />
Das gilt es im Fügeprozess zu verhindern.<br />
«Wir stecken also die Nanopartikel<br />
in eine Paste aus organischen Hilfsstoffen,<br />
die beim Fügeprozess verdampfen<br />
und das Oxid an der Partikeloberfläche<br />
reduzieren. Oder wir überziehen die Partikel<br />
mit einem schützenden Coating»,<br />
erläutert der Empa-Forscher. Mit speziellen<br />
Analysemethoden wie Röntgenbeugung<br />
(XRD) oder Röntgenphotoelektronenspektroskopie<br />
(XPS) können die<br />
Forschenden überprüfen, ob die postulierte<br />
Methode zum Schutz der Nanopartikel<br />
wie gewünscht funktioniert.<br />
Aber auch mit der altbekannten Silber-<br />
Nanopaste ist Innovation möglich: «In einem<br />
Empa-Forschungsprojekt zur Entwicklung<br />
von Oxidmembranen für Mikroelektronik<br />
konnten wir die Kolleginnen<br />
und Kollegen mit unserem Knowhow<br />
wirkungsvoll unterstützen, um die<br />
hauchdünnen Membranen unbeschädigt<br />
und stabil auf ein Trägersubstrat zu<br />
fügen», sagt Rheingans. Diese Methode<br />
liesse sich auch bei anderen 2D-Materialien<br />
anwenden.<br />
Ein Ofen auf der Nanoskala<br />
Für besonders temperaturempfindliche<br />
Komponenten halten die Forscher seit<br />
einigen Jahren eine weitere Nanojoining-Methode<br />
bereit, die sie beständig<br />
weiterentwickeln: das sogenannte reaktive<br />
Fügen. Dabei ersetzen reaktive Folien<br />
den Lötofen als lokale Wärmequelle.<br />
Diese bestehen aus einer Vielzahl einzelner<br />
Nanoschichten, etwa aus Nickel und<br />
Aluminium. Werden diese Nanomultischichten<br />
gezündet, reagieren Nickel<br />
und Aluminium und bilden eine neue,<br />
chemische Verbindung – dabei wird sehr<br />
viel Wärme frei, die den Prozess vorantreibt<br />
und mit einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 50 Metern pro Sekunde über<br />
die ganze Fläche laufen lässt. Erst die<br />
Schichtdicken im Nanobereich ermöglichen<br />
hier eine schnelle und selbstfortlaufende<br />
Reaktion. Lokal werden dabei<br />
bis zu 1000 Grad Celsius erreicht, doch<br />
wegen der geringen Dicke der reaktiven<br />
Folie bleibt die gesamte erzeugte Wärmemenge<br />
klein und auf die angrenzenden<br />
Lotschichten beschränkt. So lassen<br />
sich auch empfindliche Elektronikelemente<br />
schonend und formschlüssig auf<br />
Kühlkörper aus Kupfer aufbringen.<br />
Nanoschichtsysteme gegen Wärmestau<br />
Ein wichtiger Schwerpunkt der letzten<br />
Jahre war die Entwicklung von Nanomultischicht-Systemen<br />
ausgehend von<br />
klassischen Lotsystemen wie Kupfer, Silber,<br />
Silber-Kupfer oder Aluminium-Silizium:<br />
«Durch die Schmelzpunkterniedrigung<br />
und die schnelle Diffusion auf der<br />
Nanoskala bieten diese Lotwerkstoffe<br />
die Möglichkeit, Fügeprozesse deutlich<br />
schneller und bei deutlich tieferen Temperaturen<br />
durchzuführen als mit den<br />
konventionellen Lötverfahren», erklärt<br />
Janczak-Rusch.<br />
Nanomultischichten lassen sich aber<br />
auch an anderer Stelle im Fügeprozess<br />
verwenden: Mit dem kürzlich bewilligten<br />
SNF-NCN Lead Agency Projekt «Development<br />
of submicro- and nanostructured<br />
Cu-Mo composites with tailored<br />
properties for thermal management»<br />
widmet sich das Advanced Joining Technologies<br />
Team dem brennenden Problem<br />
der Wärmeableitung bei miniaturisierten<br />
elektronischen Komponenten.<br />
«Die interessanten Eigenschaften von<br />
Kupfer-Molybdän-Kompositwerkstoffen<br />
kamen bereits bei der Konstruktion einer<br />
Ionenquelle für die JUICE-Mission<br />
der europäischen Weltraumagentur ESA<br />
zum Einsatz», so der auf Weltraummissionen<br />
spezialisierte Empa-Forscher Hans<br />
Rudolf Elsener. Zusammen mit polnischen<br />
Forschenden soll nun gezielt das<br />
Potenzial von nanostrukturierten Cu-Mo<br />
Multischichtsystemen als Wärmesenke<br />
untersucht und geeignete Fügeprozesse<br />
für deren Integration entwickelt werden.<br />
Nanojoining<br />
Nanofügen (engl. nanojoining) ist eine<br />
neue wissenschaftliche Disziplin. Hierzu<br />
gehören einerseits Fügetechniken zum<br />
Verbinden von Nanoobjekten und andererseits<br />
neuartige, hochleistungsfähige<br />
Fügeprozesse, die auf Nanoeffekten beruhen.<br />
Die Empa ist einer der Hauptakteure<br />
dieser neuen Fachrichtung sowie<br />
Gründungsmitglied und Hauptsitz der<br />
internationalen «Nano- & Microjoining<br />
Association».
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46<br />
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Curchod AG<br />
Rapperswilerstrasse 10<br />
CH-8630 Rü ZH<br />
+41 55 251 20 80<br />
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Bramenstrasse 4 CH-8184 Bachenbülach<br />
Tel. 044/864 40 60 Fax 044/864 40 61<br />
E-Mail: office@walterauer.ch www.walterauer.ch<br />
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Schweissen<br />
Soudage<br />
Rohrbiegerei Bommer AG<br />
Hubstrasse 76, 9500 Wil, Tel. 071 912 40 40<br />
Fax 071 912 40 43 www.bommer.ch<br />
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9536 Schwarzenbach · 071 923 23 80<br />
www.braendle-gmbh.ch<br />
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renate.bachschmied@stroebele.ch<br />
071 923 23 80<br />
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Rapperswilerstrasse 10<br />
CH-8630 Rü ZH<br />
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informiert Sie gerne über die Möglich keiten: 079 105 62 19, renate.bachschmied@stroebele.ch<br />
Qui peut me fournir quoi ou m’aider dans ma tâche actuelle? Le Registre des sources d’approvisionnement<br />
peut répondre à cette question, que ce soit sous forme imprimée ou désormais aussi en ligne:<br />
www.swiss mechanic.ch/news-medien/bezugsquellen. Vous ne trouvez plus votre propre inscription?<br />
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