Holsteiner KlöönSNACK - Ausgabe Kiel / Eckernförde - Mai 2023
Das Magazin für die Region Kiel / Eckernförde - Aktuelle, lokale Berichterstattung von Menschen aus der Region für die Region.
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PRODUKTE AUS DER REGION - DIREKT VOM HOF<br />
Direkt von Hof – frischer geht‘s nicht!<br />
Der Wischhof in Sehestedt<br />
Zwischen altem Eiderkanal<br />
und Eider liegt der Wischhof in<br />
Sehestedt, der seit 2009 von der<br />
Familie Antje Prümm und Jörg<br />
Manz bewirtschaftet wird.<br />
Begünstigt durch das optimale<br />
Kleinklima gedeihen hier auf<br />
milden Lehmböden Gemüse,<br />
Getreide und Hackfrüchte nach<br />
den Richtlinien des ökologischen<br />
Landbaus. Auf den Wiesen<br />
rund um den Hof grast eine<br />
Heidschnuckenherde, die mit<br />
Heu und Getreide aus eigenem<br />
Anbau gefüttert wird. Damit liefern<br />
die Tiere den nötigen Wirtschaftsdünger<br />
zur Ernährung<br />
der Gemüsepflanzen, der die<br />
Grundlage für ein intaktes Bodenleben<br />
darstellt. „Durch eine<br />
weite Fruchtfolge werden Boden<br />
und Pflanzen überdies gesund<br />
erhalten.“ erklärt Agraringenieur<br />
Jörg Manz.<br />
Mittlerweile arbeiten viele<br />
landwirtschaftliche Betriebe in<br />
Schleswig-Holstein nach dem<br />
Prinzip des biologischen Anbaus<br />
und legen – genau wie Familie<br />
Manz/Prümm – darüber<br />
hinaus Wert auf den regionalen<br />
Vertrieb. Dabei entsprechen sie<br />
dem Wunsch vieler Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher, die<br />
wissen möchten, woher ihr Essen<br />
stammt und die frischen<br />
Produkte ohne lange Transportstrecken<br />
bevorzugen. Konsumenten<br />
aus nahezu allen Bevölkerungsgruppen<br />
werden Regionalität<br />
und Nachhaltigkeit immer<br />
wichtiger. Der<br />
Grundgedanke, dass Lebensmittel<br />
nicht weit reisen müssen,<br />
um beim Verbraucher anzukommen,<br />
sorgt dafür, dass sich<br />
die sogenannten Hofläden immer<br />
größerer Beliebtheit erfreuen:<br />
Oftmals weist nur ein<br />
Schild an der Straße den Weg<br />
zum Betrieb, wo nur einzelne<br />
Produkte wie Eier, Gemüse und<br />
Kartoffeln meist preisgünstig an<br />
der Haustür verkauft werden.<br />
Daneben gibt es Höfe mit einem<br />
breiteren Sortiment, die ihre<br />
Produkte in einem kleinen Ladenlokal<br />
verkaufen oder sogar<br />
ein Hofcafé betreiben, in dem<br />
man Brot, Kuchen, Käse oder<br />
Säfte aus eigener Herstellung<br />
genießen kann. Auch auf den<br />
Wochenmärkten findet man<br />
Händlerinnen und Händler, die<br />
nicht auf den Großmärkten einkaufen,<br />
sondern ihre eigenen<br />
regionalen und saisonalen Produkte<br />
anbieten. Wer sich die<br />
Fahrt zum Bauern sparen<br />
möchte, ist mit einer Abo-Gemüse-Kiste<br />
aus der näheren<br />
Umgebung gut bedient, die wöchentlich<br />
frei Haus geliefert<br />
wird. Meist sind unterschiedliche<br />
Sortimente und Größen im<br />
Angebot – je nach Gusto und<br />
Mengenbedarf. (Susanne Krüger)<br />
KlöönSnack im Interview mit Gartenbauingenieurin Antje Prümm, Mitinhaberin des Wischhof Sehestedt:<br />
„Ökologische Landwirtschaft bedeutet<br />
Wirtschaften im Einklang mit Menschen und Tier“<br />
Frau Prümm, wie sind Sie und<br />
Ihr Mann Jörg Manz zum<br />
Wischhof gekommen?<br />
Antje Prümm: Ich bin in einer<br />
Gärtnerei großgeworden und<br />
habe schon von Kindesbeinen<br />
an mit Pflanzen zu tun gehabt.<br />
Mein Mann wollte immer schon<br />
Bauer werden. Da lag es auf der<br />
Hand, dass wir einen Betrieb<br />
gründen.<br />
Ihre Motivation?<br />
Antje Prümm: Aus Sonne,<br />
Wasser und einem kleinen<br />
Stückchen Land alles wachsen<br />
lassen zu können, was wir Menschen<br />
zum Leben brauchen, ist<br />
die schönste Motivation an<br />
sich.<br />
Warum haben Sie den ökologischen<br />
Anbau gewählt?<br />
Antje Prümm: Der ökologische<br />
Anbau als nachhaltige Wirtschaftsweise<br />
zur Erzeugung von<br />
gesundem Gemüse, Getreide<br />
und Fleisch und gleichzeitig<br />
zur Aufrechterhaltung und Förderung<br />
einer intakten Umwelt<br />
war für uns alternativlos.<br />
Was genau versteht man denn<br />
unter ökologischem Anbau?<br />
Antje Prümm: Ökologische<br />
Landwirtschaft bedeutet Wirtschaften<br />
im Einklang mit<br />
Mensch, Tier und natürlichen<br />
Ressourcen. Das bedeutet, Bodenbewirtschaftung<br />
und Viehhaltung<br />
werden dem Standort<br />
angepasst und in einem möglichst<br />
geschlossenen Betriebskreislauf<br />
verbunden. Kernstück<br />
ist eine vielseitige Fruchtfolge,<br />
wodurch die Bodenfruchtbarkeit<br />
durch Humusaufbau langfristig<br />
erhalten und entwickelt<br />
wird. Denn eine vielfältige<br />
Fruchtfolge ist ausgerichtet auf<br />
einen hohen Gehalt an umsetzbarer,<br />
organischer Substanz im<br />
Boden, Anregung des Bodenlebens<br />
und positive Vorfruchteffekte<br />
auf nachfolgend angebaute<br />
Kulturen. Der Einsatz von<br />
synthetisch hergestellten Stickstoffdüngern<br />
ist nicht erlaubt.<br />
Stattdessen wird mit Mist vom<br />
hofeigenen Vieh und durch den<br />
Anbau von Stickstoff sammelnden<br />
Leguminosen gedüngt. Chemisch-synthetischen<br />
Pestizide<br />
Eichkamp 18-20<br />
24116 <strong>Kiel</strong><br />
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