FNG-MAGAZIN Ausgabe 15 | April
Heute ist die 15. Ausgabe von FNG ganz im Namen der FIBO erschienen. Vollgepackt mit brandaktuellen und ebenso informativen wie unterhaltsamen Themen. #fng #fitness
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Training<br />
WIE SINNVOLL IST EIGENTLICH<br />
DER EINSATZ SOGENANNTER<br />
INTENSITÄTSTECHNIKEN?<br />
Wie so vieles im Leben kommt es auch hier auf die jeweiligen Umstände an. Intensitätstechniken<br />
sollen, wie es der Name schon sagt, die Gewohnheiten des normalen<br />
Trainingsalltags durchbrechen und die Muskulatur mit einer Belastung konfrontieren,<br />
die das übliche Maß deutlich übersteigt.<br />
Den Muskel über das normale Maß hinaus ermüden<br />
Daraus ergeben sich zwangsläufig Abstriche, die man zumindest in Teilen der Ausführung<br />
machen muss. Wenn man normalerweise ein bestimmtes Gewicht achtmal<br />
drücken kann, lässt sich die Anzahl der Wiederholungen oder die Verwendung eines<br />
höheren Gewichts nicht bei gleichzeitiger Beibehaltung eines Trainings über den vollen<br />
Bewegungsradius bewerkstelligen.<br />
Das kann nur gelingen, wenn man in die Trickkiste greift und z. B. die letzten Wiederholungen<br />
nur noch über einen Teil der möglichen Strecke in Form sogenannter „Partial<br />
Reps“ bewegt oder sich von einem Trainingspartner an den Punkten helfen lässt,<br />
die man aus eigener Kraft nicht bewältigen kann.<br />
Auch eine Reduzierung des Gewichts bei den letzten Sätzen oder auch während<br />
eines Satzes (geht nur mit Trainingspartner) fällt in diese Kategorie. Alles, was hilft,<br />
den Muskel über das normale Maß hinaus zu ermüden, gehört zu den Intensitätstechniken.<br />
Das kann immer dann Sinn machen, wenn man eine längere Phase der Stagnation<br />
überwinden möchte. Allerdings nur dann, wenn man leistungsorientiert trainiert.<br />
Wem es lediglich um eine Verbesserung seiner allgemeinen Fitness oder gesundheitliche<br />
Aspekte geht, braucht diese extremen Trainingsformen nicht. In einem zu<br />
frühen Stadium eingesetzt können sie sogar mehr schaden<br />
als nutzen. Denn sie spielen mit einem kritischen Faktor, der Ermüdung. Bis zu<br />
einem gewissen Punkt ist Ermüdung für den sportlichen Erfolg unerlässlich. Gleichzeitig<br />
geht eine zunehmende Ermüdung immer zulasten der Bewegungsqualität, und<br />
die sollte man als Trainer bei seinen Schützlingen<br />
immer im Blick behalten. -<strong>FNG</strong> Redaktion<br />
DIAGNOSTIK IM<br />
GESUNDHEITSSTUDIO<br />
TEIL 2<br />
Positionierung des Trainerpersonals im Gesundheitsstudio?<br />
In Fitness- & Gesundheitsstudios geht es letztlich darum, Menschen adäquat zu<br />
belasten und kein Risiko zu übersehen. Dazu sollte in der Regel die Nachfrage ausreichen,<br />
ob aus ärztlicher Sicht Bedenken gegen Aufnahme eines Trainings bestehen<br />
oder ob Einschränkungen dafür genannt werden. Aus praktischer Sicht ist hier eine<br />
Risikoabfrage per Fragebogen in Anlehnung an den PAR-Q-Bogen (Physical Activity<br />
Readiness Questionnaire) sinnvoll, ausreichend und bereits auch vielfach etabliert<br />
(vgl. Tabelle 2). Diese Abfrage ist so konzipiert, dass ein einziges ‘ja’ der Antwortfelder<br />
2 bis 6, 8, 10 und 12 im Fragebogen den Trainer in der Regel dazu bewegen<br />
sollte, den Kunden vor den Kraft- und Ausdauertests erst zum Arzt zu schicken. Bei<br />
den Fragen 1, 7, 9 und 11 sollten weitere Nachfragen gestellt und ggf. auch dann<br />
vorsorglich ein Arzt konsultiert werden. Nur der Arzt kann und muss letztlich<br />
über mögliche Kontraindikationen gegen das Training entscheiden. Wenn dennoch<br />
informell von den Trainern ergänzend dazu exogene Risikofaktoren, wie Fehlernährung,<br />
Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel, Stress, Umweltbelastungen und soziales<br />
Umfeld abgefragt werden, dann nur im Sinne der optimalen Passung des Trainingsprogramms<br />
an die Lebensbedingungen des Kunden oder für das Studio-Management<br />
– nicht aber zur Diagnostik, geschweige denn hinsichtlich therapeutischer<br />
Empfehlungen. Immer gilt aber bei allem, dass das Studio vorher überlegen muss,<br />
ob es mit der Auswertung der gestellten Fragen auch etwas anfangen kann und es<br />
nicht die Frage um der Frage willen stellt.<br />
Anthropometrie und Physiologische Messungen<br />
An die Anamnese schließen sich dann i.d.R. die Messungen und Tests an, wie z.B.<br />
Bestimmung des Körpergewichts, der Körperumfänge und physiologischer Parameter,<br />
bevor motorische Tests (Flexibilitätstest, Krafttests, Haltungsauffälligkeiten,<br />
Koordinationstest, Ausdauertests) die Fitnessdiagnostik abschließen.<br />
Klassisch sind nach wie vor die Bestimmung von Körperhöhe und -gewicht mit geeichten<br />
Geräten, sowie die Errechnung und Bewertung des BMI. Außerdem dienen<br />
Körperumfangmessungen dazu, zu zeigen, ob deutliche morphologische Veränderungen<br />
durch Training (Zu- oder Abnahme) erzielt wurden. Umfangsmessungen<br />
werden im Übrigen nicht nur im Body-styling/-building, sondern auch bei Unter- und<br />
Übergewichtigen eingesetzt, um den (lokalen) Effekt des Trainings belegen zu können.<br />
Heutzutage kann dies weitgehend schon bequem gerätegestützt erfolgen.<br />
Aus gesundheitlicher Sicht lassen sich zudem aus der Relation von Körpermaßen<br />
wertvolle Rückschlüsse über eventuelle Gefährdungen erzielen. Zum Beispiel gelten<br />
Werte von > 1,0 (Männer) bzw. 0,85 (Frauen) in der Waist-to-Hip-Ratio (Taillen- zu<br />
Hüftumfang) als Indikator für abdominelle Adipositas; neuere, inzwischen als zutreffender<br />
eingestufte Risiko-Werte zur Waist-to-Height-Ratio (Taillenumfang zu Körpergröße)<br />
von >0,5 setzen sich dagegen erst allmählich durch.<br />
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Training