28.04.2023 Aufrufe

Schmerz, lass nach!

In jedem dritten europäischen Haushalt lebt ein Mensch mit länger andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen. Allein für Deutschland gehen Fachleute von schätzungsweise rund 16 Millionen Betroffenen aus, davon 3,4 Millionen mit besonders schwerem Verlauf. Mit der Pein sind körperliche Einschränkungen im Alltag sowie psychische Begleiterscheinungen verbunden. Umso verheerender, dass die meisten Schmerzgeplagten auf der Suche nach Linderung eine Odyssee von einer Arztpraxis zur nächsten hinter sich haben – und die dauert im Durchschnitt zwei Jahre. Zeit, die nicht nur äußerst zermürbend ist, sondern auch das Gesundheitssystem teuer zu stehen kommt. Was läuft da schief? Was genau ist Schmerz überhaupt? Ist das Aushalten gemäß der Devise „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ sinnvoll? Und was leistet die moderne Schmerztherapie? Wir haben die Antworten für Sie – und für ein Leben ohne Schmerz.

In jedem dritten europäischen Haushalt lebt ein Mensch mit länger andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen. Allein für Deutschland gehen Fachleute von schätzungsweise rund 16 Millionen Betroffenen aus, davon 3,4 Millionen mit besonders schwerem Verlauf. Mit der Pein sind körperliche Einschränkungen im Alltag sowie psychische Begleiterscheinungen verbunden. Umso verheerender, dass die meisten Schmerzgeplagten auf der Suche nach Linderung eine Odyssee von einer Arztpraxis zur nächsten hinter sich haben – und die dauert im Durchschnitt zwei Jahre. Zeit, die nicht nur äußerst zermürbend ist, sondern auch das Gesundheitssystem teuer zu stehen kommt. Was läuft da schief? Was genau ist Schmerz überhaupt? Ist das Aushalten gemäß der Devise „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ sinnvoll? Und was leistet die moderne Schmerztherapie? Wir haben die Antworten für Sie – und für ein Leben ohne Schmerz.

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SCHMERZ, LASS NACH!<br />

Lesen Sie<br />

heute auch<br />

www.schmerzfrei-leben-info.de<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES April 2023


2<br />

<strong>Schmerz</strong>, <strong>lass</strong> <strong>nach</strong>!<br />

GRUSSWORT<br />

Ein unbeliebter Begleiter<br />

In jedem dritten europäischen Haushalt lebt ein<br />

Mensch mit länger andauernden oder wiederkehrenden<br />

<strong>Schmerz</strong>en. Allein für Deutschland gehen Fachleute<br />

von schätzungsweise rund 16 Millionen Betroffenen<br />

aus, davon 3,4 Millionen mit besonders schwerem<br />

Verlauf. Mit der Pein sind körperliche Einschränkungen<br />

im Alltag sowie psychische<br />

Begleiterscheinungen verbunden. Umso<br />

verheerender, dass die meisten <strong>Schmerz</strong>geplagten<br />

auf der Suche <strong>nach</strong> Linderung<br />

eine Odyssee von einer Arztpraxis zur nächsten hinter<br />

sich haben – und die dauert im Durchschnitt zwei Jahre.<br />

Zeit, die nicht nur äußerst zermürbend ist, sondern auch<br />

das Gesundheitssystem teuer zu stehen kommt. Was<br />

läuft da schief? Was genau ist <strong>Schmerz</strong> überhaupt? Ist<br />

das Aushalten gemäß der Devise „Ein Indianer<br />

kennt keinen <strong>Schmerz</strong>“ sinnvoll? Und was<br />

leistet die moderne <strong>Schmerz</strong>therapie? Wir<br />

haben die Antworten für Sie – und für ein<br />

Leben ohne <strong>Schmerz</strong>.<br />

Nadine Effert<br />

Chefredakteurin<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

LEITARTIKEL<br />

RÜCKENSCHMERZEN<br />

WIRBELSÄULENDEGENERATION<br />

SCHLAFMEDIZIN<br />

MEDIZINISCHES CANNABIS<br />

Chronifizierung vermeiden — 3<br />

Kreuz in der Krise — 4<br />

Wenn Wirbel in die Jahre kommen — 6<br />

Vorsicht, Wechselwirkung! — 8<br />

Lindern statt berauschen — 12<br />

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Das Papier dieser Reflex Verlag-Publikation<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.<br />

@reflexverlag


Chronifizierung<br />

vermeiden<br />

LEITARTIKEL | VON NADINE EFFERT<br />

<strong>Schmerz</strong>en sind ein temporäres Alarmsignal des<br />

Körpers. Werden sie chronisch, verlieren sie ihre ursprüngliche<br />

Funktion. Als eigenständige Krankheit<br />

rauben sie Betroffenen ein großes Stück Lebensqualität.<br />

Es gilt, frühzeitig gegenzulenken.<br />

Autsch – das Backblech ist glühend heiß! Sofort ziehen<br />

wir die Hand zurück, ohne darüber <strong>nach</strong>zudenken<br />

oder bewusst eine Entscheidung zur Ausführung dieser<br />

Bewegung zu treffen. Dies ist gut, denn der durch den<br />

akuten <strong>Schmerz</strong> ausgelöste Reflex schützt den betroffenen<br />

Köperteil und bringt uns aus der Gefahrenzone.<br />

Die International Association for the Study of Pain<br />

(IASP) definiert <strong>Schmerz</strong> – unabhängig von einer körperlichen<br />

Ursache – als eine unangenehme sensorische und<br />

emotionale Erfahrung, die mit einer tatsächlichen oder<br />

potenziellen Gewebeschädigung verbunden ist oder<br />

dieser ähnelt. Zu den häufigsten Krankheitsbildern gehören<br />

Rücken-, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Gelenk-<br />

und Nervenschmerzen.<br />

Eingeschränkte Lebensqualität<br />

Auch wenn der Rücken die Rangliste der Regionen mit<br />

den häufigsten <strong>Schmerz</strong>zuständen anführt, haben viele<br />

Menschen mehrere, im Schnitt drei <strong>Schmerz</strong>bereiche,<br />

so ein Ergebnis des „<strong>Schmerz</strong>atlas 2023“ des Gesundheitsdienstleisters<br />

Liebscher & Bracht. Das Leid der<br />

Betroffenen sei aber<br />

meist nicht auf diese<br />

Auch psychosoziale<br />

Faktoren begünstigen<br />

<strong>Schmerz</strong>en.<br />

<strong>Schmerz</strong>regionen begrenzt.<br />

„Durch die<br />

dauerhafte Belastung<br />

und die damit einhergehenden<br />

Einschränkungen<br />

kommt<br />

es oft zu Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche,<br />

Müdigkeit, Angstzuständen oder depressiven Episoden“,<br />

schreiben die Verfasser des Berichts. Über 70 Prozent<br />

der Umfrageteilnehmenden gaben an, ihre <strong>Schmerz</strong>en<br />

würden sich auf ihr Gemüt auswirken. 64 Prozent bestätigten,<br />

ihre Bewegungsfreiheit sei durch die <strong>Schmerz</strong>en<br />

eingeschränkt. Fast jeder Zweite empfand, dass die<br />

Familie unter der Situation leide.<br />

<strong>Schmerz</strong> übernimmt Kontrolle<br />

Besonders hoch ist die Belastung bei chronischen<br />

<strong>Schmerz</strong>en, unter denen laut Deutscher <strong>Schmerz</strong>liga bis<br />

<strong>Schmerz</strong>en können den Alltag von Betroffenen<br />

stark beeinträchtigen.<br />

zu 25 Prozent aller Deutschen leiden. Von ihnen sprechen<br />

medizinische Fachleute, wenn die Pein über drei Monate<br />

anhält, obwohl die eigentliche Ursache bereits „verheilt“<br />

ist. Chronische <strong>Schmerz</strong>en werden durch körperliche,<br />

psychische und soziale Faktoren aufrechterhalten.<br />

Forschende vermuten, dass die Zahl der chronisch Erkrankten<br />

aufgrund der Coronapandemie nochmals steigen<br />

könnte. Denn bei einem Teil der Patientinnen und<br />

Patienten kommt es zu lang anhaltenden Beschwerden,<br />

die etwa durch die Krankheit selbst verursacht werden.<br />

Weiterer Grund: „Durch die Kontaktbeschränkungen war<br />

der Zugang zu Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten<br />

vorübergehend begrenzt“, sagt Professor Dr. med. Winfried<br />

Meißner, Präsident der Deutschen <strong>Schmerz</strong>gesellschaft.<br />

Davon seien hauptsächlich Menschen mit neu<br />

aufgetretenen <strong>Schmerz</strong>en betroffen gewesen, die länger<br />

auf Diagnose und Behandlungsbeginn warten mussten,<br />

was die Gefahr für eine Chronifizierung erhöht.<br />

Spezifische, lückenlose Behandlung<br />

„Handeln, bevor <strong>Schmerz</strong>en chronisch werden, ist<br />

nötig und möglich“, so Prof. Meißner. Patientinnen und<br />

Patienten stehen vielfältige Therapieoptionen zur Verfügung<br />

– Stichwort „multimodale <strong>Schmerz</strong>therapie“,<br />

eine Kombination aus medikamentöser, psychologischer<br />

und körperlicher Therapie. Es geht also darum, körperliche<br />

und psychische Ursachen, wie etwa die Angst vor<br />

dem <strong>Schmerz</strong>, gemeinsam zu bekämpfen, um auch<br />

den Teufelskreis rund um den chronischen <strong>Schmerz</strong> zu<br />

durchbrechen. Was es laut Fachleuten ebenso braucht,<br />

ist eine durchgängige Versorgungskette vom Hausarzt<br />

bis zur <strong>Schmerz</strong>medizinerin, vom Krankenhaus bis in die<br />

ambulante Versorgung. Auch könne so, per Frühintervention,<br />

bei vielen <strong>Schmerz</strong>geplagten eine Chronifizierung<br />

vermieden werden. <br />

<br />

iStock / fizkes<br />

3<br />

Weitere Informationen unter www.schmerzfrei-leben-info.de


4<br />

<strong>Schmerz</strong>, <strong>lass</strong> <strong>nach</strong>!<br />

Kreuz in der Krise<br />

RÜCKENSCHMERZEN | VON SANDRA SEHRINGER<br />

Beim Bücken sticht es plötzlich im Rücken. Am<br />

Schreibtisch plagt uns ein schmerzhaftes Ziehen.<br />

Oder wir wachen morgens mit einem steifen Nacken<br />

auf. Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule gelten<br />

als Volksleiden. Warum das so ist, wie wir uns selbst<br />

helfen können und wann wir auf jeden Fall eine Arztpraxis<br />

aufsuchen sollten.<br />

Psychische Entspannung<br />

wirkt auch<br />

gegen verkrampfte<br />

Rückenmuskeln.<br />

Mindestens 90 Prozent der Erwachsenen in Deutschland<br />

kennen Rückenschmerzen laut Umfragen aus eigenen<br />

Erfahrungen. Etwa 20 Prozent gehen deswegen sogar<br />

einmal oder mehrmals jährlich zum Arzt. Am häufigsten<br />

zeigen sich die Beschwerden am unteren Rücken, also<br />

oberhalb des Gesäßes<br />

im Bereich der Lendenwirbelsäule.<br />

Kein Wunder,<br />

denn die Wirbelsäule<br />

muss dort beim Stehen,<br />

Gehen oder Sitzen das<br />

größte Gewicht tragen.<br />

Doch gerade wer viel<br />

Zeit im Sitzen verbringt,<br />

schwächt zunehmend<br />

die Rücken- und Bauchmuskeln. Eine schwache Rumpfmuskulatur<br />

ist wiederum weniger belastbar und kann<br />

die Wirbelsäule schlechter stützen. So führt sie in den<br />

meisten Fällen zu wiederkehrenden Rückenschmerzen.<br />

Als Folge nehmen viele eine Schonhaltung ein und verschlechtern<br />

damit ihre Situation.<br />

Häufige Ursachen<br />

Bewegungsmangel, einseitige Fehlbelastungen und<br />

Muskelverspannungen gehören daher zu den häufigsten<br />

Auslösern von Rückenbeschwerden. Aber auch psychischer<br />

Druck und Stress können zu schmerzhaften Verspannungen<br />

der Rückenmuskulatur führen. Oft lässt<br />

sich keine eindeutige körperliche Ursache feststellen.<br />

Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von unspezifischen<br />

Rückenschmerzen. Als spezifische Rückenschmerzen<br />

gelten Beschwerden, denen <strong>nach</strong>weisbare Abnutzungserscheinungen,<br />

Verletzungen, Entzündungen oder Erkrankungen<br />

im Rückenbereich beziehungsweise an der<br />

Wirbelsäule zugrunde liegen, wie beispielsweise Bandscheibenvorfälle,<br />

Arthrosen oder Wirbelbrüche.<br />

Schnelle Selbsthilfe<br />

Akut sind Rückenschmerzen, wenn sie neu auftreten<br />

und höchstens sechs Wochen anhalten oder <strong>nach</strong><br />

mindestens sechs Wochen Pause wiederkehren. Wenn<br />

keine zusätzlichen Alarmzeichen vorhanden sind,<br />

können wir uns meist selbst helfen, sodass akute Beschwerden<br />

<strong>nach</strong> wenigen Stunden bis Tagen wieder verschwinden.<br />

Generell gilt: Moderate Bewegung ist besser<br />

als Schonen, beispielsweise mit Rückengymnastik,<br />

Bauchmuskelübungen und Spaziergängen. Auch die<br />

sogenannte Stufenlagerung kann <strong>Schmerz</strong>en lindern:<br />

Dafür begibt man sich in Rückenlage, die Knie sind<br />

im rechten Winkel gebeugt und die Unterschenkel auf<br />

einem Stuhl abgelegt. Wärmflasche, Kirschkernkissen<br />

oder Wärmepflaster eignen sich zur Lockerung der<br />

Muskeln; Massagen können die Durchblutung fördern<br />

und Verspannungen lösen. Die Einnahme von <strong>Schmerz</strong>mitteln<br />

ist jedoch nur eingeschränkt zu empfehlen.<br />

So ergab eine aktuelle Studie der McGill University<br />

im kanadischen Montreal, dass die Anwendung entzündungshemmender<br />

<strong>Schmerz</strong>mittel sogar das Risiko<br />

erhöht, dass aus akuten Rückenschmerzen chronische<br />

Beschwerden werden. Die Dauer der <strong>Schmerz</strong>en steigt<br />

also tendenziell auf mehr als drei Monate.<br />

Achtung, Alarmzeichen!<br />

Bestimmte Warnsignale deuten auf spezifische Auslöser<br />

der Rückenschmerzen hin und sollten dringend<br />

ärztlich abgeklärt werden. Das ist beispielsweise der<br />

Fall, wenn <strong>nach</strong> einem Sturz oder starker Belastung<br />

plötzliche <strong>Schmerz</strong>en auftreten, wenn sich <strong>Schmerz</strong>en<br />

stetig verschlimmern oder über Tage andauern. Als<br />

Alarmzeichen gelten außerdem Gefühlsstörungen oder<br />

Lähmungserscheinungen an Armen, Beinen oder am<br />

Gesäß sowie Funktionsstörungen von Harnblase oder<br />

Darm. Wer neben den Rückenbeschwerden auch über<br />

Muskelschwäche, Fieber oder Gewichtsverlust klagt,<br />

sollte sich ebenfalls dringend untersuchen <strong>lass</strong>en. Besondere<br />

Vorsicht gilt grundsätzlich bei Menschen mit<br />

Osteoporose, Krebs oder HIV. <br />

<br />

ZAHL ZUM STAUNEN<br />

354<br />

So viele Fehltage je 100 Versicherte<br />

gehen auf das Konto<br />

von Rückenschmerzen und<br />

ähnlichen Problemen (Vorjahr:<br />

337). Das ist Platz zwei <strong>nach</strong><br />

Atemwegserkrankungen als<br />

Grund für Krankschreibungen.<br />

Quelle: https://www.dak.de; Zugriff: 18.04.2023


5<br />

<strong>Schmerz</strong>freier Rücken<br />

per Online-Tool<br />

Werbebeitrag – Produktporträt<br />

Häufig wird bei Beschwerden<br />

rasch eine Arztpraxis aufgesucht.<br />

Dabei helfen bei den ersten Anzeichen<br />

von Rückenschmerzen<br />

oft bereits individuelle Übungen.<br />

Die Allianz Private Krankenversicherung<br />

(APKV) bietet das Online-Tool<br />

„Check my Back“, das<br />

Abhilfe schafft und übereilte<br />

Arztbesuche überflüssig macht.<br />

Es ist ein Volksleiden: Mehr als 60<br />

Prozent der Deutschen leiden laut<br />

einer Befragung des Robert Koch-<br />

Instituts mindestens einmal im Jahr<br />

unter Rückenschmerzen; 15,5 Prozent<br />

der Befragten berichteten gar<br />

von chronischen Rückenschmerzen.<br />

Zudem ist ein schmerzender<br />

Rücken <strong>nach</strong> Angaben der Deutschen<br />

<strong>Schmerz</strong>liga der häufigste<br />

Grund für Fehltage am Arbeitsplatz.<br />

Jeder fünfte Krankenschein gehe<br />

auf Kreuzschmerzen zurück. Wenn<br />

es im Rücken zwickt und zwackt,<br />

muss man allerdings nicht immer<br />

gleich ärztlichen Rat suchen: Oft<br />

helfen ein paar sinnvolle Übungen,<br />

um die Verspannungen zu lösen.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

„Es gibt vieles, was man selbst<br />

machen kann und muss, um eine<br />

akute <strong>Schmerz</strong>phase zu überwinden<br />

und weiteren Beschwerden<br />

vorzubeugen“, so Prof. Dr. med. Dr.<br />

h.c. Joachim Grifka. Gemeinsam<br />

mit dem Ärztlichen Direktor der<br />

Orthopädischen Universitätsklinik<br />

Regensburg wurden die Übungen<br />

für „Check my Back“ der Allianz Private<br />

Krankenversicherung (APKV)<br />

entwickelt.<br />

Intelligente Anwendung<br />

„Mit dem Online-Tool können Versicherte<br />

ihren Rücken entspannt<br />

von zu Hause oder vom Arbeitsplatz<br />

aus stärken und aktive Bewegungspausen<br />

in den Alltag integrieren“,<br />

erklärt APKV-Vorstand Daniel Bahr.<br />

Dazu füllen Versicherte einen kleinen<br />

Fragebogen mit initialen Fragen<br />

zu den Beschwerden aus. Auf Basis<br />

der Antworten wird die Situation<br />

eingeschätzt – Rückenschmerzgeplagte<br />

werden entweder an eine<br />

passende Arztpraxis weitergeleitet<br />

oder erhalten physiotherapeutische<br />

Übungen inklusive Videoanleitung,<br />

die sie dann eigenständig durchführen<br />

können. „Schon 10 bis 15<br />

Minuten Training täglich bringen oft<br />

bereits Linderung“, weiß Bahr.<br />

Medizinische Fachberatung<br />

Es gibt aber Beschwerden, bei<br />

denen Übungen nicht ausreichen<br />

– auch hier wird den Betroffenen<br />

geholfen, die optimale Behandlung<br />

zu erhalten. Durch die medizinische<br />

Expertise des Spezialistennetzwerks<br />

haben Kundinnen und Kunden<br />

der Allianz immer die richtige<br />

Ärztin oder den richtigen Arzt an<br />

ihrer Seite. Die Anwendung beugt<br />

damit einerseits vorschnellen Arztbesuchen<br />

vor und hilft, mitunter<br />

lange Wartezeiten in einer orthopädischen<br />

Praxis zu vermeiden.<br />

Andererseits werden Patientinnen<br />

und Patienten bei schwerwiegenden<br />

und dringend behandlungsbedürftigen<br />

Problemen direkt zur<br />

richtigen Ärztin oder dem richtigen<br />

Arzt geleitet – eine echte Win-win-<br />

Situation, welche die Allianz Private<br />

Krankenversicherung hier für ihre<br />

Versicherten geschaffen hat.<br />

gesundheitswelt.allianz.de<br />

MEHR INFORMATIONEN<br />

„Check my Back“:<br />

Vorteile auf einen Blick<br />

• Individuelle und schnelle Hilfe –<br />

wann und wo Sie Zeit dazu finden<br />

• Handlungsempfehlungen durch<br />

ein intelligentes Tool<br />

• Informationen und Tipps von<br />

Experten<br />

• Rückenprobleme mit videogeleiteten<br />

Übungen lindern<br />

• Medizinische Fachberater nutzen<br />

• Bei schwerwiegenden Problemen<br />

schnell den passenden Arzt finden<br />

Weitere Informationen unter www.schmerzfrei-leben-info.de


6<br />

<strong>Schmerz</strong>, <strong>lass</strong> <strong>nach</strong>!<br />

Wenn Wirbel in die<br />

Jahre kommen<br />

WIRBELSÄULENDEGENERATION | VON SANDRA SEHRINGER<br />

Fast alle Erwachsenen haben Abnutzungserscheinungen<br />

an der Wirbelsäule – sei es durch ihr<br />

Alter oder durch eine hohe Belastung. Häufig zeigen<br />

sich lange keine Beschwerden, und sie spüren nichts<br />

davon. Doch es kann auch zu schmerzhaften Verschleißerkrankungen<br />

kommen.<br />

Unsere Wirbelsäule ist ein besonders wichtiger Teil unseres<br />

Skeletts. Sie ermöglicht uns, aufrecht zu stehen und<br />

zu gehen, und trägt die größte Last. Damit sie zuverlässig<br />

als Stütze funktionieren kann, arbeiten 24 Knochen, die<br />

zwischen dem Schädel und dem Becken wie eine Säule<br />

miteinander verbunden sind, eng mit Rückenmuskeln<br />

und Bändern zusammen. Zwischen den einzelnen Wirbeln<br />

liegen die sogenannten Bandscheiben und fungieren<br />

als stoßdämpfende, flexible Kissen. Im Inneren bilden<br />

die Wirbel einen Kanal, in dem das Rückenmark verläuft.<br />

Mit dem Alter oder aber auch bei einer starken oder einseitigen<br />

Belastung können sowohl die Wirbel als auch die<br />

knorpeligen Bandscheiben verschleißen. Dann nimmt<br />

der Wassergehalt der Stoßdämpfer ab, sie verlieren an<br />

Elastizität und Höhe. Auch eine schlechte Nährstoffversorgung<br />

trägt zum schnelleren Verschleiß bei. Die Folgen:<br />

Unsere Bandscheiben können uns weniger gut stützen<br />

sowie Stöße abfangen. Möglicherweise entstehen sogar<br />

Risse in den äußeren Knorpelfasern.<br />

Problemfall Bandscheibe<br />

Wenn Bandscheiben weniger elastisch sind, kann sich<br />

Bandscheibengewebe zwischen den Wirbeln hervorwölben.<br />

Kommt es zu kleinen Rissen in den äußeren<br />

Knorpelfasern, tritt möglicherweise sogar Gewebe aus<br />

dem inneren Bandscheibenkern heraus und ragt in den<br />

Wirbelkanal hinein. Man spricht in beiden Fällen von<br />

einem Bandscheibenvorfall. Wenn Bandscheibengewebe<br />

das umliegende Bindegewebe reizt oder auf einen Nerv<br />

im Bereich des Rückenmarks drückt, kommt es mitunter<br />

zu starken <strong>Schmerz</strong>en. Auch Taubheitsgefühle, ein<br />

Kribbeln oder sogar Lähmungserscheinungen in Armen<br />

oder Beinen sind mögliche Symptome. Etwa 180.000<br />

Menschen ziehen sich in Deutschland pro Jahr einen<br />

Bandscheibenvorfall zu. Am häufigsten ist dabei die<br />

Lendenwirbelsäule am unteren Rücken betroffen, da die<br />

Wirbelsäule dort das größte Gewicht tragen muss. Durch<br />

Übergewicht, das Heben von zusätzlichen Gewichten<br />

oder eine falsche Haltung nimmt die Belastung<br />

DIE HÄUFIGSTEN MYTHEN ÜBER RÜCKENSCHMERZEN<br />

Mythos 1<br />

Röntgen entlarvt immer die<br />

Ursache von Rückenschmerzen.<br />

Auf Röntgenbildern oder<br />

in Kernspintomografien<br />

(MRT) können zwar Veränderungen<br />

am Rücken<br />

sichtbar werden, die im Verdacht stehen,<br />

Rücken- oder Kreuzschmerzen<br />

auszulösen. Das Problem ist allerdings,<br />

dass diese Veränderungen<br />

auch bei vielen Menschen vorkommen,<br />

die keinerlei Beschwerden<br />

haben. Gleichzeitig kann Bildgebung<br />

unnötige Therapien <strong>nach</strong> sich ziehen<br />

und die Chronifizierung fördern. Die<br />

ärztliche Leitlinie für Nicht-spezifische<br />

Kreuzschmerzen empfiehlt<br />

den Einsatz daher nur in bestimmten<br />

Fällen, wie <strong>nach</strong> einer Verletzung.<br />

Mythos 2<br />

Meistens sind die Bandscheiben<br />

schuld an den <strong>Schmerz</strong>en.<br />

Ein Bandscheibenvorfall<br />

geht nicht immer<br />

mit schlimmen Rückenschmerzen<br />

einher. Nur<br />

bei etwa 4 von 100 Patienten ist<br />

ein Bandscheibenvorfall der Auslöser<br />

für <strong>Schmerz</strong>en im Rücken.<br />

Insofern handelt es sich bei der Annahme,<br />

für Kreuzschmerzen seien<br />

die Bandscheiben verantwortlich,<br />

eher um einen Mythos. Wenn aber<br />

ein Bandscheibenvorfall Rückenschmerzen<br />

auslöst, dann strahlen<br />

diese <strong>Schmerz</strong>en meist aus. Außerdem<br />

können Störungen der Berührungsempfindlichkeit<br />

und motorische<br />

Störungen auftreten.<br />

Mythos 3<br />

Durch häufige Belastung nutzt<br />

sich der Rücken ab.<br />

Nein, solange es sich<br />

nicht um sehr belastenden<br />

Leistungssport<br />

handelt, sind<br />

jegliche Bewegung und auch Belastung<br />

gut für den Rücken. Im<br />

Gegenteil: Der Rücken wird durch<br />

Alltagsbewegungen eher gestärkt.<br />

Wer seinem Rücken etwas Gutes tun<br />

möchte, treibt zusätzlich Sport. Als<br />

rückenfreundlich gelten dabei Radfahren,<br />

Schwimmen, Reiten oder<br />

Walken. Regelmäßiges Bewegungstraining,<br />

wie Kräftigungs- und<br />

Stabilitätsübungen, kann sogar helfen,<br />

Rückfälle von nicht spezifischen<br />

Kreuzschmerzen vorzubeugen.<br />

Quelle: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/presse/mythen-ueberrueckenschmerzen-was-stimmt-was-nicht;<br />

Zugriff: 18.04.2023


sogar noch deutlich zu. Auch an der Halswirbelsäule<br />

kommt es immer wieder zu Bandscheibenvorfällen,<br />

seltener an der Brustwirbelsäule.<br />

Bandscheibenvorfälle behandeln<br />

Bei etwa 90 von 100 Menschen <strong>lass</strong>en Beschwerden<br />

aufgrund eines Bandscheibenvorfalls innerhalb von<br />

sechs Wochen von selbst <strong>nach</strong>. Bis dahin können beispielsweise<br />

Massagen, Wärme- und Kälteanwendungen,<br />

eine Ultraschalltherapie<br />

oder Akupunktur die<br />

In Deutschland haben<br />

jährlich 180.000<br />

Menschen einen<br />

Bandscheibenvorfall.<br />

Beschwerden lindern.<br />

Je <strong>nach</strong> Schweregrad<br />

kommen zur Behandlung<br />

auch eine elektrische<br />

Nervenstimulation oder<br />

<strong>Schmerz</strong>mittel infrage.<br />

In der Regel empfiehlt<br />

es sich, den Rücken nicht übermäßig zu schonen, sondern<br />

möglichst aktiv zu bleiben. In seltenen Fällen beeinträchtigt<br />

vorgefallenes Gewebe die Nerven so stark,<br />

dass beispielsweise Blase oder Darm nicht mehr richtig<br />

funktionieren. Dann kann es nötig sein, dass das<br />

Bandscheiben liegen zwischen den<br />

einzelnen Wirbelkörpern.<br />

Bandscheibenmaterial operativ entfernt werden muss.<br />

Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass eine Operation nur<br />

bei circa 2,4 Prozent aller Fälle notwendig ist. Die Deutsche<br />

Gesellschaft für <strong>Schmerz</strong>medizin rät daher dazu,<br />

sich <strong>nach</strong> einer OP-Empfehlung unbedingt eine zweite<br />

Expertenmeinung einzuholen. Im sogenannten Zweitmeinungsverfahren<br />

rieten Fachärztinnen und -ärzte<br />

dem<strong>nach</strong> in fast 98 Prozent der Fälle von einem chirurgischen<br />

Eingriff an der Wirbelsäule ab. <br />

<br />

iStock / Oleh Veres<br />

7<br />

Weitere Informationen unter www.schmerzfrei-leben-info.de<br />

Am liebsten schnell wieder fit<br />

Werbebeitrag – Produktporträt<br />

Wenn kein Weg an einer Wirbelsäulen-Chirurgie<br />

vorbeiführt,<br />

kann ein maximal schonender<br />

Eingriff die Methode der Wahl<br />

sein. Er ermöglicht eine schnelle<br />

Rehabilitation.<br />

Bewegung hält uns gesund und<br />

stärkt unser Selbstbewusstsein.<br />

Welche Rolle dabei die Wirbelsäule<br />

spielt, merken wir oft erst dann,<br />

wenn sich <strong>Schmerz</strong>en bemerkbar<br />

machen. Fast jeder zweite<br />

Erwachsene hat die Erfahrung mit<br />

Beschwerden an der Wirbelsäule<br />

gemacht. In vielen Fällen hilft eine<br />

Behandlung aus den vielfältigen<br />

konservativen Therapie-Angeboten<br />

der Medizin.<br />

Erst wenn keine Linderung zu erreichen<br />

ist oder in speziellen Fällen<br />

rät der Facharzt zu einer Wirbelsäulen-Operation.<br />

Für Patientinnen<br />

und Patienten stellen sich dann<br />

entscheidende Fragen: Welche<br />

Methode ist für mich am besten?<br />

Wie lange dauert die OP?<br />

Wie schnell bin ich wieder auf<br />

den Beinen? Wie geht es mir<br />

<strong>nach</strong> der OP? Wie groß wird<br />

meine Narbe sein? Und viele<br />

weitere Fragen.<br />

Für Betroffene ist es oft<br />

erleichternd, wenn sie erfahren,<br />

dass es auch für die<br />

Wirbelsäule eine maximal<br />

schonende endoskopische<br />

Methode gibt. Ein kleiner<br />

Hautschnitt mit minimaler<br />

Belastung des umgebenden Gewebes<br />

sowie eine schnelle Rehabilitation<br />

sind wesentliche Vorteile. Mit<br />

der endoskopischen Methode lässt<br />

sich ein breites Indikationsspektrum<br />

abdecken, wie <strong>Schmerz</strong>therapie,<br />

das Behandeln von Bandscheibenvorfällen,<br />

Stenosen und die Stabilisierung<br />

der Wirbelsäule. Die<br />

endoskopische Wirbelsäulen-Chirurgie<br />

weist mit über 6.200 Studien<br />

exzellente Forschungsergebnisse<br />

auf, und immer mehr weltweite Kliniken<br />

bieten diese minimalinvasive<br />

Methode zum Wohle der Patientinnen<br />

und Patienten an.<br />

www.joimax.com<br />

MEHR INFORMATIONEN<br />

Sie möchten eine Klinik finden, die<br />

die endoskopische minimalinvasive<br />

Wirbelsäulen-Chirurgie anbietet?<br />

Suchen Sie unter:<br />

https://www.joimax.com/de/<br />

patienten/klinikfinder/


8<br />

<strong>Schmerz</strong>, <strong>lass</strong> <strong>nach</strong>!<br />

Vorsicht, Wechselwirkung!<br />

SCHLAFMEDIZIN | VON TOBIAS LEMSER<br />

Menschen mit chronischen <strong>Schmerz</strong>en leiden oft<br />

unter Schlafproblemen. Eine französische Studie hat<br />

den Zusammenhang zwischen Schlaf und <strong>Schmerz</strong>en<br />

genauer unter die Lupe genommen und ist zu spannenden<br />

Erkenntnissen gekommen. Ein erster wichtiger<br />

Schritt ist jedoch eine optimale Schlafumgebung.<br />

Die beliebte Seitenlage beim Schlafen ist oft<br />

Ursache für schmerzhafte Verspannungen.<br />

Was gibt es Besseres, als todmüde ins Bett zu fallen<br />

und bis zum nächsten Morgen durchzuschlafen? Durchschnittlich<br />

24,4 Jahre schlafen wir Deutschen im Laufe<br />

unseres Lebens. Kaum vorstellbar, doch auch irgendwie<br />

logisch: Schließlich könnten wir ohne Schlaf schlicht und<br />

einfach nicht existieren.<br />

iStock / AndreyPopov<br />

Matratzenkauf: ganz individuell<br />

Damit die Nachtruhe so erholsam wie möglich wird,<br />

kommt dem Schlafumfeld eine große Bedeutung zu.<br />

Hierzu zählen nicht nur die passende Raumtemperatur<br />

– 16 bis 18 Grad sind ideal – und das Verbannen von<br />

Smartphone und Fernseher aus dem Schlafzimmer.<br />

Ebenso entscheidend, gerade für unseren Bewegungsapparat,<br />

ist die optimale Matratze. Ein falsches Modell,<br />

ein ungeeignetes Kissen oder ein zu starrer Lattenrost<br />

sind häufig der Grund für<br />

Rückenschmerzen. Worauf<br />

Nachts ist die<br />

<strong>Schmerz</strong>intensität<br />

stärker.<br />

es beim Matratzenkauf<br />

zu achten gilt, hängt etwa<br />

von Gewicht, Größe und<br />

Körperbau des Menschen<br />

ab. Auch wer gesundheitliche<br />

Probleme wie einen<br />

Bandscheibenvorfall oder Hüftbeschwerden hat, sollte<br />

genau hinschauen und sich ausführlich beraten <strong>lass</strong>en.<br />

So unterstützen Schaumstoff-Matratzen zumeist die<br />

Wirbelsäule recht gut. Das heißt, dass schwere Körperbereiche<br />

moderat einsinken und leichtere gut gestützt<br />

werden. Gut zu wissen: Würde der Körper insgesamt zu<br />

stark einsinken, hätte dies zur Folge, dass die Bewegung<br />

im Schlaf eingeschränkt würde.<br />

Schlaf und <strong>Schmerz</strong> im Wechselspiel<br />

Die Möglichkeit, sich im Schlaf frei bewegen zu können,<br />

ist das A und O. Bewegung stimuliert die Durchblutung<br />

und sorgt für geschmeidige Gelenke. Ohne diese Freiheit<br />

fühlten wir uns unausgeschlafen und steif wie ein Brett<br />

– ganz abgesehen von diversen <strong>Schmerz</strong>en am gesamten<br />

Bewegungsapparat. Dass sich Schlaf und <strong>Schmerz</strong>en<br />

gegenseitig beeinflussen, ist für die Wissenschaft nicht<br />

neu. Während <strong>Schmerz</strong>en den Schlaf stören, verstärkt<br />

schlechter Schlaf den <strong>Schmerz</strong>. Mangelt es etwa an Tiefschlafphasen,<br />

kann es nicht nur zu einer allgemeinen<br />

körperlichen Schwächung kommen, auch ist dann vielfach<br />

die <strong>Schmerz</strong>empfindlichkeit erhöht.<br />

<strong>Schmerz</strong>höhepunkt in der Nacht<br />

Inwieweit unser <strong>Schmerz</strong>empfinden von der inneren<br />

Uhr gesteuert wird, dieser Frage ist ein französisches<br />

Forscherteam des Inserm im Forschungszentrum für<br />

Neurowissenschaften in Lyon <strong>nach</strong>gegangen. Hierfür<br />

hielten sie zwölf junge Erwachsene im Labor 34 Stunden<br />

lang wach, ohne dass externe Signale auf sie einwirkten:<br />

kein Zeitplan, keine festen Mahlzeiten, sondern<br />

jede Stunde ein Snack, konstante Temperatur und wenig<br />

Licht. Indem die Forschenden die Unterarme der Teilnehmenden<br />

alle zwei Stunden einer Wärmequelle aussetzten,<br />

sollten diese angeben, wann der Reiz bei steigender<br />

Temperatur als schmerzhaft empfunden wurde.<br />

Zudem galt es, die Intensität des <strong>Schmerz</strong>es zu bewerten.<br />

Das Ergebnis der im vergangenen Sommer publizierten<br />

Studie: Das Forschendenteam beobachtete bei<br />

allen Probanden eine Rhythmisierung der <strong>Schmerz</strong>empfindung<br />

im Verlauf von 24 Stunden. Der Höhepunkt<br />

der <strong>Schmerz</strong>intensität lag zwischen 3 und 4 Uhr morgens,<br />

das Minimum in den Nachmittagsstunden. Zudem<br />

stieg die <strong>Schmerz</strong>empfindlichkeit linear mit dem Schlafmangel<br />

an. Je ausgeprägter der Schlafmangel war, desto<br />

stärker wurde die Intensität des <strong>Schmerz</strong>es empfunden.<br />

Durch die Synchronisation biologischer Rhythmen und/<br />

oder der Schlafqualität bei Patienten mit chronischen<br />

<strong>Schmerz</strong>en erhoffen sich die Forschenden nun, dass die<br />

Studie zu einer besseren Behandlung beiträgt.


9<br />

Maßschneidern gegen<br />

Verspannungen<br />

Werbebeitrag – Produktporträt<br />

Um schmerzenden Verspannungen<br />

vorzubeugen, werden die<br />

PERSONAL FITS Naturlatexmatratzen<br />

der hessischen Firma<br />

dormiente exakt auf die individuelle<br />

Körperkontur abgestimmt<br />

und bieten dadurch stets den optimalen<br />

ergonomischen Mix aus<br />

Einsinken und Stützen.<br />

Auch die beste Zonen-Matratze geht<br />

von Durchschnittswerten aus, mit<br />

denen sich eine Vielzahl von Körpersilhouetten<br />

gut abbilden lässt.<br />

Wer aber aus dem angenommenen<br />

Spektrum herausfällt, geht oft faule<br />

Kompromisse ein und steht dann<br />

morgens mit <strong>Schmerz</strong>en auf: Damit<br />

die besonders breite Schulter nicht<br />

abknickt und zum Ohr gezogen wird,<br />

wählt man die Matratze so weich,<br />

dass der restliche Körper durchhängt<br />

und sich <strong>nach</strong>ts kaum drehen<br />

kann. Kräftige Menschen mit<br />

schmalen Schultern liegen meist zu<br />

fest, damit die Matratze im Lordose-<br />

Bereich stützt. Als Folge verspannt<br />

der Nacken, weil die Schulter nicht<br />

mehr einsinken kann.<br />

Ergonomie in grüner Perfektion<br />

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Naturlatex können nicht nur Länge,<br />

Breite und Härtegrad angepasst<br />

werden. Jede Matratze wird beim<br />

Optimales Liegen steigert <strong>nach</strong>weislich die Leistungsfähigkeit.<br />

Probeliegen auf die Körperkontur<br />

abgestimmt und dann auf Maß<br />

gefertigt. So sind auch bei sehr<br />

stark oder sehr unterschiedlich<br />

ausgeprägten Körperpartien maximale<br />

Entspannung im Nackenbereich<br />

und optimales Einsinken<br />

von Schulter und Beckenbereich<br />

gewährleistet.<br />

PERSONAL FITS Matratzen sind<br />

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<strong>nach</strong>wachsenden Rohstoffen,<br />

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10<br />

„Mikrozirkulation wird oft unterschätzt“<br />

Werbebeitrag – Interview<br />

Eine Vielzahl der Stoffwechselprozesse<br />

im Körper – also auch<br />

die der Muskeln – hängt von einer<br />

bedarfsgerechten Verteilung des<br />

Blutes in der Mikrozirkulation ab.<br />

Dr. Ricarda Jansen und Prof. Dr.<br />

Carsten Bartsch berichten über<br />

deren Bedeutung und Stimulation<br />

durch die physikalische Gefäßtherapie<br />

von BEMER.<br />

Dr. Ricarda Jansen,<br />

Head of Medical Affairs Bemer Int. AG<br />

Vielmehr kann BEMER hier eine<br />

wertvolle Ergänzung sein.<br />

Dr. Jansen: Die Wissenschaft geht<br />

inzwischen davon aus, dass die Einschränkung<br />

der Mikrozirkulation<br />

der Manifestation der eigentlichen<br />

Krankheit und der damit verbundenen<br />

Symptome lange vorausgeht. 1<br />

Also besser früher als später mit<br />

dem „BEMERn“ anfangen (lacht).<br />

Frau Dr. Jansen, warum ist der<br />

Ansatz, die Mikrozirkulation stimulieren<br />

zu können, so faszinierend?<br />

Dr. Klopp und sein Team waren ihrer<br />

Zeit tatsächlich voraus, als sie das<br />

gepulste elektromagnetische Feld<br />

so weiterentwickelten, dass es speziell<br />

auf die Zellmembran der glatten<br />

Muskelzellen der kleinen und sehr<br />

kleinen präkapillären Gefäße wirken<br />

kann. So unterstützt es den Körper<br />

bei etwas, das er ohnehin tut: das<br />

Blut bedarfsgerecht zu verteilen.<br />

Inzwischen weiß man, wie entscheidend<br />

dieser Bereich des Kreislaufs<br />

ist. Neueste Publikationen sprechen<br />

davon, dass die Mikrozirkulation<br />

immerhin 95 bis 98 Prozent des<br />

Gefäßsystems umfasst. 1<br />

Wenn der Körper die Verteilung<br />

des Bluts selbst bewerkstelligt,<br />

wieso braucht er dann dabei überhaupt<br />

Unterstützung, Herr Professor<br />

Bartsch? Inzwischen hat<br />

die Forschung gezeigt, dass die<br />

Durchblutung im Bereich der Endstrombahn<br />

im Laufe des Lebens eingeschränkt<br />

werden kann. Das kann<br />

viele Ursachen haben, meist ist es<br />

unser ungesunder Lebenswandel,<br />

aber zum Beispiel auch chronischer<br />

Stress oder Rauchen.<br />

Was hat dies zur Folge? Dr. Jansen:<br />

Dann kommt nicht mehr genügend<br />

Blut dort an, wo es gebraucht wird.<br />

Und mit der mangelnden Durchblutung<br />

fehlen an dieser Stelle<br />

auch alle wichtigen Stoffe, die mit<br />

dem Blut transportiert werden.<br />

Angefangen vom Sauerstoff, über<br />

Nährstoffe und Elektrolyte bis hin<br />

Prof. Dr. Carsten Bartsch,<br />

CCO BEMER Int. AG<br />

zu Botenstoffen, etwa als Teil der<br />

Immunantwort. Das kann Folgen<br />

haben: Mittlerweile gilt es als erwiesen,<br />

dass viele Herz-Kreislauf- und<br />

Stoffwechselerkrankungen – eben<br />

typische Zivilisationskrankheiten –<br />

mit einer gestörten Mikrozirkulation<br />

einhergehen. 2<br />

Die Mikrozirkulation lässt sich<br />

durch die Anwendung des BEMER<br />

Geräts unterstützen? Dr. Jansen:<br />

Genau, wichtig ist dabei die<br />

regelmäßige Anwendung, am besten<br />

zweimal täglich, morgens und<br />

abends – dabei reichen schon<br />

jeweils acht Minuten. Eine gut funktionierende<br />

Mikrozirkulation kann<br />

die Stoffwechselfunktion begünstigen.<br />

Die Muskelzellen können<br />

bedarfsgerecht mit Sauerstoff<br />

und Nährstoffen versorgt werden,<br />

Stoffwechselendprodukte werden<br />

abtransportiert. Dies trägt zur<br />

muskulären Entspannung und Linderung<br />

von <strong>Schmerz</strong>en bei.<br />

Für wen kommt der BEMER<br />

infrage? Prof. Dr. Bartsch: Zunächst<br />

ist es uns wichtig, nicht den Eindruck<br />

zu erwecken, dass die<br />

BEMER-Anwendung ärztlich verordnete<br />

Therapien ersetzen kann.<br />

Prof. Dr. Bartsch: Absolut, BEMER<br />

ist eben für jeden etwas. Das gilt insbesondere<br />

auch für sportlich Aktive<br />

bei der Regeneration und im Training<br />

– auch hier kann die Unterstützung<br />

der Durchblutung der kleinen und<br />

sehr kleinen Gefäße hilfreich sein.<br />

Wir sehen das immer wieder bei<br />

den Top-Athleten, die wir unterstützen,<br />

genauso wie bei den vielen<br />

Freizeitsportlern, die den BEMER<br />

anwenden.<br />

Was darf man vom BEMER in der<br />

Zukunft erwarten? Dr. Jansen:<br />

Wir feiern in diesem Jahr unser<br />

25-jähriges Jubiläum. Passend<br />

dazu haben wir Anfang des Jahres<br />

das BEMER Premium-Set Evo auf<br />

den Markt gebracht. Es kombiniert<br />

die bewährte BEMER-Technologie<br />

und das patentierte Signal mit<br />

modernem Design sowie höchstem<br />

Bedienkomfort. Eine tolle Ergänzung<br />

dazu ist das ebenfalls neue<br />

BEMER Beauty-Pack mit LED-Lichtapplikatoren,<br />

die bei Hautproblemen,<br />

wie leichter und mittelschwerer<br />

Akne oder Fältchen, eingesetzt<br />

werden können.<br />

Wenn Sie mehr über BEMER erfahren<br />

möchten, besuchen Sie unsere<br />

Website:<br />

www.bemergroup.com<br />

1<br />

Houben, A. J. H. M. and C. D. A. Stehouwer<br />

(2021): „Microvascular dysfunction:<br />

Determinants and treatment, with a<br />

focus on hyperglycemia“; Endocrine and<br />

Metabolic Science 2: 100073<br />

2<br />

Special Issue „Microcirculation in Health<br />

and Disease“; Biology 2021, 10(10), 953<br />

Hinweise zur Literatur können bei BEMER<br />

erfragt werden.


12<br />

<strong>Schmerz</strong>, <strong>lass</strong> <strong>nach</strong>!<br />

Lindern statt<br />

berauschen<br />

MEDIZINISCHES CANNABIS | VON TOBIAS LEMSER<br />

Bei der Therapie von chronischen <strong>Schmerz</strong>en kommt<br />

zunehmend medizinisches Cannabis zum Einsatz.<br />

Trotz des steigenden Gebrauchs gibt es noch<br />

Wissenslücken – auch was frei verkäufliches CBD betrifft.<br />

Wie unterscheiden sich beide Präparate, und<br />

welche neuen Erkenntnisse liefert die Forschung?<br />

In Drogeriemärkten ist es noch immer für viele ein ungewohnter<br />

Anblick: Neben Duschgel und Rasierschaum<br />

stehen Öle, Tropfen und Cremes auf CBD-Basis. Dennoch<br />

steigt seit Jahren die Akzeptanz gegenüber CBD-<br />

Produkten, welche mehr und mehr aus der Schmuddelecke<br />

in die Mitte der Gesellschaft rücken.<br />

CBD nicht gleich CBD<br />

Trotz alledem herrschen <strong>nach</strong> wie vor Unsicherheit und<br />

Unkenntnis hinsichtlich der Unterschiede zwischen<br />

medizinischem und frei verkäuflichem CBD – was<br />

auch den Arzt-Patienten-Dialog erschwert. „Wichtig<br />

ist zu beachten, dass bei frei verkäuflichen ,Lifestyle‘-<br />

Produkten ein Wirksamkeits<strong>nach</strong>weis<br />

fehlt; für<br />

Seit Jahren<br />

steigen die Umsätze<br />

mit medizinischem<br />

Cannabis.<br />

keines der Produkte gibt<br />

es ausreichende wissenschaftliche<br />

Belege“, sagt<br />

Dr. med. Lisa Schmidberg,<br />

ärztliche Leiterin und<br />

Cannabis-Expertin bei<br />

der Telemedizin-Plattform<br />

Algea Care. Sobald es um die Linderung von<br />

gesundheitlichen Problemen gehe, ist CBD hierzulande<br />

ein verschreibungspflichtiger Wirkstoff. „Die Wirkung von<br />

in Selbsttherapie eingenommenen Drogerieprodukten<br />

und einer ärztlich begleiteten Behandlung mit hochdosiertem<br />

CBD ist absolut nicht zu vergleichen.“<br />

durch diese Substanz unterdrückt werden. Dass medizinisches<br />

Cannabis abhängig macht, ist bislang nicht<br />

bekannt – auch ein Grund, weshalb die Umsätze mit medizinischem<br />

Cannabis kontinuierlich steigen. Laut aktuellster<br />

Zahlen des Statistischen Bundesamtes wird der<br />

diesjährige Umsatz etwa 351,10 Millionen Euro betragen<br />

– ein Sprung im Vergleich zum Jahr 2020, als noch 110<br />

Millionen Euro umgesetzt wurden. Im Jahr 2027 wird den<br />

Statistiken zufolge das prognostizierte Marktvolumen<br />

580 Millionen Euro erreichen.<br />

Einsatz bei chronischen <strong>Schmerz</strong>en<br />

Medizinisches Cannabis kann bei schweren Krankheiten<br />

verordnet werden, jedoch nur, wenn es keine anderen<br />

Behandlungen gibt. Auch muss die Chance bestehen,<br />

dass die Beschwerden dadurch zurückgehen. Mögliche<br />

Einsatzgebiete sind Multiple Sklerose, Spastik<br />

und Erbrechen. In erster Linie findet medizinisches<br />

Cannabis jedoch bei schweren chronischen <strong>Schmerz</strong>en<br />

Anwendung. Wie Cannabis-Arzneimittel seit 2017<br />

in Deutschland verwendet wurden, hat das Bundesinstitut<br />

für Arzneimittel und Medizinprodukte in einer<br />

Begleiterhebung protokolliert. Dem<strong>nach</strong> wurden mehr<br />

als 75 Prozent der Patientinnen und Patienten aufgrund<br />

chronischer <strong>Schmerz</strong>en behandelt.<br />

Mit welcher Sicherheit medizinisches Cannabis bei Menschen<br />

mit chronischen <strong>Schmerz</strong>en anwendbar ist, wollte<br />

ein kanadisches Forschendenteam vom Forschungsinstitut<br />

des McGill University Health Centre in Montreal<br />

herausfinden. Das Ergebnis der im vergangenen Herbst<br />

publizierten Studie: Es gab keine Hinweise auf schädliche<br />

Auswirkungen bezüglich kognitiver Funktionen.<br />

Zudem verbesserten sich nicht nur die chronischen<br />

<strong>Schmerz</strong>en signifikant, auch berichteten die Teilnehmenden<br />

der Cannabis-Gruppe von einer besseren<br />

Stimmung und einer allgemein höheren Lebensqualität<br />

im Vergleich zur Kontrollgruppe.<br />

<br />

Medizinisches Cannabis darf in<br />

Deutschland zu therapeutischen<br />

Zwecken verordnet werden.<br />

Steigende Umsätze<br />

Seit März 2017 ist medizinisches Cannabis offiziell als<br />

Arzneimittel freigegeben, sodass Ärztinnen und Ärzte<br />

ganz legal ein Rezept dafür ausstellen dürfen. Die Wirkung<br />

von medizinischem Cannabis ist auf die Inhaltsstoffe<br />

Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol<br />

(CBD) zurückzuführen. Hat THC einen berauschenden<br />

und entspannenden Effekt, wirkt CBD angstlösend und<br />

kann Entzündungen hemmen. Das Prinzip: Medizinisches<br />

Cannabis wirkt auf bestimmte <strong>Schmerz</strong>rezeptoren<br />

und Impulse der Nerven, die zum Gehirn führen und<br />

iStock / OlegMalyshev


13<br />

„Medizinal-Cannabis auch als Kapsel?“<br />

Werbebeitrag – Interview<br />

Rund 3,9 Millionen Betroffene in<br />

Deutschland leiden an schweren<br />

und chronischen, nicht tumorbedingten<br />

<strong>Schmerz</strong>en mit psychischen<br />

Beeinträchtigungen. 1<br />

Sie benötigen in der Regel eine<br />

spezielle Therapie, bei der verschiedene<br />

Methoden kombiniert<br />

werden. Prof. Dr. Dr. Joachim<br />

Nadstawek, Facharzt für Anästhesiologie<br />

und Vorsitzender des<br />

Berufsverbandes der Ärzte und<br />

Psychologischen Psychotherapeuten<br />

in der <strong>Schmerz</strong>- und Palliativmedizin<br />

in Deutschland e. V.<br />

(BVSD), berichtet.<br />

Wie wirkt Cannabis? Cannabis<br />

beeinflusst das Endocannabinoid-<br />

System im Körper, welches an der<br />

Regulierung wichtiger Prozesse wie<br />

Schlaf, Appetit, <strong>Schmerz</strong>empfindung<br />

oder Stimmung beteiligt ist.<br />

Sobald die Wirkstoffe von cannabisbasierten<br />

Arzneimitteln in den<br />

© 2016, KNA GmbH<br />

Körper gelangen, beeinflussen sie<br />

diese Prozesse. So kann Cannabis<br />

sowohl schmerzlindernd oder appetitanregend<br />

als auch entzündungshemmend<br />

oder stimmungsaufhellend<br />

wirken.<br />

Wie wird Medizinal-Cannabis<br />

eingenommen? Für eine erfolgreiche<br />

Therapie entscheidet die<br />

behandelnde Person, welche Darreichungsform<br />

für die entsprechende<br />

Person am besten geeignet<br />

ist. Medizinal-Cannabis kann mittels<br />

Verdampfer inhaliert, oral als<br />

Extrakt oder als Mund-Spray eingenommen<br />

werden. Eine neue<br />

Darreichungsform in Form von<br />

Cannabisextrakt-Kapseln ermöglicht<br />

eine exakte Dosierung ohne<br />

Geschmacksbeeinträchtigung,<br />

ohne Hilfe Dritter und auf Reisen.<br />

Die unabhängige und diskrete Einnahme<br />

des Wirkstoffs kann bei<br />

der Enttabuisierung von Cannabis<br />

unterstützen.<br />

Wo kann man sich über Medizinal-Cannabis<br />

informieren? Die<br />

Therapiemöglichkeiten mit Medizinal-Cannabis<br />

sind aufgrund von<br />

weit verbreiteten Vorurteilen und<br />

unzureichender Aufklärung noch<br />

nicht sehr bekannt. Interessierte<br />

können sich durch ein Gespräch mit<br />

dem behandelnden Arzt oder dem<br />

Personal der Apotheken und durch<br />

Recherche im Internet informieren.<br />

Weitere Informationen unter www.schmerzfrei-leben-info.de<br />

www.auroramedicine.com/de<br />

1<br />

Bundesamt für Soziale Sicherung, 2019<br />

ZUM UNTERNEHMEN<br />

Aurora ist eines der weltweit<br />

führenden Unternehmen<br />

für medizinisches Cannabis<br />

und führender Hersteller/<br />

Lieferant von getrockneten<br />

Blüten in Deutschland. Im<br />

Mittelpunkt des Unternehmens<br />

stehen das Wohl der<br />

Patientinnen und Patienten<br />

und ihre Sicherheit. Um dies<br />

zu gewährleisten, befindet<br />

sich das Aurora-Team in<br />

ständigem Austausch mit<br />

Behörden, Ärzten und Apothekern<br />

in ganz Europa, um<br />

gemeinsam über Cannabis<br />

als Arzneimittel zu diskutieren<br />

und mögliche Barrieren<br />

abzubauen.


14<br />

30 Jahre im Einsatz für Frauen und Mädchen<br />

Advertorial<br />

Ganzheitliche Unterstützung, um<br />

Trauma und <strong>Schmerz</strong> zu überwinden,<br />

das ist der Ansatz, den medica<br />

mondiale sexualisierter Gewalt entgegensetzt.<br />

Die Arbeit der Frauenrechtsorganisation<br />

begann vor 30<br />

Jahren im Bosnienkrieg. Heute hat<br />

medica mondiale Projekte in zwölf<br />

Ländern – unter anderem in Sierra<br />

Leone, Ruanda, Irak und der Ukraine.<br />

1993 gründete die Gynäkologin<br />

Monika Hauser gemeinsam mit bosnischen<br />

Fachfrauen nordwestlich von<br />

Sarajewo das Frauentherapiezentrum<br />

Medica Zenica.<br />

medica mondiale arbeitet auch in entlegenen Gebieten.<br />

© medica mondiale<br />

„Sexualisierte Gewalt war in den 90er-<br />

Jahren noch ein Tabu. Es gab kaum<br />

Bewusstsein, keine angemessene<br />

Unterstützung für Überlebende, kaum<br />

wirksame Maßnahmen zum Schutz von<br />

Frauen und Mädchen vor weiterer Gewalt.<br />

Seit damals ist es unser Ziel, dafür<br />

zu sorgen, dass Vergewaltigungen in<br />

Kriegs- und Krisengebieten nicht länger<br />

als ‚Kollateralschaden‘ behandelt werden.<br />

Sexualisierte Gewalt ist ein Instrument<br />

patriarchalischer Macht und Teil<br />

Monika Hauser (links) 1993 mit einem<br />

bosnischen Kommandanten<br />

© medica mondiale<br />

der Kriegsführung“, sagt Monika Hauser.<br />

Dies gilt auch mit Blick auf die aktuelle<br />

Situation in der Ukraine: „Die Fälle, die<br />

in der Ukraine dokumentiert sind, <strong>lass</strong>en<br />

darauf schließen, dass sexualisierte Gewalt<br />

strategisch eingesetzt wird, um die<br />

Zivilbevölkerung zu terrorisieren.“<br />

Überlebende traumasensibel<br />

unterstützen<br />

In allen Projekten schaffen Frauen vor<br />

Ort, die von medica mondiale geschult<br />

werden, sichere Räume für Überlebende<br />

sexualisierter Gewalt oder für jene, die<br />

davon bedroht sind. Sie bieten traumasensible<br />

medizinische, rechtliche und<br />

psychosoziale Unterstützung und engagieren<br />

sich politisch auf lokaler und nationaler<br />

Ebene für ein Ende der Gewalt.<br />

medica mondiale und ihre Partnerinnen<br />

vor Ort wissen aus Erfahrung: Um Gewalt<br />

zu beenden und <strong>nach</strong>haltigen Wandel zu<br />

bewirken, müssen Veränderungen auf<br />

unterschiedlichen Ebenen ineinandergreifen:<br />

auf individueller Ebene der<br />

Gewaltbetroffenen, aber auch auf der<br />

sozialen Ebene, auf politischer und auf<br />

gesamtgesellschaftlicher Ebene.<br />

Beharrliches Engagement weltweit<br />

Nach den Anfängen in Bosnien und Herzegowina<br />

erweiterte die Organisation mit<br />

Sitz in Köln ihre Arbeit: 1999 entstand<br />

ein Zentrum im Kosovo, kurz darauf in<br />

Afghanistan, seit 2003 ist sie im Irak<br />

aktiv, in Ruanda, in der DR Kongo und<br />

in anderen Ländern. Heute sind es 38<br />

Partnerorganisationen und 55 Projekte,<br />

hunderttausende Frauen und Mädchen<br />

konnten inzwischen erreicht werden.<br />

Für ihr Engagement wurde Monika<br />

Hauser mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet,<br />

unter anderem mit dem sogenannten<br />

alternativen Nobelpreis im<br />

Jahr 2008.<br />

MEHR INFORMATIONEN<br />

Der Einsatz von medica mondiale ist nur mit der Hilfe vieler Menschen möglich.<br />

Spenden auch Sie:<br />

medica mondiale<br />

IBAN: DE92 3705 0198 0045 0001 63<br />

Gemeinsam haben wir die Kraft zu verändern.<br />

www.medicamondiale.org


Zukunft gestalten für<br />

Frauen und Mädchen<br />

Schenken auf Zeit<br />

Geben Sie einen Betrag in unseren Stiftungsfonds und <strong>lass</strong>en Sie ihn für<br />

etwas Gutes wirken. Wenn Sie den Ursprungsbetrag wieder brauchen,<br />

erhalten Sie ihn in voller Höhe zurück.<br />

Fotos: medica mondiale<br />

Hier kostenfrei Broschüre „Spenden,<br />

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spenden@medicamondiale.org<br />

Tel.: 0221 - 93 18 98-21<br />

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Hülchrather Straße 4, 50670 Köln<br />

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Bitte rufen Sie mich an.<br />

Bitte schicken Sie Informationen per Post per Email.


16<br />

KOMMENTAR<br />

<strong>Schmerz</strong>, <strong>lass</strong> <strong>nach</strong>!<br />

Haben Sie gewusst, dass bis in die 1960er-Jahre hinein<br />

chronischer <strong>Schmerz</strong> kein offiziell anerkanntes Leiden<br />

war? Kein Wunder, galt <strong>Schmerz</strong> in der Frühgeschichte<br />

doch als dämonisches Übel oder Strafe der Götter. Aber<br />

seither hat sich einiges getan. <strong>Schmerz</strong>geplagte<br />

finden heute Hilfe bei Spezialistinnen und<br />

Spezialisten, denen – über die k<strong>lass</strong>ischen<br />

<strong>Schmerz</strong>mittel hinaus – ein ganzes<br />

Arsenal an Behandlungsmethoden<br />

zur Verfügung steht. Dennoch ist und<br />

<strong>Schmerz</strong> bewegt<br />

bleibt chronischer <strong>Schmerz</strong> eine Herausforderung – für<br />

die Betroffenen und ihre Behandelnden – vor allem, weil<br />

<strong>Schmerz</strong>en oft nicht vollständig gelindert werden können<br />

oder immer wieder auftreten. Ziel ist es dann, nicht<br />

gegen den unliebsamen Begleiter zu arbeiten,<br />

sondern – laut Deutscher <strong>Schmerz</strong>gesellschaft<br />

– „den <strong>Schmerz</strong> lebenswert zu<br />

leben“. Lassen Sie es am besten gar nicht<br />

erst so weit kommen, steuern Sie rechtzeitig<br />

aktiv dagegen!<br />

Nadine Effert<br />

Chefredakteurin<br />

IMPRESSUM<br />

Projektmanagerin Karoline Koesling, karoline.koesling@reflex-media.net<br />

Redaktion Nadine Effert, Tobias Lemser, Sandra Sehringer Layout Silke<br />

Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild<br />

iStock / AnnaStills Druck Quad / Graphics Germany GmbH V.i.S.d.P.<br />

Redaktionelle Inhalte Nadine Effert, redaktion@reflex-media.net Weitere<br />

Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex<br />

Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0,<br />

www.reflex-media.net<br />

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 29. April 2023 in der<br />

Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Reflex Verlag und die Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung GmbH sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige<br />

Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts,<br />

Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews<br />

geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise<br />

Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich.<br />

Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.<br />

Wir sind dabei<br />

Allianz Private<br />

Krankenversicherungs-AG5<br />

Königinstraße 28<br />

80802 München<br />

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Amalienbadstraße 41, Raumfabrik 61<br />

76227 Karlsruhe<br />

www.joimax.com<br />

dormiente GmbH 9<br />

Dormiente Platz<br />

Auf dem langen Furt 14–16<br />

35452 Heuchelheim<br />

www.dormiente.com<br />

Bemer Int. AG 10 & 11<br />

Austraße 15<br />

9495 Triesen, Liechtenstein<br />

www.bemergroup.com<br />

Aurora Deutschland GmbH 13<br />

Wilmersdorfer Straße 98/99<br />

10629 Berlin<br />

www.auroramedicine.com/de<br />

medica mondiale e. V. 14 & 15<br />

Hülchrather Straße 4<br />

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