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demopark 2023

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Ausgabe 05/<strong>2023</strong><br />

SONDERBEILAGE<br />

FREILANDMESSE<br />

<strong>demopark</strong><br />

18.–20.<br />

Juni <strong>2023</strong><br />

Das einzige<br />

Akku-System für<br />

Profi-Ansprüche


100%ige Aufladung<br />

in nur acht Minuten<br />

Entladene Kress CyberPack-Akkus (240 und 660 Wh)<br />

lassen sich mit der Schnellladefunktion in nur acht Minuten*<br />

wieder vollständig aufladen. Auch der Standardmodus ist<br />

extrem schnell - in 14 Minuten sind Ihre Akkus wieder voll.<br />

8 Minuten<br />

Kress<br />

18650 zylindrische Zellen<br />

21700 zylindrische Zellen<br />

32 Min.<br />

Polymerzellen<br />

53 Min.<br />

62 Min.<br />

Kühlzeit<br />

Ladezeit<br />

* Beim Laden von 4 Ah oder 11 Ah Kress CyberPack-Akkus mit CyberTank Ladegerät KAC875E oder KAC877E<br />

* DC-DC Ladung, Nennladungs-/Entladungsstrom bei Raumtemperatur<br />

3000 x<br />

3.000 Ladezyklen<br />

Kress CyberPack-Akkus halten länger durch als<br />

Li-Akkus für den Outdoor-Einsatz und bieten die<br />

fünffache Standzeit von Lithium-Polymer-Zellen.<br />

Kress<br />

300<br />

18650 zylindrische Zellen<br />

300<br />

21700 zylindrische Zellen<br />

3.000<br />

* Alle mit kontinuierlicher Prüfung des maximalen Lade-/Entladestroms.<br />

* Lange Lebensdauer von Akku-Lade-/Entladezyklen im Vergleich zu<br />

18650/21700 Lithium-Ionen-Zellen.<br />

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3.2 kW = 64cc<br />

Kress CyberPack-Akkus liefern bis zu 3,5 kW an den<br />

bürstenlosen Motor, der seinerseits 90% davon als<br />

Ausgangsleistung abgibt. Mit 3,2 kW oder 4,35 PS<br />

entspricht er der Leistung eines handelsüblichen<br />

64-ccm-2-Takt-Motors.<br />

Kress CyberPack Akku (240 Wh)<br />

18650 zylindrische Zellen (4 Ah)<br />

21700 zylindrische Zellen (4 Ah)<br />

2 kW<br />

1,7 kW<br />

3,2 kW<br />

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Demopark <strong>2023</strong> | Stand 476


Editorial ...<br />

3<br />

<strong>demopark</strong> <strong>2023</strong><br />

Willkommen<br />

in Thüringen<br />

Wer die <strong>demopark</strong>, Europas größte Freilandmesse auf dem<br />

Eisenacher Kindel, schon häufiger besucht hat weiß: es gibt dort<br />

nur zwei Wetterlagen. Entweder ist es heiß und sonnig, was<br />

einen hohen Sonnenschutzfaktor unerlässlich macht, oder es ist<br />

kalt, nass und windig. Auch wenn man sich an heißen Tagen<br />

etwas Abkühlung wünschen mag – hoffen wir, dass das Wetter<br />

den Besuchern und Ausstellern der zwölften <strong>demopark</strong> wohlgesonnen<br />

ist, wenn es von 18. bis 20. Juni endlich wieder einmal<br />

heißt „Anfassen, Einsteigen und Ausprobieren“. Mit diesem<br />

Motto ist die Freilandmesse seit vielen Jahren erfolgreich.<br />

Mit der Sonderbeilage wollen wir Ihnen jetzt schon ein wenig<br />

Lust machen auf die Messe. Auch in diesem Jahr stehen alternative<br />

Antriebe, Automatisierung und Digitalisierung im Mittelpunkt.<br />

Und mit den Tipps von Motorist und Fachautor Ekkehard<br />

Musche, den die Leser unserer Magazine seit vielen Jahren kennen,<br />

wissen Sie, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Maschinen<br />

und Geräte ausprobieren – oder die Gelegenheit auf der Messe<br />

sogar nutzen, um zu investieren.<br />

Wir vom Verlag Eugen Ulmer begleiten Sie täglich mit unserem<br />

Morgen-Briefing auf der Messe. Mit dem Online-Newsletter<br />

wissen Sie an jedem Messetag, was Sie nicht verpassen sollten.<br />

Wir wünschen Ihnen viele Anregungen beim Lesen – und sehen<br />

uns in Eisenach!<br />

INHALT<br />

Intro, Messeinfos 4<br />

Interview: Dr. Tobias Ehrhard 6<br />

Rasen: Sportflächen im Klimawandel 8<br />

Interview Rasenschau: Dr. Harald Nonn 9<br />

Checkliste: Mähen für mehr Artenvielfalt 11<br />

Gerätetechnik: Grün- & Baumpflege 12<br />

Energieversorgung:<br />

Strom auf der Baustelle 16<br />

Messen: Eindrücke von der Forst live 18<br />

Akkusägen: In der Baumpflege 1. Wahl 20<br />

Reinigung: Wildkraut bekämpfen 22<br />

Pflanzenschutz: Alternative Fungizide 24<br />

Kommunaltechnik:<br />

Winterdienst & Straßenreinigung 26<br />

IMPRESSUM<br />

Herzlichst, Ihre <strong>demopark</strong>-Redaktion<br />

DEGA-SONDERBEILAGE <strong>2023</strong><br />

beigelegt in DEGA GALABAU 05/<strong>2023</strong><br />

Tjards Wendebourg<br />

Susanne Wannags<br />

Bildnachweis: S. 3 und Titel: Tjards Wendebourg<br />

Redaktion: Tjards Wendebourg (verantwortlich),<br />

Telefon +49 711/4507-218, Susanne Wannags<br />

dega@ulmer.de – www.dega-galabau.de<br />

Anzeigen: Marc Alber (verantwortlich),<br />

Telefon +49 711/4507-126, malber@ulmer.de<br />

Grafische Konzeption und Gestaltung:<br />

Sabina Melchert – Dolde Werbeagentur GmbH<br />

Druck: Ungeheuer + Ulmer KG GmbH + Co,<br />

Körnerstraße 14-18, 71634 Ludwigsburg<br />

Verlag: Eugen Ulmer KG, Wollgrasweg 41,<br />

70599 Stuttgart (Hohenheim), info@ulmer.de<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


4<br />

schäftsführer des Industrieverbandes VDMA<br />

Landtechnik, Dr. Bernd Scherer, die <strong>demopark</strong><br />

vermutlich noch einmal begleitet – schließlich<br />

war er viele Jahre als Messedirektor in Eisenach<br />

mit dabei. 2022 übergab Scherer die Geschäfte<br />

an Dr. Tobias Ehrhard, um nach 30 Jahren in den<br />

Ruhestand zu gehen. Der promovierte Wirtschaftsingenieur<br />

Ehrhard war bislang Geschäftsführer<br />

der VDMA-Arbeitsgemeinschaft<br />

für Großmotoren sowie stellvertretender Geschäftsführer<br />

des Fachverbandes Motoren und<br />

Systeme (siehe Interview S. 6).<br />

Messen dienen Unternehmern immer schon<br />

als Entscheidungsgrundlage für Investitionen. Für<br />

die <strong>demopark</strong>, die sich am Puls der Praxis und auf<br />

Augenhöhe mit dem Anwender sieht, gilt das um<br />

so mehr. Mit einem konsequent gelebten Demokonzept<br />

schafft die Messe einen echten Nutzwert<br />

für die Besucher, denn so lassen sich die Maschinen<br />

und Geräte nicht nur theoretisch erleben,<br />

sondern mit allen Sinnen erfassen. Um diese Vor<strong>demopark</strong><br />

<strong>2023</strong><br />

Technik unter freiem Himmel<br />

Von 18. bis 20. Juni <strong>2023</strong> wird auf dem Kindel in Eisenach zum 12. Mal reges<br />

Messetreiben erwartet. Mit der diesjährigen Veranstaltung macht die Freilandausstellung<br />

<strong>demopark</strong> das Dutzend voll.<br />

Text Susanne Wannags Fotos VDMA Services/Bildschön; Redaktion DEGA/FM<br />

Alle zwei Jahre lockt die<br />

<strong>demopark</strong> Tausende von<br />

Fachbesuchern nach Eisenach.<br />

Maschinen und Geräte im Einsatz sehen,<br />

Technik zum Anfassen und Ausprobieren<br />

– das ist seit vielen Jahren das Erfolgsrezept<br />

der <strong>demopark</strong>. Auch im Juni werden<br />

sich auf dem rund 25 ha großen Gelände wieder<br />

namhafte Hersteller mit ihren Neuheiten präsentieren.<br />

Die Aussicht, diese Neuheiten live zu<br />

sehen und selbst zu testen lockte bisher alle<br />

zwei Jahre Tausende auf die Messe– 2019 waren<br />

es immerhin 37.000 Besucher, die sich an mehr<br />

als 400 Ständen informierten. 2021 wurde die<br />

<strong>demopark</strong> wie so viele andere Veranstaltungen<br />

coronabedingt abgesagt. Trotz der Freiluftkulisse<br />

sei das erfolgreiche Messekonzept mit persönlichen<br />

Gesprächen und einem ungezwungenen<br />

Ausprobieren der Neuheiten nicht durchführbar,<br />

begründete der Veranstalter, die Gesellschaft<br />

zur Förderung des Maschinenbaues mbH,<br />

eine Tochtergesellschaft des VDMA (Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.)<br />

die Absage. Gerne hätte der damalige Ge-<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


Intro ...<br />

5<br />

teile wissen auch die Hersteller. Während die Industrievertreter<br />

2021 größtenteils die Grundsatzentscheidung<br />

getroffen hatten, im laufenden Jahr<br />

keine Präsenzmesse zu beschicken, hat die Freilandmesse<br />

<strong>2023</strong> um so mehr Zulauf von Ausstellerseite.<br />

„Unser Team wird dafür sorgen, dass wir<br />

einen spannenden Restart erleben dürfen, vor<br />

allem aber eine lebendige Innovationsschau, wie<br />

wir sie kennen und schätzen“, versprach Dr. Bernd<br />

Scherer, als er damals die Absage verkündete. Ein<br />

Versprechen, das sein Nachfolger Dr. Ehrhard nun<br />

einlösen darf. Daher war die Freude beim Veranstalter<br />

groß, als für Aussteller sogar eine Warteliste<br />

eingerichtet werden musste. „Die Ausstellerresonanz<br />

hat in den vergangenen<br />

Wochen einen neuen Höchststand<br />

erreicht. Mein Team und<br />

ich arbeiten auf Hochtouren,<br />

um alle Hersteller optimal platzieren<br />

zu können“, ließ Ehrhard<br />

im Februar verlauten.<br />

DEMOPARK <strong>2023</strong><br />

TERMIN: 18. bis 20.6.<strong>2023</strong><br />

ORT: Flugplatz Eisenach-Kindel, Am Flugplatz 1, 99820 Hörselberg-Hainich<br />

ÖFFNUNGSZEITEN: täglich 9 bis 18 Uhr<br />

EINTRITTSPREISE: Tageskarte 13€, ermäßigt 11 €<br />

(Ermäßigt: Studenten, Schüler (ab 16 Jahren), Auszubildende,<br />

Rentner; Kinder bis 16 Jahren kostenfrei)<br />

Tickets können online im <strong>demopark</strong>-Ticketshop gebucht werden.<br />

VDMA<br />

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) vertritt die<br />

wirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Interessen von etwa<br />

3.500 deutschen und europäischen Unternehmen<br />

des Maschinen- und Anlagenbaus.<br />

Firmen einer Branche werden vom entsprechenden<br />

VDMA Fachverband mit fachspezifischen<br />

Informationen versorgt. Einer dieser<br />

36 Fachverbände ist der VDMA Landtechnik,<br />

ein Branchennetzwerk von 180 Unternehmen<br />

der europäischen Landtechnikindustrie.<br />

Technik zum Ausprobieren –<br />

diesem Konzept bleibt die<br />

Freilandausstellung auch in<br />

diesem Jahr treu.<br />

Unimog live erleben:<br />

<strong>demopark</strong>, 18.–20. Juni <strong>2023</strong>,<br />

Flugplatz Eisenach, Stand B-243<br />

365 TAGE<br />

VOLLER<br />

TATENDRANG.<br />

Maximale Auslastung im Ganzjahreseinsatz mit dem Unimog<br />

Geräteträger. Unzählige kleine und große<br />

Arbeiten en möchten<br />

zuverlässig und schnell erledigt werden – allen voran Mähen,<br />

Mulchen und Gehölzpflege, Winterdienst, Kehren und Reinigen<br />

sowie Laden und Transportieren. en. Hier<br />

bringt der Unimog seine<br />

Vielseitigkeit ins Spiel. Denn der Geräteträger kann dank seiner<br />

standardisierten hydraulischen, mechanischen und elektrischen<br />

Schnittstellen eine Viel zahl von Geräten en antreiben.<br />

Weitere e Informationen<br />

finden Sie unter<br />

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6<br />

Intro ...<br />

Interview mit Dr. Tobias Ehrhard<br />

„Die <strong>demopark</strong> aktiviert Jeden!“<br />

Dr. Tobias Ehrhard hat vor etwa einem Jahr die Nachfolge von Dr. Bernd Scherer<br />

als <strong>demopark</strong>-Messedirektor und Geschäftsführer des VDMA Landtechnik<br />

angetreten. Für ihn wird es im Juni die erste <strong>demopark</strong> sein und wir haben ihn<br />

gebeten, uns einige Fragen zu beantworten.<br />

DEGA: Bis 2022 waren Sie stellvertretender Geschäftsführer<br />

des VDMA-Fachverbandes Motoren und Systeme. Was hat Sie an<br />

der Landtechnik gereizt?<br />

Dr. Tobias Ehrhard: Die Landtechnikbranche gehört zu den spannendsten<br />

und dynamischsten Sektoren im gesamten Maschinenund<br />

Anlagenbau, denn sie verbindet innovative Technologie –<br />

eine unglaubliche Vielfalt an zunehmend vernetzten Produktsegmenten,<br />

Prozessen und Handlungsfeldern – mit Bodenständigkeit<br />

und dem Faktor Natur und Umwelt. Damit sind wir gerade in<br />

Zeiten wie diesen ein zentraler, ein systemrelevanter Player.<br />

Mich hat es deshalb besonders gereizt, den Brückenschlag von<br />

den Motoren zur Landtechnik zu bewerkstelligen. Jahrelang habe<br />

ich mich unter anderem mit den Anforderungen an jene Motoren<br />

beschäftigt, die in die Landtechnik geliefert werden. Dass ich jetzt<br />

ein ganzes Stück näher an der tatsächlichen Anwendung bin, bereitet<br />

mir große Freude. Meine Motivation besteht darin, mich für<br />

technologieoffene Rahmenbedingungen einzusetzen, die den<br />

besonderen Anforderungen unserer Branche Rechnung tragen.<br />

Mit Ihrer Expertise im Bereich Motoren und Systeme: Welche<br />

Antriebe werden die Zukunft der Landtechnik und Grünpflege<br />

prägen?<br />

„Weg vom fossilen Sprit“ – diesem pointierten Credo folgt unsere<br />

Branche in allen Facetten. Schließlich bildet eine konsequente<br />

Dekarbonisierung die grundlegende Voraussetzung, um die ambitionierten<br />

Klimaziele in Europa und der Welt zu erreichen. Der<br />

Weg dahin beruht auf einem intelligenten Energie- und Antriebsmix<br />

anstelle einer ineffizienten Einheitslösung. Dort wo es technologisch<br />

darstellbar und für die Betreiber auch wirtschaftlich<br />

sinnvoll ist, beispielsweise in Anwendungsfeldern der kleinen<br />

und mittleren Motor-Leistungsklassen, etwa bei zahlreichen<br />

Kommunaltraktoren, aber auch im Obst- und Weinbau, erwarte<br />

ich durchaus batterieelektrische Lösungen. Im Gerätebereich der<br />

Grünflächen- und Kommunalpflege hat sich Akkutechnik ja bereits<br />

seit einigen Jahren sehr gut etabliert.<br />

Steigt der kontinuierlich bereitzustellende Leistungsbedarf, etwa<br />

im Ackerbau oder bei Arbeiten in der Peripherie, so reicht die<br />

Energiedichte von Akkus jedoch oft nicht aus. Insofern setzen<br />

wir auch auf die große Bandbreite flüssiger und gasförmiger Biokraftstoffe<br />

sowie künftig auf E-Fuels aus grünem Strom. Damit<br />

lassen sich auch in der Bestandsflotte recht einfach positive Umwelteffekte<br />

realisieren. Die Politik muss hierfür natürlich entsprechende<br />

Rahmenbedingungen schaffen und Anreize setzen.<br />

Welche Rolle spielt der Garten- und Landschaftsbau für die<br />

Hersteller im VDMA?<br />

Die Hersteller von Maschinen und Geräten für die Garten- und Landschaftspflege<br />

sind traditionell<br />

ein wichtiger Bestandteil des<br />

Branchennetzwerks im VDMA.<br />

Die Vielfalt der innovationsfreudigen<br />

Unternehmen und Fabrikate ist auch in diesem Marktsegment<br />

ausgesprochen groß. Denken Sie etwa an den bereits<br />

besprochenen Aspekt der Elektrifizierung. Hier leisteten und leisten<br />

die Motorgerätehersteller Pionierarbeit. Heute sind Akku-Kettensägen<br />

oder -Heckenscheren in zahlreichen Anwendungsfeldern der<br />

grünen Branche eine völlig selbstverständliche technische Option.<br />

Wie bedeutsam der Garten- und Landschaftsbau für uns ist, zeigt<br />

sich kaum irgendwo prägnanter als auf der <strong>demopark</strong>, die mit ihrem<br />

einzigartigen Freilandkonzept jedes Mal Zigtausende Technikfreaks<br />

nach Eisenach lockt. Denn klar ist: Viele Hersteller richten ihre Innovationszyklen<br />

seit langem schon an der <strong>demopark</strong> aus.<br />

Welche spannenden Entwicklungen gibt es aktuell für Sie im Bereich<br />

der Grün- und Flächenpflege und im Kommunalsektor?<br />

Auch in der Grün- und Flächenpflege sowie im Kommunalsektor<br />

erleben wir aktuell einen spürbaren Digitalisierungsschub. Mehr<br />

Effizienz, bessere Steuerbarkeit und Kontrolle, Dokumentation<br />

in Echtzeit und Vernetzung sind die zentralen Begriffe, die dahinterstehen.<br />

Doch was heißt das konkret? Ein greifbares Beispiel<br />

bietet die Fernüberwachung von Maschinen. So lässt sich über<br />

das Internet ständig die Position und der Einsatzstatus der damit<br />

ausgerüsteten Geräte übermitteln. Eigner und Flottenmanager<br />

können so sicherstellen, dass ein Verlassen des vorgegebenen<br />

Bereichs oder Betriebsstörungen sofort erkannt werden und bei<br />

Problemen – zum Teil bereits in Ferndiagnose – rasch Abhilfe<br />

geschaffen werden kann. Auch Schwarmintelligenz bei der Mahd<br />

oder autonome Ansätze im Maschineneinsatz sind im Kommen.<br />

Seien Sie gespannt auf Eisenach und lassen Sie sich überraschen!<br />

Ihre erste <strong>demopark</strong> – werden Sie vor Ort sein? Worauf freuen<br />

Sie sich?<br />

Selbstverständlich werde ich durchgängig vor Ort sein – die <strong>demopark</strong><br />

lässt man sich doch nicht entgehen! Oder kennen Sie<br />

eine andere Veranstaltung, die Technik und Natur, Fachgespräche<br />

und Interaktion, das Angenehme und das Nützliche so charmant<br />

miteinander verbindet? Wir haben unsere 250.000 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche wieder einmal mit vielen spannenden Neuheiten,<br />

aber auch mit zahlreichen Präsentations-, Vortrags- und<br />

Mitmachaktionen vollgepackt. Das ist das Besondere an dieser<br />

Messe: Die <strong>demopark</strong> aktiviert Jeden!<br />

Das Interview, das Sie ungekürzt auf www.dega-galabau.de finden,<br />

führte Susanne Wannags.<br />

Bild Kastner<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


7<br />

RAHMENPROGRAMM DEMOPARK <strong>2023</strong><br />

Begleitet wird das Messegeschehen auf der <strong>demopark</strong> von einem umfangreichen<br />

Fach- und Rahmenprogramm. Auf der Sonderschau Rasen<br />

wird es unter Federführung der Deutschen Rasengesellschaft und in Zusammenarbeit<br />

mit dem Greenkeeper Verband Deutschland ein umfangreiches<br />

Angebot zu aktuellen Themen rund um Golf- und Sportrasen<br />

geben. Sowohl im Rasenkompetenzzelt als auch auf einer eigens angelegten<br />

Fläche präsentieren Rasen- und Saatgutspezialisten sowie Hersteller<br />

von Pflegemaschinen ihre neusten Produkte und Maschinen. Sie<br />

können nicht nur zweimal täglich die bewährten Live-Vorführungen<br />

erleben, sondern auch verschiedenartige Rasentypen vergleichen und<br />

sehen, wie er unter realen Bedingungen wächst (siehe Interview S. 9).<br />

GREENKEEPER-TAG<br />

Der Greenkeeper-Tag richtet sich an Greenkeeper auf Golf- und Sportplätzen.<br />

Im Forum zeigen verschiedene Vorträge die aktuellen Entwicklungen<br />

in der Platzpflege auf. Natürlich ist dort auch Zeit, um Erfahrungen<br />

aus der Praxis auszutauschen. Nicht nur am Greenkeeper-Tag, sondern<br />

während der gesamten Ausstellung ist der Stand des Deutschen Greenkeeper<br />

Verbandes (DGV) der Meeting Point für Greenkeeper. Neben aktuellen<br />

Informationen steht dort auch das Netzwerken im Vordergrund. Für<br />

die Teilnahme an den Vorträgen und Vorführungen stellt der DGV Zertifikate<br />

aus, die für das DGV-Zertifizierungsprogramm gewertet werden.<br />

LANDSCHAFTSBAUTAG<br />

Natur- und Umweltschutz spielen in allen Lebensbereichen eine immer<br />

größere Rolle – auch im Landschaftsbau. Zudem stellen die anhaltende<br />

Urbanisierung und die Frage, wie grüne und blaue Infrastruktur<br />

in Städten zukunftssicher gestaltet werden kann die Branchen<br />

vor Herausforderungen. Auf der <strong>demopark</strong> <strong>2023</strong> ist ein ganzer<br />

Messetag im Forum dem Landschaftsbau gewidmet. Rund um den<br />

Themenschwerpunkt „Neue Perspektiven im Landschaftsbau“ referieren<br />

hochkarätige Referenten aus Wissenschaft und Praxis über neueste<br />

Forschungsvorhaben, Ergebnisse und Lösungsansätze.<br />

KOMMUNALTAG<br />

2015 fand er zum ersten Mal auf der <strong>demopark</strong> statt, seither ist er<br />

aus dem Programm nicht mehr wegzudenken: der Kommunaltag.<br />

Denn angesichts von Fachkräftemangel, Sparzwang und Klimawandel<br />

auf der einen Seite sowie der immensen Bedeutung, die Grün in<br />

Städten auf der anderen Seite hat, sind Theorie und Praxis oft zwei<br />

verschiedene Dinge. Auf der <strong>demopark</strong> vermitteln hochkarätige<br />

Referenten, welches Know-how Kommunen von morgen benötigen<br />

und wie Technik bei der Optimierung der vielfältigen Aufgaben helfen<br />

kann.<br />

red<br />

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8<br />

Rasen & Sport ...<br />

Sportflächen im Klimawandel<br />

Passende Gräser und<br />

veränderte Pflege<br />

Die Sonderschau Rasen<br />

bietet auf der <strong>demopark</strong><br />

alle zwei Jahre aktuelle<br />

Infos rund um Rasengräser<br />

und deren Pflege .<br />

Sportvereine und Kommunen machen sich Sorgen um die Zukunft ihrer Rasenflächen. Wasser wird knapp<br />

oder sogar rationiert. Mit einem Mix aus baulichen und pflegerischen Maßnahmen und vor allem mit den<br />

richtigen Rasengräsern bleibt das Rasengrün mit seiner wichtigen Kühlungsfunktion erhalten.<br />

Text Dr. Gabriela Schnotz, Heidelberg Fotos Dr. Gabriela Schnotz, Marco Junk<br />

Rasenmischung 85 % Festuca<br />

arundinacea und 15 % Poa<br />

pratensis, Bestand vier Jahre alt,<br />

Schnitthöhe circa 5 cm<br />

In den Medien wird häufig die Umstellung von<br />

Gartenanlagen und Grünflächen auf hitze- und<br />

trockenheitsverträgliche, artenreiche Bestände<br />

gefordert. Dabei ist die Luftkühlung durch Verdunstung<br />

ein besonders wichtiger Faktor im innerstädtischen<br />

Bereich. Würden hier nur trockenheitsverträgliche<br />

Pflanzen mit wenig Wasserverbrauch<br />

eingesetzt, wären die Verdunstung und<br />

damit auch die Kühlwirkung deutlich geringer –<br />

Kakteen in der Wüste können nicht zur Abkühlung<br />

beitragen.<br />

Es sind viele Punkte, die bedacht werden müssen:<br />

Klimawandel, Wassermangel, Artenvielfalt –<br />

dabei werden wichtige Funktionen von Rasenflächen<br />

oftmals als unnötig weggeschoben. Statt nur<br />

schwarz oder weiß zu zeichnen, sollte man eine<br />

ausgewogene Mischung mit Bereichen für alle<br />

Arten von Grün anstreben. Auch Rasenflächen erfüllen<br />

vielfältige Aufgaben, wobei nur eine davon<br />

der optische Aspekt ist. Hier muss tatsächlich<br />

überdacht werden, ob Abstriche möglich und<br />

sinnvoll sind und ob durch Einsatz von speziellen<br />

Gräsermischungen eine gewisse Anpassung erzielt<br />

werden kann.<br />

Neben der Auswahl geeigneter Rasenmischungen<br />

für den kommunalen und Profi-Sportbereich<br />

ist ein wichtiger Faktor eine optimale und<br />

an die Witterung angepasste Pflege. Dazu gehören<br />

Pflegemaßnahmen wie das Mähen, das Anheben<br />

der Schnitthöhe während der heißen Monate<br />

und eine optimale Nährstoffversorgung.<br />

Stressende Maßnahmen wie Vertikutieren, Tiefenlockerung<br />

sollten bei extremer Witterung möglichst<br />

vermieden werden, da die Pflanzen viel<br />

Energie benötigen, um sich zu regenerieren.<br />

Umgang mit Wasser<br />

Eine Schlüsselstellung nimmt die Beregnung und<br />

damit die erforderliche Wassermenge ein. Dabei<br />

gibt es mehrere Ansätze, wie mit Wasser umgegangen<br />

werden kann. Ein Beispiel ist die Regenwassernutzung<br />

(Stichwort Schwammstadt). Häufig<br />

werden bei neuen Sportanlagen Zisternen<br />

zum Auffangen des Oberflächenwassers mitgeplant,<br />

aber hier ist noch Luft nach oben.<br />

Nach Möglichkeit sollte auf den Verbrauch<br />

von Trinkwasser zur Beregnung verzichtet werden.<br />

Beim Einsatz von Brauchwasser besteht<br />

noch viel Entwicklungsbedarf für die Umsetzung.<br />

Zudem müssen effizientere Bewässerungssysteme<br />

eingesetzt werden, das heißt, das ausgebrachte<br />

Wasser sollte zu nahezu 100 % von der<br />

Pflanze genutzt werden können. Interessant sind<br />

hier alternative Bewässerungssysteme wie eine<br />

Anstau- oder unterirdische Tropfbewässerung.<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


9<br />

Interview mit Dr. Harald Nonn<br />

„Rasen vertrocknen zu lassen ist der falsche Ansatz“<br />

Gut besuchter Treffpunkt auf der <strong>demopark</strong> ist die Sonderschau Rasen. Wir haben<br />

Dr. Harald Nonn, den Vorstand der Deutschen Rasengesellschaft und Leiter Forschung<br />

und Entwicklung Eurogreen, gefragt, was Besucher dort erwarten dürfen.<br />

Bild Privat<br />

DEGA: Welche Themen werden dieses Jahr im Fokus stehen?<br />

Dr. Harald Nonn: Ein Schwerpunkt wird in diesem Jahr die automatisierte<br />

Rasenpflege sein. Hierbei stehen Wendigkeit, Elektroantrieb und<br />

effiziente Bodenbearbeitung im Vordergrund.<br />

Nicht nur Maschinen, auch Gräser bzw. Gräsermischungen kann man<br />

sich auf der <strong>demopark</strong> live anschauen. Was wird dort zu sehen sein?<br />

Auf den Versuchsflächen zeigen wir die Sorteneinsaaten der aktuellen<br />

Gräserarten. Bei rund 300 Gräsersorten müssen wir uns natürlich auf<br />

die wichtigsten Marktvertreter beschränken. Besonders interessant<br />

finde ich, dass die älteren Rasenflächen in Eisenach erhalten bleiben<br />

und man so die Entwicklung der Rasenmischungen verfolgen kann.<br />

Das Klima ändert sich. Wie werden sich Rasenmischungen verändern?<br />

Aktuell ist der Mikroklee wieder ein Thema. Wir haben da bereits<br />

2007/2008 Mischungen gezeigt, waren damit aber einfach zu früh. Mit<br />

steigendem Leidensdruck, also zunehmender Hitze und Trockenheit,<br />

rücken diese Alternativen wieder in den Vordergrund. Solche Mischungen<br />

eignen sich beispielsweise für Gebrauchsrasen. Sie sind pflegeleicht<br />

und bleiben bei Trockenheit länger grün. Seit Sommer 2021 gibt es das<br />

Gemeinschaftsprojekt Klimarasen, an dem sich verschiedene Institutionen<br />

und die Deutsche Rasengesellschaft beteiligen. An verschiedenen<br />

Standorten in Deutschland werden Mischungen<br />

aus Gräsern, Kräutern und Leguminosen<br />

auf Hitze- und Trockentoleranz getestet. Ende<br />

diesen Jahres wird es erste Ergebnisse geben.<br />

Braune Rasenflächen im Sommer – werden wir uns daran gewöhnen<br />

müssen?<br />

Die Herausforderung der kommenden Jahre wird sein, die Wasserversorgung<br />

des Rasens im Sommer sicherzustellen. Rasen ist mehr als<br />

Nutz-, Spiel- und Erholungsfläche. Es ist für mich nicht nachvollziehbar,<br />

dass in der letzten Zeit die wichtige Funktion des Rasens als Klimaregulator<br />

gerade im urbanen Raum in Vergessenheit gerät. Um diese<br />

Funktion zu erfüllen, braucht der Rasen Wasser. Für mich ist es der<br />

falsche Ansatz, den Rasen vertrocknen zu lassen, um Wasser zu sparen.<br />

Wir müssen vielmehr überlegen, ob es Trinkwasser sein muss oder wie<br />

man Grauwasser und Brauchwasser für die Bewässerung nutzen kann.<br />

Worauf freuen Sie sich auf der <strong>demopark</strong> in diesem Jahr besonders?<br />

Es ist schön, wieder viele Menschen zu treffen. Diesmal haben wir übrigens<br />

im Rasenzelt keine Thementage mehr, sondern informieren<br />

täglich alle Zielgruppen. Wichtig ist uns als Deutsche Rasengesellschaft<br />

vor allem, den Wert der Rasenflächen zu vermitteln. red<br />

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10<br />

Rasen & Sport ...<br />

1 2 3<br />

Entwicklung einer Ansaat –<br />

verwendete Gräsermischung<br />

75 % Lolium perenne (3 tetraploide<br />

Sorten) und 25 % Poa pratensis<br />

(2 Sorten)<br />

1 Neuansaat auf einer alten Rasenfläche<br />

eines Bolzplatzes nach<br />

drei Wochen (25. Mai 2021)<br />

2 Trockenschaden vor dem ersten<br />

Regen (21. Juni 2021)<br />

3 Fünf Tage nach circa 20 l Regen<br />

(27. Juni 2021)<br />

Allerdings sind diese Bauweisen mit zum Teil<br />

deutlich höheren Investitionskosten verbunden.<br />

Bodenhilfsstoffe können zusätzlich die Wasserspeicherung<br />

erhöhen und damit den Wasserverbrauch<br />

reduzieren.<br />

Angepasste Rasenmischungen<br />

Als Drittes ist der Einsatz von trockenheits- und<br />

hitzeverträglichen Gräsern zu nennen. Zwar gibt<br />

es sehr anspruchslose Gräser, die aber leider<br />

nicht für den Sportrasen geeignet sind. Wichtige<br />

und notwendige Eigenschaften sind hier zum<br />

Beispiel Belastbarkeit, Narbendichte und Schnittverträglichkeit.<br />

Die Züchter arbeiten schon lange<br />

an der Selektion geeigneter Typen der gängigen<br />

Rasengräser.<br />

Deutsches Weidelgras und Wiesenrispe<br />

Auf Sportfeldern mit Naturrasen führt nichts an<br />

den Grasarten Lolium perenne (Deutsches oder<br />

Ausdauerndes Weidelgras) und Poa pratensis (Wiesenrispe)<br />

vorbei. In Zukunft sollte bei der Sortenwahl<br />

vermehrt auf die gute Regeneration nach<br />

Trockenstress geachtet werden. Interessant ist hier<br />

die Weiterentwicklung von tetraploiden Loliumperenne-Sorten.<br />

Diese wurden bisher in der Landwirtschaft<br />

wegen des Ertrags, der raschen Keimung<br />

und der besseren Winterhärte eingesetzt.<br />

Mittlerweile gibt es aber einige tetraploide Sorten<br />

mit guten bis zum Teil sehr guten Raseneigenschaften,<br />

einige sind auch in der RSM Rasen gelistet.<br />

Sie keimen besonders schnell, gefolgt von<br />

einer konkurrenzkräftigen Jugendentwicklung,<br />

zeigen eine bessere Hitzeverträglichkeit als diploide<br />

Lolium-perenne-Sorten und regenerieren<br />

sich schnell nach Trockenstress. Ein zusätzlicher<br />

Pluspunkt ist die geringere Anfälligkeit für Schneeschimmel.<br />

Auch Festuca arundinacea, der Rohrschwingel,<br />

wird immer wieder bei der Hitze-und Trockenheitsverträglichkeit<br />

erwähnt. Sein Wasserverbrauch<br />

ist höher als bei Weidelgras oder Wiesenrispe,<br />

aber bei Trockenheit rettet sich die Grasart<br />

durch ein besonders tiefgründiges Wurzelsystem.<br />

Der Rohrschwingel kann seine Stärke also weniger<br />

auf Tragschichten mit geringer Mächtigkeit ausspielen.<br />

Belastbarkeit und Ausdauer sind geringer<br />

als bei den gängigen Sportrasengräsern, die<br />

Schnitthöhe sollte 4 bis 5 cm nicht unterschreiten.<br />

In Mischungen wird er mit Wiesenrispe kombiniert,<br />

die in der Konkurrenzkraft deutlich schwächer<br />

als Weidelgras ist und dem Rohrschwingel<br />

genug Raum zur Entwicklung lässt. Bei angepasster<br />

Bewässerung – in großen zeitlichen Abständen<br />

mit Mengen, die eine tiefgründige Durchfeuchtung<br />

sicherstellen – kann sich ein ausgewogener<br />

Bestand mit ungefähr hälftigen Anteilen der beiden<br />

Arten entwickeln. Rohrschwingel zeigt bei<br />

anhaltend trockener Witterung eine spätere Welke<br />

sowie eine schnellere Regeneration bei der ersten<br />

Wassergabe oder Beregnung als Rot- oder Schafschwingel.<br />

In Südeuropa ist Festuca arundinacea<br />

gut an die klimatischen Bedingungen angepasst.<br />

Daraus erklärt sich auch der höhere Temperaturanspruch<br />

für Keimung und Jugendentwicklung,<br />

der Ansaaten im späten Herbst oder zeitigen Frühjahr<br />

bei uns oft schwierig macht. Die Blattstruktur<br />

ist relativ grob, wobei Zuchtsorten entwickelt wurden,<br />

die feinblättriger als die Ökotypen sind. Die<br />

Blätter erfordern gute Mähtechnik, da abgerissene<br />

und ausgefranste Blätter ein unschönes Schnittbild<br />

ergeben und als Eintrittspforte für Krankheitserreger<br />

fungieren. Für den Einsatz eines Mähroboters<br />

ist er deshalb nicht geeignet. In der Kombination<br />

mit Poa pratensis können dichte, tragfähige<br />

und sattgrüne Rasenflächen entstehen, die aber<br />

nicht dem klassischen Bilde eines Zierrasens entsprechen.<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


11<br />

CHECKLISTE<br />

Richtig Mähen für mehr Artenvielfalt<br />

Wie sich bei der Mahd wiesentypische Pflanzen fördern und Tiere<br />

schonen lassen, ohne dabei Aspekte der Arbeitseffizienz auszublenden,<br />

zeigt unsere Checkliste.<br />

Text und Foto Jonas Renk, Würzburg<br />

Angepasstes Mähregime – „weniger ist<br />

mehr“: Grundsätzlich sollte im Sinne von Natur<br />

und Biodiversität eher spät im Jahr nach der<br />

Hauptblüte und eher selten gemäht werden.<br />

Allerdings ist das geeignete Mähregime von<br />

vielen Faktoren abhängig. Ausführlich können<br />

Sie das im ungekürzten Beitrag nachlesen<br />

(Webcode FM6279).<br />

Altgras- oder Gehölzsaumstreifen seltener<br />

mähen: Altgrasstreifen sowie Säume vor Hecken<br />

sind besondere Biotope. Entsprechende<br />

Teilflächen sollten nur in mehrjährigen Abständen,<br />

zum Beispiel alle 2 bis 3 Jahre zum Ende<br />

des Winters hin gemäht werden. Dadurch bieten<br />

sie Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten,<br />

stellen im Winter eine natürliche Nahrungsquelle<br />

für Vögel dar und dienen zur Deckung.<br />

Mähgut schonend abräumen: Was zunächst<br />

nach einem erheblichen Mehraufwand<br />

klingen mag, relativiert sich, wenn man bedenkt,<br />

dass durch das Entfernen des Mähguts<br />

eine Abmagerung erzielt wird. Die Wüchsigkeit<br />

wird reduziert, wodurch längerfristig weniger<br />

Mähgänge erforderlich sind. Der Abräumvorgang<br />

sollte dabei möglichst schonend erfolgen.<br />

Angepasste und aufmerksame Befahrung:<br />

Indem die befahrene beziehungsweise<br />

überrollte Fläche möglichst gering gehalten<br />

wird, können viele Tiere und Pflanzen geschont<br />

werden. Dem Fluchtverhalten von Tieren kann<br />

bei der Mahd mit langsamerem Fahren, geeigneter<br />

Fahrtrichtungen und Befahrmuster<br />

Rechnung getragen werden. So kann man beispielsweise<br />

an Straßen und Wegen von diesen<br />

weg und nicht zu ihnen hin mähen. Größere<br />

Flächen sollten von der Mitte her, also von innen<br />

nach außen hin gemäht werden, damit<br />

Tiere in andere Bereiche fliehen können. Mähwiesen,<br />

in denen Wiesenbrüter vorkommen,<br />

sollten nach Möglichkeit erst ab September<br />

gemäht werden. Sie können, ebenso wie junge<br />

Feldhasen, Rehkitze und Igel, unmittelbar bei<br />

der Mahd durch eine langsame und aufmerksame<br />

Befahrung gerettet werden.<br />

Schnitthöhe möglichst hoch einstellen:<br />

Um am Boden befindliche Tiere wie Insekten,<br />

Reptilien, Amphibien und kleinere Säuger<br />

nicht zu töten und niedrigwüchsige Kräuter zu<br />

schonen, sollte die Schnitthöhe möglichst<br />

hoch eingestellt werden. Auf Wiesen kann hierbei<br />

in vielen Fällen eine Einstellung des Mähwerks<br />

auf etwa 10 cm Höhe ein Kompromiss<br />

sein.<br />

Auf Düngung verzichten: Nicht regelmäßig<br />

durch Sport oder andere Veranstaltungen<br />

Abschnittsweise gemähte Magerwiese im<br />

Botanischen Garten in Würzburg.<br />

genutzte Rasenflächen müssen in der Regel<br />

nicht gedüngt werden. Das spart nicht nur<br />

Geld und Aufwand und schont das Grundwasser,<br />

sondern ist zugleich ein wichtiger Beitrag<br />

für eine artenreichere Tier- und Pflanzenwelt.<br />

Kein Walzen: Das Walzen von Rasen- oder<br />

Wiesenflächen führt häufig zu Bodenverdichtung<br />

und Wasserundurchlässigkeit. Außerdem<br />

werden dabei Tiere und Pflanzen im wahrsten<br />

Sinne des Wortes „platt gemacht“. Bei Unebenheiten<br />

auf Sportrasen ist meist das Striegeln<br />

eine zielführendere und schonendere Alternative.<br />

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12<br />

Gerätetechnik ...<br />

Grün- und Baumpflege<br />

Die Zeichen stehen auf Akku<br />

Ein Schwerpunkt der <strong>demopark</strong> sind seit jeher handgeführte Pflegegeräte. Von der Heckenschere bis zum<br />

Freischneider, vom Mäher bis zur Kettensäge – auf der Freilandmesse findet der Pflegeprofi alles, was er für<br />

seine tägliche Arbeit benötigt. Auch wenn Benzingeräte für einige Anwendungen noch immer ihre Berechtigung<br />

haben: der Akku ist definitiv auf dem Vormarsch.<br />

Text Susanne Wannags Fotos Werkbilder<br />

Jörn Kirst, Stihl-Produktmanager,<br />

wird auf der <strong>demopark</strong> auch den<br />

Akku-Laubbläser dabei haben.<br />

Große Freiflächen und die Gelegenheit<br />

zum Ausprobieren – das <strong>demopark</strong>-Konzept<br />

begeistert nicht nur Besucher, sondern<br />

auch Hersteller. Stihl hat auf seinem Stand<br />

viel Platz und bietet dort in neuen Themeninseln<br />

praktische Testmöglichkeiten. Das Produktportfolio<br />

der Waiblinger reicht von der Kettensäge bis<br />

zum Mäher, vom Freischneider bis zum Trennschleifer,<br />

von benzinbetriebenen Geräten bis<br />

zum Akku. „Wir präsentieren uns auf der <strong>demopark</strong><br />

als Problemlöser für unsere Kunden und<br />

zeigen ganzheitliche Lösungen, um Arbeitsabläufe<br />

effizienter zu machen“, sagt Jörn Kirst aus<br />

dem Produktmanagement der Stihl-Vertriebszentrale<br />

in Dieburg. Akkus sind aus der professionellen<br />

Grün- und Flächenpflege nicht mehr<br />

wegzudenken. Wer täglich mit den Maschinen<br />

und Geräten arbeiten muss, schätzt es, das abgasfrei<br />

und geräuscharm tun zu können. Unternehmer<br />

haben nicht nur zufriedenere Mitarbeiter,<br />

sondern auch einen klaren wirtschaftlichen<br />

Vorteil, wenn sie auf Akkugeräte setzen. Zwar<br />

sind sie in der Anschaffung erst einmal teurer,<br />

lohnen sich aber bereits im ersten Jahr. Diese<br />

Rechnung hat zumindest die Firma Pellenc<br />

aufgestellt. Wer das nachlesen möchte, kann<br />

das unter dem Webcode dega8556 auf www.<br />

dega-galabau.de tun.<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


13<br />

Pellenc setzt seit jeher im Garten- und Landschaftsbau<br />

auf Akkus, die das Unternehmen seit<br />

Anfang der 2000er-Jahre auch selbst herstellt.<br />

Entsprechendes Know-how hat man in diesem<br />

Bereich gesammelt. „Unsere Akkus zeichnen sich<br />

durch eine hohe Energiedichte von 198,8 Wh/kg<br />

aus. Die hochpräzise Steuerung und die Zellüberwachung<br />

schützen vor Beschädigungen durch<br />

Überspannung oder Tiefentladung und maximieren<br />

die Lebensdauer der Hochleistungszellen.<br />

Das Balance-System sorgt dafür, dass die Zellen<br />

gleichmäßig geladen und entladen werden. Der<br />

intelligente Tiefenentladungsschutz hält die<br />

Akkus bis zu zwei Jahre in einem Ruhemodus mit<br />

etwa 30 % Akkukapazität“, zählt Marketingleiter<br />

Dirk Arnold auf.<br />

Auch bei Ego setzt man konsequent auf Akkutechnologie.<br />

„Ego stellt seine Akkus selbst her<br />

und das seit 1993“, sagt Marketingmanager Andreas<br />

Holzer. Während die Mehrzahl der Hersteller<br />

für Profigeräte Akkus mit 36 V verwendet, sind<br />

es bei Ego 56 V. Jeder hat für die Wahl seiner<br />

Spannung gute Gründe – für den Profibereich<br />

geeignet ist beides, wie beispielsweise diverse<br />

Maschinen- und Gerätetests von DEGA-Autor<br />

Ekkehard Musche zeigen.<br />

Bei den Ego-Akkus fällt die Bauform auf. „Das<br />

bogenförmige Design sorgt dank einer vergrößerten<br />

Oberfläche für maximale Kühlung“, erklärt<br />

Andreas Holzer. „Alle Zellen werden von der kühlenden<br />

Umgebungsluft ‚umspült‘ und leiten die<br />

Wärme effektiv ab“. Denn was die Lebensdauer<br />

von Akkus stark beeinflusst, ist Temperatur. „Sie<br />

ist ein Schlüsselfaktor für Langlebigkeit“, erklärt<br />

Andreas Weber, Produktspezialist Akku bei Husqvarna.<br />

„Je wärmer ein Akku ist, desto schneller<br />

altert er. Deswegen hat Husqvarna für seine Geräte<br />

ein einzigartiges Akkusystem entwickelt, das<br />

eine aktive Akku-Kühlung im Betrieb beinhaltet.“<br />

Die Wärmeentwicklung ist es auch, die man<br />

im Auge behalten muss, wenn es um die Schnellladung<br />

von Akkus geht. Ein Schnelladegerät liefert<br />

im Vergleich zum einem „normalen“ Ladegeräte<br />

eine höhere Leistung, also mehr Watt. In<br />

der gleichen Zeit fließt mehr Strom, was die Ladezeit<br />

verkürzt. Allerdings entsteht beim Schnellladen<br />

Wärme, die wiederum dem Akku schaden<br />

kann, wenn die Temperatur nicht überwacht und<br />

die Stromzufuhr bei Wärmeentwicklung gedrosselt<br />

wird. Einige Hersteller wie Pellenc oder Husqvarna<br />

empfehlen daher explizit das langsamere<br />

Aufladen über Nacht.<br />

Ein Schwerpunkt bei Husqvarna sind in diesem<br />

Jahr die autonomen Geräte. Autonom mähen<br />

beschränkt sich nicht mehr nur auf den Mähroboter<br />

im Hausgarten, der bei Husqvarna jetzt<br />

auch Satellitentechnologie nutzt und kein Be-<br />

Andreas Holzer von Ego erklärt,<br />

warum die Akkus der Geräte, wie<br />

hier der Freischneider, eine unverwechselbare<br />

Form haben.<br />

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14<br />

Gerätetechnik ...<br />

Ein <strong>demopark</strong>-Schwerpunkt<br />

bei Husqvarna sind autonome<br />

Geräte, weiß Andreas Weber,<br />

Produktspezialist Akku.<br />

Der Trend in Richtung Treibstoff-<br />

Alternativen wird sich für alle Anwendungen<br />

fortsetzen, ist Kai<br />

Cvetko von Honda überzeugt.<br />

grenzungskabel mehr benötigt. Mit einem ferngesteuerten<br />

Frontmäher und einem Großflächenmähroboter<br />

bietet das Unternehmen zudem<br />

autonome Lösungen für die Flächenpflege,<br />

beispielsweise auf Golf- und Sportplätzen.<br />

Hohes Gras, Wildwuchs, Gebüsch und Gestrüpp<br />

– mittlerweile sind Akkumäher so leistungsstark,<br />

dass sie auch diese Herausforderungen<br />

meistern können. AS-Motor, die in diesem<br />

Jahr gemeinsam mit der Marke Ariens unter dem<br />

Dach der Ariens Company auftreten, sind Experten<br />

in Sachen Hochgrasmähen. „Akkus spielen<br />

eine große Rolle mit wachsendem Anteil in unserem<br />

Portfolio. Mittlerweile haben wir bei AS-Motor<br />

zehn akkubetriebene Modelle, die zur <strong>demopark</strong><br />

nochmal um ein weiteres Modell ergänzt<br />

werden“, sagt Georg-Otto Fuchs, Vice President<br />

Produktmanagement & Marketing AriensCo<br />

EMEAA. Auch hier hat man sich für die 56 V-Akkutechnologie<br />

entschieden. „Alternative Antriebe<br />

werden zunehmend das Portfolio dominieren. So<br />

haben wir mit dem Zenith E unserer Marke Ariens<br />

einen der stärksten Aufsitzmäher mit E-Antrieb<br />

im Produktprogramm, der zudem noch austauschbare<br />

Akkus bietet. Das ist bisher einzigartig<br />

am Markt“, sagt Fuchs. Mit zwei Akkus lässt<br />

sich bei vielen Maschinen und Geräten ein Arbeitstag<br />

in der professionellen Grünpflege gut<br />

meistern. Nutzt man Schnellladegeräte, ist der<br />

Akku nach der Mittagspause meist wieder einsatzbereit<br />

– sofern man Strom auf der Baustelle<br />

hat. Produkte rund um die wiederaufladbaren<br />

Batterien sind ein Markt, der wächst – angefangen<br />

beim Lagerschrank im Betrieb über den<br />

Transportkoffer mit Ladefunktion bis zum Stromerzeuger<br />

auf der Baustelle.<br />

So präsentiert beispielsweise Honda neben<br />

akku- und benzinbetriebenen Pflegegeräten<br />

auch seine Stromerzeuger auf der <strong>demopark</strong>.<br />

„Mit einer Leistung von 1.000 W und 7.000 W sind<br />

die kompakten Honda Stromerzeuger universell<br />

einsetzbar, egal für welche Aufgabe man sie benötigt“,<br />

erklärt Kai Cvetko, Deputy General Manager<br />

Planning, Operations & CSO Power Products<br />

Honda Deutschland. „Viele unserer Stromerzeuger<br />

sind mit der intelligenten Inverter-Technologie<br />

ausgestattet. Das ermöglicht die Erzeugung<br />

von sauberem Strom, mit dem empfindliche<br />

elektronische Geräte wie Laptops und Ladegeräte<br />

versorgt werden können. Darüber hinaus bieten<br />

wir Rahmengeräte für den anspruchsvollen<br />

professionellen Einsatz bei gewerblichen Anwendungen“<br />

(siehe auch Beitrag auf S. 16).<br />

Stihl bietet ein umfassendes Lademanagement-Programm.<br />

Dazu gehören beispielsweise<br />

ein Mehrfachladegerät, das sowohl für die Werkstatt<br />

als auch für den Einsatz im und auf dem<br />

Fahrzeug entwickelt wurde. Mit einer mobilen<br />

Transport- und Ladebox, die sich auf der Grundplatte<br />

eines Pritschenfahrzeugs befestigen lässt,<br />

können die Mehrfachladegeräte kombiniert werden<br />

– für bis zu 28 Akkus.<br />

Auch wenn es weiterhin Benzingeräte gibt:<br />

„Der Trend in Richtung elektrischer oder anderer<br />

alternativer Antriebsarten wird zukünftig für na-<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


15<br />

Georg-Otto Fuchs von AS-Motor<br />

sieht beim Hochgrasmähen<br />

sowohl für Akkus als auch für<br />

Benzingeräte eine Zukunft.<br />

hezu alle Anwendungen fortgesetzt werden“, ist<br />

Kai Cvetko überzeugt. „Honda-Entwickler forschen<br />

jetzt schon an der nächsten Akku-Generation,<br />

die zukünftig für eine breite Produktpalette<br />

zur Verfügung stehen soll. Damit möchten wir<br />

unseren Beitrag für Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit<br />

und Energieeffizienz weiter steigern.<br />

Für den Übergang werden wir abhängig<br />

vom Einsatzgebiet, neben einer wachsenden<br />

Anzahl an Akku-Geräten, weiterhin Verbrennungsmotoren<br />

anbieten.“ Bei Stihl und Husqvarna<br />

sieht man das ähnlich. „Stihl verfolgt eine<br />

klare Akkustrategie. Wir sehen aber auch, dass<br />

Benzingeräte bei einigen Anwendungen weiterhin<br />

eine bedeutende Rolle spielen werden: Dort,<br />

wo Performance gefragt ist und die Rahmenbedingungen<br />

besser zu Verbrennern passen haben<br />

Benzingeräte aus unserer Sicht weiterhin ihre<br />

Berechtigung“, sagt Produktmanager Jörn Kirst.<br />

„Gerade im Forst werden wir zum Beispiel für<br />

die Fällungen von starken Bäumen die Power der<br />

benzinbetriebenen Geräte weiterhin benötigen“,<br />

ist auch Andreas Weber von Husqvarna der Ansicht.<br />

„Im kommunalen Bereich und in der Grünflächenpflege<br />

können unsere Profi-Akku-Geräte<br />

allerdings die benzinbetrieben Geräte in der<br />

Leistungsklasse 50 cm3 heute schon ersetzen. Bei<br />

Hochentaster, Heckenschere und Rasenmäher<br />

sind unsere Profi-Akku-Geräte bereits auf Augenhöhe<br />

mit Benzinmotorgeräten.“<br />

Bei Ego und Pellenc ist man überzeugt, dass<br />

die Akkus sich auch in Bereichen bewähren werden,<br />

die heute hoch von Benzingeräten besetzt<br />

sind. „Akkugeräte arbeiten lokal emissionsfrei,<br />

leiser, vibrationsärmer und sind um ein Vielfaches<br />

wirtschaftlicher im Betrieb. Unser Akku-Laubbläser<br />

beweist außerdem, dass ein Akkugerät die<br />

gleiche Leistung erbringt wie ein Gerät mit Benzinmotor“,<br />

sagt Dirk Arnold von Pellenc. Andreas<br />

Holzer von Ego ist sich sicher: „Die Nischen für<br />

benzinbetriebene Anwendungen werden weniger<br />

und kleiner. Schon heute bieten viele Hersteller<br />

von professionellen Motorwerkzeugen akkubetriebene<br />

Lösungen an. Mit mobilen Power-<br />

Units und weiter entwickelten Schnelllade-Möglichkeiten<br />

werden in Zukunft immer mehr Anwendungsbereiche<br />

erschlossen, da die Vorteile<br />

der E-Technologie gegenüber Benzin immens<br />

sind.“<br />

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16<br />

Batterien und Spannungswandler<br />

Unterwegs immer unter Strom<br />

Immer mehr Geräte werden kabellos betrieben und müssen unterwegs aufgeladen werden. Dafür stehen<br />

mobile Stromerzeuger, starke Batterien und Powerbanks bereit. Spannungswandler machen sie für die<br />

Akkus der Arbeitsgeräte kompatibel und ermöglichen Ganztageseinsätze ohne Zwangspausen.<br />

Text Ekkehard Musche Fotos Werkbilder<br />

Stihl bietet – unter anderem in Kooperation<br />

mit Fahrzeugaustatter<br />

Bott – mobile Ladelösungen an.<br />

Bild oben: Der EU32i von Honda<br />

ist ein Stromerzeuger mit Inverter-<br />

Technik.<br />

Durch den Einzug der Akkutechnik hat sich<br />

in der Bauwirtschaft und im Flächenmanagement<br />

die Zahl der Geräte mit Stromkabel<br />

massiv reduziert. Man findet fast nur noch<br />

Geräte mit Verbrennungsmotor oder Akku. Aber<br />

es gibt immer noch Arbeitsbereiche, wo eine<br />

Steckdose fehlt oder die Akkupower nicht über<br />

den gesamten Tag reicht. Meist wird dann ein<br />

Stromerzeuger in Betracht gezogen. Diese Maschinen<br />

sollten immer eine Ölmangelschaltung<br />

sowie eine automatische Spannungsregulierung<br />

(mindestens +/–5 %) besitzen, damit die elektronischen<br />

Bauteile der angeschlossenen Geräte<br />

keinen Schaden durch Spannungsschwankungen<br />

erleiden. Dann ist auch gewährleistet, dass<br />

die empfindlichen Akkuladegeräte damit betrieben<br />

werden können.<br />

Am häufigsten ist die offene Rahmenbauweise<br />

anzutreffen, bei der die Generator-Verbrennungsmotor-Einheit<br />

(per Konuswelle miteinander<br />

verbunden) in einem Rohrrahmengestell<br />

untergebracht ist. Gummidämpfer absorbieren<br />

die Schwingungen. Im lärmsensiblen Bereich<br />

kommen sogenannte Inverter zum Einsatz, weil<br />

diese eine schallisolierende Umhausung besitzen.<br />

Viele Maschinen (Winkelschleifer) benötigen<br />

zum Anlaufen einen um bis zu 300 % höheren<br />

Anlaufstrom. Deshalb sollte bei einem 700 -W-<br />

Winkelschleifer ein Stromerzeuger mit mindestens<br />

2 kW Ausgangsleistung vorhanden sein.<br />

Großer Vorteil dieser Maschinen ist der universelle<br />

Einsatz, da sogar auch 400-V-Maschinen mit<br />

über 4 kW Leistung damit betrieben werden können.<br />

Die Nachteile sind Lärm, Abgase, Brandgefahr<br />

und ein höherer Wartungs- und Pflegeaufwand.<br />

Durch den meist unregelmäßigen Einsatz<br />

besteht die Gefahr der Vergaserversottung. Deshalb<br />

sollten diese Maschinen immer mit Sonderkraftstoff<br />

oder Benzin mit Frischhaltemittel betrieben<br />

werden.<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


Energieversorgung ...<br />

17<br />

Wenn es dagegen um die Aufladung und damit<br />

Gewährleistung von Ganztageseinsätzen bei<br />

Akkugeräten geht, sind andere Alternativen sinnvoller.<br />

Die einfachste Variante ist es, eine starke<br />

Auto-, Traktor- oder Lkw-Batterie (50 bis 100 Ah)<br />

mitzuführen und diese mit einem Spannungswandler<br />

(Inverter wandelt Gleichspannung in<br />

Wechselspannung um) zu versehen. Diese Geräte<br />

können permanent bis zu 1,2 kW und bei Leistungsspitzen<br />

bis 2,5 kW Leistung abgeben. Damit<br />

sind sie auch winkelschleifertauglich und gewährleisten<br />

damit den Einsatz einer großen Fülle<br />

an 230-V-Maschinen. Sie besitzen wie die Generatoren<br />

mit Verbrennungsmotor eine Spannungsregulierung<br />

von +/–5 %. Dadurch können<br />

dann alle Ladegeräte, egal von welchem Hersteller,<br />

sowie Handys und Laptops problemlos angeschlossen<br />

werden. Während der Fahrt ist durch<br />

die Lichtmaschine eine Nachladung der mitgeführten<br />

Batterie ebenfalls möglich. Das geht einfach<br />

über den Zigarettenanzünder. Beim Hängerbetrieb<br />

kann vom Anhängerkabel ein Adapterkabel<br />

ebenfalls für die Aufladung sorgen.<br />

Noch professioneller ist dabei die Nutzung<br />

von Batterien mit höherer Spannung. Denn diese<br />

können dank spezieller Spannungswandler ähnlich<br />

wie die Stromerzeuger auch hohe Anlaufströme<br />

abfangen. Das macht allerdings den Besitz<br />

des entsprechenden Spezialakkus notwendig,<br />

der aber unter Umständen durch die vorhandene<br />

Akkutechnik schon bereit steht. Dieser<br />

kann dann als eine Art Powerbank zum Einsatz<br />

kommen, um zum Beispiel Einsteckakkus anderer<br />

Hersteller damit zu laden. So wird ein ungenutzter<br />

Überbestand an Rücken- und Einsteckakkus<br />

vermieden. Dem Spannungswandler ist es<br />

nämlich völlig egal, welches Ladegerät er speist.<br />

Der Vorteil dieser Verfahrensweise ist, dass die<br />

Sinuskurve der Ausgangsspannung den Normwert<br />

konstant einhält (anders als die vom benzinbetriebenen<br />

Stromerzeuger), weil der Spannungswandler<br />

nicht der Drehzahlträgheit des<br />

Verbrennungsmotors unterliegt. Das funktioniert<br />

auch mit Hänger. Dabei wird einfach das herstellerseitige<br />

12-V-Ladegerät angestöpselt.<br />

Auch Elektrofahrzeuge können zur Aufladung<br />

von Akkutechnik genutzt werden, wenn der entsprechende<br />

Spannungswandler verbaut oder angeschlossen<br />

ist. Das größte Potenzial für die Zukunft<br />

wird den transportablen oder fahrbaren<br />

Powerbanks zugetraut. Sie vereinigen Hochleistungsspeichermedium<br />

und Spannungswandler in<br />

einer robusten Einheit. Das schützt gegen mechanische<br />

Beschädigungen und vor Flüssigkeiten aller<br />

Art und verringert somit auch die Brandgefahr<br />

bei Havarien. Diese Kraftpakete sind komplett<br />

darauf ausgelegt, dem mit Akkugeräten arbeitenden<br />

Bediener einen Ganztageseinsatz zu ermöglichen<br />

– und das völlig unabhängig davon, von<br />

welchem Hersteller das Gerät ist. Diese Energiebündel<br />

gibt es mit einer Abgabeleistung von<br />

0,4 kW bis zu 8 kW. Das ist auch in puncto Akkuaufsitzmäher<br />

von Bedeutung, da viele der auf dem<br />

Markt befindlichen Modelle selten länger als zwei<br />

bis drei Stunden durchhalten.<br />

Die große<br />

Powerbank<br />

von FAE ist<br />

für alle<br />

gängigen<br />

Akkusysteme<br />

einsetzbar.<br />

Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

THEORIE UND PRAXIS<br />

DER BEWÄSSERUNG<br />

Starke Rückenakkus können mit<br />

entsprechendem Zubehör auch<br />

als Powerbank genutzt werden,<br />

um Einsteckakkus zu laden. Der<br />

ULiB1500 von Pellenc besitzt die<br />

IP Schutzklasse 54.<br />

Bewässerung im Garten- und Landschaftsbau.<br />

S. Roth-Kleyer (Hrsg.). 2016. 272 Seiten, 152 Abbildungen,<br />

27 Tabellen, geb. ISBN 978-3-8001-8386-9. € 49,90 [D]<br />

Erhältlich in Ihrer Buchhandlung oder unter<br />

www.ulmer.de


18<br />

Messe in Offenburg als Vorbote der <strong>demopark</strong><br />

Forst- und Holztechnik<br />

bei Aprilwetter<br />

Strahlende Sonne, ergiebige Regengüsse, heftige Sturmböen – während der<br />

diesjährigen Ausgabe der Forst live in Offenburg war für wetterfeste Besucher<br />

jede Menge Neues zu erleben. Neben Maschinen zur Holzernte und Aufarbeitung<br />

hat sich auch die Vorführung von Maschinen zur Grünlandpflege und<br />

Bodenbearbeitung fest etabliert. Viele der gezeigten Neuheiten werden auch<br />

auf der <strong>demopark</strong> <strong>2023</strong> in Eisenach zu sehen sein.<br />

Text und Bilder Joachim Zeitner<br />

Stihl kam mit der leistungsfähigen<br />

Akku-Kettensäge MSA 300<br />

(l.) und dem Akkumodell MSA 220<br />

C-B zur Forstmesse.<br />

Makita zeigte unter anderem eine<br />

kleine Astsäge, ein Rear-Handleund<br />

ein Top-Handle-Modell.<br />

1<br />

2 3<br />

Rund 340 Aussteller zeigten bei rasch wechselndem<br />

Wettergeschehen ihre Neuheiten<br />

und Bestseller rund um Holzernte, Rücken,<br />

Aufarbeitung und Vorliefern. Das Spektrum des<br />

Angebotes reichte dabei von kleinen und großen<br />

Forstmaschinen bis hin zu Hackern, Säge- und<br />

Spaltautomaten sowie mobilen Sägewerken, die<br />

innerhalb der drei Messetage über 250 Festmeter<br />

Holz zu Hackschnitzeln, Scheitholz, Brettern und<br />

Bohlen verarbeiteten.<br />

Klassiker unter den Forstgeräten und unverzichtbare<br />

Exponate auf der Messe waren natürlich<br />

Kettensägen in sämtlichen Formen, Größen<br />

und Antriebsarten. Darunter haben sich handgehaltene<br />

Akkusägen bereits eine solide Stellung<br />

in der Holzverarbeitung gesichert. Auf dem Weg<br />

zur akkugetriebenen Fälltechnik ist es kein großer<br />

Schritt mehr, aber auch Benzin-Fällsägen gehören<br />

weiterhin zum Standardprogramm der<br />

Hersteller.<br />

Eine zunehmende Mechanisierung bei Fällarbeiten<br />

bringt den Unternehmen mehr Wirtschaftlichkeit<br />

und den Anwendern mehr Sicherheit.<br />

Die Hersteller bauen ihre Produktreihen<br />

weiter aus. Beim Angebot von Fällgreifern und<br />

Baumscheren bleibt den Anwendern die Wahl<br />

zwischen einschneidigen und zweischneidigen<br />

Konstruktionen.<br />

Selbstfahrende und ferngesteuerte Maschinen<br />

sowie Anbaugeräte für die Forst- und Landschaftspflege<br />

haben sich mittlerweile zu einem<br />

eigenen großen Sektor der Demonstrationsmesse<br />

entwickelt. Bekannte Hersteller und Distributoren<br />

zeigten, welche Trends sich in diesem Arbeitsfeld<br />

abzeichnen und verfestigen. Fräsen,<br />

Brechen, Mähen, Mulchen – für jede Anwendung<br />

in der Grünflächenpflege und im Forstwesen gibt<br />

es die passende Maschine. Einige lassen sich<br />

auch für den Winterdienst ausrüsten.<br />

Alle Jahre wieder kommen etablierte Ausrüster<br />

mit robusten Häckslern in allen Größen und<br />

Mobilitätsformen nach Offenburg. Auch nach der<br />

Vorstellung der ersten Maschinen mit leisem,<br />

emissionsarmem Elektroantrieb gehören die Antriebsformen<br />

Zapfwelle und Verbrennungsmotor<br />

weiterhin zum Pflichtrepertoire der Hersteller<br />

und Zulieferer. Zahlreiche Aussteller zeigen<br />

auch regelmäßig ihre gängigen Lösungen<br />

und Neuheiten für den Transport<br />

von Wertholz in Form von Stämmen,<br />

Scheiten und Hackschnitzeln, aber<br />

auch für das Befördern von Maschinen<br />

und anderen Materialien. Viele auf der<br />

Forst live vertretene Aussteller werden<br />

mit ihren Neuheiten im Juni zur <strong>demopark</strong><br />

nach Eisenach kommen.<br />

Benzin-Kettensägen von Husqvarna: die<br />

Baumpflegesäge T540 XP (v.l.) und die 540<br />

XP (v.r.) für Forstprofis<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


Forst Live ...<br />

19<br />

7<br />

Neue Baumschere BS-945 von Othmerding für Trägergeräte ab 20 t Einsatzgewicht<br />

Steinbrecher, Forstfräse und Forstmulcher in einem von Seppi für<br />

Schlepper von 180 bis 310 PS<br />

8<br />

Der XHD 160, einer von zwei neuen Anbau-Forstmulchern von Irus, hier<br />

am Geräteträger Deltrak<br />

4<br />

Geräteträger-Vielfalt auf Einachs-Fahrwerk und Raupenlaufwerken von<br />

Rapid Technik<br />

5<br />

Geländegängige Mähraupe Herder CR 10 von Wilmers Kommunaltechnik<br />

9<br />

6<br />

10<br />

Hält einen Arbeitstag<br />

durch:<br />

elektrischer Hacker<br />

Schliesing<br />

325 MX-E auf<br />

Einachs-Fahrgestell<br />

Raupen-Böschungsmäher<br />

Urs 100 von<br />

Stella Engineering,<br />

wahlweise<br />

mit Mulchausleger<br />

oder Doppelmesserbalken


20<br />

Akkusägen ...<br />

Technik unter der Lupe<br />

In der Baumpflege erste Wahl<br />

In der Baumpflege haben Akkusägen<br />

den Benzinmodellen mittlerweile<br />

den Rang abgelaufen. Profis schätzen<br />

vor allem das leichte Gewicht und die<br />

geringe Lautstärke der Geräte.<br />

Technikprofi Ekkehard Musche hat<br />

einige Modelle der Hersteller genauer<br />

angesehen und sagt, worauf es<br />

ankommt.<br />

Text Ekkehard Musche Fotos Werkbilder<br />

Die MSA 220 T von Stihl (oben)<br />

bietet hohe Schnittleistung.<br />

Nie mehr kalte Hände dank Griffheizung<br />

bei der T540i XP von<br />

Husqvarna.<br />

In der Baumpflege, wo Abgase, Hitze, Vibrationen<br />

und Lärm dem Bediener besonders nahe<br />

kommen, wird die Akkutechnik dankend angenommen.<br />

Da beim Schnitt geringere Holzdimensionen<br />

anfallen, stehen Handling, Schnittgeschwindigkeit<br />

und Sicherheitsbelange im Vordergrund.<br />

Neben der 3/8”-Hobby-Schneidausrüstung in<br />

1,1-mm- oder 1,3-mm-Ausführung sind Carvingausrüstungen<br />

(20 cm oder 25 cm) von Nutzen.<br />

Gerade wenn es um Wundbehandlung oder Stechschnitte<br />

geht, sind die Carvingschneidgarnituren<br />

wirkungsvoller und sicherer. Ein schneller, einfacher<br />

Umbau von Schneideinrichtung und Kettenrad<br />

sind vorteilhaft. Bei Astdurchmessern über<br />

30 cm sind längere Schwerter oder stabilere<br />

Schneidgarnituren angebracht. Rückenakkus verringern<br />

das Gewicht, das man in der Hand hält und<br />

erhöhen die Laufzeit. Kabel im Geäst mag allerdings<br />

nicht jeder.<br />

Durchgesetzt haben sich die regulierbare Ölpumpe<br />

für die Kettenschmierung, werkzeuglose,<br />

handschuhgeeignete Tankdeckel und austauschbare<br />

Baumanschlagkrallen aus Metall.<br />

Darauf kommt es an<br />

Leistung/Nennspannung: Die Bandbreite der<br />

Motorspannung reicht von 36 bis 56 V. Bei Geräten<br />

mit Einsteckschacht am Gerät und Akkugewichten<br />

um die 2 kg bewegt sich die Laufleistung im Bereich<br />

von 20 bis 45 min reine Sägezeit. Da sollte<br />

ein zweiter Akku zur Hand sein. Größere Akkus auf<br />

dem Rücken oder am Hüftgürtel reichen für über<br />

60 min reine Sägezeit.<br />

Gewicht: Entscheidend ist, was man betriebsfertig<br />

in den Händen hält. Da man aber unterschiedliche<br />

Akkugrößen verwenden kann, ist ein flexibles Gewicht<br />

je nach Einsatzart möglich.<br />

Stabilität: Aufgrund der viel geringeren Vibrationsbelastung<br />

bestehen Akkukettensägen im Gegensatz<br />

zu Benzinern aus einer starren Kunststoffeinheit.<br />

Trotz Seilsicherung sollten sie eine gewisse<br />

Fall- und Schlagtauglichkeit mitbringen. Mit Glasfaser<br />

verstärkte Materialien sind deshalb von Vorteil<br />

(Bezeichnung PP-GF, Polypropylen glasfaserverstärkt).<br />

Akkuplatzierung: Wo der Energiespeicher untergebracht<br />

ist, entscheidet über die Gewichtsbalance<br />

und somit die Ermüdung von Händen und Armen.<br />

Auch in beengter Lage sollte ein schneller<br />

und einhändiger Akkuwechsel möglich sein. Von<br />

oben eingeführte Akkupacks sind hier angenehmer<br />

als seitlich eingesteckte. Großzügige, handschuhgeeignete<br />

Entriegelungshebel, die auf Zug<br />

oder Druck reagieren, sind da von Vorteil.<br />

Kettenschmierung: Die nicht einstellbare, drehzahlabhängige<br />

Kettenschmierung regelt automatisch<br />

die Ölmenge, je nach dem, wie schnell die<br />

Kette sich bewegt. Eine manuelle Regulierung der<br />

Ölmenge für die Kettenschmierung spart Dutzende<br />

Liter im Jahr, denn sie berücksichtigt die Art des<br />

Holzes und dessen Zustand. Eine justierbare Ölpumpe<br />

mit von oben erreichbarer Einstellschraube<br />

ist deshalb vorteilhaft.<br />

Schneideinrichtung/Kette/Kettenantrieb: Bei<br />

Baumpflegearbeiten kommt es auf einen sauberen,<br />

glatten Schnitt mit möglichst geringen Rindenbeschädigungen<br />

an. Da punktet die<br />

¼”-Schneideinrichtung gegenüber der 3/8-Hob-<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


21<br />

byteilung, die wiederum eine höhere Leistungsfähigkeit<br />

verspricht. Empfehlenswert und richtungsweisend<br />

wäre die Entwicklung einer speziellen<br />

Zahn-, Fuß- und Gliedform für Akkusägen in der<br />

Baumpflege, da sich das Drehmoment- und Leistungsabgabeverhalten<br />

eines batteriebetriebenen<br />

Elektromotors doch stark von dem eines Zweitaktmotors<br />

unterscheidet. Eine Symbiose aus 3/8 Hobby<br />

und ¼” könnte dabei die Lösung sein.<br />

Kettenbremse/Bremshebelbefestigung: Beim<br />

Rückschlag drückt der Handrücken auf den Hebel,<br />

spannt eine Feder das Bremsband und betätigt<br />

einen Schalter, der den Kettenantrieb mechanisch<br />

bremst und den Motor ausschaltet. Diese wichtige<br />

Sicherheitsvorrichtung funktioniert dauerhaft problemloser,<br />

wenn der großflächige Hebel an den<br />

Außenkanten an zwei Punkten befestigt ist. Eine<br />

beidseitige Hebelführung verhindert, dass bei einseitiger<br />

Druckbelastung der Hebel verkantet. Die<br />

Kettenbremshebel dürfen niemals die Sicht auf<br />

den Schnittvorgang behindern.<br />

Griffgestaltung: Trotz der geringeren Vibrationen<br />

bei Akkugeräten machen sich Griffgummierungen<br />

positiv bemerkbar, denn Gummi ist schwingungsdämpfend<br />

und besonders bei Nässe und Frost<br />

rutschfester und griffsicherer als Vollkunststoff<br />

ohne Einlage.<br />

Akkufüllstandsanzeige/Akkuanschluss: Die Kapazität<br />

des Akkus entscheidet, wie lange man<br />

noch arbeiten kann. Deshalb ist eine schnell ersichtliche<br />

Füllstandsanzeige enorm wichtig und<br />

sollte zur Standardausstattung gehören. Die Anzeige<br />

muss in Arbeitsstellung sichtbar sein.<br />

Lufteintritt Motor: Der Motor erwärmt sich beim<br />

Betrieb und muss abkühlen können, zum Beispiel<br />

über Gebläseräder. Hier benötigen diese Maschinen<br />

Luftein- und -austrittsöffnungen, die sich<br />

idealerweise gegenüber der Schneideinrichtung<br />

und an der Unterseite befinden. Beim Sägen sollte<br />

sie nicht verdeckt werden und vor Fremdkörpern<br />

und Flüssigkeiten geschützt sein. Vor Sägestaub<br />

kann ein Luftfilter aus feinmaschigem Gewebe<br />

schützen.<br />

Kettenantrieb: Beim Sägen sollte auf stärkere<br />

Druckausübung verzichtet werden, da dies sehr<br />

stark zulasten von Akku und Motor geht.<br />

Kettenspannung: Je großzügiger die Betätigungsflächen<br />

zum Lösen des Kettenraddeckels und der<br />

Betätigung der Spannvorrichtung sind, desto besser.<br />

Eine Schwertdeckelmutter mit Verlustsicherung<br />

sowie eine leicht<br />

erreichbare Kettenspannung<br />

im Schwertdeckel<br />

sind daher ein Muss.<br />

Kettensäge CSX3002 von EGO mit<br />

einer Stablänge von 30 cm.<br />

Das Magazin für den Garten- und Landschaftsbau<br />

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22<br />

Reinigung ...<br />

Wildkrautbekämpfung<br />

Mit Konzept<br />

und Toleranz<br />

Die beste Wildkrautbekämpfung ist Vorbeugen:<br />

Wege schlau planen und regelmäßig reinigen,<br />

bevor im Schmutz Samen keimen können. Mechanische<br />

und thermische Bekämpfungsverfahren mit<br />

chemischen zu vergleichen, ist sinnlos, denn<br />

letztere sind verboten. Am effektivsten ist ein<br />

Gesamtkonzept, das ein gewisses Maß an Toleranz<br />

zulässt.<br />

Text Claudia von Freyberg<br />

Fotos cvf/Bachmann und Schumacher, Kümmel<br />

Oben: Freischneider als<br />

Kantenputzer<br />

Unten: Wildwuchs kann auch<br />

schön sein, wie diese Glockenblumen<br />

zeigen.<br />

Schon bei Planung und Bau von Wegen kann<br />

man dem Wildwuchs vorbeugen:<br />

1. Dimensionierung der Flächen: Sind Wege<br />

viel breiter als es die Frequentierung erfordert,<br />

wachsen sie von der Seite her zu. Schmalere Wege<br />

bedeuten weniger Aufwand.<br />

2. Wahl des Belags und des Fugenmaterials:<br />

Großformatige Platten oder Asphaltflächen lassen<br />

kaum Vegetation zu. Bei Steinbelägen kann man<br />

vegetationsfeindliches Fugenmaterial oder eine<br />

gebundene Bauweise wählen. Wassergebundene<br />

Decken sind geeignet, wenn die Wege oft benutzt<br />

werden.<br />

3. Bildung von Keimstellen verhindern: Ausstattungselemente<br />

wie Poller, Bänke, Papierkörbe,<br />

Schilder etc. sind nicht nur nach ästhetischen Gesichtspunkten<br />

zu planen, sondern auch im Hinblick<br />

auf die spätere Reinigung der Flächen. Diese sollten<br />

sich gut bearbeiten lassen, denn in Nischen,<br />

um Elemente herum sowie an Unebenheiten sammeln<br />

sich Staub, verrottendes Laub und Feuchtigkeit,<br />

Humus bildet sich – ideale Keimbedingungen<br />

für Unkrautsamen. Das gilt übrigens auch für<br />

Schotterschüttungen, wie sie in den letzten Jahren<br />

als „Vorgartengestaltung“ in Mode kamen. Sie sind<br />

mitnichten pflegeleicht. Ist eine Belagsfläche oder<br />

der Unterbau geschädigt und entstehen dadurch<br />

Senken, ist Unkrautwuchs zu erwarten. Die Instandhaltung<br />

von Wegen und Plätzen dient also<br />

nicht nur der Verkehrssicherheit.<br />

Bekämpfungsverfahren<br />

Regelmäßiges Kehren ist eine der wichtigsten<br />

vorbeugenden Maßnahmen – einfach, kostengünstig,<br />

ungiftig, energiesparend. Denn durch<br />

Kehren entfernt man den Schmutz, der zum Saatbett<br />

wird. So funktionieren im Prinzip alle mechanischen<br />

Verfahren zur Wildkrautbekämpfung. Ob<br />

als Handgerät, als Anbaugerät an handgeführte<br />

oder selbstfahrende Maschinen, ob Teller- oder<br />

Walzenbesen, ob Draht- oder Kunststoffbürsten<br />

– die Auswahl ist groß. Je härter die Bürste, desto<br />

gründlicher ist sie. Flächen mit niedrigem Bewuchs,<br />

Moos und Algen lassen sich damit prima<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


Reinigung ...<br />

23<br />

reinigen und sehen wie neu aus. Allerdings ist zu<br />

berücksichtigen, dass harte Bürsten auch Fugenmaterial<br />

herausschleudern und wertvolle Natursteinoberflächen<br />

zerkratzen können (Drahtbürsten).<br />

Vor der Anschaffung eines solchen Geräts<br />

sind also eine gründliche Beratung und Vorführung<br />

zu empfehlen – die <strong>demopark</strong> ist dafür der<br />

ideale Ort. Hier sollte man auch nach dem Verschleiß<br />

der Bürsten fragen und prüfen, ob sich die<br />

Bündel einfach austauschen lassen. Apropos Verschleiß:<br />

Haben Sie sich mal gefragt, wo das Material,<br />

das sich vor allem bei Kunststoffbürsten abnutzt,<br />

bleibt? Es wird zu Mikroplastik, verteilt sich<br />

wie Reifenabrieb in der Umwelt und gelangt in<br />

Gewässer. Deshalb ist eine haltbare harte Bürste<br />

nicht nur effektiver, sondern auch etwas umweltfreundlicher.<br />

Kehrgeräte sind in der Regel auch im Anschluss<br />

an ein thermisches Wildkrautbekämpfungsverfahren<br />

notwendig, da die durch Heißwasser/Heißschaum,<br />

Infrarottechnik oder Abflammen abgestorbenen<br />

Pflanzen meist entfernt werden müssen.<br />

Ideal ist also eine Kombination von mechanischen<br />

und thermischen Verfahren. Letztere sind<br />

unverzichtbar auf Flächen, die sich mechanisch<br />

kaum bearbeiten lassen, groß oder schwer zugänglich<br />

sind. Sie sind im Rahmen eines Vegetationsmanagements<br />

sehr effektiv, aber auch aufwendig.<br />

Benötigt werden ein Wasseranschluss oder<br />

-tank sowie viel Energie, um das Wasser zu erhitzen<br />

oder Schaum zu erzeugen. Zudem ist die Arbeit für<br />

Anwender anspruchsvoll, und es bedarf einer<br />

gründlichen Schulung und Einarbeitung. Inzwischen<br />

gibt es neue Verfahren, bei denen elektrischer<br />

Strom die Pflanzen abtötet Auch hier muss<br />

das Material entfernt werden.<br />

Wildkrautbekämpfung auf befestigten Flächen<br />

braucht ein durchdachtes Gesamtkonzept.<br />

FINGER WEG VON ESSIG UND SALZ<br />

Hat man früher häufig auf Chemie gesetzt, um lästiges Unkraut loszuwerden, sind Produkte<br />

mit Glyphosat heute auf den meisten Flächen verboten. Seither meinen manche, dass<br />

Essig und Salz Alternativen sind, die man statt dessen auf den unerwünschten Bewuchs<br />

streuen kann. Was es im Lebensmittelhandel gibt kann schließlich nicht schädlich sein. Von<br />

wegen! Auch wenn es hier eine Lücke im Gesetz gibt (Salz und Essig gelten nicht als Pflanzenschutzmittel)<br />

– umweltschädlich und strafbar ist das trotzdem.<br />

Erfahrene Dienstleister wissen, dass es auf den<br />

richtigen Zeitpunkt und die Häufigkeit der einzelnen<br />

Maßnahmen ankommt, um eine gründliche<br />

und langfristige Wirkung zu erzielen. Nur nach<br />

augenscheinlichem Bedarf zu handeln, ist kontraproduktiv<br />

und in der Regel teurer.<br />

Ein Appell an die Auftraggeber: Wildkrautbekämpfung<br />

erfordert Arbeitsschutzvorkehrungen<br />

sowie gründliche Kenntnisse in Sachen Pflanzenschutzgesetze,<br />

Biologie und Technik. Sie beinhaltet<br />

hochpreisige Investitionen in hochwertige<br />

Maschinen. Dienstleister, die Wildkrautbekämpfung<br />

zu Niedrigpreisen anbieten, können deshalb<br />

nicht seriös sein; ihre Arbeit wird sehr wahrscheinlich<br />

Nachbesserungen notwendig machen. Das<br />

verursacht unterm Strich mehr Kosten, als wenn<br />

man sich gleich auf einen kompetenten Dienstleister<br />

verlässt.<br />

Die technische Entwicklung schreitet voran, ist<br />

aber noch ausbaufähig. Zudem fehlt es an technischen<br />

Prüfungen auf neutraler Basis. Das Julius<br />

Kühn-Institut in Braunschweig und die Landwirtschaftskammer<br />

Nordrhein-Westfalen (LWK) beschäftigen<br />

sich intensiv mit<br />

dem Thema. Die LWK bietet eine<br />

Liste aller aktuellen Verfahren,<br />

Produkte und ihre Hersteller<br />

(siehe QR-Code).<br />

Links: Infrarotgerät mit Gas als<br />

Energieträger.<br />

Rechts: Das Kehrgerät fegt im<br />

Winter auch frischen Schnee.


24<br />

Erste Hilfe bei Krankheiten<br />

Alternative Fungizide<br />

für Rasenflächen<br />

Feuchtigkeit verstärkt<br />

die Wirkung mancher<br />

alternativer Fungizide.<br />

Pflanzenschutzmittel, die statt über Gifte durch natürliche Bestandteile und Mechanismen wirken,<br />

erfordern eine andere Herangehensweise als bisher. Diese Mittel bergen ein geringes Risiko und rufen<br />

nach bisherigen Erfahrungen keine Resistenzen hervor.<br />

Text Prof. Martin Bocksch, Leinfelden-Echterdingen Fotos Wolfgang Henle, pexels.com<br />

Seit einer Weile gibt es auf der Liste von § 17<br />

PflSchG drei zugelassene Produkte, die auffallen.<br />

Sie sind nur auf verschiedenen<br />

§-17-PflSchG-Rasenflächen verwendbar. Zuerst<br />

kam Kumar (Zulassungsende 31. August <strong>2023</strong>)<br />

auf die Liste, dann folgte Romeo (23. April 2031)<br />

und Ende 2021 kam Taegro (1. Juni 2033) hinzu.<br />

Alle drei sind zugelassene Pflanzenschutzmittel<br />

und Romeo und Taegro von den Zulassungsbehörden<br />

als Produkte mit „geringem Risiko“ eingestuft.<br />

Der Deutsche Golf Verband (DGV) hatte<br />

für sie die Gruppe „Biologische Kontaktfungizide“<br />

geschaffen, in seiner neuesten Fungizidübersicht<br />

die Rubrik jedoch in „Alternative Fungizide mit<br />

vorbeugendem Einsatz“ umgetauft und um Kaliumphosphitprodukte<br />

erweitert.<br />

Wirkstoffe und Wirkungen<br />

Kumar (Zulassungsnummer 007547-00) enthält<br />

als Wirkstoff Kaliumhydrogencarbonat, also<br />

Backpulver. Es hat im Rasen die Zulassung zur<br />

Bekämpfung von Echtem Mehltau und die<br />

§-17-Genehmigung für die Verwendung auf<br />

Golfrasen. Darüber hinaus listet das Bundesamt<br />

für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) jedoch 40 weitere Anwendungen im<br />

Gemüse-, Obst- und Weinbau auf. Die Wirkung<br />

von Backpulver auf der Blattoberfläche ist nachvollziehbar.<br />

Die Oberfläche wird abgetrocknet.<br />

Vorhandenem oder erwachsendem Pilzmycel<br />

wird das Wasser entzogen und die junge Pilzhyphe<br />

stirbt ab, bevor sie das Grasblatt penetrieren<br />

kann. Damit handelt es sich um ein reines Kontaktmittel<br />

– mit allen Vor- und Nachteilen dieser<br />

Mittelgruppe. Dennoch fällt der Wirkstoff aus der<br />

Reihe, denn es gibt beispielsweise keinen FRAC-<br />

Code (Info über Fungizid-Resistenz) dafür. Sechs<br />

Anwendungen pro Jahr sind der kurzen Wirkdauer<br />

von Kontaktmitteln geschuldet. Selbstverständlich<br />

müssen diese vorbeugend erfolgen. Im<br />

Resistenzmanagement könnte Kumar jedoch<br />

eine wichtige Lücke füllen, denn von einer Resistenzbildung<br />

ist bislang nichts bekannt.<br />

Romeo (Zulassungsnummer 00A144- 00) unterscheidet<br />

sich noch mehr von „üblichen“ Fungiziden.<br />

Es wirkt auf der Basis des Wirkstoffs Cerevisane.<br />

Dabei handelt es sich nicht um eine Chemi-<br />

Bei typischen Rasenkrankheiten<br />

wie Dollarspots (o.), Schneeschimmel<br />

(u. l.) und Thyphula-<br />

Fäule (u. r.) können die neuen<br />

Pflanzenschutzmittel helfen.<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


Pflanzenschutz ...<br />

25<br />

kalie, sondern um die Zellwände abgetöteter Zellen<br />

von Bäckerhefe. Die breite antifungizide Wirkung<br />

soll nach Herstellerangaben durch eine „induzierte<br />

Resistenz“ in den Gräsern erzeugt werden.<br />

Zugelassen ist Romeo zur Bekämpfung von<br />

Schneeschimmel, Typhula- Fäule, Rhizoctonia, Dollarfleck,<br />

Anthracnose und Blattfleckenerregern –<br />

ein breites Wirkungsspektrum, das für Golf- und<br />

Sportrasenflächen zugelassen ist. Liest man sich<br />

beim Hersteller und in anderen Quellen zur Art der<br />

Wirkung ein, stößt man auf interessante Fakten.<br />

Die Wirkung scheint etwas mit dem Abtöten der<br />

Hefezellen zu tun zu haben. Dabei werden von den<br />

Hefezellen Stoffe gebildet, die eine Auswirkung auf<br />

die Gräser haben und ihnen dabei helfen, eigene<br />

„Abwehrstoffe“ zu bilden. Beim Auflösen des Mittels<br />

in der Spritzbrühe werden diese gelöst und<br />

gelangen über die Flüssigkeit in die Pflanzen. Wichtig<br />

ist die häufige und regelmäßige, 25-malige,<br />

vorbeugende Anwendung. Gerne darf und soll die<br />

Ausbringung – die Kombination würde die konventionellen<br />

Fungizide besonders wirkungsvoll<br />

machen – mit der von anderen Produkten (Pestiziden<br />

wie Düngemitteln) kombiniert werden. Vergleichbar<br />

dem Backpulver hat auch Cerevisane<br />

keine FRAC-Einstufung bekommen. Von einer Resistenzbildung<br />

ist bisher nichts bekannt. Als organischer<br />

Stoff sollte auch die Verwendung in Wasserschutzgebieten<br />

kein Problem darstellen.<br />

Taegro (Zulassungsnummer 00A461-00) ist zugelassen<br />

für Rasen auf §-17-Flächen auf Golfanlagen,<br />

Sportplätzen und Parkanlagen gegen Dollarflecken<br />

(Sclerotinia homoeocarpa) und Echten<br />

Mehltau (unter anderem Blumeria graminis). Aktiver<br />

„Wirkstoff“ ist ein natürliches Bodenbakterium:<br />

Bacillus amyloliquefaciens. Das Bakterium wurde,<br />

wie auch die Hefezellen in Cerevisane, von den Zulassungsbehörden<br />

als „low risk“-Wirkstoff zugelassen.<br />

Er ist gut kulturverträglich und nützlingsschonend.<br />

In Taegro wird der Stamm FZB24 verwendet,<br />

der darin als Dauerform (Endospore) vorliegt.<br />

Durch Kontakt mit und die Aufnahme von Wasser<br />

wird die Spore aktiviert und fängt an, sich zu teilen.<br />

Die Wirkung von Bacillus amyloliquefaciens beruht<br />

nach Angaben der vertreibenden Firma Syngenta<br />

auf drei eher unspezifischen Mechanismen:<br />

• Durch rasche Zellteilung des Bacillus wird die<br />

Blattfläche von diesem besiedelt und damit bietet<br />

sich für andere Pilze oder Bakterien weniger<br />

Lebensraum auf dem Blatt.<br />

• Von den Bakterien werden antimikrobiell aktive<br />

Substanzen hergestellt und abgegeben, die die<br />

Ausbreitung und Infektion möglicher Krankheitserreger<br />

aktiv verhindern.<br />

• In der Graspflanze selbst wird die Bildung von<br />

Stoffen angeregt, die Erreger wie die vom Dollarfleck<br />

oder dem Echten Mehltau abwehren können.<br />

Aufgrund dieser vielfältigen, aber unspezifischen<br />

Wirkungen wird das Resistenzrisiko gering<br />

eingestuft (FRAC-Gruppe: BM 02).<br />

Die Mechanismen machen deutlich, dass das<br />

Mittel unbedingt vor einer möglichen Infektion<br />

ausgebracht werden muss. Es verhält sich, auch<br />

in Bezug auf die Wirkdauer, ähnlich einem Kontaktfungizid.<br />

Zehn Anwendungen pro Jahr (alle<br />

sieben Tage) sind zugelassen. Die Wirksamkeit<br />

wird stark durch die Witterung beeinflusst.<br />

Feuchtigkeit (Tau, hohe Luftfeuchtigkeit, Nieselregen)<br />

und hohe Temperaturen (ab 15 °C; optimal<br />

20 bis 30 °C) fördern die Entwicklung des Bakteriums<br />

und damit die Wirkung von Taegro. Die neuen<br />

Pflanzenschutzmittel machen ein Umdenken<br />

der Rasenpflege notwendig. Man muss sich mehr<br />

mit Wirkmechanismen beschäftigen und dem,<br />

was sie beeinflusst (Schnittreduktion, Taumanagement,<br />

konventionelle Pflanzenschutzmittel)<br />

und das bei der Pflege berücksichtigen.<br />

ACHTUNG BEI HERBIZIDEN AUF PFLASTERFLÄCHEN<br />

Eine auf den ersten Blick einfache Methode der Unkrautbekämpfung ist der Einsatz<br />

von Herbiziden. Für den Hausgarten sind noch diverse Produkte mit Wirkstoffen wie<br />

Pelargonsäure, Essigsäure, Dicamba, MCPA oder Eisen-II-Sulfat zugelassen, die bei<br />

korrekter Anwendung gegen bestimmte Unkräuter oder Moose wirken. Allerdings<br />

dürfen Herbizide genau wie alle übrigen Pflanzenschutzmittel lediglich auf landwirtschaftlich<br />

oder gärtnerisch genutzten Flächen eingesetzt werden. Dazu gehören Rasen<br />

und Pflanzungen, geschotterte und gepflasterte Wege und Plätze sind ausgeschlossen.<br />

Seit kurzem hat Essig eine Zulassung als „Grundstoff“ zur Bekämpfung von Unkräutern<br />

auf gepflasterten Wegen und Plätzen. Essig darf aber nur zweimal pro Jahr<br />

in der geringen Menge von 1 l/100 m² und in der Konzentration von 6 % eingesetzt<br />

werden. Trotz des Verbotes werden auf Pflasterflächen häufig unerlaubt Streusalz,<br />

Grünbelagsentferner oder Steinreiniger eingesetzt. Das kann hohe Bußgelder zur<br />

Folge haben. Obwohl sie vielen Verbrauchern völlig harmlos und umweltfreundlich<br />

erscheinen, können diese Stoffe erhebliche Schäden an Umwelt, benachbarten Pflanzungen<br />

und sogar am Pflaster hervorrufen, wenn sie zur Unkrautbekämpfung eingesetzt<br />

werden, Um zu vermeiden, dass Unkräuter auf Pflasterflächen keimen, muss<br />

man die Flächen nährstoffarm halten. Die meisten Pflasterflächen sind deshalb frei<br />

von Pflanzenbewuchs, weil in den Fugen wachstumsfeindliche Bedingungen herrschen:<br />

wenig Wasser und Nährstoffe und oft ein hoher pH-Wert. Sobald Dünger auf<br />

die Pflasterflächen gelangt, verbessern sich die Lebensbedingungen. Heinrich Beltz<br />

www.rollrasenleger.de


26<br />

Kommunalmaschinen ...<br />

1<br />

Winterdienst und Reinigung<br />

Gemischte Vielfalt<br />

Die Auswahl der Antriebe auf der <strong>demopark</strong> lässt sich <strong>2023</strong> definitiv als „hybrid“ bezeichnen. Kaum ein<br />

Aussteller, der nicht sowohl Maschinen und Geräte mit Benzinmotor als auch mit Elektromotor zeigt.<br />

Die Anbieter von Kommunalmaschinen sind da keine Ausnahme.<br />

Text Susanne Wannags Fotos Werkbilder<br />

2<br />

Energieversorgung, Bau, Verkehr – überall<br />

wird CO₂ ausgestoßen. „Deshalb spielt der<br />

Einsatz von nachhaltigen Maschinen in<br />

Kommunen eine große Rolle“, sagt Malte Braunschweig.<br />

Er ist bei Hako Leiter der Produktlinie<br />

Kommunaltechnik. „Da der kommunale Fuhrpark<br />

täglich im Einsatz ist, haben Bestrebungen<br />

Richtung Klimaneutralität hier eine hohe Relevanz.<br />

Nachhaltigkeit ist auch für das Grünflächenmanagement<br />

eine zentrale Herausforderung.<br />

Deshalb zeigen wir Lösungen für einen<br />

klimafreundlicheren Fuhrpark, zum Beispiel die<br />

vollelektrische Kehrmaschine Citymaster 1650<br />

ZE.“ Auch bei Küpper-Weisser und Boschung<br />

spürt man bei den kommunalen Kunden nach<br />

Aussage von Tobias Wehinger den Trend zu alternativen<br />

Antrieben. „Gerade im innerstädtischen<br />

Bereich und bei zuvor planbaren Einsatzszenarien<br />

sind Elektrofahrzeuge und -maschinen<br />

sehr gut geeignet, um entsprechende Aufgaben<br />

vollumfänglich zu erfüllen“, sagt der<br />

Vertriebsleiter Airport & Export und Produktmanager<br />

Enteisungstechnik bei Küpper-Weisser.<br />

„Mit unserer vollelektrischen Kompaktkehrmaschine<br />

S2.0 sowie dem Multifunktions-Geräteträger<br />

Pony P3.0 haben wir zwei Produkte im<br />

Programm, die hierfür prädestiniert und bereits<br />

ausgiebig praxiserprobt sind.“ Wehinger ist al-<br />

DEMOPARK ... <strong>2023</strong>


27<br />

lerdings auch überzeugt: „Bei längeren Strecken,<br />

beispielsweise im Winterdienst, führt aktuell<br />

aus meiner Sicht jedoch noch kein Weg an<br />

konventionellen LKW und Maschinen vorbei.<br />

Aber auch in diesem Bereich wird es mittelfristig<br />

alternative Lösungen geben, natürlich auch von<br />

uns. Generell ist hier jedoch auch das Thema der<br />

Ladeinfrastruktur nicht zu unterschätzen, das<br />

unsere Kunden bereits heute teilweise vor große<br />

Herausforderungen stellt.“<br />

Vielseitig einsetzbar<br />

Bei Bucher Municipal dürfen sich die Besucher<br />

auf der <strong>demopark</strong> auf einige Highlights freuen.<br />

Vertreten durch die Winterdienstspezialisten<br />

von Bucher Municipal Wernberg liegt der<br />

Schwerpunkt dort auf auf der Winterdiensttechnik.<br />

„Wir präsentieren auf unserem Messestand<br />

Winterdienstgeräte für Schmalspurfahrzeuge,<br />

Traktoren und Unimogs bis hin zum 3-Achs-<br />

LKW“ erklärt Oliver Münch, Marketingleiter und<br />

Produktmanager. „Ein Highlight ist unser Bucher<br />

VarioMax. Hierbei handelt es sich um einen innenliegenden<br />

Zusatzank, der es ermöglicht,<br />

Feuchtsalz- oder Kombistreuautomaten schnell<br />

und problemlos zu FS 100 Solestreuautomaten<br />

umzurüsten. Zusätzlich kann der Tank im Sommerdienst<br />

als Wasserspender bei Gieß- und Reinigungsarbeiten<br />

verwendet werden.“ Auch<br />

Multifunktionalität ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit,<br />

da für Anwendungen im Sommer keine<br />

separaten Geräte notwendig sind. „Zu unseren<br />

Messeneuheiten gehört beispielsweise ein<br />

wechselbare Streuteil, das im Sommer durch<br />

eine Schlauchhaspel für Gießanwendungen ersetzt<br />

werden kann.“<br />

Der Bereich Kehrfahrzeuge wird von Bucher<br />

Municipal in Hannover abgedeckt. Dort freute<br />

man sich vor kurzem über den German Design<br />

Award <strong>2023</strong> in Gold für die elektrische Kehrmaschine<br />

CityCat VR50e. Dabei wurden nicht nur<br />

das Erscheinungsbild der Maschine, sondern<br />

auch Ergonomie, Komfort und Bedienbarkeit<br />

bewertet.<br />

Wer wie Mitarbeiter in Kommunen tagtäglich<br />

mehrere Stunden mit einem Fahrzeug unterwegs<br />

ist, legt Wert auf eine ebenso hochwertige<br />

wie komfortable Maschine. Und wer einmal<br />

gute Erfahrungen gemacht hat, ist oftmals lange<br />

markentreu. Das ist ebenso Ansporn wie Herausforderung<br />

für die Hersteller von Kommunalmaschinen.<br />

Bei Hako freut man sich, dass es<br />

häufig heißt: einmal Hako immer Hako. „Das ist<br />

etwas, auf das wir stolz sind“, sagt Malte Braunschweig.<br />

„Das bedeutet, dass die hohen Qualitätsansprüche,<br />

die wir an unsere Lösungen stellen,<br />

sich im täglichen Umgang auch auszahlen.<br />

Das ergonomische Gesamtmaschinenkonzept<br />

und die einfache Bedienbarkeit sind Unterschiede,<br />

die bereits bei der Produktvorführung auffallen.“<br />

Entscheidend für den Kauf einer Kommunalmaschine<br />

ist auch der Service nach dem<br />

Kauf. Nur wer im Falle eines Stillstands schnell<br />

Ersatzteile zur Verfügung stellen oder eine Ersatzmaschine<br />

liefern kann, um die Ausfallzeiten<br />

so minimal wie möglich zu halten, punktet bei<br />

den Käufern – dessen sind sich alle Hersteller<br />

bewusst.<br />

Tobias Wehinger, Vertriebsleiter<br />

und Produktmanager bei Küpper-<br />

Weisser.<br />

Oliver Münch, Marketingleiter<br />

und Produktmanager bei Bucher<br />

Municipal Wernberg.<br />

Malte Braunschweig, Leiter Produktlinie<br />

Kommunaltechnik bei<br />

Hako.<br />

3<br />

1 Sole oder Salz – mit dem Combi-<br />

Wet von Boschung geht beides.<br />

2 Reinigen, Wildkraut entfernen<br />

oder gießen: der Citymaster 1650<br />

von Hako mit Wasserstrahleinheit<br />

machts möglich.<br />

3 Im Winter streuen, im Sommer<br />

gießen – so flexibel ist der Vario-<br />

Max von Bucher Municipal.


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