prima! Magazin - Ausgabe Mai 2023
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MAI <strong>2023</strong><br />
An einen Haushalt / Österreichische Post AG P.b.b. / RM 06A036811 K / Verlagspostamt 7400 Oberwart Foto © LEXI<br />
Die etwas andere<br />
Muttertagsgeschichte<br />
Kater Simba – der blinde Lehrmeister<br />
Foto: Alice Siebenbrunner vom Verein „Wir fürs Tier“<br />
„Wir wünschen uns<br />
mehr Wertschätzung“<br />
Regionale Unternehmer. Ein Stimmungsbild.
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GESAMTER BEZIRK OBERWART UND<br />
OSTSTEIERMARK MIT GROSSRAUM HARTBERG<br />
Foto © LEXI<br />
Die etwas andere<br />
Muttertagsgeschichte<br />
Kater Simba – der blinde Lehrmeister<br />
„Wir wünschen<br />
uns mehr<br />
Wertschätzung“<br />
Regionale Unternehmer.<br />
Ein Stimmungsbild.<br />
Energiepreise –<br />
kennen Sie sich<br />
noch aus?<br />
Nachgefragt: Wie stabil ist die Lage? Wie<br />
kommen unterschiedliche Preise zustande?<br />
Alle Förderungen im Überblick.<br />
Brunch für<br />
den Tierschutz<br />
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Infos Seite 18<br />
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4<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INHALTSVERZEICHNIS<br />
EDITORIAL<br />
16<br />
12<br />
Kein Award für Alice<br />
Eigentlich sollten Sie an dieser Stelle<br />
etwas über die Lage der Unternehmer<br />
und ihre Herausforderungen lesen. Sie<br />
hätten eigentlich auch ein anderes<br />
Titelfoto sehen sollen. Aber dann kam ein<br />
Anruf von Alice Siebenbrunner. Ich<br />
kenne sie seit etwa zehn Jahren. Damals<br />
hat sie noch Latein unterrichtet und<br />
neben ihrem Beruf als Lehrerin einen<br />
Tierschutzverein (Wir fürs Tier) im<br />
Südburgenland aufgebaut. Ohne Förderung.<br />
Nur mit Hilfe von Spenden. Aber mit<br />
einem unbändig starken Willen und dem<br />
Selbstverständnis, dass alle Lebewesen<br />
gleich sind.<br />
Zehn Jahre später steht heute in Loipersdorf<br />
ein Katzenhaus. 21 Katzen werden<br />
hier derzeit versorgt und an neue<br />
Familien vermittelt. Die Geschichte, die<br />
wir hier erzählen, geht aber noch eine<br />
Ebene tiefer. Die Ärmsten der Tiere leben<br />
nämlich bei Alice und ihrer Familie –<br />
privat. Eigentlich waren all diese Tiere<br />
schon totgesagt. Aber es ist ein Beispiel<br />
dafür, dass Liebe tatsächlich Berge<br />
versetzen kann. Als ich dort war und die<br />
behinderten und kranken Tiere gesehen<br />
habe, hatte ich den Eindruck, dass keines<br />
diese Welt verlassen möchte. Weil sie hier<br />
endlich ihre Familie gefunden haben.<br />
Wir von <strong>prima</strong>! verleihen keine Awards<br />
und Preise. Als Zeitung sehen wir das<br />
auch nicht als unsere Aufgabe. Und<br />
ehrlich gesagt, wüsste ich nicht, welcher<br />
Preis jemandem wie Alice gerecht werden<br />
könnte. Aber wir haben ihr die Titelseite<br />
gewidmet. Unser Herzstück. Weil wir auf<br />
sie aufmerksam machen wollen.<br />
Es gibt viele Botschaften in ihrer<br />
Geschichte: Über den Wert eines<br />
Lebewesens, über unsere Verantwortung<br />
dem Tier gegenüber. Oder auch,<br />
was wir von Tieren mit einer Behinderung<br />
lernen dürfen. Aber was besonders<br />
wichtig ist: Bitte kommen Sie am 6. <strong>Mai</strong><br />
zum Brunch nach Loipersdorf. Die Tiere<br />
brauchen uns. Nicole Mühl<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
22<br />
Interview<br />
6 – Energiepreise – kennen Sie sich<br />
noch aus?<br />
Nachgefragt beim unabhängigen<br />
Energieberater Dr. Wilfried Drexler<br />
24 – Achte auf deine Stärken und<br />
komm in deinen Flow<br />
Wege zu einem zufriedenen Leben<br />
Bericht<br />
10 – Tempo 30 in Oberwart<br />
Geschwindigkeit 30 km/h im Ortsgebiet<br />
19 – Plötzlich ist weniger drin<br />
Der Kampf gegen Mogelpackungen<br />
22 – „Der Dealer sitzt im<br />
Kinderzimmer“<br />
Suchtgiftgefahr bei Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
26 – Die Pflege zu Hause<br />
eBook mit Tipps und Alltagshilfen<br />
32<br />
Porträt<br />
27 – „Alles, was ich mache, ist ... eine<br />
Collage“<br />
Florian Lang stellt im OHO aus<br />
35 – Eine lei(n)wande Beziehung<br />
Alfred Kollar feiert 35 Jahre OSG<br />
36 – Der Urlaut<br />
Funkig groovige Band aus Rotenturm<br />
Reportage<br />
12 – „Wir wünschen uns mehr<br />
Wertschätzung“<br />
Stimmungsbild regionaler Unternehmer<br />
Interview<br />
16 – Kater Simba – der blinde<br />
Lehrmeister<br />
Die etwas andere Muttertagsgeschichte<br />
IMPRESSUM: <strong>prima</strong>! <strong>Magazin</strong>, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@<strong>prima</strong>-magazin.at, www.<strong>prima</strong>-magazin.at,<br />
Verwaltung, Anzeigenberatung: Tina Trobits • 0676-4114531, verwaltung@<strong>prima</strong>-magazin.at; Anzeigenberatung: Rebeka Troha •<br />
0664-9198969, anzeigen@<strong>prima</strong>-magazin.at; Christina Stefanits • 0664-9208637, werbung@<strong>prima</strong>-magazin.at; Redaktionsleitung:<br />
Nicole Mühl; Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc, Jessica Geyer, Peter Sitar; Kommentar: Feri Tschank; Rubriken: „Rede &<br />
Antwort“: Walter Reiss; „So geht vegan“: Karin Weingrill MA; Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort: 7400 Oberwart • Büro:<br />
Röntgengasse 28 Top 1, 7400 Oberwart • Offenlegung §25 Mediengesetz unter www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
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Für Manuskripte und Fotos von Dritten übernehmen wir keine Haftung und Garantie für ihr Erscheinen.<br />
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ist neben dem Foto platziert.<br />
201920010<br />
MAI <strong>2023</strong> 5
INTERVIEW<br />
Nachgefragt<br />
Energiepreise –<br />
kennen Sie sich noch aus?<br />
Hat sich die Lage am Energiesektor wieder stabilisiert? Wie weiß man,<br />
dass man einen guten Energiepreis hat? Und vor allem: Hat man alle<br />
Förderungen beansprucht? Wir haben wieder bei Dr. Wilfried Drexler<br />
nachgefragt. Nicole Mühl<br />
Dr. Wilfried Drexler ist Unternehmensberater,<br />
Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung,<br />
Buchhaltung und<br />
Informationstechnologie Burgenland und<br />
führt von Seiten der WK Burgenland<br />
auch Energieberatungen für Unternehmen<br />
durch.<br />
Haben sich die Energiepreise generell<br />
stabilisiert und dürfen wir endlich<br />
aufatmen?<br />
Dr. Wilfried Drexler: Kurz gesagt: Ja, die<br />
Energiepreise haben sich stabilisiert,<br />
werden aber <strong>2023</strong> voraussichtlich leider<br />
auf hohem Niveau bleiben. Es gibt auch<br />
wieder günstigere Tarife, sie sind besser<br />
als 2022, ein Preis-Vergleich in den<br />
Internetportalen lohnt sich. Ein Aufatmen<br />
in dem Sinn, dass die Energiepreise<br />
wieder leistbarer werden, sehe ich<br />
mittelfristig nicht. Vielmehr ist jeder<br />
Verbraucher gefordert, seinen Energieverbrauch<br />
so gut wie möglich zu<br />
reduzieren, indem die vielfältigsten Maßnahmen<br />
der Einsparung umgesetzt<br />
werden oder etwa im Strombereich<br />
durch Anschaffung einer Photovoltaikanlage<br />
die Abhängigkeit vom EVU<br />
verringert wird. Optimal wäre hierbei<br />
noch die Ergänzung mit einer kleinen<br />
Speicheranlage von etwa 10 kW, dann ist<br />
man zumindest in den Monaten von <strong>Mai</strong><br />
bis Oktober nahezu „stromautark“.<br />
Generell kann jedenfalls ganz sicher eine<br />
Feststellung getroffen werden: „Jede<br />
Kilowattstunde, die nicht verbraucht<br />
wird, tut dem Budget und der Umwelt<br />
gut.“ In diesem Zusammenhang möchte<br />
ich auf die geförderte Energieberatung<br />
der Wirtschaftskammer Burgenland für<br />
Betriebe hinweisen (Anmeldung bis<br />
30.6.<strong>2023</strong> möglich), bei der ein unabhängiger<br />
Berater vor Ort das Potenzial von<br />
Energie- und/oder Ressourceneffizienz<br />
analysiert und lösungsorientierte<br />
Einsparungsvorschläge erarbeitet.<br />
Stromkostenbremse, Wärmepreisdeckel,<br />
Energiekostenzuschuss etc.– haben<br />
Sie den Eindruck, dass die<br />
Menschen bei all den Förderungen<br />
durchblicken oder bleibt da viel Geld<br />
liegen?<br />
Natürlich ist das jetzt nicht einfacher<br />
geworden, ganz im Gegenteil. Aber man<br />
muss differenziert an die Sache herangehen.<br />
Zum einen muss zwischen privatem<br />
Haushalt und gewerblichem Verbraucher<br />
unterschieden werden und zum anderen<br />
nach den Bereichen Elektrizität und<br />
Wärme.<br />
Im privaten Segment im Strombereich<br />
werden alle Förderungen automatisch<br />
über das EVU abgewickelt, d.h. niemand<br />
muss Angst haben, dass die Stromkostenbremse<br />
bei seiner Abrechnung untergeht.<br />
Dies gilt auch für den Energiekostengutschein<br />
in Höhe von 150 Euro. Da<br />
bleibt kein Geld liegen. Der Wärmepreisdeckel<br />
im Burgenland muss aktiv beantragt<br />
werden, das geht noch bis zum<br />
Jahresende <strong>2023</strong>.<br />
Foto © zVg<br />
Dr. Wilfried Drexler MBA ist Unternehmensberater<br />
und unabhängiger Energieberater für die WK<br />
Burgenland<br />
Die Unternehmen hingegen müssen selbst<br />
aktiv werden und die entsprechenden<br />
Anträge stellen. Der Energiekostenzuschuss<br />
stellt beispielsweise eine Hilfe für<br />
größere „energieintensive“ Betriebe dar,<br />
wie etwa produzierende Betriebe oder<br />
Transport- bzw. Bauunternehmen. Ab<br />
April gibt es jetzt aber NEU die Energiekostenpauschale,<br />
das ist eine Pauschalförderung<br />
in Höhe zwischen 110 Euro und<br />
2.475 Euro und wird abhängig von der<br />
Branche und dem Jahresumsatz berechnet.<br />
Diese Energiekostenpauschale kann<br />
rückwirkend für das Jahr 2022 beantragt<br />
werden. Gefördert werden in diesem<br />
Zusammenhang Klein- und Kleinstunternehmen<br />
mit einem Mindestjahresumsatz<br />
von 10.000 Euro und einem Höchstjahresumsatz<br />
von 400.000 Euro.<br />
Wie hoch waren und sind die Energiekostensteigerungen<br />
in den Haushalten<br />
und Unternehmen tatsächlich? Manche<br />
berichten vom Dreifachen, bei anderen<br />
sind die Energiekosten gleich geblieben.<br />
Wie gibt es das?<br />
Auch hier muss wieder das Detail<br />
gesehen werden. Viele Verbraucher<br />
hatten Tarifmodelle mit einem Fixpreis,<br />
andere wieder hatten einen indexgebundenen,<br />
also volatilen Tarif. Bei letzteren<br />
wurden bzw. werden die Preisschwankungen<br />
auf den Energiemärkten unmittelbar<br />
an die Kunden weitergegeben. In<br />
der Regel wird der Energiepreis monatlich<br />
auf Basis des aktuellen Index<br />
verändert, sprich gesenkt oder erhöht.<br />
Nachdem jetzt nach und nach die<br />
6<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
Foto © andriano.cz/shutterstock.com<br />
Was wäre Ihr Tipp?<br />
Lohnenswert ist die Prüfung des Beitritts zu einer lokalen<br />
oder regionalen Energiegenossenschaft. Darunter versteht<br />
man den Zusammenschluss von mindestens zwei Teilnehmern<br />
zur gemeinsamen Produktion und Speicherung sowie zum<br />
Verbrauch und Verkauf von Energie. Der wirtschaftliche<br />
Vorteil besteht darin, dass die Mitglieder die selbst erzeugte<br />
Energie innerhalb der Gemeinschaft verkaufen oder beziehen.<br />
Der Preis wird innerhalb der Energiegemeinschaft<br />
festgelegt und ist mittelfristig stabil. Im Rahmen der Raiffeisen<br />
Burgenland Nachhaltigkeitsinitiative (www.rni-bgld.at)<br />
entstanden im Burgenland flächendeckend 18 solcher Energiegenossenschaften,<br />
welche schon mehr als 1.000 Mitglieder<br />
haben. Dieses Modell wird ab jetzt auch in der Steiermark<br />
umgesetzt.<br />
Jahresabrechnungen für die letzte Verbrauchsperiode (z.B.:<br />
April 2022 bis März <strong>2023</strong>) bei den Strom- und Gaskunden<br />
eintreffen, wird die Kostensteigerung richtig transparent. Beim<br />
Fixpreistarif profitierten die Verbraucher noch von den „alten“<br />
billigen Tarifen und wurden erst nach Vertragsablauf an die<br />
aktuellen Marktpreise angeglichen. Bei den sogenannten<br />
(flexiblen) Float- oder Flex-Tarifen wird die Kilowattstunde<br />
monatlich abgerechnet und es ergibt sich ein Durchschnittspreis<br />
auf der Gesamtrechnung. Dieser ist in den meisten Fällen<br />
wesentlich höher als früher, wird aber durch die Durchschnittswertberechnung<br />
abgefedert. Manche Verbraucher hatten<br />
vertragliche Bindungen mit einem „guten“, also billigeren Tarif<br />
bis zum Jahresende 2022, sodass sich die Kostensteigerung per<br />
März oder April <strong>2023</strong> nicht so stark niedergeschlagen hat.<br />
Zudem greift im Privatkundensegment die Strompreisbremse.<br />
Wie kann man sicher sein, dass man einen guten Energiepreis<br />
hat? Die Burgenland Energie hat beispielsweise einen<br />
Neu-Tarif von 23 Cent netto pro kWh Strom angeboten. Ein<br />
Unternehmer aus dem Bezirk Oberwart berichtet davon,<br />
dass er bei einem anderen Anbieter 15 Cent bekommt. Wie<br />
soll man solche Angebote einordnen?<br />
Auch das ist in heutigen Zeiten eine schwierige Frage und kann<br />
nicht einfach beantwortet werden. Das Tarifmodell der Energie<br />
Burgenland sieht vor, dass die Burgenländerinnen und Burgenländer<br />
ab 1. April <strong>2023</strong> bis 31. März 2024 für Strom 23 Cent pro<br />
Kilowattstunde netto, für Gas 9,99 Cent pro Kilowattstunde netto<br />
zahlen. Der neue Tarif gilt für Private, Unternehmen und<br />
Gemeinden bis 100.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch und<br />
der Kunde ist an diesen Tarif ein ganzes Jahr gebunden. Bei<br />
„normalen“ Marktverhältnissen sinkt erfahrungsgemäß der<br />
Strompreis in den Sommermonaten, d.h. es werden bereits<br />
Tarife unter 15 Cent netto pro kWh in den Strom-Portalen<br />
angeboten. Aktuell bietet die Energie Steiermark das Tarifmodell<br />
„SteirerStrom Flex“ an, wo ein Preis von 13,57 Cent / kWh<br />
netto verrechnet wird. Sohin zahlen jene 60.000 Burgenländerinnen<br />
und Burgenländer, die den Vertrag aktuell unterzeichnet<br />
haben, mehr. Allerdings ziehen die Preise im Herbst wieder<br />
an und werden voraussichtlich wieder in Höhen von bis zu 35<br />
Cent netto steigen, dann ist der „Burgenlandtarif“ wieder besser.<br />
Förderungen – ein Überblick<br />
BURGENLAND (von Bund und Land)<br />
>> für Private:<br />
Die „Strompreisbremse“ subventioniert Haushalte zu einem gewissen<br />
Teil und gilt ab 1. Dezember 2022 bis 30. Juni 2024. Der Strompreis<br />
wird durch einen Stromkostenzuschuss für einen Stromgrundverbrauch<br />
von 2.900 kWh mit zehn Cent pro kWh netto verrechnet<br />
und automatisch bei der Jahresabrechnung vom EVU abgezogen.<br />
Der darüberhinausgehende Verbrauch wird wieder marktüblich abgerechnet<br />
– abhängig davon, welchen Energietarif der Verbraucher<br />
hat. Der Zuschuss beträgt maximal 30 Cent pro kWh. Für größere<br />
Haushalte mit mehr als drei Personen gibt es eine zusätzliche Unterstützung.<br />
Der „Wärmepreisdeckel“ ist eine Förderung des Landes Burgenland<br />
für Privathaushalte. Bei der Berechnung der Förderhöhe werden<br />
die Netto-Haushaltseinkommen und die Wärmekosten (Heizkosten)<br />
des Haushalts berücksichtigt. Diese Förderung muss aktiv<br />
beantragt werden.<br />
>> für Unternehmen:<br />
Der „Energiekostenzuschuss“ stellt beispielsweise eine Hilfe für<br />
größere „energieintensive“ Betriebe dar und muss selbst beantragt<br />
werden.<br />
Mit der „Energiekostenpauschale“ hilft die Bundesregierung<br />
Kleinst- und Kleinunternehmen dabei, die hohen Energiekosten zu<br />
bewältigen. Sie ist eine Pauschalförderung in Höhe zwischen 110<br />
Euro und 2.475 Euro und wird abhängig von der Branche und dem<br />
Jahresumsatz berechnet. Die Energiekostenpauschale kann rückwirkend<br />
für das Jahr 2022 beantragt werden.<br />
Gefördert werden Klein- und Kleinstunternehmen mit einem<br />
Mindestjahresumsatz von 10.000 Euro und einem Höchstjahresumsatz<br />
von 400.000 Euro.<br />
STEIERMARK (von Bund und Land)<br />
>> für Private:<br />
Die „Strompreisbremse“ gilt gleich wie im Burgenland, einen<br />
„Burgenlandtarif“ und einen „Wärmepreisdeckel“ gibt es nicht.<br />
>> für Unternehmen:<br />
Die Situation ist gleich wie im Burgenland, jedoch gibt es die<br />
Enegieberatung nicht.<br />
MAI <strong>2023</strong><br />
7
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
1. MAI<br />
TAG DER OFFENEN TÜR<br />
& PFLANZENMARKT<br />
BEI SONNENERDE<br />
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Betriebsführungen:<br />
13 | 14.30 | 16 Uhr<br />
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Anwendung gemischt. Torffrei und fruchtbar.<br />
SONNENERDE forscht seit Jahrzehnten mit dem Ziel, die Erden immer fruchtbarer<br />
und besser zu machen. Unter www.sonnenerde.at ist das gesamte<br />
Erden-Sortiment zu finden. Alle Podukte sind online bestellbar oder vor Ort in<br />
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Wussten Sie, dass SONNENERDE<br />
30 verschiedene Erden im<br />
Sortiment hat? Das muss so sein,<br />
denn die Erden von SONNENERDE<br />
gehen wirklich auf jede Rahmenbedingung<br />
ein und holen damit<br />
das Beste aus dem Boden heraus.<br />
Das ABC der Erdenlehre<br />
Grundsätzlich gibt es die<br />
Unterscheidung zwischen<br />
„eingesperrter Erde“ und<br />
„Freilanderde“.<br />
Mit „eingesperrter Erde“ ist jene<br />
Erde gemeint, die in Pflanztrögen,<br />
auf Dächern oder in<br />
Hochbeeten verwendet wird und<br />
keinen Kontakt zum Unterboden<br />
hat. Auch Stadtbäume<br />
(Schwammstadtprinzip) gehören<br />
dazu. Die Mikrobiologie ist hier<br />
nicht in der Form vorhanden, wie<br />
es bei der Freilanderde der Fall<br />
ist, die in direktem Kontakt zum<br />
Unterboden mit all den wichtigen<br />
Mineralien ist. Bei der Produktion<br />
dieser Erden legt SONNENERDE<br />
deshalb besonderen Wert darauf,<br />
dass die notwendigen Nährstoffe<br />
zugeführt werden. Dadurch<br />
erhalten Ihre Topf-, Hochbeet-<br />
und Balkonpflanzen alle Elemente,<br />
die für Ihre Gesundheit wichtig<br />
sind.<br />
Übrigens: Weil SONNENERDE-<br />
Kunden immer wieder nachfragen,<br />
warum in den Hochbeetund<br />
Topferden Ziegelsplitt<br />
beigemengt ist – ganz einfach<br />
erklärt: Die kleinen Steinchen<br />
verkeilen sich und schaffen eine<br />
stabile, durchlässige Struktur. Das<br />
ist wichtig, damit Niederschlagswasser<br />
gut abgeleitet, aber die<br />
Pflanze unterirdisch optimal mit<br />
Wasser versorgt wird. So<br />
funktioniert auch das Schwammstadtprinzip<br />
zur Pflanzung von<br />
Bäumen in Städten.<br />
Ziegelsplitt ist außerdem ein<br />
hoch interessantes Forschungsfeld<br />
bei SONNENERDE.<br />
In ihren Feldversuchen haben die<br />
Öko-Pioniere festgestellt, dass<br />
die Oberfläche von Ziegelsplitt zu<br />
Reaktionen führt, die die<br />
Aufnahme von Nährstoffen<br />
verbessern. Das ist auch der<br />
Grund, warum Ziegelsplitt sogar<br />
in der Bio Schwarzerde (Freilanderde)<br />
von SONNENERDE beigemengt<br />
ist.<br />
Torffrei muss<br />
Standard werden<br />
Leider gibt es in vielen Verkaufsstellen<br />
immer noch Erden mit<br />
Torf. Dieser schadet durch den<br />
hohen Ausstoß an CO 2<br />
beim<br />
Abbau nicht nur dem Klima. Torf<br />
verrottet außerdem.<br />
SONNENERDE hingegen erzeugt<br />
ausschließlich Erden ohne Torf.<br />
Die Erden von SONNENERDE<br />
werden sogar von Jahr zu Jahr<br />
fruchtbarer (Bio Schwarzerde).<br />
Die Basis unserer<br />
Existenz<br />
Der Boden mit seiner Mikrobiologie<br />
ist die Grundlage des<br />
Lebens. „Im Vergleich zu<br />
Zivilisationen vor uns verfügen<br />
wir über das Wissen, wie wir<br />
unsere Böden fruchtbar halten<br />
können“, erklärt SONNENERDE-<br />
Geschäftsführer Gerald Dunst.<br />
Die Bewirtschaftung der Äcker in<br />
den letzten Jahrzehnten hat die<br />
Böden ausgelaugt. Durch das<br />
Pflügen im Herbst ist der Boden<br />
schutzlos der Witterung<br />
ausgesetzt. Die Mikrobiologie ist<br />
zerstört. Immer mehr Landwirte<br />
erkennen das und denken um.<br />
Auch die EU gibt durch ihre<br />
Förderrichtlinien vor, die<br />
Bodenfruchtbarkeit zu steigern.<br />
Denn nur ein fruchtbarer Boden<br />
kann die Extremwetterereignisse<br />
ausgleichen.<br />
Das Humus+ Projekt der<br />
Ökoregion Kaindorf ist für<br />
Gerald Dunst die Jahrhundertchance<br />
für die Landwirtschaft<br />
und unser Klima. „Landwirte<br />
bekommen Geld dafür, dass sie<br />
ihre Äcker fruchtbar machen und<br />
nachhaltig bewirtschaften,<br />
während gleichzeitig zahlreiche<br />
Tonnen des klimaschädlichen CO₂<br />
aus der Atmosphäre entfernt und<br />
im Boden als Humus gespeichert<br />
werden. Diese Chance müssen<br />
wir nutzen.“<br />
SONNENERDE<br />
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7422 Riedlingsdorf, T: 03357 / 42198<br />
Mo – Fr von 7 – 18 Uhr, Sa von 8 – 12 Uhr<br />
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8 MAI <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
KOMMENTAR<br />
Veränderungen<br />
KOMMENTAR<br />
Neue Wege wären in vielen Bereichen angesagt. Auch wenn es schwer<br />
ist, ausgefahrene zu verlassen.<br />
EIN KOMMENTAR VON FERI TSCHANK.<br />
Es ist ein Frühjahr, wie es früher einmal<br />
war – mit einem langersehnten Regen,<br />
der dem Neusiedler See zumindest ein<br />
paar Zentimeter gebracht hat. Es wird<br />
am Problem des Sees wenig ändern,<br />
denn das ist nicht ausschließlich dem<br />
Klimawandel geschuldet.<br />
Am See hat sich viele Jahre jeder, der es<br />
wollte und konnte bedient. Egal ob<br />
Tourismus oder Landwirtschaft. Kritiker<br />
wurden schnell ins „grüne“, nicht ernst<br />
zu nehmende Eck gestellt, ihre Argumente<br />
lächerlich gemacht. Jetzt allerdings<br />
hammas und jetzt müssten halt ein<br />
paar unpopuläre Maßnahmen gesetzt<br />
werden. Warum gibt es nicht schon<br />
längst Überlegungen, wie man den<br />
Seewinkel ressourcenschonend bewirtschaften<br />
kann? Wäre da nicht die<br />
Kammer gefragt? Es sind nicht nur die<br />
Bauern rund um den See, die von seinem<br />
Mikroklima profitieren. Es sind auch die<br />
Weinbauern des Mittelburgenlandes, die<br />
den Einfluss des Sees auf die Qualität<br />
ihrer Trauben kennen. Der Tourismus,<br />
auch wenn er immer im Vordergrund<br />
steht, ist das kleinste Problem eines<br />
ausgetrockneten Sees.<br />
Ich geb es zu, auch ich hab mir während<br />
der Pandemie einen Pool im Garten<br />
aufgestellt, wie Hunderte oder vielleicht<br />
sogar Tausende andere fülle ich diesen<br />
dann einmal jährlich mit Wasser und<br />
brauche dazu noch eine elektrisch<br />
betriebene Pumpe, die beinahe den<br />
ganzen Sommer über läuft, damit das<br />
Wasser nicht veralgt und jede Menge<br />
Chemikalien noch dazu. Wird heuer<br />
verkauft oder verschenkt oder entsorgt,<br />
wenn ihn keiner will. Die Bäder werden<br />
mich heuer öfter sehen. Ich habe auch<br />
meine Sauna nicht mehr in Betrieb. Das<br />
schmerzt zwar, aber für den Reichtum<br />
anderer bin ich nicht bereit zu zahlen.<br />
Der Strom wird teurer, aber ich werde<br />
mich eben einschränken und gewisse<br />
Dinge einfach nicht mehr in Anspruch<br />
nehmen. Eine Solaranlage wär halt<br />
angebracht, aber ehrlich gesagt, muss<br />
man sich das auch leisten können. Das<br />
ist halt viel Geld auf einmal. Früher gab<br />
es so was wie Autokredite, warum gibt<br />
es keine zugeschnittenen Energiekredite<br />
durch die Banken, ohne dass man sich<br />
gleich in die Abhängigkeit eines Stromanbieters<br />
begibt?<br />
Ach ja, und dann noch vielleicht ein<br />
höchst überbezahltes Elektroauto.<br />
Technisch nix dahinter, aber unverschämt<br />
teuer. Wer soll sich denn das<br />
alles leisten können? Die Energiewende,<br />
wenn ich das richtig sehe, soll wieder<br />
der kleine Mann bezahlen. Da schlägt<br />
dann wieder die Stunde der Populisten,<br />
die aus der Not versuchen, Kapital zu<br />
schlagen. Egal, ob es die längst nötige<br />
Zuwanderung ist, da sämtliche Branchen<br />
unter Arbeitskräftemangel leiden oder<br />
das Beharren auf Verbrennungsmotoren.<br />
Ich hab manchmal so das Gefühl,<br />
dass wir schön langsam den Anschluss<br />
an die übrige industrielle Welt verlieren.<br />
Beispiel unser Schulsystem, an dem auf<br />
Gedeih und Verderb nichts geändert<br />
wird. Die schon längst nötige Gesamtschule<br />
wird von ein paar Gewerkschaftern<br />
der „Wir sind gegen alles Neue-Partei“<br />
verhindert und Tausende Eltern und<br />
Kinder stehen jedes Jahr vor der Frage:<br />
„Welche Schule ist die richtige?“ Was,<br />
wenn das Kind einen Dreier ins Zeugnis<br />
bekommt und damit nicht ins Gymnasium<br />
kann? Haben wir als Eltern<br />
versagt? Wird mein Kind es im Leben<br />
zu etwas bringen, wenn es in der Neuen<br />
Mittelschule landet? Die übrigens besser<br />
ist als ihr Ruf und manch einem Kind<br />
würde man viel Stress und Ärger<br />
ersparen, würde man es nicht ins<br />
Gymnasium zwängen.<br />
Die Unis haben zu wenig Geld und sind<br />
zu Bürokratiebunker verkommen. Viel<br />
zu viel Geld fließt in diesem Land in die<br />
Verwaltung. Die Polizisten schreiben<br />
Berichte, die Lehrer endlose Tabellen,<br />
die Beamten sind immer noch nicht im<br />
digitalen Zeitalter angekommen. All das<br />
lähmt uns auf dem Weg in ein modernes<br />
offenes Land. Davon sind wir leider weit<br />
entfernt. Nicht die Besten sind es, die in<br />
diesem Land an die Spitze kommen. Es<br />
sind die Mitläufer und Meinungslosen,<br />
die jeden Befehl abnicken und abarbeiten.<br />
Stichwort, die Hure der Reichen. Die<br />
können es sich richten, egal ob es eine<br />
Erbschaftssteuer betrifft oder Stiftungen<br />
oder Steuerschulden in Millionenhöhe,<br />
die nicht bezahlt werden. Ein<br />
Verschleiern und Verschleppen all<br />
dieser Dinge ist Diebstahl am Volk,<br />
genauso wie die Millionen von Inseratengeldern<br />
für Schmuddelblätter, während<br />
man die älteste Zeitung des Landes – die<br />
Wiener Zeitung – sterben lässt. Armes<br />
Land, wo die Mächtigen auf Kosten des<br />
Volkes reicher und reicher werden und<br />
die Menschen in ihrer Wehrlosigkeit<br />
Populisten in die ausgebreiteten Arme<br />
laufen.<br />
Jetzt ist ohnehin Gartenarbeit angesagt,<br />
die Eismänner noch abgewartet und<br />
dann kommt alles raus in die frischen<br />
mit Eigenkompost gedüngten Beete. Auf<br />
ein gutes Paradeiserjahr und mehr und<br />
zwischen den vielen Sonnenstunden<br />
immer etwas Regen. Das wünsche ich<br />
uns und gesund bleiben sowieso.<br />
Alles Liebe!<br />
Ihr Feri Tschank<br />
MAI <strong>2023</strong><br />
9
BERICHT<br />
Tempo 30 in Oberwart<br />
Unterschiedliche Tempolimits soll es zukünftig in Oberwart nicht mehr geben.<br />
Die Stadtgemeinde bemüht sich darum, im Ortsgebiet die Geschwindigkeit auf 30 km/h<br />
zu reduzieren. Mehr Sicherheit und Lebensqualität seien dabei wesentliche Vorteile.<br />
Aber es gibt noch mehr.<br />
Nicole Mühl<br />
Foto © LEXI<br />
Bürgermeister Georg Rosner und Amtmann Roland Poiger überlegen mit dem Stadtrat die Einführung von<br />
Tempo 30 im Stadtgebiet Oberwart. Dies soll dann im Gemeinderat beschlossen werden.<br />
Ortsgebiet bedeutet in Österreich für<br />
Autofahrerinnen und Autofahrer immer<br />
noch Tempo 50. Diese Geschwindigkeit<br />
ist in der Straßenverkehrsordnung als<br />
Standard festgelegt. Auf Tempo 30 wird<br />
nur dort verringert, wo es erforderlich<br />
ist – und das muss behördlich geprüft<br />
und bewilligt werden. „In Oberwart gibt<br />
es inzwischen so viele unterschiedliche<br />
Zonen, dass man sich gar nicht mehr<br />
auskennt“, meint Bürgermeister Georg<br />
Rosner. Tempo 30 im Stadtgebiet wird in<br />
der Gemeinde bereits seit einiger Zeit<br />
diskutiert. Die Zuständigkeit liegt bei<br />
dieser Verordnung beim Gemeinderat<br />
der Stadtgemeinde Oberwart. Zwar gilt<br />
das dann nur für Gemeindestraßen, aber<br />
„vielleicht zieht ja auch das Land mit“,<br />
hofft Rosner. Für die „Hauptverkehrsstraße“<br />
– die Wiener Straße bzw.<br />
Steinamangererstraße – ist aufgrund<br />
der geplanten Innenstadtgestaltung mit<br />
neuem Hauptplatz und Baumallee<br />
ohnehin ein Tausch mit dem Land<br />
geplant. Sobald diese Landesstraße ins<br />
Eigentum der Gemeinde geht, soll hier<br />
dann sogar Zone 20 gelten.<br />
Schlagkräftige Argumente<br />
Die Stadtgemeinde möchte mit dem<br />
Tempolimit im Stadtgebiet die Sicherheit<br />
und Lebensqualität erhöhen. So ist etwa<br />
das Tötungsrisiko für Fußgänger, die von<br />
einem Auto bei Tempo 50 erfasst<br />
werden, fünf Mal so hoch wie bei Tempo<br />
30, verweist Amtmann Roland Poiger auf<br />
Studien des „VCÖ–Mobilität mit Zukunft“.<br />
„Das ist neben der Reduktion von<br />
CO 2<br />
sicherlich eines der wichtigsten<br />
Argumente für das Tempolimit im<br />
Stadtgebiet“, meint Poiger. Aber es gibt<br />
noch weitere, die die Lebensqualität des<br />
Menschen besonders positiv beeinflussen.<br />
So nimmt unser Ohr Tempo 30<br />
akustisch als Halbierung des Verkehrs<br />
wahr. Außerdem hat sich laut VCÖ<br />
gezeigt, dass Kinder in Tempo 30-Zonen<br />
durchschnittlich mehr als doppelt so<br />
lange ohne Aufsicht im Freien spielen als<br />
bei Tempo 50. Auf die Fahrzeit wirke sich<br />
Tempo 30 kaum aus. Der VCÖ berichtet<br />
von 1,5 Sekunden pro 100 Meter. Durch<br />
den verbesserten Verkehrsfluss mache<br />
sich das aber kaum bemerkbar.<br />
Poiger sieht auch die technische Komponente,<br />
die Tempo 30 mit sich ziehen<br />
würde: „Je langsamer ein Fahrzeug<br />
fahren darf, desto schmaler darf auch die<br />
Straße sein. Im Umkehrschluss bedeutet<br />
das, dass man zukünftig weniger Fläche<br />
versiegeln muss, was dem Klima guttut<br />
und auch die Kosten beim Bau der<br />
Straßen und der Instandhaltung erheblich<br />
reduziert. Schmalere Fahrbahnen im<br />
Ortsgebiet könnten die Zukunft sein,<br />
wenn Tempo 30 Standard wird.“ Ein<br />
solches positives Beispiel sei in Oberwart<br />
etwa die Prinz Eugenstraße. „Die ist sehr<br />
schmal und automatisch muss man hier<br />
langsamer und vorsichtiger fahren“,<br />
erklärt Poiger. Im Gegenzug werde auf<br />
der Grazer Straße oft sogar Tempo 50<br />
überschritten. „Diese Straße im Ortsgebiet<br />
ist so breit, da brettern immer<br />
wieder Autos mit 80 km/h oder sogar<br />
mehr durch. Das kann tödlich enden.“<br />
Gut für die Wirtschaft<br />
Städte, die bereits Tempo 30 und<br />
Begegnungszonen eingeführt haben,<br />
ziehen laut Bürgermeister Georg Rosner<br />
auch wirtschaftlich einen Nutzen. Graz<br />
oder Klosterneuburg seien solche<br />
Vorzeigebeispiele. „Von Begegnungszonen,<br />
wie es am Hauptplatz in Oberwart<br />
geplant ist, profitieren auch die Unternehmen.<br />
Damit die Menschen flanieren<br />
können, muss der Durchzugsverkehr aus<br />
10<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
BERICHT<br />
der Stadt verlagert werden. Wer in die<br />
Stadt fährt, hat hier dann auch wirklich<br />
etwas zu erledigen und dieser Mikroverkehr<br />
sei gut zu organisieren. Stichwort<br />
City Bus etwa, sagt Rosner. Parkplätze<br />
müsse es in der Stadt weiterhin geben,<br />
meint er. „Aber wir müssen uns generell<br />
die Frage stellen, ob Schüler der Höheren<br />
Schulen wirklich täglich selbst mit dem<br />
Auto kommen müssen und dann einen<br />
halben Tag die Parkflächen verstellen<br />
oder Pendler die gesamte Woche das<br />
Auto in der Stadt abstellen müssen“, gibt<br />
auch Poiger zu bedenken.<br />
Eine aktuelle Kaufkraftanalyse von Mag.<br />
Georg Gumpinger im Auftrag der WK<br />
Burgenland zeigt, dass Oberwart im<br />
Vergleich zu anderen Bezirken eine hohe<br />
Standorttreue der Kundinnen und<br />
Kunden aufweist. Noch, denn der<br />
Internethandel und die Einkaufszentren<br />
an der Peripherie sind ein Gefährdungspotenzial<br />
für die Innenstadt. Dennoch ist<br />
Oberwart als Einkaufsstadt äußerst<br />
beliebt. Die Menschen kommen auch aus<br />
anderen Bezirken, Bundesländern und<br />
ebenso aus Ungarn, weil sie den Handel<br />
in Oberwart, die Dienstleistungen, den<br />
Branchenmix und nicht zuletzt auch die<br />
Märkte schätzen. Die Attraktivierung der<br />
Innenstadt müsse daher vorangetrieben<br />
werden. „Tempo 30 ist hier ein entscheidender<br />
Faktor“, betonen Rosner und<br />
Poiger. „Im Sinne der Sicherheit, Lebensqualität<br />
und Stärkung der innerstädtischen<br />
Wirtschaft.“<br />
Das Thema Tempo 30 wurde laut<br />
Amtmann Roland Poiger bereits im<br />
Stadtrat behandelt und einstimmig für<br />
gut geheißen. Man werde weitere<br />
Schritte setzen. Entscheidungen sollen<br />
dann per Gemeinderatsbeschluss<br />
getroffen werden.<br />
Vorreiter Hartberg<br />
Was Oberwart gerne einführen möchte,<br />
wird in Hartberg seit elf Jahren bereits<br />
gelebt. „Wir haben früher auch vereinzelte<br />
Straßen mit Tempo 30 gehabt. 2012<br />
wurde eine generelle Tempo 30-Zone in<br />
der Innenstadt im Gemeinderat einstimmig<br />
beschlossen“, berichtet Bürgermeister<br />
Marcus Martschitsch.<br />
Tempo 30<br />
Die Vorteile auf einem Blick<br />
Tempo 30 ...<br />
... führt zu mehr Sicherheit für Fußgänger:<br />
Bei Tempo 50 statt 30 steigt das Tötungsrisiko<br />
bei Kollision auf das Fünffache.<br />
... reduziert den Anhalteweg um die Hälfte.<br />
... das menschliche Ohr nimmt Tempo 30<br />
statt 50 als Halbierung des Verkehrs wahr.<br />
... verbessert die Aufenthaltsqualität: Bei<br />
Tempo 30-Zonen spielen Kinder häufiger<br />
im Freien.<br />
... verbessert die lokale Lebens- und<br />
Aufenthaltsqualität.<br />
... unterstützt die selbstständige Mobilität<br />
von Kindern.<br />
... fördert gesunde Mobilität zu Fuß und mit<br />
dem Fahrrad.<br />
... ermöglicht schmälere Fahrbahnen –<br />
daher mehr Platz für Grün.<br />
... vermeidet Kosten für baulich getrennte<br />
Radwege.<br />
... stärkt Einzelhandel und Nahversorgung.<br />
Quelle: VCÖ-Mobilität mit Zukunft<br />
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MAI <strong>2023</strong> 11
REPORTAGE<br />
„Wir wünschen uns<br />
mehr Wertschätzung“<br />
Energiekrise, Lockdownbeschränkungen, Mitarbeitermangel, Behördenkontrollen,<br />
erschwerende Auflagen – Unternehmer haben in den letzten Jahren enorm zu<br />
kämpfen gehabt. Alte Geschäftsmodelle waren von einem Tag auf den anderen<br />
nicht mehr gefragt. Flexibilität und der Mut in neue Ideen zu investieren, waren<br />
und sind gefordert. Die Wirtschaftskammer (WK) Oberwart hat Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Ein Stimmungsbild.<br />
Nicole Mühl<br />
Vier Unternehmerinnen und Unternehmer.<br />
Vier unterschiedliche Branchen.<br />
Aber alle haben mit den gleichen<br />
Problemen zu kämpfen: Mehrkosten<br />
durch die gestiegenen Energiepreise,<br />
höhere Lohnkosten und ein extremer<br />
Mitarbeitermangel, denn Work-Life-Balance<br />
stehe bei der neuen Arbeitnehmer-<br />
Generation vor dem Bedürfnis nach<br />
einem sicheren Job. So der übereinstimmende<br />
Tenor. Hinzukommt ein Wettbewerbsvorteil<br />
bei der Mitarbeitersuche<br />
von Branchen, die Homeoffice ermöglichen<br />
können. Ein Bäckereibetrieb oder<br />
ein Transportunternehmen kann seine<br />
Mitarbeiter nun einmal nicht ins Homeoffice<br />
schicken. Das Image vereinzelter<br />
Branchen leidet. Was auch deutlich<br />
angesprochen wird, ist ein unfairer<br />
Lohnwettbewerb vom Land Burgenland<br />
durch den Mindestlohn von 2.000 Euro<br />
netto. Das sei für Kleinstunternehmer<br />
nicht zu stemmen. Damit nicht genug,<br />
setzt den Unternehmerinnen und<br />
Unternehmern zu, dass an ihnen ein<br />
Image haftet, das noch nie so schlecht<br />
war. Die Organisation der Arbeitnehmer<br />
sehe sie als Feindbilder, die Mitarbeiter<br />
als Absahner und Ausbeuter, der Staat als<br />
Melkkuh, die Kundschaft als Bittsteller.<br />
Warum also sich das alles überhaupt antun?<br />
Trotzdem zeigt sich in dieser Gesprächsrunde<br />
aber auch ein weiteres klares Bild:<br />
Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer<br />
sieht sich für sein Team verantwortlich.<br />
Keiner und keine würde sein<br />
Unternehmen von sich aus aufgeben –<br />
trotz enormer Belastung und einer<br />
60- bis 70-Stundenwoche. Jede und jeder<br />
geht einen individuellen Weg, um die<br />
Krisen bewältigen zu können. „Wenn du<br />
heute nicht flexibel bist, bist du weg vom<br />
Fenster“, sagt Tanja Stöckl. Sie führt<br />
nicht nur eine Tankstelle in Mariasdorf.<br />
Sie ist als Regionalstellenobfrau der WK<br />
Oberwart auch Initiatorin und Gastgeberin<br />
dieser Gesprächsrunde. Was sie alle<br />
„<br />
Wir wollen einen<br />
Diskurs mit der<br />
Arbeitnehmerseite<br />
auf Augenhöhe<br />
„<br />
eint, ist, dass sie wissen, wie es ist,<br />
hinzufallen und mit Krisen konfrontiert<br />
zu werden. Das Entscheidende dabei ist<br />
aber, wieder aufzustehen.<br />
Unter diesem Motto veranstaltet die<br />
Wirtschaftskammer Oberwart am 4. <strong>Mai</strong><br />
ein Event, zu dem alle Mitglieder eingeladen<br />
sind. Die Botschaft dabei ist WK-<br />
Regionalstellenleiter Peter Pratscher<br />
wichtig: „Die Unternehmer der Region zu<br />
treffen, ihnen zu vermitteln, welche<br />
Serviceleistungen es von der WK gibt<br />
und dass sie nicht allein sind.“<br />
<strong>prima</strong>! war bei dieser Diskussionsrunde<br />
im Vorfeld dabei und hat die Grundstimmung<br />
eingefangen.<br />
Bitte auf Augenhöhe<br />
Heinz Bayer hat es satt, dass die Schere<br />
zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
immer weiter auseinandergeht. „Wir<br />
Unternehmer sind immer die schwarzen<br />
Schafe. Aber wir müssen auch alles<br />
schlucken und sind die Melkkuh der<br />
Nation“, sagt er.<br />
Er führt sieben Filialen der Traditionsbäckerei<br />
Bayer mit der Zentrale in<br />
Wolfau. Es sei gut und richtig, dass die<br />
Arbeitnehmer eine starke gesetzliche<br />
Vertretung haben und ihre Anliegen<br />
durchsetzen. „Aber was ist mit den<br />
Unternehmern? Kollektivverhandlungen<br />
mit den Arbeitnehmervertretern<br />
werden nicht auf Augenhöhe geführt.<br />
Mitarbeiter gehen auf die Straße, wenn<br />
die Lohnerhöhungen nicht durchgehen.<br />
Wann tut dies der Unternehmer für<br />
seine Anliegen?“, stellt Heinz Bayer viele<br />
Fragen in den Raum.<br />
Die Energiekrise hat er nur deshalb gut<br />
überstanden, weil er bereits vor 25<br />
Jahren begonnen hat, seinen Betrieb<br />
nachhaltig auszurichten. „Was mich bei<br />
der Diskussion um die Energiepreise<br />
gewundert hat, ist, dass alle Unternehmer<br />
das hingenommen haben. Die<br />
Kleinstunternehmen gehen pleite. Ich<br />
ärgere mich, dass die Burgenland<br />
12<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Foto © LEXI<br />
Diskussionsrunde auf Einladung der WK Oberwart: Markus Kneisz,<br />
Unternehmerin und Regionalstellenobfrau Tanja Stöckl,<br />
Bäckerei-Besitzer Heinz Bayer, Unternehmerin Stefanie Schermann<br />
und WK-Regionalstellenleiter Peter Pratscher<br />
Energie den Energiepreis um 23 Cent<br />
pro kWh als super günstig verkauft,<br />
aber bei anderen Anbietern sogar nur 15<br />
Cent möglich sind. Und das im angeblich<br />
stromautarken Burgenland.“ Auch hier<br />
klagt er über fehlende Partnerschaften<br />
für die Unternehmer.<br />
Homeoffice und<br />
unfaire Kontrollen<br />
Einen starken Partner braucht auch<br />
Stefanie Schermann an der Seite. Sie<br />
führt mit ihrem Vater das Erdbau &<br />
Recycling sowie Transportunternehmen<br />
Schermann in Grafenschachen und ist<br />
für rund 130 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter verantwortlich. „Die Debatte<br />
über die 30 Stunden-Woche und<br />
Homeoffice schadet jenen Betrieben, wo<br />
das nicht möglich ist“, sagt sie. Die<br />
Branche leidet. Mittlerweile findest du<br />
keinen Österreicher mehr, der LKW<br />
fahren will. Hinzu kommen Kontrollen,<br />
die immer strenger und aufwendiger<br />
werden. Der Betrieb werde automatisch<br />
an den Pranger gestellt. Bei Behördenprüfungen<br />
ziehen die Unternehmer<br />
mittlerweile einen Rechtsanwalt hinzu,<br />
weil diese extrem belastend sind, sagt<br />
sie. „Kontrollen sind schon ok“, sagt auch<br />
Markus Kneisz, Inhaber der Karosserie<br />
Reparaturwerkstatt „Wir reparieren<br />
Lesen Sie Teil 2<br />
der Diskussion der<br />
WK Oberwart mit<br />
weiteren Unternehmer*innen<br />
in der<br />
Juni <strong>Ausgabe</strong><br />
dein Auto“ in Unterwart. „Aber wir<br />
wollen vorm Staat und den Behörden<br />
keine Bittsteller sein. Wir wollen<br />
respektiert werden“, betont er.<br />
Mitarbeitermangel<br />
Was wie ein Damoklesschwert über den<br />
Köpfen aller Unternehmer schwebt, ist<br />
das Thema Mitarbeitermangel. „Das gilt<br />
quer durch alle Branchen“, weiß WK-<br />
Regionalstellenleiter Peter Pratscher.<br />
Viele Aufträge müssen jetzt noch<br />
fertiggestellt werden. Das sei ein<br />
Ausfluss aus der Corona-Zeit, wo<br />
Projekte stillgestanden seien. Das werde<br />
jetzt nachgeholt. Mitarbeiter werden<br />
daher dringend gesucht. Wenn diese<br />
Aufträge erledigt sind, werde auch die<br />
Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern<br />
nicht mehr so extrem hoch sein.<br />
Das Pendel würde dann wieder in die<br />
andere Richtung ausschlagen. Der<br />
Mitarbeiter müsse sich dann auch<br />
wieder mehr um einen Job bemühen,<br />
wagt Pratscher eine Zukunftsprognose.<br />
Dennoch bleibt die Frage: Wo sind sie<br />
jetzt, die potenziellen Mitarbeiter?<br />
Jede Branche suche Lehrlinge, weiß<br />
Heinz Bayer. „Warum gibt es in solchen<br />
Zeiten dann auch noch überbetriebliche<br />
Lehrwerkstätten? Man muss sie ja nicht<br />
abschaffen, aber die öffentliche Hand<br />
Diskutiert haben:<br />
Markus Kneisz: Im Vorjahr hat er sein neu<br />
gebautes Unternehmen „Wir reparieren dein<br />
Auto“ in Unterwart eröffnet. Mit seiner App<br />
hat er seine Kfz-Karosserie-Reparatur-Werkstatt<br />
ins digitale Zeitalter geführt. Er beschäftigt<br />
5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Tanja Stöckl: Sie ist Inhaberin einer der modernsten<br />
Tankstellen in Österreich. Neben der<br />
Voll-Servicestation führt sie als Nahversorger<br />
ein regionales Warensortiment, 24/7 Automaten,<br />
Poststelle bis hin zu einem Kaffeehaus<br />
als regionaler Kommunikationstreffpunkt. Sie<br />
ist verantwortlich für fünf Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Tanja Stöckl ist außerdem WK<br />
Oberwart Regionalstellenobfrau.<br />
Heinz Bayer: Er führt die Traditionsbäckerei<br />
mit Sitz in Wolfau bereits in vierter Generation<br />
und hat sieben weitere Bäckereien & Café-<br />
Filialen. Bereits vor Jahren hat er den Betrieb<br />
auf Nachhaltigkeit umgestellt. Seit 2021 ist<br />
er als Bio-Betrieb zertifiziert. Er beschäftigt<br />
rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Stefanie Schermann: Sie ist Geschäftsführerin<br />
der Schermann Erdbau & Recycling<br />
GmbH und gemeinsam mit der Schermann<br />
Transport & Baumaschinen GmbH hat das<br />
Familienunternehmen in Grafenschachen<br />
rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Peter Pratscher: Er ist WK Oberwart<br />
Regionalstellenleiter und hat gemeinsam<br />
mit Regionalstellenobfrau Tanja Stöckl die<br />
angeführten Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
zur Diskussion eingeladen. „Wir<br />
möchten als WK die Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer wieder vermehrt zur Diskussion<br />
zusammenführen und schauen, wo wir<br />
Themenfelder abdecken und unterstützen<br />
können.“<br />
sollte mithelfen, die jungen Menschen in<br />
die Betriebe zu bringen“, lautet sein<br />
Vorwurf.<br />
Stefanie Schermann sieht das Problem<br />
auch in der Einstellung zur Arbeit, die<br />
sich grundlegend geändert habe: „Ich<br />
merke es allein schon bei den Praktikanten.<br />
Die Motivation fehlt.“ Für sie<br />
persönlich sei es als Jugendliche immer<br />
normal gewesen, im Betrieb mitzuarbeiten.<br />
Heute zählen bei der neuen Arbeitnehmergeneration<br />
die Rechte mehr als<br />
die Pflichten, sagt sie.<br />
>> weiter auf Seite 14<br />
MAI <strong>2023</strong><br />
13
REPORTAGE<br />
Work-Life-Balance also auf Kosten der Arbeitgeber?<br />
„Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft“, erklärt Tanja<br />
Stöckl. „Work-Life-Balance ist legitim. Es passt nur nicht mit<br />
den Bedürfnissen der Unternehmer zusammen. Denen geht<br />
gerade die Luft aus und wenn das passiert, ist der Wohlstand<br />
aber auch gefährdet.“ Was sie bei ihren Besuchen bei regionalen<br />
Unternehmen merkt, ist die Bereitschaft vieler zu verkleinern,<br />
weil die Umsätze sinken oder Mitarbeiter ausbleiben. „Das<br />
System wird sich dann wieder umkehren. Der Wert des<br />
Unternehmers und des Arbeitplatzes wird dann auch hoffentlich<br />
wieder mehr geschätzt.“<br />
Mindestlohn<br />
Im Burgenland hat das Land mit der Einführung des Mindestlohns<br />
für Bedienstete des Landes und landesnaher Betriebe<br />
neue Regeln vorgegeben. Die Unternehmer sollen nachziehen,<br />
ohne dass man einen Plan vorlegt, wie das umzusetzen sei.<br />
„Wenn ein Land das will, dann soll es doch bitte auch für die<br />
Unternehmer beispielsweise die Lohnnebenkosten senken. Wir<br />
alle wünschen uns für unsere Mitarbeiter mehr Netto am<br />
Gehaltszettel. Die Politik hat es in der Hand. Aber sie kann nicht<br />
entscheiden und der Unternehmer soll es ausbaden“, sagt<br />
Markus Kneisz. Auch die Debatte über eine Vier-Tage-Woche<br />
verschlechtere das Image der Unternehmen in jenen Branchen,<br />
wo das nicht möglich ist. „Ich müsste einen Zwei-Schicht-Betrieb<br />
fahren. Wie soll ich denn dafür die doppelten Löhne<br />
zahlen?“, wirft er auf.<br />
Die Sache mit der Kommunikation<br />
Dass der Chef am Wochenende oft arbeitet, um die Arbeitsplätze<br />
zu erhalten, damit wollen die Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer die Mitarbeiter gar nicht belasten. Dass das Image<br />
dennoch so schlecht ist, schmerzt. „Du spürst, wenn sich ein<br />
Mitarbeiter innerlich bereits verabschiedet“, sagt Tanja Stöckl.<br />
Auch wenn es viele Mitarbeiter nicht glauben wollen – gerade<br />
bei Kleinst- und Kleinunternehmen gilt: Der Chef verdient erst<br />
am Ende. Und ein kurzer Vergleich zeigt: Der Großteil bekommt<br />
nicht einmal den Mindestlohn.<br />
Die Leidensfähigkeit der Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
ist groß. Der Druck, der auf ihren Schultern lastet, ebenso. Ihre<br />
Botschaft ist klar: „Wir halten das aus. Aber wir wehren uns<br />
gegen die fehlende Wertschätzung und das ständige Hinhacken.“<br />
Was sie sich wünschen, ist ein konstruktiver Diskurs mit<br />
den Organisationen der Arbeitnehmer, den Mitarbeitern und<br />
den Kunden. Denn Fakt ist: Die Kleinst- und Kleinunternehmen<br />
sichern die Arbeitsplätze und den Wohlstand in der unmittelbaren<br />
Region. In der Debatte um Work-Life-Balance, Vier-Tage-Woche,<br />
Mindestlohn etc. möchten sie nicht vergessen<br />
werden. Und: Sie wollen nicht mit großen Konzernen verglichen<br />
werden, für die andere Spielregeln gelten. Wenn den Kleinstunternehmern<br />
nämlich die Luft ausgeht und es den Dienstleister<br />
ums Eck nicht mehr gibt, ist jegliche Form der Wertschätzung<br />
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MAI <strong>2023</strong><br />
15
KOMMENTAR<br />
Foto © Alice Siebenbrunner<br />
6.5.<strong>2023</strong><br />
BRUNCH FÜR<br />
DEN TIERSCHUTZ<br />
SEITE 18<br />
Der Mensch kann unglaublich viel von Tieren lernen. Vor allem von jenen, die eine<br />
Behinderung haben. Es sind ganz besondere Lebewesen. So wie der blinde Simba.<br />
Kater Simba<br />
Der blinde Lehrmeister<br />
Alice Siebenbrunner ist nicht nur Obfrau des Tierschutzvereins „Wir fürs Tier“.<br />
Sie ist auch Mama von drei Kindern. Wie bereichernd behinderte Tiere für die Familie und vor allem<br />
für Kinder sein können, erzählt sie in der „etwas anderen“ Muttertagsgeschichte:<br />
Als eine Katze, Geduld, Respekt und Stolz in unseren Haushalt zogen.<br />
Alice Siebenbrunner<br />
Meine Kinder sind es gewohnt, neue<br />
Katzen im Haus willkommen zu heißen.<br />
Immerhin durften wir auf unserem<br />
kleinen privaten Gnadenhof bereits sehr<br />
viele Katzen begleiten. Wir besprechen<br />
immer ganz genau, welche Bedürfnisse<br />
die jeweilige Katze hat – wie auch beim<br />
Menschen ist ja jedes Tier anders und<br />
hat neben seinen Grundbedürfnissen<br />
auch andere Besonderheiten, auf die<br />
man im Zusammenleben Rücksicht<br />
nehmen muss. Bei der Entscheidung,<br />
Simba in unser Privat-Haus zu holen,<br />
war ich selber lange am Überlegen, ob es<br />
richtig für uns sowie auch für ihn war.<br />
Simba kam als Streuner in unser<br />
Katzenhaus. Nur zwei von fünf Katzen<br />
seines Wurfes hatten überlebt. Er selbst<br />
war völlig abgemagert und hatte<br />
schlimmen Katzenschnupfen. Sein<br />
Bruder ebenso. Der Zustand der beiden<br />
war so kritisch, dass sie bereits die<br />
Futteraufnahme verweigerten. Deshalb<br />
entschieden wir uns, die zwei aufzunehmen.<br />
Trotz Infusionen, Medikamenten<br />
und allem Einsatz verstarb sein Bruder<br />
noch am Aufnahmetag. Simba kämpfte.<br />
Über zwei Wochen hinweg wurde der<br />
scheue, um sich fauchende und kratzende<br />
Kater zwangsgefüttert und es ging<br />
16<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
KOMMENTAR<br />
Alice Siebenbrunner ...<br />
... sie ist Obfrau und Gründerin des Tierschutzvereines „Wir fürs Tier<br />
Oberwart“ mit Sitz in Loipersdorf. Vor rund fünf Jahren haben die<br />
Mitglieder aus der Not heraus allein durch Spendengelder und eigener<br />
Arbeitskraft ein Katzenhaus errichtet, weil es im Südburgenland<br />
keine Anlaufstelle für herrenlose Tiere gibt.<br />
Alice Siebenbrunner ist aber auch Mama von drei Kindern – Mia, Max<br />
und Marie. Im Katzenhaus leben derzeit 21 Katzen, die hier medizinisch<br />
versorgt, gefüttert, betreut und vermittelt werden.<br />
Das ist aber nur ein Teil der Geschichte. Eine ganz besondere passiert<br />
im Privathaus der Familie Siebenbrunner. Denn hier leben Alice,<br />
ihr Mann Benjamin und die drei Kinder mit besonderen Tieren zusammen.<br />
Es sind jene Tiere, die nicht vermittelt werden können. Sie<br />
haben zum Teil so Schlimmes durch Menschen erlebt, dass sie lange<br />
brauchen, um wieder Vertrauen zu fassen. Sie haben zum Teil Behinderungen,<br />
brauchen besondere medizinische Versorgung oder sind<br />
schon sehr alt. In jedem Fall sind sie wertvolle Familienmitglieder im<br />
Hause Siebenbrunner. Wie besonders behinderte Tiere für Kinder<br />
und die gesamte Familie sind, erzählt Alice in einer „etwas anderen“<br />
Muttertagsgeschichte.<br />
Foto © LEXI<br />
schließlich wirklich bergauf. Sein Augenlicht konnten wir ihm<br />
nicht wiedergeben, aber sein Zustand stabilisierte sich.<br />
Trotzdem hatte seine Krankheit auch psychisch ihre Spuren<br />
hinterlassen. Er war völlig verängstigt und hockte die ganze<br />
Zeit in der hintersten Ecke des Zimmers. Ein Auslassen des<br />
scheuen Katers kam nicht mehr in Frage, da er fast blind war.<br />
Im Katzenhaus machte er wochenlang keine Fortschritte, was<br />
seine Beziehung zu Menschen betraf.<br />
Simba wird Familienmitglied<br />
Vor diesem Hintergrund zog Simba also bei uns zu Hause ein. In<br />
ein Haus mit damals zwei Kindern, zwei Hunden und sechs<br />
anderen Katzen. Ich wusste, er bräuchte am Anfang vor allem<br />
so viel Ruhe und Zeit wie möglich. Und das bekam er. Er hatte<br />
seinen eigenen Rückzugsbereich mit Klappe, den nur er<br />
betreten konnte.<br />
Nach zwei Monaten verließ er diesen das erste Mal. Und wenig<br />
später bekamen meine Kinder ihn das erste Mal zu sehen. Die<br />
>> weiter auf Seite 18<br />
Für die Kinder Mia, Max und Marie ist es selbstverständlich, auf die individuellen<br />
Bedürfnisse ihrer kranken und behinderten tierischen Familienmitglieder<br />
Rücksicht zu nehmen. Alle Lebewesen sind wertvoll und werden mit Respekt<br />
behandelt. „Für uns sind sie eine Bereicherung“, sagt Mama Alice.<br />
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MAI <strong>2023</strong><br />
17
KOMMENTAR<br />
Tierschutzbrunch<br />
Der Verein „Wir fürs Tier“ lädt<br />
zum Brunch im Garten des<br />
Katzenhauses.<br />
Foto © LEXI<br />
Merlin – unser <strong>prima</strong>! <strong>Mai</strong> Titelfoto-Kater<br />
Merlin lebt ebenfalls seit etwa drei Jahren bei Alice und ihrer Familie im Privathaus. Auch er<br />
hat eine besonders tragische Geschichte: Als sein Herrchen verstarb, wurde er von dessen<br />
Nachkommen einfach auf die Straße gesetzt. Etwa drei Jahre vegetierte er dort vor sich<br />
hin. Wie die meisten Streunerkatzen wurde auch er krank. Er bekam Katzenschnupfen und<br />
schließlich Ohrenkrebs, der sich auch auf die Atemwege ausbreitete. Erst als er knapp vorm<br />
Sterben war, bekam „Wir fürs Tier“ einen Anruf von den Nachbarn, dass sie ihn holen können.<br />
Als die Tierschützer den Kater einfingen, war er völlig abgemagert und miaute vor Schmerzen.<br />
Er bekam den Namen Merlin und wochenlang kämpfte der Kater um sein Leben. Aber<br />
Alice gab ihn nicht auf. Auch ihn nahm sie mit zu ihrer Familie in ihr Privathaus. Und tatsächlich<br />
überlebte Merlin. Seine Ohren mussten zwar entfernt werden und er braucht weiterhin<br />
medizinische Versorgung. Aber er ist ein richtiger Schmusekater, der viel Freude am Leben<br />
hat und viel Freude in das Leben seiner Familie bringt.<br />
Der Verein „Wir fürs Tier“ veranstaltet<br />
am 6.5. <strong>2023</strong> im Garten des Katzenhauses<br />
in Loipersdorf einen Brunch. Alle<br />
Einnahmen kommen den Tierschutztieren<br />
zugute. Selbstverständlich können<br />
die Besucher dabei auch das Haus, die<br />
Arbeit der Ehrenamtlichen und die Tiere<br />
kennenlernen. „Die Tierarztkosten sind<br />
heuer enorm hoch und die Energie- und<br />
Erhaltungskosten bringen den Verein an<br />
seine Grenzen. Wir hoffen deshalb auf<br />
zahlreiche Besucher“, freut sich Alice<br />
Siebenbrunner.<br />
Tierschutzbrunch<br />
am 6.5.<strong>2023</strong>, von 11:00 bis 14:00 Uhr<br />
im Katzenhaus<br />
Föhrenstraße 48, 7410 Loipersdorf<br />
Freude war groß. Sie wussten, dass er<br />
ein ganz besonderer Kater war, dessen<br />
Vertrauen man sich erarbeiten muss. Es<br />
war ihnen klar, dass ihm nachzulaufen,<br />
zu versuchen ihn zu streicheln oder mit<br />
ihm zu spielen, für ihn nicht in Ordnung<br />
sind. Sie lernten seine Grenzen zu<br />
respektieren. Wir machten ein Spiel<br />
daraus. Jedes Mal, wenn Simba den<br />
Raum betrat, erstarrten wir alle zu einer<br />
Statue. Das machten wir monatelang.<br />
Natürlich funktionierte es nicht immer.<br />
Kinder sind Kinder. Manchmal laut,<br />
manchmal schlecht gelaunt und trotzig,<br />
manchmal mit ihren Gedanken ganz<br />
woanders. Aber Simba wusste, dass er<br />
dem entfliehen konnte. Wenn er Zeit bei<br />
uns verbrachte, war das freiwillig.<br />
Und irgendwann – wendete sich das<br />
Blatt. Er verließ das Zimmer nicht mehr,<br />
wenn es lauter wurde, sondern beobachtete<br />
das ganze Geschehen von einem<br />
hohen Kratzbaum aus. Er begann sogar<br />
in unserer Gegenwart zu schnurren.<br />
Eines Tages war es dann so weit. Mein<br />
Sohn spielte gerade Statue und saß<br />
regungslos auf der Couch, als Simba<br />
hereinkam. Gerade für ihn, der kaum<br />
eine ruhige Minute findet, ist so eine<br />
Übung sehr herausfordernd. Der Kater<br />
sprang neben ihn auf die Couch, streifte<br />
seinen Rücken entlang und begann zu<br />
schnurren. Es war Simbas erste freiwillige<br />
Begegnung mit einem Menschen.<br />
Mein Sohn war unglaublich stolz auf<br />
sich. Wenig später erlaubte Simba<br />
meinen Kindern ihn zu streicheln –noch<br />
bevor ich selbst das durfte.<br />
Bis heute entscheidet Simba selbst, wann<br />
er gestreichelt werden möchte und bis<br />
heute ist es etwas ganz Besonderes für<br />
uns. Ebenso die Beziehung zwischen ihm<br />
und meinen Kindern.<br />
Spenden<br />
Wir fürs Tier Oberwart<br />
IBAN: AT685100090214244900<br />
Verwendungszweck: Spende<br />
www.wirfuerstier.at<br />
Foto © LEXI<br />
18<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
BERICHT<br />
Plötzlich ist weniger drin<br />
Die Kosten für Lebensmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs sind stark gestiegen.<br />
Daneben arbeiten Hersteller mit Tricks, die unter dem Begriff Mogelpackung zu einer<br />
weiteren Belastung der Haushalte führen. Der Inhalt wird weniger. Der Preis bleibt gleich.<br />
Im Endeffekt zahlt der Kunde für die Luft.<br />
Nicole Mühl<br />
Wenn der Inhalt kleiner wird, aber der Preis gleich<br />
bleibt, handelt es sich um Shrinkflation.<br />
Wenn der Inhalt bei der Margarine von<br />
500g auf 400 g schrumpft, der Preis<br />
aber gleich bleibt und dies vom Hersteller<br />
auch nicht kommuniziert wird, dann<br />
hört sich für Konsumentenschützer der<br />
Spaß auf. Rama hat es damit zur Mogelpackung<br />
des Jahres 2022 geschafft.<br />
„Die Verpackung bleibt gleich, aber innen<br />
drin ist weniger. Diese Täuschung muss<br />
gestoppt werden. Dieser versteckten<br />
Inflation sagen wir den Kampf an“,<br />
erklärt Christian Drobits, Konsumentenschutzsprecher<br />
der SPÖ. „Shrinkflation“<br />
heißt der Begriff dafür, der das<br />
Schrumpfen des Inhalts in der Verpackung<br />
bezeichnet. Aufgefüllt werde der<br />
Raum mit Luft wie etwa bei diversem<br />
Knabbergebäck. „Der Konsument kommt<br />
gar nicht darauf, dass er plötzlich<br />
weniger Ware für den gleichen Preis<br />
bekommt“, so Drobits. Wohlgemerkt ist<br />
der veränderte Grundpreis auf das Kilo<br />
Foto © Team Drobits<br />
SPÖ Konsumentenschutzsprecher NR Mag. Christian<br />
Drobits will gegen Mogelpackungen vorgehen<br />
oder den Liter gerechnet am Preisschild<br />
am Regal angegeben. Aber viel zu klein<br />
und als Kennzeichnung nicht ausreichend,<br />
betont Drobits.<br />
Aber das ist nicht der einzige Trick, wie<br />
Hersteller Kosten sparen. Wenn hochwertige<br />
Zutaten durch günstigere ersetzt<br />
werden, schlägt sich das schon ordentlich<br />
bei den Produktionskosten nieder,<br />
weiß Drobits. Skimpflation ist der Begriff<br />
Foto © Agenturfotografin/shutterstock.com<br />
dafür. „Statt Mandeln wird da dann etwa<br />
nur mehr ein Mandelextrakt verwendet.<br />
Oder statt Kokosöl das billigere Palmöl.“<br />
Das sei nicht nur aus finanzieller Sicht<br />
bedenklich. „Hier kommt auch ein gesundheitlicher<br />
Aspekt hinzu“, betont Drobits.<br />
Der SPÖ Nationalratsabgeordnete<br />
fordert daher in einem Antrag eine<br />
Transparenz für die Kundinnen und<br />
Kunden. Es brauche eine deutliche<br />
Sicht- und Lesbarkeit des Preises je<br />
Maßeinheit (Grundpreis). Änderungen<br />
bei der Füllmenge sollen künftig auf der<br />
Vorderseite der Produktverpackung<br />
gekennzeichnet werden. Außerdem<br />
fordert Drobits eine klare gesetzliche<br />
Regelung für Mogelpackungen nach<br />
deutschem Vorbild: Laut SPÖ-Antrag<br />
muss das Verhältnis von Füllmenge und<br />
Luftanteil eindeutig festgesetzt sein.<br />
„Wenn ein Produkt bereits im Handel<br />
eingeführt ist und für dessen Herstellung<br />
nun plötzlich billigere Grundstoffe<br />
verwendet werden, darf es nicht mehr<br />
unter dem bekannten Namen verkauft<br />
werden. Das muss im Nationalrat<br />
beschlossen werden“, fordert Drobits.<br />
Mogelpackungen<br />
SHRINKFLATION: Weniger Inhalt, gleicher<br />
Preis. Einfach erklärt bedeutet es, dass der<br />
Hersteller nicht den Preis erhöht und den<br />
Kunden dadurch etwa vom Kauf abbringt.<br />
Er lässt den Preis gleich und gibt weniger<br />
Inhalt hinein.<br />
SKIMPFLATION: Davon spricht man dann,<br />
wenn der Hersteller bei der Qualität des<br />
Produktes „knausert“, also beispielsweise<br />
günstigere Rohstoffe verwendet. Die „neue<br />
Rezeptur“ wird dabei oft mit dem Hinweis<br />
angepriesen, dass sie verbessert worden sei.<br />
MAI <strong>2023</strong> 19
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
20 Jahre AVITA Hotel<br />
Geschäftsführer Peter Prisching erinnert sich ...<br />
Anlässlich des 20-jährigen<br />
Hoteljubiläums kommen bei<br />
Geschäftsführer Peter Prisching<br />
bei alten Fotos und einer Tasse<br />
Kaffee viele Erinnerungen hoch.<br />
Ein Gespräch über einen der<br />
größten Leitbetriebe der Region,<br />
das AVITA Resort.<br />
Foto © AVITA Resort_V.Baum<br />
Am 26. Oktober 1995 wurde die Burgenland-Therme<br />
eröffnet. Wie kam es später<br />
zu der Idee, ein Hotel anzuschließen?<br />
Im Wesentlichen gab es drei Faktoren, die<br />
entscheidend waren: einerseits, um der<br />
bestehenden Nachfrage nach einem<br />
Thermen-Wellness-Hotel mit direktem<br />
Zugang zur (damals noch) Burgenland<br />
Therme gerecht zu werden. Andererseits, um<br />
für die Burgenland Therme eine noch<br />
bessere Grundauslastung durch Hotelgäste<br />
zu sichern. Und weiters, um im Wellnessund<br />
Saunabereich eine wesentliche Qualitätserweiterung<br />
zu erreichen.<br />
Fand diese Strategie von Beginn an guten<br />
Anklang?<br />
Die Finanzierung erfolgte zu rund 30 Prozent<br />
aus Eigenmitteln unserer Kommanditisten,<br />
damals 67 an der Zahl (Stand heute: 130).<br />
Und so gab es eine fast zweijährige Vorbe-<br />
AVITA Resort<br />
Geschäftsführer<br />
Peter Prisching<br />
reitungszeit mit intensiven Gesprächen,<br />
bevor das grüne Licht auch von Seiten der<br />
Investoren gegeben wurde. Die Förderquote<br />
an EU-Mitteln betrug 30 Prozent, die<br />
restlichen 40 Prozent setzten sich aus<br />
Fremdkapital zusammen.<br />
Auch im Ort war ein gewisser Reifeprozess<br />
für dieses Projekt notwendig, um zu<br />
verstehen, dass das AVITA Hotel keine<br />
Konkurrenz zu den ansässigen Betrieben<br />
darstellt, sondern als sinnvolle Ergänzung zu<br />
sehen ist. Die Angebotslücke zwischen Hotels<br />
& Pensionen der 3-Stern-Kategorie und den<br />
5-Stern-Hotels wurde damit geschlossen.<br />
Jeder von uns getätigte Investitionsschub<br />
war bzw. ist auch immer von Vorteil für den<br />
Ort Bad Tatzmannsdorf, der mir persönlich<br />
ganz besonders am Herzen liegt. Mein Motto<br />
lautete schon damals: „Unser Morgen wird<br />
anders, wenn wir das Heute verändern!“<br />
Bio-Naturbadeteich in der Sommertherme<br />
Fotos © AVITA Resort<br />
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20 MAI <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
Welches Konzept stand hinter dem AVITA<br />
Hotel?<br />
Wir haben uns damals gegen ein 5 Sterne und<br />
bewusst für ein 4* Superior-Haus entschieden,<br />
um den Gast mit der hohen Qualität noch<br />
mehr überraschen zu können. Zu diesem<br />
Zeitpunkt verfolgten wir auch noch eine<br />
Dreimarken-Strategie, d.h. zum einen gab es<br />
die Burgenland Therme, zum anderen das<br />
AVITA Hotel sowie einen extern geführten<br />
Spa-Bereich, das „Beauty by Berghofer“.<br />
Was die Wenigsten wissen: Bevor die<br />
Entscheidung auf den Namen „AVITA“ fiel,<br />
stand noch „Maxwell“ als Vorschlag im Raum.<br />
Können Sie uns etwas zu den Besonderheiten<br />
der Architektur berichten?<br />
Unser Haus strahlt für mich Wärme und<br />
Großzügigkeit aus, sowohl in der Art der<br />
Bauweise als auch, was die Gestaltung<br />
betrifft. Viele unserer Gäste schätzen es<br />
sehr, dass es hier nie „überfüllt“ wirkt und<br />
man immer genügend Freiraum für sich hat.<br />
Dadurch ist der Erholungseffekt noch<br />
größer.<br />
Neben der Architektur faszinierte mich auch<br />
der Gedanke der Funktionalität. Für den<br />
Architekten Karl Landauer war das Raumkonzept<br />
entscheidend, also die Positionierung<br />
und Ausrichtung von wichtigen<br />
Infrastrukturen innerhalb des Hauses. Sein<br />
Argument, dass die Anordnungen und<br />
Hoteleigener Wellnessbereich AVITA Exklusiv<br />
AVITA Therme & Resort – Wasser. Wärme. Wellness.<br />
Gehwege aus Sicht der Gäste und Mitarbeiter<br />
einladend und motivierend sein müssen,<br />
beindruckte mich.<br />
Das AVITA Hotel darf sich über zahlreiche<br />
Auszeichnungen und eine gute Buchungslage<br />
freuen. Was ist Ihrer Meinung nach<br />
das Erfolgsgeheimnis?<br />
Ich bin davon überzeugt, dass die einzigartige<br />
Eigentümerstruktur mit all unseren<br />
Kommanditisten maßgeblich zum Erfolg<br />
unseres Unternehmens beiträgt. Es herrscht<br />
eine Geschlossenheit im Sinne der Sache, was<br />
zu einer enormen Zugkraft beiträgt. Projekte<br />
können schnell und effizient durchgeführt<br />
werden. Wir sehen uns als Leitbetrieb aus der<br />
Kraft der Region für die Region.<br />
Unsere Markenstrategie hat sich im Laufe der<br />
Jahre auch gewandelt, von einer Dreimarken-<br />
zu einer Einmarkenstrategie. Es gibt<br />
nunmehr ausschließlich das AVITA mit all<br />
seinen Facetten, und das sind viele!<br />
Ein Unternehmen ist auch immer nur so gut<br />
wie seine Mitarbeiter: innen. Das Hotel hat<br />
damals mit 52 Mitarbeitern gestartet, in der<br />
Therme waren es 40. Inzwischen kommen<br />
wir insgesamt auf 160 Mitarbeiter. Wir wollen<br />
die südburgenländische Gastfreundschaft<br />
und Herzlichkeit in unserem Betrieb spürbar<br />
machen. Zahlreiche Rückmeldungen unserer<br />
Gäste lassen darauf schließen, dass uns das<br />
auch sehr gut gelingt.<br />
Wellnesszimmer Deluxe<br />
Fotos © AVITA Resort<br />
Meilensteine<br />
1995 Eröffnung Burgenland Therme<br />
1999 Zubau Massagebecken<br />
2003 Eröffnung AVITA Hotel<br />
2005 Eröffnung Spannonia<br />
(heute Sauna Garten Eden)<br />
2011 Modernisierung Therme, Eröffnung<br />
Sommertherme (Bio-Naturbadeteich,<br />
Erlebnisbecken, 13 Romantikstege,<br />
Romantikgarten, uvm.), Fitnesscenter,<br />
Medita Thermenrestaurant<br />
2012 Eröffnung hoteleigener<br />
Wellnessbereich AVITA Exklusiv,<br />
Zubau noch exklusiverer Zimmer:<br />
22 Wellnesszimmer deluxe und<br />
Penthouse Suite, Restauranterweiterung,<br />
Eröffnung Lady’s Spa<br />
2018 Eröffnung AVITA Premium Spa,<br />
Free-Cooking, Erweiterung Hotelterrasse,<br />
Seminarraum Weitblick,<br />
Poolbar, Uhudler-Sauna, Österreichs<br />
erste Schneesauna, Day Spa Loungen,<br />
Raucherlounge<br />
2022 Erweiterung Hotel Küche & Lager,<br />
Eröffnung Weinlounge<br />
Auf welche Entwicklungen im AVITA<br />
Resort sind Sie besonders stolz?<br />
Es erfüllt mich mit Stolz sagen zu können,<br />
dass bis dato alle Businesspläne erfüllt bzw.<br />
übererfüllt werden konnten. Allen Investitionen<br />
ist eine intensive Denkphase aller<br />
Mitwirkenden vorausgegangen und sie<br />
wurden zum richtigen Zeitpunkt umgesetzt.<br />
Ein Jubiläum ist immer auch ein Anlass, um<br />
kurz innezuhalten und sich an Vergangenes<br />
zu erinnern.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen,<br />
die uns die letzten Jahre begleitet haben,<br />
bedanken! Insbesondere gilt dieser Dank<br />
unseren treuen Stammgästen, unseren<br />
Investoren und unseren Mitarbeiter:innen.<br />
Ganz getreu dem Motto „Stillstand bedeutet<br />
Rückstand“ arbeiten wir bereits intensiv an<br />
neuen innovativen Projekten. Ich bin<br />
überzeugt, dass auch diese wieder großen<br />
Anklang bei unseren Gästen finden werden.<br />
AVITA Therme & Resort<br />
7431 Bad Tatzmannsdorf | Thermenplatz 1<br />
03353 8990-0 | info@avita.at<br />
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MAI <strong>2023</strong><br />
21
BERICHT<br />
„Der Dealer sitzt im<br />
Kinderzimmer”<br />
Anfang des Jahres schockte uns der tragische Drogen-Tod einer 16-jährigen Schülerin aus dem<br />
Bezirk Oberwart. Dass schon sehr junge Menschen dem Suchtgift verfallen, ist keine Neuheit. Wohl aber<br />
die Leichtigkeit, mit der die Kids an den Stoff kommen. Denn es sind unter anderem beliebte Social-<br />
Media-Plattformen, auf denen mit den richtigen Kürzeln bzw. Hashtags alle gewünschten Substanzen<br />
beschafft werden können. Worin nun der richtige Ansatz zur Prävention liegt, darüber hat <strong>prima</strong>! mit<br />
Streetworker Rene Wagner aus Oberwart gesprochen.<br />
Eva Maria Kamper<br />
„Für Drogen muss man nicht mehr in die Großstadt fahren, um<br />
den anonymen Dealer auf der Straße zu suchen. Mittlerweile<br />
hat sich auf den gängigen Social-Media-Plattformen wie zum<br />
Beispiel Instagram oder TikTok eine kreative Szene entwickelt,<br />
die unter gewissen ‚Hashtags‘ nicht nur drogenverherrlichende<br />
Videos zeigt, sondern auch den direkten Zugang zu den Dealern<br />
ermöglicht”, schildert Rene Wagner, der schon viel Erfahrung<br />
als Streetworker der Offenen Jugendarbeit in der Region hat.<br />
Foto © EvaMariaKamper<br />
Anonym per Post<br />
Denn über Kommentare und Privatnachrichten können sich die<br />
Kids ganz leicht vernetzen und die gewünschten Substanzen<br />
per Post bestellen, weiß er. Und wegen den Datenschutzrichtlinien<br />
der Social-Media-Plattformen sei es schwierig, den<br />
Ursprung hinter den Absender-Accounts festzustellen. Teuer<br />
sei die Beschaffung auch nicht: Eine ‚Benzo’-Tablette, also Benzodiazepin<br />
– ein starkes Beruhigungsmittel, das rasant abhängig<br />
macht – ist am Schwarzmarkt ab zwei Euro pro Tablette<br />
erhältlich. Und ob die kleine rosarote Pille aus dem Kuvert dann<br />
tatsächlich den gewünschten Wirkstoff enthält, das ist letztendlich<br />
auch das lebensgefährliche Roulette, auf das sich die Kids<br />
einlassen.<br />
Im Darknet und über Social Media Plattformen ist der Zugang zu Drogen<br />
für Jugendliche leichter geworden. Eltern sollten sich dringend im<br />
Verdachtsfall an Beratungsstellen wenden.<br />
Willkommen in<br />
einer neuen Ära:<br />
George<br />
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ist da.<br />
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BERICHT<br />
Depressiv, gelangweilt und<br />
experimentierfreudig<br />
Doch wieso sind manche Jugendliche<br />
bereit, solch dubiosen Quellen zu<br />
vertrauen? Beziehungsweise warum<br />
müssen sie überhaupt zu Drogen<br />
greifen? „Natürlich nehmen nicht alle<br />
Jugendlichen Drogen, es betrifft nur<br />
einen kleinen Teil. Aber viele der Kinder<br />
sind in der Tat depressiv oder gelangweilt<br />
und einfach experimentierfreudig.<br />
Gerade am Land gibt es de facto zu<br />
wenig Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche,<br />
die nicht gleich eine Lawine an<br />
Geld kosten oder einen komplizierten<br />
Anfahrtsweg haben. Die Corona-Zeit hat<br />
die Sache nochmal verschlechtert, da<br />
man nun ewig gewohnt war, Zuhause zu<br />
sitzen. Wenn dann noch Probleme in der<br />
Familie dazukommen, sind Freunde, die<br />
den Umgang mit Drogen pflegen, schnell<br />
eine Ersatzfamilie. Auch in der Schule<br />
häufen sich nach wie vor psychische<br />
Probleme“, antwortet Rene Wagner. Das<br />
Die Offene Jugendarbeit Pinkafeld / Oberwart ist<br />
eine Kooperation der Gemeinden Pinkafeld und<br />
Oberwart und dem SOS-Kinderdorf, die von den<br />
beiden Streetworkern Rene Wagner (mit Kapperl)<br />
und Oliver Zankl betrieben wird. Sie bieten ein<br />
offenes und kostenloses Angebot für alle<br />
Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren. Der<br />
Jugendraum befindet sich am Pinkafelder<br />
Rathausplatz 5 im 3. Stock und ist jeden Dienstag<br />
und Freitag von 15 bis 19 Uhr geöffnet.<br />
Foto © EvaMariaKamper<br />
SOS-Kinderdorf habe letzten Herbst eine<br />
Umfrage in Auftrag gegeben, dessen<br />
alarmierendes Ergebnis besagt, dass vier<br />
von zehn Kindern zwischen elf und 18<br />
Jahren nicht gerne in die Schule gehen<br />
würden. Meistgenannter Grund, dass sie<br />
sich nicht ernstgenommen fühlen.<br />
Jugendliche ernst nehmen<br />
Wie sieht dann Präventionsarbeit neben<br />
einer digitalen Scheinwelt aus, wohin<br />
sich immer mehr Jugendliche flüchten?<br />
Wo die sogenannten Influencer auf<br />
Social-Media mehr Einfluss als Vorbild<br />
haben als reale Erwachsene.<br />
„Der Ansatz ist immer noch, dass man<br />
den Jugendlichen einfach mal zuhört<br />
und ihre Sorgen und Probleme ernst<br />
nimmt”, sagt der Streetworker, der gerne<br />
in den Stadtparks von Oberwart oder<br />
Pinkafeld präsent ist, um die Jugendlichen<br />
einzuladen, mit ihm zu reden. Oder<br />
als Gruppe die diversesten Aktivitäten<br />
und Ausflüge ermöglicht und zu einer<br />
positiven Lebensgestaltung motiviert.<br />
Seit zwei Jahren gibt es die Offene<br />
Jugendarbeit Oberwart und Pinkafeld,<br />
die finanzielle Mittel dafür zur Verfügung<br />
stellt und auch einen Jugendraum<br />
in Pinkafeld betreibt. Außerdem sind<br />
Rene Wagner und Oliver Zankl regelmäßig<br />
in Schulen und anderen Institutionen<br />
mit Vorträgen und Workshops zum<br />
Thema Drogenprävention vertreten.<br />
Unterstützung suchen<br />
Als wichtigste Maßnahme sieht er, dass<br />
man das Gespräch sucht und Vertrauen<br />
aufbaut, ohne Druck und Vorwürfe,<br />
auch in schwierigen Lebensphasen:<br />
„Wenn Eltern oder Erziehungsberechtige<br />
einen Drogenkonsum vermuten oder<br />
bemerken, ist es wichtig, dass sie sich<br />
auch selbst Unterstützung holen, notfalls<br />
anonym, beim Psychosozialen Dienst,<br />
‚Rat auf Draht‘, oder anderen Beratungsstellen.<br />
Suchtmittel sind kein Spielzeug<br />
und professionelle Hilfe ist wesentlich.<br />
Überhaupt, wenn der Dealer des Vertrauens<br />
dank Instagram & Co. schon im<br />
Kinderzimmer sitzt.“<br />
Kontakt:<br />
Psychosozialer Dienst, Telefon 05 09 44<br />
Rat auf Draht, Telefon 147<br />
Offene Jugendarbeit in Oberwart und<br />
Pinkafeld, Telefon 0664 78453002<br />
Foto © EvaMariaKamper<br />
Chefinspektor Fritz Wurglits<br />
Chefinspektor Fritz Wurglits, Leiter<br />
Referat Kriminaldienst, Bezirk Oberwart<br />
„Grundsätzlich ist es nicht so, dass die<br />
Jugendlichen in unserer Region ein dominantes<br />
Problem mit Drogen haben. Oder<br />
dass sich Eltern fürchten müssen, wenn<br />
ihre Kinder vor die Tür gehen. Wir haben<br />
keine offene Drogenszene im Bezirk. Es<br />
gibt aber natürlich Plätze, an denen Drogen<br />
konsumiert und verkauft werden. Diese<br />
werden von uns überwacht, wechseln aber<br />
ständig. Allerdings ist seit der Corona-Pandemie<br />
eine Tendenz bemerkbar, dass in<br />
der Altersgruppe von 14 bis 18 Jahren der<br />
Anfall von Suchtmittelkonsum steigt. Grund<br />
dafür könnte auch die leichtere Besorgbarkeit<br />
aus dem Darknet oder über diverse<br />
Social-Media Plattformen sein. Einstiegsdroge<br />
ist nach wie vor Cannabis, aber die<br />
Hemmschwelle oder die Scheu gegenüber<br />
synthetischen Drogen bzw. Tabletten sinkt<br />
drastisch. Verändert hat sich das Konsumverhalten<br />
der Jugendlichen auch dahingehend,<br />
dass schon beim Erstkonsum nicht<br />
mehr davor zurückgeschreckt wird, zu<br />
synthetischen Drogen zu greifen. Wir raten<br />
Eltern, mit ihren Kindern zu diesem Thema<br />
das Gespräch zu suchen und auf Veränderungen<br />
im Verhalten oder im Freundeskreis<br />
zu achten und sich im Bedarfsfall rechtzeitig<br />
an Beratungsstellen zu wenden.<br />
Im Bezirk Oberwart arbeiten vier erfahrene<br />
Beamte ausschließlich im Bereich Suchtmittelerhebungen,<br />
dieser Bereich ist uns<br />
als Polizei sehr wichtig und wir stellen die<br />
erforderlichen Ressourcen dafür auch zur<br />
Verfügung. Laut Kriminalstatistik des Bundesministeriums<br />
für Inneres haben sich die<br />
Suchtgiftanzeigen nach dem SMG (Suchtmittelgesetz)<br />
im Bezirk Oberwart vom Jahr<br />
2021 (180 Anzeigen) ins Jahr 2022 (193 Anzeigen)<br />
um 7 % erhöht. Burgenlandweit gab<br />
es eine Steigerung von ca. 8,1 %.“<br />
MAI <strong>2023</strong> 23
INTERVIEW<br />
Lesetipp:<br />
Das PERMA<br />
Modell bei Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
von Pädagogin und<br />
Gesundheitswissenschafterin<br />
Michaela Resetarics auf<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
(Interview)<br />
Foto ©fizkes/shutterstock.com<br />
Wenn die persönlichen Fähigkeiten mit den gestellten Anforderungen zusammenpassen, ist die Basis für den Flow-Zustand geschaffen. Das macht glücklich.<br />
Achte auf deine Stärken und<br />
komm in deinen Flow!<br />
Auf fünf Bereiche sollen wir in unserem Leben achten, damit wir ein erfülltes Leben führen.<br />
Dr. Erwin Gollner, Leiter des Gesundheitsdepartments der FH Burgenland, beschäftigt sich seit Jahren mit<br />
der Positiven Psychologie und dem PERMA Modell. In der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> thematisiert er die dritte<br />
Säule: das Engagement. Nicht unsere Schwächen zählen. Auf unsere Stärken kommt es an!<br />
Nicole Mühl<br />
Worum geht es beim Engagement?<br />
Dr. Erwin Gollner: Es geht darum, wie<br />
ich mich einbringen kann in Beziehungen,<br />
in der Familie, im Beruf, bei Freunden etc.<br />
Es geht um eine Energetisierung – darum,<br />
mit Leib und Seele eine Sache zu machen.<br />
Das heißt, wenn ich mich in eine Sache<br />
einbringen kann, wenn ich für etwas<br />
brenne, dann macht mich das glücklich?<br />
Ja. Das sehen Sie ja auch bei Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Es geht darum, mit<br />
welcher Leidenschaft man seine Aufgabe<br />
ausführt. Ob man eine Begeisterung<br />
dafür hat oder man einfach nur anwesend<br />
ist. Der Ausdruck „jemand ist im<br />
Flow“ kommt ja auch daher.<br />
Wann merke ich, dass ich im Flow bin?<br />
Ganz einfach – wenn Sie alles um sich<br />
herum vergessen und in der Arbeit<br />
aufgehen. Wichtig sind die Rahmenbedingungen,<br />
damit das möglich ist.<br />
Was sind solche Rahmenbedingungen?<br />
Beim Flow-Modell geht es um die<br />
Anpassung zwischen den Fähigkeiten<br />
des Menschen und den Anforderungen<br />
an ihn. Sind die Fähigkeiten gering, aber<br />
die Anforderungen hoch, kommt es zu<br />
einer Überforderung, zu Frustration und<br />
Angst. Wenn dieser Zustand andauert,<br />
kommt es zum Burnout. Es gibt aber<br />
natürlich auch das Gegenteil: Wenn die<br />
Fähigkeiten hoch sind, aber die Anforderungen<br />
gering, dann ist man unterfordert.<br />
Es kommt zu Routine und Langeweile.<br />
Das wird als Boreout bezeichnet.<br />
Der Idealzustand ist natürlich, wenn<br />
beides zusammenpasst.<br />
Richtig. Wenn die Fähigkeiten und die<br />
24<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
Anforderungen passen, kann es zum<br />
Flow-Zustand kommen. Es ist die<br />
Aufgabe einer Führungskraft, die<br />
Fähigkeiten des Mitarbeiters zu erkennen<br />
und die Anforderungen dementsprechend<br />
anzupassen.<br />
Also Stärken des Einzelnen gezielt<br />
einzusetzen.<br />
Ja, denn wenn ich gemäß meiner Stärken<br />
eingesetzt werde, kommt es weder zur<br />
Über- noch zur Unterforderung. Ich habe<br />
dann einen Rahmen, wo ich gut in den<br />
Flow kommen kann. Und das macht<br />
zufrieden. Nicht das Ergebnis ist in so<br />
einem Zustand das Ziel, sondern der<br />
Prozess. Das hat viel mit Vertrauen in<br />
den Mitarbeiter zu tun.<br />
Wird jemand, der im Flow ist, in ein<br />
Burnout kommen?<br />
Nein, obwohl solche Menschen in diesem<br />
Zustand viel arbeiten. Aber sie sind<br />
energetisiert. Man kann auch nicht<br />
dauerhaft in einem solchen Zustand sein.<br />
Aber wenn der Rahmen passt, dann<br />
wird man ihn immer wieder erleben.<br />
Wie kann ich Engagement trainieren?<br />
Ich muss Bereiche suchen, wo ich mich<br />
einbringen kann. In der Arbeit, Familie,<br />
Partnerschaft, durch ein Hobby. Wenn<br />
ich den Flow nicht in der Arbeit erlebe,<br />
kann ich ihn in der Freizeit erleben.<br />
Also jeder braucht einen Flow?<br />
Ja. Engagement ist nun einmal eine Säule<br />
zu psychischem Wohlbefinden. Es ist der<br />
Weg zu einem zufriedenen Leben.<br />
Das PERMA-Modell: 5 Säulen für ein erfülltes Leben<br />
Nun klagen Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer oft, dass sie keine<br />
begeisterungsfähigen Mitarbeiter<br />
finden. Wie sehen Sie das?<br />
Man muss und kann den Mitarbeiter in<br />
diese Richtung hinführen.<br />
Ich habe das unlängst auch im Zuge<br />
eines Seminars mit Führungskräften<br />
bemerkt, dass viele über die jungen<br />
Kollegen gejammert haben. Aber jede<br />
„<br />
Wer die Stärken<br />
hervorstreicht,<br />
fördert die<br />
Leistungsfähigkeit.<br />
„<br />
Zeit hat ihre Generation. Der Wertewandel<br />
zwischen der älteren und der jüngeren<br />
Generation ist spürbar. Jungen<br />
Menschen wird der Vorwurf gemacht,<br />
dass sie weniger arbeiten wollen und nur<br />
auf Work-Life-Balance achten. Dabei<br />
haben sie viele Ressourcen und Kompetenzen.<br />
Man muss sie nur richtig abholen.<br />
Wie kann man das?<br />
Einfach schauen, wo die Stärken sind.<br />
Was sie gut können. Die Defizite, die ich<br />
feststelle bzw. ihnen ankreide, beziehen<br />
Das PERMA-Modell ist ein Konzept, das von Martin Seligman entwickelt wurde und steht für die<br />
folgenden fünf Bereiche:<br />
Positive Emotions (positive Emotionen) - die Fähigkeit, positive Gefühle zu empfinden bzw.<br />
beim Gegenüber auszulösen.<br />
Engagement (sich einbringen können) - die Fähigkeit, sich in Aktivitäten zu engagieren, die für<br />
einen selbst bedeutsam und erfüllend sind.<br />
Relationships (förderliche Beziehungen) – qualitative Beziehungen zu Menschen aufzubauen.<br />
Meaning (Sinnhaftigkeit) – ist das Gefühl, einen Zweck oder eine<br />
Bedeutung im Leben zu entwickeln.<br />
Accomplishment (Zielerreichung) – Ziele setzen und diese verfolgen<br />
Das Modell betont, dass ein gutes Leben aus einer Balance dieser fünf Bereiche besteht und<br />
dass die Entwicklung und Stärkung jeder dieser Bereiche dazu beitragen kann, das Wohlbefinden<br />
zu verbessern.<br />
Prof.(FH) Mag.Dr. Erwin Gollner, MPH MBA<br />
Leiter des Departments Gesundheit an der<br />
FH Burgenland erläutert das PERMA-Modell.<br />
Dabei handelt es sich um einen Denkansatz aus der<br />
Positiven Psychologie für eine gesunde Lebensführung.<br />
sich ja nur auf meine Werte. Die Person<br />
hat aber andere Werte und auch andere<br />
Potenziale.<br />
Was wäre Ihr Rat, damit Menschen<br />
ihr Engagement finden.<br />
Wir leben leider nicht in einer Stärkensondern<br />
in einer Fehlerkultur und<br />
wachsen mit dem Rotstift auf, der uns<br />
unsere Schwächen aufzeigt. Da hinkt<br />
unser Bildungssystem nach. Ich würde<br />
jedem Menschen empfehlen, die eigenen<br />
Begabungen herauszufinden, denn dann<br />
wird die Selbstwirksamkeit aktiv.<br />
Das empfehle ich auch jeder Führungskraft.<br />
Auf www.charakterstärken.org<br />
gibt es einen sehr guten Test von der Uni<br />
Zürich, um die persönlichen Stärken<br />
herauszufinden.<br />
Diese Fehlerkultur wird später in der<br />
Arbeitswelt leider fortgeführt. Bei<br />
Mitarbeitergesprächen beispielsweise.<br />
Auch hier sollte man unbedingt die<br />
Fähigkeiten hervorheben und schauen,<br />
wo diese am besten eingesetzt werden<br />
können. Bei Führungskräften, die<br />
stärkenorientiert arbeiten und kommunizieren,<br />
hat sich die Produktivität und<br />
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter um<br />
36 Prozent erhöht. Hingegen bei<br />
Mitarbeitern, die schwächenorientiert<br />
geführt werden, hat sich die Leistungsfähigkeit<br />
um fast 28 Prozent reduziert.<br />
Aber immer noch kommunizieren und<br />
handeln rund 70 Prozent der Führungskräfte<br />
schwächenorientiert. Schade,<br />
wenn man bedenkt, welches Potenzial<br />
hier verloren geht.<br />
Foto © FH Bgld.<br />
Teil 4 lesen Sie in der Juni <strong>Ausgabe</strong> <strong>2023</strong><br />
MAI <strong>2023</strong><br />
25
BERICHT<br />
Die Pflege zu Hause<br />
Praktische Anleitung für Angehörige<br />
Mit 17 hat Wolfgang Haasz aus Kohfidisch bereits gewusst,<br />
dass er im Gesundheitsbereich arbeiten will. Er ist Krankenpfleger<br />
geworden und hat diese Berufsentscheidung<br />
an keinem einzigen Tag infrage gestellt. Von sich selbst<br />
behauptet er, dass er eher der Praktiker ist. Eine gute<br />
Basis, um ein Buch zu schreiben und theoretisches Wissen<br />
für die Allgemeinheit leicht anwendbar zu machen.<br />
Genau das hat Wolfgang Haasz gemacht: Er hat eine<br />
Anleitung über das Basiswissen für die Pflege daheim<br />
herausgebracht. Leicht verständlich. Sofort umsetzbar.<br />
Mit vielen Tipps und Alltagshilfen.<br />
Nicole Mühl<br />
Ein Angehöriger braucht<br />
Pflege. Die Herausforderung<br />
ist für die Familie groß. Die<br />
Scheu davor und die Angst,<br />
etwas falsch zu machen,<br />
ebenso. In jedem Fall tauchen<br />
viele Fragen auf. Wie funktioniert<br />
das Haarewaschen, das<br />
Duschen, die Mundpflege, wie<br />
kann die Intimpflege würdevoll<br />
ablaufen? Und allein<br />
schon welches Duschmittel<br />
verwende ich oder welche<br />
Lotion, damit es zu keinen<br />
offenen Stellen kommt?<br />
Wolfgang Haasz kennt diese<br />
Themenfelder. „Die Unsicherheit<br />
entsteht aus Unwissen.“<br />
Er ist nicht nur als Krankenpfleger<br />
auf der Abteilung für<br />
Orthopädie und Traumatologie<br />
im Krankenhaus Oberwart<br />
beschäftigt. Er kommt durch<br />
seine Tätigkeit als ausgebildeter<br />
Wundmanager der<br />
Sozialen Dienste Burgenland<br />
auch in zahlreiche Haushalte.<br />
„Ich weiß, welche Fragen die<br />
Angehörigen haben, wenn sie<br />
plötzlich jemanden daheim<br />
pflegen“, erzählt er. Deshalb<br />
hat er ein Buch geschrieben.<br />
Eine „praxisnahe Anleitung“,<br />
wie er es nennt.<br />
Drei Jahre lang hat er an<br />
seinem eBook gearbeitet.<br />
Unendlich viel recherchiert,<br />
Ratschläge reingepackt,<br />
Hilfsmittel aus seiner langjährigen<br />
Pflege- und Beratungstätigkeit<br />
angefügt. Aber<br />
immer darauf bedacht, dass<br />
das jeweilige Kapitel sehr<br />
einfach und klar dargestellt<br />
wird. „Das Buch basiert auf<br />
dem aktuellen Wissensstand<br />
der Krankenpflegeausbildung.<br />
Ich habe dieses Wissen sehr<br />
vereinfacht dargestellt.“ Viele<br />
Tipps, wie etwa beim Duschen<br />
einen Waschlappen vor das<br />
Gesicht halten oder wie man<br />
den Angehörigen in den<br />
Waschvorgang miteinbezieht,<br />
sind ebenfalls angeführt. Neue<br />
Erkenntnisse werden laufend<br />
in das Buch aufgenommen.<br />
Wer das eBook einmal kauft,<br />
bekommt mit seinem Zugang<br />
laufend die aktuelle Version.<br />
Helfen lassen<br />
Muss ein Angehöriger gepflegt<br />
werden, neigt die Familie oft<br />
dazu, alles zu übernehmen.<br />
„Die Feinmotorik des Betroffenen<br />
lässt innerhalb kürzester<br />
Zeit nach“, weiß Wolfgang<br />
Haasz. Er rät deshalb dazu,<br />
dass man die zu pflegende<br />
Person leichte Tätigkeiten in<br />
ihrem Tempo selbst verrichten<br />
lässt. „Sich selber anziehen,<br />
Knöpfe zumachen, kämmen –<br />
was eben möglich ist. Natürlich<br />
dauert das länger. Aber<br />
man muss ja nicht daneben<br />
stehen, sondern kann in der<br />
Zwischenzeit andere Dinge<br />
erledigen“, erklärt Haasz.<br />
Wichtig sei, rechtzeitig ein<br />
Netzwerk aufzubauen und<br />
professionelle Hilfe zu suchen.<br />
Wolfgang Haasz ist Diplomkrankenpfleger,<br />
Wundmanager und in der<br />
Qualitätssicherung der häuslichen<br />
Pflege tätig. Und er ist Autor des<br />
eBooks „Pflege zu Hause“.<br />
„Manche Angehörige möchten<br />
lieber von einer fremden<br />
Fachkraft gewaschen werden,<br />
weil sie da leichter die Hemmung<br />
überwinden“, weiß<br />
Haasz.<br />
Übrigens: Auch die Facebook-<br />
Seite des Autors ist informativ,<br />
denn hier gibt er Tipps über<br />
Förderungen und Hilfsmittel<br />
und stellt wichtige Einrichtungen<br />
in der Region vor.<br />
Das eBook „Pflege zu Hause“ ist<br />
auf www.pflege-praxis.com<br />
um 19,90 Euro erhältlich. Ein<br />
zweites Buch, das die Prophylaxe<br />
in der Pflege behandelt,<br />
ist bereits in Arbeit.<br />
26 MAI <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
PORTRÄT<br />
„Alles, was ich mache, ist in irgendeiner<br />
Art und Weise eine Collage“<br />
Bilder aus Bildern zu schaffen – das ist Florian Langs Spezialgebiet. Am 12. <strong>Mai</strong> eröffnet er seine<br />
Ausstellung im OHO. Kunstliebhaber können sich bis 4. Juni von seinen Werken mitreißen lassen.<br />
Jessica Geyer<br />
Foto © zVg Florian Lang<br />
Zur Person „Florian Lang“<br />
Der freischaffende Künstler wurde 1978 in<br />
Güssing geboren und ist in Stinatz aufgewachsen.<br />
Sein Studium absolvierte er an der<br />
Akademie der bildenden Künste in Wien, der<br />
Glasgow School of Art und an der Marmara<br />
Universität in Istanbul.<br />
Neben verschiedensten künstlerischen<br />
Tätigkeiten widmet sich Florian Lang der<br />
Erstellung von Collagen. Dazu verwendet<br />
und recycelt er andere Bilder und kreiert<br />
einzigartige Werke.<br />
Ausstellung „First We Had An Apple Now<br />
We Eat The Snake“ von Florian Lang im<br />
OHO.<br />
Ausstellungseröffnung:<br />
Freitag, 12. <strong>Mai</strong>, 19.30 Uhr<br />
Werk mit dem Namen „Deine Scherben kleben nicht“.<br />
Florian Lang steckt den Rahmen des<br />
freischaffenden Künstlers weit. So<br />
produzierte er bereits mehrere Musikvideos,<br />
machte Kooperationen mit<br />
Architekten und Designern, erstellte<br />
Bühnenbilder und vieles mehr. Seine<br />
Leidenschaft legt er allerdings in die<br />
Erstellung von Collagen. „Alles, was ich<br />
mache, ist in irgendeiner Art und Weise<br />
eine Collage“, erzählt er.<br />
Der gebürtige Stinatzer arbeitet und lebt<br />
seit 25 Jahren in Wien. Das Burgenland<br />
lasse ihn trotzdem nie ganz los, wie er<br />
selbst verrät. So ist es auch mit dem<br />
OHO: „Das OHO ist quasi mein Stammhaus.<br />
2001 hatte ich hier meine erste<br />
Einzelausstellung. Hier hat alles begon-<br />
nen und hierher kehre ich immer wieder<br />
gerne zurück“, so Florian Lang. Unter<br />
dem Titel „First We Had An Apple Now<br />
We Eat The Snake“ wird er seine neueste<br />
Ausstellung präsentieren. Die Eröffnung<br />
findet am 12. <strong>Mai</strong> um 19.30 Uhr statt.<br />
Mit seiner Kunst möchte er in erster<br />
Linie immer wieder über sich selbst<br />
hinauswachsen und die eigenen Grenzen<br />
austesten. „Als mein künstlerisches<br />
Bewusstsein irgendwo im Güssinger<br />
Gymnasium der 90er-Jahre erwachte,<br />
dachte ich immer, in der Kunst gehe es<br />
darum, irgendjemanden beeindrucken<br />
zu müssen. Aber schon bald im Studium<br />
wurde mir bewusst, dass ich eigentlich<br />
nur mehr einen beeindrucken möchte:<br />
Der gebürtige Stinatzer kehrt immer wieder zu<br />
seinen burgenländischen Wurzeln zurück.<br />
mich selbst. Ich möchte mich selbst<br />
immer wieder überraschen und erfahren,<br />
zu was ich fähig bin“, erklärt Florian<br />
Lang. Jeder andere, bei dem man auch<br />
etwas auslösen könne, sei ein Luxus, den<br />
man dann Erfolg nennt, so Lang.<br />
Mehr Infos: www.oho.at<br />
Foto © Katrin Weidhofer<br />
MAI <strong>2023</strong> 27
REDE & ANTWORT<br />
ROMA: Ein unterschätzter<br />
Schatz für Europa<br />
Klischees, Vorurteile, Vorbehalte, Ausgrenzung und Diskriminierung: Drei Jahrzehnte nach<br />
der offiziellen Anerkennung der Roma als Volksgruppe hat sich vieles gebessert. Aber längst<br />
nicht alles. Volksgruppenvertreter Emmerich Gärtner-Horvath im Gespräch mit Walter Reiss.<br />
Walter Reiss<br />
Am 16. Dezember 1993 wurden Rom*nija als sechste<br />
Volksgruppe in Österreich anerkannt. Diese<br />
Anerkennung war das Ziel eines langen beschwerlichen<br />
Weges und eines Kampfes um Gleichstellung<br />
in der Gesellschaft. Emmerich Gärnter-Horvath ist<br />
Volksgruppenvertreter<br />
Volksgruppe, Sprache, Kultur und die grausame Verfolgung<br />
und Ermordung von Romnija und Roma durch die Nationalsozialisten<br />
sind wissenschaftlich dokumentiert, in immer<br />
mehr Gemeinden erinnern Gedenkstätten an verschwundene<br />
Romasiedlungen, mehrere Organisationen und Vereine<br />
vertreten die Anliegen der nachfolgenden Generationen.<br />
Aber Rassismus und Antiziganismus sind nach wie vor weit<br />
verbreitet. Seit 2016 leitet Emmerich Gärtner-Horvath aus<br />
Kleinbachselten den Volksgruppenbeirat der Roma. Dieses<br />
Gremium nahm 1995 seine Arbeit auf. Nur zwei Monate nach<br />
dem schwersten rassistischen Verbrechen der Zweiten Republik,<br />
als in Oberwart vier junge Roma ermordet wurden.<br />
Noch in den 1980er-Jahren hieß es bei Arbeitssuche und<br />
in Discos: „Zigeuner unerwünscht!“ Ist das längst Geschichte<br />
oder noch immer spürbare Erinnerung?<br />
Emmerich Gärtner-Horvath: Woran ich mich sehr gut<br />
Foto © Thomas Topf<br />
erinnere, das sind die sogenannten Lokalverbote und zwar<br />
nicht nur in Oberwart, sondern in Lokalen im ganzen Bezirk.<br />
Jugendliche durften zwar oft die Lokale betreten, aber bekamen<br />
nichts zu trinken. Diese Zustände wurden damals öffentlich<br />
gemacht, etwa im ORF-Club-2. Da gab es dann ein wenig<br />
Einsicht seitens der Lokalbesitzer. Und man hat erkannt, dass es<br />
auch andere Probleme gibt, z.B. auf dem Arbeitsmarkt. 1988,<br />
also noch vor der Gründung von Roma-Vereinen, stand in den<br />
Computern des Arbeitsmarktservice der Satz: „Bitte keine<br />
Zigeuner vermitteln!“ Man kann sich also vorstellen, wie<br />
schwierig es war, den negativen Begriff „Zigeuner“ aus dem<br />
Bewusstsein der Mehrheitsbevölkerung zu bekommen.<br />
In den Schulen wurden Kinder aus Romafamilien großteils<br />
ausgegrenzt, bzw. in Sonderschulen abgeschoben.<br />
Erste positive Entwicklungen brachte da die außerschulische<br />
Lernbetreuung. Und die gibt es auch jetzt noch, mit beachtlichem<br />
Erfolg. Mittlerweile gibt es bereits Studierende und<br />
Akademiker. Und besonders stolz bin ich darauf, dass es viele<br />
aus Romafamilien stammende Jugendliche gibt, die einen<br />
Lehrberuf ergreifen.<br />
War es nicht so, dass die Volksgruppe der Roma ihre<br />
eigene Sprache und Kultur erst selbst entdecken musste?<br />
Wir haben damals zu schätzen gelernt, was für ein großer<br />
Schatz diese reiche Kultur ist. Nicht nur hier, sondern in ganz<br />
Europa. Etwa die Musik: Sie reicht von der ungarischen Roma-<br />
Musik bis zu Flamenco und Gipsy-Jazz. Das wurde im Laufe der<br />
Jahre immer mehr auch in der Mehrheitsbevölkerung präsent.<br />
Wie hält man es mit der Sprache?<br />
Bis 1993, bevor wir mit der Kodifizierung und Wiederbelebung<br />
des Roman begonnen haben, wurde die Sprache nur mündlich<br />
weitergegeben. Eine Sprache, die ohne schriftliche Basis<br />
Jahrhunderte überlebt hat. Als reine Familiensprache wurde sie<br />
im Alltag verwendet. Wir waren uns bewusst, dass diese<br />
Sprache verschwinden wird, wenn wir nichts unternehmen.<br />
Gemeinsam mit dem Sprachwissenschafter Dr. Dieter Halwachs<br />
wurden Feldforschung und Sprachaufnahmen gemacht, es<br />
entstanden Bücher und Unterrichtsmaterial. Dadurch konnte<br />
Roman auch in schriftlicher Form festgehalten und weitergegeben<br />
werden.<br />
28 MAI <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Eine wichtige Rolle spielen damals<br />
wie heute die verschiedenen Roma-<br />
Vereine. Gab es diese auch schon vor<br />
der gesetzlichen Anerkennung der<br />
Volksgruppe?<br />
1989 wurde in Oberwart der „Verein<br />
Roma“ gegründet. Später kamen der<br />
„Kulturverein Österreichischer Roma“<br />
und „Romano Centro“ in Wien dazu. Das<br />
war wichtig, weil man für den 1995<br />
konstituierten Volksgruppenbeirat<br />
entsprechend erfahrene und kompetente<br />
Mitglieder gebraucht hat. Damals war<br />
ich ebenso bei der Konstituierung dabei<br />
wie Susi Baranyai, Rudolf Sarközi, Hugo<br />
Taubmann und Renata Erich. Mit dabei<br />
waren auch Vertreterinnen und Vertreter<br />
von Politik und Kirche. Außerdem<br />
war es von entscheidender Bedeutung,<br />
dass sich Institutionen wie die „Volkshochschule<br />
der Burgenländischen<br />
Roma“ gebildet haben. Sie ist übrigens<br />
die einzige Organisation dieser Art in<br />
Europa.<br />
Was hat sich in den Schulen verändert?<br />
Nach der 1993 begonnenen Verschriftlichung<br />
des Roman gab es 1999 in den<br />
Volksschulen in Oberwart und Unterwart<br />
und in der damaligen Hauptschule<br />
Oberwart den ersten Unterricht mit<br />
unverbindlichen Übungen. Da nimmt<br />
bedauerlicherweise die Zahl der Kinder<br />
ab.<br />
Hat die damalige Anerkennung der<br />
Roma als Volksgruppe an deren<br />
Diskriminierung etwas geändert?<br />
In vielen Bereichen leider noch nicht.<br />
Vor allem in Wirtschaft und Politik gilt<br />
es, gegen Benachteiligungen anzukämpfen.<br />
Oft wird da politisches Kleingeld<br />
gemacht und in der Folge sind viele<br />
Jugendliche nicht bereit, sich bewusst<br />
zur Volksgruppe zu bekennen. Wichtig<br />
ist die Stärkung der Identität und das<br />
gelingt uns sehr gut mit der außerschulischen<br />
Lernbetreuung. Wenn aber<br />
Kinder und Jugendliche ins Berufsleben<br />
wechseln und Familien gründen, wird es<br />
schwierig mit dem Verhältnis zur<br />
eigenen Sprache und Kultur. Man kommt<br />
damit zwar bei Festen wie zum Beispiel<br />
dem Romaball oder Roma Butschu in<br />
Kontakt, aber darüber hinaus eher nicht<br />
mehr.<br />
Ist die von den Nationalsozialisten<br />
betriebene fast vollständige Vernichtung<br />
der Volksgruppe der Roma für<br />
die junge Generation ein wichtiges<br />
Thema?<br />
Zur Aufarbeitung von Geschichte gehört<br />
selbstverständlich die Frage: Was ist mit<br />
unseren Vorfahren und Angehörigen<br />
passiert? Ich bin insofern davon betroffen,<br />
dass ich meine Großeltern nie<br />
kennenlernen durfte. Ich kenne von<br />
ihnen nur die KZ-Nummern von Auschwitz.<br />
Dorthin hat man beide deportiert<br />
und sie umgebracht. Es war sehr<br />
wichtig, dass die wenigen Überlebenden<br />
ihre Geschichte weitergeben. Denn was<br />
da passiert ist, darf nicht vergessen<br />
werden. Dazu haben wir das Projekt<br />
„Mri Historija“ („Meine Geschichte“) - mit<br />
auf Video aufgezeichneten Lebensgeschichten<br />
Burgenländischer Roma<br />
gestartet. Übrigens abrufbar im Internet:<br />
www.roma-service.at.<br />
Welche Hauptanliegen hat man nun<br />
als Vertreter der Volksgruppe?<br />
Da geht es gerade für die nachkommenden<br />
Generationen um Orte, wo sie ihrer<br />
verfolgten, deportierten und ermordeten<br />
Vorfahren gedenken können. In 130<br />
Orten im Burgenland haben Roma<br />
gelebt. Diese Orte mit eigens gestalteten<br />
Denkmälern, Tafeln oder Skulpturen, wo<br />
man eine Kerze hinstellen und anzünden<br />
kann, gilt es zu errichten und Geschichte<br />
sichtbar zu machen. 25 solcher Denkund<br />
Gedenkorte gibt es schon, es fehlen<br />
noch sehr viele. Und sehr wichtig wird<br />
in Hinkunft der Erhalt der Sprache sein.<br />
Das ist nicht nur ein lokales oder<br />
regionales Problem hier im Burgenland,<br />
sondern da fehlt es an einer gesamteuropäischen<br />
Perspektive. Ziel müsste<br />
eine standardisierte europäische<br />
Romasprache sein. Jeder Jugendliche in<br />
Deutschland, Bulgarien oder Ungarn<br />
sollte Romani studieren können und sein<br />
Studienabschluss sollte in ganz Europa<br />
anerkannt werden. Es sollten dann auch<br />
in vielen europäischen Ländern Lehrer<br />
und Lehrerinnen und auch Universitätsprofessoren<br />
und Professorinnen<br />
ausgebildet werden. Diese gesamteuropäische<br />
Initiative würde auch die<br />
Bedeutung der Volksgruppe in Europa,<br />
ihre Identität, Sprache und Kultur enorm<br />
stärken.<br />
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(Content-Management-System) von<br />
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Kompatibilitätsstörungen führen und<br />
Hackern Tür und Tor öffnen. Dann<br />
drohen Datenverluste, die Verbreitung<br />
anstößiger Inhalte oder weit<br />
schlimmere kriminelle Aktivitäten.<br />
Unsichtbar,<br />
aber unverzichtbar<br />
Sicherheitsupdates sieht man nicht<br />
unbedingt. Das ist der Grund, warum<br />
viele sie gerne ignorieren. Sie sind jedoch<br />
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Mitten im Zentrum von Oberwart hat Thomas Guger<br />
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Alex und András ihre Kunden<br />
beraten, wissen sie wovon sie<br />
reden. „Das Rad von der Stange<br />
verkaufen wir nicht. Die Marke<br />
Radhaus steht für persönliche<br />
Beratung und dafür nehmen wir<br />
uns Zeit. Nur so wird der Kunde<br />
bzw. die Kundin das individuell<br />
perfekte Bike finden“, betont das<br />
Team. Dementsprechend groß ist<br />
das Fahrrad-Angebot.<br />
Weil auch Qualität untrennbar it<br />
dem Radhaus verbunden ist,<br />
werden ausschließlich namhafte<br />
Marken geführt wie Haibike, Riese<br />
& Müller, Lapierre, Merida, KAYZA,<br />
QiO, Kalkhoff, Focus, KTM, Winora.<br />
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natürlich auch richtig eingestellt<br />
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und András<br />
und regelmäßig gewartet werden.<br />
Auch das übernehmen die Profis<br />
vom Radhaus. Und wenn<br />
Ersatzteile gebraucht werden, ist<br />
im Radhaus alles auf Lager.<br />
Alles von A bis Z<br />
Weil zum Biken auch das richtige<br />
Zubehör gehört, wird natürlich<br />
auch vom Trikot über die<br />
Bikeschuhe bis zum Helm alles im<br />
Radhaus geführt.<br />
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Die Ökoregion Kaindorf wird am 7. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong> zum<br />
fünften Mal zum Zentrum für alle begeisterten<br />
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Neu: Familienstrecke (2,5 km)<br />
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€ 3.690,–<br />
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Auf der gut markierten „Genuss Tour“-Radrundfahrt erwarten die<br />
Besucher entlang der 27 km langen Strecke wieder zahlreiche Labestationen<br />
mit heimischen Schmankerln und Attraktionen. Auf der neuen<br />
rund 2,5 km langen Familienstrecke gibt es ein tolles Animationsangebot<br />
für die Kleinen sowie Genuss für die ganze Familie.<br />
Im Start-/Ziel-Bereich der Mehrzweckhalle Kaindorf sorgen ab 13 Uhr ein<br />
Programm mit Live-Musik der „Soko Dixie Band“, eine Modenschau und<br />
Kinderanimation für alle Besucher mit und ohne Rad für Stimmung.<br />
Es ist ein Genuss-Event für alle fünf Sinne: der Geschmack von<br />
regionalen Köstlichkeiten, Tiere zum Streicheln, Musik für die Ohren,<br />
herrliche Ausblicke auf eine wundervolle Landschaft und der Duft von<br />
Natur und köstlichem Essen.<br />
Das Starter Goodie-Bag gefüllt mit Waren und Gutscheinen im Wert<br />
von 125 Euro und einem Gewinnlos ist ab 8.30 Uhr im Start/Zielbereich<br />
um 15 Euro bzw. bis zum 6. <strong>Mai</strong> in Geschäften der Ökoregion Kaindorf<br />
um 12 Euro erhältlich.<br />
Im Zuge der Veranstaltung findet auch wieder ein großes Gewinnspiel<br />
statt mit wertvollen Sachpreisen im Gesamtwert von 6.500 Euro, unter<br />
anderem ein E-Bike von bikee.<br />
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95 Jahre<br />
Schuhhaus Peinsipp in Hartberg<br />
Im Jahr 1928 eröffnete sein Großvater ein kleines<br />
Schuhgeschäft mit Werkstatt in Hartberg. Heute –<br />
95 Jahre später – führt Dietmar Peinsipp den Meisterbetrieb<br />
in dritter Generation. Er hat das Familienunternehmen<br />
um die Bereiche Orthopädie und<br />
Podologie erweitert.<br />
Am heutigen Standort in der<br />
Ressavarstraße wartet auf die<br />
Kunden und Kundinnen ein<br />
umfangreiches Angebot für die<br />
ganze Familie.<br />
„Wir verkaufen nicht einfach<br />
Schuhe – wir wollen, dass die<br />
Kunden mit passenden Schuhen<br />
unser Haus verlassen und so<br />
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MODENSCHAU<br />
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Infrastruktur Beratung<br />
• Innenstadt-Abend-Einkauf<br />
• Hauptplatz - Eintritt frei<br />
ihrem ganzen Körper etwas<br />
Gutes tun. Und dafür nehmen wir<br />
uns viel Zeit für ehrliche Beratung“,<br />
erklärt Dietmar Peinsipp.<br />
Natürlich wird das stolze<br />
Jubiläum das ganze Jahr lang<br />
gebührend gefeiert. Im <strong>Mai</strong> folgt<br />
eine tolle Birkenstock-Aktion und<br />
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Design: Werbeagentur KAUFMANN<br />
eine kleine Überraschung samt<br />
Verlosung gibt es rund um den<br />
Muttertag. Auch bei der Modenschau,<br />
die am 12. <strong>Mai</strong> am<br />
Hauptplatz in Hartberg stattfindet,<br />
wird zum Jubiläum ein<br />
Gutschein verlost werden.<br />
Vorbeischauen lohnt sich – viel<br />
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Muttertag in Hartberg<br />
Am Muttertag-Wochenende wird in der Bezirkshauptstadt<br />
Hartberg nachhaltig gefeiert.<br />
Autoschau und Modenschau am 12. <strong>Mai</strong><br />
Am Freitag, den 12. <strong>Mai</strong> ab 10 Uhr gibt es am Hauptplatz eine einzigartige<br />
Automarken-Präsentation der regionalen Autohändler. Zu bestaunen gibt<br />
es auch Rallye-Autos in der Fußgängerzone. Die Stadtwerke Hartberg<br />
informieren über alle Varianten der E-Ladestationen im Eigenheim.<br />
Ab 17 Uhr präsentieren die Betriebe bei der Modenschau am Hauptplatz<br />
die Frühjahrstrends. Für musikalische Unterhaltung sorgt die Musikgruppe<br />
„Plus“. Unter den Anwesenden werden Einkaufsgutscheine und<br />
Warenpreise verlost. Die jüngeren Gäste können sich ab 15 Uhr auf ein<br />
Kinderprogramm freuen. Bis 20 Uhr Abendeinkauf und Top-Aktionen in<br />
den Innenstadtbetrieben. In der Fußgängerzone findet ab 14 Uhr ein<br />
Schal-Tauschmarkt statt.<br />
Hartberg feiert am 13. <strong>Mai</strong> sein zweites Bio-Fest<br />
Am Samstag, den 13. <strong>Mai</strong> verwandelt sich der Hartberger Hauptplatz von<br />
10-18 Uhr in eine Bio-Zone voller Köstlichkeiten. Die Bio-Ernte Steiermark<br />
veranstaltet in Kooperation mit der Stadtgemeinde Hartberg das zweite<br />
Hartberger Bio-Fest mit Produkten von regionalen Bio-Betrieben,<br />
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MAI <strong>2023</strong><br />
31
REPORTAGE<br />
Überzeugend zweisprachig<br />
Unterwart<br />
Blick auf das Gewerbegebiet.<br />
Hier sind rund 30 Firmen angesiedelt.<br />
© Jessica Geyer<br />
© Jessica Geyer<br />
Zweisprachig, mit einem regen Vereinsleben und ur-burgenländischer Kultur: Rund vier<br />
Autominuten von Oberwart entfernt, befindet sich Unterwart. Was die Gemeinde noch so<br />
lebens- und liebenswert macht? <strong>prima</strong>! hat den Ort genauer unter die Lupe genommen.<br />
Jessica Geyer<br />
Was war<br />
„Bis zum zweiten Weltkrieg lebten hier<br />
vor allem Landwirte und Handwerker,<br />
nach Kriegsende wurden diese immer<br />
weniger“, beginnt Bürgermeister Hannes<br />
Nemeth seine Erzählung über die<br />
Gemeinde. Und auch wenn noch einige<br />
kleine Unternehmen im Ort selbst<br />
bestehen, hat sich mittlerweile alles im<br />
Gewerbegebiet außerhalb angesiedelt.<br />
Seit den 1970er Jahren ist dieses das<br />
Alleinstellungsmerkmal der Gemeinde,<br />
welches immer wieder erweitert wird.<br />
Momentan beheimatet es rund 30<br />
Firmen, die Tendenz ist steigend.<br />
© zVg Gemeinde Unterwart<br />
Was ist<br />
Unterwart punktet vor allem durch seine<br />
Zweisprachigkeit. „Wir legen sehr viel<br />
Wert darauf, sowohl die burgenländische<br />
als auch die ungarische Kultur und<br />
Sprache hier zu pflegen. Alle sollen sich<br />
Das Gemeindeamt bildet gemeinsam mit<br />
Volksschule, Kindergarten und dem Kulturhaus den<br />
Ortskern.<br />
DI (FH) Hannes Nemeth (ÖVP) ist seit 2021<br />
Bürgermeister der Gemeinde.<br />
schließlich wohlfühlen.“ Besonders ist auch<br />
die Lage. So ist man lediglich vier Autominuten<br />
von Oberwart entfernt. „Ich würde<br />
sogar behaupten, dass man aus manchen<br />
Teilen Oberwarts länger zum Krankenhaus<br />
braucht als von Unterwart aus“, so<br />
Hannes Nemeth. Die Gemeinde ist<br />
überschaubar, jeder kennt jeden. Und<br />
doch ist das Leben hier alles andere als<br />
langweilig.<br />
Was sein wird<br />
In den kommenden Jahren werde sich<br />
einiges verändern, ist man in Unterwart<br />
überzeugt. Seitens der Gemeinde stütze<br />
man sich sehr auf die Firmengewinnung<br />
und den weiteren Ausbau des Gewerbegebietes.<br />
So soll dieses in Zukunft<br />
grüner werden. „Wir bauen mehr<br />
32<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
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REPORTAGE<br />
Die Gemeinde zählt rund 1.000 Einwohner und besteht aus den Ortschaften Unterwart und Eisenzicken. | Blick auf die katholische Kirche in Unterwart.<br />
Grünflächen ein und pflanzen Bäume. Damit gestalten wir nicht<br />
nur ein schöneres Industriegebiet, sondern wirken auch der<br />
Bodenversiegelung ein Stück weit entgegen.“ Auch in der<br />
Ortschaft selbst möchte man dem Umweltgedanken nachgehen.<br />
Die Straßenlaternen werden auf LED-Lampen umgerüstet und<br />
ausgewählte öffentliche Gebäude mit Photovoltaikanlagen<br />
ausgestattet. Außerdem sei ein Biomassekraftwerk in Planung.<br />
Typisch<br />
Unterwart hat eine Vereinskultur wie kaum eine andere Gemeinde<br />
im Burgenland. Der Ort zählt ganze 27 Gemeinschaften.<br />
„Gerade über die Sommermonate gibt es jedes Wochenende eine<br />
andere Vereinsveranstaltung, da tut sich in Unterwart schon<br />
was“, erklärt Hannes Nemeth mit einem Lächeln. Das gemeinsame<br />
Vereins-Highlight findet jedoch im Dezember statt - der<br />
Unterwarter Christkindlmarkt. Hier kommen die Gemeinschaften<br />
zusammen, schenken Getränke aus und sorgen für eine gute<br />
Stimmung.<br />
Abseits der Vereinskultur kommen auch Naturliebhaber auf ihre<br />
Kosten. Auf den Radwegen kann man die Landschaft rund um<br />
die Gemeinde erkunden. Hier sind es vor allem die einzigartigen<br />
Pflanzen, die begeistern. Ist man in der Welt der Botanik aber<br />
noch etwas unsicher, werden diese später beim Waldlehrpfad<br />
genauer erklärt. Außerdem lohnt es sich, bei den Sport- und<br />
Trainingsplätzen der Gemeinde vorbeizuschauen, um ein Match<br />
des SVO-Nachwuchses anzusehen. „Wir haben eine Vereinbarung<br />
mit dem SV Klöcher Bau Oberwart zur Mitbenutzung<br />
unserer Plätze. Ich bin froh und dankbar, dass diese Kooperation<br />
so gut funktioniert“, so Hannes Nemeth. Abschließend kann<br />
man die Ortserkundung am neu errichteten Volleyball-Platz bei<br />
einer kleinen Partie ausklingen lassen.<br />
Fotos © Jessica Geyer<br />
© zVg Gemeinde Unterwart<br />
© Jessica Geyer<br />
Das Clubhaus ist Treffpunkt für Jung und Alt.<br />
Im Kulturhaus kann man sich immer wieder von<br />
Theatervorstellungen begeistern lassen.<br />
Feuerwehr- und Gemeindehaus in Eisenzicken.<br />
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PORTRÄT<br />
© OSG<br />
© Trobits<br />
© OSG<br />
KR Dr. Alfred Kollar und seine Frau Doris (Bildmitte) mit Mitgliedern des Aufsichtsrats. Mit seinem Kommunikations-Team. Und den Prokuristen.<br />
Eine lei(n)wande Beziehung<br />
Alfred Kollar und die OSG – eine Beziehung, die seit 35 Jahren besteht. Und doch ist es mehr.<br />
Wäre es eine Ehe, wäre es die „Leinwand-Hochzeit“. Die Beschreibung scheint auch hier zu passen,<br />
denn „wie gute Leinwand hat sich diese Ehe als unzerreißbar erwiesen.“<br />
Tina Trobits<br />
Eigentlich begann alles mit dem Aufnahmeverfahren<br />
zu einem Sportstudium.<br />
Schnell wurde klar, dass man dies<br />
vielleicht doch nicht schaffen würde,<br />
erzählt Alfred Kollar lächelnd bei seinem<br />
Dienstjubiläum und berichtet weiter:<br />
„Aber dann kam mein Freund Bertie und<br />
sagte: ‚Dann studierst halt Jus‘.“<br />
So begann die Reise eines Mannes, der<br />
sein Gerichtsjahr in Oberwart absolvierte,<br />
eigentlich durch Zufall, wie er selbst<br />
sagt, zur OSG kam und nun ein Unternehmen<br />
mit circa 160 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern in Oberwart, Eisenstadt<br />
und Neusiedl am See führt.<br />
Zum 35-jährigen Jubiläum blickt Alfred<br />
Kollar auf seine eigene Ära zurück. „Wir<br />
waren am Anfang ein Team von 20<br />
Leuten inklusive mir und in Eisenstadt<br />
hatten wir ein kleines Büro in einem<br />
Hinterhof mit einer Person.“ Man habe<br />
schon manchmal über ihn gesagt, dass er<br />
seine Nase überall reinstecken muss. Ein<br />
Vorteil, wie er meint. Denn als die ersten<br />
Gemeinden wegen der Verwaltung der<br />
Gemeindewohnungen angefragt haben,<br />
waren seine Überzeugungskraft und<br />
Hartnäckigkeit seine Stärke. Der Vorstand<br />
wurde schnell überzeugt und<br />
mittlerweile baut die OSG in 158 Gemeinden.<br />
Aufträge werden zu mindestens 90<br />
Prozent an die burgenländische Wirtschaft<br />
vergeben. „Ich bin schon sehr stolz<br />
auf die diversen Bauten in den Gemeinden,<br />
auf die kommunalen Projekte,<br />
Kindergärten, Volksschulen und auf die<br />
30 Objekte sozialer Einrichtungen“,<br />
resümiert Kollar.<br />
Höhen und Tiefen<br />
Sein besonderes Highlight ist die „Erbse“<br />
in Bruckneudorf. Die OSG hat mit der<br />
Nachnutzung der ehemaligen Fabrik neue<br />
Wege beschritten und ihrer bodenschonenden<br />
Strategie Ausdruck verliehen.<br />
Es habe immer wieder Krisen gegeben,<br />
aber was mit der Pandemie ausgelöst<br />
wurde, war auch für Alfred Kollar eine<br />
enorme Herausforderung. Die Baukosten<br />
und die Zinsen stiegen immens. Dazu<br />
kamen auch die neuen Richtlinien der<br />
Wohnbauförderung und man musste<br />
umdenken, um leistbares Wohnen weiterhin<br />
zu finanzieren.<br />
Wofür Alfred Kollar vor allem bekannt<br />
ist: Selbst, wenn der Tag 16 Stunden hat<br />
und der OSG-Chef noch am Abend zu<br />
einem Spatenstich oder zu einer Sitzung<br />
geht, schätzt er das Zusammensein mit<br />
den Menschen. Zum Jubiläum richtet sich<br />
sein Dank auch an seine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Besonders für ihre Ruhe<br />
an Tagen, wo es sehr turbulent zugehe.<br />
Sein Arbeitspensum habe seine Familie<br />
immer akzeptiert. Eine seiner Töchter hat<br />
einmal in der Volksschule in einem<br />
Aufsatz geschrieben: „Mein Vater arbeitet<br />
sehr viel und sehr lange, aber mit Begeisterung.<br />
Daher tut er mir auch nicht leid.“<br />
An die Pension denkt Alfred Kollar nicht.<br />
„Solange ich gesund bleibe, mein Pensum<br />
von 16 Stunden am Tag schaffe, weiter<br />
geduldet werde und meine Familie hinter<br />
mir steht, werde ich die Oberwarter<br />
Siedlungsgenossenschaft mit viel Freude<br />
und Begeisterung weiterführen.“<br />
Redakteur:in<br />
Teilzeit/Vollzeit<br />
Wir wollen etwas bewegen im Lokaljournalismus,<br />
verpflichten uns dem<br />
journalistischen Handwerk, wir sind<br />
neugierig, weltoffen und interessiert.<br />
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darstellen, weil du keine Scheu hast,<br />
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MAI <strong>2023</strong> 35
PORTRÄT<br />
Der Urlaut<br />
Bereits seit über 20 Jahren wird die südburgenländische Musiklandschaft von besonders außergewöhnlichen<br />
Klängen begleitet, die uns Afrika oder Australien ein bisschen näher bringen. „Der Urlaut“<br />
aus Rotenturm ist eine funkig, groovige Konstellation aus Rock, Funk, Reggae und ur-afrikanischen<br />
Rhythmen, die besonders jetzt nach dem langen Winter die Lebensgeister weckt.<br />
Eva Maria Kamper<br />
Fotos © Eva Maria Kamper<br />
„Der Urlaut“ bestehend aus Manuel Kantz, Markus „Luis“ Ratz-Arendt, Markus Deutsch und Stephan Moricz.<br />
Der Spirit<br />
Didgeridoo, Djembe, Congas und Percussion-Instrumente sind<br />
die Basis, um die sich „Der Urlaut“ dreht. Schicksalshaft habe<br />
man sich im Jahr 2001 formiert, nach einer langen Sommernacht<br />
am „Sunsplash“-Festival in Wiesen, als die Gründungsmitglieder<br />
einen Trommellehrer aus Senegal kennengelernt<br />
haben. Und spontan entschlossen haben, Percussionkurse zu<br />
westafrikanischen Rhythmen zu nehmen, sich die musikalischen<br />
Fähigkeiten am Didgeridoo anzueignen und gemeinsam<br />
als Gruppe zu üben. „Da ist sehr viel Dynamik passiert. Immer<br />
wieder sind spontane Live-Sessions entstanden. Instrumente<br />
wie Bass, Gitarre und Schlagzeug sind bald dazugekommen, die<br />
sich am groovigen Sound von Didgeridoo und Djembe orientieren.<br />
Zur damaligen Zeit bestand die Band aus sieben bis acht<br />
Personen“, erzählt Luis.<br />
Die Familie<br />
Heute zählt die Band vier Mitglieder: Luis, Manuel, Markus und<br />
Stephan, allesamt gebürtig aus dem Südburgenland und fast alle<br />
mittlerweile Familienväter mit sämtlichen beruflichen und<br />
privaten Verpflichtungen. Trotzdem ist Ihnen die Zusammenarbeit<br />
als Band in der Freizeit enorm wichtig, da dieses Hobby und die<br />
Gemeinschaft drumherum auch als erweiterte Familie betrachtet<br />
wird. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn Fans, Familienmitglieder<br />
und Freunde bei einem Auftritt als Publikum gemeinsam<br />
feiern. Es entsteht so viel positive Energie“, ist Luis dankbar.<br />
Die Musik<br />
„Unsere gemeinsamen Auftritte und auch die Bandproben sind<br />
neben dem stressigen Alltag unsere mentalen Inseln, wo wir uns<br />
austoben können“, lacht Luis. Beim Treffen zu gemeinsamen<br />
36<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
PORTRÄT<br />
Fotos © Eva Maria Kamper<br />
Markus Deutsch hat sich das charakteristische Didgeridoo-Spielen selbst angeeiget. Percussion-Instrumente bilden das<br />
Herzstück der Band.<br />
Jam-Sessions im Proberaum in<br />
Rotenturm entstehen Lieder<br />
oft aus spontanen Gitarrenriffs,<br />
abenteuerlichen Didgeridoo-Loops<br />
oder afrikanischen<br />
Rhythmen am Schlagzeug, die<br />
dann im Konsens zu dem<br />
charakteristischen Sound<br />
zusammengestoppelt werden,<br />
der in der Region beziehungsweise<br />
österreichweit einzigartig<br />
ist. Die Texte der Lieder<br />
gelten als Spiegel und Stimmung<br />
der Band, die sich als<br />
sehr positiv und lebensfroh<br />
versteht.<br />
Das Album<br />
Nach über 20 Jahren Bandgeschichte<br />
war es an der Zeit, die<br />
gemeinsame musikalische<br />
Reise auf einem Tonträger zu<br />
verewigen. Auf CD und Vinyl<br />
ist das Debütalbum erhältlich,<br />
OHO<br />
das acht Lieder, allesamt live<br />
im Studio eingespielt, zum<br />
Besten gibt.<br />
Die nächsten Live-Auftritte<br />
sind am 19. <strong>Mai</strong> in Hackerberg,<br />
beim Groove Garden Vol. 6<br />
am 21. und 22. Juli beim<br />
Gasthaus Farkas in Rotenturm<br />
sowie am Picture On<br />
Festival in Bildein am 11. und<br />
12. August. Der Sommer kann<br />
kommen.<br />
Fr., 5.5. 19:00 Uhr<br />
ROMNIJA ALS AKTIVIST*INNEN<br />
Eintritt frei<br />
Veranstaltung der Roma Volkshochschule Burgenland<br />
in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart.<br />
Den Sommer genießen am<br />
Badesee<br />
Rauchwart<br />
1. <strong>Mai</strong> - 30. September<br />
Seeterrasse, Seerestaurant,<br />
Tretbootverleih, Spielplatz,<br />
Minigolf, Beachvolleyball, Tennis,<br />
Campingplatz, E-Bike Ladestation<br />
Badekassa: 03327 25155<br />
Campingwart: 0664 144 37 30<br />
Gemeinde: 03327 2248<br />
www.rauchwart.at<br />
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Detaillierte Informationen zu diesen<br />
Veranstaltungen auf www.oho.at<br />
Kartenreservierung unter<br />
+43 3352 – 38555 oder info@oho.at<br />
Alle Veranstaltungen finden im<br />
Offenen Haus Oberwart, Lisztgasse 12 statt.<br />
* Ermäßigte Kartenpreise gelten für:<br />
OHO-Mitglieder, Ö1-Club-Mitglieder, AK-Card,<br />
Schüler*innen, Lehrlinge, Student*innen,<br />
Zivil- & Präsenzdiener*innen.<br />
FR., 12.5. 19:30 Uhr<br />
FIRST WE HAD AN APPLE NOW WE EAT THE SNAKE<br />
Vernissage der Ausstellung von Florian Lang<br />
Eintritt frei<br />
Do., 25.5. 19:00 Uhr<br />
CHATGPT, SCHREIB EIN BUCH ÜBER<br />
DAS ENDE DER LITERATUR! * Diskussion zu ChatGPT<br />
Eintritt frei<br />
Mo., 29.5. 12:30 Uhr<br />
DER LAUF DES WASSERS * Lesewanderung an der Lafnitz<br />
Unkostenbeitrag (inkl. Jause und Getränke):<br />
pro Person € 25,– (*ermäßigt € 22,–), pro Kind € 10,–<br />
In Kooperation mit dem PEN-Club Burgenland.<br />
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MAI <strong>2023</strong> 37
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10 – 18 Uhr<br />
Rosige Zeiten & besondere Pflanzen für Liebhaber & Kenner!<br />
Rosige Zeiten<br />
Finde deine neue Lieblingsrose: Ob Bodendecker, Strauchrose,<br />
Halb- oder Hochstamm, Rambler oder Kletterrose: Finde<br />
die Rose deiner Träume und dazu passende Begleitpflanzen.<br />
Reden wir über Rosen:<br />
Fachsimpeln mit erfahrenen Rosengärtnern.<br />
Rosen, wie sie im Buche stehen - Fachliteratur, Bildbände und<br />
Gartenkrimis. Die Autorinnen Martina Parker und Michaela<br />
Baumgartner lesen am Sonntag aus ihren Rosenkapiteln.<br />
Die renommierte Haarstylistin Carola Erler zaubert im<br />
Rosenpavillon aus deiner Frisur ein blühendes Kunstwerk.<br />
Zierrat und Tand mit Rosen: Rosenschmuck, Rosenkränze<br />
und -sträuße, Haarschmuck, Keramik und Handwerk,<br />
sowie Garten- und Wohnaccessoires mit Rosenmotiven.<br />
Genuss mit Rosen: Rosenkosmetik, Rosenseifen, Räucherwerk,<br />
Tee, Sirupe und kulinarische Delikatessen mit Rosenaroma.<br />
Süßes aus Rosen: Konditormeister Erich Lendl aus Bildein<br />
formt mit und für euch köstliche Marzipanrosen.<br />
www.imschloss.at<br />
Stadtgemeinde Oberwart<br />
Stadtgespräche<br />
Der Marktplatz in Oberwart.<br />
Ein Marktfahrer bewertet.<br />
Marktfahrer Gerald Kaiser und<br />
Bürgermeister Georg Rosner<br />
Gerald Kaiser aus Eggendorf steht seit über 20 Jahren mit<br />
seinem Verkaufsstand am Oberwarter Bauernmarkt. Jeden<br />
Samstag verkauft er hier frisches Gemüse vom eigenen Hof.<br />
„Nirgendwo sind die Bedingungen so optimal wie in Oberwart“,<br />
lautet seine Botschaft. Dabei war er einer der größten Kritiker, als<br />
der Bauernmarkt vor zehn Jahren von der Badgasse in den<br />
damaligen Kulturpark verlegt wurde. „Heute weiß ich, dass uns<br />
nichts Besseres hätte passieren können“, sagt er.<br />
Vor der Umgestaltung des Parks zum heutigen Stadtgarten war<br />
allerdings die Bodenbeschaffenheit ein Problem. „Allein der Kies<br />
hat uns Standlern und auch den Besuchern schwer zu schaffen<br />
gemacht. Standaufbau, Kisten transportieren uvm. sei auf dem<br />
losen Untergrund ein Problem gewesen. Für die Besucherinnen<br />
und Besucher mit Kinderwagen oder Rollator war es noch<br />
schlimmer. „Staubige oder dreckige Schuhe bei Schlechtwetter<br />
gehören seit der Umgestaltung des Kulturparks zum Stadtgarten<br />
und der Schaffung des Marktplatzes endlich der Vergangenheit an.<br />
Der Marktplatz ist perfekt und ich freue mich, dass die Stadtgemeinde<br />
Oberwart auf die Wünsche von uns Standlern eingegangen<br />
ist. Wir können hier sauber arbeiten. Es ist toll, was sich am<br />
Marktplatz immer abspielt – und das nur fünf Schritte neben dem<br />
Stadtgarten, wo alles grün ist. Oberwart hat hier ein wunderbares<br />
Ambiente geschaffen.“<br />
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38 MAI <strong>2023</strong><br />
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MAI <strong>2023</strong><br />
39
Foto © Karin Weingrill<br />
Der monatliche Gartentipp<br />
von SONNENERDE-Chefin<br />
Regina Dunst<br />
Im Garten<br />
mit Regina<br />
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von Karin Weingrill MA<br />
Diätologin<br />
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Erdbeermuffins<br />
Vegan, laktosefrei, weizenfrei<br />
Zutaten für 12 Muffins:<br />
• 250 g frische Erdbeeren<br />
(gewaschen, kleinwürfelig<br />
geschnitten)<br />
• 280 g Dinkelmehl<br />
• 125 g Rohzucker<br />
• 250 ml Sojamilch<br />
Zubereitung:<br />
1. Den Backofen auf 180 °C vorheizen (Ober- und Unterhitze).<br />
2. Für die Muffins zuerst alle trockenen Zutaten vermischen.<br />
3. Danach Sojamilch und Rapsöl rasch unterrühren.<br />
4. Zuletzt die klein geschnittenen Erdbeeren vorsichtig<br />
unterheben.<br />
5. Die 12er-Muffinform mit kleinen Förmchen auskleiden und<br />
zu 3/4 mit Teig befüllen.<br />
6. Muffins ca. 20 Minuten backen.<br />
7. Optional: Die ausgekühlten Muffins mit der<br />
aufgeschlagenen Schlagcreme und Erdbeeren verzieren.<br />
ENJOI!<br />
www.enjoi.at<br />
• 5 EL Rapsöl<br />
• ½ TL Natron<br />
• 3 TL Weinsteinbackpulver<br />
• 1 TL gemahlene Vanille<br />
• Optional: 125 g<br />
Pflanzliche Schlagcreme<br />
Wonnemonat <strong>Mai</strong> – alles wächst!<br />
Wenn Ihr eure Topfpflanzen noch im Winterquartier habt, wird<br />
es höchste Zeit, dass sie ins Freie kommen. Zuerst werden sie an<br />
ein schattiges Plätzchen gebracht und allmählich an die Sonne<br />
gewöhnt.<br />
Dahlien, Gladiolen und die Begonien kommen jetzt in die Erde!<br />
Vorgetriebene Knollen erst etwas abhärten, bevor sie gepflanzt<br />
werden. Kräuter und Blumen werden ausgesät und gepflanzt!<br />
Jetzt kann man ja förmlich beim Wachsen der Pflanzen zusehen!<br />
Nur das wärmeliebende Gemüse (Paprika, Tomaten, Kürbisse,<br />
Zucchini, Süßkartoffel, Basilikum, Ingwer, Kurkuma, Gurke<br />
usw.), muss sich noch bis Mitte <strong>Mai</strong> gedulden, bis es ins Freie<br />
darf, denn es verträgt keinen Frost. Bevor Ihr die Pflanzen ins<br />
Hochbeet oder in ein Gartenbeet, vielleicht auch in Töpfe<br />
pflanzt, stellt sie ein paar Tage vorher an einen halbschattigen<br />
Platz im Freien. So können sie sich langsam an die Sonne<br />
gewöhnen.<br />
Jetzt ist auch noch Zeit jede Menge Gemüse anzusäen, wie zB.<br />
Kohlgewächse, Lauch, Karotten, Salate, Rote Bete usw.<br />
Auch Kartoffeln kann man noch pflanzen – ganz leicht geht das<br />
mit der Heumethode.<br />
Stauden, Gräser, Rosen, Beeren, Sträucher, Obstbäume und<br />
vieles mehr, werden gepflanzt.<br />
Es gibt auch schon einiges zu ernten wie Salat, Kohlrabi,<br />
Radieschen, Schnittlauch, Schnittknoblauch und viele Wildkräuter.<br />
Das war nur ein kleiner Auszug, was es alles zu tun gibt. Also los<br />
gehts in den Garten und viel Freude bei den Gartenarbeiten!<br />
Meinen Gartentipp für den Monat <strong>Mai</strong> findet Ihr wieder als<br />
Video (und natürlich viele weitere Videos) auf unserem eigenen<br />
Kanal ERDGEFLÜSTER.<br />
SONNENERDE „ErdGeflüster“-Video, 06. 05. 2022:<br />
www.sonnenerde.at/de/erdgefluester<br />
40<br />
MAI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
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Alles aus einer Hand<br />
im Pflege- und Sozialbereich<br />
Die Sozialen Dienste Burgenland (SDB) vereinen alle landeseigenen<br />
Unternehmen aus den Bereichen Pflege und Soziales unter einem<br />
Dach, Sitz der Direktion ist dabei im südburgenländischen Bad<br />
Tatzmannsdorf.<br />
Ziel des Unternehmens ist es, sich als „Best<br />
Point of Service“ im Pflege- und Sozialbereich<br />
zu positionieren. Von der Beratung bis<br />
zur Unterstützung beziehungsweise<br />
Behandlung soll alles aus einer Hand<br />
kommen, um so den Menschen Zeit und<br />
Energie zu sparen.<br />
In Oberwart umfasst das Angebot der SDB<br />
den psychosozialen Dienst sowie die<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie.<br />
Frauen- und Sozialhaus, das Team<br />
von „Netzwerk Kind“, welches Eltern und<br />
Familien mit Kindern zwischen 0 bis 4<br />
Jahren in belastenden Situationen unterstützt,<br />
sind ebenfalls ein Teil der SDB.<br />
Beim Sonnenmarkt (Sozialmarkt) auf der<br />
Wiener Straße in Oberwart übernahm die<br />
SDB die Planung und Umsetzung. Außerdem<br />
betreiben die SDB im Pflegebereich die<br />
landeseigenen Pflegewohnhäuser in<br />
Rechnitz und Bernstein, mobile Palliativdienste,<br />
einen Standort für Wundmanagement<br />
in Oberschützen und sind für das<br />
Anstellungsmodell für Angehörige inklusive<br />
der Pflegeberatung auf der Bezirkshauptmannschaft<br />
zuständig.<br />
Foto ©SDB/Kamper<br />
Kontaktdaten:<br />
Soziale Dienste Burgenland GmbH<br />
Tel.: 05 09 44<br />
office@soziale-dienste-burgenland.at<br />
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Soziale Dienste Burgenland GmbH einer<br />
der größten Arbeitgeber im Burgenland.<br />
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Beratung, Pflege und Begleitung zu helfen<br />
und dadurch einen wertvollen Beitrag zu<br />
einem freudvollen Leben zu leisten.<br />
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Schmuckstücke, so individuell wie ihre Trägerin bzw. ihr Träger, von Hand gefertigt nach der<br />
traditionellen Goldschmiedekunst, mit viel Liebe zum Detail – dafür steht Andrea Reiner mit<br />
ihrem Goldschmiede-Juwelier-Geschäft in Stegersbach.<br />
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Damenuhr verlost! Gewinnkarten sind im<br />
Geschäft erhältlich.<br />
Goldschmiede Andrea Reiner<br />
7551 Stegersbach | Hauptplatz 24<br />
Tel. 0699 118 465 46<br />
FB, Insta: goldschmiedeandreareiner<br />
Zickentaler Brauerei, Burgenland<br />
Im sonnigen Süden des Burgenlands liegt die Heimat preisgekrönter Biere.<br />
Handgebraut, naturbelassen – und mehrfach ausgezeichnet!<br />
„In wenigen Tagen bringen wir ein neues Bier auf den Markt, welches keine Fragen offen lässt<br />
und ein neues Statement am Biermarkt setzen wird“ – ist sich die „ZickenCrew“ einig.<br />
Die Zickentaler Brauerei bietet einen idealen Raum und Platz für Verkostungen und<br />
unterschiedlichste Veranstaltungen. Der Biergarten lädt von <strong>Mai</strong> bis Oktober ebenso zum<br />
Entspannen und Relaxen sowie auch für gesellige Runden mit köstlichem Zickentaler Bier und<br />
regionalen Spezialitäten ein. Zickentaler Brauerei, hier wird Bierkultur großgeschrieben.<br />
Zickentaler Bier GmbH | 7551 Heugraben 19 | 0676 880 414 02 | www.zickentaler-bier.at<br />
Ölmühle Fandler – Meisterwerke in Öl<br />
Seit bald 100 Jahren stellt die Ölmühle Fandler in Pöllau erlesene Pflanzenöle mit einzigartigem<br />
Charakter her, die durch das traditionelle Stempelpressverfahren ihren unvergleichlichen Duft,<br />
ihre unverfälschte Farbe und ihren sortentypischen Geschmack erhalten.<br />
Verarbeitet werden heimische Saaten und Kerne wie auch exotische Nüsse in handverlesener<br />
Qualität. Inzwischen umfasst der Fandler-Sortenreichtum 20 Bio-Öle, die mit größter Sorgfalt<br />
und viel Erfahrung zu bestem Öl verarbeitet werden.<br />
www.fandler.at<br />
Bäckerei Ringhofer,<br />
Pinkafeld, Oberwart<br />
Mit unserem BIO-Gebäck wird der Muttertag<br />
zu Ihrem Fest!<br />
Bio-Brot und Bio-Gebäck aus unserer Bio<br />
Backstube machen immer Freude. Ideal, um<br />
an diesem besonderen Tag der Mama, Oma<br />
oder auch Schwiegermutter Danke zu sagen.<br />
Ob Klein oder Groß – für jeden Geschmack<br />
und jede Geldbörse haben wir etwas Besonderes,<br />
das Strahlen in die Augen von Mama<br />
und Oma zaubern wird. Da spielt es auch<br />
keine Rolle, dass das Muttertags-Gedicht<br />
etwas stockend aufgesagt wurde.<br />
Freude schenken und Wertschätzung zeigen<br />
mit BIO-Gebäck aus der RINGHOFER-BIO-<br />
BACKSTUBE!<br />
Bäckerei Ringhofer Pinkafeld | Oberwart<br />
www.ringhofer-biobaeck.at<br />
Kaffeewerk & Kaffeewerk’s Eisschmiede, Rohrbach/L.<br />
Kugel für Kugel – ein hausgemachter Eisgenuss! Mit unserer neuen Kreation, den „Crazy Shakes“,<br />
starten wir in die heurige Eis-Saison und versprechen pures Geschmackserlebnis.<br />
Unser Eis-Vergnügen umfasst die Klassiker wie Schokolade, Butterkeks und Erdbeer oder<br />
exotische Variationen wie Mango und Maracuja! Jede Sorte wird mit Liebe und Sorgfalt per<br />
Handarbeit hergestellt. Unser Sortiment runden wir mit hausgemachten Eisknödeln, Eispralinen<br />
und unserem Karamelleisriegel ab. Alles auch zum Mitnehmen in praktischen Eis-Boxen.<br />
Auch erhältlich in unserem Eis-Kiosk in Vorau und Rohrbach/L.<br />
Kaffeewerk | Obere Hauptstraße 14/3 | 8234 Rohrbach an der Lafnitz | 03338/21564<br />
office@kaffeewerk.at | www.kaffeewerk.at | Di-So 8-19 Uhr | Eis-Kiosk tgl. ab 11 Uhr<br />
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