Monatsheft Mai 2023

medjugorje.schweiz
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25.04.2023 Aufrufe

LECTIO DIVINA selbstvergessenen Verweilen beim Du und er bewirkt Scham wie bei Adam, der sich vor Gott versteckt. Den ersten Menschen gehen nach dem Sündenfall «die Augen auf» (Gen 3,7). Weil sie vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben, schauen sie sich selber nun mit (ver-) urteilenden Augen an statt unter dem segnenden Blick Gottes zu stehen. Sie haben ihre erste Naivität, ihr kindliches Geborgensein bei Gott, verloren. Jesus jedoch nimmt den Menschen, der blind geworden ist für die Vatergüte seines Schöpfers, «bei der Hand, führte ihn vor das Dorf hinaus, bestrich seine Augen mit Speichel, legte ihm die Hände auf und fragte: Siehst du etwas?» (Mk 8,23) Wenn ich diese Frage als Wort Jesu an mich höre, erkenne ich mein eigenes «verstocktes Herz» (Mk 8,17) gegenüber Gott und wie ich selber die Mitmenschen bloss schemenhaft wahrnehme. Nur Jesus kann bewirken, dass ich «deutlich sehe» (Mk 8,25). Nur er kann zu mir sagen: «Effata, öffne dich!» (Mk 7,34) Bei meiner Taufe wurde mir dies zugesagt. Wenn seither der ohrenbetäubende Lärm und das Blendwerk der «Welt» meinen inneren Seh- und Hörsinn beeinträchtigt haben, dann bin ich gerufen, mich von Jesus in die Einsamkeit führen zu lassen. Um dort Jesu heilendes Wort zu vernehmen und deutlich sehen und hören zu lernen. In diesem Lernprozess werde ich nur wachsen, wenn ich mir die innere Zweisamkeit mit Jesus auch im Alltag bewahre. «Jesus schickte ihn nach Hause und sagte: «Geh aber nicht in das Dorf hinein!» (Mk 8,26) Diese Weisung Jesu wiederholt Maria mit ihrem Aufruf, in die Stille zu gehen, um so die Erfahrung des Frühlings zu machen. Eines Frühlings für die Seele und für die Kirche durch die belebende Begegnung mit Christus in Schriftlesung und Gebet: «Liebe Kinder! In dieser Zeit der Gnade möchte ich eure Gesichter im Gebet verwandelt sehen. Ihr seid so überschwemmt von irdischen Sorgen und ihr spürt nicht, dass der Frühling vor der Tür steht. Meine lieben Kinder, ihr seid zur Busse und zum Gebet aufgerufen. So wie die Natur in der Stille um neues Leben kämpft, seid auch ihr aufgerufen, euch im Gebet Gott zu öffnen, in dem ihr den Frieden und die Wärme der Frühlingssonne in euren Herzen finden werdet. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.» (Botschaft vom 25. Februar 2020) Fortsetzung folgt... 14 |

PILGERLEITERSEMINAR Medjugorje erfüllt die Menschen mit dem Göttlichen Vortrag von Pater Jozo Grbeš, neuer Provinzial der Franziskanerprovinz Herzegowina, anlässlich des Pilgerleiter-Seminars in Medjugorje vom 14. bis 18. März 2023 Pfarrer Zvonimir stellt ihn uns vor: «Pater Jozo war lange Zeit in Amerika und Kanada tätig. Als junger Mann, als Laie, war er in Medjugorje, wo er die Berufung erhielt und Franziskanerpater wurde. Wir haben ihn zurückgerufen in die Herzegowina und er wurde von uns zum Provinzial gewählt. Für ihn ist das auch eine neue Erfahrung. Er wird sich nun an euch wenden und zu euch sprechen. Seid sehr achtsam, denn jedes Wort von ihm ist stark und mächtig. Pater Jozo, vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Ich übergebe das Wort.» Pater Zvonimir muss jetzt zur Beichte gehen, denn er hat jetzt zu lange über mich gesprochen! So begann Pater Jozo. Wie geht es Euch? Es ist schön hier in Medjugorje, oder? Ja, für mich auch. Ich lebe im Haus der Provinz in Mostar und hatte diese Tage Exerzitien. Da hat mir einer unserer Mitbrüder etwas Interessantes gesagt: «Seit ich so nahe bei der Muttergottes bin, hat sich mein Leben verändert. Ich habe den Wert eines Bildes verstanden. Die Mutter hat mich am Morgen vorbereitet, sie hat mir Nahrung gegeben, einen Kuss auf die Stirne gegeben und mich in die Schule geschickt.» Das ist, was eine Mutter macht – sie nährt euch, | 15

LECTIO DIVINA<br />

selbstvergessenen Verweilen beim Du<br />

und er bewirkt Scham wie bei Adam,<br />

der sich vor Gott versteckt. Den ersten<br />

Menschen gehen nach dem Sündenfall<br />

«die Augen auf» (Gen 3,7).<br />

Weil sie vom Baum der Erkenntnis<br />

von Gut und Böse gegessen haben,<br />

schauen sie sich selber nun mit (ver-)<br />

urteilenden Augen an statt unter dem<br />

segnenden Blick Gottes zu stehen. Sie<br />

haben ihre erste Naivität, ihr kindliches<br />

Geborgensein bei Gott, verloren.<br />

Jesus jedoch nimmt den Menschen,<br />

der blind geworden ist für die Vatergüte<br />

seines Schöpfers, «bei der Hand,<br />

führte ihn vor das Dorf hinaus, bestrich<br />

seine Augen mit Speichel, legte<br />

ihm die Hände auf und fragte: Siehst<br />

du etwas?» (Mk 8,23) Wenn ich diese<br />

Frage als Wort Jesu an mich höre,<br />

erkenne ich mein eigenes «verstocktes<br />

Herz» (Mk 8,17) gegenüber Gott und<br />

wie ich selber die Mitmenschen bloss<br />

schemenhaft wahrnehme. Nur Jesus<br />

kann bewirken, dass ich «deutlich<br />

sehe» (Mk 8,25). Nur er kann zu mir<br />

sagen: «Effata, öffne dich!» (Mk 7,34)<br />

Bei meiner Taufe wurde mir dies zugesagt.<br />

Wenn seither der ohrenbetäubende<br />

Lärm und das Blendwerk<br />

der «Welt» meinen inneren Seh- und<br />

Hörsinn beeinträchtigt haben, dann<br />

bin ich gerufen, mich von Jesus in die<br />

Einsamkeit führen zu lassen. Um dort<br />

Jesu heilendes Wort zu vernehmen<br />

und deutlich sehen und hören zu lernen.<br />

In diesem Lernprozess werde ich<br />

nur wachsen, wenn ich mir die innere<br />

Zweisamkeit mit Jesus auch im Alltag<br />

bewahre. «Jesus schickte ihn nach<br />

Hause und sagte: «Geh aber nicht in<br />

das Dorf hinein!» (Mk 8,26)<br />

Diese Weisung Jesu wiederholt Maria<br />

mit ihrem Aufruf, in die Stille zu gehen,<br />

um so die Erfahrung des Frühlings<br />

zu machen. Eines Frühlings für<br />

die Seele und für die Kirche durch die<br />

belebende Begegnung mit Christus in<br />

Schriftlesung und Gebet: «Liebe Kinder!<br />

In dieser Zeit der Gnade möchte<br />

ich eure Gesichter im Gebet verwandelt<br />

sehen. Ihr seid so überschwemmt<br />

von irdischen Sorgen und ihr spürt<br />

nicht, dass der Frühling vor der Tür<br />

steht. Meine lieben Kinder, ihr seid<br />

zur Busse und zum Gebet aufgerufen.<br />

So wie die Natur in der Stille um neues<br />

Leben kämpft, seid auch ihr aufgerufen,<br />

euch im Gebet Gott zu öffnen,<br />

in dem ihr den Frieden und die Wärme<br />

der Frühlingssonne in euren Herzen<br />

finden werdet. Danke, dass ihr<br />

meinem Ruf gefolgt seid.» (Botschaft<br />

vom 25. Februar 2020)<br />

Fortsetzung folgt...<br />

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