19.04.2023 Aufrufe

SMZ Liebenau Info Nov_2011

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Editorial<br />

Mein besonderer Dank gilt unseren GastautorInnen<br />

Sabine Haring, Christoph Pammer,<br />

Angela Kaltenböck-Luef und Doris Kuhness,<br />

die trotz ihrer vielfältigen Verpflichtungen Zeit<br />

gefunden haben, dieses <strong>SMZ</strong>-INFO wesentlich<br />

zu gestalten.<br />

Die Fakten lassen sich nicht wegdiskutieren:<br />

soziale Ungleichheit – ein vornehmer Ausdruck<br />

für Klassenunterschied – und das damit<br />

verbundene höhere Krankheitsrisiko – besteht<br />

bereits im Volksschulalter. Diese Krankheitsanfälligkeit<br />

beginnt jedoch bereits mit der<br />

Geburt und ist, bezieht man sich auf Pierre<br />

Bourdieus Habitustheorie, in den Geist und<br />

den Körper eingeschrieben und wird in<br />

Bildungseinrichtungen weiter verfestigt.<br />

Dass die Veränderung des so genannten<br />

Gesundheitsverhaltens (Ernährung, Bewegung<br />

etc.) durch Appelle an die einzelnen Personen<br />

kaum möglich ist, ist unter ExpertInnen unbestritten,<br />

bestenfalls wird damit die Mittel- und<br />

Oberschicht erreicht (Wendt/ Wolf, Soziologie<br />

der Gesundheit, Wiesbaden 2006, S.97).<br />

Schulen können jedoch eine wichtige Rolle<br />

in der Gesundheitsförderung spielen, wenn<br />

den SchülerInnen Möglichkeiten zur Partizipation<br />

und zu Empowerment im Sinne einer<br />

Hilfe zur Selbstbestimmung geboten werden,<br />

wie aus einer Studie der WHO, die in 36 Ländern<br />

– darunter auch in Österreich – durchgeführt<br />

wurde, hervorgeht („Health behaviour in<br />

school-aged children“).<br />

Die AutorInnen unsere <strong>Info</strong>s sind sich darin<br />

einig, dass die wichtigsten Maßnahmen auf<br />

gesellschaftlicher Ebene getroffen werden<br />

müssen und bringen auch eine Reihe von konkreten<br />

Vorschlägen.<br />

Dass zu deren Realisierung finanzielle Mittel<br />

notwendig sind, die jedoch angesichts der<br />

„Krisen“ der „Finanzmärkte“ mittels so genannter<br />

„Sparpakete“ verknappt werden, ist die andere<br />

Seite der Medaille.<br />

Da nützt es nichts, wenn am „Weltkindertag“<br />

am 20.11.<strong>2011</strong> in den Medien Krokodilstränen<br />

über das Schicksal von armen Kindern vergossen<br />

werden, wenn die gleichen Medien seit<br />

Wochen und Monaten unseren PolitikerInnen<br />

zu Füßen liegen, wenn diese neue „Sparpakete“<br />

verkünden, die immer die Ärmeren<br />

am meisten belasten.<br />

Rainer Possert<br />

<strong>SMZ</strong> INFO november <strong>2011</strong><br />

01

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!