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SMZ Liebenau Info Nov_2011

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Gesundheitliche Benachteiligung im Kindes- und Jugendalter<br />

»<br />

Hausbesuche können eine gute Strategie sein,<br />

um Verletzungen von Kindern<br />

zu reduzieren.<br />

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<strong>SMZ</strong> INFO november <strong>2011</strong><br />

Interventionen auf Klassenebene<br />

• Bearbeitung gesundheitsbezogener Themen<br />

im Unterricht,<br />

• Förderung von Klassengemeinschaft,<br />

Sozialem Lernen, Kommunikations-Stunden,<br />

Projektunterricht, individuellen Förderungsmöglichkeiten,<br />

sozialer Integration über<br />

spezifische Projekte und Programme<br />

Interventionen auf individueller Ebene<br />

• individuelle Bildungsberatung besonders auch<br />

für sozial benachteiligte SchülerInnen mit<br />

Einbeziehung der Eltern<br />

• Unterstützungsangebote z.B. für<br />

Opfer von Bullying<br />

• Vermittlung von der Schule zu verschiedenen<br />

(Einzel)Beratungs-Institutionen und zu<br />

medizinischen Versorgung bei Bedarf<br />

Wie kann man benachteiligte Kinder und<br />

deren Familien sonst noch unterstützen?<br />

Kinder, die in Armut geboren sind haben eine<br />

größere Wahrscheinlichkeit<br />

• eine Frühgeburt zu sein oder ein zu geringes<br />

Geburtsgewicht zu haben<br />

• nicht gestillt zu werden<br />

• Eltern zu haben, die Raucher sind und damit<br />

selbst RaucherInnen zu werden<br />

• selbst früher Kinder zu haben, als sie<br />

eigentlich möchten.<br />

Es gibt zahlreiche Ansätze die zeigen, dass Unterstützungsmaßnahmen,<br />

die bereits in der frühen<br />

Kindheit ansetzen, die Chancen auf eine<br />

gute Entwicklung und auf gute Gesundheit stark<br />

erhöhen.<br />

Auch die gesellschaftspolitische Sicherung eines<br />

Grund- oder Mindesteinkommens kann<br />

Abhilfe schaffen: Daten belegen z.B., dass ein<br />

garantiertes Mindesteinkommen bei Schwangeren<br />

zu einem höheren Geburtsgewicht führt.<br />

Eine gute Evidenz gibt es auch in Bezug auf<br />

Hausbesuche, Elterntraining, Fürsorge für sehr<br />

junge Kinder und Eltern sowie Maßnahmen,<br />

die Eltern über Unterstützungsmöglichkeiten<br />

informieren. Die Einrichtung einer „Gemeindeschwester“<br />

nach slowenischem Vorbild, welche<br />

von Geburt an in die Familien kommt, wäre<br />

wünschenswert.<br />

Reduktion von Verletzungen, Unfällen<br />

und Misshandlungen<br />

Hausbesuche können eine gute Strategie sein,<br />

um Verletzungen von Kindern zu reduzieren.<br />

Hierzu gibt es Studien mit guter Evidenz bei<br />

Erstgebärenden aus sozial benachteiligten<br />

Gruppen, sehr jungen Müttern, Alleinerzieherinnen.<br />

Auch hier bewährt sich das System der<br />

Gemeindeschwester: Eine geschulte Krankenschwester<br />

kommt, um vor und nach der Geburt<br />

nach der Mutter zu sehen, gibt soziale Unterstützung<br />

und Beratung in Bezug auf die Entwicklung<br />

des Kindes und dessen Gesundheit, unterstützt<br />

die Mutter-Kind-Interaktion und das Eltersein. In<br />

England gibt es Studien, die belegen, dass Kinder,<br />

die in einem „Child Development Program“<br />

sind, um 50% weniger oft physisch misshandelt<br />

werden.

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