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SMZ Liebenau Info Nov_2011

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Gesundheitliche Benachteiligung im Kindes- und Jugendalter<br />

Gesundheitliche<br />

Benachteiligung im Kindesund<br />

Jugendalter – was tun?<br />

Doris Kuhness (Styria vitalis)<br />

Kinder aus sozial benachteiligten Familien<br />

fühlen sich subjektiv ungesünder, weisen z.<br />

B. eine höhere Beschwerdehäufigkeit und<br />

Erkrankungsrate, eine schlechtere Zahngesundheit,<br />

häufigere unfallbedingte Krankenhausaufenthalte<br />

oder auch öfter schweres<br />

Asthma auf. 1<br />

Diese und noch viele andere wissenschaftliche<br />

Befunde (wie z.B. die aktuelle soziologische<br />

Studie zur Gesundheit von Grazer<br />

Volksschulkindern „ene mene – wie gesund<br />

bist du“) weisen darauf hin, dass die Rahmenbedingungen<br />

für eine gesunde Entwicklung<br />

und das Gesundheitsempfinden<br />

von Kindern von Einkommen, Berufsstatus<br />

der Eltern und Bildungshintergrund der Eltern<br />

abhängen.<br />

Gesundheitliche Chancengleichheit kann<br />

auf verschiedenen Ebenen angesetzt werden:<br />

1. Gesellschaftspolitische Ebene:<br />

AkteurInnen in der Gesundheitsförderung<br />

sollten verstärkt für folgende Themen eintreten:<br />

• Zugang zu gleichen Bildungschancen und<br />

Qualifikation für Kinder und Jugendliche<br />

aus sozial benachteiligter Schichten:<br />

kritische Hinterfragung der frühen<br />

Differenzierung des Schulsystems<br />

• Schaffen von Zukunftsperspektiven für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

• Kleinere Klassen und Projekte in Schulen<br />

an „sozialen Brennpunkten“ fördern<br />

• Weiterentwicklung der LehrerInnen- bzw.<br />

PädagogInnen-Ausbildung in Bezug auf<br />

Gesundheit & sozialer Benachteiligung<br />

• Schaffung von institutionalisierten<br />

Netzwerken und Austauschmöglichkeiten,<br />

in denen sich Kinder bewegen (Kindergarten<br />

– Schule – Nachmittagsbetreuung)<br />

2. Schulebene:<br />

Maßnahmen, die die ganze Schule betreffen:<br />

• Gesundheitsförderungsarbeit in Schulen<br />

mit sozialen Brennpunkten und/oder mit<br />

besonderer Berücksichtigung<br />

benachteiligter Zielgruppen ausweiten<br />

• Kommunikation der Einflussmöglichkeiten<br />

von LehrerInnen auf die Gesundheit von<br />

SchülerInnen und Aufzeigen von<br />

Handlungsmöglichkeiten<br />

• Institutionalisierte Vernetzung von<br />

LehrerInnen und anderen Unterstützungseinrichtungen<br />

(z.B. Lernbetreuung, Schulpsychologie,<br />

Sozialarbeit) für Kinder<br />

mit besonderen Problemen in der Schule<br />

• Elternschulungen im Setting Schule für<br />

relevante Zielgruppen<br />

• Herstellung gesunder Rahmenbedingungen<br />

für SchülerInnen und LehrerInnen<br />

<strong>SMZ</strong> INFO november <strong>2011</strong><br />

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