SMZ Liebenau Info Nov_2011
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Was kann die schule tun? Kann die schule etwas tun?<br />
Was kann die Schule tun?<br />
Kann die Schule etwas tun?<br />
Angela Kaltenböck-Luef<br />
Es ist ein Phänomen, dass auf der einen<br />
Seite die Schule immer mehr Aufgaben<br />
übernehmen soll, auf der anderen Seite das<br />
Image der Schule, der Lehrer und Lehrerinnen<br />
immer weiter sinkt. Was veranlasst<br />
eine Gesellschaft bei jedem Problem, sei<br />
es AIDS-Aufklärung oder Drogenprävention,<br />
Klimaschutz oder Gesundheitserziehung…..<br />
nach der Schule zu rufen, einer<br />
Institution, deren Image immer weiter im<br />
Sinken begriffen ist? Ich kann mir das nur so<br />
erklären, dass alle Kinder und Jugendliche<br />
im Alter von 6 bis zumindest 15 Jahren die<br />
Schule besuchen müssen und daher über<br />
den Umweg der Schüler und Schülerinnen<br />
auch die Eltern und Großeltern erreicht werden<br />
können.<br />
Da alle Kinder die Schule besuchen, kann<br />
und will sich die Schule der gesellschaftlichen<br />
Probleme nicht entziehen, denn in<br />
die Schule kommt nicht nur das Gehirn,<br />
sondern das ganze Kind, das von seiner<br />
sozialen Umgebung geprägt ist. Neuere<br />
Erkenntnisse belegen, dass Lernen nur<br />
möglich ist, wenn die Grundbedürfnisse der<br />
Kinder befriedigt sind. Dazu gehört gesunde<br />
Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung.<br />
Gesundheitserziehung muss daher<br />
auch für die Schule ein Anliegen sein. In der<br />
Volksschule hat dies zwei Aspekte: Auf der<br />
einen Seite müssen den Kindern elementare<br />
Kenntnisse der gesunden Ernährung und<br />
der Körperpflege vermittelt werden. In allen<br />
Schulen gibt es Programme, die sich mit<br />
Zahngesundheit, gesunder Ernährung und<br />
Bewegungserziehung beschäftigen. Sehr<br />
viele Schulen haben auch erkannt, dass<br />
das psychische Wohlbefinden sowohl für<br />
die Gesundheit, als auch für den Lernerfolg<br />
enorm wichtig ist. Daher beteiligen sich immer<br />
mehr Schulen am Projekt “Glück macht<br />
Schule”. In diesem Programm steht das<br />
soziale Lernen im Vordergrund. Die Kinder<br />
sollen lernen, Gefühle bei sich und anderen<br />
zu erkennen und zu benennen. Besonders<br />
wichtig ist, die Kinder bei der Verarbeitung<br />
von Wut, Ärger und Enttäuschung zu unterstützen<br />
und ihnen, sozial anerkannte Strategien<br />
zur Konfliktbewältigung zu vermitteln.<br />
Zum sozialen Lernen gehört natürlich<br />
auch der Umgang mit Kindern aus verschiedenen<br />
Herkunftsländern. In diesem Zusammenhang<br />
kann ich nur von meiner Schule,<br />
der Volksschule Schönau sprechen. In der<br />
Schule funktioniert das Miteinander von<br />
17 verschiedenen Nationen sehr gut. Dies<br />
zeigt sich besonders bei allen Festen und<br />
Feiern im Jahreskreis. Der Höhepunkt ist<br />
immer das Sommerfest am Ende des Schuljahres.<br />
Dieses Fest macht deutlich, dass ein<br />
friedliches, respektvolles Miteinander von<br />
Menschen, die aus verschiedenen Ländern<br />
stammen und unterschiedlichen Religionen<br />
angehören, durchaus möglich ist. Es gibt<br />
Lehrer/innen, die die Kinder beim Erlernen<br />
der Deutschen Sprache unterstützen. Für<br />
6 Sprachen wird muttersprachlicher Unterricht<br />
am Nachmittag angeboten. Das gute<br />
Beherrschen der Muttersprache erleichtert<br />
das Erlernen einer Fremdsprache. Es ist<br />
sehr wichtig, dass von der Politik genügend<br />
Ressourcen zur Verfügung gestellt werden,<br />
damit die Kinder eine gute Ausbildung<br />
<strong>SMZ</strong> INFO november <strong>2011</strong><br />
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