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SMZ Liebenau Info Nov_2011

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Wie gesund darfst du einmal werden<br />

»<br />

Die Eltern benachteiligter Kinder geben weit häufiger an,<br />

depressive Verstimmungen, Angst und Wutanfälle<br />

bei ihren Kindern wahrzunehmen.<br />

In anderen Ländern bedeutet Vorschule, dass<br />

die Kinder ab dem Alter von drei, vier oder fünf<br />

Jahren an einem an ihre Bedürfnisse angepassten<br />

Lehrplan teilnehmen und dafür – neben der<br />

Betreuung – verschiedenste Angebote geschaffen<br />

werden.<br />

Vorschule kostet Geld, das jedoch mit dem Argument,<br />

die Kinder „doch so lange wie möglich<br />

Kinder sein zu lassen“, n i c h t ausgegeben<br />

wird, obwohl sich jeder investierte Euro elffach<br />

zurückverdienen lässt (!)<br />

Vorschulprogramme in sozialen Brennpunkten führten zu: i<br />

einer 40 %igen Bedarfsreduktion schulischer Nachhilfe,<br />

um 40 % erniedrigten Raten jener Schüler/innen, die im Alter von 15 Jahren eine<br />

Schulklasse negativ abgeschlossen hatten,<br />

einem mehr als 55 %igen Rückgang von Kindesmissbrauch bis zum Alter von 17 Jahren<br />

einer Halbierung der Fremdunterbringungen,<br />

einer um 45 % erniedrigten Kriminalitätsrate im Alter von 18 Jahren,<br />

einer allgemeinen Verbesserung des ökonomischen Wohlstandes der<br />

Programm-teilnehmer/innen und damit einhergehend<br />

einer Reduktion der Inanspruchnahme finanzieller Hilfestellungen<br />

Gemeinsam mit dem Steirischen Kindergesundheitsbericht liegen mit „ene mene mu“ nun gültige Anhaltspunkte<br />

vor, um das Thema „Kindergesundheit“ in Zukunft noch stärker ins Blickfeld zu nehmen.<br />

DSA christoph Pammer, MPH, MA<br />

Diplomsozialarbeiter, postgraduale Weiterbildung in Public Health (Interuniversitäres Studium Schweiz), Master of<br />

Arts in Social Sciences. Mitarbeiter beim Verein Zebra, im <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> sowie an der Mediznischen Universität<br />

Graz (Uni-Lehrgang Public Health) bei Prof. Horst Noack. Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen.<br />

Derzeit selbständiger Gesundheits- und Sozialwissenschaftler. Projektkonsulent in den Bereichen<br />

Evaluation und Entwicklung, Suchtberichterstattung. Besondere Interessen: Soziale Ungleichheit und Gesundheit,<br />

Migration und Gesundheit, Kindergesundheit.<br />

10<br />

<strong>SMZ</strong> INFO november <strong>2011</strong><br />

i<br />

Reynolds A. J., Robertson, D. L. (2003): School-based early intervention and later child maltreatment in the Chicago Longitudinal Study. Child<br />

Development, 74 (1):3-26.<br />

Reynolds A. J.; Temple, J. A.; Ou, S. R. (2003): School-based early intervention and child well-being in the Chicago Longitudinal Study. Child<br />

Welfare, 82 (5):633-656.<br />

Reynolds A. J.; Ou, S. R.; Topitzes, J. W. (2004): Paths of effects of early childhood intervention on educational attainment and delinquency: a<br />

confirmatory analysis of the Chicago Child-Parent Centers. Child Development, 75 (5):1299-1328.

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