19.04.2023 Aufrufe

Hygiene Report 2/2023

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

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ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

2·23<br />

Qualitätsmanagement in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Themen<br />

Hygienic Design · Qualitätskontrollen · Fremdkörperdetektion · Schnellmethoden · QM


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2·23<br />

<strong>Report</strong><br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

4<br />

9<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

24<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

32<br />

33<br />

34<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

Schwerpunkt: Hygienic Design<br />

Mit Normelementen, Edelstahl und Sensoren<br />

Kontaminationen in der Produktion verhindern<br />

Konstruktive Schwachstellen vermeiden<br />

Joghurt und Pudding hygienisch abfüllen<br />

mit „smarter“ Software und Antriebstechnik<br />

Leicht zu reinigen und abgedichtet gegen Fett, Öl & Co.<br />

EHEDG: Warum Zertifizierungen wichtig sind<br />

Wissenschaft<br />

Am besten im Glas: Verpackung beeinflusst den Geschmack von Milch<br />

Recyclingmaterial im Lebensmittelkontakt gefährlich?<br />

Aktuelles<br />

Rahmenbedingungen für hygienische und aseptische Abfüllmaschinen<br />

Buffalowurm als Lebensmittelzutat: Viertes Insekt in der EU zugelassen<br />

News kompakt<br />

Reinigungs-Innovationen gesucht<br />

<strong>Hygiene</strong>orientierte Baumaßnahmen<br />

Bodenbeschichtung in Fleischerei: Belastungsfähigkeit trifft <strong>Hygiene</strong><br />

Fachforen/Messen<br />

Interpack: Intelligente Reinigungslösungen<br />

Interview<br />

Karsten Hunger, Geschäftsführer des Industrieverbandes Papier- und<br />

Folienverpackung (IPV): „So viel wie nötig, so wenig wie möglich!“<br />

Praxis<br />

Sauberes Band vom Brot bis zum Pizzateig<br />

Korn, Mehl und Teig im <strong>Hygiene</strong>-Behälter<br />

Neue Absackanlage und Versiegelung sorgen<br />

für <strong>Hygiene</strong> und Sicherheit der Bio-Mehle<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Schädlingsprophylaxe: Massive Mängel & kostenintensive Fehler sind die Norm<br />

Frank Reisgies: „Schutz unserer Kunden weiter verbessern“<br />

Fremdkörperdetektion<br />

Mit Röntgeninspektion und Metalldetektoren<br />

Fremdkörpern in Tiernahrung auf der Spur<br />

Schnellmethoden<br />

Milchprüfung in wenigen Minuten<br />

Qualitätskontrollen<br />

Frische, Qualität und ganz viel Digitalisierung<br />

Temperaturen von Lebensmitteln und<br />

Reinigungsprozessen stets im Blick behalten<br />

Qualitätsmanagement<br />

<strong>Hygiene</strong> zählt: Aufruf zum Hautschutzplan-Audit<br />

Qualitätsstandards steigern die Lebensmittelsicherheit<br />

Berufskleidung<br />

Neue <strong>Hygiene</strong>kleidungskollektion „Move Clean“<br />

Produkte & Partner<br />

Mohn: Edelstahl-Behälter mit <strong>Hygiene</strong>-Stapelecken<br />

Nachhaltige Reinigung und Desinfektion auf Salzbasis<br />

Digitales Dosiersystem verbessert Küchenhygiene<br />

Veranstaltungen<br />

Fresenius lädt zu Praktikertagungen<br />

15. Food Safety Kongress am 25./26. Mai in Berlin<br />

Horst Buchmann<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Das Jahr zählt 365 Tage, und viele davon<br />

haben nicht nur eine persönliche<br />

Bedeutung – Geburtstage, Hochzeitstage,<br />

Arbeitsjubiläen etc. Fast jedem<br />

Tag im Kalender wurde von Staaten<br />

oder Organisationen inzwischen ein besonderer<br />

Zusatzstempel aufgedrückt,<br />

der uns aufmerksam machen soll auf<br />

Themen, Probleme, Ideale.<br />

Viele dieser (Gedenk-)Tage sind im Bewusstsein<br />

der Menschen fest verankert.<br />

z.B. 1. Mai – Tag der Arbeit, 3. Oktober<br />

– Tag der deutschen Einheit. Andere<br />

sind kaum bekannt, mal originell, mal<br />

verzichtbar. Es gibt einen „Welttag des<br />

Labors“ (23. April), einen „Weltmilchtag“<br />

(1. Juni) oder einen „Welttag des<br />

Brotes“ (16. Oktober). Wer mehr davon<br />

mag: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_<br />

von_Gedenk-_und_Aktionstagen<br />

Zwei in Kürze anstehende Aktionstage<br />

möchte ich Ihnen noch ans Herz legen:<br />

Der 5. Mai ist der Internationale Tag der<br />

Händehygiene. Er wurde 2009 von der<br />

Weltgesundheitsorganisation ini tiiert;<br />

das Datum 5.5. symbolisiert die fünf<br />

Finger jeder Hand, die es regelmäßig zu<br />

waschen gilt. Und der 7. Juni ist „Welttag<br />

der Lebensmittelsicherheit“ (World<br />

Food Safety Day), 2018 von den Vereinten<br />

Nationen ausgerufen. Beides sind<br />

Themen, die auch im Lebensmittel-/<br />

Getränkebetrieb nie zu kurz kommen<br />

dürfen. Bringen Sie sie Ihren Mitarbeitern<br />

und Kunden näher. Vielleicht ja bei<br />

einem „Tag der offenen Tür“!<br />

Ihr<br />

3


schwerpunkt<br />

2·23<br />

Mit Normelementen, Edelstahl und Sensoren<br />

Kontaminationen in der Produktion verhindern<br />

Lösungen im Hygienic Design für Einsätze in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Hygienisch optimiertes Design von Bauteilen, Komponenten und Produktionsanlagen soll Kontaminationen in hygienekritischen<br />

Umgebungen wie der Lebensmittel- und Getränkeproduktion verhindern. Entscheidend sind dabei die Auswahl geeigneter<br />

Werkstoffe sowie die geometrische Gestaltung, um z.B. Anhaftungen zu verhindern und die Reinigung zu erleichtern.<br />

Die große Zahl technischer Lösungen reicht von „totraumfreien“ Normelementen über Kupplungen und Getriebe aus<br />

Edelstahl bis zu reinigungschemieresistenten Kuttern oder Detektionsgeräten sowie High-Tech-Sensoren für den Einsatz<br />

mit Lebensmittelkontakt. Wir haben namhafte Hersteller zu ihren Neuheiten befragt und geben Ihnen hier eine Übersicht.<br />

Aschl (1A Edelstahl GmbH)<br />

Die richtige <strong>Hygiene</strong> ist eine der<br />

wichtigsten Voraussetzungen<br />

in der Lebensmittelherstellung.<br />

Die Entwässerungstechnik des<br />

österreichischen Spezialanbieters<br />

Aschl (1A Edelstahl GmbH)<br />

aus Pichl bei Wels sorgt für eine<br />

schnelle Wasserabfuhr und hält<br />

Schmutzstoffe zurück.<br />

Dank antibakterieller, totraumfreier<br />

<strong>Hygiene</strong>form der Schlitzund<br />

Kombirinnen gibt es keine<br />

versteckten Räume, in denen<br />

sich Reste ansammeln könnten.<br />

Auch die Reinigung erfolgt einfach<br />

und schnell. Dank des herausnehmbaren<br />

Schmutzfangkorbes<br />

im Bodenablauf können<br />

Feststoffe kontrolliert gesammelt<br />

und entsorgt werden.<br />

Damit alle anfallenden Abwässer<br />

und Feststoffe schnell<br />

abgeleitet werden, ist eine<br />

hygie nische Entwässerungstechnik<br />

für Oberflächenwasser<br />

im Innen- und Außenbereich<br />

das A und O. Das Entwässerungssortiment<br />

von Aschl wurde<br />

speziell für die Lebensmittelindustrie<br />

entwickelt, passend für<br />

jeden Verarbeitungsschritt. Die<br />

Edelstahllösungen der Marke<br />

Aschl sind durch mittlerweile<br />

30 internationale Patente und<br />

Zertifikate sowie neun Markenanmeldungen<br />

bestätigt.<br />

Robuste, totraumfreie Edelstahl-Entwässerungstechnik<br />

sorgt für effiziente Wasser- und Schmutzabfuhr<br />

und ist leicht zu reingen. Foto: Aschl<br />

Die Schlitz- und Kombirinne<br />

oder der Bodenablauf Eurosink<br />

Junior punkten durch große<br />

Seiten- und Längsgefälle mit<br />

hoher Ablaufleistung, die Wasser<br />

inklusive Feststoffen schnell<br />

beseitigen. Die Schlitzrinne<br />

führt Wasch- und Kondenswasser<br />

sicher und optisch dezent<br />

ab. Die Kombirinne mit ihrem<br />

gewellten Mittelstegrost wiederum<br />

gilt als ideale Lösung bei<br />

erhöhtem Grobschmutzanteil.<br />

Aschl-Produkte sind totraumfrei,<br />

es gibt keine Ecken, Kanten<br />

und Hohlräume. Dadurch wird<br />

verhindert, dass sich Keime und<br />

Bakterien ansiedeln. Die Entwässerungssysteme<br />

bestehen<br />

aus korrosionsfrei em Edelstahl<br />

– ein sehr hygie nisches<br />

Material. Das breite Sortiment<br />

aus Punkt-, Linien-, Flächenentwässerung<br />

und Zubehör erfüllt<br />

so höchste <strong>Hygiene</strong>standards.<br />

Durch die herausnehmbaren<br />

Abdeckungen lassen sich die<br />

Rinnen und Bodenabläufe ganz<br />

einfach ausspülen.<br />

Für eine schnelle<br />

und komfortable<br />

Reinigung von<br />

Schlitz- und Kombirinnen<br />

bietet Aschl<br />

eine spezielle Reinigungsdüse<br />

mit 30°<br />

Sprühwinkel an.<br />

Die Reinigungsdüse<br />

ist ausgestattet<br />

mit Gleitschuh und<br />

Spritzschutz und<br />

kann einfach an<br />

den Hochdruckreiniger<br />

angeschlossen<br />

werden. Im Bodenablauf<br />

Eurosink<br />

Junior werden die Schmutzreste<br />

zudem kontrolliert in einem<br />

Schmutzfangkorb gesammelt.<br />

Ein im Bodenablauf integrierter<br />

Geruchsverschluss schützt vor<br />

schlechten Gerüchen.<br />

www.aschl-edelstahl.com<br />

Enemac<br />

In der Lebensmittel- und<br />

Pharmabranche sind Antriebselemente<br />

im Hygienic Design<br />

unabdingbar. Edelstahlkupp-<br />

lungen des Antriebsspezialisten<br />

Enemac GmbH (Kleinwallstadt)<br />

im Hygienic Design entsprechen<br />

den strengen <strong>Hygiene</strong>vorschriften<br />

der Lebensmittel-<br />

und Pharmaproduktion<br />

und können ebenfalls im<br />

Bereich der Medizintechnik<br />

und in Reinräumen eingesetzt<br />

werden. Bei der Herstellung<br />

von Sicherheitskupplungen<br />

(Drehmomentbegren zern) im<br />

Hygienic Design werden Edelstähle<br />

A2 und A4 verwendet,<br />

wodurch laut Hersteller höchste<br />

Qualität für besondere Einsätze<br />

garantiert wird.<br />

Ein Bestseller unter den Drehmomentbegrenzern<br />

im Hygienic<br />

Design ist laut Unternehmen<br />

die Type ECE_ES. Diese<br />

Sicherheitskupplung zeichnet<br />

sich besonders durch ihre<br />

axial kurze Bauweise aus. Dies<br />

eröffnet viele Vorteile bei engen<br />

Einbausituationen. Eine tausendfach<br />

bewährte, robuste und<br />

einfache Konstruktion garantiert<br />

ein sicheres Schaltverhalten<br />

und kommt dennoch mit sehr<br />

wenigen Einzelteilen aus. Die<br />

Kupplung besitzt standardmäßig<br />

einen Rastpunkt pro 360 Grad.<br />

Auf Kundenwunsch sind auch<br />

Ausführungen mit mehreren<br />

Rastpunkten lieferbar. Bei<br />

dieser Kupplungstype erfolgt die<br />

Drehmomentübertragung mit-<br />

4 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

schwerpunkt<br />

Aus Edelstahl: Wellen- und Distanzkupplungen im<br />

Hygienic Design.<br />

Foto: Enemac<br />

tels Passfedernutverbindung. Die jeweiligen<br />

Abtriebsteile (Kettenräder, Zahnscheiben,<br />

Flansche o.ä.) werden auf der Antriebswelle<br />

gelagert und für die Drehmomentmitnahme<br />

mit dem Flanschring verschraubt. Mit<br />

insgesamt 14 Baugrößen wird ein Gesamt-<br />

Einstellbereich von 2 bis 900 Nm erreicht.<br />

Im umfangreichen Produktportfolio der<br />

Drehmomentabsicherung für indirekte<br />

An triebe finden Anwender mithilfe der Enemac-Servicemitarbeiter<br />

auch für schwierige<br />

Fälle sichere Lösungen. Neben Sicherheitskupplungen<br />

im Hygienic Design bietet man<br />

auch Edelstahlwellen- und -distanzkupplungen<br />

für anspruchsvolle Anwendungen,<br />

bei denen <strong>Hygiene</strong> oberste Priorität besitzt.<br />

www.enemac.de<br />

Ganter<br />

Überall dort, wo Lebensmittel produziert<br />

werden, gehört maximale <strong>Hygiene</strong> zu den<br />

absoluten Grundvoraussetzungen. Doch<br />

auch in anderen Branchen spielt das<br />

Thema <strong>Hygiene</strong> eine große Rolle, von der<br />

Medizintechnik und Pharma-Industrie bis<br />

hin zu Herstellern von Dispersionslacken.<br />

Denn fast überall geht es heute darum,<br />

Produkte ohne konservierende Zusätze<br />

herzustellen – dies wiederum gelingt nur in<br />

Produktionsumgebungen mit hoher Reinheit.<br />

Da bereits kleinste Schwachstellen zur<br />

Kontamination kompletter Produktionslinien<br />

führen können, hat die Otto Ganter GmbH<br />

(Furtwangen) eine spezielle Serie an Normelementen<br />

entwickelt, die den sehr hohen<br />

Anforderungen der EHEDG und des 3-A<br />

Sanitary Standard gerecht werden.<br />

Momentan bietet Ganter unter dem Label<br />

„Hygienic Design“ verschiedene Varianten<br />

von Knöpfen, Flügelmuttern, Griffen,<br />

Klemmhebeln, Rastbolzen, Verriegelungen,<br />

Abdeckhülsen, Stellfüßen und Schrauben<br />

an, die allesamt konstruktiv auf minimale<br />

Verschmutzung sowie einfache Reinigung<br />

optimiert sind. Als Material kommt in<br />

allen Fällen nichtrostender Edelstahl zum<br />

Einsatz, dessen Oberflächen gleitgeschliffen<br />

oder poliert sind. So wird die maximale<br />

Oberflächenrauigkeit unter Ra 0,8 µm gehalten,<br />

weshalb sich Schmutzpartikel nicht<br />

festsetzen können und bei der Reinigung<br />

zuverlässig entfernbar sind.<br />

Ein weiteres, zentrales Merkmal der Ganter-<br />

Normelemente ist die „Totraumfreiheit“. Es<br />

gibt keine Bauteil-Innenbereiche, in denen<br />

sich Substanzen ansammeln können. Ein<br />

Driving the world<br />

hygienisch sicheres Dichtungskonzept, das<br />

per Softwaresimulation verifiziert wurde,<br />

garantiert, dass die FDA-konformen<br />

Elastomer-Dichtungen montiert überall<br />

flächenbündig anliegen und ihre Funktion<br />

langfristig erfüllen. So können Probleme<br />

erst gar nicht unbemerkt heranwachsen.<br />

Auf den ersten Blick scheinen die meisten<br />

Normelemente zwar weit weg von den<br />

eigentlichen Arbeitsbereichen zu sein, doch<br />

luftgängige Sporen von Mikroorganismen<br />

können sich schnell und weit ausbreiten.<br />

Damit bei der Montage keine Beschädigungen<br />

der Oberflächen entstehen, sind<br />

Eine saubere Sache<br />

für die Automatisierung<br />

Edelstahl-Servogetriebemotoren der Baureihe PSH..CM2H..<br />

Unsere Lösung für höchste hygienische Maschinenanforderungen. Die neuen Edelstahl-<br />

Servo getriebemotoren sind speziell für die Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie<br />

optimiert – mit extrem hohem Anspruch an die <strong>Hygiene</strong> und Reinigbarkeit.<br />

Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />

• erfüllen die Schutzart IP69K für die Reinigung mit Hochdruck<br />

• FDA-konform und nach Hygienic-Design-Richtlinien der EHEDG entwickelt<br />

• resistent gegen korrosive Reinigungsmittel und Heißdampf<br />

• glatte Oberflächen für die rückstandslose und schnelle Reinigung<br />

5<br />

www.sew-eurodrive.de/edelstahl-servogetriebemotoren<br />

5


schwerpunkt<br />

2·23<br />

Werkzeuge mit speziellen<br />

Schoneinsätzen zu verwenden.<br />

Darüber und über passende<br />

Reinigungsverfahren informiert<br />

Ganter in Anleitungen. Normelemente<br />

im Hygienic Design re du -<br />

Eine Auswahl der Normelemente, zertifiziert nach den<br />

wichtigsten Hygienic-Design-Richtlinien. Foto: Ganter<br />

zieren den Aufwand für die Rei -<br />

nigung – diese lässt sich einfacher<br />

und schneller per „clean in<br />

place“ durchführen – so kann<br />

eine Anlage langfristig kostengünstiger<br />

betrieben werden.<br />

www.ganternorm.com<br />

Groschopp<br />

Ob Induktions-, Gleichstromoder<br />

permanenterregte Synchronmotoren<br />

(Servomotoren)<br />

– die Groschopp AG (Viersen)<br />

bietet jetzt Motoren in jedem<br />

Funktionsprinzip in Edelstahl<br />

an. Diese sind nicht nur robust,<br />

langlebig und vielfältig einsetzbar,<br />

sie erreichen je nach<br />

Kühlkonzept auch eine extrem<br />

hohe Abgabeleistung.<br />

Bei der industriellen Verarbeitung<br />

von Lebensmitteln steigen<br />

die Anforderungen an Sauberkeit<br />

und <strong>Hygiene</strong> stetig an.<br />

Groschopp entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt seit 1948 applikationsspezifische<br />

Kleinantriebe<br />

bis 3 kW sowie Komplettlösungen<br />

für kleinere und mittlere<br />

Anlagen. „Die besten Ideen sind<br />

oft einfach: Fast alle Elektromotoren<br />

aus unserem Portfolio<br />

lassen sich auch in ein Edelstahlgehäuse<br />

integrieren“, so<br />

Groschopp-Konstruktionsleiter<br />

Alexan der Klupp. „Somit sind<br />

diese jetzt auch in Branchen<br />

einsetzbar, in denen Antriebe<br />

einer robusten Reinigung standhalten<br />

müssen<br />

und wo korrosionsbeständige<br />

Lösungen gefragt<br />

sind – wie<br />

zum Beispiel in<br />

der Chemie-,<br />

Pharma- und<br />

Lebensmittelindustrie.“<br />

Die<br />

technischen<br />

Eigenschaften<br />

der Edelstahlantriebe<br />

unterscheiden<br />

sich nicht von<br />

den Aluminiummotoren<br />

des<br />

Herstellers. Lediglich die Abgabeleistung<br />

fällt im Dauerbetrieb<br />

mit Konvektionskühlung etwas<br />

reduzierter aus, doch mit Luftoder<br />

Wasserkühlung werden im<br />

Vergleich zu anderen Edelstahllösungen<br />

am Markt deutlich<br />

höhere Werte erreicht.<br />

Groschopp-Induktions-, Gleichstrom- und Servomoto ren<br />

sind in Edelstahl & Hygienic Design. Foto: Groschopp<br />

Ein am Netz betriebener konvektionsgekühlter<br />

Induktionsmotor<br />

aus Edelstahl mit Au ßendurchmesser<br />

von 115 mm in<br />

der Baugröße ISK80-60 erreicht<br />

z.B. eine Abgabeleistung von<br />

120 W. Mit Luftkühlung (ISL80-<br />

60) sind 400 W, in der wassergekühlten<br />

Ausführung (ISW80-<br />

60) sogar 470 Watt möglich.<br />

Der konvektionsgekühlte Servomotor<br />

ESK80-80 der Serie Silver<br />

Line wurde in Anlehnung an die<br />

Richtlinien der EHEDG konstruiert<br />

und erreicht eine Leistung<br />

von 470 W. Der ESL80-80 mit<br />

Luftkühlung sowie der ESW80-<br />

80 mit Wasserkühlung kommen<br />

auf eine maximale Abgabeleistung<br />

von 2600 W bei einer<br />

Drehzahl von 6.000 1/min – das<br />

ist deutlich mehr, als vergleichbare<br />

Edelstahlmotoren dieser<br />

Baugröße am Markt erzielen.<br />

Je nach Anwendungen und<br />

Anforderungen der Kunden<br />

entwickelt Groschopp maßgeschneiderte<br />

Antriebslösungen<br />

aus Motor, Getriebe und Leistungselektronik.<br />

www.groschopp.de<br />

JUMO<br />

Die JUMO GmbH (Fulda)<br />

hat ein neues magnetischinduktives<br />

Durchflussgerät<br />

für leitfähige Flüssigkeiten<br />

vorgestellt: Der JUMO<br />

flowTRANS MAG H20 misst<br />

hochpräzise leitfähige Medien,<br />

auch tröpfchenweise.<br />

Er kann flexibel in den<br />

unterschiedlichsten Prozessen<br />

eingesetzt werden. Zusätzlich<br />

zur Durchflussmessung wird<br />

die Temperatur gemessen. Ein<br />

modernes HMI erlaubt über<br />

Bluetooth und JUMO smart-<br />

CONNECT APP die Konfiguration.<br />

Die Schnittstelle SPE (Single<br />

Pair Ethernet) mit PoDL (Modbus<br />

TCP, JUMO Cloud-Connector)<br />

ermöglicht eine vereinfachte<br />

JUMO Cloud-Anbindung und<br />

durchgängige IP-Kommunikation<br />

von der Feld- bis zur<br />

Automatisations ebene.<br />

Zu den Standardmessgrößen in<br />

verschiedensten<br />

Branchen gehört<br />

der Durchfluss.<br />

Dabei kann<br />

abhängig vom<br />

verwendeten<br />

Messmedium,<br />

der benötigten<br />

Genauigkeit und<br />

den Prozessbedingungen<br />

eine Vielzahl von Verfahren zum<br />

Einsatz kommen. JUMO bietet<br />

bereits Produkte zur Durchflussmessung,<br />

die mittels Differenzdruck,<br />

kalorimetrischem<br />

Mess verfahren oder magnetisch-induktivem<br />

Messprinzip<br />

arbeiten. Das neue Gerät nutzt<br />

das magentisch-induktive Messprinzip<br />

und arbeitet laut Hersteller<br />

mit hoher Genauigkeit.<br />

Letztere liegt bei +/- 0,5 %<br />

vom Messwert, ein zusätzlicher<br />

Temperatursensor ist bereits<br />

integriert. Durch sein Metallgehäuse<br />

und u.a. Tri-Clamp-<br />

Der JUMO flowTRANS MAG H20 misst<br />

hochpräzise leitfähige Medien, auch tröpfchenweise.<br />

Foto: JUMO<br />

Prozessverbindung in den<br />

Nennweiten von DN 06 bis DN<br />

25 kann er besonders in lebensmittelnahen<br />

Bereichen eingesetzt<br />

werden, hierfür steht ein<br />

G-Außengewinde zur Verfügung.<br />

Die Nenndrücke können bis PN<br />

16 betragen, die Mediumstemperatur<br />

bis 90 °C; es kann somit<br />

auch CIP-gereinigt werden. Die<br />

Schutzart IP65 / IP67 macht ihn<br />

zu einem flexiblen Partner für<br />

unterschiedlichste Prozesse.<br />

Das HMI des Gerätes besteht<br />

aus einem TFT-Display, auf dem<br />

zwei Prozesswerte inklusive<br />

der Status- und Infomeldungen<br />

angezeigt werden. Auf der SPE<br />

mit PoDL-Schnittstelle wird<br />

das Modbus TCP-Protokoll<br />

gefahren, das ermöglicht eine<br />

durchgängige IP-Kommunikation<br />

vom Sensor bis in das<br />

Automatisierungssystem. Eine<br />

weitere Variante ist mit einer IO-<br />

Link-Schnittstelle lieferbar, die<br />

wie bei dem JUMO flowTRANS<br />

6 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

schwerpunkt<br />

US W02 auch andere Ein- und<br />

Ausgänge zulässt.<br />

Die Anwendungsmöglichkeiten<br />

sind vielfältig und erstrecken<br />

sich von der Lebensmitteltechnik<br />

bis zur Dosierung von Zu -<br />

satzstoffen. Das Einsatzgebiet<br />

reicht von kleinen und mittleren<br />

Dosierstationen und Nebenanlagen<br />

bis zum Pumpenbau.<br />

www.jumo.net<br />

K+G Wetter<br />

Maschi nen sind ein wichtiger<br />

<strong>Hygiene</strong>-Baustein. Die<br />

Kutter- und Gerätebau Wetter<br />

GmbH (Biedenkopf-<br />

Breidenstein) baut<br />

Kutter, Wölfe und<br />

Mischwölfe für<br />

Handwerk und<br />

Industrie – mit<br />

innovativen Ideen<br />

für einwandfreie<br />

<strong>Hygiene</strong> bei der<br />

Lebensmittelverarbeitung.<br />

Eine Investition,<br />

die sich für<br />

Anwender bezahlt<br />

macht, wird betont:<br />

mit Sicherheit und<br />

Zeitersparnis bei<br />

jeder Reinigung.<br />

<strong>Hygiene</strong> als<br />

Herzstück bei der<br />

Lebensmittelverarbeitung<br />

steht bei den Kuttern<br />

der Hygienic-Secure-Baureihe<br />

im Fokus: Handpolierte, schräge<br />

Edelstahl-Flächen lassen<br />

Reinigungs-Flüssigkeiten ohne<br />

Pfützenbildung ablaufen, große<br />

Klappen erlauben bei den<br />

Vakuum-Kuttern den einfachen<br />

Zugang zum Kesselraum und<br />

eine zuverlässige optische Hygie<br />

ne-Kontrolle. Bei den offenen<br />

Hygienic-Secure-Kuttern sorgt<br />

die doppelwandige Kochschüssel<br />

für besonders hygienisches<br />

und energiesparendes Kochen<br />

ohne Vakuum: der Wasserdampf<br />

bleibt im geschlossenen<br />

System völlig getrennt vom<br />

ver arbeiteten Produkt. Das spart<br />

Energie und ein Kontaminationsrisiko<br />

durch den Dampf ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Der Hygienic-Secure-Kutter CM 360 hat eine effiziente<br />

und hygienische Koch-Funktion – erstmals<br />

auch ohne Vakuum-Technik. Leicht zugängliche<br />

Reinigungsklappen (kleines Bild) ermöglichen die<br />

einfache und sichere Reinigung. Foto: K+G Wetter<br />

<strong>Hygiene</strong>-Highlight bei den<br />

Wölfen und Mischwölfen von<br />

K+G Wetter ist die Spülkammer<br />

zur Reinigung hinter der Dichtung<br />

des Schneckenantriebs.<br />

Hinter allen<br />

Wolfschnecken<br />

können sich<br />

durch den<br />

hohen Druck<br />

beim Wolfen<br />

winzige Partikel<br />

durchdrücken<br />

und ablagern.<br />

Normalerweise<br />

ist der Innenbereich<br />

der<br />

Maschine nicht<br />

für eine Reinigung<br />

erreichbar,<br />

die Spülkammer löst dieses<br />

Problem. Dort gesammelte Ablagerungen<br />

werden täglich über<br />

einen von außen angeschlossenen<br />

Schlauch ausgespült.<br />

Keime haben so keine Chance.<br />

www.kgwetter.de<br />

LASKA<br />

Für den österreichischen Maschinenhersteller<br />

LASKA (Traun)<br />

ist Hygienic Design eine der<br />

obersten Prämissen bei der Entwicklung<br />

seiner Produkte. Denn<br />

wenn sich die in der Lebensmittelverarbeitung<br />

benötigten<br />

Geräte effizient reinigen lassen,<br />

reduziert das den Arbeitsaufwand<br />

und setzt Kapazitäten für<br />

die Produktion frei.<br />

Um in puncto <strong>Hygiene</strong> laufend<br />

bessere Ergebnisse zu erzielen,<br />

werden bei LASKA die eigenen<br />

Entwicklungen ständig auf den<br />

Prüfstand gestellt. Das Unternehmen<br />

setzt dabei auch auf<br />

objektive Bewertungsinstanzen<br />

Auf der IFFA 2022 vorgestellt: die neue Mischmaschine<br />

me-3000-h im Hygienic Design.<br />

Foto: Laska<br />

wie das Fraunhofer-Institut für<br />

Verfahrenstechnik und Verpackung<br />

IVV. Am Institutsteil für<br />

Verarbeitungstechnik in Dresden<br />

wurden durch das neue<br />

Hygienic Design 35 % Ersparnis<br />

beim Reinigungsaufwand und<br />

eine um 30 % geringere mikrobielle<br />

Belastung im Vergleich<br />

mit älteren Konstruktionsvarianten<br />

nachgewiesen.<br />

Das neue Hygienic Design wird<br />

bereits bei den Wölfen sowie bei<br />

den auf der IFFA 2022 vorgestellten<br />

Feinstzerkleinerern und<br />

Mischmaschinen angewendet.<br />

Die Leitidee von maximaler<br />

Sauberkeit bei minimalem<br />

Arbeitsaufwand wurde bei den<br />

Feinstzerkleinerern am umfassendsten<br />

umgesetzt. Die Ma -<br />

schinen bestechen laut Hersteller<br />

durch beste Reinig barkeit,<br />

sind nach unten gegen Feuchtigkeit<br />

und Verunreinigungen<br />

jeglicher Art geschützt und ein<br />

abnutzungsfreier Cleaning Mode<br />

SPANNTECHNIK | NORMELEMENTE | BEDIENTEILE<br />

Edelstahlprodukte für den Pharma-, Medizin-,<br />

Chemiebereich sowie für die Lebensmittelund<br />

Verpackungsbranche.<br />

kipp.com<br />

7


schwerpunkt<br />

2·23<br />

gewährleistet den verschleißfreien<br />

Reinigungsprozess.<br />

Künftig wird der bereits hohe<br />

Standard auch bei den weiteren<br />

Einzelmaschinen, v.a. Kuttern,<br />

durch das neue Hygienic Design<br />

weiter angehoben, indem<br />

EHEDG-zertifizierte und durch<br />

Fraunhofer verifizierte Komponenten<br />

Verwendung finden.<br />

LASKA will so Handwerks- und<br />

Industriekunden in 140 Ländern<br />

ermöglichen, noch hygieni scher<br />

und wirtschaftlicher Lebensmittel<br />

zu produzieren.<br />

www.laska.at<br />

Pflitsch<br />

Edelstahl ist immer noch der<br />

Premium-Werkstoff in der Lebensmittel-<br />

und Prozesstechnik,<br />

wenn es um Hygienic Design<br />

geht. Doch mittlerweile verdrängen<br />

Kunststoffe mit ähnlich<br />

guten Eigenschaften die teure<br />

Lösung: Auf deutliche Preisund<br />

Gewichtsvorteile setzt die<br />

Kabelverschraubung blueglobe<br />

CLEAN Plus von Spezialhersteller<br />

Pflitsch (Hückeswagen)<br />

– entwickelt und zertifiziert nach<br />

EHEDG-Richtlinien.<br />

Die Baureihe blueglobe CLEAN<br />

Plus in Edelstahl wurde als<br />

erste Komplettverschraubung in<br />

Edelstahl nach EHEDG zertifiziert.<br />

Neu ist<br />

die Version mit<br />

einem Verschraubungskörper<br />

aus<br />

lebensmittelechtem,<br />

FDA-konformem<br />

Polyamid,<br />

der weltweit<br />

ersten EHEDGzertifizierten<br />

Hygienic-Design-<br />

Kunststoff-Kabelverschraubung.<br />

Diese bringt<br />

eine deutliche<br />

Gewichtsreduktion, was z.B.<br />

als Kabeleinführung an Hygienic-Design-Steckverbindern<br />

entscheidend ist. Als weiteren<br />

Vorteil nennt der Hersteller<br />

den attraktiven Preis, der einer<br />

deutlich breiteren Zielgruppe<br />

die Umsetzung von Hygienic-<br />

Design-Prinzipien bei der Gestaltung<br />

ihrer Prozesse erlaube.<br />

Sehr glatte Oberflächen mit<br />

Rauheit Ra < 0,8 μm sowie<br />

gerundete, kantenfreie Übergänge<br />

zu den Schlüsselflächen<br />

sorgen für bessere Reinigungseffizienz.<br />

Für Dichteinsätze und<br />

Dichtscheiben werden Kunststoffe<br />

entsprechend der FDA<br />

21 CFR § 177.2600 verwendet,<br />

die nach der EU-Verordnung<br />

10/2011 für den Kontakt mit<br />

Lebensmitteln geeignet sind.<br />

Technische Features sind die<br />

hohen Schutzarten IP 68 (15<br />

bar) sowie IP 69, die kabelschonende<br />

Abdichtung durch den<br />

großen Dichteinsatz und die<br />

überdurchschnittlich hohe Zugentlastung,<br />

die verhindert, dass<br />

das Kabel bei mechanischer<br />

Belastung aus der Kabelverschraubung<br />

herausrutscht.<br />

Die blueglobe CLEAN Plus KS<br />

gibt es aktuell in den Größen<br />

M16 bis M32 für Kabeldurchmesser<br />

von 7,0 bis 23,0 mm.<br />

Sie ist zugelassen für Betriebstemperaturen<br />

von -20 °C bis<br />

+85 °C, in der Hochtemperatur-<br />

Ausführung HTS von -20 °C bis<br />

+110 °C.<br />

Die EHEDG-zertifizierte blueglobe CLEAN Plus in<br />

Polyamid gibt Anhaftungen dank glatter Kunststoff-<br />

Oberflächen sowie kantenfreier Übergänge zu den<br />

Schlüsselflächen keine Chance. Foto: Pflitsch<br />

Im Vergleich mit anderen<br />

<strong>Hygiene</strong>-Kabelverschraubungen<br />

verfügt die Pflitsch-Lösung<br />

über eine kompakte Bauweise<br />

und eine geringe Bauhöhe,<br />

was auch dem Design zugutekommt.<br />

Sanft geschwungene<br />

und spaltfreie<br />

Oberflächen unterstreichen<br />

optisch<br />

wie haptisch das<br />

Produkt. So wurde<br />

die blueglobe CLE-<br />

AN Plus mit dem<br />

iF-Award für gutes<br />

Produktdesign und<br />

mit dem Fraunhofer<br />

REINER-Preis als<br />

eins der innovativsten<br />

Produkte<br />

für die Food- und<br />

Pharmaindustrie<br />

ausgezeichnet.<br />

www.pflitsch.de<br />

Rose+Kriegert<br />

Die Baureihe der 100 % korrosionsbeständigen<br />

Einrohr-Lineareinheit<br />

E-II-Edelstahl von RK<br />

Rose+Krieger (Minden) erhält<br />

Zuwachs: Die neuen Hochtemperaturvarianten<br />

der erfolgreichen<br />

Edelstahlachse eignen<br />

sich dank eines speziellen<br />

Materialmix für den Einsatz bei<br />

Temperaturen bis 150 °C. Sie<br />

sind ab sofort ebenfalls in den<br />

gängigen Baugrößen 30 und 40<br />

auf dem Markt verfügbar.<br />

Mit den neuen Modellen um -<br />

fasst die Produktpalette der<br />

wash-down-fähigen E-II-<br />

Edelstahlachsen jetzt Linearein<br />

heiten für den Einsatz in<br />

Temperaturbereichen von -30<br />

bis +150 °C. „Das Kundeninteresse<br />

an unseren Einrohrachsen<br />

aus Edelstahl war unerwartet<br />

groß – auch die Nachfrage<br />

nach Achsvarianten für hohe<br />

Temperaturen, die wir bisher<br />

nur auf Anfrage produziert<br />

haben. Daher entschieden wir<br />

uns, unser Standardangebot um<br />

die entsprechenden Achsausführungen<br />

zu ergänzen“, erklärt<br />

Jörg Bargheer, der zuständige<br />

Produktmanager von<br />

RK Rose+Krieger.<br />

Die neuen Hochtemperatur-<br />

Edelstahl-Linearachsen unterscheiden<br />

sich von bisherigen<br />

Modellen durch angepasste<br />

Edelstahlachsen für hohe Temperaturen: Neuer Materialmix<br />

sorgt bei den E-II-Einrohr-Linearein heiten<br />

für Beständigkeit bis 150 °C. Foto: Rose+Krieger<br />

Werk- und Schmierstoffe sowie<br />

ein neues Handrad für die<br />

Verstellung. Alle anderen Eigenschaften<br />

und Schnittstellen sind<br />

identisch mit denen der existierenden<br />

E-II-Edelstahlachsen.<br />

Die E-II-Edelstahl-Lineareinheiten<br />

arbeiten mit lebensmittelunbedenklichen<br />

und FDA-konformen<br />

Schmierstoffen. Damit<br />

empfehlen sie sich z.B. für die<br />

Breiten-, Höhen-, und Längenverstellung<br />

in Verpackungsmaschinen<br />

der Lebensmittelindustrie.<br />

Alle E-II-Edelstahleinheiten<br />

verfügen serienmäßig über<br />

Kugellager für die Spindellagerung<br />

und einen Führungsschlitten<br />

mit Gleitbuchse. Sie sind<br />

mit Rechts- oder Links- sowie<br />

Rechts- und Linksgewinde lieferbar.<br />

Dabei eignet sich die Variante<br />

mit Rechts- und Linksgewinde,<br />

bei der sich die Schlitten<br />

aufeinander zu bewegen, v.a.<br />

für Formatverstellungen.<br />

Die E-II-Edelstahl-Baureihe auf<br />

einen Blick:<br />

• 100% korrosionsbeständig<br />

• Baugrößen 30 und 40<br />

• Temperaturbereich: -30 bis<br />

+80 °C oder -30 bis +150 °C<br />

• lebensmittelunbedenkliche<br />

FDA-konforme Schmierstoffe<br />

• wash-down-fähig<br />

www.rk-rose-krieger.com.<br />

8 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

schwerpunkt<br />

Konstruktive Schwachstellen vermeiden<br />

Begriffsdefinition „Hygienic Design“ – BGN bietet Services & Tests<br />

Im Zusammenhang mit Lebensmittelsicherheit<br />

und Produkthaftung gewinnt<br />

das „Hygienic Design“ immer mehr an<br />

Bedeutung. Maschinen, Anlagen und<br />

Komponenten im Nahrungsmittelbereich<br />

sollen nach „Hygienic Design“<br />

konstruiert und gebaut sein. Was genau<br />

hinter diesem Begriff steckt, erklärt die<br />

Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel<br />

und Gastgewerbe (BGN).<br />

„Hygienic Design“ umfasst Gestaltungsprinzipien<br />

zur Vermeidung konstruktiver<br />

Schwachstellen, die hygienebezogene<br />

Gefährdungen<br />

begünstigen. Dabei ist die<br />

Reinigbarkeit der Materialien,<br />

Oberflächen und konstruktiven<br />

Elemente als zentraler Punkt<br />

des „Hygienic Design“ zu<br />

sehen. Verschmutzungen aller<br />

Art dürfen sich nicht festsetzen<br />

oder dauerhaft verbleiben bzw. sie<br />

müssen leicht entfernbar sein.<br />

<strong>Hygiene</strong>gerechte Konstruktion<br />

von Nahrungsmittelmaschinen<br />

Die gesetzliche Grundlage für das<br />

„Hygienic Design“ ist das Geräte- und<br />

Produktsicherheitsgesetz (GPSG) und<br />

speziell die 9. Verordnung zum GPSG,<br />

die der europäischen Maschinenrichtlinie<br />

(2006/42/EG) entspricht. Allgemeine<br />

Anforderungen an die hygienische Konstruktion<br />

von Nahrungsmittelmaschinen<br />

enthält Anhang I 2.1 der Maschinenrichtlinie.<br />

Die dort genannten Anforderungen<br />

beziehen sich auf Materialien, die<br />

Reinigbarkeit, Flächen, Verbindungen,<br />

das Ableiten von Flüssigkeiten, Kontamination,<br />

Betriebsstoffe und Hinweise in<br />

der Betriebsanleitung.<br />

Präzisierungen dieser allgemein gehaltenen<br />

Anforderungen enthält die Norm<br />

DIN EN 1672-2:2020 „Nahrungsmittelmaschinen<br />

– Allgemeine Gestaltungsleitsätze<br />

– Teil 2: Anforderungen an<br />

<strong>Hygiene</strong> und Reinigbarkeit“. Hilfreich<br />

ist die DIN EN 1672-2:2020 darüber<br />

hinaus beim „iterativen Prozess der<br />

<strong>Hygiene</strong>-Risikominderung“ von Nahrungsmittelmaschinen,<br />

deren Durchfüh-<br />

rung und Ablauf in der Norm beschrieben<br />

ist. Zudem nennt die Norm Beispiele<br />

für <strong>Hygiene</strong>risiken und zu empfehlende<br />

„akzeptable“ Lösungen für die konstruktive<br />

Gestaltung und/oder Installation von<br />

Nahrungsmittelmaschinen.<br />

Risiken von Infektion, Erkrankung oder<br />

Ansteckung möglichst ausschließen<br />

Wenn zu beurteilen ist, ob <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

erfüllt sind, muss prinzipiell<br />

der Stand der Technik und die<br />

technische Machbarkeit berücksichtigt<br />

werden. Dabei sollte man zwischen<br />

dem, was idealerweise<br />

möglich wäre, und dem, was<br />

erforderlich und technisch umsetzbar<br />

ist bzw. was sich in der<br />

Praxis bewährt hat, abwägen.<br />

Der Grundsatz lautet: „So gut<br />

wie möglich, aber mindestens<br />

so gut wie nötig.“ Allgemein<br />

gilt, dass Nahrungsmittelmaschinen so<br />

konzipiert und gebaut sein müssen, dass<br />

sie das Risiko einer Infektion, Erkrankung<br />

oder Ansteckung ausschließen oder auf<br />

ein Mindestmaß herabsetzen.<br />

Der Grad der <strong>Hygiene</strong>anforderungen an<br />

Nahrungsmittelmaschinen hängt laut<br />

BGN von folgenden Faktoren ab:<br />

u Bereich<br />

Lebensmittelbereich, Spritzbereich,<br />

Nicht-Lebensmittelbereich<br />

u Prozess<br />

Durch Kochen kann man z.B. von einer<br />

Heißwasserdesinfektion des Produktes<br />

ausgehen, was zu geringeren Anforderungen<br />

als bei Frischprodukten führt.<br />

u Sensibilität des Lebensmittels<br />

Von Maschinen, Anlagen und Komponenten<br />

selbst gehen keine hygienischen<br />

Gefährdungen aus; sie entstehen erst<br />

im Kontakt mit Lebensmitteln. Somit ist<br />

die Sensibilität des Lebensmittels ein<br />

weiterer entscheidender Faktor.<br />

Die BGN bietet diverse Services & Tests<br />

zur hygienegerechten Konstruktion an.<br />

Nähere Infos erteilt Udo Baitinger<br />

E-Mail: anlagenberatung@bgn.de<br />

www.bgn.de<br />

9<br />

Hygienic<br />

Design.<br />

Normelemente speziell für den<br />

Einsatz in hygienisch sensiblen<br />

Bereichen.<br />

Überzeugen Sie sich:<br />

Mehr Informationen zu<br />

Hygienic Design im Internet.<br />

Einfach QR-Code scannen.<br />

Interpack in Düsseldorf<br />

04. - 10. Mai <strong>2023</strong><br />

Halle 7a, Stand C05<br />

www.ganternorm.com


schwerpunkt<br />

2·23<br />

Joghurt und Pudding hygienisch abfüllen<br />

mit „smarter“ Software und Antriebstechnik<br />

Anlagenbauer VMS setzt auf Movi-C und Motoren von SEW-Eurodrive in Hygienic Design<br />

Hoher Proteingehalt, laktosefrei, vegan, ohne Zucker, mit Biosiegel – kaum ein Lebensmittel kommt mit so einer großen<br />

Vielfalt in die Kühlregale des Einzelhandels wie Joghurt oder Pudding. Als Dessert oder schmackhafte Zwischenmahlzeit:<br />

Die Varianten erfreuen sich – ob Milchprodukt oder vegan – größter Beliebtheit. Damit die stetig wechselnden Zubereitungen<br />

sauber und schnell in Becher oder Gläser kommen, gibt es aseptische und skalierbare Abfüllanlagen wie die von VMS<br />

Maschinenbau (Obersontheim). Mit Blick auf höchste <strong>Hygiene</strong>ansprüche greift das Unternehmen zu innovativer Technologie<br />

von SEW-Eurodrive (Bruchsal) und geht bei Edelstahlmotoren und Software so Schritte in Richtung „smarte <strong>Hygiene</strong>“.<br />

VMS hat sich darauf spezialisiert,<br />

v.a. Joghurt und Pudding<br />

exakt zu dosieren und aseptisch<br />

in Eimer, Becher, Gläser und<br />

Flaschen abzufüllen. Bei der<br />

Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />

arbeitet VMS Maschinenbau<br />

eng mit SEW-Eurodrive<br />

zusammen – auch was die Optimierung<br />

von Bewegungsprofilen<br />

betrifft. Die Software verhindert<br />

gerade bei hoher Leistung<br />

wirksam das gefürchtete Überschwappen<br />

von Flüssigkeiten.<br />

Und die Hardware ermöglicht<br />

die leichte und schnelle Reinigung<br />

der Maschine.<br />

z.B. unterscheiden sich zum<br />

sauren Joghurt im PH-Wert und<br />

bieten daher einen brisanten<br />

Nährboden für Schimmelpilze<br />

und Bakterien.<br />

Im Vergleich dazu entzieht die<br />

natürliche Milchsäure eines<br />

Joghurts Schimmelpilzen und<br />

Bakterien den Nährboden. „Die<br />

Abfüllung süßer, pH-neutraler<br />

Materialien aus PET und PP ein<br />

besonderes Verfahren.<br />

„Wir haben unterschiedliche<br />

Einflussparameter wie Wärme<br />

und Absorbierungsverhalten,<br />

die bei einer aseptischen<br />

Abfüllung von der Sterilisation<br />

über die Versiegelung bis zur<br />

Dichtheitskontrolle zu beachten<br />

sind“, führt Kraft weiter aus.<br />

<strong>Hygiene</strong>regeln von einer Million<br />

Viren und Bakterien rechnerisch<br />

nur ein Erreger übrig. Möglich<br />

wird die Log-Stufe 6 durch die<br />

Konstruktion der Maschinen für<br />

„Cleaning-In-Place“ (CIP) und<br />

„Sterilization in Place“ (SIP).<br />

Laugen, Säuren, hohe Luftfeuchtigkeit,<br />

wechselnde<br />

Temperaturen: Die Edelstahlser-<br />

<strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

steigen stetig an<br />

Angesichts der Produktvielfalt<br />

fällt es schwer, den Überblick<br />

zu behalten – und die Varianz<br />

steigt stetig, auch durch pflanzenbasierte<br />

Rezepturen. Die<br />

sind bekanntlich ohne tierische<br />

Proteine hergestellt, also ohne<br />

Milch. Mit Blick auf den Prozess<br />

des Abfüllens mag zunächst<br />

kein Unterschied bestehen, ob<br />

Joghurt, Pudding oder eine ähnlich<br />

konsistente Mischung veganen<br />

Ursprungs in den Becher<br />

oder das Glas gefüllt wird. Die<br />

unterschiedlichen Zutaten haben<br />

jedoch gravierende Auswirkungen<br />

auf die Anforderungen<br />

bezüglich der <strong>Hygiene</strong> in einer<br />

Maschine. Vegane Rezepturen<br />

Egal ob Aseptic oder UltraClean – die Maschinen von<br />

VMS Maschinenbau können Joghurt, Pudding und<br />

vieles mehr präzise abfüllen.<br />

Produkte ist entsprechend anspruchsvoll.<br />

Wir sprechen deshalb<br />

auch von einer aseptischen<br />

Abfüllung, um lange Haltbarkeiten<br />

zu erreichen“, erklärt<br />

Daniela Kraft, Leiterin Vertrieb<br />

und Marketing bei VMS Maschinenbau.<br />

Dafür muss erstens<br />

die Abfüllmaschine porentief<br />

sauber sein und zweitens sind<br />

auch die Becher und Deckel<br />

verlässlich zu sterilisieren. Das<br />

klingt einfach, erfordert aber bei<br />

Die Edelstahl-Servogetriebemotoren sind so entwickelt, dass<br />

sie einer Reinigung unter Hochdruck selbst bei hohen Temperaturen<br />

und mit chemischen Reinigungsmitteln standhalten.<br />

Reinigungsverfahren mit<br />

Logarithmusberechnung<br />

Hohe Temperaturen beim Säubern<br />

und korrosive Reinigungschemie<br />

für die Sterilisierung: Da<br />

stellt sich die Frage, wie lange<br />

die Komponenten einer Abfüllanlage<br />

so widrigen Bedingungen<br />

standhalten. Die „Kontifill<br />

Cupline“ von VMS Maschinenbau<br />

erreicht bei Reinigung,<br />

Sterilisation und Abfüllung<br />

Log 6. Damit bleibt gemäß den<br />

vomotoren der Baureihe CM2H<br />

von SEW-Eurodrive sind für diese<br />

Umgebungsbedingungen in<br />

Schutzart IP69K ausgeführt und<br />

mit ihrer robusten Bauweise<br />

auf Langlebigkeit und maximale<br />

Verfügbarkeit getrimmt. Der<br />

Spezialist für Automatisierungstechnik<br />

hat die Antriebe für alle<br />

Bereiche der Lebensmittelverarbeitung<br />

konzipiert – und das mit<br />

einer hohen Leistungsdichte.<br />

Mit diesen Eigenschaften sind<br />

10 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

schwerpunkt<br />

die Edelstahlservomotoren in<br />

der Lage, ohne weiteren Schutz<br />

direkt im Prozess zu arbeiten.<br />

In puncto <strong>Hygiene</strong> sind sie konform<br />

nach FDA und erfüllen die<br />

hohen Ansprüche der EHEDG<br />

Saubere Sache auch von außen: Die Maschinen ermög lichen<br />

Cleaning- und Sterilization-in-Place. Fotos: SEW<br />

an Oberflächengüte und Ablaufverhalten<br />

von Flüssigkeiten.<br />

Software unterstützt<br />

das <strong>Hygiene</strong>design<br />

Servomotoren stellen in einer<br />

Maschine aber nur den Teil einer<br />

Automatisierung dar, die die<br />

programmierten Bewegungsprofile<br />

in eine Rotation umsetzen.<br />

Abseits des Anspruchs<br />

an leichte Reinigungsfähigkeit,<br />

Drehmoment und Verfügbarkeit<br />

leistet eine abgestimmte<br />

Motion Control ihrerseits einen<br />

wertvollen Beitrag zur <strong>Hygiene</strong>.<br />

Eine optimiert abgestimmte<br />

Bewegungssteuerung verhindert<br />

bereits softwareseitig die Verunreinigung<br />

und das Überschwappen.<br />

Für die unterschiedlichen<br />

Anforderungen von flüssig bis<br />

viskos greift VMS Maschinenbau<br />

für den Transport der gefüllten<br />

Verpackungen zur MotionControl-Funktion<br />

„AntiSlosh“.<br />

Hierbei handelt es sich um ein<br />

vorbereitetes AddOn für Movikit<br />

Softwaremodule aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C<br />

von SEW-Eurodrive. „AntiSlosh“<br />

optimiert die Bewegungsprofile<br />

beim Beschleunigen und<br />

Abbremsen so geschickt, dass<br />

flüssige oder viskose Produkte<br />

keine Chance haben, ihre noch<br />

geöffnete Verpackung zu verlassen.<br />

Dafür ist es im Vorfeld<br />

notwendig, die Eigenfrequenzen<br />

und Dämpfungen der unterschiedlich<br />

viskosen Flüssigkeiten<br />

zu<br />

ermitteln, um<br />

daraus ideale<br />

Taktzeiten zu<br />

berechnen.<br />

VMS erreicht<br />

damit, maximale<br />

Performance<br />

und<br />

Betriebssicherheit<br />

in Einklang<br />

zu bringen.<br />

„Unsere Anlagen<br />

füllen<br />

pro Stunde<br />

bis zu 38.000 Becher ab“,<br />

berichtet Daniela Kraft.<br />

Erlaubt ist beim Beschleunigen<br />

und Abbremsen, dass der<br />

viskose Inhalt ein bisschen<br />

aufschwappt. Würde er jedoch<br />

überschwappen, „gibt es Verunreinigungen,<br />

die die Siegelung<br />

erschweren und das Risiko erhöhen,<br />

dass der Becher undicht<br />

wird“, erklärt Kraft. Der sichere<br />

wie saubere Transport ist also<br />

essenziell für die lange Haltbarkeit<br />

der Produkte sowie für die<br />

<strong>Hygiene</strong> vor Ort. Dabei gilt: Je<br />

weniger Verunreinigungen während<br />

der Produktion entstehen,<br />

desto schneller lässt sich die<br />

Anlage später reinigen.<br />

Was immer gut ist:<br />

vorausschauend produzieren<br />

Damit Maschinenbediener<br />

stets den Überblick behalten,<br />

wie sich die Aktorik gegenüber<br />

den widrigen Umgebungsbedingungen<br />

auf Langstrecke<br />

schlägt, sind die SEW-Antriebe<br />

mit Funktionen für das Condition<br />

Monitoring und Predictive<br />

Maintainance ausgestattet – u.a.<br />

mit einer OPC UA Schnittstelle<br />

des Motion Controllers für die<br />

Auswertung von Motordaten.<br />

Getreu dem Motto: Heute<br />

sehen, was morgen passieren<br />

könnte – Antriebe direkt im<br />

Prozess, Edelstahl für maximale<br />

Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />

Heißdampf und aggressiven<br />

Reinigungsmitteln. „Geht der<br />

Servo über seine Stromgrenze<br />

hinaus, muss ich genau<br />

hinschauen. Der Stromanstieg<br />

muss nicht auf einen Defekt<br />

im Motor hinweisen. Es kann<br />

ja auch ein mechanisches<br />

Problem in der Applikation vorliegen“,<br />

erklärt Daniela Kraft.<br />

Die Einbindung der Antriebe in<br />

digitale Frühwarnsysteme leisten<br />

somit einen spürbaren Beitrag,<br />

die Verfügbarkeit zu erhöhen<br />

und ungeplanten Stillstand<br />

zu verhindern. Betreiber sparen<br />

also Zeit, da es keine Verluste<br />

durch ungeplantes Leer fahren<br />

und Sterilisieren gibt.<br />

Fazit<br />

Das Beispiel aus der Abfüllung<br />

von Lebensmitteln zeigt, wie<br />

sich vielseitige Konsumentenwünsche<br />

und auch veränderte<br />

Geschmacks- und Produktpräferenzen<br />

auf die Maschinenautomatisierung<br />

von Anlagen auswirken.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

sind moderne Produktions- und<br />

Maschinenlösungen flexibel<br />

und modular zu konzipieren.<br />

Anspruchsvolle <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

erhöhen den Anspruch<br />

an die verwendete Antriebsund<br />

Automatisierungstechnik.<br />

Der leicht anpassbare und<br />

skalierbare Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C von SEW-<br />

Eurodrive zeigt hier einen Weg<br />

auf, Anforderungen schnell und<br />

mit erprobten Komponenten<br />

bedienen zu können.<br />

VMS-Maschinenbau GmbH<br />

Irene-Kärcher-Straße 39<br />

D-74423 Obersontheim<br />

www.vms-maschinenbau.de<br />

SEW-EURODRIVE GmbH<br />

& Co KG<br />

Ernst-Blickle-Straße 42<br />

D-76646 Bruchsal<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

11<br />

E-II Edelstahl<br />

NEU: Mit erweitertem<br />

Temperaturbereich bis 150 °C<br />

▪ Korrosionsbeständige Lineareinheiten<br />

für leichte bis<br />

schwere Verstellaufgaben<br />

▪ Wash-down fähig<br />

▪ FDA-konforme Schmierstoffe<br />

▪ Umgebungstemperatur<br />

-30 bis +150 °C<br />

RK MonoLine<br />

NEU: Jetzt auch in<br />

korrosionsgeschützter<br />

Ausführung erhältlich<br />

▪ Geführter Zahnriemen<br />

▪ Variable Motoranbindung<br />

▪ Zentrale Schmiermöglichkeiten<br />

▪ Zentrierbohrungen im<br />

Führungsschlitten<br />

und Endelementen<br />

▪ Optional langer Führungsschlitten<br />

Robust Clamps<br />

▪ Rohrverbinder aus Edestahl<br />

▪ Hohe Temperaturbeständigkeit<br />

und Klemmkräfte<br />

▪ Oberfläche elektropoliert<br />

▪ Gekapselte Gewindegänge<br />

11<br />

www.rk-rose-krieger.com


schwerpunkt<br />

2·23<br />

Leicht zu reinigen und abgedichtet gegen Fett, Öl & Co.<br />

Arretierbolzen von KIPP im Hygienic Design: für Wurstschneidemaschine entwickelt, heute Standard<br />

Das HEINRICH KIPP WERK<br />

(Sulz am Neckar) hat einen<br />

Arretierbolzen entwickelt, der<br />

erhöhte <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

erfüllt. Seine Konstruktion nach<br />

Hygienic-Design-Richtlinien<br />

verhindert ein Anhaften von<br />

Schmutzpartikeln und vereinfacht<br />

die Reinigungsprozesse.<br />

Damit ist der Arretierbolzen ideal<br />

zur Konstruktion von Maschinen<br />

und Anlagen geeignet, die<br />

in Branchen wie Lebensmittel-,<br />

Pharmaindustrie und Medizintechnik<br />

eingesetzt werden.<br />

Arretierbolzen ermöglichen ein<br />

schnelles Verstellen beweglicher<br />

Maschinenkomponenten. Die<br />

KIPP-Innovation aus hochwertigem<br />

Edelstahl 1.4404 besitzt<br />

einen Kegelbund, damit die<br />

Schraubstelle mit den dazugehörigen<br />

Dicht- und Unterlegscheiben<br />

hygienisch sicher<br />

abgedichtet werden kann. Die<br />

Oberfläche des Konstruktionsbauteils<br />

mit einer Rautiefe von<br />

Ra < 0,8 µm verhindert das<br />

Anhaften von Schmutzpartikeln.<br />

Der Bolzen ist für CIP-/SIP-Reinigungsprozesse<br />

geeignet.<br />

FDA-konforme Materialien<br />

Der Arretierbolzen im Hygienic<br />

Design aus FDA-konformen<br />

Materialien ist beständig gegen<br />

polare und unpolare Medien<br />

sowie Aromastoffe. Es gibt ihn<br />

in Ausführungen mit bzw. ohne<br />

Rastnut sowie mit gehärtetem<br />

oder nicht gehärtetem Arretierstift.<br />

Er ist mit Stiftdurchmesser<br />

6 und 8 mm sowie mit<br />

Einschraubgewinde in Größe<br />

M10 und M12 mit Regel- und<br />

Feingewinde verfügbar. Seine<br />

Schaftdichtung ist optional<br />

in 70 EPDM 291 (schwarz)<br />

oder 75 Fluoroprene XP (blau)<br />

erhältlich. Passend dazu ist eine<br />

Dicht- und Unterlegscheibe Hy-<br />

gienic USIT K1491 aus gleichen<br />

Grundwerkstoffen im Lieferumfang<br />

enthalten, die auch als<br />

Zubehör bezogen werden kann.<br />

„Wie so oft entstand diese<br />

Komponente anlässlich einer<br />

konkreten Kundenanfrage“, erinnert<br />

sich Franz Mayr, Key Account<br />

Manager beim HEINRICH<br />

KIPP WERK. „Ein Hersteller<br />

von Verpackungsmaschinen im<br />

Lebensmittelbereich benötigte<br />

einen Arretierbolzen nach Hygie<br />

nic Design.“ Konkret handelte<br />

es sich um eine Anlage für<br />

das Schneiden und Ablegen von<br />

Wurstwaren. Der Arretierbolzen<br />

ermöglicht in dieser Maschine<br />

die Maßverstellung: Wird er gezogen,<br />

lässt sich das Abstandsmaß<br />

neu einstellen. Lässt der<br />

Anwender den Bolzen los, rastet<br />

er ein und der Schneidvorgang<br />

kann weitergehen. Eine kleine<br />

Komponente regelt also, wie<br />

dünn oder dick die Wurstwaren<br />

geschnitten werden. Dies ist ein<br />

typisches Anwendungsbeispiel<br />

für Arretierbolzen: Die Komponenten<br />

eignen sich für alle Aufgaben,<br />

bei denen schnell und<br />

sicher etwas verstellt werden<br />

muss – also z.B. auch bei Laufbändern<br />

oder allen Anlagen, die<br />

ein Rastmaß haben.<br />

Das Problem des Anlagenherstellers<br />

war jedoch, dass zu die-<br />

Der Arretierbolzen im Hygienic Design verfügt anders als Standardmodelle<br />

über eine Abdichtung zwischen Kopf und Schaft (Foto l.), besteht aus FDAkonformen<br />

Materialien und ist im industriellen Einsatz beständig gegen polare<br />

und unpolare Medien sowie Aromastoffe.<br />

Fotos: Kipp Werk<br />

ser Zeit kein adäquates Produkt<br />

auf dem Markt erhältlich war. In<br />

einer Anlage, die komplett nach<br />

Hygienic-Design-Richtlinien<br />

konzipiert ist, stellt ein reguläres<br />

Bauteil aber einen nicht zu unterschätzenden<br />

Schwachpunkt<br />

dar. Die Krux war zusätzlich,<br />

dass der Arretierbolzen bei<br />

dieser Anwendung mit Wurstwaren,<br />

also auch mit Fetten, in Berührung<br />

kommt. „Viele reguläre<br />

Dichtungswerkstoffe sind dafür<br />

nicht konzipiert“, weiß Franz<br />

Mayr. „EPDM zum Beispiel lässt<br />

sich in einem weiten Temperaturbereich<br />

einsetzen und gewährleistet<br />

eine UV-Beständigkeit,<br />

ist aber für einen Kontakt<br />

mit Fetten und auch Ölen nicht<br />

geeignet.“ Deshalb bietet KIPP<br />

den neuen Arretierbolzen auch<br />

mit einer Dichtung aus XP an<br />

– ein Material, das speziell für<br />

den Einsatz in Lebensmittelbereichen<br />

entwickelt wurde<br />

und beständig gegen Fette in<br />

Fleisch oder auch Milch sowie<br />

starke Säuren wie in Säften bzw.<br />

Energy Drinks ist. Der Werkstoff<br />

hat zudem einen noch größeren<br />

Temperatureinsatzbereich als<br />

EPDM – eine Sterilisation von<br />

Anlagen ist somit kein Problem.<br />

Grundsätzlich ist der Arretierbolzen<br />

technisch so ausgelegt,<br />

dass in allen Einbausituationen<br />

immer Wasser abfließen kann.<br />

Das ist gerade bei den häufigen<br />

Reinigungsvorgängen in der<br />

Lebensmittelbranche wichtig. Es<br />

gibt keine Toträume, somit kann<br />

sich kein Wasser oder Schmutz<br />

absetzen. „Eine Herausforderung<br />

ist die Abdichtung zwi -<br />

schen Kopf und Schaft“, erläutert<br />

Franz Mayr. „Diese Stelle ist<br />

bei einem Arretierbolzen normalerweise<br />

offen, weil hier eine<br />

Bewegung stattfindet. Doch bei<br />

unserer speziellen Komponente<br />

ist dieser Bereich nun auch<br />

zuverlässig abgedichtet.“<br />

Kooperation mit Freudenberg<br />

Ausgangspunkt für die Entwicklung<br />

war die Zusammenarbeit<br />

mit Freudenberg Sealing Technologies.<br />

Zusammen haben die<br />

Unternehmen das Schraubund<br />

Dichtsystem Hygienic USIT<br />

für den Einsatz in hygienesensiblen<br />

Bereichen entwickelt. Die<br />

Kombination von USIT-Dichtung,<br />

Sechskantschraube und<br />

Hutmutter ist als Systemeinheit<br />

nach EHEDG zertifiziert und<br />

erfüllt somit die Normen der<br />

Lebensmitteltechnik. Herzstück<br />

sind die außendichtenden Hygienic<br />

USIT-Unterlegscheiben,<br />

die auch beim Arretierbolzen<br />

zum Einsatz kommen – wie in<br />

vielen Produkten des NOVOnox<br />

hygienic-Sortiments. Klemmhebel,<br />

Flügelschrauben, Sechskantschrauben,<br />

Pilzknöpfe,<br />

T-Griffe und Bügelgriffe sind in<br />

der Hygienic USIT-Ausführung<br />

erhältlich. Alle lassen sich<br />

miteinander kombinieren und<br />

ergeben ein hygienisch ausgeklügeltes<br />

System.<br />

HEINRICH KIPP WERK GmbH<br />

& Co. KG<br />

Heubergstraße 2<br />

D-72172 Sulz am Neckar<br />

www.kippwerk.de<br />

12 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

schwerpunkt<br />

EHEDG: Warum Zertifizierungen wichtig sind<br />

Aseptische und hygienische Eignung von Geräten weltweit in Labors geprüft<br />

Die European Hygienic Engineering<br />

& Design Group<br />

(EHEDG) mit Sitz in Amsterdam<br />

vernetzt seit 1989 Lebensmittelproduzenten,<br />

lebensmittelverarbeitende<br />

Unternehmen,<br />

Gerätehersteller, Universitäten,<br />

Forschungsinstitute und Gesundheitsbehörden<br />

mit dem<br />

Ziel, die Zukunft der Lebensmittelsicherheit<br />

und -qualität zu<br />

unterstützen und zu gestalten.<br />

Ausgehend von einer<br />

Handvoll in Europa ansässiger<br />

Organisationen<br />

wie Unilever und GEA<br />

Group ist man heute in<br />

über 40 Ländern tätig und<br />

zählt über 750 Mitglieder<br />

in regionalen Sektionen auf<br />

allen Kontinenten.<br />

Seit den ersten Guidelines<br />

für Rohrverbindungen und<br />

Ventile hat die Organisation bis<br />

dato mehr als 50 Richtlinien<br />

veröffentlicht – von allgemeinen<br />

Grundsätzen, Materialien, Oberflächen<br />

bis hin zu offenen als<br />

auch geschlossenen Prozesssystemen<br />

für trockene, partikelförmige<br />

Produkte und flüssige<br />

Lebensmittel u.v.m. All das,<br />

um in einer Zeit des schnellen<br />

industriellen und technologischen<br />

Wandels die Märkte der<br />

Lebensmittelhersteller und der<br />

Maschinen und Anlagenbauer<br />

im Bereich des Hygienic<br />

Engineering und Designs besser<br />

bedienen zu können.<br />

Kurse und Zerifizierungen<br />

Neben der Aus- und Weiterbildung<br />

mit Kursen basierend<br />

auf den EHEDG-Richtlinien<br />

für Industrie und Wissenschaft<br />

(online oder an verschiedenen<br />

Standorten) steht v.a. die Zertifizierung<br />

von Prozesskomponenten<br />

aller Art für die sichere und<br />

hygienische Lebensmittelpro-<br />

duktion im Fokus. Die EHEDG<br />

hat nach neuestem Stand der<br />

Forschung und Technik Normen<br />

zur Prüfung und Zertifizierung<br />

der Ausrüstung entwickelt,<br />

die Herstellern, Ingenieuren<br />

und nicht zuletzt Anwendern<br />

von Verarbeitungsanlagen und<br />

-strecken helfen, die hohen<br />

<strong>Hygiene</strong>vorgaben zu<br />

erfüllen.<br />

Die<br />

EHEDG bietet im Wesentlichen<br />

zwei Arten der Zertifizierung<br />

von Ausrüstung an:<br />

u Typ EL für mit Flüssigkeiten<br />

gereinigte Ausrüstung<br />

(unterteilt in die Klassen I,<br />

I AUX, II, aseptisch I und<br />

aseptisch II)<br />

u Typ ED für nur trocken gereinigte<br />

Ausrüstung<br />

(unterteilt in Klasse I und II)<br />

Die Kriterien für die Zertifizierung<br />

umfassen eine Entwurfsprüfung<br />

gemäß EHEDG-Leitlinien<br />

sowie ggf. eine Prüfung<br />

gemäß EHEDG-Testmethoden.<br />

Die EHEDG-Testmethoden wurden<br />

entwickelt, um die hygienische<br />

und aseptische Eignung<br />

von Ausrüstung zu bewerten,<br />

sind aber nicht dazu gedacht,<br />

die Leistung in spezifischen<br />

Anwendungen anzugeben. Die<br />

Ergebnisse dieser Tests dienen<br />

den Anwendern als Dokumentation<br />

und Orientierungshilfe bei<br />

der Auswahl von hygienischer<br />

und/oder aseptischer Ausrüstung.<br />

Die Verantwortung für<br />

die Entwicklung geeigneter,<br />

prozessspezifischer Reinigungsverfahren<br />

liegt laut EHEDG nach<br />

wie vor bei den Lebensmittelherstellern.<br />

Aktuelle Testmethoden<br />

Zu den aktuellen Testmethoden<br />

gehören:<br />

l Reinigbarkeit an Ort und<br />

Stelle von kleiner und mittelgroßer<br />

geschlossener<br />

Ausrüstung<br />

l Dampfsterilisierbarkeit<br />

l Bakteriendichtheit<br />

Um die Zertifizierung<br />

aufrechtzuerhalten, sind<br />

sowohl eine jährliche<br />

Verlängerung als auch<br />

ein fünfjährliches Erneuerungsverfahren<br />

erforderlich.<br />

Die EHEDG hat weltweit acht<br />

authorisierte Testlabore, die<br />

z.B. Reinigbarkeitstests und<br />

Zertifizierungen durchführen.<br />

Der deutsche Standort befindet<br />

sich an der TU München (Forschungszentrum<br />

Weihenstephan<br />

für Brau- und Lebensmittelqualität).<br />

Weitere Labore gibt<br />

es in Dänemark, Frankreich,<br />

Italien, Spanien, Taiwan, Japan<br />

und den USA. Hier finden<br />

sich die Kontaktadressen und<br />

Ansprechpartner:<br />

www.ehedg.org/certificationtesting/authorised-testing-laboratories-and-evaluation-officers/<br />

list-of-authorised-test-laboratories-atl<br />

13<br />

W I E<br />

W I C H T I G<br />

I S T I H N E N<br />

H YG I E N E ?<br />

Hoffentlich genau so wichtig<br />

wie uns! Weil uns Ihr Handwerk<br />

am Herzen liegt, entwickeln<br />

wir Technologien für die Lebensmittelverarbeitung.<br />

Unsere<br />

Wölfe, Mischwölfe und Kutter<br />

zählen zu den saubersten<br />

Lösungen am Markt.<br />

Wie <strong>Hygiene</strong> und Handwerk<br />

zusammenkommen, zeigen wir<br />

Ihnen auf<br />

kgwetter.de/hygieneplus<br />

www.kgwetter.de<br />

13


wissenschaft<br />

2·23<br />

Am besten im Glas: Verpackung beeinflusst den Geschmack von Milch<br />

Wie die Milch verpackt ist, beeinflusst<br />

ihren Geschmack. In Pappkartons bilden<br />

sich offenbar mit der Zeit mehr Fehlaromen<br />

als in Glasflaschen oder Kunststoffbehältern.<br />

Das hat eine Studie der North<br />

Carolina State University (USA) ergeben.<br />

Die Verpackung der<br />

Milch soll Qualität<br />

und Sicherheit, aber<br />

auch einen möglichst<br />

frischen und unverfälschten<br />

Geschmack<br />

garantieren. Es ist<br />

gut erforscht, dass unter Lichteinfluss<br />

Fehlaromen entstehen. Daher wird Milch<br />

im Einzelhandel in möglichst lichtundurchlässigen<br />

Materialien angeboten.<br />

Allerdings kann auch die Verpackung<br />

selbst den Geschmack beeinträchtigen,<br />

wenn Inhaltsstoffe in die Milch übergehen<br />

oder das Material für Substanzen aus der<br />

Kühlumgebung – etwa Aromen anderer<br />

Lebensmittel – durchlässig ist.<br />

Für das Experiment wurden pasteurisierte<br />

Voll- und Magermilch (Magermilch<br />

mit 0,5 % Fettgehalt) in sechs<br />

Behältern (á 280 ml) gelagert:<br />

ein Pappkarton, drei Behälter<br />

aus verschiedenen Kunststoffen,<br />

ein „Milchbeutel“ aus Kunststoff<br />

und Braunglas. Die Milch wurde<br />

in Dunkelheit bei Kühlschranktemperaturen<br />

von 4 °C gelagert.<br />

Am Tag der Abfüllung und nach fünf, zehn<br />

und 15 Ta gen wurden die Proben auf<br />

sensorische Eigenschaften und flüchtige<br />

Verbindungen geprüft und am zehnten<br />

Tag einem Geschmackstest unterzogen.<br />

Offenbar wirkt sich die Art der Verpackung<br />

auf den Milchgeschmack aus, wobei<br />

Magermilch dafür anfälliger als Vollmilch<br />

ist. Die „Milchtüte“ aus Pappkarton und<br />

der „Milchbeutel“ aus Plastik bewahrten<br />

die Frische am schlechtesten. Im Vergleich<br />

waren sie durchlässiger für flüchtige<br />

Verbindungen aus der Umgebung. Zudem<br />

hatte in Pappkartons verpackte Milch<br />

nach fünf Tagen einen deutlichen Fehlgeschmack,<br />

und es waren Verbindungen<br />

aus dem Verpackungsmaterial im Getränk<br />

nachweisbar. Bei Magermilch waren die<br />

Fehlaromen besonders ausgeprägt. Das<br />

liegt wohl daran, dass die Verbindungen in<br />

Fett löslich sind und dadurch in Vollmilch<br />

weniger stark wahrgenommen werden.<br />

Nach den Studienergebnissen ist die Glasflasche<br />

nach wie vor der ideale Behälter<br />

für die Erhaltung des Milchgeschmacks.<br />

www.bzfe.de<br />

Das Allergenpotenzial in<br />

Schokoriegeln überprüft<br />

Von Straßen auf den Teller: Salat nimmt Giftstoffe auf<br />

Die Peter Romeis-Stiftung hat<br />

Nicolas Fey als besten Absolventen<br />

<strong>2023</strong> des Bachelor-<br />

Studiengangs Lebensmittelsicherheit<br />

an der Hochschule<br />

Geisenheim geehrt. Er befasste<br />

sich in seiner praxisnahen<br />

Bachelor-Thesis mit dem Nachweis<br />

des allergenen Potenzials<br />

von Haselnüssen in einem<br />

Schokoladenriegel. Als Anerkennung<br />

erhielt der preisgekrönte<br />

Absolvent einen Buchpreis und<br />

eine Einladung ins Institut Romeis<br />

Bad Kissingen GmbH.<br />

www.hs-geisenheim.de/<br />

Nicolas Fey mit Prof. Dr. Simone<br />

Loos-Theisen. Foto: HS Geisenheim<br />

Wind, Klärschlamm und gereinigtes<br />

Abwasser tragen Reifenabriebpartikel<br />

von den Straßen<br />

auf Ackerflächen. Eine neue Laborstudie<br />

zeigt: Die in den Partikeln<br />

enthaltenen Schadstoffe<br />

könnten in das dort angebaute<br />

Gemüse gelangen. Forscher des<br />

Zentrums für Mikrobiologie und<br />

Umweltsystemwissenschaft der<br />

Universität Wien haben untersucht,<br />

ob aus Reifen freigesetzte<br />

Chemikalien in Salatpflanzen<br />

gelangen und auf unseren<br />

Tellern landen könnten. Ihre<br />

Analysen ergaben: Der Salat<br />

nahm alle untersuchten chemischen<br />

Verbindungen – einige<br />

davon hochgiftig – auf. Weitere<br />

Untersuchungen sollen zeigen,<br />

wie dieser Prozess konkret in<br />

Ackerböden abläuft.<br />

Autofahren erzeugt Reifenabrieb,<br />

der mit dem Wind in<br />

die Umwelt geweht und vom<br />

Regen in Flüsse und Abwässer<br />

geschwemmt wird – insgesamt<br />

etwa 1 kg pro Einwohner/Jahr.<br />

„Reifenabriebpartikel enthalten<br />

eine Reihe organischer Chemikalien,<br />

von denen einige hochgiftig<br />

sind“, erzählt<br />

Doktorandin Anya<br />

Sherman, Co-<br />

Autorin der Studie.<br />

Thilo Hofmann,<br />

Leiter der Forschungsgruppe,<br />

ergänzt: „Wenn<br />

diese Chemikalien<br />

in der Wurzelzone<br />

essbarer Pflanzen<br />

freigesetzt werden,<br />

können sie für<br />

die Verbrauchergesundheitlich<br />

bedenklich sein.“<br />

Die Umweltgeowissenschafter<br />

setzten den Nährlösungen von<br />

Salatpflanzen fünf Chemikalien<br />

zu. Vier davon werden bei der<br />

Reifenherstellung verwendet,<br />

die fünfte ist ein Umwandlungsprodukt<br />

einer dieser vier. Das<br />

6PPD-Umwandlungsprodukt<br />

6PPD-Chinon entsteht, wenn<br />

Der Experimentaufbau, bei<br />

dem den Nährlösungen von<br />

Salatpflanzen Reifenabrieb<br />

zugesetzt wurde.<br />

Foto: Gabriel Sigmund<br />

Reifen in Gebrauch sind. Es ist<br />

nachweislich giftig: Die Chemikalie<br />

wurde etwa mit dem Massensterben<br />

von<br />

Lachsen in den<br />

USA in Verbindung<br />

gebracht.<br />

Die Salatpflanzen<br />

nahmen alle<br />

untersuchten<br />

Verbindungen<br />

über die Wurzeln<br />

auf, verlagerten<br />

sie in die Salatblätter<br />

und reicherten<br />

sie dort<br />

an. Dies zeigte<br />

sich auch, wenn<br />

die Pflanzen den<br />

Chemikalien nicht<br />

direkt, sondern indirekt über<br />

das Reifengranulat ausgesetzt<br />

waren. Die identifizierten Stoffwechselprodukte<br />

seien in der<br />

Pflanze recht stabil und blieben<br />

wohl bis auf den Teller erhalten.<br />

www.univie.ac.at<br />

14 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

wissenschaft<br />

Recyclingmaterial im Lebensmittelkontakt gefährlich?<br />

Die europäische Circular Economy<br />

Strategie fordert den Einsatz<br />

von post-consumer Recyclaten<br />

in Verpackungen. Jedoch gibt<br />

es große Herausforderungen bezüglich<br />

deren Sicherheit v.a. als<br />

Lebensmittelkontaktmaterialien.<br />

Im Projekt „Polycycle“ hat das<br />

Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik<br />

und Verpackung<br />

IVV deshalb eine Prüfstrategie<br />

für die umfassende Sicherheitsbewertung<br />

von Kunststoffrezyklaten<br />

entwickelt.<br />

Durch den Sammel- und<br />

Recyclingprozess können<br />

unbekannte Substanzen ins<br />

Material gelangen, die zwar<br />

mit aktuellen Methoden nicht<br />

nachweisbar sind, jedoch eine<br />

DNA-reaktive Wirkung besitzen<br />

und ein gesundheitliches Risiko<br />

darstellen könnten. Um diese<br />

DNA-reaktive Wirkung nachzuweisen,<br />

sind in-vitro Bioassays<br />

(Ames-Tests) besonders<br />

geeignet. In Kooperation mit<br />

dem österreichischen Forschungsinstitut<br />

OFI und der FH<br />

Campus Wien entwickelte man<br />

eine Teststrategie unter Nutzung<br />

von in-vitro-Bioassays und<br />

chromatographischer Analytik<br />

mit toxikologischer Klassifizierung<br />

flüchtiger Substanzen<br />

zum Nachweis von potentiell<br />

DNA-reaktiven Substanzen<br />

in Kunststoffen. Diese wurde<br />

Recyclingmaterial birgt ggf. Gefahren; Tests<br />

sind wichtig. Foto: iStock.com/Miguel Malo<br />

anschließend zur Analyse von<br />

ausgewählten verpackungsrelevanten<br />

Recyclingmaterialien<br />

angewendet und ihre Verwendbarkeit<br />

als Lebensmittelkontaktmaterial<br />

eingeschätzt.<br />

Insgesamt erwies sich die<br />

Nutzung von Ames-Tests als<br />

verlässliche Testmethode zur<br />

mutagenen Einordnung von<br />

Kunststoffproben. Auch die<br />

Identifizierung und Quantifizierung<br />

von flüchtigen Substanzen<br />

mittels Gaschromatographie<br />

und ihre toxikologische Klassifizierung<br />

war erfolgreich. Die<br />

multivariate Datenauswertung<br />

zeigte zwar Korrelationen, je -<br />

doch keine direkten Kausalitäten<br />

mit den flüchtigen<br />

Substanzen.<br />

Allerdings wurde<br />

oxidativer Stress als<br />

möglicher Einflussfaktor<br />

diskutiert. Deshalb ist<br />

eine Ergänzung der Untersuchungsmethoden<br />

und Erweiterung der<br />

Ergebnisse im Rahmen<br />

des Folgeprojekts Safe-<br />

Cycle notwendig, um<br />

zukünftig Recyclingmaterialien<br />

ohne Sicherheitseinbußen in<br />

verschiedenen Anwendungsszenarien<br />

(wie z.B. in Lebensmitteln,<br />

Kosmetikprodukten<br />

oder Haushaltsprodukten) verwenden<br />

zu können. Das Projekt<br />

SafeCycle wird voraussichtlich<br />

<strong>2023</strong> starten und ebenfalls in<br />

Synergie mit dem OFI und der<br />

FH Campus Wien durchgeführt.<br />

www.ivv.fraunhofer.de/de/news/<br />

polycycle.html<br />

Soja-Weltkongress vom<br />

18.-23. Juni in Wien<br />

Vom 18. bis 23. Juni wird Wien<br />

eine Woche lang zum Zentrum<br />

von Wissenschaft, Wirtschaft<br />

und Politik rund um Soja. Hunderte<br />

Wissenschaftler, Lebensund<br />

Futtermittel-Produzenten,<br />

Verarbeiter und Sojaexperten<br />

aus aller Welt treffen sich zum<br />

ersten Mal in Europa zum<br />

11. Weltwissenschaftskongress<br />

der Sojabohne (WSRC11). Die<br />

breite Themenpalette reicht von<br />

Soja als Lebens- und Futtermittel<br />

über Züchtung, Pflanzenbau<br />

und -schutz, Verarbeitungstechnologien,<br />

Marktentwicklungen,<br />

der Politik und den neuesten<br />

Erkenntnissen der Sojawissenschaft<br />

bis zur Eiweißwende in<br />

Europa und der aktuellen EU-<br />

Lieferkettengesetzgebung.<br />

www.wsrc11vienna.com<br />

Hygienisch penibel.<br />

http://branchen.jumo.info<br />

Lösungen für Hygienische Anwendungen<br />

Sie suchen hygienisch designte Sensoren mit modernen digitalen Kommunikationsprotokollen? Unsere Sensoren für Druck-,<br />

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Getränketechnik<br />

am 5. Juli <strong>2023</strong><br />

00054<br />

15


Aktuelles<br />

2·23<br />

Rahmenbedingungen für hygienische und aseptische Abfüllmaschinen<br />

VDMA-Fachverbandsschrift Nr. 10 überarbeitet – Entkeimungsleistung, „Pulse Light“- und „e-beam“-Verfahren<br />

In der Fachverbandsschrift 10<br />

des Verbandes Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) werden für Abfüllmaschinen<br />

der VDMA-<strong>Hygiene</strong>klasse<br />

IV Mindestanforderungen an<br />

die Entkeimungsleistung festgelegt<br />

und die Rahmenbedingungen<br />

für einen bestimmungsgemäßen<br />

Betrieb beschrieben.<br />

In der nun vorgelegten Überarbeitung<br />

wurden neue Test -<br />

keime für UVC-basierte Entkeimungsverfahren<br />

und das<br />

Pulse Light-Verfahren sowie die<br />

Mindestentkeimungsleistung für<br />

e-beam-Verfahren spezifiziert.<br />

Anlass für die Neuspezifikation<br />

von Testkeimen für UVC-basierte<br />

Entkeimungsverfahren und<br />

das Pulse Light-Verfahren war,<br />

dass die bisher als Testkeim<br />

spezifizierten Sporen von Aspergillus<br />

niger DSM 1957 oder<br />

Aspergillus brasiliensis DSM<br />

1988 in der „TRBA 460“ (Technische<br />

Regeln für biologische<br />

Arbeitsstoffe) in Risikogruppe 2<br />

eingestuft wurden. Am Fraunhofer<br />

IVV in Freising wurden<br />

deshalb Untersuchungen bzgl.<br />

möglicher Ersatzkeime durchgeführt<br />

(vgl. <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong><br />

05/22, S. 16-18). Auf deren<br />

Grundlage wird Aspergillus<br />

carbonarius DSM 872 als bevorzugter<br />

Testkeim<br />

für die Überprüfung<br />

der Entkeimungsleistung<br />

von UV-Entkeimungsanlagen<br />

spezifiziert. Die<br />

Sporulationsbedingungen<br />

sind als vorläufig<br />

gekennzeichnet, da Gegenstand<br />

weiterer Untersuchungen. Bis<br />

ausreichend Erfahrung vorliegt,<br />

wird empfohlen, die Resistenz<br />

der Sporensuspensionen von<br />

Aspergillus carbonarius DSM<br />

872 mit der von Aspergillus<br />

brasiliensis DSM 1988 abzugleichen.<br />

Auf Grundlage des<br />

gleichen Forschungsprojekts<br />

wurde für das Pulsed-Light-Verfahren<br />

Penicillium rubens (DSM<br />

848) als Testkeim spezifiziert.<br />

Der VDMA-Arbeitskreis „Schnittstellenproblematik<br />

bei Aseptikanlagen“<br />

hat in der Fachverbandsschrift<br />

Nr. 2 „Hygienische<br />

Abfüllmaschinen für flüssige<br />

und pastöse<br />

Nahrungsmittel<br />

– Kategorisierung<br />

und typische Anwendungsfelder“<br />

fünf Kategorien<br />

von hygienischen<br />

Abfüllmaschi nen<br />

definiert, wobei an Klasse-V-<br />

Maschinen (Aseptikabfüllmaschinen)<br />

die höchsten Anforderungen<br />

gestellt werden. Klasse-<br />

IV-Maschinen sind demnach<br />

Abfüllmaschinen für flüssige<br />

und pastöse Nahrungsmittel,<br />

die die wesentlichen technischen<br />

Merkmale einer Klasse-<br />

V-Maschine aufweisen, ohne<br />

aber die hohen Anforderungen<br />

von Aseptikabfüllmaschinen an<br />

die Packmittelentkeimung, die<br />

Sterilisation des Füllers und die<br />

Sterilisation des Maschineninnenraums<br />

zu erfüllen. Typische<br />

Anwendungsfälle für Klasse-IV-<br />

Maschinen sind saure Produkte<br />

(pH < 4,6), die mit langer<br />

Mindesthaltbarkeit außerhalb<br />

der Kühlkette vertrieben werden<br />

(z.B. kalt abgefüllte passierte<br />

Tomaten, kalt abgefüllte<br />

Fruchtsäfte, wärmebehandelter<br />

Fruchtjoghurt), in der Kühlkette<br />

vertriebene pasteurisierte Produkte<br />

im pH-Bereich > 4,6<br />

(z.B. ESL-Milch, Pudding)<br />

sowie die Vermeidung der<br />

Produktkontamination mit Verderbskeimen<br />

wie z.B. Schimmelsporen<br />

zur Verlängerung<br />

der Mindesthaltbarkeit<br />

(z.B. Naturjoghurt, Quark).<br />

https://www.ivlv.org/project/<br />

surrogat/<br />

https://vdma.org/viewer/-/v2article/render/15218776<br />

VDMA-Checkliste „Qualitätssicherung und Wartung“ in neuer Version<br />

Der VDMA hat seine erstmals 1997 veröffentlichte<br />

Checkliste „Qualitätssicherung<br />

und Wartung“ für hygienische Abfüllmaschinen<br />

für die Nahrungsmittelindustrie<br />

einer turnusgemäßen Überarbeitung<br />

unterzogen. Die Publikation stellt Faktoren<br />

zusammen, die sich in der Praxis als<br />

qualitätsrelevant erwiesen haben. Neben<br />

Reinigungs-/Sterilisierungs- und Wartungsarbeiten,<br />

Maschinenkontrollen und klassischen<br />

Qualitätsprüfungen wurden auch<br />

Kapitel über das Maschinenumfeld und<br />

die Mitarbeiterschulung aufgenommen.<br />

Die Bedeutung der dort aufgeführten<br />

Einflussfaktoren auf die mikrobiologische<br />

Sicherheit des Produktionsprozesses wird<br />

in der Praxis oft unterschätzt. Besondere<br />

Sorgfalt ist bei aseptischen Abfüllprozessen<br />

angebracht, bei denen ein kommerziell<br />

steriles Füllgut rekontaminationsfrei<br />

in ein entkeimtes Packmittel abgepackt<br />

wird. Da bei derartigen Maschinen Fehler<br />

der mikrobiologisch relevanten Funktionen<br />

praktisch nicht mit stichprobengestützten<br />

Analysemethoden erkannt werden können,<br />

führt nur konsequente Umsetzung vorbeugender<br />

qualitätserhaltender Maßnahmen<br />

zu mikrobiologisch sicherer Produktion.<br />

Doch auch bei der nicht aseptischen<br />

Abfüllung sind hohe Anforderungen an<br />

Abfüllhygiene und vorbeugende qualitätserhaltende<br />

Maßnahmen zu stellen, wenn<br />

die vom Markt geforderten Haltbarkeiten<br />

bei leicht verderblichen Produkten bei<br />

weitgehendem Verzicht auf Konservierungsstoffe<br />

und thermische Nachbehandlung<br />

erreicht werden sollen.<br />

Seit Veröffentlichung der zweiten Auflage<br />

der Checkliste sind weitere Blätter der<br />

VDI 4066 unter Einbindung des VDMA-<br />

Arbeitskreises „Schnittstellenproblematik<br />

bei Aseptikanlagen“ entstanden. Ferner<br />

erschien unter Mitwirkung des AK das<br />

EHEDG Doc. 46 „Aseptic and Hygienic<br />

Filling Machines – Planning, Installation,<br />

Qualification and Operation“, das auch<br />

Teilbereiche dieser Thematik abdeckt.<br />

Viele vom AK herausgegebene Schriften<br />

über „aseptische und hygienische Abfüllung<br />

von flüssigen und pastösen Lebensmitteln“<br />

gibt es gratis auf der VDMA-Themenseite<br />

Aseptik zum Download unter:<br />

https://vdma.org/viewer/-/v2article/<br />

render/15218776<br />

16 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

Aktuelles<br />

WWW.<br />

Web-TIPP<br />

www.efsa.europa.eu/de<br />

Die Europäische Behörde für<br />

Lebensmittelsicherheit (EFSA)<br />

soll helfen, das Leben und die<br />

Gesundheit der Menschen zu<br />

schützen. Auf ihrer Webseite<br />

stellt sie Themen vor wie<br />

Kontaminanten in Lebens- und<br />

Futtermitteln, Lebensmittelbedingte<br />

Zoonosen, Pestizide,<br />

Antibiotikaresistenzen, Tiergesundheit,<br />

Tierschutz, Ernährung<br />

oder Qualifizierte Sicherheitsannahme<br />

(QPS). Über ihre aktuellen<br />

Erkenntnisse informiert<br />

die EFSA mit Aufklärungskampagnen<br />

sowie online mit vielen<br />

Videos, Podcasts, Infografiken<br />

und Factsheets zur Ansicht<br />

bzw. zum Download.<br />

Resistente Keime bei Mastkälbern und Jungrindern<br />

Für das Zoonosen-Monitoring<br />

2021 haben die Überwachungsbehörden<br />

der Bundesländer<br />

299 Proben des Darm inhalts<br />

von Mastkälbern und Jungrindern<br />

am Schlachthof untersucht.<br />

Gut zwei Drittel (65 %)<br />

enthielten antibiotikaresistente<br />

ESBL/AmpC-bildende E. coli-<br />

Bakterien. Untersuchungen gab<br />

es auch auf Ebene der Erzeugerbetriebe:<br />

Die Proben von<br />

Kälbern, die in ihrer Aufzucht<br />

im Geburtsbetrieb (Milchrinderbetrieb)<br />

verblieben, waren<br />

deutlich seltener mit antibiotikaresistenten<br />

Keimen belastet als<br />

die von Kälbern, die in Mastbetrieben<br />

aufgezogen wurden.<br />

ESBL/AmpC-bildende Escherichia<br />

coli (E. coli) wurden laut<br />

Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) in 25,2 % der Proben<br />

von Kälbern aus Milchrinderbetrieben<br />

fest gestellt, aber in<br />

58,9 % der Proben von Kälbern<br />

aus Mastkälber- und in 45,7 %<br />

aus Mastrinderbetrieben.<br />

Dieser Unterschied hängt evtl.<br />

damit zusammen, dass Kälber<br />

im Geburtsbetrieb weniger<br />

Stress (z.B. durch Transporte)<br />

ausgesetzt sind, was mit weniger<br />

Erkrankungen und damit<br />

seltenerer Antibiotika-Behandlung<br />

einhergehen kann. Und sie<br />

haben weniger Kontakt zu Kälbern<br />

aus anderen Beständen.<br />

ESBL- und/oder AmpC-bildende<br />

Bakterien bilden Enzyme, die<br />

die Wirksamkeit von Penicillinen<br />

und Cephalosporinen<br />

herabsetzen bzw. aufheben<br />

können, sodass die Bakterien<br />

unempfindlich gegenüber diesen<br />

Antibiotika sind. Eine Rolle<br />

spielen sie beim Menschen v.a.<br />

als Verursacher von z.T. schwerwiegenden<br />

Krankenhausinfektionen.<br />

Der häufige Nachweis<br />

von ESBL/AmpC-bildenden E.<br />

coli bei Nutztieren ist wegen<br />

der Bedeutung der Cephalosporine<br />

der dritten und vierten<br />

Generation für die Therapie des<br />

Menschen besorgniserregend,<br />

da laut BVL diese resistenten<br />

Keime vermutlich auch über<br />

Lebensmittel auf den Menschen<br />

übertragen werden können.<br />

www.bvl.bund.de<br />

Buffalowurm als Lebensmittelzutat: Viertes Insekt in der EU zugelassen<br />

In vielen Teilen der Welt ist der<br />

Verzehr von Insekten alltäglich.<br />

Für die meisten Europäer sind<br />

frittierte Heuschrecken oder<br />

Mehlwürmer auf Schokolade<br />

aber nach wie vor gewöhnungsbedürftig.<br />

Inzwischen sind in<br />

der Europäischen Union vier<br />

Insekten als Lebensmittelzutat<br />

zugelassen. Nach Mehlwurm,<br />

Heuschrecke und Hausgrille<br />

folgte im Januar <strong>2023</strong> die Larve<br />

des Getreideschimmelkäfers,<br />

auch Buffalowurm genannt.<br />

Essbare Insekten und insektenhaltige<br />

Produkte gelten laut<br />

Bundeszentrum für Ernährung<br />

(BZfE) als neuartige Lebensmittel,<br />

da sie bislang in der<br />

EU nicht in nennenswertem<br />

Umfang für den menschlichen<br />

Verzehr verwendet wurden.<br />

Sie müssen nach den Regeln<br />

der Novel-Food-Verordnung<br />

gesundheitlich bewertet und<br />

zugelassen werden. Als erstes<br />

erteilte die EU-Kommission<br />

im Juni 2021 für die getrockneten<br />

Larven des Mehlkäfers<br />

(Tenebrio molitor) die Freigabe.<br />

„Mehlwürmer“ dürfen inzwischen<br />

auch gefroren und in<br />

Pulverform als Zutat für Lebensmittel<br />

wie Pasta und Backwaren<br />

verwendet werden. Anfang<br />

Dezember 2021 folgte die Wanderheuschrecke<br />

(Locusta<br />

migratoria) und<br />

im Februar<br />

2022 die Hausgrille<br />

(Acheta<br />

domesticus) in<br />

getrockneter,<br />

gefrorener und pulvriger Form.<br />

Seit Januar dürfen „Heimchen“,<br />

wie die Hausgrille auch genannt<br />

wird, zudem als teilweise entfettetes<br />

Pulver von einem anderen<br />

Hersteller für verschiedene<br />

Lebensmittel genutzt werden.<br />

Und auch die Larve des Getreideschimmelkäfers<br />

(Alphitobius<br />

diaperinus), als „Buffalowurm“<br />

bekannt, darf nun gefroren<br />

Foto: AdobeStock_Klaus Eppele<br />

oder getrocknet, als Pulver oder<br />

Paste in zahlreichen Produkten<br />

wie Frühstückszerealien und<br />

Fleischersatz eingesetzt werden.<br />

Allerdings müssen insektenbasierte<br />

Lebensmittel gekennzeichnet<br />

sein, damit Verbraucher<br />

nicht irregeführt werden.<br />

Auf der Zutatenliste<br />

wird<br />

der deutsche<br />

und lateinische<br />

Name des<br />

Insekts und die<br />

Darreichungsform<br />

angegeben<br />

– etwa „teilweise entfettetes<br />

Pulver aus Acheta domesticus<br />

(Hausgrille, Heimchen)“. Bekannt<br />

ist, dass einige Menschen<br />

auf Insekteneiweiß reagieren<br />

können. Das gilt v.a. bei bereits<br />

bestehenden Allergien gegen<br />

Krustentiere wie Garnelen und<br />

Hausstaubmilben. Zudem können<br />

Allergene aus dem Futter,<br />

etwa das Klebereiweiß Gluten,<br />

in die Produkte gelangen. Daher<br />

müssen insektenhaltige Lebensmittel<br />

entsprechende Hinweise<br />

auf dem Etikett haben.<br />

Insekten als Lebensmittel sind<br />

in der EU eine kleine Marktnische.<br />

Aber weitere Arten werden<br />

wohl folgen – acht Anträ ge<br />

auf Marktzulassung liegen vor.<br />

Nach Einschätzung der Welternährungsorganisation<br />

sind die<br />

Sechsbeiner eine nahrhafte und<br />

gesunde Nahrungsquelle. Ein<br />

großer Vorteil gegenüber konventionellen<br />

Nutztieren ist ihre<br />

umweltschonende Erzeugung,<br />

da Insekten hohe Futterverwertungseffizienz<br />

haben, weniger<br />

Treibhausgasemissionen freisetzen<br />

und weniger Wasser und<br />

Ackerland verbrauchen.<br />

Infos zu essbaren Insekten, Risikobewertung,<br />

Kennzeichnung,<br />

lebensmittelrechtlichen Fragen:<br />

https://www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/insekten/<br />

17


Aktuelles<br />

2·23<br />

News kompakt<br />

Erbgutschädigende Verbindungen in Pflanzenölen nachgewiesen<br />

Prof. Dr. Gertrud Morlock von der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

(JLU) hat mit einem neuartigen Verfahren erstmalig beachtliche<br />

Mengen an Genotoxinen in Pflanzenölen nachgewiesen. Das<br />

Forscherteam untersuchte 31 Produkte, in denen bis zu acht<br />

unterschiedliche Genotoxine nachgewiesen wurden. Die Charakterisierung<br />

mittels hochauflösender Massenspektrometrie ergab, dass<br />

oxidierte Linolensäure in allen Proben eine Quelle der Genotoxizität<br />

darstellt. Die Menge der schädlichen Verbindungen stieg mit<br />

zunehmender Lagerung an der Luft. Bei dem neuartigen Verfahren<br />

kombinierte das Forscherteam Methoden aus der Chemie und der<br />

Biologie auf einer Oberfläche: die chromatographische Trennung<br />

und den Wirkungsnachweis. Mit dieser Methode erhält man aussagekräftigere<br />

Wirkstoffprofile als bislang möglich und kann genotoxische<br />

Verbindungen in komplexen Proben differenzierter visualisieren.<br />

Um das leistungsstarke neue Verfahren zu verbreiten, wurde<br />

es als portables Open-Source-System miniaturisiert, das weltweit<br />

einzigartig ist.<br />

www.uni-giessen.de<br />

Protein-Quantität und -Qualität in (neuen) Lebensmitteln<br />

Die Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Bayreuth in<br />

Kulmbach startet eine neue interdisziplinäre Forschung zur Versorgung<br />

mit Proteinen durch alternative Lebensmittel. Traditionell<br />

werden Proteine von Menschen zu einem großen Teil in Form vom<br />

Fleisch, Fisch und Molkereiprodukten aufgenommen. Neuartige<br />

Proteinquellen umfassen u.a. Insekten, Algen und Pilze, die als<br />

Novel Food zukünftig Einzug in unseren Speiseplan finden könnten.<br />

Das Ziel dieses Projektes ist es, die Quantität und Qualität der Proteinversorgung<br />

aus konventionellen und alternativen proteinhaltigen<br />

Nahrungsmitteln mit analytisch-chemischen und biochemischen<br />

Methoden zu vergleichen. Dabei bindet die Fakultät zahlreiche<br />

Disziplinen ein. Die naturwissenschaftliche Perspektive wird durch<br />

Befragungen zur allgemeinen Akzeptanz und zur Verzehrhäufigkeit<br />

ergänzt. Des Weiteren sollen rechtliche Aspekte im Rahmen neuartiger<br />

Lebensmittel betrachtet sowie Warenströme und Aspekte der<br />

Kreislaufwirtschaft untersucht werden. www.f7.uni-bayreuth.de<br />

Neue Wege für die Naturstoff-Forschung<br />

Neue Methoden zu entwickeln, um bisher unentdeckten Naturstoffen<br />

auf die Spur zu kommen – dieses Ziel hat sich der Frankfurter<br />

Naturstoffgenomiker Prof. Dr. Eric Helfrich gesetzt. Das Besondere<br />

an seinem Ansatz: Die genetischen Baupläne, die für die<br />

Produktion unbekannter Naturstoffe verantwortlich sind, werden<br />

mittels Maschinellem Lernen im Erbgut von Organismen ausfindig<br />

gemacht und anschließend mit neuen Verfahren der Synthetischen<br />

Biologie in Bakterien biotechnologisch hergestellt. Mit seinem<br />

neuen Projekt „Peptid Biosynthese abseits bekannter Wege:<br />

Machine Learning-basierte Identifizierung ungewöhnlicher Peptid<br />

Naturstoffe“ richtet er den Blick auf Peptide als kleine Eiweiße, die<br />

durch die Verknüpfung von einzelnen Aminosäuren entstehen. Einige<br />

dieser Peptide werden in der Human- und Tiermedizin bereits<br />

als Antibiotika eingesetzt. In der Lebensmittelindustrie dienen sie<br />

beispielsweise als Konservierungsstoffe. www.bio.uni-frankfurt.de<br />

Eine neue Gerätegeneration zur Gaspermeationsmessung<br />

Forschende des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik<br />

IWS haben im Projekt „SimPerm“ eine innovative Messtechnologie<br />

zur zuverlässigen Bestimmung der Permeationsrate von<br />

Folien entwickelt. Diese ermöglicht es erstmals, gleichzeitig die<br />

Permeationsrate des Wasserdampfs als auch die des Sauerstoffs zu<br />

bestimmen. Um die Messungen der Wasserdampf-Permeationsrate<br />

(WVTR) und der Sauerstoff-Permeationsrate (OTR) gleichzeitig in<br />

nur einem Gerät zu ermöglichen, kombinieren die Forschenden<br />

des Fraunhofer IWS die Laserdiodenspektroskopie für die Wasserdampfmessung<br />

mit dem Fluoreszenz-Quenching für die Sauerstoffmessung<br />

in einer Messzelle. Ein präzise pulsierender Stickstofffluss<br />

ermöglicht es, die Menge der beiden durchgedrungenen Gase sowohl<br />

zu konzentrieren als auch in einen Gleichgewichtszustand zu<br />

überführen, so dass sich selbst kleinste Permeatmengen zuverlässig<br />

nachweisen lassen. Der Projektpartner Sempa Systems GmbH<br />

will auf dieser Basis bald eine neue Geräteklasse etablieren, die<br />

universell verschiedene Barriere-Eigenschaften von Folien messen<br />

kann.<br />

www.iws.fraunhofer.de<br />

Gesundheitliche Risiken roher Lebensmittel häufig unterschätzt<br />

Rohe bzw. nicht erhitzte Lebensmittel stehen regelmäßig auf dem<br />

Speiseplan der Bevölkerung. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative<br />

Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „Die<br />

gesundheitlichen Risiken von rohen Lebensmitteln werden häufig<br />

unterschätzt“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.<br />

„Insbesondere empfindliche Personengruppen sollten Lebensmittel<br />

vom Tier nur ausreichend erhitzt verzehren.“ Die Wahrnehmung<br />

des gesundheitlichen Risikos unterscheidet sich zwischen verschiedenen<br />

rohen bzw. nicht erhitzten Lebensmitteln mitunter stark.<br />

Ein mittleres bis (sehr) hohes gesundheitliches Risiko sieht die<br />

Mehrheit der Befragten insbesondere bei rohem Fisch und rohen<br />

Meerestieren, rohem Fleisch, rohen Eiern und rohem süßen Teig<br />

mit Eiern. Tiefkühlbeeren hingegen werden als am wenigsten risikobehaftet<br />

wahrgenommen. Weitere Lebensmittel, die die Mehrheit<br />

der Befragten ebenfalls mit einem (sehr) niedrigen gesundheitlichen<br />

Risiko verbinden, sind Rohmilchweichkäse, kalt geräucherter<br />

Fisch, Rohwurst und roher Schinken sowie roher Teig ohne Eier.<br />

www.bfr.bund.de<br />

18 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

Aktuelles<br />

Von „Food Fraud“ bis<br />

lebensmittelwarnung.de<br />

33 Jahre lang arbeitete Dr. Ge -<br />

org Schreiber (Foto) auf nationaler<br />

und europäischer Ebene<br />

im Bereich Lebensmittelsicherheit<br />

– zuletzt als<br />

Leiter der zuständigen<br />

Abteilung<br />

im Bundesamt<br />

für Verbraucherschutz<br />

und<br />

Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL). Projekte wie die<br />

Plattform www.lebensmittelwarnung.de<br />

und die Zentralstelle<br />

G@ZIELT zur eCommerce-Überwachung<br />

von Lebens-/Futtermitteln<br />

tragen seine Handschrift.<br />

Nach dem Pferdefleischskandal<br />

2013 rückte auch die Bekämpfung<br />

des Lebensmittelbetruges<br />

in den Fokus. Er wirkte mit, das<br />

BVL als nationale Kontaktstelle<br />

im Food Fraud Netzwerk der<br />

Europäischen Kommission zu<br />

etablieren. In Kooperation mit<br />

Bayern wurde ein Frühwarnsystem<br />

für Lebensmittelbetrug<br />

entwickelt. Ende Februar beendete<br />

der studierte Biochemiker<br />

seinen aktiven Dienst.<br />

https://bvl.bund.de<br />

Reinigungs-Innovationen gesucht<br />

CMS verleiht Purus-Award – Bewerbungen bis 31. Mai<br />

Ob nachhaltige Reinigungsmittel,<br />

KI-gestützte Systeme für<br />

Facility Manager zur Steuerung<br />

von Roboterassistenten oder<br />

energiesparende Bodenreinigungsmaschinen<br />

– ab<br />

sofort können sich alle<br />

Aussteller und Mitaussteller<br />

der CMS Berlin<br />

<strong>2023</strong> für den CMS Purus<br />

Innovation Award<br />

(PIA) bewerben. Der<br />

Innovationspreis für<br />

intelligente Produkte<br />

und Lösungen wird<br />

in den sechs Kategorien<br />

Großmaschinen,<br />

Kleinmaschinen,<br />

Equipment, Waschraumhygiene,<br />

Digitale Tools und Systeme<br />

sowie Reinigungsmittel ausgeschrieben.<br />

Prämiert werden<br />

Produkte, Tools und Systeme,<br />

die durch hohe Anwendungsqualität<br />

und eine überragende<br />

Gesamtkonzeption überzeugen.<br />

Die Bewerbungsunterlagen sind<br />

verfügbar unter: www.cms-berlin.de/PIA.<br />

Einsendeschluss für<br />

Wettbewerbsbeiträge ist der<br />

31. Mai <strong>2023</strong>. Eine hochkarätig<br />

besetzte neunköpfige Jury bewertet<br />

die eingereichten Beiträge<br />

und nominiert die Finalisten,<br />

die sich auf der CMS <strong>2023</strong><br />

präsentie ren werden.<br />

Die Verleihung des<br />

Awards findet am<br />

19. Sep tember im<br />

Rahmen einer Abendveranstaltung<br />

statt.<br />

Die CMS, Internationale<br />

Fachmesse für<br />

Reinigungssysteme,<br />

Gebäudemanagement<br />

und Dienstleistungen,<br />

findet vom 19. bis<br />

zum 22. September auf dem<br />

Berliner Messegelände statt.<br />

Sie bietet einen Marktüberblick<br />

über Produkte, Systeme und<br />

Verfahren der gewerblichen<br />

Reinigungstechnik und ist Dialogplattform<br />

für die Top-Themen<br />

der Branche – von Energieffizienz<br />

und Nachhaltigkeit über<br />

Fachkräftemangel und Inflation<br />

bis hin zu Digitalisierung.<br />

www.cms-berlin.de<br />

FEI: Bis 21. Juni neue<br />

Ideen in Projektbörse<br />

180 Mio. Euro stellt das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz <strong>2023</strong> für die<br />

Industrielle Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF) zur Verfügung,<br />

um Innovationsaktivitäten des<br />

deutschen Mittelstands zu fördern.<br />

Als Dachorganisation der<br />

Lebensmittelindustrie ermöglicht<br />

der Forschungskreis der<br />

Ernährungsindustrie (FEI) allen<br />

interessierten Unternehmen<br />

und Forschungseinrichtungen,<br />

daran zu partizipieren und<br />

miteinander zu kooperieren.<br />

Mit Blick auf den nächsten<br />

Einreichungstermin für neue<br />

IGF-Anträge am 21. Juni <strong>2023</strong><br />

ermöglicht z.B. die FEI-Projektbörse<br />

interessierten Akteuren,<br />

Partner zu finden sowie Beteiligungs-<br />

und Unterstützungsinteresse<br />

der Industrie an neuen<br />

IGF-Vorhaben abzufragen.<br />

Neue Projektvorschläge können<br />

jederzeit eingereicht werden.<br />

Nähere Infos dazu unter:<br />

https://www.fei-bonn.de/gefoerderte-projekte/von-der-ideezum-projekt/projektboerse<br />

Sichere und<br />

hygienische Böden?<br />

Machen wir!<br />

Unsere Crete-Systeme –<br />

Die verlässliche Lösung<br />

für High Performance<br />

Böden im Bereich der<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

19


hygieneorientierte baumassnahmen<br />

2·23<br />

Bodenbeschichtung in Fleischerei:<br />

Belastungsfähigkeit trifft <strong>Hygiene</strong><br />

Remmers stattete tschechische Firma Singer aus<br />

Beim tschechischen Fleischverarbeiter<br />

Singer wurden 2020<br />

im Zuge der Erweiterung des<br />

Unternehmenssitzes in Lhotska<br />

moderne neue Produktionsund<br />

Versandhallen errichtet.<br />

Bei der Wahl eines geeigneten<br />

Bodensystems vertraute man<br />

der Expertise von Spezialanbieter<br />

Remmers (Löningen).<br />

Bei Singer werden täglich rund<br />

drei Tonnen Frischfleisch angeliefert,<br />

verarbeitet und wieder<br />

ausgeliefert. Das Produktsortiment<br />

umfasst über 80 Wurstwaren,<br />

Halbfabrikate und Spezialitäten.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter<br />

ist seit der Gründung im Jahr<br />

1993 von drei auf 30 gestiegen.<br />

Die tägliche Reinigung<br />

der Produktionsanlagen erfolgt<br />

unter Einsatz chemischer Reinigungsmittel,<br />

was auch für den<br />

Boden erhebliche Belas tungen<br />

darstellt. Diese Industrieböden<br />

müssen alle Belastungs- und<br />

<strong>Hygiene</strong>anforderungen der<br />

Lebensmittelproduktion erfüllen.<br />

So setzten die Verantwortlichen<br />

auf den SC Floor CR 130 Mörtelbelag<br />

von Remmers in einem<br />

optisch attraktiven Orangeton.<br />

Dieser leistungsfähige PU-Betonboden<br />

zeichnet sich durch<br />

eine hohe chemische und<br />

mechanische Belastbarkeit aus<br />

und weist laut Hersteller zudem<br />

eine thermische Beständigkeit<br />

bis zu 130 °C auf.<br />

In den Versandbereichen war<br />

vor allem eine hochwertige<br />

Bodenlösung gefragt, die den<br />

mechanischen Belastungen<br />

durch Rollwagen und Transportfahrzeuge<br />

widersteht. Hier fiel<br />

die Wahl auf die Fließbeschichtung<br />

SL Floor CR 80.<br />

Bei Teilflächen, für die das<br />

Zeitfenster zur Installation des<br />

PU-Betonbelages kritisch war,<br />

Der SC Floor CR 130 Mörtelbelag, der in der Fleischerei Singer Verwendung<br />

fand, ist für Einsätze in der Lebensmittelindustrie zertifiziert. Foto: Remmers<br />

kam das Produkt Crete FP zum<br />

Einsatz. FP steht für Fast Primer<br />

und bedeutet, dass eine weitere<br />

Schicht bereits nach drei bis<br />

vier Stunden appliziert werden<br />

kann.<br />

Remmers GmbH<br />

Bernhard-Remmers-Straße 13<br />

D-49624 Löningen<br />

www.remmers.com<br />

Cleanroom-Türen eignen sich gut für Räume mit strengen <strong>Hygiene</strong> auflagen<br />

und erhalten ggf. eine widerstandsfähige HPL-Oberfläche. Fotos: Schörghuber<br />

Auf <strong>Hygiene</strong>leistungen zertifiziert<br />

Fraunhofer prüfte Schörghuber Cleanroom-Türen<br />

Besonders in Laboren oder<br />

anderen Reinräumen herrschen<br />

äußerst strenge <strong>Hygiene</strong>auflagen.<br />

Deshalb wird dort häufig<br />

gereinigt – oft mit aggressiven<br />

Reinigungsmitteln und -methoden.<br />

Diesen müssen auch<br />

Türen standhalten. Hierzu<br />

bietet Schörghuber (Ampfing)<br />

mit seinem Cleanroom-Türenprogramm<br />

Komplettelemente<br />

an, die vom Fraunhofer Institut<br />

IPA nachweislich auf hohe<br />

<strong>Hygiene</strong>leistungen geprüft und<br />

zertifiziert sind. Der Einsatz der<br />

Cleanroom-Türen ist deshalb<br />

auch in stark frequentierten<br />

Gebäuden von Vorteil.<br />

Die Cleanroom-Türen gibt es<br />

in fünf Ausführungen. Der Typ<br />

„Cleanroom Chemicals“ weist<br />

eine hohe Resistenz gegen die<br />

zehn gebräuchlichsten Reinigungs-,<br />

Desinfektions-, Prozessund<br />

Lösungsreagenzien auf. Die<br />

„Cleanroom Biologicals“-Türen<br />

sind neben ihrer chemischen<br />

Beständigkeit auch widerstandsfähig<br />

gegen Mikroben<br />

wie Pilze und Bakterien.<br />

Darüber hinaus gibt es Schörghuber<br />

Cleanroom-Türen des<br />

Typs „Cleanroom GMP“ für<br />

Reinräume, in denen unter<br />

sterilen Bedingungen produziert<br />

wird, sowie „Cleanroom H 2<br />

O 2<br />

“<br />

Türen. Dieser Typus eignet<br />

sich für bauliche Situationen,<br />

in denen bei der Desinfektion<br />

aggressives Wasserstoffperoxid<br />

(H 2<br />

O 2<br />

) zum Einsatz kommt<br />

wie z.B. bei der Reinigung von<br />

Operationssälen. Die „Cleanroom<br />

S2“-Variante erfüllt sowohl<br />

die Sicherheitsstufe S2 der<br />

Verordnung über die Sicherheitsstufen<br />

und -maßnahmen<br />

bei gentechnischen Arbeiten<br />

in gentechnischen Anlagen<br />

(Gentechnik-Sicherheitsverordnung<br />

– GenTSV), gleichzeitig ist<br />

sie sicher und resistent gegen<br />

Desinfektionsmittel.<br />

Alle fünf Cleanroom-Varianten<br />

lassen sich mit unterschiedlichen<br />

Funktionen kombinieren.<br />

Darunter T30-Brandschutz,<br />

Rauchschutz oder Schallschutz<br />

bis 37 dB u.v.m. Sie können<br />

auch mit flächenbündigem<br />

Lichtausschnitt sowie wahlweise<br />

mit der widerstandsfähigen<br />

HPL-Oberfläche „Cleanroom<br />

white“ versehen werden. Zudem<br />

stehen laut Hersteller eine robuste<br />

und stoßfeste PU-Kante,<br />

ein vierseitig umlaufender Kantenschutz<br />

oder Beschläge aus<br />

Edelstahl zur Auswahl.<br />

Schörghuber Spezialtüren KG<br />

Neuhaus 3<br />

D-84539 Ampfing<br />

www.schoerghuber.de<br />

20 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

fachforen / Messen<br />

Rückstandsanalyse im Fokus<br />

QS-Laborleitertreffen in Berlin – Labore getestet<br />

„MCD“ und „Inline MCD“: Intelligente Roboter für die automatisierte<br />

Reinigung sind auf der Interpack zu sehen. Foto: Fraunhofer IVV<br />

Intelligente Reinigungslösungen<br />

interpack: Fraunhofer mit „Clean Assist“ und „MCD“<br />

Das Fraunhofer-Institut<br />

für Verfahrenstechnik und<br />

Verpackung IVV präsentiert<br />

auf der Fachmesse interpack<br />

in Düsseldorf vom 4.-10. Mai<br />

in Halle 4 (am VDMA-Stand<br />

C54) u.a. neue intelligente<br />

Roboter-Reinigungslösungen.<br />

Manuelle Reinigungsprozesse<br />

von Maschinen, Anlagen oder<br />

Produktionsumgebungen<br />

unterliegen großen Qualitätsschwankungen,<br />

sind nicht<br />

reproduzierbar und stellen<br />

Unternehmen angesichts<br />

des sich verschärfenden<br />

Fachkräftemangels vor große<br />

Herausforderungen. Deshalb<br />

entwickelt das IVV intelligente<br />

Technologie lösungen zur<br />

Automatisierung. Auf der interpack<br />

demonstriert man mit<br />

„Clean Assist“ sowie zwei Varianten<br />

des „Mobile Cleaning<br />

Device“ (MCD) zukunftsweisende<br />

Anwendungen. Mittels<br />

Sensorik und Digitalem Zwilling<br />

ist eine vollautomatisierte<br />

Dokumentation der Reinigung<br />

und ihrer Validierung möglich.<br />

„CleanAssist“ ist der erste virtuelle<br />

Reinigungsassistent für<br />

die manuelle Reinigung. Die<br />

Reinigungslanze verfügt über<br />

Trackingsensoren, mit denen<br />

der aufgetragene Volumenstrom<br />

(= Reinigungsleistung)<br />

und Sprühschatten analysiert<br />

und dokumentiert werden<br />

können. Mittels eines AR-Geräts<br />

wird ein Digitaler Zwilling<br />

in die echte Reinigungsumgebung<br />

übertragen und der<br />

reale Reinigungsfortschritt in<br />

Quasi-Echtzeit im Sichtfeld<br />

des Bedienenden angezeigt.<br />

Vergessene oder unter- bzw.<br />

überreinigte Bereiche werden<br />

dem Personal visualisiert.<br />

Das MCD ist ein intelligenter,<br />

modularer Reinigungsroboter.<br />

Er wird zum einen als<br />

autonom fahrendes Gerät zur<br />

automatisierten Reinigung<br />

ganzer Produktionsumgebungen<br />

präsentiert. Die hochintegrierte<br />

Verschmutzungssensorik<br />

erfasst automatisch<br />

den Verschmutzungsgrad und<br />

ermöglicht die Dokumentation<br />

des Reinigungsprozesses.<br />

Die Reinigung erfolgt mittels<br />

innovativem, um drei Achsen<br />

rotierendem Zielstrahlreinigungssystem<br />

(AJC). Zum<br />

anderen existiert das MCD<br />

als Inline-Version für die<br />

automatisierte Reinigung von<br />

Prozessanlagen und -linien.<br />

Letzteres ist mit diversen Reinigungsdüsen<br />

und -bürsten<br />

ausgerüstet und fährt für den<br />

Reinigungsprozess auf dem<br />

Produktweg über Förderbänder<br />

bzw. Schienensysteme<br />

durch die Prozessanlagen.<br />

www.ivv.fraunhofer.de<br />

www.interpack.de<br />

Nach zwei Jahren mit Online-<br />

Tagungen fand das jährliche<br />

Laborleitertreffen des Prüfsystems<br />

QS (Bonn) für den Bereich<br />

Rückstandsmonitoring wieder<br />

in Präsenz statt. Mehr als<br />

120 Laborverantwortliche aus<br />

13 Ländern (darunter Benelux,<br />

Italien, Spanien, Griechenland,<br />

Serbien, Kroatien, Polen,<br />

Türkei) diskutierten in Berlin<br />

u.a. die Ergebnisse und analytischen<br />

Auffälligkeiten aus den<br />

QS-Laborkompetenztests 2022.<br />

Claudia Rotter, bei QS verantwortlich<br />

für die im Rückstandsmonitoring<br />

tätigen Labore,<br />

präsentierte die Ergebnisse der<br />

Laborkompetenztests. Dr. Günther<br />

Kempe, Berater für Rückstandsanalytik<br />

von Pestiziden<br />

und Tierarzneimitteln, nahm<br />

eine analytische Einordnung der<br />

Ergebnisse vor und stellte aktuelle<br />

rechtliche Entwicklungen<br />

in der Rückstandsanalytik vor.<br />

Dr. Manol Roussev, Experte für<br />

Rückstandsanalytik, stellte die<br />

Anforderungen und die damit<br />

verbundenen Herausforderungen<br />

dar, der sich die Multimethode<br />

in der Routine analytik<br />

ausgesetzt sieht. Monika Richter<br />

(BASF SE) gab einen Überblick<br />

über die Schritte, die ein Wirkstoff<br />

bis zur Festlegung eines<br />

Rückstandshöchstgehaltes<br />

durchlaufen muss.<br />

74 Labore erfolgreich<br />

74 Labore aus 19 Ländern<br />

nahmen erfolgreich am Laborkompetenztest<br />

Rückstandsmonitoring<br />

2022/2 teil. 84 % der<br />

Teilnehmer bestanden den Test;<br />

unter den QS-anerkannten Laboren<br />

waren es 93 %. Anhand<br />

variierender Matrix/Wirkstoffkombinationen<br />

wird überprüft,<br />

ob die von den Laboren in der<br />

Routine angebotenen Wirkstoff-<br />

spektren beherrscht werden.<br />

Zusätzlich können Schwachstellen<br />

in der Analytik aufgedeckt<br />

werden, die in der<br />

einzelnen Routineprobe nicht<br />

auffallen würden.<br />

Fokus auf Metaboliten<br />

52 der 56 teilnehmenden anerkannten<br />

Labore haben den Test<br />

bestanden. Vier Labore müssen<br />

aufgrund ihres Nicht-Bestehens<br />

Die Prüforganisation QS lässt regelmäßig<br />

Lebensmittellabore auf ihre<br />

Kompetenz testen. Foto: QS<br />

verpflichtend am nächsten<br />

Kompetenztest <strong>2023</strong>/1 teilnehmen.<br />

Auch sieben der 17 Labore<br />

im Anerkennungsverfahren<br />

haben den Laborkompetenztest<br />

2022/2 nicht erfolgreich abgeschlossen,<br />

sowie ein Drittlabor,<br />

das sich dem Test freiwillig<br />

stellte. Insgesamt 32 Labore,<br />

darunter 30 anerkannte Labore,<br />

konnten alle Wirkstoffe fehlerfrei<br />

identifizieren und korrekt<br />

quantifizieren.<br />

Der Fokus des Testdesigns lag<br />

auf der Analytik von Metaboliten<br />

und Wirkstoffen mit einer<br />

Summen-Rückstandsdefinition.<br />

In drei Testmaterialien wurden<br />

zehn Wirkstoffe geprüft.<br />

https://www.q-s.de/zertifizierungsstellen-und-labore/qslaborkompetenztest-ergebnisseim-detail-2022-2.html<br />

21


interview<br />

2·23<br />

„So viel wie nötig, so wenig wie möglich!“<br />

Karsten Hunger (IPV) über Verpackungen, <strong>Hygiene</strong>-Funktionen und belastende Auflagen<br />

Gerade in der Lebensmittelbranche sind hygienische Verpackungen ein absolutes Muss – und durch strenge Vorgaben der<br />

Kontrollbehörden längst nicht mehr wegzudenken. Im Vorfeld der Fachmesse interpack sprachen wir mit Karsten Hunger,<br />

Geschäftsführer des Industrieverbandes Papier- und Folienverpackung (IPV), über die Balance zwischen Lebensmittelsicherheit<br />

und wachsenden Ansprüchen an Nachhaltigkeit, über mehr Materialeffizienz bei Folien & Co. sowie den Kampf<br />

des Verbandes gegen immer höhere gesetzliche Auflagen, die wie ein „Damoklesschwert“ über den Betrieben hängen.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Viele<br />

unserer Leser sind sicher bereits<br />

mit dem Industrieverband<br />

Papier- und Folienverpackung<br />

in Berührung gekommen. Wie<br />

lange gibt es den IPV und wie<br />

viele Mitglieder aus welchen<br />

Branchen stehen hinter ihm?<br />

Karsten Hunger: Der Verband<br />

wurde schon 1949 gegründet.<br />

Wir vertreten 27 Mitgliedsunternehmen<br />

und weitere Fördermitglieder.<br />

Unsere Mitglieder<br />

sind allesamt Unternehmen<br />

und Zulieferer für flexible<br />

Verpackungen aus Papier und<br />

Kunststoff sowie Hersteller von<br />

Servietten und Tischdecken aus<br />

Zellstoff. Unter flexiblen Verpackungen<br />

versteht man Packmittel,<br />

die erst im befüllten Zustand<br />

ihre raumfüllend-kompakte<br />

Form erhalten.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Welche Aufgaben<br />

hat der IPV?<br />

Karsten Hunger: Unsere Aufgabe<br />

ist es, aus der Verbandsgeschäftsstelle<br />

in Frankfurt am<br />

Main heraus die Interessen<br />

der Unternehmen gegenüber<br />

Behörden, Organisationen und<br />

anderen Verbänden zu vertreten.<br />

Das Aufgabenfeld ist sehr<br />

komplex, gerade die Umsetzung<br />

von EU-Verordnungen und<br />

deren Implementierung in deutschen<br />

Gesetzen bereiten den<br />

Unternehmen Schwierigkeiten.<br />

Wichtig ist daher die Kommunikation<br />

relevanter regulatorischer<br />

Karsten Hunger<br />

Geschäftsführer des Industrieverbandes<br />

Papier- und Folienverpackung<br />

mit Sitz in Frankfurt/Main<br />

Änderungen in allgemein<br />

verständlicher Form sowie<br />

ein Informationsservice über<br />

branchenrelevante Themen. Als<br />

Verband finden wir, im Sinne<br />

unserer Mitglieder, schnelle<br />

Lösungen und unterstützen<br />

somit die gesamte Lieferkette.<br />

Wir beantworten interne und<br />

externe Fachfragen der Branche<br />

und erstellen Statistiken. Zu unseren<br />

Aufgaben gehört es, auch<br />

in der Öffentlichkeitsarbeit –<br />

insbesondere mit Bezug auf die<br />

Produkte unserer Unternehmen<br />

– herauszustellen, wie wichtig<br />

die richtige Verpackung für die<br />

<strong>Hygiene</strong> und Lebensdauer von<br />

Produkten ist.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: An perfekter<br />

<strong>Hygiene</strong> führt gerade in modernen<br />

Betrieben der Lebensmittelbranche<br />

kein Weg vorbei. Welche<br />

Produkte für diesen Bereich<br />

stellen Ihre Mitglieder her und<br />

wo werden sie eingesetzt?<br />

Karsten Hunger: Im Schwerpunkt<br />

sind es zwei Arten von<br />

flexiblen Verpackungen. Zum<br />

einem die Verpackungen, die<br />

durch Unternehmen befüllt<br />

werden, beispielsweise für<br />

Mehl, Tee oder Gebäck. Zum<br />

anderen Serviceverpackungen,<br />

die vor dem Kunden oder durch<br />

den Kunden befüllt werden,<br />

bekannte Beispiele sind hier<br />

die klassischen Bäckerbeutel,<br />

Gemüsetüten, Metzgerpapiere<br />

oder Tragetaschen. Das Material<br />

besteht aus Papier oder<br />

Folie. Ergänzende Produkte<br />

sind Servietten und Tischdecken<br />

aus Zellstoff oder auch<br />

Geschenkpapiere. Klassische<br />

Einsatzgebiete sind überall beim<br />

Lebensmitteleinzelhandel, in der<br />

Gastronomie, im Handwerk und<br />

in der lebensmittelabfüllenden<br />

Industrie zu finden.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Hilft der IPV<br />

mit Serviceangeboten, um den<br />

Kontakt zwischen Herstellern<br />

und Anwendern im Lebensmittelbereich<br />

zu verbessern?<br />

Karsten Hunger: Ja, die<br />

Serviceleistungen für unsere<br />

Mitgliedsunternehmen sind eine<br />

wichtige Aufgabe. Wir erstellen<br />

regelmäßig Merkblätter und<br />

Leitfäden für unsere Mitglieder,<br />

auch zur direkten Weitergabe<br />

an die Kunden oder zur Kommunikation<br />

mit den Kunden.<br />

Die Themen sind vielschichtig.<br />

Um einige aktuelle Stichworte<br />

zu nennen: Verpackungsgesetz,<br />

Informationen zur Lebensmittelkonformität,<br />

Rückverfolgbarkeit<br />

etc. Bei Serviceverpackungen<br />

übernehmen unsere Mitgliedsfirmen<br />

als Service oftmals auch<br />

die Übernahme der Lizensierungspflichten,<br />

gemäß den Regeln<br />

des Verpackungsgesetzes<br />

zur Delegationsmöglichkeit im<br />

Zuge eines Rahmenvertrages<br />

mit einem Dualen System.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Nehmen die<br />

Hersteller auch Rückmeldungen<br />

von den Lebensmittelunternehmen,<br />

die ihre Verpackungen<br />

einsetzen, in die Entwicklung<br />

neuer Produkte auf?<br />

Karsten Hunger: Unbedingt!<br />

Aktuell haben wir beispielsweise<br />

viele Rückmeldungen zur<br />

verbesserten Recyclingfähigkeit<br />

von Verpackungen. Auch der<br />

Leitfaden „Rückverfolgbarkeit“<br />

ist durch die Informationen<br />

direkter Kundenanforderungen<br />

entstanden. Ein aktuelles<br />

Thema, das auch auf Wunsch<br />

der Lebensmittelunternehmen<br />

vorangetrieben wird, ist<br />

die Materialreduzierung bei<br />

Verpackungen – natürlich bei<br />

gleichbleibender Funktionalität,<br />

ein wichtiges Forschungs- und<br />

Zukunftsthema.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Wie wichtig<br />

ist das Thema <strong>Hygiene</strong> bei der<br />

Konzeption neuer Papier- und<br />

22 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

interview<br />

Folienverpackungen für Lebensmittel<br />

und Getränke?<br />

Die Frage der Funktionalität<br />

zum Schutz der <strong>Hygiene</strong><br />

hat oberste Priorität bei der<br />

Entwicklung aller neuen Verpackun<br />

gen. Darum dreht sich<br />

alles. Der Schutz des Lebensmittels<br />

muss trotz vieler anderer<br />

Anforderungen immer gegeben<br />

sein, sonst ist eine Verpackung<br />

wertlos. An der Stelle muss man<br />

sich vor Augen führen, dass die<br />

ökologische Belastung von Nahrungsmittelverschwendung<br />

ein<br />

Vielfaches höher ist als die der<br />

Verpackung. Gerade vor dem<br />

Hintergrund der notwendigen<br />

Reduktion von CO 2<br />

-Emis sionen<br />

spielt die richtige Verpackung<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Und welche<br />

Rolle spielt heutzutage die<br />

Nachhaltigkeit? Muss es immer<br />

eine Folie mehr sein oder geht<br />

es längst auch anders?<br />

rungen auf die Hersteller- und<br />

damit auch auf die Lebensmittelunternehmen<br />

zukommen,<br />

wird das Gesamtsystem<br />

dabei leider nie entschlackt. Es<br />

werden einfach immer neue<br />

Auflagen draufgesattelt. Dazu<br />

kommen dann noch nationale<br />

Alleingänge, statt die Einigung<br />

auf eine übergreifende europäische<br />

Lösung. Das macht<br />

es besonders schwierig, siehe<br />

beispielsweise der geplante<br />

deutsche Alleingang beim<br />

Thema Mineralölverordnung,<br />

der erst kurz vor dem Abschluss<br />

vom Bundesrat gestoppt wurde.<br />

Eine besondere Herausforde-<br />

sende Belastung insbesondere<br />

kleiner und mittelständischer<br />

Betriebe. Ständig gibt es neue<br />

Anforderungen, die kaum<br />

praktikabel umsetzbar sind oder<br />

interpretationsfähig sind. Das<br />

aktuelle Beispiel ist die Mehrwegangebotspflicht.<br />

Das Gesetz<br />

ist seit dem ersten Januar in<br />

Kraft, aber eine Leitlinie der<br />

Bundesländer zur praktischen<br />

Anwendung ist frühestens für<br />

das zweite Quartal geplant.<br />

Gleichzeitig warnen Lebensmittelkontrolleure<br />

bereits heute<br />

von Vollzugsproblemen in der<br />

Realität. Ich kann alle Hersteller<br />

und Unternehmen nur<br />

gerichtet. Wir warten gespannt<br />

auf die Vorgaben der Bundesregierung.<br />

Mittelfristig wage ich<br />

gar nicht zu schauen. Es sind<br />

so viele Vorhaben, die wie ein<br />

Damoklesschwert über uns hängen.<br />

Hier nur einige Beispiele<br />

zukünftiger Baustellen: das<br />

Litteringfondsgesetz, die neue<br />

europäische Verpackungsverordnung<br />

oder die Anzeigeverordnung.<br />

Die Arbeit wird hier<br />

nicht weniger.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Mit welchen<br />

hygienetechnischen Produktneuheiten<br />

darf die Lebensmittelbranche<br />

in Zukunft seitens der<br />

Verpackungshersteller rechnen?<br />

Karsten Hunger: Die Frage<br />

können nur unsere Mitgliedsunternehmen<br />

beantworten, in<br />

Zukunftsprojekte haben wir als<br />

Verband zumeist keinen tiefen<br />

Einblick. Wir sind aber sicher,<br />

dass viele Innovationen folgen<br />

werden.<br />

Karsten Hunger: Nachhaltigkeit<br />

ist seit Jahren eine wachsende<br />

Anforderung, übrigens bei allen<br />

Verpackungen. Man muss aber<br />

immer die Balance zwischen<br />

Sicherheit und Nachhaltigkeit<br />

finden. Es gilt der einschlägige<br />

Grundsatz: „So viel wie nötig,<br />

so wenig wie möglich!“ Die<br />

Material effizienz ist dabei wichtig.<br />

Hier wird jeden Tag neu gedacht.<br />

Das ist sicher auch das<br />

Besondere unseres Verbandes.<br />

Für jede Anwendung suchen<br />

unsere Mitglieder individuell<br />

die sinnvollste Verpackung und<br />

machen das erst einmal unabhängig<br />

vom Material.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Manche Lebensmittelunternehmen<br />

fühlen<br />

sich durch „Food Safety“-Auflagen<br />

gegängelt, teils überfordert.<br />

Sehen Sie auch positive<br />

Tendenzen und (Produkt-)Neuheiten,<br />

die ihnen Mut machen?<br />

Karsten Hunger: Schwierig.<br />

Obwohl immer neue Anforde-<br />

Bei der Entwicklung neuer Verpackungen hat hygienischer Schutz der Le -<br />

bensmittel Priorität: einige Produkte der IPV-Mitgliedsfirmen. Fotos: IPV<br />

rung ist dies insbesondere für<br />

kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, die ein Großteil<br />

unserer Mitglieder ausmachen.<br />

Aus Erfahrung kann ich sagen:<br />

Wenn die Lieferkette zusammenarbeitet,<br />

können bürokratische<br />

Fehlentwicklungen verhindert<br />

werden. Darauf sollte man<br />

immer das Augenmerk richten.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Was sind Ihrer<br />

Erfahrung nach die größten<br />

Probleme im heutigen <strong>Hygiene</strong>management<br />

in Betrieben<br />

der Lebensmittel- und Getränkeindustrie?<br />

Welche Tipps<br />

würden Sie geben, um diese im<br />

Arbeitsalltag zu lösen?<br />

Karsten Hunger: Das ist, ganz<br />

klar, wie schon zuvor, die wach-<br />

ermutigen, in Organisationen<br />

und Verbänden mitzuarbeiten,<br />

denn nur gemeinsam schaffen<br />

wir es, unnötige Bürokratie zu<br />

verhindern. Und diese Fehlentwicklungen<br />

gehören sofort<br />

angeprangert! Manchmal hilft es<br />

schon, diese Fehlentwicklung<br />

beim heimischen Bundestagsabgeordneten<br />

aufzuzeigen.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Auf welche<br />

wichtigen künftigen Entwicklungen<br />

bzw. (gesetzlichen)<br />

Neuerungen sollten sich die Unternehmen<br />

im Bereich <strong>Hygiene</strong>-<br />

Verpackungen einstellen?<br />

Karsten Hunger: Kurzfristig<br />

ist der Fokus, wie eben schon<br />

erwähnt, auf die Umsetzung<br />

der Mehrwegangebotspflicht<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Vom 4. bis zum<br />

10. Mai findet in Düsseldorf die<br />

interpack statt. Ist der IPV dort<br />

vertreten – und welche Impulse<br />

erwarten Sie sich von dieser<br />

internationalen Fachmesse für<br />

Verpackungsmaschinen und<br />

Packmittel?<br />

Karsten Hunger: Wir sind als<br />

IPV nicht mit einem Stand<br />

vertreten, werden aber natürlich<br />

vor Ort sein und uns ausführlich<br />

informieren. Ich kann mir aber<br />

vorstellen, dass einige unserer<br />

Mitgliedsunternehmen als Aussteller<br />

dabei sind. Mit Sicherheit<br />

wird das Thema Nachhaltigkeit<br />

das entscheidende Thema für<br />

unsere Branche auf der interpack<br />

sein. Das ist schon seit<br />

einigen Jahren Trendthema und<br />

das wird sich <strong>2023</strong> fortsetzen.<br />

IPV Industrieverband Papierund<br />

Folienverpackung e.V.<br />

Große Friedberger Str. 44-46<br />

D-60313 Frankfurt am Main<br />

www.ipv-verpackung.de<br />

23


praxis<br />

2·23<br />

Sauberes Band von Brot bis zum Pizzateig<br />

Flexco Europe: Profi-Abstreifer steigern <strong>Hygiene</strong> & Qualität der Lebensmittelproduktion<br />

Eine Förderbandanlage in der Lebensmittelherstellung muss absolut sauber und frei von Rücktrag sein, also von Material<br />

ien, die an der Rücklaufseite des Förderbands haften bleiben. Denn es besteht die Gefahr, dass Produkte kontaminiert<br />

werden, es durch aufwendige Reinigung zu langen Stillständen kommt – und Unternehmen gesetzliche Vorgaben nicht<br />

einhalten können. Oft stellen die Betreiber Abstreifer selbst her. Damit werden sie den Anforderungen der Branche allerdings<br />

nicht gerecht, warnt Spezialanbieter Flexco Europe (Rosenfeld). Man empfiehlt den Einsatz professioneller Kopf- und<br />

Sekundärabstreifer, um den strengen <strong>Hygiene</strong>vorgaben zu genügen und langfristig überdies Kosten zu sparen.<br />

Negative Praxisbeispiele<br />

Hier einige Beispiele aus der<br />

Praxis: Bei einem führenden<br />

US-Lebensmittelhersteller blieb<br />

in der Produktion die klebrige<br />

Glasur nicht nur auf dem<br />

Frühstücksgebäck haften, auf<br />

die es geträufelt wurde, sondern<br />

auch auf dem Förderband. Es<br />

verklebte die Rollen und war<br />

ein Nährboden für Bakterien.<br />

Die Mitarbeiter mussten immer<br />

wieder reinigen und desinfizieren.<br />

Zudem verursachten die<br />

klebrigen Rückstände Bandlauffehler,<br />

und durch den abrasiven<br />

Zucker kam es zu vorzeitigem<br />

Verschleiß an den Komponenten.<br />

Das Personal versuchte, mit<br />

selbst hergestellten Abstreifern<br />

den Rücktrag zu verhindern,<br />

musste aber trotzdem alle zwei<br />

Wochen beschädigte Förderbänder<br />

wechseln.<br />

Ein US-amerikanischer Hersteller<br />

von Snacks setzte erfolglos<br />

selbst hergestellte Abstreifer ein,<br />

um Rückstände des feuchten,<br />

klebrigen Teigs zu entfernen,<br />

der während eines Abschnitts<br />

im Herstellungsprozess auf<br />

das Förderband spritzte. Nicht<br />

nur, dass diese hartnäckigen<br />

Verschmutzungen immer wiederkehrten,<br />

sie führten auch zu<br />

erheblichen Produktverlusten.<br />

Und bei einem Süßwarenhersteller<br />

bildete sich zunehmend<br />

Melasserücktrag an der Produktionslinie.<br />

Der Kopfabstreifer<br />

brachte nicht die gewünschte<br />

Wirkung. Das Ergebnis: Rund<br />

um die Förderbandstruktur<br />

sammelte sich das Material.<br />

„Rücktrag kommt zustande,<br />

wenn Materialien an der<br />

Rücklaufseite des Förderbands<br />

haften bleiben“, erklärt Harry<br />

Schiminski, Product-Manager<br />

bei Flexco Europe. „Werden<br />

diese nicht entfernt oder abgelöst,<br />

kann das für den Betreiber<br />

in vielerlei<br />

Hinsicht teuer<br />

werden.“ So<br />

treten etwa<br />

Produktverluste<br />

auf, und<br />

es kommt zu<br />

übermäßigen<br />

Stillstandszeiten,<br />

weil das<br />

Personal die<br />

Förderbänder<br />

reparieren oder<br />

desinfizieren<br />

muss. Dazu<br />

kommen<br />

Reinigungskosten und Materialüber<br />

lauf, der auf dem Fußboden<br />

landet und eine Rutschgefahr<br />

für die Mitarbeitenden<br />

darstellt. „Das wirkt sich am<br />

Ende alles auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens<br />

aus“, sagt Schiminski.<br />

Probleme mit „Eigenbau“<br />

Hersteller fertigen ihre Abstreifer<br />

immer wieder selbst. So kostengünstig<br />

diese Lösung scheint,<br />

in der Regel bringt sie nicht die<br />

erforderliche Reinigungswirkung.<br />

„Entscheidend ist, dass<br />

der Schaber exakt den richtigen<br />

Druck auf das Förderband ausübt“,<br />

erklärt Experte Schiminski.<br />

Damit stellt die Spannung einen<br />

entscheidenden Faktor dar. Oft<br />

drücken die selbst hergestellten<br />

Abstreifer zu stark, was Förderband<br />

und Bandverbindungen<br />

beschädigen kann. Schäden<br />

Eine Förderbandanlage in der Lebensmittelherstellung<br />

muss absolut sauber und frei von Rücktrag sein.<br />

können auch durch ein zu<br />

starres Blattmaterial auftreten.<br />

Ist dagegen der Druck zu<br />

schwach, ist die Reinigungswirkung<br />

zu gering: Dann sammelt<br />

sich Rückstand auf dem Band<br />

und den Komponenten. Bei<br />

manchen Förderanlagen kommt<br />

es im Betrieb zu Schwankungen<br />

im Band oder an der Trommel.<br />

Ein starres Spannungssystem<br />

kann insgesamt nicht mehr<br />

effektiv arbeiten. „Der Kontakt<br />

zwischen Abstreifblatt und Förderband<br />

muss immer gleichbleibend<br />

sein“, erklärt Schiminski.<br />

„Ein Abstreifer, der zwar<br />

vorhanden ist, seine Aufgabe<br />

aber nicht ausreichend erfüllt,<br />

vermittelt schnell ein falsches<br />

Gefühl der Sicherheit.“<br />

Gefahr der Kontamination<br />

Weil die Produkte durch Rücktrag<br />

kontaminieren, kann der<br />

Betreiber häufig die gesetzlichen<br />

Auflagen an die Sauberkeit<br />

nicht erfüllen. Er muss<br />

mit empfindlichen Geldstrafen<br />

rechnen. Ein einziger Rückruf<br />

kann ein Unternehmen sogar<br />

ruinieren. Mit selbst hergestellten<br />

Abstreifern lassen sich die<br />

gesetzlichen Anforderungen in<br />

der Regel nicht erfüllen.<br />

„Da steckt zu viel Know-how<br />

dahinter“, erklärt Schiminski.<br />

Allein schon, wenn der Abstreifer<br />

aus einem rauen Material<br />

besteht und winzige unsichtbare<br />

Unebenheiten aufweist. In<br />

den Zwischenräumen sammelt<br />

sich schnell Material an und<br />

bietet so einen Nährboden für<br />

Bakterien. Wichtig ist auch der<br />

Einbauort, denn der Abstreifer<br />

sollte für das Personal leicht<br />

zugänglich sein, um ihn für die<br />

Reinigung rasch wechseln oder<br />

desinfizieren zu können. „Ist<br />

dieser Vorgang für den Techni-<br />

24 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

praxis<br />

Die Abstreifblätter aus FDA-konformem, für Lebensmittel zugelassenem<br />

Kunststoff gibt es auch in einer für Metallscanner erfassbaren Variante.<br />

ker zu kompliziert, erhöht das<br />

natürlich die Stillstandzeit“, so<br />

Schiminski. Dies gilt auch, wenn<br />

ein Abstreifer im Rahmen der<br />

Anlagenwartung entfernt oder<br />

die Abstreifblätter getauscht<br />

werden müssen, weil sie etwa<br />

einen Kantenabrieb aufweisen.<br />

Vorteile wertiger Abstreifer<br />

Professionelle Abstreifer seien<br />

langfristig eine deutlich günstigere<br />

Alternative als selbst<br />

hergestellte Lösungen, betont<br />

der Experte. Sie beseitigen<br />

Rücktrag an Förderbändern<br />

zuverlässig, wodurch manuelle<br />

Reinigung entfällt. Der Snack-<br />

Hersteller aus den USA in oben<br />

genanntem Fall setzt nun auf<br />

den FGP-Kopfabstreifer von<br />

Flexco Europe, um die Rückstände<br />

des feuchten, klebrigen<br />

Teigs von den Förderbändern zu<br />

entfernen. Ein optimaler Kontakt<br />

zwischen Abstreifblatt und Förderband<br />

ist sichergestellt. Das<br />

maximiert die Reinigungswirkung.<br />

Für zusätzlichen Schutz<br />

gegen Lebensmittelkontamination<br />

ist das Abstreifblatt optional<br />

in einem für Metallscanner<br />

erfassbaren Material erhältlich.<br />

Die Oberflächen sind glatt,<br />

aus Edelstahl oder aus lebensmitteltauglichen<br />

Kunststoffen.<br />

Bakterien können hier schlecht<br />

anhaften und sich kaum<br />

vermehren. Zudem sind alle<br />

inneren Winkel abgerundet, um<br />

eine Desinfektion zu erleichtern.<br />

Der Snack-Hersteller konnte mit<br />

dieser Lösung die Materialverluste<br />

im Vergleich zum vorher<br />

eingesetzten Schaber um 60 %<br />

reduzieren. „Unser FGP ist der<br />

einzige Kopfabstreifer, der für<br />

die Lebensmittelverarbeitung<br />

von der USDA, dem Landwirtschaftsministerium<br />

der USA,<br />

und der kanadischen Gesundheitsbehörde<br />

BISCC zugelassen<br />

ist“, ergänzt Harry Schiminski.<br />

Eine weitere effiziente Lösung<br />

bietet Flexco Europe mit dem<br />

lebensmitteltauglichen Sekundärabstreifer<br />

FGS aus soliden<br />

Edelstahlkomponenten. Das<br />

Abstreifblatt besteht aus FDAkonformem,<br />

für Lebensmittel<br />

zugelassenem Kunststoff und<br />

ist auf Wunsch in einer für Metallscanner<br />

erfassbaren Variante<br />

erhältlich. Eine weiche Kunststofflippe<br />

erlaubt den Einsatz<br />

bei unebenen oder weichen<br />

Bandoberflächen. Die FGP- wie<br />

Mit den Bandabstreifer können Betreiber Produktverluste<br />

und Wartungsaufwände minimieren. Fotos: Flexco Europe<br />

auch die FGS-Abstreifer sind<br />

kompatibel mit Endlos- und<br />

mechanisch verbundenen<br />

Bändern. Beide erfüllen die Anforderungen<br />

der EU 1935-2004.<br />

Wartungszeit verringern<br />

Der Servicetechniker kann sowohl<br />

den FGP als auch den FGS<br />

für die regelmäßige Reinigung<br />

und Desinfektion schnell ausund<br />

wieder einbauen. Ebenso<br />

lassen sich Abstreifblätter rasch<br />

und unkompliziert tauschen<br />

und spannen. Damit verringern<br />

sich Wartungsaufwand und<br />

-kosten deutlich. „Das Abstreifblatt<br />

klappt hoch und wieder<br />

in seine ursprüngliche Position<br />

zurück, ohne dass dafür andere<br />

Teile entfernt werden müssen“,<br />

erklärt Schiminski. Das spart<br />

nachweislich Arbeitszeit. FGP<br />

und FGS sind mit Abstandshaltern<br />

konstruiert, wodurch auch<br />

ein Reinigen ohne Entfernen der<br />

Endplatten möglich ist.<br />

Standards erfüllt<br />

Lebens- und Futtermittelhersteller,<br />

die in die USA exportieren,<br />

müssen sich verstärkt mit dem<br />

US Food Safety Modernization<br />

Act (FSMA) auseinandersetzen.<br />

Das US-Gesetz zur Modernisierung<br />

der Lebensmittelsicherheit<br />

verlangt mikrobiologische Untersuchungen<br />

und Verifizierungen,<br />

um Herstellung und Lagerung<br />

in einer sicheren Umgebung<br />

nachweisen. „Mit unseren FGPund<br />

FGS-Abstreifern tragen<br />

Hersteller zur Erfüllung dieser<br />

Auflagen bei“, sagt Schiminski.<br />

„Sie erleichtern das regelmäßige<br />

Inspektionsverfahren und<br />

verringern Haftungsrisiken,<br />

falls dennoch<br />

Probleme auftreten<br />

sollten.“<br />

Flexco Europe<br />

hat die beiden<br />

Abstreifer so<br />

konstruiert<br />

und hergestellt,<br />

dass sie<br />

die Standards<br />

der Backindustrie erfüllen bzw.<br />

übertreffen. Beide Abstreifer<br />

sind inzwischen in einer Vielzahl<br />

an Backbetrieben weltweit im<br />

Einsatz – bei der Herstellung<br />

von Brot bis zu Pizzateig.<br />

Flexco Europe GmbH<br />

Maybachstraße 9<br />

D-72348 Rosenfeld<br />

www.flexco.com<br />

„Green Cleaning“<br />

auch an Kühlgeräten<br />

Um Kühlgeräte und Klimaanlagen<br />

in Unternehmen effizient<br />

und ohne Energieverlust zu<br />

betreiben, sollte man sie regelmäßig<br />

reinigen. Bei Wärmetauschern<br />

wie Verdampfern und<br />

Verflüssigern ist dies mithilfe<br />

von Trockendampf bei minimalem<br />

Wasserverbrauch möglich.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt ein<br />

neues Gutachten des Ingenieurbüros<br />

Peter Schulze (Ulm) im<br />

Auftrag des Dampfreiniger-Herstellers<br />

beam (Altenstadt).<br />

Das Schulze-Team untersuchte<br />

Reinigungsleistung, Wasserverbrauch<br />

und die Belastung an<br />

den Lamellen eines handelsüblichen<br />

Verdampfers und eines<br />

Klima-Innengerätes. Ergebnis:<br />

„Die Reinigung bewirkt keine<br />

mechanische Beschädigung an<br />

den Lamellenstrukturen.“ Bei<br />

der thermischen Belastung der<br />

Lamellen stellten die Prüfer eine<br />

Oberflächentemperatur von<br />

55,3 °C am Bauteil fest.<br />

Besonders drastisch: die Wassereinsparung.<br />

Bei Verwendung<br />

des Dampfsaugsystems Blue<br />

Evolution S+ von beam wurde<br />

so wenig Wasser verbraucht,<br />

dass die Menge am Messbecher<br />

gar nicht ablesbar war. Sie<br />

musste rechnerisch über das<br />

Gewicht ermittelt werden und<br />

lag bei gerade mal 12 ml. Bei<br />

Reinigung mit Leitungswasser-<br />

Spritzdüse in 10 s läge der Wasserverbrauch<br />

bei 1,522 l – eine<br />

Steigerung von 1:110.<br />

www.beam.de<br />

25


praxis<br />

2·23<br />

Korn, Mehl und Teig im <strong>Hygiene</strong>-Behälter<br />

WERIT-Kunststoffwannen und -Stapelkästen ergänzen Bäckereimaschinen von Schäfer<br />

Die Nahrungsmittelindustrie, speziell im Bereich von Bäckereien und Konditoreien, hat hohe Anforderungen an ihre Ladungsträger.<br />

Die Behälter und Paletten für diese Branche werden aus hochwertigen Kunststoffen gefertigt, gemäß strengen<br />

europäischen Standards zertifiziert und sind hygienisch und leicht zu reinigen. Aus diesen Gründen eignen sie sich vor<br />

allem für den Kontakt mit Lebensmitteln wie Korn, Mehl und Teig. Die WERIT Kunststoffwerke (Altenkirchen) fertigen speziell<br />

darauf zugeschnittene Lager- und Transportbehälter. Die hohe Qualität, Stabilität und Langlebigkeit dieser Produkte<br />

überzeugt viele Kunden in der Lebensmittelbranche, so auch die Firma Schäfer Bäckereimaschinen (Tübingen).<br />

Innovativer Spezialist<br />

Dieses Unternehmen ist auf<br />

Bäckereimaschinen spezia lisiert<br />

und kann auf 40 Jahre Erfahrung<br />

bauen. 1984 von Helmut<br />

Schäfer gegründet, konzentrierte<br />

man sich zunächst auf<br />

Reparaturen und Generalüberholungen<br />

von Maschinen und<br />

Backöfen. In Folge individueller<br />

Anfragen, die sich im Kundendienst<br />

ergaben, entwickelte man<br />

schon damals verschiedene<br />

Auf Messen wie Fach- und Südpack<br />

werden die speziellen Lebensmittelbehälter<br />

präsentiert. Fotos: WERIT<br />

Sondermaschinen für backende<br />

Betriebe. Die stetige Weiterentwicklung<br />

innovativer Ideen<br />

wurde zur Firmenphilosophie<br />

und führte nach und nach zur<br />

aktuellen Produktpalette.<br />

Das heutige Team aus acht<br />

Angestellten kann stolz auf sich<br />

sein, denn sie entwickeln und<br />

bauen Bäckereimaschinen sowie<br />

Geräte für spezielle Marktsegmente<br />

dieser Branche, die<br />

sie teilweise weltweit vertreiben.<br />

Auf der Messe Südback in Stuttgart<br />

erhielten sie sogar einen<br />

Trend-Award. Das internationale<br />

Interesse ist groß.<br />

Starke Partner<br />

Die Zusammenarbeit von<br />

Schäfer Bäckereimaschinen mit<br />

den WERIT-Kunststoffwerken<br />

startete bereits 2010. Damals<br />

suchte das Unternehmen nach<br />

einem geeigneten Partner, um<br />

geeignete Kunststoffwannen<br />

für eine Maschine einzusetzen.<br />

WERIT blickt auf viele Jahre<br />

Praxis in der Verarbeitung von<br />

Kunstoffen zurück. Bereits<br />

1964 wurde eine Halle mit<br />

Spritzgussmaschinen für die<br />

Produktion von Lager- und<br />

Transportbehältern aufgebaut.<br />

Die Qualität der WERIT-Behälter<br />

überzeugte die Fachleute bei<br />

Schäfer. Schon die Standardausführung<br />

dieser Wannen<br />

wies beste Eigenschaften auf.<br />

Lösungen für prozessspezifische<br />

Anforderungen waren in der<br />

Kooperation schnell gefunden.<br />

14 kleine Noppen am Boden<br />

der Wanne werden als Raster<br />

zum Positionieren in die geeignete<br />

Arbeitsposition genutzt. Die<br />

leicht schrägen Seitenwände,<br />

der abgerundete Übergang von<br />

Der Universal-Teigteiler DiviSoft von<br />

Schäfer mit der passenden18-Liter-<br />

Wanne von WERIT im Praxiseinsatz.<br />

Seitenwand zum Boden und die<br />

glatten Oberflächen sind laut<br />

Hersteller ideal für die Verarbeitung<br />

des Teiges geeignet – und<br />

auch eine anschließende Reinigung<br />

ist problemlos möglich.<br />

Bis zu 18 Liter Teig können die<br />

Wannen aufnehmen, eine perfekte<br />

Menge für die Teigportionierung.<br />

Bei dieser Wanne war<br />

und ist keine weitere Individualisierung<br />

der Behälter nötig. Auch<br />

den Temperaturwechseln innerhalb<br />

der Produktion können die<br />

WERIT-Behälter standhalten.<br />

Auch heute werden die WERIT-<br />

Stapelkästen 256-31071000<br />

und 256-31091000 in Sondermaßen<br />

erfolgreich für die<br />

Universal-Teigteiler der Firma<br />

Schäfer Bäckereimaschinen<br />

eingesetzt. Teige können so<br />

schonend, genau und schnell<br />

geteilt werden, Stückgrößen<br />

und Teilgewichte sind dabei<br />

frei wählbar. Dafür gibt es die<br />

Wannengrößen mit 10 und 18<br />

Litern. Die Maschinen sind in<br />

der Branche in großer Zahl im<br />

Einsatz. „Die Zusammenarbeit<br />

unserer Firmen ist eine ideale<br />

Symbiose, die sich weiter fortsetzen<br />

wird“, kommentiert Herta<br />

Noppel von Schäfer.<br />

Große <strong>Hygiene</strong>palette<br />

Die Auswahl an <strong>Hygiene</strong>behältern<br />

von WERIT für die Lebensmittel-<br />

und Getränkeindus trie ist<br />

groß. Sie reicht von der GS1-zertifizierten<br />

<strong>Hygiene</strong>palette EURO<br />

H1 über 300, 600, 800 und<br />

1000 Liter IBC auf verschiedenen<br />

Palettenarten bis zur<br />

patentierten „ready-to-fill“-Großverpackung<br />

NUTRiline aseptic,<br />

die eine sterile Befüllung und<br />

Entleerung von niedrigen und<br />

hochviskosen sensiblen Flüssigkeiten<br />

ermöglicht.<br />

WERIT Kunststoffwerke<br />

W. Schneider GmbH & Co. KG<br />

Kölner Straße 59 a<br />

D-57610 Altenkirchen<br />

www.werit.eu<br />

Schäfer Bäckereimaschinen<br />

GmbH<br />

Wurmlingerstr. 11<br />

D-72070 Tübingen<br />

www.schaefer-backtech.de<br />

26 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

praxis<br />

Neue Absackanlage und Versiegelung sorgen<br />

für <strong>Hygiene</strong> und Sicherheit der Bio-Mehle<br />

Meyermühle steigert Food Safety – Thermoventile, Metalldetektoren, Palettier-Roboter<br />

Höchste Produktsicherheit steht bei der Meyermühle in Landshut an erster Stelle. Um diesem Versprechen nachzukommen,<br />

investiert die Bio-Mühle kontinuierlich in modernste Mühlentechnologie. Die jüngste Innovation ist der Einsatz einer<br />

neuen Absackanlage, die mit vollversiegelten Säcken für höchste <strong>Hygiene</strong> und Sicherheit der Bio-Mehle sorgt, die Lebensmittelsicherheit<br />

weiter verbessert und durch vollständige Automatisierung eine effizientere Arbeitsweise ermöglicht.<br />

Die Meyermühle arbeitet in<br />

Sachen Lebensmittelsicherheit<br />

an einem fortlaufenden Verbesserungsprozess.<br />

So werden<br />

beispielsweise seit dem Jahr<br />

2020 bei allen Silo-Lkws, die<br />

lose Ware wie Bio-Getreide und<br />

Bio-Mehle ausfahren, zusätzlich<br />

zu den bereits installierten<br />

Ausblas-Sieben Magnetfilter zur<br />

Überprüfung auf Fremdkörper<br />

eingesetzt. Die Permanent-<br />

Die Meyermühle hat eine neue Absackanlage<br />

für höchste <strong>Hygiene</strong> und Sicherheit der Bio-<br />

Mehle etabliert.<br />

Fotos: Meyermühle<br />

Magnete im Inneren der Rohre<br />

erzeugen ein sehr starkes<br />

Magnetfeld, das im Fall der<br />

Fälle unerwünschte Metallpartikel<br />

herausfiltert (vgl. „<strong>Hygiene</strong><br />

<strong>Report</strong>“ 04/21).<br />

Nun setzt die Bio-Mühle zudem<br />

eine neue, vollautomatische<br />

Anlage zum Absacken ihrer<br />

Bio-Mahlerzeugnisse ein. Die<br />

Maschine wurde mithilfe eines<br />

deutschen Mühlenbauers und<br />

eines namhaften Herstellers aus<br />

Italien individuell für die Landshuter<br />

angefertigt.<br />

Durch die neue Absackanlage<br />

ergeben sich vielerlei Vorteile:<br />

Die Vollversiegelung der<br />

Säcke bedient die <strong>Hygiene</strong>-<br />

und Sicherheitsansprüche<br />

noch effektiver.<br />

„In Zukunft bieten<br />

wir unseren Kunden<br />

Bio-Mahlerzeugnisse<br />

in komplett geschlossenen<br />

Papiersäcken an.<br />

Diese sind durch ein<br />

verschweißtes Thermoventil<br />

hermetisch nach<br />

außen verschlossen<br />

und bieten so einen<br />

größeren Schutz“, so<br />

Michael Hiestand, Vorstand<br />

der Meyermühle.<br />

Neue Verschlussart<br />

Die neue Verschlussart<br />

der verschweißten<br />

Säcke spart die blauen<br />

Innenventile aus PE.<br />

Damit steigert die Bio-Mühle<br />

nicht nur den Lebensmittelsicherheitsstandard,<br />

sondern<br />

leistet auch einen weiteren<br />

Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Die Lebensmittelsicherheit wird<br />

weiter optimiert durch einen<br />

integrierten hochsensiblen<br />

Metalldetektor der neuesten<br />

Generation.<br />

Das Verfahren mit Palettier-Roboter sorgt dafür, dass die<br />

Säcke nicht mehr so stark zusammengepresst werden.<br />

Außerdem werden dank der<br />

Automatisierung einige Arbeitsschritte<br />

effizienter gestaltet.<br />

Beispielsweise übernimmt nun<br />

ein Roboter das Aufstecken<br />

der Papiersäcke, die anschließend<br />

mit den Mahlerzeugnissen<br />

befüllt werden. Das neue<br />

Verfahren mit Palettier-Roboter<br />

sorgt außerdem dafür, dass die<br />

Mehlsäcke nicht mehr so stark<br />

zusammengepresst werden,<br />

wodurch das Mehl lockerer im<br />

Sack liegt und sich somit noch<br />

besser verarbeiten lässt.<br />

Generell liegt die Leistung der<br />

neuen Absackanlage bei Typenmehlen<br />

bei 8 Tonnen pro Stunde<br />

und bei Schrot bzw. Ganzkorn<br />

bei 4 Tonnen pro Stunde.<br />

Neben den üblichen 25-kg-Säcken<br />

bietet die Meyermühle für<br />

die Bio-Premium Mehle Weizen,<br />

Dinkel und Roggen auch die<br />

Absackung in<br />

5-kg-Säcken.<br />

Enge Partner<br />

Dank der langjährigen<br />

und<br />

engen Kooperation<br />

mit den<br />

regionalen Vermarktungsorganisationen<br />

des<br />

Naturland- und<br />

Bioland-Verbandes<br />

und der<br />

engen Zusammenarbeit<br />

mit<br />

Biokreis-Landwirten kann die<br />

Meyermühle höchste Bio-Sicherheit<br />

gewährleisten. Mithilfe<br />

modernster Mühlentechnik und<br />

strengster Qualitätskontrollen<br />

sorgt man für verarbeitungssichere<br />

Bio-Mehle in konstanter<br />

Spitzenqualität. Mittlerweile<br />

blickt die Meyermühle auf über<br />

40 Jahre Bio-Erfahrung zurück,<br />

hat die Branche entscheidend<br />

mitgeprägt und führt den<br />

Gedanken einer ganzheitlichen<br />

Umweltverträglichkeit in allen<br />

Bereichen konsequent weiter.<br />

Meyermühle<br />

Hammerstraße 1<br />

D-84034 Landshut<br />

www.biomehl.bio<br />

27


schädlingsbekämpfung<br />

2·23<br />

Schädlingsprophylaxe: Massive Mängel<br />

& kostenintensive Fehler sind die Norm<br />

Leistungskontrolle und Sachverstand wichtiger denn je<br />

Die Schädlingsprophylaxe ist<br />

in der heutigen Zeit das zentrale<br />

Element der Dienstleistung<br />

Schädlingsbekämpfung.<br />

Kein Wunder, dass auch hier<br />

die meisten Fehler, Mängel<br />

und Versäumnisse vorliegen.<br />

Fliegen werden in Lebensmittelbetrieben hinsichtlich<br />

ihrer Gefährlichkeit noch unterschätzt. Foto: Voigt<br />

Das nächstes Problem ist,<br />

dass die meisten Verantwortlichen<br />

in Lebensmittelbetrieben<br />

diese Fehler, Mängel und<br />

Versäumnisse nicht erkennen.<br />

Die Folge: Es entstehen Kosten<br />

für fehler- und mangelhafte<br />

Maßnahmen. Und für<br />

diese Kosten hat man keinen<br />

reellen Gegenwert, so dass<br />

letztlich nur Geld verbrannt<br />

wird. Vor diesem Hintergrund<br />

ist jeder Lebensmittelbetrieb<br />

gut beraten, das Thema<br />

Schädlinge, Prophylaxe und<br />

Bekämpfung regelmäßig auf<br />

den Prüfstand zu stellen.<br />

Wie können bei der Prophylaxe<br />

Fehler vermieden und<br />

Kosten gespart werden?<br />

Ein altes lateinisches Sprichwort<br />

sagt: „Irren ist menschlich!“<br />

Und in Folge heißt es:<br />

„Aber ein Fehler ist es, im<br />

Irrtum zu verharren.“ Also ist<br />

es an der Zeit, die Dienstleistung<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

neu zu überdenken und<br />

den Dienstleister ziel- und<br />

qualitätsorientiert mit festen<br />

Vorgaben zu steuern. Bei den<br />

heutigen Vorgaben und Anforderungen<br />

ist es bei dieser<br />

Thematik unverantwortlich,<br />

dem Schädlingsbekämpfer<br />

völlig freie Hand zu lassen<br />

und es zuzulassen, dass<br />

dieser Dienstleister tun und<br />

lassen kann, was er will. Nein<br />

– der Schädlingsbekämpfer<br />

muss das umsetzen, was der<br />

Lebensmittelbetrieb von ihm<br />

fordert.<br />

Gibt es eine<br />

Lösung?<br />

Ja, die<br />

Lösung sind<br />

regelmäßige<br />

Audits durch<br />

neutrale<br />

Sachverständige,<br />

die<br />

im ersten<br />

Schritt<br />

Fehler,<br />

Mängel und<br />

Versäumnisse aufzeigen, aber<br />

im zweiten Schritt auch die<br />

korrekten Maßnahmen für die<br />

zukünftige Vorgehensweisen<br />

vorgeben und drittens die<br />

korrekte Umsetzung kontrollieren.<br />

Aber die Neutralität<br />

des Gutachters ist wichtig,<br />

denn neutral heißt in diesem<br />

Zusammenhang, dass der<br />

Sachverständige unabhängig<br />

sein muss, was Lebensmittelbetriebe<br />

hinterfragen sollten.<br />

Neutrale sowie unabhängige<br />

Gutachter sind auch in der<br />

Lage, Referenzen vorzulegen,<br />

die man als Lebensmittelbetrieb<br />

ebenso fordern sollte.<br />

Praxis-Tipps und Infos zum<br />

Thema erteilt unser Fachautor<br />

und Sachverständiger<br />

Thomas F. Voigt kostenlos und<br />

unverbindlich auf Anfrage per<br />

E-Mail an mcpcc@t-online.de<br />

Digitale Schädlingsbekämpfung:<br />

Wachstumsschub für „traplinked“<br />

Bayern Kapital, ein Investor der<br />

deutschen High-Tech-Finanzierungslandschaft,<br />

und der auf<br />

wachstumsstarke Start-ups in<br />

zukunftsweisenden<br />

Technologien spezialisierte<br />

Seed-Fonds<br />

BORN2GROW<br />

beteiligen sich mit<br />

etwa 2,3 Mio. Euro<br />

an traplinked. Das<br />

Nürnberger Start-up<br />

entwickelt Permanent<br />

Monitoring Systeme<br />

und vernetzte<br />

Fallen für die Bekämpfung<br />

und das Monitoring<br />

von Ratten, Mäusen, Insekten<br />

und anderen Schädlingen.<br />

Die traplinked GmbH wurde<br />

2019 von Tim Kirchhof in Nürnberg<br />

gegründet und produziert<br />

fernüberwachte automatische<br />

Schädlingsfallen sowie eine<br />

begleitende Software, die von<br />

Befalls- und Behandlungsdokumentation<br />

über Einsatz-Routineplanung<br />

sowie Monitoring bis<br />

hin zu Rechnungsschreibung<br />

alle Büroarbeiten eines Schädlingsbekämpfers<br />

abdeckt. Mit<br />

der Kombination aus drahtloser<br />

Kommunikation und Sensortechnik<br />

trägt traplinked seither<br />

erheblich zur Digitialisierung<br />

der Schädlingsbekämpfungsindustrie<br />

bei. Die intelligenten<br />

Sensormodule JERRY und<br />

Zur Bekämpfung von Feld-, Erdund<br />

Rötelmäusen sind Pflanzenschutzmittel<br />

mit Wirkstoff<br />

Zinkphosphid als Ködermittel<br />

zugelassen. Das Bundesamt<br />

für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

hat einige<br />

Anwendungsbestimmungen für<br />

einige zugelassene Rodentizide<br />

Köder (Arvalin, Giftweizen Arva-<br />

TOM überwachen und dokumentieren<br />

den Zustand von<br />

Fallenboxen mit Echtzeit-Benachrichtigungen<br />

über mehrere<br />

TOM – Kameramodul für Schlagfallen-, Bewegungs-<br />

und Insektenmonitoring. Foto: traplinked<br />

Standorte hinweg und machen<br />

Schlagfallen so zu einer zeitund<br />

kosteneffektiven Bekämpfungsmethode<br />

von Schädlingen<br />

aller Art. So können Lebensmittelverlust,<br />

die Verbreitung von<br />

Krankheiten und der Einsatz<br />

umstrittener, mit Nachteilen und<br />

Risiken gespickter Giftköder<br />

erheblich reduziert werden.<br />

Bisher hat traplinked europaweit<br />

mehr als 55.000 Sensormodule<br />

verkauft. Mit den neuen<br />

fi nanziellen Mitteln will man die<br />

Internationalisierungsstrategie<br />

vorantreiben sowie die Hardware<br />

– v.a. in den Bereichen<br />

Konnektivität und Künstliche<br />

Intelligenz zur automatischen<br />

Datenauswertung – ausbauen.<br />

www.traplinked.com<br />

Bestimmungen für Rodentizide Köder geändert<br />

Stop, Arvalin Forte, Ratron Gift-<br />

Linsen, Ratron Gift-Linsen Forst,<br />

Ratron Giftweizen) überarbeitet.<br />

Übersicht sämtlicher relevanter<br />

Änderungen unter: www.bvl.<br />

bund.de/SharedDocs/Fachmeldungen/04_pflanzenschutzmittel/<strong>2023</strong>/<strong>2023</strong>_02_21_Fa_<br />

AWB_rodentizide_Koeder.html<br />

28 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

schädlingsbekämpfung<br />

„Schutz unserer Kunden weiter verbessern“<br />

Frank Reisgies (Rentokil Initial) über Schädlinge/Klimawandel, Übernahmen, Pest Connect<br />

Auf das Thema Klimawandel müssen sich Dienstleister im Bereich Schädlingsbekämpfung und Unternehmen im Bereich<br />

Lebensmittelproduktion ebenso einstellen wie auf Hightech-Überwachungsmethoden. Wie die Rentokil Initial GmbH & Co.<br />

KG (Köln) als Teil einer internationalen Gruppe mit wichtigen Geschäftsfeldern wie Schädlingsbekämpfung, Vorratsschutz<br />

und professionellen <strong>Hygiene</strong>dienstleistungen damit umgeht, verrät der neue Deutschland-Chef Frank Reisgies im Interview.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Herr<br />

Reisgies, was unterscheidet den<br />

deutschen Markt und seine Bedürfnisse<br />

von anderen Märkten<br />

in Europa und der Welt?<br />

Frank Reisgies: Die Märkte<br />

für Schädlingsbekämpfung<br />

unterscheiden sich signifikant<br />

in der Welt, aber auch schon in<br />

Europa. Viel hängt dabei vom<br />

Klima und den Temperaturen<br />

ab. In den südlichen Ländern<br />

Europas ist das Thema Mücken<br />

bzw. Moskitos viel präsenter als<br />

bei uns. Aber auch die vorherrschende<br />

Bauweise erfordert<br />

andere Schutzmaßnahmen. Als<br />

Beispiel sei das Thema Termiten<br />

in Ländern mit vorwiegend<br />

Hausbauweise genannt. Bei uns<br />

dagegen haben wir aufgrund<br />

von Brücken, Parkhäusern und<br />

großen öffentlichen Gebäuden<br />

viel mit Vogelabwehr zu tun.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Was macht<br />

Rentokil Initial aus? Erfüllt<br />

das Unternehmen mit seinen<br />

Geschäftsaktivitäten relevante<br />

gesellschaftliche Zwecke?<br />

Frank Reisgies: Diese Frage<br />

kann man eindeutig mit „Ja“<br />

beantworten. Unsere Dienstleistungen<br />

dienen dazu, Menschen<br />

zu schützen und Leben zu verbessern.<br />

Bei uns ist das nicht<br />

nur ein schöner Slogan, wir<br />

machen das tatsächlich jeden<br />

Tag bei unzähligen Kunden. Mit<br />

allen unseren Angeboten zu<br />

Schädlingsbekämpfung, Vogelabwehr,<br />

Vorrats- und Material -<br />

schutz, Waschraumhygiene,<br />

vorbeugendem Brandschutz<br />

und Reinigen von Abluftanlagen<br />

tragen wir aktiv zum Schutz<br />

unserer Kunden, deren Kunden,<br />

Mitarbeitern und oft auch Familienangehörigen<br />

bei und verbessern<br />

so deren Leben. Wann<br />

immer wir eine unserer Dienstleistungen<br />

verkaufen – und die<br />

gibt es nun mal nicht umsonst<br />

– schützen wir Menschen und<br />

Seit dem 1. Juli 2022 ist Frank<br />

Reisgies (58) neuer Geschäftsführer<br />

von Rentokil Initial in Deutschland.<br />

Von 2014 bis 2017 war<br />

der Vater dreier Töchter bereits in<br />

verschiedenen Management-Funktionen<br />

im Unternehmen tätig, ehe<br />

er fünf Jahre lang u.a. für eine<br />

Managementberatung arbeitete.<br />

Foto: Rentokil Initial<br />

verbessern deren Leben. Daher<br />

sehe ich es quasi als unsere<br />

Pflicht an, unseren Kunden so<br />

viele Dienstleistungen wie möglich<br />

von uns anzubieten.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: In Deutschland<br />

hat Rentokil Initial im letzten<br />

Jahr mit den Firmen G. S. D.<br />

aus Kaiserslautern und Preventa<br />

aus Bochum zwei namhafte<br />

Schädlingsbekämpfungs-Spezialisten<br />

übernommen und ins<br />

eigene Unternehmen integriert.<br />

Sind solche Akquisitionen auch<br />

in Zukunft zu erwarten?<br />

Frank Reisgies: Unser Wachstumskurs<br />

bzw. unser Ziel bis<br />

2027, den Umsatz zu verdoppeln,<br />

wird aus mehreren Bereichen<br />

gespeist. Neben einem<br />

dy namischen organischen<br />

Wachstum werden auch Zukäufe<br />

von Unternehmen eine<br />

wichtige Rolle spielen. Auch<br />

dafür haben wir durch organisatorische<br />

und personelle Veränderungen<br />

die erforderlichen<br />

Voraussetzungen geschaffen<br />

und uns hohe Ziele gesetzt.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Wo sehen Sie<br />

in Ihren Hauptfeldern Schädlingsbekämpfung<br />

und <strong>Hygiene</strong>dienstleistung<br />

wesentliche<br />

Unterschiede zwischen Rentokil<br />

Initial und Wettbewerbern?<br />

Frank Reisgies: Ich denke, wir<br />

müssen hier deutlich zwischen<br />

Schädlingsbekämpfung und<br />

<strong>Hygiene</strong>dienstleistung unterscheiden,<br />

da wir sehr unterschiedliche<br />

Marktstellungen in<br />

den Bereichen haben. In der<br />

Schädlingsbekämpfung sind<br />

wir Marktführer mit einer sehr<br />

starken Vertriebs- und Service-<br />

Mannschaft. Wenn wir unsere<br />

Stärken, v.a. die Vertriebskraft<br />

und die flächendeckende<br />

Servicequalität, weiter konsequent<br />

ausbauen, sind wir<br />

praktisch kaum zu schlagen.<br />

Hier können wir vieles anbieten,<br />

was der Wettbewerb nicht kann.<br />

Im Bereich <strong>Hygiene</strong>dienstleistungen<br />

sieht es etwas anders<br />

aus: In unserem „Technischen<br />

<strong>Hygiene</strong> Service“ besetzen wir<br />

die Spitze gerade neu, um mit<br />

einer abgestimmten Sales- und<br />

Service-Mannschaft profitables<br />

Wachstum zu generieren und<br />

Marktanteile zu gewinnen. In<br />

der Waschraumhygiene sehen<br />

wir gerade, dass der Wiedereintritt<br />

in den Markt – praktisch<br />

von Null – länger dauert als<br />

er hofft. Hier haben wir die Er -<br />

wartungen an die Realität angepasst<br />

und gehen mit einem soliden<br />

Wachstumsplan ins Jahr.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Auf welche<br />

Innovationen dürfen sich Ihre<br />

Kunden denn <strong>2023</strong> freuen?<br />

Frank Reisgies: Grundsätzlich<br />

ist unsere Branche nicht<br />

so innovationsgetrieben wie<br />

z.B. Kosmetik, Elektronik oder<br />

Autos. Dennoch müssen wir als<br />

Marktführer auch hier deutliche<br />

Zeichen setzen. In erster Linie<br />

sehe ich hier unser smartes<br />

Überwachungssystem „Pest<br />

Connect“ gegen Schadnager,<br />

dessen Vorteile wir unseren<br />

Kunden noch deutlicher machen<br />

müssen. Hier wartet noch<br />

ein bisschen Arbeit auf uns.<br />

Rentokil Initial GmbH & Co. KG<br />

Am Coloneum 6<br />

D-50829 Köln<br />

www.rentokil-initial.com<br />

29


fremdkörperdetektion<br />

2·23<br />

Mit Röntgeninspektion und Metalldetektoren<br />

Fremdkörpern in Tiernahrung auf der Spur<br />

Minebea Intec: Allround-Überwachung sorgt für mehr Flexibilität in Produktionslinien<br />

Die Zahl der Haustiere ist während der COVID-19-Lockdowns auf vielen Kontinenten stark gestiegen, da viele Menschen<br />

ihre Arbeitstage zu Hause verbrachten. In einer Bevölkerung, die immer mehr über Lebensmittel und Inhaltsstoffe weiß,<br />

verlangen auch Haustierbesitzer mehr von ihrer Tiernahrung. Die Gewährleistung sicherer und kontaminationsfreier Produkte<br />

ist dabei die wichtigste Prämisse für die Heimtierfutterindustrie. Neue Trends verlangen von Herstellern jedoch hohe<br />

Flexibilität bei gleichzeitiger Einhaltung von Vorschriften und Richtlinien, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Wägeund<br />

Inspektionslösungsanbieter Minebea Intec (Hamburg) hat sich mit einem breiten Produktportfolio darauf eingestellt,<br />

Tiernahrungshersteller bei der Suche nach Fremdkörpern in den Produktchargen zukunftssicher aufzustellen.<br />

471 Mio. Hunde weltweit<br />

Haustierfutter ist längst nicht<br />

mehr nur eine Nahrungsquelle<br />

für Tiere, sondern spiegelt<br />

oft auch den Lebensstil ihrer<br />

Besitzer wider. Heutzutage sind<br />

Haustiere ein Mitglied der Familie<br />

und ihre Besitzer haben oft<br />

die gleichen Ansprüche an ihre<br />

Tiernahrung wie an ihre eigene<br />

Ernährung. Neue Themen wie<br />

z.B. Nachhaltigkeit oder Bioprodukte<br />

spielen bei der Heimtiernahrung<br />

eine immer wichtigere<br />

Rolle. Solche neuen Produkte<br />

werden zunächst in kleineren<br />

Chargen hergestellt. Dafür müssen<br />

die in der Produktionslinie<br />

eingesetzten Maschinen flexibel<br />

sein und auch nach der Erstin -<br />

s tallation Änderungen zulassen.<br />

Die Vielfalt der Haustiernahrung<br />

erfordert ebenfalls eine immer<br />

größere Flexibilität der Produktionslinien,<br />

da die Produkte<br />

in vielen unterschiedlichen<br />

Formaten hergestellt werden:<br />

trocken (Kroketten), nass<br />

(Dosen und Beutel), halbfeucht,<br />

frisch, dehydriert, gefriergetrocknet<br />

und mit Rohkost versetzt,<br />

Leckerlis und Kauartikel.<br />

Geringe Feuchtigkeitsschwankungen<br />

in einem Produkt<br />

können eine häufige Ursache<br />

für hohe Ausschussraten sein,<br />

da die Leitfähigkeit des Futters<br />

im feuchten Zustand erhöht<br />

ist. Das führt zum sogenannten<br />

Produkteffekt, einem Problem,<br />

das Metalldetektoren von Minebea<br />

Intec laut Firmenangaben<br />

zuverlässig bewältigen können.<br />

Das weltweite Volumen der<br />

Haustiernahrungsindustrie ist<br />

seit 2014 stetig gestiegen und<br />

wird bis <strong>2023</strong> voraussichtlich<br />

um weitere 5,3 % wachsen.<br />

2018 gab es weltweit 471 Mio.<br />

Hunde und 373 Mio. Katzen,<br />

die als Haustiere gehalten<br />

wurden. Diese riesige und stetig<br />

wachsende Heimtierpopulation<br />

spiegelt sich auch in den<br />

steigenden Umsätzen der Heimtierfutterhersteller<br />

wider. Doch<br />

wie stellen die Hersteller sicher,<br />

dass sie die sich ändernden<br />

Anforderungen des Marktes<br />

erfüllen können?<br />

Minebea Intec, weltweit aktiver<br />

Hersteller industrieller Wägeund<br />

Inspektionstechnologien,<br />

unterhält langjährige Beziehungen<br />

zu vielen Tierfutterproduzenten<br />

und ist mit den Anforderungen<br />

und Komplexitäten<br />

dieser Unternehmen vertraut.<br />

Ausgestattet mit EMFC-Wägezellen: die High-Speed-Kontrollwaage Flexus.<br />

Laut Matthias Rehren, Global<br />

Sales Manager Key Account<br />

und OEM-Geschäft, umfasst<br />

das Portfolio Systeme für alle<br />

Bereiche: Wägezellen und<br />

Plattformwaagen für den Einsatz<br />

im Wareneingang, für die Zwischenlagerung<br />

von Rohstoffen,<br />

für den eigentlichen Produktionsprozess<br />

sowie dynamische<br />

Wäge- und Inspektionsprodukte<br />

für den Verpackungsprozess<br />

und Qualitätsendkontrolle. Z.B.<br />

die dynamischen Kontrollwaagen<br />

Flexus und Synus, die<br />

beide mit EMFC-Wägezellen<br />

(Elektromagnetische Kraftkompensation)<br />

für genauestes Wägen<br />

ausgestattet sind. Auch der<br />

Metalldetektor Vistus C und die<br />

Software SPC@Enterprise (zur<br />

statistischen Prozesskontrolle<br />

und Erkennung von Optimierungspotenzialen)<br />

nennt Rehrer<br />

als Produkte, die genau den<br />

Anforderungen der Branche<br />

entsprechen. Es gibt sie in verschiedenen<br />

Konfigurationen, die<br />

zum Teil auch nach der Erstins<br />

tallation angepasst oder für<br />

den Kunden maßgeschneiderte<br />

werden können. Produktqualität<br />

und Verbrauchersicherheit<br />

stehen an erster Stelle.<br />

Fremdkörperdetektion<br />

Im Laufe der Zeit wurden viele<br />

neue Qualitätsstandards und<br />

-konzepte bei der Herstellung<br />

von Haustierfutter integriert,<br />

wie z.B. HACCP, BRC oder IFS.<br />

Viele dieser sind dieselben, die<br />

bei der Herstellung von Lebensmitteln<br />

für Menschen verwendet<br />

werden. Um Verunreinigungen<br />

durch Fremdkörper aus Metall,<br />

Steinen, Kunststoff oder ande-<br />

30 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

fremdkörperdetektion<br />

ren Materialien auszuschließen,<br />

werden dabei u.a. Metalldetektoren<br />

und Röntgeninspektionsgeräte<br />

an mehreren kritischen<br />

Kontrollpunkten in der Haustierfutterproduktion<br />

eingesetzt. Dies<br />

beginnt bereits vor der Verarbeitung,<br />

wo die Grundstoffe untersucht<br />

werden. Bei späteren<br />

Verarbeitungsschritten, wie dem<br />

Mischen der Zutaten, können<br />

Produktverunreinigungen durch<br />

Reibung von Behältern oder<br />

Maschinen verursacht werden.<br />

Meist erfolgt auch eine abschließende<br />

Prüfung der fertig<br />

verpackten Nahrung.<br />

Flexibel montiertes System<br />

Vistus-Metalldetektionssysteme<br />

von Minebea Intec sollen<br />

sicherstellen, dass Rohmaterial<br />

und Fertigprodukte nicht mit<br />

metallischen Fremdkörpern<br />

kontaminiert sind, egal ob in<br />

der Verpackungslinie oder einen<br />

Fortschrittliches und flexibles Metalldetektionssystem:<br />

Vistus Pipeline.<br />

Schritt vorher in der Lebensmittelverarbeitung.<br />

Für fertig<br />

verpackte Produkte kann der<br />

Vistus entweder auf bestehende<br />

und technisch geeignete<br />

Förderbänder montiert oder als<br />

eigenständiges System integriert<br />

werden. Für unverpackte<br />

Produkte kann der Metalldetektor<br />

alternativ auch als Freifallapplikation<br />

eingesetzt warden.<br />

Ergänzt die Qualitätskontrolle: der<br />

VisioPointer. Fotos: Minebea Intec<br />

Hier werden die Produkte zum<br />

Zeitpunkt der Abfüllung kontrolliert.<br />

Die Integration ist einfach<br />

und spezielle Produktführungsrohre<br />

sind erhältlich. In der<br />

Lebensmittelverarbeitung ist der<br />

Einsatz von Vistus als Teil eines<br />

Rohrleitungssystems beliebt.<br />

Am Ende der Produktionskette<br />

eignen sich vielseitige Röntgeninspektionssysteme<br />

nicht nur<br />

für die abschließende Fremdkörperdetektion,<br />

sondern auch<br />

für die Kontrolle auf Vollständigkeit<br />

oder Füllstand. Diese<br />

Systeme erkennen Fremdkörper<br />

unabhängig von der Art der<br />

Verpackung. Denn wie bei<br />

Lebensmitteln für Menschen<br />

können fehlerhafte Produkte<br />

und die damit verbundenen<br />

Rückrufaktionen zu schweren<br />

Imageschäden und finanziellen<br />

Einbußen für das Unternehmen<br />

führen. Für eine bestmögliche<br />

Konformität zu geltenden Vorschriften<br />

können Metalldetektoren<br />

und Röntgeninspektionsgeräte<br />

individuell auf die jeweils<br />

gesetzlichen Anforderungen<br />

und Produktionsbedürfnisse<br />

abgestimmt werden.<br />

Neben Fremdkörperdetektoren<br />

dienen Kontrollwaagen und<br />

Wägezellen dazu, die genauen<br />

Mengen der Komponenten in<br />

jeder Rezeptur sowie definierte<br />

Gewichtswerte von Produkten<br />

genauestens einzuhalten. Bei<br />

der Verwiegung von Packungen<br />

mit einzelnen Produkten, wie<br />

Tierfutterbrocken, stellt z.B.<br />

die Synus-Kontrollwaage von<br />

Minebea Intec sicher, dass jede<br />

einzelne Packung die korrekte<br />

Produktmenge enthält und<br />

die Vorschriften für die Durchschnittsgewichtskontrolle<br />

erfüllt.<br />

Ist der Platz in der Produktionslinie<br />

begrenzt, empfiehlt sich<br />

der Einsatz des Systems CoSynus<br />

– eine kombinierte Lösung<br />

aus Synus-Kontrollwaage und<br />

Vistus-Metalldetektor: Hier<br />

steuert und konfiguriert der<br />

Anwender zwei Maschinen über<br />

eine gemeinsame Schnittstelle,<br />

die übersichtlich ist und zeitsparendes<br />

Arbeiten ermöglicht.<br />

End-Check mit Kameras<br />

Die neue Produktreihe der<br />

Vision-Systeme von Minebea<br />

Intec, zu der auch der Visio-<br />

Pointer gehört, ergänzt eine umfassende<br />

Qualitätskontrolle. Die<br />

vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

und Konfigurationen dieses Systems<br />

umfassen sowohl Ober-,<br />

Unter- als auch Seitenkameras,<br />

sodass Verpackungen und<br />

Produkte von jeder Seite aus<br />

geprüft werden können. Übliche<br />

Anwendungen sind die Überprüfung<br />

von Etiketten, sowohl<br />

auf Inhalt als auch auf Position,<br />

die Identifizierung von Siegelverschmutzungen<br />

und weitere<br />

Verpackungsdetails.<br />

Fazit: Flexibilität der Maschinen,<br />

weniger Ausschuss, höhere<br />

Effizienz, Automatisierung und<br />

Zuverlässigkeit ermöglichen es<br />

Tiernahrungsherstellern, mit<br />

steigenden Ansprüchen von<br />

Gesetzgerber und Kunde Schritt<br />

zu halten und diese zu erfüllen.<br />

Minebea Intec GmbH<br />

Meiendorfer Str. 205 A<br />

D-22145 Hamburg<br />

www.minebea-intec.com<br />

Neues Röntgenprüfsystem<br />

Ishida IX-PD<br />

Ishida (Schwäbisch Hall) hat ein<br />

neues Röntgenprüfsys tem für<br />

Lebensmittel gelauncht: Ausgestattet<br />

mit neuer Sensor- und<br />

Bildverarbeitungstechnologie,<br />

erreicht IX-PD laut Hersteller<br />

maximale Detektionsraten. Das<br />

Gerät kann sowohl Fremdkörper<br />

mit geringer Dichte als auch<br />

sehr kleine Verunreinigungen<br />

zuverlässig erkennen.<br />

In Kombination mit den Ishida<br />

Technologien Genetischer Algorithmus<br />

und Dual Energy erzeugt<br />

das neu entwickelte System<br />

eine ultrahohe Auflösung,<br />

ein klareres Bild und ermöglicht<br />

verbesserte Erkennung z.B.<br />

von Gräten in Fischfilets oder<br />

sehr kleinen Edelstahldrähten.<br />

Es werden auch Fremdkörper<br />

in Produkten identifiziert, die<br />

in der Verpackung überlappen<br />

oder aufrecht stehen. Das Röntgenprüfsystem<br />

bewies in Tests<br />

eine nahezu 100-prozentige<br />

Erkennungsrate für Knochen in<br />

einer Vielzahl von Fleisch- und<br />

Geflügelprodukten, z.B. bei der<br />

Aufspürung von Knochen in<br />

Hühnerbrustfilets. Das IX-PD,<br />

hygienisch wasserdicht gemäß<br />

IP66, gibt es in zwei Modellen<br />

von 360 und 450 mm Breite.<br />

www.ishida.de<br />

31


schnellmethoden<br />

2·23<br />

Folien-Permeation gratis<br />

im Internet berechnen<br />

Mit über 2000 Zugriffen pro<br />

Jahr erfreut sich der Folien-Permeationsrechner<br />

der Innoform<br />

Testservice GmbH (Oldenburg)<br />

wachsender Beliebtheit. Laut<br />

Firmenangaben nutzen Abfüller<br />

und Folienhersteller gleichermaßen<br />

dieses kostenlose Tool zur<br />

überschlägigen Berechnung der<br />

Permeationsraten und damit<br />

oft auch der Haltbarkeit von<br />

verpackten Lebensmitteln.<br />

Mit wenigen Klicks lassen<br />

sich so typische Folienkombinationen<br />

hinsichtlich ihrer<br />

Sauerstoff- und Wasserdampfdurchlässigkeit<br />

überschlägig<br />

abschätzen, was viele Entwickler<br />

nutzen – z.B. zum Vergleich<br />

von Multimaterialverbundfolien<br />

mit recyclingfreundlicheren<br />

Monomaterialkonstruktionen.<br />

Neue Trend-Barriereschichten<br />

Bisher konnten nur Polymere,<br />

also organische Materialien,<br />

hinsichtlich ihrer Barrierewirkung<br />

ausgewählt und berechnet<br />

werden. V.a. bei PP- und<br />

PE-Folienkombinationen (den<br />

Polyolefinen) liegen aber heute<br />

anorganische, aufgedampfte<br />

Barriereschichten wie SiOx<br />

(Siliziumoxid) oder AlOx (Aluminiumoxid)<br />

im Trend. Dies<br />

gilt v.a. für mono- oder biaxialorientierte<br />

Folien. Hier spielt<br />

BOPP (oder PP-BO genannt),<br />

also biaxial-orientiertes PP<br />

(Polypropylen), das sich gut mit<br />

Polyolefinen wie PE (Polyethylen)<br />

kombinieren und recyceln<br />

lässt, eine dominierende Rolle.<br />

PET-BO (Polyethylenterephthalat)<br />

ist aber noch die wichtigste<br />

Trägerfolie für anorganische<br />

Schichten. Diese anorga nischen<br />

Barriereschichten wurden dem<br />

Permeationsrechner nun hinzugefügt<br />

– auf PP und PET.<br />

www.innoform-testservice.de/<br />

permeationsrechner<br />

Milch-Prüfung in wenigen Minuten<br />

Hygiena: AOAC-Zulassung für ZymoSnap ALP-Test<br />

Hygiena (Potsdam), ein weltweit<br />

führender Anbieter von Schnelltests<br />

für Lebensmittelsicherheit<br />

und Tiergesundheit, hat die<br />

AOAC-Zulassung seines Zymo-<br />

Snap-Tests für die Messung der<br />

alkalischen Phosphatase (ALP)<br />

in Milch und Produkten auf<br />

Milchbasis erhalten. Er bietet<br />

laut Hersteller eine einfache<br />

und effektive Möglichkeit, innerhalb<br />

von Minuten eindeutige<br />

Ergebnisse über die Qualität der<br />

Milch und die Pasteurisierung<br />

zu liefern, und wurden auch für<br />

verschiedene Arten von Milch,<br />

Cremes und mehr validiert.<br />

Zwischen 1993 und 2012 gab<br />

es 127 Ausbrüche, die mit<br />

Rohmilch oder Rohmilchprodukten<br />

wie Speiseeis, Weichkäse<br />

oder Joghurt in Verbindung<br />

standen. Sie führten zu 1909<br />

Erkrankungen und 144 Krankenhausaufenthalten.<br />

Daher ist<br />

es für Milcherzeuger unerlässlich,<br />

unzureichende Pas teurisie<br />

rung im Rahmen ihres<br />

Lebensmittelsicherheitsplans<br />

genau<br />

zu erkennen.<br />

Hygienas En-<br />

SURE Touch<br />

Luminometer<br />

unterstützt<br />

ZymoSnap<br />

ALP und<br />

andere Tests zur Hygie ne- und<br />

Al lergenüberwachung in der<br />

Milchproduktion. Das selbstkalibrierende<br />

Gerät erfordert wenig<br />

Wartung. Zudem können die<br />

Daten in der SureTrend Cloud<br />

gespeichert werden, um Testergebnisse<br />

zu verfolgen, Trends<br />

zu erkennen, zu analysieren,<br />

Berichte zu erstellen, Aufzeichnungen<br />

für Audits zu führen.<br />

www.hygiena.com/food-safetysolutions/<br />

IDEXX lanciert EasyDisc DEV für das HPC-Verfahren<br />

IDEXX (Suffolk/England), globaler Marktführer<br />

für schnell durchführbare mikrobiologische<br />

Wassertests, hat mit „EasyDisc“ eine neue<br />

Plattform zur Bestimmung heterotropher Keimzahlen<br />

in Wasser auf dem Markt eingeführt.<br />

Die EasyDisc-Plattform<br />

ist eine einfache Lösung<br />

für die Quantifizierung<br />

heterotropher Bakterien<br />

ohne Agarvorbereitung<br />

bei weniger als 1 Minute<br />

Handhabungszeit für die<br />

Bearbeitung einer Probe.<br />

Webinar Sensorische<br />

Schnellmethoden<br />

Die Charakterisierung von<br />

Produkteigenschaften in Form<br />

eines sensorischen Profils ist<br />

ein wichtiges Instrument der<br />

analytischen Sensorik. Bei<br />

einem digitalen Seminar „Sensorische<br />

Schnellmethoden“ der<br />

DLG-Akademie (Frankfurt) am<br />

Mittwoch, 10. Mai, von 10.30<br />

bis 14 Uhr, gibt Referentin<br />

Dr. Eva Derndorfer (Wien),<br />

Ernährungswissenschaftlerin,<br />

Sensorikexpertin und Autorin,<br />

einen Überblick über aktuelle<br />

Entwicklungen und neue<br />

Methoden in der deskriptiven<br />

Sensorik, legt einen Fokus auf<br />

Methoden wie CATA, Sorting<br />

und Projective Mapping, zeigt<br />

allgemeine Prinzipien statistischer<br />

Tests in der Sensorik<br />

und die Auswertung sensorischer<br />

Schnellmethoden mit<br />

Hilfe von EXCEL/XLSTAT.<br />

Nähere Infos und Anmeldung<br />

unter: www.dlg-akademie.de<br />

Die neue DEV-Formel erfüllt laut Hersteller<br />

die Anforderungen der Deutschen Trinkwasserverordnung<br />

(TrinkwV), Artikel 15(1c), und<br />

erweitert das EasyDisc-Produktangebot, um<br />

den gesamten Bedarf an Tests für die Bestimmung<br />

heterotropher Keimzahlen abzudecken:<br />

PCA und YEA erfüllen die Anforderungen von<br />

Schalenkulturen unter Verwendung von Agar<br />

und Hefeextrakt-Agar zum Zählen von Kolonien<br />

in Trink- und Quellwasser; und R2A erfüllt die<br />

Anforderungen von Schalenkulturen<br />

unter Verwendung<br />

von Reasoner 2-Agar zum<br />

Testen von medizinischem und<br />

pharmazeutischem Wasser.<br />

EasyDisc liefert laut IDEXX<br />

eindeutige Ergebnisse, verbessert<br />

Arbeitsabläufe und sichert<br />

eine zwölfmonatige Haltbarkeit.<br />

Die Vorbereitung der Medien entfällt ebenso<br />

wie regelmäßige Qualitätskontrolltests.<br />

www.idexx.de/de/water/water-products-services/<br />

easydisc-water-microbiology-tests/<br />

32 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

qualitätskontrollen<br />

Frische, Qualität und ganz viel Digitalisierung<br />

Großmarkt Hamburg setzt im QM auf Software, Smartphones und die e-QSS Service App<br />

Zwei Millionen Tonnen Lebensmittel werden jährlich auf dem Hamburger Großmarkt umgeschlagen. Beim Qualitätsmanagement<br />

setzt die Verwaltung des größten Frische-Zentrums Norddeutschlands auf Smartphone und App. Das hilft, im oft<br />

hektischen Marktgeschehen nicht den Überblick zu verlieren und Prozesse klug zu managen. Eva und Oswald Neumann<br />

raten zur intelligenten Digitalisierung von Qualitätskontrollen. Die Geschäftsführer der Neumann & Neumann Software und<br />

Beratungs GmbH (Steingaden) sind Anbieter der All-in-One-Software e-QSS und der e-QSS Service-App – ihre QM-Software<br />

kommt in über 100 verschiedenen Gewerken und in 80 Ländern zum Einsatz, so auch im Hamburger Großmarkt.<br />

Über den Großmarkt in Hamburg<br />

kann man viele Geschichten<br />

erzählen. Die Queen<br />

war hier schon zu Besuch und<br />

in der Halle gastiert Harry Potter<br />

– als Star einer großen Theater-<br />

Show. Aber das alltägliche<br />

Marktgeschäft sieht natürlich<br />

ganz anders aus. Im größten<br />

Frische-Zentrum Norddeutschlands<br />

werden auf 27 Hektar<br />

jährlich 1,5 Millionen Tonnen<br />

Obst, Gemüse und Blumen umgeschlagen.<br />

An dieser wichtigen<br />

Schnittstelle zwischen Produzenten,<br />

Groß- und Einzelhandel<br />

sowie Gastronomie machen sich<br />

Waren im Wert von 2 Mrd. Euro<br />

auf dem Weg zu den Wochenmärkten<br />

sowie in die Supermärkte,<br />

Restaurants und Hotels<br />

in Hamburg und der Region.<br />

330 Marktfirmen beschäftigen<br />

dort über 3000 Mitarbeiter, die<br />

in der imposanten, denkmalgeschützten<br />

Markthalle sehr früh<br />

am Morgen damit beginnen,<br />

die frische Ware an die Abnehmer<br />

zu bringen. Damit sie bei<br />

Öffnung der Geschäfte und Gastronomiebetriebe<br />

rechtzeitig im<br />

Regal und in der Küche stehen.<br />

Hauptsache ist die Qualität<br />

Beim Umgang mit frischen<br />

Lebensmitteln spielt Qualität<br />

natürlich eine besonders große<br />

Rolle: Regionale Produkte wie<br />

Äpfel und Birnen, aber auch<br />

exotische Früchte müssen<br />

den Qualitätsansprüchen der<br />

Verbraucher gerecht werden.<br />

Damit wichtige Prozesse in der<br />

Qualitätsprüfung schnell von der<br />

Hand gehen, setzt die Verwaltung<br />

des Großmarktes auf die<br />

Digitalisierung des Qualitätsmanagements.<br />

Schritt für Schritt wurden die<br />

Prozesse in den letzten Jahren<br />

von händisch organisierten Aufgaben<br />

auf IT-gestützte Abläufe<br />

umgestellt. Software, Smartphone<br />

und App unterstützen<br />

heute gleich an mehreren Stellen<br />

das Qualitätsmanagement<br />

des Großmarkts. Die in der<br />

Branche beliebte Anwendung<br />

e-QSS ermöglicht es, Daten auf<br />

dem Smartphone überall auf<br />

dem Markgelände einzugeben<br />

und zu dokumentieren. Wichtige<br />

Kennzahlen stehen somit<br />

allen, die am Qualitätsmanagement<br />

beteiligt sind, jederzeit zur<br />

Verfügung.<br />

IT erleichtert Dokumentation<br />

Die IT hilft, im oft hektischen<br />

Marktgeschehen, nicht den<br />

Überblick zu verlieren und<br />

Prozesse klug zu managen.<br />

Z.B. bei der Dokumentation des<br />

Stromverbrauchs: Von jedem<br />

Im Hamburger<br />

Großmarkt werden<br />

zahlreiche<br />

QM-Vorgänge per<br />

Smartphone und<br />

App geprüft.<br />

Fotos: H. Retzlaff/Neumann<br />

Zählerstand auf dem Marktgelände<br />

wird ein Foto aufgenommen.<br />

So wird der Verbrauch<br />

der einzelnen Händler in der<br />

Großmarkthalle festgehalten,<br />

nachgewiesen und abgerechnet.<br />

Beide Seiten haben somit<br />

eine zuverlässige Grundlage für<br />

die Berechnung.<br />

Auch die Zustandsdokumentation<br />

von Marktständen wird digital<br />

vorgenommen: Die einzelnen<br />

Händler von Obst, Gemüse<br />

und Blumen mieten sich vor<br />

Ort beim Großmarkt ein, um<br />

dort ihre Waren anzubieten. Die<br />

Übergabe und Rücknahme von<br />

Mieteinheiten wird ebenfalls<br />

softwaregestützt durchgeführt.<br />

Mit Hilfe einer Checkliste lässt<br />

sich der Zustand der Marktstände<br />

lückenlos<br />

dokumentieren.<br />

Missverständnisse<br />

werden<br />

somit auf ganz<br />

einfachem Weg<br />

vermieden –<br />

eine wichtige<br />

Hilfe für Geschäftsführung<br />

und Händler.<br />

Viele Abläufe im Qualitätsmanagement<br />

laufen auf dem<br />

großen Marktgelände heute ITgestützt<br />

ab – und sind seit der<br />

Umstellung von „analog“ auf<br />

„digital“ viel schneller und einfacher<br />

geworden. Das erleichtert<br />

nicht nur der Geschäftsführung<br />

und dem Qualitätsmanagement<br />

die Arbeit, sondern auch<br />

Händlern und externen Dienstleistern.<br />

Weitere Ideen für den<br />

Ausbau des digitalen Qualitätsmanagements<br />

sind bereits vorhanden<br />

und warten nun darauf,<br />

umgesetzt zu werden …<br />

Neumann & Neumann<br />

Software und Beratungs GmbH<br />

Krummbachstraße 4<br />

D-86989 Steingaden<br />

www.neumann-neumann.com<br />

33


qualitätskontrollen<br />

2·23<br />

Temperaturen von Lebensmitteln und<br />

Reinigungsprozessen stets im Blick behalten<br />

FLIR: Berührungslose und automatisierte Qualitätskontrollen mit Wärmebildkameras<br />

In der Lebensmittelindustrie muss die Temperatur leicht verderblicher Waren während des gesamten Produktions-, Transport-,<br />

Lager- und Verkaufsprozesses sorgfältig kontrolliert werden. Wiederholte Warnungen vor Krankheiten durch verdorbene<br />

oder unsachgemäß zubereitete Lebensmittel unterstreichen die Notwendigkeit strenger Prozesskontrolle. Da hierbei<br />

immer Menschen beteiligt sind, benötigen die Nahrungsmittelverarbeiter Tools, die entscheidende Prozesse so automatisieren,<br />

dass sie das Risiko menschlicher Fehler und gleichzeitig Kosten reduzieren. Wie mit Wärmebildkameras automatische<br />

und berührungslose Temperaturmessungen in vielen Lebensmittelverarbeitungsanwendungen durchgeführt werden können,<br />

beschreibt Joachim Templin, Sales Manager bei Spezialanbieter Teledyne FLIR (FLIR Sys tems GmbH), in diesem Beitrag.<br />

Funktionsweise<br />

Die Hauptelemente von berüh<br />

rungslosen Temperaturmes<br />

sungen in der Lebensmittelverarbeitung<br />

sind eine<br />

Wärmebildkamera und die<br />

zugehörige Software. Die Kameras<br />

funktionieren als intelligente<br />

und berührungslose Sensoren<br />

für eingehende Inspektionen<br />

und messen die Temperatur<br />

von Maschinen, gekühlten<br />

Produkten und gekochten<br />

Lebensmitteln am Ende des<br />

Kochvorgangs. Wärmebildkameras<br />

sind benutzerfreundlich,<br />

kompakt und können bei Bedarf<br />

praktisch überall angebracht<br />

werden. Sie können auch zur<br />

Prüfung von Verpackungsdichtungen<br />

und zur Verbesserung<br />

der Effizienz in anderen Lebensmittelverarbeitungsverfahren<br />

eingesetzt werden.<br />

FLIR-Wärmebildkameras sind<br />

zudem mit Firmware und<br />

Kommunikationsschnittstellen<br />

ausgestattet, wodurch sie für<br />

automatische Prozesskontrolle<br />

geeignet sind. Dank der<br />

Software eines Drittanbieters<br />

lassen sich diese Tools einfach<br />

in automatische Bildgebungssysteme<br />

integrieren, ohne dass<br />

aufwendige kundenspezifische<br />

Kontrollcodes erforderlich sind.<br />

Die analogen Videoausgänge<br />

können auf Videobildschirmen<br />

angezeigt, digitale Temperaturdaten<br />

(inkl. MPEG4-Videoausgänge)<br />

über Ethernet an einen<br />

Computer gesendet werden.<br />

Wärmebildkameras werden in<br />

der Lebensmittelverarbeitung<br />

zunehmend für verschiedene<br />

Anwendungen verwendet, z.B.:<br />

• Ofenprodukte<br />

• In der Mikrowelle gekochtes<br />

Fleisch<br />

• Mikrowellentrocknung von<br />

angekochtem Reis und<br />

sonstigem Getreide<br />

• Prüfung der richtigen<br />

Temperatur in Öfen<br />

• Richtiges Abfüllen von<br />

gefrorenen Lebensmitteln<br />

in Verpackungsfächer<br />

• Prüfung von Cellophandichtungen<br />

an Mikrowellengerichten<br />

• Untersuchung von Laschenklebstoff<br />

an Faltkartons<br />

• Überwachung von Kühlund<br />

Tiefkühlfächern<br />

Thermografie für Food Safety<br />

Wärmebildtechnik ist das<br />

gängigste und wichtigste Tool<br />

Die Automationswärmebildkamera FLIR A50 bzw. A70 lassen sich schnell<br />

und einfach in existierende Inspektionssysteme integrieren.<br />

zur Qualitätssicherung. Diese<br />

Technologie eignet sich hervorragend<br />

zur Kontrolle der Qualität<br />

und Sicherheit von gekochten<br />

Fleischprodukten. Eine permanent<br />

befestigte Wärmebildkamera<br />

kann z.B. die Temperatur<br />

von Hähnchenstreifen messen,<br />

wenn diese einen Durchlaufofen<br />

verlassen. So soll gewährleistet<br />

werden, dass das Fleisch<br />

zwar gar, aber nicht überkocht<br />

und trocken ist. Ein geringerer<br />

Feuchtegehalt zieht auch einen<br />

Ertragsverlust in Bezug auf das<br />

Gewicht nach sich. Wärmebildkameras<br />

können auch zur<br />

Inspektion von Vorbereitungslinien<br />

mit Mikrowellen eingesetzt<br />

werden. Neben einer Verbesserung<br />

der Produktqualität und<br />

-sicherheit kann so der Gesamtdurchsatz<br />

erhöht werden. Die<br />

geringeren Energiekosten sind<br />

ein weiterer Vorteil.<br />

Anlagenüberwachung<br />

Neben der Prüfung von gekochten<br />

Lebensmitteln können<br />

Wärmebildkameras auch zur<br />

Überwachung von Durchlauföfen<br />

eingesetzt werden.<br />

Sie können sogar Teil einer<br />

Feedbackschleife zur Kontrolle<br />

der Ofentemperatur sein. Ein<br />

weiteres Anwendungsgebiet von<br />

Wärmebildkameras für Durchlauföfen<br />

ist die Überwachung<br />

einer einheitlichen Temperatur<br />

auf der gesamten Breite<br />

des Ofenlaufbands. Wenn ein<br />

Heizelement in einem Elektroofen<br />

defekt ist oder die Hitze in<br />

einem Konvektomat unregelmäßig<br />

verteilt ist, könnte eine Seite<br />

des Produkts eine geringere<br />

Temperatur aufweisen als die<br />

andere. Solche Fehler werden<br />

34 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

qualitätskontrollen<br />

mit Wärmebildkameras im<br />

Handumdrehen erkannt. Diese<br />

Qualitätsprüfungen sind mit<br />

herkömmlichen Berührungstemperatursensoren<br />

deutlich<br />

schwieriger. Somit tragen Wärmebildkameras<br />

zur Beseitigung<br />

von Abweichungen und zur<br />

Verbesserung der Qualität bei,<br />

bevor größere Produktmengen<br />

entsorgt werden müssen.<br />

Verpackungsprüfung<br />

Mit der richtigen Software<br />

können Wärmebildkameras<br />

Gegenstände und Muster in<br />

den Wärmebildern erkennen.<br />

Eine Anwendung der Musterbestimmung<br />

ist die Produktion<br />

von Tiefkühlgerichten. Bei der<br />

thermischen Bildgebung kann<br />

eine Mustererkennungssoftware<br />

zur Überprüfung der richtigen<br />

Abfüllung in Verpackungsfächer<br />

verwendet werden.<br />

Ein leeres (Bild oben) und ein mit heißer Reinigungsflüssigkeit<br />

gefülltes Bierfass Bild unten). Fotos: FLIR<br />

Eine damit verbundene Anwendung<br />

ist die automatische<br />

eingehende Inspektion von<br />

wärmedichten Cellophanabdeckungen<br />

bei Mikrowellengerichten.<br />

Eine Wärmebildkamera erkennt<br />

die Wärmestrahlung, die<br />

von einer undichten Cellophan-<br />

Wärmedichtung ausgeht. Durch<br />

Auswertung des Wärmebilds mit<br />

Blick per Wärmebild auf die Pizza-Produktion.<br />

einer Bildgebungssoftware kann<br />

die Temperatur am gesamten<br />

Umfang der Verpackung<br />

über prüft werden. Diese Art<br />

Programm gleicht das geometrische<br />

Muster im Bild und seine<br />

Temperaturen mit denen in<br />

einem gespeicherten Muster ab.<br />

Eine Zusatzfunktion im System<br />

wäre die Lasermarkierung einer<br />

undichten Verpackung, sodass<br />

diese nach Inspektion aussortiert<br />

werden kann.<br />

Die Unversehrtheit<br />

von Kartons für<br />

Lebensmittelverpackungen<br />

wirkt<br />

sich indirekt auf<br />

die Produktsicherheit<br />

aus. Zu den<br />

preisgünstigsten<br />

Methoden, Verpackungskartons<br />

zu<br />

verschließen, gehört<br />

das Auftragen<br />

von Heißkleber auf<br />

die Kartonlaschen.<br />

In der Vergangenheit<br />

wurde die<br />

Unversehrtheit<br />

von Klebeverbindungen<br />

ermittelt,<br />

indem mehrere<br />

Proben aufgerissen<br />

wurden – ein zeitaufwendiges,<br />

kostspieliges Verfahren.<br />

Da der Kleber heiß aufgetragen<br />

wird, kann eine Wärmebildkamera<br />

durch den Karton<br />

hindurchsehen und das Muster<br />

und die Menge des aufgetragenen<br />

Klebstoffs prüfen. Die<br />

Kamera kann so eingestellt<br />

werden, dass sie<br />

vordefinierte Bereiche<br />

der Laschen überprüft,<br />

an denen Klebstoff<br />

aufgetragen werden<br />

sollte. So erkennt sie<br />

die aufgetragene Menge<br />

und die Temperatur<br />

des Klebstoffs.<br />

Anhand der digita len<br />

Daten wird entschieden,<br />

ob eine Verpackung<br />

den Test bestanden hat<br />

oder nicht. Fehlerhafte werden<br />

aus der Fertigungslinie entfernt.<br />

Die Daten werden zur<br />

Trendanalyse automatisch ins<br />

Qualitätssicherungssystem eingetragen,<br />

sodass eine Warnung<br />

ausgegeben werden<br />

kann, wenn zu viele<br />

Verpackungen nicht<br />

bestehen.<br />

Eine weitere Anwendung<br />

für Wärmebildkameras<br />

ist die<br />

Überwachung von<br />

Abfüllvorgängen.<br />

Auch wenn dieser<br />

Punkt nur selten<br />

die Produktsicherheit betrifft,<br />

wirkt er sich auf Ertrag und<br />

Konformität des Produkts aus.<br />

Es können unterschiedliche<br />

Bereiche einer Flasche definiert<br />

und zur Auslösung eines Alarms<br />

herangezogen werden, sodass<br />

Flaschen weder unter- noch<br />

überfüllt werden. Bei Flaschen<br />

oder Gläsern aus dunklem Glas<br />

oder Kunststoff sind Wärmebildkameras<br />

eine bessere Lösung<br />

als Tageslichtkameras.<br />

Messungen automatisieren<br />

Die derzeit für Wärmebildkameras<br />

verfügbare Anwendungssoftware<br />

umfasst eine Vielzahl von<br />

Funktionen, die für die automatische<br />

Lebensmittelverarbeitung<br />

geeignet sind. Lebensmitteltechniker<br />

können Wärmeüberwachungs-<br />

und Kontrollsysteme<br />

schnell in die Prozesse integrieren.<br />

Die Wärmebildkameras<br />

selbst bieten unterschiedliche<br />

Betriebsmodi zur richtigen Temperaturmessung<br />

unter verschiedenen<br />

Bedingungen.<br />

Prozessüberwachung einer Produktionslinie.<br />

Zu den typischen Funktionen<br />

gehören ein Spotmesser und<br />

Bereichsmessungen. Der Spotmesser<br />

ermittelt die Temperatur<br />

für einen bestimmten Punkt.<br />

Die Bereichsfunktion isoliert<br />

einen ausgewählten Bereich<br />

eines Gegenstands oder einer<br />

Anordnung und misst in der<br />

Regel die höchste, niedrigste<br />

und durchschnittliche Temperatur<br />

in diesem Bereich. Die<br />

Bereichsfunktion wird meist für<br />

Durch lauf öfen verwendet, da<br />

gekochte Lebensmittel häufig<br />

unregelmäßig auf dem Laufband<br />

angeordnet sind. Wenn<br />

ein gemessener Temperaturwert<br />

die benutzerdefinierten Grenzwerte<br />

über- oder unterschreitet,<br />

löst ein auf einem PC oder einer<br />

SPS laufendes Anwendungsprogramm<br />

einen Alarm aus. So<br />

wird der Bediener gemahnt, das<br />

Wärmebild auf einem Videobildschirm<br />

oder einem PC zu überprüfen,<br />

damit er das fehlerhafte<br />

Produkt finden und/oder die<br />

Ofentemperatur anpassen kann.<br />

Bei einer lokalen Überwachung<br />

können die digitalen Ein- und<br />

Ausgänge der Kamera zur direkten<br />

Auslösung eines Alarms<br />

ohne zusätzliche Software<br />

verwendet werden.<br />

Teledyne FLIR<br />

Berner Straße 81<br />

D-60437 Frankfurt<br />

www.flir.de<br />

35


qualitätsmanagement<br />

2·23<br />

Deklarationsberatung –<br />

von Allergen bis Zutaten<br />

QS: Digitale Cross-Checks sichern Warenidentität<br />

Edith Kimmerle.<br />

Foto: OptimoBercher<br />

OptimoBercher (Friedrichshafen),<br />

Softwareentwicklungs- und<br />

Beratungsunternehmen für<br />

Bäckereien und Konditoreien,<br />

bietet ab sofort kompetente,<br />

externe<br />

Unterstützung<br />

bei Deklarationen.<br />

Edith<br />

Kimmerle, Diätassistentin<br />

mit Zertifikat<br />

im Lebensmittelrecht<br />

(Lebensmittelrechtsakademie<br />

der<br />

Universität Marburg) und Deklarationsexpertin,<br />

liefert kleinen<br />

und großen Bäckereien diese<br />

fachliche Unterstützung, orientiert<br />

am individuellen Bedarf.<br />

Die QS Qualität und Sicherheit<br />

GmbH (Bonn) als Standardgeber<br />

des QS-Prüfzeichens<br />

baut ihre Maßnahmen für die<br />

Rückverfolgbarkeit im Bereich<br />

Obst, Gemüse, Kartoffeln weiter<br />

aus. Kürzlich hat man als erstes<br />

Prüfsystem digitale Cross-<br />

Checks eingeführt, durch die<br />

die korrekte Warenidentität besser<br />

bewertet und die Prüfung<br />

der Rückverfolgbarkeit der Ware<br />

weiter optimiert wird.<br />

Die neuen und laut QS branchenweit<br />

einmaligen Cross-<br />

Checks erfolgen datenbankgestützt.<br />

Sie sind seit 1. Januar<br />

verpflichtender Bestandteil<br />

jedes Systemaudits im Bereich<br />

Obst, Gemüse, Kartoffeln auf<br />

den Stufen Großhandel, Be-/<br />

Verarbeitung sowie Erzeugung.<br />

Alle Beteiligten müssen sich auf<br />

die Korrektheit der Angaben im<br />

Lieferschein verlassen können.<br />

Über 18 Monate<br />

hat die QS den betriebsübergreifenden<br />

Lieferschein-<br />

Check in einem<br />

Pilotprojekt mit<br />

22 Zertifizierungsstellen<br />

aus dem<br />

In- und Ausland auf<br />

seine Praxistauglichkeit getestet.<br />

Rund 1000 Lieferscheine luden<br />

Auditoren aus den durchgeführten<br />

Systemaudits in der<br />

QS-Datenbank hoch und ordneten<br />

sie dem entsprechenden<br />

Lieferanten zu. Anschließend<br />

erfolgte im Audit des Lieferanten<br />

eine Gegenüberstellung des<br />

Lieferscheins und damit eine<br />

Bewertung der bestehenden<br />

QS-Anforderungen.<br />

In Zukunft können<br />

durch die betriebsübergreifende<br />

Lieferscheinkontrolle<br />

Fehler bei<br />

der Zuordnung<br />

von QS-Ware und<br />

Mängel hinsichtlich<br />

gesetzlicher<br />

Kennzeichnungen sowie Herkunftsangaben<br />

aufgedeckt und<br />

behoben werden. Auch eine<br />

fehlende tagesaktuelle Lieferberechtigung<br />

wird über die Cross-<br />

Checks schnell offenbar.<br />

www.q-s.de<br />

Die Deklarationen werden<br />

anhand der genauen Produktrezepturen<br />

online erledigt und<br />

danach zur Verfügung gestellt.<br />

Sie entsprechen den Anforderungen<br />

der Europäischen<br />

Lebensmittelinformationsverordnung<br />

(LMIV) und der Schweizer<br />

Lebensmittelverordnung (LIV).<br />

Die Deklarationen im Überblick:<br />

u Zutatenauflistung mit Allergenhervorhebung<br />

u Prozentangaben wertbestimmender<br />

Zutaten (QUID)<br />

u Nährwertberechnungen ggf.<br />

mit Nutri-Score-Angabe<br />

u Berücksichtigung von Backund<br />

Kochverlusten<br />

u Zusatzstoffkennzeichnung<br />

je nach Zusatzstoffwirkung im<br />

Endprodukt<br />

u Herkunftskennzeichnung<br />

u Ausweisung der Getreidemischung<br />

u Berücksichtigung der persönlichen<br />

Deklarationswünsche<br />

z.B. für Bio-Produkte oder<br />

vegetarische Lebensmittel<br />

www.optimobercher.de<br />

<strong>Hygiene</strong> zählt: Aufruf zum Hautschutzplan-Audit<br />

SC Johnson Professional bietet Betrieben kostenlose Überprüfungen an<br />

Der betriebliche Hautschutz spielt eine große<br />

Rolle für die Gesundheit von Beschäftigten<br />

nicht nur in Lebensmittelbetrieben. SC Johnson<br />

Professional (Krefeld), Spezialist für Oberflächenreinigung<br />

und -hygiene sowie Hautschutzmittel,<br />

bietet Unternehmen jetzt<br />

ein Audit an, bei dem das bestehende<br />

Hautschutzprogramm<br />

umfassend geprüft wird.<br />

Hautkrankheiten zählen zu den<br />

häufigsten beruflich bedingten<br />

Erkrankungen in Deutschland.<br />

Gerade Menschen, die bei der<br />

Arbeit z.B. mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen,<br />

sind betroffen. Substanzen können die Hautbarriere<br />

schädigen und zu Hautirritationen und<br />

schmerzhaften Ekzemen führen. Die Anwendung<br />

von geeigneten Hautschutzprodukten vor,<br />

während und nach der Arbeit kann Hautkrankheiten<br />

vorbeugen. Arbeitgeber sind verpflichtet,<br />

vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der<br />

Mitarbeiter zu treffen. Und das Hautschutzprogramm<br />

im Betrieb sollte immer auf dem<br />

neuesten Stand sein. Sinnvoll ist, es regelmäßig<br />

auf Aktualität und Plausibilität zu überprüfen.<br />

Sonst ist die Gefahr groß, dass defektes oder<br />

falsch beschriftetes Equipment verwendet wird<br />

und sich Arbeitsabläufe bzw. Hautbelastungen<br />

geändert haben.<br />

Beim Hautschutzplan-Audit von SC<br />

John son überprüfen Experten das<br />

Hautschutzprogramm der Betriebe<br />

vor Ort kostenlos und identifizieren<br />

Bereiche, in denen Handlungsbedarf<br />

besteht. Eventuell defekte Kunststoffspender<br />

von deb/SCJP können kostenlos<br />

getauscht werden, denn darauf gilt eine<br />

lebenslange Herstellergarantie. Bei positivem<br />

Ergebnis des Audits erhalten Unternehmen eine<br />

Urkunde sowie eine individuelle Auswertung mit<br />

empfohlenen Maßnahmen zur Optimierung.<br />

Alternativ bietet der Hersteller auch einen<br />

Online-Eigencheck für eine allgemeine Überprüfung<br />

des Hautschutzprogramms an.<br />

www.scjp.com<br />

36 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

qualitätsmanagement<br />

Qualitätsstandards steigern die Lebensmittelsicherheit<br />

7. Juni ist „World Food Safety Day“ – TÜV SÜD: Unternehmen haben Sorgfaltspflicht<br />

Der Welttag der Lebensmittelsicherheit bzw. „World Food Safety Day“ wird jährlich am 7. Juni begangen. Er geht auf eine<br />

Initiative der Vereinten Nationen zurück. Seit 2018 wird an diesem Aktionstag auf die Bedeutung sicherer Lebensmittel für<br />

die Gesundheit von Mensch und Umwelt hingewiesen. Dr. Andreas Daxenberger, Experte des TÜV SÜD (München), erklärt,<br />

wie hohe Qualitätsstandards die Produktqualität gewährleisten und erhöhen und die Lebensmittelsicherheit fördern.<br />

Seit vielen Jahren fördern gesetzliche<br />

Normen sowie freiwillige<br />

Standards die hohe Lebensmittelsicherheit<br />

in Deutschland.<br />

Laut Bundesministerium für<br />

Ernährung und Landwirtschaft<br />

lag der Anteil amtlich kontrollierter<br />

Lebensmittelproben, bei<br />

de nen Verstöße gegen Vorgaben<br />

des vorsorglichen Gesundheitsschutzes<br />

bestehen (z.B. aus<br />

Pflanzenschutzmittelrückständen),<br />

weit unter 1 %. In diese<br />

Zahl fließen Verdachtsproben<br />

und Proben aus Reklamationen<br />

mit ein. Qualitätsstandards auf<br />

Unternehmerseite haben zu<br />

diesem Erfolg beigetragen.<br />

„Am Anfang der Wertschöpfungskette<br />

stehen die Erzeugung<br />

und Primärverarbeitung.<br />

Wenn hier Fehler in der<br />

Produktqualität und -sicherheit<br />

nicht erkannt werden, sind sie<br />

später nicht mehr zu beheben“,<br />

sagt Fachmann Dr. Andreas<br />

Daxenberger. „Der Unternehmer<br />

hat die Sorgfaltspflicht und<br />

kann sie nicht auf seinen Vorlieferanten<br />

abwälzen. Er muss<br />

für betriebseigene Prüfungen<br />

und die Rückverfolgung seiner<br />

Produkte geradestehen.“<br />

Gesetzliche und<br />

freiwillige Standards<br />

Die Lebensmittelsicherheit auf<br />

allen Stufen der Lieferkette zu<br />

gewährleisten, ist gesetzlich<br />

Pflicht. Verstöße werden mit<br />

hohen Strafen geahndet. Die<br />

Vorgaben sind vom Gesetzgeber<br />

im Lebensmittelrecht verankert<br />

und werden durch private Standards<br />

zur freiwilligen Nutzung<br />

ergänzt. International gibt es<br />

unterschiedliche Qualitätsstandards<br />

im Bereich Food Safety.<br />

„Jeder von ihnen setzt eigene<br />

Schwerpunkte, aber alle dienen<br />

der Lebensmittelsicherheit“, so<br />

Daxenberger.<br />

Dr. Andreas Daxenberger, Auditor<br />

und Geschäftsfeldentwickler Food bei<br />

der TÜV SÜD Management Service<br />

GmbH.<br />

Foto: TÜV<br />

„Eine in Europa gesetzlich<br />

vorgeschriebene Anforderung<br />

ist der HACCP-Standard. Damit<br />

ist ein Managementsystem<br />

gemeint, das mit allgemeinen<br />

<strong>Hygiene</strong>programmen und mit<br />

speziellen Lenkungspunkten<br />

arbeitet. Laut den gesetzlichen<br />

Vorgaben muss der Hersteller<br />

alle Gefahren, die mit dem<br />

Verarbeitungsprozess seiner<br />

Lebensmittel zusammenhängen,<br />

beschreiben und die Risiken<br />

abschätzen. Erst danach<br />

können sie durch geeignete<br />

Maßnahmen ausgeschaltet wer-<br />

den. Freiwillige Zertifizierungsstandards<br />

sind zum Beispiel<br />

der GlobalG.A.P.-Standard oder<br />

der International Food Standard<br />

IFS. GlobalG.A.P. wurde für die<br />

konventionelle Landwirtschaft<br />

entwickelt. Hingegen hat der<br />

IFS-Standard zum Ziel, die<br />

Sicherheit durch alle weiteren<br />

Prozessstufen der Lieferkette zu<br />

gewährleisten.<br />

Zertifizierung<br />

und Kontrollinstanzen<br />

Lebensmittelunternehmen<br />

können sich für unterschiedliche<br />

Lebensmittelsicherheitsstandards<br />

zertifizieren lassen.<br />

Unabhängige Prüfinstitutionen<br />

wie der TÜV SÜD untersuchen<br />

dabei auf allen Betriebs-,<br />

Prozess-, und Produktebenen,<br />

inwieweit ein Unternehmen die<br />

Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit<br />

und den Schutz<br />

der Verbraucher erfüllt.<br />

Neben den unternehmerischen<br />

Prinzipien der Lebensmittelsicherheit<br />

sorgen auch noch<br />

andere Institu tio nen für die<br />

Überwachung von Lebensmitteln<br />

und der Bewertung<br />

der Risiken. Verschiedene<br />

Bundesbehörden analysieren<br />

und bewerten die Risiken von<br />

Lebensmitteln unabhängig<br />

voneinander. Zudem führt die<br />

amtliche Lebensmittelüberwachung<br />

pro Jahr in Deutschland<br />

Tausende Prüfungen durch.<br />

Vorsorglich untersuchen die<br />

Kontrolleure, ob von Lebensmitteln<br />

stoffliche und hygienische<br />

Risiken ausgehen könnten. Ihr<br />

enger Austausch über Fakten<br />

der Lebensmittelsicherheit in<br />

Deutschland gewährleistet letztlich<br />

eine verantwortliche Risikokommunikation<br />

auf nationaler<br />

und europäischer Ebene.<br />

Vorteile für Verbraucher<br />

und Umwelt<br />

„Verbraucher haben einen<br />

Anspruch auf sichere Lebensmittel.<br />

Standards sind dafür hilfreiche<br />

Qualitätswerkzeuge. Sie<br />

zielen darauf ab, <strong>Hygiene</strong>mängel,<br />

Erkrankungen oder Verletzungen<br />

weitestgehend auszuschließen“,<br />

erklärt Daxenberger.<br />

Wird von den Produzenten kontinuierlich<br />

sichergestellt, dass<br />

Lebensmittel ohne erkennbares<br />

Risiko für die Gesundheit sind,<br />

können Verbraucher sicherer<br />

einkaufen und genießen. Auch<br />

der Umwelt kommen Qualitätsstandards<br />

zugute. Nicht sichere<br />

Lebensmittel müssen verworfen<br />

werden. Qualitätsstandards<br />

helfen, dies zu verringern.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.bmel.de/DE/themen/<br />

verbraucherschutz/lebensmittelsicherheit/lebensmittelsicherheit_node.html<br />

www.tuvsud.com/lebensmittel<br />

TÜV SÜD AG<br />

Westendstraße 199<br />

D-80686 München<br />

www.tuvsud.com<br />

37


erufskleidung<br />

2·23<br />

Neue <strong>Hygiene</strong>kleidungskollektion „Move Clean“<br />

Variante speziell für die Lebensmittelindustrie im MEWA-Servicesystem<br />

Bequemer Sitz, professioneller<br />

Look und zertifiziert nach DIN<br />

10524 – Textildienstleister<br />

MEWA (Wiesbaden) hat seine<br />

Kollektion „Move“ um eine passende<br />

Variante für die Lebensmittelindustrie<br />

erweitert. Die eigenentwickelte<br />

<strong>Hygiene</strong>kleidung<br />

„Move Clean“ wird ab<br />

sofort im Servicesystem<br />

angeboten.<br />

Die Berufskleidung<br />

„Move Clean“ erfüllt<br />

alle hygienischen<br />

Anforderungen für<br />

Arbeitsplätze in der<br />

Lebensmittelproduktion<br />

und im Handel sowie<br />

die Vorgaben der<br />

Risikoklassen RK1<br />

bis RK3. Die Kollektion<br />

besteht aus Bundjacke,<br />

Bundhose, Latzhose und<br />

Kittel. Die Hosen gibt es mit und<br />

ohne Beintaschen. Beim Kittel<br />

ist ein spezielles Damenmodell<br />

aus einem leichteren Gewebe<br />

erhältlich. Auch hier kann die<br />

Trägerin zwischen Kittel mit und<br />

ohne Seitentaschen wählen.<br />

„Mit Move Clean reagiert MEWA<br />

auf Kundenanfragen nach einer<br />

unkomplizierten, aber trotzdem<br />

modischen <strong>Hygiene</strong>kleidung“,<br />

erklärt Mark Weber, Leiter der<br />

Die Berufskleidung „Move Clean“ erfüllt die Anforderungen<br />

für Arbeitsplätze in der Lebensmittelproduktion,<br />

z.B. in Backstuben. Fotos: MEWA<br />

Produktentwicklung. „Die Kollektion<br />

nutzt die Passformen der<br />

ebenfalls neuen Berufskleidung<br />

‚Mewa Move‘ mit kleinen Abwandlungen<br />

wie z.B. verdeckten<br />

Taschen.“ Move Clean ist weiß,<br />

aus klassischem hautfreundlichem<br />

Mischgewebe gefertigt,<br />

blickdicht und bietet hohen<br />

Bewegungskomfort. Move Clean<br />

kann in allen Bereichen getragen<br />

werden, in denen Produkte<br />

aus hygienischen Gesichtspunkten<br />

geschützt werden müssen,<br />

also auch in Unternehmen, die<br />

Kosmetik oder Verpackungen<br />

für Lebensmittel herstellen.<br />

Die Kollektionen MEWA Move<br />

und Move Clean richten sich an<br />

Unternehmen, die bei der Ausstattung<br />

ihrer Mitarbeitenden<br />

eher preisorientiert entscheiden.<br />

Weber erklärt: „In unserem<br />

Bekleidungsangebot gibt es<br />

immer eine modisch-funktionale<br />

Allround-Version.“ Nach dem<br />

Mix-and-Match-Prinzip könnten<br />

Bekleidungsstücke verschiedener<br />

Kollektio nen miteinander<br />

kombiniert werden. So gelinge<br />

es, ein passendes Outfit zu finden<br />

und zugleich das gesetzte<br />

Budget einzuhalten. Ob Move<br />

oder Move Clean – jede Berufs-<br />

Die Kollektion besteht aus Bundjacke,<br />

Bundhose, Latzhose und Kittel.<br />

bekleidung wird nach Webers<br />

Aussage nach Empfehlungen<br />

des Robert-Koch-Instituts<br />

gewaschen und ist damit so<br />

hygienisch wie in der Lebensmittelherstellung<br />

erforderlich.<br />

Wie alle MEWA-Eigenentwicklungen<br />

wurde die Kollektion<br />

Move erst nach ausführlichen<br />

Tests zu Trageeigenschaften,<br />

Funktionen sowie Tauglichkeit<br />

ins Sortiment genommen.<br />

MEWA Textil-Service AG & Co.<br />

John-F.-Kennedy-Straße 4<br />

D-65189 Wiesbaden<br />

wwws.mewa.de<br />

Toussaint übernimmt<br />

Berufskleidung24.de<br />

Die Toussaint Unternehmensgruppe<br />

(Kleinblittersdorf) hat<br />

die Firma Berufskleidung24.de<br />

(Bad Urach), zu der auch<br />

Stickstube24 gehört, übernommen<br />

und so ihr Produktportfolio<br />

erweitert. Toussaint beliefert seit<br />

1955 gewerbliche/institutionelle<br />

Groß- und Kleinkunden mit<br />

Dienstleistungen und Produkten<br />

wie Reinigungschemikalien,<br />

-equipment, -maschinen und<br />

Arbeitsschutzausrüstungen.<br />

Berufskleidung24.de bietet seit<br />

2001 veredelte Textilien über<br />

digitale Vertriebswege an.<br />

www.toussaint.de<br />

CWS Workwear eröffnet neuen Online-Shop<br />

CWS Workwear ist bekannt für<br />

Arbeitskleidung, die im Servicemodell<br />

erhältlich ist. Ab sofort<br />

können gewerbliche und private<br />

Kunden die hochwertige, in<br />

Europa hergestellte Berufskleidung<br />

auch käuflich erwerben –<br />

exklusiv im neuen Online-Shop<br />

cws-workwear-shop.com.<br />

Hier setzt der Anbieter u.a. auf<br />

strapazierfähige, aber gleichzeitig<br />

bequeme Arbeitskleidung sowie<br />

Kollektionen für Handwerk<br />

und Industrie aus nachhaltigen,<br />

langlebigen Materialien wie<br />

Fairtrade-Baumwolle oder recyceltem<br />

Polyester. Man öffnet<br />

das Angebot somit erstmals für<br />

Privatkunden, denn bislang war<br />

die CWS-Arbeitskleidung nur<br />

Berufskleidung gibt’s nun auch un ter<br />

cws-workwear-shop.com. Foto: CWS<br />

von Unternehmen über einen<br />

Servicevertrag erhältlich.<br />

Die Arbeitskleidung wird von<br />

CWS-Designern entworfen und<br />

in Europa in Eigenregie produziert.<br />

Laut Hartmut Engler, CEO<br />

von CWS Workwear, wird sie<br />

vor der Einführung umfassend<br />

getestet und Waschtests unterzogen,<br />

damit sie lange gut sitzt,<br />

aussieht und vor allem hält.<br />

Der neue Shop richtet sich aktuell<br />

nur an Kunden in Deutschland,<br />

soll aber mittelfristig auf<br />

andere Länder erweitert werden.<br />

Zudem wird das Sortiment für<br />

noch mehr Auswahl ausgebaut.<br />

www.cws.com<br />

38 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

produkte & Partner<br />

MOHN: Edelstahl-Behälter mit <strong>Hygiene</strong>-Stapelecken<br />

Durch innovative Stapelecken<br />

sorgt <strong>Hygiene</strong>spezialist MOHN<br />

(Meinerzhagen) für mehr <strong>Hygiene</strong><br />

bei Edelstahl-Stapelbehältern<br />

für den Transport und die Lagerung<br />

von Lebensmitteln.<br />

Diese müssen für wiederkehrende<br />

Verwendung möglichst<br />

langlebig und robust, aber vor<br />

allem lebensmittelecht und<br />

so konzipiert sein, dass es zu<br />

keinerlei Kontamination von<br />

Waren durch Verunreinigungen<br />

führt, wenn die Behälter zur<br />

platzsparenden Lagerung übereinandergestapelt<br />

werden. Bei<br />

konventionellen Stapelbehältern<br />

ist häufig zu beobachten, dass<br />

es über die offen konstruierten<br />

Stapelecken im Behälterinneren<br />

zu Verunreinigungen kommt,<br />

wenn sie übereinandergestapelt<br />

sind. Schmutz und Wasser kann<br />

dann ungehindert über die<br />

Stapelfüße eindringen.<br />

Ihre Ecken sorgen für <strong>Hygiene</strong>: die<br />

Highline-Stapelbe hälter. Foto: MOHN<br />

Stapelbehälter aus der Highline-<br />

Serie von MOHN mindern durch<br />

speziell entwickelte Stapelecken<br />

mit Verunreinigungsschutz und<br />

exakt an die Stapelecken angepasste<br />

hygienische Stapelfüße<br />

das Risiko der Kontamination<br />

um ein Vielfaches. Hierbei stehen<br />

die Stapelfüße durch den<br />

Verunreinigungsschutz an den<br />

Stapelecken der Behälter außen<br />

geschützt. Dank der soliden<br />

Stapelecken ist ein sicheres<br />

Handling und Platzieren der<br />

Behälter übereinander kein Problem.<br />

Selbst dann nicht, wenn<br />

der aus robustem Vollmaterial<br />

konstruierte, umlaufende Rand<br />

eine Beschädigung davonträgt.<br />

Stapelbehälter der Highline-Serie<br />

entsprechen der Good Manufacturing<br />

Practice (GMP) und<br />

sichern hygienische Produktherstellung.<br />

Das Volumen und die<br />

erforderliche Traglast für die zu<br />

stapelnde Anzahl an Behältern<br />

fertigt MOHN individuell angepasst<br />

an die Kundenbedürfnisse<br />

und den Einsatzzweck.<br />

MOHN GmbH<br />

Am Stadion 4<br />

D-58540 Meinerzhagen<br />

www.mohn-gmbh.com<br />

BÄRO in Insolvenz:<br />

Lichtsparte verkauft<br />

Seit 11.1.<strong>2023</strong> befand sich die<br />

BÄRO GmbH & Co. KG (Leichlingen)<br />

in einem vorläufigen<br />

Insolvenzverfahren. Anfang<br />

März wurde das Lichtgeschäft<br />

der Firma nun von einer Beteiligung<br />

des niederländischen<br />

Family Office BOELS & Partners<br />

übernommen. BÄRO, 1967<br />

gegründet, entwickelt und<br />

vertreibt Beleuchtungskonzepte<br />

und seit 1996 im Bereich Clean<br />

Air Technologies auch UV-C-<br />

Lösungen zur Reinigung und<br />

Entkeimung von Luft und Oberflächen<br />

z.B. für die Lebensmittelindustrie.<br />

Die aus CORONA-<br />

Pandemie und Ukraine-Krieg<br />

resultierenden Lieferkettenprobleme<br />

hatten das Unternehmen<br />

arg getroffen. Bereits vor dem<br />

Insolvenzverfahren wurde mit<br />

der Investorensuche begonnen.<br />

www.baero.com<br />

Katrin-<strong>Hygiene</strong>papiere mit „Plus“<br />

Star Award für adapa-Schrumpfbeutel<br />

Metsä Tissue (Raubach), Hersteller<br />

für professionelle <strong>Hygiene</strong>lösungen,<br />

hat sein Katrin-<br />

<strong>Hygiene</strong>papier-Sortiment zum<br />

Jahresbeginn neu ausgerichtet:<br />

Während die klassische Variante<br />

„Katrin“ alle<br />

alltäglichen Anforderungen<br />

im<br />

Sanitärbereich<br />

erfüllt, ist die<br />

Qualitätsstufe<br />

„Katrin Plus“<br />

für Einsatzbereiche<br />

und<br />

Anwender mit höchsten Ansprüchen<br />

an <strong>Hygiene</strong>, Umwelt und<br />

Funktionalität konzipiert.<br />

Alle Katrin-Handtuch- und<br />

Toilettenpapiere für öffentliche<br />

und gewerbliche Waschräume<br />

sowie für die Reinigung von Arbeitsplätzen<br />

entsprechen den<br />

neuesten Standards hinsichtlich<br />

Qualitätsanforderungen und<br />

Umweltzertifikaten und tragen<br />

z.B. das EU-Ecolabel oder das<br />

PEFC-Label. Ein Großteil des<br />

Katrin-Sortiments ist mit dem<br />

EU-weit gültigen<br />

Glas-Gabel-Symbol<br />

gekennzeichnet und<br />

für den direkten<br />

Lebensmittelkontakt<br />

zugelassen. Neben<br />

sensiblen Anwendungsbereichen<br />

wie<br />

dem medizinischen<br />

Sektor eignet es sich auch für<br />

den Einsatz in der Gastronomie.<br />

Bei der Herstellung setzt Metsä<br />

Tissue u.a. mit dem Einsatz<br />

nachhaltiger, zertifizierter<br />

Frischfasern auf die Markenbotschaft<br />

„clean & green“.<br />

www.metsagroup.com/de/katrin/<br />

Die adapa Group (Wiener<br />

Neudorf/Österreich), Spezialist<br />

für flexible und hygienische<br />

Verpackungslösungen, hat für<br />

ihren recycelbaren Schrumpfbeutel<br />

VACUshrink(re) MEX<br />

55 nach der dem Deutschen<br />

Verpackungspreis<br />

2022 in<br />

der Kategorie<br />

Nachhaltigkeit<br />

nun<br />

auch den<br />

WorldStar<br />

Packaging<br />

Award <strong>2023</strong><br />

in der Kategorie „Verpackungsmaterialien<br />

und -komponenten“<br />

erhalten.<br />

Der Schrumpfbeutel mit<br />

EVOH-Hochbarriere eignet<br />

sich für frisches/verarbeitetes<br />

Fleisch oder nicht gasenden/<br />

gereiften Käse. adapa gelang<br />

es, durch dreidimensional verstreckte<br />

Polyolefin-Strukturen<br />

bei einer Folienstärke von<br />

nur 55 μm hohe Anforderungen<br />

an Produktschutz und<br />

Verarbeitbarkeit zu erfüllen<br />

und mit mehr Nachhaltigkeit<br />

zu vereinen.<br />

Das Material<br />

mit PE-<br />

Siegelschicht<br />

kommt ohne<br />

PA-Schichten<br />

oder PVdC-<br />

Barrieren<br />

aus, lässt sich<br />

auf handelsüblichen Verpackungssystemen<br />

verarbeiten<br />

und beweist gute Durchstoßfestigkeit.<br />

Der Schrumpfbeutel<br />

ist gemäß CEFLEX-Design for<br />

a Circular Economy Guideline<br />

vollständig recycelbar.<br />

www.adapa-group.com<br />

39


produkte & Partner<br />

2·23<br />

Nachhaltige Reinigung und Desinfektion auf Salzbasis<br />

beulco clean: Neue Lösungen für Lebensmittelbetriebe – sogar für Obst & Gemüse<br />

beulco clean ist eine von vier<br />

Geschäftseinheiten der BEULCO<br />

GmbH & Co. KG (Attendorn).<br />

Damit erweiterte das mittelständische<br />

Traditionsunternehmen<br />

sein Angebot<br />

um nachhaltige<br />

Desinfektionsund<br />

Reinigungslösungen<br />

für viele<br />

Anwendungsbereiche<br />

im<br />

B2C- und B2B-<br />

Segment (Gastronomie,<br />

Hotellerie,<br />

Industrie). Auf der<br />

Messe Internorga<br />

in Hamburg<br />

präsentierte man<br />

als Highlights u.a.<br />

Drei Reiniger aus dem neuen<br />

Angebot. Foto: beulco clean<br />

eine Trinkwasserleitung- und<br />

Tank-Desinfektion, Geruchsentferner,<br />

Fettlöser und erstmals<br />

Reinigungsmittel in Sprühflaschen<br />

aus bio-basiertem Material<br />

auf Weizenstroh-Basis.<br />

Der Verzicht von gefährlichen<br />

Zusatz- oder Fremdstoffen sowie<br />

Mikroplastik<br />

hat bei beulcoclean-Produkten<br />

Priorität. Das<br />

Unternehmen<br />

verfolgt dabei<br />

konsequent<br />

eine Vision: Den<br />

Schutz des kostbaren<br />

Lebensmittels<br />

Wasser. Man<br />

bietet effektive<br />

Lösungen zur<br />

Bekämpfung von<br />

99,999 % aller<br />

Viren, Sporen, Bakterien, Pilzen<br />

und Gerüchen. Alle Produkte<br />

sind alkoholfrei, hautfreundlich<br />

und natürlich, da dort, wo Le-<br />

bensmittel verarbeitet werden,<br />

Reinigungs- und Desinfektionslösungen<br />

höchsten <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

genügen müssen.<br />

beulco-clean-Produkte basieren<br />

auf Salzlösungen und sind so<br />

besonders umweltschonend.<br />

Man hat auch eine professionelle<br />

Desinfektion für Obst und<br />

Gemüse im Angebot, die die<br />

Lebensmittel von Bakterien<br />

(z.B. E-Coli, Salmonellen, Legionellen),<br />

Viren (MRSA-Viren),<br />

Pilzen und Sporen befreit. Die<br />

Inhaltsstoffe sind gefahr- und<br />

chemiefrei sowie pflanzlichen<br />

Ursprungs und bauen sich<br />

größtenteils selbst wieder ab.<br />

BEULCO GmbH & Co. KG<br />

Kölner Str. 92<br />

D-57439 Attendorn<br />

https://beulcoclean.de<br />

Zur „analytica“ 2024<br />

schon jetzt anmelden<br />

Aussteller können sich seit<br />

Kurzem für die analytica 2024<br />

anmelden, die vom 9.-12. April<br />

2024 auf dem Gelände der<br />

Messe München stattfindet.<br />

Die Weltleitmesse der Analytik-,<br />

Labor- und Biotechnologie ist<br />

seit mehr als fünf Jahrzehnten<br />

Treffpunkt für Entscheider und<br />

Anwender aus der internationalen<br />

Laborbranche. Die analytica<br />

conference und ein breites Rahmenprogramm,<br />

das den Fokus<br />

auf praxisorientierten Wissenstransfer<br />

legt, begleiten die Ausstellung.<br />

Top-Themen werden<br />

die Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und Live-Demonstrationen<br />

in einer Sonderschau sein.<br />

www.analytica.de<br />

Starke Sauger für sichere Produktion<br />

Sichere und effiziente Sauger<br />

für die Entfernung feiner und<br />

grober Stäube sind quer durch<br />

alle Industrien<br />

gefragt: von der<br />

Metall- bis zur Lebensmittelverarbeitung.<br />

Mit dem IVM<br />

40/12-1 H Z22 und<br />

dem IVM 40/12-1<br />

M Z22 präsentiert<br />

Reinigungsgerätehersteller<br />

Kärcher<br />

(Winnenden) zwei<br />

neue einmotorige,<br />

mobile Industriesauger.<br />

Der Sammelbehälter der beiden<br />

Sauger fasst ein Volumen von<br />

40 Litern. Im robusten und<br />

langlebigen Gehäuse steckt eine<br />

leistungsstarke und verschleißarme<br />

1200 W Ec-Turbine, die<br />

Der Sauger IVM 4012-1<br />

M Z22. Foto: Kärcher<br />

für ein besonders gedämpftes<br />

Arbeitsgeräusch sorgt. Sie ist<br />

sowohl für den intermittierenden<br />

Betrieb als auch<br />

für längere Anwendungen<br />

geeignet.<br />

Alle Behälter sind<br />

serienmäßig in<br />

Edelstahl ausgeführt.<br />

Das erleichtert<br />

die Reinigung der<br />

Geräte und die<br />

Einhaltung von <strong>Hygiene</strong>standards.<br />

Die<br />

Sauger haben ein<br />

wendiges Fahrgestell<br />

und benötigen dank<br />

schlanker Bauweise nur eine<br />

geringe Stellfläche. Sie sind somit<br />

auf das Arbeiten in kleinen,<br />

engen Bereichen ausgelegt.<br />

www.kaercher.com/de/<br />

8-Zoll-TUBO gegen Verunreinigungen<br />

Bühler mit durchsatzstarkem Schubelementeförderer<br />

Der Schweizer Technologiekonzern<br />

Bühler (Uzwil) hat die<br />

Markteinführung eines neuen<br />

8-Zoll-Schubelementeförderers<br />

TUBO angekündigt.<br />

Damit können<br />

Betriebe in den<br />

Branchen Mälzerei<br />

und Brauerei, Müllerei,<br />

Kaffee, Haferflocken<br />

und Futtermittelverarbeitung<br />

von<br />

einer Steigerung der<br />

Durchsatzkapazität<br />

um 80 % auf bis<br />

zu 43 Tonnen pro<br />

Stunde profitieren.<br />

Wie seine Vorgänger folgt<br />

auch der neue 8-Zoll-TUBO<br />

dem Prinzip „schieben statt<br />

ziehen“. Lose Schubelemen te,<br />

sogenannte TUBITs, wer -<br />

den in die röhrenförmige<br />

Konstruktion geschoben und<br />

befördern das Material sachte<br />

vom Einlass zum Auslass. Das<br />

Fördern von Produkten<br />

mit TUBO<br />

gewährleistet laut<br />

Bühler ein rückstandsfreies<br />

System.<br />

Da sich mit der Zeit<br />

Staub ansammeln<br />

kann, können dank<br />

einer speziellen Antriebsstation<br />

Partikel<br />

im Betrieb entfernt<br />

werden – wichtig<br />

für Betreiber, die<br />

nur eine Förderlinie<br />

für verschiedene Produkte<br />

verwenden und eine Verunreinigung<br />

vermeiden müssen.<br />

www.buhlergroup.com<br />

40 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

produkte & Partner<br />

Franz Mensch: Preistief<br />

bei Nitrilhandschuhen<br />

Fallende Preise für Seefrachten,<br />

ein starker Euro-Wechselkurs<br />

und unausgelas tete Produktionen<br />

in Asien sorgten seit<br />

Jah resbeginn für historische<br />

Tiefpreise im Import z.B. bei<br />

Einmalhandschuhen. „Handschuhe<br />

aus Nitril sind auf dem<br />

niedrigsten Preisniveau seit<br />

30 Jahren“, sagt<br />

Axel Theiler,<br />

Geschäftsführer<br />

des Schutz-<br />

bekleidungs-<br />

Herstellers<br />

Franz Mensch<br />

(Buchloe). Bei Cent-Artikeln wie<br />

Einmalhandschuhen werde der<br />

Sinkflug der Preise besonders<br />

deutlich. Franz Mensch als<br />

Lieferant für Hygie ne produkte<br />

importiert mehr als eine Milliarde<br />

Einmalhandschuhe im Jahr.<br />

www.franz-mensch.de<br />

Digitales Dosiersystem verbessert Küchenhygiene<br />

Speziell für die Küchenreinigung<br />

bietet der österreichische<br />

Hygie nespezialist Hagleitner<br />

(Zell am See) ein hochpräzises,<br />

digitales Dosiergerät für<br />

Reinigungskonzentrate.<br />

Küchenhygiene soll<br />

damit nachhaltiger und<br />

sicherer, kalkulierbar<br />

und transparent werden.<br />

Fünf hochkonzentrierte<br />

Reiniger kann „integral<br />

4PURE/MIX“ pur oder<br />

als fertig vermischte<br />

Anwendungslösung<br />

abgeben: Fettlöser, Grillreiniger,<br />

Handspülmittel,<br />

Küchenbodenreiniger und desinfizierenden<br />

Küchenreiniger.<br />

Das Gerät dosiert punktgenau<br />

und sendet Daten in Echtzeit –<br />

über Abgabemenge, Füllstand,<br />

Standort und Servicebedarf.<br />

Einstellen und verwalten lässt<br />

sich der Spender nicht nur vor<br />

Ort, sondern auch via App.<br />

Auswertungen im Webportal ermöglichen<br />

genaue Verbrauchsberechnungen.<br />

Das Dosiersystem „integral 4 PURE/MIX“<br />

lässt sich via App verwalten. Foto: Hagleitner<br />

„integral 4PURE/MIX“ will<br />

Sicherheit in zweierlei Hinsicht<br />

bieten: Zum einen geht es um<br />

Lebensmittelsicherheit; Reinigungs-<br />

und Desinfektionsmittel<br />

sind gelistet und zertifiziert, so<br />

lässt es sich HACCP-konform<br />

arbeiten. Das Gerät gilt außerdem<br />

als anwendungssicher: Der<br />

Systemkreislauf öffne sich erst,<br />

wenn die Kartusche sicher im<br />

Spender einrastet – Kontakt mit<br />

dem Konzentrat darin sei ausgeschlossen,<br />

so der Hersteller. Ein<br />

RFID-Chip erkenne zudem, welcher<br />

der fünf Reiniger jeweils<br />

der richtige ist.<br />

Anders als viele herkömmliche<br />

Reinigungsmittel sind die Reiniger<br />

bei „integral 4PURE/MIX“<br />

hochkonzentriert – das soll die<br />

Transport- und Lagervolumen<br />

gering halten und Kosten senken.<br />

So entstehen laut Hagleitner<br />

beispielsweise aus einer<br />

1,3-l-Patrone mit dem Fettlöser<br />

„ecosol GREASE“ bis zu 433 l<br />

fertige Anwendungslösung.<br />

Hagleitner <strong>Hygiene</strong> International<br />

GmbH<br />

Lunastraße 5<br />

A-5700 Zell am See<br />

www.hagleitner.com<br />

CMS Berlin: Ruth Senitz<br />

ist neue Projektleiterin<br />

Vom 19.-22. September <strong>2023</strong><br />

trifft sich die Reinigungsbranche<br />

live auf der CMS Berlin, Europas<br />

Leitmesse für Reinigung<br />

und <strong>Hygiene</strong>. In das Messejahr<br />

startet die CMS mit einer neu en<br />

Projektleitung: Nach 14 Jah ren<br />

übergab Heike Hemmer die<br />

Projektleitung an Ruth Senitz<br />

und verabschiedete sich in den<br />

Ruhestand. Senitz sammelte<br />

20 Jahre Event-Expertise bei<br />

der Messe Düsseldorf und der<br />

Messe Berlin; 14 Jahre lang<br />

baute sie etwa die IFA, Leitmesse<br />

für Consumer Electronics<br />

und Home Appliances, aus.<br />

www.cms-berlin.de<br />

Sanner-Verpackungen BRCGS-zertifiziert<br />

Die Sanner GmbH (Bensheim)<br />

hat die weltweit anerkannte<br />

BRCGS-Zertifizierung für<br />

Lebensmittelsicherheit von Verpackungen<br />

erhalten. Mit diesem<br />

globalen<br />

Standard<br />

weist man<br />

nach, dass<br />

die Kunststoff-<br />

und<br />

Trockenmittelverpackungen<br />

den strengen<br />

Qualitätsregelungen für Lebensmittelsicherheit<br />

entsprechen.<br />

Sanner fertigt nach GMP-<br />

Richtlinien Verpackungen für<br />

Nahrungsergänzungsmittel,<br />

Nutrazeutika und Probiotika in<br />

Brausetabletten-, Tabletten- und<br />

Drageeform. Im Rahmen eines<br />

zweitägigen Audits wurde das<br />

Unternehmen nach Richtlinien<br />

des „Brand Reputation through<br />

Compliance Global Standard“<br />

zertifiziert. Dies bescheinigt<br />

hohe<br />

Qualitätsund<br />

Produktsicherheit<br />

bei der<br />

Fertigung<br />

der Produkte<br />

–<br />

auch im<br />

Hinblick auf <strong>Hygiene</strong>standards.<br />

Die BRCGS-Richtlinien helfen<br />

Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie<br />

und verwandten<br />

Branchen, Produktsicherheitsund<br />

Qualitätskriterien sowie<br />

Betriebsvorgaben einzuhalten.<br />

Die zertifizierten Verpackungen. Foto: Sanner<br />

www.sanner-group.com<br />

MOHN geht online auf<br />

Social-Media-Kanälen<br />

<strong>Hygiene</strong>technik-Spezialist<br />

MOHN präsentiert sich im Internet<br />

seit kurzem auch auf den<br />

Social-Media-Kanälen Facebook<br />

und Instagram. Neben brandaktuellen<br />

Informationen und<br />

Produktnews erhalten Follower<br />

Tipps, Facts und Wissenswertes<br />

über die Firma aus dem sauerländischen<br />

Meinerzhagen.<br />

https://www.facebook.com/<br />

MOHN<strong>Hygiene</strong>technik<br />

https://www.instagram.com/<br />

mohn_gmbh/<br />

41


veranstaltungen<br />

2·23<br />

Messekalender<br />

25.-27. April:<br />

Logimat – Fachmesse für Intralogistik,<br />

Rationalisierung und<br />

Prozessoptimierung, Stuttgart<br />

4.-10. Mai:<br />

interpack – Internationale Messe<br />

für Verpackungsmaschinen<br />

und Packmittel, Düsseldorf<br />

9.-11. Mai:<br />

Labvolution – Labortechnikmesse<br />

– World of Lab Technology,<br />

Hannover<br />

9.-11. Mai:<br />

Sensor+Test – Messtechnik-<br />

Messe und weltweites Forum<br />

für Sensorik, Mess- und Prüftechnik,<br />

Nürnberg<br />

24.-25. Mai:<br />

Maintenance – Leitmesse für<br />

industrielle Instandhaltung,<br />

Dortmund<br />

DLG: FoodTec Award 2024<br />

Anmeldeschluss für Innovationen ist am 14. Juni<br />

Mit dem International FoodTec<br />

Award 2024 würdigt die DLG<br />

mit ihren Partnern wegweisende<br />

Entwicklungen hinsichtlich<br />

Innovation, Nachhaltigkeit und<br />

Effizienz im<br />

Bereich der<br />

Lebensmitteltechnologie.<br />

Eine international<br />

besetzte Experten-Jury<br />

aus<br />

den Bereichen<br />

Forschung und Lehre sowie<br />

Vertretern der Praxis wählt die<br />

fortschrittlichsten Konzepte aus.<br />

Der Preis wird in Form von<br />

Gold- und Silbermedaillen<br />

verliehen. Gesucht werden Innovationen<br />

aus den Bereichen<br />

Lebensmittelsicherheit und<br />

Qualitätsmanagement, Prozesstechnologie<br />

inklusive Mess-,<br />

Steuer- und Regelungstechnik,<br />

Automatisierung und Robotik,<br />

Abfüll- und Verpackungstechnologie,<br />

Umwelttechnik, Biotechnologie,<br />

Prozessmanagement<br />

inklusive Softwarelösungen<br />

und Logistik.<br />

Bewerbungen<br />

von Unternehmen<br />

der<br />

Lebensmittelund<br />

Zulieferindustrie um den<br />

FoodTec Award 2024 müssen<br />

mit allen Unterlagen bis zum<br />

14. Juni <strong>2023</strong>, 24 Uhr, beim<br />

DLG-Fachzentrum Lebensmittel<br />

via E-Mail an FachzentrumLM@<br />

DLG.org eingegangen sein.<br />

Nähere Infos und Anmeldung<br />

unter: www.foodtec award.com/<br />

de/teilnahme<br />

22./23. Juni: Fachtagung<br />

zur Bauteilreinigung<br />

Um die Ansprüche an die Bauteilsauberkeit<br />

zu erfüllen und<br />

zu sichern, sind abgestimmte<br />

Lösungen für Chemie, Verfahren<br />

und Technik im Reinigungsprozess<br />

erforderlich. Um zu zeigen,<br />

worauf es dabei ankommt,<br />

lädt der Fachverband Industrielle<br />

Teilereinigung (FIT) am<br />

22./23. Juni zur 31. Fachtagung<br />

Industrielle Bauteilreinigung ins<br />

Neckar Forum Esslingen ein.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei<br />

folgende Themenschwerpunkte:<br />

Grundlagen und verfahrenstechnische<br />

Lösungen; Energieeffizienz<br />

in der Bauteilreinigung;<br />

High Purity Reinigung<br />

für Hightech Anwendungen;<br />

Neue Verfahren, Produkte und<br />

Lösungen; Moderne Methoden<br />

der Prozessführung.<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

www.wissenstransfer.events<br />

Kurse über Grundlagen<br />

des „Hygienic Design“<br />

Die Hygienic Design Weihenstephan<br />

Akademie veranstaltet<br />

vom 13.-15. Juni in Freising<br />

einen Hygienic-Design-Grundkurs<br />

gemäß EHEDG-Guidelines.<br />

Gezeigt wird (u.a. in einem<br />

Workshop), wie gesetzliche Anforderungen<br />

bei Komponenten/<br />

Anlagen umgesetzt werden –<br />

von Werkstoffen, Prozessum feld<br />

und Konstruktionsdetails bis zu<br />

Reinigungsvorteilen. Aufbauend<br />

auf Grundlagenpräsentationen,<br />

die auf der Videoplattform<br />

Youtube verfügbar sind (Dauer<br />

ca. 1,5 Stunden), findet am<br />

29. Juni von 9-11 Uhr eine<br />

Online-Diskussionsrunde (als<br />

MS Teams Meeting) „Hygienic<br />

Design kompakt“ zu dessen<br />

Vorteilen und Umsetzung statt.<br />

Nähere Infos unter www.x4com.<br />

de/hygienic_design_akademie<br />

Fresenius lädt zu Praktikertagungen<br />

Im April für Produktions-, im Juni für QS-Leiter<br />

Die Produktionsleiter-Tagung<br />

der Akademie Fresenius gilt als<br />

„das“ jährliche Branchentreffen<br />

der Produktionsverantwortlichen<br />

der Lebensmittelindustrie. Am<br />

26./27. April diskutieren Werksund<br />

Betriebsleiter, Technik- und<br />

Produktionsverantwortliche<br />

im Radisson Blu<br />

Hotel Dortmund bei<br />

der 15. Auflage über<br />

aktuelle Projekte und<br />

Best-Practice-Beispiele<br />

rund um die Themen<br />

Prozessoptimierung, <strong>Hygiene</strong>,<br />

Sicherheit und Energie.<br />

Die Diskussionsbereiche reichen<br />

vom Handling von Schüttgütern<br />

und der Fehlersuche<br />

nach Stillständen über einen<br />

Überblick über IFS Food V8 und<br />

andere Standards bis zur idealen<br />

Food-Fabrik – digitalisiert,<br />

logistisch flexibel, energieautark.<br />

Zur 14. QS-Leiter-Tagung treffen<br />

sich am 22./23. Juni im Leonardo<br />

Royal Hotel in Köln Qualitäts-<br />

Verantwortliche aus der<br />

Lebensmittelindus trie,<br />

um aktuelle Fragen<br />

rund um die Themen<br />

Produkt- und Rohstoffsicherheit<br />

zu diskutieren.<br />

Die Themenblöcke sind<br />

betitelt u.a. mit Qualität leben:<br />

„Von Standards und Audits“,<br />

„Risiken erkennen und beherrschen“,<br />

„Damit drin ist, was<br />

drauf steht…“.<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Ernährungs-Podcast<br />

„SPITZ DIE LÖFFEL!“<br />

Wie esse ich im Alltag gesund<br />

und lecker? Was ist sinnvoll,<br />

wenn ich fit bleiben will – und<br />

was rät die Wissenschaft? Antworten<br />

gibt SPITZ DIE LÖFFEL!,<br />

der Podcast der Ernährungs-<br />

Initiative IN FORM, gefördert<br />

vom Bundesministerium für<br />

Ernährung und Landwirtschaft.<br />

Von Trends bis zu Ideen für<br />

gesünderen Alltag: Diplom-<br />

Ernährungswissenschaftlerin<br />

Dr. Ann-Kristin Dorn spricht in<br />

jeder Folge mit einem Gast über<br />

Wissenswertes rund um ausgewogene<br />

Ernährung. Immer am<br />

Monatsende gibt es eine neue<br />

Folge – überall wo es Podcasts<br />

gibt (z.B. Spotify) und auf:<br />

www.bmel.de/podcast-spitz-dieloeffel.html<br />

42 www.hygiene-report-magazin.de


april<br />

veranstaltungen<br />

15. Food Safety Kongress am 25./26. Mai in Berlin<br />

Lebensmittel-Branchentreff mit Motto „Sicher. Nachhaltig. Zukunftsorientiert.“<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN: 1618-2456<br />

HYGIENE REPORT<br />

Unter dem Motto „Sicher. Nachhaltig. Zukunftsorientiert.“<br />

steht der 15. Food Safety Kongress,<br />

den das euroforum der Handelsblatt Media<br />

Group am Donnerstag/Freitag, 25./26. Mai,<br />

im Pullman Berlin Schweizerhof, Budapes ter<br />

Straße 25, in 10787 Berlin veranstaltet.<br />

Die Lebensmittelwirtschaft steht<br />

aktuell vor zahlreichen Herausforderungen:<br />

Geopolitische Konflikte,<br />

die daraus resultierende<br />

Energiekrise, Rohstoffknappheit<br />

und Störungen der Lieferketten<br />

belasten die bestehenden Rahmenbedingungen<br />

und Zielvorgaben<br />

der Branche. Die Anforderungen<br />

durch den Klimawandel<br />

und der dadurch erforderliche Umbau hin<br />

zu einer nachhaltigeren Wirtschaft laufen<br />

unberührt weiter und sorgen für zusätzliche<br />

Zielkonflikte. Gesetzliche Vorgaben schaffen<br />

weitere Rahmenbedingungen: In Europa und<br />

Deutschland wird die Einführung eines Lieferkettengesetzes<br />

vorangetrieben, das die gesamte<br />

Wirtschaft dazu anhält, neben der Sicherheit<br />

auch die ESG-Themen in ihren Lieferketten zu<br />

berücksichtigen. Themen genug zur Diskussion!<br />

Hochkarätige Referenten sind u.a. Staatssekretärin<br />

Silvia Bender (Bundesministerium für<br />

Ernährung und Landwirtschaft), Kerstin Erbe<br />

(dm-drogerie markt), Dr. Jean-<br />

Charles Gander (Migros Group),<br />

Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel<br />

(Präsident des Bundesinstituts für<br />

Risikobewertung), Europaabgeordneter<br />

Bernd Lange, Charlotte<br />

Rosendahl (Rewe Group) und<br />

Torsten Safarik (Präsident des<br />

Bundesamts für Wirtschaft und<br />

Ausfuhrkontrolle).<br />

Neben Vorträgen und Diskussionsrunden geben<br />

Startups aus der Lebensmittelbranche Einblick<br />

in ihre Geschäftsideen. Persönliches Netzwerken<br />

ist u.a. bei der Abendveranstaltung IFS<br />

Food Safety@night am 25. Mai möglich.<br />

Weitere Infos & Anmeldung: https://live.handelsblatt.com/event/food-safety-kongress/<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: 09 11/20 18-0<br />

Telefax: 09 11/20 18-100<br />

Email: hygiene@harnisch.com<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Objektleitung:<br />

Armin König<br />

Telefon: 0911/20 18-230<br />

Publisher:<br />

Benno Keller<br />

Redaktionsteam:<br />

Horst Buchmann<br />

Grazyna Schatton<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König (-230)<br />

Erscheinungsweise:<br />

5 x jährlich – März, April, Juli,<br />

September, November<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

LUM: Live-Webinare und<br />

Fortbildung auf Youtube<br />

Die LUM GmbH (Berlin),<br />

Spezialist für Partikelcharakterisierung,<br />

Analyse von Suspensionen<br />

und Emulsionen,<br />

Bestimmung von Füge- und<br />

Schichtfestigkeiten, Qualitätskontrolle<br />

und Verfahrensoptimierungen,<br />

bietet regelmäßig<br />

kostenlose Webinare an. So<br />

jüngst etwa zum Thema Titanoxid,<br />

das auch in Lebensmitteln<br />

eingesetzt wird: „Vom Pigment<br />

über die Dispersion bis zur<br />

Beschichtung – Umfassende<br />

Charakterisierung von TiO 2<br />

“.<br />

Videos der Online-Seminare wie<br />

„Analytische Charakterisierung<br />

alkoholfreier Getränke“ sind zur<br />

kostenfreien Ansicht anschließend<br />

auch auf der Internetplattform<br />

Youtube zu finden.<br />

Termine/Anmeldung: www.lumgmbh.com/webinare.html<br />

TÜV Nord: Kurse zum<br />

<strong>Hygiene</strong>beauftragten<br />

Die Gewährleistung der Lebensmittelhygiene<br />

ist ein wichtiger<br />

Teilaspekt der Lebensmittelsicherheit.<br />

Die TÜV Nord Akademie<br />

bietet deshalb regelmäßig<br />

Fortbildungskurse zum<br />

Lebensmittel- und <strong>Hygiene</strong> beauftragten<br />

an. Themen dabei<br />

sind u.a.: Lebensmittelhygiene,<br />

Kennzeichnungspflicht, Gesetze<br />

und Verordnungen in Bezug<br />

auf die Lebensmittelhygiene,<br />

Grundlagen der Mikrobiologie,<br />

HACCP (Hazard Analysis and<br />

Critical Control Points). Die<br />

nächsten Seminare finden statt<br />

vom 20.-22. Juni in Rostock,<br />

vom 20.- 22. Juni in Bandelin,<br />

vom 10.-12. Juli in Hamburg.<br />

Termine/Anmeldung: www.tuevnord.de/de/weiterbildung<br />

Klüh4all: Interviews und<br />

Tipps zu Reinigung & Co.<br />

Multiservice-Anbieter Klüh<br />

(Düsseldorf) hat einen neuen<br />

Online-Kanal gestartet. Mit<br />

„Klüh4all“ – einer Mischung<br />

aus Corporate Blog und Online-<br />

Magazin – gibt man regelmäßig<br />

Einsichten in infrastrukturelle<br />

Dienstleistungen für eine moderne<br />

Gebäudebewirtschaftung<br />

in einer sich verändernden<br />

Arbeitswelt. Hintergrundberichte<br />

und Interviews zeigen die Prozesse<br />

hinter den Services in so<br />

unterschiedlichen Geschäftsbereichen<br />

wie Reinigung, Catering<br />

und Sicherheit. Großes Augenmerk<br />

gilt dem Engagement in<br />

den Bereichen Nachhaltigkeit<br />

und Digitalisierung, dazu gibt es<br />

Karriere- und Anwendungstipps<br />

(z.B. bei Reinigung) im Alltag.<br />

Zu finden unter: www.klueh.de/<br />

aktuelles/klueh4all<br />

Bezugspreis:<br />

im Jahresabonnement<br />

Inland: EUR 30,- zzgl. MwSt.<br />

Ausland: EUR 35,-<br />

Druckauflage:<br />

14.000 Exemplare<br />

Druck:<br />

Herrmann GmbH Offsetdruckerei<br />

90513 Zirndorf<br />

Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge<br />

einschließlich der Abbildungen<br />

unterliegen dem Urheberrechtsgesetz.<br />

Eine Verwendung ohne Zustimmung des<br />

Verlages ist unzulässig und wird strafrechtlich<br />

verfolgt. Dieses gilt für jede<br />

erdenkliche Form der Vervielfältigung.<br />

Sonder- und Nachdrucke können gerne<br />

auf Anfrage bestellt werden. Artikel,<br />

die namentlich gekennzeichnet<br />

oder durch ein Kürzel einem Autor zuzuordnen<br />

sind, geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

können nicht zurückgeschickt werden.<br />

Wird ein Manuskript von der Redaktion<br />

angenommen, gehen Verlags- und Urheberrecht<br />

sowie sämtliche Rechte zur<br />

Veröffentlichung und Verbreitung auf<br />

den Verlag über. Die Redaktion übernimmt<br />

bezüglich in diesen Beiträgen<br />

dargelegter Sachverhalte keine Haftung.<br />

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ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

Themen juli<br />

• Schädlingsbekämpfung<br />

• Berufskleidung<br />

• Produkthygiene<br />

• Luftentkeimung<br />

3·23<br />

Die Veröffentlichungen des Dr. Harnisch Verlages<br />

behandeln vornehmlich ausgewählte Themen der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Sie sind als interdisziplinäre Ratgeber für die<br />

Führungskräfte der Industrie unentbehrlich. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei in der Herausgabe von<br />

internationalen Fachzeitschriften. Ein hochkarätig<br />

besetztes Autorenteam unterstützt dabei<br />

stets die Verlagsredaktion.<br />

ISSN 1618-2456

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