Florian Wellmann Immobilienzeitung • Ausgabe 04/23 • Hamburg
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»ICH WILL IMMER EINE<br />
HERAUSFORDERUNG HABEN«<br />
Ex-Fußballprofi Nelson Haedo Valdez im Interview mit der <strong>Florian</strong> <strong>Wellmann</strong> <strong>Immobilienzeitung</strong> über seine<br />
Anfänge in Deutschland, aktive Zeit als Fußballer, Eindrücke von der aktuellen Spielergeneration, Träume und<br />
Geschichten, die wohl kaum jemand über Paraguays Nationalheld weiß.<br />
IM GESPRÄCH MIT<br />
NELSON VALDEZ<br />
Wie geht’s dir in neuer Funktion nach der Profi-Laufbahn?<br />
Es freut mich sehr, endlich wieder eine schöne Aufgabe<br />
zu haben. Ich bin Co-Trainer beim SV Werder Bremen<br />
II und sehr dankbar für diese Chance. Ich hätte zwar<br />
auch weiterhin mit meiner Familie Gastronomie machen<br />
können, aber das allein erfüllt mich nicht.<br />
Ist dir der Abschied vom aktiven Fußball schwergefallen?<br />
Es war sehr schwer für mich, ich stand kurz vor der<br />
Depression. Ich hätte nach meiner Zeit in der Heimat<br />
irgendwo auf der Welt weiterspielen können – Angebote<br />
waren vorhanden –, aber mit der Pandemie war es nicht<br />
so einfach und zudem eine bewusste Entscheidung,<br />
genau bei diesem Verein aufzuhören.<br />
Deine letzte Station als Fußballprofi war bei Club<br />
Cerro Porteño in Paraguay. War es für dich und deine<br />
Familie eine Option, weiterhin in deinem<br />
Geburtsland zu leben?<br />
- 20 -<br />
Ja, war es. Letztlich weiß man nie, was für Angebote<br />
reinkommen. Ich muss aber auch sagen, dass dort jetzt<br />
alles anders ist und auch die meisten Freunde weggezogen<br />
sind. Für unsere Kinder, die hierzulande aufgewachsen<br />
sind, wäre es schwierig geworden, sie hätten aber<br />
laut eigener Aussage mitgemacht. Es war aber keine<br />
Option für einen langen Zeitraum.<br />
Gibt es einen Verein, den du in ferner Zukunft unbedingt<br />
trainieren möchtest? Hattest du als Spieler<br />
einen Traumverein?<br />
Ich habe schon ganz früh zu meiner Familie und meinen<br />
Freunden gesagt, dass ich in Europa und für die<br />
Nationalmannschaft Paraguays spielen möchte. Damals<br />
haben mich alle für verrückt gehalten. Jetzt darf ich<br />
bereits bei einer zweiten Mannschaft eines Bundesligisten<br />
arbeiten, das ist gleich zu Beginn meiner Trainerlaufbahn<br />
herausfordernd und schön. Ich kann den Jungs<br />
meine Erfahrungen mitgeben, damit sie sich entwickeln<br />
können. Natürlich wäre es auch schön, wenn ich es bei<br />
den Profis schaffen würde, aber mein großer Traum ist