KVWL kompakt + praxis intern April 2023

VERTRÄGE
Vertrag „CheckUp+“ mit der AOK NordWest fördert hausärztliche
Vorsorgeleistungen
Zum 1. April 2023 hat die KVWL mit
der AOK NordWest den Vertrag zur
besonderen Förderung ärztlicher
Früherkennung und Verlaufskontrolle
(CheckUp+) vereinbart. Dieser
Vertrag ist nahezu inhaltsgleich mit
dem Vertrag „Vorsorge Plus“, den die
KVWL bereits im Juli 2022 mit der
TK, KKH und HEK abgeschlossen hat.
Im Folgenden geben wir Ihnen einen
Überblick zu den Vertragsinhalten:
Ergänzend zur Regelversorgung
können zusätzliche Screeningleistungen
zu sechs verschiedenen Versorgungsprogrammen
für Versicherte
der AOK NordWest erbracht und
abgerechnet werden:
► Demenz
► Arthrose des Hüft- und Kniegelenks
► Eisenmangel bei Herzinsuffizienz
► respiratorische Insuffizienz bei
COPD
► periphere arterielle Verschlusskrankheit
(pavk)
► COPD bei vorbestehendem
Asthma
Sofern im Rahmen der Früherkennung
die jeweilige Indikation gesichert
diagnostiziert wird, kann
ab dem Folgequartal die jeweilige
Verlaufskontrolle einmal im Quartal
durchgeführt werden.
Ziel des Vertrages
Betroffene sollen nach festgestellter
Früherkennung durch strukturierte
Betreuung zielgerichtet
versorgt werden. Der Fortschritt
chronischer Erkrankungen, die bereits
bestehen, soll verhindert oder
zumindest verlangsamt werden, indem
Begleit- und Folgeerkrankungen
rechtzeitig erkannt werden. Die
Patientinnen und Patienten sollen
zudem über intensive Patientengespräche
im Umgang mit ihren
Krankheiten sowie erforderlichen
Lebensstilveränderungen unterstützt
und geschult werden.
Teilnahme Arzt
Alle zur vertragsärztlichen Versorgung
zugelassenen, angestellten
und ermächtigten Hausärztinnen
und Hausärzte im Bereich Westfalen-Lippe
können an dem neuen
Vertrag teilnehmen. Ebenso können
Fachärzte für Innere Medizin, die an
der fachärztlichen Versorgung teilnehmen
und ebenso hausärztlich
tätig sind, teilnehmen. Die Teilnahme
am Vertrag erklären Sie mit der
Anlage 4 gegenüber der KVWL.
Teilnahme Patient
Alle Versicherten der AOK Nord-
West können unabhängig von ihrem
Wohnort an dem Vertrag teilnehmen.
Voraussetzung sind die
definierten medizinischen Anforderungen
der jeweiligen Versorgungsprogramme
(Anlagen 3.1 bis
3.6. zum Vertrag). Der Patient hat
seine Teilnahme (Anlage 2) schriftlich
zu erklären – die unterzeichnete
Erklärung übermitteln Sie innerhalb
von zehn Tagen an die KVWL. Je
Versicherten ist die Einschreibung
nur einmal für alle Versorgungsprogramme
erforderlich
Vergütungen
Alle vereinbarten Leistungen der
Früherkennungsuntersuchungen
und der Verlaufskontrollen werden
– außerhalb der morbiditätsbedingten
Gesamtvergütung und somit extrabudgetär
– jeweils mit 20 Euro
vergütet. Eine Abrechnung neben
den Leistungen der Regelversorgung
sowie anderen Verträgen (z. B.
DMP) ist möglich.
Den Vertrag mit sämtlichen Anlagen
finden Sie auf der Homepage der
KVWL.
Neuer Vertrag mit der KKH: Früherkennung von trockener Makuladegeneration
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für eine Erblindung in Deutschland. Derzeit
ist nur die „kleine“, an der feuchten AMD leidende Patientengruppe behandelbar – vorrangig im Rahmen der
bestehenden IVOM-Verträge. Jedoch leiden 90 Prozent aller AMD-Patienten an der trockenen Form, für die es bisher
noch keine etablierte Therapie gibt. Allerdings stehen neue Therapiemöglichkeiten, die ein Fortschreiten der
Erkrankung verlangsamen können, kurz vor der Zulassung. Zusätzlich konnten Studien belegen, dass auch eine
Lebensstilveränderung das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann.
Vor diesem Hintergrund haben die KVWL und die KKH den Selektivvertrag zur frühzeitigen Diagnostik und Behandlung
der trockenen Makuladegeneration mit Wirkung zum 1. April 2023 vereinbart.
Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick zu den Vertragsinhalten:
04.2023 | 9