KVWL kompakt + praxis intern April 2023

Resolution
zur 3. ordentlichen Sitzung der XVI. Vertreterversammlung der KVWL
am 24.03.2023
Antragsteller: Vertreterversammlung
Thema: Digitalisierung
Digitalisierung der Medizin tut NOT
Konzeption und Entwicklung bedürfen des Knowhows aus der Praxis
Wir Ärztinnen, Ärzte, (Kinder- und Jugendlichen-)
Psychotherapeuten und -therapeutinnen
in Westfalen-Lippe sind seit Jahren bei
der Umsetzung digitaler Prozesse gestaltend
aktiv. In vielen Praxen werden bereits jetzt
innovative Lösungen zum Wohle unserer
Patientinnen und Patienten eingesetzt.
Wir wollen Digitalisierung – und zwar überall
dort, wo sie einen Mehrwert für alle
Beteiligten bietet.
Mit zunehmendem Unverständnis beobachten
wir daher die aktuellen Trends in der Politik,
die Digitalisierung ohne enge Beteiligung der
Betroffenen weiter zu entwickeln.
Das BMG plant mit seiner Digitalisierungsstrategie,
die Hauptnutzer aller Anwendungen,
uns Ärztinnen und Ärzte, uns Psychotherapeutinnen
und -therapeuten, von
Entwicklung und Konzeption auszuschließen.
Dieses empfinden wir als grobe Missachtung
der Selbstverwaltung!
Es ist unbedingt notwendig, Erfahrungen aus
jährlich über 600 Mio. ambulanten Behand-
lungen in praxistaugliche Tools mit einfließen
zu lassen. Der Erfolg des Test-Rollouts des
E-Rezeptes wäre ohne diese UNSERE Mitwirkung
nicht möglich gewesen!
Wenn Digitalisierung funktionieren soll,
dürfen Politik und Entwickler nicht leichtfertig
auf diesen Expertenpool verzichten!
Digitalisierung heißt nicht, Papierformulare
auf dem Bildschirm anzuzeigen. Prozesse
werden nur durch sichere und funktionierende
digitale Übertragung schneller und
effizienter – nur so wird Patientenversorgung
besser!
Dabei auf das Expertenwissen und den Sachverstand
der Protagonisten an der Basis zu
verzichten heißt, Lösungsversuche an der
Realität vorbei zu entwickeln.
Beschlussergebnis:
angenommen
39 Ja-Stimmen |
0 Nein-Stimmen |
1 Enthaltung
4/2023
17