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Getränke! Technologie & Marketing 2/2023

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

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28. Jahrgang | ISSN 1431-4428 | B42034<br />

www.getraenke-tm.de<br />

TECHNOLOGIE & MARKETING<br />

2 | <strong>2023</strong><br />

■ BRANCHE AKTUELL Getränkeverpackungen sollen Klima und Umwelt besser schützen<br />

■ MESSEVORSCHAU Branchentreffen zur interpack<br />

■ ROH- UND INHALTSSTOFFE Vitafoods Europe – Zutaten, Rohstoffe und Innovationen<br />

Anzeige<br />

Rasanter Wandel benötigt schnelle Lösung<br />

Ganzheitliche Automatisierungslösung für den aseptischen Bereich


EDITORIAL<br />

Erlebbare Informationen<br />

BRIGITTE HAULENA<br />

Redaktion GTM<br />

Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

seit den Auswüchsen der Klimakrise auf unserem<br />

Erdball hat sich das Bewusstsein in den Köpfen von<br />

immer mehr Menschen für eine bessere Umwelt und<br />

eine verträgliche CO 2<br />

-Bilanz mächtig gesteigert. Die<br />

Getränkeindustrie reagiert darauf mit intelligenten<br />

<strong>Technologie</strong>n, ressourcensparenden Maschinen und<br />

recyclingfähigen Materialien, die in geschlossenen<br />

Kreisläufen genutzt werden können. Dabei spielt es<br />

keine Rolle, ob in Glasflasche, Aluminiumdose, Getränkekarton<br />

oder PET-Flasche verpackt wird – in jedem<br />

Segment gibt es innovative Lösungen.<br />

Da ist es auch kein Wunder, dass Themen wie Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung,<br />

Digitale <strong>Technologie</strong>n, Produktsicherheit und Nachhaltigkeit auf dem<br />

bevorstehenden größten und internationalen Branchentreffen der Processing- &<br />

Packaging-Industrie eine wichtige Rolle spielen. Die Aussteller der interpack, die<br />

vom 4. bis zum 10. Mai in Düsseldorf stattfindet, zeigen Prozess- und Verpackungstechnik<br />

für ein besseres Leben, effiziente und ressourcenschonende Produktionsprozesse<br />

oder wie man zum Gamechanger im Bereich Nachhaltigkeit<br />

wird. Viele Specials, wie beispielsweise das Vortragsprogramm im spotlight talks<br />

& trends ergänzen das Angebot der Verpackungsmesse. Hierbei steht jeder Tag<br />

im Vortragsprogramm unter einem anderen Fokusthema der Verpackungsbranche<br />

und bietet Präsentationen, Fallstudien und interaktive Sessions mit Top-<br />

Experten und Pionieren unserer Industrie.<br />

Die Intralogistik-Branche bindet neben Recycling und Retrofit, Kreislaufsystemen<br />

und Senkung des Energieverbrauchs auch Personaleinsatz und optimale<br />

Flächennutzung bei den Themen Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz mit<br />

ein. So präsentieren auf der LogiMAT internationale Aussteller aller Branchensegmente<br />

zahlreiche Neu- und Weiterentwicklungen für mehr Energieeffizienz und<br />

unterstreichen damit die Position der Branche als Vorreiter in Punkto Ressourcenschonung.<br />

Die internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement<br />

findet vom 25. bis 27. April in Stuttgart statt.<br />

Vom 9. bis 11. Mai findet die Vitafoods Europe, das Event für Nutraceuticals,<br />

sowohl vor Ort in Genf als auch online mit einem erweiterten Angebot und neuen<br />

Premiuminhalten statt. Interessierte können hier in exklusive, von Experten vermittelte<br />

Inhalte über Verbrauchertrends, Marktchancen und wissenschaftliche Innovationen<br />

eintauchen und sich mit Gleichgesinnten und Herstellern über mögliche<br />

Kooperationen und neue Produkte austauschen.<br />

Zu sehen ist, dass Unternehmen engagiert Entwicklungen weiter voranbringen<br />

und somit positiv auf aktuelle Themen einwirken. Mehr davon sehen Sie in dieser<br />

Ausgabe der Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong>.<br />

Ich grüße Sie herzlich und wünsche viel Spaß beim Lesen,<br />

Brigitte Haulena


19<br />

22 36<br />

Inhalt 6 ZUM TITEL<br />

6 Rasanter Wandel benötigt schnelle Lösung:<br />

Ganzheitliche Automatisierungslösung für den aseptischen Bereich<br />

10 BRANCHE AKTUELL<br />

10 Vom Glasthermometer-Hersteller zum Lösungsanbieter:<br />

75-jähriges Jubiläum<br />

15 Platzmangel macht erfinderisch: Container statt Fabrikgebäude<br />

17 VLB-Frühjahrstagung:<br />

107. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung<br />

19 Innovative Konzepte für Packmittelindustrie:<br />

Getränkeverpackungen sollen Klima und Umwelt besser schützen<br />

20 MESSEVORSCHAU<br />

20 Branchentreffen zur interpack:<br />

Plattform der Processing- und Packaging-Industrie<br />

22 Messevorschau zur interpack<br />

30 LogiMAT: Mehr Energieeffizienz in der Intralogistik<br />

31 Messevorschau zur LogiMAT<br />

32 ROH- UND INHALTSSTOFFE<br />

32 Vitafoods Europe:<br />

Event für Nutraceuticals – Zutaten, Rohstoffe und Innovationen<br />

34 Getränke-Ideen für den modernen Konsumenten:<br />

Umweltbewußtsein und Lebensfreude<br />

36 Grapefruitsaft – Gesundheit für Herz und Gefäße<br />

38 IM FOKUS<br />

38 Wasseraufbereitung bei Brauerei Frastanz:<br />

Wasserqualität auf höchstem Niveau<br />

42 Lineare Direktantriebe: Getränkeindustrie 4.0<br />

44 MARKT<br />

44 Digitalisierung und Finanzierung<br />

46 ein.blick: Tierisch gute Verpackungen:<br />

Charakter, Lebensgefühl und Botschaft des Inhalts<br />

48 Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN 1431-4428<br />

Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />

Verlag<br />

Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />

Eschenstraße 25 | D-90441 Nürnberg<br />

Tel.: +49 (0) 911 2018 - 0<br />

Fax: +49 (0) 911 2018 - 100<br />

www.getraenke-tm.de<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Redaktion<br />

Brigitte Haulena<br />

Fachredaktion<br />

Ian Healey<br />

Roland Hensel<br />

Bert Pflüger<br />

Dr. Burkhard Schäfer<br />

Carola Weise<br />

Mediaberatung<br />

Thomas Mlynarik | D-A-CH<br />

Britta Steinberg | Digitale Werbung<br />

Carola Weise | Ingredients<br />

Edouard Costemend | Frankreich<br />

Gabriele Fahlbusch | Europa<br />

Steve Max | Nordamerika<br />

Lektorat<br />

Satzwerk, Markt Taschendorf<br />

Technische Leitung<br />

Armin König<br />

Erscheinungsweise 5 x jährlich<br />

Bezugspreis<br />

Jahresabonnement | 5 Einzelausgaben<br />

Inland: € 62,- inkl. Porto, zzgl. MwSt.<br />

Ausland: € 67,- inkl. Porto<br />

Bankverbindung<br />

HypoVereinsbank AG Nürnberg<br />

Swift-Code: HYVEDEMM460<br />

IBAN: DE45 7602 0070 0000 6147 18<br />

Druck<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27 | D-97828 Marktheidenfeld<br />

Copyright © <strong>2023</strong> Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft<br />

mbH | Nürnberg<br />

Anzeige<br />

StarterSET 637 Hygienic<br />

www.sew-eurodrive.de/<br />

starterset/<br />

Foto: SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />

Die Berichterstattung in der Fachzeitschrift unter liegt<br />

einer unabhängigen Redaktion. Unterzeichnete Beiträ<br />

ge entsprechen dabei nicht unbedingt der Meinung<br />

der Redaktionskonferenz.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei<br />

Personenbezeichnungen und personenbezogenen<br />

Hauptwörtern das generische Maskulinum verwendet.<br />

Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung<br />

grundsätzlich für alle Geschlechter. Die<br />

verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe<br />

und beinhaltet keine Wertung.<br />

4 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


ZUM TITEL | Automatisierungslösung für aseptischen Bereich<br />

GANZHEITLICHE AUTOMATISIERUNGSLÖSUNG FÜR DEN ASEPTISCHEN BEREICH<br />

Rasanter Wandel<br />

benötigt schnelle Lösung<br />

In der Getränkeindustrie wandeln sich die Anforderungen: Ständig wechselnde<br />

Konsumententrends, kleinere Chargen, aber auch Nachhaltigkeit sind wichtige Themen.<br />

Diese erfordern Flexibilität und Modularität des Fertigungsprozesses – beispielsweise<br />

beim Abfüllen von Getränken in Bechern. Maschinenbauer stehen vor der Frage: Wie<br />

können sie Füll- und Schließmaschinen so konzipieren, dass sie diesen Ansprüchen<br />

genügen? SEW-Eurodrive bietet mit dem StarterSET 637 für den aseptischen Bereich<br />

eine ganzheitliche, schnell einsetzbare und flexible Automatisierungslösung, die diesen<br />

Anforderungen begegnet – und zusätzlich die hohen hygienischen Standards der<br />

Getränkeindustrie erfüllt.<br />

von HANS-JOACHIM MÜLLER, Marktmanager Antriebselektronik bei SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />

StarterSET Horizontal Fill and Seal progressive – Hygienic (637):<br />

Die ganzheitliche Automatisierungslösung für horizontale Füll- und Schließmaschinen im aseptischen Bereich.<br />

Foto: SEW-Eurodrive<br />

6 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong><br />

R<br />

asant und immer individueller<br />

– so lässt dich der Wandel<br />

der Konsumententrends<br />

in der Getränkeindustrie am besten<br />

beschreiben. Was heute Konjunktur<br />

hat, ist morgen schon wieder uninteressant<br />

für die Verbraucher. Wurde<br />

früher über einen langen Zeitraum<br />

lediglich der Schokodrink konsumiert,<br />

ist es heute der Schokochino in der<br />

Light-Variante, morgen vielleicht der<br />

laktose freie Joghurt-Drink und übermorgen<br />

der vegane Mandelmilch-<br />

Latte-Macchiato. Die Industrie muss<br />

hier mithalten und entsprechend<br />

Maschinen zur Herstellung und<br />

Abfüllung der Getränke im Turboprinzip<br />

umrüsten. Viele häufige Produktwechsel<br />

sind gefragt, genauso wie<br />

kleinste Chargen und Bechermengen.<br />

Das bringt aber auch einen höheren<br />

Reinigungsaufwand und wachsende<br />

Reinigungszyklen mit sich – wofür die<br />

Maschinen und Komponenten ausgelegt<br />

sein müssen.<br />

Jedoch nicht nur der Konsumentenwunsch<br />

nach Abwechslung, sondern<br />

auch das Thema Nachhaltigkeit<br />

gewinnt immer mehr an Bedeutung.<br />

Verpackt und versiegelt die horizontale<br />

Füll- und Schließmaschine heute<br />

noch Getränkebecher mit Alu deckel,<br />

wachsen die Ansprüche an die Getränkehersteller:<br />

Nachhaltige Verpackungen<br />

aus Glas sind dabei ebenso<br />

gefragt wie Becher aus Monomaterial,<br />

zum Beispiel wiederverwendbares<br />

Polypropylen. Damit verändern sich<br />

aber auch die Maßstäbe für den Versiegelungsprozess,<br />

wie die benötigte<br />

Zeit zum Versiegeln und die verwendete<br />

Temperatur. Wie können Maschinenbauer<br />

diese Anforderungen erfüllen<br />

und Maschinen für die Getränkeindustrie<br />

auf den Markt bringen, die<br />

ein schnelleres Umrüsten in der Abfüllung<br />

zulassen und dabei die hygienischen<br />

Vorschriften erfüllen?


ZUM TITEL | Automatisierungslösung für aseptischen Bereich<br />

Modular, standardisiert und dennoch flexibel: Das<br />

StarterSET entlastet Maschinenbauer bei der Projektierung<br />

und Umsetzung horizontaler Füll- und<br />

Schließmaschinen. Die enthaltenen Soft- und Hardwarepakete<br />

sind perfekt aufeinander abgestimmt.<br />

Maschinen flexibel an<br />

Marktanforderungen anpassen<br />

SEW-Eurodrive hat diesen Wandel im<br />

Blick und darum eine ganzheit liche<br />

Automatisierungslösung kontinuierlich<br />

entwickelt, die es ermöglicht,<br />

Maschinen schneller umzurüsten und<br />

die gestiegenen Ansprüche in puncto<br />

Hygiene und den Versiegelungsprozess<br />

zu realisieren. „Unser StarterSET<br />

Horizontal Fill and Seal progressive<br />

– Hygienic (637) eignet sich<br />

für den aseptischen Bereich und erfüllt<br />

somit die hohen Ansprüche der<br />

Getränkeindustrie“, so Alexander<br />

Hack, Strategic Portfolio Manager<br />

bei SEW-Eurodrive. „Die enthaltenen<br />

Komponenten sind perfekt aufeinander<br />

abgestimmt – was es Maschinenbauern<br />

ermöglicht, schnell die einzelnen<br />

Automatisierungskomponenten<br />

zu nutzen und dadurch Maschinen<br />

flexibel marktgerecht anzupassen.“<br />

Dabei wurde das StarterSET mit speziellen<br />

Komponenten für den aseptischen<br />

Bereich ausgestattet.<br />

Um Anforderungen an hygienische<br />

Reinigbarkeit, wie die einfache<br />

Reinigungsfähigkeit und Resistenz<br />

gegen Reinigungsmittel zu erfüllen,<br />

setzt SEW- Eurodrive im neuesten<br />

StarterSET auf Edelstahl-Servomotoren<br />

der Baureihe CM2H. Diese sind<br />

speziell für den Einsatz in Maschinen<br />

der Lebens mittel- und Getränkeproduktion<br />

geeignet und wurden<br />

in einem hygienischen Design<br />

ohne Ecken, Kanten oder Hohlräume<br />

konzipiert. Sie erfüllen damit die<br />

extrem hohen Ansprüche der Hygiene<br />

im ultra clean und aseptischen<br />

Bereich, sind sehr langlebig und besonders<br />

leicht zu reinigen. Die kompakten<br />

Einheiten aus Synchron-<br />

Servomotoren und Planetengetriebe<br />

sind IP69K zertifiziert und damit<br />

resistent gegen Hochdruck, Heißdampf<br />

und korrosive Reinigungsmittel.<br />

Die Antriebe lassen sich auch<br />

für wirksame, aber für Antriebskomponenten<br />

herausfordernde, automatisierte<br />

Reinigungsverfahren<br />

wie Cleaning in Place (CIP) und Sterilizing<br />

in Place (SIP) einsetzen.<br />

Hygiene beginnt bei der<br />

Software: AntiSlosh<br />

reduziert Schwappverhalten<br />

„Darüber hinaus haben wir auch<br />

eine weitere Besonderheit bei der<br />

Abfüllung von Flüssigkeiten im<br />

Blick“, erklärt Alexander Hack.<br />

Denn dabei besteht die Gefahr,<br />

dass die Flüssigkeit durch den Taktbetrieb<br />

der Maschine aufschwingt<br />

und überschwappt. Das kann zum<br />

Beispiel zu Siegelproblemen durch<br />

Verschmutzungen führen – was<br />

den Ausschuss erhöht und so die<br />

Gesamtanlageneffektivität (OEE)<br />

senkt. „Natürlich wäre es auch<br />

möglich, die Taktrate zu reduzieren.<br />

Das hätte dann aber wiederum eine<br />

negative Auswirkung auf die Produktivität<br />

– kein wünschenswerter<br />

Zustand für die Betreiber und Maschinenbauer“,<br />

so Alexander Hack.<br />

Gezielt für die horizontale Füll- und<br />

Schließmaschine hat SEW-Eurodrive<br />

darum spezielle Softwarefunktionen<br />

entwickelt: Das prämierte<br />

Softwaremodul Movikit AntiSlosh.<br />

„Dieses Modul reduziert das ungewünschte<br />

Schwappverhalten erheblich<br />

– es verkürzt also die Zeit, die<br />

eine Flüssigkeit nach einer Bewegung<br />

zur Beruhigung benötigt“, erläutert<br />

Alexander Hack. In der Praxis<br />

bedeutet das: Die Getränkeabfüllung<br />

in Becher kann weiterhin in<br />

hoher Taktzahl erfolgen, ohne dass<br />

es zum Überschwappen und zur<br />

Verschmutzung kommt – was sich<br />

positiv auf die OEE auswirkt.<br />

Gesamte Automatisierungslösung<br />

aus einer Hand<br />

„Mit dem StarterSET Horizontal Fill<br />

and Seal progressive – Hygienic ist<br />

es uns gelungen, die hohen Anforderungen<br />

des aseptischen Bereichs<br />

mit den vielfältigen Vorteilen des<br />

StarterSET zu verbinden“, erklärt<br />

Alexander Hack. Das StarterSET besteht<br />

aus einer Art modularem und<br />

sehr fein skalierbarem Baukasten –<br />

und ist somit als durchgängige Automatisierungslösung<br />

sofort einsetzbar<br />

und flexibel erweiterbar. Die<br />

enthaltenen Software- und Hardwarepakete<br />

sind perfekt aufeinander<br />

abgestimmt – Kunden bekommen<br />

so die gesamte Automatisierungslösung<br />

aus einer Hand. Durch<br />

diese Vorselektion der Grundkomponenten<br />

können Maschinenbauer<br />

den Aufwand für Projektierung und<br />

Programmierung und somit die gesamte<br />

Projektlaufzeit deutlich um<br />

mehrere Wochen verkürzen.<br />

Das StarterSET enthält neben den<br />

erwähnten Edelstahl- Servomotoren<br />

der Baureihe CM2H die übergeordnete<br />

Steuerung Movi-C Controller<br />

für die Automatisierung<br />

und Bewegungssynchronisationen,<br />

maschinen typische I/O-Module, ein<br />

webbasiertes HMI-Operator-Panel<br />

zur einfachen Maschinenbedienung,<br />

sowie für die applikative Umsetzung<br />

in der Steuerung das Movikit-<br />

Bundle FillSeal. Dieses Softwarebundle<br />

besteht aus 15 Movi kit-<br />

Softwarebausteinen – zu denen<br />

auch das Movikit AntiSlosh zählt.<br />

Höchste Ansprüche an die Hygiene: Das StarterSET beinhaltet<br />

die Edelstahl-Servomotoren CM2H – für den<br />

Einsatz in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Die Edelstahl-Servomotoren sind im Hygienic Design<br />

ohne Ecken und Kanten konzipiert, langlebig und besonders<br />

leicht zu reinigen: Fotos: SEW-Eurodrive<br />

Weiter auf der nächsten Seite.<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 7


ZUM TITEL | Automatisierungslösung für aseptischen Bereich<br />

Abb. links: Kein Aufschwingen von Flüssigkeiten: Das Softwaremodul Movikit AntiSlosh reduziert das Schwappverhalten erheblich.<br />

Abb. rechts: Das StarterSET 637 wurde speziell für horizontale Füll- und Schließmaschinen entwickelt, für Getränkeabfüllung in hoher Taktzahl<br />

ohne Überschwappen. Fotos: SEW-Eurodrive<br />

Diese Bausteine decken alles an Funktionalitäten<br />

ab, was für die Automatisierung<br />

von horizontalen Füll- und<br />

Schließmaschinen benötigt wird: Lizenzen<br />

für das Program miertemplate<br />

AutomationFramework, Web-Visualisierung,<br />

OPC UA-Daten server, Kurvenscheibenfunktionalität,<br />

schwingungsfreie<br />

Bewegungsprofile, Unterstützung<br />

von Feldbus-Master und<br />

weitere maschinentypische Funktionen<br />

(Wickeln, Schneiden und<br />

Siegeln). Ein weiterer Vorteil: Die<br />

Movikit-Module sind vorprogrammiert<br />

und können so in kürzester Zeit<br />

einfach in Betrieb genommen werden,<br />

in dem sich wichtige Funktionen<br />

schnell durch Parametrierung realisieren<br />

lassen. SEW-Eurodrive arbeitet<br />

darüber hinaus mit einer frei programmierbaren<br />

Codesys-Umgebung,<br />

die es Maschinenbauern ermöglicht,<br />

spezifische Anpassungen vorzunehmen.<br />

So kann das individuelle Knowhow<br />

des Maschinenbauers mit in die<br />

Maschinen einfließen, Programmieraufwand<br />

für Standardfunktionen<br />

hingegen entfällt.<br />

Schnelle Erweiterungen und<br />

durchgängige Kommunikation<br />

Für Verpackungsmaschinen besonders<br />

hervorzuheben ist der Softwarebaustein<br />

Movikit Automation<br />

Framework. Dieser nach Packaging<br />

Machine Language (PackML) standardisierte<br />

State- und Mode-Manager<br />

bildet eine „Hülle“ für das<br />

Anwenderprogramm. Somit arbeiten<br />

alle im Automation Framework<br />

enthaltenen Softwaremodule<br />

mit dem gleichen Zustand (State)<br />

– sie begeben sich zusammen in<br />

Warteposition oder starten gemeinsam.<br />

Wird ein neues Modul integriert,<br />

ist es Teil dieser Synchronisierung.<br />

Das vereinfacht Anlagenerweiterungen<br />

oder -veränderungen<br />

deutlich und spart am Ende Zeit<br />

und Kosten bei der Inbetriebnahme<br />

und Diagnose. Um eine durchgängige<br />

Kommunikation zu unterstützen,<br />

gibt es im PackML-Standard<br />

die Schnittstelle PackTag, die<br />

dafür sorgt, dass ein- und ausgehende<br />

Maschineninformationen<br />

standardisiert sind. Datenzugriffe<br />

nach externen Schnittstellen werden<br />

mittels dem Softwarebaustein<br />

Movikit OPC UA ermöglicht. „Somit<br />

kommunizieren Maschinen innerhalb<br />

einer Produktionslinie mit<br />

derselben Sprache und nachfolgende<br />

Aufgaben wie externe Datenvisualisierung<br />

sind einfach möglich“,<br />

so Alexander Hack.<br />

Rundum-Sorglos-SET<br />

für den Maschinenbauer<br />

Alles aus einer Hand, um die Komplexität<br />

für Kunden zu reduzieren<br />

– diesem Anspruch wird das StarterSET<br />

637 für den aseptischen Bereich<br />

gerecht. In der heutigen Welt<br />

ist Automatisierung für alle Anwendungen<br />

allgegenwärtig. Somit ist es<br />

möglich, schnell effiziente Maschinen<br />

zu bauen. SEW-Eurodrive steht<br />

hier mit übergreifendem Know-how<br />

und passenden Lösungen – von der<br />

Software, über die Hardware, Unterstützung<br />

bei der Programmierung<br />

bis hin zum 24/7 SEW-Service<br />

– zur Seite. „Als ganzheitlicher<br />

Antriebs- und Automatisierungsspezialist<br />

haben wir das Ziel, Maschinenlösungen<br />

zu schaffen, die<br />

Automation und die damit verbundenen<br />

Vorteile für unsere Kunden<br />

immer einfacher machen. Dieses<br />

Grundpaket für die Füll- und<br />

Schließmaschinen zu schnüren ist<br />

uns mit dem StarterSET 637 erfolgreich<br />

und erprobt gelungen. Darüber<br />

hinaus bieten wir aber auch<br />

weitere Sets für unterschiedlichste<br />

Maschinentypen mit dem Schwerpunkt<br />

Verpackungstechnik an – immer<br />

mit dem Ansatz: Alles aus einer<br />

Hand, flexibel und dennoch schnell<br />

einsetzbar“, fasst Alexander Hack<br />

abschließend zusammen. <br />

Unendlich erweiterbar: Die StarterSET gibt es für verschiedene Verpackungsmaschinen und lassen<br />

sich flexibel erweitern und kundenindividuell konfigurieren.<br />

Mehr Informationen<br />

www.sew-eurodrive.de/starterset/<br />

8 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


Lebensmittelproduktion in 3D:<br />

www.vega.com/lebensmittel<br />

Einfach. Hygienisch. Sicher.<br />

Messtechnik für die Lebensmittelindustrie<br />

Seit über 60 Jahren leistet VEGA einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und Effizienz in<br />

der Füllstand- und Druckmesstechnik.<br />

Mit ihren auf die Branche zugeschnittenen Werkstoffen und Hygienedesign ist VEGA für die<br />

komplexen Messaufgaben der Prozessautomatisierung gerüstet: Von der Messung leichter<br />

Flüssigkeiten über feine Pulver oder abrasive Schüttgüter bis hin zu den zähesten Massen.<br />

www.vega.com


BRANCHE AKTUELL | Mess- und Regeltechnik<br />

75-JÄHRIGES JUBILÄUM<br />

Vom Glasthermometer-<br />

Hersteller zum Lösungsanbieter<br />

Die JUMO-Unternehmensgruppe feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum mit<br />

vielen spannenden Projekten, Events und Veranstaltungen, bei diesem Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, Kunden und Partner mit an Bord sind und sich aktiv einbringen<br />

können. „Die große JUMO-Familie feiert – und hat allen Grund dazu. Das Jubiläum<br />

bietet vielfältige Möglichkeiten für Begegnungen, Erinnerungen, Austausch und<br />

Kennenlernen. Ich freue mich drauf“, strahlt JUMO-Gesellschafter Bernhard Juchheim.<br />

Ein Bild aus den Anfangsjahren: Hier steht heute in Fulda in der Moritz-Juchheim-Straße 1 das Stammwerk der<br />

JUMO-Unternehmensgruppe. Foto: JUMO<br />

lich erweitern“, betont Charisiadis.<br />

JUMO will einerseits mit dem Markt<br />

wachsen, darüber hinaus in einzelnen<br />

Branchen und Ländern überdurchschnittlich<br />

zulegen. „In Indien<br />

läuft es sehr gut für uns, ob<br />

Versorgung mit sauberem Trinkwasser<br />

oder effiziente, nachhaltige<br />

JUMO-Produkte in Maschinen und<br />

Anlagen. Das Land bietet auf Jahre<br />

sehr gute Perspektiven. Auch dort<br />

setzen wir mit der indischen JUMO-<br />

Geschäftsführung konkrete Kundenprojekte<br />

als Partner um“, ergänzt<br />

Hoßfeld.<br />

Von Beginn an<br />

den Kunden im Fokus<br />

Moritz Kurt Juchheim gründet<br />

1948 in Fulda unter dem Namen<br />

M. K. JUCHHEIM die heutige JUMO<br />

GmbH & Co. KG und beginnt mit<br />

sechs Mitarbeitern auf einer Produktionsfläche<br />

von 350 m 2 mit der<br />

Herstellung von Glas- und Glas-<br />

„D<br />

ie Wachstumsperspektiven<br />

für JUMO sind in<br />

Deutschland und international<br />

sehr gut. Um die Auftragslage<br />

bewältigen zu können, expandieren<br />

wir vor den Toren Fuldas im Industriegebiet<br />

Rodges“, sagt Geschäftsführer<br />

Dimitrios Charisiadis, Chief<br />

Executive Offi cer. Das neue Werk ist<br />

das größte Infrastrukturvorhaben in<br />

der JUMO Historie. Nach dem jetzigen<br />

Planungsstand liegt das Investitionsvolumen<br />

bei rund 48 Mio. Euro.<br />

Die Baufertigstellung ist für Dezember<br />

2024 geplant, der Hochlauf im<br />

ersten Quartal 2025. JUMO hatte<br />

Ende 2013 das rund 100.000 m 2<br />

große Grundstück erworben.<br />

Anfang <strong>2023</strong> begannen die ersten<br />

Vermessungs- und Aushubarbeiten.<br />

Das Bauvorhaben sichert<br />

Arbeitsplätze in der Region und die<br />

langfristige Zukunftsfähigkeit der<br />

Unternehmensgruppe.<br />

„In der neuen Fertigungsstätte<br />

werden neben der Temperatursensorproduktion<br />

auch der komplette<br />

Produktionsbereich für Druckmesstechnik<br />

und die dazugehörige Logistik<br />

untergebracht werden“, erklärt<br />

Geschäftsführer Dr. Steffen<br />

Hoßfeld, Chief Operating Officer.<br />

Mittlerweile hat sich der frühere<br />

Glasthermometer-Hersteller<br />

JUMO zum Lösungsanbieter weiterentwickelt,<br />

der den Anwendern einen<br />

echten Mehrwert bietet: Kunden<br />

können beispielsweise ihre Daten<br />

aus dem Sensor direkt in die<br />

Cloud überspielen. „Der Kunde und<br />

seine konkreten Anforderungen bleiben<br />

auch in Zukunft die entscheidenden<br />

Stellgrößen für unser Wachstum.<br />

Wir werden in den nächsten<br />

Jahren unsere Palette an maßgeschneiderten<br />

Kundenlösungen deutkontaktthermometern.<br />

Er wurde<br />

am 4. Juli 1910 in Ilmenau (Thüringen)<br />

geboren, wo sein Vater bereits<br />

Thermometer herstellte. Moritz<br />

Kurt Juchheim setzt von Anfang an<br />

auf qualitativ besonders hochwerti-<br />

Filigrane Handarbeit damals. Heute bildet JUMO zum<br />

Glasapparatebauer aus.<br />

10 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


BRANCHE AKTUELL | Mess- und Regeltechnik<br />

ge Instrumente und einen bestmöglichen<br />

Kundenservice. Der Name<br />

JUMO leitet sich aus den Initialen<br />

des Firmengründers ab.<br />

Noch vor der Gründung zweier<br />

deutschen Staaten entsteht die Thermometerfabrik<br />

„M. K. Juchheim“ in<br />

Fulda und stellt bereits auf der Hannover<br />

Messe 1949 aus. Konrad Adenauer<br />

wird Bundeskanzler und in<br />

den Wirtschaftswunderjahren floriert<br />

auch das Fuldaer Unternehmen.<br />

Es wächst bis 1952 von sechs<br />

auf 100 Mitarbeiter an und bis 1970<br />

verzehnfacht sich diese Zahl sogar.<br />

Auch die Produktionsfläche ist von<br />

350 auf 12.000 m 2 angewachsen.<br />

1966 startet die Fertigung von Platin-Glas-Sensoren,<br />

auch Mess- und<br />

Regelgeräte auf elektronischer Basis<br />

kommen ins Programm. Während<br />

die Welt die Trennung der Beatles<br />

bedauert, gründet Moritz Juchheim<br />

1971 die erste Tochtergesellschaft<br />

in Belgien, mit der die Internationalisierung<br />

beginnt. Es geht auch technisch<br />

voran: 1978 setzt JUMO als<br />

erstes Unternehmen Prozessoren in<br />

der Regeltechnik ein.<br />

Neue Entwicklungen<br />

bis hin zum Roboter<br />

Während Erno Rubiks „Zauberwürfel“<br />

zum Kult wird, entwickelt JUMO<br />

seinen Dienstleistungsbereich weiter<br />

und bietet diese für Metallverarbeitung<br />

und elektronische Baugruppen<br />

erstmals auch für externe<br />

Kunden an. Auch der Bereich<br />

Flüssigkeitsanalyse wird erweitert.<br />

Und als Deutschland das 17-jährige<br />

Tennistalent Boris Becker bejubelt,<br />

verstirbt 1985 Peter Juchheim,<br />

ältester Sohn von Firmengründer<br />

Moritz und seit 1965 neben ihm Geschäftsführer.<br />

Sein jüngerer Bruder<br />

Dipl.-Ing. Bernhard Juchheim tritt an<br />

seine Stelle und wird Geschäftsführer.<br />

Im Jahr des Mauerfalls 1989 gelingt<br />

auch JUMO ein Durchbruch: Erstmalig<br />

werden Roboter in der Temperaturfühlung<br />

eingesetzt.<br />

Weltweites Wachstum<br />

dank High-Tech<br />

Die Bundesregierung zieht von Bonn<br />

in die alte und zugleich neue Hauptstadt<br />

Berlin und die Entwicklungsabteilung<br />

von JUMO in einen Neubau<br />

um. Diese bringt im Laufe der<br />

Jahre High-Tech-Geräte, Prozessregelsysteme,<br />

Smart-Transmitter, Bus-<br />

<strong>Technologie</strong> und modernste Visualisierungssoftware<br />

hervor. So kommt<br />

1997 das Automatisierungssystem<br />

JUMO mTRON auf den Markt.<br />

Nach der Gründung des JUMO-<br />

Schulungszentrums 1995 muss die<br />

Familie Juchheim einen weiteren<br />

Verlust hinnehmen: 1996 verstirbt<br />

Firmengründer Moritz Juchheim.<br />

Automatisierungssysteme,<br />

neue Zielgruppen und Märkte<br />

Das neue Millenium beginnt nicht<br />

mit einem Crash, sondern für JUMO<br />

mit einem Rekord: Das Unternehmen<br />

erzielt erstmals einen Umsatz<br />

über 100 Millionen Euro. Als die<br />

europäische Währung 2002 auch<br />

als Bargeld eingeführt wird, weiht<br />

JUMO das neue Vertriebs- und Fertigungsgebäude<br />

der Produktlinie<br />

Temperatursensortechnik mit einer<br />

Gesamtfläche von 4.680 m 2 im Industriegebiet<br />

Eisweiher ein.<br />

2003 wird der Markenname<br />

JUMO zum Firmennamen und Dipl.-<br />

Kfm. Michael Juchheim Geschäftsführer<br />

an der Seite seines Vaters<br />

Bernhard. Das Unternehmen wächst<br />

auf den asiatischen und osteuropäischen<br />

Märkten und kann mit kompletten<br />

Automatisierungssystemen<br />

neue Zielgruppen erschließen.<br />

Kunststoff, Wachstum und<br />

neue Strukturen<br />

JUMO wächst konstant und beschäftigt<br />

nun mehr über 2.500 Mitarbeiter<br />

weltweit. Die Zertifizierung<br />

des DKD-Labors durch die Deutsche<br />

Akkreditierungsstelle GmbH<br />

(DAkkS) eröffnet das Angebot neuer<br />

Dienstleistungen. Das neue Waren-<br />

Ein Glasbläser damals bei der Arbeit. Handwerkliches<br />

Geschick war unabdingbar.<br />

Qualitätskontrolle gehörte dazu: Von Anfang an setzte der Unternehmensgründer auf qualitativ besonders hochwertige<br />

Instrumente. Fotos: JUMO<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 11


BRANCHE AKTUELL | Mess- und Regeltechnik<br />

„Ich blicke zufrieden auf mein Lebenswerk zurück und<br />

gleich zeitig sehr optimistisch in die Zukunft. Die nächsten<br />

75 Jahren können kommen.“<br />

BERNHARD JUCHHEIM, Gesellschafter, JUMO<br />

eingangs-Logistikzentrum wird 2012<br />

eröffnet und 2013 ein Grundstück<br />

von 100.000 m² für ein neues Werk<br />

zur Sensorfertigung erworben.<br />

2016 tätigt JUMO seinen bisher<br />

einzigen Zukauf und übernimmt die<br />

PGT Thermprozesstechnik GmbH.<br />

Das Unternehmen ist auf die Produktion<br />

von innovativen Kunststoff-<br />

Temperaturfühlern spezialisiert und<br />

ein langjähriger Systempartner von<br />

JUMO. Für das überdurchschnittliche<br />

Wachstum und als vorbildlicher<br />

Arbeitgeber wird JUMO mehrfach<br />

ausgezeichnet.<br />

2020 wird Dimitrios Charisiadis<br />

als dritter Geschäftsführer bestellt.<br />

Er ist als Chief Excecutive Officer<br />

(CEO) für die Bereiche Vertrieb, Entwicklung<br />

und Produktion zuständig.<br />

Bernhard Juchheim verantwortet den<br />

Bereich Personal, Michael Juchheim<br />

die Bereiche IT und Finanzen.<br />

Ab 2022 fokussieren sich Bernhard<br />

Juchheim und Michael<br />

Juchheim auf ihre Gesellschafterrolle<br />

im Familienunternehmen und<br />

ziehen sich aus der operativen Geschäftsführung<br />

zurück. Zusätzlich<br />

zu Dimitrios Charisiadis wird<br />

Dr. Steffen Hoßfeld zum neuen<br />

Geschäftsführer (Chief Operation<br />

Officer) ernannt, zuständig für Personal,<br />

IT und Finanzen.<br />

Fachkräftegewinnung und<br />

Nachhaltigkeit weitere<br />

Schwerpunktthemen<br />

Heute, 75 Jahre nach der Firmengründung,<br />

sind neben einer gut gefüllten<br />

Order-Pipeline mit innovativen<br />

Produkten und Lösungen sowie<br />

dem damit zusammenhängenden<br />

Werksneubau in Rodges die Fachkräftegewinnung<br />

und Nachhaltigkeit<br />

zwei weitere Schwerpunkthemen,<br />

die die JUMO-Geschäftsführer<br />

zusammen mit der Familie Juchheim<br />

vorantreiben – immer den Blick auf<br />

die Zukunft und die langfristige Unabhängigkeit<br />

als Familienunternehmen<br />

gerichtet.<br />

„Das wertschätzende, partnerschaftliche<br />

Miteinander im Unternehmen<br />

ist in der Region Fulda bekannt.<br />

JUMO ist eine Top-Arbeitgebermarke<br />

mit Strahlkraft. Unser<br />

Recruitung hier im Landkreis und der<br />

Stadt Fulda war jahrelang ein Selbstläufer“,<br />

sagt Dr. Steffen Hoßfeld.<br />

Doch die Zeiten haben sich geändert,<br />

und auch JUMO spürt den<br />

Fachkräftemangel und die nachrückenden,<br />

geburtenschwachen Jahrgänge.<br />

„Hier steuern wir mit gezielten<br />

HR-Kampagnen und <strong>Marketing</strong>aktivitäten<br />

gegen“, so Hoßfeld. „Die<br />

Personalgewinnung wird auch die<br />

nächsten Jahre herausfordernd bleiben.<br />

Wir brauchen gute Leute, um<br />

wichtige <strong>Technologie</strong>-Projekte zu realisieren<br />

und den Umsatz zu pushen.“<br />

Gerade mit Blick auf junge Erwachsene,<br />

dem Nachwuchs, wurden<br />

zahlreiche Prozesse im Personalbereich<br />

zuletzt erfolgreich<br />

implementiert. Potenziellen Nachwuchskräften<br />

begegnet JUMO auf<br />

Augenhöhe mit einer zielgruppengerechten<br />

Kommunikation. Eine<br />

ansprechende Karriereseite mit einem<br />

schlanken Bewerbungsprozess<br />

spricht die Jugendlichen an, die zu<br />

JUMO passen könnten. Das heißt:<br />

Einfache Bewerbung über ein Online-Formular,<br />

eine fixe Rückmeldung<br />

und dann ein persönliches<br />

Vorstellungsgespräch vor Ort. „Bereits<br />

hier zeigen wir den jungen<br />

Leuten Entwicklungsmöglichkeiten<br />

auf. Und wir vermitteln den Bewerberinnen<br />

und Bewerbern, dass sie<br />

die wahren Helden in ihrem Beruf<br />

sind“, sagt Charisiadis.<br />

Auch die unternehmensspezifischen<br />

Benefits kommen bei den Jugendlichen<br />

an. JUMO bietet beispielsweise<br />

einen Pkw, das Azubi-<br />

Mobil, zur eigenen Nutzung an.<br />

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit<br />

für eine gewisse Zeit bei einer<br />

JUMO Tochtergesellschaft im<br />

Ausland zu arbeiten. „Ebenfalls gefragt<br />

sind unsere Azubi-Fit-Kurse<br />

rund um die Themen Fitness, Ernährung<br />

oder Stressbewältigung“, unterstreicht<br />

Hoßfeld.<br />

Zum 75. Geburtstag <strong>2023</strong> hat JUMO ein eigenes Jubiläums-Bier kreiert. Beim Brauprozess wurden alle hierfür relevanten<br />

JUMO-Produkte, die an die Brauindustrie geliefert werden, in einer Applikation zusammengeführt. Fotos: JUMO<br />

Den eigenen C0 2<br />

-Abdruck<br />

und den der Kunden im Blick<br />

Als strategisches Ziel verfolgt JUMO<br />

bereits seit langem die Reduktion<br />

des CO 2<br />

-Ausstoßes in der Produktion<br />

und den produktionsnahen Bereichen.<br />

Dieser Wert konnte in den<br />

letzten Jahren konstant gesenkt<br />

werden. Lag die jährliche CO 2<br />

-Emission<br />

am Firmensitz in Fulda im Jahr<br />

2013 noch bei rund 6.000 Tonnen,<br />

so ist sie im Jahr 2020 um über 30 %<br />

auf knapp 4.000 Tonnen gesunken.<br />

Das liegt zum einen daran, dass in<br />

der Produktion bei Investitionen genau<br />

auf den Energieverbrauch der<br />

12 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


BRANCHE AKTUELL | Mess- und Regeltechnik<br />

neuen Maschinen und Anlagen geachtet<br />

wird, zum anderen spielt<br />

aber auch der Bezug von Ökostrom<br />

über den regionalen Energieversorger<br />

eine große Rolle. Durch diese<br />

Abnahme der CO 2<br />

-Emissionen und<br />

einem gleichzeitigen Anstieg der<br />

Produktionseinheiten ergibt sich allein<br />

für das Jahr 2020 eine CO 2<br />

-Einsparung<br />

je Produktionseinheit von<br />

etwa 14 %.<br />

Einen weiteren Beitrag zur Reduktion<br />

des CO 2<br />

-Fußabdrucks leistet<br />

auch der Einsatz alternativer Energien,<br />

die bei JUMO selbst hergestellt<br />

werden. Schon 2014 wurde auf einem<br />

Gebäudedach in Fulda eine<br />

Photovoltaikanlage in Betrieb genommen.<br />

416 Kollektoren sammeln<br />

auf einer Gesamtfläche von 677 m 2<br />

Sonnenenergie und wandeln diese<br />

in Strom für den Eigenverbrauch<br />

um. Die Leistung von 100 kW würde<br />

ausreichen, um 25 Einfamilienhäuser<br />

mit Strom zu versorgen. Weiterhin<br />

tragen zwei Blockheizkraftwerke<br />

mit einer Gesamtleistung<br />

von 90 kWel zu einem nachhaltigen<br />

Energieverbrauch bei.<br />

Diese Maßnahmen sind Teil einer<br />

Gesamtstrategie, mit der JUMO den<br />

explodierenden Energiekosten gezielt<br />

entgegenwirken und gleichzeitig<br />

einen Beitrag zu einer nachhaltigen<br />

Entwicklung leisten will.<br />

JUMO-Innovationen, die<br />

die Welt besser machen<br />

Kein Unternehmen kann es sich in<br />

der gegenwärtigen Situation leisten,<br />

Energie zu verschwenden und<br />

gleichzeitig Raubbau am Planeten<br />

Erde zu betreiben. JUMO hat in den<br />

letzten Monaten mehrere Innovationen<br />

vorgestellt, die die Welt ein<br />

wenig besser machen. Unter dem<br />

Namen JSP (JUMO Safety Performance)<br />

bündelt JUMO die Kompetenzen<br />

des Unternehmens in den<br />

Bereichen SIL (Safety Integrity Level)<br />

und PL (Performance Level).<br />

Nun wurde das JSP-Portfolio um<br />

eine weitere wichtige Messgröße<br />

erweitert, mit der die sichere Detektion<br />

und Messung von prozesskritischen<br />

Grenzständen und Füllständen<br />

von Flüssigkeiten ermöglicht<br />

wird. Dabei handelt es sich um<br />

eine Systemlösung, die auf den Produkten<br />

der JUMO NESOS-Serie basiert<br />

und in verschieden Ausbaustufen<br />

lieferbar ist. Die JSP-Komplettlösung<br />

im Bereich „Füllstand“<br />

kann darüber hinaus vom Sensor<br />

bis zum Aktor Leitungsfehler wie<br />

Kurzschluss und Kabelbruch sicher<br />

detektieren. Auch in Kombination<br />

mit Anwendungen im explosionsgeschützten<br />

Bereich sowie im<br />

Schiffbau sind Lösungen realisierbar.<br />

So sind beispielsweise Anwendungen<br />

im Bereich von Flüssiggas<br />

und Wasserstoff, in Dampfkesseln,<br />

Bioreaktoren oder Lösungsmittelreinigungsanlagen<br />

durchaus möglich.<br />

Eine präzise Feucht- und Temperatur-Überwachung<br />

ist die Grundvoraussetzung<br />

zur genauen Steuerung<br />

der Raum- und Prozessluft. So<br />

können Anwender aus dem HKL-<br />

Bereich (Heizung, Klima, Lüftung)<br />

Kosten senken und den Instandhaltungsaufwand<br />

minimieren. Geräte<br />

der JUMO hydoTRANS-serie<br />

sind zuverlässige Feuchte- und Temperaturmessumformer<br />

mit einem<br />

optionalen C0 2<br />

-Modul. Durch die<br />

verschiedenen Ausführungen mit<br />

Schutzarten zwischen IP20 und IP65<br />

ist das Gerät für vielfältige Einsatzgebiete<br />

in der Gebäudeautomation<br />

geeignet. „Mit all diesen JUMO-<br />

Lösungen können Unternehmen<br />

den eigenen C0 2<br />

-Fußabdruck reduzieren“,<br />

sagt Charisiadis.<br />

„Ich blicke zufrieden auf mein Lebenswerk<br />

zurück und gleich zeitig<br />

sehr optimistisch in die Zukunft. Die<br />

nächsten 75 Jahren können kommen“,<br />

freut sich JUMO Gesellschafter<br />

Bernhard Juchheim.<br />

Mehr Informationen<br />

www.jumo.de<br />

Rund 48 Millionen Euro investiert<br />

JUMO in den Neubau.<br />

Hier werden Temperatur-<br />

und Drucksensoren hergestellt.<br />

Foto: JUMO


PLATZMANGEL MACHT ERFINDERISCH<br />

Container statt Fabrikgebäude<br />

Weil der Platz in der Produktionshalle knapp ist, wird die neue Wasseraufbereitungsanlage<br />

bei Blends ganz einfach im Schiffscontainer nebenan aufgestellt. Eigentlich ist das<br />

Planungsteam von Krones gewohnt, Anlagen in vorhandene Hallen oder sogar zwischen<br />

bestehende Linien exakt einzupassen – und dabei hier und da herumtüfteln zu müssen. Aber<br />

dass für die Einplanung der kompletten Gefäße und Module der Hydronomic RO einzig<br />

ein Container als Aufstellungsfläche zur Verfügung stand, gab es auch bei Krones zuvor<br />

noch nicht.<br />

Abb. oben:<br />

Der Modulfill VFS-C bietet<br />

künftig eine große Flexibilität<br />

beim Abfüllen und verarbeitet<br />

Slim- und Sleek-Dosen in verschiedenen<br />

Größen sowie stille<br />

und karbonisierte Getränke.<br />

ne Kapazitäten für die Getränkeherstellung<br />

und -abfüllung erweitern<br />

und wendete sich dafür an Krones:<br />

„Wir haben zwar schon eine Wasseraufbereitungsanlage,<br />

doch die-<br />

Die Wasseraufbereitungsanlage Hydronomic wird in den gleichen Schiffscontainer montiert, in dem sie später auch<br />

neben dem Fabrikgebäude von Blends aufgestellt wird. Fotos: Krones<br />

Weil beim britischen Co-<br />

Packer Blends Flavours<br />

& Colours die Nachfrage<br />

momentan durch die Decke<br />

geht, musste das Unternehmen seise<br />

ist mittlerweile zu klein für unsere<br />

Anforderungen geworden. Nach<br />

Gesprächen mit dem lokalen Vertrieb<br />

von Krones UK haben wir uns<br />

dann für eine Zusammenarbeit entschieden,<br />

weil wir das Gefühl hatten,<br />

dass Krones die geforderten<br />

Qualitätsstandards sicherstellen<br />

kann“, sagt Andrew Richardson,<br />

Factory Manager der Getränkefabrik<br />

von Blends.<br />

Schon während der Planungsphase<br />

kristallisierte sich aber heraus:<br />

Eine neue Wasseraufbereitungsanlage<br />

und ein neuer Sirupraum zusammen<br />

würden nicht in das vorhandene<br />

Fabrikgebäude passen.<br />

Doch diese Herausforderung bedeutete<br />

für Krones kein Hindernis:<br />

Wenn der Platz nicht da ist, schaffen<br />

wir einfach neuen, so der Gedanke.<br />

Doch wer jetzt an Spatenstich<br />

und Bagger denkt, der wird eines<br />

Besseren belehrt: Denn Krones<br />

plante die Wasseraufbereitungsanlage<br />

kurzerhand so um, dass alle<br />

14 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


BRANCHE AKTUELL | Maschinen und Anlagen<br />

Bestandteile in einen Container passen.<br />

Lediglich der 20.000-Liter-Produkttank<br />

muss nebenan im Freien<br />

aufgestellt werden.<br />

Tetris bei der<br />

Montage der Anlage<br />

Auch im Werk in Neutraubling, wo<br />

die Gefäße und Module der Hydronomic<br />

zusammengebaut werden,<br />

staunte man nicht schlecht, als zusätzlich<br />

zu den üblichen Gefäßen,<br />

Tanks und Komponenten plötzlich<br />

ein Schiffscontainer Einzug hielt.<br />

Und dann hieß es: Türen auf und los<br />

ging die Montage der Anlage.<br />

Es hatte fast etwas von Tetris:<br />

Ähnlich wie beim Videospiel, wo<br />

die bunten Elemente passgenau<br />

und effizient auf- und ineinander<br />

gestapelt werden, sind die Komponenten<br />

der Hydronomic sinnvoll angeordnet<br />

und effizient aufeinander<br />

abgestimmt. Dabei wurde für die<br />

Zugänglichkeit des drei mal zwölf<br />

Meter großen Containers die gleiche<br />

Planungsgrundlage verwendet<br />

wie bei einer Aufstellung in der Halle.<br />

Dieser perfekten Vorarbeit sowie<br />

der nötigen Routine bei der Montage<br />

waren es zu verdanken, dass alle<br />

Maschinenbestandteile pünktlich<br />

zum Factory Acceptance Test Ende<br />

März 2022 an Ort und Stelle waren.<br />

Als Andrew Richardson gemeinsam<br />

mit Kollege Peter Millea extra<br />

für diesen nach Neutraubling kam,<br />

um die künftigen Anlagen zum ersten<br />

Mal live zu sehen, waren beide<br />

ebenfalls von der Planungs- und<br />

Montageleistung begeistert.<br />

Auf drei mal zwölf Metern findet die gesamte Hydronomic<br />

Platz. Foto: Krones.<br />

Neuer Sirupraum von Milkron<br />

Doch die Hydronomic ist nicht das<br />

einzige neue Prozesstechnik-Equipment,<br />

das Blends aus Deutschland erhielt:<br />

Seit Januar 2022 ist das Installationsteam<br />

der Krones Tochter Milkron<br />

in Knowsley, um dort die Anlagen des<br />

neuen Sirupraums zu montieren.<br />

Bei diesem galt es, eine möglichst<br />

breite Vielfalt an Getränken produzieren<br />

zu können. Denn neben CSD<br />

und Wasser in unterschiedlichen<br />

Geschmacksrichtungen hat Blends<br />

auch alkoholische Mischgetränke<br />

wie Hard Seltzer im Portfolio. „Wir<br />

haben zum Beispiel einen Kunden<br />

aus der Sport- und Ernährungsbranche,<br />

der eine Reihe von verschiedenen<br />

Produkten in unterschiedlichen<br />

Dosenformaten auf den Markt bringen<br />

wollte. Doch es war schwer,<br />

im Vereinigten Königreich und sogar<br />

in ganz Europa Kapazitäten zu<br />

finden, um alle Produkte in der gewünschten<br />

Qualität abzufüllen. Mit<br />

dem neuen Sirupraum und der Dosenanlage<br />

haben wir nun selbst die<br />

Möglichkeit, unseren Kunden eine


BRANCHE AKTUELL | Maschinen und Anlagen<br />

entsprechende Vielfalt zu bieten“,<br />

so Andrew Richardson.<br />

Der Sirupraum enthält dafür diverse<br />

Dosierstränge, beispielsweise<br />

für Aromen oder hochprozentigen<br />

Alkohol, eine Zuckerlöse-Einheit<br />

sowie zwei<br />

Mischtanks mit einem Fassungsvermögen<br />

von jeweils 15.000<br />

Litern. Auch eine CIP-Anlage<br />

gehört zum Lieferumfang.<br />

Wasseraufbereitungsanlage<br />

Hydronomic RO<br />

• Funktionsprinzip: Umkehrosmose<br />

(Reverse Osmosis, RO)<br />

• Leistung: 15.000 Liter pro<br />

Stunde<br />

• Komponenten, aufgestellt in<br />

einem Schiffscontainer:<br />

• Dosierstation für Reinigungsmedien<br />

• 2.000-Liter-Brauchwassertank<br />

• Modul Hydronomic UV<br />

( ultra violet radiation), um<br />

Ozon oder Chlor restlos zu<br />

entfernen<br />

• Außerdem: nebenstehender<br />

Produkttank mit einem<br />

Fassungs vermögen von<br />

20.000 Litern<br />

... sowie Dosenfüller und<br />

Trockenteil von Krones<br />

Auch wenn Portfolio und Expertise<br />

etwas anderes vermuten<br />

lassen: Das Hauptgeschäft von<br />

Blends ist gar nicht in der Getränkeproduktion,<br />

denn die<br />

Wurzeln des Unternehmens liegen<br />

in der Lebensmittelbranche.<br />

Seit 1994 beliefert der Familienbetrieb<br />

Bäckereien mit verschiedenen<br />

Zutaten. Von Jahr<br />

zu Jahr wuchs hierbei das Portfolio:<br />

Mittlerweile produziert<br />

das britsche Unternehmen über<br />

20.000 Produkte wie Aromen,<br />

Farbstoffe und andere Inhaltsstoffe<br />

für die Backwaren- und<br />

Getränkeindustrie.<br />

Doch in den letzten Jahren<br />

hat sich Blends auch als Co-<br />

Packer einen Namen gemacht.<br />

Neben einer Glaslinie bietet das<br />

Unternehmen auch Abfüllungen<br />

in Dosen an. Genau nach<br />

diesen stieg nun die Nachfrage<br />

enorm – und Blends kam nicht<br />

mehr umhin, die Kapazitäten<br />

aufzustocken: „Wir haben festgestellt,<br />

dass sich viele Getränkehersteller<br />

aus Nachhaltigkeitsgründen<br />

für Dosen anstelle<br />

von Flaschen entscheiden.<br />

16 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong><br />

Daher haben wir die Chance<br />

ergriffen, unsere Position in diesem<br />

Bereich zu stärken“, so<br />

Andrew Richardson. Der Dosenfüller<br />

Modulfill VFS-C ist ausgelegt<br />

auf eine Leistung von bis zu<br />

15.000 Behältern pro Stunde,<br />

mit der Möglichkeit, diese künftig<br />

sogar auf 19.200 Behälter<br />

pro Stunde auszuweiten. Doch<br />

die wird Blends im ersten Step<br />

gar nicht ausreizen: Vorerst soll<br />

der Füller rund 8.000 Dosen pro<br />

Stunde – und damit fast dreimal<br />

so viel wie die bestehende Anlage<br />

– verarbeiten. Wenn dann<br />

Auch für Krones ist es eine Premiere, dass eine Anlage in einem Container statt in einem Fabrikgebäude<br />

aufgestellt wird.<br />

Lediglich der Produkttank wird außerhalb platziert. Fotos: Krones<br />

eine weitere Leistungsaufstockung<br />

nötig ist, dann kann diese<br />

auf der neuen Linie problemlos<br />

realisiert werden, ohne dass<br />

eine weitere Investition nötig ist.<br />

„Mit all unseren Linien können<br />

wir Dosen von 50 bis hin<br />

zu 500 Millilitern sowie Flaschen<br />

von 20 Millilitern bis zu fünf Litern<br />

anbieten – und uns somit<br />

flexibel den Kundenwünschen<br />

anpassen“, erklärt Andrew<br />

Richardson. Auch die neue<br />

Anlage passt perfekt zu diesem<br />

Flexibilitätsansatz: Sowohl Slimals<br />

auch Sleek-Dosen – und zwar<br />

in Größen zwischen 150 und<br />

330 Millilitern – lassen sich darauf<br />

verarbeiten, außerdem stille<br />

genauso wie karbonisierte Getränke.<br />

Diese werden mithilfe<br />

eines neuen Krones Contiflow<br />

ausgemischt. Für sensible Getränke<br />

wie Milch alternativen installierte<br />

Krones zum Haltbarmachen<br />

außerdem eine Kurzzeiterhitzungsanlage<br />

VarioFlash J.<br />

„Bisher eine<br />

hervorragende Erfahrung“<br />

Ein Argument, das bei der Wahl<br />

des neuen Equipments klar für<br />

Krones sprach, war die Gesamtkompetenz<br />

in der Prozesstechnik:<br />

Denn als einziger auf dem<br />

Markt ist der Krones Konzern in<br />

der Lage, die gesamte <strong>Technologie</strong><br />

von der Wasseraufbereitung<br />

bis zum fertigen Produkt<br />

aus einer Hand anzubieten.<br />

„Es ist das erste Mal, dass wir<br />

mit Krones zusammenarbeiten.<br />

Bis jetzt war es eine hervorragende<br />

Erfahrung – wahrscheinlich sogar<br />

der beste Lieferant, mit dem<br />

wir bisher gearbeitet haben. Das<br />

Krones Team ist sehr hilfsbereit<br />

und alle Fragen, die wir haben,<br />

werden immer schnell beantwortet“,<br />

so Andrew Richardsons bisheriges<br />

Fazit.<br />

Zusammen mit Peter Millea<br />

machte er sich nach dem erfolgreichen<br />

Factory Acceptance Test<br />

wieder auf den Rückweg nach<br />

England – und Krones schickte<br />

auch die Hydronomic und den<br />

Dosenfüller auf ihre Reise dorthin,<br />

damit im Mai die Installation<br />

starten kann. Die ersten<br />

Produkte sollen dann ab Sommer<br />

vom Band laufen.<br />

Mehr Informationen<br />

www.krones.com


107. BRAU- UND MASCHINENTECHNISCHE TAGUNG<br />

VLB-Frühjahrstagung<br />

Die VLB hatte zu ihrer 107. Brau- und maschinentechnischen<br />

Arbeitstagung geladen. Insgesamt<br />

fanden 270 Fachbesucher den Weg an die Ostsee nach<br />

Stralsund und waren vom 6. bis 8. März Teil einer<br />

hochklassigen Fachveranstaltung. Die Tagung fand im<br />

Eventzentrum des Störtebeker Brauquartiers statt.<br />

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geschützt mit<br />

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Glykolipiden!<br />

Vorstellung der Rügener Insel-Brauerei<br />

und Einführung in die Besichtigung<br />

durch Markus Berberich, der die<br />

Insel-Brauerei gemeinsam mit Andries<br />

und Frans de Groen 2014 gegründet<br />

und 2015 eröffnet hat.<br />

Foto: VLB Berlin<br />

Vorträge, Fachausstellung<br />

und Rahmenprogramm<br />

Auf der umfangreichen Agenda<br />

stand am Montag die turnusmäßige<br />

Sitzung des Technisch-<br />

Wissenschaftlichen Ausschusses<br />

(TWA) der VLB. Den online zugeschalteten<br />

Teilnehmern entging<br />

aber eine hervorragend organisierte<br />

Führung durch die moderne<br />

und innovative Störtebeker<br />

Brauerei. Diese mündete dann direkt<br />

in das Vorabendtreffen im<br />

Störtebeker Braugasthaus.<br />

Das Vortragsprogramm startete<br />

am Dienstagmorgen mit<br />

den Themen innovative Prozessgestaltung<br />

in Produktion und<br />

Abfüllung, Herausforderung<br />

Wasser und Hopfen und der<br />

intelligenten Nutzung von Brauerei-Nebenströmen.<br />

Unter anderem präsentierten<br />

Jürgen Nordmann und Jens<br />

Reineke-Lautenbacher ihr Projekt<br />

„MaltFungiProtein“. Ziel ist<br />

es, gemeinsam mit verschiedenen<br />

regionalen Partnern, Biertreber<br />

mittels Basidiomyceten<br />

zu einem hochwertigen Rohstoff<br />

zur Herstellung proteinreicher<br />

Lebensmittel zu veredeln.<br />

Anschließend ging es zur Besichtigung<br />

der benachbarten Rügener<br />

Insel-Brauerei, die seit einigen<br />

Jahren ihr Konzept „seltene Biere“<br />

in Flaschenreifung sehr kreativ<br />

und erfolgreich umsetzt. Ein<br />

echtes Highlight der VLB-Tagung<br />

war dann der Begrüßungsabend<br />

im beeindruckenden Ozeaneum<br />

Stralsund. Dort wurde direkt zwischen<br />

den zahlreichen Meerwasseraquarien<br />

diniert und es konnten<br />

hervorragende (und seltene)<br />

Biere genossen werden.<br />

Am dritten Veranstaltungstag<br />

ging es im Vortragsprogramm<br />

weiter mit den Themen Leerund<br />

Vollflaschen inspektion, digitaler<br />

Transformation im Brauprozess<br />

und der Herstellung von<br />

alkoholfreien Bieren.<br />

Insgesamt gab es von allen Seiten<br />

sehr viel positive Resonanz auf<br />

diese Tagung. Interessante Vorträge,<br />

eine beeindruckende Veranstaltungslocation,<br />

engagierte<br />

Gastgeber, eine Fachausstellung<br />

sowie ein außergewöhnliches<br />

Rahmenprogramm machten die<br />

107. Brau- und maschinentechnische<br />

Arbeitstagung der VLB zu<br />

einem Highlight. Dafür hatte sich<br />

auch so manch lange Anreise in<br />

den äußersten Nord osten der Republik<br />

gelohnt.<br />

Mehr Informationen<br />

www.vlb-berlin.org<br />

Safety enabled by nature<br />

Innovatives natürliches<br />

Konservierungsmittel mit<br />

EU- Zulassung<br />

Hervorragende Wirksamkeit<br />

Patentierte und in<br />

Deutschland entwickelte<br />

<strong>Technologie</strong><br />

Erste Konservierungsinnovation<br />

für alkoholfreie<br />

Getränke in Europa<br />

seit 40 Jahren<br />

nagardo.com


BRANCHE AKTUELL | Verpackungen<br />

INNOVATIVE KONZEPTE FÜR PACKMITTELINDUSTRIE<br />

Getränkeverpackungen sollen<br />

Klima und Umwelt besser schützen<br />

Kein Zweifel, in Sachen Recycling nimmt Deutschland im Ranking mit anderen europäischen<br />

Ländern und der Welt eine der Spitzenpositionen ein. Seit einst in der<br />

Regierung Schröder der grüne Bundesumweltminister Jürgen Trittin gegen Proteste<br />

aus vielen Gesellschaftsgruppen die Pfandpflicht auf diverse Getränkegebinde wie<br />

Flaschen und Dosen durchgesetzt hatte, ist unser Land sauberer geworden – und: die<br />

damalige Gegnerschaft, die schon das Wort „Zwangspfand“ erfand, ist überwiegend<br />

in Zustimmung umgeschlagen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand.<br />

18 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong><br />

Seit den Auswüchsen der Klimakrise<br />

auf unserem Erdball<br />

hat sich das Bewusstsein in<br />

den Köpfen von immer mehr Menschen<br />

für eine bessere Umwelt und<br />

eine verträgliche CO 2<br />

-Bilanz mächtig<br />

gesteigert. Bei Open-Air-Events<br />

und nach Fußballspielen, nach Picknicks<br />

auf der Wiese und dem Sonnenbad<br />

am Strand wird deutlich<br />

weniger Müll als früher zurückgelassen.<br />

Zunehmend mehr Glas landet<br />

in den vielen Containern an den<br />

Straßenrändern, und die Rücknahme-Automaten<br />

für Pfandbehälter<br />

in den Supermärkten sind mittlerweile<br />

von einer solch ausgefeilten<br />

Technik, dass sie von allen Kunden<br />

mühelos bedient werden können.<br />

Da ist es kein Wunder, dass ein Thema<br />

wie Nachhaltigkeit auch auf<br />

der bevorstehenden interpack, die<br />

vom 4. bis zum 10. Mai in Düsseldorf<br />

stattfindet, eine wichtige Rolle<br />

spielt. Alle drei Jahre ist diese einzigartige<br />

Leistungsschau die weltweit<br />

wichtigste Messe für die Packmittelindustrie.<br />

Sie bietet viele maßgeschneiderte<br />

Lösungen und innovative<br />

Konzepte, auch für die bedeutende<br />

Getränkewirtschaft.<br />

Ein gutes Exempel dafür liefert<br />

das österreichische Unternehmen<br />

CCL Label. Die Firma präsentiert<br />

eine deutlich dünnere Version<br />

von Stretch-Sleeves für Ein-Liter-<br />

PET-Mehrwegflaschen. Die Sleeves<br />

haben gerade mal eine Dicke<br />

von 0,030 mm. Wenn also Getränkemarken<br />

auf dieses System umsteigen,<br />

können bis zu 32 Tonnen<br />

Plastikmaterial pro 100 Millionen<br />

Sleeves eingespart werden. Es<br />

wird weniger Rohstoff benötigt, so<br />

CCL Label konnte die Dicke seiner Stretch-<br />

Sleeves auf 30 Mikrometer verringern.<br />

Foto: CCL Label<br />

dass sich auch der CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

eines Produkts stark reduziert.<br />

Verblüffend ist ebenso die Erfindung<br />

eines Flaschendeckels, der den Verbrauchern<br />

durch Ertasten verrät, ob<br />

das Getränk auch nach Ablauf des<br />

Mindesthaltbarkeitsdatums noch<br />

genießbar ist. Produziert werden<br />

die Verschlusskappen von der britischen<br />

Firma Mimica in Kooperation<br />

mit dem luxemburgischen Unternehmen<br />

United Caps. Gegenwärtig<br />

durchläuft dieser inno vative<br />

Verschluss ein Pilotprojekt in Großbritannien<br />

mit einer Orangensaft-<br />

Marke. Im Vereinigten Königreich<br />

enden jedes Jahr allein bei Orangensaft<br />

mehr als 120 Millionen<br />

Kilo gramm in den Mülltonnen. Mit<br />

einem Mimica Touchcap auf den<br />

Flaschen könnte dieses Abfallvolumen<br />

um mehr als 40 % verringert<br />

werden, wäre also ein wichtiger Beitrag<br />

gegen Lebensmittelverschwendung<br />

und gegen CO 2<br />

-Emissionen.<br />

Dies sind nur zwei Beispiele von vielen<br />

Innovationen auf der Interpack,<br />

in deren Entwicklung eine Menge<br />

Hirnschmalz geflossen ist.<br />

Die Ansprüche der Konsumenten<br />

an Qualität und Nachhaltigkeit von<br />

Getränken sowie deren Verpackungen<br />

mit den zunehmenden Auswüchsen<br />

des Klimawandels wachsen<br />

ständig. Die Getränkeindustrie<br />

reagiert darauf mit intelligenten<br />

<strong>Technologie</strong>n, ressourcensparenden<br />

Maschinen und recyclingfähigen<br />

Materialien, die in geschlossenen<br />

Kreisläufen genutzt werden können.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, ob<br />

in Glasflasche, Aluminiumdose, Getränkekarton<br />

oder PET-Flasche verpackt<br />

wird – in jedem Segment<br />

gibt es innovative Lösungen. So ist<br />

die Eco2Bottle eine klimaneutrale<br />

Leichtglas- Weinflasche aus 93 %<br />

Altglas. Sie wird von der Firma Wiegand-Glas<br />

hergestellt, die streng darauf<br />

achtet, den CO 2<br />

-Ausstoß von<br />

der Produktion bis hin zum Transport<br />

so gering wie möglich zu halten. Bei<br />

der Erzeugung wird klimaneutraler<br />

Strom aus 100 % Wasserkraft genutzt,<br />

im Schmelzvorgang reduziert<br />

der sehr hohe Altglasanteil die CO 2<br />

-<br />

Emissionen, da Altscherben schneller<br />

schmelzen.<br />

Die Getränkedose –<br />

einst fast vom Markt<br />

verschwunden, nun wieder<br />

erfolgreich in den Regalen<br />

Die Getränkedose erlebt gegenwärtig<br />

eine Renaissance. Mehr als vier<br />

Milliarden Stück werden mittlerweile


BRANCHE AKTUELL | Verpackungen<br />

pro Jahr wieder produziert,<br />

der höchste Stand seit Einführung<br />

des Pflichtpfands. Damals<br />

war die Dose weitgehend vom<br />

Markt verschwunden und hat<br />

so manche Brauerei in arge wirtschaftliche<br />

Nöte geführt. Heute<br />

stehen neben Bier auch Energy-Drinks,<br />

weinhaltige Getränke<br />

und Longdrinks wie Whisky-<br />

Cola oder Gin-Tonic in Aluminiumbehältern<br />

in den Regalen des<br />

Handels. Der ressourcenschonende<br />

Umgang mit Aluminiumprodukten<br />

entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette ist inzwischen<br />

sogar zertifizierbar.<br />

Dies geschieht über die Aluminium<br />

Stewardship Initiative ASI.<br />

Mit diesem Siegel kann ein Hersteller<br />

nachweisen, dass er alle<br />

ASI-Grundsätze in den Bereichen<br />

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung<br />

erfüllt.<br />

Für immer mehr Menschen in<br />

Deutschland ist der Weg zum<br />

Altglascontainer fester Bestandteil<br />

ihres Alltags. Beinahe 90 %<br />

der Verbraucher recyceln laut<br />

den Ergebnissen einer Umfrage<br />

ihre leeren Glasflaschen und<br />

Glaskonserven regelmäßig. Damit<br />

leisten die Bürgerinnen und<br />

Bürger einen wichtigen Beitrag<br />

zum Schutz der Umwelt.<br />

Denn Altglas wird – wie schon<br />

erwähnt – in der Produktion<br />

eingesetzt, um neue Glasverpackungen<br />

herzustellen. Das<br />

schont nicht nur die Ressourcen,<br />

sondern spart auch Energie, deren<br />

Preisexplosion gegenwärtig<br />

jeder Haushalt am eigenen<br />

Budget schmerzhaft spürt. Je<br />

zehn Prozent eingesetzten Altglases<br />

kann die benötigte Energie<br />

in der Neuproduktion um<br />

drei Prozent senken. Und dies<br />

immer wieder, denn Glas ist<br />

ohne Qualitätsverlust zu 100 %<br />

recycelbar. Ein Kilo gramm Altglas<br />

ersetzt 1,2 kg der sonst benötigten<br />

Rohstoffe und verringert<br />

CO 2<br />

-Emissionen um 67 %.<br />

Klima- und Ressourcenschutz<br />

ist immer wieder auch die Triebfeder<br />

der Politik, neue Recyclingquoten<br />

für die Wirtschaft<br />

festzulegen. Sie liegen seit Beginn<br />

des letzten Jahres bei Glas,<br />

Papier, Pappe, Karton, Eisenmetallen<br />

und Aluminium bei 90 %,<br />

bei Getränke-Kartonverpackungen<br />

beträgt die Quote 80 %<br />

und bei Kunststoffen 63 %.<br />

Piwi-Wein aus der Pfalz in Bierflaschen<br />

Foto: Weingut Galler<br />

Mehrwegsystem<br />

für Weinflaschen<br />

Besonders beliebt bei Getränkeverpackungen<br />

ist nach wie<br />

vor das Glas. Allein der Absatz<br />

von Getränkeflaschen stieg in<br />

der ersten Hälfte 2022 im Vergleich<br />

zum Vorjahrszeitraum<br />

um 6,3 %. Einen noch höheren<br />

Absatz in Glasgebinden verzeichneten<br />

mit 11,6 % nichtalkoholische<br />

Getränke wie Wasser,<br />

Milch und Säfte. Dass<br />

Glasverpackungen so stark gefragt<br />

sind, ist verständlich. Denn<br />

Glas bewahrt den Geschmack<br />

von Getränken, erhält die Nährstoffe<br />

von Lebensmitteln und<br />

bildet die hochwertige Hülle<br />

edler Wein-, Champagner-,<br />

Sekt- und Spirituosen-Kreationen<br />

sowie für Parfüm und Kosmetika.<br />

Kaum ein Verpackungswerkstoff<br />

also lässt sich branchenübergreifend<br />

und vielseitig<br />

besser einsetzen als Glas.<br />

Allerdings ist die Herstellung<br />

von Glas wegen der explodierenden<br />

Kosten für Rohstoffe<br />

und den ausbleibenden Importen<br />

aus den früheren Lieferländern<br />

Russland und Ukraine<br />

wegen des Überfalls der russischen<br />

Armee auf das Nachbarland<br />

ziemlich teuer geworden.<br />

Deshalb tragen sich mehr und<br />

mehr Winzer mit dem Gedanken,<br />

ihre Weine in Mehrwegflaschen<br />

anzubieten. So will die<br />

Winzergenossenschaft Weinheimat<br />

Württemberg schon in<br />

diesem Jahr die ersten 0,75-l-<br />

Flaschen einem Pfandsystem<br />

unterwerfen. Wie hoch das Flaschenpfand<br />

ausfallen soll, darüber<br />

wird noch nachgedacht.<br />

Eine neue Gesellschaft mit dem<br />

Namen Wein-Mehrweg eG wurde<br />

bereits gegründet. Sie soll die<br />

Weinflaschen in Umlauf bringen<br />

und das Pfandsystem regeln.<br />

Sinn macht das schon, denn<br />

Mehrwegflaschen können bis<br />

zu 50mal befüllt werden. Das<br />

spart Ressourcen und Energie<br />

und vermeidet Abfall. Ein Pfandsystem<br />

für 1-l-Flaschen haben<br />

Württemberger Winzergenossenschaften<br />

übrigens schon vor<br />

etlichen Jahren eingeführt.<br />

Wein in Bierflaschen<br />

Geradezu revolutionär ist der<br />

Schritt eines badischen Winzers,<br />

seinen Wein in braune<br />

0,5-l-Mehrweg-Bierflaschen zu<br />

füllen. Das Weingut bringt sogenannte<br />

Piwi-Weine auf den<br />

Markt. Das sind Weine aus neu<br />

gezüchteten Rebsorten, die besonders<br />

widerstandsfähig gegen<br />

Pilzkrankheiten sind. Ein breites<br />

Umdenken bei der Weinverpackung<br />

in der Branche – so ist<br />

der Gedanke – könnte sich positiv<br />

auf die Strukturen im Handel<br />

und auf das Konsumverhalten<br />

auswirken.<br />

Die frühere Agrarministerin<br />

Julia Klöckner, die aus einer<br />

Winzerfamilie stammt, ist allerdings<br />

skeptisch: „Wein aus einer<br />

Bierflasche? Hier geht es nicht<br />

um Durst löschen“, sagt die<br />

CDU-Politikerin, „Weingenuss<br />

und Wein kultur sind etwas anderes.“<br />

Immer wieder spannend<br />

und anregend sind die Diskussionen<br />

und Initiativen in Sachen<br />

Getränkeverpackungen, hautnah<br />

zu erleben auf der Interpack<br />

im Mai in Düsseldorf. B. P.<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 19


MESSEVORSCHAU | interpack <strong>2023</strong><br />

PLATTFORM DER PROCESSING- UND PACKAGING-INDUSTRIE<br />

Branchentreffen zur interpack<br />

Endlich ist es da, das Jahr <strong>2023</strong> und mit ihm die Vorfreude auf das größte und<br />

internationalste Branchentreffen der Processing- & Packaging-Industrie. Die Pläne<br />

der Aussteller zeigen, wie man zum Gamechanger im Bereich Nachhaltigkeit<br />

wird, Prozess- und Verpackungstechnik für ein besseres Leben oder effiziente und<br />

ressourcenschonende Produktionsprozesse.<br />

tionale Leitmesse ist die interpack<br />

eine wichtige Plattform zur Präsentation<br />

von Trends und Neuheiten.<br />

Auf insgesamt vier Ausstellungsflächen<br />

zeigt die MULTIVAC Gruppe<br />

ihr umfassendes Lösungsportfolio,<br />

unter anderem für Lebensmittel. Im<br />

Fokus stehen innovative, nachhaltige<br />

Verarbeitungs- und Verpackungslösungen<br />

sowie digitale Services, die<br />

dazu beitragen, Produktionspro-<br />

Foto: Messe Düsseldorf<br />

R<br />

und 2.700 Key-Player und<br />

Newcomer aus aller Welt<br />

nutzen die interpack vom<br />

4. bis 10. Mai als Schauplatz für ihre<br />

Premieren und feiern das lang herbeigesehnte<br />

Wiedersehen der globalen<br />

Verpackungsbranche.<br />

„Die interpack ist zurück und<br />

Syntegon natürlich mit dabei. An<br />

unserem Stand erleben Besucherinnen<br />

und Besucher Prozess- und<br />

Verpackungstechnik für ein besseres<br />

Leben“, freut sich Dr. Michael<br />

Grosse, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Syntegon Technology.<br />

„Auf knapp 2.000 Quadratmetern<br />

präsentieren wir intelligente und<br />

nachhaltige Lösungen von morgen<br />

– automatisiert, digital und effizient.“<br />

Auf der interpack ist das Unternehmen<br />

in der Halle 6 zu finden.<br />

Auch bei MULTIVAC ist die Vorfreude<br />

groß. Das Unternehmen präsentiert<br />

auf der Messe gleich an<br />

mehreren Orten seine <strong>Technologie</strong>n,<br />

unter anderem in der Halle 5. „Wir<br />

freuen uns sehr, dass die Branche<br />

nach der Covid-Pause wieder zusammenkommt.<br />

Als große internazesse<br />

effizient und ressourcenschonend<br />

zu gestalten“, sagt Christian<br />

Traumann, CEO und Sprecher der<br />

Geschäftsführung bei MULTIVAC<br />

und Vize-Präsident der interpack.<br />

Nachhaltige<br />

Materialinnovationen<br />

Auf dem Markt der Packmittel,<br />

Packstoffe und Packhilfsmittel bewegt<br />

sich viel. Die Besucherinnen<br />

Dem enormen Interesse der Aussteller im Vorfeld der interpack 2017 folgten Messetage mit exzellenter Stimmung. Foto: Messe Düsseldorf<br />

20 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


und Besucher können zahlreiche Neuheiten<br />

erwarten, unter anderen zum<br />

Beispiel bei Metsä Board in der Halle<br />

8a. Das Unternehmen hat sich auf<br />

die Entwicklung von leichten Kartonagen<br />

und recycelbaren Barrierekartons<br />

spezialisiert. „Mit unseren Produkten<br />

und Services können wir den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

von Verpackungen in der gesamten<br />

Wertschöpfungskette reduzieren,<br />

von der optimalen Materialauswahl<br />

über das Verpackungsdesign<br />

und die 3D-Simulation bis hin zur Verbesserung<br />

der Recyclingfähigkeit und<br />

Produktionseffizienz. Wir haben einen<br />

klaren Fahrplan, um bis Ende 2030 auf<br />

100 % CO 2<br />

-freie Produkte und Produktion<br />

umzustellen“, beschreibt VP<br />

Communications Marjo Halonen die<br />

Schwerpunkte des Unternehmens.<br />

Verpackungssysteme von Schütz werden<br />

täglich millionenfach auf der Welt<br />

eingesetzt. Das Unternehmen stellt<br />

auf der interpack in der Halle 10 unter<br />

anderem Produktneuheiten wie die<br />

Green Layer Serie vor, mit denen Kundinnen<br />

und Kunden ihren CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

minimieren können. „Die interpack<br />

ist für Schütz, unser globales<br />

Team und für unsere international<br />

agierenden Kunden die weltweit größte<br />

und wichtigste Kommunikationsund<br />

Informationsplattform. Mit einem<br />

multimedialen Gesamtkonzept, digitalen<br />

Animationen und selbstverständlich<br />

in persönlichen Gesprächen mit<br />

unserem internationalen Team stellen<br />

wir an unserem Stand Produktneuheiten<br />

vor, die ideal für die Kreislaufwirtschaft<br />

sind und die Supply Chain unserer<br />

Kunden sowohl ökonomisch als<br />

auch ökologisch optimieren“, so CEO<br />

Roland Straßburger und Vize-Präsident<br />

der interpack.<br />

Ebenfalls in der Halle 10 zu finden ist<br />

ProAmpac Flexibles. Hier gibt es kreative<br />

Lösungen im Bereich der flexiblen<br />

Verpackungen. „ProAmpac ist begeistert,<br />

wieder auf der interpack vertreten<br />

zu sein, die uns die Möglichkeit bietet,<br />

mit einer Vielzahl von Marken weltweit<br />

in direk ten Kontakt zu treten. Wir sind<br />

gespannt darauf, unseren Ansatz für<br />

nachhaltige Verpackungslösungen zu<br />

präsentieren und darüber zu sprechen,<br />

wie wir mit unseren Kundinnen und<br />

Kunden für noch innovativere flexible<br />

Verpackungslösungen zusammenarbeiten<br />

können“, sagt Ali McNulty,<br />

Market Manager Europe.<br />

Bei Starlinger in der Halle 8a gibt<br />

es Maschinen zur Erzeugung gewebter<br />

Kunststoffsäcke sowie Anlagen für<br />

Kunststoffrecycling, PET-Extrusion und<br />

-Veredelung. „Auf der interpack <strong>2023</strong><br />

präsentieren wir erstmals unsere neue<br />

Sackkonfektionsanlage sowie die aktuellsten<br />

Produktentwicklungen im Bereich<br />

Gewebesäcke. Im Fokus stehen<br />

dabei Kreislaufwirtschaft, ressourcenschonende<br />

Produktion und Energieeffizienz“,<br />

so Angelika Huemer, Managing<br />

Partner Starlinger & Co, über den<br />

Messeauftritt.<br />

Informieren, dekorieren,<br />

individualisieren<br />

Wie man Produkte sicher, effizient und<br />

intelligent kennzeichnen kann, erfahren<br />

die Besucherinnen und Besucher<br />

beispielsweise bei Bluhm Systeme in<br />

der Halle 8b. Hier und in der Halle 8a<br />

steht die Verpackung als Informationsträger<br />

im Fokus. „Dieses Jahr konzentriert<br />

sich die Kennzeichnungswelt der<br />

interpack auf eineinhalb von insgesamt<br />

18 Messehallen. Wir freuen uns<br />

schon auf die zahlreichen Gespräche<br />

mit unseren Kunden, auf unser beeindruckendes<br />

Standdesign und die vielen<br />

neuen Produkte. 300 m² bieten uns<br />

genug Platz, die Highlights greifbar zu<br />

präsentieren“, so Andreas Koch, Vertriebsdirektor<br />

bei Bluhm Systeme.<br />

„Wir freuen uns, dass mit der interpack<br />

die größte Leitmesse der Verpackungsbranche<br />

in diesem Jahr wieder<br />

stattfinden kann“, sagt Matthias<br />

Rauen, Vertriebsleiter der Langguth<br />

GmbH, die ebenfalls in der Halle 8b<br />

zu finden ist. „Den heutigen Ansprüchen<br />

in der Produktionswelt hinsichtlich<br />

effizienterer Maschinen, höheren<br />

Auto matisierungsgraden sowie der<br />

Dienstleistungsanforderungen an produzierende<br />

Anlagen wie OEE-Datenaufzeichnungen<br />

oder Predictive Maintenance<br />

möchten wir mit unseren Etikettiermaschinen<br />

gerecht werden.“<br />

Ebenso in der Halle 16 zu finden<br />

ist die Romaco Holding, für die der<br />

Nachhaltigkeitsaspekt zur diesjährigen<br />

Messeausgabe ebenfalls eine entscheidende<br />

Rolle spielt: „Wir nutzen<br />

die interpack zur Präsentation unserer<br />

nachhaltigen innovativen Maschinenkonzepte.<br />

Damit senken unsere Kunden<br />

nicht nur ihre CO 2<br />

-Emissionen,<br />

sondern auch ihre Produktionskosten.<br />

Zahlreiche Aussteller präsentieren<br />

auf der diesjährigen interpack Verpackungs-<br />

und Prozesstechnik von morgen.<br />

Viele Specials, wie das Vortragsprogramm<br />

im spotlight talks & trends<br />

und Trendthemen der Branche, ergänzen<br />

das Angebot für die Besucherinnen<br />

und Besucher.<br />

Mehr Informationen<br />

www.interpack.de


MESSEVORSCHAU | interpack <strong>2023</strong><br />

GERNEP Etikettiertechnik<br />

Kompromisslose Etikettierlösungen<br />

Maßgeschneidert, flexibel<br />

und benutzerfreundlich<br />

Individuelle Etikettierung mit<br />

Präzision – das bietet Gernep<br />

seinem weltweiten Kundenkreis<br />

der Getränke-, Lebensmittel-,<br />

Consumer Healthcare- und<br />

Nonfood-Industrie. Seit 40 Jahren<br />

werden am Standort Barbing<br />

(Bayern) Etikettiermaschinen<br />

für Selbstklebe-, Kaltleim-<br />

und Heißleimetikettierung<br />

entwickelt und gefertigt.<br />

Branchenübergreifend ist der<br />

bayerische Etikettiermaschinenspezialist<br />

auch auf der diesjährigen<br />

interpack aufgestellt. Auf<br />

der Messe können Besucher<br />

zwei Premium-Etikettiermaschinen<br />

aus der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie<br />

sowie eine<br />

kompakte Linearetikettiermaschine<br />

für kleinere Leistungsbereiche<br />

bestaunen.<br />

Neueste<br />

Selbstklebetechnologie<br />

Alle Ausstellungsobjekte des Etikettiermaschinenherstellers<br />

sind<br />

mit neuester Selbstklebetechnologie<br />

für eine flexible Produktetikettierung<br />

aus gestattet. Flexibilität<br />

spielt für Gernep-Kunden<br />

in der heutigen Zeit eine<br />

immer wichtigere Rolle. Die<br />

Vielzahl an unterschied lichen<br />

Konsumgütern erfordert auch<br />

in der Produktausstattung flexible<br />

und individuelle Lösungen.<br />

Die ausgestellten Etikettierer<br />

zeigen deshalb eine Bandbreite<br />

an Zusatzoptionen.<br />

Puck Handling System<br />

Auf der interpack können Besucher<br />

das Gernep Puck Handling<br />

System entdecken. Pucks werden<br />

dafür eingesetzt, instabile<br />

und nicht-staufähige Produkte<br />

durch die Etikettiermaschine<br />

zu transportieren. Ein neuer,<br />

universell konstruierter Puck<br />

kann jetzt sogar acht verschiedene<br />

Produkte in unterschied-<br />

Gernep Etikettiermaschinen vereinen maxi male<br />

Flexibilität und außerordentliche Benutzerfreundlichkeit.<br />

Foto: Gernep<br />

lichen Größen, Formen und Materialien<br />

transportieren. Neben<br />

dem Puck Handling System werden<br />

zudem aktuelle Kodier- und<br />

Kontrolltechniken vorgestellt.<br />

Kameras kontrollieren am Ende<br />

des Etikettierprozesses die Behälter<br />

auf Anwesenheit der Etiketten<br />

und auf Barcodes. Ein integriertes<br />

Ausleitsystem stellt<br />

dabei sicher, dass nicht exakt<br />

ausgestattete Behälter automatisch<br />

ausgeleitet werden.<br />

Durch den Einsatz hochwertiger<br />

Materialien sind Gernep-<br />

Etikettiermaschinen besonders<br />

langlebig. Besucher können am<br />

Messestand moderne Etikettierlösungen<br />

entdecken und sich in<br />

einem persönlichen Gespräch<br />

mit den Gernep-Experten ausführlicher<br />

über die neue Generation<br />

der Etikettiermaschinen<br />

informieren.<br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 13 | Stand D15<br />

Geyssel Sondermaschinen GmbH<br />

Umweltgerechte Applikation<br />

Fixierung von<br />

ökologischen Objekten<br />

Als einer der weltweit wenigen<br />

Hersteller von Applikatoren zur<br />

Aufbringung von zum Beispiel<br />

Trinkhalmen, Löffeln, Gabeln und<br />

artverwandten Gegenständen<br />

auf Verpackungen verschiedenster<br />

Art präsentiert sich die in Köln<br />

ansässige Geyssel Sondermaschinen<br />

GmbH auf der diesjährigen<br />

Interpack. Nicht zuletzt, um<br />

der aktuellen Umweltdiskussion<br />

Rechnung zu tragen, wird die Fixierung<br />

von ökologischen Objekten,<br />

wie Papierhalme, essbare<br />

Halme oder etwa Löffel und Gabeln<br />

aus Holz, ein Schwerpunktthema<br />

des Messeauftritts sein.<br />

Die Anlagen des mittelständischen,<br />

in zweiter Genera tion inhabergeführten<br />

Familienunternehmens<br />

sind sowohl als<br />

Längs- wie auch als Rundläufer<br />

konzipiert und ermöglichen<br />

nicht nur die seitliche Aufbringung<br />

(vertikal, diagonal oder<br />

horizontal), sondern auf eine<br />

Applikation von oben auf verschiedenartigste<br />

Behältnisse wie<br />

eckige Verpackungen, Dosen,<br />

Becher oder Flaschen.<br />

Mit Applikatoren von Geyssel können verschiedenste<br />

ökologische Objekte wie Holzlöffel oder<br />

Papier-Trinkhalme aufgebracht werden.<br />

Foto: Geyssel Sondermaschinen GmbH<br />

Umweltgerechte<br />

Verpackung<br />

Innerhalb der beiden Standard-<br />

Baureihen 400 und 500 werden<br />

– produktabhängig – Höchstleistungen<br />

von bis zu 44.000 Stück<br />

pro Stunde erreicht. In Düsseldorf<br />

wird auf einer Maschine<br />

der 500er- Serie die Verklebung<br />

von Holzlöffeln an Pappbecher<br />

demon striert und so ein aktuelles<br />

Beispiel einer umweltgerechten<br />

Verpackung gezeigt werden.<br />

Die im Baukastensystem gefertigten<br />

Applikatoren der Geyssel<br />

Sondermaschinen GmbH können<br />

durch zahlreiche Zusatzaggregate<br />

den Kundenanforderungen<br />

entsprechend individualisiert<br />

werden. So ist durch die<br />

Integration weiterer Appliziergetriebe<br />

die Erhöhung der Kapazität<br />

möglich. Sinnvolle Ergänzungen<br />

sind auch eine thermische<br />

Folienbehandlungseinheit<br />

zur Reduzierung der Spannung<br />

in den Folienbändern und eine<br />

Objekterkennungs-Station zur<br />

Ausschleusung fehlerhaft verarbeiteter<br />

Packs. Ferner sind zum<br />

Beispiel Separierungen zum Vereinzeln<br />

und Drehen der Objekte,<br />

Getriebeverstellungen, diverse<br />

Formatteilsätze oder etwa spezielle<br />

Transportsysteme (auch mit<br />

Oberführung) lieferbar. Die Planung<br />

maßgeschneiderter Konfigurationen<br />

übernimmt das 1966<br />

gegründete Entwicklungs- und<br />

Konstruktionsbüro J. W. Geyssel<br />

GmbH & Co. KG. <br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 14 | Stand D27<br />

22 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


MESSEVORSCHAU | interpack <strong>2023</strong><br />

Schütz GmbH & Co. KGaA<br />

Verpackungsinnovationen als multimediales Live-Erlebnis<br />

Was macht die ideale<br />

Verpackung aus?<br />

Die Antworten darauf präsentiert<br />

Schütz auf der diesjährigen interpack<br />

in visuell eindrucksvoller<br />

Form. Hier beleuchtet der Verpackungsspezialist<br />

unter dem Messemotto<br />

„Containing everything<br />

that matters“ die aktuellen Anforderungen<br />

und Aufgabenstellungen<br />

in der Supply Chain und<br />

stellt dafür seine neuesten Produkt-<br />

und Servicelösungen im Bereich<br />

IBC, Kunststoff- und Stahlfässer<br />

vor.<br />

Der besondere Stellenwert,<br />

den Schütz der interpack als weltweit<br />

größtem Branchentreff zumisst,<br />

spiegelt sich in dem mehrstöckigen,<br />

aufwändig gestalteten<br />

Messestand auf über 650 Quadratmetern<br />

wider. Großflächig integrierte,<br />

fortschrittlichste LED-<br />

Technik lässt nicht nur den kompletten<br />

Stand immer wieder in<br />

neuer Form erstrahlen, sondern<br />

ist prägender Teil der multimedialen<br />

Gesamtpräsentation. So<br />

werden die vorgestellten Produkte<br />

und Themen auf der gesamten<br />

Fläche mit Hilfe von modernen<br />

3D-Animationen präsentiert.<br />

Mit einem internationalen Team<br />

lädt Schütz Interessierte ein, sich<br />

über die Innovationen zu informieren.<br />

Dazu steht eine Vielzahl<br />

von Expo naten zum Live-Erleben<br />

ebenso zur Verfügung wie ausführliche<br />

Produkt-Animationen,<br />

die die spezifischen Neuheiten<br />

anschaulich erklären.<br />

Ganzheitliches<br />

Verpackungskonzept<br />

Schütz verfolgt als <strong>Technologie</strong>unternehmen<br />

und Pionier in der<br />

Kreislaufwirtschaft seit Jahrzehnten<br />

ein ganzheitliches Verpackungskonzept,<br />

das sämtliche<br />

Aspekte einbezieht. Diese Philosophie<br />

findet auch im diesjährigen<br />

Messemotto „ Containing<br />

everything that matters“ ihren<br />

Ausdruck. Denn die Anforderungen<br />

an Verpackungen als<br />

optimal auf die jeweilige Supply<br />

Chain abgestimmte Logistik-<br />

Tools werden immer komplexer.<br />

Dies beinhaltet nicht nur die unmittelbare<br />

Produktqualität und<br />

-performance, sondern auch anwendungsbezogene<br />

Kriterien sowie<br />

die Unterstützung von Prozessen<br />

und der Digitalisierung<br />

auf Seiten des Kunden. Auch die<br />

globale Verfügbarkeit und Versorgungssicherheit<br />

spielen für international<br />

agierende Unternehmen<br />

eine große Rolle, wenn es<br />

um Verpackungen geht. Nicht<br />

zuletzt entscheidet die ökonomische<br />

und (in einem auch gesetzlich<br />

immer stärker geforderten<br />

Maße) die ökologische Effizienz<br />

über die eingesetzte Verpackung.<br />

Auf der interpack präsentiert<br />

Schütz eine Vielzahl an Neuentwicklungen.<br />

Im Fokus steht dabei<br />

Unter dem Motto „Containing everything that<br />

matters“ präsentiert Schütz auf der interpack<br />

sein ganzheitliches Verpackungskonzept.<br />

Foto: Schütz<br />

der geschlossene Verpackungskreislauf.<br />

So können Messebesucher<br />

sich unter anderem über die<br />

Verpackungen der neuen Green<br />

Layer Serie informieren. In die IBC-<br />

Innenbehälter und Fasskörper<br />

dieser Produktlinie bringt Schütz<br />

mit einem Anteil von 30 % hochqualitatives,<br />

naturfarbenes Recyclingmaterial<br />

ein, das im Rahmen<br />

seines weltweiten Rücknahmeprogramms<br />

für entleerte Verpackungen<br />

selbst wiedergewonnen<br />

wird. Passend dazu stellt das Unternehmen<br />

weitere Produktneuheiten<br />

vor, die durch den Einsatz<br />

von Rezyklat dazu beitragen, den<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck von Verpackungen<br />

weiter zu minimieren. Neben<br />

den zahlreichen Verpackungsinnovationen,<br />

die Schütz als zweiten<br />

großen Messeschwerpunkt<br />

vorstellt, können sich Fachbesucher<br />

auch über das aktuelle Gesamtprogramm<br />

an Verpackungen<br />

informieren. So zeigt das Unternehmen<br />

beispielsweise sein<br />

Angebot an Kunststoff-Deckelfässern<br />

von 30 bis 220 l sowie alle<br />

Spundfässer und Spezialtypen. <br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 10 | Stand D22<br />

Halle 10 | Stand E34<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 23


MESSEVORSCHAU | interpack <strong>2023</strong><br />

Schäfer & Flottmann GmbH & Co. KG<br />

Leistungsstarker Wrap-Around-Packer<br />

ner Produktvorstapelung ausgestattet,<br />

wodurch die Sekundärverpackungen<br />

mit bis zu<br />

50 Produktlagen pro Minute beladen<br />

werden können.<br />

Darüber hinaus informiert<br />

das in Gevelsberg ansässige,<br />

mittelständische Familienunternehmen<br />

über den Hochleistungs-Kartonaufrichter<br />

SFS<br />

350, der bisher vorrangig in<br />

der Getränke industrie eingesetzt<br />

wird. Die komplett servoangetriebene<br />

Maschine stellt<br />

bis zu 60 Kartons von flachen<br />

Zuschnitten pro Minute her<br />

und zeichnet sich insbesondere<br />

durch ihre hohe Formatflexibili-<br />

Wrap-Around-Packer SFS 414 von Schäfer &<br />

Flottmann. Foto: Schäfer & Flottmann<br />

Automatisierung<br />

von Verpackungsvorgängen<br />

Als weltweit tätiger Spezialist<br />

für die Automatisierung<br />

von Verpackungsvorgängen im<br />

Food-, Non Food- und Beverage-Bereich<br />

präsentiert sich die<br />

Schäfer & Flottmann GmbH &<br />

Co. KG auf der diesjährigen Interpack.<br />

Mit einem hohen Anteil<br />

an maßgeschneiderten Verpackungslösungen,<br />

exakt ausgelegt<br />

an die kundenspezifischen<br />

Vorgaben, konzentriert sich das<br />

Produktionsprogramm auf modulare<br />

End-of-Line-Maschinen<br />

inklusive Robotertechnik.<br />

Im Mittelpunkt des Messeauftritts<br />

wird ein Hochleistungs-<br />

Wrap-Around-Packer des Typs<br />

SFS 414 stehen. Das in Düsseldorf<br />

gezeigte Exponat ist mit eität<br />

hinsichtlich Kartons in Viereck-<br />

und Achteckausführung<br />

aus. Die schnelle und einfache<br />

Formatumstellung erfolgt über<br />

Spindeln, optional auch vollautomatisch<br />

über Stellmotoren.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio<br />

des Maschinenbauunternehmens<br />

aus Nordrhein-<br />

Westfalen umfasst neben<br />

• Wrap-Around-Packern und<br />

• Kartonaufrichtern, u. a.<br />

• Einpacker,<br />

• Sortieranlagen,<br />

• Flaschen-Einwickelmaschinen<br />

• und Palettierer.<br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 16 | Stand A03<br />

NORD DRIVESYSTEMS<br />

Hocheffiziente Antriebslösungen für die Verpackungsindustrie<br />

Breites Produktportfolio<br />

Auf der interpack präsentiert<br />

NORD DRIVESYSTEMS sein breites<br />

Produktportfolio und seine<br />

große Expertise im Bereich Verpackungsindustrie.<br />

Der Antriebsspezialist realisiert<br />

für alle Stufen des Verpackungsprozesses<br />

wirtschaftliche,<br />

nachhaltige und passgenaue Antriebslösungen,<br />

die den jeweiligen<br />

applikationsspezifischen<br />

Anforderungen optimal gerecht<br />

werden und gleichzeitig zu einer<br />

deutlichen Reduzierung der Total<br />

Cost of Ownership (TCO) beitragen<br />

können. Was das für die<br />

kundenindividuelle Anwendung<br />

bedeutet, erfahren Besucher der<br />

interpack am NORD-Stand.<br />

24 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong><br />

Frequenzumrichter<br />

mit Ethernet-Interface<br />

Der dezentrale Frequenzumrichter<br />

NORDAC ON/ON+ zeichnet<br />

sich durch ein integriertes Ethernet-Interface<br />

(ProfiNET, Ether-<br />

NET IP und EtherCAT sind per<br />

Parameter umstellbar), vollständige<br />

Steckbarkeit sowie eine extrem<br />

kompakte Bauweise aus.<br />

Die smarten Umrichter lassen<br />

sich ideal in Verpackungsanlagen<br />

integrieren. Während der<br />

NORDAC ON für den Betrieb<br />

mit Asynchronmotoren designt<br />

wurde, ist der NORDAC ON+ für<br />

die Kombination mit dem hocheffizienten<br />

IE5+ Synchronmotoren<br />

bestimmt.<br />

Effizienz auf neuem Level<br />

Mit dem IE5+ Synchronmotor<br />

setzt NORD neue Maßstäbe<br />

in Bezug auf Energieeffizienz.<br />

Dank der Permanentmagnet-Synchron-Motor-Technik<br />

(PMSM) realisiert er einen Wirkungsgrad<br />

von bis zu 95 %.<br />

Mit der Oberflächenveredelung nsd tupH bietet NORD<br />

einen überaus leistungsstarken Korrosionsschutz für Getriebe,<br />

Glattmotoren, Frequenz umrichter und Motorstarter im<br />

washdown-optimierten Aluminiumgussgehäuse an.<br />

Nahtlose Integration<br />

von Getriebe und Motor<br />

Das patentierte DuoDrive ist ein<br />

revolutionäres integriertes Getriebemotorkonzept<br />

und deckt<br />

einen Leistungsbereich bis 3 kW<br />

ab. Es vereint den hocheffizienten<br />

IE5+ Motor mit einem einstufigen<br />

Stirnradgetriebe in einem<br />

Gehäuse. Das konstante<br />

Motordrehmoment über einen<br />

weiten Drehzahlbereich ermöglicht<br />

eine konsequente Variantenreduzierung<br />

und Betriebskostensenkung.<br />

Zusammen mit der<br />

einfachen Inbetriebnahme per<br />

Foto: NORD DRIVESYSTEMS<br />

Plug-and-play ergibt sich eine<br />

signifikante Senkung der Total<br />

Cost of Ownership (TCO). Das<br />

Wash-Down-Design mit glatten<br />

Oberflächen und unbelüfteter<br />

Bauweise erfüllt hohe Hygieneansprüche<br />

und sichert optimale<br />

Reinigbarkeit.<br />

Alternative zu Edelstahl<br />

Sowohl für den NORDAC ON/<br />

ON+ als auch den IE5+ Synchronmotor<br />

und den Getriebemotor<br />

DuoDrive ist die Oberflächenveredelung<br />

nsd tupH verfügbar.<br />

In einem speziellen Verfahren<br />

wird die Oberfläche korrosionsbeständig<br />

und härter und macht<br />

Aluminium so ähnlich korrosionsfest<br />

wie Edelstahl. Dabei handelt<br />

es sich nicht um eine Beschichtung,<br />

sondern die Oberflächenveredelung<br />

erzeugt eine permanent<br />

mit dem Grundwerkstoff<br />

verbundene Schutzschicht. So<br />

kann nichts abplatzen oder abblättern.<br />

Die Antriebe lassen sich<br />

leicht reinigen und sind weitgehend<br />

unempfindlich gegenüber<br />

Säuren und Laugen. <br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 6 | Stand C26


MESSEVORSCHAU | interpack <strong>2023</strong><br />

HEUFT SYSTEMTECHNIK GmbH<br />

Track. Trace. Protect.<br />

Hitachi Europe GmbH<br />

Nachhaltige Codiersysteme<br />

HEUFT eXaminier II XT<br />

Foto: HEUFT<br />

Hot topics<br />

Am HEUFT-Stand der diesjährigen<br />

interpack werden digitale<br />

<strong>Technologie</strong>n zur eindeutigen<br />

Identifikation und lückenlosen<br />

Rückverfolgung, Serialisierung<br />

und Aggregation unterschiedlichster<br />

Produkte und Packmittel<br />

präsentiert. Vom Herkunftsnachweis<br />

bis zur kompletten Dokumentation<br />

des Abfüll- und<br />

Verpackungsprozesses generieren<br />

sie Big Data für eine jederzeit<br />

nachvollziehbare Produktion.<br />

Bis hin zur Archivierung der Erkennungsbilder<br />

gilt dies natürlich<br />

auch bezüglich sämtlicher Daten<br />

netzwerkfähiger HEUFT-Systeme<br />

zur Leergutinspektion für gefahrlos<br />

wiederverwendbare Packmittel<br />

in der Kreislaufwirtschaft und<br />

zur Vollgutinspektion für volle<br />

Produktsicherheit.<br />

Dies bringt nicht nur viel in Sachen<br />

Gesetzeskon formität und<br />

Fälschungsschutz. So ein durchgängiges<br />

Track & Trace realisiert<br />

unter anderem auch ein gezieltes<br />

Pool-, Ressourcen- und<br />

Rückruf-Management. Um bereits<br />

im Vorfeld Produktrückrufe<br />

wegen Fremdkörperbelastung<br />

zu verhindern, hilft<br />

der HEUFT eXaminer II XT, eines<br />

der Highlights auf der<br />

interpack-Messepräsenz des Unternehmens.<br />

Mit komplett überarbeiteter<br />

mechanischer Konstruktion<br />

und weiterentwickeltem<br />

gepulsten Röntgen bietet<br />

er mehr Flexibilität zur platzsparenden<br />

Integration und zugleich<br />

mehr Erkennungs- und Betriebssicherheit<br />

bei der Rohrleitungsinspektion<br />

noch unverpackter Produktmasse.<br />

An einer speziellen<br />

Enlightenment-Station zeigt der<br />

Systemtechniker, was die Röntgenkomponenten<br />

aus eigener<br />

Entwicklung und Fertigung so besonders<br />

macht. Dazu tragen auch<br />

innovative Bildverarbeitungstechnologien<br />

bei, zum Beispiel die<br />

neueste Entwicklungsstufe reflexx<br />

A.I.. Sie kombiniert Künstliche<br />

Intelligenz mit menschlicher<br />

Expertise, um harmlose Objekte<br />

klar von kritischen zu unterscheiden.<br />

So werden keine wertvollen<br />

Ressourcen mehr verschwendet<br />

und nur wirklich nicht mehr verkehrsfähige<br />

Produkte und Packmittel<br />

aus dem Verkehr gezogen.<br />

Von der Leerflaschen- und Tethered-Cap-Inspektion<br />

bis zur Glassplittererkennung<br />

in befüllten<br />

Food-Gläsern: Mit der cyber-physischen<br />

Gerätestele von HEUFT<br />

lassen sich so gut wie all Systeme<br />

des Unternehmens auf das Düsseldorfer<br />

Messegelände holen.<br />

Qualität, Sicherheit<br />

und Effizienz<br />

Einzigartige Kamera-, Röntgen-<br />

und Bildverarbeitungstechnologien<br />

zur präzisen Leer- und Vollgutinspektion,<br />

richtungsweisende<br />

Etikettiertechnik, smarte Tools<br />

zur Behälterfluss-Optimierung,<br />

Betriebsdatenerfassung und Performance-Analyse<br />

sichern Produktqualität<br />

und Linieneffizienz<br />

nachhaltig. Bei maximaler Produktivität<br />

wird sichergestellt, dass<br />

nur einwandfreie Erzeugnisse in<br />

den Handel gelangen. <br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 13 | Stand A43<br />

Meilensteine für ESG<br />

in der Produktcodierung<br />

Die Coding & Marking Division<br />

von Hitachi zeigt auf der Interpack<br />

das Potenzial, wie Unternehmen<br />

bei der Produktkennzeichnung<br />

einen Beitrag zu den<br />

ESG-Zielen erschließen können.<br />

Der neue Continuous Inkjet Drucker<br />

UX2 von Hitachi treibt das<br />

Thema Effizienz voran, indem<br />

er verbesserte Punktsteuerungsalgorithmen<br />

nutzt, um lesbare<br />

Codes bei höchster Produktionsgeschwindigkeit<br />

zu erzeugen.<br />

Der Drucker verfügt über einen<br />

neu gestalteten Druckkopf mit<br />

einer Nebelschutzfunktion, die<br />

den Tintennebel während des<br />

Druckens einsammelt, bevor er<br />

die empfindlichen Druckkomponenten<br />

erreicht.<br />

Die neuartige Safe Clean<br />

Funktion des UX2 trägt dazu<br />

bei, den Reinigungsaufwand des<br />

Druckers zu minimieren. Schließlich<br />

verbessert die Safe Clean<br />

Hitachi Inkjet-Drucker der UX2 Serie<br />

Foto: Hitachi<br />

Funktion auch die Druckqualität<br />

und verlängert die Lebensdauer<br />

des Druckers. Damit das Produkt<br />

korrekt bedruckt wird, prüft das<br />

Kamerasystem MC20 Lesbarkeit<br />

und Konformität des Inkjet-Aufdrucks<br />

gemäß Kundenanforderungen<br />

durchgängig. Dadurch<br />

werden Transportkapazitäten<br />

gespart und mögliche Kundenreklamationen<br />

vermieden.<br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 8b | Stand D18<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 25


MESSEVORSCHAU | interpack <strong>2023</strong><br />

Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV<br />

Reinigungstechnologien zur Gewährleistung der Produktsicherheit<br />

Automatisierung manueller<br />

Reinigungsprozesse<br />

Auf der interpack zeigt das<br />

Fraunhofer IVV mit dem AR-basierten<br />

„CleanAssist“ sowie zwei<br />

Varianten des „Mobile Cleaning<br />

Device“ zukunftweisende <strong>Technologie</strong>anwendungen<br />

für qualitätssichernde,<br />

effiziente und resiliente<br />

Produktionsprozesse. Mittels<br />

intelligenter Sensorik und<br />

Digitalem Zwilling ist eine vollständige,<br />

vollauto matisierte Dokumentation<br />

der Reinigung und<br />

Reinigungsvalidierung möglich.<br />

Qualitätssicherung durch digitale<br />

Assistenz: „CleanAssist“ ist<br />

der erste virtuelle Reinigungsassistent<br />

für die manuelle Reinigung.<br />

Die Reinigungslanze verfügt<br />

über Trackingsensoren, mit<br />

denen der aufgetragene Volumenstrom<br />

(= Reinigungsleistung)<br />

und Sprühschatten analysiert<br />

und dokumentiert werden<br />

können. Mittels eines AR-Geräts<br />

wird ein Digitaler Zwilling in<br />

die echte Reinigungsumgebung<br />

übertragen und der reale Reinigungsfortschritt<br />

in Quasi-Echtzeit<br />

im Sichtfeld des Bedienenden<br />

angezeigt. Vergessene oder<br />

unter- beziehungsweise überreinigte<br />

Bereiche werden dem Personal<br />

visualisiert und gehören<br />

somit der Vergangenheit an.<br />

Vollautomatisierte und flexible<br />

Reinigung 4.0: Das „Mobile<br />

Cleaning Device“ (MCD) ist ein<br />

intelligenter, modularer Reinigungsroboter,<br />

der auf der diesjährigen<br />

interpack in zwei einsatzspezifischen<br />

Varianten präsentiert<br />

wird. Zum einen als autonom<br />

fahrendes Gerät zur automatisierten<br />

Reinigung ganzer Produktionsumgebungen.<br />

Die hochintegrierte<br />

Verschmutzungssensorik<br />

Mobile Cleaning Device<br />

des „MCD“ erfasst automatisch<br />

den Verschmutzungsgrad und<br />

ermöglicht die Dokumentation<br />

des Reinigungsprozesses. Die<br />

Reini gung erfolgt mittels innovativem,<br />

um drei Achsen rotierendem<br />

Zielstrahlreinigungssystem<br />

(AJC). Zum anderen existiert das<br />

„MCD“ als Inline-Version („Inline-MCD“)<br />

für die automatisierte<br />

Reinigung von Prozessanlagen<br />

Foto: Fraunhofer IVV<br />

und -linien. Das „Inline-MCD“<br />

ist zusätzlich mit diversen Reinigungsdüsen<br />

und -bürsten ausgerüstet<br />

und fährt für den Reinigungsprozess<br />

auf dem Produktweg<br />

über Förderbänder<br />

beziehungsweise Schienensysteme<br />

durch die Prozessanlagen. <br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 4 | Stand C54<br />

Sidel Group<br />

Kompakte Palettiereinheit kombiniert Robotik mit Cobotik<br />

RoboAccess Pal S<br />

Sidel erweitert die Palettierreihe<br />

mit der Einführung des leistungsstarken<br />

RoboAccess_Pal S. Diese<br />

neue Palettiereinheit, die bei der<br />

interpack vorgestellt wird, kombiniert<br />

das Beste der Coboterund<br />

der Robotertechnik.<br />

Mit der Integration der Cobotik<br />

in die Palettierung ist es Sidel<br />

gelungen, auf die wachsende<br />

Nachfrage des Markts nach<br />

sehr kompakten und erschwinglichen<br />

Zellen zu antworten, die<br />

mehr und mehr die manuellen<br />

Arbeitsgänge übernehmen.<br />

Für anspruchsvollere Anlagen,<br />

denen Roboterarme höhere<br />

technische Leistungen ermöglichen<br />

könnten, hat Sidel<br />

gestützt auf über 50 Jahre Palettier-Know-how<br />

eine All-in-One-<br />

Lösung entwickelt, die eine kleine<br />

Stellfläche mit einer schnellen<br />

Amortisierung, einer höheren<br />

Kartonnutzlast und einer höheren<br />

Geschwindigkeit kombiniert.<br />

RoboAccess_Pal S bietet Geschwindigkeiten<br />

bis zu 12 Zyklen/min<br />

und ermöglicht eine<br />

Kartonnutzlast bis 25 kg bei<br />

gleichzeitiger Sicherstellung einer<br />

schnellen Amortisierung von<br />

in der Regel ein bis zwei Jahren.<br />

Mit einer Stellfläche von weniger<br />

als 12 m² für 2 Stationen und einer<br />

Palettenhöhe bis 1700 mm<br />

liefert die Palettierlösung ein<br />

neues Maß an Kompaktheit.<br />

„Wir haben RoboAccess_Pal S<br />

entwickelt, um eine Lösung bereitzustellen,<br />

die das Beste der<br />

Cobotik und der Robotik verbindet<br />

und auf den Bedarf unserer<br />

Kunden aus den unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereichen<br />

und Marktkategorien antwortet“,<br />

kommentiert Fabien Chiron,<br />

Innovation Manager für die<br />

Produktreihe Palettierung<br />

Der in nur 10 Wochen erhältliche<br />

RoboAccess Pal S inte griert<br />

drei neue patentierte Funktionen,<br />

um ein noch höheres<br />

Niveau an Agilität, Bedienbarkeit<br />

und Kompaktheit zu bieten.<br />

Ein gewichtsreduzierter Klemmkopf<br />

aus Carbonfaser mit 3D-<br />

Druck-Teilen trägt zu einer Erhöhung<br />

der Nutzlastkapazität und<br />

Reduzierung der Gesamtstellfläche<br />

der Maschine bei und ermöglicht<br />

die Verarbeitung eines<br />

breiten Spektrums von Sekundärverpackungen.<br />

Darüber<br />

hinaus gewährleistet das patentierte<br />

faltbare Schutzsystem<br />

Plug-&-Play-Kapazitäten,<br />

die eine mühelose Mobilität ermöglichen.<br />

Sidel engagiert sich<br />

für die Gewährleistung hoher<br />

Sicherheitsstandards und ein patentierter<br />

mobiler, materieller<br />

Vorhang garantiert neben einer<br />

weiteren Reduzierung der Stell-<br />

Foto: Sidel<br />

fläche der Maschine den Schutz<br />

des Bedieners während der Palettenzufuhr<br />

und -entnahme.<br />

Sidel wird die neue Palettierlösung<br />

der Öffentlichkeit erstmals<br />

bei der interpack vorstellen.<br />

Besucher und Journalisten<br />

sind herzlich eingeladen, Sidels<br />

Messestand zu besuchen<br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 13 | Stand B47<br />

26 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


MESSEVORSCHAU | interpack <strong>2023</strong><br />

Krones AG<br />

Innovative und nachhaltige Verpackungslösungen<br />

LitePac Top<br />

Sekundärverpackungen<br />

Die weltweit bedeutendste Veranstaltung<br />

und Innovationsplattform<br />

in der Verpackungsindustrie,<br />

die interpack, öffnet vom<br />

3. bis 10. Mai ihre Türen. Dieses<br />

Event lässt sich natürlich auch der<br />

Krones Konzern mit seiner Kompetenz<br />

als Komplettanbieter für<br />

die Getränke- und Lebensmittelindustrie<br />

nicht entgehen. Krones<br />

präsentiert seine innovativen<br />

und nachhaltigen Verpackungslösungen<br />

für PET, Glas und Dose,<br />

darunter: LitePac Top Sekundärverpackungen.<br />

Je nach Anwendungszweck<br />

lassen sie sich aus<br />

Wellpappe oder Kraftkarton herstellen<br />

und nach Gebrauch zu<br />

100 % recyclen. Krones begleitet<br />

den ganzen Lebenszyklus von Verpackungen<br />

und bieten vom Design<br />

bis zum Recycling die jeweils<br />

passende Lösung. Besucherinnen<br />

und Besucher erfahren auch alles<br />

Auf dem Krones Messestand wird Ihnen alles<br />

rund um maßgeschneiderte Linienlösungen<br />

ausführlich erklärt. Foto: Krones<br />

über die Verpackungstechnik der<br />

Krones Tochter Kosme, die ebenfalls<br />

mit einem Exponat auf der<br />

Messe vertreten ist.<br />

Komplexe Anforderungen<br />

an Verpackungen<br />

Konsumenten, Gesetz geber, der<br />

Handel oder die Umwelt stellen<br />

zunehmend komplexere Anforderungen<br />

an Konsumartikel<br />

und deren unterschied liche Verpackung.<br />

Die ideale Lösung für<br />

Ihren ganz individuellen Anwendungsfall<br />

finden wir am besten<br />

im persönlichen Gespräch,<br />

zum Beispiel auf unserem Messestand<br />

auf der interpack. Das<br />

gesamte Krones Team freut sich<br />

schon darauf, gemeinsam mit Ihnen<br />

die Zukunft des Verpackens<br />

zu beleuchten.<br />

Sie können die Messe<br />

nicht besuchen?<br />

Im Krones magazine und auf<br />

den Social-Media-Kanälen erfahren<br />

Sie tagesaktuell, was in<br />

Düsseldorf passiert. Das Krones<br />

Team steht Ihnen jederzeit für<br />

eine Beratung zur Verfügung.<br />

Ob per Telefon, Mail oder auf<br />

den Social-Media-Kanälen: Ihre<br />

Fragen, Ideen und Meinungen<br />

sind zu jeder Zeit herzlich willkommen<br />

– und werden garantiert<br />

von den jeweils richtigen<br />

Fachleuten beantwortet.<br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 13 | Stand A73<br />

Robatech AG<br />

Sichtbare Einsparpotenziale im Klebstoffauftrag<br />

Green Saver<br />

Unter dem Motto „Sie brauchen<br />

nicht viel. Nur das Richtige.“<br />

präsentiert Robatech<br />

an der interpack in Düsseldorf<br />

vom 4. bis 10. Mai <strong>2023</strong> Green-<br />

Saver. Der neue Service verschafft<br />

Kunden einen detaillierten<br />

Überblick, welche Massnahmen<br />

im Klebeprozess die beste<br />

Einsparwirkung erzielen.<br />

Robatech optimiert den industriellen<br />

Heissleim- und Kaltleimauftrag<br />

mit nachhaltigen<br />

und innovativen Klebstoff-Auftragssystemen.<br />

Seit 1975 entwickelt<br />

und produziert Robatech<br />

Steuerungen, Auftragsköpfe,<br />

Schmelz- und Dosiersysteme,<br />

die Klebeprozesse umweltverträglicher,<br />

sicherer und einfacher<br />

machen.<br />

Steigende Energiepreise, zunehmende<br />

Rohstoff knappheit<br />

und beunruhigende Versorgungsengpässe<br />

belasten Unternehmen.<br />

Mit GreenSaver<br />

können Anwender von Klebstoff-Auftragssystemen<br />

ihr Einsparpotenzial<br />

in den Bereichen<br />

Klebstoffverbrauch, Klebstoffauftrag,<br />

Energie- und Druckluftverbrauch,<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

und Systemverfügbarkeit<br />

ermitteln lassen. Der<br />

8-Punkte-Inspektionsbericht gibt<br />

nach erfolgter Inspektion vor<br />

Ort einen klaren Überblick über<br />

wirkungsvolle Hebel zur Kostenreduktion<br />

und Verbesserung der<br />

Nachhaltigkeitsbilanz.<br />

Das Unternehmen zeigt zudem<br />

am Messestand effiziente<br />

Komponenten, die eine sichere<br />

Verklebung von Primär- und<br />

Wissen Sie, mit welchen gezielten Maßnahmen Sie beim Klebeprozess etwas Klebstoff, Energie und<br />

Druckluft einsparen können? Der Acht-Punkte-Prüfbericht zeigt Ihnen genau das und mehr – detailliert<br />

und systematisch. GreenSaver, der neue Service von Robatech. Foto: Robatech<br />

Sekundärverpackungen ermöglichen<br />

und gleichzeitig Ressourcen<br />

sparen. Mit jeweils 500 Millionen<br />

und 1 Milliarde Betriebszyklen<br />

sind die Spritzköpfe<br />

SpeedStar Compact und Volta<br />

nicht nur langlebig, sondern arbeiten<br />

auch ohne Druckluft. Die<br />

hohe Schaltfrequenz der elektrischen<br />

Köpfe erlaubt die Anwendung<br />

von Hotmelt- Stitching.<br />

Damit lässt sich der Klebstoffverbrauch<br />

um bis zu 40 % reduzieren.<br />

In Verbindung mit dem<br />

smarten Schmelzgerät Vision<br />

und dem vollisolierten Heizschlauch<br />

Performa können bis<br />

zu 48 % Energieeinsparung im<br />

Vergleich zu ähnlichen Komponenten<br />

der gleichen Kategorie<br />

erreicht werden.<br />

Ebenfalls am Stand auf der intepack<br />

zu sehen ist eine weitere<br />

Produktneuheit, die Robatech<br />

als klein, einfach und zuverlässig<br />

ankündigt.<br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 11 | Stand G70<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 27


MESSEVORSCHAU | interpack <strong>2023</strong><br />

KHS GmbH<br />

Vielfältiges Verpackungsportfolio<br />

Effienz steigern und<br />

Ressourcen schonen<br />

Auf der diesjährigen interpack<br />

präsentiert KHS sein vielfältiges<br />

Portfolio an ressourcenschonenden<br />

Lösungen zur Förderung<br />

geschlossener Wertstoffkreisläufe.<br />

Exemplarisch dafür<br />

steht das Maschinenexponat der<br />

Innopack Kisters Nature Multi-<br />

Pack, die mit Weiterentwicklungen<br />

wie etwa dem neuen Universalklebstoff<br />

zu überzeugen<br />

weiß. Mit dem Fokus auf ganzheitliche<br />

Servicelösungen bietet<br />

KHS dank unabhängiger Berechnungstools<br />

seinen Kunden<br />

eine Entscheidungshilfe zur Beurteilung<br />

des CO 2<br />

-Fußabdrucks<br />

von Verpackungen im direkten<br />

Vergleich. Weitere Technolo gien<br />

wie der Einsatz von Robotik<br />

für effiziente Palettierlösungen<br />

in Hochgeschwindigkeit sowie<br />

modulare Automatisierungslösungen<br />

für Formatumstellungen<br />

runden den diesjährigen<br />

KHS-Auftritt ab.<br />

Wie wichtig die interpack für<br />

KHS ist, verdeutlicht der Geschäftsführer<br />

Sales und Service<br />

der KHS Gruppe, Dr. Johannes<br />

T. Grobe,: „Die Messe<br />

ist seit jeher Treffpunkt der<br />

internationalen Verpackungsbranche.<br />

Sie ist ein Impulsgeber<br />

für die Transformation zu mehr<br />

Umweltschutz und effizienten<br />

Produk tionsprozessen. An genau<br />

diesen Punkten setzen wir<br />

mit unseren ganzheitlichen Lösungen<br />

gezielt an und beraten<br />

unsere Kunden hinsichtlich der<br />

für ihre Anforderungen passenden<br />

Lösung.“<br />

KHS präsentiert auf der interpack modulare Automatisierungslösungen für Formatumstellungen zum Verpacken von Getränke dosen und PET-Flaschen.<br />

Mit der neuen Option für sämtliche KHS-Packer der Advanced-Baureihe sowie Palettierer der PB-Baureihe sind bis zu 80 % aller manuellen Tätigkeiten<br />

im Zusammenhang mit der Umrüstung überflüssig. Foto: KHS/Frank Reinhold<br />

Weiterentwicklungen<br />

im Bereich des Nature<br />

MultiPack<br />

Im Zentrum des Messeauftritts<br />

und exemplarisch für die KHS-<br />

Vielfalt wegweisender Verpackungslösungen<br />

steht die bewährte<br />

Maschine Innopack<br />

Kisters Nature MultiPack (NMP).<br />

Als eine der nachhaltigsten Sekundärverpackungen<br />

auf dem<br />

Markt verbindet sie Getränkedosen<br />

oder PET-Flaschen mit nur<br />

wenigen Klebepunkten zu stabilen<br />

Packs – ganz ohne Umverpackung.<br />

Die <strong>Technologie</strong> überzeugt<br />

mit Materialeinsparung von bis<br />

zu 90 % und wurde nun konsequent<br />

weiterentwickelt: Ein neuer<br />

Universalklebstoff ist auf nahezu<br />

allen Oberlacken sowohl von<br />

Aluminium- als auch Weißblechdosen<br />

einsetzbar. Die bereits in<br />

der Praxis erfolgreich zum Einsatz<br />

kommende One-fits-all-Lösung<br />

erleichtert zahlreichen Getränkeproduzenten<br />

den NMP-Umstieg,<br />

denn bisher war die Auswahl des<br />

passenden Klebstoffs ein oft aufwendiger<br />

Prozess.<br />

Mehr Entscheidungssicherheit<br />

bei klimaschonender<br />

Verpackung<br />

Um zu ermitteln, welche Verpackungsform<br />

welchen Effekt<br />

auf das Klima hat und ob sich<br />

ein Umbau etwa für Streckblasmaschinen<br />

positiv auf die CO 2<br />

-<br />

Bilanz auswirkt, hat KHS verschiedene<br />

Carbon-Footprint-<br />

Berechnungstools entwickelt.<br />

Das kostenlose Serviceangebot<br />

wurde in Zusammenarbeit mit<br />

dem Hamburger Institut für<br />

Umweltinformatik, einem unabhängigen,<br />

weltweit führenden<br />

Softwareentwickler für<br />

Stoff- und Energiefluss analysen,<br />

erarbeitet. „Unsere Lösungen<br />

zielen darauf ab, eine kontinuierliche<br />

Wertschöpfung zu<br />

schaffen bei gleichzeitiger Reduzierung<br />

des ökologischen Fußabdrucks“,<br />

erläutert Grobe und<br />

fügt hinzu: „Der Druck auf die<br />

Verpackungsindustrie im Bereich<br />

Nachhaltigkeit wächst, sowohl<br />

seitens der Verbraucher als auch<br />

des Gesetzgebers. Für unsere<br />

Kunden schaffen wir somit die<br />

Orientierung und Entscheidungshilfe<br />

im direkten Vergleich von<br />

Verpackungslösungen“.<br />

Modulare<br />

Automatisierungslösungen<br />

für Formatumstellungen<br />

Die Lösungen des Systemanbieters<br />

schonen nicht nur die<br />

Umwelt; digitale Angebote<br />

sorgen zudem für effizientere<br />

und sichere Produktionsprozesse.<br />

Dafür präsentiert KHS seine<br />

modularen Automatisierungslösungen<br />

für Formatumstellungen<br />

zum Verpacken von Getränkedosen<br />

und PET-Flaschen. Die<br />

immer größere Vielfalt in diesem<br />

Bereich führt bei Abfüllern<br />

zu häufigen Anpassungen im<br />

Trockenteil der Produktion.<br />

Mit der neuen Option für<br />

sämtliche KHS-Packer der Advanced-Baureihe<br />

sowie Palettierer<br />

der PB-Baureihe sind bis zu<br />

80 % aller manuellen Tätigkeiten<br />

im Zusammenhang mit der<br />

Umrüstung überflüssig. Auf diese<br />

Weise sparen Anwender jeweils<br />

bis zu 30 Minuten pro Formatwechsel<br />

für das Verpacken<br />

und Palettieren ein.<br />

Für eine weitere Effizienzsteigerung<br />

im Trockenteil einer Linie<br />

sorgt der neue Hochleistungspalettierer<br />

Innopal PLR.<br />

Dieser verbindet die Vorteile<br />

von Maschinen niedrigen Zulaufs<br />

mit der Leistungsfähigkeit<br />

von Palettierern hohen Zulaufs.<br />

Mithilfe von Robotern<br />

verarbeitet die Maschine bis zu<br />

625 Lagen/h. Das entspricht einer<br />

Kapazität von nominell bis<br />

zu 135.000 Dosen/h – je nach<br />

deren Durchmesser. Selbstverständlich<br />

kann diese Maschine<br />

auch PET-Behälter sowie Glasflaschen<br />

palettieren. Durch den<br />

Einsatz von Robotik vereinfacht<br />

sich darüber hinaus die Bedienung,<br />

was sowohl die Effizienz<br />

der Produktion als auch die Verfügbarkeit<br />

deutlich erhöht.<br />

„Mit unserem vielfältigen<br />

Portfolio für Primär- und Sekundärverpackungen<br />

können wir<br />

die jeweils bestmögliche Lösung<br />

für die unterschiedlichen Anforderungen<br />

und Bedürfnisse<br />

anbieten. Damit stehen wir als<br />

verlässlicher Partner jederzeit an<br />

der Seite unserer Kunden, um<br />

den Energie- und Ressourcenverbrauch<br />

kontinuierlich zu senken<br />

sowie geschlossene Wertstoffkreisläufe<br />

zu fördern“, fügt<br />

Grobe abschließend hinzu.<br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 13 | Stand A31<br />

28 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


MESSEVORSCHAU | interpack <strong>2023</strong><br />

Nordson Deutschland GmbH<br />

Neue Schmelzgeräte-Generation<br />

Modular und skalierbar<br />

Als einer der weltweit führenden<br />

Klebetechnikspezialisten präsentiert<br />

die mit Europa-Zentrale in<br />

Erkrath ansässige US-amerikanische<br />

Nordson Corporation zur<br />

interpack ihre neueste Generation<br />

von Heißleim-Schmelzgeräten<br />

für End of Line-Anwendungen.<br />

Diese trägt den Namen<br />

ProBlue Flex und vereint als universelle<br />

Plattform alle Vorteile ihrer<br />

Vorgänger-Serien.<br />

Konzipiert als modulares und<br />

skalierbares System können durch<br />

zahlreiche Optionen und Zubehör<br />

optimale Varianten zusammengestellt<br />

werden.Dabei bleibt<br />

die Gehäusegröße in allen Ausbau-Versionen<br />

stets gleich. Die<br />

OEM- und End-User-Geräte unterscheiden<br />

sich im Wesentlichen<br />

in der Bedienung bzw. Steuerung.<br />

Die erstgenannten Melter sind<br />

lediglich mit einigen Funktionsknöpfen<br />

ausgestattet und verzichten<br />

auf ein Display, da sie<br />

via LAN oder Feldbus in die<br />

Hauptsteue rung, zum Beispiel<br />

eines Kartonierers, eingebunden<br />

werden können. Alternativ<br />

stehen Modelle mit einer integrierten,<br />

großen Anzeige zur Verfügung,<br />

die in Verbindung mit<br />

einer separaten Steuerung eigenständig<br />

kontrollierbar sind.<br />

Beide Versionen gibt es als klassisches<br />

Tankgerät oder einer tanklosen<br />

Melt on Demand-Ausführung<br />

mit bedarfsgerechter Aufschmelzung<br />

und automatischer<br />

Befüllung. Wichtige Funk tionen<br />

wie zum Beispiel eine Hotmelt-<br />

Durchflusskontrolle oder etwa<br />

eine Auftragsmustersteuerung<br />

werden integrierbar sein.<br />

Zwei Varianten der neuen ProBlue Flex-Schmelzgeräte von Nordson: links eine OEM-Version mit<br />

Stutzen zur automatischen Befüllung, rechts ein End User-Modell. Foto: Nordson<br />

Die ProBlue Flex-Schmelzgeräte<br />

bauen auf dem neuen BBconn-<br />

Steuerungssystem auf. Dieses eröffnet<br />

die Möglichkeit einer vollständigen<br />

Maschinenintegration,<br />

sodass Benutzer nun alle Geräte<br />

über eine einzige Schnittstelle<br />

bedienen können. Mit dem<br />

BBconn-Steuerungssystem kann<br />

Nordson-Equipment auf einfache<br />

Weise mit Muttermaschinen und<br />

anderen Geräten kommunizieren.<br />

Die Konnektivitätsoptionen<br />

unterstützen alle Anforderungen<br />

an IoT und Industrie 4.0. Hierzu<br />

zählt auch die BBconn Cloud von<br />

Nordson. Mit dieser Plattform<br />

sind eine vollständige Fernbedienung,<br />

erweitere Diagnose sowie<br />

Echtzeitüberwachung möglich.<br />

Daten und Analysen stehen somit<br />

jederzeit für kontinuierliche<br />

Verbesserungsprozesse bereit.<br />

Mehr Informationen<br />

interpack | Halle 11 | Stand F26<br />

SMC Deutschland GmbH<br />

Von Druckluftoptimierung über Ionisieren bis zu dynamischen Anwendungen<br />

Gut eingepackt<br />

ist halb gewonnen<br />

Damit Unternehmen der Verpackungsindustrie<br />

dieses Ziel erreichen,<br />

müssen sie für alle Anwendungen<br />

und Prozesse beispielsweise<br />

eine umfassende<br />

Kommunikation sicherstellen. Einen<br />

Einblick über innovative Lösungen<br />

dazu und vieles mehr<br />

zeigt SMC auf der interpack in<br />

Düsseldorf. Drei Beispiele stellen<br />

vor, was Besucher beim Automatisierungsspezialisten<br />

u. a. im<br />

Bereich hochkommunikativer<br />

und zugleich energieeffizienter<br />

Lösungen entdecken können.<br />

Druckluft ist in der Verpackungsindustrie<br />

einer der wertvollsten,<br />

aber auch einer der<br />

teuersten Energieträger. Wie<br />

es Unternehmen gelingt, ihren<br />

Verbrauch um bis zu 62 %<br />

zu senken, präsentiert SMC anhand<br />

des neuen Air Management<br />

Systems. Erhältlich in den<br />

Anschlussgrößen 1/4 bis 1 Zoll<br />

ermöglicht die Kombination<br />

aus Regler, Hub und Abschaltventil<br />

nicht nur die umfassende<br />

Überwachung von Druck, Temperatur<br />

und Durchfluss, sondern<br />

auch die programmierbare<br />

automatische Druckreduzierung<br />

und Abschaltung. So kann das<br />

digitale Modul auf Abweichungen<br />

selbstständig reagieren und<br />

Prozesse mittels voreingestellter<br />

Parameter in den Abschalt- oder<br />

in den Standby-Modus wechseln<br />

lassen.<br />

Für eine umfassende Kommunikation<br />

können bis zu<br />

10 Wireless- Module angeschlossen<br />

werden und Anwendern<br />

stehen der offene Standard<br />

OPC UA (ohne erforderliche SPS)<br />

oder die Protokolle EtherNet/<br />

IP, PROFINET und EtherCat<br />

zur Verfügung. Zudem ist ein IO-<br />

Link-Master integriert, wodurch<br />

der Anschluss eines zusätz lichen<br />

IO-Link- Devices gelingt.<br />

Der Umgang mit statischer<br />

Elek trizität gehört ebenfalls zu<br />

den täglichen Herausforderungen<br />

in der Verpackungsbranche.<br />

Um die Prozesssicherheit<br />

zu gewährleisten, muss sie daher<br />

etwa mithilfe von Ionisierern<br />

zuverlässig abgebaut werden.<br />

Eine leistungsstarke und variantenreiche<br />

Lösung zeigt SMC auf<br />

der Messe mit den Ionisierern<br />

der Serie IZT41-L/42-L (Stabausführung)<br />

und der Serie IZT43-L<br />

(Düsenausführung), die dank IO-<br />

Link-Kompatibilität zusätzlich<br />

punkten: Denn hierdurch erhalten<br />

Anwender die Möglichkeit<br />

zur umfassenden Fernsteuerung<br />

und -überwachung. Über<br />

Master- Module lassen sich alle<br />

Geräteeinstellungen wie Steuerdaten<br />

oder Parameterwerte vornehmen<br />

– das Auslesen verschiedener<br />

Gerätedaten gelingt über<br />

die Anbindung von übergeordneten<br />

Feldbussystemen oder<br />

eine SPS. Damit auch die Verpackungsindustrie<br />

von einer flexiblen<br />

und zukunftsorientierten<br />

Kommunikation profitiert, sind<br />

Die kompakte Ausführung des drahtlosen<br />

Feldbus moduls der Serie EXW1 ermöglicht eine<br />

sichere Funkübertragung auf einer Strecke von<br />

100 m, bietet einen schnellen und unkomplizierten<br />

Werkzeugwechsel dank Verbindungsgeschwindigkeit<br />

von 250 ms und setzt auf das<br />

Netzwerkprotokoll CC-Link.<br />

Foto: SMC Deutschland GmbH<br />

kabellose Lösungen die erste<br />

Wahl. SMC präsentiert dazu in<br />

Düsseldorf mit der Serie EX600-W<br />

und der kompakten Ausführung<br />

EXW1 gleich zwei Wire less-<br />

Feldbusmodule.<br />

Über das ISM-Band (2,4 GHz)<br />

gelingt eine störfeste Übertragung<br />

mit einem schnellen Verbindungsaufbau<br />

in nur 250 ms.<br />

Kommt es doch zu einer Störung,<br />

wird innerhalb von 5 ms auf einen<br />

der 79 alternativen Kanäle<br />

umgeschaltet. Eine umfangreiche<br />

Kompatibilität bei<br />

den Einzelmodulen EX600-W<br />

(EtherNet/IP und PROFINET)<br />

bzw. EXW1 (CC-Link) oder in<br />

Kombination (alle genannten<br />

Netzwerkprotokolle) realisiert<br />

letztlich eine hocheffiziente<br />

Kommunikationsfähigkeit.<br />

Mehr Informationen<br />

interpack | H 12 | Stand A47-A51<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 29


MESSEVORSCHAU | LogiMAT <strong>2023</strong><br />

LOGIMAT <strong>2023</strong><br />

Mehr Energieeffizienz in der Intralogistik<br />

Auf der Internationalen Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement präsentieren internationale<br />

Aussteller aller Branchensegmente zahlreiche Neu- und Weiterentwicklungen für mehr Energieeffizienz<br />

und unterstreichen damit die Position der Branche als Vorreiter in Punkto Ressourcenschonung.<br />

dertechnik Materialfluss Logistik<br />

(fml) der Technischen Universität<br />

München, im Rahmenprogramm<br />

der LogiMAT <strong>2023</strong>.<br />

Ressourceneffizienz<br />

und schonender<br />

Energieverbrauch<br />

Die Intralogistik-Branche betrachtet<br />

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz<br />

umfassend. Ihr<br />

Lösungsspektrum bindet neben<br />

Recycling und Retrofit, Kreislaufsystemen<br />

und Senkung des Energieverbrauchs<br />

auch Personaleinsatz<br />

und optimale Flächennutzung<br />

ein. „Nachhaltigkeit muss<br />

N<br />

eben Automatisierung<br />

und Digitalisierung ist<br />

der wachsende Trend<br />

zur Ressourceneffizienz auch für<br />

die Wirtschaftslage in Industrie<br />

und Logistik zwingend geworden.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

sind Nachhaltigkeit und Flexibilität<br />

bei Automatisierung und<br />

der digitalen Transforma tion die<br />

wesentlichen Entwicklungen der<br />

aktuellen Exponate, die die internationalen<br />

Aussteller über alle<br />

Branchensegmente hinweg dem<br />

Fachpublikum in diesem Jahr auf<br />

der LogiMAT präsentieren. Dabei<br />

liegt der Fokus vornehmlich auf<br />

Optionen für mehr Energieeffizienz<br />

und intelligenten Ressourceneinsatz.<br />

„In nahezu allen<br />

Branchensegmenten haben die<br />

in Stuttgart vertretenen Unternehmen<br />

schnell auf die aktuellen<br />

Herausforderungen reagiert<br />

und wollen mit zahlreichen Neuund<br />

Weiterentwicklungen ihrer<br />

Produkte zu mehr Energieeffizienz<br />

in der Intralogistik beitragen“,<br />

sagt LogiMAT-Messeleiter<br />

Michael Ruchty vom Messeveranstalter<br />

EUROEXPO Messeund<br />

Kongress-GmbH, München.<br />

„Auf der LogiMAT <strong>2023</strong><br />

zeigen die internationalen Aussteller,<br />

wie nachhaltiges Wirtschaften<br />

sowie der schonende<br />

Umgang mit Ressourcen durch<br />

Investition in geeignete Produkte<br />

und Lösungen möglich ist. Egal<br />

ob es sich dabei um die Modernisierung<br />

beziehungsweise Optimierung<br />

bestehender Systeme<br />

oder Neuanschaffung handelt.“<br />

Tatsächlich zählen Logistik und<br />

die Intralogistikbranche mit ihren<br />

Lösungen vielfach zu den Vorreitern<br />

in puncto Energieeinsparung<br />

und Ressourcenschonung<br />

– etwa als „Wegbereiter der Circular<br />

Economy“, so der Titel einer<br />

Fachveranstaltung von Prof.<br />

Dr.-Ing. Johannes Fottner, Ordinarius<br />

am Lehrstuhl für Förumfassend<br />

betrachtet werden<br />

und Ressourceneffizienz insgesamt<br />

reflektieren“, unterstreicht<br />

Markus Schlotter, Managing<br />

Director Zentraleuropa, Exotec<br />

GmbH. „Kurze Transportwege<br />

zwischen Produktion und Montage,<br />

weniger Flächenverbrauch,<br />

kurze Implementierungs- und<br />

Prozesszeiten zur Vermeidung<br />

von Totzeiten sowie das optimale<br />

Zusammenspiel von Mensch<br />

und Maschine durch reduzierte<br />

Wegstrecken und einen ergonomisch<br />

optimierten Arbeitsplatz<br />

zählen ebenso dazu wie<br />

intelligenter Energieeinsatz. All<br />

Fotos: EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH<br />

diese Faktoren lassen wir in die<br />

Neu- und Weiterentwicklungen<br />

einfließen,“ so Schlotter.<br />

„Mit innovativen <strong>Technologie</strong>n,<br />

Systemen und Prozessen<br />

für nachhaltiges Wirtschaften<br />

in der gesamten Liefer- und<br />

Wertschöpfungskette zeigen<br />

die Aussteller, wie sich ökonomisches,<br />

ökologisches und sozial<br />

verantwortliches Handeln<br />

erfolgreich in Einklang bringen<br />

lassen“, sagt Messeleiter<br />

Ruchty. „Mit ihren entsprechenden<br />

Exponaten beweist die<br />

Branche einmal mehr ihre außerordentliche<br />

Innovationskraft<br />

und Anpassungsfähigkeit.“<br />

Das Ziel einer klimaneutralen<br />

Wirtschaft sei für den mittelständischen<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbau und seine innovativen<br />

<strong>Technologie</strong>n eine große<br />

Chance, urteilt der Branchenverband<br />

VDMA. Entsprechend<br />

fokussieren die Entwickler und<br />

Produzenten nachhaltige Konzepte<br />

und generieren auch<br />

neue Trends.<br />

„Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />

sind komplexe Themen“,<br />

resümiert Messeleiter<br />

Ruchty. „Durch intelligente Verkettung<br />

von Prozessen in der Intralogistik<br />

und ihrer ressourceneffizienten<br />

Steuerung lassen<br />

sich oft bereits durch die Veränderung<br />

kleiner Stellschrauben<br />

enorme Ergebnisse erzielen.<br />

Welche zukunfts- und investitionssicheren<br />

Lösungen dabei<br />

aktuell zur Verfügung stehen,<br />

zeigen die Aussteller eindrucksvoll<br />

mit ihren unterschiedlichen<br />

Exponaten auf der LogiMAT<br />

<strong>2023</strong>. Wer seine Geschäftsprozesse<br />

und -strategien entsprechend<br />

resilient ausrichten möchte,<br />

kommt an einem Besuch der<br />

LogiMAT <strong>2023</strong> nicht vorbei.“<br />

Mehr Informationen<br />

www.logimat-messe.de<br />

30 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


MESSEVORSCHAU | LogiMAT <strong>2023</strong><br />

Leuze electronic GmbH + Co. KG<br />

Sensorexpertise vor Ort<br />

Laser-Positioniersystem AMS 100<br />

Flexibel, effizient<br />

und intelligent<br />

Die Sensor People von Leuze präsentieren<br />

auf der LogiMAT in<br />

Stuttgart innovative Lösungen für<br />

mehr Effizienz in der Intralogistik<br />

und bei Verpackungsprozessen.<br />

Leistungsfähige Sensorik ist<br />

der Schlüssel, um die Herausforderungen<br />

der Industrie 4.0 zu<br />

meistern und die Anlagenproduktivität<br />

zu steigern. Um dauerhaft<br />

erfolgreich zu sein, müssen<br />

Unternehmen ihre Prozesse<br />

anpassen. Leuze gestaltet<br />

diesen Wandel mit und steht ihren<br />

Kunden mit maßgeschneiderten<br />

Sensorlösungen und einem<br />

umfassenden Applikations-<br />

Knowhow zur Seite. Wer sich<br />

einen Eindruck davon verschaffen<br />

möchte, ist auf den diesjährigen<br />

Frühlings-Fachmessen Logi-<br />

MAT und interpack richtig: Hier<br />

stellt Leuze innovative Sensortechnik<br />

für die Intralogistik und<br />

Foto: Leuze<br />

für die Verpackungsbranche vor.<br />

Schwerpunkte sind die Themen<br />

Posi tionierung und Safety. Das<br />

Leuze Messe team zeigt in Stuttgart,<br />

wie sich Intralogistikprozes-<br />

se deutlich effizienter gestalten<br />

lassen. Im Fokus stehen Sensoren<br />

zur millimetergenauen Positionierung<br />

beispielsweise für Regalbediengeräte,<br />

Auto mated Guided<br />

Vehicles (AGV) und Liftsysteme.<br />

Hierfür bietet Leuze mit Laser-Positioniersystemen<br />

wie dem neuen<br />

AMS 100i und Barcode-Positioniersystemen<br />

wie dem FBPS 600i<br />

flexibel einsetzbare und kompakte<br />

Sensorlösungen.<br />

Außerdem lohnt sich ein Blick<br />

in die Praxis: Am Leuze-Messestand<br />

sieht man, wie das Unternehmen<br />

eine Safety Solution an<br />

einer Förderstrecke umsetzt.<br />

Mehr Informationen<br />

LogiMAT | Halle 3 | Stand C60<br />

interpack | Halle 13 | Stand A94<br />

Westfalia Logistics Solutions Europe<br />

Zeitlos effizient: Das Satellitenlager ® wird 40<br />

Jubiläum des<br />

Intralogistik-Klassikers<br />

Mit dem patentierten Lastaufnahmemittel<br />

Satellit ® revolutionierte<br />

der Intralogistik-Spezialist<br />

1983 die automatische mehrfachtiefe<br />

Lagerung. Konzipiert ist<br />

das System für die Lagerung auf<br />

Palette, anderen Ladehilfsmitteln<br />

oder palettenlos. Es ermöglicht<br />

besonders tiefe Lagerkanäle,<br />

höchste Lagerdichte und Kompaktheit<br />

durch maximale Lagerkapazität<br />

auf minimaler Grundfläche.<br />

Westfalia löst mit seinem<br />

Satellitenlager ® zentrale Herausforderungen<br />

unter anderem der<br />

Lebensmittel-, Getränke- und<br />

Verpackungsindustrie.<br />

So reduziert die für Temperaturen<br />

bis -35 °C ausgelegte<br />

<strong>Technologie</strong> den zu kühlenden<br />

Raum von Kühl- und Tiefkühllagern<br />

und damit die Energiekosten.<br />

Weitere Vorteile erhöhen<br />

die Nachhaltigkeit: Energieeffiziente<br />

Antriebe, wenige benötigte<br />

Fahrzeuge und Lagergassen,<br />

reduzierte Prozessfehler und<br />

Retouren. Stark zugeschnittene<br />

Bestandsflächen und -immobilien<br />

lassen sich effektiv für die<br />

Logistik-Bündelung nutzen. Dies<br />

ermöglicht Investitionssicherheit<br />

und reduziert Lkw-Kilometer.<br />

Heute ist diese Schlüsseltechnologie<br />

auf viele Branchen und<br />

deren spezielle Anforderungen<br />

zugeschnitten und unter<br />

den aktuellen Marktbedingungen<br />

gefragter denn je. Westfalia<br />

hat daher seine Fertigungsund<br />

Testkapazitäten am neuen<br />

Standort verdoppelt. Durch ihre<br />

kundenindividuellen Anpassungen<br />

bieten Satelliten ® eine seltene<br />

Vari antenvielfalt für mehrfachtiefe<br />

Kompaktlager – für<br />

ungewöhn liche Formate, besonders<br />

schwere Lasten oder andere<br />

Anforderungen wie Pärchen-,<br />

Dreifach- und Vierfach-Transport.<br />

Foto: Westfalia Logistics Solutions Europe<br />

Materialschonend und<br />

besonders zuverlässig<br />

In einem Satellitenlager ® sind die<br />

Regalbediengeräte (RBG) mit einem<br />

oder mehreren flachen Kanalfahrzeugen,<br />

den Satelliten ® ,<br />

ausgerüstet. Das RBG positioniert<br />

sich vor den Ziel-Regalkanal.<br />

Der Satellit ® fährt vom RBG<br />

aus hinein und bewegt sich dabei<br />

in Satellitenschienen, unterfährt<br />

die Waren und lagert diese durch<br />

Anheben oder Absenken schnell<br />

und schonend ein und aus. Satelliten<br />

® bewältigen Längs- und<br />

Quereinlagerung von Ladeeinheiten<br />

und nutzen begrenzte<br />

Lagerhöhen effektiv. Westfalia<br />

nutzt besonders flach aufbauende<br />

Kanalfahrzeuge für ein niedriges<br />

Anfahrmaß und optimale<br />

Raumeffizienz. Durch die Satellitentechnologie<br />

ergeben sich zusätzliche<br />

Lagerkapazitäten, zum<br />

Beispiel zwischen Hallenbindern.<br />

Intralogistik-<br />

Automatisierung<br />

Eine weitere wichtige Säule des<br />

Erfolgs von Westfalia-Systemen<br />

ist die wirtschaftliche und schrittweise<br />

Modernisierung und Automatisierung<br />

von Eigen- und<br />

Fremdanlagen, von der Elektromechanik<br />

über SPS bis zur Software.<br />

Umfassende 24/7-Services,<br />

IT-/SPS-Services, Schulungen,<br />

Wartungen, Prüfungen und<br />

Teilemanagement erhalten die<br />

Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit der Lagersysteme.<br />

Kunden haben jederzeit<br />

Anlagen-Status, Reparaturkosten<br />

und Inspektionsroutinen auf<br />

dem Schirm. Alles zur Intralogistik-Automatisierung<br />

mit Westfalia<br />

und zum zeitlosen Klassiker<br />

Satellit ® erfahren Besucher am<br />

Messestand auf der LogiMat. <br />

Mehr Informationen<br />

LogiMAT | Halle 1 | Stand C20<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 31


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Vitafoods Europe <strong>2023</strong><br />

EVENT FÜR NUTRACEUTICALS<br />

Zutaten, Rohstoffe<br />

und Innovationen<br />

Das beliebte Event für Nutraceuticals kehrt im Mai <strong>2023</strong> sowohl vor Ort in Genf als auch<br />

online mit einem erweiterten Angebot und neuen Premiuminhalten zurück. Für die<br />

Vitafoods Europe <strong>2023</strong>, die führende globale Fachmesse für nutrazeutische, funktionelle<br />

Lebensmittel und Getränke sowie Nahrungsergänzungsmittel, sind Anmeldungen ab<br />

jetzt möglich. Besucher können in exklusive, von Experten vermittelte Inhalte über<br />

Verbrauchertrends, Marktchancen und wissenschaftliche Innovationen eintauchen<br />

und sich mit Gleichgesinnten und Herstellern über mögliche Kooperationen und neue<br />

Produkte austauschen.<br />

Foto: Informa Markets<br />

N<br />

eben alten Favoriten können<br />

sich die Besucher dieses<br />

Jahr auch auf Neuerungen<br />

wie das Sustainability Resource<br />

Centre und die Startup Innovation<br />

Challenge freuen – und dank<br />

Premium inhalten, die während des<br />

Future of Nutrition Summit (8. Mai)<br />

und der Vitafoods Europe Conference<br />

(9. bis 10. Mai) können Unternehmen<br />

ihre Vorreiterrolle innerhalb<br />

der Branche behalten.<br />

Andy Mather, Brand Director<br />

von Vitafoods Europe bei Informa<br />

Markets sagte bezüglich der Rückkehr<br />

des Events und der neuen Premiuminhalte:<br />

„Die Vitafoods Europe<br />

<strong>2023</strong> zielt darauf ab, ein einzigartiges<br />

Erlebnis zu schaffen, das Besucher<br />

nicht nur als wertvoll empfinden,<br />

sondern bei dem sie auch wirk-<br />

„Dieses Jahr bieten wir erneut ein spannendes Programm voller<br />

aufregender Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen und dazuzulernen.<br />

Zum Beispiel ist der Future of Nutrition Summit nach seinem<br />

Erfolg bei früheren Food Ingredients Europe Events nun auch Teil<br />

der diesjährigen Vitafoods Europe.“<br />

ANDY MATHER, Brand Director von Vitafoods bei Informa Markets<br />

lich Spaß haben. Dieses Jahr führen<br />

wir eine ganze Reihe neuer Inhalte<br />

ein, die inspirieren, anregen und<br />

die Branche voranbringen sollen.<br />

Das neue Sustainability Resource<br />

Centre wird über Innovationen informieren<br />

und Einblicke von passionierten<br />

Fachleuten bieten, die<br />

sich für Nachhaltigkeit in der Nahrungsmittelindustrie<br />

einsetzen. Die<br />

Start up Innovation Challenge hingegen<br />

soll aufstrebenden Neutra-<br />

ceutical-Unternehmen die Möglichkeit<br />

geben, sich in der Branche einen<br />

Namen zu machen und ihre<br />

innovativen Projekte mithilfe eines<br />

spezialisierten Support-Programms<br />

zu entwickeln. Wir freuen uns,<br />

<strong>2023</strong> sowohl in Genf als auch online<br />

jeden in der Vitafoods-Community<br />

willkommen zu heißen – auch<br />

all jene, die zum ersten Mal dabei<br />

sein werden – und zu Kreativität<br />

und Kooperationen anzuregen.“<br />

32 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


Highlights der Messe<br />

Die Vitafoods Europe <strong>2023</strong> erkundet<br />

eine Vielzahl von Themen,<br />

wie aktuelle Markttrends,<br />

Nachhaltigkeit, Frauen in Nutraceuticals<br />

und mehr. Sie bietet<br />

auch in einer Mischung aus erstklassigen<br />

kostenpflichtigen und<br />

kostenfreien Sessions eine ganze<br />

Reihe an neuen und wiederkehrenden<br />

Inhalten, die es zu<br />

entdecken gilt. Die Highlights<br />

des diesjährigen Events sind unter<br />

anderem:<br />

• NEU: Future of Nutrition<br />

Summit (8. Mai, Marriott<br />

Hotel, Genf) – Nehmen Sie<br />

gemeinsam mit einer Vielzahl<br />

von Führungskräften aus der<br />

Branche und vorausschauenden<br />

Denkern an einem exklusiven,<br />

kostenpflichtigen eintägigen<br />

Gipfel teil, bei dem<br />

die Trends und <strong>Technologie</strong>n<br />

besprochen werden, die die<br />

Ernährungsbranche in mindestens<br />

fünf Jahren prägen<br />

werden – von Präzisionsnahrung<br />

und Digitalisierung des<br />

Gesundheitsmanagements bis<br />

hin zu nachhaltigen Supply-<br />

Chain- Lösungen.<br />

• NEU: Vitafoods Europe<br />

Conference (9. bis 10. Mai)<br />

– Diese besondere zwei tägige<br />

Konferenz kehrt in neuem<br />

Format zurück und konzentriert<br />

sich auf die aktuellen<br />

Herausforderungen<br />

und Möglichkeiten in den<br />

Bereichen Sport und gesunde<br />

Ernährung, kognitive<br />

und emotionale Gesundheit,<br />

Stoffwechsel- und Immungesundheit<br />

sowie Lebensphasen<br />

und gesundes Altern. Jetzt<br />

neu: Die Konferenz findet in<br />

einem eigens dafür gebauten<br />

Veranstaltungsraum auf<br />

der Vitafoods Europe Ausstellungsfläche<br />

statt, sodass<br />

Besucher problemlos teilnehmen<br />

können, während sie die<br />

Messe besuchen.<br />

• Vitafoods Insights Theatre<br />

– Das Vitafoods Insights<br />

Theatre kehrt <strong>2023</strong> zurück<br />

und lockt Besucher mit kostenfreien<br />

Expertensessions,<br />

die sich mit aktuellen Verbrauchertrends<br />

und Neuigkeiten<br />

zu Vorschriften und<br />

Lieferketten befassen und<br />

Einblicke in Lieferformate<br />

und Verpackung gewähren.<br />

• NEU: Startup Innovation<br />

Challenge – Entdecken Sie<br />

hochmoderne Innovationen<br />

von den aufregendsten Startups<br />

im Bereich Gesundheit<br />

und Nutraceuticals, die ihre<br />

Ideen live vorstellen. Zusammen<br />

mit dem beliebten<br />

Startup Pavilion bietet diese<br />

Challenge Unternehmen<br />

die einzigartige Möglichkeit,<br />

innovative Inhaltsstoffe, <strong>Technologie</strong>n,<br />

Dienstleistungen<br />

und Fertigprodukte zu finden,<br />

die ihnen zum Wachstum<br />

verhelfen.<br />

• NEU: Sustainability<br />

Resource Centre – Das Ziel<br />

dieses Ressourcenzentrums<br />

ist die Förderung nachhaltiger<br />

Veränderungen innerhalb<br />

der Ernährungsindustrie.<br />

Besuchern werden Expertenpräsentationen<br />

und Einblicke<br />

in das volle Spektrum der<br />

Nachhaltigkeit geboten. Hierzu<br />

gehören unter anderem<br />

Themen wie die Rückverfolgbarkeit<br />

in der Lieferkette, die<br />

Einhaltung von Vorschriften,<br />

Zertifizierungen, Emissionsausgleich<br />

und die Anpassung<br />

an die UN-Ziele für nachhaltige<br />

Entwicklung.<br />

Innovationen, Ideen und<br />

Einblicke hautnah erleben<br />

„Stillstand ist in dieser Branche<br />

keine Option. Jahr für Jahr<br />

kommen Besucher zur Vitafoods<br />

Europe, um ihr Unternehmen<br />

voranzubringen und sich inspirieren<br />

zu lassen“, sagt Mather.<br />

„Dieses Jahr bieten wir erneut<br />

ein spannendes Programm voller<br />

aufregender Möglichkeiten,<br />

Kontakte zu knüpfen und dazuzulernen.<br />

Zum Beispiel ist der<br />

Future of Nutrition Summit nach<br />

seinem Erfolg bei früheren Food<br />

Ingredients Europe Events nun<br />

auch Teil der diesjährigen Vitafoods<br />

Europe. Wir sind überzeugt,<br />

dass auf der Vitafoods<br />

Europe für jeden etwas dabei ist<br />

und dass die diesjährigen Teilnehmer<br />

die besten Innovationen<br />

kennenlernen und die hilfreichsten<br />

Brancheneinblicke erhalten<br />

werden, um mit ihren Unternehmen<br />

an der Spitze des Ernährungssektors<br />

zu bleiben.<br />

Mehr Informationen<br />

www.vitafoods.eu.com/


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Getränketrends<br />

UMWELTBEWUSSTSEIN UND LEBENSFREUDE<br />

Getränke-Ideen für den<br />

modernen Konsumenten<br />

Als der französische Schriftsteller Jules Verne im Jahr 1872 seinen Weltreisenden Phileas Fogg<br />

samt Kompagnon „In 80 Tagen um die Welt“ schickte, waren die technischen Neuerungen<br />

wie etwa der Suezkanal oder die Eisenbahnstrecke quer durch die Vereinigten Staaten die<br />

Voraussetzungen dafür, dass solch eine Weltreise in diesem eng gesteckten Zeitrahmen bis<br />

zum Ende des 19. Jahrhunderts überhaupt möglich geworden war. Und so eilt Phileas Fogg<br />

tatsächlich nach 80 Tagen in letzter Sekunde als Sieger seiner Wette zurück in den englischen<br />

Reformclub, dem Ausgangspunkt seines rekordverdächtigen Unterfangens. Jules Vernes<br />

Technikbegeisterung spielt in all seinem Werk eine bedeutende Rolle und doch trifft bei<br />

ihm immer wieder von neuem die Technikwelt auf die Ästhetik und die Verwundbarkeit der<br />

Natur. Ein Themengebiet, das bis heute nichts an Aktualität verloren hat, im Gegenteil. Mehr<br />

denn je beherrscht das Ringen um das passende Maß zwischen technischem Fortschritt und<br />

Bewahrung von Naturressourcen die Produktionsbedingungen all der täglich hergestellten<br />

Konsumgüter, auch bei der Getränkeherstellung.<br />

34 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong><br />

I<br />

n diesem Spannungsfeld geht<br />

nun auch mittlerweile seit über<br />

einem Jahr die Eckes-Granini<br />

Deutschland GmbH für den Verkauf<br />

ihrer Säfte mit einer Produktrange<br />

für ihr bisheriges Produktionsfeld<br />

ganz neue Wege: „Juice<br />

me up“ heißt die neueste Kreation<br />

aus dem Hause Eckes-Granini und<br />

kommt nun als Fruchtsaftkonzentrat<br />

daher. Das bedeutet: Kleiner, leichter<br />

und mit weniger Verpackung.<br />

Der konzentrierte Saft zum Selbermischen<br />

ist im 0,2-Liter-Verbundkartonagen-Pack<br />

erhältlich und ergibt<br />

daheim unter Zusatz von 800 ml<br />

Wasser für den Verbraucher am<br />

Ende einen Liter frischen Saft.<br />

Den konzentrierten Saft zum Selbermischen<br />

gibt es bisher in den<br />

Sorten Orange, Naturtrüber Apfel<br />

und Multivitamin. Im Gegensatz<br />

zur 1-Liter-Verpackung sind für<br />

die kleinere Konzentrats-Varianten<br />

also 61 % weniger Müll und 76 %<br />

weniger Gewicht vonnöten. Das<br />

heißt, es wird zugleich Material eingespart<br />

und der Verbraucher muss<br />

nicht nur weniger schleppen, er verursacht<br />

am Ende des Tages auch<br />

eine geringere Müllmenge. Dazu<br />

kommt, dass die kleinere „Juice<br />

me up“-Verpackung durch ihr geringeres<br />

Volumen im Vergleich zur<br />

1-Liter-Verpackung beim Transport<br />

62 % CO 2<br />

spart. Ein Gewinn für die<br />

Umwelt also in jeglicher Hinsicht.<br />

Auch stammen die Orangen für<br />

die Orangensaft- Variante aus nachhaltigem<br />

Anbau. Bester Saft in gewohnter<br />

Granini-Qualität zu umweltfreundlichen<br />

Konditionen.<br />

Bei diesem Schritt der Eckes-Granini<br />

Deutschland lohnt der Blick auf<br />

die Zutatenliste der jeweiligen Varianten.<br />

So enthält die Orangensaft-<br />

Variante Orangensaftkonzentrat<br />

und Vitamin C. „Naturtrüber Apfel“<br />

besteht aus Apfelsaftkonzentrat<br />

Foto: Ganini<br />

und Vitamin C. Und bei „Juice me<br />

up Multivitamin“ fällt die Zutatenliste<br />

erwartungsgemäß länger aus,<br />

enthalten sind hier: die Fruchtsaftkonzentrate<br />

Apfel, Ananas, Orange,<br />

Maracuja und Zitrone sowie die<br />

Fruchtmarkkonzentrate Mango und<br />

Pfirsich. Dazu kommt Vitamin C,<br />

Niacin, Vitamin E und Panthothensäure,<br />

Betacarotin, Vitamin B1, Folsäure,<br />

Biotin sowie Vitamin B12.<br />

Der konzentrierte Mehrfruchtsaft<br />

ist also insgesamt mit acht Vitaminen<br />

angereichert.


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Getränketrends<br />

Hierbei hat Eckes-Granini den Trend<br />

des Selbermischens vom Sirup erfolgreich<br />

auf das Saft-Segment übertragen.<br />

Diese Produktrange richtet<br />

sich auch an die Bedürfnisse der in<br />

Umweltfragen kritisch eingestellten<br />

Konsumenten, für die auch die Frage<br />

der Nachhaltigkeit beim Konsum<br />

einen großen Raum einnimmt.<br />

Wenn die Etiketten leuchten…<br />

Als echter „Hingucker“ geht<br />

das neue Biermix-Getränk der<br />

Radeberger Gruppe an den Start.<br />

„ Cyberz“ heißt die neue Biermix-<br />

Marke, die zunächst in den beiden<br />

Geschmacksrichtungen „ Cyberz<br />

Limez“ und Cyberz Berryz“ auf<br />

den Markt kommen. Mit Cyberz<br />

will Radeberger eine neue Ära der<br />

Biermixgetränke für Nachtschwärmer<br />

und Partypeople unter die jungen<br />

Leute bringen. Cyberz soll nicht<br />

nur mit seinem neuen Style überzeugen,<br />

sondern auch mit seinem<br />

frischen Inhalt. Schon die Wortkreation<br />

„Cyberz“ ist bemerkenswert.<br />

Schließt sie an die aus der Computerszene<br />

kommende Abkürzung<br />

des Wortes Cyberspace an, also an<br />

die von Computern erzeugte virtuelle<br />

Welt. So kann schon aus dem<br />

Wortsinn heraus – im übertragenen<br />

Sinne – auch das Biermix-Getränk<br />

„ Cyberz“ eine neue Getränke-Welt<br />

erschaffen. Die Geschmacksrichtung<br />

„ Limez“ ist aufgrund ihres<br />

süß-säuerlichen Charakters, kombiniert<br />

mit harmonisch-passendem<br />

Limettengeschmack, an die Geschmacksrichtung<br />

eines Caipirinhas<br />

angelehnt. Demgegenüber dürfte<br />

„Berryz“ bei allen Wildberry-<br />

Fans mit seiner fruchtigen Waldbeeren-Note<br />

punkten. Wie sehr gerade<br />

Wildberry-Geschmack im Trend<br />

liegt, bewies jüngst der Song und<br />

Nummer-Eins-Hit „Wildberry Lillet“<br />

der 24-jährigen Sängerin Nina<br />

Chuba, die sich darin zum Frühstück<br />

„ Canapés“ und einen „Wildberry<br />

Lillet“ wünscht. Gutes Timing<br />

also nicht nur für den französischen<br />

Apéritif, der seit 1872 nur in seiner<br />

französischen Heimat Podensac<br />

hergestellt wird und im Übrigen<br />

mit Schweppes Wild Berry unter anderem<br />

auch zu einem erfrischend<br />

schmackhaften „Lillet Berry“ vermischt<br />

werden kann. Auch Radeberger<br />

beweist mit seinem Cyberz<br />

also ein Gespür für den Zeitgeist,<br />

was sich auch im Design und Markenauftritt<br />

widerspiegelt. Das<br />

Design im reduzierten Neon-Look<br />

leuchtet dem Konsumenten förmlich<br />

schon entgegen. Ein besonderer<br />

Gag: Im Schwarzlicht leuchten die<br />

Etiketten in Grün oder in Pink. Ein<br />

Eyecatcher also auch in Clubs und<br />

auf Events und somit auch passend<br />

auf Partypeople und Nachtschwärmer<br />

zugeschnitten. Nicht nur ein<br />

markantes Logo runden den Auftritt<br />

weiter ab, auch praktische Viererträger<br />

sowie das Display erweisen<br />

sich als „Hingucker“ und sollen den<br />

Konsumenten zum Kauf des neuen<br />

In-Getränks motivieren. Natürlich<br />

darf hierbei eine ausgeklügelte<br />

Digitalstrategie nicht fehlen und so<br />

wird die Radeberger Gruppe die Social-Media-Kanäle<br />

mit Cyberz ebenfalls<br />

bespielen.<br />

Motto: „No Glaab’s, no Party“.<br />

Dabei erhält „Free Style“ durch die<br />

Hopfensorten Mandarina Bavaria,<br />

Ariana und Callista seinen einzigartigen<br />

frisch-herben Geschmack. Das<br />

obergärige Bier mit 11,3 % Stammwürze<br />

mundet als alkoholfreie Alternative<br />

auf jeder Party oder auch<br />

beim Chillen nach getaner Arbeit.<br />

Das 1744 gegründet Glaabsbräu<br />

ist somit nicht nur die älteste Brauerei<br />

Südhessens, sondern setzt<br />

auch heute, in der neunten Generation<br />

noch wegweisende Impulse,<br />

und dies auf regional-authentischer<br />

Ebene, die die Kunden anspricht.<br />

Somit werden die Produkte<br />

von Glaab’s – getreu dem Claim –<br />

tatsächlich „Aufregend Anders“.<br />

Glaabsbräu bringt mit dem Pale Ale Glaab´s Freestyle ihr erstes alkoholfreies Craftbier auf den Markt.<br />

„No Glaab’s, no Party“<br />

So widersprüchlich der Anspruch<br />

(nicht nur) junger Zielgruppen auf<br />

Nachhaltigkeit und den Einkauf von<br />

Konsumgütern „mit gutem Gewissen“<br />

auf der einen Seite und ausgelassene<br />

Party-Stimmung auf der<br />

anderen Seite auf den ersten Blick<br />

erscheint, scheint dieses Lebensgefühl<br />

doch ein und derselben Quelle<br />

entsprungen, dem Wunsch nach<br />

Authentizität, Echtheit, Nachhaltigkeit<br />

und einem ressourcenschonenden<br />

Umgang mit der Umwelt.<br />

Hieran können auch kleine<br />

regionale Getränkeunternehmen<br />

mit Erfolg anknüpfen. So verbindet<br />

etwa die südhessische Glaabsbräu<br />

GmbH & Co. KG mit seinem alkoholfreien<br />

Craftbier „Free Style“<br />

ganz verschiedene Konsumentenwünsche<br />

auf äußerst geschickte<br />

Art: den Wunsch nach einem wohlschmeckenden<br />

alkoholfreien Getränk<br />

und einem trendigen Style<br />

in Gesellschaft. Ganz nach dem<br />

Foto: Glaabsbräu<br />

Ein absolutes Plus also für das<br />

Glaabsbräu aus Seligenstadt. Denn<br />

der kritische Verbraucher achtet mit<br />

wachsamen Augen auf den Spagat<br />

zwischen Regionalität und Globalisierung<br />

sowie Lebensfreude und<br />

Umweltbewusstsein.<br />

Und: Auch wenn am Ende der<br />

neu adaptierten europäischen Serie<br />

„Around the World in 80 Days“<br />

von 2021 die Protagonisten Phileas<br />

Fogg, Passepartout und Abigail Fix<br />

auf ihre Erdumrundung und damit<br />

auch auf die von ihnen wahrgenommene<br />

Schönheit der Erde<br />

anstoßen, ist nicht überliefert, ob<br />

Jules Verne sich beim Schreiben<br />

seines Romans in eben jenem Jahr<br />

1872 bereits von dem neu kreierten<br />

Lillet aus Podensac bereits hat<br />

inspirieren lassen. Eines steht allerdings<br />

fest: In Frankreich wurde der<br />

Roman am 30. Januar 1873 veröffentlicht<br />

und so feiert der Klassiker<br />

von Jules Verne dieses Jahr sein<br />

150-jähriges Jubiläum. Dr. B. Sch.<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 35


ROH- UND INHALTSSTOFFE |<br />

Forschung und Entwicklung<br />

STUDIE ZUR GEFÄSSGESUNDHEIT BEI FRAUEN<br />

Grapefruitsaft – Gesundheit<br />

für Herz und Gefäße<br />

Die Grapefruit gehört zu den Zitrusfrüchten. Ihr leicht bitterer Geschmack hebt sie<br />

von den wesentlich süßeren Zitrusvarianten ab, und sie eignet sich nicht nur zum<br />

Frischverzehr, sondern auch hervorragend zur Herstellung von Säften. Neben einem<br />

hohen Gehalt an Mikronährstoffen wie Vitamin C, Folsäure, Kalium und Kalzium sind<br />

es vor allem die sekundären Pflanzenwirkstoffe, sogenannte Polyphenole, die die<br />

Grapefruit auszeichnen.<br />

B<br />

ei den Polyphenolen in der<br />

Grapefruit handelt es sich<br />

überwiegend um Flavanone,<br />

die in Glykosid-Form vorliegen.<br />

Sie sind Teil der Familie der Citrus-<br />

Bioflavonoide, sind kennzeichnend<br />

für Zitrusfrüchte und geben ihnen<br />

den charakteristischen Duft und<br />

Geschmack.<br />

Diesen Bioflavonoiden – dabei<br />

steht vor allem das Naringenin mit<br />

seinem Glykosid Naringin im Vordergrund<br />

– wird eine Reihe von gesundheitsfördernden<br />

Funktionen zugeschrieben:<br />

Neben entzündungshemmenden<br />

und antioxidativen Effekten<br />

werden sie mit neuroprotektiven<br />

und antibakteriellen Eigenschaften<br />

in Verbindung gebracht. Darüber<br />

hinaus wirken sie lipidsenkend,<br />

indem sie den Fettstoffwechsel ankurbeln,<br />

was dem Gewicht zugutekommt,<br />

und verbessern die Insulinresistenz.<br />

In erster Linie aber wirken<br />

sie gefäßschützend, insbesondere<br />

im Bereich der Gefäße von Herz<br />

und Gehirn, was sie zu einem hilfreichen<br />

Protektor gegenüber Herzerkrankungen<br />

und Schlaganfällen<br />

macht. Alle diese Faktoren lassen<br />

Grapefruits zu einem ausgezeichneten<br />

Partner für Frauen in und nach<br />

den Wechseljahren werden, die im<br />

fortgeschrittenen Alter in erhöhtem<br />

Maße gesundheitlichen Risiken wie<br />

Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht,<br />

Koronar-Erkrankungen und<br />

Störungen im Knochenstoffwechsel<br />

ausgesetzt sind.<br />

Studie zur<br />

Gefäßgesundheit bei Frauen [1]<br />

Vor allem in der Phase während der<br />

Menopause, aber auch in der Zeit<br />

danach kann eine gesunde Ernäh-<br />

rung ein hervorragender Verbündeter<br />

für Frauen sein, wenn es darum<br />

geht, den Körper fit zu halten,<br />

gleichzeitig aber auch das Wohlbefinden<br />

zu steigern.<br />

Wie wichtig es ist, genug zu trinken,<br />

wird von Medizinern immer<br />

wieder betont. Hierbei spielt Wasser<br />

eine maßgebliche Rolle. Fruchtsäfte<br />

hingegen sind dabei weniger als<br />

Durstlöscher geeignet, sondern sind<br />

– in Maßen konsumiert – der pure<br />

Genuss. Dass sie auch aufgrund ihres<br />

hohen Gehaltes an wertvollen Inhaltsstoffen<br />

der Gesundheit einen<br />

positiven Kick verleihen können, war<br />

immer wieder Gegenstand unterschiedlichster<br />

Analysen und Studien.<br />

Bei der hier beschriebenen Studie,<br />

die von zwei Forschergruppen gemeinsam<br />

durchgeführt wurde, war<br />

vor allem die koronare Gesundheit<br />

von postmenopausalen Frauen Thematik<br />

der Analyse. Unter der Leitung<br />

von Irena Krga, Wissenschaftlerin<br />

am Institut für medizinische<br />

Forschung in Belgrad in Serbien,<br />

untersuchte das Team unter Mitwirkung<br />

von Kollegen der Université<br />

Clermont Auvergne, INRAE, UNH,<br />

Clermont-Ferrand in Frankreich, die<br />

gesundheitsförderliche Wirkung des<br />

regelmäßigen Konsums von Grapefruit-Saft.<br />

Die Ergebnisse der Studie<br />

wurden im Magazin Frontiers in<br />

Nutrition publiziert.<br />

[1]<br />

Frontiers in Nutrition. „Grapefruit Juice Flavanones Modulate the Expression of Genes Regulating<br />

Inflammation, Cell Interactions and Vascular Function in Peripheral Blood Mononuclear Cells of Posmenopausal<br />

Women”, June 2022, Autoren: Irena Krga, et al.<br />

Internetquelle: https://www.doi: 10.3389/fnut.2022.907595<br />

36 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


ROH- UND INHALTSSTOFFE |<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Details der Studie<br />

Abgesehen von umfangreichen invitro-Forschungen<br />

und Studien mit<br />

Tiermodellen wurden bereits in zurückliegenden<br />

Analysen die Effekte<br />

von Grapefruit-Flavanonen im Hinblick<br />

auf die Herz-Kreislauf- und die<br />

Gefäßgesundheit von Frauen nach<br />

den Wechseljahren untersucht, allerdings<br />

bisher in vergleichsweise<br />

geringem Umfang.<br />

In der vorliegenden doppel-blinden,<br />

randomisierten, Placebokontrollierten<br />

Crossover-Studie stand<br />

die Gefäßgesundheit im Fokus, insbesondere<br />

die Funktion der Endothele<br />

– der inneren Auskleidung der<br />

Gefäße und Organe im Körper –<br />

war Gegenstand der Untersuchungen.<br />

Dazu wurden, um die molekularen<br />

Mechanismen besser zu<br />

verstehen, die globalen Gen- und<br />

miRNA-Expressionsprofile in mononukleären<br />

Zellen des peripheren<br />

Blutes (PBMCs) gesunder postmenopausaler<br />

Frauen analysiert. Ziel<br />

war es, zu erforschen, inwieweit<br />

durch regelmäßigen Konsum von<br />

Grapefruit-Saft eine schützende<br />

Wirkung in Bezug auf die koronare<br />

Gesundheit nachgewiesen werden<br />

kann. Bewertungskriterien waren<br />

hierbei Veränderungen in der Genexpression<br />

und die Pulswellen-Geschwindigkeit,<br />

die als wichtiger Indikator<br />

für die Durchlässigkeit und<br />

Stabilität von Blutgefäßen charakterisiert<br />

wird.<br />

Für die Studie wurden 48 gesunde<br />

Frauen im Alter zwischen 50 und<br />

65 Jahren rekrutiert, allesamt Nichtraucherinnen,<br />

3 bis 10 Jahre nach<br />

der Menopause und in der Region<br />

Clermont-Ferrand, Frankreich, beheimatet.<br />

Die Probandinnen wiesen<br />

einen normalen bis übergewich tigen<br />

Body- Mass-Index (v19 bis 29 kg/m 2 ),<br />

einen Taillenumfang von mehr als<br />

88 cm, normale Blutdruck werte,<br />

normale Blutanalysen beim Screening<br />

und ein normales Basis-<br />

Elektro kardiogramm mit einem korrigierten<br />

Q-T-Intervall von weniger<br />

als 420 ms auf. Die Teilnehmerinnen<br />

wurden in zwei Gruppen aufgeteilt,<br />

die eine Gruppe nahm täglich<br />

340 ml Grapefruit-Saft mit einem<br />

Gehalt von 210 mg Naringenin<br />

zu sich, die Kontrollgruppe bekam<br />

ein isotonisches Getränk ohne Flavanon-Anreicherung<br />

verabreicht.<br />

Der Interventionszeitraum erstreckte<br />

sich über sechs Monate,<br />

nach zwei Monaten erfolgte eine<br />

ebenfalls zweimonatige Auswaschphase,<br />

danach wechselten die<br />

Gruppen den Aufnahme-Modus.<br />

Ergebnisse<br />

Tatsächlich konnten nach Abschluss<br />

der Studie zur Gefäßgesundheit bei<br />

Frauen signifikante Veränderungen<br />

in der Genexpression beobachtet<br />

werden. Kennzeichnend dafür<br />

war eine deutliche Verringerung der<br />

gemessenen Pulsgeschwindigkeit.<br />

Dies ist ein Hinweis auf eine positive<br />

Wirkung auf die Gefäßgesundheit<br />

und untermauert damit die Resultate<br />

früherer Analysen, die die gefäßschützenden<br />

Eigenschaften bereits<br />

belegen konnten.<br />

Damit einhergehend können die<br />

Grapefruit-Flavanone die Geschmeidigkeit<br />

der Gefäße verbessern, Gefäßsteifigkeit<br />

verringern, schäd liche<br />

Ablagerungen in den Gefäßen reduzieren<br />

oder verhindern, zu hohen<br />

Blutdruck vermeiden und im<br />

Endeffekt eine ausgezeichnete Option<br />

zur Gesunderhaltung von Herz,<br />

Kreislauf und Gehirn darstellen –<br />

für Frauen nach den Wechseljahren,<br />

aber auch für Männer, denen ihre<br />

kardiovaskuläre Gesundheit sprichwörtlich<br />

am Herzen liegt. C. W.<br />

Ergänzend zu dem haptischen Charme klassischer Print-Magazine<br />

haben wir vor kurzem unsere Magazin-Webseiten weiterentwickelt,<br />

responsive design und unsability standen hierbei im Mittelpunkt.<br />

Neben den kostenlos lesbaren, digitalen Ausgaben, News, Events,<br />

Abonnement und allgemeinen Informationen unserer Fachpublikationen<br />

finden Sie auf<br />

alle relevanten Inhalte.


WASSERAUFBEREITUNG BEI BRAUEREI FRASTANZ<br />

Wasserqualität<br />

auf höchstem Niveau<br />

Aufbereitungsanlagen von Grünbeck sorgen bei der Brauerei Frastanz für optimiertes<br />

Brau- und Prozesswasser. Seit Anfang 2019 nutzt die prämierte österreichische<br />

Brauerei Frastanz moderne Wasseraufbereitungstechnik der Firma Grünbeck. Frastanz<br />

freut sich seitdem über eine deutlich bessere Brau- und Prozesswasserqualität, eine<br />

höhere Wirtschaftlichkeit, weniger Arbeitsaufwand und einen erheblich geringeren<br />

Bedarf an Reinigungsmittel.<br />

D<br />

ie bereits im Jahr 1902<br />

gegründete Vorarlberger<br />

Brauerei pflegt ihre Tradition,<br />

hat sich aber in den letzten Jahren<br />

auch als moderner Bierbraubetrieb<br />

einen Namen gemacht. So wird<br />

einerseits die Würze nach wie vor<br />

auf handwerkliche Art im Sudhaus<br />

nach dem klassischen Einmaischverfahren<br />

hergestellt und in offenen<br />

Gärbottichen vergoren. Andererseits<br />

zeugen Bio- und Craft-Biere,<br />

ein kompletter Marken-Relaunch,<br />

die Ausrichtung beliebter Festivals<br />

auf dem Brauereigelände und die<br />

Präsenz in sozialen Netzwerken vom<br />

Innovationsgeist und der modernen<br />

Ausrichtung der Brauerei.<br />

nau auf die Zusammensetzung und<br />

Eigenschaften des Brauwassers geachtet.<br />

Zu hartes Wasser (hoher Anteil<br />

an Calcium- und Magnesium-<br />

Hydro gencarbonat) würde die enzymatische<br />

Wirkung im Sudhaus<br />

Qualität der Ingredienzien<br />

Ob traditionell oder modern – entscheidend<br />

ist für ein gutes Bier die<br />

Qualität der Ingredienzien. Da jedes<br />

Bier etwa zu 94 % aus Wasser<br />

besteht, ist dessen Qualität besonders<br />

entscheidend. In Abhängigkeit<br />

vom gewünschten Bierstil wird gehemmen.<br />

Auch das Prozesswasser,<br />

das mengenmäßig beim Bierbrauen<br />

einen großen Anteil einnimmt und<br />

jeden Schritt des Brauprozesses direkt<br />

oder indirekt beeinflusst, muss<br />

möglichst weich sein.<br />

Die prämierte Vorarlberger Brauerei Frastanz braut untergärige, schlanke Biere. Seit 2019 sorgen Wasseraufbereitungsanlagen<br />

von Grünbeck für das optimale Brau- und Prozesswasser.<br />

Fotos: Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH / Brauerei Frastanz eGen<br />

38 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


IM FOKUS |<br />

Maschinen und Anlagen<br />

Altanlage mit vielen Tücken<br />

Frastanz setzt Brunnenwasser mit<br />

einer Ausgangshärte von ca. 16 bis<br />

17 °dH (Gesamthärte) ein. Um gutes<br />

Bier zu brauen, wird jedoch nahezu<br />

salzfreies, weicheres Wasser benötigt,<br />

bei Frastanz mit einer Gesamthärte<br />

von 3,5 bis 4 °dH. Dafür<br />

sorgte bis 2018 unter anderem<br />

ein Kationenaustauscher, der allerdings<br />

einige Nachteile hatte. Bei<br />

dieser Wasseraufbereitungstechnik<br />

werden Kationen gegen Wasserstoff-Ionen<br />

ausgetauscht, die im<br />

Ausgangszustand an ein Austauscherharz<br />

gebunden sind. Für dessen<br />

Regeneration sind große Mengen<br />

an Salzsäure erforderlich.<br />

Technischer Leiter und Braumeister<br />

der Brauerei Frastanz, Anton<br />

Schels, erklärt: „Mit der Salzsäure<br />

hantieren zu müssen, war nicht<br />

nur arbeitsintensiv und gefährlich,<br />

es kam auch vermehrt zu Korrosionen<br />

an Maschinen und Anlagen<br />

im gesamten Umfeld. Deshalb wollten<br />

wir gerne auf den Gefahrstoff<br />

„Salzsäure“ verzichten. Außerdem<br />

war die bisherige, nicht automatisierte<br />

Anlage mittlerweile sehr unzuverlässig,<br />

so dass es neben dem<br />

hohen Verbrauch von Reinigungsmitteln<br />

es auch immer wieder zu<br />

Qualitätsschwankungen kam. Zu<br />

den weiteren Schwächen der Altanlage<br />

gehörte ein Rieselentgaser und<br />

somit auch ein vergleichsweise großer<br />

Platzbedarf.<br />

Wasseraufbereitungssystem<br />

grundlegend geändert<br />

So trafen die Verantwortlichen den<br />

Entschluss, in eine neue Wasseraufbereitung<br />

zu investieren. Es wurden<br />

mehrere Anbieter verglichen,<br />

bevor sich die Brauerei Frastanz<br />

für eine Anlage von Grünbeck aus<br />

Höchstädt in Bayern entschied.<br />

„Neben der Lieferantennähe und<br />

dem guten Preis-/Leistungsverhältnis<br />

war es vor allem die hohe Flexibilität<br />

und Kompetenz bei der Anlagenplanung<br />

und -konzipierung, die<br />

uns die Entscheidung leicht machte“,<br />

erzählt Anton Schels und betont:<br />

„ Außerdem wollten wir uns in<br />

Sachen Technik von Grund auf modernisieren,<br />

um alle Nachteile unserer<br />

alten Anlage zu vermeiden.“<br />

Infolgedessen fiel die Entscheidung<br />

auf ein komplett zusammenhängendes<br />

Wasseraufbereitungssystem<br />

des Unternehmens<br />

Grünbeck, dessen Herzstück eine<br />

Umkehrosmoseanlage des Typs<br />

GENO-OSMO-RKF 12.500 ist.<br />

Technischer Leiter und Braumeister der Brauerei Frastanz, Anton Schels (rechts), freut sich: „Die Grünbeck Wasseraufbereitungstechnik<br />

verhalf uns zu einem Quantensprung bei der Brau- und Prozesswasserqualität.“ Links<br />

im Bild: Armin Eisenhofer, Branchenleiter Getränke- und Lebensmittelindustrie bei Grünbeck.<br />

Bier besteht zu 94 % aus Wasser, weshalb dessen gute Qualität so entscheidend ist. Es kommt in nahezu jedem<br />

Produktionsschritt zum Einsatz. Foto: Brauerei Frastanz eGen<br />

Foto: Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />

Anstatt mit Gefahrstoffen arbeitet<br />

eine Umkehrosmoseanlage rein<br />

physikalisch, das heißt mit einer<br />

Hochdruckpumpe. Semipermeable<br />

Membranen, die ausschließlich<br />

wasser-, nicht aber salzdurchlässig<br />

sind, werden in der Umkehrosmoseanlage<br />

eingesetzt. Neben der Erzeugung<br />

von qualitativ hochwertigem<br />

Permeat in der gewünschten<br />

Zusammensetzung und Menge ( bei<br />

Frastanz sind es 12,5 m 3 /Stunde)<br />

zeichnet die Umkehrosmose aus,<br />

dass sie auch Keime wie Bakterien<br />

oder Viren sowie gelöste organische<br />

Substanzen reduziert.<br />

Umkehrosmoseanlage<br />

überzeugt mit<br />

zahlreichen Vorteilen<br />

Die Anlage wurde in puncto Energiebedarf,<br />

Wasserverbrauch und<br />

Betriebssicherheit optimiert. So profitiert<br />

Frastanz von minimierten Abwasser-<br />

und Energiekosten und einem<br />

sicheren Anlagenbetrieb, ohne<br />

dass eine zyklische und arbeitsintensive<br />

Spülung der Anlagenteile wie<br />

der Membranmodule notwendig<br />

ist. „Das ist für uns ein wirtschaftlicher<br />

Vorteil und verhindert auch unnötige<br />

Ressourcenverschwendung.<br />

Außerdem ist der Automatisierungsgrad<br />

der Anlage so hoch, dass<br />

sie trotz ihrer Komplexität sehr einfach<br />

via Touchscreen zu steuern ist<br />

und nur einen geringen Arbeitsaufwand<br />

erfordert. Zudem hat sie beim<br />

halben Platzbedarf einen doppelt so<br />

hohen Durchsatz im Vergleich zur<br />

vorherigen Lösung“, sagt Schels.<br />

Armin Eisenhofer, Branchenleiter<br />

Getränke- und Lebensmittel-<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 39


IM FOKUS |<br />

Maschinen und Anlagen<br />

Frastanz entschied sich bei seiner Brau- und Prozesswasseraufbereitung<br />

für ein komplett zusammenhängendes<br />

Wasseraufbereitungssystem der Firma<br />

Grünbeck aus Höchstädt in Bayern.<br />

industrie bei Grünbeck, berichtet:<br />

„Wir haben die Anlage passgenau<br />

auf die Kundenbedürfnisse<br />

und die Ausgangsbedingungen vor<br />

Ort wie etwa die Zusammensetzung<br />

des Brunnenwassers ausgelegt.<br />

So konnten wir bereits bei der<br />

Angebotserstellung für die Brauerei<br />

Frastanz eine deutlich erweiterte<br />

Gewährleistung auf die Membranmodule<br />

anbieten.“<br />

DLG-Auszeichnung<br />

Über dieses Entgegenkommen freut<br />

sich auch Schels, der aber vor allem<br />

von der Qualität des Brauwassers<br />

überzeugt ist: „Unsere Würze<br />

beziehungsweise Bierqualität hat<br />

eindeutig gewonnen, da wir nun<br />

(im Gegensatz zur alten Anlage)<br />

keine Schwankungen mehr hinnehmen<br />

müssen.“ Diese Qualitätssteigerung<br />

hat Frastanz sogar schriftlich<br />

– so wurden 2020 die drei Biere<br />

• „frastanzer s’bio“,<br />

• „frastanzer gold spezial“ und<br />

• „frastanzer s’Klenne“<br />

von der DLG mit Gold prämiert. Eine<br />

Auszeichnung, an der Grünbeck einen<br />

entscheidenden Anteil hat, ist<br />

sich Schels sicher: „Die Grünbeck-<br />

Wasseraufbereitungstechnik verhalf<br />

uns zu einem Quantensprung bei<br />

der Brau- und Prozesswasserqualität<br />

und trägt somit bedeutend zur<br />

Erfolgswelle bei, auf der wir gerade<br />

surfen.“<br />

Der Automatisierungsgrad der Anlage ist so hoch,<br />

dass sie trotz ihrer Komplexität via Touchscreen sehr<br />

einfach zu steuern ist und einen äußerst geringen<br />

Arbeitsaufwand erfordert.<br />

Fotos: Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />

Effiziente und flexible Anlage<br />

Neben dem Brauwasser wird das<br />

Permeat auch als Prozesswasser eingesetzt.<br />

So werden die am Brauprozess<br />

beteiligten Behältnisse, Gefäße<br />

und Leitungen geschont und<br />

müssen seltener gereinigt, gewartet<br />

oder ausgetauscht werden. Schels<br />

dazu: „Mit der Umkehrosmoseanlage<br />

sparen wir 40 % an Reinigungsmitteln<br />

im Vergleich zum Kationenaustauscher<br />

ein. Außerdem haben<br />

wir so gut wie keine Verkalkung<br />

mehr an unseren Filtersystemen und<br />

Erhitzern.“ Zur Flexibilität der Anlage<br />

Bierbrauen – gut Ding will Weile haben<br />

sagt er: „Seit diesem Jahr haben wir<br />

unser Portfolio um alkoholfreie Erfrischungsgetränke<br />

erweitert. Dafür<br />

konnten wir die Umkehrosmoseanlage<br />

problemlos anpassen, so dass sie<br />

uns mit Hilfe einer höheren Rohwasserverschneidung<br />

nun auch Wasser<br />

mit 8 °dH Gesamthärte liefert. Dieses<br />

Wasser enthält somit mehr Mineralien<br />

und hat mehr ‚ Körper‘, was für<br />

Limonaden besser ist.“<br />

Bierbrauen ist eine Kunst, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Es<br />

gilt, alle Prozessschritte sorgfältig durchzuführen und zu überwachen.<br />

Beim Einmaischen, Läutern, Würzekochen, im Whirlpool oder bei der<br />

Gärung kommt es darauf an, die jeweils für den Schritt notwendigen<br />

Temperaturen und Prozesszeiten genau einzustellen und zu kontrollieren.<br />

Zuletzt muss ein gutes Bier einige Wochen lagern, um geschmacklich<br />

auszureifen.<br />

Bei jedem einzelnen Herstellungsschritt kommen die dafür jeweils<br />

notwendigen, hochwertigen Zutaten zum Einsatz – nacheinander<br />

sind das Malz, Hopfen und Hefe. Wasser ist von Anfang an dabei und<br />

nimmt mit seinen 94 % den quantitativ größten Anteil am Bier ein.<br />

Die Wasserqualität ist für die enzymatischen Vorgänge beim Brauen<br />

und für Verträglichkeit und Geschmack des Bieres entscheidend. Sie<br />

bemisst sich an verschiedenen Parametern, unter anderem der Wasserhärte.<br />

Diese wird dabei entweder an der Gesamthärte (in °dH =<br />

Grad deutscher Härte oder mmol/l) oder der Karbonat- beziehungsweise<br />

Nichtkarbonathärte (= Gesamthärte abzüglich Karbonathärte)<br />

bemessen. Der pH-Wert sollte sich im leicht sauren Bereich befinden.<br />

Die Restalkalität (in °dH) ist eine weitere wichtige Kenngröße für jeden<br />

Bierbrauer. Vereinfacht gesagt entscheidet sich an ihr der Bierstil.<br />

Bei Frastanz wird auf eine eher niedrigere Restalkalität Wert gelegt,<br />

da die Brauerei schlanke Biere braut.<br />

40 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


IM FOKUS |<br />

Maschinen und Anlagen<br />

Vor- und nachbehandelnde<br />

Anlagen ergänzen die<br />

Umkehrosmoseanlage<br />

Um Härteausfällungen („Scaling“)<br />

in den Modulen der Umkehrosmoseanlage<br />

zu vermeiden, wird ihr eine<br />

Dosieranlage zur Härtestabilisierung<br />

vorgeschaltet. Ein so genanntes<br />

„Antiscalant“, ein speziell auf<br />

die Lebensmittelindustrie ausgerichtetes<br />

Dosierchemikal, kommt hier<br />

zum Einsatz. Das aus der Umkehrosmoseanlage<br />

gewonnene Permeat ist<br />

zunächst nicht brauwassergeeignet<br />

und hat eine Härte von < 0,1 °dH.<br />

Daher wird eine Verschneideeinrichtung<br />

benötigt, mit deren Hilfe das<br />

Permeat mit Brunnenwasser auf die<br />

für das Brau-, Limonaden- und Prozesswasser<br />

gewünschte Resthärte<br />

aufgehärtet wird.<br />

Zur Reduktion von gelöstem Sauerstoff<br />

im Wasser kommt außerdem<br />

noch eine Membranentgasungsanlage<br />

ins Spiel. Mit Hilfe von so genanntem<br />

Strippgas (hier CO 2<br />

) wird<br />

unerwünschter Sauerstoff entfernt.<br />

Die Anlage verfügt über eine Leistung<br />

von 3 m 3 /h und sorgt für einen<br />

Die Brauerei Frastanz eGen, Frastanz / Österreich, …<br />

Die Umkehrosmoseanlage des Typs GENO-OSMO-RKF 12.500 ist das Herzstück der seit 2019 in Frastanz aufgestellten<br />

Wasseraufbereitungsanlage (siehe Abbildung oben). Gemeinsam mit der ihr nachgeschalteten<br />

Verschneide einrichtung liefert sie das Brau- und Prozesswasser in der Qualität, wie es Frastanz zur Erzeugung<br />

seiner Produkte braucht. Die Verschneideeinrichtung ist gemeinsam mit der Umkehrosmoseanlage und der<br />

Dosier anlage zur Härtestabilisierung kompakt auf einem Rahmengestell montiert (siehe Abbildung unten).<br />

Fotos: Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />

… wurde 1902 als Brauereigenossenschaft Frastanz gegründet. Mit<br />

ihren 48 Mitarbeitern bei einem Jahresumsatz von 9 Mio. Euro zählt<br />

sie zu den wichtigsten Brauereien Vorarlbergs und ist eine der größten<br />

Bio-Brauereien Österreichs.<br />

Seit 2016 kann man wieder Miteigentümer der Brauerei werden –<br />

sie firmierte zur Brauerei Frastanz eGen um. Dies fand in der Region<br />

großen Anklang. Neben der Wahrung ihrer Tradition, was sich unter<br />

anderem an der teils noch ursprünglichen handwerklichen Brauart<br />

zeigt, erfindet sich die Brauerei stets neu.<br />

So hat die Brauerei neue Biere mit besonderen weiteren Zutaten wie<br />

Honig oder Hanf entwickelt und sich auch im Craft Bier-Bereich einen<br />

Namen gemacht. Seit 2020 werden erstmals auch alkoholfreie Erfrischungsgetränke<br />

produziert.<br />

Neben dem Kerngeschäft schuf die Brauerei eine eigene Themenwelt,<br />

die zu ihrer Beliebtheit und Stärkung der Marke beiträgt. Es steigen<br />

in Frastanz beliebte Bockbier-Festivals, es gibt Gewinnspiele und<br />

über soziale Netzwerke wird vor allem der Kontakt zur jungen Kundschaft<br />

gehalten. Neben der DLG-„Gold“-Prämierung für drei Biere<br />

wurde auch die Marke mehrfach ausgezeichnet.<br />

Restsauerstoffgehalt von < 0,05 mg/<br />

Liter Wasser. Sie liefert das Wasser<br />

zum Anschwemmen des Bierfilters<br />

und zum Spülen von Produktleitungen.<br />

So kommt das Bier weder<br />

bei der Filtration noch bei der Abfüllung<br />

nochmal mit Sauerstoff in<br />

Kontakt – Geschmacksstabilität,<br />

Qualität und Haltbarkeit sind auf<br />

diese Weise gewährleistet.<br />

In den nächsten Jahren wird die<br />

Brauerei Frastanz aufgrund der gestiegenen<br />

Nachfrage ihre Braukapazität<br />

erweitern. In diesem Zuge<br />

wird dann die Grünbeck-Anlage<br />

an einen anderen Ort verlagert. Armin<br />

Eisenhofer berichtet: „Um die<br />

hier geforderte Flexibilität zu gewährleisten<br />

und den Platzverhältnissen<br />

im neuen Gär- und Lagerkeller<br />

gerecht zu werden, haben wir<br />

sie ex tra kurz gebaut und auf einem<br />

Rahmengestell vormontiert.“ Anton<br />

Schels ergänzt: „Auch daran offenbart<br />

Grünbeck seine kundenorientierte<br />

Einstellung und Arbeitsweise.<br />

Fachkompetenz und guten Service<br />

stellen wir bei der ganzen Zusammenarbeit<br />

fest. Der Planungs- und<br />

Fertigungsprozess dauerte gerade<br />

einmal etwa vier Monate. Die Anlage<br />

wurde binnen einer Woche aufgestellt,<br />

die Inbetriebnahme inklusive<br />

aller nötigen Tests war in nicht<br />

einmal zwei Tagen abgeschlossen.<br />

Die erste Jahreswartung hat prima<br />

funktioniert und bei Fragen ist immer<br />

jemand schnell und kompetent<br />

zur Stelle. Die Anlage läuft von der<br />

ersten Sekunde an störungsfrei und<br />

mit großem Erfolg.“<br />

Mehr Informationen<br />

www.gruenbeck.de<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 41


IM FOKUS |<br />

Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

LINEARE DIREKTANTRIEBE<br />

Getränkeindustrie 4.0<br />

Pflanzenbasierte Liquid-Food-Produkte, NOLO-Getränke (no-and-low-alcohol),<br />

Materialien. Allerspätestens bei einem flüchtigen Blick auf die neuartigen Produkte<br />

der Getränkeindustrie zeichnet sich der Paradigmenwechsel des weltweiten<br />

Konsumverhaltens deutlich ab. Denn mitten in der vierten grossen industriellen<br />

Revolution erblickte ein Akteur die Welt, welcher nicht nur mehr fordert, sondern<br />

auch mehr fördert: der Verbraucher 4.0.<br />

Free-from- und Clean-Label-Smoothies oder molekularer Kaffee aus Upcycling-<br />

D<br />

ie neue, digitale Generation<br />

ist zunehmend von jenem<br />

nachhaltigen Konsumgedanken<br />

geprägt, der einer ökonomischen<br />

Tragfähigkeit des eigenen<br />

Lebensraums sowie der Umwelt mit<br />

steigender Tendenz Vorrang einräumt.<br />

Ist aber eine Verbraucher-<br />

4.0-gerechte Zufrieden stellung der<br />

neuen Konsumenten ohne eine<br />

Ko-Revolu tion der Getränkeindustrie<br />

möglich? Nicht im Entferntesten.<br />

Daher sind Zukunftsdenker gefragter<br />

denn je. Die vom nordrhein-westfälischen<br />

Bund subven tionierten Entwicklungen<br />

der Syscona Kontrollsysteme<br />

GmbH, gepaart mit Linearmotoren<br />

von der Firma LinMot ebnen<br />

gemeinsam den Weg zum bedarfsgerechten<br />

und digitalen Strukturwandel<br />

von Produktions- und Kontrollprozessen<br />

der Getränkeindustrie.<br />

Durch die programmierbare Kinematik<br />

der LinMot-Antriebe führt die ProfiLane<br />

Präzisionsweiche von Syscona<br />

jede Gebindegrösse wesentlich sanfter<br />

und sicherer als andere Maschinen<br />

– ein Umkippen der Flaschen ist<br />

nahezu ausgeschlossen.<br />

Durch die programmierbare Kinematik der LinMot-<br />

Antriebe führt die ProfiLane Präzisionsweiche von<br />

Syscona jede Gebindegrösse sanft und sicher – ein<br />

Umkippen der Flaschen ist nahezu ausgeschlossen.<br />

und mehrdimen sionale Verflechtung<br />

mit den technologischen, unternehmerischen<br />

und ökonomischen Bereichen<br />

des Produktionslebens. Ein<br />

neues Produktionsverständnis ist jedoch<br />

dafür prädestiniert, sich auf<br />

dem gesamten, oft steinigen Weg<br />

vom Topmanagement bis zur Werkbank<br />

etablie ren zu müssen – ein<br />

strapa ziöser und langwieriger Prozess.<br />

Laut einer Studie von Deloitte<br />

werden die wirtschaftlichen Nutzeffekte<br />

längerfristiger Investitionen<br />

in fortgeschrittene <strong>Technologie</strong>n<br />

deshalb noch zu wenig gesehen und<br />

transformative Anpassungen aufgrund<br />

der anfangs langsamen Entwicklungskurve<br />

deutlich vernachlässigt.<br />

„Gründe hierfür sind: Fokus<br />

auf Kurzfristigkeit (37 % der Befragten),<br />

fehlende Kollaboration mit externen<br />

Partnern (38 %) und fehlende<br />

interne Abstimmung und Strategien<br />

(43 %).“ [2]<br />

LinMot und Syscona zählen zu<br />

denjenigen Akteuren, welche bereits<br />

mithilfe der lang bestehenden<br />

Firmenphilosophie über die eigenen<br />

Produkte hinaus innovieren<br />

wollen und ihre unternehmerische<br />

Handlungsstruktur mit allgegenwärtiger<br />

Experimentierfreude zu gestalten<br />

bereit sind: „Erstmal war nur<br />

der Gedanke da, die Pneumatik zu<br />

er setzen“, berichtet Stephan Betz,<br />

technischer Projektleiter bei Syscona,<br />

Strukturwandel<br />

durch Experimente<br />

Digitalisierung, Individualisierung,<br />

Dekarbonisierung [1] – so lauten die<br />

sogenannten Megatrends der Industrial<br />

Transformation. Die wirtschaftliche<br />

Veränderungsdynamik dieser<br />

Megatrends gilt bereits heute als unangefochten,<br />

und allen voran zeigt<br />

die Digitalisierung ihre vielschichtige<br />

[1]<br />

Pressemitteilung der HANNOVER MESSE.<br />

Internetquelle: https://www.hannovermesse.de/de/<br />

news/themenuebersicht/thema-seite-2_1250<br />

[2]<br />

Industry 4.0: At the intersection of readiness and<br />

responsibility. Eine Studie der Deloitte Group.<br />

Internetquelle: https://www2.deloitte.com/us/en/<br />

insights/deloitte-review/issue-22/industry-4-0-<br />

technology-manufacturing-revolution.html<br />

Vernickeltes Stahlrohrgehäuse für ein<br />

robustes und sauberes Design<br />

Option Hohlwelle für die Zuführung<br />

von Pressluft, Vakuum oder Kabeln<br />

Einfacher drehbarer IP67-Winkelstecker<br />

oder Kabelabgang<br />

Hocheffiziente Motorwicklung<br />

Integrierter Positions-,<br />

Temperatursensor<br />

und ein elektronisches<br />

Typenschild<br />

Durch universelles und kompaktes Design sowie einfache Installation und Konfiguration sind die Linearmotoren<br />

von LinMot in allen Industriebranchen einsetzbar. Fotos: LinMot<br />

42 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


IM FOKUS |<br />

Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

über den ursprünglichen und mittlerweile<br />

von zahlreichen Maschinenbauern<br />

propagierten Ansatz. „Durch<br />

die konstante Weiterentwicklung mit<br />

LinMot- Motoren haben wir festgestellt,<br />

welche innovativen Lösungen<br />

wir mit dieser <strong>Technologie</strong> rea lisieren<br />

könnten: Mit den linearen Direktantrieben<br />

haben sich unzählige neue<br />

Möglichkeiten ergeben.“ Diese besondere<br />

Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten<br />

von LinMot-Antrieben wurde<br />

bereits von zahlreichen Endkunden<br />

und Maschinenbauern bestätigt: Die<br />

eisenlosen Synchron-Servo motoren<br />

sind hocheffizient, robust, dynamisch<br />

und verfügen über jene Flexibilität,<br />

die durch die rasante Entwicklung<br />

der Industrie 4.0 in nahezu<br />

allen Branchenlösungen zur Grundvoraussetzung<br />

werden wird.<br />

PLC<br />

NOK<br />

OK<br />

Y<br />

OK<br />

NOK<br />

Monitoring Windows<br />

LinMot Drive<br />

X<br />

Kinematik auf<br />

nachhaltigem Niveau<br />

„Bereits vor Jahren sahen wir bei unseren<br />

Kunden, dass gewisse neue<br />

Funktionen in den Anlagen nicht<br />

mehr mit Druckluft-<strong>Technologie</strong> ausgeführt<br />

werden können. Die Kunden<br />

verhielten sich trotzdem abwartend“,<br />

schildert Betz die Situation.<br />

Syscona blieb jedoch nicht untätig:<br />

Dank der innovativen Antriebstechnologie<br />

von LinMot wurde ein Problem<br />

der Aussortierungsanlagen von<br />

Leergut gelöst: „In Kartons, die aussortiert<br />

worden sind, wurden immer<br />

wieder Flaschen mit Beschädigungen<br />

entdeckt. Es wurde irgendwann<br />

klar, dass für die angerissenen oder<br />

zerstörten Flaschen der harte Stoss<br />

des pneumatischen Pushers verantwortlich<br />

war“, fügt Betz an. Dies<br />

hatte einerseits unzählige Beschwerden<br />

der Verbraucher, andererseits<br />

Ressourcenverschwendung in immensem<br />

Umfang zur Folge. Dies gehört<br />

nunmehr der Vergangenheit<br />

an: Die besonders platzsparenden,<br />

linearen Direktantriebe der Serie P01<br />

von LinMot sind geräuscharm, extrem<br />

dynamisch, verfügen über einen<br />

sehr hohen Wirkungsgrad und<br />

hervorragende Präzision in sämtlichen<br />

Prozess variablen. „Durch einen<br />

LinMot- Antrieb konnten wir sicherstellen,<br />

dass der Schieber langsam<br />

an die Getränkekartons heranfährt<br />

und erst wenn ein Kontakt zum Karton<br />

vorhanden ist, wird mehr Schiebedruck<br />

ausgeübt“, erklärt der technische<br />

Projektleiter von Syscona. Die<br />

intelligente Kinematik der Linearmotoren<br />

schont gleichzeitig Flaschen<br />

sowie Kosten und Ressourcen.<br />

Prozesse wie Einsetzen, Prüfen, Inspizieren oder Montieren können in Verbindung mit LinMot Linearmotoren<br />

und den dazugehörigen Servo Drives einfach gesteuert, überwacht, bewertet und sogar „on the fly“ angepasst<br />

werden. Foto: LinMot<br />

Digitale Vernetzung<br />

Eine zeitgemässe Zufriedenstellung<br />

der Verbraucher 4.0 durch<br />

neu artige Produkte rückt mit immer<br />

mehr Aspekten in den Vordergrund<br />

und erfordert neben der individuellen<br />

Massenfertigung, höherer<br />

Produktivität und gestiegener Anforderungen<br />

an Regelkonformität<br />

eine allumfassende digitale Interoperabilität<br />

aller industriellen Produktionsmaschinen,<br />

-elemente und<br />

-einheiten. „Die Linearmotoren von<br />

LinMot können sehr fein eingestellt<br />

werden“, berichtet Betz und betont<br />

dabei die Wichtigkeit dieser Eigenschaft<br />

für die Getränke industrie:<br />

„Diese Subtilität ist mittlerweile<br />

eine unumgängliche Voraussetzung,<br />

denn immer mehr Anlagen<br />

und Kontrollsysteme sind mit Kameras<br />

ausgestattet, deren Auflösung<br />

die kleinsten Unterschiede am Produkt<br />

feststellen können. Diese müssen<br />

allerdings auch physisch umgesetzt<br />

werden und dies funktioniert<br />

nur über feine Einstellmöglichkeiten<br />

und digitale Vernetzung.“ Die neuen<br />

digitalen <strong>Technologie</strong>n sprengen<br />

die althergebrachten technischen<br />

Lösungen und dabei bilden<br />

Steuerungssysteme keine Ausnahme.<br />

Bei solchen Vorgängen bieten<br />

die LinMot Drives nicht nur extrem<br />

schnelle Zykluszeiten, schnelle<br />

Abtast raten oder parametrierbare<br />

Sicherheitsfunktonen; sie fungieren<br />

als Schnittstellen zwischen Kinematik<br />

und Digitalisierungsinnovationen<br />

der Industrie 4.0 und gewährleisten<br />

die Konnektivität aller Assets,<br />

wie etwa Werkzeuge, Maschinen,<br />

Materialien, Monitoring und Daten<br />

entlang der Wertschöpfungs kette.<br />

Anhand der Form und der Auswertung<br />

der erfassten Messkurven in<br />

den Achssteuerungen von LinMot<br />

kann die Qualität eines jeden einzelnen<br />

Fertigungsschrittes, einer Baugruppe<br />

oder des gesamten Produktes<br />

überwacht und in Echtzeit gesteuert<br />

und ausgewertet werden.<br />

„Die Füllhöhenkontrolle muss<br />

dem Füller das Ergebnis kommunizieren,<br />

dass in den letzten 30 Sekunden<br />

die Höhe um drei Prozent<br />

abgesunken ist. Der Füller kann<br />

dann das Füllniveau automatisch<br />

anheben. Diese Daten sollen auch<br />

beobachtet und ausgewertet werden<br />

– daher bin ich froh, dass wir<br />

uns für Lösungen von LinMot entschieden<br />

haben“, berichtet Betz<br />

und spricht dabei eine der Herausforderungen<br />

der digitalen Ära an.<br />

Die Liste der verschiedenen Tasks<br />

der Getränkeindustrie ist nahezu<br />

endlos: Dichtigkeitskontrolle, Füllhöhenkontrolle,<br />

Etikettenkontrolle,<br />

Verschraubung und Abfüllen.<br />

Diese Produktionsprozesse sind<br />

zukünftig in zwei Grundvoraussetzungen<br />

vereint: Sie brauchen digitale<br />

Inter aktionsmodelle und datenvernetzte<br />

Kinematik.<br />

Mehr Informationen<br />

www.linmot.com<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 43


MARKT |<br />

Investition in Digitalisierung<br />

FLEXIBLE FINANZIERUNG<br />

Digitalisierung und Finanzierung<br />

Es sind spannende Zeiten: „Gestresste“ Lieferketten, explodierende Energiepreise<br />

und inflationsgebeutelte Verbraucher stehen den Chancen gegenüber, die aus neuen<br />

Produktideen und sich verändernden Konsumgewohnheiten erwachsen. Ob für<br />

die Getränkeindustrie dabei die Chancen oder die Risiken überwiegen, kann jedes<br />

Unternehmen beeinflussen: durch Investitionen in Digitalisierung und die passende<br />

intelligente Finanzierung.<br />

von Klaus Meyer, Leiter des Commercial Finance-Geschäfts, Siemens Financial Services Deutschland<br />

44 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong><br />

A<br />

us heutiger Sicht war die<br />

Pandemie sicher nicht<br />

das Schlimmste, was der<br />

Getränkebranche passieren konnte<br />

– trotz monatelanger Lockdowns in<br />

der Gastronomie. Bei Weitem problematischer<br />

sind die andauernden<br />

Belastungen der Lieferketten<br />

und steigenden Rohstoffpreise, vor<br />

allem aber die Energieknappheit<br />

und Kaufzurückhaltung der inflationsgebeutelten<br />

Verbraucher. Das<br />

alles ergibt einen Cocktail schwer<br />

vorhersehbarer Risiken, dem allerdings<br />

auch Chancen gegenüberstehen<br />

– speziell für flexible Anbieter,<br />

die mit der Zeit gehen. Veränderte<br />

Konsumgewohnheiten,<br />

schlagen sich nicht nur in steigenden<br />

Marktanteilen für Co-Fermente,<br />

Hard Seltzer und alkoholfreie<br />

Optionen nieder. Vielmehr besteht<br />

der Trend, dass Anbieter Produkte<br />

nicht länger auf bestimmte – halbwegs<br />

definier- und in ihrem Potenzial<br />

abschätzbare – Verbrauchergruppen<br />

zuschnitten, sondern dazu<br />

übergehen, Produkte für bestimmte<br />

Anlässe zu entwickeln. Angesichts<br />

dieser Entwicklung liegt es auf der<br />

Hand, dass Prozessoptimierung und<br />

Digitalisierung die ersten Plätze auf<br />

der Agenda von Getränkeherstellern<br />

belegen sollten: Schließlich sind sie<br />

der Schlüssel zu flexibler Produk tion<br />

und damit schneller Reaktion auf<br />

Kundenwünsche.<br />

Doch die Digitalisierung und Optimierung<br />

der Prozesse erlauben es<br />

der Getränkeindustrie, nicht nur<br />

Chancen wahrzunehmen – sie mildern<br />

auch entscheidend die eingangs<br />

genannten Risiken. Zudem<br />

gibt es einen Aspekt, dessen Wichtigkeit<br />

unabhängig davon ist, ob<br />

man sich auf Erfolgsaussichten oder<br />

eine Steigerung der Krisenfestigkeit<br />

fokussiert – und das ist die intelligente<br />

Finanzierung der für Prozessoptimierung<br />

und Digitalisierung erforderlichen<br />

Investitionen.<br />

Wie kann die Getränkeindustrie<br />

krisenfester werden?<br />

Das Grundrezept zur Krisenfestigkeit<br />

ist simpel: Energieverbrauch, Kosten<br />

und CO 2<br />

-Ausstoß runter, Effizienz,<br />

Produktivität und Rentabilität rauf.<br />

Für die Umsetzung gilt das leider weniger,<br />

auch wenn eine neue Generation<br />

digitaler <strong>Technologie</strong>n Getränkehersteller<br />

in die Lage versetzt, alle<br />

Datenpunkte (zum Beispiel Sensoren)<br />

ihrer unterschied lichen Anlagen<br />

und Kontrollsysteme miteinander zu<br />

vernetzen. so einen ganzheitlichen<br />

Überblick über die Performance einer<br />

Fabrik zu erhalten. Durch die<br />

Vernetzung können Probleme und<br />

Foto: Siemens<br />

Effizienzlücken schneller erkannt<br />

und kontinuierliche Verbesserungen<br />

angestoßen werden.<br />

Enorme Potenziale durch<br />

digitale <strong>Technologie</strong><br />

Studien belegen, dass durch den<br />

Einsatz digitaler <strong>Technologie</strong> bis zu<br />

50 % der Aufgaben in der gesamten<br />

Lieferkette automatisiert werden<br />

könnten. Das hätte nicht nur<br />

positive Auswirkungen auf die Produktivität<br />

und die Betriebskosten,<br />

sondern würde auch dem Arbeitskräftemangel<br />

entgegenwirken.<br />

Die Verbindung von digitaler<br />

Transformation und Automatisierung<br />

bietet also erhebliche Potenziale,<br />

um die Betriebskosten und Gewinnmargen<br />

in der Getränkeherstellung<br />

positiv zu beeinflussen. Zu<br />

den Vorteilen gehören außerdem


MARKT |<br />

Investition in Digitalisierung<br />

die schnellere Lösung von aufkommenden<br />

Problemen, eine geringere<br />

Variabilität von Prozessparametern,<br />

minimierte Rohstoffverluste,<br />

eine Reduzierung des Energieverbrauchs,<br />

die verbesserte Produktions-/Kosteneffizienz<br />

und eine erhöhte<br />

Produktivität.<br />

Angesichts der ohnehin überschaubaren<br />

Gewinnspannen stellt<br />

sich für Getränkehersteller jedoch die<br />

Frage, wie sie trotz unsicherer Märkte<br />

mit Optimismus in technologische<br />

Verbesserungen investieren können.<br />

Die Nachwirkungen der Pandemiekrise<br />

führen bis heute dazu, dass das<br />

verfügbare Kapital beschränkt ist.<br />

Dass die Unternehmen eigene Mittel<br />

weiterhin nur zurückhaltend einsetzen,<br />

behindert zusätzlich die notwendigen<br />

Investitionen in <strong>Technologie</strong><br />

und digitale Lösungen. Studien<br />

für die gesamte Lebensmittelbranche<br />

belegen, dass dies letztlich eine<br />

eigene Form von „Digital Gap“ erzeugt:<br />

Mehr als die Hälfte der digitalen<br />

Pioniere erhöhen ihre <strong>Technologie</strong>ausgaben<br />

in Folge von COVID-19,<br />

während bei den digitalen Nachzüglern<br />

nur gut ein Drittel mehr in diesem<br />

erfolgs- und zukunftskritischen<br />

Bereich investieren will. Ergo laufen<br />

fast zwei Drittel dieser Nachzügler<br />

Gefahr, den Anschluss bei Automatisierung<br />

und digitalen <strong>Technologie</strong>n<br />

zu verlieren.<br />

Flexible Finanzierung<br />

als Schlüssel<br />

Was können <strong>Technologie</strong>anbieter<br />

und Finanzierer tun, um Getränkeherstellern<br />

Investitionen zu erleichtern,<br />

die helfen, die drohende digitale<br />

Lücke zu schließen und gleichzeitig<br />

die Gewinne zu steigern?<br />

Aus Sicht von Siemens ist dazu<br />

ein Ansatz gefragt, der zwei Aspekte<br />

miteinander verbindet: einen beratenden<br />

skalierbaren Ansatz, der<br />

eine schrittweise Digitalisierung und<br />

Automatisierung ermöglicht, und<br />

ein darauf abgestimmtes Konzept<br />

für intelligente Finanzierungslösungen.<br />

Derartige Lösungen ermöglichen<br />

die Anschaffung von <strong>Technologie</strong><br />

und Ausrüstung auf eine<br />

Weise, die finanziell nachhaltig und<br />

auf die spezifischen Geschäfts- und<br />

Cashflow-Bedürfnisse der investitionswilligen<br />

Unternehmen zugeschnitten<br />

ist.<br />

Deshalb erfordern intelligente Finanzierungen<br />

für die digitale Transformation<br />

in der Getränke industrie<br />

Einblicke in die <strong>Technologie</strong>, die<br />

Märkte, die Anwendungen und die<br />

Wettbewerbssituation – also Kenntnisse,<br />

über die nur spezialisierte<br />

Finanzierungsanbieter verfügen.<br />

Auf Basis dieser Kenntnisse passen<br />

diese Anbieter den Finanzierungszeitraum<br />

und die Finanzierungsbedingungen<br />

an den voraussichtlichen<br />

Nutzen an, der aus der <strong>Technologie</strong><br />

erwächst. Einsparungen oder Gewinne<br />

aus dem Zugang zu der <strong>Technologie</strong><br />

werden zur Finanzierung<br />

der monatlichen Zahlungen verwendet,<br />

wodurch die <strong>Technologie</strong><br />

für den Anwender vom Start weg<br />

kostenneutral werden kann. Künftige<br />

Einsparungen werden effektiv<br />

zur Finanzierung der aktuellen Investition<br />

genutzt, ohne dass Kapital<br />

gebunden werden muss.<br />

Foto: Siemens<br />

Häufig werden zudem auch die Nebenkosten,<br />

wie beispielsweise die<br />

Wartung, in einer gebündelten monatlichen<br />

Zahlung abgedeckt. Um<br />

rasche Kauf- und Implementierungsentscheidungen<br />

zu ermöglichen,<br />

kann der Finanzierer zudem<br />

eine Rahmenvereinbarung anbieten,<br />

die eine schrittweise Digitalisierung<br />

optimal begleitet.<br />

Weil die Zeiträume für technologische<br />

Innovationen und Aufrüstungen<br />

immer kürzer werden, sollten<br />

Finanzierungen die Flexibilität<br />

bieten, das Equipment bereits während<br />

des Finanzierungszeitraums<br />

aufzurüsten. Bei solchen Upgrades<br />

werden die <strong>Technologie</strong>plattformen<br />

mit neuer Hard- und/oder Software<br />

nachgerüstet. Spezialisierte Finanzierer<br />

können dabei auch das Softwareelement<br />

in ein Gesamtfinanzierungspaket<br />

einbeziehen.<br />

Auch ein Wechsel von <strong>Technologie</strong>-<br />

oder Produktionsplattformen<br />

birgt Herausforderungen, die der<br />

richtige Finanzierer abfedern kann<br />

– etwa durch eine Aussetzung der<br />

Ratenzahlung, bis die neuen Systeme<br />

tatsächlich produktiv sind und<br />

Erträge erwirtschaften.<br />

Vorteilhaft ist zudem eine enge<br />

Beziehung zwischen Finanzierungsund<br />

<strong>Technologie</strong>anbieter. Siemens<br />

Financial Services (SFS) nutzt diese<br />

enge Beziehung, um Käufern<br />

von Siemens-Produkten maßgeschneiderte<br />

Vereinbarungen wie<br />

verlängerte Zahlungsziele von<br />

bis zu 180 Tagen (Extended Payment<br />

Terms) anzubieten. Ein weiterer<br />

Vorteil ist die Bankenunabhängigkeit,<br />

die spezialisierte Finanzierer<br />

bieten. Betriebe erhalten so<br />

Zugang zu zusätzlichen Finanzmitteln<br />

ohne Auswirkungen auf bestehende<br />

Bankkreditlinien. So entsteht<br />

wirtschaftliche Bewegungsfreiheit<br />

für Vertriebsinitiativen, die Einstellung<br />

von Fachkräften oder Logistikmaßnahmen.<br />

Zusammenfassend kann man sagen,<br />

dass die Nutzung flexibler Finanzierungsmodelle<br />

Getränkehersteller<br />

in die Lage versetzt, nicht<br />

nur ihre Zahlungen entsprechend<br />

dem Liquiditätsprofil anzupassen,<br />

sondern auch garantierte Zinssätze<br />

über den gesamten Finanzierungszeitraum<br />

festzuschreiben. Die Zahlungen<br />

können zudem gegebenenfalls<br />

an strategischen Zielen wie<br />

Abfallreduzierung, Produktivitätssteigerung,<br />

Energieeffizienz usw.<br />

ausgerichtet werden. Und last, but<br />

not least hilft flexible Finanzierung<br />

dabei, kurzfristige Steuervergünstigungen<br />

und Abschreibungen zu<br />

nutzen und frei zu gestalten.<br />

Gold-Standard: innovative<br />

<strong>Technologie</strong> und flexible<br />

Finanzierung<br />

Technologische Spitzenleistungen<br />

reichen für sich allein also nicht aus,<br />

um die Getränkeindustrie fit für die<br />

Zukunft zu machen. Erst die Kombination<br />

aus innovativer <strong>Technologie</strong><br />

und flexibler Finanzierung bietet<br />

den Unternehmen einen nachhaltigen<br />

Weg zur Modernisierung,<br />

Automatisierung und digitalen Umgestaltung<br />

ihrer Prozesse – sei es<br />

zu Nutzung von Chancen oder zur<br />

Minderung von Risiken.<br />

Mehr Informationen<br />

www.siemens.de<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 45


Eine Kolumne von<br />

Dr. BURKHARD SCHÄFER<br />

CHARAKTER, LEBENSGEFÜHL UND BOTSCHAFT DES INHALTS<br />

Tierisch gute Verpackungen<br />

ChatGPT oder LaMDA, das Thema Künstliche Intelligenz sorgt für vielseitige Schlagzeilen<br />

und liefert vielerlei erdachte Zukunftsszenarien in den Medien. Es ist dabei vom Zeitalter<br />

der Digitalisierung im 21. Jahrhundert die Rede, das, wie frühere bedeutende technische<br />

Umbrüche, für allerlei Wechsel und Neuerungen in Kultur und Gesellschaft steht. Wer<br />

einen historischen Blick auf frühere derartige gestalterische Zeiten wagen möchte,<br />

kann mit dem Deutschen Verpackungsmuseum in Heidelbergs malerischen Gassen einen<br />

Schritt zurück in die Zeit der Deutschen Hochindustrialisierung und somit auch zur<br />

Jahrhundertwende um 1900 tun. Dort kann der Interessierte in der Dauerausstellung<br />

„Klassiker der Verpackung“ zurückgehen zu den Anfängen auch heute noch<br />

beliebter Produkte wie Persil, Pril, Maggi, Tempo oder UHU. Frauenbewegungen,<br />

Freuds Veröffentlichung der „Traumdeutung“ sowie die zunehmende Formierung<br />

verschiedenster bürgerlicher Kreise und deren Abgrenzung zum Adel und zur<br />

Arbeiterschaft brachten Neuerungen in das Feld von Konsumgütern, Lebensmitteln,<br />

Getränken und eben auch deren Verpackungen.<br />

46 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong><br />

D<br />

ie Entstehung süßer Limonaden<br />

fällt ebenfalls in diesen<br />

Zeitraum, wie somit<br />

auch in den 1880er die Geburtsstunde<br />

von Coca-Cola, als John Stith<br />

Pemberton in Atlanta ein Getränk<br />

gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit<br />

erfand und es in den Anfängen<br />

zuerst einmal in seiner Apotheke in<br />

Gläsern ausschenkte. 1915 entwarf<br />

dann Designer Alexander Samuelson<br />

die typische Coca-Cola-Glaskonturflasche<br />

– bis heute ein unverkennbares<br />

Markenzeichen dieser Brand, die<br />

ihren Siegeszug um die ganze Welt<br />

angetreten hat.<br />

Foto: Adobe Stock<br />

Die Root Glass Company in Indiana<br />

erhielt das Patent auf ihr Design und<br />

so wurde „die“ typische Cola-Flasche<br />

geboren. Verpackungen verhüllen<br />

also nicht nur gekonnt, Verpackungen<br />

stellen ihren Inhalt im<br />

Idealfall intelligent – und vor allem<br />

verführerisch – zur Schau. Sie stehen,<br />

abseits jeglicher Praktika bilität,<br />

gleichzeitig für den Charakter, das<br />

Lebensgefühl und die Botschaft ihres<br />

Inhalts. So ergänzten sich bereits<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts die<br />

neuen Konsumgewohnheiten und<br />

-möglichkeiten der verschiedenen<br />

Bevölkerungsschichten mit innovativen<br />

Darreichungsformen.<br />

Giraffen in Schottland<br />

Auch Anno <strong>2023</strong> stechen in den<br />

Getränkeregalen besondere Verpackungen<br />

förmlich ins Auge und die<br />

Aufmerksamkeit des Verbrauchers<br />

wird von einer auffällig gestalteten<br />

Verpackung häufig mehr in den<br />

Bann gezogen, als von einem „Design-Mauerblümchen“.<br />

Wer bei Stichworten wie<br />

„ Giraffe, Affe, Wolf & Co.“ an eine<br />

der beliebten Zoo-Doku-Formate<br />

im TV denkt, liegt nicht falsch,<br />

kann aber gleichsam die angesprochenen<br />

Vertreter der Tierwelt auch<br />

bei einem Streifzug durch die Getränkeregale<br />

seines heimischen Supermarktes<br />

wiederfinden. In ein<br />

besonderes Spannungsfeld zwischen<br />

auffälliger Verpackung und<br />

Inhalt hat sich hierbei die schottische<br />

Whisky marke Glenmorangie,<br />

The Original, mit ihrem 10-jährigen<br />

Single-Malt begeben. Tatsäch-<br />

Glenmorangie The Original,<br />

in der Giraffe-Metallbox<br />

Foto: Glenmorangie<br />

lich befindet sich hier die 0,7-Liter-Flasche<br />

von Glenmorangie The<br />

Original, in der Giraffe-Metallbox.<br />

Die edle orange-bronzene Metallbox,<br />

aus der die typischen Giraffen-<br />

Abzeichen des Fells ausgestanzt<br />

sind, gibt somit für den Verkäu-


fer einen leicht verhüllten Blick frei<br />

auf die sich in der Verpackung befindlichen<br />

Flasche. „The Original<br />

Glenmorangie“ vereinigt seine typisch<br />

blumige Süße mit anregend<br />

fruchtigen Elementen und dezenter<br />

Würze. Glenmorangie Original<br />

Single Malt Whisky 10 Years wird<br />

von der Glenmorangie Distillery als<br />

Aushängeschild des Hauses und beliebtester<br />

Single Malt Schottlands<br />

vertrieben. Modischer „Animal<br />

Print“ trifft auf Traditionsgetränk<br />

oder auch: Giraffenfellzeichnung<br />

aus afrikanischer Savanne meets<br />

schottische Highland-Landschaft.<br />

Von der inneren Spannung, die<br />

diese Gegenüberstellung von landestypischen<br />

Symbolen verschiedener<br />

Erdteile erzeugt, leben am Ende<br />

auch die Neugier und die Interpretationsfreude<br />

der Konsumenten –<br />

was sicherlich auch den einen oder<br />

die andere zum Kauf des edlen Genussmittels<br />

verführt.<br />

Affentheater<br />

Auch wenn Affen (als unsere nächsten<br />

Verwandten) sich vielfach in<br />

den Tropen und Subtropen Afrikas,<br />

Amerikas und Asiens tummeln, hat<br />

es solch ein sympathischer Primat<br />

auch als Emblem schon vor längerer<br />

Zeit auf eine bekannte Produktlinie<br />

von Weinflaschen geschafft:<br />

dem Affentaler. Bereits seit den<br />

1940ern vertreibt die Affentaler<br />

Winzer eG ihre unverwechselbaren<br />

„Affenflaschen“ für ihre besonderen<br />

Affentaler Weine. Denn bereits<br />

damals kam die Idee auf, den<br />

Affen, sozusagen als „Wappentier“,<br />

auf den Flaschen zu verewigen.<br />

Wie kam es zu der ungewöhnlichen<br />

Ansiedelung des kleinen<br />

Primaten in Baden? Es war die Gemeinde<br />

Affental, die als Namensgeberin<br />

hierbei fungierte. Und dieser<br />

Namensursprung hat zunächst<br />

einmal gar nichts mit Affen zu tun.<br />

Bereits im Mittelalter haben im Badischen<br />

die Zisterzienser-Mönche<br />

vom Kloster Baden-Baden-Lichtental<br />

vor Ort Spätburgunderreben angebaut.<br />

Was daraufhin folgte, war<br />

ein lebhaftes Beispiel lebendiger,<br />

regionaler Sprachentwicklung, da<br />

der Volksmund das zuerst als „Ave-<br />

(Maria)-Tal“ bezeichnete Tal in der<br />

Alltagssprache zum „Affental“<br />

werden ließ – ganz ohne die betreffenden<br />

Primaten. Mittlerweile<br />

ist die Affentaler-Weinflasche auch<br />

international bei Weinkennern beliebt.<br />

Die Etymologie des Wortes<br />

„Affentaler“ ist somit ebenso spannend<br />

wie die Idee, das Tier in haptisch-ertastbarer<br />

3-D-Form auf die<br />

Flasche zu bannen. Und dies jeweils<br />

in den zum abgefüllten Wein passenden<br />

Farben: den Riesling 2021<br />

aus dem Weinanbaugebiet Baden/<br />

Ortenau ziert ein goldenes Äffchen<br />

und ist ein passender Begleiter<br />

für würzige oder süß-saure beziehungsweise<br />

asiatische Küche.<br />

Der Graue Burgunder wird vom silbernen<br />

Primaten umarmt und umfasst<br />

geschmacklich einen fruchtigen<br />

Duft nach Äpfeln und Birnen<br />

und eignet sich bestens als Tischwein<br />

für mittelschwere und kräftige<br />

Speisen wie Lamm oder gebratener<br />

Fisch, Wild oder Gemüsegerichte.<br />

Das kupferfarbene Äffchen<br />

ist etwa dem ebenfalls in Kupfer<br />

schimmerndem Spätburgunder<br />

Rosé 2022 zugeordnet, ein<br />

schmeichelnder Begleiter für leichtere<br />

Speisen wie Salate oder Lachs<br />

und ein passender Wein-Partner für<br />

die kommenden Sommermonate.<br />

Ein wohlbekömmliches „Affentheater“<br />

also, mit dem die Affentaler<br />

Winzer eG immer wieder aufs Neue<br />

ihre Kunden begeistert.<br />

Wolfscraft<br />

„Super Lager“, „Frisch-Pilz“ und „Das Helle!“<br />

Foto: Wolfscraft<br />

Die mit dem Wolf brauen<br />

Die Macher von „Wolfscraft“ – dem<br />

Craftbier mit dem farbigen Wolf-<br />

Emblem auf dem Flaschenetikett<br />

schwören auf ihren „tierischen Namensgeber“<br />

aus tiefster Überzeugung<br />

zum leibhaftigen Wolfs-Tier<br />

und stützen darauf auch das erzählte<br />

Narrativ zu ihrer Marke: „Ähnlich<br />

wie der gute Biergeschmack wurde<br />

auch der Wolf aus weiten Teilen<br />

unseres Landes verbannt.“ Mit<br />

dieser Begründung macht sich die<br />

Wolfscraft GmbH aus München für<br />

ihr tierisches Wappentier stark und<br />

verweist auf ihre NABU-Wolf-Patenschaft,<br />

die dabei mithelfen soll, die<br />

Lebensräume des Ur-Ahnen unserer<br />

heutigen domestizierten Haus-<br />

Hunde zu schützen. Und so bedient<br />

sich Wolfscraft nicht nur dem Emblem<br />

des Wolfes in rotem, grünem<br />

oder blauem Druck auf seinem Etikett,<br />

sondern auch einer Begrifflichkeit,<br />

die aus dem Vokabular biologischer<br />

Fachsprache entlehnt wird. So<br />

soll der Wolf parallel ebenso wieder<br />

eine sichere Heimat in Deutschland<br />

finden, wie das von den Machern<br />

als „gutes, unangepasstes“ Bier bezeichnete<br />

Wolfscraft. Ein marketingtechnisch<br />

geschickter Schachzug,<br />

die Narrative um den Wolf und seine<br />

Heimatsuche und um das Wolfscraftbier<br />

und seine „Konsumentensuche“<br />

bei den Bierkennern zu verweben.<br />

Kein Wunder also, dass die<br />

Getränkehändler, die Wolfscraft vertreiben,<br />

folgerichtig augenzwinkernd<br />

als „Revier“ bezeichnet werden.<br />

Von der Idee und Überzeugung<br />

aufs Flaschenetikett. Reines Alpenquellwasser<br />

und beste deutsche Biozutaten<br />

stehen Pate für die hochwertigen<br />

Sorten wie etwa „Wolfscraft<br />

Super Lager“, „ Wolfscraft Brutal<br />

Alkoholfrei“, „Wolfscraft Frisch-Pils“<br />

und „Wolfscraft Das Helle!“.<br />

Bereits der „tierische“ Ausflug in<br />

die Welt der Getränkeverpackungen<br />

und -etiketten zeigt die ungeheure<br />

Vielfalt und Kreativität, die auf dem<br />

Getränkemarkt mit dem Thema Etiketten<br />

und Verpackungen verbunden<br />

ist. Und wer noch mehr über<br />

die historischen Begebenheiten rund<br />

um die Verpackungen wissen möchte,<br />

findet eine Fülle an Informationen<br />

im Heidelberger Verpackungsmuseum,<br />

mitten in der Altstadt. Und<br />

dort tummeln sich dann auch noch<br />

weitere alteingesessene Klassiker<br />

wie etwa die braune Libella-Flasche,<br />

die sogenannte Heidelberger Rillenflasche.<br />

Bis Mitte <strong>2023</strong> ist im Heidelberger<br />

Kleinod noch die spannende<br />

Sonderausstellung „Vom Bauhaus<br />

ins Kaufhaus: Die Neue Typographie<br />

und ihr Einfluss auf das Markendesign“<br />

zu sehen. Dr. B. Sch.<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 47


MARKT | Produkte, Technik und Technolgoien<br />

Collo<br />

Vermeidung von Milchverlusten in Molkereien<br />

Positionserkennung<br />

einer Leckage<br />

Die steigenden Kosten für<br />

Rohmilch, Strom und andere<br />

Posten veranlassen Molkereien,<br />

sich stärker auf die Reduzierung<br />

von Milchverlusten zu konzentrieren.<br />

Bei geringen Gewinnmargen<br />

ist es ein strategischer<br />

Imperativ für viele Molkereien,<br />

Produktverluste zu minimieren.<br />

Gleichzeitig besteht ein globaler<br />

Druck, den ökologischen Fußabdruck<br />

in der Molkereiproduk tion<br />

zu verkleinern, und auch hier<br />

sind die Milchverluste ein entscheidender<br />

Faktor.<br />

„Um die Verschwendung<br />

wertvoller Milchprodukte auf<br />

ein Minimum reduzieren zu können,<br />

ist es jedoch unabdingbar<br />

zu wissen, wo im Verfahren die<br />

Leckagen auftreten“, erläutert<br />

Mikko Tielinen, Head of Sales<br />

Was die Liquid Fingerprint-<strong>Technologie</strong> von Collo einzigartig macht, ist ihre Genauigkeit und Fähigkeit,<br />

jede Art von Molkereiprodukt in Echtzeit zu erkennen – sei es Rohmilch, Proteinkonzentrat, Sahne<br />

in Wasser oder andere – sogar CIP-Chemikalien. Foto: Collo<br />

von ColloidTek. „Wenn sich eine<br />

Leckage in Form eines zu hohen<br />

organischen Anteils im Abwasser<br />

bemerkbar macht, ist es<br />

sehr schwer zu bestimmen, woher<br />

dieser stammt.“<br />

„Unsere Lösung bietet eine<br />

einfache und sehr präzise Art<br />

der Erfassung, wo im Verfahren<br />

sich die Leckage genau befindet“,<br />

so Tielinen. „Sie misst<br />

in Echtzeit das exakte Flüssigkeitsprofil<br />

an jedem gewünschten<br />

Punkt im Prozess mit nur<br />

einem EMF-Sensor. In Kombination<br />

mit maschinellem Lernen<br />

gewährleistet unsere cloudbasierte<br />

Lösung ein dauerhaft<br />

optimiertes Verfahren, das sich<br />

einfach überwachen lässt.“<br />

Neben der unmittelbaren Verbesserung<br />

der Rentabilität ei-<br />

ner Molkerei senkt die Reduzierung<br />

der Milchverluste zudem<br />

die Kosten für die Abwasserbehandlung<br />

und hilft Molkereien,<br />

ihre Umweltziele zu erreichen.<br />

„Der größte Teil des in einer<br />

Molkereiproduktion anfallenden<br />

Kohlendioxids stammt aus den<br />

Produktionsstufen, die vor der<br />

Ankunft der Milch in der Molkerei<br />

liegen“, weiß Mikko Tielinen.<br />

„Deshalb ist es so wichtig, keine<br />

wertvolle Milch in den Verarbeitungsverfahren<br />

zu verschwenden.<br />

Wenn milchbasierte Produkte<br />

in einer Molkerei verlorengehen,<br />

muss nämlich als Ersatz<br />

eine entsprechende Milchmenge<br />

neu produziert und angeliefert<br />

werden, was dann weitere<br />

CO 2<br />

-Emissionen verursacht.“<br />

Mehr Informationen<br />

www.collo.fi<br />

Best Handling Technology<br />

Schwere Fässer leicht gehoben und bewegt<br />

Mobile Hebehilfe<br />

Mit der mobilen Hebehilfe ezz-<br />

LIFTmaster können Fässer bis<br />

500 kg sicher und ergonomisch<br />

gegriffen und bewegt werden.<br />

Vorteile des ezzLIFTmaster<br />

sind die einfache Handhabung,<br />

die sichere Aufnahme und Ablage<br />

des Gutes sowie die sehr<br />

gute Manövrierfähigkeit. Die<br />

Hebehilfe ist universell einsetzbar<br />

und wird mit Akku betrieben.<br />

Der Hebetrolley ist in der<br />

Lage, vielfältige Handlingaufgaben<br />

zu erfüllen: auf/ab, greifen/lösen,<br />

schwenken, kippen,<br />

freie Programmierung von unterschiedlichen<br />

Positionen und<br />

kundenspezifische Aufnahmeund<br />

Hantierfunktionen. Die mobile<br />

Hebehilfe ist auch für den<br />

EX-Bereich sowie in hygienischer<br />

Ausführung erhältlich.<br />

Dosieren und Schütten<br />

Wenn es darum geht, große<br />

Mengen von Substanzen und<br />

Stoffen zu bewegen, umzufüllen<br />

oder umzuschütten, beispielsweise<br />

von Eimern und<br />

Fässern in Mischbehälter, ist<br />

Der ezzLIFTmaster mit Greifer als Dauermischgerät.<br />

Foto: Best Handling Technology<br />

Wiegen<br />

Ein besonderes Tool des ezz-<br />

LIFTmaster ist eine integrierte<br />

Waage. Vorteil ist hier, dass direkt<br />

auf der Hebehilfe auch gewogen<br />

werden kann. Es befindet<br />

sich eine Wiegezelle auf<br />

dem Grundrahmen der Hebehilfe,<br />

auf der eine Wiegeplattform<br />

sitzt. Die Anzeige befindet sich<br />

in der Regel an der Säule der<br />

mobilen Hebehilfe. Die Anzeige<br />

kann nach Kundenwunsch<br />

platziert werden. Beispielsweise<br />

kann sie auch an einem flexider<br />

ezzLIFTmaster bestens geeignet.<br />

Die Hebehilfe ezzLIFTmaster<br />

unterstützt den Bediener<br />

beim Aufnehmen, Bewegen<br />

und Entleeren der Gebinde. Außerdem<br />

können die Bediener mit<br />

ihm zwischen den Behältnissen<br />

hin und herfahren und die Höhe<br />

beim Umschütten anpassen.<br />

Das Drehen des Behälters, um<br />

den Inhalt auszuleeren, erfolgt<br />

manuell über eine Kurbel oder<br />

elektrisch per Tastendruck. Ge-<br />

griffen werden können die unterschiedlichsten<br />

Gebindeformen:<br />

Fässer, Kartons, Eimer, Säcke und<br />

vieles mehr. Eine breite Auswahl<br />

an verschiedenen Greifern ermöglicht<br />

das Klemmen unterschiedlicher<br />

Behälter, sodass alles<br />

sicher gehalten und entleert werden<br />

kann. Kartons, Fässer und Eimer<br />

können eingeklemmt und<br />

beliebig gedreht werden. Mit der<br />

Entleerungsfunk tion des ezz-<br />

LIFTmaster nach vorne oder zur<br />

Seite kann durch Schütten leicht<br />

und genau dosiert werden.<br />

blen Arm befestigt werden, sodass<br />

sie individuell drehbar ist.<br />

Die Waage kann je nach Ausführung<br />

ein Maximalgewicht<br />

von bis zu 500 kg wiegen.<br />

Mischen<br />

Für kleine Batches kann der ezz-<br />

LIFTmaster auch als Dauermischgerät<br />

eingesetzt werden. Vorteil<br />

hier: die Substanzen können<br />

dosiert und anschließend<br />

direkt, ohne das Gerät zu wechseln,<br />

vermischt werden. Hier<br />

kann mit der Hebehilfe, ein Behälter<br />

aufgenommen, angehoben,<br />

gemischt und abgesetzt<br />

werden. Die Positionen werden<br />

dann durch Tastendruck angefahren.<br />

Dies kann auch während<br />

des Fahrens geschehen. Auch<br />

der Mischbetrieb erfolgt durch<br />

Tastendruck. Durch eine besondere<br />

Steuerung können die Positionen<br />

des Aufnahme- und Absetzpunktes<br />

sowie des Mischens<br />

(Dauer, Richtungsumkehr, …)<br />

voreingestellt werden. <br />

Mehr Informationen<br />

www.besthandlingstechnology.com<br />

48 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


MARKT | Produkte, Technik und Technolgoien<br />

VEGA Grieshaber KG<br />

Weltweit erster Füllstandsensor mit integrierter Cybersecurity ausgeliefert<br />

Security first<br />

Der Schwarzwälder Hersteller<br />

von Füllstand-, Grenzstand- und<br />

Druckmesstechnik VEGA begibt<br />

sich auf Sicherheitsmission. Im<br />

Januar <strong>2023</strong> lieferte er den weltweit<br />

wohl ersten Füllstandsensor<br />

mit integrierter Cybersecurity an<br />

seine Kunden aus. Er will damit<br />

ein starkes Zeichen gegen<br />

die auch industrieweit zunehmende<br />

Bedrohung durch Cyber-<br />

Kriminelle setzen.<br />

Rein äußerlich ist ihm nichts anzumerken:<br />

Der Radarsensor VE-<br />

GAPULS 6X passt mit der Dokumentation<br />

perfekt in den maßgeschneiderten<br />

Karton und erhält<br />

am Ende der Verpackungslinie<br />

sein Versandetikett. Adresse: Ein<br />

Chemieunternehmen in Nordhessen.<br />

Doch was beim Kunden<br />

ankommt, ist etwas anderes als<br />

alle bislang am Markt erhältlichen<br />

Füllstandsensoren. Integriert<br />

bringt der Sensor erstmals<br />

zusätzlichen Anlagenschutz mit.<br />

Er ist nach der Cyber-Sicherheitsnorm<br />

IEC 62443-4-2 entwickelt<br />

worden und erfüllt damit die<br />

höchsten Standards, die derzeit<br />

in der Prozessindustrie zur Verfügung<br />

stehen.<br />

„Messdaten jederzeit sicher<br />

zu nutzen, ist inzwischen eine<br />

der wichtigsten Anforderungen<br />

unserer Kunden“, sagt Florian<br />

Burgert, der die Konzeption des<br />

universellen Füllstandsensors ab<br />

Schritt 1 mitbegleitet hat. „Wir<br />

hören das aus beinahe allen<br />

Branchen.“ Für eine tiefgreifende<br />

Sicherheit müsse daher nicht<br />

nur die Anlage an sich sicher<br />

sein, sondern auch alle eingebauten<br />

Komponenten den Standards<br />

entsprechen.<br />

Gerade beim Thema Cybersicherheit<br />

geht es in der Industrie<br />

um Verlässlichkeit und darum,<br />

neuesten Bedrohungen einen<br />

Erstmals weltweit versandt und ausgeliefert:<br />

Ein Füllstandsensor mit integrierter Cybersecurity.<br />

Foto: VEGA<br />

Schritt voraus zu sein. VEGA<br />

will sich jedoch nicht auf dem<br />

ersten lieferfähigen Gerät nach<br />

IEC 62443 ausruhen. Mit der<br />

Zertifizierung als Leitfaden wird<br />

das Unternehmen künftige Produkte<br />

von Beginn an nach allen<br />

bestehenden Sicherheitsanforderungen<br />

entwickeln. Schutzmaßnahmen<br />

werden konsequent<br />

ausgebaut, um auch in<br />

Zukunft die verlässliche Basis<br />

für einen sicheren Anlagenbetrieb<br />

zu schaffen.<br />

Mehr Informationen<br />

www.vega.com<br />

Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />

Normelemente in Hygienic Design<br />

Maximale Hygiene<br />

Überall dort, wo Lebensmittel<br />

produziert werden, gehört maximale<br />

Hygiene zu den absoluten<br />

Grundvoraussetzungen. Fast<br />

überall geht es heute darum,<br />

Produkte ohne konservierende<br />

Zusätze herzustellen – dafür<br />

braucht es Produktionsumgebungen<br />

mit hoher Reinheit.<br />

Auf den ersten Blick scheinen<br />

die meisten Normelemente zwar<br />

weit weg von den eigent lichen<br />

kritischen Arbeitsbereichen zu<br />

sein, doch luftgängige Sporen<br />

von Mikroorganismen sind in der<br />

Lage, sich schnell und weit auszubreiten.<br />

Da bereits kleinste<br />

Schwachstellen zur Kontamination<br />

kompletter Produktionslinien<br />

führen können, hat Ganter<br />

eine ganze Produktfamilie an<br />

speziellen Normelementen entwickelt.<br />

Sie verbinden minimale<br />

Verschmutzungsneigung mit optimaler<br />

Reinigungsfähigkeit und<br />

entsprechen damit den sehr hohen<br />

Anforderungen des 3-A-<br />

Sanitary-Standards, der EHEDG<br />

sowie der DGUV-Test.<br />

Als jüngste Neuheit der Produktfamilie<br />

„Hygienic Design“<br />

offeriert Ganter nun die Abstandshalter<br />

GN 6226. Diese<br />

Normelemente vermeiden auf<br />

einfache Weise doppelte Konstruktionsflächen,<br />

die problematisch<br />

und aufwändig bezüglich<br />

Reinigung und Abdichtung<br />

sind. Damit wächst die HD-<br />

Produktrange weiter, die bislang<br />

verschiedene Varianten<br />

von Knöpfen, Griffen, Klemmhebeln,<br />

Rastbolzen, Verriegelungen,<br />

Abdeckhülsen, Stellfüßen<br />

und Schrauben umfasst.<br />

Als Material kommt in allen<br />

Fällen nichtrostender Edelstahl<br />

mit gleitgeschliffenen<br />

oder polierten Oberflächen zum<br />

Einsatz. Damit bleibt die maximale<br />

Oberflächenrauigkeit unter<br />

Ra 0,8 µm, Schmutzpartikel können<br />

sich daher nicht festsetzen<br />

und sind bei der Reinigung zuverlässig<br />

entfernbar.<br />

Ein weiteres, zentrales Merkmal<br />

der Ganter- Normelemente<br />

ist die „Totraumfreiheit“ – es<br />

können sich also keine Substanzen<br />

im Inneren der Bauteile ansammeln.<br />

Ein hygienisch sicheres<br />

und per Softwaresimulation verifiziertes<br />

Dichtungskonzept sorgt<br />

dafür, dass die FDA-konformen<br />

H-NBR- oder EPDM-Elastomer-<br />

Dichtungen nach der Montage<br />

überall flächenbündig anliegen<br />

Ganter entwickelt weitere gedichtete Normelemente aus Edelstahl für sehr hohe Hygieneanforderungen.<br />

Foto: Otto Ganter<br />

und ihre Funktion langfristig erfüllen.<br />

So wachsen hygienische<br />

Probleme erst gar nicht unbemerkt<br />

heran. Über die fachgerechte<br />

Montage und passende<br />

Reinigungsverfahren informiert<br />

Ganter in beigefügten Anleitungen.<br />

„Hygienic Design“-Normelemente<br />

reduzieren den Auf-<br />

wand für die Reinigung – die<br />

lässt sich einfacher und vor allem<br />

schneller per „Clean in Place“<br />

durchführen – unter dem Strich<br />

ist der Anlagenbetrieb langfristig<br />

kostengünstiger.<br />

Mehr Informationen<br />

www.ganternorm.com<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 49


MARKT | Produkte, Technik und Technolgoien<br />

IEP <strong>Technologie</strong>s GmbH<br />

Explosionsschutz für Brauindustrie<br />

Foto: IEP <strong>Technologie</strong>s<br />

Systemkonzept beugt<br />

Schäden in Malzannahme<br />

und Schroterei vor<br />

Die Brauindustrie erzeugt ein<br />

überaus beliebtes Genussmittel:<br />

99,7 Liter Bier trinkt jeder erwachsene<br />

Deutsche durchschnittlich<br />

pro Jahr. Allerdings sind die Betriebe<br />

der enormen Gefahr von<br />

Staubexplosionen ausgesetzt.<br />

Denn Braumalz weist eine hohe<br />

Staubungsneigung auf und kann<br />

in geschlossenen Behältern und<br />

unter Zufuhr von Sauerstoff dauerhaft<br />

explosionsfähige Atmosphären<br />

bilden. Um Menschen<br />

und Anlagen wirksam gegen verheerende<br />

Schäden zu schützen,<br />

unterstützt IEP <strong>Technologie</strong>s, der<br />

Safety-Experte des HOERBIGER<br />

Konzerns, die Brauereibranche<br />

mit maßgeschneiderten Systemlösungen<br />

für den Explosionsschutz.<br />

Bei der Bierherstellung sind die<br />

Produktionsabschnitte rund um<br />

die Malzannahme und Schroterei<br />

besonders explosionsgefährdet.<br />

Zudem ist es in Brauereien unverzichtbar,<br />

die vorgegebenen<br />

Hygiene anforderungen einzuhalten.<br />

Das gelingt beispielsweise<br />

durch den Einsatz lebensmittelkonformer<br />

Werkstoffe sowie<br />

durch möglichst totraumfreie<br />

Schutzkonzepte.<br />

Vorbeugender<br />

Explosionsschutz<br />

Dies umfasst das Vermeiden von<br />

Zündquellen und explosionsfähiger<br />

Atmosphären durch entspre-<br />

chende Reinigung, Instandhaltung<br />

und Erdung der Anlagen sowie<br />

Funkendetektions- und Löschsysteme.<br />

Funkendetektoren der neuesten<br />

Generation können Zündquellen<br />

wie Funken sowie heiße Partikel<br />

erkennen. Löst der Detektor aus,<br />

setzt sich automatisch eine Prozesskette<br />

in Gang: Innerhalb von Millisekunden<br />

löscht die Löscheinheit<br />

die Funken oder glimmenden Partikel<br />

mit einer kleinen Menge Wassernebel.<br />

Filter und andere Produktionsmaschinen<br />

werden auf diese<br />

Weise nur minimal beeinträchtigt.<br />

Ist die Gefahr beseitigt, stoppt eine<br />

Automatik in Sekundenbruchteilen<br />

den Löschvorgang.<br />

Die Folgen von Explosionsereignissen<br />

verringern<br />

Als passiver Explosionsschutz für<br />

Brauereianlagen eignen sich vielerorts<br />

Ventile zur flammenlosen Explosionsdruckentlastung.<br />

Sie sorgen<br />

dafür, dass im Explosionsfall<br />

der auftretende Überdruck in einen<br />

sicheren Bereich abgeleitet<br />

wird, ohne dass Flammen in die<br />

Umgebung austreten. Hierbei sind<br />

die Ventile für den Einsatz mit faserigen<br />

Stäuben zertifiziert. Daneben<br />

ist die Entkopplung verbundener<br />

Anlagen ein wichtiger Baustein<br />

innerhalb eines wirksamen Explosionsschutzkonzepts,<br />

bei dem die<br />

Auswirkungen eines Explosionsereignisses<br />

lokal begrenzt bleiben.<br />

Auch durch aktive Systeme zur Explosionsunterdrückung<br />

gelingt es,<br />

den Feuerball einer anlaufenden<br />

Explosion mittels der Injektion von<br />

Löschmitteln effektiv zu unterdrücken<br />

und zu kontrollieren.<br />

Umfassendes Know-how ist außerdem<br />

bei der Abstimmung eines<br />

Systems auf die individuellen<br />

Gegebenheiten am Einsatzort<br />

gefragt. Dazu gehört insbesondere<br />

die effiziente Kombination<br />

von Funkenerkennungssystemen<br />

und Funkenlöschanlagen mit<br />

konstruk tiven Explosionsschutzlösungen<br />

an der gesamten Anlage.<br />

Sollte es doch zu einer Zündung<br />

kommen, sind sie in der Lage, eine<br />

anlaufende Explosion aktiv zu unterdrücken<br />

oder für eine passive<br />

Druckentlastung zu sorgen.<br />

Ganzheitliches Predictive<br />

Maintenance-Konzept<br />

„Mit Blick auf den Wartungsbedarf<br />

komplexer Explosionsschutzlösungen<br />

zeigen Praxisbeispiele<br />

aus der Brauindustrie, dass sich<br />

ein ganzheitliches Predictive Maintenance-Konzept<br />

für jede Anlage<br />

bewährt“, erklärt Markus Häseli,<br />

Geschäftsführer Deutschland und<br />

Director of Sales Europe bei IEP<br />

<strong>Technologie</strong>s. „In Verbindung mit<br />

unseren Komplettlösungen für<br />

den Explosionsschutz sowie unserem<br />

umfassenden Kundenservice<br />

lassen sich so Produktionsausfälle<br />

verringern und wertvolle Planungssicherheit<br />

für die Instandhaltungsabteilung<br />

schaffen.“<br />

Mehr Informationen<br />

www.ieptechnologies.com<br />

50 | Getränke! 02 | <strong>2023</strong>


BEZUGSQUELLEN-VERZEICHNIS | Produkte, <strong>Technologie</strong>n und Dienstleistungen<br />

Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />

Institute | Organisationen | Verbände<br />

Pumpen<br />

Die deutschen Brauer<br />

Deutscher Brauer-Bund e.V.<br />

Neustädtische Kirchstraße 7a<br />

D-10117 Berlin<br />

www.brauer-bund.de<br />

Ihr kompetenter Partner in allen<br />

Pumpenbereichen seit 1954<br />

PUMPEN-CENTER „SKM“ GmbH<br />

Hüttenstr. 8 | 65201 Wiesbaden<br />

info@pumpen-center.de | www.pumpen-center.de<br />

Die Dr. Harnisch Publikations App<br />

mit E-Paper unserer Fachzeitschriften,<br />

kostenlos für mobile Endgeräte<br />

www.getränke-tm.de<br />

Institute | Organisationen | Verbände<br />

Alter Hellweg 46<br />

D-44379 Dortmund<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Deutsches Verpackungsinstitut e.V. (dvi)<br />

Kunzendorstr. 19<br />

D-14165 Berlin<br />

www.verpackung.org<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH<br />

info.nps@netzsch.com | www.netzsch.com<br />

Bundesverband der<br />

Deutschen Spirituosen-Industrie<br />

und -Importeure e. V.<br />

Urstadtstraße 2 | 53129 Bonn<br />

www.spirituosen-verband.de<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Alkoholfreie Getränke e. V.<br />

Monbijouplatz 11 | 10178 Berlin<br />

www.wafg.de<br />

Verband der deutschen<br />

Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF)<br />

Mainzer Str. 253 | 53179 Bonn<br />

Telefon +49 (0) 228-95 46 00<br />

info@fruchtsaft.de<br />

www.fruchtsaft.net<br />

Partyfässer<br />

Schmierstoffe | Instandhaltung<br />

Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau e.V.<br />

Lyoner Str. 18 | 60528 Frankfurt<br />

Telefon +49 (0) 69 66 03 0<br />

www.vdma.org<br />

Pressen zur Entwässerung und Verdichtung<br />

Spezialschmierstoffe<br />

für die Lebensmittelindustrie<br />

NSF-H1 gelistet<br />

Bremer & Leguil GmbH<br />

Am Burgacker 30-42<br />

D-47051 Duisburg<br />

Tel. +49 (0) 203 99 23-0<br />

Fax +49 (0) 203 259 01<br />

E-Mail: info@bremer-leguil.de<br />

Internet: www.bremer-leguil.de<br />

Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V.<br />

Kennedyallee 28 | 53175 Bonn<br />

www.vdm-bonn.de<br />

Wasseraufbereitung<br />

Versuchs- und Lehranstalt<br />

für Brauerei in Berlin e.V.<br />

Seestraße 13 | 13353 Berlin<br />

www.vlb-berlin.org<br />

Pumpen<br />

Forschungskreis der<br />

Ernährungsindustrie e.V.<br />

Godesberger Allee 142-148<br />

D-53175 Bonn<br />

www.fei-bonn.de<br />

Pumpen<br />

für die Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie<br />

Dr. JESSBERGER GmbH<br />

Jägerweg 5 | 85521 Ottobrunn<br />

info@jesspumpen.de |<br />

Getränke! 02 | <strong>2023</strong> | 51

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