Wein aus Südtirol

Der Sommelier
als Kellermanager
Alf Wimmer
im Interview
Seite 12
Preis/Leistung
international
Die besten Importweine
für die Gastronomie
Seite 18
Wein
j o u r n A l
Mit der Frische der Berge
Wein aus
Südtirol
Seite 4
ÖGZ Weinjournal | 02-2010

2 Weinjournal
EDItorIAl
Über den
tellerrand
In unserer Branche könnte
man sagen, „über den Glasrand“
zu blicken, also Weitblick
zu besitzen, ist nicht nur
von wirtschaftlichem Vorteil.
Es macht die Beschäftigung
mit unserem lieblingsgetränk
erst richtig zum Vergnügen.
Bei aller liebe zum österreichischen
Wein: Es darf ruhig
auch einmal etwas anderes
eingeschenkt werden. Einen
genauen Blick über den Brenner,
in das Südtirol von heute,
machen wir mit Skizzen, die
im Zuge der Gestaltung eines
eigenen Südtirol-Sortiments
für den Wiener Weinhändler
Del Fabro entstanden
sind. Ein modernes Weinland
pflegt seine Wurzeln: Wir haben
einige der renommiertesten
Betriebe aus dem oberen
Etschtal besucht und portraitiert.
Die Wiener Weinmesse Vie-
Vinum ging wieder einmal
über die Bühne. Es war für
uns spannend, Weine kennenzulernen,
die man sonst eher
selten kostet: Die region
Abruzzen präsentierte sich
mit 17 aufstrebenden Weingütern
in einem eigenen Saal,
flankiert von Herstellern
köstlicher regionaler kulinarischer
Spezialitäten. landwirtschaftsminister
niki Berlakovich
brachte es bei der
Eröffnung der biennalen Veranstaltung
in der Hofburg
auf den Punkt: „Beim Zusammenspiel
von Wein und
anderen Genussprodukten,
bei denen die Herkunft den
Charakter bestimmt, können
IMPrESSuM
wir von den Italienern noch
viel lernen.“
Die neue Ausgabe von unserem
Weißweinguide „Österreichs
beste Weißweine
2010“ ist da: Die Sieger – die
Fünf-Gläser-Winzer – finden
Sie auf den Seiten 10 und
11. Ebenfalls auf Seite 11 lesen
Sie wie gewohnt unsere
aktuellen Kolumnen zu den
themen Weinverkauf in der
Gastronomie sowie Wein &
technik.
um den Servicecharakter für
die Gastronomie noch weiter
zu verbessern, bringen
wir ab sofort Interviews mit
Praxistipps für die Arbeit
im Weinkeller und am Gast.
Den Anfang macht Alf Wimmer
vom Hotel Grand tirolia.
Wertvolle Anregungen
liefert Ihnen wie immer der
ÖGZ-Weincup, diesmal zum
thema Importweine mit dem
besten Preis-leistungs-Verhältnis.
Dafür wurden die
Weine in Preisgruppen (bis 5,
bis 7,50 bis 10 Euro Gastro)
verkostet.
Viel Vergnügen beim lesen,
und auf Ihr Wohl,
Walter tucek
Wolfgang Schedelberger
Der Wein zur Wurst
Skizzen aus Südtirol
Die sonnigere Seite des „Heiligen landes“
kann immer wieder überraschen
Seite 4
jedermann als Millionär
Pierre-Emanuel taittinger über das
leistbare luxusprodukt Champagner
Seite 9
Die 5-Gläser-Winzer
Alle Siegerweine aus der neuen Ausgabe
von „Österreichs beste Weißweine“
Seite 10
notizen aus den Abruzzen
Ein weitgehend unbekanntes und
unterschätztes Weinbaugebiet zeigt auf
Seite 14
Weincup: Preis/leistung
international
Ideale Weine aus aller Welt für den glasweisen Verkauf
Seite 18
josef Bitzingers Würstelstand im Prater war Bühne für ein exklusives Genussexperiment. Eine kleine
Schar „wohlstandsverwahrloster Hedonisten“ stellte sich dem kulinarischen Vergleich.
„nobel geht die Welt zugrunde!“, wird man sich denken, wenn der roederer-Champagner zur Weißwurst als
ideales Paar kreiert wurde. Sogar Bierpapst Conrad Seidl tendierte zu dieser Kombination.
Bei der Hirschbratwurst hatte der rotgipfler rodauner von Alphart in traiskirchen die Weinnase vorne. Zur
Käsekrainer gefiel der Grüne Veltliner vom Schloss Gobelsburg am besten, während die würzigen lammbratwürsteln
eher nach rotwein verlangten. Der ebenfalls würzige St. laurent von Steinklammer (Wien-Mauer)
brillierte in dieser Serie. Bei der Waldviertler war Holz angesagt, um die geräucherten Aromen zu kompensieren.
Ein Sauvignon Blanc Barrique vom Weingut Walter Skoff in der Südsteiermark wurde hier Kombinationssieger.
und weil die Arbeit nicht nur hart, sondern auch erkenntnisreich war, beschloss man, diese Aktion mit
der eher gewohnten Bierbegleitung fortzusetzen. www.wsov.at
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1051 Wien, Wiedner Hauptstraße 120–124, tel.: (01) 546 64-0 redaktionsleitung: Walter tucek, DW 366
text: Wolfgang Schedelberger, Wolfgang Schmid Fotos: EoS Bozen, Wolfgang Schmid, ICE Wien Grafik: robert Kreisinger
Verkauf: Gregory Kucera-Wurmehl, DW 260; Kurt Heinz, DW 265 ressortleitung: Dieter Koffler, DW 360 Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien, Faradaygasse 6
aktuelles

aktuelles Weinjournal
3
Commissario
aus dem Karst
Eine „Wein-lesung“ der besonderen
Art fand vor Kurzem im neuen
Wagners Wein Shop in laakirchen
statt: ein kulinarischer Abend mit
dem Autor der „Commissario laurenti“-Krimis,
Veit Heinichen, der
mit der triestiner Star-Köchin Ami
Scabar das Werk „triest. Stadt der
Winde“ verfasste und auch für die Auswahl der Produkte aus seiner Wahlheimat
verantwortlich zeichnete. Wer die Gelegenheit wahrnehmen konnte, wurde
in eine höchst facettenreiche Welt des Genusses „entführt“. Verkostet wurden
die edelsten Weine aus dem Hinterland der k&k Stadt, dem Karst, u. a. von Edi
Kante, Sandi Skerk, Matej lupinc, Benjamino Zidarich; dazu wurden äußerst
seltene olivenöle der Familie Starec, der als bester Honig Italiens geltende Honig
von Fausto Settimi sowie der in einer Karsthöhle gereifte Käse von Dario
Zidaric gereicht. www.wagnerweb.at
Ein Kärntner
im roussillon
Wiener Wein
gegen AIDS
Das Wiener Weingut rotes Haus vinifiziert
einige der feinsten Weine der
Stadt; der life Ball ist die glamouröseste
Veranstaltung Wiens. Die Gelegenheit,
beides zu genießen, ergibt sich am
17. juli, wenn in der Wiener Weinbar „Wieno“
die „rotes Haus lounge“ öffnet, während
nebenan der life Ball steigt. „Wieno“ in
der lichtenfelsgasse widmet sich ausschließlich
Wiener Weinen und liegt in den Arkaden gegenüber
dem Eingang des rathauses: So kommt man gleichsam zu
„logenplätzen erste reihe fußfrei“ mit bestem Blick auf das bunte treiben, und
kann dazu edle tropfen wie Wiener Gemischter Satz 09, traminer 09, Grüner
Veltliner obere Schoß 08 und noch mehr genießen. Atmosphäre erleben,
gleichzeitig Abstand zum Gedränge haben und dabei auch noch das gute Gefühl
genießen, etwas zum weltweiten Kampf gegen HIV beizutragen (ein teil
des Erlöses der „rotes Haus lounge“ geht an den life-Ball-trägerverein „Aids
life“): Das gibt es wohl nur in Wien. www.wieno.at
Der frühere Sommelier des Palais Coburg und jetzige „Außenminister“
der Pannobile-Winzer, Moritz Herzog, stellte
auf einer tour durch Österreich sein wohl persönlichstes
Projekt vor: Gemeinsam mit jean-Michel Mailloles, dem
traubenproduzenten, Patrick rodrigues, dem Önologen
und luc ricard, dem „Spiritus rector“ des Weinguts riberach
stellt Herzog im französischen Belesta (katalanisch
riberach) nahe der spanischen Grenze ungewöhnliche, terroirbetonte
Weine „mit katalanischem Akzent“ her. Die drei
linien sind jeweils von einer
Sorte dominiert und heißen
these (Grenache, im Süden
heimisch, mit barocken Weinen),
Antithese (Syrah, vom
norden der rhone, würzig
und mit kühler Frucht) und
Hypothese (Carignan, 100jährige
Stöcke, die Inkarnation
der region). Ein besonderes
Erlebnis auch der weiße Carignan
gris: Von dieser Sorte
gibt es weltweit nur noch 17
Hektar.
www.riberach.com
Lust auf Wein
Gute Werbung für guten Boden
Gleich mehrfach prämiert wurde der neue Werbeauftritt der Weinstadt
langenlois mit dem Slogan „Ein guter Boden. langenlois“. Beim
Werbepreis der WK niederösterreich punktete langenlois mit dem
„Silbernen Hahn“, beim Werbe-Grand-Prix des Fachmagazins tourist
Austria wurde die langenloiser Imagebroschüre unter 35 Einreichungen
vom Publikum auf Platz 2 und von der Fachjury auf Platz 1
gereiht. Aufgrund dieses Votums gab es zusätzlich auch die Swarovsky-trophäe
für den Gesamtsieg in der Kategorie. langenlois konnte
sich damit gegen renommierte tourismusdestinationen wie Kitzbühel,
lech-Zürs und Wien durchsetzen. „Mit dem neuen Markenauftritt gibt
langenlois der ganzen region die Möglichkeit, an einem Strang zu
ziehen und touristisch noch erfolgreicher zu werden“, zieht auch ursin-
GF Wolfgang Schwarz stolz Bilanz. Große Freude über die Auszeichnungen
bei tourismus-Stadtrat thomas redl, Wolfgang Schwarz,
Projektleiterin Claudia Brauneis, tourismus-obmanmn leopold Groiß
und Bürgermeister Hubert Meisl. www.langenlois.at
Lust auf
Prickelndes
Vitalie Taittinger
Wein Wolf Import GmbH & Co Vertriebs KG · Münchner Bundesstrasse 107 · A-5020 Salzburg
T 0662 / 42 14 64 · F 0662 / 42 14 64 20 · office@weinwolf.com · www.weinwolf.com

4 Weinjournal
Skizzen aus Südtirol
Ganz anders – aber doch so ähnlich: Die sonnigere Seite des „Heiligen
landes“ ist seit der Antike ein zwar kleines, aber eigenständiges Weinbauland.
Heute sollte man sich ein neues Bild von Südtirol machen.
Was Südtirol mit Österreich
verbindet, ist auf jeden Fall die
Positionierung als Weißweinland.
Innerhalb Italiens gilt
die region längst als geniale
nummer 1 in Sachen Weiß.
Zwar liegt der rotweinanteil
hier wie dort bei etwa 50 %,
in Südtirol stammt jedoch ein
großer teil des rotweins vom
Vernatsch, der meist im land
konsumiert wird und am besten
zur Speckjause in Südtirol
genossen wird.
Es gibt von der großbeerigen
Sorte mehrere Spielarten
(Grauvernatsch, Großvernatsch
u. v. m.). Ihr italienischer
name lautet Schiava, also Sklavin
– gegenüber echten tirolern
sollte man aber besser bei der
deutschen Bezeichnung bleiben.
Beim Kalterer See handelt
es sich ebenfalls um Vernatsch,
und zwar eben um einen lagen-Vernatsch.
Im italienischen
Weinguide Gambero rosso ist
seit einiger Zeit die liebe zum
Vernatsch ausgebrochen, er
wird auch zu Fischgerichten
wein aus südtirol
empfohlen. na ja. Es geht halt
wirklich nichts darüber, sich
selbst ein Bild zu machen. Gemeinsam
mit dem Del-Fabroteam
haben wir aus über 400
Proben mehr als 100 Weine
ausgesucht, die das größte
Weinsortiment Österreichs nun
perfekt ergänzen.
Südtirol ist die Wiege wertvoller
autochthoner Sorten wie lagrein
und traminer: Aus teremenum,
dem heutigen tramin,
einem ort an der Südtiroler
Weinstraße, soll der urvater der
Burgundersorten, von Veltliner
und Sauvignon, ja stammen.
Der lagrein von heute ist mit
Sicherheit eine Bereicherung im
Segment ausdrucksvoller rotweine.
Mollig und aromatisch,
würzig und strukturiert, mit
dunkler Fruchtfülle und viel
Charme kann er schlicht und
ergreifend begeistern.
land der Vielfalt
jenseits des Brenners liegt ein
land der Kontraste: nord
und Süd, Deutsch und Italie-

wein aus südtirol Weinjournal
5
nisch, schneebedeckte Berge
und fruchtbare täler, alpines
und mediterranes Klima treffen
aufeinander, geben den Weinen
einen eigenständigen, unverwechselbaren
Charakter. Im tal
der Etsch kommen geologische
Formationen von Kalkstein
über Porphyr und Basalt bis zu
Schottermoränen dem jeweils
idealen Standort für die verschiedenen
rebsorten zugute.
und auch beim Stichwort Sortenvielfalt
verbindet das Weinbauland
Österreich mit dem
Weinbaugebiet Südtirol so
manches. Ein trockener Goldmuskateller
oder ein duftiger,
lieblicher rosenmuskateller
machen so manche Weinkarte
wieder spannend, ebenso wie
die tollen, individuellen und
mineralischen Pinots aus Südtirol.
Die Burgundersorten profitieren
ganz besonders von den
kalkreichen Böden und der guten
Belüftung. und in den tieferen
lagen, auf schottrigen und
lehmigen Böden, machen auch
Cabernet und Merlot „Bella
figura“ – die kühle Bergluft bewahrt
die Frische und Eleganz
der trauben.
Àpropos rosenmuskateller:
Die Großmutter des heutigen
Schlossherrn von Castell Salegg,
Georg Kuenburg, brachte einige
Edelreiser aus Sizilien mit nach
Südtirol. Heimlich. Die rebe
ist mittlerweile „ein echter tiroler“
geworden.
Südtirol überrascht immer wieder.
Viele Weinfreunde sind über
das handwerkliche und kellertechnische
niveau des Südtiroler
Weins von heute erstaunt: In
Kellermeister Willi Stürz zeigt dem
team von Del Fabro „seine“ rieden
den letzten jahren hat sich viel
getan, die führenden Betriebe
haben in die Zukunft investiert.
Wie in der Vergangenheit sind
es natürlich nach wie vor die
lagen und reben, welche das
größte Kapital für das Weinbaugebiet
darstellen.
Stars in Weiß
Christof tiefenbrunner gilt in
Italien als „der“ Weißweinmacher:
Als solcher wagte er den
Schritt, seinen Sauvignon blanc
mit Drehverschluss abzufüllen
– in Italien sehr ungewöhnlich
und mutig. Wie bei seinem berühmtesten
Wein, dem Feldmarschall
von Fenner – einem
Müller thurgau, der auf über
1.000 Metern gedeiht und regelmäßig
3 Gläser im Gambero
rosso erhält –, geht es dem
renommierten Önologen um
die Frische. Möglicherweise ist
das die höchstgelegene Weinbergslage
überhaupt – tatsächlich
liegen die besten lagen an
der Weinstraße meist zwischen
300 und 600 Metern über dem
Meer.
Ganz im Süden der Südtiroler
Weinstraße liegt der ort Punggl
und die gleichnamige riede.
Bei der Winzergenossenschaft
nals-Margreid ist man der Ansicht,
dass der richtige Standort
für die jeweilige rebsorte
von grundlegender Bedeutung
ist, und stolz darauf, aus unterschiedlichsten
Verhältnissen
wählen zu können. Schon der
name nals-Margreid weist
darauf hin: Die Mitglieder besitzen
Weinberge in weit voneinander
entfernten orten.
Überhaupt ist das Genossenschaftswesen
in Südtirol aus-
gesprochen bemerkenswert.
Friedrich Wilhelm raiffeisen
hätte wohl seine Freude – manche
mag es verwundern, dass in
einem so konservativen land
der kooperative Gedanke mindestens
so ausgeprägt ist wie
der kompetitive. Bis auf wenige
Ausnahmen wie die Domäne
Wachau sind ja bei uns Genossenschaften
nicht besonders
erfolgreich oder prägend für
den Weinbau. Zusammengehörigkeitsgefühl
und Vernunft
sind wohl die triebfedern für
den einzigartigen Erfolg dieser
Wirtschaftsweise, bei welcher
der „Schaffer“ (respektvolle
Bezeichnung für den Kellermeister)
das Sagen hat und die
Vorgaben für die Mitglieder
macht. Welche diese dann auch
peinlich genau einhalten.
Innovation und Pioniergeist
waren die triebfedern, die im
jahre 1923 zur Gründung der
Kellereigenossenschaft Girlan
führten. Diese beiden Eigenschaften
hat sich die Kellerei
bis heute bewahrt. Als eine
der ersten Kellereien Südtirols
setzte die Girlaner die qualitätsabhängige
Bezahlung der
Winzer ein.
Kellermeister Gerhard Kofler:
„Wir arbeiten dafür, dem Weingenießer
ein hochwertiges Produkt
und besonderes Weinerlebnis
zu schenken.“ Qualität
muss einen Wert haben – und
einen Preis. Das ist sowohl den
Mitgliedern als auch den Kunden
der Girlaner vollkommen
klar.
In tramin
tramin – beim Klang dieses
ortsnamens schlagen die Herzen
von liebhabern besonders
individueller Weine höher. Mit
dem futuristischen neubau
eines Polygons aus Glas und
Stahl, das die Kellerei tramin
gänzlich umfasst, wurde hier
ein weithin sichtbares Zeichen
gesetzt, das eine beredte Sprache
spricht: „Willkommen in
der Zukunft“.
ob der traminer nun den namen
des ortes trägt oder tramin
den namen der rebe, ist
nicht wirklich geklärt, und
auch nicht wirklich erheblich:
Sicher ist, dass diese rebe auch
schon vor 2.000 jahren kultiviert
wurde.
traminer ist bestimmt kein
Wein für jedermann – wem er
sich aber erschließt, der wird
für immer davon fasziniert sein.

6 Weinjournal
Kellermeister Willi Stürz, Önologe
des jahres 2006, erreichte
mit dem trockenen Gewürztraminer
nussbaumer 2009, einem
wahren Monument, die Höchstnote
von 3 Gläsern im Gambero
rosso, genau wie für den
restsüß ausgebauten „teremenum“:
Das ist übrigens der antike
name des Dorfes tramin.
Chardonnay vom Meister
Mit 355 Mitgliedern, 350
Hektar Anbaufläche und 2,5
Millionen verkauften Flaschen
pro jahr hat sich St. Michael-
Eppan einen namen aufgebaut,
der heute in aller Munde ist. Die
Genossenschaft gilt nicht nur
als eine der besten Italiens, sondern
der Welt. Aus der langen
liste der Auszeichnungen: Der
Weinführer „I Vini d’Italia“ hat
St. Michael-Eppan italienweit
zur „cantina dell’anno 2000“,
zur besten „Kellerei des jahres
2000“ ernannt. Kellermeister
Hans terzer – führender Önologe
des landes und absoluter
Vorreiter in Sachen Südtiroler
Weißweine – wurde in diesem
Zusammenhang zu einem der
zehn weltbesten Winemaker
gekürt.
Die Erste war die Erste
Die Erste trägt ihren namen
zurecht – sie war tatsächlich
die erste Winzergenossenschaft
des landes und wurde 1900
gegründet, vereinigte sich mit
der neuen im jahr 1926: Die
Geburtsstunde der Ersten und
neuen Kellerei, deren größtes
Kapital der große Anteil alter
reben in großen lagen ist.
Puntay bezeichnet Weine, die
aus mindestens 20 jahre alten
Anlagen stammen – im Fall des
Kalterer Sees sind die reben
gar zwischen 60 und 90 jahren
alt. Kellermeister Gerhard Sanin,
vormals bei ornellaia, hat
es gemeinsam mit Dr. Hannes
Durnwalder innerhalb weniger
jahre geschafft, die Erste und
neue an die absolute Spitze zu
führen. Zum „Hunderter“ wurde
der Barriquekeller vom Südtiroler
Künstler robert Scherer
mit sehenswerten figürlichen
Fresken ausgestaltet.
Burgunder vom Spezialisten
Als einziges privat geführtes
Weingut Südtirols verfügt
wein aus südtirol
josef Hofstätter über mehrere
Anwesen links und rechts der
Etsch. Auf diese Weise gelingt
es blendend, bei der Standortwahl
entsprechend zu differenzieren.
„Wer nicht wagt, der
nicht gewinnt“, mag sich ludwig
ritter Barth von Barthenau
gedacht haben, als er die
Blauburgunder-rebe aus ihrer
französischen Heimat nach
Südtirol auf die Hochebene
Mazon brachte. nah am Ansitz
Barthenau liegt die Vigna
S. urbano mit wertvollem, bis
zu 60 jahre altem rebgut. Aus
ihm selektioniert Martin Foradori
Hofstätter sorgfältig einzelne
Stöcke und zieht in einer
eigenen rebschule den „nachwuchs“.
„Das ‚terroir‘ wird neuerdings
als Schlagwort viel
bemüht, als handle es
sich um eine feste
Größe – aber es unterliegt
genauso
Veränderungen,
die der Winzer
bei seiner Arbeit
im Weinbergvorausschauendberücksichtigen
muss.
Die elementaren
B e d i n -
gungen für
das Heranwachsen
eines charaktervollen,unverwechselbarenSpitzengewächses
wollen wahrgenommen,
gepflegt
und in Einklang gebracht
werden“, so der
naturverbundene Winzer.
Hand aufs Herz
Dem namen Manincor – Hand
aufs Herz – verpflichtet fühlen
sich Michael und Sophie
Goess-Enzenberg: als träger
eines großen namens, und aus
einem Stück Erde etwas Gutes
zu machen. Einklang mit der
natur heißt für die beiden aus
Österreich stammenden gräflichen
Weingutsbesitzer, biodynamisch
zu wirtschaften:
Manicor ist auch das einzige
Mitglied der österreichischen

wein aus südtirol Weinjournal
7
Bio-Winzergruppe „respekt“
aus dem „Ausland“.
Harmonie zeichnet auch den
neuen, hochmodernen Weinkeller
aus, für den der Weinberg
„unterbaut“ wurde. Mazzon
bei Kaltern liegt auf 400
Metern Seehöhe: eine nach
Süden geneigte Ebene und ein
Moränenhügel, luftig und windig,
ideal für Pinot. Der historische
Ansitz und der nebenan
liegende Keller, für den 10 Millionen
Euro investiert wurden,
ist ein perfektes Beispiel für das
Zusammenspiel von Alt und
neu, von tradition und Innovation.
Die Weine sind in drei
linien erhältlich: Hand, Herz
und Krone. Die Krönung bilden
der Mason di Mason, der
Spitzenpinot aus der schon
erwähnten lage Mazzon,
der Sauvignon Blanc
lieben Aich aus terlan
und der Merlot
Castel Campan
aus lagen am
Kalterer See.
Was kann
der Sigismund
dafür?
Dass er
so gut ist,
könnte
man die
liedzeile
weiterführen.
Denn
der lagrein
Sigis Mundus
der Kellerei
Schreckbichl
(italienisch Colterenzio)
war einer
der absoluten
Sieger in unseren internen
Verkostungen.
Wolfgang raiffer keltert
aus der autochthonen traube
ein dichtes, würziges, heidelbeerfruchtiges
Elixir: So soll
lagrein schmecken. Sein Vater
luis raiffer, absolute Kultfigur
des Südtiroler Weins, war 1960
bei der Gründung dabei und
ist für mutige Entscheidungen
bekannt. Aus ursprünglich 28
Mitgliedern sind 290 geworden,
die über 300 Hektar in den besten
lagen rund um Girlan bewirtschaften.
Die beiden lafoa-
Weine (die top-lagenweine von
Schreckbichl, Cabernet Sauvig-
Freskenkeller der Ersten + neuen Kellerei Kaltern
non und Sauvignon Blanc) zählen
jahr für jahr zu den besten
ganz Italiens.
Gute lagen bleiben
gute lagen
Funde von Glas- und Amphorenscherben
aus dem zweiten
jahrhundert nach Christi bezeugen
die tatsache, dass am
Kalterersee – ad lacum – seit
der Antike guter Wein gekeltert
wird. Das Weingut Pfarrhof
ist eine Kleinanlage direkt am
See, mitten im Herzstück des
Anbaugebietes; 4,5 Hektar auf
wunderschönen Südosthängen
mit bis zu 80 jahre alten Stöcken
stehen im Besitz der Kellerei
Kaltern. Hier gedeihen
Armin Dissertori
vorwiegend trauben der bordelaiser
Paradesorte Cabernet
Sauvignon – bekanntlich
bringen deren reben erst nach
mehreren jahrzehnten wirklich
große Weine hervor. Am Pfarrhof
wird dafür der Beweis erbracht.
Der aktuelle Cabernet
Sauvignon 2007 zeichnet sich
durch Aromatiefe und eine lebendige
Art aus.
Das traditionsreiche Weingut
Baron di Pauli schloss sich
1991 mit der Kellerei Kaltern
zusammen und wird seither
als Premiumweingut innerhalb
der Genossenschaft geführt.
Der Arzio stammt von der Domaine
Arzenhof und hat von
dort auch seinen – italienisier-
Wolfgang raiffer
ten – namen. Es ist eine klassische
Cuvée aus 50 % Merlot
und je 25 % Cabernet Sauvignon
und Cabernet Franc. Alte
reben und ideale Böden mit
Kalkschotter, Porphyr, Quarzsand
und ausreichend lehm
verleihen ihm Struktur und
Charakter.
Struktur, Charakter und die Frische
der Alpen: Es sind dies die
Eigenschaften, die alle Weine
des neuen Südtirol-Sortiments
von Del Fabro/Kolarik & leeb
auszeichnen. neben den hier
portraitierten Betrieben sind
auch Weine von Alois lageder,
Elena Walch, Abtei Muri und
Klaus lentsch an allen Standorten
erhältlich.
luis raiffer
BEZuGSQuEllEn
Del Fabro
nordwestbahnstraße 10
1200 Wien
tel.: 01/330 22 00
www.delfabro.at
Bernd Demmerer:
0664/618 22 85 (St, K)
Kolarik & leeb Graz
Weblingerstraße 33
8054 Graz
tel.: 0316/463 14 94
Kolarik & leeb
Klagenfurt
Ziehrerstraße 4
9020 Klagenfurt
tel.: 0463/48 14 94
thomas Breitwieser:
0664/618 22 87 (t, S, oÖ)
Kolarik & leeb telfs
Hans-liebherr-Straße 11
6410 telfs
tel.: 05262/618 94
Kolarik & leeb Wals
Bayernstraße 55
5071 Wals-Siezenheim
tel.: 0662/85 27 90
Kolarik & leeb Zell
am See
lunastraße 1
5700 Zell am See
tel.: 06542/726 25
www.kolarik-leeb.at

8 Weinjournal
DIAMOND-SERIE
Die Serie für höchste Ansprüche.
Mundgeblasen
BURGUNDY
Burgunder Premier Cru, Barolo,
Pinot noir, Barbera
1.100 ml | H 26,6 | Ø 13,2 cm
Art.Nr. 556
DEKANTER
DEKANTER 1.500ml
1,50 Liter, H/Ø 23,7/22cm
Art.Nr. 101
BORDEAUX
Bordeaux Grand Cru, Brunello,
Chianti Classico, Cabernet Sauvignon
760 ml | H 27 | Ø 9,8 cm
Art.Nr. 557
BRILLIANT-SERIE
Die Serie für den extravaganten Genuss.
Mundgeblasen
BURGUNDY
Burgunder Premier Cru, Barolo,
Pinot noir, Barbera
800 ml | H 24,3 | Ø 11,3 cm
Art.Nr. 795A
BORDEAUX
Bordeaux, Grand Cru, Brunello,
Chianti Classico, Cabernet Sauvignon
500 ml | H 25,3 | Ø 8,3 cm
Art.Nr. 796A
CLASSIC-SERIE
Die Serie für den täglichen Hochgenuss.
Klassiker
BORDEAUX
Bordeaux, Brunello, Merlot
Cabernet Sauvignon
540 ml | H 22,3 | Ø 7,2 cm
Art.Nr. 043
BURGUNDY
Burgunder, Blaufränkisch,
Barolo, Barbaresco
730 ml | H 20,8 | Ø 7,2 cm
Art.Nr. 045
CATERING-SERIE
Die Profi -Veranstaltungsserie!
Extrem
attraktiver Preis
CATERING 350
Rotweine
350ml, H/Ø 20,1/7,8cm
Art.Nr. 511
Mundgeblasen
CATERING 280
Weißweine
280ml, H/Ø 19,5/7,4cm
Art.Nr. 510
SHIRAZ
Shiraz, Syrah,
Chianti Classico
400 ml | H 22,7 | Ø 6,5 cm
Art.Nr. 047
ideale Maße für alle
Geschirrspülkörbe
mundgeblasene Formschönheit
für den vollendeten Genuss
DEKANTER 1.250ml
1,25 Liter, H/Ø 23,0/18,2cm
Art.Nr. 568
mundgeblasene Formschönheit
hochqualitatives Kristallglas
spülmaschinenfest
WHITE
Chardonnay, Gewürztraminer,
Pinot Blanc, Grüner Veltliner
660 ml | H 24,8 | Ø 10,3 cm
Art.Nr. 558
WHITE
Chardonnay, Gewürztraminer,
Pinot Blanc, Grüner Veltliner
400 ml | H 23,3 | Ø 7,6 cm
Art.Nr. 797A
CATERING 130
Champagner, Prosecco, Sekt
130ml, H/Ø 20,1/5cm
Art.Nr. 512
SWEET
Beerenauslese, Eiswein, Madeira,
Sherry
450 ml | H 22,8 | Ø 9cm
Art.Nr. 559
mundgeblasene Formschönheit
hochqualitatives Kristallglas
spülmaschinenfest
hochqualitatives Kristallglas
elegantes Design
DUCK-DEKANTER 1.500ml
1,50 Liter, L/Ø 36,4/14,8cm
Art.Nr. 567
hauchdünn und doch robust
unvergleichliches
Preis-/Leistungsverhältnis
CHAMPAGNE
Champagner, Sekt, Prosecco
260 ml | H 25,3 | Ø 6 cm
Art.Nr. 798A
30 % bruchsicherer durch spezielles Härteverfahren
unvergleichliches Preis-/Leistungsverhältnis
TRENDGLAS
des jahres
SPRINGTIME
Aperol- und Weiß-Spritz,
Campari Soda, Weißwein
und Rotwein
390 ml | H 22,3 | Ø 5,7 cm
Art.Nr. 049
Klassiker
CHARDONNAY
Chardonnay, Sauvignon
Blanc, Pinot Grigio
300 ml | H 20,7 | Ø 5,9 cm
Art.Nr. 051
CHAMPAGNE
Champagner, Sekt,
Prosecco
380 ml | H 28,5 | Ø 7cm
Art.Nr. 560
hauchdünn und doch robust
unvergleichliches
Preis-/Leistungsverhältnis
WATER
Alle Biersorten,
alle antialkoholischen Getränke
350 ml | H 18,2 | Ø 6,8 cm
Art.Nr. 799A
YOUNG WHITE
Riesling, Silvaner,
Pinot Blanc
230 ml | H 21,5 | Ø 5,5 cm
Art.Nr. 054
VICENZA-SERIE
Die perfekte Serie zum Kombinieren.
TUMBLER 340 ml
Long Drink
340 ml | H 17 | Ø 6,2 cm
Art.Nr. 824A
TUMBLER 300 ml
Wasser, Limonaden
300 ml | H 14,5 | Ø 6,4 cm
Art.Nr. 823A
Neue
Kelchform
TUMBLER 240 ml
Wasser, Limonaden
240 ml | H 11,5 | Ø 6 cm
Art.Nr. 925A
WINESTAR GmbH | Lainzer Straße 25 | A-1130 Wien | Tel.: +43 /1/ 877 64 44 | Fax: +43 /1/ 877 64 44-20 | E-Mail: office@winestar.at
NEU
SPIRIT
Alle Destillate
150 ml | H 21,8 | Ø 6,6 cm
Art.Nr. 800A
hochqualitatives Kristallglas
ausgezeichnetes Design
CHAMPAGNE
Alle Sorten
von Champagner
220 ml | H 24,3 | Ø 4,9 cm
Art.Nr. 057
weinrubrik
Im Zeichen des guten Geschmacks.
30 % bruchsicherer durch spezielles Härteverfahren
hochqualitatives Kristallglas
ideale Maße für alle Geschirrspülkörbe
Laser-gehärteter Glasrand
attraktive Preise
Klassiker
hochqualitatives Kristallglas
stilvolles Design
TUMBLER 280 ml
Whiskey
280 ml | H 8,8 | Ø 8 cm
Art.Nr. 822A
ELEGANCE-SERIE
Die Serie für Genießer.
RED
Rotweine
650 ml | H 26,6 | Ø 9,9 cm
Art.Nr. 786A
SPARKLING
WINE
Sekt, Prosecco, Frizzante
130 ml | H 23,2 | Ø 4 cm
Art.Nr. 059
TUMBLER
70 ml | H 7,7 |
Ø 3,8 cm
Art.Nr. 926A
TUMBLER
60 ml | H 6,1 |
Ø 4,9 cm
Art.Nr. 927A
spülmaschinenfest
Klassiker
ALLROUND
Rotweine, Weißweine
450 ml | H 25 | Ø 8,7 cm
Art.Nr. 785A
SPIRIT
Alle
Destillate
90 ml | H 18,4 | Ø 4,1 cm
Art.Nr. 061
spülmaschinenfest
äußerst attraktiver Preis
KARAFFE 1.200 ml oder 800 ml
Wasser, Saft, offene Weine
1.200 ml | H 30 | Ø 6 cm 800 ml | H 25,5 | Ø 6 cm
Art.Nr. 734 Art.Nr. 733
WHITE
Weißweine
350 ml | H 23,6 | Ø 7,9 cm
Art.Nr. 825A
30%
weniger
Bruch
Dauerhafte Brillanz
Kristallglas –
besonders schöner Klang
BEER
Alle
Biersorten
380 ml | H 18,8 | Ø 5,4 cm
Art.Nr. 064
NEU
CHAMPAGNE
Champagner,
Sekt, Prosecco
190 ml | H 25,8 | Ø 5,2 cm
Art.Nr. 784A
WATER
Alle antialkoholischen
Getränke
350 ml | H 15,6 | Ø 6,3 cm
Art.Nr. 066
NEU
KARAFFE 300 ml oder 200 ml
1/8 und 1/4 Weine, Wasser
300 ml | H 19 | Ø 5 cm 200 ml | H 15 | Ø 6,5 cm
Art.Nr. 732 Art.Nr. 928A
Sommeraktion!
Sparen Sie jetzt bis zu 40% bei jeder Bestellung!
Nähere Informationen und Bestellungen unter dem Kennwort
„ÖGZ|Weinjournal“ bei WINESTAR:
Tel.: +43 /1/ 877 64 44 | E-Mail: offi ce@winestar.at
Aktion gültig bis 31.07.2010
www.winestar.at

portrait Weinjournal
9
ÖGZ-Weinjournal: Herr Taittinger,
Sie und Ihr Sohn Clovis
waren in letzter Zeit mehrmals
in Österreich, um Ihr Champagner-Haus
zu präsentieren. Wie
wichtig ist der österreichische
Markt für Sie eigentlich?
Pierre-Emmanuel Taittinger:
Natürlich gibt es für uns, was
den Umsatz betrifft, bedeutendere
Märkte, aber Österreich
liegt mir ganz besonders am Herzen.
Nicht nur weil meine Frau
Claire aus Innsbruck kommt,
und auch nicht nur deshalb,
weil unsere Familie ursprünglich
aus Wien stammt, bevor
sie sich vor rund 150 Jahren in
der Champagne niedergelassen
hat. Sie dürfen unseren Namen
also ruhig deutsch aussprechen,
denn ursprünglich ist es ein österreichischer
Name. Österreich
ist ein wunderschönes Land mit
einer tollen Landschaft, großartiger
Kultur und Menschen, die
Gastlichkeit wirklich lieben. Wir
sind deshalb sehr stolz, dass wir
vor allem in der österreichischen
Gastronomie so gut vertreten
sind und wollen das auch weiterhin
entsprechend pflegen.
ÖGZ-Weinjournal: Aber in
Österreich wurde Champagner
bis vor Kurzem hauptsächlich
anlassbezogen getrunken. Dass
man ein Glas zum Aperitif bestellt
hat oder gar eine Flasche
zum Essen trinkt, war eher die
Ausnahme.
Taittinger: Champagner ist traditionellerweise
ein Symbol für
Erfolg, Glück und frohe Feste.
Das ist auch gut so. Darüber
hinaus ist guter Champagner
aber auch ein hervorragender
Wein, der sich nicht nur zum
Aperitif eignet, sondern auch
als perfekter Speisebegleiter.
Aufgrund seiner delikaten Finesse
und Transparenz passt
Champagner eigentlich zu allen
großen Küchen der Welt, nicht
nur zur französischen. Außerdem
hat Champagner eine
ganz besondere Eigenschaft.
Er wirkt belebend und macht
niemals müde. Gerade für einen
eleganten Lunch ist er daher
die perfekte Getränkewahl.
Nicht nur in Österreich wird
Champagner von mehr und
mehr Kennern auch einfach als
guter Wein geschätzt.
ÖGZ-Weinjournal: Jetzt ist
Champagner aber auch ein Luxusprodukt,
das so manchen abhält,
es einfach so zum Essen zu
trinken. Wird sich das ändern?
Taittinger: Zweifellos hat
Champagner ein luxuriöses
Image, und das ist durchaus
gewünscht. Ein guter Champagner
kann per definitionem
niemals billig sein, denn die
Produktion ist sehr aufwendig.
Gleichzeitig ist Champagner jedoch
ein Luxus, den sich jeder
Mensch leisten kann. Als ich
vor 35 Jahren im Champagner-
Geschäft anfing, war Champagner
in der französischen
Gastronomie teurer als gute
Weine aus Bordeaux, Burgund
oder Übersee. Heute ist Champagner
deutlich günstiger als
viele dieser Weine. Wenn ein
Gastronom Champagner fair
kalkuliert, ist er auch für die
meisten Gäste erschwinglich.
Man darf Champagner also
durchaus täglich, zumindest
jedoch regelmäßig trinken, und
wenn es etwas Besonderes zu
feiern gibt, kann man sich ja
auch einmal unsere Prestige-
Cuvée „Comtes“ gönnen.
ÖGZ-Weinjournal: Eine Flasche
Comtes kostet rund drei
Mal so viel wie der normale
Taittinger „Non-Vintage-Brut“,
wieso eigentlich?
Ein leistbarer Luxus
Das ÖGZ-Weinjournal traf Pierre-Emmanuel
Taittinger, den Chef des gleichnamigen Champagnerhauses,
in Reims zu einem prickelnden Interview.
Taittinger: Zum einen erklärt
sich der Preis aus der geringen
Menge, die verfügbar ist, zum
anderen durch die wesentlich
höheren Produktionskosten.
Der Comtes wird nur in den
besten Jahrgängen produziert,
außerdem stammen die Trauben
– übrigens zu 100% Chardonnay
– aus allen fünf Grand-
Cru-Lagen der Côtes-Blanc.
Bevor er degorgiert wird, reift
er in unseren Kellern zehn Jahre
auf der Hefe. Obwohl er einer
der allerbesten Prestige-Cuvées
der Champagne ist, ist er
bei Weitem nicht der teuerste.
Ich sage immer, unser Comtes
ist ein Wein für Connaisseurs,
die wissen, was sie trinken und
keine Flasche zum Protzen wollen.
Eigentlich bin ich aber auf
die Qualität unseres normalen
Bruts noch ein bisschen stolzer.
Es ist gar nicht so schwer,
in einem guten Jahrgang ein
paar Tausend Flaschen tollen
Champagner zu produzieren,
wenn der Preis bei der Produktion
eine untergeordnete
Rolle spielt. Aber jedes Jahr
mehrere Millionen Flaschen in
Top-Qualität zu machen, das
ist eine wirklich große Herausforderung.
ÖGZ-Weinjournal: Taittinger
ist eines der wenigen Champagner-Häuser,
die noch bzw.
wieder in Familienbesitz sind.
Wie sehen sie eigentlich die
Entwicklung der vergangenen
Jahrzehnte, dass große Unternehmen
wie etwa LVMH oder
Pernod-Ricard renommierte
Champagner-Häuser übernommen
haben? Bedroht das
nicht auf Dauer die Identität
des Champagners?
Taittinger: Das glaube ich
nicht. Es ist ganz normal, dass
sich über Jahrzehnte oder gar
Jahrhunderte Eigentümerverhältnisse
ändern, Außerdem
sind ja auch die beiden von
Ihnen angesprochenen Firmen
Familienunternehmen, die wissen,
dass sich ihr Investment
langfristig nur dann rechnet,
wenn sie die Qualität ihrer
Champagners halten oder
noch verbessern können. Konzentrationsprozesse
wie in der
Bier- oder Spirituosenindustrie
halte ich für wenig wahrscheinlich.
Für meine Familie
war es persönlich wichtig, dass
wir das Haus, das unseren
Namen trägt, wieder zurückkaufen
konnten. Ich sehe mich
weniger als Businessman, sondern
eher als Künstler.
Ich bin auch ein absoluter Maniac,
was die Qualität betrifft.
Schließlich trägt jede Flasche,
die wir verkaufen, unseren
Namen, sie ist also quasi von
uns signiert. Deshalb entscheiden
wir uns im Zweifel immer
für mehr Qualität und gegen
kurzfristige Profitmaximierung.
Natürlich sind Zahlen
wie Umsatz und Ertrag eines
Unternehmens wichtig, aber
sie sind nicht das Einzige, was
zählt. Wir wollen in erster Linie
Menschen glücklich machen,
das ist unsere wichtigste
Aufgabe.
ÖGZ-Weinjournal: Das klingt
jetzt sehr romantisch. Ist nicht
auch das Champagner-Geschäft
Wieder in Familienbesitz
1734 gründete der Weinhändler Jacques Fourneaux das gleichnamige
Champagnerhaus in Reims, das 1932 vom Offizier Pierre
Taittinger erworben und umbenannt wurde. In den folgenden
Jahrzehnten entwickelten Pierre und ab 1945 Francois Taittinger
den einzigartig eleganten Stil des Hauses. Im Jahr 2006 verkaufte
Claude Taittinger das Familienunternehmen, zu dem u. a. auch
die Glasmanufaktur Baccarat, die Hotelgruppe Société du Louvre
und der Parfumhersteller Annick Goutal gehörten, an die amerikanische
Starwood Capital Gruppe, die weltweit in der Luxushotellerie
engagiert war. Pierre-Emmanuel Taittinger, der bis dahin schon
knapp 30 Jahre im Champagnerhaus seiner Familie gearbeitet hatte,
gelang es nach zähen Verhandlungen mit Starwood 2007, das
Weingut wieder zurückzukaufen. Auch Sohn Clovis und Tochter
Vitaly arbeiten heute im Betrieb mit. „Wir haben sehr viel Geld
dafür bezahlt, aber ich wollte mein Leben nicht als nichtsnutzer
Frührentner verbringen, sondern die Tradition meiner Familie fortführen“,
erklärt Pierre-Emmanuel Taittinger diese Entscheidung.
Text: Wolfgang Schedelberger
von einem harten Konkurrenzkampf
betroffen?
Taittinger: Natürlich gibt es bei
uns in der Champagne Konkurrenz,
aber in Wirklichkeit helfen
sich die renommierten Produzenten
gegenseitig, weil wir
alle superbe Produkte zu einem
vernünftigen Preis verkaufen.
Der Name Champagner ist
ein weltweit hoch geschätztes
Qualitätslabel, und alle Produzenten
müssen sich weiterhin
bemühen, dem mit jeder
einzelnen Flasche gerecht zu
werden. Das ist auch die größte
Herausforderung, wenn es um
die diskutierte Ausweitung der
DOC-Champagne geht. Niemandem
wäre geholfen, wenn
plötzlich mäßige Champagner-
Qualitäten zu niedrigen Preisen
auf den Markt kämen.
ÖGZ-Weinjournal: Was ist
– neben der Qualität der Weine
an sich – für Sie das Besondere
an Champagner?
Taittinger: Vom 13. Jahrhundert
bis zum Zweiten Weltkrieg
sind durch die Champagne
regelmäßig fremde Truppen
durchgezogen. Hier sind auch
zahlreiche Schlachten gefochten
worden. Und trotzdem
haben die Leute hier ein einzigartiges
Getränk für Glück, Frieden
und Erfolg erfunden. Das
ist wirklich außergewöhnlich.
Insofern gehört der Champagner
also nicht ausschließlich
zu Frankreich, sondern ist eine
einmalige Spezialität, die alle
Menschen, egal welcher Nationalität,
verbindet.

10 Weinjournal
Michael Malat freut sich über
2 Urkunden mit drei 5-Gläser-
Weinen
Mitarbeiter des Weingutes
Jamek aus Joching
Demeterwinzer Fritz Salomon
vom Weingut Oberstockstall
Thomas Klinger vom Weingut
Bründlmayer mit Urkunden
über drei 5-Gläser-Weine
Fred Loimer mit fünf 5-Gläser-
Weinen für die Weingüter Loimer
und Schellmann
Rudolf Rabl mit seinem 5-Gläser-Wein
Josef Gritsch mit der Auszeichnung
des Rieslings Smaragd
Setzberg 2009
Alzinger sen. und jun. freuen
sich über zwei 5-Gläser-Weine
Karl Jurtschitsch Michael Moosbrugger freut sich
über zwei Auszeichnungen für
das Schloss Gobelsburg
Zwei mächtige Weine für Kurt
Angerer
Ein Muskatellersekt mit 5
Gläsern!
Master of Wine Roman Horvath
von der Domäne Wachau
Demeterwinzer Hans Cerny
vom Weingut Wimmer-Czerny
mit drei 5-Gläser-Weinen
Walter Buchegger freut sich
über seine Auszeichnung
Österreichs beste Weißweine 2010: Die 5-Gläser-Winzer
Familie Paschinger vom Urbanihof
Johann Zillinger, ein weiterer
ausgezeichneter Biowinzer
Elisabeth Kamper vom Weingut
Esterházy
Gebrüder Gruber mit den
ausgezeichneten Weinen von
Schloss Maissau
Alois Schwarz aus Schrattenthal
mit Sohn
Richard Zahel mit dem Wiener
Gemischten Satz
Fritz „Weinrieder“ Rieder mit
zwei 5-Gläser-Weinen
Monika Taubenschuss, ebenfalls
aus Poydorf
Zwei Generationen Pfaffl Axel Stiegelmar vom Weingut
Juris mit der Urkunde für seinen
Sauvignon Blanc
Fritz Wieninger mit seinem top
Gemischten Satz Rosengartl
Gerhard Lobner von Mayer am
Pfarrplatz mit dem Alsegger
Riesling
die 5-gläser-winzer
Christoph Körner vom Weingut
Dürnberg
Gernot Leitner aus Gols
Eva Müller mit dem besten
Sauvignon-Blanc-Sekt

die 5-gläser-winzer Weinjournal
11
Fam. Winkler-Hermaden Eine große Familie Weingut Neumeister Straden Josef Dockner jr. mit 3 5-Gläser-Weinen
Ludwig Hiedler mit zwei 5-Gläser-Weinen
Rudi Pichler Barbara Öhlzelt, die „Weinberggeiß“
WEINVERKAUF
Formate mit Format
Nicht nur Magnumflaschen, also der
Inhalt von zwei Bouteillen, sondern das
Vielfache der 0,75-Liter-Flasche sind
„Sonderformate“. Und auch Halbflaschen
zählen zu diesen – sie können
den Weinverkauf optimieren. Viel zu
wenig Beachtung findet hierzulande die
0,375-Liter-Flasche: Jenen Winzern, die
aus diesem Aschenputtel eine Prinzessin
gemacht haben, sei gedankt. Namentlich
zu nennen wären da stellvertretend
Jamek oder Sepp Moser – zur Nachahmung
empfohlen! Wenn man zu zweit
speist, muss es so nicht bei einem Wein
bleiben. Die Praxis sieht – gerade in Österreich
– leider etwas anders aus!
Ein großes bis überdimensionales Angebot
an glasweisen Weinen, wie es heute
in der ambitionierten Gastronomie
gang und gäbe ist, verdrängt jene Momente,
in denen Halbflaschen perfekt
wären. Dennoch könnten sie – bei gezielter
Auswahl – helfen, viel Stress beim
Service und Verlust durch angebrochene
Flaschen zu vermeiden. Es ist also durchaus
überlegenswert, einige Positionen in
Halbflaschen zu führen.
Große Formate beeindrucken. Und sie
sollen auch beeindrucken. Der Zauber
einer Großflasche hat viel mit dem My-
Wolfgang Aigner mit Gattin Demeterwinzer Werner Michlits
mit seinem Graupert
Die talentierte Irmi Stich aus
Bad Pirawarth
VON JOSEF M. SCHUSTER
thos um einen bestimmten Wein zu tun.
Fest steht jedenfalls, das die Weine in
größeren Flaschen langsamer reifen (als
ihre 0,75-l-Genossen) und daher länger
frisch bleiben. Sie sind somit ideale Zeitzeugen
für Weinqualität, Terroir und
Lagerpotenzial des jeweiligen Weines.
Die wichtigsten Großflaschen sind natürlich
die Magnum und die Doppelmagnum.
Nicht nur zu Dekorzwecken
sind auch größere Größen sehr gefragt:
3 Liter = Doppelmagnum (Bordeaux)
und Jeroboam (Champagner); 4,5 Liter
= Jeroboam (Bordeaux) und Rehoboam
(Burgund und Champagne), 6 Liter =
Methusalem (Burgund und Champagne),
6,4 Liter = Imperiale (Bordeaux).
Eher selten sind dann schon 9 Liter =
Salmanazar und 12 Liter = Balthazar
(nur für Burgunder und Champagner).
Es gibt dann auch noch Goliath bzw.
Melchior (18 Liter), Solomon (20 Liter),
Souvereign (26,25 Liter), Melchisedech
(30 Liter), Demi-John (45 Liter) und
Adelaide (98,5 Liter). Bei Letzteren handelt
es sich natürlich eindeutig eher um
Schaustücke, aber man sollte nie vergessen:
Weinverkauf ist auch Show. Und erfolgreicher
Weinverkauf ist immer eine
gute Show – für den Gast.
John Nittnaus
Toni Bodenstein vom Weingut
Prager
WEIN UND TECHNIK
Der allwissende
Sommelier am Handy
Ganz schön beeindruckend, was die
kleinen Superdinger namens Smartphones
heute schon alles können. Besonders
das Apple-iphone mit seinen
unzähligen Anwenderprogrammen
(Applikationen oder kurz „Apps“ genannt)
bietet ungeahnte Möglichkeiten.
Neben Spielen, Musikerkennungsprogrammen
und zahlreichen anderen
Gimmicks buhlen auch Hotel-, Restaurant-
und natürlich Weinführer um die
Gunst der Anwender.
Auf den ersten Blick haben solche
Apps durchaus ihre Reize. Erstens spielen
auch erwachsene Menchen liebend
gerne mit ihren Smartphones. Zweitens
versprechen die meisten Wein-Apps, einen
umfassenden Überblick über die
verschiedensten Weinbauregionen und
Jahrgänge zu liefern. Manche geben
sogar Tipps zur optimalen Kombination
von Speisen und Wein ab. Trotzdem
sind die wenigen Euro, die die meisten
Wein-Apps kosten, selten gut investiert.
Das liegt vor allem daran, dass solche
Apps – im Gegensatz zu manchen Hotelführern
– nicht von professionellen
Redaktionen gestaltet werden. Beschreibungen
bzw. Bewertungen sind
daher in der Regel wenig aussagekräf-
Josef Mantler kann es kaum
glauben
Jetzt frisch!
Österreichs beste
Weißweine 2010
Über 500 aktuelle Weiß-,
Rosé- und Schaumweine,
unabhängig verkostet,
bewertet und beschrieben.
236 Seiten, 9,90 Euro,
direkt bestellen bei
o.kohaut@wirtschaftsverlag.at
VON W. SCHEDELBERGER
tig. Für Weinprofis sind sie derzeit bestenfalls
ein Gimmick. Dennoch sollten
sich Sommeliers zumindest grundsätzlich
mit diesem Thema beschäftigen,
denn immer mehr Gäste vertrauen solchen
Hilfsmitteln, um sich eine scheinbare
Weinkompetenz anzueignen, mit
der man dann ohne viele Vorkenntnisse
den Weinexperten mimen kann.
Es wird wohl nur eine Frage der Zeit
sein, bis auch kompetente Wein-Apps
auf den Markt kommen werden, doch
diese werden dann auch wesentlich
teurer sein. Im Prinzip gilt für Apps
das Gleiche wie für Printmedien oder
Websites. Wer gut aufbereitete, kompetente
Informationen sucht, wird dafür
in irgendeiner Art und Weise bezahlen.
Wer sich für Wein vor allem aus dem
Blickwinkel Lifestyle interessiert, wird
genau jene oberflächliche, als Infotainment
getarnte Werbung bekommen,
die er verdient. Wirklich gut gemachte
Wein-Apps wären für Sommeliers
nämlich keine gefährliche Konkurrenz,
aber im Optimalfall ein praktisches
Hilfsmittel beim Ein- und Verkauf
von Weinen. Bis es so weit ist, bleiben
Wein-Apps ein wenig verlässliches
Spielzeug für Laien.

Die Weinkeller vieler Luxushotels
stellen einen beträchtlichen
Kostenfaktor dar, mit dem sich
nicht das schnelle Geld verdienen
lässt. Ein kompetenter Sommelier
mit Weitblick garantiert
jedoch, dass sich mit Wein in der
Top-Hotellerie dennoch Geld
verdienen lässt, und zwar trotz
einer gästefreundlichen Kalkulation.
Alfons Wimmer gibt bereitwillig
Auskunft, worauf es
bei seiner vielseitigen Tätigkeit
besonders ankommt.
ÖGZ-Weinjournal: Herr Wimmer,
Sie sind Herr über einen
Keller mit mehr als 900 Positionen.
Was ist bei der Zusammenstellung
eines so umfangreichen
Angebots besonders zu beachten,
damit sich die Weine auch
drehen und der Keller nicht zu
einem Weingrab wird, wo sich
unverkäufliche Weine stapeln,
weil sie ihren Höhepunkt schon
hinter sich haben?
Wimmer: Die größte Herausforderung
bei einem großen Keller
ist es, den Überblick zu wahren,
wie sich die verschiedenen Weine
entwickeln. Jene Weine, die sich
nicht mehr zu ihrem Vorteil entwickeln,
gehören zügig verkauft.
Insofern lässt sich der Erfolg
eines wirklich guten Sommeliers
gar nicht so sehr im aktuellen
Tagesgeschäft messen, denn das
kann auch ein engagierter Kellner
mit gutem Weinwissen bald
einmal. Die Daseinsberechtigung
für einen professionellen
Sommelier zeigt sich vielmehr
darin, wie es ihm gelingt, seinen
Weinkeller langfristig wie ein
Profit-Center zu führen, das die
laufenden Investitionen in den
Weineinkauf wie auch das eigene
Gehalt rechtfertigen.
ÖGZ-Weinjournal: Das klingt
jetzt sehr nüchtern. Ist der Taschenrechner
für einen modernen
Sommelier wichtiger als
Nase und Gaumen?
Wimmer: Überhaupt nicht. Ich
bin Sommelier geworden, weil
ich eine innige Leidenschaft für
Wein habe. Einige der schönsten
Momente meines Lebens haben
mit Wein zu tun, und auch die
tagtägliche Arbeit im Restaurant
macht mir große Freude.
Was gibt es Schöneres, als täglich
Menschen glücklich zu
machen? Aber natürlich muss
die wirtschaftliche Basis immer
stimmen, sonst funktioniert das
auf Dauer nicht. Gleichzeitig
bin ich seit je her für faire Kalkulationen
mit Fixaufschlägen.
Natürlich sind dann teure Weine
relativ günstig, aber dafür werden
diese auch verkauft. Der
Ertrag ist dann im Verhältnis
zum Umsatz zwar etwas geringer,
aber absolut betrachtet
verdient man mehr und hat vor
allem zufriedene Gäste. Gerade
Weinkenner, die sich regelmäßig
tolle Weine gönnen, wissen über
die Preise ausgesuchter Spitzengewächse
ja bestens Bescheid.
Im Optimalfall wird dann ein
fair kalkuliertes Weinangebot
zu einem Hauptgrund, wieso
Gäste wieder kommen. Insofern
spielen bei der Entscheidung
eines Hoteliers, die Investition
für einen großen Weinkeller zu
tätigen, Marketingüberlegungen
natürlich mit.
ÖGZ-Weinjournal: Aber ein
guter Weinkeller besteht ja nicht
nur aus Raritäten, sondern auch
aus vielen „normalen“ Weinen
im mittleren Preissegment, die
nicht ewig lagerfähig sind. Wie
sorgen sie dafür, dass sich solche
Weine drehen, auch wenn sie
nicht stark nachgefragt sind?
Wimmer: Da gibt es viele
Möglichkeiten, vom glasweisen
Verkauf im Restaurant bis
zum Einsatz bei größeren Veranstaltungen,
wo die Gäste ein
besonders attraktives Angebot
erwarten. Allerdings muss man
die Weine verkaufen, solange sie
noch top sind. Man darf nicht
zuwarten, bis sie ihren Höhepunkt
überschritten haben. Ein
guter Keller ist immer in Bewegung.
Da gibt es ein paar sehr
teure Flaschen, die praktisch
kein Ablaufdatum haben, es gibt
Weine, die noch nicht wirklich
trinkreif sind und erst später auf
Kosten auch im
Keller wichtig
Trotz seiner unbändigen Leidenschaft für große Weine
weiß Alfons Wimmer vom Hotel Grand Tirolia in Kitzbühel,
dass das Job-Profil eines guten Sommeliers mitunter
cooles Kellermanagement verlangt.
die Karte kommen, und dann
gibt es Weine, die man in den
nächsten Monaten verkaufen
will. Spiegelbildlich gilt das auch
für den Einkauf. Man muss darauf
schauen, dass man den richtigen
Mix nachkauft. Nur Raritäten
oder nur junge Weine des
aktuellen Jahrgangs zu kaufen
wäre zwar einfach, aber falsch.
Man sollte keine Weine kaufen,
nur weil sie gerade „interessant“
sind. Wichtig ist, dass man sie
auch gut verkaufen kann. Und
dann ist gerade beim Einkauf
von Raritäten der Preis sehr
wichtig, weil sich der natürlich
direkt auf den Verkaufspreis
durchschlägt.
ÖGZ-Weinjournal: Apropos
Einkauf, Sie haben nach dem
Palais Coburg zuletzt für das feine
Münchner Weinhandelshaus
Steines gearbeitet. Wie hat das
Ihre Sicht auf den Weineinkauf
geändert? Und spielt das Thema
Online-Plattformen und Weinauktionen
eigentlich eine Rolle?
Wimmer: Von Auktionen und
anonymen Einkäufen über Internet-Plattformen
wie ebay etc.
halte ich gar nichts, weder privat
und schon gar nicht beruflich,
weil man dabei einfach die Lagerung
der Weine nicht beurteilen
kann, vom Fälschungsrisiko gar
nicht erst zu sprechen. Wer dort
auf vermeintliche Schnäppchenjagd
geht, ist selber schuld. Bei
seriösen Auktionshäusern wie
Christies oder Sothebys kann
man jedoch immer wieder tolle
Weine für faire Preise bekommen.
Beim Einkauf fürs Grand
Tirolia arbeiten wir mit allen
wichtigen heimischen Händlern
zusammen, aber es gibt auch
noch den einen oder anderen
Kontakt nach Deutschland.
ÖGZ-Weinjournal: Wie schaut
für Sie eine optimale Weinkarte
inhaltlich aus? Welche Regionen
bzw. welche Winzer sind in
einem 3-Hauben-Restaurant wie
dem Petit-Tirolia unverzichtbar?
Wie viel Platz soll man unbekannten,
aber aufstrebenden
Weinregionen einräumen? Wie
viel Jahrgangstiefe braucht man
bei welchen Weinen? Und bleibt
bei all diesen Überlegungen
überhaupt noch Platz für persönliche
Vorlieben?
Wimmer: Eine persönliche
Handschrift darf schon sein,
schließlich muss ich die Weine
ja auch verkaufen, und da hilft
es, wenn man Weine hat, die
man auch selbst mag. Aber das
zählt eigentlich mehr bei der
Auswahl einzelner Winzer, vor
allem wenn es um unbekannte
„Geheimtipps“ geht. An
manchen großen Namen führt
kein Weg vorbei, weil es auch
Etiketten trinker gibt. Das meine
ich übrigens gar nicht negativ,
schließlich haben sich die
Weingüter, deren Etiketten bekannt
und begehrt sind, ihren
Ruf über Jahre erarbeitet. Was
die Regionen betrifft haben wir
natürlich alles Maßgebliche
aus Österreich und zwar weiß
wie rot wie süß, weil Gäste, die
bei uns Urlaub machen, auch
Weine aus Österreich trinken
wollen. Deutschland ist ein
wichtiges Thema geworden,
Burgund und Bordeaux sowie
Toskana und Piemont gehören
natürlich zum unverzichtbaren
Pflichtprogramm, wobei ich
mich da immer bemühe, auch
von dort ein paar unbekannte
Winzer dabeizuhaben. Bei Weinen
aus Übersee halte ich es genau
umgekehrt. Da will ich nur
wenige Produzenten im Keller
haben, aber wenn schon Kalifornien,
Australien oder Chile,
dann muss es etwas wirklich
Großes mit Reifepotenzial sein.
Bei großen Weinen – Stichwort
Bordeaux und Burgund – aber
auch beim Österreich-Thema
ist mir eine Jahrgangstiefe
wichtig, aber natürlich nicht bei
jedem Winzer, sondern exemplarisch.
Ich will auch gereifte
Weißweine aus der Steiermark
oder Niederösterreich anbieten
können, weil das noch vielfach
unterschätzt wird.
ÖGZ-Weinjournal: Haben da
weniger berühmte Regionen wie
Südtirol, Ungarn, Slowenien,
portrait
Text: Wolfgang Schedelberger, Foto: Larry Williams
aber auch Spanien oder Süditalien
überhaupt eine Chance, auf
die Weinkarte zu kommen?
Wimmer: Absolut, ich bin da sehr
neugierig und probiere auch immer
wieder etwas Neues. Gerade
in Slowenien tut sich sehr viel,
aber auch aus dem Bierzo gibt es
tolle Weine für vergleichsweise
sehr wenig Geld, um nur zwei
Beispiele zu nennen. Wichtig ist
dabei aber, dass man sich nicht
verzettelt. Schließlich muss man
solche Weine zumeist aktiv verkaufen,
und das geht halt nur bis
zu einem gewissen Grad. Gerade
bei solchen „Rand-Themen“ ist
die Gefahr groß, dass man „Kellerleichen“
produziert, wenn
man sich beim Einkauf nicht
bewusst zurückhält. Wir haben
derzeit 900 Positionen auf der
Karte, und dabei bleibt es auch.
Sprich: Wenn ich etwas Neues
dazunehme, trenne ich mich von
etwas, was wir bisher auf der
Karte hatten. So viel Selbstdisziplin
muss sein, sonst wird das
eingangs angesprochene Keller-
Management unmöglich.
ÖGZ-Weinjournal: Noch ein
Wort zur Glaskultur. Wie viele
verschiedene Weingläser braucht
ein Top-Restaurant?
Wimmer: Für kleinere und weniger
ambitionierte Betriebe ist
das vor allem eine Geldfrage,
aber ich denke drei verschiedene
Weingläser sollte man schon haben.
Mit einem schlanken Weißweinglas,
einem universellen
Rotweinglas, das man auch für
kräftige, barrique-ausgebaute
Weißweine nutzen kann, sowie
einem Burgunder-Glas kann
man das Auslangen finden. Dazu
kommt dann noch ein Sektglas
und, wenn man viel Süßwein
verkauft, auch ein Süßweinglas.
Doch die Zeiten, wo man für
jede Rebsorte und jeden Stil ein
eigenes Glas haben wollte, sind
vorbei. Und auch die riesigen
Schwenker, wie sie vor ein paar
Jahren in Mode waren, braucht
man nicht wirklich. Die sind weder
praktisch, noch erhöhen sie
den Trinkgenuss.

promotion Weinjournal
13
Römerquelle lässt dem Weine das Seine
Mineralwasser und Wein sind
bewährte Partner in Sachen Genuss.
Wichtig ist dabei die ideale
Kombination, denn nicht jedes
Wasser passt zu jedem Wein.
Römerquelle Mineralwasser ist
geschmacklich ein hervorragender
Begleiter der edlen Tropfen
und wurde jetzt bei einer internationalen
Blindverkostung
von Sommeliers in Brüssel mit
drei Sternen bewertet.
Jessica Obst (Römerquelle) nimmt in Brüssel den Superior Taste Award entgegen
Eines der besten Wässer der Welt
Römerquelle mild, das natürliche
Mineralwasser von Römerquelle
mit wenig Kohlensäure, wurde
beim Superior Taste Award des
International Taste & Quality
Institute (iTQi) in Brüssel
mit der höchsten Auszeichnung
bewertet. Das iTQi, das
seit 2005 den Superior Taste
Award vergibt, zeichnet Lebensmittel
und Getränke
von höchster Qualität und
bestem Geschmack aus. Dabei
verkostet eine internationale
Spitzenjury bestehend
aus renommierten Chefköchen
und anerkannten
Sommeliers Produkte aus
der ganzen Welt. Insgesamt
wurden heuer 902 Produkte
aus 63 Ländern bewertet,
nur 14,5 Prozent erhielten
die höchste Auszeichnung
„hervorragend“ mit drei Sternen.
Römerquelle mild wurde in den
Kategorien erster Eindruck, Geschmack,
Klarheit und Nachgeschmack
als hervorragendes
Produkt mit drei Sternen geehrt.
Römerquelle Brand Managerin
Jessica Obst nahm die Auszeichnung
in Brüssel entgegen: „Wir
sind sehr stolz, dass Römerquelle
mild die höchste Bewertung
dieser internationalen
Spitzenjury erhalten hat.
Das ist ein weiterer Qualitätsbeweis
für Römerquelle und
bestätigt, dass neben unseren
Sorten prickelnd und still
auch Römerquelle mild mit
geringer Zugabe von Kohlensäure
höchste Qualität und
besten Geschmack bietet.“
www.roemerquelle.at
Mineralwasser ist vor allem in der
gehobenen Gastronomie ein gern gesehener
Begleiter zu erstklassigen Weinen.
Für Gäste lohnt sich dabei nicht
nur die Frage nach der passenden
Weinbegleitung zum Menü, sondern
auch nach dem idealen Wasser zum
Wein.
Denn ob und wie sich der Wein im Geschmack
entfaltet, hängt nicht zuletzt
von der Kombination mit dem idealen
Mineralwasser ab. Top-Weinen wird
nur hochwertiges natürliches Mineralwasser
wie Römerquelle als kulinarischer
Begleiter gerecht. Das optimale
Wasser zum Wein weist eine ausgewogene
Mineralisierung auf, ist dezent im
Geschmack und erfrischt und neutralisiert
so die Geschmacksrezeptoren der
Zunge mit jedem Schluck.
Römerquelle zeichnet sich durch genau
diese Eigenschaften aus und ist daher in
Österreich nicht nur unter Kennern das
beliebteste Mineralwasser zum Wein.
Ausgewogene Mineralisierung
Entscheidend für die geschmackliche
Wahrnehmung des Weines ist auch das
dazugereichte Wasser und hier vor allem
die in Mineralwasser enthaltenen Mineralstoffe.
So wird im Idealfall der Charakter
eines Weines durch die optimale
Mineralisierung des Wassers zusätzlich
unterstrichen. Ist die Mineralisierung
unausgeglichen, kann die Freude auf den
edlen Tropfen schnell zur Enttäuschung
werden: Aromen können überdeckt und
der Weingenuss getrübt werden.
Prickelnd, mild oder still?
Neben einer ausgewogenen Mineralisierung
sollte bei der Wasserauswahl
auch auf den Kohlensäure-Gehalt geachtet
werden. So kann Kohlensäure je
nach Anteil Säure oder Gerbstoffe des
Weines verstärken oder ausgleichen.
Als Orientierungshilfe gilt dabei: Je weniger
Säure ein Wein hat, desto mehr
Kohlensäure darf das dazugereichte
Mineralwasser enthalten.
Prickelnde Begleitung
Römerquelle prickelnd eignet sich beispielsweise
ideal zur Begleitung halbtrockener
und leichter Weine wie Traminer,
Blauer Portugieser oder Neuburger.
Mild genießen
Die optimale Ergänzung zu Weinen
mit mäßiger Säure wie Grüner Veltliner,
Chardonnay, Weißburgunder oder
Zweigelt ist Römerquelle mild mit seinem
mittleren Kohlensäuregehalt.
Stille Wasser sind tief
Gehaltvolle Weißweine mit klar strukturierter
Säure wie Riesling Smaragd
sollten hingegen bevorzugt mit stillem
Römerquelle Mineralwasser kombiniert
werden. Letzteres ist auch die
ideale Ergänzung zu im Barrique ausgebauten
Rot- oder Weißweinen, da z. B.
Blaufränkisch, St. Laurent oder Merlot
einen hohen Gerbstoffanteil aufweisen
und Kohlensäure den bitteren Geschmack
der Tannine zusätzlich betont.
Das Angebot an Römerquelle Mineralwasser
bietet dabei für jeden Gaumen
und Tropfen das Richtige: Ob prickelnd,
mild oder still – hier findet sich
für jeden Wein die ideale Begleitung.
Und nicht zuletzt spielt wie auch beim
Wein die Trinktemperatur eine wichtige
Rolle. Gut gekühlt auf ideale 7 bis 12
Grad Celsius erfrischt es den Gaumen
und unterstreicht den Charakter des
Weins optimal.
Geschmackvolles Design
In der Gastronomie wird Römerquelle
in der karaffenförmigen Glasflasche
kredenzt. Vor allem Hotels und Restaurants,
die auf Ästhetik, Design und
Tischkultur Wert legen, schätzen die
preisgekrönte Römerquelle Design-Flasche.
Aber nicht nur das Design, auch
funktionale Elemente wie der praktische
Metallverschluss und die große
Flaschenöffnung überzeugen Gastronomen.

14 Weinjournal
Notizen aus den Abruzzen
Die Region zwischen der Adria und den höchsten Bergen des Landes ist für viele noch immer
eine Terra incognita. Die Abruzzen sind ein eigenständiges „Weinland“, das entdeckt werden
will. Nach einer Bestandsaufnahme auf der VieVinum steht fest: Das zahlt sich aus.
Weinland ist ein gutes Stichwort.
Die heutigen Abruzzen
waren in der Antike Teil der
„Magna Graecia“, und die
Griechen hatten einen passenden
Namen für das südliche
Italien: Oinotra, was soviel
heißt wie Weinland. Das
sagt doch einiges über die önologische
Tradition aus.
Die autochthonen, regionalty-
pischen Rebsorten Montepulciano
d`Abruzzo in Rot und
Trebbiano d´Abruzzo in Weiß
bilden seit Menschengedenken
die tragenden Säulen des
Weinbaus.
Während der Trebbiano eher
milde Weine ergibt, bringt
der neue önologische Star in
Weiß viel Frische, gute Säure
und eine würzige Art: Die
Spaghetti alla Chitarra: Urtypisches Gericht aus den Abruzzen.
wiederentdeckte Rebsorte Pecorino
kann auch den österreichischen,
Veltliner-geprägten
Gaumen begeistern.
Wein, Käse und viel mehr
Pecorino? Leser der ÖGZ wissen
seit der ausgedehnten Reportage
über die Marken, einer
anderen wenig bekannten und
sehr unterschätzten Weinbau-
region Italiens, dass Pecorino
nicht nur ein Schafkäse, sondern
eben auch eine ausgesprochen
interessante Weinrebe ist.
Ihr Revival wurde Mitte der
Achtzigerjahre von Guido
Cocci-Griffoni in der Nähe
von Ascoli Piceno (das südlichste
Weinbaugebiet der
Marken grenzt direkt an die
Abruzzen) eingeleitet, als man
dort deren Verschwinden befürchten
musste.
Die Rebsorte Pecorino ist seit
1861 dokumentiert, genaue
Herkunft und Verwandtschaft
sind noch ungeklärt. Sicher ist
jedenfalls, dass der Wein mit
dem Namensvetter in den Abruzzen
dabei ist, dem Trebbiano
den Rang abzulaufen. Zwar
wartet Pecorino noch auf die
Anerkennung im DOC-Status,
seine Weine sind jedoch als
IGT genauso animierend und
vielversprechend.
L`altro Vino Nobile
verkostung abruzzen
Sicher, wer bereits die Weine
des leider zu früh verstorbenen
Altmeisters Gianni Maschiarelli,
von Illuminati oder Valentini
kennenlernen konnte,
wird schon ahnen: Montepulciano
d`Abruzzo hat das Zeug
zur großen Rotweinrebe, sie
besitzt einen eigenen Ausdruck
und jede Menge Potenzial.
Die meisten Weinfreunde in
Österreich setzen Montepulciano
immer noch mit einem
einfachen, oft rustikal bis ruppigen
Roten gleich. Das entspricht
jedenfalls nicht dem
beeindruckend hohen Qualitätsniveau
der Winzer, die ihre
Weine in Wien präsentierten.
Freundlich sind nicht nur die
Winzer selbst (fast die Hälfte
der Aussteller sprach auch
Deutsch), freundlich sind auch
die ausgesprochen günstigen
Preise: Die Weine aus den Abruzzen
gehören auf jeden Fall
zu den wahren Preis-Leistungs-
Siegern.
Manche Weingüter sind auch
in Österreich vertreten; in jedem
Fall ist ein Besuch in der
Region empfehlenswert, vor
allem auch, um sich von der
Harmonie zwischen önologischer
und kulinarischer Tradition
inspirieren zu lassen.
Auch in der Wiener Hofburg
machte das Zusammenspiel
der Weine mit regionalen Spezialitäten
wie Prosciutto, Salami,
Käse, Öl und vielem mehr
den gebietstypischen Charakter
der Weine besonders deutlich.

verkostung abruzzen Weinjournal
15
Verkostungsnotizen
Torre Raone, Loreto Aputino (PE)
www.torreraone.it
Raone Pecorino
2009
Saftige cremige Apfelfrucht
im Duft wie
im Geschmack, weiße
Blüten, sehr dicht,
würzig und lang.
16/20
Raone Bianco 2009
(Incrocio Manzone
RR/PB)
Ringlotten, Mirabellen,
sehr duftig, zartes Nusserl, etwas Grapefruit am
Gaumen, mineralische Würze, gute Länge.
16/20
San Zopito Montepulciano d´Abruzzo DOC Terre
del Vestini 2006
Dörrzwetschken, Cocktailkirschen, mächtige Struktur,
enorme Dichte, monumentale Art, kann noch ein
paar Jahre auf der Flasche vertragen.
18/20
Vini Troilo, Archi (CH)
Pecorino 2009
www.vinitroilo.it
Rote Äpfel, Orangen, Lindenblüten, tolle Frische,
gute Struktur und Länge, mineralische Noten im
mittellangen Hall.
16,5/20
Montepulciano d´Abruzzo „La Perla“ 2007
Cassis und Brombeeren, sehr würzig, deutliche Holzaromen,
beerenfruchtig auch am Gaumen, traditioneller
Stil. Erhältlich bei Antichi Sapori, Müllner
Hauptstraße 8, 5020 Salzburg.
15,5/20
Umberto Buccicatino, Vacri (CH)
www.buccicatino.it
Pecorino 2009
Mandel, gelbe
Äpfel, etwas
Ananas in der
Nase wie am
Gaumen, sehr
cremig und
vollmundig,
gute Struktur,
mineralische
Noten, lang.
17/20
Stilla Aurea Trebbiano d´Abruzzo 2008
Kamille, Vanille, gelber Apfel, Nuss, etwas Bienenwachs,
die Aromen finden sich am Gaumen wieder,
dicht und cremig, mächtiger Körper, vielschichtig,
sehr lang.
18/20
Cabernet Sauvignon 2005
Anis, Sellerie, gelber Mais, am Gaumen sehr würzig,
dicht und lang, dunkle Beerenfrucht, wirkt im Hall
noch recht jugendlich.
16/20
Citra Vini, Ortona (CH)
Palio Trebbiano d´Abruzzo 2009
Anfangs verhalten, saftige grüne
Birnenfrucht, Dr. Guyot-Birne, saftige
Steinobstnoten auch am Gaumen,
angenehm und ausgewogen,
universeller Speisenbegleiter.
16/20
Caroso Montepulciano
d´Abruzzo 2008
www.citra.it
Cassis, mediterrane Kräuter, etwas Goudron, auch
am Gaumen sehr würzig, tolle Harmonie, bereits
sehr schöne Reife, perfekt zu gegrilltem dunklem
Fleisch.
16,5/20
Farnese Vini, Ortona (CH) www.farnesevini.com
Casale Vecchio
Pecorino 2009
Schmeckerte Aromen,
duftig nach Hollerblüten,
Akazie, etwas
Pfirsich und Mango
in der Nase wie am
Gaumen, saftig und
cremig, dabei gute
Frische, gut gemacht,
recht fein.
16/20
Edizione Cinque Autoctoni 2007 (Montepulciano,
Primitivo, Sangiovese, Negroamaro und
Malvasia Rossa)
Heidelbeer, Erdbeer, Zwetschken, etwas Teer, „Chateau
de Seguin Moreau“, dicht und recht vielschichtig,
frucht- und restsüß, moderner Stil, gute Länge.
Nach einer Anregung von Hugh Johnson vinifiziert.
16,5/20
Mapei, Nocciano (PE) www.agricolamapei.it
Pecorino Fortunato 2009
Saftig und einladend, weiße Birnen und Pfirsiche,
bissl Aschanti, bissl Grammelschmalz, am Gaumen
saftiges Kernobst, dicht, vollmundig, würzig im langen
mineralischen Hall.
17,5/20
von Walter Tucek und Wolfgang Schmid
Montepulciano d´Abruzzo Ardengo 2008
Angenehme vegetabile
Noten wie Sellerie und
rote Paprika, etwas Cassis
in der Nase wie am Gaumen,
sehr würzig, guter
Körper, elegante Struktur,
sehr sauber gemacht.
17/20
Chiusa Grande,
Nocciano (PE)
www.chiusagrande.com
Natura 2009 (85 %
Trebbiano/15 % Malvasia)
Ein Trend in den Abruzzen
ist „Null Schwefel“.
Leider war die Probe oxidativ.
o. B.
Perla Nera Montepulciano d´Abruzzo 2005
Tiefe saubere dunkelbeerige Aromen, etwas feine
Bitterschokolade in der Nase wie am Gaumen, tolle
Struktur, elegant, saftig, dicht, lang.
18/20
DNA Del Negro Adone,
Alba Adriatica (TE)
www.vinidelnegro.com
Trebbiano 2008
Ein interessantes Bioweingut mit wurzelechten Trebbiano-Reben.
Auch hier kein Schwefel (10 Mikrogramm)
und leider oxidativ.
o. B.
Crazy Heart Terre di Chieti
Rosso 2006
Zwetschken, Dörrfrüchte,
sehr dicht und saftig, vollmundig
und tiefgründig,
wirkt fast fett, ausgeprägte
Säure, braucht noch Zeit.
17/20
Cantine Galasso,
Loreto Apruntino (PE) www.cantinegalasso.com
Pecorino Galasso 2009
Frische Zitrusnoten, grüner Apfel, Kräuterwürze in
der Nase wie am Gaumen, feine mineralische Noten,
wieder frisch und lang im Hall.
17/20
Corno Grande Montepulciano
d´Abruzzo Riserva 2006
Feine reife Röstnoten, Kaffee,
Brombeer, Cassis, würzige
Minze in der Nase wie am
Gaumen, gute Struktur und
Länge.
17,5/20

16 Weinjournal
Nestore Bosco, Nocciano (PE)
www.nestorebosco.com
Pecorino 2009
Sehr gelbfruchtig, Ananas,
Apfel, bissl Banane,
am Gaumen sehr saftig,
passende mittlere Säure,
angenehmer Trinkfluss.
17/20
Trebbiano d´Abruzzo
2009
Weißes Kernobst, Klarapfel,
etwas Zitrus,
einfach aber charmant,
geradlinig, schöner
Sommerwein.
15/20
Pan Montepulciano
d´Abruzzo 2004 (85
% MdA, 15 % CS)
Schwarzer Kern, Karamell, Vanille, dunkle Beerenfrucht
in der Nase wie am Gaumen, etwas Schokolade,
dicht und harmonisch, gute Struktur, wirkt noch
jugendlich.
18/20
Roberto Budano, Arielli (CH)
www.budanovini.it
Pecorino Don Paolo 2008
Anfangs verhalten, zarte Kamille, mineralische Noten,
am Gaumen saftige Birne, etwas Pfirsich, weiche
runde Art, mittlere Länge.
16/20
Montepulciano d´Abruzzo Cerasuolo (Rosé) Don
Paolo 2009
Apfel- und Zwetschkenkompott, sehr würzig nach
Zimt, Nelken, Kräutern in der Nase wie am Gaumen,
recht dicht und saftig, mittlere Länge, feiner
Trinkspaß.
15,5/20
Montepulciano d´Abruzzo Donna Elisa 2007
Feine Kuchenaromen, „Zwetschkenfleck“, saftig
und rund im Duft wie im Geschmack, feine Fruchtsüße,
sehr würzig nach mediterranen Kräutern, etwas
Goudron, jugendlich-harte Tannine im Hall,
braucht noch Zeit.
16/20
Spinelli Terra
d`Aligi, Atessa (CH)
www.terradaligi.it
Pecorino 2009
Saftige gelbe Birne, feines
Nusserl, zart rauchig,
am Gaumen wieder sehr
dicht und würzig, elegante
Struktur, gute Frische, tolle
Länge.
17/20
Montepulciano d´Abruzzo Cerasuolo (Rosé)
2009
Erdbeer, Rhabarber, Zitrone finden sich im Duft wie
im Geschmack, angenehmer Trinkfluss, gute Länge.
15,5/20
Tolos Montepulciano d´Abruzzo 2005
Nussige Aromen, Gewürzbouquet, Kuchen, provenzalische
Kräuter, Cassis, Dörrzwetschken, vielschichtig,
tiefgründig, wieder sehr würzig im langen
Abgang. Exklusiv bei WeinWolf.
18/20
Fontefico, Vasto (CH)
Pecorino 2009
www.fontefico.it
Rote Apferln, Marille, charmante Art, feines Frucht-
Säure-Spiel, sehr elegant und saftig, schöne Struktur,
gute Länge. Erhältlich bei Wein & Co.
17,5/20
Titinge Montepulciano d´Abruzzo Riserva 2006
Cremiges Karamell, etwas Vanille und Schokolade,
dunkler Beerenmix in der Nase wie am Gaumen,
Säure und Tannine sehr gut eingebunden, sehr fein,
große Klasse. Titinge meint „Ti tinge il cuore“, er
färbt Dir das Herz.
18/20
verkostung abruzzen
Stefania Pepe, Torano
Nuovo (TE)
www.montepulcianodabruzzo.it
Pepe Rosso Montepulciano
d´Abruzzo Organic 2003
Himbeer, Brombeer, Weichsel in
der Nase wie am Gaumen, im
Geschmack auch einige Dörrfruchtnoten,
schon recht reif, zu regionalen Gerichten
perfekt.
16/20
Domenico Marsili
Casauria,
Torre de Passeri (PE)
www.900italiano.it
Trebbiano d´Abruzzo Per
Piacere 2009
Quitten, Birnen, „Käserinde“,
recht weich und traditionell,
angenehmer Trinkfluss, gute
Länge.
15/20
Montepulciano d´Abruzzo
Cerasuolo Casauria 2009
Kirschen, Zwetschken, Heidelbeeren,
sehr rotweinige Art, spielerisch,
animierend, gute Säure,
sehr fein.
16/20
Der Flaggschiffwein des innovativen Betriebs ist der
Novecento Italiano: 36.500 Flaschen tragen jeweils
das Datum eines einzigen Tages des 20. Jahrhunderts;
es handelt sich um einen Montepulciano des
Jahrgangs 2004. Carpe Diem, das Motto des Horaz,
wird damit ausgedrückt: Jeder Tag ist wertvoll. Novecento
Italiano eignet sich hervorragend, darauf
anzustoßen.
Abruzzen für Genießer:
Salami und Schinken von
Salumieri di Castel Castagna
am Fuße des Grand Sasso

firmenportrait Weinjournal
17
Guter Grund zum Feiern
Getränke Wagner ist die Nummer
1 der Branche im Land
(Studie M. Thurner et al.,
2008). Mit über 130 Mitarbeitern
und einem Umsatz
von rund 28 Mio. Euro zählt
das Handelshaus zu einem der
größten „Player“ in der österreichischen
Getränkebranche.
Weil man als Familienbetrieb
und als eines der bedeutendsten
mittelständischen Unternehmen
Oberösterreichs eben anders
denkt als multinationale Konzerne,
ist es kein Wunder, dass
man auch in Zeiten wie diesen
einen zukunftsweisenden
Schritt unternehmen wollte
und daher unternahm.
Die Zwei
Mit dem Investitionsvolumen
von 6 Mio. ist ein klares Signal
verbunden: Rudolf und
Erich Wagner stellten damit die
Weichen für weiteres, gesundes
Wachstum. Auch im schwierigen
Jahr 2009 konnte ein
Umsatzplus von 4 % (Gesamtumsatz
2009: 28 Mio. Euro)
erzielt werden.
Die Erfolgsgeschichte der Rudolf
Wagner KG ist ein Musterbeispiel
für die Sinnhaftigkeit
von Spezialisierung und Diversifizierung:
Mit vier Standbeinen(Betriebsverpflegung/Automaten
„Wagner Vending“,
Wagner Wein Shop und Wagner
Kunststofftechnik) ist man
einfach besser aufgestellt.
Entstanden ist das Unternehmen
aus der Sodawasserproduktion
der Großeltern, der heutigen
Geschäftsführer. 1938 wurde
die Familie Wagner Coca­Cola­
Partner und erhielt nach dem
Krieg einen Franchise­Vertrag
(bis 1945 war Coca­Cola hier­
Getränke Wagner goes Laakirchen
Die Zeit war einfach reif: Im sechsundachzigsten Jahr der Firmengeschichte
übersiedelte Österreichs beliebtester Getränkefachgroßhändler von Gmunden
in einen modernen Neubau auf der „grünen Wiese“.
zulande nicht präsent). Die
weltweite Reorganisation der
Vertriebsstruktur führte 1990
zur Beendigung des früheren
Verhältnisses mit der Coca­
Cola Company.
Das war der Start zum eigenständigen
Getränkehandel ohne
Abhängigkeiten, vor allem auch
der Beginn des Weinhandels bei
Wagner. Ein guter Grund zum
Feiern: 20 Jahre Wein heißt für
Wagner­Kunden jeden Monat
vier ausgesuchte Weine zum Jubiläumspreis
von –20 %.
Gründer mit Grund
und Gründen
Zur guten Architektur gehören
immer zwei: der Bauherr
und der Architekt. DI Heimo
Grusch aus Hohenzell konnte
beim Bau des neuen Betriebsgebäudes
seine Philosophie 1:1
umsetzen. Klare Strukturen, die
eigenständig auf die Funktionalität
eingehen und gleichzeitig
ästhetische Anforderungen
erfüllen, haben ein modernes
Ensemble mit großem Wiedererkennungswert
geschaffen.
Das alte Firmengelände in der
Gmundner Scharnsteiner Straße
stammte noch aus der „Gründerzeit“
des Unternehmens: Es
platzte bereits aus allen Nähten
und war inzwischen einfach
unzeitgemäß geworden. Zwar
ist die Gesamtfläche an der
neuen Adresse gar nicht so viel
größer – es wurden 5.700 m²
verbaut, davon sind 3.500 m²
Lagerfläche, die Platz für 5.000
Paletten Getränke bieten –, jedoch
gelingt es hier, die Logistik
zu optimieren.
Der reibungslose innere Ablauf
erhöht wiederum die Kundenzufriedenheit.
Und dieses po­
sitive Feedback der Kunden in
den ersten Monaten am neuen
Standort ist der Lohn für die
hohen Anstrengungen.
Zukunft hier und jetzt
„Das neue Betriebsgebäude ist
nicht der krönende Abschluss
unserer 20­jährigen Tätigkeit
als Weinhändler, sondern
vielmehr die Basis für die Zukunft“,
bekräftigt Erich Wagner.
„In fünf Jahren möchten
wir der qualitativ beste Weinhändler
Österreichs sein. Ein
Gebäude sollte auch ein Werkzeug
sein. Derzeit gibt es in Österreich
keinen vergleichbaren
Marktteilnehmer, der technisch
und logistisch so modern ausgestattet
ist wie wir.“
Für Verkostungen und Präsentationen
stehen top ausgerüstete
Multimedia­Räume zur
Verfügung, und in der 250 m²
großen Vinothek, geführt von
Michaela Hebenstreit und Kurt
Schöppl, kann man unter rund
10.000 Flaschen und kulinarischen
Köstlichkeiten genussvoll
gustieren und degustieren.
Wie bisher bietet Getränke
Wagner seinen Gastronomiekunden
ein Vollsortiment von
Mineralwasser und Limonade
über Kaffee bis zu Wein und
Bier.
A Million Bottles of Wine
Das entspricht in etwa der Zahl
an Weinflaschen, die von Gastronomie­
und Privatkunden
bei Wagner im vergangenen
Jahr gekauft wurde. Der Anfang
war mühsam. „Wir haben mit
zwei Paletten Wein angefangen
und uns riesig gefreut, wenn wir
am Tag ein paar Flaschen Lambrusco
verkauften“, so Erich
Wagner. „Dank konsequenter
Aufbauarbeit und eines wachsenden,
bestens qualifizierten
Mitarbeiterstabs werden unsere
Ergebnisse immer besser.
Unsere Außendienstmitarbeiter
zählen zu den besten der Branche;
bei ihnen sind unsere Kunden
in den besten Händen.“
Der Schwerpunkt liegt bei eher
kleinen, eigentümergeführten
Spitzenweingütern aus europäischen
Anbaugebieten mit
regionstypischen Weinen. Bio­
weine werden bei Wagner immer
wichtiger: Die Mitarbeiter
wurden entsprechend geschult,
das Unternehmen ließ sich bei
der staatlich anerkannten „Bio
Austria Garantie“ zertifizieren.
Elegant, finessenreich, typisch
für die jeweilige Herkunftsregion,
handwerklich­bäuerlich
erzeugt, terroirbetont, echt,
authentisch – und aus biodynamischer
Produktion. Solchen
Weinen gehört die Zukunft.
Und die hat bei Wagner mit
dem neuen Betriebsgebäude
schon begonnen. Als einziger
Weingroßhändler Österreichs
verfügt Wagner nun über ein
voll klimatisiertes, 900 m²
großes Weinlager – die Weinqualität
dankt es.
United Forces of Wagner
Nach dem Motto „Analyse –
Beratung – Erfolg“ beschäftigt
man sich bei Getränke Wagner
intensiv mit den Bedürfnissen
und Wünschen der Kunden. Es
ist bekannt, dass der Bierlieferant
einer der wichtigsten Partner
für den Wirt ist. Bei Wagner
findet man die stärksten Biermarken,
aus denen ein eigener,
individueller Mix zusammengestellt
werden kann, ohne
sich an eine Marke binden zu
müssen. Neben der Wein­ und
Bierkompetenz liegt der große
Vorteil des Unternehmens in
seiner Rolle als „One Stop
Shop“: Auch Heißgetränke und
AF­Getränke kommen aus einer
Hand. Eine Bestellung – ein
Lieferant – eine Rechnung: Besser
geht’s nicht.
Info:
Rudolf Wagner KG
Weinstraße 31
4664 Oberweis­Laakirchen
Tel.: 0 7613/440­0
www.wagnerweb.at

18 Weinjournal
IMPORTEURE
Del Fabro GmbH
Nordwestbahnstraße 10
1200 Wien
+43 1 330 22 00
www.delfabro.at
getränke@delfabro.at
L.Derksen & Co.
Senefelder Straße 4
2100 Leobendorf
+43 2262 681 42­0
www.derksen.at
info@derksen.at
Getränke Wagner
Rudolf Wagner KG
Weisntraße 1
4664 Oberweis ­ Laakirchen
+43 7613 440­0
www.wagnerweb.at
wagner@wagnerweb.at
Kolarik & Leeb Bierimport
u. Getränkefachgroßhändler
Modecenterstraße 4a
1030 Wien
+43 1 799 99 99
www.kolarikleeb.at
office@kolarik­leeb.at
METRO Cash & Carry
Österreich GmbH
Ortsstraße 23–37
2331 Wien ­ Vösendorf
+43 1 690 80
www.metro.at
info@metro.at
Morandell International
GmbH
Wörgler Boden 13–15
6300 Wörgl
+43 5332 78 55­0
www.morandell.com
wein@morandell.com
Andrä Vergeiner
Ausgesuchte
Weine GmbH
Am Markt 1
9900 Lienz
+43 4852 66 80
www.vergeinerweine.at
weine@vergeinerweine.at
P.M. Mounier
VertriebsgesmbH
Heiligenstädter Straße 43
1190 Wien
+43 1 368 22 58­373
www.mounier.at
office@mounier.at
Die Weinwelt ist auch außerhalb unserer Landesgrenzen
vielfältig und spannend. Gerade in der Gastronomie sind
Weine gefragt, die für den glasweisen Verkauf besonders
geeignet sind und dem Gast ein Aha­Erlebnis vermitteln.
Wir haben die besten Importweine bis 10 Euro verkostet.
Zum ersten Mal verkostete
das ÖGZ­Team internationale
Weine zu attraktiven Preisen.
Die Weine, zur Verfügung gestellt
von den Importeuren,
wurden in drei Kategorien
eingeteilt:
Bis 5, bis 7,50 und bis 10
Euro. Anders als bei unseren
Verkostungen mit österreichischen
Weinen handelt es
sich hier um Nettopreise für
die Gastronomie.
Erstaunlich auch die durchgängig
hohe Qualität der eingereichten
Weine: Der eine
oder andere hier beschriebene
Wein sollte eindeutig öfter auf
den Weinkarten zu finden sein.
Besonders die Siegerweine sind
eine echte Bereicherung und
unterstreichen die Weinkompetenz
jedes gastronomischen
Betriebs – einige echte „Preis­
Leistungs­Wunder“ finden
sich darunter.
Preis­Leistungs­Weine international:
Ausländer beim Österreicher!
60 Weine und Schaumweine
finden Sie hier beschrieben und
bewertet. Wir haben auch zum
ersten Mal die Symbole für die
„Charaktereigenschaften“ der
Weine aus den ÖGZ­Weinbüchern
übernommen, um unseren
Lesern eine weitere Entscheidungs­
und Einkaufshilfe
zu bieten.
Das ÖGZ Weinquintett:
Bernd Copar, Restaurantleiter
im „Österreicher im MAK“;
Roland Graf, „Wiener“; Marcus
Wieschhoff, Metro; Josef
Schuster, Del Fabro/Kolarik &
Leeb; Walter Tucek, ÖGZ
Vielen Dank für die Gastfreundschaft:
Österreicher im MAK
Gasthaus­Bar
1010 Wien , Stubenring 5
Tel.: 01/714 01 21
www.oesterreicherimmak.at
SyMBOLE
5 Gläser – Weltklasse
Kann sich auch international
messen.
4 Gläser – Österreichische
Spitze
Sortentypischer Wein mit
Eleganz, Ausdruck, Tiefe
und Potenzial.
3 Gläser – Ausgezeichnet
Zeigt Charakter und Finesse,
Trinkvergnügen mit
Niveau.
2 Gläser – Sehr gut
Hat Präsenz, gewisse Tiefe
und Sortenausdruck.
1 Glas – Gut
Einfacher, sauberer Alltagswein,
der Trinkspaß bietet.
Sommerwein
Trinkspaß
Speisenbegleiter
Typisch
Mineralisch
Elegant
Vollmundig
Lagern
RANKING
weincup
Vier und fünf Gläser
Weine Weiß
5 Gläser
• Tormaresca Chardonnay 2009
• Principi di Butera Chardonnay
2008
4 Gläser
• Victor Lejeune Champagne
Brut
• Domaines F. Lurton L´Herré
2009
• Kellerei Girlan Bianco 2009
• Erste + Neue Kellerei Prunar
Pinot Bianco 2009
• Ca Bolani Pinot Grigio 2009
• Ettore Germano Chardonnay
Langhe 2009
• Weingut Wittmann Silvaner
2009
Vier und fünf Gläser
Weine Rot
5 Gläser
• Saladini Pilastri Rosso Piceno
2007
• Principi di Butera Nero d´Avola
2007
• Erste + Neue Kellerei Puntay
2007
4 Gläser
• Sierra Cantabria Rioja Tinto
2008
• Li Veli Primonero 2008
• Chateau Saint Cosme Cotes du
Rhone 2008
• Le Cellier de Marrenon Grand
Marrenon 2006
• Castello di Brolio Campo Ceni
2007
• Antica Casa Ricossa Barolo
DOCG 2006
• Villa Trasqua Chianti Classico
2006
• Kellerei Tramin Cuvée Rungg
2008
• Cono Sur Merlot Reserva 2007
• Ramon Bilbao Rioja Crianza
2006
• Manincor Reserva del Conte
2007
• Celler Ardèvol Anjoli 2007

weincup Weinjournal
19
Victor Lejeune
Champagne Brut
12,0% € 9,99
Brioche, Birne, Tabakwürze und etwas Artischocke
im Hintergrund, am Gaumen elegant
und ausgewogen, nervige Säure, feine
Perlage, mineralische Noten im langen
Abgang.
Frankreich Champagne
Metro
Domaines F. Lurton
L´Herré 2009
11,5% € 4,40
Holler­ und Akazienblüten, Brennnesseln in der Nase
wie am Gaumen, etwas Paprika und
viel frische Zitrusnoten wie Grapefruit,
sehr würzig, langer mineralischer
Abgang.
Frankreich Süd­Westfrankreich
Derksen
Weingut Etyeki Kuria
Cuvée 2009
12,5% € 5,00
Verspielte Pfirsicharomen mit lebhaftem Mukatanklängen,
betont trocken, knusprig
frisch, leberhafter Trinkwein, Barwein,
Ungarn Etyek­Buda
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Kellerei Girlan
Cuvée weiß 448 s.l.m 2009
13,0% € 5,09
Rote Äpfel, Gewürznelken, etwas Cassis, auch am
Gaumen zart muskierend, eher grüner
Apfel, etwas Ananas und Zitrus, recht
animierend, gute Länge.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Leoff
Sekt trocken
11,0% € 1,99
Duftig und zart floral, bissl Heu, vollreife gelbfruchtige
Aromen in der Nase wie am Gaumen,
recht animierend und zugänglich,
etwas Tropenfrucht, deutliche Restsüße,
feinperliges Mousseux.
Deutschland
Metro
Kellerei Tramin
T Bianco 2009
12,5% € 4,77
Gelbe Äpfel, Efeu, mineralisch und würzig, zart
muskierend, am Gaumen saftig und
vollmundig, recht elegant, kommt dem
österreichischen Gaumen entgegen,
mittellang.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Tormaresca
Chardonnay 2009
12,0% € 5,90
Orangenblüten, Kumquats, leichter Flintstone, am
Gaumen dicht und cremig, wieder
orangenfruchtig, sehr vielschichtig,
tolle Struktur und Länge.
Italien Apulien
Morandell
Erste + Neue Kellerei
Prunar Pinot Bianco 2009
13,5% € 5,52
Anfangs verhalten, Ananas, Birne, Bohnenkraut, fast
ein bissl seifig, am Gaumen vielschichtig
und charaktervoll, etwas Blutorange,
braucht Zeit und Luft.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Les Eygletieres
Côtes de Provence Rosé 2009
13,0% € 3,59
Erdbeer und Kirsch in der Nase wie am Gaumen,
etwas rosa Grapefruit, „Zwiebelkonfit“,
recht harmonisch und süffig, gute
Länge.
Frankreich Côtes de Provence
Metro
Erste + Neue Kellerei
Sauvignon 2009
13,5% € 4,89
Holler und Stachelbeeren, Ribiseln und etwas Kaffee,
sehr frisch und lebendig, tolle Struktur,
etwas Minze im Hintergrund,
Bilderbuch­Sauvignon.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Principi di Butera
Chardonnay 2008
13,0% € 7,41
Walnuss, Fenchel, Akazienhonig, am Gaumen saftig
und cremig, burgundischer Stil, etwas
Thymian, gute Harmonie, recht kräftig,
dennoch elegant, fein und lang.
Italien Sizilien
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Ca Bolani
Pinot Grigio 2009
12,5% € 6,75
Weingartenpfirsich, florale Noten, Akazienblüten,
etwas Birne und Banane, mineralisch
schon im Duft, recht fein verwoben
und vielschichtig, wieder mineralisch
im langen Hall.
Italien Friaul
Del Fabro/Kolarik & Leeb

20 Weinjournal
Ettore Germano
Chardonnay Langhe 2009
13,0% € 6,90
Etwas Leder, ausgeprägte Birnenfrucht, Kräuternoten
wie Zitronenmelisse und Basilikum,
auch am Gaumen birnig und würzig,
gute Säure und Länge.
Italien Piemont
Wagner
Marqués de Riscal
Sauvignon 2009
13,0% € 6,40
Sehr schmeckert, Cassis, Brennnessel, fast Pipi de
Chat, Stachelbeeren, recht kühle Art,
lebendig, einfacher Trinkspaß.
Spanien Rueda
Morandell
Weingut Josef Leitz
1­2­dry 2008
12,0% € 5,90
Leicht schmeckert, Hollerblüten, Lindenblüten, zart
vegetabil und kräuterwürzig in der
Nase wie am Gaumen, recht saftig
und schmelzig, jugendliche Art, mittlere
Länge.
Deutschland Rheingau
Wagner
Planeta
Alastro 2008
12,5% € 7,90
Orangen, Vanille, Marzipanstollen, am Gaumen
recht üppig und ausladend, fast schon
überreif, sehr dicht, leider auch ein
bissl breit.
Italien Sizilien
Wagner
Weingut Wittmann
Silvaner 2009
12,5% € 6,95
Gelbfruchtig, Apfel, Ananas, sehr würzig und mineralisch
schon im Duft, am Gaumen
gute Frische, fein und animierend,
recht süffig, toller Speisenbegleiter, „zu
persischem Essen“.
Deutschland Rheinhessen
Wagner
Erste + Neue Kellerei
Gewürztraminer 2009
13,5% € 6,45
Duftig und würzig, Bratapfel, Litschis, etwas Mango,
florale und traubige Noten in der
Nase wie am Gaumen, vollmundig,
mineralisch, schöne Reife, gute Länge.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Dr. Loosen
Riesling 2008
12,0% € 5,90
Anfangs verhalten, rote Äpfel und Ananas, etwas
Ringlotte und Maracuja, am Gaumen
wieder viel Ananas, recht saftig, gute
Säure, etwas mostig im Abgang.
Deutschland Mosel
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Tiefenbrunner
Pinot Grigio 2009
13,5% € 8,50
Etwas Baguette, Apfel, Birne, auch etwas Tropenfrucht
wie Ananas und Maracuja in
der Nase wie am Gaumen, recht saftig
und schmelzig, knackige Säure, gute
Balance und Länge.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Grandi & Gabana
Pinot Grigio 2009
13,0% € 5,20
Zartes Nusserl, Ingwer, leicht vegetabil nach Brokkoli,
am Gaumen lebendig und elegant, Apfel,
Grapefruit, gute Frische, mittlere
Länge.
Italien Friaul
Morandell
Kellerei Schreckbichl
Pfefferer 2009
12,0% € 6,91
Sehr sortentypische Aromen wie frische Trauben, Erdbeeren,
Muskat, Rosen, fast explosiv,
am Gaumen saftig und sehr würzig,
pikant und animierend, mittlere
Länge.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Ca Bolani
Sauvignon 2008
12,5% € 6,32
Anklänge von tropischen Früchten, Birne, „Forelle“,
am Gaumen recht saftig und süffig,
wieder viel Kernobst, rund und kompakt,
mittlere Länge.
Italien Friaul
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Kleinconstantia
Sauvignon 2009
weincup
14,0% € 10,00
Würzig und vielschichtig, Geranien, zart vegetabile
Noten, etwas Tabak und Ingwer, am
Gaumen recht weinig, wenig Ecken
und Kanten, mittlere Länge.
Südafrika Stellenbosch
Del Fabro/Kolarik & Leeb

weincup Weinjournal
21
Kellerei Nals Margeid
Punggl 2009
14,0% € 8,87
Etwas Weißbrot, Birne, Quitte, Melone, Birnenstrudel,
am Gaumen cremig und vielschichtig,
dicht und kompakt, reife Frucht, gute
Länge.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Bodegas Chivite
Gran Feudo Edition 2009
13,0% € 4,75
Preiselbeeren, Brombeeren, Pfingstrosen, heller Tabak,
etwas Cassis in der Nase wie am Gaumen,
zarte Lakritze, kann mit etwas
Flaschenreife noch zulegen.
Spanien Navarra
Mounier
Illuminati
Riparosso 2008
13,5% € 5,00
Dunkelbeerig, Brombeer, Cassis, Oliven, „Antipasti­Mix“,
etwas Pfeffer, am Gaumen
etwas verhalten, bissl altmodischer
Stil, zu bestimmten Speisen perfekt.
Italien Abruzzen
Wagner
Sierra Cantabria
Rioja Tinto 2008
13,5% € 5,70
Weichselsaft, Preiselbeer, Himbeer, sehr würzig nach
Tabak und Kräutern, am Gaumen
recht saftig und fleischig, moderner
Stil, mittlere Länge.
Spanien Rioja
Wagner
Domaine William Fevre
Chablis 2008
12,5% € 10,00
Sehr reife Aromen, „obergärig“, bissl Banane, bissl
Käspappel, am Gaumen auch Pink
Grapefruit, jugendliche Bittertöne,
mittellang.
Frankreich Chablis
Wagner
Villa Trasqua
Rosso Traluna 2007
13,0% € 4,80
Kuchen, sehr reife Aromen, etwas Mon Cherie, am
Gaumen süßer Kirschsaft, etwas mostig,
eigenwillig, aber gut gemacht.
Italien Toskana
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Saladini Pilastri
Rosso Piceno 2007
13,0% € 5,15
Milchkaffee, Vanille, würzig nach Zichorie und Kurkuma,
auch am Gaumen sehr würzig,
saftige Brombeerfrucht, lebendig und
süffig, tolle Struktur und Länge.
Italien Marken
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Li Veli
Primonero 2008
13,0% € 6,31
Mediterrane Pinien, Fichtennadeln, fleischig und kernig
in der Nase wie am Gaumen, gute
Balance, viel Power, recht reif, guter
Fluss, mürbe Tannine.
Italien Apulien
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Livio Felluga
Sharis 2009
12,5% € 8,95
Klarapfel, etwas Käspappeltee, recht dicht und kompakt,
gute Struktur, Ringlotte, Quitte,
Zitrus, jugendliche Bittertöne im Hall.
Italien Venetien
Wagner
Domino de Eguren
Épico 2007
13,5% € 4,90
Weichseljoghurt, Heidelbeer, Vanillezucker, am Gaumen
recht dicht, wieder nach Heidelbeer
und Weichsel, bissl sweet and
sour, recht gut gemacht.
Spanien Tierra de Castilla
Wagner
Principi di Butera
Nero d´Avola 2007
13,0% € 7,40
Deutlich Bergamotte, Earl­Grey­Tee, am Gaumen wieder
aromatisch, deutliche Wildkirsche,
etwas Nougat, mineralisch nach Teer,
vielschichtig und eigenständig, „so
schmeckt der Süden“.
Italien Sizilien
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Château Saint Cosme
Côtes du Rhône 2008
14,0% € 6,80
Dunkelbeeriger Mix, Schwarzkirsch, etwas Schokolade,
Zimt und Minze, auch am Gaumen
würzig und knackig, animierend,
gute Frische und Länge.
Frankreich Côtes du Rhône
Wagner

22 Weinjournal
Le Cellier de Marrenon
Grand Marrenon 2006
14,5% € 7,50
Heidelbeeren, Kräuter, Veilchen, Schokokuchen, auch
am Gaumen „Schwarzwälder Kirschtorte“,
zart nach Teer, komplex, dicht,
lang.
Frankreich Luberon
Derksen
Falesco
Vitiano 2008
13,5% € 6,30
Darjeeling­Tee, Ribisel, Brombeer in der Nase wie am
Gaumen, recht dicht und mollig, noch
etwas jugendlich, salzig mineralisch,
wird von Flaschenreife profitieren.
Italien Umbrien
Morandell
Finca Constantia
Finca Constantia 2007
14,5% € 6,98
Zwetschken, etwas Sellerie und rote Paprika, sehr
würzig auch am Gaumen, etwas Teer
und Tabak, feine Fruchtsüße, dicht,
vollmundig, lang.
Spanien Tierra de Castilla
Mounier
Tormaresca
Neprica 2008
13,5% € 5,90
Weichseljoghurt, Milchkaramell, Nougat, etwas
Pfeffer in der Nase wie am Gaumen,
moderner Stil, dicht und fruchtsüß,
gut gemacht.
Italien Apulien
Morandell
Fattoria Casabianca
Chianti Colli Senesi 2007
13,5% € 5,40
Kandierte Kirschen, Brombeeren, etwas Tee und Minze,
am Gaumen feine Kirschfrucht,
wieder Kräuternoten, mittlere Dichte
und Länge.
Italien Toskana
Wagner
Niepoort
Fabelhaft 2007
13,0% € 6,60
Kräuterwürzige Noten, Schwarztee, etwas Heidelbeer
in der Nase wie am Gaumen, zugänglich
und recht fruchtsüß, jugendliche
Tannine, mittlere Länge.
Portugal Douoro
Vergeiner
Castello di Fonterutoli
Poggio alla Badiola 2007
13,5% € 7,20
Mineralische Noten, etwas Minze, noch recht verhalten
in der Nase wie am Gaumen,
ansatzweise gute Balance, braucht
Luft und Zeit.
Italien Toskana
Wagner
St. Michael
Lagrein 2007
13,0% € 7,40
Dörrobst, Küchenkräuter, Hollerkoch, am Gaumen
auch etwas Schokolade, recht kräftig,
jugendliche Bitternoten im Hall, noch
recht fordernd.
Italien Südtirol
Wagner
Li Veli
Passamente Salento 2008
13,5% € 6,09
Anfangs verhalten, malzige Aromen, zarte Kirschfrucht,
am Gaumen prägnante Säure,
gute Balance, kräuterwürzig, mittlere
Dichte und Länge.
Italien Apulien
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Capezzana
Barco Reale di Carmignano 2007
13,5% € 6,90
Leder, Heidelbeeren, Kirschen, rauchige Noten, etwas
Kaffee und Minze in der Nase wie am
Gaumen, einiges Holz, südlicher Stil,
recht mollig, etwas trocknend im Hall.
Italien Toskana
Wagner
Lavradores de Feitoria
Tres Bagos 2005
13,5% € 7,20
Maraschino, Schokolade, Schwarzwälder Kirsch, am
Gaumen recht dicht und cremig, vollmundig
und fruchtsüß, feine Würze,
gute Länge.
Portugal Douoro
Wagner
Erste + Neue Kellerei
Puntay 2007
weincup
13,5% € 9,80
Saftige dunkelbeerige Aromen, etwas Schokolade,
etwas Thymian, auch ein leichter
Rumtopf, am Gaumen dicht und
harmonisch, fast ölig, Wildkirsch im
Rückgeschmack.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb

weincup Weinjournal
23
Castello di Brolio
Campo Ceni 2007
13,5% € 7,80
Animierend, Hagebuttenmarmelade, Brombeer, Kuchen,
etwas Vanille, am Gaumen recht
harmonisch, Zuckerrest passt, sehr gut
gemacht, gute Struktur und Länge.
Italien Toskana
Wagner
Kellerei Tramin
Cuvée Rungg 2008
13,5% € 8,64
Maulbeeren, Heidelbeeren und etwas Leder, bissl
Lavendel, am Gaumen rund und vollmundig,
feine Fruchtsüße, komplex,
lang, Trinkspaß auf hohem Niveau.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Manincor
Reserve del Conte 2007
12,5% € 9,90
Seidige Kirschen, Himbeeren, etwas Minze, aber auch
leicht animalisch, am Gaumen recht
vielschichtig, fruchtsüß, guter Fluss,
sehr mineralisch im Hall.
Italien Südtirol
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Altemura
Primitivo Sasseo 2007
13,5% € 8,30
Kräuterwürzige Noten, Baumharz, „Cynar“, etwas
Minze, am Gaumen rund und geschliffen,
Kirscharomen, schöne Balance,
eigenständig, gute Länge.
Italien Apulien
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Antica Casa Ricossa
Barolo DOCG 2006
13,5% € 7,99
Würzig nach Süßholz, Kirsch, Erdbeer, Waldboden,
fast burgundisch, am Gaumen auch
saftige Brombeerfrucht, lang, kernige
Tannine, gute Reife, schöne Länge.
Italien Piemont
Metro
Cono Sur
Merlot Reserva 2007
14,0% € 8,66
Brombeer, Heidelbeer, etwas Grafit und Goudron, am
Gaumen extraktsüß, würzig nach Anis
unterlegt, recht kräftig und saftig,
eigenständige Art, elegant, vielschichtig,
lang.
Chile
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Celler Ardèvol
Anjoli 2007
14,5% € 10,00
Kirschen, Wacholder, Cassis, Oliven, am Gaumen
dicht und vollmundig, gute Struktur,
moderner Stil, recht zugänglich, präsente
Tannine, langer Abgang.
Spanien Priorat
Vergeiner
Fetzer Vineyards
California Cabernet Sauvignon 2008
13,5% € 8,50
Cassis, Milchschokolade und ein Kräuterbouquet
in der Nase wie am Gaumen, saftige
Kirschen, präsente Säure, jugendliche
Tannine, braucht noch Zeit, gutes
Potenzial.
USA Kalifornien
Mounier
Villa Trasqua
Chianti Classico 2006
14,5% € 8,55
Rauchige Noten, Kräuterwürze, rote Früchte, etwas
Leder, am Gaumen vollmundig, etwas
Menthol, eigenständig, noch recht
herb im Hall.
Italien Toskana
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Ramon Bilbao
Rioja Crianza 2007
13,5% € 8,88
Feine Röstaromen, Marzipan, „teures Barrique“,
am Gaumen recht vielschichtig und
durchaus mit Tiefe, dunkelfruchtig,
wieder würzige Röstaromen, „in seiner
Liga top“.
Spanien Rioja
Del Fabro/Kolarik & Leeb
Fattoria Le Pupille
Pelofino 2008
13,5% € 7,80
Brombeer, Zwetschke, Milchkaffee, Vanille, etwas
Thymian, am Gaumen extraktsüße
Weichselfrucht, saftig, dicht, vollmundig,
Tannine noch jugendlich, gute
Länge.
Italien Toskana
Vergeiner
Rupert & Rothschild
Cabernet Sauvignon – Merlot 2006
13,5% € 8,65
Cassis, Leder, etwas Süßholz, „Junior­Schokolade“,
recht reife Aromen in der Nase wie
am Gaumen, bordeleske Art, feiner
Schmelz, viel Charme, weiche Tannine,
gute Länge.
Südafrika
Del Fabro/Kolarik & Leeb

24 Weinjournal
weinrubrik