INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2023
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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2023
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STEUERN UND ANTREIBEN<br />
01<br />
02<br />
01 Die Liste der Funktionsblöcke wird laufend erweitert und ergänzt;<br />
die neuen Blöcke sind einfach im Feld per Firmware-Upgrade<br />
nachladbar<br />
02 Eine Druckmaschine bedruckt Verpackungsmaterial – danach soll<br />
auf jede einzelne Verpackung per Lasermarkierer eine Seriennummer<br />
in ein dafür vorgesehenes Feld gedruckt werden<br />
Programme besser zu strukturieren. Entwicklungsingenieure, die<br />
bisher schon mit Automation Studio arbeiten, brauchen dafür<br />
keinerlei zusätzliche Schulung.<br />
FREI KONFIGURIERBARE EIN- UND AUSGÄNGE<br />
Alle Reaction-Module sind je nach Ausführung mit bis zu acht frei<br />
konfigurierbaren analogen oder digitalen Ein- und Ausgängen<br />
ausgestattet und arbeiten dann als kleine eigenständige Steuerung.<br />
„Sie verarbeiten die Eingangssignale, arbeiten das abgespeicherte<br />
Programm ab und geben die Ausgangsdaten aus“, ergänzt Hager.<br />
Beim Einlesen der digitalen Eingänge kann das Programm nicht<br />
nur den aktuellen Zustand zum Zyklusbeginn ermitteln, sondern<br />
auch die exakten Umschaltzeitpunkte mit einer Auflösung von<br />
20 ns. Außerdem können die Module über Powerlink, X2X oder<br />
X2X+ nicht nur mit ihresgleichen, sondern auch mit anderen X20-<br />
und X67-Modulen, kommunizieren und natürlich auch Daten an<br />
die Steuerung senden. Je nach Applikation hat der Anwender die<br />
Wahl zwischen für den Schaltschrankeinbau aus gelegten Modulen<br />
in Schutzart IP20 und Ausführungen für die direkte Installation<br />
im Feld in Schutzart IP67.<br />
EIN ANWENDUNGSBEISPIEL AUS DER PRAXIS<br />
Der Einsatz der intelligenten I/O-Module rechnet sich in vielen<br />
Anwendungen. Ein Beispiel liefert eine Druckmaschine für Verpackungsmaterial.<br />
Hager erklärt: „Sie läuft aktuell mit einer<br />
Bahngeschwindigkeit von 600 m/min, soll aber in Zukunft durch<br />
eine schnellere Version ersetzt werden. Die Automatisierung<br />
muss also genügend Reserven haben, um eine höhere Bahngeschwindigkeit<br />
zu unterstützen.“<br />
Zunächst wird das Verpackungsmaterial bedruckt. Danach soll<br />
auf jede einzelne Verpackung per Lasermarkierer eine Seriennummer<br />
in ein dafür vorgesehenes Feld gedruckt werden. Ein<br />
Sensor erkennt die Stelle, an der die Seriennummer vom Lasermarkierer<br />
gedruckt werden soll und erzeugt ein Digitalsignal, das<br />
von einem Reaction-Modul des X20 Systems ausgewertet wird.<br />
Anschließend erzeugt dasselbe Modul ein digitales Ausgangssignal<br />
für das Lasermarkiergerät. Um Fehler beim Beschleunigen<br />
der Maschine gering zu halten, sollten Sensor und Lasermarkiergerät<br />
möglichst nahe beisammen sein. Aufgrund der mechanischen<br />
Gegebenheiten ergibt sich ein Mindestabstand von 55 mm.<br />
Der Sensor für das Erkennen der Druckmarke ist an Kanal 1 des<br />
I/O-Moduls angeschlossen, das Startsignal für das Lasermarkiergerät<br />
an Kanal 3.<br />
HÖHERE BAHNGESCHWINDIGKEIT,<br />
MEHR DURCHSATZ<br />
Die aktuelle Bahngeschwindigkeit wird dazu verwendet, die Vorgaben<br />
für das Reaction-Modul zu berechnen. Von der Erkennung<br />
der Position durch den Sensor bis zum Start der Markierung verstreichen<br />
folgende Zeiten: 1 ms Totzeit im Sensor, 0,5 ms Filterzeit<br />
(weil kürzere Signale nicht verarbeitet werden dürfen), 0,04 ms<br />
Verarbeitungszeit durch den Reaction-Task (doppelte Reaction-<br />
Zykluszeit, weil das Signal im schlechtesten Fall kurz nach der Abtastung<br />
eingeht) sowie nochmal 2 ms Totzeit im Lasermarkiergerät.<br />
Damit liegt die schnellstmögliche Reaktionszeit bei 3,54 ms.<br />
Bei dem Abstand von 55 mm ergibt sich daraus folgende Maximalgeschwindigkeit:<br />
55 mm / 3,54 ms = 15,5 m/s = 932 m/min.<br />
Das bedeutet, dass die Druckmaschine bis zu 55 Prozent schneller<br />
fahren könnte als aktuell mit 600 m/min. Einer Version mit höherer<br />
Bandgeschwindigkeit und damit höherem Durchsatz steht damit<br />
nichts mehr im Weg. Das einfache Beispiel zeigt, wie sich mit<br />
standardisierter Hard- und Software bei geringem Investitionsaufwand<br />
die Produktivität erhöhen lässt.<br />
Bilder: B&R<br />
www.br-automation.com<br />
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