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2023_15

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Kurier Nr. <strong>15</strong> 13.4.<strong>2023</strong> Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen<br />

3<br />

Reformierte Kirche Wangen-Brüttisellen<br />

Mut zur Konfrontation<br />

«Gewaltfreie Kommunikation wird auch Sprache des Herzens genannt,<br />

weil sie mir und meinem Gegenüber die Herzen öffnet», begann Meta<br />

Schmidhauser ihren Vortrag letzte Woche im Gsellhof. Seit 1988 beratet<br />

die ausgebildete Kommunikationsfachfrau Einzelpersonen in Fragen<br />

für Partnerschaft, Erziehung und Führungsfunktionen.<br />

Ines Langset<br />

Die Auseinandersetzung in einer<br />

zwischenmenschlichen Beziehung<br />

setzt die Bereitschaft voraus, über<br />

eigene Verhaltensmuster nachzudenken<br />

und eine Veränderung zu<br />

wagen. Denn eine Konfrontation<br />

kann mit einer Enttäuschung enden.<br />

Deshalb meiden die meisten<br />

Menschen eine direkte Auseinandersetzung,<br />

wenn es darum geht<br />

die Bedürfnisse des Gegenübers<br />

zu respektieren, ohne sich selber<br />

aufzugeben. «Konstruktive Kommunikation<br />

ist lernbar», betont<br />

Fachfrau Meta Schmidhauser,<br />

«und vor allem muss man Menschen<br />

mögen». Sein Gegenüber so<br />

ernst nehmen wie sich selber und<br />

das Verhältnis zu dieser Person<br />

einordnen hilft, eine folgenschwere<br />

Konsequenz zu verhindern.<br />

«Welches Problem in der Familie<br />

kann zu einer Konfrontation führen?»,<br />

fragt Meta Schmidhauser in<br />

die Runde. Aus dem Publikum<br />

kommen Vorschläge wie «der Lebenspartner<br />

verschwendet das<br />

Haushaltsgeld, der Sohn hält sich<br />

nicht an Vereinbarungen oder die<br />

eigenen Bedürfnisse werden übergangen».<br />

Ich-Botschaft oder Du-Botschaft<br />

Wie gehen wir solche Gespräche<br />

an? Der Fokus der gewaltfreien<br />

Kommunikation richtet sich auf<br />

das, was einem selbst wichtig ist.<br />

Sich klar ausdrücken ist der sicherste<br />

Weg, sich mitzuteilen und verhindert<br />

Missverständnisse. Es gibt<br />

einen Unterschied zwischen der<br />

Du-Botschaft «Du hast ja nie Zeit,<br />

wenn ich dich brauche!» – im Gegensatz<br />

zu der Ich-Botschaft «Ich<br />

brauche deine Hilfe!». Die Ich-Botschaft<br />

ist der sicherste Weg, sich zu<br />

verständigen, es entstehen weniger<br />

Missverständnisse. Ebenso liefert<br />

diese Art von Botschaft die grösste<br />

Chance, verstanden zu werden und<br />

verkleinert das Risiko, jemanden zu<br />

verletzen.<br />

Gleichermassen motiviert die Ich-<br />

Botschaft mein Gegenüber, mir im<br />

Gespräch entgegenzukommen und<br />

gemeinsam eine Lösung zu finden.<br />

Hingegen haben Du-, Man- und<br />

Wir-Botschaften wie «Man müsste<br />

wiedermal aufräumen» keine Wirkung.<br />

Sie wirken unglaubwürdig,<br />

bringen nichts und können von allen<br />

Beteiligten einfach umgangen<br />

werden. Solche Botschaften vermitteln<br />

nicht die Anschauung des Zuhörers,<br />

sondern was aus eigener<br />

Sicht getan werden sollte und reizen<br />

den Gesprächspartner das Gegenteil<br />

zu tun. In seinem Buchklassiker<br />

«Familienkonferenz» nennt<br />

der amerikanische Psychologe Thomas<br />

Gordon (1918 bis 2002) diese<br />

Botschaften «Killerphrasen». Seiner<br />

Meinung nach lassen Killerphrasen<br />

das Gegenüber verstummen,<br />

beenden die Kommunikation<br />

abrupt, animieren zur Verteidigung<br />

und leiten den Gesprächspartner in<br />

die Einbahnstrassen-Sackgasse.<br />

Grundbedürfnisse einfordern<br />

«Generell muss jede Person ihre<br />

Grundbedürfnisse selber einfordern»,<br />

erklärt Fachfrau Meta<br />

Schmidhauser. «Denn kein anderer<br />

Mensch weiss wirklich, was ich<br />

brauche». Werden Grundbedürfnisse<br />

wie Erfolg und Selbstverwirklichung,<br />

soziales Umfeld oder Sicherheit<br />

nicht gewährleistet, kann<br />

es das Ende einer vertrauensvollen<br />

Beziehung bedeuten. Werden die<br />

Werte, also die Glaubenssätze,<br />

nach denen wir leben wollen, eines<br />

Menschen ignoriert oder missachtet,<br />

verliert er das Selbstvertrauen<br />

und seine Identität. Jeder Mensch<br />

definiert sich über seine Werte, sie<br />

Kommunikationsfachfrau Meta Schmidhauser (Foto il)<br />

zeigen, wie er denkt, wie er ist und<br />

wie er reagiert. Vor einer Aussprache<br />

ist es demnach wichtig, drei<br />

relevante Themen zu formulieren:<br />

Das eigene unerfüllte Bedürfnis herausarbeiten,<br />

das Verhalten des Anderen,<br />

das mein Bedürfnis blockiert<br />

erörtern sowie die Ich-Botschaft<br />

formulieren.<br />

Eine entscheidende Rolle spielt<br />

letztendlich das Zuhören, welches<br />

auf zwei verschiedene Weisen ausgelegt<br />

werden kann. Passives Zuhören<br />

heisst, Zeit und Musse haben<br />

anzuhören, was mein Partner<br />

oder mein Kind bewegt. Durch das<br />

aktive Zuhören zeige ich dem Gesprächspartner,<br />

dass ich seine Situation<br />

erkannt habe. «Für eine Konfrontation<br />

braucht es ausserdem<br />

den Mut, Bekanntes zu überdenken<br />

oder gar zu verabschieden»,<br />

beendet Meta Schmidhauser ihren<br />

Vortrag. Angesichts der angeregten<br />

nachfolgenden Gespräche untereinander<br />

kann man davon ausgehen,<br />

dass dieser Vortrag viele<br />

Anwesenden zum Nachdenken<br />

animiert hat. Sollte es jemals zu<br />

einer solchen Konfrontation kommen,<br />

dann braucht es zuerst einmal<br />

eine grosse Portion Mut!<br />

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