Magazin - Helvetas
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208 /12 Partnerschaft<br />
E-Mail aus dem Feld<br />
Von: Nicolette Matthijsen<br />
Betreff: Ankunft auf der «roten Insel»<br />
Datum: 10. Mai MEZ +1:00<br />
Antwort an: team@helvetas.org<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
«Wow, du gehst nach Madagaskar? Wie exotisch!», riefen alle, als sie letzten<br />
Sommer erfuhren, dass ich mit meiner Familie auf die «rote Insel» ziehe. Die ganze<br />
Familie war begeistert, das Land der Lemuren und Affenbrotbäume entdecken<br />
zu dürfen. Nach sechs Jahren in Laos habe ich den Kontinent gewechselt<br />
und begonnen für HELVETAS Swiss Intercooperation zu arbeiten. Bis jetzt habe<br />
ich erst einen kleinen Teil dieser riesengrossen und vielfältigen Insel gesehen,<br />
doch habe ich feststellen können, dass Madagaskar einige Ähnlichkeiten mit<br />
Laos hat. Das Land südöstlich von Afrika ist nämlich geprägt von eine Mischung<br />
aus afrikanischer und asiatischer Kultur: ständiges freundliches Lächeln und die<br />
Konvention, nie nein zu sagen, sind auch hier die Regel. Und wie in Laos sind<br />
die reichen natürlichen Ressourcen Segen und Fluch zugleich. Sie werden von<br />
vielen Ländern begehrt. Die Chinesen etwa sind interessiert am Boden, da sie<br />
Nutzpflanzen anbauen, Biotreibstoff gewinnen und Minen ausbeuten wollen.<br />
Viele Tiere werden wegen des ihnen zugeschriebenen Nutzens für die Gesundheit<br />
oder als Potenzmittel gejagt. Madagaskar verliert zudem fortlaufend Wälder<br />
und vor allem Edelholz. Die immense Nachfrage hat, gekoppelt mit dem Fehlen<br />
einer funktionierenden Regierung, Armut und Korruption, zur Ausbeutung der<br />
Regenwälder und zu illegalem Handel geführt. Es gab halbherzige Versuche des<br />
madagassischen Staats, dieser Praxis ein Ende zu setzen. Doch die politische<br />
Krise treibt die international nicht anerkannte Regierung in den Konkurs, und sie<br />
versucht die Staatskasse mit Schwarzgeld aufzufüllen.<br />
Wir von <strong>Helvetas</strong> setzen uns dafür ein, den Folgen dieser Missstände entgegenzuwirken.<br />
In unserem Programm für ländliche Entwicklung arbeiten wir zum Beispiel<br />
daran, die Bodenrechte der lokalen Einwohner zu schützen und unterstützen<br />
sie dabei, mit ihrer Lobbyarbeit die Regierung zur Verantwortung zu ziehen.<br />
In unseren Projekten rund um die Nationalparks helfen wir, Einkommensalternativen<br />
zu schaffen, so dass besonders die ärmsten Haushalte nicht mehr darauf<br />
angewiesen sind, die Wälder zu übernutzen und zu schädigen. Das sind kleine,<br />
aber wirksame und wichtige Beiträge, um die Zerstörung der Natur zu bremsen<br />
und den Segen der natürlichen Ressourcen für die Zukunft zu bewahren.<br />
Herzlich<br />
Nicolette Matthijsen, Programmleiterin Madagaskar<br />
–––<br />
Impressum Nr. 208/Mai 2012 Zeitschrift für <strong>Helvetas</strong> Mitglieder, Gönner und Gönnerinnen, 52. Jahrgang,<br />
erscheint viermal jährlich (Feb., Mai, Aug., Dez.) in Deutsch und Französisch. Abo CHF 30 jährlich,<br />
für Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen. Herausgeberin HELVETAS Swiss Intercooperation, Weinbergstrasse<br />
22a, Postfach, 8021 Zürich, Tel. 044 368 65 00, E-Mail: info@helvetas.org, Homepage:<br />
www.helvetas.ch, PC 80-3130-4; <strong>Helvetas</strong> Secrétariat romand, Rue de la Mercerie 3, Case postale 6435,<br />
1002 Lausanne, Tel. 021 323 33 73, E-Mail: romandie@helvetas.org; <strong>Helvetas</strong> Segretariato della Svizzera<br />
italiana, Via San Gottardo 67, 6828 Balerna, Tel. 091 683 17 10, E-Mail: svizzeraitaliana@helvetas.org<br />
Redaktion: Susanne Strässle (SUS) Ständige Mitarbeit: Hanspeter Bundi (HBU) Mitarbeit an dieser<br />
Nummer: Peter Arbenz, Anita Baumgartner, Sonja Benninger (SBE), Bernadinne Compaoré, Liliane<br />
Eggli, Matthias Herfeldt (MAH), Melchior Lengsfeld, Nicolette Matthijsen, Karolina Merai, Jeannine<br />
Pilloud, Carolin Würthner Bildredaktion/Produktion: Andrea Peterhans Französische Ausgabe:<br />
Catherine Rollandin, Elena Vannotti Gestaltung: Spinas Civil Voices Zürich Layout: GrafikWerk<br />
Zürich Korrektur: Farago Texte Zürich Litho und Druck: Druckerei Kyburz Dielsdorf Papier: Cyclus<br />
Print, 100 % Recycling<br />
28<br />
AKTUEll<br />
Do it yourself<br />
No Fair, No Deal: Startschuss<br />
zum <strong>Helvetas</strong> Clip Award 2012.<br />
Fair Trade ist gefragt!<br />
Für den <strong>Helvetas</strong> Clip Award 2012 sind<br />
witzige und überraschende, geniale und<br />
abgefahrene, scharfsinnige und aufrüttelnde<br />
Ideen rund ums Thema Fair<br />
Trade gesucht. Wie sieht für dich globaler<br />
Fair Play aus? Was ist deine Vision<br />
einer gerechten Handelswelt? Welche<br />
Schweinerei steckt hinter unseren Konsumprodukten?<br />
Welche Arbeitsbedingungen<br />
stinken zum Himmel? Kurz:<br />
Warum sagst du «No Fair, No Deal»?<br />
Pack deine Idee in einen Clip von<br />
maximal 60 Sekunden und du bist dabei.<br />
Eine professionelle Jury aus Film- und<br />
Fair-Trade-Fachleuten wird die besten<br />
der besten Beiträge küren. Den Siegerinnen<br />
und Siegern wird Anfang Oktober an<br />
der grossen Preisverleihung im Rahmen<br />
des Internationalen Kurzfilmfestivals shnit<br />
in Bern der <strong>Helvetas</strong> Clip Award verliehen.<br />
Neben den Sieger-Clips wird dort<br />
eine Premium Selection weiterer herausragender<br />
Beiträge einem filmbegeisterten<br />
Publikum vorgeführt. Und natürlich<br />
winken auch dieses Jahr hochkarätige<br />
Preise. Greif zur Kamera und hol dir den<br />
<strong>Helvetas</strong> Clip Award!–SUS<br />
Mehr zum Thema, zur Jury und<br />
den tollen Preisen erfährst du unter<br />
www.clipaward.ch<br />
Infos zum Internationalen<br />
Kurzfilmfestival shnit<br />
(3.–7.10.2012):<br />
www.shnit.org