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show*Frühling:Sommer 2020 Passeiertal Exklusiv mp

s'Psairer Heftl - Monatsmagazin für das Passeiertal Herausgeber: Ratio KG des Helmuth Fritz Grafik & Redaktion: MP Graphics & Design der Monika Pfitscher

s'Psairer Heftl - Monatsmagazin für das Passeiertal
Herausgeber: Ratio KG des Helmuth Fritz
Grafik & Redaktion: MP Graphics & Design der Monika Pfitscher

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<strong>Exklusiv</strong><br />

<strong>Passeiertal</strong><br />

Ihr Ferienmagazin für das <strong>Passeiertal</strong><br />

Sonderausgabe <strong>Sommer</strong> & Herbst <strong>2020</strong> - des ’s Psairer Heftl<br />

Willkommen<br />

im <strong>Passeiertal</strong><br />

Der <strong>Sommer</strong> kommt...<br />

Themen:<br />

Psairer Herbst - In jeder Hinsicht ein Genuss<br />

300 Jahre Passeirer Malerschule<br />

Naturkundliche Wanderungen<br />

Der Passeierer Höhenweg - Jaufenkamm<br />

Foto © TV <strong>Passeiertal</strong>/Kassian Plangger<br />

Portraits<br />

Kurt Gufler<br />

Wegmarkierer aus Leidenschaft<br />

Julia Augscheller<br />

Aufstrebender Stern am Theaterhimmel<br />

Elisabeth Verdorfer<br />

Bäuerin mit Gummistiefeln und Stöckelschuhen<br />

Franz Pixner<br />

Mit der Hirzer Seilbahn hoch hinaus<br />

Michael Gögele & Ingo Fauner<br />

45 Jahre Weißes Kreuz Passeier<br />

Daniela Kofler<br />

Faszinierende Passeirer Bergwelt<br />

Geschwister Pöll<br />

Drei talentierte junge Psairer Künstler<br />

Rosi Mangger<br />

Gesund mit Kräutern aus dem <strong>Passeiertal</strong><br />

Simon Walzl<br />

1 Junger Mann, 2 Leidenschaften, 3 Berufungen<br />

Elisabeth Götsch<br />

Das trachtige Modegeschäft<br />

Christoph Schiefer<br />

Schiedsrichter mit Pfiff<br />

Theo Lanthaler<br />

Ladestationen für Elektroautos<br />

www.passeiertal.it 1


EINKAUFEN IN ST. MARTIN<br />

Foto: TV <strong>Passeiertal</strong> - Benjamin Pfitscher<br />

Die Kaufleute von<br />

„St. Martin“<br />

heißen Sie herzlich<br />

willkommen und wünschen<br />

Ihnen einen schönen<br />

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Mo -Fr: 8-16 Uhr<br />

Sa: 8-12.30 Uhr


Editorial<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leser... liebe<br />

Freunde des <strong>Passeiertal</strong>es<br />

wir freuen uns, Sie herzlich im <strong>Passeiertal</strong> begrüßen zu dürfen. Wer<br />

hätte wohl noch vor wenigen Monaten angenommen, dass unsere<br />

<strong>Sommer</strong>saison in diesem Jahr erst im Juni beginnt?<br />

…Umso mehr freuen wir uns, dass uns unsere Gäste weiterhin die<br />

Treue halten und unser Tal besuchen. Der <strong>Sommer</strong> und der Herbst im<br />

<strong>Passeiertal</strong> bieten unseren Besuchern milde, angenehme Te<strong>mp</strong>eraturen<br />

und die Möglichkeit, nach dem langen Leerlauf, Kraft und Sonne<br />

vor einer einzigartigen Kulisse zu tanken.<br />

Der Taleingang besticht mit seiner mediterranen Landschaft und Apfelplantagen,<br />

während der Talschluss mit schneebedeckten Dreitausendern<br />

Garant dafür ist, das schlechte Wetter aufzuhalten und uns<br />

viele Sonnenstunden zu bescheren. Diese Ausgabe des <strong>Passeiertal</strong><br />

<strong>Exklusiv</strong> bietet Ihnen erneut die Gelegenheit unser Tal und unsere Bewohner<br />

noch besser kennenzulernen und gibt Ihnen einige Tipps für<br />

Ihren wohlverdienten Urlaub.<br />

Wir gratulieren der Faltmar-Alm im Hinterpasseier zur Auszeichnung<br />

„Alm des Jahres“. Sie, liebe Gäste, haben im vergangenen <strong>Sommer</strong><br />

zum dritten Mal diese Wahl getroffen. Kurt Gufler, unser Wegewart,<br />

ist fleißig dabei, die unzähligen Wegkilometer abzugehen und nachzumarkieren.<br />

Er und viele weitere freiwillige Helfer garantieren, dass<br />

Sie den Weg zu Ihrer ausgesuchten Alm oder Ihrem Berggipfel finden.<br />

Lernen Sie Kurt Gufler in dieser Ausgabe etwas näher kennen. Die<br />

Almen laden auch in der heurigen Saison mit hausgemachten Spezialitäten<br />

ein und freuen sich, wenn sie unsere Gäste bewirten dürfen. Nutzen<br />

auch Sie Ihren Urlaub dazu, einige unserer Almen zu entdecken.<br />

<strong>Sommer</strong> und Herbst im <strong>Passeiertal</strong> bieten unzählige Möglichkeiten,<br />

sich sportlich aber auch kulturell zu betätigen. So lade ich Sie ein, mit<br />

unseren Naturparkführern Gernot und Arnold, die Natur im Rahmen<br />

der „Naturerlebniswanderungen“ noch besser zu erleben und zu erfahren.<br />

So manche Vogelstimmen klingen durch den Wald und die<br />

beiden Führer erklären gerne die einmalige Fauna und Flora des Naturparks<br />

Texelgruppe. Ein weiteres Highlight, welches es zu erleben<br />

gilt, ist der Klettersteig „Stuller Wasserfall“. Dieser führt von Moos<br />

nach Stuls im Hinterpasseier und ist somit ein Klettersteig von Ort zu<br />

Ort und bereits dadurch ein Unikum weit und breit. Landschaftlich hat<br />

er gar einiges zu bieten und wird passionierten Klettersteiggehern viel<br />

Freude bereiten.<br />

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich in Ihrem wohlverdienten Urlaub gut<br />

erholen und Energie tanken für den Alltag zu Hause. Fühlen Sie sich<br />

auch dieses Jahr herzlich willkommen in einem der schönsten Täler<br />

südlich der Alpen.<br />

Ihr Ulrich Königsrainer<br />

Präsident Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong><br />

Dieses Magazin ist für Sie, gerne können Sie<br />

dieses Exe<strong>mp</strong>lar mit nach Hause nehmen<br />

und somit Ihre Familie und Freunde an Ihrem<br />

Urlaub teilhaben lassen und Ihnen über Ihre<br />

schönsten Eindrücke im <strong>Passeiertal</strong> erzählen.<br />

3


Natürlich Fisch •<br />

Wir von der Fischzucht Schiefer leben und arbeiten ganz<br />

nach unserem Motto. Wir züchten mit Liebe, schützen bewusst,<br />

verarbeiten von Hand und zaubern gesunden Genuss.<br />

Feinschmeckern bieten wir Frischfisch aus eigenen<br />

alpinen Gewässern, Meeresspezialitäten von geprüften<br />

Partnern und Delikatessen aus hausinterner Verarbeitung.<br />

Probieren Sie doch eines der Rezepte von<br />

Sternekoch Egon Heiss:<br />

Seesaibling in der Hülle<br />

Zutaten: 4 Seesaiblingfilets á 140 g, 40 ml Olivenöl, 120 g<br />

Fenchel, 120 g Karotten, 2 Tomaten, ein wenig Basilikum,<br />

ein wenig Petersilie, 40 g Oliven “ TAGGIASCHE”, 1 Zitrone,<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle, 20 g Mehl und 30 ml Wasser<br />

Zubereitung: Die Tomaten kurz in kochendes Wasser halten,<br />

sofort abschrecken, schälen, vierteln und das Kerngehäuse<br />

entfernen. Die Tomatenfilets in feine Scheiben schneiden.<br />

Karotten schälen und gemeinsam mit dem Fenchel in feine<br />

Streifen schneiden. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen,<br />

Gemüse 4-5 Minuten dünsten und salzen. Basilikum und<br />

Petersilie in grobe Streifen schneiden, mit dem gedünsteten<br />

Gemüse vermischen.<br />

Mehl und Wasser zu einem Kleister vermischen. Ein Stück<br />

Backpapier ausbreiten und darauf in der Mitte ¼ vom Gemüse<br />

anrichten. Das Fischfilet leicht salzen und auf das<br />

Gemüse legen, Tomatenstreifen und Oliven auf dem Filet<br />

platzieren. Mit wenig Zitronenabrieb verfeinern. Nun die<br />

Ränder mit dem Kleister bestreichen und gut verschließen.<br />

Im vorgeheizten Ofen bei 190 Grad ca. 7-8 Minuten backen.<br />

Fischen im <strong>Passeiertal</strong> •<br />

Zwischen den Dörfern St. Leonhard und Quellenhof lädt der<br />

Gebirgsbach Passer zum Angeln im <strong>Passeiertal</strong> ein. Auch im<br />

Timmels- und Schneeberger Schwarzsee sowie im Seebersee<br />

dürfen Fischer ihre Rute auswerfen. Im Pfeldererbach<br />

tummeln sich zahlreiche marmorierte Forellen.<br />

Für das Angeln im <strong>Passeiertal</strong> benötigen Gäste eine italienische<br />

Fischerlizenz sowie eine Tageskarte. Diese sind in<br />

den Tourismusbüros von St. Martin und St. Leonhard erhältlich.<br />

Die italienische Fischerlizenz ist zehn Jahre gültig. Am<br />

Fischteich in St. Leonhard darf auch ohne Lizenz geangelt<br />

werden.<br />

Fischteich Sandwirt<br />

Die neu entstandene Naherholungszone mit Fischteich<br />

beim Sandhof ist für Einheimische sowie auch für unsere<br />

Gäste zugänglich. Kinder versuchen spielerisch, den ersten<br />

Fisch zu fangen, und werden dabei begeistert von Ihren Eltern<br />

unterstützt. Einige Touristen haben das neue Freizeitangebot<br />

bereits für sich entdeckt und genießen die Wohlfühl-Atmosphäre,<br />

welche beim Fischerteich herrscht.<br />

Die staatliche Fischerlizenz ist nicht notwendig.<br />

Die Tageskarte kostet 15,00 € und man darf 4 Forellen entnehmen,<br />

eine Schachtel Köder kostet 3,00 €, der Verleih der<br />

Angelausrüstung ist kostenlos.<br />

Von Meran kommend ins <strong>Passeiertal</strong> Richtung Timmelsjoch/<br />

Jaufenpass bis zum Sandhof, vor der Ortschaft St. Leonhard.<br />

Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong> •<br />

Tel. +39 0473 656 188<br />

www.passeiertal.it<br />

4


Inhaltsverzeichnis<br />

Das Wanderparadies Hinterpasseier<br />

Erlebnis, Stille, Weite, Entspannung & Kulinarik<br />

Psairer Herbst<br />

Urige Almen und herzhafte Hausmannskost<br />

Kurt Gufler<br />

Wegmarkierer aus Leidenschaft<br />

Julia Augscheller<br />

Ein aufstrebender Stern am Theaterhimmel<br />

Elisabeth Verdorfer<br />

Bäuerin mit Gummistiefeln und Stöckelschuhen<br />

Privatbrennerei Wezl<br />

Grappa & Wein in der Brennerei<br />

Franz Pixner<br />

Mit der Hirzer Seilbahn hoch hinaus<br />

45 Jahre Weißes Kreuz Passeier<br />

Michael Gögele und Ingo Fauner im Gesräch<br />

Faszinierende Passeirer Bergwelt<br />

Daniela Kofler<br />

Spinnradl in neuer Geschäftsstelle<br />

Traditionshandwerk trifft Ecofashion<br />

Musikalisches <strong>Passeiertal</strong><br />

Passeirer Musiker stellen sich vor<br />

Das „Rosmarie" in Pfelders<br />

Immer einen Besuch wert!<br />

Naturkundliche Wanderungen<br />

Mit Gernot und Arnold die Natur entdecken<br />

Der Klettersteig „Stuller Wasserfall“<br />

Paradies für alle Kletterenthusiasten<br />

Psairer Bergkäserei Bio und C&C Euromarkt<br />

Die Zusammenarbeit weiter ausbauen<br />

Martin, Rita und Micheala Pöll<br />

Drei talentierte junge Psairer Künstler<br />

Rosi Mangger<br />

Gesund mit Kräutern aus dem <strong>Passeiertal</strong><br />

Simon Walzl<br />

1 Junger Mann, 2 Leidenschaften, 3 Berufungen<br />

Wandertipp<br />

Der Passeirer Höhenweg - Jaufenkamm<br />

Pfelders im <strong>Sommer</strong><br />

Urige Almwanderungen<br />

„Faltmar Alm”<br />

Zum dritten Mal Passeirer Alm des Jahres!<br />

Konfektion Götsch<br />

Das trachtige Modegeschäft<br />

MuseumHinterPasseier<br />

Museale Strukturen im Hinterpasseier<br />

Gutes vom Seppnerhof<br />

Käse-und Milchspezialitäten<br />

MuseumPasseier<br />

Malerspuren - Ein Farb-Hörspiel<br />

300 Jahre Passeirer Malerschule<br />

Ländliche Kunstakademie in St. Martin<br />

Christoph Schiefer<br />

Schiedsrichter mit Pfiff<br />

Theo Lanthaler<br />

Ladestationen für Elektroautos im <strong>Passeiertal</strong><br />

6<br />

7<br />

8-9<br />

10-11<br />

12-14<br />

16<br />

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41<br />

42<br />

43<br />

44-45<br />

46-47<br />

Wir wünschen<br />

Ihnen viel Spaß<br />

beim Lesen<br />

I<strong>mp</strong>ressum: Ratio K. G. des Helmuth Fritz & Co.<br />

I - 39012 Meran, Pfarrgasse 2 / B - Herausgeber<br />

Registriert im Register der Druckschriften<br />

Nr. 5/2013 mit Änderungen - ’s Psairer Heft<br />

Presserechtlich verantwortlich: Mag. Maren Schöpf (ms)<br />

Layout, Grafik & Redaktion:<br />

MP Graphics & Design d. Monika Pfitscher<br />

Redakteure Sonderausgabe <strong>Passeiertal</strong> <strong>Exklusiv</strong><br />

Monika Pfitscher (<strong>mp</strong>), Isabella Halbeisen (ih),<br />

Barbara Hofer (hb)<br />

Auflage <strong>Exklusiv</strong>: 5.000 Stück - Druck: LanaRepro<br />

Werbung: Isabella Halbeisen 349 - 445 7515<br />

5<br />

Werbung: Barbara Hofer 348 002 89 69<br />

www.heftl.it - redaktion@heftl.it<br />

Bankverbindung: Raiffeisenkasse Meran<br />

IT 57 L 08133 58591 000010100641<br />

Fotos ohne Quellenangabe wurden von den Einsendern<br />

geliefert oder stammen aus der Redaktion.<br />

Es werden Bilder vom TV <strong>Passeiertal</strong> verwendet sowie<br />

von: Benjamin Pfitscher, Florian Andergassen,<br />

Shutterstock, Freepik, Kassian Plangger, Petr Blaha,<br />

Nadia Pixner, Thomas Königsrainer, IDM Meraner<br />

Land: Damian Pertoll - Alex Filz - Frieder Blickle und<br />

weiteren, die in den Artikeln angegeben werden.


Das Wanderparadies Hinterpasseier •<br />

Erlebnis, Stille, Weite, Entspannung & Kulinarik<br />

Im Hinterpasseier bieten viele Wanderwege mit sy<strong>mp</strong>athischen Einkehrmöglichkeiten landschaftliche<br />

und kulinarische Höhepunkte für Genusswanderer.<br />

Wandertipp in Pfelders •<br />

Panoramaweg in Pfelders<br />

Der Panoramaweg in Pfelders ist ein<br />

schöner Rundgang mit fabelhaftem<br />

Panoramablick. Von Pfelders geht es<br />

mit der Kabinenbahn Grünboden-Express<br />

ganz bequem zum Grünboden<br />

und weiter über den wunderschönen<br />

Panoramaweg Nr. 4 zur Faltschnalalm.<br />

Hier öffnet sich das Panorama um 180°<br />

und hat einen wunderbaren Ausblick<br />

auf die beeindruckenden Gipfel des<br />

Alpenhauptkammes, welche Pfelders<br />

umgeben. Wir durchqueren zuerst frische<br />

Weiden und steigen anschließend<br />

durch den Zirbenwald ab. In der Talsohle<br />

des Lazinstales angekommen, überqueren<br />

wir auf einer Brücke den Pfelderer<br />

Bach und erreichen den Lazinshof.<br />

Entlang des Meraner Höhenweges,<br />

welcher in diesem Abschnitt blühende<br />

Wiesen und Weiden durchquert, wandern<br />

wir talauswärts und kehren über<br />

die Zeppichl Höfe zum Ausgangspunkt<br />

zurück.<br />

Wandertipp in Platt •<br />

Urlärchenweg<br />

Die Urlärchen in Platt in Hinterpasseier<br />

sind Zeugen der Ur- und Eiszeit und<br />

würden, wenn sie könnten, dem Wanderer<br />

allerhand zu erzählen wissen.<br />

Der Rundwanderweg zu den Urlärchen<br />

startet am Dorfplatz in Platt. Er führt zunächst<br />

an der Feuerwehrhalle und biegt<br />

dort dann links ab. Durch Wiesen und<br />

Wald führt der Weg mit der Markierung<br />

Nr. 6 stetig aufwärts. Nach etwa 45 Gehminuten<br />

ist der kleine Weiler Farmazon<br />

erreicht. Hier den Weg 10B einschlagen,<br />

welcher ins Farmazontal führt. Nach nur<br />

ca. 15 min. sind die Platter Urlärchen<br />

erreicht: mächtige Lärchen, mit einem<br />

gewaltigen Umfang und einer tausendjährigen<br />

Geschichte. Ein weiterer kurzer<br />

Anstieg führt zu einem schönen Rastplatz<br />

mit einem Steinplattentisch, welcher<br />

zum Verweilen einlädt.<br />

Wandertipp in Stuls •<br />

Sonnenrundweg<br />

Stuls gilt als das sonnenreichste Dorf im<br />

<strong>Passeiertal</strong> und hier gibt es den schönen<br />

„Sonnenrundweg“. Die leichte, abwechslungsreiche<br />

Rundtour von ca. 1h<br />

45min, führt über sonnige Hänge und<br />

durch einsame Wälder. Die Rundwanderung<br />

beginnt an der Kirche. Von hier<br />

folgt man der Beschilderung Sonnenrundweg<br />

bis zur Kreuzung Kofler Kreuz.<br />

Hier scharf links abbiegen und weiter<br />

auf der Straße bis zur 7. Kehre wandern.<br />

Hier verlassen wir linkerhand die Straße.<br />

Von nun an dem Weg 14A bis zur<br />

Jausenstation Morx Puite folgen. Anschließend<br />

die Straße bergab bis zum<br />

Parkplatz in Stuls gehen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong> •<br />

Tel. +39 0473 656 188<br />

www.passeiertal.it<br />

Wandertipp in Rabenstein •<br />

Der Kummerseeweg bei Rabenstein<br />

Der Weg um den sagenumwobenen<br />

Kummersee in Rabenstein im Hinterpasseier<br />

verbindet Naturerlebnis,<br />

Wandervergnügen und spannende<br />

Geschichtsvermittlung. Sie starten<br />

vom Dorfparkplatz in Rabenstein.<br />

In den <strong>Sommer</strong>monaten lässt sich<br />

das ehemalige Seebecken auf<br />

1.340 m Meereshöhe in ca. zweieinhalb<br />

Stunden Wegzeit, bei ungefähr<br />

150 m Höhenunterschied<br />

umrunden. Festes Schuhwerk und<br />

wetterfeste Ausrüstung werden<br />

e<strong>mp</strong>fohlen. und spannende Geschichtsvermittlung.<br />

Sie starten vom<br />

Dorfparkplatz in Rabenstein. In den<br />

<strong>Sommer</strong>monaten<br />

6<br />

Wandertipp in Moos •<br />

Stieber Wasserfall<br />

Zwischen den Dörfern Moos und Platt<br />

in Hinterpasseier befindet sich der gewaltige<br />

Stieber Wasserfall. Tosend und<br />

donnernd stürzt sich hier der Pfelderer<br />

Bach in die Tiefe und beeindruckt jeden<br />

Wanderer. Um den Wasserfall zu<br />

erreichen, wandert man in Moos bis zur<br />

Kirche und den Bürgersteig in Richtung<br />

Pfelders entlang bis über die erste Straßenbrücke.<br />

50 m weiter geht links der<br />

Spazierweg bis zu den hölzernen Aussichtsbrücken<br />

über den Stieber Wasserfall<br />

ab. Von hier hat man einen atemberaubenden<br />

Blick auf den gigantischen<br />

Stieber Wasserfall, wo der Pfeldererbach<br />

zuerst 19 m und dann 18 m tief in<br />

die Passer stürzt.


7


Kurt Gufler - Wegmarkierer aus Leidenschaft •<br />

Seit 20 Jahren bist du als Markierer im<br />

<strong>Passeiertal</strong> unterwegs. Wie kamst du zu<br />

dieser Aufgabe und welche Voraussetzungen<br />

sollte man dafür mitbringen?<br />

Der langjährige Hüttenwirt vom Schneeberg,<br />

Heinz Widmann, hat mich im Jahre<br />

2000 dazu überredet, es mit dem Markieren<br />

zu versuchen und daraus sind mittlerweile<br />

20 Jahre geworden. Ich konnte<br />

mir zu Beginn meiner Tätigkeit eigentlich<br />

nur wenig darunter vorstellen, aber<br />

die Plangger-Brüder Isidor und Kassian<br />

haben mir freundlicherweise genau erklärt,<br />

was zu tun sei. Nachdem ich meine<br />

erste Strecke markiert hatte, für die ich<br />

beim Wandern im Normalfall 1 Stunde<br />

benötigte und danach beim Markieren<br />

8 Stunden, begriff ich endgültig, was<br />

auf mich zukam. Man sollte bei diesem<br />

Job natürlich über eine gute Kondition<br />

und absolute Trittsicherheit verfügen,<br />

da man ja beide Hände mit drei Farben,<br />

Pinseln und Stahlbürste besetzt<br />

hat. Mit Pinsel<br />

und<br />

Farbe<br />

sollte man logischerweise ebenfalls<br />

einigermaßen passabel umgehen können.<br />

Sehr wichtig ist Entscheidungssicherheit<br />

und enorm hilfreich ist natürlich<br />

die Erfahrung, die man sich mit den Jahren<br />

aneignet.<br />

Wie kann man sich einen Tag als Markierer<br />

vorstellen und wie markiert man<br />

richtig?<br />

Ich starte meistens relativ früh am Morgen<br />

und bin oft 12 Stunden auf Achse.<br />

Ich weiß aber eigentlich immer ziemlich<br />

genau, was auf mich zukommt, weil ich<br />

alle Wanderwege im <strong>Passeiertal</strong> kenne<br />

und die meisten schon irgendwann in<br />

den vergangenen 20 Jahren markiert<br />

habe. Wurde früher südtirolweit nach<br />

persönlichem Gutdünken losmarkiert,<br />

hat der Alpenverein Südtirol (AVS) mittlerweile<br />

genaue Markierungsrichtlinien<br />

herausgegeben. Markiert wird einheitlich<br />

mit rot-weißer Farbe, in gewissen<br />

Abständen rot-weiß-rot, wobei im weißen<br />

Feld die Wegnummern angebracht<br />

werden. Zwischenmarkierungen (rot-weiße<br />

Striche) sollen seitlich am Weg angebracht<br />

werden und stets in Wegrichtung<br />

verlaufen. Natürlich ist der Abstand der<br />

Markierungen unterschiedlich: Auf einem<br />

breiten, übersichtlichen Weg, wie<br />

beim Passerschlucht-Weg, markiere<br />

ich in größeren Abständen als im<br />

schwierigen, weglosen Gelände,<br />

wo ich im Grunde auf die Markierung<br />

angewiesen bin und stets<br />

von einer Markierung aus die<br />

nächste erblicken sollte. Dabei<br />

gilt es stets auch zu bedenken,<br />

dass Markierungen vor allem<br />

bei Schlechtwetter, Nieselregen<br />

oder einfallendem Nebel<br />

vonnöten und enorm wichtig<br />

sind. Sie sollten möglichst übersichtlich<br />

hoch oben auf Steinen<br />

8<br />

oder Bäumen und nicht am Boden angebracht<br />

werden. Einer besonders genauen<br />

Markierung und Nummerierung<br />

bedürfen logischerweise Wegkreuzungen.<br />

Probleme bereiten oft auch alte<br />

Markierungen, die viel zu breit gemalt<br />

wurden oder mittlerweile andere Nummern<br />

erhalten haben. Diese werden im<br />

Normalfall mit grauer Farbe übermalen.<br />

Nachdem ich aber in ganz Südtirol und<br />

öfters auch in Österreich und Deutschland<br />

Wanderungen unternehme, bin ich<br />

der Meinung, dass das <strong>Passeiertal</strong> sowohl<br />

hinsichtlich der Wegmarkierungen<br />

als auch im Bereich der Wege-Instandhaltung<br />

sehr gut aufgestellt ist.<br />

An wie vielen Tagen im Jahr gehst du<br />

deiner Tätigkeit nach?<br />

Ich beginne mit meiner Arbeit am 1.<br />

April und beende diese am 1. Oktober.<br />

Es wurde vereinbart, dass ich im Schnitt<br />

zweimal in der Woche der Markierungstätigkeit<br />

nachgehe, wobei diese Arbeit<br />

natürlich sehr stark vom Wetter abhängt,<br />

denn bei Regen oder Gewittern kann ich<br />

natürlich nicht markieren. Im Frühling<br />

beginne ich im Tal, im <strong>Sommer</strong> geht`s<br />

hoch hinauf, dort, im Hochgebirge, fühle<br />

ich mich in meinem Element!<br />

Kommst du während deiner Arbeit oft<br />

mit Feriengästen und Wanderern ins<br />

Gespräch?<br />

Ja, sehr oft. Dabei ergeben sich die unterschiedlichsten<br />

Gesprächsszenarien:<br />

Ich werde gefragt, wie hoch dieser und<br />

jener Berg ist, wie viel Zeit man für die<br />

verbleibende Wanderstrecke noch benötigt,<br />

welche Wandertipps ich vorschlagen<br />

würde bis hin zu Diskussionen rings<br />

um den Fußball. Ich freue mich immer<br />

über diese kurzweiligen Unterhaltungen<br />

und erhalte sehr oft ein Lob für meine<br />

geleistete Arbeit, auch dafür möchte ich<br />

mich bedanken.


Du hast in diesen 20 Jahren sicher einiges<br />

erlebt. Welche Episoden sind dir<br />

besonders nachhaltig in Erinnerung geblieben?<br />

Vor einigen Jahren markierte ich den<br />

Weg vom Schneeberg zur Stuller Hochwart.<br />

Dieser ist relativ abgeschieden und<br />

wird wenig begangen. Schließlich kam<br />

eine Gruppe an mir vorbei, die mir auffiel,<br />

weil sie sich sehr langsam fortbewegte,<br />

Schritt für Schritt, wie man es zumeist<br />

bei Himalaya-Expeditionen sehen kann.<br />

Nach einigen Minuten kam ein Mann zurück,<br />

der sich als ihr Bergführer vorstellte.<br />

Er fragte mich, wie viel Zeit man wohl<br />

für die Wegstrecke bis zur Hochalm noch<br />

benötigen würde. Ich erwiderte, dass es<br />

bei dem eingeschlagenen Te<strong>mp</strong>o noch<br />

relativ lange dauern würde. Wir kamen<br />

ins Gespräch und der Bergführer erklärte<br />

mir, dass es sich bei der Wandergruppe<br />

um Krebskranke handeln würde, die<br />

sich einen Traum erfüllten. Für mich ein<br />

bewegender Gänsehaut-Moment, wo<br />

man das Leben, wieder einmal, von einer<br />

ganz anderen Seite betrachtet. Ein<br />

anderes Mal kamen Eltern mit ihren Kindern<br />

vorbei, die diese mit einem Seil um<br />

den Hals gesichert hatten. Gott sei Dank<br />

konnte ich sie davon überzeugen, dass<br />

es für die Sicherung bessere Möglichkeiten<br />

gäbe. Mehrmals konnte ich auch<br />

Wanderern beistehen, die gesundheitliche<br />

Probleme hatten, sei es mit dem<br />

Kreislauf, umgeknickten Knöcheln usw.<br />

Des Öfteren kam es auch vor, dass sich<br />

jemand auf einen frisch gestrichenen<br />

Stein gesetzt hatte und mir in der Folge<br />

sein rot-weißes Hinterteil präsentierte.<br />

Leider kann ich nicht auf jedem Stein<br />

das Schild „Frisch gestrichen!“ anbringen.<br />

Ich selbst hatte auch schon den<br />

einen oder anderen kritischen Moment<br />

zu überstehen. Zweimal geriet ich hoch<br />

oben in ein heftiges Gewitter. Hinter einem<br />

Stein geduckt bleibt dir angesichts<br />

des dich umgebenden Infernos nur noch<br />

die Hoffnung, dass dich kein Blitz trifft.<br />

Dreimal bin ich umgeknickt bzw. hatte<br />

Knieprobleme und hu<strong>mp</strong>elte danach<br />

mühevoll zu meinem Auto zurück. Auf<br />

jeden Fall bin ich am Ende jeder Saison<br />

froh, wenn ich dieselbe gesund und unbeschadet<br />

abschließen kann.<br />

Welches ist deine persönliche Lieblingsroute<br />

und könntest du auch einen Geheimtipp<br />

preisgeben?<br />

War ich früher ein leidenschaftlicher<br />

Gipfelstürmer, liebe ich persönlich mittlerweile<br />

vor allem Rundwege, weil man<br />

da einfach am meisten Eindrücke gewinnen<br />

kann: Meine Lieblingsroute<br />

beginnt bei der bekannten<br />

Timmelsbrücke, wo wir dem<br />

Weg Nr. 30 folgend vorbei<br />

an der Timmelsalm zum<br />

Großen Schwarzsee aufsteigen.<br />

Auf dem Weg<br />

Nr. 29 geht es vorbei<br />

an einem wunderbaren<br />

Bergszenario hinauf zur<br />

Karlscharte, von wo aus<br />

wir zur Schneeberghütte<br />

absteigen. Der Weg Nr. 29<br />

führt uns schließlich zurück zur<br />

Timmelsbrücke. Es handelt sich hier natürlich<br />

um eine Tagestour von einmaliger<br />

landschaftlicher Schönheit.<br />

Bei meinem Geheimtipp geht es nicht<br />

so hoch hinauf, allerdings ist diese Rundwanderung<br />

wenig begangen und auch<br />

im <strong>Passeiertal</strong> eher unbekannt. Man<br />

startet in Rabenstein auf dem Weg Nr.<br />

44 bis man zur Brücke vor dem Egghof<br />

gelangt. Hier zweigt der Weg Nr. 44A<br />

ab und führt zur nicht bewirtschafteten<br />

Rabensteiner Alm. Nun nehmen wir den<br />

Weg Nr. 43, der uns durch urige Wälder<br />

zur Seeber Alm bringt. Hernach geleitet<br />

uns der Weg Nr. 44 wieder zum Ausgangspunkt<br />

zurück. Wanderzeit: ca. 4<br />

Stunden.<br />

9<br />

Was ist dir im Rahmen deiner Tätigkeit<br />

im Vergleich zu deiner Anfangszeit als<br />

Markierer besonders aufgefallen und<br />

wie lange möchtest du deiner Tätigkeit<br />

noch nachgehen?<br />

Das Wandern hat meiner Ansicht nach<br />

im Laufe dieser 20 Jahre enorm an Attraktivität<br />

zugenommen. Ein Beispiel:<br />

Wenn ich früher den E5 von der Timmelsbrücke<br />

zum Timmelsjoch markierte,<br />

bin ich, wenn es hoch kam, 5 Wanderern<br />

begegnet, heute sind es in der<br />

Hochsaison stets über 100. Dazu ist zu<br />

sagen, dass nahezu alle Wanderer heute<br />

im Vergleich zu früher wirklich professionell<br />

ausgerüstet sind. Ich habe<br />

auch den Eindruck gewonnen,<br />

dass heutzutage wirklich<br />

mit offenen Augen durch<br />

die Landschaft gewandert<br />

wird und auch das<br />

Umweltbewusstsein sich<br />

deutlich gesteigert und<br />

verbessert hat.<br />

Was mich anbelangt, 20<br />

ist eigentlich eine schöne,<br />

runde Zahl und es scheint<br />

mir an der Zeit, sich nach einem<br />

Nachfolger für mich umzusehen.<br />

Auf alle Fälle möchte ich mich<br />

an dieser Stelle bei einigen Mitstreitern<br />

bedanken, die mich im Laufe dieser<br />

Jahre unterstützt und begleitet haben:<br />

Heinz Widmann, Sepp Kofler, Albin<br />

Lanthaler, Anna Pflug und beim Tourismusdirektor<br />

Christian Staffler.<br />

Im Übrigen wünsche ich allen Lesern<br />

und Leserinnen dieser Zeilen, dass meine<br />

Markierungen sie stets wohlbehalten<br />

zum angestrebten Ziel führen mögen<br />

und zu guter Letzt natürlich einen<br />

erholsamen, angenehmen Aufenthalt in<br />

unserem wunderschönen <strong>Passeiertal</strong>.<br />

Isabella Halbeisen<br />

Fotos: Kurt und Helmut Gufler


Ein aufstrebender Stern am Theaterhimmel •<br />

Julia Augscheller ist eine junge Passeirerin aus Walten, die an der Schauspielschule Krauss in Wien angenommen wurde und somit<br />

die Möglichkeit erhält, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Im Interview erzählt sie uns, wann sie ihre Liebe zum Schauspiel<br />

fand, welche Rollen sie bis dato schon spielen durfte und wie sie sich auf jede einzelne ihrer Rollen vorbereitete.<br />

Julia ist eine bemerkenswerte junge<br />

Frau, die mit ihren 20 Jahren schon genau<br />

weiß, in welche Richtung ihr Leben<br />

verlaufen wird. Auf den Brettern, die die<br />

Welt bedeuten - wie bereits Schiller die<br />

Bühnen des Theaters zu nennen pflegte<br />

- spielt sich das Leben von Julia ab. Bereits<br />

im Kindesalter konnte sie sich für die<br />

Kunst des Schauspiels erfreuen, wenngleich<br />

ihr das während des Spielens des<br />

Heiligen Martins im Kindergarten oder<br />

der Hauptrolle in einem Musical in der<br />

Grundschule vielleicht noch nicht ganz<br />

bewusst war. Die ersten Schritte in diese<br />

Richtung wurden jedoch schon unternommen:<br />

Beim Ballett- und Querflötenunterricht<br />

erkannte sie ihre Liebe zur<br />

Ausdruckskunst.<br />

Wie das Leben jedoch manchmal so<br />

spielt, fand sie in der Oberstufe nicht<br />

mehr die Zeit, sich ausgiebig ihren<br />

Hobbies zu widmen. Ein tragisches Ereignis<br />

sollte ihre Einstellung zum Leben<br />

ändern: „Man lebt nur einmal, also tu<br />

was dir Spaß macht“ lautete von da an<br />

ihre Devise.<br />

Gesagt, getan meldete sich Julia in der<br />

Theaterwerkstatt Urania in Meran an<br />

und musste erkennen, dass ihre Favorisierung<br />

zum Tanzen dem Theaterspielen<br />

weichen musste. Genau in dieser<br />

Zeit suchten die SchlossFestSpiele in<br />

Dorf Tirol für die Uraufführung „Die<br />

Verfolgten“ noch Ko<strong>mp</strong>arsen. Julia<br />

bekam die Rolle und erhielt damit die<br />

erste Möglichkeit, große Bühnenluft<br />

zu schnuppern. Durch Freunde, die sie<br />

während der Aufführung kennenlernen<br />

durfte, wurde sie beflügelt, sich an einer<br />

Theaterschule zu bewerben. Von<br />

diesem Moment an nahm sie Sprechunterricht<br />

und bereitete sich intensiv<br />

auf das Vorsprechen vor. Auf E<strong>mp</strong>fehlung<br />

bewarb sie sich an der<br />

Theaterschule Krauss in Wien<br />

und bereits bei der Aufnahmeprüfung<br />

„erkannte ich, dass<br />

hier alle wie eine große Familie<br />

sind. Hier will ich her!“, erzählt<br />

sie.<br />

Heute ist Julia bereits im 2.<br />

Jahr an der Schule und lernt<br />

nicht nur sehr viel über die<br />

Schauspielerei und Techniken,<br />

sondern auch über sich selbst.<br />

Neben der Schule arbeitet sie<br />

noch als Kleindarstellerin im<br />

Burgtheater oder spielt in Kurzfilmen<br />

mit. Im <strong>Sommer</strong> ist sie meist in der Heimat<br />

und spielt in <strong>Sommer</strong>theatern mit.<br />

Ihre bisherigen größten Rollen waren<br />

die der Alika in „Die Präsidenten“ bei<br />

den Meraner Festspielen im Jahr 2018,<br />

die Hauptrolle in einem Kurzfilm als<br />

Auftragskillerin und sie war im Historienfilm<br />

„Bergblut“ zu sehen. Außerdem<br />

durfte sie schon mit großen Regisseuren<br />

wie Oliver Karbus, Gerhard Weber<br />

und Martin Kušej zusammenarbeiten.<br />

Welche Rolle ihr bis heute am besten<br />

gefallen hat, ist für die junge Schauspielerin<br />

schwer zu beantworten: „Ich mag<br />

eigentlich jede meiner Rollen, denn je<br />

länger ich mich mit einem Stück befasse,<br />

desto besser gefällt mir die Rolle.<br />

Aber eine meiner Lieblings-Rollen war<br />

jene einer Haselmaus in Alice im Wunderland<br />

im Kindertheater von Wattens.<br />

Beim Kinderspiel kann man übertreiben<br />

und man kann mit den Zuschauern interagieren<br />

und auf sie reagieren. Das<br />

macht wirklich Spaß.“<br />

Die Vorbereitungen können von Rolle<br />

zu Rolle unterschiedlich ausfallen, aber<br />

gewisse Rituale hat Julia bereits jetzt<br />

schon. „Als erstes lese ich das Stück und<br />

schreibe mir meinen ganzen Text ohne<br />

Satzzeichen raus, um ihn dann monoton<br />

und neutral einzulernen. Somit kann ich<br />

spontan reagieren“ erklärt sie. Danach<br />

folgt eine genaue Recherche zur Figur:<br />

Was weiß man über die Figur? Welche<br />

Eigenschaften hat sie und welche nicht?<br />

Danach sucht sie nach Verbindungen zu<br />

ihrem eigenen Leben, um Gefühle oder<br />

Interessen nachzue<strong>mp</strong>finden. Ist ihre Fi-<br />

Bildnachweis linke Seite: oben v.l.n.r. Barbara Mathá; Michaela Krauss Boneau; Robert Krenker; unten v.l.n.r. Michaela Krauss Boneau; Barbara Mathá (die Präsidenten mit Willi Lenik und Sophie<br />

Huber Meraner Festspiele); rundes Bild unten: Robert Krenker; Rechte Seite: v.l.n.r. Michaela Krauss Boneau (<strong>Sommer</strong> und Rauch Tenessee Wiliams); Barbara Mathá (mit Deborah Müller, Willi Lenik<br />

und Sophie Huber); Barbara Mathá; rundes Bild unten: Märchenfestival Wattens 2019 privat<br />

10


gur kunstinteressiert, geht Julia in ein<br />

Museum, um sich davon inspirieren zu<br />

lassen. Danach folgt eine Recherche<br />

zum Autor und die<br />

Epoche, in der das Stück<br />

spielt. Um sich besser<br />

mit der Figur zu<br />

identifizieren, überlegt<br />

sich Julia eine<br />

Biografie, damit<br />

sie versteht, warum<br />

die Rolle<br />

heute ist, wie sie<br />

ist. Bei jeder Szene<br />

stellt sich Julia<br />

einen Moment<br />

aus ihrem Leben<br />

vor, in dem sie dasselbe<br />

gefühlt hat und<br />

wenn das nicht auf Anhieb<br />

klappt lautet ihr Motto: „Fake<br />

it until you make it“, also flunkern bis<br />

es klappt. „In der Theaterschule lernt<br />

man sich selbst kennen und ist auch<br />

ständig mit sich selbst konfrontiert“<br />

erzählt sie und geht<br />

dabei nicht nur auf die<br />

emotionale Ebene<br />

des Schauspiels ein.<br />

Wenn sie eine Rolle<br />

spielt, die beispielsweise<br />

hu<strong>mp</strong>elt,<br />

muss sie das<br />

perfektionieren.<br />

Sie geht sehr aktiv<br />

durchs Leben und<br />

versucht sich von<br />

jedem Menschen,<br />

den sie sieht oder<br />

mit dem sie spricht,<br />

seine Besonderheiten<br />

abzuschauen und diese zu<br />

imitieren. „Wer weiß, wann ich<br />

das irgendwann mal brauche.“<br />

Ihre Pläne für die Zukunft wären Teil eines<br />

fixes Ensembles in einem mittelgroßen<br />

Theaterhaus im deutschsprachigen<br />

Raum zu sein und in einem Film oder<br />

einer Serie mitspielen zu dürfen. Wenn<br />

sich die Möglichkeit ergäbe, würde sie<br />

zudem sehr gerne das Fräulein Else von<br />

Schnitzler oder Elisabeth aus Maria Stuart<br />

von Schiller spielen. Neben Friedrich<br />

Schiller und Arthur Schnitzler gehören<br />

auch noch Werner Schwab und Berthold<br />

Brecht zu den Autoren, in deren<br />

Stücken sie gerne mitspielen würde.<br />

Ihre diesjährigen Auftritte im Stück „Jedermann“<br />

von Hugo von Hofmannsthal<br />

unter der Regie von Thorsten Schilling<br />

in Dorf Tirol und „7 Minuten“ von Stefano<br />

Massini unter der Regie von Hans<br />

Kieseier im Altstadttheater von Meran<br />

wurden jedoch aufgrund der diesjährigen<br />

Corona-Pandemie verschoben.<br />

Barbara Hofer<br />

Ankommen, abschalten…<br />

genießen<br />

Hotel-Pizzeria Alpenhof<br />

Hotel-Pizzeria Alpenhof... wir haben Feuer im Ofen!<br />

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Es freuen sich Walter und Gerda samt Team<br />

11<br />

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Bäuerin mit Gummistiefeln und Stöckelschuhen •<br />

Der Schildhof Obergereuth in St. Martin in Passeier steht seit Generationen für gelebte Tradition und Geschichte. Heute ist es<br />

zudem ein innovativer Kleinbetrieb, der sich auf die Produktion von hochwertigen Gin, Brände, Fruchtaufstrichen und Säften in<br />

Bio-Qualität spezialisiert hat. Elisabeth Verdorfer, Frau des Hausherrn Thomas, liebt und lebt das moderne Bäuerin-Sein. Stöckelschuhe<br />

und Gummistiefel müssen per se also kein Widerspruch sein.<br />

Elisabeth und ich sind auf dem Bio<br />

Schildhof Obergereuth zum Gespräch<br />

verabredet. Ich bin zu früh und setze<br />

mich auf die Bank unter der großen Birke<br />

beim Gästeparkplatz. Es ist eine traditionelle<br />

Holzbank mit Blick zum Hof und<br />

dieser Moment ist malerisch: 730 Jahre<br />

alte Mauern, ein betörender Duft von<br />

Lavendel und Wildrosen und diese beruhigende<br />

Ruhe. Die Jungbäuerin hatte<br />

mich schon angerufen, sie ist ein paar<br />

Minuten in Verspätung: Sitzung im Büro,<br />

dann Homeschooling und wahnsinnig<br />

viel Zeit hätte sie auch nicht, außer ich<br />

helfe ihr beim Fruchtaufstrich machen,<br />

die Bio-Erdbeeren wären frisch geerntet<br />

und... nun ja, ich werde heute also<br />

Fruchtaufstrich machen. Da kommt sie<br />

dann auch schon, die Elisabeth, mit dem<br />

Auto, dem Einkauf, der Tochter und...<br />

Stöckelschuhen. Ok, passt irgendwie gar<br />

nicht oder vielleicht doch? Der Einkauf<br />

ist bald verstaut, die<br />

Tochter irgendwo<br />

hinter Wacholderbäumen<br />

u n d<br />

Felsbirne<br />

(Familie Verdorfer baut seit einigen<br />

Jahren wieder alte Sorten an) glücklich<br />

verschwunden und Elisabeth in kurzen<br />

Hosen, braunem „Schurz” und jetzt mit<br />

Gummistiefeln. „Weil vor dem Fruchtaufstrich<br />

machen, nochmals der Boden<br />

sauber gespritzt wird”, meint sie. Ja, das<br />

macht Sinn.<br />

Los geht es mit den Erdbeeren und<br />

dem Interview.<br />

Was ist eigentlich ein Schildhof?<br />

Unser Schildhof hat eine über 700-jährige<br />

Geschichte, die wir heute noch sehr<br />

intensiv mit Rechten und Pflichten leben.<br />

Es ist kaum vorstellbar, dass wir im Jahr<br />

<strong>2020</strong> noch Regeln, Traditionen, Pflichten,<br />

aber auch Rechte besitzen, welche<br />

unseren Gründerfamilien vor vielen Generationen<br />

übergeben wurden. Auf der<br />

ganzen Welt gibt es nur 11 Schildhöfe,<br />

alle im Passeier. Die Geschichte der<br />

Schildhofbauern reicht zurück bis ins 13.<br />

Jh., wo sie dem Grafen Albert von Tirol<br />

(1190 - 1253) als Schildknappen gedient<br />

haben. Dafür erhielten die Passeirer<br />

Großhöfe einige Vorrechte. Geblieben<br />

sind bis heute das Fischereirecht in der<br />

Passer sowie der Schutz des Klerus.<br />

Bei kirchlichen Umzügen beschützen<br />

die Schildhöfler den Priester mit Schild<br />

und Hellebarde und wenn man genauer<br />

hinsieht, besteht auch das Wappen der<br />

Gemeinde St. Martin aus den Symbolen<br />

Hellebarde und Mühlrad.<br />

3 kg Bio-Erdbeeren werden gewaschen<br />

und geschnitten.<br />

Was ist das Besondere am<br />

Obergereuthof?<br />

Unser Hof ist 730 Jahre alt und zum Teil<br />

bestehen noch die alten Strukturen. Das<br />

12<br />

Wohngebäude ist denkmalgeschützt und<br />

nebenan steht die originale Getreidemühle<br />

von 1831. Sie soll eine der wenigen<br />

Doppelmühlen in Italien sein, welche<br />

noch voll funktionstüchtig ist. Und um dieses<br />

Rad oder vielmehr diese Mühlräder<br />

dreht sich unser ganzes Leben. Sie sind<br />

für uns das Symbol unserer Geschichte,<br />

Gegenwart und Zukunft. Alles ist ein<br />

Kreis, ein Kontinuum und diese zwei<br />

Mahlsteine symbolisieren für uns unsere<br />

Familie und unser Leben und Wirken auf<br />

dem Hof. Sie sind deshalb auch das Logo<br />

unserer Brennerei- und Hofprodukte. Die<br />

Familie ist der Anfang von allem und nur<br />

wenn alle zusammenspielen und alle helfen<br />

läuft's rund. Die Natur: Wir nehmen<br />

nur soviel von ihr, wie wir brauchen und<br />

teilen sie uns mit anderen, also den Tieren.<br />

Unsere Produkte: Wir verwenden für<br />

unsere Gin, Brände, Liköre und Säfte fast<br />

ausschließlich das, was der Hof gibt. Vom<br />

Wacholder zur Aronia bis hin zur Heidelbeere.<br />

Der Rest kommt von unseren Partnern:<br />

Bio-Äpfel und Trestern zum Beispiel<br />

aus dem Dorf. Das ist somit auch ein Rad,<br />

ein Kreislauf, weil wir noch nicht vom Hof<br />

alleine leben können.<br />

900 Gramm Bio-Rohrzucker werden den<br />

Erdbeeren hinzugefügt.<br />

Was bedeutet für euch Familie?<br />

Als Familie ist der Hof Teil unseres Lebens,<br />

also kein reiner Arbeitsort, sondern<br />

zugleich ein Erlebnis und eine immense<br />

Bereicherung für unsere Tochter Marie.<br />

Sie steht bei uns an erster Stelle und wir<br />

tun alles dafür, damit sie einmal in ihrem<br />

Leben frei entscheiden kann, was sie<br />

werden möchte. Wir durften das auch,<br />

unabhängig von unseren elterlichen Be-


trieben. So hat mein Mann Thomas zum<br />

Beispiel erst vor ein paar Jahren die Liebe<br />

zum elterlichen Hof entdeckt. Ich bin<br />

seit Jahren hauptberuflich Vertriebsleiterin<br />

in einer regionalen Kaffeerösterei.<br />

Mein Mann und ich möchten den Hof in<br />

den kommenden 15 Jahren so aufbauen,<br />

dass er in seiner Tradition noch tiefere<br />

Wurzeln schlägt und wir aus seiner Einzigartigkeit<br />

und Ertragsfülle hauptberuflich<br />

leben können. Der Hof ist jedoch auch<br />

eine Verantwortung und Verpflichtung für<br />

uns als Eltern und so weiß Marie, dass es<br />

Tomaten nur im <strong>Sommer</strong> gibt und Erdbeeren<br />

im Frühling, dass die Kartoffel<br />

nicht ein billiges Gemüse ist, sondern<br />

wir sie alle gemeinsam im Acker ernten<br />

müssen. Oder dass wir das Brot nicht<br />

kaufen, sondern selbst machen und sie<br />

die Mama immer daran erinnern muss,<br />

Hefe zu kaufen. Familie sein bedeutet für<br />

mich: Ganz viel Zeit damit zu verbringen,<br />

etwas gemeinsam für uns als Familie zu<br />

tun. Wir schaffen es z.B. selten, gemeinsam<br />

fernzusehen, aber backen dafür jeden<br />

Samstag zusammen das Brot für die<br />

ganze Woche. Da wir alle nur unser Brot<br />

wollen und weil Mami arbeiten geht und<br />

unter der Woche deshalb keine Zeit zum<br />

Backen bleibt, treffen wir uns samstags<br />

gemeinsam dazu. Theoretisch klingt das<br />

dann ganz idyllisch, praktisch muss man<br />

das dann so verpacken, dass das „keine<br />

Zeit” zum „machen wir gemeinsam” wird.<br />

So wie wir zwei heute Fruchtaufstrich machen<br />

und "nebenbei" ein Interview.<br />

(Elisabeth schmunzelt)<br />

Bio-Erdbeeren und Bio-Rohrzucker<br />

werden nun aufgekocht<br />

Was meinst du mit: „Der Natur<br />

etwas zurückgeben?”<br />

Da fällt mir eine kleine Anekdote zum<br />

Schmunzeln ein. Sie zeugt vom Respekt,<br />

den wir unserem Hof schulden, ihm aber<br />

auch bewusst und gerne zollen: Ich habe<br />

zwar die Oberschule für Landwirtschaft<br />

gemacht und anschließend Wirtschaft<br />

mit Fachrichtung Agrarpolitik studiert,<br />

aber das heißt noch lange nicht, dass<br />

ich eine Bäuerin bin und schon gar nicht,<br />

dass ich so bin, wie es der „Obergeuthbauer”<br />

mag oder will - also mein Ehemann.<br />

Er schickt mich also einmal mit<br />

folgenden Instruktionen zum Löwenzahnblüten<br />

sammeln: Es muss genau<br />

10 Uhr sein und nur die großen, offenen<br />

Blumen dürfen gepflückt werden. Nur<br />

die, die schon warm von der Sonne sind<br />

und diese nur dann, wenn nicht gerade<br />

eine Biene drauf ist. Wir brauchen den<br />

Löwenzahn für drei unserer Gin und unserem<br />

Löwenzahnhonig. Ich gehe also<br />

mit Korb und Gummistiefeln los und<br />

sammle auf Teufel komm raus, denn danach<br />

müsste ich eigentlich noch ein paar<br />

E-Mails beantworten und den hausgemachten<br />

Strudel unseren Gäste bringen.<br />

Also alles ganz hektisch, ganz schnell<br />

und im Nu war der Korb halbvoll und<br />

ich mit den Gedanken überall, nur nicht<br />

beim Löwenzahn pflücken. Wäre da nicht<br />

der Bio Craft Brennmeister und immer<br />

noch Ehemann zur Kontrolle vorbeigekommen!<br />

Er ist schockiert, ob mir denn<br />

nicht aufgefallen sei, dass ich die halbe<br />

Wiese schon durch hätte und ich doch<br />

den Bienen auch etwas lassen solle. Man<br />

muss hierzu wissen, dass Bienen immer<br />

nur eine Blumensorte nach der anderen<br />

anfliegen. Wenn ich nun also alle Löwenzahnblüten<br />

ernten würde, müssten die<br />

Bienen sich eine neue Blütenart suchen<br />

und ich würde dadurch den natürlichen<br />

Kreislauf durcheinanderbringen. Ja, das<br />

Rad bedeutet auch, dass ich nicht nur<br />

vom Ehemann ein wenig gerügt wurde,<br />

sondern bis zum Schluss auch ein ziemlich<br />

schlechtes Gewissen hatte - allerdings<br />

gegenüber den Bienen.<br />

Bist du so eine Art Wunderfrau, damit<br />

du deine ganzen Rollen wie Ehefrau,<br />

Mutter, Managerin oder Bäuerin unter<br />

einen Hut bekommst? Du bist ja auch<br />

noch im Ehrenamt der Bäuerinnen?<br />

Nein, Wunderfrau bin ich sicher nicht,<br />

aber je nach Situation, gehe ich in meiner<br />

Rolle voll auf. Da ist dann die Vollblutmami,<br />

die für Marie jede Sitzung unterbricht,<br />

selbst wenn es eine mit dem Direktor<br />

einer großen Hotelkette ist. Marie hat<br />

einen eigenen Klingelton und wenn sie<br />

anruft, dann wird alles andere unterbrochen.<br />

Dann bin ich Vertriebsleiterin bei<br />

einer Südtiroler Kaffeerösterei. Ich liebe<br />

meinen Job, das Produkt mit seinen regi-<br />

Bio! Traditionell!<br />

Aber nicht verstaubt.<br />

730 Jahre<br />

Tradition und Genuss<br />

Bio Craft Brennerei und Fruchtveredelung<br />

Bio ist bei uns Lebensphilosophie: Das was<br />

wir verarbeiten und veredeln muss vorrangig<br />

von unserem 730 Jahr alten Bio Schildhof<br />

stammen und dort gewachsen sein;<br />

Kräuter, Gewürze, Blüten und Früchte werden<br />

bei richtigem Reifegrad und Sonnenstand<br />

von unserer Familie handverlesen.<br />

Die Lagerung unserer Destillate erfolgt im<br />

Steinkeller des 1288 erbauten Schildhofes<br />

welcher sich neben der einzigen, in Italien<br />

noch funktionierenden, einzigartigen Doppelmühle,<br />

befindet.<br />

◆ Destillation ist die Fähigkeit die natürlichen<br />

Aromen der Natur in all ihren Facetten<br />

zu veredeln ◆<br />

◆ Bio Craft Brenner VERDORFER THOMAS ◆<br />

. bio .<br />

.1831 . Gin<br />

Obstbrände<br />

Brandy<br />

Liköre<br />

Sirupe<br />

Fruchtaufstriche<br />

13<br />

Hier finden Sie:<br />

◆ Den 730 Jahre alten Schildhof<br />

◆ Die Bio Craft Brennerei<br />

◆ Verkostungen und Gourmettreffen, auch<br />

für geschlossene Gesellschaften<br />

◆ Die funktionierende und einzigartige<br />

Doppel Getreide Mühle von 1831<br />

◆ Hof- und Brennerei Besichtigungen<br />

◆ Bio Spezialitäten Geschäft<br />

Gereuth<br />

Schildhof. Bio Craft Brennerei<br />

Ritterweg 19a. Sankt Martin im Passeier<br />

1831@obergereuthof.it . www.obergereuthof.it


onalen Werten und da könnte ich mit viel<br />

Passion stundenlang darüber erzählen.<br />

Dann bin ich noch Bäuerin, jeden Tag von<br />

20.00-08.00 Uhr sowie am Wochenende.<br />

Nachts, wenn Marie schläft, wird die<br />

Buchhaltung von der Brennerei gemacht<br />

(die vom Hof macht mein Mann), Lieferscheine<br />

geschrieben, an der Homepage<br />

gearbeitet, Fruchtaufstriche gemacht,<br />

Sitzungen mit den Ortsbäuerinnen abgehalten<br />

uvm. Ich brauche zum Glück nur<br />

5-6 Stunden Schlaf und ab und zu<br />

bin ich natürlich auch Ehefrau,<br />

auch das mit viel Liebe. Ich<br />

habe hierfür eine einfache<br />

Faustregel für mich gefunden:<br />

Die Zeit reicht sowieso<br />

nie für alles und man kann<br />

nicht alles perfekt machen.<br />

Besser ist es deshalb, Prioritäten<br />

zu setzen und immer nur<br />

eine Sache, Person oder Situation<br />

„ein wenig” zu vernachlässigen, dann fällt<br />

es weniger auf. (Elisabeth schmunzelt erneut).<br />

Und ganz wichtig: um Hilfe fragen!<br />

Deshalb bin ich auch so gerne mit meinen<br />

Frauen im Ausschuss der Ortsbäuerinnen<br />

St. Martin zusammen. Keine von uns hat<br />

„eigentlich” Zeit und wir machen auch<br />

immer nur das, was wir gerne tun, so ist<br />

es mehr Freude als Arbeit. Wenn fünf Mamis,<br />

die zusammen 16 Kinder haben im<br />

Ehrenamt tätig sind, dann kann das nur<br />

von Herzen kommen und nicht von der<br />

Uhr! Und schlussendlich bliebe da noch<br />

die wichtigste Unterstützung für mich:<br />

mein Mann, Bio- und Mathematiklehrer<br />

aus Leidenschaft, Bauer, Brennmeister,<br />

Tüftler und Freigeist, ein fantastischer Vater<br />

und ab und zu auch Ehemann.<br />

Die Erdbeer-Zuckermasse wird heiß<br />

püriert und es kommt Agar-Agar dazu.<br />

Was zeichnet eure Brennerei aus?<br />

Mein Mann ist ein Querdenker und<br />

macht nichts, was es schon gibt. Deshalb<br />

mahlt auch unsere historische Mühle<br />

exklusiv den Malz für unseren „ersten<br />

Passeirer Bio Whiskey”. Damit die<br />

Geschichte wirklich rund ist, wächst der<br />

Wacholder oberhalb der Brennerei und<br />

wird nicht zugekauft. Die Brennanlage<br />

wird mit unserem eigenen Waldholz erhitzt,<br />

weil elektrisch ist ja nicht urig genug.<br />

Wir bauen Aronia und Schlehen für<br />

Menschen an, deren Immunsystem Naturkraft<br />

braucht und der schwarze Holunderbeer-Sirup<br />

wird von Asthmatikern<br />

geholt. Nichts wird bei ihm dem Zufall<br />

überlassen, alles ist gut durchdacht und<br />

hat einen Sinn. So ging er auch auf die<br />

beste Baristaschule Europas und machte<br />

dort eine Ausbildung zum Thema Cocktail<br />

- so konnte er uns im Lockdown jeden<br />

Abend einen neuen Drink zaubern.<br />

Er pflanzt als Einziger im <strong>Passeiertal</strong> die<br />

Winterzitrone aus Sibirien an, weil er irgendwo<br />

gelesen hat, dass diese hier<br />

gut wachsen soll und wenn er so weiter<br />

macht, kriegt er Zimt und Lakritze auch<br />

noch so hin, dass wir die nicht mehr zukaufen<br />

müssen. Hier tüftelt er gerade mit<br />

einem Sternekoch an den Aromen, welche<br />

dasselbe sensorielle Profil haben.<br />

Die ersten von uns produzierten Gin wurden<br />

mit einer der vielleicht besten Sommelière<br />

besprochen, die wir in Südtirol<br />

haben: Anita Mancini. Durch ihre ersten<br />

Inputs zu den Gleichgewichten im Glas<br />

hat er mittlerweile fünf hochwertige Gin<br />

entwickelt. Die Brennanlage wurde von<br />

einem Kupferschmied handgefertigt,<br />

eine Destille von 80 Litern, welche ganz<br />

langsam auf Te<strong>mp</strong>eratur gebracht wird.<br />

Das Besondere an unserem Hof<br />

ist somit eigentlich mein Mann:<br />

der Bauer, Brennmeister und<br />

Querdenker. Seine Liebe zum<br />

Detail ist die Veredelung der<br />

Maxime der Natur: keine<br />

Farbstoffe, keine Stabilisatoren,<br />

nur Natur und sauberes<br />

Arbeiten. Nur als Beispiel: Für<br />

einen Liter Himbeersirup, so wie<br />

wir ihn produzieren wollen, brauchen<br />

wir 1,2 kg Beeren!<br />

Das Fruchtpüree wird nun pasteurisiert.<br />

Was sind die Neuigkeiten <strong>2020</strong>?<br />

Ein ganz großes Thema ist die Sicherheit:<br />

Wir haben neben unserem gewohnt hohen<br />

Sauberkeits- und Hygieneanspruch<br />

auch bei den Reinigungsmitteln unsere<br />

Hausaufgaben gemacht. Rigoros setzen<br />

wir bei allem auf Bio, auch bei den Desinfektionsmitteln.<br />

Wir stellen unseren<br />

Besuchern dieses für die Hände frei zur<br />

Verfügung, in welchen natürliche Aromen<br />

von Pflaume, Kirsche oder Kastanie<br />

enthalten sind. Unsere Verkostungen<br />

finden heuer im Freien statt, maximal 10<br />

Personen, dafür aber öfters. Im Hofladen<br />

wird nun jeder Gast einzeln bedient und<br />

für kleine Gruppen werden auf Vormerkung<br />

auch Privatverkostungen (mit oder<br />

ohne Essen), Cocktailabende, Führungen,<br />

Schulungen und Anleitungen zum<br />

perfekten Gin Tonic angeboten. Dieses<br />

Jahr steht ganz im Zeichen der Betreuung<br />

von kleineren Gruppen. Neu sind<br />

zudem unsere personalisierten Produkte<br />

und im Herbst beginnen wir mit dem<br />

An- und Ausbau unseres Hofes und dem<br />

Hofschank.<br />

Unsere selbstgemachten Fruchtaufstriche<br />

werden noch heiß abgefüllt und ungeöffnet<br />

halten sie sich ca. 12 Monate.<br />

Monika Pfitscher<br />

Sind Sie neugierig auf den<br />

Obergereuth Hof geworden?<br />

Wenn Sie bis hier her gelesen haben,<br />

dann kommen Sie Elisabeth, Thomas<br />

und Marie besuchen und sprechen Sie<br />

sie auf diese Zeilen an. Es erwartet Sie,<br />

solange der Vorrat reicht, ein kleiner<br />

Erdbeer-Fruchtaufstrich als Geschenk<br />

für Ihren Besuch.<br />

Obergereuthof Brennerei •<br />

Ritterweg 19<br />

I-39010 St. Martin in Passeier<br />

T. +39 329 047 52 04<br />

1831@obergereuthof.it<br />

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14<br />

OHG der Hofer H.& A.<br />

Kohlstatt 21<br />

39015 St. Leonhard<br />

Tel. +39 0473 659 022 Fax +39 0473 657 966<br />

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EINKAUFEN<br />

IN ST. LEONHARD<br />

Die Kaufleute von<br />

„St. Leonhard Aktiv“<br />

heißen Sie herzlich<br />

willkommen und wünschen<br />

Ihnen einen schönen<br />

Aufenthalt!<br />

Foto: TV <strong>Passeiertal</strong> - Benjamin Pfitscher<br />

Traditionshandwerk<br />

seit 1948<br />

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Tel. 0473 65 66 84<br />

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auch Cup C-D-E<br />

PSAiR SPORT<br />

Kirchweg 12/13 - St. Leonhard in Passeier<br />

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 8:30 - 19:00 Uhr |<br />

Sa. 8:30 - 17:00 Uhr | www.psairsport.it<br />

durchgehend:<br />

Mo/Fr: 8 – 19 Uhr, Sa 8 – 18 Uhr<br />

großer Parkplatz<br />

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Passeirer Straße 39, T 0473 659 149<br />

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Eigene Reparaturwerkstätte<br />

15


in Moos<br />

Grappa beim Bunker & Mooseum Wein in der Brennerei •<br />

2011 Schwierigkeitsgrad: wurde die Brennerei 5c–7b Wezl · in Routenanzahl: Riffian<br />

eröffnet. in Stuls Sieben bescheidene Sor-<br />

Obstbauern. Gerne darf alles probiert<br />

bung 18 von befreundeten Wein- und<br />

ten waren anfangs im Angebot, doch und verkostet werden. Auch ein Blick in<br />

die Nachfrage beim „Unterstuaner stieg und das Hof“ Sortiment die Brennerei ist jederzeit möglich.<br />

wuchs Schwierigkeitsgrad: jährlich um neue Sorten. 4–8a · Mittlerweile<br />

bietet Jochen 24 verschiedene herren noch etwas Neues im Petto. Die<br />

Routenanzahl: Für dieses 65 Jahr haben die beiden Haus-<br />

in Bergkristall/Pfelders<br />

Grappas und Obstbrände an: von den kleine Weinecke wurde vergrößert und<br />

Klassikern kurz vor Obstler, Pfelders Williams gegenüber oder Anisbrand<br />

Schwierigkeitsgrad: über Holzfassgelagertes 3–7c · Routenanzahl: vom Auswahl 55 an Weinen von einheimischen<br />

dem Gasthof dort findet Bergkristall sich jetzt eine angemessene<br />

Lagrein, Blauburgunder und Marille bis Weinbauern. „Wir sind mit allen beruflich<br />

verbunden. Die meisten beliefern<br />

zu Edlem wie Kranewitt oder Schwarze<br />

Holunderbeere. MOUNTAINBIKETOUREN<br />

Es ist für jeden was dabei.<br />

Eine besondere Liebe gilt den alde.<br />

Für andere durften wir interessan-<br />

uns mit Trestern für unsere Edelbränten<br />

Apfelsorten Voraussetzungen wie Gravensteiner sind sicheres und Fahren te sowie Auftragsbrände eine gute brennen. konditionelle Das freut<br />

Morgenduft. Verfassung. Überhaupt Die Tour sind dauert es ungefähr lokale 2 uns h. Die natürlich, Länge denn der Fahrstrecke das zeigt das beläuft große<br />

Zutaten, für die Jochen und seine Frau Vertrauen in unsere Arbeit“ meint Jochen<br />

dazu.<br />

Silvia<br />

sich<br />

schwärmen.<br />

auf 15–20<br />

Die<br />

km<br />

Walnüsse<br />

bei einem<br />

für<br />

Höhenunterschied<br />

den<br />

zwischen<br />

Über Geschmack<br />

300–700 m.<br />

lässt<br />

Die<br />

sich<br />

Nusseler Teilnehmer ernten sie sind vom verpflichtet eigenen Hausbaum<br />

und die verwendeten Trestern Blauburgunder und Lagrein, Silvia liebt<br />

einen Helm bekanntlich zu tragen. streiten: Jugendliche Jochen unter mag 18 gern<br />

und Früchte stammen aus der Umge-<br />

leichte und herbe Vernatsch-Weine. In<br />

einem sind sie sich jedoch einig: „Das<br />

Leben ist zu kurz, um schlechten Wein<br />

zu trinken“. Auch sonst ist die Verbundenheit<br />

zur Heimat und ihren Produkten<br />

zu spüren. Für Naschkatzen gibt es<br />

Schokolade, Kaffee und Honig - alles<br />

„Made in Südtirol“.<br />

Auf jeden Fall ist die Privatbrennerei<br />

im denkmalgeschützten<br />

Haus einen Abstecher wert,<br />

denn zur Önothek gehört auch<br />

eine Bar mit einem kleinem<br />

Garten. Es gibt Espresso, ein<br />

kühles Bier und natürlich a<br />

„gscheit’s" Glas Wein.<br />

Geführte Verkostung &<br />

Brennereibesichtigung<br />

„Grappa und Schokolade".<br />

montags + freitags 16 Uhr<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl<br />

Info und Anmeldung im<br />

Tourismusbüro<br />

RIFFIAN (BZ), Südtirol, Jaufenstraße 37<br />

Jochen Kofler: 335 8189433 · www.wezl.it<br />

Verkostung und Verkauf: Montag-Samstag: 8-17 Uhr<br />

Info <strong>Sommer</strong> 2017 Aktivitäten | 31<br />

Privatbrennerei Wezl •<br />

Jaufenstrasse 37<br />

I-39010 Riffian<br />

T. +39 0473 24 10 75<br />

www.wezl.it<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Sa 08 - 17 Uhr<br />

16


Mit der Hirzer Seilbahn hoch hinaus •<br />

Bedingt durch die Corona-Krise mussten<br />

auch die Seilbahnen in Südtirol seit<br />

Mitte März ihren Betrieb einstellen. Mit<br />

25. Mai wurde nun auch die Hirzer Seilbahn<br />

wieder für den Personenverkehr<br />

geöffnet. Wir wollten vom Direktor der<br />

Seilbahn Franz Pixner wissen, welche<br />

Neuerungen und Sicherheitsmaßnahmen<br />

getroffen worden sind, um einen<br />

sicheren Betrieb zu gewährleisten.<br />

Was sind die wichtigsten Neuerungen<br />

für Seilbahnen und was ändert sich für<br />

die Fahrgäste?<br />

Leider hat diese Krise auch die Seilbahnen<br />

voll getroffen und wir<br />

konnten erst jetzt die Seilbahnen<br />

und den Sessellift<br />

Grube in Betrieb nehmen<br />

und es mussten einige<br />

Auflagen hierfür erfüllt<br />

werden.<br />

Dies sind folgende:<br />

• Es können bis auf<br />

weiteres nur 2/3 der<br />

Kapazität in den Kabinen<br />

vorgelassen werden,<br />

d.h. in den Kabinen von<br />

Saltaus - Prenn 23 Personen je<br />

Fahrt (Kapazität 35 Personen) und in<br />

den Kabinen von Prenn - Klammeben<br />

30 Personen (Kapazität 45 Personen);<br />

• Des Weiteren werden die Kabinen<br />

täglich desinfiziert und in den Stationen<br />

muss der Mindestabstand von<br />

1 Meter unter den Personen gehalten<br />

werden;<br />

• In den Kabinen und während der<br />

Fahrt muss ein Mund- und Nasenschutz<br />

getragen werden;<br />

• In den Stationen sind Vorrichtungen<br />

vorhanden, um damit die<br />

Hände vor der Berg- bzw. Talfahrt<br />

zu desinfizieren und auch vor den<br />

Toiletten sind solche Spender angebracht;<br />

• Die Kabinenbegleiter müssen<br />

die vorgeschriebenen<br />

Schutzmasken und<br />

Handschuhe tragen,<br />

sofern diese in Kontakt<br />

mit den Fahrgästen<br />

kommen;<br />

Wie verhält man sich<br />

als Gast richtig in der<br />

Bahn und auf den Almhütten?<br />

In den Gasthäusern und<br />

Almhütten werden die Tische<br />

weiter auseinander gestellt und<br />

nur Familienmitglieder an denselben<br />

Tisch gesetzt sowie die notwendigen<br />

Schutzmaßnahmen bei den Mitarbeitern<br />

sichergestellt.<br />

Wie sind die Betriebszeiten der Bahn<br />

in diesem <strong>Sommer</strong>?<br />

Die Betriebszeiten sind gleich wie in<br />

den vergangenen Saisonen, d.h. täglich<br />

von 8.30 - 17.30 Uhr (vom 15. Juni - 30.<br />

September bis 18.30 Uhr), Abfahrten<br />

halbstündlich und nach Bedarf.<br />

Gibt es spezielle Familientickets oder<br />

Senioren- bzw. Gruppenermäßigungen?<br />

Die Hirzer Seilbahnen und der Sessellift<br />

Grube bieten bereits seit Jahren spezielle<br />

Tickets für Familien, Gruppen,<br />

Nachmittagsfahrten, Saisonkarten und<br />

speziell an den „Tallner Sonntagen”.<br />

Genaue detaillierte Auskünfte erhalten<br />

Sie an den Kassen. Ab 14.00 Uhr werden<br />

Fahrräder kostenlos mitgenommen<br />

(die Fahrräder werden nur bis zur<br />

Mittelstation transportiert), bei großem<br />

Andrang werden<br />

von 9.30 - 12.00 Uhr<br />

keine Fahrräder<br />

transportiert.<br />

Wir hoffen, dass<br />

es trotz der Einschränkungen<br />

eine<br />

gute <strong>Sommer</strong>saison<br />

wird und die<br />

Besucher einen<br />

tollen Ausflugstag<br />

im Wandergebiet<br />

Hirzer verbringen.<br />

Franz Pixner<br />

Direktor Hirzer Seilbahn<br />

Die Seilbahnen Hirzer und der Sessellift Grube sind<br />

geöffnet, ebenso die Gasthäuser und Almhütten.<br />

Die beliebten “Tallner Sunntige” finden an jedem<br />

ersten Sonntag im Monat mit zahlreichen<br />

Veranstaltungen und Vergünstigungen statt.<br />

Die Hirzer Seilbahnen, der Sessellift Grube und die<br />

Wirte freuen sich auf Ihren Besuch.<br />

Die Bahnen bringen Sie in wenigen Minuten<br />

von der Talsohle bis auf 2000 Meter Höhe zum<br />

Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen<br />

jeden Schwierigkeitsgrades.<br />

Das Wandergebiet Hirzer<br />

ist immer einen Besuch wert.<br />

17<br />

Weitere Informationen<br />

unter www.hirzer.info<br />

Tel. 0473-64 54 98<br />

(Kassa Talstation)<br />

oder per E-Mail:<br />

seilbahn.hirzer@rolmail.net


45 Jahre Weißes Kreuz Passeier •<br />

Die Sektion des Weißen Kreuzes im <strong>Passeiertal</strong><br />

feiert ihren 45. Geburtstag. Von<br />

den Anfängen bis heute hat sich dabei<br />

viel getan. Wir haben mit Ingo und Michael<br />

gesprochen, zwei Mitglieder, die<br />

von Anfang an dabei waren und die uns<br />

den Werdegang der Sektion geschildert<br />

haben.<br />

Angefangen hat alles Ende des Jahres<br />

1974. Es entstand die Notwendigkeit<br />

der Rettung und des Krankentransportes<br />

über die Stadtgrenzen von Meran<br />

hinaus. Anno dazumal war nur das Rote<br />

Kreuz in den Städten tätig, welche bereits<br />

in den 60er Jahren vom Rettungsverein<br />

Weißes Kreuz unterstützt wurde.<br />

Im Laufe der Jahre wurden in ganz Südtirol<br />

immer mehr Sektionen gegründet,<br />

um der Bevölkerung auch auf dem Land<br />

helfen zu können.<br />

Michael Gögele ist einer der ersten Mitglieder<br />

des Weißen Kreuzes Passeier. Er<br />

ist seit 1975 dabei und schildert, wie er<br />

dazu kam: „Ich bin eigentlich per Zufall<br />

zum Verein gekommen. Die Luckner-<br />

Rosa (Rosa Delucca, Geschäftsfrau aus<br />

St. Leonhard) hat sich für dieses Projekt<br />

sehr engagiert und mich eines Tages<br />

dazu überredet, beizutreten. Damals<br />

war ich noch Fernfahrer<br />

und konnte somit<br />

meine Dienste<br />

immer nur am<br />

Wochenende<br />

antreten.<br />

Ich kann mich noch gut an meinen<br />

ersten Einsatz erinnern: Am Stephanstag<br />

1975 musste ich nach Sander Bad<br />

im Hinterpasseier zu einem Rodelrennen<br />

fahren. Früher wurden wir fast „nur“<br />

zu Unfällen gerufen. Die Devise lautete:<br />

Hinfahren, auflegen und ab ins Spital.“<br />

Auch Ingo Fauner kann sich noch gut an<br />

seine erste Fahrt erinnern: „Ich bin seit<br />

1983 dabei. Wie es früher üblich war,<br />

wurde ich von Kollegen eingeladen,<br />

mir den Verein einmal anzuschauen.<br />

Gesagt, getan, ging ich in die Sektionsstelle,<br />

als plötzlich das Telefon klingelte<br />

und mein Kollege zu einem Einsatz<br />

musste. So schnell konnte ich gar nicht<br />

reagieren, da saß ich bereits mit ihm im<br />

Wagen - einem VW Bus mit einer Liege<br />

- auf dem Weg zum Unfallort. Ein Auto<br />

war über die Straße geraten. Der Fahrer<br />

war glücklicherweise nicht schwer verletzt<br />

und wir brachten ihn umgehend<br />

ins Krankenhaus. Von diesem Tag an<br />

bin ich beim Weißen Kreuz dabei.“ Was<br />

es anfangs brauchte, um einen solchen<br />

Dienst anzubieten, ist an Minimalismus<br />

kaum zu übertreffen: Mitglieder, eine<br />

Sektions-Stelle, ein Auto und ein Telefon.<br />

Die Voraussetzungen am Anfang,<br />

um dem Weißen Kreuz beizutreten,<br />

waren zudem sehr überschaubar: Auto<br />

fahren musste man können. Das erste<br />

Fahrzeug des Weißen Kreuzes wurde<br />

1975 eingeweiht. Die ersten Erste-Hilfe-<br />

Kurse gab es dann ab Ende der 70er<br />

Jahre. Michael hat seinen ersten Kurs<br />

1979 absolviert. Die Sektions-Stelle von<br />

damals ist in keiner Weise mit derer<br />

von heute zu vergleichen. Es war eine<br />

Garage aus Brettern und Sperrplatten<br />

mit einem Stockbett, einem Schreibtisch<br />

und einem Telefon, positioniert<br />

neben dem Gasthof Frick im Dorfzentrum.<br />

Ab Dezember 1975 gab es einen<br />

18<br />

durchgehenden Nachtdienst und an<br />

Sonn- und Feiertagen auch einen Tagdienst.<br />

War bei einem Notfall keiner in<br />

der Stelle, um den Anruf entgegenzunehmen,<br />

wurde dieser an die Luckner-<br />

Rosa weitergeleitet. Sie ging dann los,<br />

um im Dorf jemanden zu finden, der<br />

helfen konnte. Anfangs war zudem jede<br />

Sektion autonom und jede musste sich<br />

selbst um die Finanzierung kümmern.<br />

Diese erfolgte durch die finanzielle Unterstützung<br />

des Vereins „Stille Hilfe für<br />

Südtirol“, welcher in Bayern gegründet<br />

worden war, durch das Sammeln von<br />

Altpapier, Alteisen und Glas. Außerdem<br />

konnten die Mitgliedsbeiträge in einem<br />

Lokal im Dorfzentrum abgegeben<br />

werden. Später kamen die Sammelwochen<br />

dazu: Die Mitglieder mussten<br />

im Frühjahr bzw. im <strong>Sommer</strong> mit ihrer<br />

Sammelbüchse von Haus zu Haus gehen,<br />

um die Mitgliedsbeiträge einzusammeln.<br />

Ein weiterer Unterschied zu<br />

heute bestand darin, dass jeder Bürger<br />

seine Fahrten selbst bezahlen musste.<br />

„Anfangs hatten wir 170 - 180 Fahrten<br />

im Jahr. Die Menschen waren eher gehemmt,<br />

das Weiße Kreuz zu rufen, denn<br />

ein Wagen mit Blaulicht war das Dorfgespräch<br />

Nummer eins“, erinnern sich<br />

Ingo und Michael. Aber nicht nur die<br />

Einsätze haben sich im Laufe der Zeit<br />

verändert, sondern auch die Herangehensweise<br />

bei diesen. „Früher wurde<br />

mehr mit Hausverstand agiert, heute<br />

arbeiten wir vorgegebene Schritte in einer<br />

bestimmten Reihenfolge ab. Ich finde,<br />

eine Kombination aus beidem wäre<br />

ideal. Ein junger Ausgebildeter und<br />

ein alter Erfahrener, sozusagen“, findet<br />

Ingo. In den vielen Jahren haben Ingo<br />

und Michael zudem viele Änderungen<br />

auch im Bereich Ausbildung erfahren.<br />

So haben sich beispielsweise die Anzahl<br />

bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung<br />

Bildnachweis: Weißes Kreuz Passeier“ - Bilder Beschreibung (alle von links nach rechts) - Bild 1: Mangger Josef; Öttl Theresia; Righi Oswald; Bild 2: Righi Oswald; Bild 3 Fauner Ingo; Bild 4: Auer Adolf; Karlegger Hans; Platter<br />

Johann; Hofer Anton; Rechts vom Fahrzeug – nach links - Hofer Hans; Ennemoser Josef; Pichler Alfred (blaue Jacke); Gögele Michael; Gufler Hermann; Auer Franz; Delucca Rosa; Zöschg Oswald; Bild 6: Fahrzeugweihe 1978; Bild<br />

5: Fahrzeug- weihe 1983; Delucca Rosa; Bild 7: Fahrzeugweihe 1976; Karlegger Johann; Gufer Anton; Hochw. König Franz; Delucca Rosa; Schiefer Johann; Bild 8: Fahrzeugweihe 1983; Delucca Rosa; Bild 9: Neue Generation<br />

RTW 2019


das eine oder andere Mal geändert.<br />

Von fünf Herzdruckmassagen und einer<br />

Atemspende ging es über zu einem<br />

Verhältnis von 15:2 und dann zu 30:2.<br />

Laut heutigem Wissensstand ist die<br />

Druckmassage wichtiger als die Beatmung,<br />

da so der Kreislauf wieder angeregt<br />

wird. Eine weitere wichtige Änderung<br />

brachte das Gesetz, welches<br />

das Tragen des Sicherheitsgurtes<br />

vorschrieb. Etliche<br />

Unfälle gingen und gehen<br />

auch heute noch gli<strong>mp</strong>flich<br />

aus, welche vorher<br />

wahrscheinlich tödlich<br />

geendet hätten. Dies<br />

gilt auch für die Rücksitze.<br />

Hierzu ein Tipp: Die<br />

Rücksitze auch ohne Passagiere<br />

anschnallen, damit<br />

Gegenstände aus dem<br />

Kofferraum nicht nach vorne<br />

schnellen können. Eine Getränkekiste<br />

mit Glasflaschen kann ein Crashgewicht<br />

von bis zu 540 kg erreichen und dadurch<br />

großen Schaden im Fahrzeuginneren<br />

anrichten. Durch angeschnallte<br />

Sitze wird Schlimmeres verhindert.<br />

Hat sich im Laufe der Jahre die Art<br />

der Einsätze verändert?<br />

„Früher waren 90 % unserer Einsätze Unfälle.<br />

Meistens Autounfälle, Unfälle im<br />

Haus oder bei der Arbeit. Heute fahren<br />

wir bis zu 80 - 90 % aus medizinischen<br />

Gründen. Das sind dann meist Menschen<br />

mit Herz- oder Ate<strong>mp</strong>roblemen<br />

oder auch bei Geburten“,<br />

resümiert Michael. Anfangs<br />

gab es noch keinen Notarzt,<br />

welcher zur Unterstützung<br />

gerufen hätte<br />

werden können. Erst in<br />

den 80er Jahren hat sich<br />

Dr. Günther Mitterhofer<br />

(erster Notarzt in Südtirol,<br />

der in Meran gearbeitet<br />

hat) dafür eingesetzt,<br />

dass immer ein Notarzt abrufbar<br />

ist, welcher dem Krankenwagen<br />

entgegenfährt und die erste<br />

Behandlung des Patienten durchführen<br />

kann. Dieser Wagen des Notarztes ist<br />

nur für medizinische Fälle ausgestattet,<br />

also ohne Liege für einen Krankentransport.<br />

Diesen Luxus gab es in den Anfangsphasen<br />

des Weißen Kreuzes noch<br />

nicht. „Das einzige, das wir tun konnten<br />

war, den Verletzten ins Krankenhaus zu<br />

fahren. Wenn jemand große Schmerzen<br />

hatte, konnten wir ihm nichts dagegen<br />

geben und bei einem größeren Blutverlust<br />

wusste man eben erst nach drei Tagen,<br />

ob die Organe noch gut genug mit<br />

Blut versorgt wurden. Es hat sich in den<br />

letzten Jahren viel getan und es hat sich<br />

sehr viel zum Positiven entwickelt“, erzählt<br />

Michael. So haben sich die Dienste<br />

vom Weißen Kreuz von reinen Fahrten<br />

über zur Erstversorgung und die Unterstützung<br />

von einem Notarzt bis hin zum<br />

Hubschrauberdienst weiterentwickelt.<br />

Michael und Ingo sind vor allem aufgrund<br />

der entstandenen Kameradschaft,<br />

der Möglichkeit zu helfen und der Freude<br />

zum Verein beim Weißen Kreuz.<br />

Heute zählt die Sektion Passeier 8 Angestellte,<br />

2 Zivildiener und 85 freiwillige<br />

Mitglieder. Diese sind an 24 Stunden 365<br />

Tage im Jahr im <strong>Passeiertal</strong> im Einsatz,<br />

um zu helfen.<br />

Barbara Hofer<br />

<strong>Sommer</strong>zeit...<br />

Fesche Dirndl, schöne <strong>Sommer</strong>mode &<br />

eine große Auswahl an Wandermode!<br />

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Pseirerstr. 3/a•I-39010 St. Martin/Saltaus in Pass.<br />

T. +39 0473 64 54 47 • info@sportpircher.com<br />

www.sportpircher.com<br />

>> Jeden ersten Samstag Nachmittag geöffnet


Faszinierende Passeirer Bergwelt •<br />

Berge haben die Menschen schon seit<br />

jeher fasziniert. Es gibt hier jene, welche<br />

die Gipfel voller Enthusiasmus erklimmen<br />

und andere, die sie lieber von<br />

unten bestaunen und fasziniert<br />

betrachten. Eines<br />

begeistert jedoch<br />

alle gleichermaßen:<br />

Bilder, welche<br />

die wahre<br />

Schönheit<br />

der Berge<br />

und ihre<br />

dazugehörigen<br />

Aussichten<br />

und Ruhe<br />

einfangen.<br />

Daniela Kofler<br />

aus Riffian<br />

ist einer jener<br />

Menschen, die<br />

Berge besteigen.<br />

Ob <strong>Sommer</strong><br />

oder Winter spielt eigentlich<br />

keine Rolle, die<br />

Startzeit am Morgen wird einfach<br />

dem Tagesbeginn angepasst. Das kann<br />

dann zuweilen auch sehr früh sein. Daniela<br />

geht bevorzugt zum Sonnenaufgang<br />

auf den Berg und da sie leidenschaftliche<br />

Hobbyfotografin ist, kann sie ihre<br />

unglaublichen Erlebnisse visuell durch<br />

Bilder mit anderen teilen. Wir haben uns<br />

mit der sportlichen Passeirerin über ihre<br />

Leidenschaft unterhalten.<br />

Seit wie vielen Jahren gehst du<br />

schon in die Berge?<br />

Mit dem Berg- und Skibergsteigen<br />

habe ich schon mit ca. 25 Jahren angefangen.<br />

Seit ungefähr vier Jahren gehe<br />

ich regelmäßig <strong>Sommer</strong> wie Winter und<br />

bevorzugt morgens in die Berge.<br />

www.instagram.com/nelalein_1980/<br />

20<br />

Was fasziniert dich an diesem Sport?<br />

Ich liebe es Sport, Natur und Fotografieren<br />

miteinander zu verbinden. Die<br />

Ruhe und die Einsamkeit am Berg, verbunden<br />

mit körperlicher Anstrengung<br />

und Konzentration geben mir viel Kraft<br />

für den Alltag.<br />

Seit wann fotografierst du deine<br />

Erlebnisse am Berg?<br />

Ich habe immer schon gern schöne Momente<br />

festgehalten, früher mit der Handykamera<br />

und seit vier Jahren mit einer<br />

Kamera. Bei eisigen Te<strong>mp</strong>eraturen und<br />

Wind sind manche Aufnahmen jedoch<br />

oft hart erarbeitet. Auf den Bildern sieht<br />

man das jedoch nicht, im Gegenteil.<br />

Welche Kamera benutzt du?<br />

Ich habe eine kleine Canon Spiegelreflexkamera,<br />

die mit mir schon manche<br />

extremen Wetter- und Te<strong>mp</strong>eraturstürze<br />

durchgestanden hat.<br />

Druckst du deine Bilder auch aus und<br />

hast du vielleicht schon eine Ausstellung<br />

gemacht?<br />

Zu Hause habe ich einige von mir gemachte<br />

Fotos an der Wand hängen.<br />

Ausstellungen habe ich selbst noch keine<br />

gemacht, allerdings in Zusammenarbeit<br />

mit dem Fotoclub Passeier. Zudem<br />

stelle ich meine Bilder gern in den sozialen<br />

Netzwerken aus, das ist sozusagen<br />

mein persönliches Fototagebuch.<br />

Deine Bilder sind sehr harmonisch und<br />

immer geprägt vom respektvollen Umgang<br />

mit der Natur. Wie reagieren die<br />

Menschen auf deine Bilder?<br />

Die Reaktionen sind meistens sehr<br />

positiv und überraschen und freuen<br />

mich immer wieder, da ich weder eine<br />

fotografische Ausbildung noch eine<br />

besonders teure Ausrüstung besitze.<br />

Man sieht, dass die Natur einfach oft<br />

selbst die schönsten Bilder malt und es<br />

manchmal nur wichtig ist, diese zu erkennen<br />

und zur richtigen Zeit am richtigen<br />

Ort zu sein.<br />

Im Winter bist du auch mit den Tourenskiern<br />

unterwegs. Welche Jahreszeit<br />

magst du lieber, den <strong>Sommer</strong> oder den<br />

Winter?<br />

Mir gefallen eigentlich alle Jahreszeiten.<br />

Ich liebe den Frühling, wenn alles<br />

erwacht und blüht und den <strong>Sommer</strong>,<br />

wenn ich der Hitze entfliehen und schon<br />

früh morgens auf einem Gipfel die ersten<br />

Sonnenstrahlen genießen kann. Im<br />

Herbst gibt es immer besonders schöne<br />

Farben und Wolkenstimmungen.<br />

Eine verschneite Winterlandschaft und<br />

eine Pulver-Skitour oder auch eine Firnabfahrt<br />

sind für mich immer ein einzigartiges<br />

Erlebnis. Ich bin sehr dankbar,<br />

hier bei uns, in diesem Paradies leben<br />

zu dürfen.<br />

Monika Pfitscher<br />

Bild links im Kreis: Daniela auf der Kolbenspitze oder „Kolbmer“; Großes Bild oben „Sefiarspitze“ in Pfelders; Bild r.o. Blick von der Hohen<br />

Weißen auf den Lodner; Bild r.u. Oberhalb der Hochalm/Stuls; Bild r.u.: „Hohe Weiße“; Bild darunter: „Hohe Kreuzspitze“


Traditionshandwerk trifft Ecofashion •<br />

Spinnradl in der neuen Geschäftsstelle in St. Leonhard<br />

Ab dem 18. Juli weht frischer Wind<br />

durchs Dorfzentrum von St. Leonhard,<br />

denn das Spinnradl bekommt eine zusätzliche<br />

Geschäftsstelle am Hauptplatz,<br />

in der Kohlstatt Nummer 4.<br />

Im großzügigen Geschäftsraum findet<br />

auch die Maßschneiderei ihren Platz und<br />

Kunden, die ihren originalen „Psairer<br />

Sarner“ bestellen möchten, werden hier<br />

exklusiv betreut und haben ab sofort<br />

mehr Platz um sich wohlzufühlen.<br />

Spinnradl hat sich mittlerweile einen<br />

Namen gemacht, wenn es darum geht,<br />

aus lokaler Tiroler Bergschafwolle<br />

Strickjacken und Westen zu kreieren.<br />

Jeder Arbeitsschritt wird in der Werkstatt<br />

in St. Leonhard in Passeier mit Engagement<br />

und Herzblut ausgeführt und<br />

garantiert, dass jede Eigenkreation ein<br />

Unikat ist und ein Leben lang hält.<br />

Seit Längerem beschäftigen sich Geschäftsführerin<br />

Franziska Haller und ihre<br />

MitarbeiterInnen mit Regionalität, Nachhaltigkeit<br />

und bewusstem Konsum. In<br />

Zeiten wie diesen sind das keine neuen<br />

Begriffe, aber aktuell wie eh und je.<br />

Die Devise: nachhaltig sein, wertvoll<br />

bleiben und bewusster werden. Deshalb<br />

bietet Spinnradl jetzt auch nachhaltig<br />

hergestellte Mode und Accessoires für<br />

Damen und Herren von den führenden<br />

Ecofashion Labels Armedangels, bleed<br />

clothing und Pikfine an. Allesamt trendige<br />

und junge Unternehmen mit dem<br />

Ziel, recycelte Materialen und nachwachsende<br />

Rohstoffe zu verwenden,<br />

ihre MitarbeiterInnen fair zu entlohnen<br />

und vor allem transparent zu arbeiten.<br />

Heimische Bergschafwolle rockt, nicht<br />

nur weil sie warm, gesund und strapazierfähig<br />

ist, sondern auch zum<br />

ecofreundlichen Lifestyle inspirieren<br />

kann. Überzeugen Sie sich selbst.<br />

Spinnradl •<br />

Kohlstatt 4 & Kohlstatt 64<br />

I-39015 St. Leonhard<br />

T. +39 0473 65 61 92<br />

www.spinnradl.it<br />

Montag bis Freitag durchgehend<br />

geöffnet von 9:00 - 19:00 Uhr<br />

Samstag von 9:00 - 12:30 Uhr<br />

Wir sind nachhaltig.<br />

Wir bleiben wertvoll. Wir werden bewusster.<br />

#einerspinntimmer<br />

spinnradl.it<br />

Eröffnung unserer<br />

neuen Geschäftsstelle<br />

am 18. Juli <strong>2020</strong><br />

Kohlstatt 4 in St. Leonhard in Passeier<br />

Der „Psairer Sarner“ trifft auf faire und coole Mode und Accessoires<br />

von armedangels, bleed clothing und pikfine.<br />

Ab jetzt bei uns erhältlich.<br />

21


Musikalisches <strong>Passeiertal</strong> •<br />

MusikerInnen, die zu begeistern wissen, stellen sich vor<br />

Redoors •<br />

Die authentische<br />

Tribute-Band<br />

Südtirols, welche<br />

den unvergesslichen<br />

Sound und Spirit<br />

der legendären<br />

"The Doors" wieder<br />

zum Leben erweckt<br />

und eine psychedelische Zeitreise in die<br />

60iger Jahre auf Ihre Bühne bringt.<br />

www.facebook.com/redoorsband/<br />

Instagram: redoors_official_<br />

Kontakt<br />

redoorsband@gmail.com<br />

T. +39 348 0572561<br />

FinelineLiveBand •<br />

Die Liveband Fineline<br />

spielt Coversongs<br />

aus<br />

verschiedenen<br />

Stilrichtungen<br />

wie Rock’n’Roll<br />

und Rock, moderne<br />

Popsongs und<br />

Schlager. Ideal für<br />

Pubs, Bars, Restaurants, Hotels, Hochzeiten<br />

oder auch größere Feste im Freien.<br />

Mitglieder:<br />

Dagi Ungerer (Stimme & Gitarre)<br />

Justin Waldner (Schlagzeug & Stimme)<br />

Tobi Egger (Bass)<br />

Lippi Hehl (Keys)<br />

www.facebook.com/FinelineLiveBand<br />

fineline@live.it<br />

T. +39 348 3390122<br />

Schw4rz •<br />

Schw4rz ist Musiker<br />

und Songwriter<br />

und veröffentlichte<br />

im<br />

<strong>Sommer</strong> 2019<br />

sein gleichnamiges<br />

Debütalbum.<br />

Alternativer deutscher<br />

Pop aus dem <strong>Passeiertal</strong>.<br />

Philipp Schwarz<br />

schw4rz@hotmail.com<br />

www.facebook.com/schw4rz.music<br />

Die jungen Pseirer •<br />

Sonja, Andreas<br />

und David - alle<br />

drei kommen<br />

aus St. Martin<br />

in Passeier. 2010<br />

gründeten sie<br />

die Gruppe „Die<br />

jungen Pseirer”.<br />

Gemeinsam machen<br />

sie fetzige Volksmusik, Schlager und aktuelle<br />

Hits. Auftritte gibt es hauptsächlich<br />

in Südtirol aber sie sind auch manches<br />

Mal im Ausland zu hören.<br />

Kontakt:<br />

Die jungen Pseirer; Gruberstraße 9<br />

39010 St. Martin in Passeier<br />

info@diejungenpseirer.com<br />

www.diejungenpseirer.com<br />

T. +39 340 181 91 98<br />

Walter Marth •<br />

Er gehört schon<br />

seit Jahren zu<br />

den fixen Größen<br />

der Südtiroler<br />

Musikszene:<br />

Walter Marth,<br />

bekannter Musiker<br />

und Sänger bei<br />

The Repeatles, The<br />

Quarrystars und Penny Lane!<br />

Jetzt ist er auch als Solokünstler unterwegs<br />

und ab Herbst <strong>2020</strong> werden auch<br />

seine eigenen Lieder in deutscher Sprache<br />

Richtung Rock, Pop und Schlager<br />

zu hören sein.<br />

Kontakt:<br />

pennylane6070@gmail.com<br />

T. +39 335 571 84 37<br />

22<br />

Judit Pixner •<br />

Die Sängerin Judit<br />

Pixner gründete<br />

ihr gleichnamiges<br />

Trio aus<br />

dem Bedürfnis<br />

heraus, ihrer jazzigen<br />

Ader freien<br />

Lauf zu lassen.<br />

Pixners sensitive Stimme besticht durch<br />

große Flexibilität, die es ihr erlaubt, in<br />

verschiedenen musikalischen Genres<br />

stilsicher zu navigieren.<br />

Vocal: Judit Pixner<br />

Piano: Michele Giro<br />

Drums: Roman Hinteregger<br />

www.juditpixner.com


Das „Rosmarie” in Pfelders - immer einen Besuch wert! •<br />

Seit mehr als 10 Jahren führen Andreas<br />

und Verena Gufler ihr kleines, schmuckes<br />

Juwel, das Rosmarie in Pfelders.<br />

Bekannt sind sie weitum für ihre Gastfreundschaft<br />

und Herzlichkeit sowie die<br />

gute Küche. Das wichtigste in ihren Augen<br />

ist die Liebe zum Detail, ein guter<br />

Umgang mit den Gästen, die Verarbeitung<br />

von hochwertigen Produkten und<br />

die Hygiene im Betrieb. Ihren Mitarbeitern<br />

versuchen sie bei der täglichen Arbeit<br />

genau dies zu vermitteln und vorzuleben.<br />

Vieles gehört dazu, um den Gästen den<br />

Aufenthalt so schön und entspannt wie<br />

möglich zu gestalten, sie zufriedenzustellen<br />

und zu begeistern. Nach mehreren<br />

Umbauarbeiten schätzen die Gäste<br />

vor allem das Ambiente, die Umgebung<br />

inmitten der Pfelderer Bergwelt, die<br />

schönen, sauberen Zimmer, einen neuen<br />

Wellnessbereich und natürlich gutes<br />

Essen, bei gutem Service. Das was den<br />

Gästen auch gefällt und was sie vielfach<br />

loben, ist der persönliche Umgang und<br />

das heimelige Gefühl wenn sie ankommen.<br />

Das „sich gleich wohl und wie zu<br />

Hause fühlen”. Nebenbei ist im Barbetrieb<br />

immer was los. Einheimische<br />

unterhalten sich miteinander und mit<br />

Urlaubern, hie und da erklingt eine Ziehharmonika<br />

und es wird auch mal Karten<br />

gespielt, „gewattet“, wie es in Südtirol<br />

so schön heißt. Das lässt eine Gasthauskultur<br />

entstehen, wo gelacht und nach<br />

einer Bergtour oder dem Abendessen<br />

noch gemütlich ein Glas Wein getrunken<br />

wird. Das Küchenteam kocht<br />

leidenschaftlich, was man mit<br />

jedem Bissen schmeckt.<br />

Regional, saisonal und<br />

mit immer wechselnder<br />

Speisekarte. Küchenchef<br />

Andreas legt<br />

großen Wert darauf,<br />

dass die Produkte, die<br />

verarbeitet werden,<br />

von der näheren Umgebung<br />

und von den<br />

Bauern im Tal kommen.<br />

So kommt das Fleisch wie<br />

Rind, Kalb, Schwein und Lamm<br />

von Martins Hofladen in Zeppichl<br />

oder der Metzgerei Hofer aus Moos.<br />

Forellen liefert die Fischzucht Schiefer<br />

aus St. Leonhard, die Milchprodukte<br />

stammen alle aus Südtirol und die Eier<br />

von glücklichen Hühnern.<br />

Verena, die Chefin des Hauses macht<br />

neben der Arbeit im Haushalt und den<br />

drei Kindern auch die Mitarbeiterführung,<br />

sämtliche Arbeiten im Büro und<br />

an der Rezeption sowie im Service. Ihrer<br />

Leidenschaft, der Patisserie ging<br />

sie viele Jahre selbst nach. Auch die<br />

Süßspeisen wurden von ihr kreiert. Das<br />

Hotel Restaurant Rosmarie ist genau<br />

deshalb auch bei vielen Kuchenliebhabern<br />

bekannt. Täglich stehen<br />

eine Vielzahl an Kuchen zur<br />

Auswahl und schon beim<br />

Blick in die Vitrine läuft<br />

einem das Wasser im<br />

Mund zusammen. Nun<br />

macht der Küchenlehrling<br />

Kathi unter<br />

der Aufsicht von Verena<br />

die Kuchen und<br />

andere Leckereien.<br />

Dem <strong>Sommer</strong> nach Corona<br />

- Covid 19 - sehen<br />

die Gufler`s optimistisch<br />

entgegen. Denn wo, so sagen<br />

sie, kann man sich freier bewegen,<br />

als in Pfelders oder generell im Hinterpasseier.<br />

Die gute Luft, das weitläufige<br />

Wegenetz, die bewirtschafteten Almen<br />

– das alles lädt zum Wandern und Verweilen<br />

ein. Wenn sich alle Betreiber,<br />

Angestellte und Gäste an die Hygienemaßnahmen<br />

halten und mit der nötigen<br />

Disziplin an diese neue Herausforderung<br />

herangehen, werden sicher alle<br />

einen schönen <strong>Sommer</strong> erleben.<br />

Isabella Halbeisen<br />

Wellness & Genusshotel Rosmarie<br />

Tel. +39 0473 421 022<br />

Mob. +39 346 686 1670<br />

Pfelders/Moos in Passeier - Südtirol<br />

info@hotel-rosmarie.it - www.hotel-rosmarie.it<br />

Lich Willkommen!<br />

Heimische Gaumenfreuden in gemütlicher Atmosphäre,<br />

hausgemachte Kuchen, Torten und Süßspeisen, heimische<br />

Steaks, Barbequesmoker, Fischgerichte, Psairer<br />

Forelle. Gerne können Sie (als Nicht-Hausgäste) bei<br />

uns einen Wellnessaufenthalt buchen. Genießen Sie<br />

unsere Bio-Zirmsauna, die<br />

23<br />

Panorama-Finnische Sauna,<br />

die Infrarotkabine und den beheizten Außen-Whirlpool<br />

mit Blick auf die atemberaubende Bergwelt.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

Verena und Andreas mit Nadine, Marie<br />

und Melanie Gufler & Team


NEU in Pfelders:<br />

3,5 km Spaß<br />

LIFT-<br />

BENUTZER<br />

PARKEN<br />

GRATIS!<br />

TIPP: Mit dem<br />

Grünbodenexpress<br />

bequem auf 2.000 m<br />

und auf zum<br />

Steinlabyrinth<br />

und Panoramaweg!<br />

SOMMER-LIFTBETRIEB:<br />

20.06.-27.09.<strong>2020</strong><br />

Durchgehende<br />

Öffnungszeiten<br />

von 9.00 – 16 .30 Uhr<br />

Mountaincartbahn täglich<br />

ab 12.00 Uhr geöffnet!<br />

Nicht verpassen:<br />

3,5 km Cart-Bahn-Spaß<br />

für die ganze Familie!


Was ist los diesen<br />

<strong>Sommer</strong> in Pfelders?<br />

Wir halten Sie auf Facebook und<br />

unserer Homepage auf dem Laufenden...<br />

PFELDERS - IDEALER AUSGANGSPUNKT FÜR<br />

ZAHLREICHE WANDERUNGEN UND ALPINTOUREN!<br />

MÖGLICHE ROUTEN:<br />

• Faltmar Alm mit Variante Distelgrube und Rötenspitze<br />

• Grünbodenhütte aufs Karjoch<br />

• Grünbodenhütte auf die Sefiarspitze<br />

• von Pfelders zu den Spronser Seen<br />

• Stettinerhütte und Hohe Wilde (3.480m)<br />

• Zwickauerhütte und Seelenkogel (3.470m)<br />

E-BIKE-<br />

VERLEIH<br />

an der<br />

Talstation<br />

Grünbodenexpress<br />

www.pfelders.info Tel. +39 0473 646 721<br />

<strong>Passeiertal</strong><br />

il


Naturkundliche Wanderungen •<br />

Mit Gernot und Arnold das <strong>Passeiertal</strong> immer wieder neu entdecken<br />

Von Anfang Mai bis ungefähr Anfang<br />

Oktober haben Gäste die Möglichkeit,<br />

die faszinierenden Facetten des <strong>Passeiertal</strong>s<br />

kennenzulernen. Möglich machen<br />

das die beiden Wanderführer Gernot<br />

und Arnold. Ihre Liebe zur hiesigen Flora<br />

und Fauna machen diese Wanderungen<br />

zu etwas Einzigartigem, bei denen<br />

man nicht nur die schönsten Plätze des<br />

Tales entdecken kann, sondern auch<br />

viele nützliche und interessante Informationen<br />

über den Naturpark Texelgruppe<br />

erfährt, welcher der größte der<br />

Südtiroler Naturparks ist.<br />

Angefangen haben die naturkundlichen<br />

Wanderungen im <strong>Passeiertal</strong> vor über<br />

30 Jahren und erfreuen sich bis heute<br />

größter Beliebtheit. Mittlerweile finden<br />

in allen Naturparkgemeinden<br />

der<br />

Texelgruppe<br />

solche Wanderungen statt:<br />

Schnals, Naturns, Dorf Tirol, Algund,<br />

Partschins und hier im <strong>Passeiertal</strong>. Jeden<br />

Dienstag können sich Gäste mit<br />

Gernot und Arnold auf den Weg machen<br />

und eine ganz besondere Wanderung<br />

erleben.<br />

Die naturkundlichen Wanderungen<br />

sind immer jahreszeitenangepasst:<br />

Im Frühjahr finden die Wanderungen<br />

im Talbereich statt und es müssen nicht<br />

so viele Höhenmeter gemacht werden.<br />

Der Fokus der ersten Wanderungen<br />

des Jahres liegt auf dem Erwachen der<br />

Natur, den ersten Vögeln und dem großen<br />

Thema der Schneeschmelze. Dafür<br />

sind Touren beispielsweise zum Stieber<br />

Wasserfall oder durch die Passerschlucht<br />

geplant.<br />

In den <strong>Sommer</strong>monaten geht es etwas<br />

höher hinauf in die frische Bergluft. Anfangs<br />

werden der wunderschöne Ulfaser<br />

Waalweg und blühende Bergwiesen<br />

begangen, später wandert man weiter<br />

wie zur Schneidalm, dem Seebersee<br />

oder den Fagelssee. Die Gäste können<br />

dabei die heimische Pflanzen- und<br />

Tierwelt kennenlernen, erfahren, wie<br />

man sich in der Natur verhält, wie<br />

Wetterzeichen zu deuten sind, damit<br />

man nicht von einem Gewitter<br />

überrascht wird und welche wichtigen<br />

Notrufnummern man kennen<br />

sollte.<br />

Der Herbst steht dann ganz im Zeichen<br />

der Wildtiere. Gernot nimmt<br />

bei den Wanderungen immer ein<br />

Spektiv und ein Fernglas mit, damit<br />

sich die Gäste die Tiere genau ansehen<br />

können. Wer Glück hat, kann<br />

Murmeltiere, Bartgeier, Gämsen, Steinböcke<br />

und viele weitere Tiere in ihrem<br />

natürlichen Lebensraum beobachten.<br />

Südtirol besticht aber nicht nur mit besonderen<br />

Tieren am Boden, sondern<br />

hat auch eine große Auswahl an interessanten<br />

Vögeln zu bieten. In Südtirol<br />

leben um die 120 Vogelarten und zu jeder<br />

Art gibt es eine Geschichte.<br />

Bei den Wanderungen, die teilweise auf<br />

dem Meraner Höhenweg liegen, erfährt<br />

man außerdem viel über die Siedlungsund<br />

Kulturgeschichte des <strong>Passeiertal</strong>s.<br />

Je nach Wanderung können Schalensteine<br />

entdeckt werden. Diese Schalen<br />

sind die ersten Zeichen der Menschen<br />

und man kann sie vor allem auf alten<br />

Pässen, Übergängen und exponierten<br />

Stellen entdecken.<br />

Es gibt etliche Theorien um diese Schalensteine:<br />

Es könnten Sternenbilder,<br />

Wegmarkierungen, Opferstätte oder<br />

Abgrenzungen zwischen Völkern gewesen<br />

sein. Zu finden sind sie aber immer<br />

an Stellen, an denen man weit sieht,<br />

denn man kann von einer Markierung<br />

aus die nächste schon erblicken. Unabhängig,<br />

welche Theorie der Wahrheit<br />

am nächsten kommt, eines ist gewiss:<br />

Sie sind nicht natürlichen Ursprungs.<br />

Die bekanntesten Schalensteine des<br />

Naturparks befinden sich bei den<br />

Spronser Seen in Dorf Tirol, nämlich bei<br />

der Pfitscher Lacke und der Kaserlacke.<br />

Insgesamt zählt man über 200 Schalen<br />

auf diesem Raum, die teilweise genau<br />

neben dem Gehweg zu finden sind.<br />

Ein weiteres Muss für jeden, der sich für<br />

die Geschichte des Tales interessiert, ist<br />

die Wanderung, die an der Andelsalm<br />

im Hinterpasseier vorbeiführt. Dort wurde<br />

8.000 Jahre alte Kohle gefunden.<br />

26


Egal, für welche Wanderung man sich<br />

entscheidet, jede ist einzigartig und<br />

man erfährt viele interessante Informationen<br />

durch zwei Wanderführer, die ihren<br />

Beruf mit Leib und Seele ausüben.<br />

Die Wanderungen sind je nach Jahreszeit<br />

unterschiedlich lang. Anfangs muss<br />

eine Gehzeit von ca. 3 Stunden mit<br />

einem Höhenunterschied von ca. 400<br />

Metern eingeplant werden. Im <strong>Sommer</strong><br />

gibt es Wanderungen, die etwas länger<br />

und anspruchsvoller sind mit einer<br />

Gehzeit von 5 - 6 Stunden und einem<br />

Höhenunterschied von ca. 800 Metern.<br />

Für eine Wanderung kann man sich<br />

ganz einfach bis zum Vortag um 17 Uhr<br />

beim Tourismusverein anmelden. Entweder<br />

im Büro oder unter der Telefonnummer<br />

+39 0473 65 61 88.<br />

Bei den Wanderungen dürfen maximal<br />

10 Personen teilnehmen. Dabei gelten<br />

die diesjährigen allgemeinen Sicherheitsregeln<br />

wie Abstand halten und einen<br />

Atemschutz mit sich führen.<br />

Hier stellen sich die Wanderleiter<br />

genauer vor:<br />

Name: Gernot<br />

Alter: 46<br />

Beruf: Tierpfleger<br />

und Wanderleiter<br />

seit<br />

2013<br />

Hobby: Wandern,<br />

musizieren<br />

mit Klavier<br />

und Tro<strong>mp</strong>ete<br />

Beste Jahreszeit:<br />

Herbst. Die Tage sind klarer und<br />

die Gewittergefahr ist geringer<br />

Lieblings-Tier: Greifvögel<br />

Schönste Wanderung: Seeberalm im<br />

Seebertal<br />

Schönste Blume: Frühlings-Enzian<br />

Bester Ort zur Erholung: Stritzon - der<br />

Hausberg von Platt<br />

Schönster See: Imstsee in Pfelders<br />

Schönster Gipfel: Seelenkogel<br />

Was man nicht verpassen sollte im<br />

<strong>Passeiertal</strong> (Geheimtipp): Panoramaweg<br />

Pfelders<br />

Lustigstes Erlebnis bei einer<br />

Wanderung: Jemand hat bei einer Wanderung<br />

zum Faglssee seine Schuhsohle<br />

verloren.<br />

Was macht Arnold aus? Sein unglaubliches<br />

Wissen in jeglicher Sparte. Sei<br />

es Pflanzen oder Tiere und besonders<br />

Vögel: einfach ein Experte durch und<br />

durch.<br />

Was ist das Beste am <strong>Passeiertal</strong>?<br />

Die Landschaft<br />

Welchen Tipp möchtest du unseren<br />

Gästen hier mit auf den Weg geben?<br />

Immer auf markierten Wegen bleiben<br />

Name: Arnold<br />

Alter: 59<br />

Beruf: Wanderleiter<br />

Hobby: Wandern,<br />

Vogelforschung,<br />

Pflanzensuche<br />

Beste Jahreszeit:<br />

Frühling.<br />

Nach einer langen<br />

Durststrecke erwacht das Leben<br />

wieder. Das ist sehr beeindruckend:<br />

Vogelgezwitscher beginnt und Pflanzen<br />

sprießen. Einfach ein magischer Moment.<br />

Lieblings-Tier: Mauerläufer<br />

Schönste Wanderung: Von Pfelders zu<br />

den Spronser Seen. 10 Seen, 10 Farben<br />

- einmalig<br />

Lieblings-Blume: Zwerg-Enzian<br />

Bester Ort zur Erholung: Bergwiesen<br />

über Ulfas<br />

Schönster See: Große Schwarzsee<br />

27<br />

Schönster Gipfel: Rauhjoch<br />

Was man nicht verpassen sollte im <strong>Passeiertal</strong>:<br />

Seebersee-Runde<br />

Lustigstes Erlebnis bei einer Wanderung:<br />

Die paradoxen Fragen, die sich<br />

jemand von hier so gar nicht stellen<br />

würde. Beispiel: „Sind hier alle Hirten<br />

schwerhörig?“ „Nein, warum?“ „Das<br />

Gebimmel dieser unzähligen Tiere hier<br />

muss doch dazu führen“. Oder: „Wieso<br />

hat der Herrgott diese Wespen erschaffen?<br />

Die sind ja unnütz!“<br />

Was macht Gernot aus? Er ist sehr ko<strong>mp</strong>etent,<br />

fachlich fundiert, weiß viel und<br />

hat eine angenehme Art, den Menschen<br />

etwas näherzubringen.<br />

Was ist das Beste am <strong>Passeiertal</strong>? Das<br />

Glück zu haben, hier leben zu dürfen.<br />

Unsere Heimat ist in ihrer Ursprünglichkeit<br />

und Schönheit nicht austauschbar.<br />

Welchen Tipp möchtest du unseren<br />

Gästen hier mit auf den Weg geben?<br />

Beim Wandern die Natur bewusst mit<br />

allen Sinnesorganen genießen. Dann<br />

wird das Wandern zum Erlebnis.<br />

Barbara Hofer


Der Klettersteig „Stuller Wasserfall“ •<br />

Im <strong>Passeiertal</strong> gibt es bereits zahlreiche<br />

herausragende Möglichkeiten, den<br />

eigenen Aufenthalt aktiv und ereignisreich<br />

zu gestalten. Nicht nur Freunde<br />

des Wanderns, des Fahrradfahrens<br />

oder des Schwimmens kommen hier auf<br />

ihre Kosten - es ist auch ein Paradies für<br />

alle Kletterenthusiasten, denn seit Mai<br />

2019 gibt es den Klettersteig „Stuller<br />

Wasserfall“. Der Klettersteig wurde im<br />

Auftrag der Gemeinde Moos und des<br />

Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong> von Erwin<br />

Mairginter gebaut. Der Klettersteig ist<br />

einmalig in Südtirol und besticht durch<br />

das einzigartige Panorama, mehrere<br />

Routenvarianten und der Lage genau<br />

neben dem Stuller Wasserfall. Bereits<br />

im ersten halben Jahr konnten 5.500<br />

Nutzer gezählt werden.<br />

Der Zugang<br />

Vom großen Parkplatz in Moos kurz<br />

Richtung Bushaltestelle gehen und<br />

dem Weg zur Pfarrkirche folgen. Wenige<br />

Meter nach der Pfarrkirche links auf<br />

den Passerschluchtenweg<br />

abbiegen<br />

und<br />

über diesen ca. 20 Minuten Richtung<br />

St. Leonhard wandern. Bei der Brücke<br />

über den Fluss Passer geradeaus weiter<br />

gehen und zur Hauptstraße aufsteigen.<br />

Dort die Steinschlaggalerie ersteigen.<br />

Durch einen kurzen Tunnel erreicht man<br />

den Steig, der zum Einstieg des Klettersteiges<br />

führt. Der Zustieg zum Klettersteig<br />

ist ab der Bushaltestelle in Moos<br />

beschildert. Vom Ausstieg des Klettersteiges<br />

führt ein Weg direkt in die Ortschaft<br />

Stuls und zur Bushaltestelle. Die<br />

Rückfahrt nach Moos ist mit dem Linienbus<br />

möglich.<br />

Die Tour<br />

Der Klettersteig ist einzigartig in Südtirol.<br />

Er führt von einem Dorf in ein anderes,<br />

nämlich von Moos nach Stuls im<br />

Hinterpasseier. Zudem beträgt die Gesamthöhe<br />

des aus zwei Kaskaden bestehenden<br />

Stuller Wasserfalls 342 Meter<br />

- dem dritthöchsten Europas. Dabei<br />

wird über vier Felsgürtel geklettert,<br />

wobei sich dem Kletterer ein einzigartiges<br />

Panorama eröffnet. Ein besonderes<br />

Highlight dabei: Zwei kleine Holzbänke,<br />

die in den Hang gebaut wurden und bei<br />

denen man die Aussicht in aller Ruhe<br />

genießen kann. Eine weitere Besonderheit<br />

des Klettersteigs liegt in seiner<br />

Vielfalt, denn es gibt mehrere Möglichkeiten,<br />

den Steig zu bewältigen. Dabei<br />

kann zwischen der normalen und der<br />

schwierigen Route gewählt werden.<br />

Die normale Route ist insgesamt<br />

750 m lang, mit einem Höhenunterschied<br />

von 350 m. Die Schwierigkeit<br />

bei der normalen Route liegt<br />

bei C + und D an einer Stelle. Der<br />

Einstieg zur schwereren Route<br />

befindet sich beim dritten Felsgürtel.<br />

Diese verläuft ungefähr 80<br />

Meter neben der normalen Route<br />

und hat einen Schwierigkeitsgrad<br />

von D/E. Durch diese beiden<br />

Routen ist Abwechslung garantiert<br />

und man kann den Klettersteig öfter als<br />

nur einmal begehen; die Natur, die Aussicht<br />

und die Felsen, die ein Traum für<br />

jeden Kletterfreund sind, können so immer<br />

wieder neu erlebt werden. Außerdem<br />

garantiert der Wasserfall auf der<br />

rechten Seite des Klettersteigs ein ganz<br />

besonderes Klettererlebnis. Der Ausstieg<br />

befindet sich in Stuls beim Wegerhof,<br />

direkt neben der Bushaltestelle.<br />

Für eine längere Tour kann auch zu Fuß<br />

durch das Dorf und über den E5 wieder<br />

zurück nach Moos gewandert werden.<br />

Dauer und Tipps<br />

Die Tour dauert ungefähr<br />

3 - 3 ½ Stunden.<br />

Es wird e<strong>mp</strong>fohlen, genügend Wasser<br />

mitzunehmen, da die Route auf der<br />

Südseite liegt und es dadurch sehr heiß<br />

werden kann.<br />

Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong> •<br />

Passeirerstr. 40<br />

39015 St. Leonhard<br />

T. +39 0473 656 188<br />

www.passeiertal.it<br />

28


Einzelhandelsgeschäfte<br />

in Passeier führen<br />

Produkte der<br />

Biokäserei Passeier!<br />

Psairer Biokäserei<br />

Psairer Bergkäserei Bio und C&C Euromarkt in St. Leonhard •<br />

Die Zusammenarbeit weiter ausbauen:<br />

Psairer Bergkäserei Bio und C&C<br />

Euromarkt in St. Leonhard<br />

Die Psairer Bio-Bergkäserei darf zuversichtlich<br />

und selbstbewusst in die<br />

Zukunft blicken: Dank der steigenden<br />

Nachfrage nach individuellen, nicht<br />

überall erhältlichen Käsesorten, konnte<br />

man sich in den letzten Jahren eine<br />

solide Marktposition aufbauen. Weitere<br />

Investitionen in die Herstellung sind<br />

bereits geplant. Das junge Team aus 7<br />

Mitarbeitern/innen ist voll in die Qualitätspolitik<br />

eingebunden und verleiht<br />

den Produkten aus Psairer Bioheumilch<br />

jene handwerkliche Verfeinerung, die<br />

sie so unverwechselbar macht.<br />

Von der Handwerkerzone ins<br />

Zentrum von St. Leonhard<br />

Besonderer Käse verdient auch eine<br />

angemessene Präsentation. Deshalb<br />

wird der bisherige, eigene Verkaufspunkt<br />

in der Lahne in St. Martin i.P.<br />

durch die verstärkte Zusammenarbeit<br />

mit C&C Euromarkt Delucca in St. Leonhard<br />

i.P. nicht mehr geöffnet. Mit<br />

dem Euromarkt bestand bereits in der<br />

Vergangenheit eine sehr gute Zusammenarbeit.<br />

In Zukunft soll er die erste<br />

Adresse für Psairer Bio-Käsefreunde<br />

aus nah und fern werden.<br />

Eine begründete Entscheidung<br />

Der Auslöser für diese Entscheidung<br />

war, dass sich in der Handwerkerzone<br />

„Lahne” in all den Jahren nichts getan<br />

hatte: Betonwände vor dem Geschäft,<br />

keine Parkplätze, eine unattraktive Atmosphäre<br />

und ein entsprechend verhaltener<br />

Kundenfluss. Anstatt weiterhin<br />

auf eine Verbesserung zu warten und<br />

jährlich Tausende von Euros in eine<br />

halbherzige Aufwertung zu investieren,<br />

entschloss man sich deshalb für eine<br />

gute Alternative. Das erspart Geld- und<br />

Zeitressourcen, die in anderen Bereichen<br />

besser eingesetzt werden können.<br />

Neue Präsentation, neue<br />

Mitarbeiterin<br />

Das C&C Euromarkt im Zentrum von<br />

St. Leonhard i.P. wird also in Zukunft<br />

ganzjährig die gesamte Psairer Käsepalette<br />

führen und dies auch nach außen<br />

hin kommunizieren. Ein attraktiv<br />

gestaltetes Schaufenster, aber auch<br />

bestens geschultes Personal sind die<br />

überzeugenden Botschafter für den<br />

gefragten Biokäse.<br />

Wir freuen uns in der Käseherstellung<br />

über den Zugang einer neuen Mitarbeiterin<br />

mit Fachmatura in Fürstenberg,<br />

die zur Zeit die Lehre zur Molkerei-Fachfrau<br />

an der Berufsschule in<br />

Rotholz bei Jenbach (Österreich) absolviert<br />

und das erste Lehrjahr mit Auszeichnung<br />

abgeschlossen hat.<br />

Die erstklassige Bio-Qualität bleibt<br />

Woran sich auch in Zukunft nichts ändern<br />

wird, sind die hohe Bio-Qualität<br />

und die handwerkliche Produktion individueller<br />

Sorten. Beides ist am Markt<br />

sehr gefragt. Bestes Beispiel sind die<br />

Weichkäsesorten Camembert, Blauweiser,<br />

Schneeberger und Schildhöfer,<br />

aber auch Bio-Ziegenkäse oder die beliebten<br />

Sorten Hofer-Pfeffer und Heukäse.<br />

Inzwischen erhält man unseren Käse<br />

in vielen Feinkostabteilungen Südtirols<br />

und auch die Südtiroler Wellness- und<br />

Bio-Hotellerie bzw. Gastronomie zählt<br />

auf individuelle Lebensmittel aus der<br />

unmittelbaren Umgebung.<br />

29<br />

Lohn für die harte Arbeit<br />

Letztendes geht es uns aber darum,<br />

für die 16 Genossenschaftsmitglieder<br />

aus den vier Gemeinden im <strong>Passeiertal</strong><br />

mit einer jährlichen Anlieferungsmenge<br />

von 800.000 Liter Biomilch einen angemessenen<br />

Milchpreis zu erwirtschaften,<br />

damit sich die harte, aber auch schöne<br />

Arbeit auf dem Bauernhof ohne Ruhetag<br />

an den 365 Arbeitstagen lohnt.<br />

Ein Danke an alle Beteiligten!


Drei talentierte junge Psairer Künstler •<br />

Aufgewachsen mit 10 Geschwistern auf einem kleinen Bergbauernhof in Ulfas im hinteren <strong>Passeiertal</strong>, haben die drei Geschwister<br />

Pöll aus Ulfas etwas gemeinsam: die Passion für das Handwerk! Sei es beim Malen, Schnitzen oder Nähen - immer wieder überraschen<br />

Martin, Michaela und Rita mit ihren genialen Werken.<br />

Martin lässt sich von der Natur, seiner<br />

Umgebung und vor allem seiner Herkunft<br />

inspirieren. Pflanzliche Formen<br />

sowie die Beziehung des menschlichen<br />

Körpers zur Natur bilden den Fundus<br />

für seine Arbeiten. Ritas Arbeiten sind<br />

eine Mischung aus genauen Beobachtungen<br />

am Menschen und der Natur<br />

und ein Spiel aus Spannung,<br />

Rätseln, Grenzen und Irritation.<br />

Michaela geht<br />

den Weg der Nachhaltigkeit<br />

und des<br />

Upcycling´s. Ihre<br />

Kreativität kennt<br />

keine Grenzen.<br />

Hier stellen<br />

sich die Geschwister<br />

uns in kurzen<br />

Steckbriefen<br />

vor:<br />

Martin Pöll<br />

Ich heiße Martin,<br />

bin 29 Jahre alt, gelernter<br />

Holzbildhauermeister<br />

und Bildhauer mit<br />

akademischer Diplom. Ich bin<br />

selbständiger, freischaffender Künstler<br />

und meine Firma heißt Bildhauerei Pöll.<br />

Die Passion zum kreativen Handwerk<br />

entdeckte ich schon als kleiner Junge,<br />

als ich in der Werkstatt meines Vaters<br />

meine ersten Holzarbeiten machen<br />

durfte.<br />

Ich lebe in Karlsruhe und mein Alltag ist<br />

vollgestopft mit Terminen und Deadlines.<br />

Ich nutze jede freie Zeit, um zwischen<br />

all den Aufträgen, auch meine<br />

persönliche kreative Kunst und meine<br />

Ideen zu verwirklichen. Wenn ich keine<br />

eigenen Aufträge oder Ausstellungen<br />

habe, arbeite ich für bekannte Künstler<br />

wie Stephan Balkenhol oder John Bock.<br />

Ich habe das Glück, mir meine Jobs<br />

aussuchen zu können. Wann<br />

und wo ich gerade Lust<br />

habe zu arbeiten, lebe<br />

ich mich künstlerisch<br />

aus. Als Ausgleich<br />

arbeite ich hie<br />

und da auch<br />

beim Roten<br />

Kreuz.<br />

Holz ist das<br />

Material, zu<br />

dem ich von<br />

allen meiner<br />

Geschwister die<br />

stärkste Bindung<br />

habe. Ich habe<br />

den Rohstoff Holz<br />

schon als Kind geliebt<br />

und ihn studiert. Als<br />

Künstler arbeite ich sehr viel<br />

mit Baumharz und großen Blättern.<br />

Aus Baumharz habe ich jetzt sogar<br />

einen Schnaps entwickelt.<br />

Auch Schneeskulpturen mache ich immer<br />

noch sehr gerne. Bei der Bildhauerausbildung<br />

war es für uns Studenten<br />

immer schon ein Highlight und so ist es<br />

geblieben. Einmal im Jahr machen der<br />

Holzbildhauermeister Isak Runggaldier<br />

und ich die Bühne für „Stars im Schnee”<br />

im Sarntal.<br />

30<br />

Die Erfahrungen im Ausland sind jene<br />

im Leben, die man einfach gemacht haben<br />

muss.<br />

Instagram.: martin__poell


Rita Pöll<br />

Mein Name ist Rita und ich bin 28 Jahre<br />

alt. Meine Studienzeit habe ich in Salzburg<br />

am Mozarteum (Studienzweig Bildnerische<br />

Erziehung und Werkerziehung)<br />

verbracht sowie für ein Semester in Südafrika.<br />

Momentan unterrichte ich in Laurein<br />

am Nonsberg in der Mittelschule<br />

Technik, wo ich mein erlangtes Wissen<br />

weitergeben kann. Zwischendurch ergeben<br />

sich immer wieder gute Möglichkeiten,<br />

kleine künstlerische Arbeiten<br />

zu übernehmen oder mal bei einer Ausstellung<br />

mitzuwirken. Die Passion zum<br />

kreativen Handwerk kommt sicher vom<br />

Elternhaus, da unser Vater selbst in Gröden<br />

Bildhauer gelernt hat und ich ihm<br />

schon als Kind über die Schulter schauen<br />

konnte. Fasziniert hat mich auch mein älterer<br />

Bruder Martin, der schon sehr früh<br />

den ganzen Tag technisch gewerkelt<br />

hat und mich mit seinen ideenreichen<br />

Bildern und Zeichnungen fasziniert hat.<br />

Während eines Austauschjahres bin ich<br />

zur Kunstschule Gröden gekommen. Da<br />

mich vieles an dieser Schule fasziniert<br />

hat, bin ich bis zur Matura geblieben.<br />

Mit dem <strong>Passeiertal</strong> verbinde ich Heimat,<br />

schöne Bergtouren in der Kindheit,<br />

Familie und Holzduft.<br />

Die Erfahrungen im Ausland sind für<br />

mich wertvoll, da ich meinen Horizont,<br />

ob künstlerisch oder kulturell, erweitern<br />

konnte. Ich bin froh, dass ich viele Leute<br />

kennengelernt habe und somit in verschiedenen<br />

Ecken der Welt verbunden<br />

bin. Es hat mir aber auch gezeigt, dass<br />

Heimat überall entstehen kann.<br />

Michaela Pöll<br />

Ich heiße Michaela Pöll, bin 22 Jahre<br />

alt und auf einem kleinen Bergbauernhof<br />

in Ulfas aufgewachsen. Im Juni 2016<br />

habe ich die Ausbildung als Gärtnergeselle<br />

abgeschlossen. Auch wenn mir die<br />

Arbeit als Gärtnerin gefallen hat und<br />

es mir sehr viel Freude bereitet hat, in<br />

der freien Natur zu arbeiten, habe ich<br />

letztes Jahr meine fixe Arbeitsstelle gekündigt.<br />

Ihr denkt Euch jetzt sicher WARUM?<br />

Naja, ich denke ich brauchte einfach<br />

eine neue Aufgabe in meinem Leben,<br />

die mich erfüllt und die mich gesundheitlich<br />

nicht so sehr fordert. Zudem bin<br />

ich nicht nur ein Mensch, der mit einem<br />

Lächeln durchs Leben geht, der sich am<br />

Lachen anderer erfreuen kann, sondern<br />

auch ein Steh-auf-Weibchen. Ich habe<br />

den Schritt gewagt und ihn nicht bereut.<br />

Zurzeit habe ich keine geregelte Arbeit.<br />

Ich genieße mein Leben auf dieser besonders<br />

schönen Welt, welche ich sehr<br />

schätze und upcycle. Das heißt, ich hauche<br />

alten Sachen, die eigentlichen keinen<br />

Wert mehr haben, neues Leben ein.<br />

Dabei kann ich meiner Kreativität und<br />

meiner Fantasie freien Lauf lassen. Auf<br />

Instagram-Seiten hole ich mir immer<br />

wieder neue Ideen und Anregungen.<br />

Ich finde, es ist eine nachhaltige und<br />

sinnvolle Arbeit. Jede/r von uns kann<br />

seinen Beitrag für ein müllreduziertes<br />

Leben leisten. Und ich rede nicht nur<br />

davon, ich LEBE es.<br />

Was ich täglich noch sehr gerne mache<br />

ist, meine Follower auf Instagram<br />

zu unterhalten. Einige meiner Freunde<br />

brachten mich auf diese Idee und Instagram<br />

ist für mich wie Auto fahren. All<br />

jene, die möchten, dürfen mich dabei<br />

begleiten. Jede/r kann selbst entscheiden,<br />

ob er mir folgt oder nicht.<br />

Folgt mir auf Instagram @michaelapoell<br />

oder auf Facebook: Michaela Pöll<br />

Isabella Halbeisen<br />

© Bilder obere Reihe: Rita und untere<br />

Reihe: Michaela; linke Seite: Martin Pöll<br />

& Benjamin Pfitscher<br />

Pichler Walter KG - Kohlstatt Nr. 85 - 39015 St. Leonhard in Passeier<br />

Tel. 0473 65 63 84 – Fax 0473 65 65 84 – walter.pichler@gruppoitas.it 31


Gesund mit Kräutern aus dem <strong>Passeiertal</strong> •<br />

Rosi Mangger ist weit über das <strong>Passeiertal</strong><br />

hinaus als Kräuterpädagogin und<br />

Meisterfloristin bekannt. Was früher bei<br />

den Menschen auf Bauernhöfen anstelle<br />

von Medikamenten wirk- und heilsam<br />

war, möchte sie heute wieder etablieren<br />

und bekannt machen: die heimische Natur<br />

mit ihren Blumen und Kräutern! Wir<br />

haben uns mit ihr unterhalten, da diese<br />

Methode in vielen Fällen eine echte Alternative<br />

oder Ergänzung zur Schulmedizin<br />

sein kann.<br />

Du hast als Floristin deine Laufbahn begonnen.<br />

Wie kam es, dass du dich immer<br />

mehr für Kräuter und natürliche Heilungsmethoden<br />

interessiert hast?<br />

Als Kind habe ich immer meine Großmutter<br />

Agnes begleitet. Wir sind über<br />

Felder und Wiesen gegangen und<br />

selbst in den Wäldern schauten wir nach<br />

Heilpflanzen, Beeren, Holz und Pilzen.<br />

Diese Kräuterlust hat mich bis zu meiner<br />

frühesten Jugendzeit begleitet und da<br />

ich etwas mit Pflanzen machen wollte,<br />

habe ich den Beruf der Floristin erlernt.<br />

Erst als ich mit meinem ersten Sohn Samuel<br />

schwanger war und eine Bronchitis<br />

bekam, besann ich mich auf das Wissen<br />

meiner Familie und habe zum Kräuterbuch<br />

meiner Familie gegriffen. Zuerst<br />

sammelte ich nur für meine kleine Familie,<br />

stellte aber bald fest, dass diese natürlichen<br />

Heilungsmethoden sehr wirksam<br />

sind. Nach einer Kräuterwanderung<br />

mit meiner Freundin Seda packte mich<br />

endgültig die Kräuterlust und ich fing<br />

an, mich in diesem Bereich fortzubilden.<br />

Zuerst war es die Ausbildung zum Kräuteranbau<br />

und nach vielen Behördengängen<br />

war es vor sieben Jahren endlich<br />

so weit: Ich konnte meinen Garten auf<br />

Kräuter umstellen. Weitere Ausbildungen<br />

folgten, z.B. zur Kräuterpädagogin<br />

oder Kneipp Trainerin, in Volksheilkunde<br />

und vielen mehr.<br />

Was bedeutet der Begriff<br />

„Kräuterpädagogin” ?<br />

Es bedeutet, den Menschen die Lehre<br />

und das Wissen über Kräuter und Heilpflanzen<br />

zu vermitteln. Dabei gehe ich<br />

gerne auf die alten und vergessenen<br />

Heil- und Wildkräuter ein. Die Ausbildung<br />

dauert über ein Jahr und wird in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kloster Neustift<br />

und der Gundermann-Schule gemacht.<br />

Hier lernt man nicht nur das Bestimmen<br />

von Kräutern zu jeder Jahreszeit, sondern<br />

auch deren Verwendung in Küche und<br />

Hausapotheke.<br />

Auf deinem Hof kann man auch Führungen,<br />

Schulungen und Workshops besuchen.<br />

Was möchtest du den Besuchern<br />

vermitteln?<br />

Mir ist es wichtig, den Menschen einen<br />

neuen, intensiveren Zu- und Umgang<br />

mit der Natur aufzuzeigen und wie jeder<br />

seine Gesundheit bis ins hohe Alter<br />

mit natürlichen Mitteln erhalten und<br />

unterstützen kann. Ich möchte zudem<br />

zeigen, wie sich jeder in seinem Garten<br />

oder Balkon eine kleine Kräuterapotheke<br />

anlegen kann. Dafür muss und sollte<br />

man sich allerdings Zeit nehmen. „Denn<br />

wer sich keine Zeit für seine Gesundheit<br />

nimmt, wird sich irgendwann viel Zeit<br />

für seine Krankheit nehmen müssen.“<br />

(Sebastian Kneipp) Ab April beginne ich<br />

mit den wöchentlichen Kräuterwanderungen,<br />

Führungen und Workshops.<br />

Viele Menschen leiden heute unter Depressionen<br />

und Ängsten. Was hat hier die<br />

Natur an nebenwirkungsarmen und nicht<br />

abhängig-machenden Stoffen zu bieten?<br />

Angstzustände und Depressionen haben<br />

oft mit Mangelerscheinungen zu<br />

tun. Es ist kaum zu glauben, dass wir in<br />

unserer Zeit des Überschusses an „Mangelerscheinungen”<br />

leiden, aber das ist<br />

die bittere Wahrheit. Diese sind sehr oft<br />

auf falsche Ernährung, zu wenig Licht<br />

32<br />

(hauptsächlich im Winter) und zu wenig<br />

Bewegung zurückzuführen. Wenn man<br />

diese drei Punkte angeht, verbessern<br />

sich häufig eine Vielzahl von körperlichen<br />

Leiden. Auch Depressionen und<br />

Angstzustände können dadurch positiv<br />

beeinflusst werden. Gut helfen können<br />

zudem Kräuter, wie das echte Johanniskraut,<br />

das fast keine Nebenwirkungen<br />

hat. In meinem Buch, welches Mitte Juli<br />

beim Raetiaverlag erscheinen wird („Das<br />

Kräuterwissen meiner Großmutter“),<br />

gehe ich auf solche Fragen gezielt ein<br />

und beschreibe die Wirkung der einzelnen<br />

Pflanzen und deren Einsatzmöglichkeiten<br />

in Küche und Hausapotheke.<br />

Was ist hier dein Lieblingskraut bzw. in<br />

welchen Bereichen kannst du den Menschen<br />

wirklich gut helfen?<br />

Ich habe eigentlich kein Lieblingskraut,<br />

da ich alle fast gleichermaßen liebe. Die<br />

Natur zeichnet sich durch Vielfalt und<br />

Überfluss aus und in diesem Fall ist mehr<br />

auch wirklich mehr. In meiner Familie<br />

werden über 400 verschiedene einheimische,<br />

mediterrane und Kräuter von anderen<br />

Kontinenten verwendet. Sehr gut<br />

helfen kann ich mit meiner Magenwohl-<br />

Mischung-Tinktur. Die Hauptbestandteile<br />

sind die heimische Blutwurz und<br />

Angelikawurzel, die über Jahrhunderte<br />

in den Alpen hauptsächlich wegen ihrer<br />

Gerbstoffe bei diversen Magenleiden<br />

und Durchfall eingesetzt wurden. Ausgezeichnete<br />

Erfahrungen habe ich auch<br />

mit meiner Halswohl-Mischung-Tinktur<br />

gemacht. Kräuter, die zum Gurgeln eingesetzt<br />

werden und sowohl Hals als auch<br />

Rachen vor den typischen Erkältungen<br />

schützen. Auch bei Depressionen, wie<br />

vorhin bereits erwähnt, hält die Natur<br />

eine Vielzahl von Mitteln bereit.<br />

Eine schon fast vergessene, aber von mir<br />

sehr geschätzte Pflanze, ist unsere gute,<br />

alte Hagebutte, die mit ihrem hohen


Vitamin-C-Gehalt wichtig für ein gesundes<br />

Immunsystem ist. Ich baue seit heuer<br />

eine alte Hagebuttensorte an, die 53<br />

mal soviel Vitamin C hat wie eine Zitrone!<br />

Diese und unzählige weitere Kräuter<br />

veredle ich zu Tees, Kräutersalzen, Seifen,<br />

Salben, Tinkturen, Kissen uvm.<br />

In den letzten Jahren traten immer wieder<br />

Menschen mit eindeutigen ärztlichen<br />

Diagnosen an mich heran und gemeinsam<br />

haben wir Kräuter für ihre Behandlung<br />

zusammengesucht. Immer wieder<br />

bekam ich die Rückmeldung, dass die<br />

Kräuter geholfen oder Linderung gebracht<br />

haben und das ist für mich der<br />

Beweis, dass uns die Natur hilft.<br />

Sind Kräuter, ätherische Öle und Tinkturen<br />

auch für Kinder geeignet?<br />

Nicht jedes Kraut ist für Kinder geeignet,<br />

vor allem nicht die gleiche Dosis wie bei<br />

Erwachsenen. Vom Gebrauch von Tinkturen<br />

und ätherischen Ölen kann ich bei<br />

Kindern nur abraten, denn benutzt man<br />

diese nicht fachgerecht oder übermäßig,<br />

richten sie mehr Schaden an als zu<br />

helfen. Zwar verwende ich geeignete<br />

Kräuter bei Kindern, diese aber immer<br />

mit Bedacht. Bevor man irgendetwas<br />

bei Kindern einsetzt, sollte man sich bei<br />

fachkundigen Personen informieren.<br />

Auch in der Küche haben Wildkräuter<br />

längst Einzug gehalten. Welche spielen<br />

bei dir kulinarisch eine Rolle?<br />

In meiner Küche werden täglich Kräuter,<br />

vor allem Wildkräuter, verwendet. In den<br />

Wintermonaten jene, die ich noch im<br />

grünen Zustand finde, wie Brunnenkresse,<br />

Vogelmiere, Bachbunge, aber auch<br />

als Kräutersalz, wie in meinem 12-Wildkräutersalz<br />

oder dem Wiesensalz. Ansonsten<br />

beginne ich bereits im zeitigen<br />

Frühling mit dem Sammeln von meinen<br />

„Wilden Lieblingen“ wie Bärlauch, Löwenzahn,<br />

Giersch, Sauera<strong>mp</strong>fer oder wildem<br />

Schnittlauch. Diese verarbeite ich<br />

zu Salaten, Pesto, Suppen oder gebe sie<br />

zu anderen Speisen dazu. Genau solche<br />

schnellen, teilweise alten Rezepte habe<br />

ich in meinem Kräuterbuch beschrieben,<br />

denn bereits meine Großmutter wusste<br />

schon um ihre Wirkung und den positiven<br />

Effekt auf unseren Körper. So sind<br />

mir gerade Kräuter besonders wichtig,<br />

denn sie besitzen viele Inhaltsstoffe und<br />

halten uns dabei gesund. Ich berufe<br />

mich gerne auf das Sprichwort: „Eure<br />

Nahrung sollen eure Heilpflanzen sein<br />

und eure Heilpflanzen eure Nahrung.“<br />

Verdauungsbeschwerden sind in unserer<br />

westlichen Welt ein häufiges Problem.<br />

Welche Tipps hast du hier?<br />

In unserem Magen-Darmsystem befinden<br />

sich 80% unseres Immunsystems.<br />

Eine gesunde Darmflora ist für unsere<br />

Gesundheit deshalb enorm wichtig und<br />

mit frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln<br />

bauen wir diese auf. Industrielle<br />

Produkte müssen, um sie haltbar zu<br />

machen, sterilisiert werden und haben<br />

meist wenig Ballaststoffe und viele Zusatzstoffe.<br />

Das alles schlägt uns sprichwörtlich<br />

auf den Magen. Unsere Vorfahren<br />

im Alpenraum haben im Winter viel<br />

Sauerkraut gegessen, das voll von wichtigen<br />

Bakterien und Vitaminen ist. Das<br />

sind probiotische Mittel, die wirklich helfen.<br />

Auch Bitterstoffe haben einen wichtigen,<br />

unterstützenden Effekt auf unsere<br />

Verdauungs- und Entgiftungsorgane<br />

und man findet sie in vielen Kräutern<br />

und Salaten. In den letzten Jahren<br />

wurden sie allerdings aus den<br />

Pflanzen herausgezüchtet,<br />

da sie den Menschen nicht<br />

schmecken. Und das, obwohl<br />

wir „bitter eigentlich<br />

bitter nötig hätten“.<br />

Wir bräuchten nur ca. 10-<br />

12 Tage, um uns an diese<br />

gesunden Stoffe wieder<br />

zu gewöhnen und positive<br />

Effekte zu spüren. Das bezeugt<br />

auch das alte Sprichwort:<br />

„Bitter im Mund, Magen<br />

gesund!“. Im Normalfall reicht die<br />

Vielfalt an Küchenkräutern, Salaten und<br />

ausreichend Bewegung also aus, um<br />

Wohlbefinden im Magen-Darmbereich<br />

zu erlangen. Im Notfall kann man noch<br />

einen bitteren Magen-Tee trinken.<br />

Monika Pfitscher<br />

Kraedu •<br />

Karlegg 4A - 39015 St. Leonhard<br />

T. +39 393 985 51 23<br />

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Die genauen Uhrzeiten entnehmen Sie bitte<br />

jeweils dem Wochenprogramm des Tourismusbüros<br />

oder direkt bei uns anfragen:<br />

Mail: info@martinerhof.it<br />

Tel.: +39 0473 641226<br />

St. Martin in Passeier 39010 · San Martino in Passiria Jaufenstraße 33 15 Via Passo Giovo · Tel.: +39 0473 641226 · info@martinerhof.it<br />

www.martinerhof.it


Simon: 1 Junger Mann, 2 Leidenschaften, 3 Berufungen •<br />

Simons Herz schlägt für zwei Dinge<br />

nämlich Schuhe und Musik. Beide Tätigkeiten<br />

finden Platz in seinem Leben<br />

und erfüllen ihn vollends. Im Interview<br />

erzählt er uns, wie er zu seinen Berufungen<br />

kam, wie er alles unter einen Hut<br />

bringt und welcher Tätigkeit er insgeheim<br />

am liebsten nachgeht.<br />

Wie kamst du zum Beruf des<br />

Schuhmachers?<br />

Als Kind habe ich bereits viel Zeit in der<br />

Werkstatt meines Vaters verbracht. Ich<br />

musste kleine Arbeiten übernehmen<br />

wie Schuhe auspacken, sortieren, einräumen<br />

und etikettieren. Mit 14 Jahren<br />

absolvierte ich das Übergangsjahr in<br />

der Landesberufsschule Luis-Zuegg in<br />

Meran im Bereich Handel und Verwaltung<br />

und wollte danach eigentlich einen<br />

<strong>Sommer</strong> frei nehmen. Das sah mein Vater<br />

leider nicht so und ich musste wieder<br />

in der Werkstatt<br />

mithelfen.<br />

Er hatte von Anfang an viel Vertrauen<br />

in mich und ich durfte selbständig arbeiten<br />

und aus meinen Fehlern lernen.<br />

Er hat wahrscheinlich vor mir gewusst,<br />

dass ein echter Schuhmacher in mir<br />

steckt. Mit 15 habe ich meinen ersten<br />

Maßschuh gefertigt, was gehörig in die<br />

Hose ging. Diese Niederlage spornte<br />

mich zu größerem Erfolg an und ich<br />

entwickelte eine Passion für Schuhe, die<br />

in der Werkstatt frei ausleben konnte.<br />

Mir wurde klar, dass ich meine Berufung<br />

gefunden hatte. Gesagt, getan und ich<br />

war in der Tiroler Fachberufsschule für<br />

Garten Raum und Mode in Hall in Tirol<br />

angemeldet, die ich auch nach 4 Lehrjahren<br />

erfolgreich abgeschlossen habe.<br />

Darauf folgte die Gesellenprüfung in<br />

Bruneck zum Orthopädieschuhmacher<br />

und mein offizieller Alltag in der Werkstatt<br />

begann.<br />

Das Schuhgeschäft Volgger wird bald<br />

bereits in dritter Generation geführt<br />

werden. Wird es Veränderungen geben?<br />

Natürlich gehen auch wir mit der Zeit<br />

und den Bedürfnissen der Kunden.<br />

Neben unserem Aushängeschild, den<br />

Orthopädieschuhen, werden noch<br />

modische Maßschuhe hinzukommen.<br />

Das heißt, dass alles ausgesucht<br />

werden kann: von der Farbe<br />

über das Leder bis hin zur Naht.<br />

Alles wird nach den Wünschen<br />

des Kunden handgefertigt und<br />

stellt somit ein modisches und<br />

perfekt sitzendes Einzelstück<br />

in jeder Schuhsammlung dar.<br />

34<br />

Es gibt neben deinem Alltag<br />

als Schuhmacher noch eine<br />

zweite Leidenschaft in deinem<br />

Leben. Welche ist das?<br />

Meine zweite Liebe ist die Musik.<br />

Ich komme aus einer musikalischen<br />

Familie und habe mich schon<br />

als Kind für die Tätigkeit eines DJs interessiert.<br />

Als Beruf kam es für mich aber<br />

nie in Frage. Nach einer Trennung vor<br />

ein paar Jahren, habe ich meine Freude<br />

an Musik wiederentdeckt und meine<br />

Zeit verschiedenen Genres wie House,<br />

Hip Hop und Oldies gewidmet. Ein<br />

Freund von mir war bereits DJ, der sich<br />

genau in dieser Zeit von seinem Dj-Partner<br />

getrennt hatte. Diesen Part habe ich<br />

dann übernommen. Manchmal kommt<br />

eben alles, wie es soll. Von ihm habe ich<br />

alle Grundkenntnisse gelernt und auch<br />

viele Kontakte geknüpft. Als LaPass sind<br />

wir als DJ-Duo aufgetreten und hatten<br />

eine wirklich schöne Zeit. Später ist er<br />

ins Ausland gezogen und Ende 2018 ist<br />

dann mein Solo-Projekt Siimon entstanden,<br />

mit dem ich von da an in Discos,<br />

Pubs, Aperitivi, Privatveranstaltungen,<br />

Hochzeiten usw. auftrete. Zudem stelle<br />

ich jeden Monat in der App Mixcloud<br />

meine neuesten House-Mixes vor.<br />

Deine dritte Passion sind die Junghandwerker<br />

des Landesverbandes für<br />

Handwerk. Was sind dort deine Aufgaben?<br />

Bei den Junghandwerkern geht es darum,<br />

dass die Jugend von heute die<br />

Handwerker von morgen sind. In dieser<br />

Gruppe geht es darum, Menschen (wieder)<br />

für das Handwerk zu begeistern,<br />

wichtige Themen kritisch zu betrachten<br />

und sich darüber auszutauschen<br />

sowie das Berufsbild mitzubestimmen.<br />

Ich gehöre dabei dem Vorstand an und<br />

bin Vertreter im Raum Burggrafenamt.<br />

Mein Ziel für die Zukunft wäre es, eine<br />

Junghandwerkergruppe im <strong>Passeiertal</strong><br />

zu gründen, die, wie bereits die anderen<br />

Sektionen, verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten<br />

schafft, wo ein Austausch<br />

stattfindet und man Neuigkeiten be-


sprechen sowie Ausflüge organisieren<br />

kann, um andere Handwerksbetriebe<br />

im In- und Ausland zu besuchen und<br />

von diesen zu lernen.<br />

Welche deiner drei Berufungen<br />

erfüllt dich am meisten?<br />

An erster Stelle steht meine Arbeit<br />

als Schuhmacher, denn das ist meine<br />

Leidenschaft. Wenn ich in der Werkstatt<br />

arbeiten kann, dann ist das für<br />

mich nicht arbeiten, sondern Freizeitbeschäftigung.<br />

Danach kommen die<br />

Junghandwerker, denn für mich geht<br />

mein Beruf mit dieser Gruppe Hand in<br />

Hand. Wenn man sein Handwerk liebt,<br />

kann das eine das andere gar nicht ausschließen.<br />

Zum Schluss kommt meine<br />

Tätigkeit als DJ. Es ist mein Ausgleich<br />

zum Alltag und ich kann dabei meinen<br />

Kopf frei machen. Die neue Perspektive<br />

und eine andere Sichtweise auf das<br />

Leben ermöglichen mir, frisch und offen<br />

für Neues zu bleiben. Damit komme ich<br />

nie in einen Alltagstrott und ich bin sehr<br />

glücklich damit.<br />

Maßschuhe in der Schuhwelt Volgger<br />

Wer sich einen einzigartigen und auf sich<br />

angepassten Herrenschuh wünscht, der<br />

ist bei der Schuhwelt Volgger richtig.<br />

Dabei werden nicht nur jegliche Leiden<br />

wie Knick-Senk-Fuß und Spreizfuß berücksichtigt,<br />

sondern auch die Haltung<br />

wird durch das perfekte Fußbett optimiert.<br />

Durch die Abmessung<br />

der verschiedenen Fußpartien<br />

wie Ferse, Mittelfuß,<br />

Ballen und Knöchel sitzt<br />

der Schuh am Ende wie<br />

angegossen.<br />

Nach diesen Maßen<br />

wird ein Leisten für jeden<br />

Fuß gefertigt, auf<br />

den der Schuh letztendlich<br />

angepasst wird. Danach<br />

kann zwischen mehreren<br />

Modellen wie sportlich<br />

und elegant gewählt werden.<br />

Dann geht es an die Details - die Farbe<br />

und die Art des Leders sowie das Futter<br />

und die verschiedenen Elemente des<br />

Schaftes können ausgewählt werden.<br />

Sogar bei der Machart des Schuhs kann<br />

zwischen rahmen-, zwie- oder flexibel<br />

genäht entschieden werden. Der Schuh<br />

wird in jedem Fall ein Einzelstück. In<br />

mühe- und liebevoller Handarbeit werden<br />

dann alle Einzelteile zugeschnitten,<br />

genäht, geklopft, geklebt und so<br />

lange angepasst, bis er perfekt<br />

aussieht und auch letztendlich<br />

perfekt sitzt.<br />

In einem Paar Maßschuhe<br />

stecken ungefähr<br />

40 Arbeitsstunden<br />

voller Perfektion, Liebe<br />

zum Detail und zum<br />

Produkt.<br />

Barbara Hofer<br />

Schuhwelt Volgger •<br />

Kohlstatt 31<br />

39015 St. Leonhard<br />

T. +39 0473 65 66 84<br />

www.schuhwelt.it<br />

Kohlstatt 31| St. Leonhard in P.<br />

Tel. 0473 65 66 84<br />

+ 39 329 209 6567<br />

www.schuhwelt.it<br />

djsiimon.music@gmail.com<br />

+39 331 28 17 913<br />

35


Wandertipp: der Passeierer Höhenweg - Jaufenkamm •<br />

Eine Wanderung, die bei mir jedes Jahr<br />

ganz oben auf der Liste steht, ist der<br />

Passeirer Höhenweg - Jaufenkamm.<br />

Diese Wanderung vereint alles, was man<br />

sich nur wünschen kann: einen Panoramablick,<br />

Gipfel, Seen und Bergwiesen.<br />

Start ist bei der Römerkehre oberhalb<br />

von Walten. Vorbei an der Flecknerhütte<br />

geht es weiter zum Glaitner Joch. Der<br />

erste sagenhafte Ausblick lässt nicht lange<br />

auf sich warten: Nach einer gemütlichen<br />

Wanderung von 1,5 Stunden erreichen<br />

wir das Glaitner Hochjoch - bereits<br />

der höchste Punkt der Wanderung mit<br />

2.389 m. Dieser Ort beschert uns einen<br />

Blick, der nicht mehr umfassen könnte:<br />

Wir blicken auf das gesamte <strong>Passeiertal</strong><br />

bis nach Meran und um uns herum können<br />

wir die Ötztaler, Stubaier, Zillertaler<br />

und Sarntaler Alpen sehen. In der Ferne<br />

über Meran erblicken<br />

wir den<br />

kleinen<br />

u n d<br />

36<br />

großen Laugenspitz, rechts die hohe<br />

Wilde oberhalb von Pfelders und links<br />

das Sarntaler Weißhorn. Hier zahlt es<br />

sich wirklich aus, einmal kurz innezuhalten<br />

und den Moment zu genießen.<br />

Dann geht es weiter über das Schlatter<br />

Joch bis zu drei Seen. Der größte ist der<br />

Übelsee, um den sich etliche Sagen und<br />

Legenden drehen: von Hexen, die dort<br />

gelebt haben sollen, über Gold, das sich<br />

auf dem Seegrund befinden soll bis hin<br />

zu einem geheimnisvollen und gefährlichen<br />

Wesen, das sich im Wasser umtreiben<br />

soll. So oder so, schön ist der<br />

kristallklare Bergsee allemal. Geübte<br />

und fitte Wanderer können von hier aus<br />

auch noch den Gipfel „Kleine Kreuzspitze“<br />

erklimmen (2.518 m), der sich genau<br />

oberhalb des Sees befindet. Dafür muss<br />

ungefähr eine Stunde Aufstiegszeit miteinberechnet<br />

werden.<br />

Am See legen wir eine kleine Pause ein<br />

und „holbmittogen“, wie es im <strong>Passeiertal</strong><br />

so schön heißt: Bei Käse, Speck<br />

und Brot genießen wir den Ausblick auf<br />

den See und die Sicht auf das darüber<br />

liegende Gipfelkreuz. Anfang Juni liegt<br />

hier noch etwas Schnee, welcher aber<br />

schon bald schmelzen wird. Für die<br />

Wanderung stellt er jedoch kein Hindernis<br />

dar. Vom See aus wandern wir<br />

weiter über Hänge und Gebirgskare,<br />

also kesselförmige Eintiefungen an<br />

Berghängen, die meist von früheren<br />

Gletschern geformt wurden. Aufgrund<br />

der sinkenden Höhenmeter<br />

verändert sich auch unser Ausblick.<br />

Von hier können wir genau den Weg<br />

den Wiesen entlang sehen, der noch<br />

vor uns liegt. Berge, soweit das Auge<br />

reicht - der perfekte Ort, um den Kopf<br />

frei zu bekommen.<br />

Inmitten von blühenden Bergwiesen<br />

kommen wir den Stuller Mahdern, den<br />

Wiesenhängen von Stuls, immer näher.<br />

Die Te<strong>mp</strong>eraturen fangen wieder<br />

langsam an zu steigen. Kleiner Tipp: Vor<br />

dem Start den Nacken und die Waden<br />

mit Sonnencreme eincremen, da man<br />

die Sonne im <strong>Sommer</strong> bei dieser Wanderung<br />

im Rücken hat und es so gut wie<br />

keine Schattenpassagen gibt.<br />

Die warme Luft lässt einen den Duft der<br />

Bergwiesenkräuter in die Nase steigen,<br />

während man an kleinen Hütten, grünen<br />

Hängen und Kalkfelsen vorbeikommt.<br />

Danach dauert es nicht mehr lange und<br />

wir können in einer der bewirtschafteten<br />

Hütten einkehren. Zur Auswahl stehen<br />

die Hochalm, die Egger-Grub-Alm und<br />

die Bockhütte. Nach einer verdienten<br />

Stärkung treten wir den letzten Abstieg<br />

an. Wir durchqueren kurz eine Wiese<br />

und gelangen dann in ein schattiges<br />

Waldstück, das eine angenehme Abwechslung<br />

zur sonnenreichen Wanderung<br />

bietet. Mit müden Beinen und einem<br />

Lächeln im Gesicht kommen wir in<br />

Stuls an. Von dort aus kann man mit dem<br />

Bus weiterfahren oder zu Fuß bis nach<br />

Moos oder gar über den Weg E5 oder<br />

den Schluchtenweg bis nach St. Leonhard<br />

zurückwandern.<br />

Für die Wanderung von der Römerkehre<br />

aus bis nach Stuls müssen um die 5 Stunden<br />

Gehzeit eingerechnet werden. Da<br />

die Länge der Wanderung nicht zu unterschätzen<br />

ist, sollten nur relativ geübte<br />

und trittsichere Wanderer diese Tour<br />

antreten. Außerdem ist es zu e<strong>mp</strong>fehlen,<br />

gutes Schuhwerk zu tragen und genügend<br />

Proviant, Sonnencreme und einen<br />

Regen- bzw. Windschutz mit sich zu führen.<br />

Für Hunde ist dieser Weg ebenso<br />

geeignet.<br />

Auf der gesamten Strecke sind<br />

folgenden Wegweisern zu folgen:<br />

12A, 12, 15B, 15 und 14.<br />

Barbara Hofer


Pfelders im <strong>Sommer</strong> - urige Almwanderungen •<br />

Der sanft-mobile Urlaubsort im Hinterpasseier<br />

wartet nicht nur im Winter mit<br />

schneesicheren, bestens präparierten<br />

Pisten, bequemen Aufstiegsanlagen,<br />

Rodelbahnen, Langlaufloipen und natürlich<br />

mit kindgerechten Snowparks,<br />

sondern bietet auch während der <strong>Sommer</strong>monate<br />

unvergessliche Natur- und<br />

Freizeiterlebnisse für Groß und Klein.<br />

Das idyllische Bergdorf Pfelders ist ein<br />

idealer Ausgangspunkt für zahlreiche<br />

Spaziergänge, Wanderungen, aber<br />

auch hochalpine Berg- und Gipfeltouren.<br />

Um den Einheimischen und Gästen<br />

die unberührte Berglandschaft weiterhin<br />

in dieser Form zu erhalten, bleiben<br />

Autos am Dorfeingang geparkt. Liftbenutzer<br />

parken auch im <strong>Sommer</strong> gratis!<br />

Hier liegt der Ausgangspunkt für sechs<br />

schöne Almwanderungen. Hufeisenförmig<br />

ordnen sich die sechs Almen in<br />

die urige Bergkulisse des Pfelderer Tales<br />

ein: Faltmar Alm, Grünboden Hütte,<br />

Faltschnal Alm, Lazinser Alm, Lazinser<br />

Hof und Schneidalm. Alle sechs sind auf<br />

gut markierten und gepflegten Wegen<br />

erreichbar und bewirtschaftet. Vier davon<br />

können über den mittlerweile weitum<br />

bekannten Panoramaweg in Form<br />

eines abwechslungsreichen Rundganges<br />

erwandert werden. Der Grünbodenexpress<br />

bringt die Wanderer auf<br />

rund 2.000 m, wo nahe der Bergstation<br />

die Grünboden Hütte liegt und unweit<br />

davon entfernt lädt das beeindruckende<br />

Steinlabyrinth nicht nur Kinder zum<br />

Entdecken und Erkunden ein. Der Weg<br />

führt mit wenig Steigung weiter zur<br />

Faltschnal Alm, bevor er Richtung Lazinser<br />

Hof und Lazinser Alm abfällt. Der<br />

Rückweg nach Pfelders kann entweder<br />

über die Zeppichlhöfe (Hofmetzgerei<br />

und Käserei) auf der Sonnenseite oder<br />

durch den schattigen Wald auf der gegenüberliegenden<br />

Talseite erfolgen.<br />

Alle sechs Almen verwöhnen mit kulinarischen<br />

Genüssen, wobei typische<br />

lokale Gerichte wie Bockernes, Schöpsernes,<br />

Kitz- und Ziegenbraten auf keiner<br />

Speisekarte fehlen dürfen. Großen<br />

Anklang findet in letzter Zeit auch der<br />

einmalige Genuss eines „Frühstückes<br />

auf der Alm“ im zauberhaften Licht der<br />

aufgehenden Sonne.<br />

www.pfelders.info •<br />

FOTO Benjamin Pfitscher<br />

Wir setzen kreative<br />

Ideen um und finden<br />

individuelle Lösungen.<br />

HOFER HEINRICH<br />

Freude am Holz seit 1955<br />

37<br />

hoferheinrich.it


„Faltmar Alm” zum dritten Mal Passeirer Alm des Jahres! •<br />

Unter den vielen Einsendungen begeisterter<br />

Almenwanderer kristallisierte sich<br />

erneut die Faltmar Alm als Lieblingsalm<br />

heraus. Sie liegt inmitten des Naturparks<br />

Texelgruppe, eingebettet in saftige Wiesen,<br />

umgeben von einer i<strong>mp</strong>osanten<br />

Bergkulisse. Sie ist leicht begehbar, geeignet<br />

für alle Altersklassen und sogar<br />

mit dem Fahrrad oder Kinderwagen erreichbar.<br />

Wer eine längere Wanderung<br />

plant, kann sie auch von Pfelders ausgehend<br />

auf Weg Nr. 5 und 5b über Grünboden<br />

erreichen.<br />

Die kleine Almhütte mit ihrer typischen<br />

Almküche, einer kleinen Gaststube und<br />

einem Spielplatz für Kinder, zieht viele<br />

Einheimische und Gäste aus nah und<br />

fern an. Kein Wunder, denn die Freude<br />

der Gastwirte am Bewirten spürt und<br />

schmeckt man sofort. Es sind die Kleinigkeiten,<br />

die diese Alm so besonders machen:<br />

die Blumenpracht vor dem Haus,<br />

die selbst gemachten Kuchen und Torten,<br />

die Psairer Marende mit dem hausgeräucherten<br />

Speck und ein traumhafter<br />

Kaiserschmarrn. Genau diese Liebe zum<br />

Detail macht ihr kleines Paradies, das<br />

den Almwirten Birgit und Michael förmlich<br />

ans Herz gewachsen ist, so urig und<br />

echt! Sie bewirtschaften die Faltmar Alm<br />

seit nunmehr sechs Jahren und leben zugleich<br />

mit der ganzen Familie dort. Die<br />

Entscheidung aus dem aktiven Berufsleben<br />

auszusteigen und von Mai bis Oktober<br />

die Alm zu bewirtschaften, haben<br />

sie bis heute nicht bereut, wenn es auch<br />

mit sehr viel Arbeit verbunden ist. „Bei<br />

dieser Gelegenheit möchten wir uns bei<br />

allen ganz herzlich bedanken, die uns<br />

auch heuer zur ‚Alm des Jahres’ gewählt<br />

haben. Das bestätigt uns in unserem<br />

täglichen Tun! Ein großes Dankeschön<br />

gilt auch unseren fleißigen Mitarbeitern.<br />

Wir freuen uns, Euch ab Mitte Juni wieder<br />

auf der Faltmar Alm begrüßen zu<br />

dürfen!”<br />

Isabella Halbeisen<br />

38<br />

Faltmar Alm (1.682 m) •<br />

39013 Moos in Passeier<br />

Tel. +39 339 777 4421<br />

* Auf dem zweiten Platz landete die Valser<br />

Alm im Kalmtal und auf dem dritten Platz<br />

die Formazon Alm im Hinterpasseier.


Konfektion Götsch - das trachtige Modegeschäft •<br />

Seit 42 Jahren gibt es in St. Martin im<br />

„Außerdorf“ das Konfektionsgeschäft<br />

Götsch! Hier findet man nicht nur eine<br />

große Auswahl an Lederhosen, sondern<br />

auch modische Bekleidung für sie und<br />

ihn. Jahrzehntelang wurden hier Trachten<br />

für die Schützen und Musikkapellen<br />

auf Maß gefertigt. Nun ist es in der<br />

Nähstube etwas ruhiger geworden, im<br />

Geschäft dafür umso rühriger.<br />

Elisabeth, du hast vor 12 Jahren den elterlichen<br />

Betrieb übernommen. Wenn<br />

du dich an deine Kindheit erinnerst,<br />

wie sah es da bei euch im Laden aus?<br />

Als ich ein Kind war, hatten<br />

wir noch ein kleineres Geschäft.<br />

Dort wo schon<br />

meine Großeltern<br />

eine Schneiderei<br />

besaßen, hat mein<br />

Vater ein Geschäft<br />

mit Schneiderei<br />

eröffnet. Mein Vater<br />

hat geschneidert,<br />

nebenbei im<br />

Geschäft verkauft<br />

und meine Mutter<br />

hat ihm geholfen.<br />

Spezialisiert wart ihr<br />

vor allem auf Trachtengewänder.<br />

Wer hat<br />

diese gefertigt?<br />

Meine Großeltern haben nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg mit der Trachtenschneiderei<br />

angefangen. Sie waren<br />

beide Schneider. Mein Vater hat dann<br />

auch Schneider gelernt und im Ausland<br />

verschiedene Erfahrungen als Herrenschneider<br />

gesammelt. Als er zurück nach<br />

St. Martin kam, spezialisierte er sich auf<br />

die Trachten und Lederhosen, da als<br />

Herrenschneider zu wenig Aufträge da<br />

waren.<br />

Wie eignet man sich das Fertigen einer<br />

Tracht an? Wird es über Generationen<br />

überliefert?<br />

Das Anfertigen von Trachten muss man<br />

mit den Jahren lernen. Die erneuerte<br />

Passeirer Tracht, wie sie jetzt seit ca.<br />

70 Jahren geschneidert wird, ist schon<br />

auch schriftlich festgehalten, nur nicht<br />

so genau wie man es heute machen<br />

würde. Die einzelnen Arbeitsschritte<br />

muss man mit Geduld lernen, von<br />

Mustern abschauen oder von anderen<br />

Schneidern erlernen.<br />

Was bedeutet die Passeirer<br />

Tracht für dich?<br />

Die „Psairer Trocht” ist einzigartig,<br />

für alle gut tragbar<br />

und einfach sehr schön.<br />

Wie viele Arbeitsstunden<br />

näht man an der<br />

Herrentracht?<br />

Für das Langpairische<br />

braucht man<br />

ca. 40 - 50 Arbeitsstunden.<br />

Es<br />

kommt hier auch<br />

auf die Größe<br />

vom Kunden und<br />

der Materialauswahl<br />

an.<br />

Kann man bei euch<br />

auch Spezialanfertigungen<br />

für Vereine (wie<br />

Chöre, Musikanten und Schuhplattler)<br />

machen lassen?<br />

Ja, wir fertigen für Vereine auch spezielle<br />

Lederhosen nach eigenen Vorgaben<br />

und Stickereien an. Fast alles ist möglich.<br />

Auch die dazu passenden Lodenjacken<br />

oder Trachtenhemden können bei<br />

uns bestellt werden.<br />

Was hat sich verändert, als du das<br />

Geschäft übernommen hast?<br />

Mit dem Bau des neuen Geschäftes<br />

39<br />

haben meine Eltern sich auf Herrenmode<br />

und Trachtenmode spezialisiert. Als<br />

ich das Geschäft übernommen habe,<br />

habe ich auch Damenmode ins Sortiment<br />

mit aufgenommen. Vor ein paar<br />

Jahren haben wir zudem eine kleine<br />

Wanderkollektion zu unserer Auswahl<br />

hinzugefügt.<br />

Was zeichnet euer Geschäft aus?<br />

Bei uns werden die Kunden freundlich<br />

bedient, sie dürfen sich aber auch gerne<br />

selbst umschauen und stöbern. Jeder<br />

Kunde ist uns wichtig und wird gleich<br />

behandelt. Die Änderungen, wie Hosen<br />

kürzen, machen wir ohne Aufpreis. Wir<br />

haben auch einen großen Parkplatz vor<br />

dem Geschäft.<br />

Welche Wichtigkeit haben kleine<br />

Geschäfte für einen Ort?<br />

Sie sind sehr wichtig für das Dorfleben.<br />

Ohne Geschäfte sind die Dörfer leer. Es<br />

wäre nichts los, wie man so schön sagt<br />

und es ist ein kleiner Luxus, wenn man<br />

zu Fuß gehen kann oder nicht weit fahren<br />

muss um einzukaufen, das gibt es<br />

nicht überall.<br />

Isabella Halbeisen<br />

Damenmode<br />

Herrenmode<br />

Wanderbekleidung<br />

Lederhosen<br />

St. Martin in Pass.<br />

T. 0473 641672<br />

www.konfektion-goetsch.com


MuseumHinterPasseier •<br />

Bunker Mooseum • Timmel_Transit •<br />

Timmelsjoch Erfahrung • Stieber<br />

Mooseum<br />

Das Hinterpasseier ist nicht nur aufgrund<br />

seiner geografischen Besonderheiten,<br />

sondern auch durch sein vielfältiges<br />

kulturelles Angebot einen Besuch wert.<br />

Im Jahr 2016 wurde der eigenständige<br />

Museumsverein MuseumHinterPasseier<br />

zur Betreuung und Neukonzeption bestehender<br />

und neuer musealer Strukturen<br />

im Hinterpasseier gegründet. In den<br />

darauffolgenden Jahren hat dieses Projekt<br />

einen positiven Verlauf genommen<br />

und so betreut der Verein MuseumHinterPasseier<br />

inzwischen mehrere museale<br />

Einrichtungen im<br />

Hinterpasseier.<br />

MuseumHinterPasseier<br />

Bunker Mooseum<br />

Das Bunker Mooseum vereint Geschichte<br />

und Gegenwart sowie Natur<br />

und Kultur. Der militärische Bunker aus<br />

den 1940er Jahren beherbergt Ausstellungen<br />

zur historischen Entwicklung des<br />

Hinterpasseiers. Eine Zeitreise von der<br />

Besiedelungsgeschichte bis zur Neuzeit<br />

sowie die Bunkergeschichte selbst, werden<br />

im Bunker Mooseum thematisiert.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung<br />

ist die Geschichte des Bergwerks<br />

Schneeberg. In Zusammenarbeit mit<br />

dem Landesmuseum Bergbau soll im<br />

Jahr 2021 der Schneeberger Raum im<br />

Bunker Mooseum neugestaltet werden.<br />

Somit wird das Thema Bergbau<br />

am Schneeberg vom Berg ins Tal geholt<br />

und im Bunker Mooseum für alle zugänglich<br />

gemacht. Im Glasturmzubau<br />

des Museums finden sich Informationen<br />

über Natur, Naturschutz und den<br />

Naturpark Texelgruppe. Highlight ist<br />

das Steinbockgehege im Außenbereich<br />

mit einer dort lebenden<br />

Steinwildkolonie. Das Bunker<br />

Mooseum ist vom 01. April bis<br />

31. Oktober für Besucher zugänglich.<br />

MuseumHinterPasseier<br />

Timmel_Transit - Timmelsjocherfahrung<br />

Im September 2018 wurde<br />

zur 50-Jahr-Feier der<br />

Timmelsjochstraße die<br />

museale Struktur Timmel_Transit<br />

eingeweiht.<br />

Das Timmel_Transit stellt<br />

eine sinnvolle Ergänzung<br />

zum Passmuseum dar und<br />

vervollständigt das Museumskonzept<br />

der „Timmelsjocherfahrung“<br />

mit seinen<br />

40<br />

sechs kleinen „Minimuseen“ entlang<br />

der Timmelsjoch-Hochalpenstraße.<br />

Untergebracht ist diese museale Struktur<br />

in einer ehemaligen Kaserne aus<br />

den 1930er Jahren. Die Ausstellung<br />

beherbergt das Thema der Straßenbaugeschichte<br />

der Timmelsjoch Straße,<br />

vor allem auf der Südtiroler Seite.<br />

Gewidmet ist das Timmel_Transit den<br />

Straßenbauarbeitern, die in mühseliger<br />

Arbeit die Timmelsjochstraße erbauten.<br />

Die Ausstellung knapp 100 Meter<br />

vor dem Timmelsjochpass gelegen, ist<br />

von Ende Mai bis Ende Oktober (wenn<br />

die Timmelsjochstraße für den Verkehr<br />

geöffnet ist) von 08.00 Uhr bis 19.00 Uhr<br />

kostenfrei zugänglich.<br />

MuseumHinterPasseier<br />

Stieber Mooseum<br />

Die EUM (Energie- und Umweltbetrieb<br />

Moos) sind zurzeit dabei die Arbeiten<br />

am Stieber Mooseum abzuschließen.<br />

Das alte Mooser Wasserkraftwerk am<br />

Fuße des Stieber Wasserfalls in Moos<br />

in Passeier wird damit zu einer neuen<br />

musealen Struktur im Hinterpasseier.<br />

Nach Abschluss der Arbeiten wird das<br />

MuseumHinterPasseier die Struktur Stieber<br />

Mooseum führen. Die Ausstellung<br />

erzählt von der historischen Wassernutzung<br />

im Hinterpasseier, der Geschichte<br />

der Wasserkraftnutzung und beinhaltet<br />

einen Experimentierraum in dem jeder<br />

Besucher selbst anhand von Experimenten<br />

den Strom verstehen lernt. Abgerundet<br />

wird der Besuch von der Sonderausstellung<br />

„Megawatt und Widerstand“<br />

die vor dem Stieber Mooseum installiert<br />

wird. Das Stieber Mooseum befindet<br />

sich Nahe dem Passerschluchtenweg<br />

und kann kostenlos besichtigt werden.<br />

MuseumHinterPasseier •<br />

www.museum.hinterpasseier.it<br />

Foto: Hubert Gögele & Gernot Reich


Käse und Jogurt frisch vom Seppnerhof •<br />

Wir produzieren in unserem Familienbetrieb,<br />

dem auch zwei Ferienwohnungen<br />

angehören, frische Käse- und<br />

Milchspezialitäten. Dafür verwenden<br />

wir die Milch unserer eigenen Bergkühe<br />

von den Pfelderer Almen. Wir stellen<br />

mit viel Freude und Sorgfalt und<br />

traditioneller Be- und Verarbeitung<br />

unsere hochwertigen Spezialitäten her.<br />

Die Bergkräuter stammen von ausgesuchten<br />

Weiden und Blumenwiesen,<br />

die alle noch liebevoll gepflegt und<br />

geerntet werden und landen dann direkt<br />

im Pfelderer Bergkäse. Unsere<br />

prämierten Kühe aus eigener Zucht<br />

grasen auf unseren Weiden auf über<br />

1.600 Meter, wo diese speziellen Blumen-<br />

und Kräuterarten wachsen. Die<br />

Milch kommt ohne Transport und Verzögerung<br />

in unsere Produktion wo wir<br />

mit unserem Team unsere Spezialitäten<br />

für Sie handwerklich produzieren.<br />

In unserem Stall tummeln sich nun an<br />

die 20 Edelbunte Melkziegen, die mit<br />

dem besten Bergwiesenheu gefüttert<br />

werden.<br />

Ab sofort erhalten Sie bei uns Ziegen-<br />

Frischkäse- Kräuterstreichkäse-<br />

Mutschli und Bergkäse sowie feinstes<br />

Bergmilch-Joghurt.<br />

Gerne dürfen Sie diese NEUEN Produkte<br />

bei uns verkosten. Wir freuen<br />

uns sehr, damit unsere Produktpalette<br />

erweitern zu dürfen.<br />

Auszeichnungen:<br />

Bester Hofkäse Südtirols<br />

Beim 12. Käsefestival in Sand in Taufers<br />

gewann Christian Ennemoser<br />

von der Hofkäserei „Seppnerhof“ die<br />

Wandertrophäe „Goldkäse - Bester<br />

Hofkäse Südtirols“für seinen Pfelderer<br />

Bergkäse.<br />

13. Internationalen Käsiade<br />

Der Verband der Käserei- und Molkereifachleute<br />

verlieh Christian Ennemoser<br />

von der Seppner-Hof-Käserei aus<br />

Pfelders für den Pfelderer Bergkäse<br />

würzig in der Prämierungsgruppe „Geschmierte<br />

Schnittkäse aus bäuerlicher<br />

Produktion“ bei der 13. Internationalen<br />

Käsiade vom 10. - 12.11.16 in Hopfgarten<br />

im Brixental/Tirol die Medaille<br />

in Silber!<br />

2019 Gold für Ziegenkäse<br />

Bei der internationalen Käsiade im<br />

Herbst 2019 verlieh die international<br />

besetzte Fachjury Familie Ennemoser<br />

GOLD für den Pfelderer Ziegenkäse,<br />

der erst seit einem Jahr in der Käserei<br />

hergestellt wird. Der Geschmack und<br />

die Konsistenz des Pfelderer Ziegenkäse<br />

sowie Fleiß und die Liebe zum Käsen<br />

haben sich einmal mehr als bezahlt<br />

gemacht.<br />

Isabella Halbeisen<br />

Wir produzieren in unserem Familienbetrieb frische Käse-und Milchspezialitäten<br />

Dafür verwenden wir die Milch unserer eigenen Bergkühe von den Pfelderer Almen<br />

Hauseigene Produkte<br />

von hofeigener Milch:<br />

Pfelderer Bergkäse<br />

Hauseigene Jogurts,<br />

Speckkäse, Weichkäse<br />

Täglich geöffnet<br />

41<br />

Auf Zeppichl / Pfelders 13/a - I-39013 Moos in Passeier<br />

Tel: +39 349 6017987 / +39 345 6229876<br />

kontakt@kaeserei-pfelders.com<br />

www.kaeserei-pfelders.com


Malerspuren - Ein Farb-Hörspiel •<br />

Er hatte von der Farbe „Psaier<br />

Blau“ geträumt.<br />

So beginnt das neue Hörspiel des MuseumPasseier,<br />

das den Titel „Malerspuren.<br />

Ein Farb-Hörspiel“ trägt.<br />

„Die Idee zu diesem unbekannten<br />

Farbton haben wir einem Jungen aus<br />

St. Martin zu verdanken“, erzählt Martin<br />

Hanni, der für Drehbuch, Gestaltung<br />

und Produktion verantwortlich zeichnet.<br />

Mehrere Grundschüler schenkten dem<br />

Projekt ihre Stimme und sprachen unter<br />

anderem die Namen von Farbtönen<br />

ins Mikrophon. „Ein Kind verwandelte<br />

´Pariser Blau´ in ´Psaier Blau´, ein Fehler,<br />

den wir nicht rückgängig machen<br />

mochten“.<br />

Und so träumt im dokumentarisch-fiktiven<br />

Hörstück der Wiener Joseph Kyselak<br />

genau von diesem bislang unbekannten<br />

Farbton, als er vor knapp 200<br />

Jahren am Sandhof logierte. Der Beamte,<br />

dessen im Jahr 1825 unternommene<br />

Fußreise nach Passeier dokumentiert<br />

ist, ist auf der Suche nach Malerspuren,<br />

da auch er mit Pinsel und Farbe unterwegs<br />

ist. Er trifft die junge Maria Auer,<br />

deren Wohnhaus in St. Martin seit über<br />

einem Jahrhundert eine Malerwerkstätte<br />

ist und die ihm als Tochter des letzten<br />

Malers der sogenannten „Passeirer<br />

Malerschule“ zahlreiche Informationen<br />

liefern kann.<br />

Entstanden ist ein abwechslungsreiches<br />

Hörspiel, das man erwandern kann.<br />

Ausgangspunkt ist das MuseumPasseier,<br />

von dort führt „Malerspur 1“ nach St.<br />

Martin zum bekannten Malerhaus, „Malerspur<br />

2“ bringt einem vom Sandhof<br />

nach St. Leonhard und den dritten Teil<br />

der Audiocollage kann man mit dem<br />

öffentlichen Bus von St. Leonhard nach<br />

Moos zurücklegen. Die Bilder zur Audio-Reise<br />

liefert jeweils die Landschaft,<br />

schlussendlich darf sich jeder seine eigene<br />

Geschichte im Kopf malen. Man<br />

braucht dazu nur - ausgestattet mit<br />

Kopfhörern und einem Smartphone mit<br />

ausreichend Akku - vor dem Museum-<br />

Passeier den Link bzw. die Wanderung<br />

starten.<br />

www.museum.passeier.it/malerspuren<br />

Die „Passeirer Malerschule“<br />

Wie alles begann…<br />

St. Martin in Passeier, um das Jahr 1719.<br />

Die Geschichte der „Passeirer Malerschule“<br />

beginnt mit einem gebürtigen<br />

Meraner. Seine Malerausbildung absolviert<br />

Nikolaus Auer (*1690) in der<br />

Heimatstadt und dann im fernen Süddeutschland,<br />

vor allem in der neu eröffneten<br />

Werkstatt des Johann Georg<br />

Bergmüller in Augsburg.<br />

Seine „Türöffner“ in Passeier sind der<br />

umtriebige Priester Michael Winnebacher<br />

und die Witwe Maria Pichler. Ersterer<br />

verkauft der Witwe, die zudem<br />

Haushälterin in seinem Pfarrhaus ist,<br />

seinen Heimathof in St. Martin; womöglich<br />

verkuppelt der kunstsinnige<br />

Priester die Hofbesitzerin auch mit dem<br />

Meraner Maler. 1719 jedenfalls heiraten<br />

Nikolaus Auer und Maria Pichler. Um<br />

diese Zeit hat Auer also den Malerbetrieb<br />

im Haus seiner Gattin eröffnet und<br />

damit den Startschuss für die „Passeirer<br />

Malerschule“ gegeben. Allerdings<br />

haben weder er noch seine malenden<br />

Nachkommen und deren Zeitgenossen<br />

den Begriff Malerschule verwendet;<br />

dieser wird erst 60 Jahre nach dem Tod<br />

des letzten Malers aufkommen.<br />

Für Interessierte: An die 400 Werke der<br />

Passeirer Malerschule hat das Museum-<br />

Passeier in einer online zugänglichen<br />

Datenbank aufbereitet:<br />

www.malerschule.it<br />

MuseumPasseier •<br />

Passeirerstraße 72<br />

39015 St. Leonhard in Passeier<br />

Informationen und aktuelle<br />

Öffnungszeiten unter<br />

www.museum.passeier.it<br />

Bildbeschreibungen:<br />

Foto o.l.u. Der ehemalige Sitz der Malerwerkstatt<br />

der Familie Auer im Zentrum von St. Martin. Die<br />

über 100 Jahre lang im Umkreis des Malerhauses<br />

tätigen Maler und Bildhauer werden unter dem Begriff<br />

Passeirer Malerschule zusammengefasst. Foto:<br />

MuseumPasseier<br />

Foto o.l.o. Abbildung Haller Joseph. Josef ist eindeutig<br />

unter den Top 3 der von den Passeirer Künstlern<br />

dargestellten Heiligen. Einige Male erscheint<br />

er als Fürsprecher der Menschheit, so auch auf dem<br />

Deckenfresko von Joseph Haller in der Pfarrkirche<br />

von Ridnaun von 1764/65. Bauern reichen ihm Bittzettel<br />

mit der Aufschrift Brodt und Verzeihung der<br />

Sünden. Ein Adeliger hätte gerne Keuschheit, eine<br />

elegante Dame erhofft Andacht. Josefs göttlicher<br />

Ziehsohn erhört die Bitten und schreibt das Wort<br />

„fiat“ - „es geschehe“ auf die Schriftrollen. Foto:<br />

Paul Felizetti<br />

Foto o.M. Abbildung Auer Nikolaus. Das meistverehrte<br />

Mariengnadenbild des barocken Tirol war das<br />

Bild „Mariahilf“. Es geht auf ein in der Innsbrucker<br />

Pfarrkirche verwahrtes Original von Lucas Cranach<br />

zurück. Auf dem ehemaligen Hochaltarbild der<br />

Pfarrkirche von Platt in Passeier (um 1722) zeigt es<br />

Nikolaus Auer, der „Urvater“ der Passeirer Malerschule,<br />

als „Bild im Bild“. Foto: Arnold Rinner<br />

Foto o.r. Abbildung Auer Benedikt. Anschaulich<br />

kann man wählen zwischen ewiger Verdammnis und<br />

ewigem Leben. Denn Mittelweg zwischen dem steinigen<br />

und dornigen Weg der Christusnachfolge und<br />

den „teuflischen“ Vergnügungen wie Sauferei, Tanz<br />

und Kartenspiel gibt es auf dieser Tafel von 1816<br />

von Benedikt Anton Auer keinen. Die Leihgabe der<br />

Pfarre St. Leonhard ist seit 2009 im MuseumPasseier<br />

ausgestellt. Foto: design.buero/MuseumPasseier<br />

42


300 Jahre Passeirer Malerschule •<br />

Vor 300 Jahren wirkte im <strong>Passeiertal</strong> ein<br />

kunstsinniger Kurat, der imstande war,<br />

in St. Martin eine Art ländliche Kunstakademie<br />

auf die Beine zu stellen. Es<br />

war dies der aus St. Martin stammende<br />

Priester Michael Winnebacher (1656 -<br />

1742), der sich während des theologischen<br />

Studiums in Innsbruck bei den<br />

Jesuiten für die in Mode gekommene<br />

barocke Kunstwelt begeistern ließ.<br />

Neben Dichtungen in deutscher und<br />

lateinischer Sprache, griff er selbst zu<br />

Pinsel und Farbe und fertigte Bilder<br />

für Kalender mit Chronogrammversen.<br />

Literarische Erzeugnisse in Chronogrammform<br />

waren im siebzehnten und<br />

achtzehnten Jahrhundert in weiten<br />

Teilen Europas die große Mode. Bei<br />

einem Chronogramm werden gewisse<br />

Buchstaben großgeschrieben und<br />

ergeben als römische Zahlzeichen das<br />

Entstehungsjahr der Dichtung. Als Beispiel<br />

mag ein Chronogramm - Vers aus<br />

dem Jahr 1704 gelten:<br />

ehr seIe ChrIsto DeM geCreIzIgsten<br />

Neben eigener Dichtung und Malerei<br />

suchte Michael Winnebacher Kontakte<br />

zu Künstlern und ermunterte sie, in seinem<br />

Heimathaus in St. Martin in Passeier<br />

eine Malerschule zu eröffnen. Für diese<br />

Idee gewann er den Meraner Künstler<br />

Nikolaus Auer, der sich in Augsburg bei<br />

Johann Georg Bergmüller dem süddeutschen<br />

Rokoko verschrieben hatte.<br />

Das Betätigungsfeld im <strong>Passeiertal</strong> und<br />

anderen Tiroler Dörfern war enorm:<br />

Zahlreiche Kirchen und Kapellen sollten<br />

im geänderten Geschmack der Zeit<br />

vom gotischen Zierrat auf Barock und<br />

Rokoko umgestellt werden.<br />

Junge Künstler wurden auf die Passeirer<br />

Schule aufmerksam und so kam auch der<br />

hochbegabte Johann Evangelist Holzer<br />

aus Burgeis im Vinschgau zu Nikolaus<br />

Auer ins <strong>Passeiertal</strong>, um sich von 1724<br />

bis 1728 die Grundbegriffe der Malerei<br />

anzueignen. Später folgten Künstlerjahre<br />

bei Bergmüller in Augsburg, bis es<br />

Holzer schaffte, einer der erfolgreichsten<br />

Barockmaler Süddeutschlands und<br />

Österreichs zu werden, wie es die Jubiläumsausstellung<br />

von 2010 in Augsburg<br />

bezeugte, wo Holzer als „Maler des<br />

Lichts“ gewürdigt wurde.<br />

Neben Johann Ev. Holzer finden wir<br />

auch den Maler Josef Haller aus St.<br />

Martin (1737 - 1773) unter den Schülern<br />

der Malerschule Passeier. Seine Meisterarbeiten<br />

in Secco- und Freskomalerei<br />

finden sich neben Einzelstücken in<br />

Passeier in den Pfarrkirchen von Ridnaun<br />

im Ridnauntal bei Sterzing und in<br />

der Pfarrkirche von Neustift im Stubaital.<br />

Seine Arbeiten gehören „zu den<br />

besten Werken tirolischen und österreichischen<br />

Rokokos“ (Karl Gruber). In<br />

St. Martin war neben der Malerschule<br />

auch eine Altarbauwerkstätte erfolgreich,<br />

wie die prächtige barocke Ausstattung<br />

der Pfarrkirche von St. Martin<br />

beweist.<br />

Der begabte Bildhauer der Statuen des<br />

Hochaltars und der Kanzel hieß Anton<br />

Ferner (ca. 1703 - 1788), der auch das<br />

Johann Nepomuk - Marmordenkmal in<br />

der Neustadt von Sterzing geschaffen<br />

hat. Unter den qualifizierten Gehilfen<br />

Ferners treffen wir auch seinen Schwiegersohn<br />

Nikolaus Scheiring - sie waren<br />

verantwortlich für wunderbare Altäre im<br />

Passeier - sowie im Wipptal rings um<br />

Sterzing.<br />

Die Passeirer Malerschule - laut dem<br />

Diözesankonservator Karl Gruber kann<br />

man wegen der Bildhauertätigkeit auch<br />

von einer Passeirer Kunstschule sprechen<br />

- erfuhr im Laufe der Jahrzehnte<br />

eine mannigfache Würdigung: Es seien<br />

beispielhaft erwähnt der Schriftsteller<br />

Beda Weber, der Dichterpriester<br />

Josef Thaler, Univ. Prof. Eugen Turnher,<br />

die Dissertationen von Heinrich Hofer,<br />

Barbara Zingerle und Tiziano Rosani,<br />

der Verein für Kultur und Heimatpflege<br />

Passeier, die Gemeindeverwaltung<br />

St. Martin Passeier, der Kunsthistoriker<br />

Hanns-Paul Ties, das MuseumPasseier<br />

und das Museum Schloss Tirol - Direktor<br />

Leo Andergassen. Auf Schloss Tirol<br />

wird es in Bälde eine Sonderausstellung<br />

zum Thema Passeirer Malerschule<br />

geben.<br />

Heinrich Hofer<br />

Foto oben: Isidor Plangger<br />

Foto unten: Gedenktafel für Michael<br />

Winnebacher am Pfarrhaus von Moos<br />

43


Schiedsrichter mit Pfiff •<br />

Christoph Schiefer ist in der Welt des<br />

Fußballs weit gekommen - nicht als<br />

Spieler, sondern als Schiedsrichter. In einem<br />

Interview erzählt er uns von seinem<br />

Werdegang.<br />

Wie bist Du zum Fußball gekommen?<br />

Als ich etwa 5 Jahre alt war, hat meine<br />

Mutter mich und meinen Bruder Roland<br />

beim ASC Passeier eingeschrieben. Ich<br />

war Torwart und habe auch einige Spiele<br />

für den ASC Passeier in der 1. Amateurliga<br />

bestritten. Mein Bruder spielte im<br />

Mittelfeld.<br />

Wann hast du dich das erste Mal für<br />

das Schiedsrichter-Dasein interessiert?<br />

Das war um das Jahr 2000, als ich 14<br />

Jahre alt wurde. Der italienische<br />

Fußballverband konnte die<br />

benötigten Schiedsrichter<br />

nicht mehr<br />

stellen und so wurde<br />

den Vereinen<br />

vorgeschrieben,<br />

mindestens einen<br />

Schiedsrichter<br />

für die<br />

Jugendklasse<br />

C-Jugend<br />

auszubilden,<br />

um die Spiele<br />

vom Verein<br />

selbst pfeifen zu<br />

können. Damals<br />

fragte mich unsere<br />

Passeirer „Schiedsrichter-Legende“<br />

Adolf<br />

Pirpamer, ob ich mit ihm an<br />

einem Kurs teilnehmen möchte, welcher<br />

freiwillig und der Einsatz bei den<br />

Spielen ehrenamtlich waren.<br />

Dann hast du als Schiedsrichter beim<br />

Verband der Sportvereine Südtirols,<br />

kurz VSS, begonnen.<br />

Genau, denn bald danach lernte ich<br />

Reinhard Großschedl, einen erfahrenen<br />

Südtiroler Schiedsrichter, kennen. Dieser<br />

drückte mir bei einem laufenden Spiel<br />

der Altersgruppe U-8 kurzerhand die<br />

Pfeife in die Hand und sagte: „Los, mach<br />

weiter.“ Das war der Beginn und in den<br />

folgenden Jahren leitete ich Spiele im<br />

VSS-Jugendfußball. Meist an den freien<br />

Nachmittagen nach der Oberschule und<br />

mehrmals auch zwei bis drei Spiele hintereinander<br />

in den Leistungsklassen U-8,<br />

U-9, U-10, U-11.<br />

Dann kam der Wechsel zum italienischen<br />

Verband FIGC. Warum?<br />

Als ich volljährig wurde, musste ich eine<br />

Entscheidung treffen. Entweder spiele<br />

ich weiterhin beim ASC Passeier aktiven<br />

Fußball oder ich mache den Schiedsrichterkurs<br />

beim italienischen Verband<br />

und beginne dort in der Jugendklasse<br />

B-Jugend. Bis dahin hatte ich als Jugendfuß-baller<br />

fünf Landesmeistertitel<br />

mit dem ASC Passeier gewonnen und<br />

einige Jahre in der Juniorenliga regional<br />

mit unserer Mannschaft gespielt. Ich<br />

war allerdings im Matura-Abschlussjahr<br />

und hatte viel zu lernen, sodass meine<br />

Motivation auf Training und Fußball nur<br />

mehr gering war. Als Schiedsrichter weiterzumachen<br />

hatte ich dagegen große<br />

Lust, auch auf die Aussicht, in vielleicht<br />

immer höheren Ligen und Meisterschaften<br />

Spiele zu leiten. Deshalb entschied<br />

ich mich für den Schiedsrichterkurs.<br />

Nach mehreren Jahren in italienischen<br />

Ligen hast du beim Österreichischen<br />

Fußball-Bund (ÖFB) begonnen Spiele<br />

zu leiten. Wie kommt man als Südtiroler<br />

dazu, Spiele in Österreich zu pfeifen?<br />

Als ich nach der Saison 2009/2010 in die<br />

Interregionale Liga aufstieg und somit bei<br />

Spielen in der Lombardei, Emilia Romagna<br />

und im Veneto im Einsatz war, kam<br />

am Ende des Jahres 2010 die Zeit, einiges<br />

abzuwägen: Der immer größer werdende<br />

Zeitaufwand, die langen Reisezeiten und<br />

vor allem die Unvereinbarkeit mit meiner<br />

festen Arbeitsstelle, ließen die Chancen<br />

auf den Aufstieg in die Serie D oder Serie<br />

C immer kleiner werden. Deshalb<br />

entschied ich notgedrungen und mit viel<br />

Wehmut meine aktive Schiedsrichterlaufbahn<br />

zu beenden.<br />

Heißt das aber, dass du in höhere<br />

Ligen hättest aufsteigen können?<br />

Richtig, ich hatte die Chance in die 2. Bundesliga<br />

in Österreich bzw. in die Serie D in<br />

Italien aufzusteigen, aber dadurch, dass<br />

Trainings, Seminare und Spiele auch oft<br />

wöchentlich montags oder freitags z.B.<br />

in Mailand, Florenz bzw. Salzburg oder<br />

Wien stattgefunden hätten, wäre das mit<br />

meiner Arbeit unvereinbar gewesen. Um<br />

dann noch weiter aufsteigen zu können,<br />

hätte ich in diesen Ligen mindestens 3-4<br />

Jahre pfeifen müssen.<br />

Das Beenden meines Schiedsrichter-<br />

Daseins in Italien war für mich wahrlich<br />

kein einfacher Schritt, aber die Nachteile<br />

überwogen damals klar gegenüber den<br />

Vorteilen.. Im Frühjahr 2011 las ich dann<br />

zufällig im Internet: „Schiedsrichterkurs<br />

in Innsbruck! Wir suchen dringend neue<br />

Schiedsrichter“. Ich weiß nicht wieso,<br />

aber das sprach mich irgendwie an und<br />

die Lust, Spiele zu pfeifen, war sofort wieder<br />

da, und auch die Fahrtzeiten nach<br />

Tirol waren für mich in Ordnung. So fand<br />

ich mich alsbald bei einem Vorstellungstermin<br />

im Büro des Tiroler Fußballverbandes<br />

am Tivoli Stadion in Innsbruck wieder.<br />

Am 30. April 2011 leitete ich schon mein<br />

erstes Spiel in Fritzens bei Wattens für<br />

den ÖFB und die Schiedsrichtergruppe<br />

Innsbruck.<br />

Wie ging es dann weiter?<br />

In Tirol habe ich mich von Anfang sehr<br />

wohlgefühlt. Zwar musste ich dort wie-<br />

44


der in der Jugendklasse U-18 beginnen,<br />

kam aber recht schnell bis in die Tiroler<br />

Liga (vergleichbar mit Oberliga) und<br />

machte 2016 mein Debüt in der Regionalliga<br />

West (Tirol, Salzburg, Vorarlberg)<br />

- also der dritten Liga in Österreich. Seitdem<br />

bin ich bei Spielen in der Regionalliga<br />

und Tiroler Liga im Einsatz und habe<br />

im November 2019 einen persönlichen<br />

Meilenstein erreicht: die Leitung von 200<br />

Fußballspielen für den ÖFB.<br />

Was unterscheidet den österreichischen<br />

vom italienischen Fußball?<br />

Der regionale und lokale<br />

Fußball ist und bleibt am<br />

Ende immer „nur“ Fußball,<br />

also eigentlich nicht so<br />

viel. Unterschiede habe ich<br />

vielleicht eher im Zwischenmenschlichen<br />

festgestellt:<br />

In Tirol wird man als Schiedsrichter<br />

fast immer geschätzt und<br />

auch die Spieler wirken vor dem<br />

Spiel meist lockerer als hierzulande.<br />

Welches Spiel war für dich persönlich<br />

das schönste, das du pfeifen durftest?<br />

Das ist ganz klar das Spiel der deutschen<br />

Fußballnationalmannschaft gegen die<br />

Deutsche U-20-Fußballnationalmannschaft.<br />

Als sich die deutsche Nationalmannschaft<br />

Ende Mai 2014 im <strong>Passeiertal</strong><br />

auf die Fußball-WM in Brasilien<br />

vorbereitete, war auch die U-20 Auswahl<br />

zum Trainingslager da. Ich kann mich<br />

noch gut erinnern, als ich am Samstag,<br />

24. Mai 2014 einen Anruf von Dolomiten-<br />

Tageszeitung-Sportchef Andreas Vieider<br />

bekam und er mich fragte: „Hoi Christoph,<br />

hast du morgen schon etwas vor?“<br />

Nein. „Hast du Lust, das Spiel der deutschen<br />

Fußballnationalmannschaft zu<br />

pfeifen?“. Jeder Fußballfan, jedes Fußballkind<br />

und jeder Amateurkicker weiß,<br />

was das bedeutet: Du stehst morgen auf<br />

dem Spielfeld neben Weltstars wie Neuer,<br />

Hummels, Müller, Reus, Kroos, Klose,<br />

Mertesacker, Podolski usw. Ein einmaliges<br />

Erlebnis also. Einige Wochen später<br />

wurde Deutschland in Brasilien ja auch<br />

Weltmeister.<br />

Wie hast du dich auf das Spiel vorbereitet?<br />

Das muss bestimmt alles sehr<br />

aufregend gewesen sein?<br />

Ja, das stimmt, denn diese Möglichkeit<br />

bekommt man als Sportler wahrscheinlich<br />

nur einmal im Leben. Ich blieb jedoch<br />

relativ ruhig und dachte mir: Im<br />

Endeffekt ist es ein Fußballspiel<br />

von Profis und diese sind ja optimal<br />

vorbereitet. Meine zwei<br />

Assistenten und ich wurden<br />

am Spieltag dann von einem<br />

Security-Team zum<br />

Sportplatz geführt, welcher<br />

ko<strong>mp</strong>lett abgesperrt war.<br />

Danach bereiteten wir uns<br />

wie immer auf unser Spiel vor.<br />

Die Spieler der deutschen Elf<br />

zählten damals zu Recht zu den<br />

weltbesten Spielern überhaupt. Was<br />

hat Dich an ihnen und ihrem Spiel besonders<br />

beeindruckt?<br />

Vor allem ihre Professionalität, ihre Einstellung<br />

als Team und das Können am<br />

Ball. Die Spieler waren sehr ruhig und<br />

es sprachen nur die Kapitäne und Führungsspieler.<br />

Alle anderen waren Teil<br />

des Systems und der Mannschaft und<br />

fügten sich diesem. Die technischen<br />

Fähigkeiten und das Passspiel habe ich<br />

auf diesem Level zuvor noch nie gesehen.<br />

Kein Ball wurde einfach so weggeschossen,<br />

sondern kurze oder lange<br />

Pässe waren genau gespielt und wurden<br />

technisch mustergültig verarbeitet. Der<br />

Unterschied zum Amateurbereich war<br />

beachtlich, für die deutschen Nationalspieler<br />

hingegen war es ein gewöhnlicher<br />

Arbeitstag auf dem Niveau wie es<br />

im Profifußball üblich ist. Für mich war<br />

das ganze Spiel ein großer Genuss und<br />

45<br />

ein einzigartiges Erlebnis.<br />

Welcher Spieler war für dich am interessantesten<br />

aus der Nähe zu betrachten?<br />

Lukas Podolski stach vor dem Spiel mit<br />

seiner aufgeschlossenen und lustigen<br />

Art hervor und überreichte uns Schiedsrichtern<br />

ein Trikot mit seiner Unterschrift<br />

und jener von Andre Schürrle. Auf dem<br />

Spielfeld waren es das Trio Julian Draxler,<br />

Marco Reus und Toni Kroos. Die drei<br />

Mittelfeldstrategen spielten im zentralen<br />

und offensiven Mittelfeld und über die<br />

rechte und linke Außenbahn und wechselten<br />

sich in den Rollen ab. Ihre Spielintelligenz,<br />

das ausgezeichnete Passspiel,<br />

die technischen Fähigkeiten und die<br />

schnellen Antritte konnte ich aus nächster<br />

Nähe beobachten und läuferisch begleiten.<br />

Das war schon beeindruckend.<br />

Wie sieht das Training eines<br />

Schiedsrichters aus?<br />

Einmal habe ich gelesen: Schiedsrichter<br />

sind Einzelkä<strong>mp</strong>fer. Viele Schiedsrichter<br />

trainieren tatsächlich auch ganz<br />

alleine. Ich bin deshalb froh, dass ich<br />

seit fast zehn Jahren Mitglied der Reservemannschaft<br />

des ASC Passeier bin,<br />

dadurch kann ich mit meinen Ku<strong>mp</strong>els<br />

und „Freunden der Kindheit“ gemeinsam<br />

trainieren und gleichzeitig Spaß<br />

haben. Ansonsten trainiere ich natürlich<br />

auch alleine mit Wald-, Wiesen- und<br />

verschiedenen Steigerungsläufen sowie<br />

speziellen Einheiten für die Laufwege<br />

des Schiedsrichters auf dem Spielfeld.<br />

Aber das, was man nicht zuhause trainieren<br />

kann und doch meistens wichtiger<br />

ist als das Laufen, ist die Erfahrung und<br />

Persönlichkeit auf dem Spielfeld. Wenn<br />

das fehlt, nützt einem auch das Laufen<br />

nicht viel. Idealerweise sollte also beides<br />

funktionieren.<br />

Was würdest du jungen Schiedsrichtern<br />

mit auf den Weg geben?<br />

Um ein guter Schiedsrichter zu sein,<br />

braucht es viel Freude, Lust und Motivation<br />

- da man sich ja doch oft einiges anhören<br />

muss. Aber wenn jemand die Charakterstärke<br />

hat und seinen Weg geht,<br />

gibt es für mich keine schönere Sportart.<br />

Wie geht es mit deiner Schiedsrichterlaufbahn<br />

weiter?<br />

Mein aktuelles Ziel ist es, noch für einige<br />

Saisons in der Regionalliga und Tiroler<br />

Liga mit Spaß und Freude tätig zu sein.<br />

Barbara Hofer<br />

shuttle-service raffl<br />

335 10 50 40 6


Ladestationen für Elektroautos im <strong>Passeiertal</strong> •<br />

Elektroautos als umweltfreundliche<br />

Alternative erfahren einen immer größeren<br />

Boom. Doch sind sie wirklich so<br />

schonend für die Umwelt? Wir haben<br />

uns mit Theo Lanthaler, Geschäftsführer<br />

der Energie und Umwelt - EUM- Tankstelle<br />

in Moos Passeier getroffen und<br />

mit ihm darüber gesprochen, ob sich<br />

aus ökologischer Sicht die Investition in<br />

elektronisch betriebene Autos wirklich<br />

lohnt!<br />

Sauber, sanft und schnell, so präsentieren<br />

sich die Autos mit Elektromotoren.<br />

Was war dein erster Gedanke, als du<br />

von dieser Art, Autos zu laden erfahren<br />

hast?<br />

Nachdem scheinbar nur Autos mit herkömmlichen<br />

Motoren und insbesondere<br />

der Diesel für die Umweltverschmutzung<br />

verantwortlich gemacht werden,<br />

ist es eine logische<br />

Schlussfolgerung,<br />

dass<br />

46<br />

die Forschung nach alternativen Antriebsmöglichkeiten<br />

sucht. So wirklich<br />

neu sind aber all diese Dinge nicht,<br />

denn bereits 1821 hat man sich mit dem<br />

Elektroantrieb, der für die Anfänge<br />

des Elektroautos eine wesentliche Rolle<br />

spielt, beschäftigt. Michael Faraday<br />

zeigte zum damaligen Zeitpunkt auf,<br />

wie mit dem Elektromagnetismus eine<br />

kontinuierliche Rotation erzeugt werden<br />

konnte. Schon vor ca. 180 Jahren<br />

kamen unterschiedlichste Elektromotoren<br />

und Batterievarianten in verschiedenen<br />

Elektrofahrzeugen und Modellen<br />

zum Einsatz.<br />

In den 1920-er Jahren gab es in Amerika<br />

mehr Elektrofahrzeuge als Verbrenner.<br />

Obwohl Benzin damals in der Apotheke<br />

gekauft werden musste, scheiterte das<br />

E-Auto an der fehlenden Ladestruktur.<br />

Wie denkst du heute darüber?<br />

Gerade im Tourismusland Südtirol<br />

muss über Mobilität nachgedacht werden,<br />

um den endgültigen Verkehrskollaps<br />

zu verhindern. Und Mobilität wird<br />

weiterhin ein großes Thema sein, da<br />

nicht jeder seinen Arbeitsplatz vor der<br />

Haustür hat. Gerade wir Psairer müssen<br />

viel fahren, um unsere Arbeitsplätze<br />

zu erreichen und deshalb bin ich der<br />

Meinung, jeder sollte für sich das attraktivste<br />

Verkehrsmittel aussuchen<br />

können. Dafür wird es auch weiterhin<br />

verschiedene Antriebsformen brauchen.<br />

Hier sind die Politik bzw. die<br />

Stromnetzbetreiber gefordert, um<br />

Ladeinfrastrukturen für Verkehrsmittel<br />

mit CO 2<br />

-freien Antrieben zu<br />

schaffen. Im Moment gibt es keine<br />

effizientere Antriebsform als den<br />

Elektromotor.<br />

Ich bin mir sicher, dass sich der Elektroantrieb<br />

vor allem im urbanen Gebiet<br />

und für kurze Strecken bzw. als<br />

Zweitauto durchsetzen wird. Für längere<br />

Strecken hängt es davon ab, wie<br />

die Technik Batterien mit größerer Speicherdichte<br />

und kürzeren Ladezeiten<br />

entwickeln wird.<br />

Auch im <strong>Passeiertal</strong> haben sich einige<br />

Personen ein E-Auto angeschafft. Wo<br />

laden sie ihre Autos? Welche Anschlüsse<br />

braucht man dafür?<br />

Bei genügend Zeit kann der Besitzer<br />

sein Elektroauto in der eigenen Garage<br />

aufladen, das ist in der Regel überhaupt<br />

kein Problem. Es genügt eine ganz normale<br />

230 Volt Steckdose, wie sie auch<br />

für die Waschmaschine oder andere<br />

elektrische Geräte benötigt werden.<br />

Von Vorteil wäre hier ein intelligentes<br />

Strommanagement im Haushalt, um<br />

mit einem Anschlusswert von z.B. 4,5<br />

kW auszukommen.<br />

Wo befinden sich im <strong>Passeiertal</strong><br />

die öffentlichen Ladestationen?<br />

Sowohl die Gemeinde St. Martin, als<br />

auch die Gemeinde St. Leonhard haben<br />

bereits öffentliche E-Ladesäule aufgestellt.<br />

Die E.U.M. GENOSSENSCHAFT<br />

hat sich in Zusammenarbeit mit der<br />

Gemeindeverwaltung von Moos entschlossen,<br />

Ladestationen im hinteren<br />

<strong>Passeiertal</strong> zu fördern und aufzustellen.<br />

Wir haben pro Fraktion eine Ladestation<br />

installiert. Zudem hat die EUM eine<br />

der leistungsstärksten Ladestationen im<br />

Alpenraum direkt im Dorfzentrum von<br />

Moos installiert: den Hyper-Charger<br />

HV175. Diese Ladestation erreicht eine<br />

Lieferleistung von 175 kW, erweiterbar<br />

bis auf 360 kW. Ziel ist es, entlang des<br />

Timmlsjochs, eine der schönsten und<br />

strategischsten Passstraßen Europas,<br />

Touristen ein einfaches, schnelles und<br />

intelligentes Laden zu bieten.<br />

Wie lange dauert das Laden an den<br />

öffentlichen Ladestationen und<br />

was kostet es?<br />

E-Autos haben, und dafür stehen sie im-


mer wieder in der Kritik, eine geringere<br />

Reichweite im Vergleich zu kraftstoffbetriebenen<br />

Fahrzeugen. Gerade deshalb<br />

ist die Ladedauer beim Elektroauto<br />

von großer Bedeutung. So macht es<br />

einen bedeutenden Unterschied, ob<br />

bis zur Weiterfahrt nur eine halbe Stunde<br />

oder gar eine ganze Nacht gewartet<br />

werden muss. Eine kurze Ladezeit<br />

kann also das Problem der begrenzten<br />

Reichweite lösen. Das Laden hängt<br />

von der Kapazität der Batterien ab.<br />

Wird von einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose<br />

ausgegangen, dauert<br />

es ca. 8 - 10 Stunden, um das E-Auto<br />

zu laden. Die Hyperladestation HV175<br />

der EUM Genossenschaft zählt zu den<br />

schnellsten Ladesäulen und ermöglicht<br />

deshalb derzeit die kürzeste<br />

Ladedauer (je nach Batterie<br />

20 - 40 Minuten). Die Kosten<br />

für das Aufladen sind<br />

je nach Anbieter sehr<br />

unterschiedlich. Unsere<br />

Mitglieder bezahlen<br />

0,25 €/kWh an unseren<br />

normalen Ladesäulen<br />

und 0,35 €/kWh an unserer<br />

Schnellladesäule.<br />

Wie viele haben seit der<br />

Eröffnung dieser Ladestationen<br />

den Dienst in Anspruch<br />

genommen? Lässt sich das nachverfolgen?<br />

Mittels Software und Glasfaser haben<br />

wir jederzeit Zugriff auf die Ladevorgänge<br />

und ich kann sagen, dass vor allem<br />

in Moos und in Pfelders dieser Dienst<br />

schon überraschend oft in Anspruch<br />

genommen wurde.<br />

Kann man beim Kauf eines<br />

E-Autos sparen? Wo konkret?<br />

Jeder sollte sich sein Auto, egal ob<br />

Verbrenner oder E-Auto, entsprechend<br />

seinen Bedürfnissen (Familienauto,<br />

Sportwagen, Firmenauto, usw.)<br />

und seinen finanziellen Möglichkeiten<br />

kaufen. Der Staat fördert mit 6.000 €<br />

den Umstieg von alten Verbrennungsmotoren<br />

zu E-Autos. 4.000 € kommen<br />

vom Land Südtirol dazu. Dass für beide<br />

Beiträge angesucht werden kann,<br />

wurde vom Staat schon im April 2019<br />

zugesichert.<br />

Das Land bezuschusst zudem Heimladestationen<br />

für Elektroautos. Pro Ladestation<br />

ist ein Zuschuss von bis zu 80<br />

Prozent der zugelassenen Ausgaben<br />

und bis maximal 1.000 Euro vorgesehen.<br />

Gefördert werden sowohl Ladesysteme<br />

für Elektrofahrzeuge als auch<br />

für Steckdosenhybride. Auch die EUM<br />

arbeitet zurzeit an einem Projekt, um<br />

die Betriebe des Hinterpasseier und<br />

später auch unsere Mitglieder bei Bedarf<br />

mit einer eigenen Ladesäule<br />

auszustatten.<br />

Was sind die Vorteile ein<br />

E-Auto zu fahren?<br />

Ich selbst fahre zurzeit<br />

noch kein E-Auto und<br />

habe mir meine Informationen<br />

aus verschiedenen<br />

Medien und Foren<br />

geholt. Allerdings<br />

konnte ich schon mehrere<br />

E-Autos testen und muss<br />

sagen, dass sich die E-Fahrzeuge<br />

durch eine dynamische<br />

Fahrweise auszeichnen und der Fahrkomfort<br />

übertrifft sogar Fahrzeuge mit<br />

Automatikgetriebe. Ob ein herkömmlicher<br />

Verbrennungsmotor oder ein CO 2<br />

-<br />

freier Antrieb besser ist, sollte jeder für<br />

sich selber beurteilen.<br />

Für E-Motoren spricht:<br />

• ein Elektroantrieb ist deutlich energieeffizienter<br />

als ein herkömmlicher<br />

Antrieb;<br />

• vor Ort ist der Elektroantrieb der E-<br />

Fahrzeuge emissionsfrei;<br />

• Keine Abhängigkeit von fossilen<br />

Brennstoffen;<br />

• das hohe Drehmoment, bei selbst<br />

47<br />

kleinen Drehzahlen, sorgt dafür,<br />

dass Elektroautos bereits aus dem<br />

Stand heraus mit hohen Beschleunigungswerten<br />

anfahren können. Das<br />

Schleifenlassen der Kupplung und<br />

mehrmaliges Schalten, wie man es<br />

von herkömmlichen Motoren kennt,<br />

entfällt vollständig;<br />

• beim Fahren von E-Autos wird man<br />

nicht von unnötigen Geräuschen<br />

gestört. Allerdings muss man auch<br />

anmerken, dass die leisen Fahrgeräusche<br />

nicht nur Vorteile mit sich<br />

bringen;<br />

• Elektromotoren sind leichter, ko<strong>mp</strong>akter<br />

und weitestgehend wartungsfrei.<br />

Die Wartungsfreiheit von<br />

Elektroautos zeichnet sich schon<br />

dadurch aus, dass Baugruppen wie<br />

Tank, Benzinpu<strong>mp</strong>e, Öl, Öltank,<br />

Auspuffsystem, Anlasser, Lichtmaschine,<br />

Starterbatterie, Katalysator<br />

sowie Schaltgetriebe gänzlich<br />

fehlen. Alles Bauteile, bei denen<br />

schonmal kein Schaden auftreten<br />

kann;<br />

• Auch die Bremsen werden beim E-<br />

Auto deutlich weniger beansprucht,<br />

da hier die Rekuperation der Bremsunterstützung<br />

zum Tragen kommt.<br />

Dies wirkt sich wiederum auf die<br />

Bremsbeläge und deren Lebensdauer<br />

aus. Alleine vom Service-Aufwand<br />

und möglichen Folgekosten<br />

siegt das Elektrofahrzeug deutlich<br />

gegenüber Diesel und Benziner;<br />

• Zurzeit dürfte sich die Bilanz zwischen<br />

Elektromotor und Verbrenner<br />

aus ökonomischer Sicht die Waage<br />

halten;<br />

• In den nächsten 1 - 2 Jahren werden<br />

sich einige Hersteller im Segment<br />

der Klein- und Mittelwagen<br />

mit mehreren Modellen zu deutlich<br />

günstigeren Preisen am Markt positionieren.<br />

Isabella Halbeisen


Foto: photodesign b.Ma<br />

...wo sonst?<br />

Algund<br />

J.-Weingartner-Str. 47c<br />

St. Michael/Eppan<br />

Bahnhofstr. 149<br />

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