show*Frühling:Sommer 2020 Passeiertal Exklusiv mp
s'Psairer Heftl - Monatsmagazin für das Passeiertal Herausgeber: Ratio KG des Helmuth Fritz Grafik & Redaktion: MP Graphics & Design der Monika Pfitscher
s'Psairer Heftl - Monatsmagazin für das Passeiertal
Herausgeber: Ratio KG des Helmuth Fritz
Grafik & Redaktion: MP Graphics & Design der Monika Pfitscher
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<strong>Exklusiv</strong><br />
<strong>Passeiertal</strong><br />
Ihr Ferienmagazin für das <strong>Passeiertal</strong><br />
Sonderausgabe <strong>Sommer</strong> & Herbst <strong>2020</strong> - des ’s Psairer Heftl<br />
Willkommen<br />
im <strong>Passeiertal</strong><br />
Der <strong>Sommer</strong> kommt...<br />
Themen:<br />
Psairer Herbst - In jeder Hinsicht ein Genuss<br />
300 Jahre Passeirer Malerschule<br />
Naturkundliche Wanderungen<br />
Der Passeierer Höhenweg - Jaufenkamm<br />
Foto © TV <strong>Passeiertal</strong>/Kassian Plangger<br />
Portraits<br />
Kurt Gufler<br />
Wegmarkierer aus Leidenschaft<br />
Julia Augscheller<br />
Aufstrebender Stern am Theaterhimmel<br />
Elisabeth Verdorfer<br />
Bäuerin mit Gummistiefeln und Stöckelschuhen<br />
Franz Pixner<br />
Mit der Hirzer Seilbahn hoch hinaus<br />
Michael Gögele & Ingo Fauner<br />
45 Jahre Weißes Kreuz Passeier<br />
Daniela Kofler<br />
Faszinierende Passeirer Bergwelt<br />
Geschwister Pöll<br />
Drei talentierte junge Psairer Künstler<br />
Rosi Mangger<br />
Gesund mit Kräutern aus dem <strong>Passeiertal</strong><br />
Simon Walzl<br />
1 Junger Mann, 2 Leidenschaften, 3 Berufungen<br />
Elisabeth Götsch<br />
Das trachtige Modegeschäft<br />
Christoph Schiefer<br />
Schiedsrichter mit Pfiff<br />
Theo Lanthaler<br />
Ladestationen für Elektroautos<br />
www.passeiertal.it 1
EINKAUFEN IN ST. MARTIN<br />
Foto: TV <strong>Passeiertal</strong> - Benjamin Pfitscher<br />
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heißen Sie herzlich<br />
willkommen und wünschen<br />
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Mo -Fr: 8-16 Uhr<br />
Sa: 8-12.30 Uhr
Editorial<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leser... liebe<br />
Freunde des <strong>Passeiertal</strong>es<br />
wir freuen uns, Sie herzlich im <strong>Passeiertal</strong> begrüßen zu dürfen. Wer<br />
hätte wohl noch vor wenigen Monaten angenommen, dass unsere<br />
<strong>Sommer</strong>saison in diesem Jahr erst im Juni beginnt?<br />
…Umso mehr freuen wir uns, dass uns unsere Gäste weiterhin die<br />
Treue halten und unser Tal besuchen. Der <strong>Sommer</strong> und der Herbst im<br />
<strong>Passeiertal</strong> bieten unseren Besuchern milde, angenehme Te<strong>mp</strong>eraturen<br />
und die Möglichkeit, nach dem langen Leerlauf, Kraft und Sonne<br />
vor einer einzigartigen Kulisse zu tanken.<br />
Der Taleingang besticht mit seiner mediterranen Landschaft und Apfelplantagen,<br />
während der Talschluss mit schneebedeckten Dreitausendern<br />
Garant dafür ist, das schlechte Wetter aufzuhalten und uns<br />
viele Sonnenstunden zu bescheren. Diese Ausgabe des <strong>Passeiertal</strong><br />
<strong>Exklusiv</strong> bietet Ihnen erneut die Gelegenheit unser Tal und unsere Bewohner<br />
noch besser kennenzulernen und gibt Ihnen einige Tipps für<br />
Ihren wohlverdienten Urlaub.<br />
Wir gratulieren der Faltmar-Alm im Hinterpasseier zur Auszeichnung<br />
„Alm des Jahres“. Sie, liebe Gäste, haben im vergangenen <strong>Sommer</strong><br />
zum dritten Mal diese Wahl getroffen. Kurt Gufler, unser Wegewart,<br />
ist fleißig dabei, die unzähligen Wegkilometer abzugehen und nachzumarkieren.<br />
Er und viele weitere freiwillige Helfer garantieren, dass<br />
Sie den Weg zu Ihrer ausgesuchten Alm oder Ihrem Berggipfel finden.<br />
Lernen Sie Kurt Gufler in dieser Ausgabe etwas näher kennen. Die<br />
Almen laden auch in der heurigen Saison mit hausgemachten Spezialitäten<br />
ein und freuen sich, wenn sie unsere Gäste bewirten dürfen. Nutzen<br />
auch Sie Ihren Urlaub dazu, einige unserer Almen zu entdecken.<br />
<strong>Sommer</strong> und Herbst im <strong>Passeiertal</strong> bieten unzählige Möglichkeiten,<br />
sich sportlich aber auch kulturell zu betätigen. So lade ich Sie ein, mit<br />
unseren Naturparkführern Gernot und Arnold, die Natur im Rahmen<br />
der „Naturerlebniswanderungen“ noch besser zu erleben und zu erfahren.<br />
So manche Vogelstimmen klingen durch den Wald und die<br />
beiden Führer erklären gerne die einmalige Fauna und Flora des Naturparks<br />
Texelgruppe. Ein weiteres Highlight, welches es zu erleben<br />
gilt, ist der Klettersteig „Stuller Wasserfall“. Dieser führt von Moos<br />
nach Stuls im Hinterpasseier und ist somit ein Klettersteig von Ort zu<br />
Ort und bereits dadurch ein Unikum weit und breit. Landschaftlich hat<br />
er gar einiges zu bieten und wird passionierten Klettersteiggehern viel<br />
Freude bereiten.<br />
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich in Ihrem wohlverdienten Urlaub gut<br />
erholen und Energie tanken für den Alltag zu Hause. Fühlen Sie sich<br />
auch dieses Jahr herzlich willkommen in einem der schönsten Täler<br />
südlich der Alpen.<br />
Ihr Ulrich Königsrainer<br />
Präsident Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong><br />
Dieses Magazin ist für Sie, gerne können Sie<br />
dieses Exe<strong>mp</strong>lar mit nach Hause nehmen<br />
und somit Ihre Familie und Freunde an Ihrem<br />
Urlaub teilhaben lassen und Ihnen über Ihre<br />
schönsten Eindrücke im <strong>Passeiertal</strong> erzählen.<br />
3
Natürlich Fisch •<br />
Wir von der Fischzucht Schiefer leben und arbeiten ganz<br />
nach unserem Motto. Wir züchten mit Liebe, schützen bewusst,<br />
verarbeiten von Hand und zaubern gesunden Genuss.<br />
Feinschmeckern bieten wir Frischfisch aus eigenen<br />
alpinen Gewässern, Meeresspezialitäten von geprüften<br />
Partnern und Delikatessen aus hausinterner Verarbeitung.<br />
Probieren Sie doch eines der Rezepte von<br />
Sternekoch Egon Heiss:<br />
Seesaibling in der Hülle<br />
Zutaten: 4 Seesaiblingfilets á 140 g, 40 ml Olivenöl, 120 g<br />
Fenchel, 120 g Karotten, 2 Tomaten, ein wenig Basilikum,<br />
ein wenig Petersilie, 40 g Oliven “ TAGGIASCHE”, 1 Zitrone,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle, 20 g Mehl und 30 ml Wasser<br />
Zubereitung: Die Tomaten kurz in kochendes Wasser halten,<br />
sofort abschrecken, schälen, vierteln und das Kerngehäuse<br />
entfernen. Die Tomatenfilets in feine Scheiben schneiden.<br />
Karotten schälen und gemeinsam mit dem Fenchel in feine<br />
Streifen schneiden. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen,<br />
Gemüse 4-5 Minuten dünsten und salzen. Basilikum und<br />
Petersilie in grobe Streifen schneiden, mit dem gedünsteten<br />
Gemüse vermischen.<br />
Mehl und Wasser zu einem Kleister vermischen. Ein Stück<br />
Backpapier ausbreiten und darauf in der Mitte ¼ vom Gemüse<br />
anrichten. Das Fischfilet leicht salzen und auf das<br />
Gemüse legen, Tomatenstreifen und Oliven auf dem Filet<br />
platzieren. Mit wenig Zitronenabrieb verfeinern. Nun die<br />
Ränder mit dem Kleister bestreichen und gut verschließen.<br />
Im vorgeheizten Ofen bei 190 Grad ca. 7-8 Minuten backen.<br />
Fischen im <strong>Passeiertal</strong> •<br />
Zwischen den Dörfern St. Leonhard und Quellenhof lädt der<br />
Gebirgsbach Passer zum Angeln im <strong>Passeiertal</strong> ein. Auch im<br />
Timmels- und Schneeberger Schwarzsee sowie im Seebersee<br />
dürfen Fischer ihre Rute auswerfen. Im Pfeldererbach<br />
tummeln sich zahlreiche marmorierte Forellen.<br />
Für das Angeln im <strong>Passeiertal</strong> benötigen Gäste eine italienische<br />
Fischerlizenz sowie eine Tageskarte. Diese sind in<br />
den Tourismusbüros von St. Martin und St. Leonhard erhältlich.<br />
Die italienische Fischerlizenz ist zehn Jahre gültig. Am<br />
Fischteich in St. Leonhard darf auch ohne Lizenz geangelt<br />
werden.<br />
Fischteich Sandwirt<br />
Die neu entstandene Naherholungszone mit Fischteich<br />
beim Sandhof ist für Einheimische sowie auch für unsere<br />
Gäste zugänglich. Kinder versuchen spielerisch, den ersten<br />
Fisch zu fangen, und werden dabei begeistert von Ihren Eltern<br />
unterstützt. Einige Touristen haben das neue Freizeitangebot<br />
bereits für sich entdeckt und genießen die Wohlfühl-Atmosphäre,<br />
welche beim Fischerteich herrscht.<br />
Die staatliche Fischerlizenz ist nicht notwendig.<br />
Die Tageskarte kostet 15,00 € und man darf 4 Forellen entnehmen,<br />
eine Schachtel Köder kostet 3,00 €, der Verleih der<br />
Angelausrüstung ist kostenlos.<br />
Von Meran kommend ins <strong>Passeiertal</strong> Richtung Timmelsjoch/<br />
Jaufenpass bis zum Sandhof, vor der Ortschaft St. Leonhard.<br />
Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong> •<br />
Tel. +39 0473 656 188<br />
www.passeiertal.it<br />
4
Inhaltsverzeichnis<br />
Das Wanderparadies Hinterpasseier<br />
Erlebnis, Stille, Weite, Entspannung & Kulinarik<br />
Psairer Herbst<br />
Urige Almen und herzhafte Hausmannskost<br />
Kurt Gufler<br />
Wegmarkierer aus Leidenschaft<br />
Julia Augscheller<br />
Ein aufstrebender Stern am Theaterhimmel<br />
Elisabeth Verdorfer<br />
Bäuerin mit Gummistiefeln und Stöckelschuhen<br />
Privatbrennerei Wezl<br />
Grappa & Wein in der Brennerei<br />
Franz Pixner<br />
Mit der Hirzer Seilbahn hoch hinaus<br />
45 Jahre Weißes Kreuz Passeier<br />
Michael Gögele und Ingo Fauner im Gesräch<br />
Faszinierende Passeirer Bergwelt<br />
Daniela Kofler<br />
Spinnradl in neuer Geschäftsstelle<br />
Traditionshandwerk trifft Ecofashion<br />
Musikalisches <strong>Passeiertal</strong><br />
Passeirer Musiker stellen sich vor<br />
Das „Rosmarie" in Pfelders<br />
Immer einen Besuch wert!<br />
Naturkundliche Wanderungen<br />
Mit Gernot und Arnold die Natur entdecken<br />
Der Klettersteig „Stuller Wasserfall“<br />
Paradies für alle Kletterenthusiasten<br />
Psairer Bergkäserei Bio und C&C Euromarkt<br />
Die Zusammenarbeit weiter ausbauen<br />
Martin, Rita und Micheala Pöll<br />
Drei talentierte junge Psairer Künstler<br />
Rosi Mangger<br />
Gesund mit Kräutern aus dem <strong>Passeiertal</strong><br />
Simon Walzl<br />
1 Junger Mann, 2 Leidenschaften, 3 Berufungen<br />
Wandertipp<br />
Der Passeirer Höhenweg - Jaufenkamm<br />
Pfelders im <strong>Sommer</strong><br />
Urige Almwanderungen<br />
„Faltmar Alm”<br />
Zum dritten Mal Passeirer Alm des Jahres!<br />
Konfektion Götsch<br />
Das trachtige Modegeschäft<br />
MuseumHinterPasseier<br />
Museale Strukturen im Hinterpasseier<br />
Gutes vom Seppnerhof<br />
Käse-und Milchspezialitäten<br />
MuseumPasseier<br />
Malerspuren - Ein Farb-Hörspiel<br />
300 Jahre Passeirer Malerschule<br />
Ländliche Kunstakademie in St. Martin<br />
Christoph Schiefer<br />
Schiedsrichter mit Pfiff<br />
Theo Lanthaler<br />
Ladestationen für Elektroautos im <strong>Passeiertal</strong><br />
6<br />
7<br />
8-9<br />
10-11<br />
12-14<br />
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43<br />
44-45<br />
46-47<br />
Wir wünschen<br />
Ihnen viel Spaß<br />
beim Lesen<br />
I<strong>mp</strong>ressum: Ratio K. G. des Helmuth Fritz & Co.<br />
I - 39012 Meran, Pfarrgasse 2 / B - Herausgeber<br />
Registriert im Register der Druckschriften<br />
Nr. 5/2013 mit Änderungen - ’s Psairer Heft<br />
Presserechtlich verantwortlich: Mag. Maren Schöpf (ms)<br />
Layout, Grafik & Redaktion:<br />
MP Graphics & Design d. Monika Pfitscher<br />
Redakteure Sonderausgabe <strong>Passeiertal</strong> <strong>Exklusiv</strong><br />
Monika Pfitscher (<strong>mp</strong>), Isabella Halbeisen (ih),<br />
Barbara Hofer (hb)<br />
Auflage <strong>Exklusiv</strong>: 5.000 Stück - Druck: LanaRepro<br />
Werbung: Isabella Halbeisen 349 - 445 7515<br />
5<br />
Werbung: Barbara Hofer 348 002 89 69<br />
www.heftl.it - redaktion@heftl.it<br />
Bankverbindung: Raiffeisenkasse Meran<br />
IT 57 L 08133 58591 000010100641<br />
Fotos ohne Quellenangabe wurden von den Einsendern<br />
geliefert oder stammen aus der Redaktion.<br />
Es werden Bilder vom TV <strong>Passeiertal</strong> verwendet sowie<br />
von: Benjamin Pfitscher, Florian Andergassen,<br />
Shutterstock, Freepik, Kassian Plangger, Petr Blaha,<br />
Nadia Pixner, Thomas Königsrainer, IDM Meraner<br />
Land: Damian Pertoll - Alex Filz - Frieder Blickle und<br />
weiteren, die in den Artikeln angegeben werden.
Das Wanderparadies Hinterpasseier •<br />
Erlebnis, Stille, Weite, Entspannung & Kulinarik<br />
Im Hinterpasseier bieten viele Wanderwege mit sy<strong>mp</strong>athischen Einkehrmöglichkeiten landschaftliche<br />
und kulinarische Höhepunkte für Genusswanderer.<br />
Wandertipp in Pfelders •<br />
Panoramaweg in Pfelders<br />
Der Panoramaweg in Pfelders ist ein<br />
schöner Rundgang mit fabelhaftem<br />
Panoramablick. Von Pfelders geht es<br />
mit der Kabinenbahn Grünboden-Express<br />
ganz bequem zum Grünboden<br />
und weiter über den wunderschönen<br />
Panoramaweg Nr. 4 zur Faltschnalalm.<br />
Hier öffnet sich das Panorama um 180°<br />
und hat einen wunderbaren Ausblick<br />
auf die beeindruckenden Gipfel des<br />
Alpenhauptkammes, welche Pfelders<br />
umgeben. Wir durchqueren zuerst frische<br />
Weiden und steigen anschließend<br />
durch den Zirbenwald ab. In der Talsohle<br />
des Lazinstales angekommen, überqueren<br />
wir auf einer Brücke den Pfelderer<br />
Bach und erreichen den Lazinshof.<br />
Entlang des Meraner Höhenweges,<br />
welcher in diesem Abschnitt blühende<br />
Wiesen und Weiden durchquert, wandern<br />
wir talauswärts und kehren über<br />
die Zeppichl Höfe zum Ausgangspunkt<br />
zurück.<br />
Wandertipp in Platt •<br />
Urlärchenweg<br />
Die Urlärchen in Platt in Hinterpasseier<br />
sind Zeugen der Ur- und Eiszeit und<br />
würden, wenn sie könnten, dem Wanderer<br />
allerhand zu erzählen wissen.<br />
Der Rundwanderweg zu den Urlärchen<br />
startet am Dorfplatz in Platt. Er führt zunächst<br />
an der Feuerwehrhalle und biegt<br />
dort dann links ab. Durch Wiesen und<br />
Wald führt der Weg mit der Markierung<br />
Nr. 6 stetig aufwärts. Nach etwa 45 Gehminuten<br />
ist der kleine Weiler Farmazon<br />
erreicht. Hier den Weg 10B einschlagen,<br />
welcher ins Farmazontal führt. Nach nur<br />
ca. 15 min. sind die Platter Urlärchen<br />
erreicht: mächtige Lärchen, mit einem<br />
gewaltigen Umfang und einer tausendjährigen<br />
Geschichte. Ein weiterer kurzer<br />
Anstieg führt zu einem schönen Rastplatz<br />
mit einem Steinplattentisch, welcher<br />
zum Verweilen einlädt.<br />
Wandertipp in Stuls •<br />
Sonnenrundweg<br />
Stuls gilt als das sonnenreichste Dorf im<br />
<strong>Passeiertal</strong> und hier gibt es den schönen<br />
„Sonnenrundweg“. Die leichte, abwechslungsreiche<br />
Rundtour von ca. 1h<br />
45min, führt über sonnige Hänge und<br />
durch einsame Wälder. Die Rundwanderung<br />
beginnt an der Kirche. Von hier<br />
folgt man der Beschilderung Sonnenrundweg<br />
bis zur Kreuzung Kofler Kreuz.<br />
Hier scharf links abbiegen und weiter<br />
auf der Straße bis zur 7. Kehre wandern.<br />
Hier verlassen wir linkerhand die Straße.<br />
Von nun an dem Weg 14A bis zur<br />
Jausenstation Morx Puite folgen. Anschließend<br />
die Straße bergab bis zum<br />
Parkplatz in Stuls gehen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong> •<br />
Tel. +39 0473 656 188<br />
www.passeiertal.it<br />
Wandertipp in Rabenstein •<br />
Der Kummerseeweg bei Rabenstein<br />
Der Weg um den sagenumwobenen<br />
Kummersee in Rabenstein im Hinterpasseier<br />
verbindet Naturerlebnis,<br />
Wandervergnügen und spannende<br />
Geschichtsvermittlung. Sie starten<br />
vom Dorfparkplatz in Rabenstein.<br />
In den <strong>Sommer</strong>monaten lässt sich<br />
das ehemalige Seebecken auf<br />
1.340 m Meereshöhe in ca. zweieinhalb<br />
Stunden Wegzeit, bei ungefähr<br />
150 m Höhenunterschied<br />
umrunden. Festes Schuhwerk und<br />
wetterfeste Ausrüstung werden<br />
e<strong>mp</strong>fohlen. und spannende Geschichtsvermittlung.<br />
Sie starten vom<br />
Dorfparkplatz in Rabenstein. In den<br />
<strong>Sommer</strong>monaten<br />
6<br />
Wandertipp in Moos •<br />
Stieber Wasserfall<br />
Zwischen den Dörfern Moos und Platt<br />
in Hinterpasseier befindet sich der gewaltige<br />
Stieber Wasserfall. Tosend und<br />
donnernd stürzt sich hier der Pfelderer<br />
Bach in die Tiefe und beeindruckt jeden<br />
Wanderer. Um den Wasserfall zu<br />
erreichen, wandert man in Moos bis zur<br />
Kirche und den Bürgersteig in Richtung<br />
Pfelders entlang bis über die erste Straßenbrücke.<br />
50 m weiter geht links der<br />
Spazierweg bis zu den hölzernen Aussichtsbrücken<br />
über den Stieber Wasserfall<br />
ab. Von hier hat man einen atemberaubenden<br />
Blick auf den gigantischen<br />
Stieber Wasserfall, wo der Pfeldererbach<br />
zuerst 19 m und dann 18 m tief in<br />
die Passer stürzt.
7
Kurt Gufler - Wegmarkierer aus Leidenschaft •<br />
Seit 20 Jahren bist du als Markierer im<br />
<strong>Passeiertal</strong> unterwegs. Wie kamst du zu<br />
dieser Aufgabe und welche Voraussetzungen<br />
sollte man dafür mitbringen?<br />
Der langjährige Hüttenwirt vom Schneeberg,<br />
Heinz Widmann, hat mich im Jahre<br />
2000 dazu überredet, es mit dem Markieren<br />
zu versuchen und daraus sind mittlerweile<br />
20 Jahre geworden. Ich konnte<br />
mir zu Beginn meiner Tätigkeit eigentlich<br />
nur wenig darunter vorstellen, aber<br />
die Plangger-Brüder Isidor und Kassian<br />
haben mir freundlicherweise genau erklärt,<br />
was zu tun sei. Nachdem ich meine<br />
erste Strecke markiert hatte, für die ich<br />
beim Wandern im Normalfall 1 Stunde<br />
benötigte und danach beim Markieren<br />
8 Stunden, begriff ich endgültig, was<br />
auf mich zukam. Man sollte bei diesem<br />
Job natürlich über eine gute Kondition<br />
und absolute Trittsicherheit verfügen,<br />
da man ja beide Hände mit drei Farben,<br />
Pinseln und Stahlbürste besetzt<br />
hat. Mit Pinsel<br />
und<br />
Farbe<br />
sollte man logischerweise ebenfalls<br />
einigermaßen passabel umgehen können.<br />
Sehr wichtig ist Entscheidungssicherheit<br />
und enorm hilfreich ist natürlich<br />
die Erfahrung, die man sich mit den Jahren<br />
aneignet.<br />
Wie kann man sich einen Tag als Markierer<br />
vorstellen und wie markiert man<br />
richtig?<br />
Ich starte meistens relativ früh am Morgen<br />
und bin oft 12 Stunden auf Achse.<br />
Ich weiß aber eigentlich immer ziemlich<br />
genau, was auf mich zukommt, weil ich<br />
alle Wanderwege im <strong>Passeiertal</strong> kenne<br />
und die meisten schon irgendwann in<br />
den vergangenen 20 Jahren markiert<br />
habe. Wurde früher südtirolweit nach<br />
persönlichem Gutdünken losmarkiert,<br />
hat der Alpenverein Südtirol (AVS) mittlerweile<br />
genaue Markierungsrichtlinien<br />
herausgegeben. Markiert wird einheitlich<br />
mit rot-weißer Farbe, in gewissen<br />
Abständen rot-weiß-rot, wobei im weißen<br />
Feld die Wegnummern angebracht<br />
werden. Zwischenmarkierungen (rot-weiße<br />
Striche) sollen seitlich am Weg angebracht<br />
werden und stets in Wegrichtung<br />
verlaufen. Natürlich ist der Abstand der<br />
Markierungen unterschiedlich: Auf einem<br />
breiten, übersichtlichen Weg, wie<br />
beim Passerschlucht-Weg, markiere<br />
ich in größeren Abständen als im<br />
schwierigen, weglosen Gelände,<br />
wo ich im Grunde auf die Markierung<br />
angewiesen bin und stets<br />
von einer Markierung aus die<br />
nächste erblicken sollte. Dabei<br />
gilt es stets auch zu bedenken,<br />
dass Markierungen vor allem<br />
bei Schlechtwetter, Nieselregen<br />
oder einfallendem Nebel<br />
vonnöten und enorm wichtig<br />
sind. Sie sollten möglichst übersichtlich<br />
hoch oben auf Steinen<br />
8<br />
oder Bäumen und nicht am Boden angebracht<br />
werden. Einer besonders genauen<br />
Markierung und Nummerierung<br />
bedürfen logischerweise Wegkreuzungen.<br />
Probleme bereiten oft auch alte<br />
Markierungen, die viel zu breit gemalt<br />
wurden oder mittlerweile andere Nummern<br />
erhalten haben. Diese werden im<br />
Normalfall mit grauer Farbe übermalen.<br />
Nachdem ich aber in ganz Südtirol und<br />
öfters auch in Österreich und Deutschland<br />
Wanderungen unternehme, bin ich<br />
der Meinung, dass das <strong>Passeiertal</strong> sowohl<br />
hinsichtlich der Wegmarkierungen<br />
als auch im Bereich der Wege-Instandhaltung<br />
sehr gut aufgestellt ist.<br />
An wie vielen Tagen im Jahr gehst du<br />
deiner Tätigkeit nach?<br />
Ich beginne mit meiner Arbeit am 1.<br />
April und beende diese am 1. Oktober.<br />
Es wurde vereinbart, dass ich im Schnitt<br />
zweimal in der Woche der Markierungstätigkeit<br />
nachgehe, wobei diese Arbeit<br />
natürlich sehr stark vom Wetter abhängt,<br />
denn bei Regen oder Gewittern kann ich<br />
natürlich nicht markieren. Im Frühling<br />
beginne ich im Tal, im <strong>Sommer</strong> geht`s<br />
hoch hinauf, dort, im Hochgebirge, fühle<br />
ich mich in meinem Element!<br />
Kommst du während deiner Arbeit oft<br />
mit Feriengästen und Wanderern ins<br />
Gespräch?<br />
Ja, sehr oft. Dabei ergeben sich die unterschiedlichsten<br />
Gesprächsszenarien:<br />
Ich werde gefragt, wie hoch dieser und<br />
jener Berg ist, wie viel Zeit man für die<br />
verbleibende Wanderstrecke noch benötigt,<br />
welche Wandertipps ich vorschlagen<br />
würde bis hin zu Diskussionen rings<br />
um den Fußball. Ich freue mich immer<br />
über diese kurzweiligen Unterhaltungen<br />
und erhalte sehr oft ein Lob für meine<br />
geleistete Arbeit, auch dafür möchte ich<br />
mich bedanken.
Du hast in diesen 20 Jahren sicher einiges<br />
erlebt. Welche Episoden sind dir<br />
besonders nachhaltig in Erinnerung geblieben?<br />
Vor einigen Jahren markierte ich den<br />
Weg vom Schneeberg zur Stuller Hochwart.<br />
Dieser ist relativ abgeschieden und<br />
wird wenig begangen. Schließlich kam<br />
eine Gruppe an mir vorbei, die mir auffiel,<br />
weil sie sich sehr langsam fortbewegte,<br />
Schritt für Schritt, wie man es zumeist<br />
bei Himalaya-Expeditionen sehen kann.<br />
Nach einigen Minuten kam ein Mann zurück,<br />
der sich als ihr Bergführer vorstellte.<br />
Er fragte mich, wie viel Zeit man wohl<br />
für die Wegstrecke bis zur Hochalm noch<br />
benötigen würde. Ich erwiderte, dass es<br />
bei dem eingeschlagenen Te<strong>mp</strong>o noch<br />
relativ lange dauern würde. Wir kamen<br />
ins Gespräch und der Bergführer erklärte<br />
mir, dass es sich bei der Wandergruppe<br />
um Krebskranke handeln würde, die<br />
sich einen Traum erfüllten. Für mich ein<br />
bewegender Gänsehaut-Moment, wo<br />
man das Leben, wieder einmal, von einer<br />
ganz anderen Seite betrachtet. Ein<br />
anderes Mal kamen Eltern mit ihren Kindern<br />
vorbei, die diese mit einem Seil um<br />
den Hals gesichert hatten. Gott sei Dank<br />
konnte ich sie davon überzeugen, dass<br />
es für die Sicherung bessere Möglichkeiten<br />
gäbe. Mehrmals konnte ich auch<br />
Wanderern beistehen, die gesundheitliche<br />
Probleme hatten, sei es mit dem<br />
Kreislauf, umgeknickten Knöcheln usw.<br />
Des Öfteren kam es auch vor, dass sich<br />
jemand auf einen frisch gestrichenen<br />
Stein gesetzt hatte und mir in der Folge<br />
sein rot-weißes Hinterteil präsentierte.<br />
Leider kann ich nicht auf jedem Stein<br />
das Schild „Frisch gestrichen!“ anbringen.<br />
Ich selbst hatte auch schon den<br />
einen oder anderen kritischen Moment<br />
zu überstehen. Zweimal geriet ich hoch<br />
oben in ein heftiges Gewitter. Hinter einem<br />
Stein geduckt bleibt dir angesichts<br />
des dich umgebenden Infernos nur noch<br />
die Hoffnung, dass dich kein Blitz trifft.<br />
Dreimal bin ich umgeknickt bzw. hatte<br />
Knieprobleme und hu<strong>mp</strong>elte danach<br />
mühevoll zu meinem Auto zurück. Auf<br />
jeden Fall bin ich am Ende jeder Saison<br />
froh, wenn ich dieselbe gesund und unbeschadet<br />
abschließen kann.<br />
Welches ist deine persönliche Lieblingsroute<br />
und könntest du auch einen Geheimtipp<br />
preisgeben?<br />
War ich früher ein leidenschaftlicher<br />
Gipfelstürmer, liebe ich persönlich mittlerweile<br />
vor allem Rundwege, weil man<br />
da einfach am meisten Eindrücke gewinnen<br />
kann: Meine Lieblingsroute<br />
beginnt bei der bekannten<br />
Timmelsbrücke, wo wir dem<br />
Weg Nr. 30 folgend vorbei<br />
an der Timmelsalm zum<br />
Großen Schwarzsee aufsteigen.<br />
Auf dem Weg<br />
Nr. 29 geht es vorbei<br />
an einem wunderbaren<br />
Bergszenario hinauf zur<br />
Karlscharte, von wo aus<br />
wir zur Schneeberghütte<br />
absteigen. Der Weg Nr. 29<br />
führt uns schließlich zurück zur<br />
Timmelsbrücke. Es handelt sich hier natürlich<br />
um eine Tagestour von einmaliger<br />
landschaftlicher Schönheit.<br />
Bei meinem Geheimtipp geht es nicht<br />
so hoch hinauf, allerdings ist diese Rundwanderung<br />
wenig begangen und auch<br />
im <strong>Passeiertal</strong> eher unbekannt. Man<br />
startet in Rabenstein auf dem Weg Nr.<br />
44 bis man zur Brücke vor dem Egghof<br />
gelangt. Hier zweigt der Weg Nr. 44A<br />
ab und führt zur nicht bewirtschafteten<br />
Rabensteiner Alm. Nun nehmen wir den<br />
Weg Nr. 43, der uns durch urige Wälder<br />
zur Seeber Alm bringt. Hernach geleitet<br />
uns der Weg Nr. 44 wieder zum Ausgangspunkt<br />
zurück. Wanderzeit: ca. 4<br />
Stunden.<br />
9<br />
Was ist dir im Rahmen deiner Tätigkeit<br />
im Vergleich zu deiner Anfangszeit als<br />
Markierer besonders aufgefallen und<br />
wie lange möchtest du deiner Tätigkeit<br />
noch nachgehen?<br />
Das Wandern hat meiner Ansicht nach<br />
im Laufe dieser 20 Jahre enorm an Attraktivität<br />
zugenommen. Ein Beispiel:<br />
Wenn ich früher den E5 von der Timmelsbrücke<br />
zum Timmelsjoch markierte,<br />
bin ich, wenn es hoch kam, 5 Wanderern<br />
begegnet, heute sind es in der<br />
Hochsaison stets über 100. Dazu ist zu<br />
sagen, dass nahezu alle Wanderer heute<br />
im Vergleich zu früher wirklich professionell<br />
ausgerüstet sind. Ich habe<br />
auch den Eindruck gewonnen,<br />
dass heutzutage wirklich<br />
mit offenen Augen durch<br />
die Landschaft gewandert<br />
wird und auch das<br />
Umweltbewusstsein sich<br />
deutlich gesteigert und<br />
verbessert hat.<br />
Was mich anbelangt, 20<br />
ist eigentlich eine schöne,<br />
runde Zahl und es scheint<br />
mir an der Zeit, sich nach einem<br />
Nachfolger für mich umzusehen.<br />
Auf alle Fälle möchte ich mich<br />
an dieser Stelle bei einigen Mitstreitern<br />
bedanken, die mich im Laufe dieser<br />
Jahre unterstützt und begleitet haben:<br />
Heinz Widmann, Sepp Kofler, Albin<br />
Lanthaler, Anna Pflug und beim Tourismusdirektor<br />
Christian Staffler.<br />
Im Übrigen wünsche ich allen Lesern<br />
und Leserinnen dieser Zeilen, dass meine<br />
Markierungen sie stets wohlbehalten<br />
zum angestrebten Ziel führen mögen<br />
und zu guter Letzt natürlich einen<br />
erholsamen, angenehmen Aufenthalt in<br />
unserem wunderschönen <strong>Passeiertal</strong>.<br />
Isabella Halbeisen<br />
Fotos: Kurt und Helmut Gufler
Ein aufstrebender Stern am Theaterhimmel •<br />
Julia Augscheller ist eine junge Passeirerin aus Walten, die an der Schauspielschule Krauss in Wien angenommen wurde und somit<br />
die Möglichkeit erhält, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Im Interview erzählt sie uns, wann sie ihre Liebe zum Schauspiel<br />
fand, welche Rollen sie bis dato schon spielen durfte und wie sie sich auf jede einzelne ihrer Rollen vorbereitete.<br />
Julia ist eine bemerkenswerte junge<br />
Frau, die mit ihren 20 Jahren schon genau<br />
weiß, in welche Richtung ihr Leben<br />
verlaufen wird. Auf den Brettern, die die<br />
Welt bedeuten - wie bereits Schiller die<br />
Bühnen des Theaters zu nennen pflegte<br />
- spielt sich das Leben von Julia ab. Bereits<br />
im Kindesalter konnte sie sich für die<br />
Kunst des Schauspiels erfreuen, wenngleich<br />
ihr das während des Spielens des<br />
Heiligen Martins im Kindergarten oder<br />
der Hauptrolle in einem Musical in der<br />
Grundschule vielleicht noch nicht ganz<br />
bewusst war. Die ersten Schritte in diese<br />
Richtung wurden jedoch schon unternommen:<br />
Beim Ballett- und Querflötenunterricht<br />
erkannte sie ihre Liebe zur<br />
Ausdruckskunst.<br />
Wie das Leben jedoch manchmal so<br />
spielt, fand sie in der Oberstufe nicht<br />
mehr die Zeit, sich ausgiebig ihren<br />
Hobbies zu widmen. Ein tragisches Ereignis<br />
sollte ihre Einstellung zum Leben<br />
ändern: „Man lebt nur einmal, also tu<br />
was dir Spaß macht“ lautete von da an<br />
ihre Devise.<br />
Gesagt, getan meldete sich Julia in der<br />
Theaterwerkstatt Urania in Meran an<br />
und musste erkennen, dass ihre Favorisierung<br />
zum Tanzen dem Theaterspielen<br />
weichen musste. Genau in dieser<br />
Zeit suchten die SchlossFestSpiele in<br />
Dorf Tirol für die Uraufführung „Die<br />
Verfolgten“ noch Ko<strong>mp</strong>arsen. Julia<br />
bekam die Rolle und erhielt damit die<br />
erste Möglichkeit, große Bühnenluft<br />
zu schnuppern. Durch Freunde, die sie<br />
während der Aufführung kennenlernen<br />
durfte, wurde sie beflügelt, sich an einer<br />
Theaterschule zu bewerben. Von<br />
diesem Moment an nahm sie Sprechunterricht<br />
und bereitete sich intensiv<br />
auf das Vorsprechen vor. Auf E<strong>mp</strong>fehlung<br />
bewarb sie sich an der<br />
Theaterschule Krauss in Wien<br />
und bereits bei der Aufnahmeprüfung<br />
„erkannte ich, dass<br />
hier alle wie eine große Familie<br />
sind. Hier will ich her!“, erzählt<br />
sie.<br />
Heute ist Julia bereits im 2.<br />
Jahr an der Schule und lernt<br />
nicht nur sehr viel über die<br />
Schauspielerei und Techniken,<br />
sondern auch über sich selbst.<br />
Neben der Schule arbeitet sie<br />
noch als Kleindarstellerin im<br />
Burgtheater oder spielt in Kurzfilmen<br />
mit. Im <strong>Sommer</strong> ist sie meist in der Heimat<br />
und spielt in <strong>Sommer</strong>theatern mit.<br />
Ihre bisherigen größten Rollen waren<br />
die der Alika in „Die Präsidenten“ bei<br />
den Meraner Festspielen im Jahr 2018,<br />
die Hauptrolle in einem Kurzfilm als<br />
Auftragskillerin und sie war im Historienfilm<br />
„Bergblut“ zu sehen. Außerdem<br />
durfte sie schon mit großen Regisseuren<br />
wie Oliver Karbus, Gerhard Weber<br />
und Martin Kušej zusammenarbeiten.<br />
Welche Rolle ihr bis heute am besten<br />
gefallen hat, ist für die junge Schauspielerin<br />
schwer zu beantworten: „Ich mag<br />
eigentlich jede meiner Rollen, denn je<br />
länger ich mich mit einem Stück befasse,<br />
desto besser gefällt mir die Rolle.<br />
Aber eine meiner Lieblings-Rollen war<br />
jene einer Haselmaus in Alice im Wunderland<br />
im Kindertheater von Wattens.<br />
Beim Kinderspiel kann man übertreiben<br />
und man kann mit den Zuschauern interagieren<br />
und auf sie reagieren. Das<br />
macht wirklich Spaß.“<br />
Die Vorbereitungen können von Rolle<br />
zu Rolle unterschiedlich ausfallen, aber<br />
gewisse Rituale hat Julia bereits jetzt<br />
schon. „Als erstes lese ich das Stück und<br />
schreibe mir meinen ganzen Text ohne<br />
Satzzeichen raus, um ihn dann monoton<br />
und neutral einzulernen. Somit kann ich<br />
spontan reagieren“ erklärt sie. Danach<br />
folgt eine genaue Recherche zur Figur:<br />
Was weiß man über die Figur? Welche<br />
Eigenschaften hat sie und welche nicht?<br />
Danach sucht sie nach Verbindungen zu<br />
ihrem eigenen Leben, um Gefühle oder<br />
Interessen nachzue<strong>mp</strong>finden. Ist ihre Fi-<br />
Bildnachweis linke Seite: oben v.l.n.r. Barbara Mathá; Michaela Krauss Boneau; Robert Krenker; unten v.l.n.r. Michaela Krauss Boneau; Barbara Mathá (die Präsidenten mit Willi Lenik und Sophie<br />
Huber Meraner Festspiele); rundes Bild unten: Robert Krenker; Rechte Seite: v.l.n.r. Michaela Krauss Boneau (<strong>Sommer</strong> und Rauch Tenessee Wiliams); Barbara Mathá (mit Deborah Müller, Willi Lenik<br />
und Sophie Huber); Barbara Mathá; rundes Bild unten: Märchenfestival Wattens 2019 privat<br />
10
gur kunstinteressiert, geht Julia in ein<br />
Museum, um sich davon inspirieren zu<br />
lassen. Danach folgt eine Recherche<br />
zum Autor und die<br />
Epoche, in der das Stück<br />
spielt. Um sich besser<br />
mit der Figur zu<br />
identifizieren, überlegt<br />
sich Julia eine<br />
Biografie, damit<br />
sie versteht, warum<br />
die Rolle<br />
heute ist, wie sie<br />
ist. Bei jeder Szene<br />
stellt sich Julia<br />
einen Moment<br />
aus ihrem Leben<br />
vor, in dem sie dasselbe<br />
gefühlt hat und<br />
wenn das nicht auf Anhieb<br />
klappt lautet ihr Motto: „Fake<br />
it until you make it“, also flunkern bis<br />
es klappt. „In der Theaterschule lernt<br />
man sich selbst kennen und ist auch<br />
ständig mit sich selbst konfrontiert“<br />
erzählt sie und geht<br />
dabei nicht nur auf die<br />
emotionale Ebene<br />
des Schauspiels ein.<br />
Wenn sie eine Rolle<br />
spielt, die beispielsweise<br />
hu<strong>mp</strong>elt,<br />
muss sie das<br />
perfektionieren.<br />
Sie geht sehr aktiv<br />
durchs Leben und<br />
versucht sich von<br />
jedem Menschen,<br />
den sie sieht oder<br />
mit dem sie spricht,<br />
seine Besonderheiten<br />
abzuschauen und diese zu<br />
imitieren. „Wer weiß, wann ich<br />
das irgendwann mal brauche.“<br />
Ihre Pläne für die Zukunft wären Teil eines<br />
fixes Ensembles in einem mittelgroßen<br />
Theaterhaus im deutschsprachigen<br />
Raum zu sein und in einem Film oder<br />
einer Serie mitspielen zu dürfen. Wenn<br />
sich die Möglichkeit ergäbe, würde sie<br />
zudem sehr gerne das Fräulein Else von<br />
Schnitzler oder Elisabeth aus Maria Stuart<br />
von Schiller spielen. Neben Friedrich<br />
Schiller und Arthur Schnitzler gehören<br />
auch noch Werner Schwab und Berthold<br />
Brecht zu den Autoren, in deren<br />
Stücken sie gerne mitspielen würde.<br />
Ihre diesjährigen Auftritte im Stück „Jedermann“<br />
von Hugo von Hofmannsthal<br />
unter der Regie von Thorsten Schilling<br />
in Dorf Tirol und „7 Minuten“ von Stefano<br />
Massini unter der Regie von Hans<br />
Kieseier im Altstadttheater von Meran<br />
wurden jedoch aufgrund der diesjährigen<br />
Corona-Pandemie verschoben.<br />
Barbara Hofer<br />
Ankommen, abschalten…<br />
genießen<br />
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Bäuerin mit Gummistiefeln und Stöckelschuhen •<br />
Der Schildhof Obergereuth in St. Martin in Passeier steht seit Generationen für gelebte Tradition und Geschichte. Heute ist es<br />
zudem ein innovativer Kleinbetrieb, der sich auf die Produktion von hochwertigen Gin, Brände, Fruchtaufstrichen und Säften in<br />
Bio-Qualität spezialisiert hat. Elisabeth Verdorfer, Frau des Hausherrn Thomas, liebt und lebt das moderne Bäuerin-Sein. Stöckelschuhe<br />
und Gummistiefel müssen per se also kein Widerspruch sein.<br />
Elisabeth und ich sind auf dem Bio<br />
Schildhof Obergereuth zum Gespräch<br />
verabredet. Ich bin zu früh und setze<br />
mich auf die Bank unter der großen Birke<br />
beim Gästeparkplatz. Es ist eine traditionelle<br />
Holzbank mit Blick zum Hof und<br />
dieser Moment ist malerisch: 730 Jahre<br />
alte Mauern, ein betörender Duft von<br />
Lavendel und Wildrosen und diese beruhigende<br />
Ruhe. Die Jungbäuerin hatte<br />
mich schon angerufen, sie ist ein paar<br />
Minuten in Verspätung: Sitzung im Büro,<br />
dann Homeschooling und wahnsinnig<br />
viel Zeit hätte sie auch nicht, außer ich<br />
helfe ihr beim Fruchtaufstrich machen,<br />
die Bio-Erdbeeren wären frisch geerntet<br />
und... nun ja, ich werde heute also<br />
Fruchtaufstrich machen. Da kommt sie<br />
dann auch schon, die Elisabeth, mit dem<br />
Auto, dem Einkauf, der Tochter und...<br />
Stöckelschuhen. Ok, passt irgendwie gar<br />
nicht oder vielleicht doch? Der Einkauf<br />
ist bald verstaut, die<br />
Tochter irgendwo<br />
hinter Wacholderbäumen<br />
u n d<br />
Felsbirne<br />
(Familie Verdorfer baut seit einigen<br />
Jahren wieder alte Sorten an) glücklich<br />
verschwunden und Elisabeth in kurzen<br />
Hosen, braunem „Schurz” und jetzt mit<br />
Gummistiefeln. „Weil vor dem Fruchtaufstrich<br />
machen, nochmals der Boden<br />
sauber gespritzt wird”, meint sie. Ja, das<br />
macht Sinn.<br />
Los geht es mit den Erdbeeren und<br />
dem Interview.<br />
Was ist eigentlich ein Schildhof?<br />
Unser Schildhof hat eine über 700-jährige<br />
Geschichte, die wir heute noch sehr<br />
intensiv mit Rechten und Pflichten leben.<br />
Es ist kaum vorstellbar, dass wir im Jahr<br />
<strong>2020</strong> noch Regeln, Traditionen, Pflichten,<br />
aber auch Rechte besitzen, welche<br />
unseren Gründerfamilien vor vielen Generationen<br />
übergeben wurden. Auf der<br />
ganzen Welt gibt es nur 11 Schildhöfe,<br />
alle im Passeier. Die Geschichte der<br />
Schildhofbauern reicht zurück bis ins 13.<br />
Jh., wo sie dem Grafen Albert von Tirol<br />
(1190 - 1253) als Schildknappen gedient<br />
haben. Dafür erhielten die Passeirer<br />
Großhöfe einige Vorrechte. Geblieben<br />
sind bis heute das Fischereirecht in der<br />
Passer sowie der Schutz des Klerus.<br />
Bei kirchlichen Umzügen beschützen<br />
die Schildhöfler den Priester mit Schild<br />
und Hellebarde und wenn man genauer<br />
hinsieht, besteht auch das Wappen der<br />
Gemeinde St. Martin aus den Symbolen<br />
Hellebarde und Mühlrad.<br />
3 kg Bio-Erdbeeren werden gewaschen<br />
und geschnitten.<br />
Was ist das Besondere am<br />
Obergereuthof?<br />
Unser Hof ist 730 Jahre alt und zum Teil<br />
bestehen noch die alten Strukturen. Das<br />
12<br />
Wohngebäude ist denkmalgeschützt und<br />
nebenan steht die originale Getreidemühle<br />
von 1831. Sie soll eine der wenigen<br />
Doppelmühlen in Italien sein, welche<br />
noch voll funktionstüchtig ist. Und um dieses<br />
Rad oder vielmehr diese Mühlräder<br />
dreht sich unser ganzes Leben. Sie sind<br />
für uns das Symbol unserer Geschichte,<br />
Gegenwart und Zukunft. Alles ist ein<br />
Kreis, ein Kontinuum und diese zwei<br />
Mahlsteine symbolisieren für uns unsere<br />
Familie und unser Leben und Wirken auf<br />
dem Hof. Sie sind deshalb auch das Logo<br />
unserer Brennerei- und Hofprodukte. Die<br />
Familie ist der Anfang von allem und nur<br />
wenn alle zusammenspielen und alle helfen<br />
läuft's rund. Die Natur: Wir nehmen<br />
nur soviel von ihr, wie wir brauchen und<br />
teilen sie uns mit anderen, also den Tieren.<br />
Unsere Produkte: Wir verwenden für<br />
unsere Gin, Brände, Liköre und Säfte fast<br />
ausschließlich das, was der Hof gibt. Vom<br />
Wacholder zur Aronia bis hin zur Heidelbeere.<br />
Der Rest kommt von unseren Partnern:<br />
Bio-Äpfel und Trestern zum Beispiel<br />
aus dem Dorf. Das ist somit auch ein Rad,<br />
ein Kreislauf, weil wir noch nicht vom Hof<br />
alleine leben können.<br />
900 Gramm Bio-Rohrzucker werden den<br />
Erdbeeren hinzugefügt.<br />
Was bedeutet für euch Familie?<br />
Als Familie ist der Hof Teil unseres Lebens,<br />
also kein reiner Arbeitsort, sondern<br />
zugleich ein Erlebnis und eine immense<br />
Bereicherung für unsere Tochter Marie.<br />
Sie steht bei uns an erster Stelle und wir<br />
tun alles dafür, damit sie einmal in ihrem<br />
Leben frei entscheiden kann, was sie<br />
werden möchte. Wir durften das auch,<br />
unabhängig von unseren elterlichen Be-
trieben. So hat mein Mann Thomas zum<br />
Beispiel erst vor ein paar Jahren die Liebe<br />
zum elterlichen Hof entdeckt. Ich bin<br />
seit Jahren hauptberuflich Vertriebsleiterin<br />
in einer regionalen Kaffeerösterei.<br />
Mein Mann und ich möchten den Hof in<br />
den kommenden 15 Jahren so aufbauen,<br />
dass er in seiner Tradition noch tiefere<br />
Wurzeln schlägt und wir aus seiner Einzigartigkeit<br />
und Ertragsfülle hauptberuflich<br />
leben können. Der Hof ist jedoch auch<br />
eine Verantwortung und Verpflichtung für<br />
uns als Eltern und so weiß Marie, dass es<br />
Tomaten nur im <strong>Sommer</strong> gibt und Erdbeeren<br />
im Frühling, dass die Kartoffel<br />
nicht ein billiges Gemüse ist, sondern<br />
wir sie alle gemeinsam im Acker ernten<br />
müssen. Oder dass wir das Brot nicht<br />
kaufen, sondern selbst machen und sie<br />
die Mama immer daran erinnern muss,<br />
Hefe zu kaufen. Familie sein bedeutet für<br />
mich: Ganz viel Zeit damit zu verbringen,<br />
etwas gemeinsam für uns als Familie zu<br />
tun. Wir schaffen es z.B. selten, gemeinsam<br />
fernzusehen, aber backen dafür jeden<br />
Samstag zusammen das Brot für die<br />
ganze Woche. Da wir alle nur unser Brot<br />
wollen und weil Mami arbeiten geht und<br />
unter der Woche deshalb keine Zeit zum<br />
Backen bleibt, treffen wir uns samstags<br />
gemeinsam dazu. Theoretisch klingt das<br />
dann ganz idyllisch, praktisch muss man<br />
das dann so verpacken, dass das „keine<br />
Zeit” zum „machen wir gemeinsam” wird.<br />
So wie wir zwei heute Fruchtaufstrich machen<br />
und "nebenbei" ein Interview.<br />
(Elisabeth schmunzelt)<br />
Bio-Erdbeeren und Bio-Rohrzucker<br />
werden nun aufgekocht<br />
Was meinst du mit: „Der Natur<br />
etwas zurückgeben?”<br />
Da fällt mir eine kleine Anekdote zum<br />
Schmunzeln ein. Sie zeugt vom Respekt,<br />
den wir unserem Hof schulden, ihm aber<br />
auch bewusst und gerne zollen: Ich habe<br />
zwar die Oberschule für Landwirtschaft<br />
gemacht und anschließend Wirtschaft<br />
mit Fachrichtung Agrarpolitik studiert,<br />
aber das heißt noch lange nicht, dass<br />
ich eine Bäuerin bin und schon gar nicht,<br />
dass ich so bin, wie es der „Obergeuthbauer”<br />
mag oder will - also mein Ehemann.<br />
Er schickt mich also einmal mit<br />
folgenden Instruktionen zum Löwenzahnblüten<br />
sammeln: Es muss genau<br />
10 Uhr sein und nur die großen, offenen<br />
Blumen dürfen gepflückt werden. Nur<br />
die, die schon warm von der Sonne sind<br />
und diese nur dann, wenn nicht gerade<br />
eine Biene drauf ist. Wir brauchen den<br />
Löwenzahn für drei unserer Gin und unserem<br />
Löwenzahnhonig. Ich gehe also<br />
mit Korb und Gummistiefeln los und<br />
sammle auf Teufel komm raus, denn danach<br />
müsste ich eigentlich noch ein paar<br />
E-Mails beantworten und den hausgemachten<br />
Strudel unseren Gäste bringen.<br />
Also alles ganz hektisch, ganz schnell<br />
und im Nu war der Korb halbvoll und<br />
ich mit den Gedanken überall, nur nicht<br />
beim Löwenzahn pflücken. Wäre da nicht<br />
der Bio Craft Brennmeister und immer<br />
noch Ehemann zur Kontrolle vorbeigekommen!<br />
Er ist schockiert, ob mir denn<br />
nicht aufgefallen sei, dass ich die halbe<br />
Wiese schon durch hätte und ich doch<br />
den Bienen auch etwas lassen solle. Man<br />
muss hierzu wissen, dass Bienen immer<br />
nur eine Blumensorte nach der anderen<br />
anfliegen. Wenn ich nun also alle Löwenzahnblüten<br />
ernten würde, müssten die<br />
Bienen sich eine neue Blütenart suchen<br />
und ich würde dadurch den natürlichen<br />
Kreislauf durcheinanderbringen. Ja, das<br />
Rad bedeutet auch, dass ich nicht nur<br />
vom Ehemann ein wenig gerügt wurde,<br />
sondern bis zum Schluss auch ein ziemlich<br />
schlechtes Gewissen hatte - allerdings<br />
gegenüber den Bienen.<br />
Bist du so eine Art Wunderfrau, damit<br />
du deine ganzen Rollen wie Ehefrau,<br />
Mutter, Managerin oder Bäuerin unter<br />
einen Hut bekommst? Du bist ja auch<br />
noch im Ehrenamt der Bäuerinnen?<br />
Nein, Wunderfrau bin ich sicher nicht,<br />
aber je nach Situation, gehe ich in meiner<br />
Rolle voll auf. Da ist dann die Vollblutmami,<br />
die für Marie jede Sitzung unterbricht,<br />
selbst wenn es eine mit dem Direktor<br />
einer großen Hotelkette ist. Marie hat<br />
einen eigenen Klingelton und wenn sie<br />
anruft, dann wird alles andere unterbrochen.<br />
Dann bin ich Vertriebsleiterin bei<br />
einer Südtiroler Kaffeerösterei. Ich liebe<br />
meinen Job, das Produkt mit seinen regi-<br />
Bio! Traditionell!<br />
Aber nicht verstaubt.<br />
730 Jahre<br />
Tradition und Genuss<br />
Bio Craft Brennerei und Fruchtveredelung<br />
Bio ist bei uns Lebensphilosophie: Das was<br />
wir verarbeiten und veredeln muss vorrangig<br />
von unserem 730 Jahr alten Bio Schildhof<br />
stammen und dort gewachsen sein;<br />
Kräuter, Gewürze, Blüten und Früchte werden<br />
bei richtigem Reifegrad und Sonnenstand<br />
von unserer Familie handverlesen.<br />
Die Lagerung unserer Destillate erfolgt im<br />
Steinkeller des 1288 erbauten Schildhofes<br />
welcher sich neben der einzigen, in Italien<br />
noch funktionierenden, einzigartigen Doppelmühle,<br />
befindet.<br />
◆ Destillation ist die Fähigkeit die natürlichen<br />
Aromen der Natur in all ihren Facetten<br />
zu veredeln ◆<br />
◆ Bio Craft Brenner VERDORFER THOMAS ◆<br />
. bio .<br />
.1831 . Gin<br />
Obstbrände<br />
Brandy<br />
Liköre<br />
Sirupe<br />
Fruchtaufstriche<br />
13<br />
Hier finden Sie:<br />
◆ Den 730 Jahre alten Schildhof<br />
◆ Die Bio Craft Brennerei<br />
◆ Verkostungen und Gourmettreffen, auch<br />
für geschlossene Gesellschaften<br />
◆ Die funktionierende und einzigartige<br />
Doppel Getreide Mühle von 1831<br />
◆ Hof- und Brennerei Besichtigungen<br />
◆ Bio Spezialitäten Geschäft<br />
Gereuth<br />
Schildhof. Bio Craft Brennerei<br />
Ritterweg 19a. Sankt Martin im Passeier<br />
1831@obergereuthof.it . www.obergereuthof.it
onalen Werten und da könnte ich mit viel<br />
Passion stundenlang darüber erzählen.<br />
Dann bin ich noch Bäuerin, jeden Tag von<br />
20.00-08.00 Uhr sowie am Wochenende.<br />
Nachts, wenn Marie schläft, wird die<br />
Buchhaltung von der Brennerei gemacht<br />
(die vom Hof macht mein Mann), Lieferscheine<br />
geschrieben, an der Homepage<br />
gearbeitet, Fruchtaufstriche gemacht,<br />
Sitzungen mit den Ortsbäuerinnen abgehalten<br />
uvm. Ich brauche zum Glück nur<br />
5-6 Stunden Schlaf und ab und zu<br />
bin ich natürlich auch Ehefrau,<br />
auch das mit viel Liebe. Ich<br />
habe hierfür eine einfache<br />
Faustregel für mich gefunden:<br />
Die Zeit reicht sowieso<br />
nie für alles und man kann<br />
nicht alles perfekt machen.<br />
Besser ist es deshalb, Prioritäten<br />
zu setzen und immer nur<br />
eine Sache, Person oder Situation<br />
„ein wenig” zu vernachlässigen, dann fällt<br />
es weniger auf. (Elisabeth schmunzelt erneut).<br />
Und ganz wichtig: um Hilfe fragen!<br />
Deshalb bin ich auch so gerne mit meinen<br />
Frauen im Ausschuss der Ortsbäuerinnen<br />
St. Martin zusammen. Keine von uns hat<br />
„eigentlich” Zeit und wir machen auch<br />
immer nur das, was wir gerne tun, so ist<br />
es mehr Freude als Arbeit. Wenn fünf Mamis,<br />
die zusammen 16 Kinder haben im<br />
Ehrenamt tätig sind, dann kann das nur<br />
von Herzen kommen und nicht von der<br />
Uhr! Und schlussendlich bliebe da noch<br />
die wichtigste Unterstützung für mich:<br />
mein Mann, Bio- und Mathematiklehrer<br />
aus Leidenschaft, Bauer, Brennmeister,<br />
Tüftler und Freigeist, ein fantastischer Vater<br />
und ab und zu auch Ehemann.<br />
Die Erdbeer-Zuckermasse wird heiß<br />
püriert und es kommt Agar-Agar dazu.<br />
Was zeichnet eure Brennerei aus?<br />
Mein Mann ist ein Querdenker und<br />
macht nichts, was es schon gibt. Deshalb<br />
mahlt auch unsere historische Mühle<br />
exklusiv den Malz für unseren „ersten<br />
Passeirer Bio Whiskey”. Damit die<br />
Geschichte wirklich rund ist, wächst der<br />
Wacholder oberhalb der Brennerei und<br />
wird nicht zugekauft. Die Brennanlage<br />
wird mit unserem eigenen Waldholz erhitzt,<br />
weil elektrisch ist ja nicht urig genug.<br />
Wir bauen Aronia und Schlehen für<br />
Menschen an, deren Immunsystem Naturkraft<br />
braucht und der schwarze Holunderbeer-Sirup<br />
wird von Asthmatikern<br />
geholt. Nichts wird bei ihm dem Zufall<br />
überlassen, alles ist gut durchdacht und<br />
hat einen Sinn. So ging er auch auf die<br />
beste Baristaschule Europas und machte<br />
dort eine Ausbildung zum Thema Cocktail<br />
- so konnte er uns im Lockdown jeden<br />
Abend einen neuen Drink zaubern.<br />
Er pflanzt als Einziger im <strong>Passeiertal</strong> die<br />
Winterzitrone aus Sibirien an, weil er irgendwo<br />
gelesen hat, dass diese hier<br />
gut wachsen soll und wenn er so weiter<br />
macht, kriegt er Zimt und Lakritze auch<br />
noch so hin, dass wir die nicht mehr zukaufen<br />
müssen. Hier tüftelt er gerade mit<br />
einem Sternekoch an den Aromen, welche<br />
dasselbe sensorielle Profil haben.<br />
Die ersten von uns produzierten Gin wurden<br />
mit einer der vielleicht besten Sommelière<br />
besprochen, die wir in Südtirol<br />
haben: Anita Mancini. Durch ihre ersten<br />
Inputs zu den Gleichgewichten im Glas<br />
hat er mittlerweile fünf hochwertige Gin<br />
entwickelt. Die Brennanlage wurde von<br />
einem Kupferschmied handgefertigt,<br />
eine Destille von 80 Litern, welche ganz<br />
langsam auf Te<strong>mp</strong>eratur gebracht wird.<br />
Das Besondere an unserem Hof<br />
ist somit eigentlich mein Mann:<br />
der Bauer, Brennmeister und<br />
Querdenker. Seine Liebe zum<br />
Detail ist die Veredelung der<br />
Maxime der Natur: keine<br />
Farbstoffe, keine Stabilisatoren,<br />
nur Natur und sauberes<br />
Arbeiten. Nur als Beispiel: Für<br />
einen Liter Himbeersirup, so wie<br />
wir ihn produzieren wollen, brauchen<br />
wir 1,2 kg Beeren!<br />
Das Fruchtpüree wird nun pasteurisiert.<br />
Was sind die Neuigkeiten <strong>2020</strong>?<br />
Ein ganz großes Thema ist die Sicherheit:<br />
Wir haben neben unserem gewohnt hohen<br />
Sauberkeits- und Hygieneanspruch<br />
auch bei den Reinigungsmitteln unsere<br />
Hausaufgaben gemacht. Rigoros setzen<br />
wir bei allem auf Bio, auch bei den Desinfektionsmitteln.<br />
Wir stellen unseren<br />
Besuchern dieses für die Hände frei zur<br />
Verfügung, in welchen natürliche Aromen<br />
von Pflaume, Kirsche oder Kastanie<br />
enthalten sind. Unsere Verkostungen<br />
finden heuer im Freien statt, maximal 10<br />
Personen, dafür aber öfters. Im Hofladen<br />
wird nun jeder Gast einzeln bedient und<br />
für kleine Gruppen werden auf Vormerkung<br />
auch Privatverkostungen (mit oder<br />
ohne Essen), Cocktailabende, Führungen,<br />
Schulungen und Anleitungen zum<br />
perfekten Gin Tonic angeboten. Dieses<br />
Jahr steht ganz im Zeichen der Betreuung<br />
von kleineren Gruppen. Neu sind<br />
zudem unsere personalisierten Produkte<br />
und im Herbst beginnen wir mit dem<br />
An- und Ausbau unseres Hofes und dem<br />
Hofschank.<br />
Unsere selbstgemachten Fruchtaufstriche<br />
werden noch heiß abgefüllt und ungeöffnet<br />
halten sie sich ca. 12 Monate.<br />
Monika Pfitscher<br />
Sind Sie neugierig auf den<br />
Obergereuth Hof geworden?<br />
Wenn Sie bis hier her gelesen haben,<br />
dann kommen Sie Elisabeth, Thomas<br />
und Marie besuchen und sprechen Sie<br />
sie auf diese Zeilen an. Es erwartet Sie,<br />
solange der Vorrat reicht, ein kleiner<br />
Erdbeer-Fruchtaufstrich als Geschenk<br />
für Ihren Besuch.<br />
Obergereuthof Brennerei •<br />
Ritterweg 19<br />
I-39010 St. Martin in Passeier<br />
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Kohlstatt 21<br />
39015 St. Leonhard<br />
Tel. +39 0473 659 022 Fax +39 0473 657 966<br />
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heißen Sie herzlich<br />
willkommen und wünschen<br />
Ihnen einen schönen<br />
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15
in Moos<br />
Grappa beim Bunker & Mooseum Wein in der Brennerei •<br />
2011 Schwierigkeitsgrad: wurde die Brennerei 5c–7b Wezl · in Routenanzahl: Riffian<br />
eröffnet. in Stuls Sieben bescheidene Sor-<br />
Obstbauern. Gerne darf alles probiert<br />
bung 18 von befreundeten Wein- und<br />
ten waren anfangs im Angebot, doch und verkostet werden. Auch ein Blick in<br />
die Nachfrage beim „Unterstuaner stieg und das Hof“ Sortiment die Brennerei ist jederzeit möglich.<br />
wuchs Schwierigkeitsgrad: jährlich um neue Sorten. 4–8a · Mittlerweile<br />
bietet Jochen 24 verschiedene herren noch etwas Neues im Petto. Die<br />
Routenanzahl: Für dieses 65 Jahr haben die beiden Haus-<br />
in Bergkristall/Pfelders<br />
Grappas und Obstbrände an: von den kleine Weinecke wurde vergrößert und<br />
Klassikern kurz vor Obstler, Pfelders Williams gegenüber oder Anisbrand<br />
Schwierigkeitsgrad: über Holzfassgelagertes 3–7c · Routenanzahl: vom Auswahl 55 an Weinen von einheimischen<br />
dem Gasthof dort findet Bergkristall sich jetzt eine angemessene<br />
Lagrein, Blauburgunder und Marille bis Weinbauern. „Wir sind mit allen beruflich<br />
verbunden. Die meisten beliefern<br />
zu Edlem wie Kranewitt oder Schwarze<br />
Holunderbeere. MOUNTAINBIKETOUREN<br />
Es ist für jeden was dabei.<br />
Eine besondere Liebe gilt den alde.<br />
Für andere durften wir interessan-<br />
uns mit Trestern für unsere Edelbränten<br />
Apfelsorten Voraussetzungen wie Gravensteiner sind sicheres und Fahren te sowie Auftragsbrände eine gute brennen. konditionelle Das freut<br />
Morgenduft. Verfassung. Überhaupt Die Tour sind dauert es ungefähr lokale 2 uns h. Die natürlich, Länge denn der Fahrstrecke das zeigt das beläuft große<br />
Zutaten, für die Jochen und seine Frau Vertrauen in unsere Arbeit“ meint Jochen<br />
dazu.<br />
Silvia<br />
sich<br />
schwärmen.<br />
auf 15–20<br />
Die<br />
km<br />
Walnüsse<br />
bei einem<br />
für<br />
Höhenunterschied<br />
den<br />
zwischen<br />
Über Geschmack<br />
300–700 m.<br />
lässt<br />
Die<br />
sich<br />
Nusseler Teilnehmer ernten sie sind vom verpflichtet eigenen Hausbaum<br />
und die verwendeten Trestern Blauburgunder und Lagrein, Silvia liebt<br />
einen Helm bekanntlich zu tragen. streiten: Jugendliche Jochen unter mag 18 gern<br />
und Früchte stammen aus der Umge-<br />
leichte und herbe Vernatsch-Weine. In<br />
einem sind sie sich jedoch einig: „Das<br />
Leben ist zu kurz, um schlechten Wein<br />
zu trinken“. Auch sonst ist die Verbundenheit<br />
zur Heimat und ihren Produkten<br />
zu spüren. Für Naschkatzen gibt es<br />
Schokolade, Kaffee und Honig - alles<br />
„Made in Südtirol“.<br />
Auf jeden Fall ist die Privatbrennerei<br />
im denkmalgeschützten<br />
Haus einen Abstecher wert,<br />
denn zur Önothek gehört auch<br />
eine Bar mit einem kleinem<br />
Garten. Es gibt Espresso, ein<br />
kühles Bier und natürlich a<br />
„gscheit’s" Glas Wein.<br />
Geführte Verkostung &<br />
Brennereibesichtigung<br />
„Grappa und Schokolade".<br />
montags + freitags 16 Uhr<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl<br />
Info und Anmeldung im<br />
Tourismusbüro<br />
RIFFIAN (BZ), Südtirol, Jaufenstraße 37<br />
Jochen Kofler: 335 8189433 · www.wezl.it<br />
Verkostung und Verkauf: Montag-Samstag: 8-17 Uhr<br />
Info <strong>Sommer</strong> 2017 Aktivitäten | 31<br />
Privatbrennerei Wezl •<br />
Jaufenstrasse 37<br />
I-39010 Riffian<br />
T. +39 0473 24 10 75<br />
www.wezl.it<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Sa 08 - 17 Uhr<br />
16
Mit der Hirzer Seilbahn hoch hinaus •<br />
Bedingt durch die Corona-Krise mussten<br />
auch die Seilbahnen in Südtirol seit<br />
Mitte März ihren Betrieb einstellen. Mit<br />
25. Mai wurde nun auch die Hirzer Seilbahn<br />
wieder für den Personenverkehr<br />
geöffnet. Wir wollten vom Direktor der<br />
Seilbahn Franz Pixner wissen, welche<br />
Neuerungen und Sicherheitsmaßnahmen<br />
getroffen worden sind, um einen<br />
sicheren Betrieb zu gewährleisten.<br />
Was sind die wichtigsten Neuerungen<br />
für Seilbahnen und was ändert sich für<br />
die Fahrgäste?<br />
Leider hat diese Krise auch die Seilbahnen<br />
voll getroffen und wir<br />
konnten erst jetzt die Seilbahnen<br />
und den Sessellift<br />
Grube in Betrieb nehmen<br />
und es mussten einige<br />
Auflagen hierfür erfüllt<br />
werden.<br />
Dies sind folgende:<br />
• Es können bis auf<br />
weiteres nur 2/3 der<br />
Kapazität in den Kabinen<br />
vorgelassen werden,<br />
d.h. in den Kabinen von<br />
Saltaus - Prenn 23 Personen je<br />
Fahrt (Kapazität 35 Personen) und in<br />
den Kabinen von Prenn - Klammeben<br />
30 Personen (Kapazität 45 Personen);<br />
• Des Weiteren werden die Kabinen<br />
täglich desinfiziert und in den Stationen<br />
muss der Mindestabstand von<br />
1 Meter unter den Personen gehalten<br />
werden;<br />
• In den Kabinen und während der<br />
Fahrt muss ein Mund- und Nasenschutz<br />
getragen werden;<br />
• In den Stationen sind Vorrichtungen<br />
vorhanden, um damit die<br />
Hände vor der Berg- bzw. Talfahrt<br />
zu desinfizieren und auch vor den<br />
Toiletten sind solche Spender angebracht;<br />
• Die Kabinenbegleiter müssen<br />
die vorgeschriebenen<br />
Schutzmasken und<br />
Handschuhe tragen,<br />
sofern diese in Kontakt<br />
mit den Fahrgästen<br />
kommen;<br />
Wie verhält man sich<br />
als Gast richtig in der<br />
Bahn und auf den Almhütten?<br />
In den Gasthäusern und<br />
Almhütten werden die Tische<br />
weiter auseinander gestellt und<br />
nur Familienmitglieder an denselben<br />
Tisch gesetzt sowie die notwendigen<br />
Schutzmaßnahmen bei den Mitarbeitern<br />
sichergestellt.<br />
Wie sind die Betriebszeiten der Bahn<br />
in diesem <strong>Sommer</strong>?<br />
Die Betriebszeiten sind gleich wie in<br />
den vergangenen Saisonen, d.h. täglich<br />
von 8.30 - 17.30 Uhr (vom 15. Juni - 30.<br />
September bis 18.30 Uhr), Abfahrten<br />
halbstündlich und nach Bedarf.<br />
Gibt es spezielle Familientickets oder<br />
Senioren- bzw. Gruppenermäßigungen?<br />
Die Hirzer Seilbahnen und der Sessellift<br />
Grube bieten bereits seit Jahren spezielle<br />
Tickets für Familien, Gruppen,<br />
Nachmittagsfahrten, Saisonkarten und<br />
speziell an den „Tallner Sonntagen”.<br />
Genaue detaillierte Auskünfte erhalten<br />
Sie an den Kassen. Ab 14.00 Uhr werden<br />
Fahrräder kostenlos mitgenommen<br />
(die Fahrräder werden nur bis zur<br />
Mittelstation transportiert), bei großem<br />
Andrang werden<br />
von 9.30 - 12.00 Uhr<br />
keine Fahrräder<br />
transportiert.<br />
Wir hoffen, dass<br />
es trotz der Einschränkungen<br />
eine<br />
gute <strong>Sommer</strong>saison<br />
wird und die<br />
Besucher einen<br />
tollen Ausflugstag<br />
im Wandergebiet<br />
Hirzer verbringen.<br />
Franz Pixner<br />
Direktor Hirzer Seilbahn<br />
Die Seilbahnen Hirzer und der Sessellift Grube sind<br />
geöffnet, ebenso die Gasthäuser und Almhütten.<br />
Die beliebten “Tallner Sunntige” finden an jedem<br />
ersten Sonntag im Monat mit zahlreichen<br />
Veranstaltungen und Vergünstigungen statt.<br />
Die Hirzer Seilbahnen, der Sessellift Grube und die<br />
Wirte freuen sich auf Ihren Besuch.<br />
Die Bahnen bringen Sie in wenigen Minuten<br />
von der Talsohle bis auf 2000 Meter Höhe zum<br />
Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen<br />
jeden Schwierigkeitsgrades.<br />
Das Wandergebiet Hirzer<br />
ist immer einen Besuch wert.<br />
17<br />
Weitere Informationen<br />
unter www.hirzer.info<br />
Tel. 0473-64 54 98<br />
(Kassa Talstation)<br />
oder per E-Mail:<br />
seilbahn.hirzer@rolmail.net
45 Jahre Weißes Kreuz Passeier •<br />
Die Sektion des Weißen Kreuzes im <strong>Passeiertal</strong><br />
feiert ihren 45. Geburtstag. Von<br />
den Anfängen bis heute hat sich dabei<br />
viel getan. Wir haben mit Ingo und Michael<br />
gesprochen, zwei Mitglieder, die<br />
von Anfang an dabei waren und die uns<br />
den Werdegang der Sektion geschildert<br />
haben.<br />
Angefangen hat alles Ende des Jahres<br />
1974. Es entstand die Notwendigkeit<br />
der Rettung und des Krankentransportes<br />
über die Stadtgrenzen von Meran<br />
hinaus. Anno dazumal war nur das Rote<br />
Kreuz in den Städten tätig, welche bereits<br />
in den 60er Jahren vom Rettungsverein<br />
Weißes Kreuz unterstützt wurde.<br />
Im Laufe der Jahre wurden in ganz Südtirol<br />
immer mehr Sektionen gegründet,<br />
um der Bevölkerung auch auf dem Land<br />
helfen zu können.<br />
Michael Gögele ist einer der ersten Mitglieder<br />
des Weißen Kreuzes Passeier. Er<br />
ist seit 1975 dabei und schildert, wie er<br />
dazu kam: „Ich bin eigentlich per Zufall<br />
zum Verein gekommen. Die Luckner-<br />
Rosa (Rosa Delucca, Geschäftsfrau aus<br />
St. Leonhard) hat sich für dieses Projekt<br />
sehr engagiert und mich eines Tages<br />
dazu überredet, beizutreten. Damals<br />
war ich noch Fernfahrer<br />
und konnte somit<br />
meine Dienste<br />
immer nur am<br />
Wochenende<br />
antreten.<br />
Ich kann mich noch gut an meinen<br />
ersten Einsatz erinnern: Am Stephanstag<br />
1975 musste ich nach Sander Bad<br />
im Hinterpasseier zu einem Rodelrennen<br />
fahren. Früher wurden wir fast „nur“<br />
zu Unfällen gerufen. Die Devise lautete:<br />
Hinfahren, auflegen und ab ins Spital.“<br />
Auch Ingo Fauner kann sich noch gut an<br />
seine erste Fahrt erinnern: „Ich bin seit<br />
1983 dabei. Wie es früher üblich war,<br />
wurde ich von Kollegen eingeladen,<br />
mir den Verein einmal anzuschauen.<br />
Gesagt, getan, ging ich in die Sektionsstelle,<br />
als plötzlich das Telefon klingelte<br />
und mein Kollege zu einem Einsatz<br />
musste. So schnell konnte ich gar nicht<br />
reagieren, da saß ich bereits mit ihm im<br />
Wagen - einem VW Bus mit einer Liege<br />
- auf dem Weg zum Unfallort. Ein Auto<br />
war über die Straße geraten. Der Fahrer<br />
war glücklicherweise nicht schwer verletzt<br />
und wir brachten ihn umgehend<br />
ins Krankenhaus. Von diesem Tag an<br />
bin ich beim Weißen Kreuz dabei.“ Was<br />
es anfangs brauchte, um einen solchen<br />
Dienst anzubieten, ist an Minimalismus<br />
kaum zu übertreffen: Mitglieder, eine<br />
Sektions-Stelle, ein Auto und ein Telefon.<br />
Die Voraussetzungen am Anfang,<br />
um dem Weißen Kreuz beizutreten,<br />
waren zudem sehr überschaubar: Auto<br />
fahren musste man können. Das erste<br />
Fahrzeug des Weißen Kreuzes wurde<br />
1975 eingeweiht. Die ersten Erste-Hilfe-<br />
Kurse gab es dann ab Ende der 70er<br />
Jahre. Michael hat seinen ersten Kurs<br />
1979 absolviert. Die Sektions-Stelle von<br />
damals ist in keiner Weise mit derer<br />
von heute zu vergleichen. Es war eine<br />
Garage aus Brettern und Sperrplatten<br />
mit einem Stockbett, einem Schreibtisch<br />
und einem Telefon, positioniert<br />
neben dem Gasthof Frick im Dorfzentrum.<br />
Ab Dezember 1975 gab es einen<br />
18<br />
durchgehenden Nachtdienst und an<br />
Sonn- und Feiertagen auch einen Tagdienst.<br />
War bei einem Notfall keiner in<br />
der Stelle, um den Anruf entgegenzunehmen,<br />
wurde dieser an die Luckner-<br />
Rosa weitergeleitet. Sie ging dann los,<br />
um im Dorf jemanden zu finden, der<br />
helfen konnte. Anfangs war zudem jede<br />
Sektion autonom und jede musste sich<br />
selbst um die Finanzierung kümmern.<br />
Diese erfolgte durch die finanzielle Unterstützung<br />
des Vereins „Stille Hilfe für<br />
Südtirol“, welcher in Bayern gegründet<br />
worden war, durch das Sammeln von<br />
Altpapier, Alteisen und Glas. Außerdem<br />
konnten die Mitgliedsbeiträge in einem<br />
Lokal im Dorfzentrum abgegeben<br />
werden. Später kamen die Sammelwochen<br />
dazu: Die Mitglieder mussten<br />
im Frühjahr bzw. im <strong>Sommer</strong> mit ihrer<br />
Sammelbüchse von Haus zu Haus gehen,<br />
um die Mitgliedsbeiträge einzusammeln.<br />
Ein weiterer Unterschied zu<br />
heute bestand darin, dass jeder Bürger<br />
seine Fahrten selbst bezahlen musste.<br />
„Anfangs hatten wir 170 - 180 Fahrten<br />
im Jahr. Die Menschen waren eher gehemmt,<br />
das Weiße Kreuz zu rufen, denn<br />
ein Wagen mit Blaulicht war das Dorfgespräch<br />
Nummer eins“, erinnern sich<br />
Ingo und Michael. Aber nicht nur die<br />
Einsätze haben sich im Laufe der Zeit<br />
verändert, sondern auch die Herangehensweise<br />
bei diesen. „Früher wurde<br />
mehr mit Hausverstand agiert, heute<br />
arbeiten wir vorgegebene Schritte in einer<br />
bestimmten Reihenfolge ab. Ich finde,<br />
eine Kombination aus beidem wäre<br />
ideal. Ein junger Ausgebildeter und<br />
ein alter Erfahrener, sozusagen“, findet<br />
Ingo. In den vielen Jahren haben Ingo<br />
und Michael zudem viele Änderungen<br />
auch im Bereich Ausbildung erfahren.<br />
So haben sich beispielsweise die Anzahl<br />
bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung<br />
Bildnachweis: Weißes Kreuz Passeier“ - Bilder Beschreibung (alle von links nach rechts) - Bild 1: Mangger Josef; Öttl Theresia; Righi Oswald; Bild 2: Righi Oswald; Bild 3 Fauner Ingo; Bild 4: Auer Adolf; Karlegger Hans; Platter<br />
Johann; Hofer Anton; Rechts vom Fahrzeug – nach links - Hofer Hans; Ennemoser Josef; Pichler Alfred (blaue Jacke); Gögele Michael; Gufler Hermann; Auer Franz; Delucca Rosa; Zöschg Oswald; Bild 6: Fahrzeugweihe 1978; Bild<br />
5: Fahrzeug- weihe 1983; Delucca Rosa; Bild 7: Fahrzeugweihe 1976; Karlegger Johann; Gufer Anton; Hochw. König Franz; Delucca Rosa; Schiefer Johann; Bild 8: Fahrzeugweihe 1983; Delucca Rosa; Bild 9: Neue Generation<br />
RTW 2019
das eine oder andere Mal geändert.<br />
Von fünf Herzdruckmassagen und einer<br />
Atemspende ging es über zu einem<br />
Verhältnis von 15:2 und dann zu 30:2.<br />
Laut heutigem Wissensstand ist die<br />
Druckmassage wichtiger als die Beatmung,<br />
da so der Kreislauf wieder angeregt<br />
wird. Eine weitere wichtige Änderung<br />
brachte das Gesetz, welches<br />
das Tragen des Sicherheitsgurtes<br />
vorschrieb. Etliche<br />
Unfälle gingen und gehen<br />
auch heute noch gli<strong>mp</strong>flich<br />
aus, welche vorher<br />
wahrscheinlich tödlich<br />
geendet hätten. Dies<br />
gilt auch für die Rücksitze.<br />
Hierzu ein Tipp: Die<br />
Rücksitze auch ohne Passagiere<br />
anschnallen, damit<br />
Gegenstände aus dem<br />
Kofferraum nicht nach vorne<br />
schnellen können. Eine Getränkekiste<br />
mit Glasflaschen kann ein Crashgewicht<br />
von bis zu 540 kg erreichen und dadurch<br />
großen Schaden im Fahrzeuginneren<br />
anrichten. Durch angeschnallte<br />
Sitze wird Schlimmeres verhindert.<br />
Hat sich im Laufe der Jahre die Art<br />
der Einsätze verändert?<br />
„Früher waren 90 % unserer Einsätze Unfälle.<br />
Meistens Autounfälle, Unfälle im<br />
Haus oder bei der Arbeit. Heute fahren<br />
wir bis zu 80 - 90 % aus medizinischen<br />
Gründen. Das sind dann meist Menschen<br />
mit Herz- oder Ate<strong>mp</strong>roblemen<br />
oder auch bei Geburten“,<br />
resümiert Michael. Anfangs<br />
gab es noch keinen Notarzt,<br />
welcher zur Unterstützung<br />
gerufen hätte<br />
werden können. Erst in<br />
den 80er Jahren hat sich<br />
Dr. Günther Mitterhofer<br />
(erster Notarzt in Südtirol,<br />
der in Meran gearbeitet<br />
hat) dafür eingesetzt,<br />
dass immer ein Notarzt abrufbar<br />
ist, welcher dem Krankenwagen<br />
entgegenfährt und die erste<br />
Behandlung des Patienten durchführen<br />
kann. Dieser Wagen des Notarztes ist<br />
nur für medizinische Fälle ausgestattet,<br />
also ohne Liege für einen Krankentransport.<br />
Diesen Luxus gab es in den Anfangsphasen<br />
des Weißen Kreuzes noch<br />
nicht. „Das einzige, das wir tun konnten<br />
war, den Verletzten ins Krankenhaus zu<br />
fahren. Wenn jemand große Schmerzen<br />
hatte, konnten wir ihm nichts dagegen<br />
geben und bei einem größeren Blutverlust<br />
wusste man eben erst nach drei Tagen,<br />
ob die Organe noch gut genug mit<br />
Blut versorgt wurden. Es hat sich in den<br />
letzten Jahren viel getan und es hat sich<br />
sehr viel zum Positiven entwickelt“, erzählt<br />
Michael. So haben sich die Dienste<br />
vom Weißen Kreuz von reinen Fahrten<br />
über zur Erstversorgung und die Unterstützung<br />
von einem Notarzt bis hin zum<br />
Hubschrauberdienst weiterentwickelt.<br />
Michael und Ingo sind vor allem aufgrund<br />
der entstandenen Kameradschaft,<br />
der Möglichkeit zu helfen und der Freude<br />
zum Verein beim Weißen Kreuz.<br />
Heute zählt die Sektion Passeier 8 Angestellte,<br />
2 Zivildiener und 85 freiwillige<br />
Mitglieder. Diese sind an 24 Stunden 365<br />
Tage im Jahr im <strong>Passeiertal</strong> im Einsatz,<br />
um zu helfen.<br />
Barbara Hofer<br />
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eine große Auswahl an Wandermode!<br />
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>> Jeden ersten Samstag Nachmittag geöffnet
Faszinierende Passeirer Bergwelt •<br />
Berge haben die Menschen schon seit<br />
jeher fasziniert. Es gibt hier jene, welche<br />
die Gipfel voller Enthusiasmus erklimmen<br />
und andere, die sie lieber von<br />
unten bestaunen und fasziniert<br />
betrachten. Eines<br />
begeistert jedoch<br />
alle gleichermaßen:<br />
Bilder, welche<br />
die wahre<br />
Schönheit<br />
der Berge<br />
und ihre<br />
dazugehörigen<br />
Aussichten<br />
und Ruhe<br />
einfangen.<br />
Daniela Kofler<br />
aus Riffian<br />
ist einer jener<br />
Menschen, die<br />
Berge besteigen.<br />
Ob <strong>Sommer</strong><br />
oder Winter spielt eigentlich<br />
keine Rolle, die<br />
Startzeit am Morgen wird einfach<br />
dem Tagesbeginn angepasst. Das kann<br />
dann zuweilen auch sehr früh sein. Daniela<br />
geht bevorzugt zum Sonnenaufgang<br />
auf den Berg und da sie leidenschaftliche<br />
Hobbyfotografin ist, kann sie ihre<br />
unglaublichen Erlebnisse visuell durch<br />
Bilder mit anderen teilen. Wir haben uns<br />
mit der sportlichen Passeirerin über ihre<br />
Leidenschaft unterhalten.<br />
Seit wie vielen Jahren gehst du<br />
schon in die Berge?<br />
Mit dem Berg- und Skibergsteigen<br />
habe ich schon mit ca. 25 Jahren angefangen.<br />
Seit ungefähr vier Jahren gehe<br />
ich regelmäßig <strong>Sommer</strong> wie Winter und<br />
bevorzugt morgens in die Berge.<br />
www.instagram.com/nelalein_1980/<br />
20<br />
Was fasziniert dich an diesem Sport?<br />
Ich liebe es Sport, Natur und Fotografieren<br />
miteinander zu verbinden. Die<br />
Ruhe und die Einsamkeit am Berg, verbunden<br />
mit körperlicher Anstrengung<br />
und Konzentration geben mir viel Kraft<br />
für den Alltag.<br />
Seit wann fotografierst du deine<br />
Erlebnisse am Berg?<br />
Ich habe immer schon gern schöne Momente<br />
festgehalten, früher mit der Handykamera<br />
und seit vier Jahren mit einer<br />
Kamera. Bei eisigen Te<strong>mp</strong>eraturen und<br />
Wind sind manche Aufnahmen jedoch<br />
oft hart erarbeitet. Auf den Bildern sieht<br />
man das jedoch nicht, im Gegenteil.<br />
Welche Kamera benutzt du?<br />
Ich habe eine kleine Canon Spiegelreflexkamera,<br />
die mit mir schon manche<br />
extremen Wetter- und Te<strong>mp</strong>eraturstürze<br />
durchgestanden hat.<br />
Druckst du deine Bilder auch aus und<br />
hast du vielleicht schon eine Ausstellung<br />
gemacht?<br />
Zu Hause habe ich einige von mir gemachte<br />
Fotos an der Wand hängen.<br />
Ausstellungen habe ich selbst noch keine<br />
gemacht, allerdings in Zusammenarbeit<br />
mit dem Fotoclub Passeier. Zudem<br />
stelle ich meine Bilder gern in den sozialen<br />
Netzwerken aus, das ist sozusagen<br />
mein persönliches Fototagebuch.<br />
Deine Bilder sind sehr harmonisch und<br />
immer geprägt vom respektvollen Umgang<br />
mit der Natur. Wie reagieren die<br />
Menschen auf deine Bilder?<br />
Die Reaktionen sind meistens sehr<br />
positiv und überraschen und freuen<br />
mich immer wieder, da ich weder eine<br />
fotografische Ausbildung noch eine<br />
besonders teure Ausrüstung besitze.<br />
Man sieht, dass die Natur einfach oft<br />
selbst die schönsten Bilder malt und es<br />
manchmal nur wichtig ist, diese zu erkennen<br />
und zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort zu sein.<br />
Im Winter bist du auch mit den Tourenskiern<br />
unterwegs. Welche Jahreszeit<br />
magst du lieber, den <strong>Sommer</strong> oder den<br />
Winter?<br />
Mir gefallen eigentlich alle Jahreszeiten.<br />
Ich liebe den Frühling, wenn alles<br />
erwacht und blüht und den <strong>Sommer</strong>,<br />
wenn ich der Hitze entfliehen und schon<br />
früh morgens auf einem Gipfel die ersten<br />
Sonnenstrahlen genießen kann. Im<br />
Herbst gibt es immer besonders schöne<br />
Farben und Wolkenstimmungen.<br />
Eine verschneite Winterlandschaft und<br />
eine Pulver-Skitour oder auch eine Firnabfahrt<br />
sind für mich immer ein einzigartiges<br />
Erlebnis. Ich bin sehr dankbar,<br />
hier bei uns, in diesem Paradies leben<br />
zu dürfen.<br />
Monika Pfitscher<br />
Bild links im Kreis: Daniela auf der Kolbenspitze oder „Kolbmer“; Großes Bild oben „Sefiarspitze“ in Pfelders; Bild r.o. Blick von der Hohen<br />
Weißen auf den Lodner; Bild r.u. Oberhalb der Hochalm/Stuls; Bild r.u.: „Hohe Weiße“; Bild darunter: „Hohe Kreuzspitze“
Traditionshandwerk trifft Ecofashion •<br />
Spinnradl in der neuen Geschäftsstelle in St. Leonhard<br />
Ab dem 18. Juli weht frischer Wind<br />
durchs Dorfzentrum von St. Leonhard,<br />
denn das Spinnradl bekommt eine zusätzliche<br />
Geschäftsstelle am Hauptplatz,<br />
in der Kohlstatt Nummer 4.<br />
Im großzügigen Geschäftsraum findet<br />
auch die Maßschneiderei ihren Platz und<br />
Kunden, die ihren originalen „Psairer<br />
Sarner“ bestellen möchten, werden hier<br />
exklusiv betreut und haben ab sofort<br />
mehr Platz um sich wohlzufühlen.<br />
Spinnradl hat sich mittlerweile einen<br />
Namen gemacht, wenn es darum geht,<br />
aus lokaler Tiroler Bergschafwolle<br />
Strickjacken und Westen zu kreieren.<br />
Jeder Arbeitsschritt wird in der Werkstatt<br />
in St. Leonhard in Passeier mit Engagement<br />
und Herzblut ausgeführt und<br />
garantiert, dass jede Eigenkreation ein<br />
Unikat ist und ein Leben lang hält.<br />
Seit Längerem beschäftigen sich Geschäftsführerin<br />
Franziska Haller und ihre<br />
MitarbeiterInnen mit Regionalität, Nachhaltigkeit<br />
und bewusstem Konsum. In<br />
Zeiten wie diesen sind das keine neuen<br />
Begriffe, aber aktuell wie eh und je.<br />
Die Devise: nachhaltig sein, wertvoll<br />
bleiben und bewusster werden. Deshalb<br />
bietet Spinnradl jetzt auch nachhaltig<br />
hergestellte Mode und Accessoires für<br />
Damen und Herren von den führenden<br />
Ecofashion Labels Armedangels, bleed<br />
clothing und Pikfine an. Allesamt trendige<br />
und junge Unternehmen mit dem<br />
Ziel, recycelte Materialen und nachwachsende<br />
Rohstoffe zu verwenden,<br />
ihre MitarbeiterInnen fair zu entlohnen<br />
und vor allem transparent zu arbeiten.<br />
Heimische Bergschafwolle rockt, nicht<br />
nur weil sie warm, gesund und strapazierfähig<br />
ist, sondern auch zum<br />
ecofreundlichen Lifestyle inspirieren<br />
kann. Überzeugen Sie sich selbst.<br />
Spinnradl •<br />
Kohlstatt 4 & Kohlstatt 64<br />
I-39015 St. Leonhard<br />
T. +39 0473 65 61 92<br />
www.spinnradl.it<br />
Montag bis Freitag durchgehend<br />
geöffnet von 9:00 - 19:00 Uhr<br />
Samstag von 9:00 - 12:30 Uhr<br />
Wir sind nachhaltig.<br />
Wir bleiben wertvoll. Wir werden bewusster.<br />
#einerspinntimmer<br />
spinnradl.it<br />
Eröffnung unserer<br />
neuen Geschäftsstelle<br />
am 18. Juli <strong>2020</strong><br />
Kohlstatt 4 in St. Leonhard in Passeier<br />
Der „Psairer Sarner“ trifft auf faire und coole Mode und Accessoires<br />
von armedangels, bleed clothing und pikfine.<br />
Ab jetzt bei uns erhältlich.<br />
21
Musikalisches <strong>Passeiertal</strong> •<br />
MusikerInnen, die zu begeistern wissen, stellen sich vor<br />
Redoors •<br />
Die authentische<br />
Tribute-Band<br />
Südtirols, welche<br />
den unvergesslichen<br />
Sound und Spirit<br />
der legendären<br />
"The Doors" wieder<br />
zum Leben erweckt<br />
und eine psychedelische Zeitreise in die<br />
60iger Jahre auf Ihre Bühne bringt.<br />
www.facebook.com/redoorsband/<br />
Instagram: redoors_official_<br />
Kontakt<br />
redoorsband@gmail.com<br />
T. +39 348 0572561<br />
FinelineLiveBand •<br />
Die Liveband Fineline<br />
spielt Coversongs<br />
aus<br />
verschiedenen<br />
Stilrichtungen<br />
wie Rock’n’Roll<br />
und Rock, moderne<br />
Popsongs und<br />
Schlager. Ideal für<br />
Pubs, Bars, Restaurants, Hotels, Hochzeiten<br />
oder auch größere Feste im Freien.<br />
Mitglieder:<br />
Dagi Ungerer (Stimme & Gitarre)<br />
Justin Waldner (Schlagzeug & Stimme)<br />
Tobi Egger (Bass)<br />
Lippi Hehl (Keys)<br />
www.facebook.com/FinelineLiveBand<br />
fineline@live.it<br />
T. +39 348 3390122<br />
Schw4rz •<br />
Schw4rz ist Musiker<br />
und Songwriter<br />
und veröffentlichte<br />
im<br />
<strong>Sommer</strong> 2019<br />
sein gleichnamiges<br />
Debütalbum.<br />
Alternativer deutscher<br />
Pop aus dem <strong>Passeiertal</strong>.<br />
Philipp Schwarz<br />
schw4rz@hotmail.com<br />
www.facebook.com/schw4rz.music<br />
Die jungen Pseirer •<br />
Sonja, Andreas<br />
und David - alle<br />
drei kommen<br />
aus St. Martin<br />
in Passeier. 2010<br />
gründeten sie<br />
die Gruppe „Die<br />
jungen Pseirer”.<br />
Gemeinsam machen<br />
sie fetzige Volksmusik, Schlager und aktuelle<br />
Hits. Auftritte gibt es hauptsächlich<br />
in Südtirol aber sie sind auch manches<br />
Mal im Ausland zu hören.<br />
Kontakt:<br />
Die jungen Pseirer; Gruberstraße 9<br />
39010 St. Martin in Passeier<br />
info@diejungenpseirer.com<br />
www.diejungenpseirer.com<br />
T. +39 340 181 91 98<br />
Walter Marth •<br />
Er gehört schon<br />
seit Jahren zu<br />
den fixen Größen<br />
der Südtiroler<br />
Musikszene:<br />
Walter Marth,<br />
bekannter Musiker<br />
und Sänger bei<br />
The Repeatles, The<br />
Quarrystars und Penny Lane!<br />
Jetzt ist er auch als Solokünstler unterwegs<br />
und ab Herbst <strong>2020</strong> werden auch<br />
seine eigenen Lieder in deutscher Sprache<br />
Richtung Rock, Pop und Schlager<br />
zu hören sein.<br />
Kontakt:<br />
pennylane6070@gmail.com<br />
T. +39 335 571 84 37<br />
22<br />
Judit Pixner •<br />
Die Sängerin Judit<br />
Pixner gründete<br />
ihr gleichnamiges<br />
Trio aus<br />
dem Bedürfnis<br />
heraus, ihrer jazzigen<br />
Ader freien<br />
Lauf zu lassen.<br />
Pixners sensitive Stimme besticht durch<br />
große Flexibilität, die es ihr erlaubt, in<br />
verschiedenen musikalischen Genres<br />
stilsicher zu navigieren.<br />
Vocal: Judit Pixner<br />
Piano: Michele Giro<br />
Drums: Roman Hinteregger<br />
www.juditpixner.com
Das „Rosmarie” in Pfelders - immer einen Besuch wert! •<br />
Seit mehr als 10 Jahren führen Andreas<br />
und Verena Gufler ihr kleines, schmuckes<br />
Juwel, das Rosmarie in Pfelders.<br />
Bekannt sind sie weitum für ihre Gastfreundschaft<br />
und Herzlichkeit sowie die<br />
gute Küche. Das wichtigste in ihren Augen<br />
ist die Liebe zum Detail, ein guter<br />
Umgang mit den Gästen, die Verarbeitung<br />
von hochwertigen Produkten und<br />
die Hygiene im Betrieb. Ihren Mitarbeitern<br />
versuchen sie bei der täglichen Arbeit<br />
genau dies zu vermitteln und vorzuleben.<br />
Vieles gehört dazu, um den Gästen den<br />
Aufenthalt so schön und entspannt wie<br />
möglich zu gestalten, sie zufriedenzustellen<br />
und zu begeistern. Nach mehreren<br />
Umbauarbeiten schätzen die Gäste<br />
vor allem das Ambiente, die Umgebung<br />
inmitten der Pfelderer Bergwelt, die<br />
schönen, sauberen Zimmer, einen neuen<br />
Wellnessbereich und natürlich gutes<br />
Essen, bei gutem Service. Das was den<br />
Gästen auch gefällt und was sie vielfach<br />
loben, ist der persönliche Umgang und<br />
das heimelige Gefühl wenn sie ankommen.<br />
Das „sich gleich wohl und wie zu<br />
Hause fühlen”. Nebenbei ist im Barbetrieb<br />
immer was los. Einheimische<br />
unterhalten sich miteinander und mit<br />
Urlaubern, hie und da erklingt eine Ziehharmonika<br />
und es wird auch mal Karten<br />
gespielt, „gewattet“, wie es in Südtirol<br />
so schön heißt. Das lässt eine Gasthauskultur<br />
entstehen, wo gelacht und nach<br />
einer Bergtour oder dem Abendessen<br />
noch gemütlich ein Glas Wein getrunken<br />
wird. Das Küchenteam kocht<br />
leidenschaftlich, was man mit<br />
jedem Bissen schmeckt.<br />
Regional, saisonal und<br />
mit immer wechselnder<br />
Speisekarte. Küchenchef<br />
Andreas legt<br />
großen Wert darauf,<br />
dass die Produkte, die<br />
verarbeitet werden,<br />
von der näheren Umgebung<br />
und von den<br />
Bauern im Tal kommen.<br />
So kommt das Fleisch wie<br />
Rind, Kalb, Schwein und Lamm<br />
von Martins Hofladen in Zeppichl<br />
oder der Metzgerei Hofer aus Moos.<br />
Forellen liefert die Fischzucht Schiefer<br />
aus St. Leonhard, die Milchprodukte<br />
stammen alle aus Südtirol und die Eier<br />
von glücklichen Hühnern.<br />
Verena, die Chefin des Hauses macht<br />
neben der Arbeit im Haushalt und den<br />
drei Kindern auch die Mitarbeiterführung,<br />
sämtliche Arbeiten im Büro und<br />
an der Rezeption sowie im Service. Ihrer<br />
Leidenschaft, der Patisserie ging<br />
sie viele Jahre selbst nach. Auch die<br />
Süßspeisen wurden von ihr kreiert. Das<br />
Hotel Restaurant Rosmarie ist genau<br />
deshalb auch bei vielen Kuchenliebhabern<br />
bekannt. Täglich stehen<br />
eine Vielzahl an Kuchen zur<br />
Auswahl und schon beim<br />
Blick in die Vitrine läuft<br />
einem das Wasser im<br />
Mund zusammen. Nun<br />
macht der Küchenlehrling<br />
Kathi unter<br />
der Aufsicht von Verena<br />
die Kuchen und<br />
andere Leckereien.<br />
Dem <strong>Sommer</strong> nach Corona<br />
- Covid 19 - sehen<br />
die Gufler`s optimistisch<br />
entgegen. Denn wo, so sagen<br />
sie, kann man sich freier bewegen,<br />
als in Pfelders oder generell im Hinterpasseier.<br />
Die gute Luft, das weitläufige<br />
Wegenetz, die bewirtschafteten Almen<br />
– das alles lädt zum Wandern und Verweilen<br />
ein. Wenn sich alle Betreiber,<br />
Angestellte und Gäste an die Hygienemaßnahmen<br />
halten und mit der nötigen<br />
Disziplin an diese neue Herausforderung<br />
herangehen, werden sicher alle<br />
einen schönen <strong>Sommer</strong> erleben.<br />
Isabella Halbeisen<br />
Wellness & Genusshotel Rosmarie<br />
Tel. +39 0473 421 022<br />
Mob. +39 346 686 1670<br />
Pfelders/Moos in Passeier - Südtirol<br />
info@hotel-rosmarie.it - www.hotel-rosmarie.it<br />
Lich Willkommen!<br />
Heimische Gaumenfreuden in gemütlicher Atmosphäre,<br />
hausgemachte Kuchen, Torten und Süßspeisen, heimische<br />
Steaks, Barbequesmoker, Fischgerichte, Psairer<br />
Forelle. Gerne können Sie (als Nicht-Hausgäste) bei<br />
uns einen Wellnessaufenthalt buchen. Genießen Sie<br />
unsere Bio-Zirmsauna, die<br />
23<br />
Panorama-Finnische Sauna,<br />
die Infrarotkabine und den beheizten Außen-Whirlpool<br />
mit Blick auf die atemberaubende Bergwelt.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />
Verena und Andreas mit Nadine, Marie<br />
und Melanie Gufler & Team
NEU in Pfelders:<br />
3,5 km Spaß<br />
LIFT-<br />
BENUTZER<br />
PARKEN<br />
GRATIS!<br />
TIPP: Mit dem<br />
Grünbodenexpress<br />
bequem auf 2.000 m<br />
und auf zum<br />
Steinlabyrinth<br />
und Panoramaweg!<br />
SOMMER-LIFTBETRIEB:<br />
20.06.-27.09.<strong>2020</strong><br />
Durchgehende<br />
Öffnungszeiten<br />
von 9.00 – 16 .30 Uhr<br />
Mountaincartbahn täglich<br />
ab 12.00 Uhr geöffnet!<br />
Nicht verpassen:<br />
3,5 km Cart-Bahn-Spaß<br />
für die ganze Familie!
Was ist los diesen<br />
<strong>Sommer</strong> in Pfelders?<br />
Wir halten Sie auf Facebook und<br />
unserer Homepage auf dem Laufenden...<br />
PFELDERS - IDEALER AUSGANGSPUNKT FÜR<br />
ZAHLREICHE WANDERUNGEN UND ALPINTOUREN!<br />
MÖGLICHE ROUTEN:<br />
• Faltmar Alm mit Variante Distelgrube und Rötenspitze<br />
• Grünbodenhütte aufs Karjoch<br />
• Grünbodenhütte auf die Sefiarspitze<br />
• von Pfelders zu den Spronser Seen<br />
• Stettinerhütte und Hohe Wilde (3.480m)<br />
• Zwickauerhütte und Seelenkogel (3.470m)<br />
E-BIKE-<br />
VERLEIH<br />
an der<br />
Talstation<br />
Grünbodenexpress<br />
www.pfelders.info Tel. +39 0473 646 721<br />
<strong>Passeiertal</strong><br />
il
Naturkundliche Wanderungen •<br />
Mit Gernot und Arnold das <strong>Passeiertal</strong> immer wieder neu entdecken<br />
Von Anfang Mai bis ungefähr Anfang<br />
Oktober haben Gäste die Möglichkeit,<br />
die faszinierenden Facetten des <strong>Passeiertal</strong>s<br />
kennenzulernen. Möglich machen<br />
das die beiden Wanderführer Gernot<br />
und Arnold. Ihre Liebe zur hiesigen Flora<br />
und Fauna machen diese Wanderungen<br />
zu etwas Einzigartigem, bei denen<br />
man nicht nur die schönsten Plätze des<br />
Tales entdecken kann, sondern auch<br />
viele nützliche und interessante Informationen<br />
über den Naturpark Texelgruppe<br />
erfährt, welcher der größte der<br />
Südtiroler Naturparks ist.<br />
Angefangen haben die naturkundlichen<br />
Wanderungen im <strong>Passeiertal</strong> vor über<br />
30 Jahren und erfreuen sich bis heute<br />
größter Beliebtheit. Mittlerweile finden<br />
in allen Naturparkgemeinden<br />
der<br />
Texelgruppe<br />
solche Wanderungen statt:<br />
Schnals, Naturns, Dorf Tirol, Algund,<br />
Partschins und hier im <strong>Passeiertal</strong>. Jeden<br />
Dienstag können sich Gäste mit<br />
Gernot und Arnold auf den Weg machen<br />
und eine ganz besondere Wanderung<br />
erleben.<br />
Die naturkundlichen Wanderungen<br />
sind immer jahreszeitenangepasst:<br />
Im Frühjahr finden die Wanderungen<br />
im Talbereich statt und es müssen nicht<br />
so viele Höhenmeter gemacht werden.<br />
Der Fokus der ersten Wanderungen<br />
des Jahres liegt auf dem Erwachen der<br />
Natur, den ersten Vögeln und dem großen<br />
Thema der Schneeschmelze. Dafür<br />
sind Touren beispielsweise zum Stieber<br />
Wasserfall oder durch die Passerschlucht<br />
geplant.<br />
In den <strong>Sommer</strong>monaten geht es etwas<br />
höher hinauf in die frische Bergluft. Anfangs<br />
werden der wunderschöne Ulfaser<br />
Waalweg und blühende Bergwiesen<br />
begangen, später wandert man weiter<br />
wie zur Schneidalm, dem Seebersee<br />
oder den Fagelssee. Die Gäste können<br />
dabei die heimische Pflanzen- und<br />
Tierwelt kennenlernen, erfahren, wie<br />
man sich in der Natur verhält, wie<br />
Wetterzeichen zu deuten sind, damit<br />
man nicht von einem Gewitter<br />
überrascht wird und welche wichtigen<br />
Notrufnummern man kennen<br />
sollte.<br />
Der Herbst steht dann ganz im Zeichen<br />
der Wildtiere. Gernot nimmt<br />
bei den Wanderungen immer ein<br />
Spektiv und ein Fernglas mit, damit<br />
sich die Gäste die Tiere genau ansehen<br />
können. Wer Glück hat, kann<br />
Murmeltiere, Bartgeier, Gämsen, Steinböcke<br />
und viele weitere Tiere in ihrem<br />
natürlichen Lebensraum beobachten.<br />
Südtirol besticht aber nicht nur mit besonderen<br />
Tieren am Boden, sondern<br />
hat auch eine große Auswahl an interessanten<br />
Vögeln zu bieten. In Südtirol<br />
leben um die 120 Vogelarten und zu jeder<br />
Art gibt es eine Geschichte.<br />
Bei den Wanderungen, die teilweise auf<br />
dem Meraner Höhenweg liegen, erfährt<br />
man außerdem viel über die Siedlungsund<br />
Kulturgeschichte des <strong>Passeiertal</strong>s.<br />
Je nach Wanderung können Schalensteine<br />
entdeckt werden. Diese Schalen<br />
sind die ersten Zeichen der Menschen<br />
und man kann sie vor allem auf alten<br />
Pässen, Übergängen und exponierten<br />
Stellen entdecken.<br />
Es gibt etliche Theorien um diese Schalensteine:<br />
Es könnten Sternenbilder,<br />
Wegmarkierungen, Opferstätte oder<br />
Abgrenzungen zwischen Völkern gewesen<br />
sein. Zu finden sind sie aber immer<br />
an Stellen, an denen man weit sieht,<br />
denn man kann von einer Markierung<br />
aus die nächste schon erblicken. Unabhängig,<br />
welche Theorie der Wahrheit<br />
am nächsten kommt, eines ist gewiss:<br />
Sie sind nicht natürlichen Ursprungs.<br />
Die bekanntesten Schalensteine des<br />
Naturparks befinden sich bei den<br />
Spronser Seen in Dorf Tirol, nämlich bei<br />
der Pfitscher Lacke und der Kaserlacke.<br />
Insgesamt zählt man über 200 Schalen<br />
auf diesem Raum, die teilweise genau<br />
neben dem Gehweg zu finden sind.<br />
Ein weiteres Muss für jeden, der sich für<br />
die Geschichte des Tales interessiert, ist<br />
die Wanderung, die an der Andelsalm<br />
im Hinterpasseier vorbeiführt. Dort wurde<br />
8.000 Jahre alte Kohle gefunden.<br />
26
Egal, für welche Wanderung man sich<br />
entscheidet, jede ist einzigartig und<br />
man erfährt viele interessante Informationen<br />
durch zwei Wanderführer, die ihren<br />
Beruf mit Leib und Seele ausüben.<br />
Die Wanderungen sind je nach Jahreszeit<br />
unterschiedlich lang. Anfangs muss<br />
eine Gehzeit von ca. 3 Stunden mit<br />
einem Höhenunterschied von ca. 400<br />
Metern eingeplant werden. Im <strong>Sommer</strong><br />
gibt es Wanderungen, die etwas länger<br />
und anspruchsvoller sind mit einer<br />
Gehzeit von 5 - 6 Stunden und einem<br />
Höhenunterschied von ca. 800 Metern.<br />
Für eine Wanderung kann man sich<br />
ganz einfach bis zum Vortag um 17 Uhr<br />
beim Tourismusverein anmelden. Entweder<br />
im Büro oder unter der Telefonnummer<br />
+39 0473 65 61 88.<br />
Bei den Wanderungen dürfen maximal<br />
10 Personen teilnehmen. Dabei gelten<br />
die diesjährigen allgemeinen Sicherheitsregeln<br />
wie Abstand halten und einen<br />
Atemschutz mit sich führen.<br />
Hier stellen sich die Wanderleiter<br />
genauer vor:<br />
Name: Gernot<br />
Alter: 46<br />
Beruf: Tierpfleger<br />
und Wanderleiter<br />
seit<br />
2013<br />
Hobby: Wandern,<br />
musizieren<br />
mit Klavier<br />
und Tro<strong>mp</strong>ete<br />
Beste Jahreszeit:<br />
Herbst. Die Tage sind klarer und<br />
die Gewittergefahr ist geringer<br />
Lieblings-Tier: Greifvögel<br />
Schönste Wanderung: Seeberalm im<br />
Seebertal<br />
Schönste Blume: Frühlings-Enzian<br />
Bester Ort zur Erholung: Stritzon - der<br />
Hausberg von Platt<br />
Schönster See: Imstsee in Pfelders<br />
Schönster Gipfel: Seelenkogel<br />
Was man nicht verpassen sollte im<br />
<strong>Passeiertal</strong> (Geheimtipp): Panoramaweg<br />
Pfelders<br />
Lustigstes Erlebnis bei einer<br />
Wanderung: Jemand hat bei einer Wanderung<br />
zum Faglssee seine Schuhsohle<br />
verloren.<br />
Was macht Arnold aus? Sein unglaubliches<br />
Wissen in jeglicher Sparte. Sei<br />
es Pflanzen oder Tiere und besonders<br />
Vögel: einfach ein Experte durch und<br />
durch.<br />
Was ist das Beste am <strong>Passeiertal</strong>?<br />
Die Landschaft<br />
Welchen Tipp möchtest du unseren<br />
Gästen hier mit auf den Weg geben?<br />
Immer auf markierten Wegen bleiben<br />
Name: Arnold<br />
Alter: 59<br />
Beruf: Wanderleiter<br />
Hobby: Wandern,<br />
Vogelforschung,<br />
Pflanzensuche<br />
Beste Jahreszeit:<br />
Frühling.<br />
Nach einer langen<br />
Durststrecke erwacht das Leben<br />
wieder. Das ist sehr beeindruckend:<br />
Vogelgezwitscher beginnt und Pflanzen<br />
sprießen. Einfach ein magischer Moment.<br />
Lieblings-Tier: Mauerläufer<br />
Schönste Wanderung: Von Pfelders zu<br />
den Spronser Seen. 10 Seen, 10 Farben<br />
- einmalig<br />
Lieblings-Blume: Zwerg-Enzian<br />
Bester Ort zur Erholung: Bergwiesen<br />
über Ulfas<br />
Schönster See: Große Schwarzsee<br />
27<br />
Schönster Gipfel: Rauhjoch<br />
Was man nicht verpassen sollte im <strong>Passeiertal</strong>:<br />
Seebersee-Runde<br />
Lustigstes Erlebnis bei einer Wanderung:<br />
Die paradoxen Fragen, die sich<br />
jemand von hier so gar nicht stellen<br />
würde. Beispiel: „Sind hier alle Hirten<br />
schwerhörig?“ „Nein, warum?“ „Das<br />
Gebimmel dieser unzähligen Tiere hier<br />
muss doch dazu führen“. Oder: „Wieso<br />
hat der Herrgott diese Wespen erschaffen?<br />
Die sind ja unnütz!“<br />
Was macht Gernot aus? Er ist sehr ko<strong>mp</strong>etent,<br />
fachlich fundiert, weiß viel und<br />
hat eine angenehme Art, den Menschen<br />
etwas näherzubringen.<br />
Was ist das Beste am <strong>Passeiertal</strong>? Das<br />
Glück zu haben, hier leben zu dürfen.<br />
Unsere Heimat ist in ihrer Ursprünglichkeit<br />
und Schönheit nicht austauschbar.<br />
Welchen Tipp möchtest du unseren<br />
Gästen hier mit auf den Weg geben?<br />
Beim Wandern die Natur bewusst mit<br />
allen Sinnesorganen genießen. Dann<br />
wird das Wandern zum Erlebnis.<br />
Barbara Hofer
Der Klettersteig „Stuller Wasserfall“ •<br />
Im <strong>Passeiertal</strong> gibt es bereits zahlreiche<br />
herausragende Möglichkeiten, den<br />
eigenen Aufenthalt aktiv und ereignisreich<br />
zu gestalten. Nicht nur Freunde<br />
des Wanderns, des Fahrradfahrens<br />
oder des Schwimmens kommen hier auf<br />
ihre Kosten - es ist auch ein Paradies für<br />
alle Kletterenthusiasten, denn seit Mai<br />
2019 gibt es den Klettersteig „Stuller<br />
Wasserfall“. Der Klettersteig wurde im<br />
Auftrag der Gemeinde Moos und des<br />
Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong> von Erwin<br />
Mairginter gebaut. Der Klettersteig ist<br />
einmalig in Südtirol und besticht durch<br />
das einzigartige Panorama, mehrere<br />
Routenvarianten und der Lage genau<br />
neben dem Stuller Wasserfall. Bereits<br />
im ersten halben Jahr konnten 5.500<br />
Nutzer gezählt werden.<br />
Der Zugang<br />
Vom großen Parkplatz in Moos kurz<br />
Richtung Bushaltestelle gehen und<br />
dem Weg zur Pfarrkirche folgen. Wenige<br />
Meter nach der Pfarrkirche links auf<br />
den Passerschluchtenweg<br />
abbiegen<br />
und<br />
über diesen ca. 20 Minuten Richtung<br />
St. Leonhard wandern. Bei der Brücke<br />
über den Fluss Passer geradeaus weiter<br />
gehen und zur Hauptstraße aufsteigen.<br />
Dort die Steinschlaggalerie ersteigen.<br />
Durch einen kurzen Tunnel erreicht man<br />
den Steig, der zum Einstieg des Klettersteiges<br />
führt. Der Zustieg zum Klettersteig<br />
ist ab der Bushaltestelle in Moos<br />
beschildert. Vom Ausstieg des Klettersteiges<br />
führt ein Weg direkt in die Ortschaft<br />
Stuls und zur Bushaltestelle. Die<br />
Rückfahrt nach Moos ist mit dem Linienbus<br />
möglich.<br />
Die Tour<br />
Der Klettersteig ist einzigartig in Südtirol.<br />
Er führt von einem Dorf in ein anderes,<br />
nämlich von Moos nach Stuls im<br />
Hinterpasseier. Zudem beträgt die Gesamthöhe<br />
des aus zwei Kaskaden bestehenden<br />
Stuller Wasserfalls 342 Meter<br />
- dem dritthöchsten Europas. Dabei<br />
wird über vier Felsgürtel geklettert,<br />
wobei sich dem Kletterer ein einzigartiges<br />
Panorama eröffnet. Ein besonderes<br />
Highlight dabei: Zwei kleine Holzbänke,<br />
die in den Hang gebaut wurden und bei<br />
denen man die Aussicht in aller Ruhe<br />
genießen kann. Eine weitere Besonderheit<br />
des Klettersteigs liegt in seiner<br />
Vielfalt, denn es gibt mehrere Möglichkeiten,<br />
den Steig zu bewältigen. Dabei<br />
kann zwischen der normalen und der<br />
schwierigen Route gewählt werden.<br />
Die normale Route ist insgesamt<br />
750 m lang, mit einem Höhenunterschied<br />
von 350 m. Die Schwierigkeit<br />
bei der normalen Route liegt<br />
bei C + und D an einer Stelle. Der<br />
Einstieg zur schwereren Route<br />
befindet sich beim dritten Felsgürtel.<br />
Diese verläuft ungefähr 80<br />
Meter neben der normalen Route<br />
und hat einen Schwierigkeitsgrad<br />
von D/E. Durch diese beiden<br />
Routen ist Abwechslung garantiert<br />
und man kann den Klettersteig öfter als<br />
nur einmal begehen; die Natur, die Aussicht<br />
und die Felsen, die ein Traum für<br />
jeden Kletterfreund sind, können so immer<br />
wieder neu erlebt werden. Außerdem<br />
garantiert der Wasserfall auf der<br />
rechten Seite des Klettersteigs ein ganz<br />
besonderes Klettererlebnis. Der Ausstieg<br />
befindet sich in Stuls beim Wegerhof,<br />
direkt neben der Bushaltestelle.<br />
Für eine längere Tour kann auch zu Fuß<br />
durch das Dorf und über den E5 wieder<br />
zurück nach Moos gewandert werden.<br />
Dauer und Tipps<br />
Die Tour dauert ungefähr<br />
3 - 3 ½ Stunden.<br />
Es wird e<strong>mp</strong>fohlen, genügend Wasser<br />
mitzunehmen, da die Route auf der<br />
Südseite liegt und es dadurch sehr heiß<br />
werden kann.<br />
Tourismusverein <strong>Passeiertal</strong> •<br />
Passeirerstr. 40<br />
39015 St. Leonhard<br />
T. +39 0473 656 188<br />
www.passeiertal.it<br />
28
Einzelhandelsgeschäfte<br />
in Passeier führen<br />
Produkte der<br />
Biokäserei Passeier!<br />
Psairer Biokäserei<br />
Psairer Bergkäserei Bio und C&C Euromarkt in St. Leonhard •<br />
Die Zusammenarbeit weiter ausbauen:<br />
Psairer Bergkäserei Bio und C&C<br />
Euromarkt in St. Leonhard<br />
Die Psairer Bio-Bergkäserei darf zuversichtlich<br />
und selbstbewusst in die<br />
Zukunft blicken: Dank der steigenden<br />
Nachfrage nach individuellen, nicht<br />
überall erhältlichen Käsesorten, konnte<br />
man sich in den letzten Jahren eine<br />
solide Marktposition aufbauen. Weitere<br />
Investitionen in die Herstellung sind<br />
bereits geplant. Das junge Team aus 7<br />
Mitarbeitern/innen ist voll in die Qualitätspolitik<br />
eingebunden und verleiht<br />
den Produkten aus Psairer Bioheumilch<br />
jene handwerkliche Verfeinerung, die<br />
sie so unverwechselbar macht.<br />
Von der Handwerkerzone ins<br />
Zentrum von St. Leonhard<br />
Besonderer Käse verdient auch eine<br />
angemessene Präsentation. Deshalb<br />
wird der bisherige, eigene Verkaufspunkt<br />
in der Lahne in St. Martin i.P.<br />
durch die verstärkte Zusammenarbeit<br />
mit C&C Euromarkt Delucca in St. Leonhard<br />
i.P. nicht mehr geöffnet. Mit<br />
dem Euromarkt bestand bereits in der<br />
Vergangenheit eine sehr gute Zusammenarbeit.<br />
In Zukunft soll er die erste<br />
Adresse für Psairer Bio-Käsefreunde<br />
aus nah und fern werden.<br />
Eine begründete Entscheidung<br />
Der Auslöser für diese Entscheidung<br />
war, dass sich in der Handwerkerzone<br />
„Lahne” in all den Jahren nichts getan<br />
hatte: Betonwände vor dem Geschäft,<br />
keine Parkplätze, eine unattraktive Atmosphäre<br />
und ein entsprechend verhaltener<br />
Kundenfluss. Anstatt weiterhin<br />
auf eine Verbesserung zu warten und<br />
jährlich Tausende von Euros in eine<br />
halbherzige Aufwertung zu investieren,<br />
entschloss man sich deshalb für eine<br />
gute Alternative. Das erspart Geld- und<br />
Zeitressourcen, die in anderen Bereichen<br />
besser eingesetzt werden können.<br />
Neue Präsentation, neue<br />
Mitarbeiterin<br />
Das C&C Euromarkt im Zentrum von<br />
St. Leonhard i.P. wird also in Zukunft<br />
ganzjährig die gesamte Psairer Käsepalette<br />
führen und dies auch nach außen<br />
hin kommunizieren. Ein attraktiv<br />
gestaltetes Schaufenster, aber auch<br />
bestens geschultes Personal sind die<br />
überzeugenden Botschafter für den<br />
gefragten Biokäse.<br />
Wir freuen uns in der Käseherstellung<br />
über den Zugang einer neuen Mitarbeiterin<br />
mit Fachmatura in Fürstenberg,<br />
die zur Zeit die Lehre zur Molkerei-Fachfrau<br />
an der Berufsschule in<br />
Rotholz bei Jenbach (Österreich) absolviert<br />
und das erste Lehrjahr mit Auszeichnung<br />
abgeschlossen hat.<br />
Die erstklassige Bio-Qualität bleibt<br />
Woran sich auch in Zukunft nichts ändern<br />
wird, sind die hohe Bio-Qualität<br />
und die handwerkliche Produktion individueller<br />
Sorten. Beides ist am Markt<br />
sehr gefragt. Bestes Beispiel sind die<br />
Weichkäsesorten Camembert, Blauweiser,<br />
Schneeberger und Schildhöfer,<br />
aber auch Bio-Ziegenkäse oder die beliebten<br />
Sorten Hofer-Pfeffer und Heukäse.<br />
Inzwischen erhält man unseren Käse<br />
in vielen Feinkostabteilungen Südtirols<br />
und auch die Südtiroler Wellness- und<br />
Bio-Hotellerie bzw. Gastronomie zählt<br />
auf individuelle Lebensmittel aus der<br />
unmittelbaren Umgebung.<br />
29<br />
Lohn für die harte Arbeit<br />
Letztendes geht es uns aber darum,<br />
für die 16 Genossenschaftsmitglieder<br />
aus den vier Gemeinden im <strong>Passeiertal</strong><br />
mit einer jährlichen Anlieferungsmenge<br />
von 800.000 Liter Biomilch einen angemessenen<br />
Milchpreis zu erwirtschaften,<br />
damit sich die harte, aber auch schöne<br />
Arbeit auf dem Bauernhof ohne Ruhetag<br />
an den 365 Arbeitstagen lohnt.<br />
Ein Danke an alle Beteiligten!
Drei talentierte junge Psairer Künstler •<br />
Aufgewachsen mit 10 Geschwistern auf einem kleinen Bergbauernhof in Ulfas im hinteren <strong>Passeiertal</strong>, haben die drei Geschwister<br />
Pöll aus Ulfas etwas gemeinsam: die Passion für das Handwerk! Sei es beim Malen, Schnitzen oder Nähen - immer wieder überraschen<br />
Martin, Michaela und Rita mit ihren genialen Werken.<br />
Martin lässt sich von der Natur, seiner<br />
Umgebung und vor allem seiner Herkunft<br />
inspirieren. Pflanzliche Formen<br />
sowie die Beziehung des menschlichen<br />
Körpers zur Natur bilden den Fundus<br />
für seine Arbeiten. Ritas Arbeiten sind<br />
eine Mischung aus genauen Beobachtungen<br />
am Menschen und der Natur<br />
und ein Spiel aus Spannung,<br />
Rätseln, Grenzen und Irritation.<br />
Michaela geht<br />
den Weg der Nachhaltigkeit<br />
und des<br />
Upcycling´s. Ihre<br />
Kreativität kennt<br />
keine Grenzen.<br />
Hier stellen<br />
sich die Geschwister<br />
uns in kurzen<br />
Steckbriefen<br />
vor:<br />
Martin Pöll<br />
Ich heiße Martin,<br />
bin 29 Jahre alt, gelernter<br />
Holzbildhauermeister<br />
und Bildhauer mit<br />
akademischer Diplom. Ich bin<br />
selbständiger, freischaffender Künstler<br />
und meine Firma heißt Bildhauerei Pöll.<br />
Die Passion zum kreativen Handwerk<br />
entdeckte ich schon als kleiner Junge,<br />
als ich in der Werkstatt meines Vaters<br />
meine ersten Holzarbeiten machen<br />
durfte.<br />
Ich lebe in Karlsruhe und mein Alltag ist<br />
vollgestopft mit Terminen und Deadlines.<br />
Ich nutze jede freie Zeit, um zwischen<br />
all den Aufträgen, auch meine<br />
persönliche kreative Kunst und meine<br />
Ideen zu verwirklichen. Wenn ich keine<br />
eigenen Aufträge oder Ausstellungen<br />
habe, arbeite ich für bekannte Künstler<br />
wie Stephan Balkenhol oder John Bock.<br />
Ich habe das Glück, mir meine Jobs<br />
aussuchen zu können. Wann<br />
und wo ich gerade Lust<br />
habe zu arbeiten, lebe<br />
ich mich künstlerisch<br />
aus. Als Ausgleich<br />
arbeite ich hie<br />
und da auch<br />
beim Roten<br />
Kreuz.<br />
Holz ist das<br />
Material, zu<br />
dem ich von<br />
allen meiner<br />
Geschwister die<br />
stärkste Bindung<br />
habe. Ich habe<br />
den Rohstoff Holz<br />
schon als Kind geliebt<br />
und ihn studiert. Als<br />
Künstler arbeite ich sehr viel<br />
mit Baumharz und großen Blättern.<br />
Aus Baumharz habe ich jetzt sogar<br />
einen Schnaps entwickelt.<br />
Auch Schneeskulpturen mache ich immer<br />
noch sehr gerne. Bei der Bildhauerausbildung<br />
war es für uns Studenten<br />
immer schon ein Highlight und so ist es<br />
geblieben. Einmal im Jahr machen der<br />
Holzbildhauermeister Isak Runggaldier<br />
und ich die Bühne für „Stars im Schnee”<br />
im Sarntal.<br />
30<br />
Die Erfahrungen im Ausland sind jene<br />
im Leben, die man einfach gemacht haben<br />
muss.<br />
Instagram.: martin__poell
Rita Pöll<br />
Mein Name ist Rita und ich bin 28 Jahre<br />
alt. Meine Studienzeit habe ich in Salzburg<br />
am Mozarteum (Studienzweig Bildnerische<br />
Erziehung und Werkerziehung)<br />
verbracht sowie für ein Semester in Südafrika.<br />
Momentan unterrichte ich in Laurein<br />
am Nonsberg in der Mittelschule<br />
Technik, wo ich mein erlangtes Wissen<br />
weitergeben kann. Zwischendurch ergeben<br />
sich immer wieder gute Möglichkeiten,<br />
kleine künstlerische Arbeiten<br />
zu übernehmen oder mal bei einer Ausstellung<br />
mitzuwirken. Die Passion zum<br />
kreativen Handwerk kommt sicher vom<br />
Elternhaus, da unser Vater selbst in Gröden<br />
Bildhauer gelernt hat und ich ihm<br />
schon als Kind über die Schulter schauen<br />
konnte. Fasziniert hat mich auch mein älterer<br />
Bruder Martin, der schon sehr früh<br />
den ganzen Tag technisch gewerkelt<br />
hat und mich mit seinen ideenreichen<br />
Bildern und Zeichnungen fasziniert hat.<br />
Während eines Austauschjahres bin ich<br />
zur Kunstschule Gröden gekommen. Da<br />
mich vieles an dieser Schule fasziniert<br />
hat, bin ich bis zur Matura geblieben.<br />
Mit dem <strong>Passeiertal</strong> verbinde ich Heimat,<br />
schöne Bergtouren in der Kindheit,<br />
Familie und Holzduft.<br />
Die Erfahrungen im Ausland sind für<br />
mich wertvoll, da ich meinen Horizont,<br />
ob künstlerisch oder kulturell, erweitern<br />
konnte. Ich bin froh, dass ich viele Leute<br />
kennengelernt habe und somit in verschiedenen<br />
Ecken der Welt verbunden<br />
bin. Es hat mir aber auch gezeigt, dass<br />
Heimat überall entstehen kann.<br />
Michaela Pöll<br />
Ich heiße Michaela Pöll, bin 22 Jahre<br />
alt und auf einem kleinen Bergbauernhof<br />
in Ulfas aufgewachsen. Im Juni 2016<br />
habe ich die Ausbildung als Gärtnergeselle<br />
abgeschlossen. Auch wenn mir die<br />
Arbeit als Gärtnerin gefallen hat und<br />
es mir sehr viel Freude bereitet hat, in<br />
der freien Natur zu arbeiten, habe ich<br />
letztes Jahr meine fixe Arbeitsstelle gekündigt.<br />
Ihr denkt Euch jetzt sicher WARUM?<br />
Naja, ich denke ich brauchte einfach<br />
eine neue Aufgabe in meinem Leben,<br />
die mich erfüllt und die mich gesundheitlich<br />
nicht so sehr fordert. Zudem bin<br />
ich nicht nur ein Mensch, der mit einem<br />
Lächeln durchs Leben geht, der sich am<br />
Lachen anderer erfreuen kann, sondern<br />
auch ein Steh-auf-Weibchen. Ich habe<br />
den Schritt gewagt und ihn nicht bereut.<br />
Zurzeit habe ich keine geregelte Arbeit.<br />
Ich genieße mein Leben auf dieser besonders<br />
schönen Welt, welche ich sehr<br />
schätze und upcycle. Das heißt, ich hauche<br />
alten Sachen, die eigentlichen keinen<br />
Wert mehr haben, neues Leben ein.<br />
Dabei kann ich meiner Kreativität und<br />
meiner Fantasie freien Lauf lassen. Auf<br />
Instagram-Seiten hole ich mir immer<br />
wieder neue Ideen und Anregungen.<br />
Ich finde, es ist eine nachhaltige und<br />
sinnvolle Arbeit. Jede/r von uns kann<br />
seinen Beitrag für ein müllreduziertes<br />
Leben leisten. Und ich rede nicht nur<br />
davon, ich LEBE es.<br />
Was ich täglich noch sehr gerne mache<br />
ist, meine Follower auf Instagram<br />
zu unterhalten. Einige meiner Freunde<br />
brachten mich auf diese Idee und Instagram<br />
ist für mich wie Auto fahren. All<br />
jene, die möchten, dürfen mich dabei<br />
begleiten. Jede/r kann selbst entscheiden,<br />
ob er mir folgt oder nicht.<br />
Folgt mir auf Instagram @michaelapoell<br />
oder auf Facebook: Michaela Pöll<br />
Isabella Halbeisen<br />
© Bilder obere Reihe: Rita und untere<br />
Reihe: Michaela; linke Seite: Martin Pöll<br />
& Benjamin Pfitscher<br />
Pichler Walter KG - Kohlstatt Nr. 85 - 39015 St. Leonhard in Passeier<br />
Tel. 0473 65 63 84 – Fax 0473 65 65 84 – walter.pichler@gruppoitas.it 31
Gesund mit Kräutern aus dem <strong>Passeiertal</strong> •<br />
Rosi Mangger ist weit über das <strong>Passeiertal</strong><br />
hinaus als Kräuterpädagogin und<br />
Meisterfloristin bekannt. Was früher bei<br />
den Menschen auf Bauernhöfen anstelle<br />
von Medikamenten wirk- und heilsam<br />
war, möchte sie heute wieder etablieren<br />
und bekannt machen: die heimische Natur<br />
mit ihren Blumen und Kräutern! Wir<br />
haben uns mit ihr unterhalten, da diese<br />
Methode in vielen Fällen eine echte Alternative<br />
oder Ergänzung zur Schulmedizin<br />
sein kann.<br />
Du hast als Floristin deine Laufbahn begonnen.<br />
Wie kam es, dass du dich immer<br />
mehr für Kräuter und natürliche Heilungsmethoden<br />
interessiert hast?<br />
Als Kind habe ich immer meine Großmutter<br />
Agnes begleitet. Wir sind über<br />
Felder und Wiesen gegangen und<br />
selbst in den Wäldern schauten wir nach<br />
Heilpflanzen, Beeren, Holz und Pilzen.<br />
Diese Kräuterlust hat mich bis zu meiner<br />
frühesten Jugendzeit begleitet und da<br />
ich etwas mit Pflanzen machen wollte,<br />
habe ich den Beruf der Floristin erlernt.<br />
Erst als ich mit meinem ersten Sohn Samuel<br />
schwanger war und eine Bronchitis<br />
bekam, besann ich mich auf das Wissen<br />
meiner Familie und habe zum Kräuterbuch<br />
meiner Familie gegriffen. Zuerst<br />
sammelte ich nur für meine kleine Familie,<br />
stellte aber bald fest, dass diese natürlichen<br />
Heilungsmethoden sehr wirksam<br />
sind. Nach einer Kräuterwanderung<br />
mit meiner Freundin Seda packte mich<br />
endgültig die Kräuterlust und ich fing<br />
an, mich in diesem Bereich fortzubilden.<br />
Zuerst war es die Ausbildung zum Kräuteranbau<br />
und nach vielen Behördengängen<br />
war es vor sieben Jahren endlich<br />
so weit: Ich konnte meinen Garten auf<br />
Kräuter umstellen. Weitere Ausbildungen<br />
folgten, z.B. zur Kräuterpädagogin<br />
oder Kneipp Trainerin, in Volksheilkunde<br />
und vielen mehr.<br />
Was bedeutet der Begriff<br />
„Kräuterpädagogin” ?<br />
Es bedeutet, den Menschen die Lehre<br />
und das Wissen über Kräuter und Heilpflanzen<br />
zu vermitteln. Dabei gehe ich<br />
gerne auf die alten und vergessenen<br />
Heil- und Wildkräuter ein. Die Ausbildung<br />
dauert über ein Jahr und wird in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kloster Neustift<br />
und der Gundermann-Schule gemacht.<br />
Hier lernt man nicht nur das Bestimmen<br />
von Kräutern zu jeder Jahreszeit, sondern<br />
auch deren Verwendung in Küche und<br />
Hausapotheke.<br />
Auf deinem Hof kann man auch Führungen,<br />
Schulungen und Workshops besuchen.<br />
Was möchtest du den Besuchern<br />
vermitteln?<br />
Mir ist es wichtig, den Menschen einen<br />
neuen, intensiveren Zu- und Umgang<br />
mit der Natur aufzuzeigen und wie jeder<br />
seine Gesundheit bis ins hohe Alter<br />
mit natürlichen Mitteln erhalten und<br />
unterstützen kann. Ich möchte zudem<br />
zeigen, wie sich jeder in seinem Garten<br />
oder Balkon eine kleine Kräuterapotheke<br />
anlegen kann. Dafür muss und sollte<br />
man sich allerdings Zeit nehmen. „Denn<br />
wer sich keine Zeit für seine Gesundheit<br />
nimmt, wird sich irgendwann viel Zeit<br />
für seine Krankheit nehmen müssen.“<br />
(Sebastian Kneipp) Ab April beginne ich<br />
mit den wöchentlichen Kräuterwanderungen,<br />
Führungen und Workshops.<br />
Viele Menschen leiden heute unter Depressionen<br />
und Ängsten. Was hat hier die<br />
Natur an nebenwirkungsarmen und nicht<br />
abhängig-machenden Stoffen zu bieten?<br />
Angstzustände und Depressionen haben<br />
oft mit Mangelerscheinungen zu<br />
tun. Es ist kaum zu glauben, dass wir in<br />
unserer Zeit des Überschusses an „Mangelerscheinungen”<br />
leiden, aber das ist<br />
die bittere Wahrheit. Diese sind sehr oft<br />
auf falsche Ernährung, zu wenig Licht<br />
32<br />
(hauptsächlich im Winter) und zu wenig<br />
Bewegung zurückzuführen. Wenn man<br />
diese drei Punkte angeht, verbessern<br />
sich häufig eine Vielzahl von körperlichen<br />
Leiden. Auch Depressionen und<br />
Angstzustände können dadurch positiv<br />
beeinflusst werden. Gut helfen können<br />
zudem Kräuter, wie das echte Johanniskraut,<br />
das fast keine Nebenwirkungen<br />
hat. In meinem Buch, welches Mitte Juli<br />
beim Raetiaverlag erscheinen wird („Das<br />
Kräuterwissen meiner Großmutter“),<br />
gehe ich auf solche Fragen gezielt ein<br />
und beschreibe die Wirkung der einzelnen<br />
Pflanzen und deren Einsatzmöglichkeiten<br />
in Küche und Hausapotheke.<br />
Was ist hier dein Lieblingskraut bzw. in<br />
welchen Bereichen kannst du den Menschen<br />
wirklich gut helfen?<br />
Ich habe eigentlich kein Lieblingskraut,<br />
da ich alle fast gleichermaßen liebe. Die<br />
Natur zeichnet sich durch Vielfalt und<br />
Überfluss aus und in diesem Fall ist mehr<br />
auch wirklich mehr. In meiner Familie<br />
werden über 400 verschiedene einheimische,<br />
mediterrane und Kräuter von anderen<br />
Kontinenten verwendet. Sehr gut<br />
helfen kann ich mit meiner Magenwohl-<br />
Mischung-Tinktur. Die Hauptbestandteile<br />
sind die heimische Blutwurz und<br />
Angelikawurzel, die über Jahrhunderte<br />
in den Alpen hauptsächlich wegen ihrer<br />
Gerbstoffe bei diversen Magenleiden<br />
und Durchfall eingesetzt wurden. Ausgezeichnete<br />
Erfahrungen habe ich auch<br />
mit meiner Halswohl-Mischung-Tinktur<br />
gemacht. Kräuter, die zum Gurgeln eingesetzt<br />
werden und sowohl Hals als auch<br />
Rachen vor den typischen Erkältungen<br />
schützen. Auch bei Depressionen, wie<br />
vorhin bereits erwähnt, hält die Natur<br />
eine Vielzahl von Mitteln bereit.<br />
Eine schon fast vergessene, aber von mir<br />
sehr geschätzte Pflanze, ist unsere gute,<br />
alte Hagebutte, die mit ihrem hohen
Vitamin-C-Gehalt wichtig für ein gesundes<br />
Immunsystem ist. Ich baue seit heuer<br />
eine alte Hagebuttensorte an, die 53<br />
mal soviel Vitamin C hat wie eine Zitrone!<br />
Diese und unzählige weitere Kräuter<br />
veredle ich zu Tees, Kräutersalzen, Seifen,<br />
Salben, Tinkturen, Kissen uvm.<br />
In den letzten Jahren traten immer wieder<br />
Menschen mit eindeutigen ärztlichen<br />
Diagnosen an mich heran und gemeinsam<br />
haben wir Kräuter für ihre Behandlung<br />
zusammengesucht. Immer wieder<br />
bekam ich die Rückmeldung, dass die<br />
Kräuter geholfen oder Linderung gebracht<br />
haben und das ist für mich der<br />
Beweis, dass uns die Natur hilft.<br />
Sind Kräuter, ätherische Öle und Tinkturen<br />
auch für Kinder geeignet?<br />
Nicht jedes Kraut ist für Kinder geeignet,<br />
vor allem nicht die gleiche Dosis wie bei<br />
Erwachsenen. Vom Gebrauch von Tinkturen<br />
und ätherischen Ölen kann ich bei<br />
Kindern nur abraten, denn benutzt man<br />
diese nicht fachgerecht oder übermäßig,<br />
richten sie mehr Schaden an als zu<br />
helfen. Zwar verwende ich geeignete<br />
Kräuter bei Kindern, diese aber immer<br />
mit Bedacht. Bevor man irgendetwas<br />
bei Kindern einsetzt, sollte man sich bei<br />
fachkundigen Personen informieren.<br />
Auch in der Küche haben Wildkräuter<br />
längst Einzug gehalten. Welche spielen<br />
bei dir kulinarisch eine Rolle?<br />
In meiner Küche werden täglich Kräuter,<br />
vor allem Wildkräuter, verwendet. In den<br />
Wintermonaten jene, die ich noch im<br />
grünen Zustand finde, wie Brunnenkresse,<br />
Vogelmiere, Bachbunge, aber auch<br />
als Kräutersalz, wie in meinem 12-Wildkräutersalz<br />
oder dem Wiesensalz. Ansonsten<br />
beginne ich bereits im zeitigen<br />
Frühling mit dem Sammeln von meinen<br />
„Wilden Lieblingen“ wie Bärlauch, Löwenzahn,<br />
Giersch, Sauera<strong>mp</strong>fer oder wildem<br />
Schnittlauch. Diese verarbeite ich<br />
zu Salaten, Pesto, Suppen oder gebe sie<br />
zu anderen Speisen dazu. Genau solche<br />
schnellen, teilweise alten Rezepte habe<br />
ich in meinem Kräuterbuch beschrieben,<br />
denn bereits meine Großmutter wusste<br />
schon um ihre Wirkung und den positiven<br />
Effekt auf unseren Körper. So sind<br />
mir gerade Kräuter besonders wichtig,<br />
denn sie besitzen viele Inhaltsstoffe und<br />
halten uns dabei gesund. Ich berufe<br />
mich gerne auf das Sprichwort: „Eure<br />
Nahrung sollen eure Heilpflanzen sein<br />
und eure Heilpflanzen eure Nahrung.“<br />
Verdauungsbeschwerden sind in unserer<br />
westlichen Welt ein häufiges Problem.<br />
Welche Tipps hast du hier?<br />
In unserem Magen-Darmsystem befinden<br />
sich 80% unseres Immunsystems.<br />
Eine gesunde Darmflora ist für unsere<br />
Gesundheit deshalb enorm wichtig und<br />
mit frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln<br />
bauen wir diese auf. Industrielle<br />
Produkte müssen, um sie haltbar zu<br />
machen, sterilisiert werden und haben<br />
meist wenig Ballaststoffe und viele Zusatzstoffe.<br />
Das alles schlägt uns sprichwörtlich<br />
auf den Magen. Unsere Vorfahren<br />
im Alpenraum haben im Winter viel<br />
Sauerkraut gegessen, das voll von wichtigen<br />
Bakterien und Vitaminen ist. Das<br />
sind probiotische Mittel, die wirklich helfen.<br />
Auch Bitterstoffe haben einen wichtigen,<br />
unterstützenden Effekt auf unsere<br />
Verdauungs- und Entgiftungsorgane<br />
und man findet sie in vielen Kräutern<br />
und Salaten. In den letzten Jahren<br />
wurden sie allerdings aus den<br />
Pflanzen herausgezüchtet,<br />
da sie den Menschen nicht<br />
schmecken. Und das, obwohl<br />
wir „bitter eigentlich<br />
bitter nötig hätten“.<br />
Wir bräuchten nur ca. 10-<br />
12 Tage, um uns an diese<br />
gesunden Stoffe wieder<br />
zu gewöhnen und positive<br />
Effekte zu spüren. Das bezeugt<br />
auch das alte Sprichwort:<br />
„Bitter im Mund, Magen<br />
gesund!“. Im Normalfall reicht die<br />
Vielfalt an Küchenkräutern, Salaten und<br />
ausreichend Bewegung also aus, um<br />
Wohlbefinden im Magen-Darmbereich<br />
zu erlangen. Im Notfall kann man noch<br />
einen bitteren Magen-Tee trinken.<br />
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Simon: 1 Junger Mann, 2 Leidenschaften, 3 Berufungen •<br />
Simons Herz schlägt für zwei Dinge<br />
nämlich Schuhe und Musik. Beide Tätigkeiten<br />
finden Platz in seinem Leben<br />
und erfüllen ihn vollends. Im Interview<br />
erzählt er uns, wie er zu seinen Berufungen<br />
kam, wie er alles unter einen Hut<br />
bringt und welcher Tätigkeit er insgeheim<br />
am liebsten nachgeht.<br />
Wie kamst du zum Beruf des<br />
Schuhmachers?<br />
Als Kind habe ich bereits viel Zeit in der<br />
Werkstatt meines Vaters verbracht. Ich<br />
musste kleine Arbeiten übernehmen<br />
wie Schuhe auspacken, sortieren, einräumen<br />
und etikettieren. Mit 14 Jahren<br />
absolvierte ich das Übergangsjahr in<br />
der Landesberufsschule Luis-Zuegg in<br />
Meran im Bereich Handel und Verwaltung<br />
und wollte danach eigentlich einen<br />
<strong>Sommer</strong> frei nehmen. Das sah mein Vater<br />
leider nicht so und ich musste wieder<br />
in der Werkstatt<br />
mithelfen.<br />
Er hatte von Anfang an viel Vertrauen<br />
in mich und ich durfte selbständig arbeiten<br />
und aus meinen Fehlern lernen.<br />
Er hat wahrscheinlich vor mir gewusst,<br />
dass ein echter Schuhmacher in mir<br />
steckt. Mit 15 habe ich meinen ersten<br />
Maßschuh gefertigt, was gehörig in die<br />
Hose ging. Diese Niederlage spornte<br />
mich zu größerem Erfolg an und ich<br />
entwickelte eine Passion für Schuhe, die<br />
in der Werkstatt frei ausleben konnte.<br />
Mir wurde klar, dass ich meine Berufung<br />
gefunden hatte. Gesagt, getan und ich<br />
war in der Tiroler Fachberufsschule für<br />
Garten Raum und Mode in Hall in Tirol<br />
angemeldet, die ich auch nach 4 Lehrjahren<br />
erfolgreich abgeschlossen habe.<br />
Darauf folgte die Gesellenprüfung in<br />
Bruneck zum Orthopädieschuhmacher<br />
und mein offizieller Alltag in der Werkstatt<br />
begann.<br />
Das Schuhgeschäft Volgger wird bald<br />
bereits in dritter Generation geführt<br />
werden. Wird es Veränderungen geben?<br />
Natürlich gehen auch wir mit der Zeit<br />
und den Bedürfnissen der Kunden.<br />
Neben unserem Aushängeschild, den<br />
Orthopädieschuhen, werden noch<br />
modische Maßschuhe hinzukommen.<br />
Das heißt, dass alles ausgesucht<br />
werden kann: von der Farbe<br />
über das Leder bis hin zur Naht.<br />
Alles wird nach den Wünschen<br />
des Kunden handgefertigt und<br />
stellt somit ein modisches und<br />
perfekt sitzendes Einzelstück<br />
in jeder Schuhsammlung dar.<br />
34<br />
Es gibt neben deinem Alltag<br />
als Schuhmacher noch eine<br />
zweite Leidenschaft in deinem<br />
Leben. Welche ist das?<br />
Meine zweite Liebe ist die Musik.<br />
Ich komme aus einer musikalischen<br />
Familie und habe mich schon<br />
als Kind für die Tätigkeit eines DJs interessiert.<br />
Als Beruf kam es für mich aber<br />
nie in Frage. Nach einer Trennung vor<br />
ein paar Jahren, habe ich meine Freude<br />
an Musik wiederentdeckt und meine<br />
Zeit verschiedenen Genres wie House,<br />
Hip Hop und Oldies gewidmet. Ein<br />
Freund von mir war bereits DJ, der sich<br />
genau in dieser Zeit von seinem Dj-Partner<br />
getrennt hatte. Diesen Part habe ich<br />
dann übernommen. Manchmal kommt<br />
eben alles, wie es soll. Von ihm habe ich<br />
alle Grundkenntnisse gelernt und auch<br />
viele Kontakte geknüpft. Als LaPass sind<br />
wir als DJ-Duo aufgetreten und hatten<br />
eine wirklich schöne Zeit. Später ist er<br />
ins Ausland gezogen und Ende 2018 ist<br />
dann mein Solo-Projekt Siimon entstanden,<br />
mit dem ich von da an in Discos,<br />
Pubs, Aperitivi, Privatveranstaltungen,<br />
Hochzeiten usw. auftrete. Zudem stelle<br />
ich jeden Monat in der App Mixcloud<br />
meine neuesten House-Mixes vor.<br />
Deine dritte Passion sind die Junghandwerker<br />
des Landesverbandes für<br />
Handwerk. Was sind dort deine Aufgaben?<br />
Bei den Junghandwerkern geht es darum,<br />
dass die Jugend von heute die<br />
Handwerker von morgen sind. In dieser<br />
Gruppe geht es darum, Menschen (wieder)<br />
für das Handwerk zu begeistern,<br />
wichtige Themen kritisch zu betrachten<br />
und sich darüber auszutauschen<br />
sowie das Berufsbild mitzubestimmen.<br />
Ich gehöre dabei dem Vorstand an und<br />
bin Vertreter im Raum Burggrafenamt.<br />
Mein Ziel für die Zukunft wäre es, eine<br />
Junghandwerkergruppe im <strong>Passeiertal</strong><br />
zu gründen, die, wie bereits die anderen<br />
Sektionen, verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten<br />
schafft, wo ein Austausch<br />
stattfindet und man Neuigkeiten be-
sprechen sowie Ausflüge organisieren<br />
kann, um andere Handwerksbetriebe<br />
im In- und Ausland zu besuchen und<br />
von diesen zu lernen.<br />
Welche deiner drei Berufungen<br />
erfüllt dich am meisten?<br />
An erster Stelle steht meine Arbeit<br />
als Schuhmacher, denn das ist meine<br />
Leidenschaft. Wenn ich in der Werkstatt<br />
arbeiten kann, dann ist das für<br />
mich nicht arbeiten, sondern Freizeitbeschäftigung.<br />
Danach kommen die<br />
Junghandwerker, denn für mich geht<br />
mein Beruf mit dieser Gruppe Hand in<br />
Hand. Wenn man sein Handwerk liebt,<br />
kann das eine das andere gar nicht ausschließen.<br />
Zum Schluss kommt meine<br />
Tätigkeit als DJ. Es ist mein Ausgleich<br />
zum Alltag und ich kann dabei meinen<br />
Kopf frei machen. Die neue Perspektive<br />
und eine andere Sichtweise auf das<br />
Leben ermöglichen mir, frisch und offen<br />
für Neues zu bleiben. Damit komme ich<br />
nie in einen Alltagstrott und ich bin sehr<br />
glücklich damit.<br />
Maßschuhe in der Schuhwelt Volgger<br />
Wer sich einen einzigartigen und auf sich<br />
angepassten Herrenschuh wünscht, der<br />
ist bei der Schuhwelt Volgger richtig.<br />
Dabei werden nicht nur jegliche Leiden<br />
wie Knick-Senk-Fuß und Spreizfuß berücksichtigt,<br />
sondern auch die Haltung<br />
wird durch das perfekte Fußbett optimiert.<br />
Durch die Abmessung<br />
der verschiedenen Fußpartien<br />
wie Ferse, Mittelfuß,<br />
Ballen und Knöchel sitzt<br />
der Schuh am Ende wie<br />
angegossen.<br />
Nach diesen Maßen<br />
wird ein Leisten für jeden<br />
Fuß gefertigt, auf<br />
den der Schuh letztendlich<br />
angepasst wird. Danach<br />
kann zwischen mehreren<br />
Modellen wie sportlich<br />
und elegant gewählt werden.<br />
Dann geht es an die Details - die Farbe<br />
und die Art des Leders sowie das Futter<br />
und die verschiedenen Elemente des<br />
Schaftes können ausgewählt werden.<br />
Sogar bei der Machart des Schuhs kann<br />
zwischen rahmen-, zwie- oder flexibel<br />
genäht entschieden werden. Der Schuh<br />
wird in jedem Fall ein Einzelstück. In<br />
mühe- und liebevoller Handarbeit werden<br />
dann alle Einzelteile zugeschnitten,<br />
genäht, geklopft, geklebt und so<br />
lange angepasst, bis er perfekt<br />
aussieht und auch letztendlich<br />
perfekt sitzt.<br />
In einem Paar Maßschuhe<br />
stecken ungefähr<br />
40 Arbeitsstunden<br />
voller Perfektion, Liebe<br />
zum Detail und zum<br />
Produkt.<br />
Barbara Hofer<br />
Schuhwelt Volgger •<br />
Kohlstatt 31<br />
39015 St. Leonhard<br />
T. +39 0473 65 66 84<br />
www.schuhwelt.it<br />
Kohlstatt 31| St. Leonhard in P.<br />
Tel. 0473 65 66 84<br />
+ 39 329 209 6567<br />
www.schuhwelt.it<br />
djsiimon.music@gmail.com<br />
+39 331 28 17 913<br />
35
Wandertipp: der Passeierer Höhenweg - Jaufenkamm •<br />
Eine Wanderung, die bei mir jedes Jahr<br />
ganz oben auf der Liste steht, ist der<br />
Passeirer Höhenweg - Jaufenkamm.<br />
Diese Wanderung vereint alles, was man<br />
sich nur wünschen kann: einen Panoramablick,<br />
Gipfel, Seen und Bergwiesen.<br />
Start ist bei der Römerkehre oberhalb<br />
von Walten. Vorbei an der Flecknerhütte<br />
geht es weiter zum Glaitner Joch. Der<br />
erste sagenhafte Ausblick lässt nicht lange<br />
auf sich warten: Nach einer gemütlichen<br />
Wanderung von 1,5 Stunden erreichen<br />
wir das Glaitner Hochjoch - bereits<br />
der höchste Punkt der Wanderung mit<br />
2.389 m. Dieser Ort beschert uns einen<br />
Blick, der nicht mehr umfassen könnte:<br />
Wir blicken auf das gesamte <strong>Passeiertal</strong><br />
bis nach Meran und um uns herum können<br />
wir die Ötztaler, Stubaier, Zillertaler<br />
und Sarntaler Alpen sehen. In der Ferne<br />
über Meran erblicken<br />
wir den<br />
kleinen<br />
u n d<br />
36<br />
großen Laugenspitz, rechts die hohe<br />
Wilde oberhalb von Pfelders und links<br />
das Sarntaler Weißhorn. Hier zahlt es<br />
sich wirklich aus, einmal kurz innezuhalten<br />
und den Moment zu genießen.<br />
Dann geht es weiter über das Schlatter<br />
Joch bis zu drei Seen. Der größte ist der<br />
Übelsee, um den sich etliche Sagen und<br />
Legenden drehen: von Hexen, die dort<br />
gelebt haben sollen, über Gold, das sich<br />
auf dem Seegrund befinden soll bis hin<br />
zu einem geheimnisvollen und gefährlichen<br />
Wesen, das sich im Wasser umtreiben<br />
soll. So oder so, schön ist der<br />
kristallklare Bergsee allemal. Geübte<br />
und fitte Wanderer können von hier aus<br />
auch noch den Gipfel „Kleine Kreuzspitze“<br />
erklimmen (2.518 m), der sich genau<br />
oberhalb des Sees befindet. Dafür muss<br />
ungefähr eine Stunde Aufstiegszeit miteinberechnet<br />
werden.<br />
Am See legen wir eine kleine Pause ein<br />
und „holbmittogen“, wie es im <strong>Passeiertal</strong><br />
so schön heißt: Bei Käse, Speck<br />
und Brot genießen wir den Ausblick auf<br />
den See und die Sicht auf das darüber<br />
liegende Gipfelkreuz. Anfang Juni liegt<br />
hier noch etwas Schnee, welcher aber<br />
schon bald schmelzen wird. Für die<br />
Wanderung stellt er jedoch kein Hindernis<br />
dar. Vom See aus wandern wir<br />
weiter über Hänge und Gebirgskare,<br />
also kesselförmige Eintiefungen an<br />
Berghängen, die meist von früheren<br />
Gletschern geformt wurden. Aufgrund<br />
der sinkenden Höhenmeter<br />
verändert sich auch unser Ausblick.<br />
Von hier können wir genau den Weg<br />
den Wiesen entlang sehen, der noch<br />
vor uns liegt. Berge, soweit das Auge<br />
reicht - der perfekte Ort, um den Kopf<br />
frei zu bekommen.<br />
Inmitten von blühenden Bergwiesen<br />
kommen wir den Stuller Mahdern, den<br />
Wiesenhängen von Stuls, immer näher.<br />
Die Te<strong>mp</strong>eraturen fangen wieder<br />
langsam an zu steigen. Kleiner Tipp: Vor<br />
dem Start den Nacken und die Waden<br />
mit Sonnencreme eincremen, da man<br />
die Sonne im <strong>Sommer</strong> bei dieser Wanderung<br />
im Rücken hat und es so gut wie<br />
keine Schattenpassagen gibt.<br />
Die warme Luft lässt einen den Duft der<br />
Bergwiesenkräuter in die Nase steigen,<br />
während man an kleinen Hütten, grünen<br />
Hängen und Kalkfelsen vorbeikommt.<br />
Danach dauert es nicht mehr lange und<br />
wir können in einer der bewirtschafteten<br />
Hütten einkehren. Zur Auswahl stehen<br />
die Hochalm, die Egger-Grub-Alm und<br />
die Bockhütte. Nach einer verdienten<br />
Stärkung treten wir den letzten Abstieg<br />
an. Wir durchqueren kurz eine Wiese<br />
und gelangen dann in ein schattiges<br />
Waldstück, das eine angenehme Abwechslung<br />
zur sonnenreichen Wanderung<br />
bietet. Mit müden Beinen und einem<br />
Lächeln im Gesicht kommen wir in<br />
Stuls an. Von dort aus kann man mit dem<br />
Bus weiterfahren oder zu Fuß bis nach<br />
Moos oder gar über den Weg E5 oder<br />
den Schluchtenweg bis nach St. Leonhard<br />
zurückwandern.<br />
Für die Wanderung von der Römerkehre<br />
aus bis nach Stuls müssen um die 5 Stunden<br />
Gehzeit eingerechnet werden. Da<br />
die Länge der Wanderung nicht zu unterschätzen<br />
ist, sollten nur relativ geübte<br />
und trittsichere Wanderer diese Tour<br />
antreten. Außerdem ist es zu e<strong>mp</strong>fehlen,<br />
gutes Schuhwerk zu tragen und genügend<br />
Proviant, Sonnencreme und einen<br />
Regen- bzw. Windschutz mit sich zu führen.<br />
Für Hunde ist dieser Weg ebenso<br />
geeignet.<br />
Auf der gesamten Strecke sind<br />
folgenden Wegweisern zu folgen:<br />
12A, 12, 15B, 15 und 14.<br />
Barbara Hofer
Pfelders im <strong>Sommer</strong> - urige Almwanderungen •<br />
Der sanft-mobile Urlaubsort im Hinterpasseier<br />
wartet nicht nur im Winter mit<br />
schneesicheren, bestens präparierten<br />
Pisten, bequemen Aufstiegsanlagen,<br />
Rodelbahnen, Langlaufloipen und natürlich<br />
mit kindgerechten Snowparks,<br />
sondern bietet auch während der <strong>Sommer</strong>monate<br />
unvergessliche Natur- und<br />
Freizeiterlebnisse für Groß und Klein.<br />
Das idyllische Bergdorf Pfelders ist ein<br />
idealer Ausgangspunkt für zahlreiche<br />
Spaziergänge, Wanderungen, aber<br />
auch hochalpine Berg- und Gipfeltouren.<br />
Um den Einheimischen und Gästen<br />
die unberührte Berglandschaft weiterhin<br />
in dieser Form zu erhalten, bleiben<br />
Autos am Dorfeingang geparkt. Liftbenutzer<br />
parken auch im <strong>Sommer</strong> gratis!<br />
Hier liegt der Ausgangspunkt für sechs<br />
schöne Almwanderungen. Hufeisenförmig<br />
ordnen sich die sechs Almen in<br />
die urige Bergkulisse des Pfelderer Tales<br />
ein: Faltmar Alm, Grünboden Hütte,<br />
Faltschnal Alm, Lazinser Alm, Lazinser<br />
Hof und Schneidalm. Alle sechs sind auf<br />
gut markierten und gepflegten Wegen<br />
erreichbar und bewirtschaftet. Vier davon<br />
können über den mittlerweile weitum<br />
bekannten Panoramaweg in Form<br />
eines abwechslungsreichen Rundganges<br />
erwandert werden. Der Grünbodenexpress<br />
bringt die Wanderer auf<br />
rund 2.000 m, wo nahe der Bergstation<br />
die Grünboden Hütte liegt und unweit<br />
davon entfernt lädt das beeindruckende<br />
Steinlabyrinth nicht nur Kinder zum<br />
Entdecken und Erkunden ein. Der Weg<br />
führt mit wenig Steigung weiter zur<br />
Faltschnal Alm, bevor er Richtung Lazinser<br />
Hof und Lazinser Alm abfällt. Der<br />
Rückweg nach Pfelders kann entweder<br />
über die Zeppichlhöfe (Hofmetzgerei<br />
und Käserei) auf der Sonnenseite oder<br />
durch den schattigen Wald auf der gegenüberliegenden<br />
Talseite erfolgen.<br />
Alle sechs Almen verwöhnen mit kulinarischen<br />
Genüssen, wobei typische<br />
lokale Gerichte wie Bockernes, Schöpsernes,<br />
Kitz- und Ziegenbraten auf keiner<br />
Speisekarte fehlen dürfen. Großen<br />
Anklang findet in letzter Zeit auch der<br />
einmalige Genuss eines „Frühstückes<br />
auf der Alm“ im zauberhaften Licht der<br />
aufgehenden Sonne.<br />
www.pfelders.info •<br />
FOTO Benjamin Pfitscher<br />
Wir setzen kreative<br />
Ideen um und finden<br />
individuelle Lösungen.<br />
HOFER HEINRICH<br />
Freude am Holz seit 1955<br />
37<br />
hoferheinrich.it
„Faltmar Alm” zum dritten Mal Passeirer Alm des Jahres! •<br />
Unter den vielen Einsendungen begeisterter<br />
Almenwanderer kristallisierte sich<br />
erneut die Faltmar Alm als Lieblingsalm<br />
heraus. Sie liegt inmitten des Naturparks<br />
Texelgruppe, eingebettet in saftige Wiesen,<br />
umgeben von einer i<strong>mp</strong>osanten<br />
Bergkulisse. Sie ist leicht begehbar, geeignet<br />
für alle Altersklassen und sogar<br />
mit dem Fahrrad oder Kinderwagen erreichbar.<br />
Wer eine längere Wanderung<br />
plant, kann sie auch von Pfelders ausgehend<br />
auf Weg Nr. 5 und 5b über Grünboden<br />
erreichen.<br />
Die kleine Almhütte mit ihrer typischen<br />
Almküche, einer kleinen Gaststube und<br />
einem Spielplatz für Kinder, zieht viele<br />
Einheimische und Gäste aus nah und<br />
fern an. Kein Wunder, denn die Freude<br />
der Gastwirte am Bewirten spürt und<br />
schmeckt man sofort. Es sind die Kleinigkeiten,<br />
die diese Alm so besonders machen:<br />
die Blumenpracht vor dem Haus,<br />
die selbst gemachten Kuchen und Torten,<br />
die Psairer Marende mit dem hausgeräucherten<br />
Speck und ein traumhafter<br />
Kaiserschmarrn. Genau diese Liebe zum<br />
Detail macht ihr kleines Paradies, das<br />
den Almwirten Birgit und Michael förmlich<br />
ans Herz gewachsen ist, so urig und<br />
echt! Sie bewirtschaften die Faltmar Alm<br />
seit nunmehr sechs Jahren und leben zugleich<br />
mit der ganzen Familie dort. Die<br />
Entscheidung aus dem aktiven Berufsleben<br />
auszusteigen und von Mai bis Oktober<br />
die Alm zu bewirtschaften, haben<br />
sie bis heute nicht bereut, wenn es auch<br />
mit sehr viel Arbeit verbunden ist. „Bei<br />
dieser Gelegenheit möchten wir uns bei<br />
allen ganz herzlich bedanken, die uns<br />
auch heuer zur ‚Alm des Jahres’ gewählt<br />
haben. Das bestätigt uns in unserem<br />
täglichen Tun! Ein großes Dankeschön<br />
gilt auch unseren fleißigen Mitarbeitern.<br />
Wir freuen uns, Euch ab Mitte Juni wieder<br />
auf der Faltmar Alm begrüßen zu<br />
dürfen!”<br />
Isabella Halbeisen<br />
38<br />
Faltmar Alm (1.682 m) •<br />
39013 Moos in Passeier<br />
Tel. +39 339 777 4421<br />
* Auf dem zweiten Platz landete die Valser<br />
Alm im Kalmtal und auf dem dritten Platz<br />
die Formazon Alm im Hinterpasseier.
Konfektion Götsch - das trachtige Modegeschäft •<br />
Seit 42 Jahren gibt es in St. Martin im<br />
„Außerdorf“ das Konfektionsgeschäft<br />
Götsch! Hier findet man nicht nur eine<br />
große Auswahl an Lederhosen, sondern<br />
auch modische Bekleidung für sie und<br />
ihn. Jahrzehntelang wurden hier Trachten<br />
für die Schützen und Musikkapellen<br />
auf Maß gefertigt. Nun ist es in der<br />
Nähstube etwas ruhiger geworden, im<br />
Geschäft dafür umso rühriger.<br />
Elisabeth, du hast vor 12 Jahren den elterlichen<br />
Betrieb übernommen. Wenn<br />
du dich an deine Kindheit erinnerst,<br />
wie sah es da bei euch im Laden aus?<br />
Als ich ein Kind war, hatten<br />
wir noch ein kleineres Geschäft.<br />
Dort wo schon<br />
meine Großeltern<br />
eine Schneiderei<br />
besaßen, hat mein<br />
Vater ein Geschäft<br />
mit Schneiderei<br />
eröffnet. Mein Vater<br />
hat geschneidert,<br />
nebenbei im<br />
Geschäft verkauft<br />
und meine Mutter<br />
hat ihm geholfen.<br />
Spezialisiert wart ihr<br />
vor allem auf Trachtengewänder.<br />
Wer hat<br />
diese gefertigt?<br />
Meine Großeltern haben nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg mit der Trachtenschneiderei<br />
angefangen. Sie waren<br />
beide Schneider. Mein Vater hat dann<br />
auch Schneider gelernt und im Ausland<br />
verschiedene Erfahrungen als Herrenschneider<br />
gesammelt. Als er zurück nach<br />
St. Martin kam, spezialisierte er sich auf<br />
die Trachten und Lederhosen, da als<br />
Herrenschneider zu wenig Aufträge da<br />
waren.<br />
Wie eignet man sich das Fertigen einer<br />
Tracht an? Wird es über Generationen<br />
überliefert?<br />
Das Anfertigen von Trachten muss man<br />
mit den Jahren lernen. Die erneuerte<br />
Passeirer Tracht, wie sie jetzt seit ca.<br />
70 Jahren geschneidert wird, ist schon<br />
auch schriftlich festgehalten, nur nicht<br />
so genau wie man es heute machen<br />
würde. Die einzelnen Arbeitsschritte<br />
muss man mit Geduld lernen, von<br />
Mustern abschauen oder von anderen<br />
Schneidern erlernen.<br />
Was bedeutet die Passeirer<br />
Tracht für dich?<br />
Die „Psairer Trocht” ist einzigartig,<br />
für alle gut tragbar<br />
und einfach sehr schön.<br />
Wie viele Arbeitsstunden<br />
näht man an der<br />
Herrentracht?<br />
Für das Langpairische<br />
braucht man<br />
ca. 40 - 50 Arbeitsstunden.<br />
Es<br />
kommt hier auch<br />
auf die Größe<br />
vom Kunden und<br />
der Materialauswahl<br />
an.<br />
Kann man bei euch<br />
auch Spezialanfertigungen<br />
für Vereine (wie<br />
Chöre, Musikanten und Schuhplattler)<br />
machen lassen?<br />
Ja, wir fertigen für Vereine auch spezielle<br />
Lederhosen nach eigenen Vorgaben<br />
und Stickereien an. Fast alles ist möglich.<br />
Auch die dazu passenden Lodenjacken<br />
oder Trachtenhemden können bei<br />
uns bestellt werden.<br />
Was hat sich verändert, als du das<br />
Geschäft übernommen hast?<br />
Mit dem Bau des neuen Geschäftes<br />
39<br />
haben meine Eltern sich auf Herrenmode<br />
und Trachtenmode spezialisiert. Als<br />
ich das Geschäft übernommen habe,<br />
habe ich auch Damenmode ins Sortiment<br />
mit aufgenommen. Vor ein paar<br />
Jahren haben wir zudem eine kleine<br />
Wanderkollektion zu unserer Auswahl<br />
hinzugefügt.<br />
Was zeichnet euer Geschäft aus?<br />
Bei uns werden die Kunden freundlich<br />
bedient, sie dürfen sich aber auch gerne<br />
selbst umschauen und stöbern. Jeder<br />
Kunde ist uns wichtig und wird gleich<br />
behandelt. Die Änderungen, wie Hosen<br />
kürzen, machen wir ohne Aufpreis. Wir<br />
haben auch einen großen Parkplatz vor<br />
dem Geschäft.<br />
Welche Wichtigkeit haben kleine<br />
Geschäfte für einen Ort?<br />
Sie sind sehr wichtig für das Dorfleben.<br />
Ohne Geschäfte sind die Dörfer leer. Es<br />
wäre nichts los, wie man so schön sagt<br />
und es ist ein kleiner Luxus, wenn man<br />
zu Fuß gehen kann oder nicht weit fahren<br />
muss um einzukaufen, das gibt es<br />
nicht überall.<br />
Isabella Halbeisen<br />
Damenmode<br />
Herrenmode<br />
Wanderbekleidung<br />
Lederhosen<br />
St. Martin in Pass.<br />
T. 0473 641672<br />
www.konfektion-goetsch.com
MuseumHinterPasseier •<br />
Bunker Mooseum • Timmel_Transit •<br />
Timmelsjoch Erfahrung • Stieber<br />
Mooseum<br />
Das Hinterpasseier ist nicht nur aufgrund<br />
seiner geografischen Besonderheiten,<br />
sondern auch durch sein vielfältiges<br />
kulturelles Angebot einen Besuch wert.<br />
Im Jahr 2016 wurde der eigenständige<br />
Museumsverein MuseumHinterPasseier<br />
zur Betreuung und Neukonzeption bestehender<br />
und neuer musealer Strukturen<br />
im Hinterpasseier gegründet. In den<br />
darauffolgenden Jahren hat dieses Projekt<br />
einen positiven Verlauf genommen<br />
und so betreut der Verein MuseumHinterPasseier<br />
inzwischen mehrere museale<br />
Einrichtungen im<br />
Hinterpasseier.<br />
MuseumHinterPasseier<br />
Bunker Mooseum<br />
Das Bunker Mooseum vereint Geschichte<br />
und Gegenwart sowie Natur<br />
und Kultur. Der militärische Bunker aus<br />
den 1940er Jahren beherbergt Ausstellungen<br />
zur historischen Entwicklung des<br />
Hinterpasseiers. Eine Zeitreise von der<br />
Besiedelungsgeschichte bis zur Neuzeit<br />
sowie die Bunkergeschichte selbst, werden<br />
im Bunker Mooseum thematisiert.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung<br />
ist die Geschichte des Bergwerks<br />
Schneeberg. In Zusammenarbeit mit<br />
dem Landesmuseum Bergbau soll im<br />
Jahr 2021 der Schneeberger Raum im<br />
Bunker Mooseum neugestaltet werden.<br />
Somit wird das Thema Bergbau<br />
am Schneeberg vom Berg ins Tal geholt<br />
und im Bunker Mooseum für alle zugänglich<br />
gemacht. Im Glasturmzubau<br />
des Museums finden sich Informationen<br />
über Natur, Naturschutz und den<br />
Naturpark Texelgruppe. Highlight ist<br />
das Steinbockgehege im Außenbereich<br />
mit einer dort lebenden<br />
Steinwildkolonie. Das Bunker<br />
Mooseum ist vom 01. April bis<br />
31. Oktober für Besucher zugänglich.<br />
MuseumHinterPasseier<br />
Timmel_Transit - Timmelsjocherfahrung<br />
Im September 2018 wurde<br />
zur 50-Jahr-Feier der<br />
Timmelsjochstraße die<br />
museale Struktur Timmel_Transit<br />
eingeweiht.<br />
Das Timmel_Transit stellt<br />
eine sinnvolle Ergänzung<br />
zum Passmuseum dar und<br />
vervollständigt das Museumskonzept<br />
der „Timmelsjocherfahrung“<br />
mit seinen<br />
40<br />
sechs kleinen „Minimuseen“ entlang<br />
der Timmelsjoch-Hochalpenstraße.<br />
Untergebracht ist diese museale Struktur<br />
in einer ehemaligen Kaserne aus<br />
den 1930er Jahren. Die Ausstellung<br />
beherbergt das Thema der Straßenbaugeschichte<br />
der Timmelsjoch Straße,<br />
vor allem auf der Südtiroler Seite.<br />
Gewidmet ist das Timmel_Transit den<br />
Straßenbauarbeitern, die in mühseliger<br />
Arbeit die Timmelsjochstraße erbauten.<br />
Die Ausstellung knapp 100 Meter<br />
vor dem Timmelsjochpass gelegen, ist<br />
von Ende Mai bis Ende Oktober (wenn<br />
die Timmelsjochstraße für den Verkehr<br />
geöffnet ist) von 08.00 Uhr bis 19.00 Uhr<br />
kostenfrei zugänglich.<br />
MuseumHinterPasseier<br />
Stieber Mooseum<br />
Die EUM (Energie- und Umweltbetrieb<br />
Moos) sind zurzeit dabei die Arbeiten<br />
am Stieber Mooseum abzuschließen.<br />
Das alte Mooser Wasserkraftwerk am<br />
Fuße des Stieber Wasserfalls in Moos<br />
in Passeier wird damit zu einer neuen<br />
musealen Struktur im Hinterpasseier.<br />
Nach Abschluss der Arbeiten wird das<br />
MuseumHinterPasseier die Struktur Stieber<br />
Mooseum führen. Die Ausstellung<br />
erzählt von der historischen Wassernutzung<br />
im Hinterpasseier, der Geschichte<br />
der Wasserkraftnutzung und beinhaltet<br />
einen Experimentierraum in dem jeder<br />
Besucher selbst anhand von Experimenten<br />
den Strom verstehen lernt. Abgerundet<br />
wird der Besuch von der Sonderausstellung<br />
„Megawatt und Widerstand“<br />
die vor dem Stieber Mooseum installiert<br />
wird. Das Stieber Mooseum befindet<br />
sich Nahe dem Passerschluchtenweg<br />
und kann kostenlos besichtigt werden.<br />
MuseumHinterPasseier •<br />
www.museum.hinterpasseier.it<br />
Foto: Hubert Gögele & Gernot Reich
Käse und Jogurt frisch vom Seppnerhof •<br />
Wir produzieren in unserem Familienbetrieb,<br />
dem auch zwei Ferienwohnungen<br />
angehören, frische Käse- und<br />
Milchspezialitäten. Dafür verwenden<br />
wir die Milch unserer eigenen Bergkühe<br />
von den Pfelderer Almen. Wir stellen<br />
mit viel Freude und Sorgfalt und<br />
traditioneller Be- und Verarbeitung<br />
unsere hochwertigen Spezialitäten her.<br />
Die Bergkräuter stammen von ausgesuchten<br />
Weiden und Blumenwiesen,<br />
die alle noch liebevoll gepflegt und<br />
geerntet werden und landen dann direkt<br />
im Pfelderer Bergkäse. Unsere<br />
prämierten Kühe aus eigener Zucht<br />
grasen auf unseren Weiden auf über<br />
1.600 Meter, wo diese speziellen Blumen-<br />
und Kräuterarten wachsen. Die<br />
Milch kommt ohne Transport und Verzögerung<br />
in unsere Produktion wo wir<br />
mit unserem Team unsere Spezialitäten<br />
für Sie handwerklich produzieren.<br />
In unserem Stall tummeln sich nun an<br />
die 20 Edelbunte Melkziegen, die mit<br />
dem besten Bergwiesenheu gefüttert<br />
werden.<br />
Ab sofort erhalten Sie bei uns Ziegen-<br />
Frischkäse- Kräuterstreichkäse-<br />
Mutschli und Bergkäse sowie feinstes<br />
Bergmilch-Joghurt.<br />
Gerne dürfen Sie diese NEUEN Produkte<br />
bei uns verkosten. Wir freuen<br />
uns sehr, damit unsere Produktpalette<br />
erweitern zu dürfen.<br />
Auszeichnungen:<br />
Bester Hofkäse Südtirols<br />
Beim 12. Käsefestival in Sand in Taufers<br />
gewann Christian Ennemoser<br />
von der Hofkäserei „Seppnerhof“ die<br />
Wandertrophäe „Goldkäse - Bester<br />
Hofkäse Südtirols“für seinen Pfelderer<br />
Bergkäse.<br />
13. Internationalen Käsiade<br />
Der Verband der Käserei- und Molkereifachleute<br />
verlieh Christian Ennemoser<br />
von der Seppner-Hof-Käserei aus<br />
Pfelders für den Pfelderer Bergkäse<br />
würzig in der Prämierungsgruppe „Geschmierte<br />
Schnittkäse aus bäuerlicher<br />
Produktion“ bei der 13. Internationalen<br />
Käsiade vom 10. - 12.11.16 in Hopfgarten<br />
im Brixental/Tirol die Medaille<br />
in Silber!<br />
2019 Gold für Ziegenkäse<br />
Bei der internationalen Käsiade im<br />
Herbst 2019 verlieh die international<br />
besetzte Fachjury Familie Ennemoser<br />
GOLD für den Pfelderer Ziegenkäse,<br />
der erst seit einem Jahr in der Käserei<br />
hergestellt wird. Der Geschmack und<br />
die Konsistenz des Pfelderer Ziegenkäse<br />
sowie Fleiß und die Liebe zum Käsen<br />
haben sich einmal mehr als bezahlt<br />
gemacht.<br />
Isabella Halbeisen<br />
Wir produzieren in unserem Familienbetrieb frische Käse-und Milchspezialitäten<br />
Dafür verwenden wir die Milch unserer eigenen Bergkühe von den Pfelderer Almen<br />
Hauseigene Produkte<br />
von hofeigener Milch:<br />
Pfelderer Bergkäse<br />
Hauseigene Jogurts,<br />
Speckkäse, Weichkäse<br />
Täglich geöffnet<br />
41<br />
Auf Zeppichl / Pfelders 13/a - I-39013 Moos in Passeier<br />
Tel: +39 349 6017987 / +39 345 6229876<br />
kontakt@kaeserei-pfelders.com<br />
www.kaeserei-pfelders.com
Malerspuren - Ein Farb-Hörspiel •<br />
Er hatte von der Farbe „Psaier<br />
Blau“ geträumt.<br />
So beginnt das neue Hörspiel des MuseumPasseier,<br />
das den Titel „Malerspuren.<br />
Ein Farb-Hörspiel“ trägt.<br />
„Die Idee zu diesem unbekannten<br />
Farbton haben wir einem Jungen aus<br />
St. Martin zu verdanken“, erzählt Martin<br />
Hanni, der für Drehbuch, Gestaltung<br />
und Produktion verantwortlich zeichnet.<br />
Mehrere Grundschüler schenkten dem<br />
Projekt ihre Stimme und sprachen unter<br />
anderem die Namen von Farbtönen<br />
ins Mikrophon. „Ein Kind verwandelte<br />
´Pariser Blau´ in ´Psaier Blau´, ein Fehler,<br />
den wir nicht rückgängig machen<br />
mochten“.<br />
Und so träumt im dokumentarisch-fiktiven<br />
Hörstück der Wiener Joseph Kyselak<br />
genau von diesem bislang unbekannten<br />
Farbton, als er vor knapp 200<br />
Jahren am Sandhof logierte. Der Beamte,<br />
dessen im Jahr 1825 unternommene<br />
Fußreise nach Passeier dokumentiert<br />
ist, ist auf der Suche nach Malerspuren,<br />
da auch er mit Pinsel und Farbe unterwegs<br />
ist. Er trifft die junge Maria Auer,<br />
deren Wohnhaus in St. Martin seit über<br />
einem Jahrhundert eine Malerwerkstätte<br />
ist und die ihm als Tochter des letzten<br />
Malers der sogenannten „Passeirer<br />
Malerschule“ zahlreiche Informationen<br />
liefern kann.<br />
Entstanden ist ein abwechslungsreiches<br />
Hörspiel, das man erwandern kann.<br />
Ausgangspunkt ist das MuseumPasseier,<br />
von dort führt „Malerspur 1“ nach St.<br />
Martin zum bekannten Malerhaus, „Malerspur<br />
2“ bringt einem vom Sandhof<br />
nach St. Leonhard und den dritten Teil<br />
der Audiocollage kann man mit dem<br />
öffentlichen Bus von St. Leonhard nach<br />
Moos zurücklegen. Die Bilder zur Audio-Reise<br />
liefert jeweils die Landschaft,<br />
schlussendlich darf sich jeder seine eigene<br />
Geschichte im Kopf malen. Man<br />
braucht dazu nur - ausgestattet mit<br />
Kopfhörern und einem Smartphone mit<br />
ausreichend Akku - vor dem Museum-<br />
Passeier den Link bzw. die Wanderung<br />
starten.<br />
www.museum.passeier.it/malerspuren<br />
Die „Passeirer Malerschule“<br />
Wie alles begann…<br />
St. Martin in Passeier, um das Jahr 1719.<br />
Die Geschichte der „Passeirer Malerschule“<br />
beginnt mit einem gebürtigen<br />
Meraner. Seine Malerausbildung absolviert<br />
Nikolaus Auer (*1690) in der<br />
Heimatstadt und dann im fernen Süddeutschland,<br />
vor allem in der neu eröffneten<br />
Werkstatt des Johann Georg<br />
Bergmüller in Augsburg.<br />
Seine „Türöffner“ in Passeier sind der<br />
umtriebige Priester Michael Winnebacher<br />
und die Witwe Maria Pichler. Ersterer<br />
verkauft der Witwe, die zudem<br />
Haushälterin in seinem Pfarrhaus ist,<br />
seinen Heimathof in St. Martin; womöglich<br />
verkuppelt der kunstsinnige<br />
Priester die Hofbesitzerin auch mit dem<br />
Meraner Maler. 1719 jedenfalls heiraten<br />
Nikolaus Auer und Maria Pichler. Um<br />
diese Zeit hat Auer also den Malerbetrieb<br />
im Haus seiner Gattin eröffnet und<br />
damit den Startschuss für die „Passeirer<br />
Malerschule“ gegeben. Allerdings<br />
haben weder er noch seine malenden<br />
Nachkommen und deren Zeitgenossen<br />
den Begriff Malerschule verwendet;<br />
dieser wird erst 60 Jahre nach dem Tod<br />
des letzten Malers aufkommen.<br />
Für Interessierte: An die 400 Werke der<br />
Passeirer Malerschule hat das Museum-<br />
Passeier in einer online zugänglichen<br />
Datenbank aufbereitet:<br />
www.malerschule.it<br />
MuseumPasseier •<br />
Passeirerstraße 72<br />
39015 St. Leonhard in Passeier<br />
Informationen und aktuelle<br />
Öffnungszeiten unter<br />
www.museum.passeier.it<br />
Bildbeschreibungen:<br />
Foto o.l.u. Der ehemalige Sitz der Malerwerkstatt<br />
der Familie Auer im Zentrum von St. Martin. Die<br />
über 100 Jahre lang im Umkreis des Malerhauses<br />
tätigen Maler und Bildhauer werden unter dem Begriff<br />
Passeirer Malerschule zusammengefasst. Foto:<br />
MuseumPasseier<br />
Foto o.l.o. Abbildung Haller Joseph. Josef ist eindeutig<br />
unter den Top 3 der von den Passeirer Künstlern<br />
dargestellten Heiligen. Einige Male erscheint<br />
er als Fürsprecher der Menschheit, so auch auf dem<br />
Deckenfresko von Joseph Haller in der Pfarrkirche<br />
von Ridnaun von 1764/65. Bauern reichen ihm Bittzettel<br />
mit der Aufschrift Brodt und Verzeihung der<br />
Sünden. Ein Adeliger hätte gerne Keuschheit, eine<br />
elegante Dame erhofft Andacht. Josefs göttlicher<br />
Ziehsohn erhört die Bitten und schreibt das Wort<br />
„fiat“ - „es geschehe“ auf die Schriftrollen. Foto:<br />
Paul Felizetti<br />
Foto o.M. Abbildung Auer Nikolaus. Das meistverehrte<br />
Mariengnadenbild des barocken Tirol war das<br />
Bild „Mariahilf“. Es geht auf ein in der Innsbrucker<br />
Pfarrkirche verwahrtes Original von Lucas Cranach<br />
zurück. Auf dem ehemaligen Hochaltarbild der<br />
Pfarrkirche von Platt in Passeier (um 1722) zeigt es<br />
Nikolaus Auer, der „Urvater“ der Passeirer Malerschule,<br />
als „Bild im Bild“. Foto: Arnold Rinner<br />
Foto o.r. Abbildung Auer Benedikt. Anschaulich<br />
kann man wählen zwischen ewiger Verdammnis und<br />
ewigem Leben. Denn Mittelweg zwischen dem steinigen<br />
und dornigen Weg der Christusnachfolge und<br />
den „teuflischen“ Vergnügungen wie Sauferei, Tanz<br />
und Kartenspiel gibt es auf dieser Tafel von 1816<br />
von Benedikt Anton Auer keinen. Die Leihgabe der<br />
Pfarre St. Leonhard ist seit 2009 im MuseumPasseier<br />
ausgestellt. Foto: design.buero/MuseumPasseier<br />
42
300 Jahre Passeirer Malerschule •<br />
Vor 300 Jahren wirkte im <strong>Passeiertal</strong> ein<br />
kunstsinniger Kurat, der imstande war,<br />
in St. Martin eine Art ländliche Kunstakademie<br />
auf die Beine zu stellen. Es<br />
war dies der aus St. Martin stammende<br />
Priester Michael Winnebacher (1656 -<br />
1742), der sich während des theologischen<br />
Studiums in Innsbruck bei den<br />
Jesuiten für die in Mode gekommene<br />
barocke Kunstwelt begeistern ließ.<br />
Neben Dichtungen in deutscher und<br />
lateinischer Sprache, griff er selbst zu<br />
Pinsel und Farbe und fertigte Bilder<br />
für Kalender mit Chronogrammversen.<br />
Literarische Erzeugnisse in Chronogrammform<br />
waren im siebzehnten und<br />
achtzehnten Jahrhundert in weiten<br />
Teilen Europas die große Mode. Bei<br />
einem Chronogramm werden gewisse<br />
Buchstaben großgeschrieben und<br />
ergeben als römische Zahlzeichen das<br />
Entstehungsjahr der Dichtung. Als Beispiel<br />
mag ein Chronogramm - Vers aus<br />
dem Jahr 1704 gelten:<br />
ehr seIe ChrIsto DeM geCreIzIgsten<br />
Neben eigener Dichtung und Malerei<br />
suchte Michael Winnebacher Kontakte<br />
zu Künstlern und ermunterte sie, in seinem<br />
Heimathaus in St. Martin in Passeier<br />
eine Malerschule zu eröffnen. Für diese<br />
Idee gewann er den Meraner Künstler<br />
Nikolaus Auer, der sich in Augsburg bei<br />
Johann Georg Bergmüller dem süddeutschen<br />
Rokoko verschrieben hatte.<br />
Das Betätigungsfeld im <strong>Passeiertal</strong> und<br />
anderen Tiroler Dörfern war enorm:<br />
Zahlreiche Kirchen und Kapellen sollten<br />
im geänderten Geschmack der Zeit<br />
vom gotischen Zierrat auf Barock und<br />
Rokoko umgestellt werden.<br />
Junge Künstler wurden auf die Passeirer<br />
Schule aufmerksam und so kam auch der<br />
hochbegabte Johann Evangelist Holzer<br />
aus Burgeis im Vinschgau zu Nikolaus<br />
Auer ins <strong>Passeiertal</strong>, um sich von 1724<br />
bis 1728 die Grundbegriffe der Malerei<br />
anzueignen. Später folgten Künstlerjahre<br />
bei Bergmüller in Augsburg, bis es<br />
Holzer schaffte, einer der erfolgreichsten<br />
Barockmaler Süddeutschlands und<br />
Österreichs zu werden, wie es die Jubiläumsausstellung<br />
von 2010 in Augsburg<br />
bezeugte, wo Holzer als „Maler des<br />
Lichts“ gewürdigt wurde.<br />
Neben Johann Ev. Holzer finden wir<br />
auch den Maler Josef Haller aus St.<br />
Martin (1737 - 1773) unter den Schülern<br />
der Malerschule Passeier. Seine Meisterarbeiten<br />
in Secco- und Freskomalerei<br />
finden sich neben Einzelstücken in<br />
Passeier in den Pfarrkirchen von Ridnaun<br />
im Ridnauntal bei Sterzing und in<br />
der Pfarrkirche von Neustift im Stubaital.<br />
Seine Arbeiten gehören „zu den<br />
besten Werken tirolischen und österreichischen<br />
Rokokos“ (Karl Gruber). In<br />
St. Martin war neben der Malerschule<br />
auch eine Altarbauwerkstätte erfolgreich,<br />
wie die prächtige barocke Ausstattung<br />
der Pfarrkirche von St. Martin<br />
beweist.<br />
Der begabte Bildhauer der Statuen des<br />
Hochaltars und der Kanzel hieß Anton<br />
Ferner (ca. 1703 - 1788), der auch das<br />
Johann Nepomuk - Marmordenkmal in<br />
der Neustadt von Sterzing geschaffen<br />
hat. Unter den qualifizierten Gehilfen<br />
Ferners treffen wir auch seinen Schwiegersohn<br />
Nikolaus Scheiring - sie waren<br />
verantwortlich für wunderbare Altäre im<br />
Passeier - sowie im Wipptal rings um<br />
Sterzing.<br />
Die Passeirer Malerschule - laut dem<br />
Diözesankonservator Karl Gruber kann<br />
man wegen der Bildhauertätigkeit auch<br />
von einer Passeirer Kunstschule sprechen<br />
- erfuhr im Laufe der Jahrzehnte<br />
eine mannigfache Würdigung: Es seien<br />
beispielhaft erwähnt der Schriftsteller<br />
Beda Weber, der Dichterpriester<br />
Josef Thaler, Univ. Prof. Eugen Turnher,<br />
die Dissertationen von Heinrich Hofer,<br />
Barbara Zingerle und Tiziano Rosani,<br />
der Verein für Kultur und Heimatpflege<br />
Passeier, die Gemeindeverwaltung<br />
St. Martin Passeier, der Kunsthistoriker<br />
Hanns-Paul Ties, das MuseumPasseier<br />
und das Museum Schloss Tirol - Direktor<br />
Leo Andergassen. Auf Schloss Tirol<br />
wird es in Bälde eine Sonderausstellung<br />
zum Thema Passeirer Malerschule<br />
geben.<br />
Heinrich Hofer<br />
Foto oben: Isidor Plangger<br />
Foto unten: Gedenktafel für Michael<br />
Winnebacher am Pfarrhaus von Moos<br />
43
Schiedsrichter mit Pfiff •<br />
Christoph Schiefer ist in der Welt des<br />
Fußballs weit gekommen - nicht als<br />
Spieler, sondern als Schiedsrichter. In einem<br />
Interview erzählt er uns von seinem<br />
Werdegang.<br />
Wie bist Du zum Fußball gekommen?<br />
Als ich etwa 5 Jahre alt war, hat meine<br />
Mutter mich und meinen Bruder Roland<br />
beim ASC Passeier eingeschrieben. Ich<br />
war Torwart und habe auch einige Spiele<br />
für den ASC Passeier in der 1. Amateurliga<br />
bestritten. Mein Bruder spielte im<br />
Mittelfeld.<br />
Wann hast du dich das erste Mal für<br />
das Schiedsrichter-Dasein interessiert?<br />
Das war um das Jahr 2000, als ich 14<br />
Jahre alt wurde. Der italienische<br />
Fußballverband konnte die<br />
benötigten Schiedsrichter<br />
nicht mehr<br />
stellen und so wurde<br />
den Vereinen<br />
vorgeschrieben,<br />
mindestens einen<br />
Schiedsrichter<br />
für die<br />
Jugendklasse<br />
C-Jugend<br />
auszubilden,<br />
um die Spiele<br />
vom Verein<br />
selbst pfeifen zu<br />
können. Damals<br />
fragte mich unsere<br />
Passeirer „Schiedsrichter-Legende“<br />
Adolf<br />
Pirpamer, ob ich mit ihm an<br />
einem Kurs teilnehmen möchte, welcher<br />
freiwillig und der Einsatz bei den<br />
Spielen ehrenamtlich waren.<br />
Dann hast du als Schiedsrichter beim<br />
Verband der Sportvereine Südtirols,<br />
kurz VSS, begonnen.<br />
Genau, denn bald danach lernte ich<br />
Reinhard Großschedl, einen erfahrenen<br />
Südtiroler Schiedsrichter, kennen. Dieser<br />
drückte mir bei einem laufenden Spiel<br />
der Altersgruppe U-8 kurzerhand die<br />
Pfeife in die Hand und sagte: „Los, mach<br />
weiter.“ Das war der Beginn und in den<br />
folgenden Jahren leitete ich Spiele im<br />
VSS-Jugendfußball. Meist an den freien<br />
Nachmittagen nach der Oberschule und<br />
mehrmals auch zwei bis drei Spiele hintereinander<br />
in den Leistungsklassen U-8,<br />
U-9, U-10, U-11.<br />
Dann kam der Wechsel zum italienischen<br />
Verband FIGC. Warum?<br />
Als ich volljährig wurde, musste ich eine<br />
Entscheidung treffen. Entweder spiele<br />
ich weiterhin beim ASC Passeier aktiven<br />
Fußball oder ich mache den Schiedsrichterkurs<br />
beim italienischen Verband<br />
und beginne dort in der Jugendklasse<br />
B-Jugend. Bis dahin hatte ich als Jugendfuß-baller<br />
fünf Landesmeistertitel<br />
mit dem ASC Passeier gewonnen und<br />
einige Jahre in der Juniorenliga regional<br />
mit unserer Mannschaft gespielt. Ich<br />
war allerdings im Matura-Abschlussjahr<br />
und hatte viel zu lernen, sodass meine<br />
Motivation auf Training und Fußball nur<br />
mehr gering war. Als Schiedsrichter weiterzumachen<br />
hatte ich dagegen große<br />
Lust, auch auf die Aussicht, in vielleicht<br />
immer höheren Ligen und Meisterschaften<br />
Spiele zu leiten. Deshalb entschied<br />
ich mich für den Schiedsrichterkurs.<br />
Nach mehreren Jahren in italienischen<br />
Ligen hast du beim Österreichischen<br />
Fußball-Bund (ÖFB) begonnen Spiele<br />
zu leiten. Wie kommt man als Südtiroler<br />
dazu, Spiele in Österreich zu pfeifen?<br />
Als ich nach der Saison 2009/2010 in die<br />
Interregionale Liga aufstieg und somit bei<br />
Spielen in der Lombardei, Emilia Romagna<br />
und im Veneto im Einsatz war, kam<br />
am Ende des Jahres 2010 die Zeit, einiges<br />
abzuwägen: Der immer größer werdende<br />
Zeitaufwand, die langen Reisezeiten und<br />
vor allem die Unvereinbarkeit mit meiner<br />
festen Arbeitsstelle, ließen die Chancen<br />
auf den Aufstieg in die Serie D oder Serie<br />
C immer kleiner werden. Deshalb<br />
entschied ich notgedrungen und mit viel<br />
Wehmut meine aktive Schiedsrichterlaufbahn<br />
zu beenden.<br />
Heißt das aber, dass du in höhere<br />
Ligen hättest aufsteigen können?<br />
Richtig, ich hatte die Chance in die 2. Bundesliga<br />
in Österreich bzw. in die Serie D in<br />
Italien aufzusteigen, aber dadurch, dass<br />
Trainings, Seminare und Spiele auch oft<br />
wöchentlich montags oder freitags z.B.<br />
in Mailand, Florenz bzw. Salzburg oder<br />
Wien stattgefunden hätten, wäre das mit<br />
meiner Arbeit unvereinbar gewesen. Um<br />
dann noch weiter aufsteigen zu können,<br />
hätte ich in diesen Ligen mindestens 3-4<br />
Jahre pfeifen müssen.<br />
Das Beenden meines Schiedsrichter-<br />
Daseins in Italien war für mich wahrlich<br />
kein einfacher Schritt, aber die Nachteile<br />
überwogen damals klar gegenüber den<br />
Vorteilen.. Im Frühjahr 2011 las ich dann<br />
zufällig im Internet: „Schiedsrichterkurs<br />
in Innsbruck! Wir suchen dringend neue<br />
Schiedsrichter“. Ich weiß nicht wieso,<br />
aber das sprach mich irgendwie an und<br />
die Lust, Spiele zu pfeifen, war sofort wieder<br />
da, und auch die Fahrtzeiten nach<br />
Tirol waren für mich in Ordnung. So fand<br />
ich mich alsbald bei einem Vorstellungstermin<br />
im Büro des Tiroler Fußballverbandes<br />
am Tivoli Stadion in Innsbruck wieder.<br />
Am 30. April 2011 leitete ich schon mein<br />
erstes Spiel in Fritzens bei Wattens für<br />
den ÖFB und die Schiedsrichtergruppe<br />
Innsbruck.<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
In Tirol habe ich mich von Anfang sehr<br />
wohlgefühlt. Zwar musste ich dort wie-<br />
44
der in der Jugendklasse U-18 beginnen,<br />
kam aber recht schnell bis in die Tiroler<br />
Liga (vergleichbar mit Oberliga) und<br />
machte 2016 mein Debüt in der Regionalliga<br />
West (Tirol, Salzburg, Vorarlberg)<br />
- also der dritten Liga in Österreich. Seitdem<br />
bin ich bei Spielen in der Regionalliga<br />
und Tiroler Liga im Einsatz und habe<br />
im November 2019 einen persönlichen<br />
Meilenstein erreicht: die Leitung von 200<br />
Fußballspielen für den ÖFB.<br />
Was unterscheidet den österreichischen<br />
vom italienischen Fußball?<br />
Der regionale und lokale<br />
Fußball ist und bleibt am<br />
Ende immer „nur“ Fußball,<br />
also eigentlich nicht so<br />
viel. Unterschiede habe ich<br />
vielleicht eher im Zwischenmenschlichen<br />
festgestellt:<br />
In Tirol wird man als Schiedsrichter<br />
fast immer geschätzt und<br />
auch die Spieler wirken vor dem<br />
Spiel meist lockerer als hierzulande.<br />
Welches Spiel war für dich persönlich<br />
das schönste, das du pfeifen durftest?<br />
Das ist ganz klar das Spiel der deutschen<br />
Fußballnationalmannschaft gegen die<br />
Deutsche U-20-Fußballnationalmannschaft.<br />
Als sich die deutsche Nationalmannschaft<br />
Ende Mai 2014 im <strong>Passeiertal</strong><br />
auf die Fußball-WM in Brasilien<br />
vorbereitete, war auch die U-20 Auswahl<br />
zum Trainingslager da. Ich kann mich<br />
noch gut erinnern, als ich am Samstag,<br />
24. Mai 2014 einen Anruf von Dolomiten-<br />
Tageszeitung-Sportchef Andreas Vieider<br />
bekam und er mich fragte: „Hoi Christoph,<br />
hast du morgen schon etwas vor?“<br />
Nein. „Hast du Lust, das Spiel der deutschen<br />
Fußballnationalmannschaft zu<br />
pfeifen?“. Jeder Fußballfan, jedes Fußballkind<br />
und jeder Amateurkicker weiß,<br />
was das bedeutet: Du stehst morgen auf<br />
dem Spielfeld neben Weltstars wie Neuer,<br />
Hummels, Müller, Reus, Kroos, Klose,<br />
Mertesacker, Podolski usw. Ein einmaliges<br />
Erlebnis also. Einige Wochen später<br />
wurde Deutschland in Brasilien ja auch<br />
Weltmeister.<br />
Wie hast du dich auf das Spiel vorbereitet?<br />
Das muss bestimmt alles sehr<br />
aufregend gewesen sein?<br />
Ja, das stimmt, denn diese Möglichkeit<br />
bekommt man als Sportler wahrscheinlich<br />
nur einmal im Leben. Ich blieb jedoch<br />
relativ ruhig und dachte mir: Im<br />
Endeffekt ist es ein Fußballspiel<br />
von Profis und diese sind ja optimal<br />
vorbereitet. Meine zwei<br />
Assistenten und ich wurden<br />
am Spieltag dann von einem<br />
Security-Team zum<br />
Sportplatz geführt, welcher<br />
ko<strong>mp</strong>lett abgesperrt war.<br />
Danach bereiteten wir uns<br />
wie immer auf unser Spiel vor.<br />
Die Spieler der deutschen Elf<br />
zählten damals zu Recht zu den<br />
weltbesten Spielern überhaupt. Was<br />
hat Dich an ihnen und ihrem Spiel besonders<br />
beeindruckt?<br />
Vor allem ihre Professionalität, ihre Einstellung<br />
als Team und das Können am<br />
Ball. Die Spieler waren sehr ruhig und<br />
es sprachen nur die Kapitäne und Führungsspieler.<br />
Alle anderen waren Teil<br />
des Systems und der Mannschaft und<br />
fügten sich diesem. Die technischen<br />
Fähigkeiten und das Passspiel habe ich<br />
auf diesem Level zuvor noch nie gesehen.<br />
Kein Ball wurde einfach so weggeschossen,<br />
sondern kurze oder lange<br />
Pässe waren genau gespielt und wurden<br />
technisch mustergültig verarbeitet. Der<br />
Unterschied zum Amateurbereich war<br />
beachtlich, für die deutschen Nationalspieler<br />
hingegen war es ein gewöhnlicher<br />
Arbeitstag auf dem Niveau wie es<br />
im Profifußball üblich ist. Für mich war<br />
das ganze Spiel ein großer Genuss und<br />
45<br />
ein einzigartiges Erlebnis.<br />
Welcher Spieler war für dich am interessantesten<br />
aus der Nähe zu betrachten?<br />
Lukas Podolski stach vor dem Spiel mit<br />
seiner aufgeschlossenen und lustigen<br />
Art hervor und überreichte uns Schiedsrichtern<br />
ein Trikot mit seiner Unterschrift<br />
und jener von Andre Schürrle. Auf dem<br />
Spielfeld waren es das Trio Julian Draxler,<br />
Marco Reus und Toni Kroos. Die drei<br />
Mittelfeldstrategen spielten im zentralen<br />
und offensiven Mittelfeld und über die<br />
rechte und linke Außenbahn und wechselten<br />
sich in den Rollen ab. Ihre Spielintelligenz,<br />
das ausgezeichnete Passspiel,<br />
die technischen Fähigkeiten und die<br />
schnellen Antritte konnte ich aus nächster<br />
Nähe beobachten und läuferisch begleiten.<br />
Das war schon beeindruckend.<br />
Wie sieht das Training eines<br />
Schiedsrichters aus?<br />
Einmal habe ich gelesen: Schiedsrichter<br />
sind Einzelkä<strong>mp</strong>fer. Viele Schiedsrichter<br />
trainieren tatsächlich auch ganz<br />
alleine. Ich bin deshalb froh, dass ich<br />
seit fast zehn Jahren Mitglied der Reservemannschaft<br />
des ASC Passeier bin,<br />
dadurch kann ich mit meinen Ku<strong>mp</strong>els<br />
und „Freunden der Kindheit“ gemeinsam<br />
trainieren und gleichzeitig Spaß<br />
haben. Ansonsten trainiere ich natürlich<br />
auch alleine mit Wald-, Wiesen- und<br />
verschiedenen Steigerungsläufen sowie<br />
speziellen Einheiten für die Laufwege<br />
des Schiedsrichters auf dem Spielfeld.<br />
Aber das, was man nicht zuhause trainieren<br />
kann und doch meistens wichtiger<br />
ist als das Laufen, ist die Erfahrung und<br />
Persönlichkeit auf dem Spielfeld. Wenn<br />
das fehlt, nützt einem auch das Laufen<br />
nicht viel. Idealerweise sollte also beides<br />
funktionieren.<br />
Was würdest du jungen Schiedsrichtern<br />
mit auf den Weg geben?<br />
Um ein guter Schiedsrichter zu sein,<br />
braucht es viel Freude, Lust und Motivation<br />
- da man sich ja doch oft einiges anhören<br />
muss. Aber wenn jemand die Charakterstärke<br />
hat und seinen Weg geht,<br />
gibt es für mich keine schönere Sportart.<br />
Wie geht es mit deiner Schiedsrichterlaufbahn<br />
weiter?<br />
Mein aktuelles Ziel ist es, noch für einige<br />
Saisons in der Regionalliga und Tiroler<br />
Liga mit Spaß und Freude tätig zu sein.<br />
Barbara Hofer<br />
shuttle-service raffl<br />
335 10 50 40 6
Ladestationen für Elektroautos im <strong>Passeiertal</strong> •<br />
Elektroautos als umweltfreundliche<br />
Alternative erfahren einen immer größeren<br />
Boom. Doch sind sie wirklich so<br />
schonend für die Umwelt? Wir haben<br />
uns mit Theo Lanthaler, Geschäftsführer<br />
der Energie und Umwelt - EUM- Tankstelle<br />
in Moos Passeier getroffen und<br />
mit ihm darüber gesprochen, ob sich<br />
aus ökologischer Sicht die Investition in<br />
elektronisch betriebene Autos wirklich<br />
lohnt!<br />
Sauber, sanft und schnell, so präsentieren<br />
sich die Autos mit Elektromotoren.<br />
Was war dein erster Gedanke, als du<br />
von dieser Art, Autos zu laden erfahren<br />
hast?<br />
Nachdem scheinbar nur Autos mit herkömmlichen<br />
Motoren und insbesondere<br />
der Diesel für die Umweltverschmutzung<br />
verantwortlich gemacht werden,<br />
ist es eine logische<br />
Schlussfolgerung,<br />
dass<br />
46<br />
die Forschung nach alternativen Antriebsmöglichkeiten<br />
sucht. So wirklich<br />
neu sind aber all diese Dinge nicht,<br />
denn bereits 1821 hat man sich mit dem<br />
Elektroantrieb, der für die Anfänge<br />
des Elektroautos eine wesentliche Rolle<br />
spielt, beschäftigt. Michael Faraday<br />
zeigte zum damaligen Zeitpunkt auf,<br />
wie mit dem Elektromagnetismus eine<br />
kontinuierliche Rotation erzeugt werden<br />
konnte. Schon vor ca. 180 Jahren<br />
kamen unterschiedlichste Elektromotoren<br />
und Batterievarianten in verschiedenen<br />
Elektrofahrzeugen und Modellen<br />
zum Einsatz.<br />
In den 1920-er Jahren gab es in Amerika<br />
mehr Elektrofahrzeuge als Verbrenner.<br />
Obwohl Benzin damals in der Apotheke<br />
gekauft werden musste, scheiterte das<br />
E-Auto an der fehlenden Ladestruktur.<br />
Wie denkst du heute darüber?<br />
Gerade im Tourismusland Südtirol<br />
muss über Mobilität nachgedacht werden,<br />
um den endgültigen Verkehrskollaps<br />
zu verhindern. Und Mobilität wird<br />
weiterhin ein großes Thema sein, da<br />
nicht jeder seinen Arbeitsplatz vor der<br />
Haustür hat. Gerade wir Psairer müssen<br />
viel fahren, um unsere Arbeitsplätze<br />
zu erreichen und deshalb bin ich der<br />
Meinung, jeder sollte für sich das attraktivste<br />
Verkehrsmittel aussuchen<br />
können. Dafür wird es auch weiterhin<br />
verschiedene Antriebsformen brauchen.<br />
Hier sind die Politik bzw. die<br />
Stromnetzbetreiber gefordert, um<br />
Ladeinfrastrukturen für Verkehrsmittel<br />
mit CO 2<br />
-freien Antrieben zu<br />
schaffen. Im Moment gibt es keine<br />
effizientere Antriebsform als den<br />
Elektromotor.<br />
Ich bin mir sicher, dass sich der Elektroantrieb<br />
vor allem im urbanen Gebiet<br />
und für kurze Strecken bzw. als<br />
Zweitauto durchsetzen wird. Für längere<br />
Strecken hängt es davon ab, wie<br />
die Technik Batterien mit größerer Speicherdichte<br />
und kürzeren Ladezeiten<br />
entwickeln wird.<br />
Auch im <strong>Passeiertal</strong> haben sich einige<br />
Personen ein E-Auto angeschafft. Wo<br />
laden sie ihre Autos? Welche Anschlüsse<br />
braucht man dafür?<br />
Bei genügend Zeit kann der Besitzer<br />
sein Elektroauto in der eigenen Garage<br />
aufladen, das ist in der Regel überhaupt<br />
kein Problem. Es genügt eine ganz normale<br />
230 Volt Steckdose, wie sie auch<br />
für die Waschmaschine oder andere<br />
elektrische Geräte benötigt werden.<br />
Von Vorteil wäre hier ein intelligentes<br />
Strommanagement im Haushalt, um<br />
mit einem Anschlusswert von z.B. 4,5<br />
kW auszukommen.<br />
Wo befinden sich im <strong>Passeiertal</strong><br />
die öffentlichen Ladestationen?<br />
Sowohl die Gemeinde St. Martin, als<br />
auch die Gemeinde St. Leonhard haben<br />
bereits öffentliche E-Ladesäule aufgestellt.<br />
Die E.U.M. GENOSSENSCHAFT<br />
hat sich in Zusammenarbeit mit der<br />
Gemeindeverwaltung von Moos entschlossen,<br />
Ladestationen im hinteren<br />
<strong>Passeiertal</strong> zu fördern und aufzustellen.<br />
Wir haben pro Fraktion eine Ladestation<br />
installiert. Zudem hat die EUM eine<br />
der leistungsstärksten Ladestationen im<br />
Alpenraum direkt im Dorfzentrum von<br />
Moos installiert: den Hyper-Charger<br />
HV175. Diese Ladestation erreicht eine<br />
Lieferleistung von 175 kW, erweiterbar<br />
bis auf 360 kW. Ziel ist es, entlang des<br />
Timmlsjochs, eine der schönsten und<br />
strategischsten Passstraßen Europas,<br />
Touristen ein einfaches, schnelles und<br />
intelligentes Laden zu bieten.<br />
Wie lange dauert das Laden an den<br />
öffentlichen Ladestationen und<br />
was kostet es?<br />
E-Autos haben, und dafür stehen sie im-
mer wieder in der Kritik, eine geringere<br />
Reichweite im Vergleich zu kraftstoffbetriebenen<br />
Fahrzeugen. Gerade deshalb<br />
ist die Ladedauer beim Elektroauto<br />
von großer Bedeutung. So macht es<br />
einen bedeutenden Unterschied, ob<br />
bis zur Weiterfahrt nur eine halbe Stunde<br />
oder gar eine ganze Nacht gewartet<br />
werden muss. Eine kurze Ladezeit<br />
kann also das Problem der begrenzten<br />
Reichweite lösen. Das Laden hängt<br />
von der Kapazität der Batterien ab.<br />
Wird von einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose<br />
ausgegangen, dauert<br />
es ca. 8 - 10 Stunden, um das E-Auto<br />
zu laden. Die Hyperladestation HV175<br />
der EUM Genossenschaft zählt zu den<br />
schnellsten Ladesäulen und ermöglicht<br />
deshalb derzeit die kürzeste<br />
Ladedauer (je nach Batterie<br />
20 - 40 Minuten). Die Kosten<br />
für das Aufladen sind<br />
je nach Anbieter sehr<br />
unterschiedlich. Unsere<br />
Mitglieder bezahlen<br />
0,25 €/kWh an unseren<br />
normalen Ladesäulen<br />
und 0,35 €/kWh an unserer<br />
Schnellladesäule.<br />
Wie viele haben seit der<br />
Eröffnung dieser Ladestationen<br />
den Dienst in Anspruch<br />
genommen? Lässt sich das nachverfolgen?<br />
Mittels Software und Glasfaser haben<br />
wir jederzeit Zugriff auf die Ladevorgänge<br />
und ich kann sagen, dass vor allem<br />
in Moos und in Pfelders dieser Dienst<br />
schon überraschend oft in Anspruch<br />
genommen wurde.<br />
Kann man beim Kauf eines<br />
E-Autos sparen? Wo konkret?<br />
Jeder sollte sich sein Auto, egal ob<br />
Verbrenner oder E-Auto, entsprechend<br />
seinen Bedürfnissen (Familienauto,<br />
Sportwagen, Firmenauto, usw.)<br />
und seinen finanziellen Möglichkeiten<br />
kaufen. Der Staat fördert mit 6.000 €<br />
den Umstieg von alten Verbrennungsmotoren<br />
zu E-Autos. 4.000 € kommen<br />
vom Land Südtirol dazu. Dass für beide<br />
Beiträge angesucht werden kann,<br />
wurde vom Staat schon im April 2019<br />
zugesichert.<br />
Das Land bezuschusst zudem Heimladestationen<br />
für Elektroautos. Pro Ladestation<br />
ist ein Zuschuss von bis zu 80<br />
Prozent der zugelassenen Ausgaben<br />
und bis maximal 1.000 Euro vorgesehen.<br />
Gefördert werden sowohl Ladesysteme<br />
für Elektrofahrzeuge als auch<br />
für Steckdosenhybride. Auch die EUM<br />
arbeitet zurzeit an einem Projekt, um<br />
die Betriebe des Hinterpasseier und<br />
später auch unsere Mitglieder bei Bedarf<br />
mit einer eigenen Ladesäule<br />
auszustatten.<br />
Was sind die Vorteile ein<br />
E-Auto zu fahren?<br />
Ich selbst fahre zurzeit<br />
noch kein E-Auto und<br />
habe mir meine Informationen<br />
aus verschiedenen<br />
Medien und Foren<br />
geholt. Allerdings<br />
konnte ich schon mehrere<br />
E-Autos testen und muss<br />
sagen, dass sich die E-Fahrzeuge<br />
durch eine dynamische<br />
Fahrweise auszeichnen und der Fahrkomfort<br />
übertrifft sogar Fahrzeuge mit<br />
Automatikgetriebe. Ob ein herkömmlicher<br />
Verbrennungsmotor oder ein CO 2<br />
-<br />
freier Antrieb besser ist, sollte jeder für<br />
sich selber beurteilen.<br />
Für E-Motoren spricht:<br />
• ein Elektroantrieb ist deutlich energieeffizienter<br />
als ein herkömmlicher<br />
Antrieb;<br />
• vor Ort ist der Elektroantrieb der E-<br />
Fahrzeuge emissionsfrei;<br />
• Keine Abhängigkeit von fossilen<br />
Brennstoffen;<br />
• das hohe Drehmoment, bei selbst<br />
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kleinen Drehzahlen, sorgt dafür,<br />
dass Elektroautos bereits aus dem<br />
Stand heraus mit hohen Beschleunigungswerten<br />
anfahren können. Das<br />
Schleifenlassen der Kupplung und<br />
mehrmaliges Schalten, wie man es<br />
von herkömmlichen Motoren kennt,<br />
entfällt vollständig;<br />
• beim Fahren von E-Autos wird man<br />
nicht von unnötigen Geräuschen<br />
gestört. Allerdings muss man auch<br />
anmerken, dass die leisen Fahrgeräusche<br />
nicht nur Vorteile mit sich<br />
bringen;<br />
• Elektromotoren sind leichter, ko<strong>mp</strong>akter<br />
und weitestgehend wartungsfrei.<br />
Die Wartungsfreiheit von<br />
Elektroautos zeichnet sich schon<br />
dadurch aus, dass Baugruppen wie<br />
Tank, Benzinpu<strong>mp</strong>e, Öl, Öltank,<br />
Auspuffsystem, Anlasser, Lichtmaschine,<br />
Starterbatterie, Katalysator<br />
sowie Schaltgetriebe gänzlich<br />
fehlen. Alles Bauteile, bei denen<br />
schonmal kein Schaden auftreten<br />
kann;<br />
• Auch die Bremsen werden beim E-<br />
Auto deutlich weniger beansprucht,<br />
da hier die Rekuperation der Bremsunterstützung<br />
zum Tragen kommt.<br />
Dies wirkt sich wiederum auf die<br />
Bremsbeläge und deren Lebensdauer<br />
aus. Alleine vom Service-Aufwand<br />
und möglichen Folgekosten<br />
siegt das Elektrofahrzeug deutlich<br />
gegenüber Diesel und Benziner;<br />
• Zurzeit dürfte sich die Bilanz zwischen<br />
Elektromotor und Verbrenner<br />
aus ökonomischer Sicht die Waage<br />
halten;<br />
• In den nächsten 1 - 2 Jahren werden<br />
sich einige Hersteller im Segment<br />
der Klein- und Mittelwagen<br />
mit mehreren Modellen zu deutlich<br />
günstigeren Preisen am Markt positionieren.<br />
Isabella Halbeisen
Foto: photodesign b.Ma<br />
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