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Mobilitätsdienstleister ohne Kunden. Kundenorientierung im ... - WZB

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Außer dem aktiven Beschwerdemanagement dient ebenso das Bürgergutachten mit Planungszellenverfahren<br />

einer möglichen Generierung von Produktopt<strong>im</strong>ierungen und -ideen<br />

durch die <strong>Kunden</strong>. Aufgrund des Verfahrens der Planungszellen ergibt sich ausreichend<br />

Raum, neuartige und damit auch ungewohnte Produktkonzeptionen vorzustellen und von<br />

<strong>Kunden</strong> und Mitarbeitern gleichermaßen weiterzuentwickeln bzw. gestalten zu lassen. Dieses<br />

Verfahren ist nicht begrenzt auf eine Produktverbesserung, sondern eignet sich aus<br />

genannten Gründen explizit für marktorientierte Produktentwicklung. Wie das Beispiel der<br />

üstra zeigt, kann ein Bürgergutachten auch unternehmensinterne Prozesse beleuchten und<br />

opt<strong>im</strong>ieren.<br />

Das Verfahren der <strong>Kunden</strong>werkstatt eröffnet <strong>im</strong> Vergleich zu den genannten Verfahren eine<br />

fokussierte, zielgerichtete und sehr umsetzungsorientierte Arbeit am bestehenden Produkt,<br />

wie auch Raum für neue Produktideen.<br />

Der überwiegende Anteil der gängigen Instrumente der <strong>Kunden</strong>orientierung ist prinzipiell<br />

dazu geeignet, die Qualität der angebotenen Leistungen zu verbessern. Aber nur wenige<br />

Instrumente sind <strong>im</strong>stande, innovative Anregungen wie auch veränderte Bedarfslagen auf<br />

Seiten der <strong>Kunden</strong> zu erkennen. Hier zeigt sich, dass insbesondere Verfahren mit qualitativen<br />

Elementen es dem Unternehmen ermöglichen, diese Kenntnisse der <strong>Kunden</strong> abzuschöpfen<br />

(vgl. Tab. 3 und Abb. 9). Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn eine qualitative<br />

Vorgehensweise bietet den Vorteil, nicht von vornherein festzulegen, welche Kriterien und<br />

Eigenschaften als bedeutsam zu betrachten sind. Stattdessen kann der Befragte selber darüber<br />

Auskunft erteilen, welche Gesichtspunkte für sein Entscheidungsverhalten relevant sind<br />

und welche Anregungen er mitbringt. Unter einer qualitativen Herangehensweise werden in<br />

diesem Zusammenhang diejenigen Instrumente subsumiert, die qualitative Vorgehensweisen<br />

einräumen, so bspw. gemeinsame Veranstaltungsbesuche. Wie aus Tab. 3 ersichtlich, kann<br />

offenbar von einer tendenziellen Übereinst<strong>im</strong>mung von innovationsförderlichen und qualitativ<br />

ausgerichteten Instrumenten gesprochen werden.<br />

Dagegen werden quantitativ geprägte Verfahren bevorzugt eingesetzt, um eine Vergleichbarkeit<br />

von unterschiedlichen Perioden, Unternehmen und Branchen herzustellen. Darüber<br />

hinaus ermöglichen es quantitative Verfahren, mit „schnellem Blick“ Routineprozesse in Hinsicht<br />

auf ihren Leistungsstand zu erfassen. Diese Routineleistungen entsprechen <strong>im</strong><br />

Wesentlichen der vom <strong>Kunden</strong> erwarteten Routinequalität (vgl. Stauss 1992: 16), also demjenigen<br />

Leistungsniveau, was der Kunde als grundlegend voraussetzt. Dagegen wird in<br />

außergewöhnlichen Situationen die Ausnahmequalität (vgl. ebd.: 16) in der Reaktion des<br />

Unternehmens offenkundig, die mit quantitativen Befragungen kaum zu erfassen sind. Tendenziell<br />

sind qualitative Instrumente geeigneter, um Ausnahmesituationen zu ermitteln und in<br />

Kommunikation mit dem <strong>Kunden</strong> diese zu überprüfen.<br />

Des Weiteren werden quantitative Methoden für repräsentative Befragungen angewendet, da<br />

der enorme Befragungsumfang mit persönlichen Interviews nicht zu bewerkstelligen ist.<br />

Qualitative Befragungsmethoden können als erhebungs- wie auswertungsintensiv gelten und<br />

werden bevorzugt für kleinere Stichproben eingesetzt. Über die mit den einzelnen Instrumenten<br />

verbunden Kosten und Aufwendungen lassen sich aufgrund ungenügenden Datenmaterials<br />

keine stichhaltigen Ergebnisse erzielen.<br />

Um unternehmensinterne Prozesse zu opt<strong>im</strong>ieren und damit die eigene Marktposition zu<br />

stärken, lassen sich quantitative wie qualitative Methoden finden. Dies bedingt nicht notwendigerweise,<br />

dass der Kunde, wie bei innovationsorientierten Instrumenten (Markt), zur verbesserten<br />

Wettbewerbsposition unmittelbar beteiligt wird. Die untersuchten Instrumente, die<br />

der Rubrik Unternehmen zuzuordnen sind, gehören hauptsächlich zu den unternehmensbezogenen<br />

Verfahren. Ergänzt werden diese Instrumente durch ein direkt-kontaktives Ver-

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