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Mobilitätsdienstleister ohne Kunden. Kundenorientierung im ... - WZB

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„Besonderheiten einer Online-Befragung<br />

62<br />

Im Online-Fragebogen am PC werden Antwortalternativen einfach per Mausklick ‚angekreuzt',<br />

bei offenen Fragen Stichworte eingegeben. Moderne Software ermöglicht es, wie<br />

bei einem Fragebogen die Beantwortung jederzeit zu unterrechen und zu einem späteren<br />

Zeitpunkt fortzusetzen. Online-Befragungen sind <strong>im</strong> Allgemeinen schneller abgeschlossen:<br />

Da die Daten direkt nach der Beantwortung verwertbar sind, liegen laufende Status-Reports<br />

und die End-Ergebnisse schnell vor. Online-Umfragen können gut um vertiefende<br />

Interviews ergänzt werden.<br />

In Verkehrsbetrieben bietet es sich an, eine Anzahl von Terminals leicht zugänglich <strong>im</strong><br />

Betriebshof aufzustellen. Wird ein möglichst zentraler Raum als ‚Wahl-Lokal' für die<br />

Umfrage-Aktion entsprechend eingerichtet, so bietet dies einen weiteren Anreiz, an der<br />

Umfrage teilzunehmen. Sind die Mitarbeiter <strong>im</strong> Umgang mit dem PC noch wenig vertraut,<br />

kann dort ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin des (neutralen) Befragungsinstituts für<br />

Fragen und Unterstützung zur Verfügung stehen. Damit bietet die Aktion auch die Möglichkeit,<br />

Mitarbeiter an dieses neue Medium oder beispielsweise an das Intranet des Unternehmens<br />

oder andere Neuerungen heranzuführen. Insgesamt unterstreicht eine Befragung<br />

in einem ‚Wahl-Lokal' die Bereitschaft zum Dialog, zur Einbeziehung der Mitarbeiter und<br />

fördert das Gemeinschaftsgefühl. […]<br />

Befragungen mit einem Standard-Set von Fragen liefern zudem Daten für einen Vergleich<br />

über Veränderungen <strong>im</strong> Zeitablauf und ermöglichen nicht zuletzt Vergleiche mit anderen<br />

Betrieben. Ergänzend können einzelne Themen vertieft oder jeweils organisationsspezifische<br />

Themen aufgenommen werden, etwa zu Arbeitszeitmodellen, zur Gestaltung eines<br />

neuen Gebäudeteils oder zur Beurteilung anderer aktueller Maßnahmen.<br />

Ein Beispiel: Ergebnisse und Verbesserungsmaßnahmen<br />

Als Ergebnis der Mitarbeiterbefragung in einem Verkehrsbetrieb stellte sich heraus, dass<br />

die Straßenbahnfahrer unzufriedener waren und sich insbesondere deutlich schlechter<br />

informiert fühlten als Busfahrer, U-Bahnfahrer oder die Mitarbeiter in Werkstatt und Verwaltung.<br />

Straßenbahnfahrer hatten in diesem Betrieb weniger Gespräche mit Kollegen und Führungskräften<br />

und lasen seltener Aushänge und die Werkszeitschrift. Dagegen bewerteten<br />

Busfahrer und Büromitarbeiter die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit der Führungskraft<br />

deutlich besser. Um den Ursachen dieser und weiterer Einzelergebnisse auf den<br />

Grund zu gehen, fanden zusätzliche Interviews und Gruppenhearings mit einzelnen Abteilungen<br />

statt. Es zeigte sich unter anderem, dass Gruppengespräche nicht wie vorgesehen<br />

erfolgten und Informationen zu aktuellen Änderungen aber auch zu generellen Neuerungen<br />

vermisst wurden. Im Büro-Bereich war dagegen die erhaltene Informationsmenge höher –<br />

da aber die Mitarbeiter dort auch mehr und andere Informationen erwarteten, die Informations-Sollwerte<br />

also ebenfalls höher lagen – waren in dem Beispiel die Werte für den Informationsfluss<br />

<strong>im</strong> Verwaltungsbereich insgesamt etwas schlechter als <strong>im</strong> Werkstattbereich.<br />

[…]<br />

Diese und weitere Verbesserungen der internen Kommunikation dienten letztlich dazu, die<br />

Dienstleistung des Verkehrsbetriebes mit transparenten und effizienten Abläufen so zu<br />

organisieren, dass die <strong>Kunden</strong> und Mitarbeiter davon profitieren. Zusätzliche Hinweise über<br />

Stärken und Schwächen und den eigenen Stand erbringt der Vergleich mit anderen Betrieben.“<br />

Winterstein (2002: 72)

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