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Mobilitätsdienstleister ohne Kunden. Kundenorientierung im ... - WZB

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Betriebliches Vorschlagswesen<br />

60<br />

Das betriebliche Vorschlagswesen soll die Möglichkeit eröffnen, Anregungen der Mitarbeiter<br />

hinsichtlich qualitätsrelevanter wie auch zufriedenheitsmindernder Probleme bis auf eine<br />

Entscheidungsebene zu befördern. Diese Anregungen sollen in erster Linie dem Unternehmen<br />

einen ökonomischen Nutzen einspielen, soziale Prozesse (u.a. Motivationssteigerung,<br />

Arbeitserleichterung, Mitarbeiterorientierung) sind nachrangig (v. Bismarck 2000).<br />

Die zu unterbreitenden Vorschläge übermitteln die Mitarbeiter einer dafür vorgesehenen<br />

Stelle, die die eingereichte Anregung <strong>im</strong> Austausch mit anderen Organisationseinheiten<br />

bewertet. Angenommene Vorschläge werden oftmals vergütet. Die Vergütung wird u.a. eingesetzt,<br />

um die Mitarbeiter zu motivieren, qualitätsverbessernde Ideen dem Unternehmen<br />

mitzuteilen.<br />

Ein Verbesserungsvorschlag <strong>im</strong> Sinne des Vorschlagswesens ist jede eingebrachte<br />

konstruktive Idee, die als Ergebnis einer freiwillig erbrachten Sonderleistung<br />

einer Einzelperson oder einer Personengruppe auf eine Änderung, Verbesserung<br />

oder Neuerung eines beliebigen betrieblichen Zustands zielt, für den<br />

betreffenden Anwendungsbereich neu ist und deren Verwirklichung sinnvoll und<br />

wirtschaftliche gerechtfertigt erscheint (z.B. kostenreduzierend, qualitätsfördernd,<br />

sicherheitsverbessernd, persönlichkeitsentfaltend, umweltschonend oder <strong>im</strong>agesteigernd<br />

wirkt) (Bumann 1991: 17 zitiert nach v. Bismarck 2000: 33f.).<br />

Mitarbeiterfragebögen<br />

Eine Mitarbeiterbefragung ist eine systematische Befragung, bei der die subjektive Einschätzung<br />

zum unternehmensinternen Zusammenspiel und Strukturen interessiert. Mit einer<br />

Befragung der Mitarbeiter sollen die „falschen“ Vorstellungen des Managements in puncto<br />

<strong>Kunden</strong>erwartung und Servicequalität korrigiert werden können (vgl. Meffert/Bruhn 1997:<br />

233). In Bezug auf das Dienstleistungsprofil des ÖPNV sind insbesondere diejenigen Mitarbeiter<br />

relevant, die über <strong>Kunden</strong>kontakte verfügen. Im Idealfall wird der einzelne Mitarbeiter<br />

als Experte seines Arbeitsumfeldes 43 angesehen und dessen Anregungen von Unternehmensseite<br />

aufgegriffen.<br />

Eine schriftliche und anonyme Mitarbeiterbefragung durch Externe ist laut Winterstein (2002)<br />

am besten geeignet, da die Mitarbeiter bei ehrlichen Antworten nicht mit beruflichen Nachteilen<br />

rechnen müssen und die Motivation zur Mitarbeit höher eingeschätzt wird (s. a. Domsch<br />

1985: 109f.). Winterstein (2002: 73) plädiert zudem dafür, nicht nur Sachkomplexe zu vertiefen,<br />

sondern auch die während der Befragung geäußerten „Gefühle, Bedürfnisse, Barrieren<br />

und Ängste“ in Workshops unter externer fachlicher Anleitung weiter zu verfolgen.<br />

6.2.2 Interpretative Verfahren<br />

Expertenbeobachtung<br />

Nach Meffert und Bruhn (1997: 208) zielt die Expertenbeobachtung darauf ab, offenkundige<br />

Missstände <strong>im</strong> Dienstleistungsprozess (bspw. Warteschlagen an Fahrkartenschalter, ablehnende<br />

Fahrplanauskunft etc.) aufzudecken und die damit zusammenhängenden <strong>Kunden</strong>re-<br />

43 Gemeint ist hierbei nicht ein Expertenstatus aufgrund einer Berufszuschreibung (vgl. Meuser/Nagel<br />

1997) wie bei der Expertenbeobachtung oder dem „Experten“ be<strong>im</strong> Silent Shopping, sondern aufgrund<br />

„eigene(r) Arbeits- und Lebensumstände“ (Buhr 1998: 98).

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