Mobilitätsdienstleister ohne Kunden. Kundenorientierung im ... - WZB
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Das Ergebnis dieses Ordnungsversuchs kommt keineswegs der gegenwärtigen Umsetzung<br />
der Instrumente gleich, zeigt andererseits aber auf, in welcher Weise die betrachteten<br />
Instrumente ausbaufähig sind.<br />
Die Instrumente können gemäß der <strong>im</strong> theoretischen Teil aufgezeigten Unterteilung grob in<br />
anbieter- und nachfragerorientierte getrennt werden (vgl. Tab. 2):<br />
• Unter dem Begriff „anbieterausgerichteten Instrumente“ lassen sich all jene unternehmensinternen<br />
Bemühungen zusammenfassen, die Erfolg und Qualität ihrer angebotenen<br />
Leistungen auf dem Hintergrund betriebsinterner Maßstäbe ermitteln und bewerten.<br />
• Dagegen können unter dem Begriff „nachfrageorientierte Verfahren“ diejenigen sortiert<br />
werden, bei denen Unternehmen die <strong>Kunden</strong>sichtweise als Ausgangsperspektive nehmen.<br />
Mit einer weiteren Systematisierung nach dem Grad der möglichen Partizipation des <strong>Kunden</strong><br />
kristallisieren sich vier Gruppen von Instrumentarien heraus. Entlang der Längsachse werden<br />
diese vier Instrumentengruppen aufsteigend nach dem methodisch ermöglichten Grad<br />
an <strong>Kunden</strong>beteiligung angeordnet. Nachfolgend werden die Instrumente entsprechend der<br />
methodischen Herangehensweise differenziert.<br />
Zu den anbieterorientierten Verfahren zählen unternehmensbezogene und interpretative<br />
Verfahren. Unternehmensbezogene Verfahren intendieren in keiner Weise einen Austausch<br />
mit dem <strong>Kunden</strong>. Dagegen findet mit interpretativen Verfahren eine indirekte Betrachtung<br />
des <strong>Kunden</strong> statt, indem <strong>Kunden</strong>daten auf Unternehmensseite interpretiert werden <strong>ohne</strong> den<br />
<strong>Kunden</strong> unmittelbar einzubinden.<br />
Unternehmensbezogene Verfahren umfassen <strong>im</strong> Wesentlichen die Bewertung prozess<strong>im</strong>manenter<br />
Daten und unternehmensorganisatorisch-prozessorientierte Auseinandersetzungen<br />
mit <strong>Kunden</strong>daten. Hierzu zählen unternehmensinternes Benchmarking wie auch die<br />
gebräuchlichen Instrumente Qualitätsaudit, betriebliches Vorschlagswesen und Mitarbeiterbefragung.<br />
Bei interpretativen Verfahren werden <strong>Kunden</strong>daten mittels Beobachtung und Inhaltsanalyse<br />
in passiver Weise aufbereitet. An dieser Stelle sind die Expertenbeobachtung und das<br />
gewöhnliche Beschwerdemanagement anzuführen.<br />
Die nachfragerorientierten Verfahren umfassen integrative wie auch direkt-kontaktive Verfahren.<br />
Integrativ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass <strong>Kunden</strong> <strong>im</strong> Verfahren kontaktiert<br />
und „eingebunden“ werden, damit ist aber keine Aussage über organisationsinterne Prozesse<br />
verbunden. Den integrativen Verfahren ist gemein, dass der Kunde nicht nur Gegenstand<br />
von Untersuchungen, sondern in einem Analysekontext auch beteiligt wird. Im Gegensatz<br />
zu den integrativen Verfahren bietet der losere Rahmen von direkt-kontaktiven Methoden<br />
eine Chance, dass es zu einem direkten und nicht vorstrukturierten Austausch zwischen<br />
Kunde und Unternehmen kommt.<br />
Die Methoden der Beobachtung und Inhaltsanalyse integrativer Verfahren binden den <strong>Kunden</strong><br />
partiell mit ein. Zum überwiegenden Teil werden zur Beurteilung der <strong>Kunden</strong>zufriedenheit<br />
Befragungen durchgeführt, mithin sind die Methoden vielfältig.