27.12.2012 Aufrufe

Mobilitätsdienstleister ohne Kunden. Kundenorientierung im ... - WZB

Mobilitätsdienstleister ohne Kunden. Kundenorientierung im ... - WZB

Mobilitätsdienstleister ohne Kunden. Kundenorientierung im ... - WZB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

52<br />

aus. Mit TQM ist ein das gesamte Unternehmen umspannender kundenorientierter Qualitätsanspruch<br />

verbunden, wobei es sich nicht um ein kohärentes Modell handelt. Die Ausrichtung<br />

des TQM ist nicht zu verwechseln mit den ähnlich lautenden Formulierungen der<br />

internationalen Norm ISO 9000–9004. Vorab zu den Qualitätsvorstellungen von ISO 9000:<br />

Dem niedergeschriebenen Anspruch nach müssen vereinbarte Qualitätsziele in die unternehmensweiten<br />

Aufbau- und Ablaufprozesse integriert werden.<br />

Dagegen ist TQM dem Selbstverständnis nach eine Unternehmensphilosophie, bei der mittels<br />

Partizipation (vgl. Nerdinger 1995: 68f.) ein Qualitätsbewusstsein bei allen Mitarbeitern<br />

des Unternehmens erreicht werden soll, das verknüpft wird mit dem Ziel einer Null-Fehler-<br />

Qualität. Qualitätsanstrengungen sind in alle Aufbau- sowie Ablaufpläne zu <strong>im</strong>plementieren.<br />

In dem als „ganzheitlich“ titulierten umfassenden Qualitätsverständnis wird <strong>Kunden</strong>orientierung<br />

gegenüber externen wie auch internen Mitarbeitern als eine zentrale Handlungsmax<strong>im</strong>e<br />

angesehen. TQM, so die Zusammenfassung von Bartel-Lingg, ist eine Ergänzung von Qualitätssystemen<br />

mit traditionellen Werten wie „Genauigkeit, Disziplin, Kostenersparnis, Sparsamkeit<br />

und Stabilität, (um) ausholende Qualitätswerte wie <strong>Kunden</strong>orientierung, Partizipation,<br />

Qualitätsbewusstsein und Teamarbeit auf allen Ebenen“ zu erreichen (vgl. Bartel-Lingg<br />

1996: 39).<br />

Die Differenz beider kundennahen Qualitätsauffassungen wird darin deutlich, wie weit der<br />

Kunde als Maßstab der zu beurteilenden Qualität unternehmerischer Leistungen fungiert. Im<br />

TQM wird der Kunde zur „alleinigen“ (Schnippe 2001: 68) Richtschnur über die dargebotene<br />

Qualität. Indessen wird ihm in den internationalen Normen eine abgeschwächte beurteilende<br />

Position zugestanden, wenn es da heißt „Die Beurteilung durch den <strong>Kunden</strong> ist das endgültige<br />

Maß für die Qualität der Dienstleistung“ (ISO 9004, Teil 2).<br />

5.4.2 <strong>Kunden</strong>zufriedenheit als Qualitätsziel<br />

Wie lassen sich <strong>Kunden</strong>orientierung sowie <strong>Kunden</strong>zufriedenheit als Qualitätsziel bei Organisationen<br />

untersuchen? Ausgehend von dem mehrd<strong>im</strong>ensionalen Konstrukt <strong>Kunden</strong>orientierung<br />

bedarf es operationalisierter D<strong>im</strong>ensionen anhand derer <strong>Kunden</strong>nähe bzw. Dienstleistungsqualität<br />

gemessen werden kann. Die definitorische Vielfalt der Begriffe <strong>Kunden</strong>orientierung<br />

und <strong>Kunden</strong>zufriedenheit wie auch die nach Auffassung von Homburg und Bucerius<br />

(2001: 55) bisher nur hinreichend erwiesenen Einflussfaktoren zwischen <strong>Kunden</strong>zufriedenheit<br />

und <strong>Kunden</strong>loyalität haben eine Breite an diversen D<strong>im</strong>ensionen zur Konsequenz. Des<br />

Weiteren wird oftmals hinsichtlich der zu operationalisierenden <strong>Kunden</strong>orientierung zwischen<br />

einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschieden (vgl. Homburg 1995, Homburg/Bucerius<br />

2001), andererseits aber darauf verwiesen, dass Dienstleistungen als vor- und nachgelagerte<br />

Tätigkeit <strong>im</strong> Konsum- und Investitionsgüterbereich eine <strong>im</strong>mer stärkere Bedeutung<br />

erhält (vgl. Stauss 1992: 6). Eine Unterscheidung nach den Sektoren ist daher nicht von<br />

vornherein zwingend. Homburg und Bucerius (2001) verweisen darauf, dass zu operationalisierende<br />

D<strong>im</strong>ensionen des Konstrukts <strong>Kunden</strong>orientierung abhängig sind vom jeweiligen<br />

konkreten Beispiel und seinen eigenen Randbedingungen, weshalb keine allgemeingültige<br />

Kategorisierung möglich ist.<br />

Haller (1995: 87) betont, dass die verschiedenen Erklärungsmodelle und aufgestellten Untersuchungsd<strong>im</strong>ensionen<br />

der Dienstleistungsqualität zu unterschiedlich sind, als dass sie zu<br />

einem Gesamtmodell zusammengefasst werden könnten.<br />

zwei gleichlautende Kürzel, eine bedeutet Total Quality Control, die andere verbindet damit die<br />

Unternehmenskultur Total Quality Culture.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!