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Mobilitätsdienstleister ohne Kunden. Kundenorientierung im ... - WZB

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gleichsstandard mit der wahrgenommenen Leistung überein, wird dies als Konfirmationsniveau<br />

der Zufriedenheit beschrieben.<br />

Erwartete<br />

Soll-Leistung<br />

Wahrgenommene<br />

Leistung<br />

Ist-Leistung<br />

Abb. 6: C/D-Paradigma<br />

Vergleichsprozess Zufriedenheit<br />

I > S Positive Diskonfirmation Zufriedenheit<br />

I = S Konfirmation Zufriedenheit<br />

I < S Negative Diskonfirmation Unzufriedenheit<br />

Ferner ist zu berücksichtigen, dass wahrgenommene Leistung und Vergleichsstandard nicht<br />

vollends unabhängig voneinander sind. Nachfolgend wird bei einer Diskrepanz (Diskonfirmation)<br />

entweder die Erwartung oder die wahrgenommene Leistung korrigiert. Infolgedessen<br />

kommt es zu einer gesteigerten bzw. verminderten Diskonfirmation.<br />

Einschränkend verweist Schnippe (2000: 134) darauf, dass von Erwartungen als Vergleichswert<br />

nur dann ausgegangen werden kann, wenn zumindest <strong>im</strong> vorhinein grobe Kenntnisse<br />

über das Vergleichsobjekt gebildet worden sind. Als Vergleichsstandards bieten sich außer<br />

Erwartungen nach Auffassung von Rudolph (1998: 18) ebenso Werte, ideelles Anspruchsniveau,<br />

Normen und Bedürfnisse an. Es ist laut Homburg möglich, dass die Zufriedenheitseinschätzung<br />

auf mehreren Vergleichsstandards beruht, oder/und situationsabhängig variiert<br />

(vgl. Homburg/Stock 2001: 21 nach Tse/Wilton 1988).<br />

Die Ist-Leistung besteht zum Einem aus dem aktuell und subjektiv Erlebten, 38 das gekennzeichnet<br />

ist durch selektive Wahrnehmung. Eine weitere Komponente der Ist-Leistung<br />

besteht aus „objektiven“ Tatbeständen wie messbaren Leistungsqualitäten. Erst in neueren<br />

Arbeiten wird <strong>Kunden</strong>zufriedenheit nicht allein als kognitives Vergleichsergebnis interpretiert,<br />

sondern ergänzt durch eine emotionale Komponente (vgl. Homburg/Stock 2001: 22).<br />

In Anlehnung an das C/D-Paradigma werden nun einige weitere Erklärungsmodelle knapp<br />

erläutert. So geht auch die Ass<strong>im</strong>ilations-Kontrast-Theorie davon aus, dass Wahrnehmungen<br />

systematisch verzerrt werden. Durch eine Wahrnehmungskorrektur versucht der<br />

Mensch ein Gleichgewicht der Zufriedenheit (wieder)zuerlangen. Die Ass<strong>im</strong>ilations-Kontrast-<br />

Theorie besagt, dass das Ausmaß der Diskrepanz zwischen wahrgenommener Leistung und<br />

Erwartung ausschlaggebend dafür ist, ob die empfundene Diskrepanz weiter verringert oder<br />

vergrößert wird. Demnach kommt es zu einem Ass<strong>im</strong>ilationseffekt, wenn die erlebte Realität<br />

sich <strong>im</strong> Akzeptanzbereich der Erwartung befindet und damit nachträglich die Wahrnehmung<br />

der Leistung bzw. Erwartung angepasst wird. Gegenläufig wirkt der Kontrasteffekt, bei dem<br />

die Diskrepanz weiter vergrößert wird, wenn die erlebte Realität erheblich von der Erwartung<br />

38 Schnippe gibt eine umfangreiche Übersicht über diverse Urteilsfehler und Verzerrungstendenzen<br />

(vgl. Schnippe 2000: 137f.).

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