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Mobilitätsdienstleister ohne Kunden. Kundenorientierung im ... - WZB

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Zur Einführung und für ein Verständnis der Branche sowie ihrer Möglichkeiten und Grenzen<br />

werden in Kapitel 2 zunächst deren heutige Situation sowie die Rahmenbedingungen<br />

beschrieben, von denen die weiteren Entwicklungen best<strong>im</strong>mt werden. Hiervon wird die<br />

künftige <strong>Kunden</strong>orientierung der Unternehmen erheblich beeinflusst, ebenso wie die von<br />

ihnen eingesetzten Verfahren und Methoden, um die Wünsche der Fahrgäste zu erfassen<br />

und das Angebot daran zu orientieren.<br />

Aufgabe von Kapitel 3 ist es, übersichtsartig herauszuarbeiten, wie die Verkehrsplanung und<br />

die Verkehrsunternehmen ihre Angebote <strong>im</strong> öffentlichen Verkehr heute entwickeln, welche<br />

Methoden und Kriterien dazu eingesetzt werden und welche Rolle die Fahrgäste spielen.<br />

Dabei werden die Grenzen der heute gängigen Verfahren dargelegt.<br />

Kapitel 4 widmet sich dem für die Branche neuen Instrument einer Norm, mit der die Servicequalität<br />

<strong>im</strong> öffentlichen Personenverkehr definiert und Ansätze zu deren Messung festgelegt<br />

werden.<br />

Kapitel 5 enthält eine Annäherung an und Auseinandersetzung mit dem Begriff der <strong>Kunden</strong>orientierung.<br />

In Kapitel 6 wird eine Systematik der in der Praxis anderer Dienstleistungsbranchen eingesetzten<br />

Verfahren entwickelt. Das Maß der direkten <strong>Kunden</strong>beteiligung wird hierbei als Sortierkriterium<br />

herangezogen.<br />

In Kapitel 7 schließlich werden einige aus den vorangegangenen Abschnitten abgeleitete<br />

Überlegungen, Anforderungen und Strukturmodelle skizziert. Ziel ist es, Anreize für stärkere<br />

<strong>Kunden</strong>orientierung <strong>im</strong> ÖPNV unter den absehbaren Rahmenbedingungen zu setzen.<br />

Kapitel 8 schließt das Discussion Paper mit einer Aufforderung an die Verkehrspolitik ab,<br />

eine neue Gewerbeordnung für den ÖPNV vorzulegen, die unternehmerische Freiheiten in<br />

der Definition des Angebots ermöglicht. <strong>Kunden</strong>orientierung wird sich dann am Markt „von<br />

selbst“ einstellen.<br />

2 Warum der ÖPNV so ist, wie er ist – eine Strukturanalyse<br />

2.1 Der Staat als Kunde – ein Immunsystem gegen Fahrgastbedürfnisse<br />

Die <strong>Kunden</strong> der Unternehmen des öffentlichen Verkehrs warten weder an Haltestellen noch<br />

auf Bahnsteigen. Sie sitzen in Rathäusern, Ministerien und zahllosen Gremien. Auf diesen<br />

Marktplätzen werden Umfang und Qualität des Angebots sowie dessen Preis <strong>im</strong> Detail ausgehandelt<br />

(vgl. Blümel 2003b: 9). „Ziel jedes Verkehrsunternehmens muss es daher sein,<br />

eine möglichst gute Beziehung zu dem Aufgabenträger herzustellen“ empfiehlt der Branchenverband<br />

seinen Mitgliedsunternehmen (VDV 2000: 9). In seinem Jahresbericht 2002<br />

wird entsprechend dieser Empfehlung das Ergebnis von „<strong>Kunden</strong>gesprächen zwischen<br />

Verkehrsministerium des Landes Niedersachsen und den Verkehrsunternehmen“ umfassend<br />

berichtet (VDV 2003d: 98); die <strong>Kunden</strong> Fahrgäste werden <strong>im</strong> gesamten Jahresbericht dagegen<br />

nicht thematisiert.<br />

Das „unternehmerische“ Denken und Handeln der Branche ist entsprechend ausgerichtet.<br />

Ein wesentliches Ziel ihrer Unternehmensaktivitäten ist das Sammeln politischer Bonus-

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