Objektseitig Lärmschutzmaßnahmen
Objektseitig Lärmschutzmaßnahmen Objektseitig Lärmschutzmaßnahmen
Lärmschutzmaßnahmen Objektseitig Lärmschutzmaßnahmen __________________________________ 2 Lärmschutzfenster, Schalldämmlüfter ______________________________________ 2 Emissionsseitig Lärmschutzmaßnahmen _______________________________ 4 Geschwindigkeitsreduktion ______________________________________________ 4 Lärmarme Fahrbahnbeläge _______________________________________________ 5 lärmabhängige dynamische Geschwindigkeitsbeeinflussung __________________ 5 Schallausbreitung __________________________________________________ 8 Wirkungsweise _________________________________________________________ 8 Absorption / Schalldämmung / Reflexion __________________________________ 10 Anforderungen an Lärmschutzmaßnahmen ____________________________ 11 Schalldämmaß ________________________________________________________ 11 Absorption ___________________________________________________________ 11 Bauformen _______________________________________________________ 12 Sonderbauformen _________________________________________________ 13 Mittelwände___________________________________________________________ 13 Gekrümmte Wände_____________________________________________________ 14 Abgewinkelte Lärmschutzwände _________________________________________ 15 absorbierende Aufsatzelemente für Lärmschutzwände _______________________ 15 Einhausung der Autobahn ______________________________________________ 16 Individueller Lärmschutz am Grundstück __________________________________ 17 Gestaltung von Lärmschutzwänden __________________________________ 20 Auswirkungen der Gestaltung auf die Verkehrssicherheit ____________________ 21 Gestaltungsbeispiele ___________________________________________________ 23 Materialien von Lärmschutzwänden_______________________________________ 26 Seite 1 von 29
- Seite 2 und 3: Objektseitig Lärmschutzmaßnahmen
- Seite 4 und 5: Emissionsseitig Lärmschutzmaßnahm
- Seite 6 und 7: Mit dem Projekt wird ein neuer, gan
- Seite 8 und 9: Schallausbreitung Wirkungsweise Sei
- Seite 10 und 11: Absorption / Schalldämmung / Refle
- Seite 12 und 13: Bauformen (Standard Lärmschutzwän
- Seite 14 und 15: Gekrümmte Wände Mit einer rund F
- Seite 16 und 17: Wirkungsweise des Absorberaufsatzes
- Seite 18 und 19: In den folgenden Beispielen wurde e
- Seite 20 und 21: Gestaltung von Lärmschutzwänden J
- Seite 22 und 23: ANFANG ANFANG ENDE ENDE ANFANG ANFA
- Seite 24 und 25: Knoten Vösendorf A2/A21/S1 Im Zuge
- Seite 26 und 27: Materialien von Lärmschutzwänden
- Seite 28 und 29: Lärmschutzwände mit gefüllten K
<strong>Lärmschutzmaßnahmen</strong><br />
<strong>Objektseitig</strong> <strong>Lärmschutzmaßnahmen</strong> __________________________________ 2<br />
Lärmschutzfenster, Schalldämmlüfter ______________________________________ 2<br />
Emissionsseitig <strong>Lärmschutzmaßnahmen</strong> _______________________________ 4<br />
Geschwindigkeitsreduktion ______________________________________________ 4<br />
Lärmarme Fahrbahnbeläge _______________________________________________ 5<br />
lärmabhängige dynamische Geschwindigkeitsbeeinflussung __________________ 5<br />
Schallausbreitung __________________________________________________ 8<br />
Wirkungsweise _________________________________________________________ 8<br />
Absorption / Schalldämmung / Reflexion __________________________________ 10<br />
Anforderungen an <strong>Lärmschutzmaßnahmen</strong> ____________________________ 11<br />
Schalldämmaß ________________________________________________________ 11<br />
Absorption ___________________________________________________________ 11<br />
Bauformen _______________________________________________________ 12<br />
Sonderbauformen _________________________________________________ 13<br />
Mittelwände___________________________________________________________ 13<br />
Gekrümmte Wände_____________________________________________________ 14<br />
Abgewinkelte Lärmschutzwände _________________________________________ 15<br />
absorbierende Aufsatzelemente für Lärmschutzwände _______________________ 15<br />
Einhausung der Autobahn ______________________________________________ 16<br />
Individueller Lärmschutz am Grundstück __________________________________ 17<br />
Gestaltung von Lärmschutzwänden __________________________________ 20<br />
Auswirkungen der Gestaltung auf die Verkehrssicherheit ____________________ 21<br />
Gestaltungsbeispiele ___________________________________________________ 23<br />
Materialien von Lärmschutzwänden_______________________________________ 26<br />
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<strong>Objektseitig</strong> <strong>Lärmschutzmaßnahmen</strong><br />
Lärmschutzfenster, Schalldämmlüfter<br />
An Straßenfronten im bebauten Gebiet bzw. wenn die Wirtschaftlichkeitskriterien für<br />
die Errichtung von <strong>Lärmschutzmaßnahmen</strong> an der Straße nicht erfüllt sind, ist nur ein<br />
objektseitiger Lärmschutz möglich.<br />
Durch die Vorschreibungen der Bauordnungen hinsichtlich der Wärmedämmung ist<br />
im Bereich der Wände im Allgemeinen ein genügender Schallschutz vorhanden. Bei<br />
Fenstern und Türen ist dies allerdings oft nicht gegeben. Um einen ausreichend<br />
niedrigen Innenpegel in den Räumen zu gewährleisten, ist der Einbau von<br />
Lärmschutzfenstern mit einer entsprechenden Schalldämmung erforderlich.<br />
Für den Austausch der Fenster wird eine Beihilfe ausbezahlt. Die Wahl des Fenster-<br />
und Türensystems und des Werkstoffes (Holz oder Kunststoff, Metall….) bleibt dem<br />
Antragsteller überlassen, jedoch müssen die Fenster ein bewertetes<br />
Schalldämmmaß nach ÖNORM B 8115 von mindestens 38 dB, höchstens jedoch 45<br />
dB, aufweisen.<br />
In Schlafräumen, bei denen eine ausreichende natürliche Frischluftzufuhr von der der<br />
Straße abgewandten Seite nicht möglich ist, ist der Einbau von Schalldämmlüftern<br />
erforderlich.<br />
Ein Schalldämmlüfter hat die besondere Eigenschaft, Frischluft von außen in den<br />
Raum zu transportieren, den Durchgang von Schall durch Schalldämpfung aber zu<br />
verhindern. Der Luftdurchsatz hat mindestens 20 m³/h und Person zu betragen.<br />
Mit den so genannten Lärmschutzfenstern ist jedoch nur ein Lärmschutz in den<br />
Räumen und dies nur bei geschlossenen Fenstern realisierbar. Freiräume um die<br />
Wohngebäude bleiben weiterhin der Lärmbelastung ausgesetzt.<br />
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Lärmschutzfenster - allgemein:<br />
(Quelle: DI Dr. Helmut Kirisits)<br />
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Emissionsseitig <strong>Lärmschutzmaßnahmen</strong><br />
Geschwindigkeitsreduktion<br />
Eine Geschwindigkeitsbeschränkung aus Gründen des Lärmschutzes wird von den<br />
Anrainern immer wieder gefordert. Um eine hörbare und akzeptierte Absenkung des<br />
Dauerschallpegels zu erreichen, muss der Unterschied zwischen derzeit gefahrener<br />
und zukünftiger Geschwindigkeit mind. 30-40 km/h sein. Wie aus nachfolgender<br />
Tabelle ersichtlich, sind die PKW und LKW gesondert zu betrachten.<br />
Eine Reduktion von 130 auf 100 km/h bringt bei den PKW eine Reduktion von ca.<br />
3dB, die LKW werden nicht erfasst. Die Gesamtreduktion beträgt daher je nach LKW<br />
Anteil lediglich 0,5 bis 1,0 dB. Erst eine Beschränkung auf generell 80 km/h wird von<br />
den Anrainern als eindeutig merkbar empfunden.<br />
Von der Verkehrsbehörde werden allerdings Geschwindigkeitsbeschränkungen aus<br />
Lärmschutzgründen sehr restriktiv behandelt. Die Akzeptanz der Verkehrsteilnehmer<br />
bei guten Straßenverhältnissen und freier Sicht, eine langsamere Geschwindigkeit zu<br />
wählen, ist oft nicht gegeben.<br />
Basiswert L in [dB(A)]<br />
65,0<br />
60,0<br />
55,0<br />
50,0<br />
45,0<br />
40,0<br />
30 50 60 70 80 90 100 110 120 130<br />
Geschwindigkeit in [km/h]<br />
Abb.: Diagramm Einfluss Geschwindigkeit<br />
PKW LKWl LKWll LKWs LKWsl<br />
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Lärmarme Fahrbahnbeläge<br />
Das Gesamtgeräusch eines Kraftfahrzeugs setzt sich im Wesentlichen zusammen<br />
aus:<br />
Rollgeräusch<br />
Antriebsgeräusch<br />
Luftreibungsgeräuschen<br />
Lange Zeit spielte das Rollgeräusch bei den Innerortsgeschwindigkeiten keine Rolle.<br />
Inzwischen sind die Antriebsgeräusche beim PKW deutlich reduziert worden. In<br />
vielen Betriebssituationen insbesondere bei gleichmäßigem Verkehrsablauf ohne<br />
große Beschleunigungen oder Steigungen – dominiert heute das Rollgeräusch.<br />
Damit gewinnt die Minderung des Reifen – Fahrbahngeräuschs auch im<br />
Innerortsbereich zunehmend an Bedeutung.<br />
Grundsätzlich setzt die ASFINAG ausschließlich lärmarme Asphalt- (SMA lärmarm)<br />
und Waschbetondecken ein und investiert in die Forschung lärmarmer<br />
Fahrbahndecken.<br />
Hohlraumreiche Deckschichten (Drainasphalt „Flüsterasphalt“) haben zwar im<br />
Neuzustand eine hohe Lärmminderung, diese geht allerdings bei den meisten bisher<br />
untersuchen offenporigen Decken innerhalb von 3 bis 5 Jahren zum größten Teil<br />
wieder verloren.<br />
Weitere Nachteile des Drainasphalts (Flüsterasphalt) sind der zwei bis dreimal<br />
höhere Salzbedarf, die Mehrkosten für die Herstellung und die geringe Lebenszeit.<br />
lärmabhängige dynamische Geschwindigkeitsbeeinflussung<br />
An der A2 in Gleisdorf (Steiermark) kam es trotz bestehender Lärmschutz-Wände in<br />
den Nachtstunden zu Überschreitungen des Lärmgrenzwertes von 50 Dezibel. Auch<br />
der für die Tagesstunden geltende Grenzwert von 60 Dezibel konnte nicht permanent<br />
eingehalten werden. Um nicht mit höheren Lärmschutzwänden das Landschaftsbild<br />
für Autofahrer und Anrainer zu beeinträchtigenden, wurde eine multifunktionale<br />
Lärmschutzanlage entwickelt.<br />
Für die Dauer einer verstärkten Lärmbelastung wird dabei über ein schallgekoppeltes<br />
Verkehrsbeeinflussungs-System eine geringere Fahrgeschwindigkeit (130-100-80<br />
km/h für PKW oder 80-60 km/h für LKW) über multimediale Schilderbrücken<br />
signalisiert. In Verbindung mit der bestehenden Lärmschutzwand wird damit der<br />
Verkehrslärm für die Anrainer hörbar um 9 bis 11 Dezibel reduziert und damit das<br />
subjektive Lärmempfinden auf die Hälfte verringert. Eine multifunktionale<br />
Lärmschutzanlage verknüpft synergetisch die Komponenten Lärmschutz -<br />
Stromerzeugung - Infotainment - Verkehrsberuhigung.<br />
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Mit dem Projekt wird ein neuer, ganzheitlicher Weg im Lärmschutz beschritten, der<br />
überdies eine zukunftsweisende energiepolitische Komponente aufweist:<br />
• die Nutzung der Lärmschutzwandflächen zur Gewinnung von Solarstrom. Das<br />
Pilotprojekt in Gleisdorf beinhaltet das derzeit größte Solarkraftwerk<br />
Österreichs mit einem Jahresertrag von 85.000 kWh/Jahr bei einer<br />
Spitzenleistung von 100 kW.<br />
• Unterstützt durch eine spezielle Slow-Down Szenographie (geschwindigkeitsreduzierende<br />
Effekte) wird die Notwendigkeit der Verlangsamung den<br />
Autofahrern dramaturgisch über Anzeigen und Markierungen näher gebracht.<br />
Auch das Einspielen aktueller (verkehrs-)relevanter Informationen ist über die<br />
multimedialen Anzeigenquerschnitte möglich - als wichtiger Beitrag zur<br />
Verkehrssicherheit. Überwacht wird das Szenario über das Internet auf einer<br />
speziell konzipierten Lärmplattform.<br />
Mit der "multifunktionalen Lärmschutzanlage" wurde ein österreichisches Pilotprojekt<br />
initiiert, das in dieser Form weltweit einzigartig ist.<br />
Nutzen der lärmabhängigen dynamischen<br />
Geschwindigkeitsbeeinflussung:<br />
• Wirksamer verkehrsabhängiger<br />
Lärmschutz<br />
• Optimierter Verkehrsfluß<br />
• Reduktion der Luftschadstoffe<br />
• Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
• Bewusstseinsbildung<br />
• Hohe Akzeptanz<br />
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Schallausbreitung<br />
Wirkungsweise<br />
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(Quelle: INFO-Tafel der ASFIANG, Dr. Kirisits)<br />
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Absorption / Schalldämmung / Reflexion<br />
(Quelle: INFO-Tafel der ASFIANG, Dr. Kirisits)<br />
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Anforderungen an <strong>Lärmschutzmaßnahmen</strong><br />
Schalldämmaß<br />
Lärmschutzeinrichtungen an Straßen müssen eine ausreichende Schalldämmung<br />
aufweisen, damit der Lärm, der unmittelbar durch die Lärmschutzeinrichtung dringt,<br />
im Vergleich zu dem Lärm, der über deren obere Kante gebeugt wird, nicht von<br />
Bedeutung ist.<br />
Lärmschutzwände und ihre Anschlüsse an andere Bauwerke oder Bauteile müssen<br />
durch die Wand gehenden, A-bewerteten Schall um mindestens 25 dB vermindern<br />
(dämmen), (gemäß ZTV-Lsw 88, Pkt. 3.2).<br />
Zwischen Wandsockel und Element sind immer Fugenbänder erforderlich.<br />
Absorption<br />
Bei schallreflektierenden Flächen entlang einer Straße kann es angebracht sein,<br />
eine schallabsorbierende Ausbildung auf der dem Verkehr zugewandten Seite<br />
vorzusehen, um die durch den reflektierenden Schall verursachte, zusätzliche<br />
Lärmbelästigung zu vermindern. Die Situationen, in denen dies erforderlich sein<br />
könnte, sind u.a.:<br />
• Lärmschutzwände, Felsen oder Stützmauern, die den Schall in ungeschützte<br />
Gebiete reflektieren können;<br />
• vertikale Einschnitte oder einander gegenüberstehende reflektierende<br />
Flächen;<br />
• Tunnelportale und ähnliches;<br />
• dort, wo der Verkehr dicht an einer Lärmschutzwand entlangfährt und die<br />
dabei entstehende Schallreflexion zwischen Fahrzeugen und Lärmschutzwand<br />
die Wirksamkeit vermindern könnte<br />
Der von einer Wandfläche reflektierende Schall (Straßenverkehrsgeräusch) muss<br />
unter Berücksichtigung der A-Bewertung<br />
bei reflektierenden Flächen um weniger als 4 dB,<br />
bei absorbierenden Flächen einen um mindestens 4 dB, aber weniger als 8 dB<br />
bei hochabsorbierenden Flächen einen um mindestens 8 dB<br />
geringeren Schallpegel als der auf diese Fläche auftreffende Schall haben.<br />
Die Prüfung hat gemäß ÖNORM EN 1793 zu erfolgen.<br />
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Bauformen<br />
(Standard Lärmschutzwände, Lärmschutzdämme, Steilwälle, Kombi-<br />
Wände)<br />
Je näher ein Hindernis (Schallschirm) bei der Lärmquelle situiert ist, desto effektiver<br />
ist er.<br />
Die Standartlösung ist eine Lärmschutzwand direkt am Bankettrand, hier werden die<br />
besten Abschirmwerte erzielt.<br />
Auch die Schüttung eines Lärmschutzdammes ist eine mögliche Lösung. Hier ist<br />
allerdings die Frage der Grundaufbringung zu klären bzw. ist durch den schlechteren<br />
Schirmwert bezogen auf die gleiche Höhe über Fahrbahn eine höhere Ausführung<br />
notwendig, um die gleiche Abschirmung zu erreichen.<br />
Auch Mischvarianten von Damm und Wand sind möglich.<br />
(Quelle: INFO-Tafel der ASFIANG, Dr. Kirisits)<br />
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Sonderbauformen<br />
Mittelwände<br />
In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, die zweite Richtungsfahrbahn<br />
(entferntere Lärmquelle) ebenfalls abzuschirmen. Dies kann vor allem bei<br />
Wohnhäusern in Hanglage sinnvoll sein. Eine Lärmschutzanlage am äußersten<br />
Fahrbahnrand alleine würde hier keine Abschirmung des zweiten Fahrstreifens<br />
ergeben und dieser würde trotz der Anlage am Fahrbahnrand voll einsehbar sein.<br />
Die maximale Schallpegelminderung ergibt sich allerdings mit weniger als 3 dB, da<br />
theoretisch nur die halbe Verkehrsmenge abgeschirmt werden kann. Als Ergänzung<br />
zu Lärmschutzwänden am Fahrbahnrand können Mittelwände allerdings sinnvoll<br />
sein.<br />
(Quelle: Forster)<br />
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Gekrümmte Wände<br />
Mit einer rund Fünf Meter hohen kreisförmigen Lärmschutzwand können<br />
Verbesserungen erzielt werden, die mit geraden Elementen weit höhere<br />
Lärmschutzwände oder Einhausungen erfordern würden.<br />
Eine Höhe zwischen fünf und fünf einhalb Meter markiert die Grenze für<br />
landschaftlich verträgliche Lärmschutzwände.<br />
Beträchtliche Vorteile bringt das System im Vergleich zu Einhausungen durch den<br />
Entfall von zusätzlichen technischen Maßnahmen, wie Lüftungseinbauten,<br />
Beleuchtung und eine wesentlich geringere Behinderungen während der<br />
Errichtungsphase.<br />
Foto: A22 Donauufer Autobahn, Lärmschutz für Korneuburg<br />
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Abgewinkelte Lärmschutzwände<br />
Ähnlich wie bei gekrümmten Wänden kann die abschirmende Wirkung auch durch<br />
eine über die Fahrbahn auskragende Lärmschutzwand erhöht werden.<br />
Diese im Foto abgebildete Wand wurde zusätzlich mit einer schallweichen<br />
absorbierenden Kante ausgeführt um eine maximalen Lärmminderung zu erzielen.<br />
Dazu siehe das folgende Kapitel.<br />
Foto: A23 Südosttangente Wien<br />
absorbierende Aufsatzelemente für Lärmschutzwände<br />
Bei dem Lärmschutzwandaufsatz „Octagon“, der auch auf vorhandene<br />
Lärmschutzwände aufgesetzt werden kann, handelt es sich um eine<br />
Aluminiumkonstruktion, die die Form eines achteckigen Prismas aufweist. Die<br />
Aluminiumschale ist perforiert und ermöglicht damit den Schalleintritt in das Innere,<br />
das zum Zweck der akustischen Absorption mit Steinwolle ausgekleidet ist. Diese<br />
Konstruktion erzeugt durch eine akustisch günstige Ausbildung der Beugekante eine<br />
größere Lärmminderung, als es durch eine reine Lärmschutzwanderhöhung möglich<br />
wäre.<br />
Vergleicht man das Aufsatzsystem mit einer Erhöhung der Lärmschutzwand, die<br />
dieselbe Pegelreduktion bewirkt, so ergibt sich, dass die Lärmschutzwand um genau<br />
2,0 Meter erhöht werden müsste, um im Mittel die gleiche Reduktion zu erreichen.<br />
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Wirkungsweise des Absorberaufsatzes Ausgeführter Aufsatz<br />
Montage und Untersicht eines neu entwickelten Aufsatzelementes an der A10<br />
Einhausung der Autobahn<br />
Vor allem in inneralpinen Tallagen, wo mit herkömmlichen Schutzmaßnahmen nicht<br />
mehr die gewünschte Wirkung erzielt werden kann werden Forderungen nach einer<br />
Überdachung und Einhausung der Autobahnen immer häufiger.<br />
Da Massiveinhausungen extrem kostspielig in der Errichtung und Erhaltung sind, gibt<br />
es erste Entwürfe und Untersuchungen von Leichteinhausungen.<br />
Durch die innen reflektierende Oberfläche kommt es zu einer Erhöhung des<br />
Innenschallpegels.<br />
Die Wirkung gegenüber einer Teileinhausung bzw. gebogenen<br />
LÄRMSCHUTZWAND ist daher bei jedem möglichen Standort genauestens zu<br />
untersuchen.<br />
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Großen Einfluss auf die Wirkung hat die Länge einer Einhausung. Bei zu kurzer<br />
Ausführung ist der Anteil des Lärms, der von außerhalb der Einhausung in den<br />
Wohnbereich gestrahlt wird, so groß, dass die gute Abschirmung im Kernbereich<br />
teilweise wieder aufgehoben wird.<br />
Vom Büro Dr. Kirisits, Pinkafeld, wurde im Auftrag der ASFINAG eine kombinierte<br />
Anlage, bei der der Kernbereich aus einer Volleinhausung und die Randbereiche aus<br />
sich sukzessive öffnenden Teileinhausungen bzw. auslaufend nur mehr aus<br />
Lärmschutzwänden bestehen, entwickelt und theoretisch untersucht. Dabei zeigte<br />
sich dass die kostenintensive Volleinhausung auch kürzer gemacht werden kann und<br />
trotzdem eine Pegelminderung von 15 dB erreichbar ist.<br />
Individueller Lärmschutz am Grundstück<br />
Bei Einzelgebäuden im Freiland, die sich hoch über dem Niveau der Straße befinden,<br />
ist ein straßenseitiger Lärmschutz oft technisch kaum bzw. wirtschaftlich überhaupt<br />
nicht möglich. Wenn aber trotzdem ein Freiraumschutz zumindest in gewissen<br />
Bereichen des Grundstückes angestrebt wird, so kann dies durch die Errichtung von<br />
abschirmenden Wänden am Grundstück oder an der Grundgrenze bewerkstelligt<br />
werden.<br />
Eine deutlich wahrnehmbare Abschirmung ist durch den nicht optimalen Schirmwert<br />
nur im unmittelbaren Bereich der Maßnahme zu erzielen bzw. muss die Maßnahme<br />
eine dementsprechende Höhe haben.<br />
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In den folgenden Beispielen wurde einer solchen Wand an der Grundgrenze<br />
verwirklicht.<br />
A2 Süd Autobahn , Edlitz-Thomasberg, NÖ<br />
A2 Süd Autobahn Nestelbach bei Graz, STMK<br />
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Verkleidung von Tunnelportalen und Stützwänden<br />
Tunnelein- und -ausfahrten sowie Betonwände sind Lärmproblemzonen. Da keine<br />
Ausbreitung des Schalls möglich ist, tritt hier eine Konzentration des Schalls durch<br />
Mehrfachreflexionen auf. Der Einsatz von schallabsorbierenden Wandverkleidungen<br />
reduziert diese Lärmemissionen wesentlich.<br />
Beispiele: Forster<br />
Beispiel: Forster Beispiel: Rieder<br />
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Gestaltung von Lärmschutzwänden<br />
Jahrzehntelang wurden Lärmschutzanlagen nur als notwendiges Anhängsel bei<br />
Straßenbauten angesehen. Das Ergebnis war fast immer eine Standartwand mit<br />
gleichem Aussehen.<br />
Abb.: Standartlärmschutzwand ohne Gestaltung<br />
Im Zuge der Generalerneuerungen und Verbreiterungen insbesonders der A1 West<br />
Autobahn sind in den letzten Jahren eine große Anzahl von Lärmschutzanlagen<br />
entstanden.<br />
Die Gestaltung von Lärmschutzwänden ist aus zwei Gründen notwendig:<br />
• Die Aufmerksamkeit der Fahrzeuglenker auf das Verkehrsgeschehen darf<br />
nicht gestört werden und<br />
• gerade im Tourismusland Österreich sollten sich die Lärmschutzeinrichtungen<br />
in das Landschaftsbild halbwegs einpassen.<br />
Anhand von einigen Beispielen sollen verschiedene ausgeführte Varianten<br />
vorgestellt werden.<br />
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Auswirkungen der Gestaltung auf die Verkehrssicherheit<br />
Da eine offensive Farbgestaltung immer wieder zu Kritik auf Grund der möglichen<br />
Ablenkung der Fahrzeugteilnehmer führt, wurde anhand des Beispiels St. Pölten das<br />
Ludwig Boltzmann-Institut für Unfallforschung in Wien beauftragt, eine Visualisierung<br />
im Rahmen einer Pilotstudie die blicktechnischen Auswirkungen und<br />
Zusammenhänge der neu vorgesehenen Lärmschutzwand bereits vor der<br />
Realisierung zu analysieren.<br />
Hierbei wurde erstmals die Methode der Blicksimulation zum Einsatz gebracht. Zu<br />
diesem Zweck wurden mit dem Unfallsimulationsprogramm PC-Crash, Version 6.2,<br />
Videos der geplanten Lärmschutzwand erstellt und mit realen Blickfilmen der<br />
Örtlichkeit überlagert.<br />
Diese Ergebnisse kamen im Rahmen von Blicksimulationen mittels<br />
Rückwandprojektion auf eine leinwand zum Einsatz, wobei im Blicklabor des Ludwig<br />
Boltzmann-Institutes für Unfallforschung das Blickverhalten von Probanden der<br />
konkreten Fahrabfolge untersucht wurde.<br />
Als Grundlage der Gegenüberstellung mit der derzeitigen Situation dienen<br />
Auswertungen des realen Blickverhaltens von Befahrungen des Planungsabschnittes<br />
und Blicksimulation ohne eingespielte Lärmschutzwand.<br />
Nach Errichtung der Lärmschutzwand wurde eine Realbefahrung mit den Probanden<br />
durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse der Simulation wurden in der Realbefahrung größtenteils bestätigt<br />
und es ist trotz der variablen Faktoren (Komplexität, subjektive Eigenschaften der<br />
Probanten) ein klarer Trend feststellbar:<br />
Die gestaltete Lärmschutzwand weist nicht nur eine wesentliche Bedeutung für die<br />
Navigation auf, sondern stellt auch eine wichtige Leitfunktion für den Fahrzeuglenker<br />
dar. Durch die abwechslungsreiche Gestaltung verlagern sich Blickbindungen von<br />
der linken Fahrstreifenbegrenzung nach rechts, da eine eindeutig bessere<br />
Leitwirkung gegeben ist.<br />
Abb.: Messbrille mit CCD-Kameras<br />
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ANFANG<br />
ANFANG<br />
ENDE<br />
ENDE<br />
ANFANG<br />
ANFANG<br />
Abb.: Simulation Richtung Salzburg, mit und ohne Lärmschutzwand<br />
ENDE<br />
ENDE<br />
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Gestaltungsbeispiele<br />
A1 West Autobahn, Bereich St. Pölten, km 54,3 bis km 60,4<br />
St. Pölten ist die jüngste Landeshauptstadt Österreichs. Beim 3-streifigem Ausbau<br />
wurde die so genannte “Landeshauptstadtwand“ gemeinsam mit dem Büro Zieritz<br />
und Partner konzipiert. Als Material wurde Aluminium gewählt. Entlang der<br />
Richtungsfahrbahn Salzburg ist das NÖ Landeswappen mit den fünf Adlern auf<br />
blauem Grund eingearbeitet.<br />
Abb.: A1, St.Pölten RFB Salzburg<br />
Auf der gegenüberliegenden Seite (Richtungsfahrbahn Wien) symbolisieren die 26<br />
Kraftfahrzeugkennzeichen in alphabetischer Reihenfolge die Verwaltungsbezirke des<br />
Landes Niederösterreich. Vier Grundfarben stellen die vier Viertel von NÖ dar.<br />
Abb.: A1, St. Pölten, RFB Wien<br />
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Knoten Vösendorf A2/A21/S1<br />
Im Zuge des Ausbaues des Knotens Vösendorfs sind umfangreiche<br />
Lärmschutzwände auf fast allen Rampen erforderlich.<br />
Die notwendigen Fahrbahnverflechtungen passieren auf engstem Raum, durch die<br />
Lärmschutzwände wird die schon gestörte Orientierung nochmals negativ<br />
beeinflusst.<br />
Es wurde daher ein Farbleitkonzept entwickelt, nachdem in jede Himmelsrichtung in<br />
Zukunft eine andere Farbe weiden wird.<br />
Es wurden folgende Farben ausgewählt<br />
• Richtung Norden (Wien) � rot<br />
• Richtung Süden (Steiermark, Kärnten) � grün<br />
• Richtung West und Ost (jeweils NÖ) � blau und gelb<br />
Zusätzlich wird der jeweilige Name des Straßenzuges in Großbuchstaben in die<br />
Wand eingearbeitet, da hier die A2, die A21 und die zukünftige S1 miteinander<br />
verknüpft werden.<br />
Aufgrund der Notwendigkeit der färbigen Gestaltung wurde als Material Aluminium<br />
ausgewählt.<br />
Abb.: Darstellung der Straßenbezeichnungen<br />
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A1 West Autobahn , Bereich Haag, km 132 bis km 145<br />
Die A1 verläuft in diesem Bereich mitten durch das landschaftlich reizvolle<br />
Mostviertel.<br />
Da die typische Einzelhofbebauung vorherrscht, sind sehr lange Lärmschutzwände<br />
erforderlich gewesen.<br />
Um den Verkehrsteilnehmern auf das Mostviertel und das Thema „Most“ näher zu<br />
bringen, wurde eine „Mostviertelwand“ entworfen.<br />
Es wurden die typische Farben der Region mit aufgeklebten Mostbirnen, Darstellung<br />
von Obst auf Holzwänden bzw. Glaswände mit Einblicken in die Landschaft<br />
ausgeführt.<br />
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Materialien von Lärmschutzwänden<br />
Holz:<br />
Das verwendete Holz muss resistent gegen organische Schädlinge sein oder<br />
geschützt werden durch ein Holzschutzmittel (Kesseldrucktränkung).<br />
Die Bemessung und Ausführung der Holzbauteile sind nach DIN 1052<br />
durchzuführen. Die Mindestdicke muss 8 mm betragen. Risse und Verwerfungen<br />
dürfen die schalltechnische Funktion und die Standsicherheit nicht beeinträchtigen.<br />
Beton (Holzbeton):<br />
Der Beton für Bauteile aus unbewehrtem Beton, Stahlbeton oder Spannbeton muss<br />
den Anforderungen der ÖNORM B4700, Ausgabe 1.6.2001 entsprechen.<br />
Sichtbare und im Frostbereich liegende Betonbauteile müssen einen hohen<br />
Widerstand gegen Frost und Tausalze und gegenüber starken chemischen Angriffen<br />
aufweisen.<br />
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Leichtmetall ( Aluminium)<br />
Es dürfen nur Aluminiumlegierungen verwendet werden, die nach DIN 1725, Teil 1<br />
für statisch beanspruchte Konstruktionen geeignet, mindestens meerwasserbeständig<br />
und gut schweißbar sind.<br />
Leichtmetall darf mit Beton, Stahl, Kupfer und Kupferlegierungen nicht dauernd in<br />
direktem Kontakt stehen, dies ist gegebenenfalls durch geeignete Isolierschichten<br />
sicherzustellen.<br />
Wandelemente aus Leichtmetall oder Teile davon müssen eine Blechdicke von<br />
mindestens 1,0 mm haben. Blechdicke, Sickentiefe und Abmessungen müssen so<br />
aufeinander abgestimmt sein, dass Verspannungen, die zu sichtbaren Verformungen<br />
oder Unebenheiten führen, vermieden werden. Die Wandelemente müssen einen<br />
Korrosionsschutz erhalten.<br />
Lärmschutzwand aus Aluminium in einer Pannenbucht<br />
Lärmschutzwand aus Aluminium<br />
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Lärmschutzwände mit gefüllten Körben (Stein, Glasschaum)<br />
Optisch ansprechenden und wirksamen Lärmschutz bieten Systeme mit Steinen oder<br />
Glasschaum gefüllten Stahlkörben.<br />
Lärmschutzwände aus Kunststoff<br />
Kunststoffe müssen mit UV-Lichtschutz und – soweit nicht durchsichtige Teile<br />
gefordert werden – mit einer pigmentierten Schutzschicht versehen oder vollständig<br />
eingefärbt sein. Diese Systeme spielen in den letzten Jahren eine sehr<br />
untergeordnete Rolle.<br />
Lärmschutzwand aus Recyclingkunststoff<br />
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transparente Materialien<br />
Als transparente Materialien für Lärmschutzelemente kommen Kunststoffe (Acrylglas,<br />
Polycarbonat) oder Glas (Einscheibensicherheitsglas, Verbundsicherheitsglas) in<br />
Frage.<br />
Transparente Lärmschutzwände<br />
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