VIER AUF EINEN STREICH - Brunswick Marine
VIER AUF EINEN STREICH - Brunswick Marine
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BOOTSTEST<br />
<strong>VIER</strong> <strong>AUF</strong><br />
<strong>EINEN</strong><br />
<strong>STREICH</strong><br />
Schlauchboot-Quartett: die Modelle<br />
der Motorhersteller im Vergleich.<br />
46 boote 1/11<br />
Um ins Bootsleben zu<br />
schnuppern, eignen<br />
sich Schlauchboote besonders<br />
gut. Zerlegbare Modelle<br />
passen zusammen mit dem<br />
Außenborder meist in den<br />
Kombi-Kofferraum und werden<br />
dann an Ort und Stelle<br />
zusammengebaut. Wer mit<br />
Wohnwagen oder Wohnmobil<br />
unterwegs ist, kann das Boot-<br />
Motor-Gespann ebenfalls in<br />
Dachkästen oder in großen<br />
Stauräumen gut mitnehmen.<br />
Weiterer Vorteil: Nicht nur der<br />
Anschaffungspreis hält sich in<br />
Grenzen, sondern genauso die<br />
jährlichen Kosten (siehe dazu<br />
auch BOOTE 10/10). Beim<br />
Kauf profitieren die Kunden<br />
bei den einzelnen Vertretern<br />
unseres Testquartetts von den<br />
„Paketpreisen“. Hiermit sind<br />
nicht die Transportkosten gemeint,<br />
sondern die Zusammenstellung<br />
von Boot und Motor.<br />
Alle Modelle werden nur im<br />
Bündel Schlauchboot/Außenborder<br />
verkauft und sind dementsprechend<br />
günstiger als bei<br />
Einzelkäufen.<br />
Wer mit einer vierköpfigen<br />
Familie unterwegs sein möchte,<br />
benötigt, besonders mit kleine-
en Kindern, sichere Plätze. Um<br />
Sicherheit zu gewährleisten,<br />
darf ein Boot natürlich nicht zu<br />
klein sein. Unsere Testkandidaten<br />
von Honda (Honwave T35<br />
AE), Mercury (Quicksilver 340<br />
Enduro Sport), Suzuki (Suzumar<br />
DS 360 AL) und Yamaha<br />
(Yam 340 S) mit Längen um die<br />
3,50 m erlauben zum Teil zwar<br />
bis zu fünf Personen plus Kind<br />
an Bord, doch objektiv betrachtet<br />
sind zwei Erwachsene und<br />
zwei Kinder mit etwas Gepäck<br />
passabel unterzubringen.<br />
Als maximale Motorisierung<br />
empfehlen die Werften Kurz-<br />
schaftaußenborder zwischen 15<br />
und 20 PS. Der führerscheinfreie<br />
5-PS-Motor passt selbstverständlich<br />
ebenfalls, Gleitfahrt<br />
ist dann in der Regel aber<br />
nur noch bei einem Erwachsenen<br />
plus Kind möglich. Unsere<br />
Testmotoren liegen mit ihren<br />
10 PS (siehe dazu auch Vergleichstest<br />
BOOTE 12/10) genau<br />
in der Mitte und sind leichter<br />
zu handhaben als die teilweise<br />
gut 10 kg schweren 20er.<br />
Doch als Erstes steht der Zusammenbau<br />
des Bootes an. Wie<br />
man das macht, erklären die<br />
Hersteller in deutscher Sprache<br />
und auf Illustrationen ausreichend<br />
in ihren Handbüchern.<br />
In der praktischen Ausführung<br />
haben alle Schlauchboote das<br />
„Problem“, neu zu sein, und<br />
Der Aufbau<br />
dauert etwa<br />
20 Minuten<br />
deshalb sind die Einlegeteile<br />
nur schwer einzudrücken. Um<br />
das einfacher zu gestalten,<br />
empfehlen die Hersteller, die<br />
test 1332–1335<br />
Damit die Testboote mit<br />
einer Person schnell ins<br />
Gleiten kommen, muss man<br />
sich nach vorn beugen. Sie<br />
laufen bei Vollgas etwa<br />
30 km/h. Sicher ist der Platz<br />
auf dem Cockpitboden.<br />
Schlauchkörper beim ersten<br />
Aufbau zunächst aufzupumpen<br />
und dann bis etwa zur Hälfte<br />
wieder abzulassen.<br />
Bei Honwave, Suzumar und<br />
Yam besteht die Bodengruppe<br />
aus drei Aluplatten, einer<br />
Bootsbausperrholzplatte im<br />
Bug und vier seitlichen Versteifungsschienen.<br />
Diese lassen<br />
sich mit dem genannten Trick<br />
und etwas Übung passabel einbauen.<br />
Mit den serienmäßigen<br />
Fußblasebalgen benötigt man<br />
dann insgesamt etwa 20 Minuten,<br />
bis die Boote fahrbereit<br />
sind. Etwa die gleiche Zeit<br />
boote 1/11 47
BOOTSTEST<br />
Werft Sun Selection/China<br />
Typ Honwave T 35 AE<br />
CE-Kategorie C = küstennahe<br />
Gewässer<br />
Rumpf und Deck PVC<br />
Länge über alles 3,53 m<br />
Länge innen 2,44 m<br />
Breite 1,71 m<br />
Breite innen 0,81 m<br />
Tragschlauchdurchmesser 0,45 m<br />
Luftkammern 3 + 1<br />
Gewicht 71 kg<br />
48 boote 1/11<br />
HONWAVE<br />
DAS BOOT<br />
DIE MESSERGEBNISSE<br />
Packmaße 1,22 x 0,72 x 0,43 m<br />
Nutzlast 700 kg, max. 5 Personen<br />
Maximale Motorisierung<br />
Kurzschaft-Außenborder<br />
14,7 kW (20 PS)<br />
Testmotorisierung<br />
Honda BF 10 SHU 7,3 kW (10 PS)<br />
Testpropeller 4 x 9 1/4"x 8"<br />
Preis (mit Motor) 3989 ?<br />
Händlernachweis<br />
Honda Motor Europe<br />
Sprendlinger Landstr. 166<br />
63069 Offenbach<br />
Drehz. Geschw. Verbrauch Reichweite Lautst.<br />
U/min km/h l/km km dB/A<br />
1000 3,9 0,04 255 58<br />
3000 8,7 0,13 79 73<br />
4500 21,9 0,11 93 79<br />
5000 24,7 0,13 79 82<br />
5500 27,2 0,14 73 83<br />
5900 30,1 0,15 68 84<br />
Honwave Praktisch gelöst ist die Außenbordertank-Unter-<br />
bringung vorn mit Haltegurt. Klampengriffe gibt‘s reichlich.<br />
braucht man für die Quicksilver,<br />
deren Bodengruppe aus<br />
fünf Einlegebrettern (<strong>Marine</strong>sperrholz<br />
mit Spezialbeschichtung),<br />
vier losen Verbindungsschienen<br />
(um die Bretter zusammenzufügen)<br />
und zwei<br />
Seitenschienen besteht. Für das<br />
Zusammenfügen dieses Bodens<br />
benötigt man aufgrund der<br />
kleineren Teile etwas mehr Geschick<br />
und beim Aufpumpen<br />
einen „stabileren Rücken“, denn<br />
Quicksilver liefert eine Kolben-<br />
Werft Quicksilver/China<br />
Typ 340 Enduro Sport<br />
CE-Kategorie C = küstennahe<br />
Gewässer<br />
Rumpf und Deck PVC<br />
Länge über alles 3,40 m<br />
Länge innen 2,29 m<br />
Breite 1,52 m<br />
Breite innen 0,73 m<br />
Tragschlauchdurchmesser 0,40 m<br />
Luftkammern 3 + 1<br />
Gewicht 61 kg<br />
pumpe, die zwar leistungsfähig<br />
ist, aber beim Pumpen mehr<br />
den Rücken belastet als die<br />
Fußpumpe. Damit man auch<br />
weiß, ob der Luftdruck in Tragschläuchen<br />
und Luftkiel passt,<br />
spendiert Quicksilver prakti-<br />
QUICKSILVER<br />
DAS BOOT<br />
DIE MESSERGEBNISSE<br />
Packmaße 1,02 x 0,56 x 0,46 m<br />
Nutzlast 570 kg, max. 5 Personen<br />
Maximale Motorisierung<br />
Kurzschaft-Außenborder<br />
15 kW (20 PS)<br />
Testmotorisierung<br />
Mercury F 9.9 M 7,3 kW (10 PS)<br />
Testpropeller 3 x 10 3/8" x 8 1/2"<br />
Preis (mit Motor) 3751 ?<br />
Händlernachweis<br />
<strong>Brunswick</strong> in EMEA<br />
Parc Industrielle de Petit Rechain<br />
B-4800 Verries<br />
Drehz. Geschw. Verbrauch Reichweite Lautst.<br />
U/min km/h l/km km dB/A<br />
1000 3,9 0,05 205 57<br />
3000 8,8 0,12 85 74<br />
4500 23,4 0,10 102 81<br />
5000 26,3 0,11 93 84<br />
5500 29,6 0,11 93 87<br />
5700 31,2 0,12 85 88<br />
Quicksilver Die Bodenkonstruktion besteht aus fünf Einlegebrettern,<br />
und der Kunststoff-Buggriff ist ausreichend stabil.<br />
FOTOS: MORTEN STRAUCH, ZEICHNUNGEN: MARC<br />
ANDRÉ BERGMANN<br />
scherweise ein Manometer<br />
direkt an der Pumpe, mit<br />
dem man den aktuellen<br />
Druck sofort ablesen kann.<br />
Nicht ganz so praktisch, aber<br />
ausreichend, Honwave und<br />
Yam: Bei diesen Modellen
Werft Sun Selection/China<br />
Typ Suzumar DS 360 AL<br />
CE-Kategorie C = küstennahe<br />
Gewässer<br />
Rumpf und Deck PVC<br />
Länge über alles 3,56 m<br />
Länge innen 2,38 m<br />
Breite 1,73 m<br />
Breite innen 0,81 m<br />
Tragschlauchdurchmesser 0,45 m<br />
Luftkammern 3 + 1<br />
Gewicht 67 kg<br />
muss man vorm Messen erst<br />
den Blasebalgschlauch vom<br />
Ventil abnehmen und das separate<br />
Manometer zum Messen<br />
aufsetzen. Suzuki verzichtet bei<br />
seiner DS 360 AL auf ein serienmäßiges<br />
Manometer.<br />
SUZUMAR YAM<br />
DAS BOOT<br />
Packmaße 1,22 x 0,58 x 0,33 m<br />
und 1,11 x 0,74 x 0,17 m<br />
Nutzlast 700 kg, max. 5 Personen<br />
Maximale Motorisierung<br />
Kurzschaft-Außenborder<br />
11 kW (15 PS)<br />
Testmotorisierung<br />
Suzuki D 9.9 AS 7,3 kW (10 PS)<br />
Testpropeller 3 x 9 1/4" x 7"<br />
Preis (mit Motor) 4185 ?<br />
Händlernachweis<br />
Suzuki International Europe<br />
Suzuki Allee 7, 64625 Bensheim<br />
Wenn die drei Tragschlauchkammern<br />
plus Luftkiel aufgeblasen<br />
sind und kein Slipwagen<br />
zur Verfügung steht, ist es sinnvoll,<br />
erst die Boote zum Wasser<br />
zu tragen und dann die Außenborder<br />
zu installieren. Dieses<br />
Werft Plastimo/Frankreich<br />
Typ Yam 340 S<br />
CE-Kategorie C = küstennahe<br />
Gewässer<br />
Rumpf und Deck PVC<br />
Länge über alles 3,36 m<br />
Länge innen 2,20 m<br />
Breite 1,74 m<br />
Breite innen 0,82 m<br />
Tragschlauchdurchmesser 0,47 m<br />
Luftkammern 3 + 1<br />
Gewicht 59 kg<br />
DAS BOOT<br />
DIE MESSERGEBNISSE DIE MESSERGEBNISSE<br />
Drehz. Geschw. Verbrauch Reichweite Lautst.<br />
U/min km/h l/km km dB/A<br />
1000 4,0 0,08 128 56<br />
3000 9,2 0,12 85 76<br />
4500 20,9 0,11 93 81<br />
5000 24,1 0,12 85 86<br />
5500 27,8 0,13 79 87<br />
5800 29,8 0,15 68 88<br />
Suzumar Wird in der gleichen Bootsschmiede gefertigt wie Honwave.<br />
Solide fallen Spiegel und Klampen-Haltegriff aus.<br />
Packmaße 1,25 x 0,58 x 0,35 m<br />
Nutzlast 750 kg, max. 5 + 1 Pers.<br />
Maximale Motorisierung<br />
Kurzschaft-Außenborder<br />
14,7 kW (20 PS)<br />
Testmotorisierung<br />
Yamaha F 9.9 FMH 7,3 kW (10 PS)<br />
Testpropeller 3 x 8 1/2" x 8 1/2"<br />
Preis (mit Motor) 4205 ?<br />
Händlernachweis<br />
Yamaha Motor Deutschland<br />
Hansemannstr. 12<br />
41468 Neuss<br />
Drehz. Geschw. Verbrauch Reichweite Lautst.<br />
U/min km/h l/km km dB/A<br />
1000 3,8 0,06 170 57<br />
3000 8,5 0,13 79 75<br />
4500 21,9 0,10 102 80<br />
5000 25,3 0,11 93 84<br />
5500 28,7 0,11 93 85<br />
5800 30,2 0,12 85 86<br />
Yam Besitzt das Standardventil mit luftdichter Schutzkappe und<br />
Tragegriffe mit ausreichend tiefer Griffmulde.<br />
erledigt man am besten zu dritt:<br />
eine Person am Bug und zwei<br />
achtern. Bis auf die Quicksilver,<br />
die vorn einen Kunststoffgriff<br />
besitzt, installieren die Werften<br />
Metallgriffe mit einer passend<br />
großen Griffmulde. Letztere<br />
fällt bei der Quicksilver achtern<br />
am Klampengriff ausreichend<br />
groß aus. Eine Nummer größer<br />
sind die Griffe an Honwave und<br />
Suzumar, die dort ebenfalls als<br />
Klampe ausgeführt sind. Yam<br />
spendiert seiner 340 S normale<br />
boote 1/11 49<br />
� WIRTSCHAFTLICHSTER GESCHWINDIGKEITS- UND DREHZAHLBEREICH
BOOTSTEST<br />
Griffe, deren Tiefe man sich<br />
etwas größer wünscht. Weitere<br />
Tragegriffe: an der Honwave<br />
(4 x Klampenausführung) vorn,<br />
auf der Quicksilver vier kunststoffbezogene<br />
Schlaufen vorn<br />
und bei der Yam zwei Gurtgriffe<br />
achtern innenliegend, um das<br />
Boot ohne Motor allein tragen<br />
zu können. Außerdem bieten<br />
alle Kandidaten Halteleinen.<br />
Bei Honwave und Suzumar sitzen<br />
diese am etwa 4,5 cm hohen<br />
Süllrand, Quicksilver und Yam<br />
verkleben keinen Süllrand, sondern<br />
befestigen die Halteschlaufen<br />
mit großflächigen<br />
Verstärkungsflicken. Die Leinen<br />
sind hart und schnüren<br />
über eine längere Zeit schnell<br />
die Hände ein. Die Quicksilver-<br />
Fahrgemeinschaft hat es in diesem<br />
Punkt am besten, sie kann<br />
sich an den dicksten Tampen<br />
festhalten.<br />
Liegen die Boote im Wasser,<br />
kommen die Außenborder an<br />
die Spiegel (Quicksilver etwa<br />
3 cm dick, der Rest 4 cm). Diese<br />
Arbeit erledigt man möglichst<br />
zu zweit. Alle vier Modelle<br />
besitzen vorbildliche Verstärkungsbleche<br />
mit Abrutschkante.<br />
Bei Quicksilver fehlen jedoch<br />
im Gegensatz zum<br />
restlichen Testtrio Ösen (nur<br />
Löcher im Spiegel vorhanden)<br />
50 boote 1/11<br />
für die einfache Motorsicherung<br />
mit einem Tampen.<br />
Wir fuhren die Testkandidaten<br />
beladen mit zwei Personen,<br />
mindestens halb vollem 12-l-<br />
Tank und Testgeräten. Die Motoren<br />
drehten bei Vollgas zu<br />
zweit und allein stets im vorgeschriebenen<br />
Bereich. Um möglichst<br />
schnell von Verdränger-<br />
in Gleitfahrt zu kommen, saß<br />
eine Person vorn und die zweite<br />
auf dem Tragschlauch achtern<br />
und bediente dort die Außenborder.<br />
So beladen und<br />
getrimmt, kommen alle vier<br />
Kandidaten zügig in Gleitfahrt.<br />
Enge Ergebnisse gibt es dabei<br />
in puncto Höchstgeschwindigkeit<br />
und Verbrauch: Das „blaue<br />
Band“ bekommt die Quicksil-<br />
ver mit einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von 31,2 km/h. Die<br />
weiteren Plätze kann man nur<br />
zusammenfassen, denn hier<br />
liegen die Werte mit 29,8 km/h<br />
bis 30,2 km/h zu dicht nebeneinander.<br />
Bei der Wirtschaftlichkeit<br />
in Gleitfahrt zeigen sich<br />
Yamaha und Mercury mit<br />
Enge Ergebnisse<br />
bei Fullspeed<br />
und Verbrauch<br />
0,10 l/km (4500/min) am sparsamsten.<br />
Bei exakt der gleichen<br />
Drehzahl erreicht auch das<br />
Honda- und Suzuki-Gespann<br />
seine Wirtschaftlichkeit. Mit<br />
0,11 l/km verbrauchen beide<br />
„ein halbes Schnapsglas mehr“<br />
als ihre Mitstreiter. Das ergibt<br />
bei einem Tankinhalt von 12 l<br />
abzüglich 15 % Reserve einen<br />
Reichweitenunterschied von<br />
9 km (102 km zu 93 km). In<br />
schneller Fahrt liegen die<br />
Verbrauchsunterschiede bei<br />
0,15 l/km (Honwave und Suzumar)<br />
zu 0,12 l/km (Quicksilver<br />
und Yam).<br />
Für den Rauwassertest standen<br />
uns Binnenschifferwellen<br />
und Kabbelwellen um 3 Beaufort<br />
zur Verfügung. Mit dem<br />
richtigen Betriebsdruck in<br />
Schlauch und Luftkiel zeigten<br />
alle Modelle ein ansprechendes<br />
Rauwasserverhalten. Bei Kursen<br />
schräg zur Welle mit Vollgas<br />
trägt der Wind teilweise<br />
Spritzwasser bis in die Boote,<br />
was für diese Bootsgröße jedoch<br />
nicht ungewöhnlich ist.<br />
Letzteres gilt ebenfalls für die<br />
schnelle Kreiselfahrt. Bei allen<br />
Modellen zeigen sich Seitenkräfte,<br />
die man, auf dem Tragschlauch<br />
sitzend, nicht halten<br />
möchte und deshalb lieber auf<br />
dem Fußboden Platz nimmt.
Das Honda-Gespann<br />
überzeugt durchweg<br />
mit gutem Kurvenverhalten<br />
(l.). Mit der<br />
Quicksilver und dem<br />
konzerneigenen Mercury<br />
ist man am schnellsten<br />
unterwegs.<br />
Die Quicksilver neigt in ganz<br />
engen Kreiseln zum leichten<br />
Schaukeln. Stabiler die anderen<br />
drei Modelle, deren Propeller<br />
schnappen jedoch schneller<br />
Luft als die Quicksilver. Direkt<br />
reagierten die Schlauchboote<br />
auf dem Slalomkurs und beim<br />
Verreißen der Lenkung. Hierbei<br />
macht das Yam den weichesten<br />
Eindruck, weil es am<br />
indirektesten reagiert.<br />
Spürbar beeinflusste der<br />
Wind die langsame Fahrt und<br />
das Manövrieren. Die Schlauchkörper<br />
und das geringe Gewicht<br />
lassen dem Wind reichlich<br />
Angriffsfläche. So passiert<br />
es schon mal, dass man ungewollt<br />
an den Steg gedrückt wird<br />
oder sich das Boot nicht umsteuern<br />
lässt. In windstillen<br />
Ecken drehen die Boote enge<br />
Wendekreise und lassen sich<br />
gut umsteuern. Am schnellsten<br />
(1–2 s) zeigt sich die Quicksilver,<br />
und am längsten verzögert<br />
die Honwave mit etwa 4 s von<br />
Backbord nach Steuerbord.<br />
Wer schnell rückwärts fährt,<br />
darf die Drehzahl bei Honwave<br />
und Quicksilver nicht übertreiben,<br />
damit kein Schwellwasser<br />
über die Spiegel schwappt. Bei<br />
den anderen beiden ziehen die<br />
Propeller vorher Luft. In langsamer<br />
Vorwärtsfahrt (etwa 4<br />
km/h–7 km/h) lassen sich die<br />
vier Boote schlauchboottypisch<br />
durch Gewichtsverlagerungen<br />
lenken. Ansonsten fahren sie<br />
ohne Schlingern gut geradeaus.<br />
Am einfachsten fährt man<br />
die „aufgeblasene Gesellschaft“<br />
auf dem Tragschlauch sitzend.<br />
So hat man die Außenborder<br />
gut im Griff. Wer oft allein unterwegs<br />
ist, kann sich auch gut<br />
auf den Bootsboden setzen.<br />
Von der Yamaha-Ducht aus ist<br />
es schwierig zu fahren, da die<br />
Sitzbank zu weit weg vom Motor<br />
angeordnet ist. Alle anderen<br />
Modelle haben neben der Sitzposition<br />
vorn auch die Mög-<br />
Modern ist die integrierte<br />
Gangschaltung an<br />
Suzukis Pinne, mit der<br />
man alle Manöver fest<br />
im Griff hat (l.). Kleine<br />
Kabbelwellen steckt<br />
der Yam-Rumpf mit<br />
seinem Luftkiel pas-<br />
sabel weg.<br />
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lichkeit, die Ducht achtern<br />
einzustecken und von dort zu<br />
fahren. Den solidesten Eindruck<br />
macht die beschichtete<br />
(Kunststoff mit Antislip) Sitzbank<br />
von Honda. Auch die<br />
Quicksilver-Bank bietet eine<br />
Beschichtung und Antislipstruktur.<br />
Einfach lackiert sind<br />
dagegen die Duchten von Yam<br />
und Suzumar, wobei das Brett<br />
von Letzterem den glattesten<br />
Eindruck hinterlässt.<br />
Streikt mal der Motor, lassen<br />
sich alle Boote mit Riemen<br />
(Alurohr mit Kunststoffblatt) in<br />
Dollen wieder ans Ufer rudern.<br />
Am flexibelsten zeigt sich in<br />
diesem Punkt die Quicksilver,<br />
im Gegensatz zu ihren Mitbewerberinnen<br />
lassen sich ihre<br />
Riemen drehen. Bei Yam läuft<br />
das Wasser schnell über die<br />
Rohre nach innen, da der wasserabweisende<br />
Ring fehlt.<br />
Rutschsichere<br />
Tragschläuche<br />
und Böden<br />
Ob trocken oder nass, alle<br />
Tragschläuche und Bodenkonstruktionen<br />
bieten Rutschsicherheit.<br />
Um Spritz- und Regenwasser<br />
aus dem Boot zu befördern,<br />
installieren alle vier Hersteller<br />
Lenzöffnungen mit Ventil im<br />
Spiegel. Am praktischsten lässt<br />
sich die Durchführung der<br />
Quicksilver mit einem Schieber<br />
von innen öffnen und schließen,<br />
dann folgt die Honwave<br />
mit einem Stopfen, der innen<br />
sitzt. Im Wasser lassen sich dagegen<br />
die Stopfen bei Yam und<br />
Suzumar nur umständlich von<br />
außen (hinter dem Außenborder)<br />
ziehen. Pluspunkte bekommen<br />
alle vier Boote für die<br />
Aufteilung der Schläuche in<br />
drei Kammern, die unabhängig<br />
voneinander die Boote über<br />
52 boote 1/11<br />
Wasser halten. Als serienmäßiges<br />
Zubehör liefern die Werften<br />
zusätzlich zu den bereits erwähnten<br />
Dingen Flickzeug,<br />
Packtaschen und Leine (nicht<br />
bei Quicksilver). Stautaschen<br />
und Persenning sind bei allen<br />
Fehlanzeige. Für einen festen<br />
Stand der Außenbordertanks<br />
installieren Suzumar sowie Yam<br />
Gurte in Bodenösen achtern<br />
und Honwave im vorderen<br />
Drittel. Letzteres wirkt sich positiv<br />
auf den Bootstrimm aus.<br />
Damit der Schlauch von vorn<br />
nach achtern nicht einfach am<br />
Bootsboden herumfliegt, installiert<br />
Honwave seitlich am<br />
Tragschlauch Taschen mit<br />
Klettverschluss zum Verlegen<br />
des Spritschlauches.<br />
Um bei Remplern den Tragschlauch<br />
zu schützen, verklebt<br />
Quicksilver die solideste Scheuerleiste<br />
mit zwei spritzwasserabweisenden<br />
Profilen. Danach<br />
folgen Suzumar und Honwave<br />
mit einem wasserabweisenden<br />
Profil. Ganz einfach und dünn<br />
ist die Leiste der Yam ohne<br />
Spritzwasserschutz. Alle Leisten<br />
sitzen fachgerecht verklebt<br />
an den Tragschläuchen, die,<br />
genauso wie die Bodenkonstruktionen,<br />
eine ansprechende<br />
Verarbeitungsqualität zeigen.<br />
Fazit: Bei allen vier Booten<br />
offenbaren sich keine großen<br />
Schwächen. Der „Preissieger“<br />
ist eindeutig die Quicksilver<br />
340 Enduro Sport. Danach<br />
kommt die Honwave, die mit<br />
soliden Haltegriffen und praktischer<br />
Tanklösung punktet,<br />
gefolgt von den etwa 200 Euro<br />
teureren Suzumar und Yam.<br />
Es ist aber nicht immer nur<br />
der Preis ausschlaggebend, sondern<br />
auch der gute Händler in<br />
der Nähe. Denn was nützt der<br />
günstigste Kauf, wenn man bei<br />
einem Garantiefall 700 km zurücklegen<br />
muss, um Boot oder<br />
Motor zur Reparatur zu bringen?<br />
Guter Service vor Ort war<br />
noch nie verkehrt.<br />
Ralf Marquard<br />
UNSER TESTURTEIL<br />
HONWAVE<br />
Fahren<br />
Manövrieren<br />
Rudern<br />
Tragen<br />
Verarbeitung<br />
Bewegungssicherheit<br />
Lenzeinrichtung<br />
Beschläge und<br />
Scheuerleiste<br />
QUICKSILVER<br />
Fahren<br />
Manövrieren<br />
Rudern<br />
Tragen<br />
Verarbeitung<br />
Bewegungssicherheit<br />
Lenzeinrichtung<br />
Beschläge und<br />
Scheuerleiste<br />
SUZUMAR<br />
Fahren<br />
Manövrieren<br />
Rudern<br />
Tragen<br />
Verarbeitung<br />
Bewegungssicherheit<br />
Lenzeinrichtung<br />
Beschläge und<br />
Scheuerleiste<br />
YAM<br />
Fahren<br />
Manövrieren<br />
Rudern<br />
Tragen<br />
Verarbeitung<br />
Bewegungssicherheit<br />
Lenzeinrichtung<br />
Beschläge und<br />
Scheuerleiste<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
gut ➔ ausreichend mangelhaft<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
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➔<br />
➔<br />
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