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50 Jahre - Der Paritätische NRW

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4 | 2010<br />

Zeitschrift des <strong>Paritätische</strong>n<br />

forumNr.<br />

Wohlfahrtsverbandes <strong>NRW</strong><br />

Anstoß Parität<br />

Ausgrenzung verhindern –<br />

Perspektiven schaffen<br />

Kindertagesangebote | Frauenhäuser | Qualitätsmanagement | Betreutes Wohnen | Aktion Mensch


Titelfoto: Jörg Lange<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial ..................................................................................................................................................................... 3<br />

Anstoß 2010<br />

Keine Alternative zur Perspektive ..................................................................................................................... 4<br />

Kindertagesangebote<br />

Revision des Kinderbildungsgesetzes<br />

Betreuungsplätze für Kinder unter 3: Ausbau gefährdet ......................................................................... 6<br />

Frauenhäuser<br />

Ministerin sagt Frauenhäusern in <strong>NRW</strong> Unterstützung zu ...................................................................... 7<br />

Qualitätsmanagement<br />

„Ein Gewinn für alle teilnehmenden Einrichtungen“ ................................................................................. 8<br />

Aktuelles<br />

DLRG: Kraft wird Schirmherrin ........................................................................................................................ 10<br />

HIV Kontrovers 2010<br />

SPI-Schriften jetzt online<br />

Banken sollen Schuldnerberatung mitfinanzieren .................................................................................. 11<br />

Demenz im Krankenhaus<br />

Protest gegen das Sparpaket der Bundesregierung<br />

Betreutes Wohnen<br />

Zimmer frei? ........................................................................................................................................................... 12<br />

Aktion Mensch<br />

Losverkauf lohnt ................................................................................................................................................... 13<br />

Aus dem Verband<br />

Stellungnahme zur Neuordnung der Pflegeausbildung ....................................................................... 14<br />

Bildungspotenziale im <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong><br />

PAREKO: 170 Bildungsanbieter wappnen sich für 2011<br />

Kinderarmut bekämpfen ................................................................................................................................... 15<br />

Wohnen im Alter<br />

Wohlfahrt im Wettbewerb<br />

Kurz notiert<br />

Auszeichnungen ................................................................................................................................................... 16<br />

Veröffentlichungen<br />

Kulturausstellungen beim <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong><br />

Jubiläen ................................................................................................................................................................. 18<br />

Neu im <strong>Paritätische</strong>n ...................................................................................................................................... 19<br />

Lauter Leute<br />

Impressum<br />

2<br />

ZUS MMEN<br />

VERÄNDERN<br />

UND<br />

��� ���


Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

„Ausgrenzung verhindern und Perspektiven schaffen“ haben wir unseren diesjährigen Anstoß<br />

überschrieben. Und eins wurde bei der Veranstaltung mehr als deutlich: Dies kann nur gelingen,<br />

wenn alle demokratischen Kräfte dies als Problem von politischer Dimension begreifen. Oder<br />

wie es unser Hauptgeschäftsführer auf Bundesebene, Dr. Ulrich Schneider, trefflich auf den<br />

Punkt brachte: Es gibt keine Alternative zur Perspektive.<br />

Cord Wellhausen<br />

<strong>Der</strong> diesjährige Anstoß fand in einer spannenden Zeit statt: in einer Phase, in der eine Minderheitsregierung in<br />

<strong>NRW</strong> neue Wege gehen will und in der es auf der bundespolitischen Bühne schwierige Debatten gibt.<br />

Klare Positionen zur Sozialpolitik der nordrhein-westfälischen Landesregierung hat Ministerin Schwall-Düren im<br />

Namen des kurzfristig erkrankten Sozialministers Schneider vorgestellt. Erklärtes Ziel der Landesregierung ist es,<br />

einer immer tieferen Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Hier kann sie sich der vollen Unterstützung<br />

des <strong>Paritätische</strong>n gewiss sein. Auch das Bekenntnis zur Bedeutung präventiver sozialer Leistungen hören wir als<br />

Wohlfahrtsverband natürlich mit Freude. Die Initiative für ein Integrationsgesetz unterstützen wir als <strong>Paritätische</strong>r<br />

ebenso nachhaltig wie die Stärkung politischer Partizipation von Zuwanderern durch ein kommunales Wahlrecht<br />

oder den Ausbau öffentlich geförderter Beschäftigung für spezifische Zielgruppen.<br />

Doch wenn wir über Ausgrenzung und Perspektiven sprechen, dann haben Bund, Land und Kommunen gemeinsame<br />

Aufgaben vor sich. Insbesondere in der Gemeindefinanzkommission zeichnen sich bis heute keine tragfähigen<br />

Lösungen zur zukunftsgerichteten Finanzausstattung der Städte und Gemeinden ab. Handlungsfähige<br />

Kommunen sind jedoch für eine, insbesondere präventiv wirkende soziale Infrastruktur unerlässlich. Ebenso<br />

schwierig und bis heute ohne befriedigende Ergebnisse gestalten sich die Beratungen auf Bundesebene zur Weiter -<br />

entwicklung und Finanzierung der Eingliederungshilfe. Bedarfsgerechte Leistungen zur Eingliederungshilfe für<br />

Menschen mit Behinderung sind ohne Bundesbeteiligung bei steigenden Fallzahlen auf Sicht durch die kommunale<br />

Familie kaum zu finanzieren.<br />

„Ausgrenzung verhindern, Perspektiven schaffen“ sollte nicht nur das Motto unseres diesjährigen Anstoßes sein.<br />

Es sollte vielmehr auch ein wichtiger Navigator zur Ausrichtung des Landeshaushaltes 2011 sein. Da ist die<br />

Landes regierung wie die Opposition gleichermaßen gefragt. Nicht nur bei einer Minderheitsregierung tragen<br />

beide Verantwortung für diese Ausrichtung. Wir werden weiterhin das Handeln von Regierung wie Opposition<br />

in unserem Land an dieser Ausrichtung messen.<br />

Cord Wellhausen<br />

Landesvorsitzender<br />

3


Ministerin Angelica Schwall-Düren und Cord Wellhausen, Vorsitzender des <strong>Paritätische</strong>n Nordrhein-Westfalen<br />

Keine Alternative zur Perspektive<br />

Für die Stärkung des gesellschaft -<br />

lichen Zusammenhalts eintreten: Bei<br />

diesem Ziel waren sich alle Akteure beim<br />

Anstoß Parität 2010 einig. Unter dem<br />

Titel „Ausgrenzung vermeiden, Perspek -<br />

tiven schaffen“ hatte der <strong>Paritätische</strong> <strong>NRW</strong><br />

am 19. November zum Anstoß 2010 nach<br />

Düsseldorf eingeladen. Rund 1<strong>50</strong> Gäste<br />

aus Politik, Verwaltung und sozialen<br />

Organisationen waren der Einladung<br />

gefolgt.<br />

Bundesangelegenheiten, Europa und<br />

Medien. Ziel sei es, die umfassende und<br />

gleichberechtigte Teilhabe für alle Menschen<br />

mit Behinderung dauerhaft zu verbessern.<br />

Die für den erkrankten Sozial -<br />

minister Guntram Schneider eingesprungene<br />

Minis terin hob hervor, der <strong>Paritätische</strong><br />

trete beispielhaft für die Inklusion<br />

verschiedenster Menschen ein.<br />

Beispielhafter Einsatz für Inklusion<br />

Integrationsgesetz schafft Klarheit<br />

„Teilhabe, Chancengleichheit und Pers -<br />

pektiven für alle Menschen, auch für die mit<br />

Wir müssen Perspektiven für alle Men- Migrationshintergrund, sind die besten<br />

schen in unserem Land gestalten, be tonte Voraussetzungen, um Integrations pro -<br />

Angelica Schwall-Düren, Ministerin für bleme zu überwinden“, stellte Cord Well-<br />

Anstoß 2010<br />

Chancengleichheit für alle Menschen war das zentrale Thema beim Anstoß Parität<br />

Ob Integrationsgesetz, kommunales Wahlrecht oder öffentlich geförderte Beschäftigung: Beim Anstoß Parität positionierte<br />

sich Ministerin Angelica Schwall-Düren mit klaren Worten. Dr. Ulrich Schneider, Geschäftsführer des <strong>Paritätische</strong>n Gesamtver -<br />

bandes, machte die Perspektivlosigkeit der Betroffenen als den eigentlichen Sprengstoff der Armut aus.<br />

Cord Wellhausen (Vorsitzender des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>)<br />

und Martina Hoffmann-Badache (Dezernentin des LVR)<br />

v. li.: Peter Preuß MdL (sozialpolitischer Sprecher der CDU Landtags -<br />

fraktion), Andrea Büngeler (Stv. Landesgeschäftsführerin des<br />

<strong>Paritätische</strong>n) und Hermann Zaum (Landesgeschäftsführer)<br />

4<br />

hausen, Landesvorsitzender des Paritä -<br />

tischen <strong>NRW</strong>, heraus. Verbindlichkeit und<br />

Verlässlichkeit seien die Grundvoraus -<br />

setzung für Nachhaltigkeit in der Integrationspolitik,<br />

pflichtete ihm Schwall-Düren<br />

bei. Deshalb werde die Landesregierung<br />

mit einem <strong>NRW</strong>-Integrationsgesetz Klarheit<br />

und Verbindlichkeit über die Ziele, Aufgaben<br />

und Instrumente der Integrationspolitik<br />

schaffen. Verbindlichkeit und Verlässlichkeit<br />

auch für die Migrationssozialarbeit<br />

ist eine der Hoffnungen, die der<br />

<strong>Paritätische</strong> <strong>NRW</strong> an dieses Gesetzesvorhaben<br />

knüpft: nicht zuletzt mit Blick auf die<br />

Migrantenselbstorganisationen. „Wir wissen,<br />

dass sie Brücken bauen können zwi-<br />

Aus dem Landesvorstand des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong> (v. li.):<br />

Dr. Thomas Hambüchen, Elke Schmidt-Sawatzki (Stv.<br />

Vorsitzende) und Klaus-Peter Schäfer


schen Zuwandererfamilien und der einheimischen<br />

deutschen Bevölkerung“,<br />

berichtete Elke Schmidt-Sawatzki, Stellvertretende<br />

Landesvorsitzende des<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>, aus der Praxis der<br />

Migrantenselbstorganisationen.<br />

sei lange Zeit, wenn man von den armen<br />

alten Frauen absehe, eine Kurz zeithilfe<br />

von einem halben Jahr im Schnitt gewesen.<br />

Deswegen sei Armut von vollkommen<br />

anderer Qualität gewesen als heute,<br />

begründete er seine provo kante These.<br />

konkrete Perspektive hätten.“ Doch diese<br />

müsse erst einmal geschaffen werden. Und<br />

dies hätten weder Schule noch Jugendhilfe<br />

in der Hand. Beide könnten lediglich<br />

Voraussetzungen schaffen, damit Kinder<br />

Chancen ergreifen – wenn es sie denn gibt.<br />

Kommunales Wahlrecht öffnen<br />

Öffentlichen Arbeitsmarkt fördern<br />

Rund 4,4 Millionen Bürger/-innen aus<br />

Gleiches gelte natürlich auch mit Blick auf<br />

Nicht-EU-Staaten leben in Deutschland.<br />

langzeitarbeitslose Menschen, betonte<br />

Sie sind nach wie vor vom kommunalen<br />

Schneider und begrüßte in diesem Zusam-<br />

Wahlrecht ausgeschlossen. Seit <strong>Jahre</strong>n<br />

menhang ausdrücklich die Aussagen, die<br />

machen sich Vertreter/-innen des Paritä -<br />

Ministerin Schwall-Düren zur öffentlich<br />

tischen für eine Bundesratsinitiative zum<br />

geförderten Beschäftigung getroffen<br />

kommunalen Wahlrecht stark – und waren<br />

hatte: „Für uns steht im Vordergrund, die<br />

daher höchst erfreut über die klaren Aus-<br />

Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu<br />

sagen, die Ministerin Schwall-Düren beim<br />

integrieren. Wo das nicht möglich ist, müs-<br />

Anstoß traf: „Wir brauchen politische Mit- Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Gesamtverbandes<br />

sen wir über öffentlich geförderte Beschäfwirkungsrechte<br />

unserer Bürgerinnen und<br />

tigung Perspektiven eröffnen.“ Ihre deut-<br />

Bürger, egal welcher Herkunft sie sind“, Sprengsatz der Armut<br />

lichen Worte brachten der Ministerin auch<br />

forderte sie und versprach zugleich: „Die „Von Armut sprechen wir dann, wenn die beim Publikum spontanen Applaus ein.<br />

Hürde der Grundgesetzänderung ist dabei Perspektive fehlt. Wenn die Menschen<br />

hoch, aber wir werden uns auf Landes- nicht wissen, wie sie rauskommen sollen Beschäftigungsinitiativen absichern<br />

und Bundesebene für diese Gesetzes - aus dieser Einkommenssituation“, erläu- Ein öffentlich geförderter Beschäfti-<br />

änderung stark machen.“<br />

terte Schneider. Dies sei für mehr und gungssektor könne nur heißen, dass man<br />

mehr Menschen in Deutschland immer verstärkt auf sozialversicherungspflich-<br />

Schlimm müsste Armut gar nicht sein bitterere Realität geworden. Und dies sei tig entlohnte Arbeitsplätze setzt, wo die<br />

Mit Blick auf die im August 2010 veröffent - es, was Armut heute so gefährlich mache, Menschen das Gefühl hätten, dazuzu-<br />

lichten Sozialindikatoren für <strong>NRW</strong> stellte was den Sprengsatz der Armut darstelle. gehören, gab Schneider zu bedenken.<br />

die Ministerin heraus, die derzeit größte<br />

Zudem müss ten die Beschäftigungs -<br />

Herausforderung sei, die Einkommens- Perspektiven als Voraussetzung initiativen, die sich um diese Menschen<br />

schere keinen Schnitt durch die Gesell- Es gebe keine Alternative zur Perspek tive, kümmern, endlich gesetzlich im SGB II<br />

schaft machen zu lassen. Sicherlich sei so Schneiders These, die er am Beispiel absichert werden, forderte er und blickte<br />

Deutschland so gespalten wie nie zuvor, von Kindern und Jugendlichen anschau- nach vorn: „Wenn all das hier in Nord-<br />

eine tiefe Kluft gehe durch Arm und Reich, lich erläuterte: „Wir könnten uns viel rhein-Westfalen politisch angepackt<br />

griff Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäfts - pädagogischen Firlefanz schenken, wenn würde, wären wir einen Riesenschritt<br />

führer des <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbandes , wir den Hauptschülern sagen würden: weiter. Denn: Es gibt keine Alternative<br />

den Gedanken auf und ergänzte provo - Wenn du hier in der 10. Klasse ein halbwegs zur Pers pektive!“<br />

kant : „Schlimm müsste diese Armut eigent- gutes Zeugnis ablieferst, dann garantieren<br />

lich gar nicht sein – wenn die Betroffenen wir dir eine Lehrstelle. Wir würden uns Die Reden können im Internet<br />

alle halbe <strong>Jahre</strong> andere wären.“ So sei es<br />

lange in Deutschland gewesen. Sozialhilfe<br />

wundern, wie diese Kinder sich anstrengen<br />

würden, um sich zu bilden, weil sie eine<br />

heruntergeladen werden.<br />

www.aktion.paritaet -nrw.org<br />

Ernst Giesen (Geschäftsführer Städte- und<br />

Gemeindebund <strong>NRW</strong>) und Cord Wellhausen<br />

v. li.: Hermann Zaum, Wilfried Theißen (Vorstand Stiftung<br />

Gemeinsam Handeln), Johanna Maria Lug (Stiftung Johanna Lug)<br />

und Irmgard Reichstein (Vorsitzende Stiftung Taubblind Leben).<br />

5<br />

Martin Georgi (Vorstand Aktion Mensch) und Susanne<br />

Seichter (Stiftungskoordinatorin des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>)


Revision des Kinderbildungsgesetzes<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>NRW</strong> fordert: Kinder und Eltern brauchen ein besseres Gesetz<br />

Im August 2011 soll die Revision des Kinderbildungsgesetzes wirksam werden. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> setzt sich für bessere<br />

Rahmenbedingungen ein und fordert unter anderem mehr Personal in Gruppen mit Kindern unter drei <strong>Jahre</strong>n.<br />

Zur inhaltlichen und strategischen<br />

Begleitung der Revision des Kinderbildungsgesetzes<br />

(KiBiz) hat der Landesvorstand<br />

des <strong>Paritätische</strong>n eine Projektgruppe<br />

eingesetzt. Unter Leitung<br />

der Fachgruppe Kinder und Familie steuern<br />

dort Vertreter/-innen aus Landesvorstand,<br />

landesweitem Facharbeitskreis,<br />

Kreisgruppen, Trägergruppen mit<br />

überregionaler Bedeutung die innerverbandliche<br />

Abstimmung.<br />

Zum Kindergartenjahr 2013/2014<br />

wird der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung<br />

für die ein- und zweijährigen<br />

Kinder in Kraft treten. Doch<br />

ohne ausreichende investive Mittel wird<br />

der ohnehin schwierige Ausbau der Plätze<br />

nicht gelingen. Mit einem Erlass vom<br />

Juni 2010 hatte noch die alte Landesregierung<br />

erstmals deutlich gemacht, dass<br />

die vom Bund zur Verfügung stehenden<br />

Mittel sowie die bisher geplanten komplementären<br />

Landesmittel für die Ausbaumaßnahmen<br />

nicht ausreichen. Mit<br />

dem Erlass wurde die bestehende<br />

Erlaubnis zum vorzeitigen Maßnahme-<br />

Zentrale Forderungen des <strong>Paritätische</strong>n<br />

im Zuge einer ersten Stufe der Gesetzes -<br />

revision sind unter anderen:<br />

n Zusätzliche Finanzierung für Personal<br />

in Gruppen mit Kindern unter drei <strong>Jahre</strong>n<br />

(mindestens eine halbe Stelle<br />

Ergänzungskraft)<br />

n Finanzierung von Personalzusatzstun -<br />

den in eingruppigen Einrichtungen<br />

n Neue Regelung und Finanzierung im<br />

Bereich der behinderten Kinder, wenn<br />

im laufenden Kindergartenjahr eine<br />

Behinderung festgestellt wird<br />

n Nachfrageorientierte Betreuungszeiten:<br />

Eine Vergabe nach Quoten auf 25, 35<br />

oder 45 Stunden an die Einrichtungen<br />

geht am tatsächlichen Bedarf vorbei.<br />

n Die Erhöhung der Pauschalen jährlich<br />

um 1,5 Prozentpunkte reichen nicht<br />

aus um die Preis- und Personalkostensteigerungen<br />

auszugleichen.<br />

beginn zurückgenommen und die weitere<br />

Vergabe von Mitteln an enge Kriterien<br />

gebunden. Dies hat zu massiven<br />

Problemen bei vielen Trägern geführt.<br />

Mit erheblichem Einsatz konnten auf<br />

Druck der Verbände und Medien mittlerweile<br />

die größten Probleme gelöst<br />

werden: Zum einen hat die Landesregierung<br />

19 Millionen Euro als Sofortmittel für<br />

Härtefälle zur Verfügung gestellt. Auf der<br />

anderen Seite will sie in einem Nachtragshaushalt<br />

zusätzlich 1<strong>50</strong> Millionen<br />

Euro Landesmittel zur Verfügung stellen.<br />

Wie weit diese Mittel reichen, ist aller-<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> setzt sich in einer vom<br />

Ministerium eingesetzten Arbeitsgruppe<br />

für die Interessen von Kindern, Eltern und<br />

Beschäftigten seiner über 1 120 Tageseinrichtungen<br />

<strong>NRW</strong> ein. Neben der Arbeitsgruppe<br />

wurden vom Ministe rium zudem<br />

fünf Regionalkonferenzen einbe rufen, um<br />

sicherzustellen, dass alle Praxis bereiche<br />

mit ihren Erfahrungen in den Revisionsprozess<br />

einbezogen werden. Mit repräsen -<br />

tativen Erhebungen bei den Eltern, den<br />

Beschäftigten in Tageseinrichtungen und<br />

der Analyse der Daten aus dem KiBiz.web<br />

wurde die Prognos AG beauftragt.<br />

Nach Auswertung des Beteiligungsprozesses<br />

sowie dem Gutachten im Dezember<br />

2010 sollen die inhaltlichen Verän -<br />

derungen bis Januar 2011 festgelegt<br />

werden. Die Revision des KiBiz soll zum<br />

1. August 2011 wirksam werden.<br />

Betreuungsplätze für Kinder unter 3: Ausbau gefährdet<br />

Ohne ausreichende Mittel wird der ohnehin schwierige Ausbau der Plätze nicht gelingen<br />

Ein- und zweijährige Kinder haben ab 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Doch die Kindertages -<br />

einrichtungen stehen vor erheblichen organisatorischen und finanziellen Hürden, die den Ausbau der Plätze gefährden.<br />

6<br />

Kindertagesangebote<br />

dings unklar. Gleichzeitig ist die Landesregierung<br />

dazu übergegangen, längst<br />

überfällige Grundlagen für eine Steuerung<br />

der weiteren Entwicklung (bei weiterhin<br />

knappen Mitteln) zu schaffen.<br />

Unter dem Strich bleibt festzuhalten,<br />

dass das Ministerium seine Steuerungsverantwortung<br />

bisher nicht wahrgenommen<br />

hat. Die Probleme liegen nun<br />

bei den Trägern und belasten Kinder<br />

und ihre Familien. Es bleibt abzuwarten,<br />

inwieweit die jetzt ergriffenen Maßnahmen<br />

zu bedarfs- und sachgerechten<br />

Lösungen führen werden.


Frauenhäuser<br />

Ministerin sagt Frauenhäusern in <strong>NRW</strong> Unterstützung zu<br />

37424 Unterschriften für eine gesicherte Finanzierung der Frauenhäuser gesammelt<br />

Zum Abschluss der Kampagne „Schwere Wege leicht machen“ übergaben Vertreterinnen der Konferenz der Frauenhäuser <strong>NRW</strong><br />

im Beisein von Ministerin Barbara Steffens drei Wäschekörbe voller Unterschriftenlisten an Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg.<br />

Für eine gesicherte Finanzierung der<br />

Frauenhäuser in <strong>NRW</strong> will sich Barbara<br />

Steffens, Ministerin für Gesundheit,<br />

Emanzipation, Pflege und Alter, einsetzen.<br />

Auch sollen im nächsten Haushalt wieder<br />

Mittel für die vor einigen <strong>Jahre</strong>n eingesparte<br />

vierte Stelle (2. Fachkraftstelle) in<br />

den 62 Frauenhäusern im Land vorgesehen<br />

werden. Dies sagte Steffens den Vertreterinnen<br />

der Frauenhäuser bei der Übergabe<br />

von 37 424 Unterschriften an Landtags -<br />

prä sident Eckhard Uhlenberg (CDU) zu.<br />

ihnen gemeinsam eine Lösung suchen.<br />

Verständnis für das Anliegen der Frauen -<br />

häuser zeigte auch Landtagspräsident<br />

Uhlenberg. Mit allen Fraktionen zu sprechen,<br />

erhöhe die Chancen, zügig eine<br />

Mehrheit für ein Gesetz zu finden, riet er<br />

den Vertreterinnen der Frauenhäuser.<br />

Studentin, die BAFöG erhält und damit<br />

keinen weiteren Anspruch auf Sozialleis -<br />

tungen hat, dazu führen, dass sie einen<br />

Tagessatz von bis zu 68 Euro selbst zahlen<br />

muss.<br />

Finanzierung sichern<br />

Rechtsanspruch ist nötig<br />

„Wir benötigen einen Rechtsanspruch<br />

auf Schutz und Hilfe für von Gewalt<br />

Mit der Übergabe der Unterschriften am betroffene Frauen, damit jede Frau und<br />

29. September 2010 wurde die vor einem jedes Kind die Möglichkeit hat, einen<br />

Jahr gestartete Kampagne „Schwere Platz im Frauenhaus zu bekommen,<br />

Wege leicht machen“ abgeschlossen, mit unabhängig von Einkommen, Aufent-<br />

Gemeinsam eine Lösung suchen der die Konferenz der Frauenhäuser <strong>NRW</strong> haltstitel, Herkunftsort, gesundheitlicher<br />

Die Landesministerin von Bündnis 90/Die auf die unsichere Finanzierung hinge- Einschrän kung oder Behinderung“,<br />

Grünen ließ jedoch keinen Zweifel, dass wiesen hat. Obwohl jedes Jahr 5 000 Frau- betont Iris Pallmann, Fachberaterin<br />

der parlamentarische Weg nicht einfach en und ebenso viele Kinder allein in <strong>NRW</strong> Frauen- und Mädchenprojekte des<br />

werde. Zudem könne man den Kommu- Schutz vor häuslicher Gewalt suchen, ist <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>.<br />

nen nicht einfach wieder eine neue Aufgabe<br />

aufdrücken, sondern müsse mit<br />

dies noch immer eine „freiwillige Leis -<br />

tung“. Dies kann beispielsweise für eine<br />

www.schwerewegeleichtmachen.de<br />

Kommentar<br />

Viele unserer frauen- und mädchenpoli -<br />

tischen Forderungen sind im Koalitionsvertrag<br />

wiederzufinden und besonders<br />

freuen wir uns natürlich über die Zusage<br />

der Ministerin, sich für eine gesicherte<br />

Frauenhausfinanzierung einzusetzen.<br />

Die geplante „Wiedereinrichtung“ der vierten<br />

Stelle ist ein großer Schritt in die richtige<br />

Richtung. Wir erwarten aber – wie von<br />

Übergabe der Unterschriften im Landtag (Foto: Landtag <strong>NRW</strong>)<br />

Seiten des Landes für die Frauenberatungsstellen<br />

und Initiativen bereits angedacht<br />

– hier ebenfalls die Anhebung der<br />

Personalkostenpauschalen. Nur so können<br />

die Angebote und die hohe Qualität der<br />

Arbeit erhalten werden.<br />

Um jedoch die Finanzierung der Frauenhäuser<br />

in Zukunft dauerhaft abzusichern,<br />

benötigen wir eine verlässliche Sekundär-<br />

7<br />

finanzierung durch die<br />

Kreise und Kommunen.<br />

Hier muss das Land auf<br />

den unterschiedlichen<br />

Ebenen gezielt Einfluss<br />

geltend machen und alle Akteure in die<br />

Pflicht nehmen.<br />

Elke Schmidt-Sawatzki,<br />

Stv. Landesvorsitzende des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>


„Ein Gewinn für alle teilnehmenden Einrichtungen“<br />

Arbeitshilfen und Checklisten erleichtern den Frauen- und Mädchenprojekten im <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong> das Qualitätsmanagement.<br />

Das Rahmenkonzept Frauenhäuser ist bewährt, der Qualitäts-Check für frauenspezifische Einrichtungen wird derzeit erprobt. FORUM<br />

sprach mit Martina Ricks-Osei, Leiterin des Frauenhauses im Frauenforum im Kreis Unna e. V., und Iris Pallmann, Fachberaterin Frauen-<br />

und Mädchenprojekte im <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>, über die verschiedenen Instrumente des Qualitätsmanagements im Frauenbereich.<br />

FORUM: Qualitätsmanagement ist derzeit<br />

in aller Munde: Welche Bedeutung<br />

hat es für Ihre praktische Arbeit?<br />

Martina Ricks-Osei: Wir haben im Frauen -<br />

forum einen Zirkel<br />

zum Qualitätsmanagement<br />

(QM)<br />

gegründet, der sich<br />

regelmäßig trifft. In<br />

diesem Zirkel sind<br />

neben der QM-Beauf -<br />

tragten je eine Mitarbeiterin<br />

aus der Verwaltung, der Frauenwohnungslosenhilfe,<br />

des Frauenhauses<br />

und der Frauenberatung vertreten. Hier<br />

werden Standards für gleiche Arbeitsabläufe<br />

in den verschiedenen Einrichtungen<br />

und Standards für die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Einrichtungen erarbeitet.<br />

Ziel ist es, ein Handbuch für das gesamte<br />

Frauenforum zu erstellen. Hierdurch wird<br />

zum Einen das Einarbeiten neuer Kolleginnen<br />

erleichtert, zum Anderen gibt es<br />

allen Mitarbeiterinnen, die im Rahmen der<br />

Rufbereitschaft in sämtlichen Einrichtungen<br />

tätig werden müssen, ein gewisses<br />

Maß an Sicherheit.<br />

FORUM: Das klingt sehr hilfreich. Wie<br />

sind Sie an das Thema Qualitäts manage -<br />

ment herangegangen?<br />

Martina Ricks-Osei: Erstmals wurde das<br />

Thema Anfang 2003 über den Fachausschuss<br />

Frauen im <strong>Paritätische</strong>n an uns herangetragen.<br />

Einen weiteren Anstoß gab<br />

uns eine Informationsveranstaltung des<br />

<strong>Paritätische</strong>n im Jahr 2009, sodass wir<br />

schließlich die Stelle einer QM-Beauftragten<br />

eingerichtet haben. Eine große Rolle<br />

bei der Umsetzung des Qualitätsmanagements<br />

spielte und spielt bis heute auch<br />

das Rahmenkonzept Frauenhäuser des<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong> und die in den Arbeitsgruppen<br />

erarbeiteten Dokumente.<br />

FORUM: Was verbirgt sich hinter dem<br />

Rahmenkonzept Frauenhäuser?<br />

Iris Pallmann: Das Rahmenkonzept ist<br />

ein fach- und frauen -<br />

politischer Beitrag<br />

zur Diskussion der<br />

Qualitätssicherung<br />

in der Anti-Gewalt-<br />

Arbeit. Das Konzept<br />

beschreibt das Leitbild,<br />

die Situation<br />

der Frauen – für deren Veränderung Frauenhäuser<br />

eintreten. Aufgezeigt werden<br />

Hintergrund<br />

Das Frauenforum im Kreis Unna e. V.<br />

bietet mit seinen Einrichtungen eine<br />

vernetzte Struktur abgestimmter Hilfen für<br />

Frauen und Mädchen. Zu den Einrichtungen<br />

gehören eine Frauen- und Mädchen-<br />

Beratungsstelle, ein Frauenhaus, Frauenwohnungslosenhilfe(Frauenübernachtungsstelle,<br />

Frauenräume, Ambulant Betreutes<br />

Wohnen) sowie ein Frauenkrisentelefon.<br />

8<br />

Qualitätsmanagement<br />

ihre Ziele und Leis tungen. Die 21 Frauenhäuser<br />

im <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong> verstehen<br />

das Rahmenkonzept als einen gemeinsamen<br />

Wertekonsens, der ihrer eigenen<br />

Arbeit zugrunde liegt. Erarbeitet wurden<br />

das Konzept und die begleitenden Arbeitshilfen<br />

und Checklisten gemeinsam mit<br />

den Mitgliedsorganisationen – wie zum<br />

Beispiel dem Frauen forum.<br />

FORUM: Frau Ricks-Osei, welche Rolle<br />

spielt für Sie die Zusammenarbeit im<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>?<br />

Martina Ricks-Osei: Die Fachberatung<br />

und die Gremien des <strong>Paritätische</strong>n werden<br />

vom Frauenforum gern genutzt. Es ist<br />

wichtig für die tägliche Arbeit verlässlich<br />

auf einen Verband zurückgreifen zu können,<br />

der die Erfahrungen und das Wissen<br />

der Mitgliedsorganisationen bündelt und<br />

allen zur Verfügung stellt. Die Zusam-<br />

Das Frauenforum wurde 1986 gegründet<br />

und ist seit 1987 Mitglied im <strong>Paritätische</strong>n<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Kontakt<br />

Frauenforum im Kreis Unna e. V.,<br />

Hansastraße 38, 59425 Unna<br />

Telefon: (02303) 77891-0, Fax -19<br />

geschaeftsstelle@frauenforum-unna.de<br />

www. frauenforum-unna.de


menarbeit mit den anderen Frauenhäusern<br />

ist von großem Nutzen. Vor allen Dingen<br />

bei den Treffen im Arbeitskreis Frauenhäuser<br />

können Erfahrungen ausgetauscht<br />

werden. Thema ist zum Beispiel<br />

der Umgang mit arbeitserschwerenden<br />

Neuregelungen in der Zusammenarbeit<br />

mit Ämtern. Dieser Erfahrungsaustausch<br />

ist ein Gewinn für alle teilnehmenden Einrichtungen.<br />

FORUM: Zurück zum Thema Qualitätsmanagement:<br />

Wie sehen Ihre Planungen<br />

für die Zukunft aus?<br />

Iris Pallmann: Viele Initiativen, Einrichtungen<br />

und Organisationen im Frauenbereich<br />

arbeiten seit <strong>Jahre</strong>n aktiv an der Qualitätsentwicklung<br />

und Qualitätssicherung<br />

ihrer Angebote. Doch in den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n wurde deutlich, dass Träger von<br />

frauenspezifischen Einrichtungen zuneh-<br />

Im Laufe der letzten 20 <strong>Jahre</strong> entstand<br />

in <strong>NRW</strong> ein Netz von autonomen<br />

feminis tischen Frauen- und Mädchenprojekten,<br />

Einrichtungen und Initiativen.<br />

Von diesen sind viele im <strong>Paritätische</strong>n<br />

organisiert und haben sich im „Fachausschuss<br />

Frauen“ zusammengeschlossen.<br />

<strong>Der</strong>zeit gehören 104 Vereine mit insgesamt<br />

mehr als 120 Projekten und Einrichtungen<br />

zum Fachgebiet Frauenprojekte<br />

des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>. Bei Bedarf<br />

können sie einrichtungsspezifische Fach-<br />

mend vor der Notwendigkeit stehen,<br />

Instrumente der externen und internen<br />

Evaluation für ihre Arbeit zu entwickeln<br />

und zu nutzen. Um diesen Anforderungen<br />

gerecht werden zu können, haben die Landesverbände<br />

des <strong>Paritätische</strong>n sowie überregionale<br />

Mitgliedsorganisationen ihren<br />

Bedarf nach einem entsprechenden Instrumentarium<br />

bekundet und die <strong>Paritätische</strong><br />

Gesellschaft für Qualität und Management<br />

beauftragt, einen Qualitäts-Check PQ-Sys®<br />

speziell für frauenspezifische Einrichtungen<br />

zu entwickeln.<br />

FORUM: Was bietet der Qualitäts-Check<br />

den teilnehmenden Organisationen?<br />

Iris Pallmann: <strong>Der</strong> Qualitäts-Check PQ-<br />

Sys® – kurz Q-Check – ist ein in anderen<br />

Fachgebieten bereits sehr erfolgreiches<br />

und vielfach erprobtes Konzept zur Selbstevaluation<br />

der Einrichtungen im Hinblick<br />

Fachgebiet Frauen- und Mädchenprojekte<br />

beratung in Anspruch nehmen, unter<br />

anderem zu Fragen der Organisation der<br />

Einrichtung, Finanzierung, Personal,<br />

Konzept(weiter)entwicklung, Krisenmanagement<br />

oder Qualitätsentwicklung.<br />

Kontakt<br />

Iris Pallmann, Fachberaterin<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>NRW</strong>, Kreisgruppe Hagen<br />

Bahnhofstraße 41, 58095 Hagen,<br />

Telefon: (02331) 3673061,<br />

frauenprojekte@paritaet-nrw.org<br />

9<br />

auf QM-Anforderungen. Er bietet unter<br />

anderem Evaluationsbögen zu den verschiedenen<br />

Elementen des Qualitäts -<br />

managements in den Einrichtungen. <strong>Der</strong><br />

Q- Check dient als Grundlage der Weiterentwicklung<br />

der inhaltlichen Arbeit von<br />

frauenspezifischen Einrichtungen.<br />

FORUM: Das klingt zunächst recht<br />

abstrakt. Können Sie schon absehen,<br />

welchen Nutzen der Q-Check in der<br />

Praxis haben wird?<br />

Martina Ricks-Osei: Noch befindet sich<br />

der Q-Check für frauenspezifische Einrichtungen<br />

in der Erprobung. Gemeinsam mit<br />

drei weiteren Einrichtungen aus <strong>NRW</strong><br />

haben wir an der Testphase teilgenommen,<br />

in der die Fragen der Evaluationsbögen<br />

für frauenspezifische Einrichtungen<br />

überarbeitet und entwickelt wurden. Die<br />

Testgruppe hat viel Zeit darauf verwandt,<br />

die Fragen eindeutig und verständlich zu<br />

formulieren. Es blieb von daher für uns in<br />

der Testphase wenig Zeit, um die dazugehörigen<br />

Arbeitsabläufe ausreichend zu<br />

besprechen und zu erklären.<br />

<strong>Der</strong>zeit wird der Q-Check anhand der<br />

Ergebnisse aus der nun abgeschlossenen<br />

Testphase überarbeitet und ist ab Januar<br />

2011 für alle Fraueneinrichtungen im<br />

<strong>Paritätische</strong>n geöffnet. Für zukünftige<br />

Gruppen, die dann die überarbeiteten<br />

Materialien nutzen, ist der Q-Check ein<br />

gutes Instrument, um Qualitätsmanagement<br />

in Einrichtungen zu installieren und<br />

zu überprüfen.


Aktuelles<br />

DLRG: Kraft wird Schirmherrin HIV Kontrovers 2010 SPI-Schriften jetzt online<br />

M inisterpräsidentin<br />

Hannelore Kraft<br />

übernimmt die Schirmherrschaft<br />

über die Deutsche Lebens-Rettungs-<br />

Gesellschaft (DLRG) in <strong>NRW</strong>. Damit würdigt<br />

die Ministerpräsidentin das ehrenamtliche<br />

Wirken der über 160 000 Mitglieder<br />

der beiden Landesverbände Nordrhein<br />

und Westfalen. Mehr als 9 000 Rettungsschwimmer<br />

leisteten im Jahr 2009<br />

knapp 420 000 Wachstunden und retteten<br />

dabei fast 100 Menschenleben. Dass<br />

immer noch 60 Menschen im Wasser ihr<br />

Leben verloren, lässt die Mitgliedsorganisation<br />

des <strong>Paritätische</strong>n nicht ruhen – im<br />

Gegenteil. Mehrere neue, schnelle Motorrettungsboote<br />

wurden in diesem Jahr<br />

angeschafft und die Aus- und Fortbildung<br />

junger Rettungsschwimmer intensiviert.<br />

Fast noch wichtiger als der Rettungsdienst<br />

ist die Prävention. Über 900 000 unbezahlte<br />

(und unbezahlbare) Stunden investierten<br />

2009 die Aktiven der DLRG in <strong>NRW</strong><br />

in die Schwimm- und Rettungsschwimm -<br />

ausbildung. Anlässlich einer Tagung am<br />

27. November 2010 in Dortmund appellierten<br />

die Vertreter/-innen aller DLRG<br />

Bezirke an die Kommunen, bei ihren Haushaltsberatungen<br />

an den Erhalt der öffentlichen<br />

Bäder zu denken. „Uns ist bewusst,<br />

dass noch lange keine rosigen Zeiten für<br />

die Kommunen angebrochen sind“, so<br />

Anne Feldmann, Präsidentin der DLRG<br />

Westfalen, „aber wir brauchen für die<br />

Schwimmausbildung unserer Kinder Freiund<br />

vor allem Hallenbäder.“<br />

www.dlrg.de<br />

Foto: AIDS-Hilfe <strong>NRW</strong><br />

„Interdisziplinär – interaktiv – kontrovers!“<br />

lautete das Motto der diesjährigen Fachtagung<br />

der AIDS-Hilfe <strong>NRW</strong> und der Deutschen<br />

AIDS-Gesellschaft, die am 2. Oktober<br />

im Haus der Technik in Essen stattfand.<br />

Zu aktuellen Themen traten jeweils zwei<br />

Referentinnen bzw. Referenten in eine<br />

moderierte Kontroverse ein und vertraten<br />

pointiert gegensätzliche Positionen.<br />

So wurde ein Rahmen für einen Diskurs<br />

rund um HIV und Aids geboten, der alle<br />

Beteiligten zu kritischer Reflexion und<br />

Fortbildung zusammenführte. Mehr als<br />

200 Expertinnen und Experten nahmen an<br />

dieser interdisziplinären Tagung teil.<br />

„Aufgrund medizinischer Fortschritte,<br />

aber auch sich verändernder gesellschaftlicher<br />

und psychosozialer Aspekte<br />

ist das Leben mit HIV komplexer geworden“,<br />

sagte Klaus-Peter Hackbarth, Landesvorsitzender<br />

der AIDS-Hilfe <strong>NRW</strong> und<br />

Mitglied im Beirat des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>.<br />

„HIV-Kontrovers 2010“ nahm diese Entwicklung<br />

auf. Die Tagung ermöglichte<br />

Streitgespräche auf Augenhöhe, um so<br />

im Dialog mit anderen Teilnehmenden<br />

neue Wege und Ideen zu finden. Themen<br />

waren das Für und Wider routinemäßig<br />

durchgeführter HIV-Tests, die zukünftige<br />

Ausrichtung der Aidshilfearbeit und Prophylaxemaßnahmen<br />

bei Schwangerschaften<br />

HIV-positiver Frauen. Außerdem<br />

ging es um die Verantwortung bei ungeschützten<br />

Sexualkontakten sowie die<br />

Gestaltung von Präventionskampagnen.<br />

www.hivkontrovers.de<br />

10<br />

D as<br />

Sozialpädagogische Institut (SPI)<br />

des SOS-Kinderdorf-Vereins stellt ab<br />

sofort alle Publikationen als kostenlose<br />

Online-Fassungen bereit. Zu den Veröffentlichungen<br />

des SPI zählen das Fachmagazin<br />

SOS-Dialog, die SPI-Schriften -<br />

reihe, Buchprojekte, SPI-Materialien und<br />

einzelne Fachartikel. Auch ältere Titel sind<br />

digitalisiert und können auf der Internetseite<br />

unter der Rubrik „Fachpublikationen“<br />

heruntergeladen werden.<br />

Auch die neue Dokumentation 7 „Gesundheitsförderung<br />

in der Kinder- und Jugendhilfe“<br />

der SPI-Schriftenreihe ist online zu<br />

finden. In der Dokumentation werden<br />

Aspekte der Gesundheitsförderung in der<br />

Kinder- und Jugendhilfe und die Notwendigkeit<br />

der Vernetzung mit dem<br />

Gesundheitssystem dargestellt.<br />

Die dokumentierte SOS-Fachtagung fand<br />

im Vorfeld der Veröffentlichung des 13.<br />

Kinder- und Jugendberichts statt. Dessen<br />

Kommissionsvorsitzender, Prof. Dr. Heiner<br />

Keupp, fordert in seinem Beitrag, Grenzen<br />

zwischen den Hilfesystemen zu überwinden,<br />

und stellt Theoriebausteine für<br />

ein gemeinsames Handeln von Jugendund<br />

Gesundheitshilfe vor. Weitere Autorinnen<br />

und Autoren behandeln in ihren<br />

Beiträgen Themen wie Gesundheitsförderung<br />

durch Elternbildung, Gesundheitsförderung<br />

in Kindertagesstätten<br />

sowie Soziales Kapital als Ressource im<br />

Jugendalter.<br />

www.sos-kinderdorf.de/spi


Foto: Lars Koch – fotolia.de<br />

Banken sollen Schuldner -<br />

beratung mitfinanzieren<br />

D ie<br />

<strong>NRW</strong>-Landesregierung hat sich<br />

vorgenommen, an der Finanzierung<br />

der Schuldnerberatung neben den Sparkassen<br />

auch die Banken zu beteiligen.<br />

Schuldnerberatung diene der „Systemstabilisierung“,<br />

sagte Familienministerin<br />

Ute Schäfer (SPD) auf der Tagung „Familien<br />

in Not“ der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freien Wohlfahrtspflege (LAG)<br />

am 3. November 2010 in Dortmund. <strong>Der</strong><br />

LAG-Vorsitzende Andreas Meiwes begrüßte<br />

ausdrücklich die Ankündigung der Landesregierung.<br />

Er betonte, die LAG werde<br />

die Landesregierung unterstützen und<br />

zugleich auch in die Pflicht nehmen: Seit<br />

1999 sei die Förderung der Verbraucherinsolvenzberatung<br />

durch das Land nicht<br />

erhöht worden, obwohl Personalkosten<br />

und Fallzahl deutlich zugenommen haben.<br />

Hier müsse dringend etwas geschehen.<br />

In <strong>NRW</strong> gibt es über 300 000 überschuldete<br />

Familien. Rund 755 000 Kinder und<br />

Jugendliche und damit fast jedes vierte<br />

Kind (24,1 Prozent) leben in einem einkommensarmen<br />

Haushalt. Familienminis -<br />

terin Schäfer räumte ein, dies sei ein<br />

Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.<br />

„Sie sind Seismographen für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung und den Zustand<br />

unserer Gesellschaft“, rief sie den<br />

Schuldnerberatern zu. Ganzheitliche<br />

Schuldnerberatung unter Einbeziehung<br />

des sozialen Umfelds sei der richtige<br />

Weg, Familien aus der Schuldenfalle zu<br />

befreien.<br />

www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de<br />

Demenz im Krankenhaus Protest gegen das Spar paket<br />

der Bundesregierung<br />

Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet<br />

für Menschen mit Demenz oft eine<br />

krisenhafte Zuspitzung ihres Krankheitsverlaufes.<br />

Eine größere Zahl dieser Menschen<br />

erholt sich danach nicht mehr vollständig<br />

und zeigt einen deutlich schlechteren<br />

psychischen Zustand als vorher. Die<br />

Krankenhäuser und das Pflegepersonal<br />

sind außerdem meist nicht auf Demenzkranke<br />

eingestellt und mit ihnen überfordert.<br />

Unter dem Zeitdruck von Fallpauschalen<br />

bleibt auch kaum Zeit für eine<br />

sinnvolle Behandlung.<br />

<strong>Der</strong> Landesverband der Alzheimer-Gesellschaften<br />

<strong>NRW</strong>, Mitglied des <strong>Paritätische</strong>n,<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, etwas gegen<br />

diese Missstände zu tun. Am 5. November<br />

2010 fand im Landtag eine Tagung zum<br />

Thema „Demenz im Krankenhaus“ statt.<br />

An positiven Beispielen wurde aufgezeigt,<br />

dass es bereits neue nachahmenswerte<br />

Wege bei Therapie, Pflege und Betreuung<br />

gibt. Dr. Wilhelm Stuhlmann, Vorsitzender<br />

des Landesverbandes der Alzheimer-<br />

Gesellschaften <strong>NRW</strong>, begrüßte die Teilnehmer/-innen<br />

der gut besuchten Veranstaltung.<br />

Die Fachvorträge und Präsentationen<br />

gaben einen guten Einblick in<br />

neue Konzepte und Wege des Umgangs<br />

mit demenz erkrankten Menschen in<br />

Kranken häusern. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>NRW</strong><br />

war durch Dr. Susanne Angerhausen vertreten,<br />

die Ergebnisse von Modellprojekten<br />

zur Verbesserung der Versorgung von<br />

Menschen mit Demenz im Krankenhaus<br />

vorstellte.<br />

S toppt<br />

www.alzheimer-nrw.de ww.vdk.de/nrw<br />

11<br />

den Sozialabbau, fordert der<br />

Sozialverband VdK in einer bundesweiten<br />

Protestaktion. Die Aktion richtet<br />

sich gegen das unsoziale Sparpaket der<br />

Bundesregierung, das die Kluft zwischen<br />

Arm und Reich weiter vergrößert. Kritisiert<br />

wird auch die Gesundheitsreform,<br />

bei der die steigenden Gesundheitskosten<br />

in Form von Zusatzbeiträgen einseitig<br />

den Arbeitnehmern und Rentnern aufgebürdet<br />

werden. Außerdem protestiert<br />

der VdK gegen Bestrebungen, die Rentengarantie<br />

wieder abzuschaffen.<br />

Durch eine Internet-Protestplattform<br />

bringt der VdK den Unmut seiner bundesweit<br />

1,5 Millionen Mitglieder - davon<br />

über 230 000 in <strong>NRW</strong> – und weiten Teilen<br />

der Bevölkerung zum Ausdruck. Wichtiger<br />

Bestandteil der Protestaktion ist eine<br />

Großflächenplakatkampagne, für die der<br />

Fachverband für Außenwerbung im<br />

10 000 Werbeflächen mietfrei zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Den Auftakt der Proteste in <strong>NRW</strong> machte<br />

eine Podiumsdiskussion am 18. Oktober<br />

2010 in Wuppertal. In der von Klaus Bremen<br />

vom <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong> moderierten<br />

Runde waren vertreten: Marcel Hafke,<br />

MdL (FDP), Markus Kurth MdB (Bündnis<br />

90/Grüne), Ulla Lötzer, MdB (Die Linke),<br />

Hans Josef Neumann, MdL (SPD) und Peter<br />

Preuß, MdL (CDU). Weitere Aktionen in<br />

<strong>NRW</strong> sind geplant, Orte und Termine werden<br />

zeitnah im Internet veröffentlicht.


Betreutes Wohnen<br />

Zimmer frei?<br />

Programm des LVR fördert Unterbringung von Menschen mit psychischer Erkrankung in Gastfamilien<br />

In fünf von neun Regionen setzen Mitgliedsorganisationen des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong> das neue Programm des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland (LVR) um. Die Unterbringung in Familien bietet den Betroffenen eine Alternative zum Wohnheim.<br />

„Solange ich die Treppen rauf komme und<br />

die Familie mich bei sich haben möchte,<br />

bleibe ich hier wohnen“, sagt die 77-jährige<br />

Frau J. freudestrahlend, als sie von ihrer<br />

Fachbetreuerin besucht wird. Das Leben<br />

in ihrer Gastfamilie gefällt ihr sichtbar und<br />

bietet der älteren Dame, die unter einer<br />

Persönlichkeitsstörung leidet, ein wohlwollendes<br />

Umfeld.<br />

Seit Anfang des <strong>Jahre</strong>s gibt es für Träger der<br />

Freien Wohlfahrtspflege ein neues Programm<br />

des Landschaftsverbandes Rheinland,<br />

das die Unterbringung von Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen in Gastfamilien<br />

fördert. In fünf von neun Regionen<br />

wird dieses Programm durch Mitgliedsorganisationen<br />

des <strong>Paritätische</strong>n umgesetzt.<br />

Sie bieten die notwendige Beratung und<br />

Begleitung der Bewohner/-innen und der<br />

Familien durch ein Fachteam.<br />

Gastgeberfamilien gesucht!<br />

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:<br />

Kreis Kleve, Kreis Wesel, Oberhausen<br />

SPIX e. V. | Barbara Telgen<br />

Telefon: (02 81) 1633315<br />

Duisburg, Mülheim a. d. R., Essen<br />

Essener Kontakte | Ulrike Geffert<br />

Telefon: (02 01) 740777<br />

PHG Duisburg | Miriam Reimann<br />

Telefon: (02 03) 544479-0<br />

Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Erft-Kreis<br />

APK Hürth | Martin Jost<br />

Telefon: (02233) 201820<br />

Beratungsgespräch zum Betreuten Wohnen in der PHG Duisburg gGmbH (Foto: PHG Duisburg gGmbH)<br />

Vorteile des betreuten Wohnens bei der alltäglichen Lebensführung, der<br />

Für manche Menschen mit einer psychi- Gestaltung persönlicher Beziehungen und<br />

schen Behinderung ist die Unterbringung<br />

in einer Familie die passendere Lösung als<br />

der Bewältigung von Problemen.<br />

die Unterbringung in einem Wohnheim. Gastfamilien gesucht<br />

Dem Gastbewohner bietet die Familie ein Beide Seiten gewinnen durch das betreu-<br />

angenehmes Zuhause, das ihm Halt gibt. te Wohnen. Die Familie erhält einen neu-<br />

<strong>Der</strong> psychisch erkrankte Bewohner wird en Mitbewohner, der auch leichte Aufga-<br />

hier nicht in seiner Rolle als Klient gesehen, ben schrittweise übernehmen kann und<br />

sondern als Privatperson erlebt und mit seiner Persönlichkeit das Familienleben<br />

geschätzt. Er profitiert besonders von den bereichert. Als Gastfamilien kommen<br />

Erfahrungen der Familie in der Alltags- Familien, Paare oder Einzelpersonen in<br />

und Krisenbewältigung. Es gibt wieder- Frage, die ausreichend Wohnraum haben.<br />

kehrende Interaktionsmuster und eine Natürlich sollte die Bereitschaft bestehen,<br />

hohe Beziehungskonstanz, die Sicherheit den Gast ins Familienleben zu integrieren.<br />

verleiht und vor Einsamkeit schützt. Außer- Für Versorgung und Betreuung gibt es<br />

dem erhält er Anregungen für seine eige- eine Aufwandsentschädigung von 900<br />

ne Lebens- und Freizeitgestaltung. Die Euro monatlich. Die Interessenlage der<br />

Betreuungsleistung der Gastfamilie deckt Familie sollte eine gesunde Mischung aus<br />

die grundlegenden Bedürfnisse der betrof- sozialem Engagement, Aussicht auf eine<br />

fenen Menschen ab und umfasst Hilfen neue sinnvolle Beschäftigung und finanziellem<br />

Anreiz sein.<br />

Düsseldorf, Kreis Mettmann<br />

Sozialpsychiatrische Gesellschaft<br />

Niederberg | Willem Wisselink<br />

Telefon: (02051) 802320<br />

Leverkusen, Solingen, Wuppertal,<br />

Remscheid, Rheinisch-Bergischer Kreis<br />

alpha e. V. | Ulrike Böhm<br />

Telefon: (02196) 72190<br />

Kette e. V. | Winfried Schönauer<br />

Telefon: (02202) 2561292<br />

12<br />

Fachliche Unterstützung durch Profis<br />

Um alle Beteiligten vor Überforderung zu<br />

schützen, ist es wichtig, dass eine professionelle<br />

Beratung und Begleitung durch<br />

psychiatrisches Fachpersonal vorhanden<br />

ist. Verlässliche und regelmäßige Kontakte<br />

zwischen Familie, Gast und Profis sind<br />

notwendig, um das Verstehen und das<br />

gegenseitige Aushalten können zu fördern.<br />

Die Träger vor Ort sorgen dafür, dass<br />

Konflikte im Zusammenleben konstruktiv<br />

gelöst und die Selbstbewältigungskräfte<br />

der Familie gestärkt werden.


Aktion Mensch<br />

Losverkauf lohnt<br />

<strong>Paritätische</strong>r und Aktion Mensch starten Kooperation<br />

Mit rund 30 Millionen Euro wurden Mitgliedsorganisationen des <strong>Paritätische</strong>n allein<br />

im Jahr 2009 gefördert. Nun sind sie aufgerufen zum Losverkauf beizutragen.<br />

Die Aktion Mensch ist die erfolgreichste<br />

Soziallotterie in Deutschland. Sie<br />

unterstützt soziale Projekte für Menschen<br />

mit Behinderung oder mit besonderen<br />

sozialen Schwierigkeiten sowie für Kinder<br />

und Jugendliche. Allein im Jahr 2009 wurden<br />

bundesweit mehr als 1 800 Projekte<br />

paritätischer Mitgliedsorganisationen mit<br />

rund 30 Millionen Euro aus Mitteln der<br />

Aktion-Mensch-Lotterie gefördert.<br />

Im November 2010 hat die Aktion Mensch<br />

das Filmfestival „ueber Mut“ gestartet.<br />

Dem Mutigen gehört die Welt. Ein schöner<br />

Satz – der aber offenlässt, welche Welt<br />

gemeint ist. Die Welt, so wie sie ist? Oder<br />

wie sie sein könnte? Die zehn Filme des<br />

Festivals belegen, dass Mut stets der Mut<br />

zur Veränderung des Bestehenden ist. Mut<br />

setzt voraus, dass die oder der Einzelne<br />

die Gegebenheiten kritisch betrachtet und<br />

für sich bestimmt: Etwas muss sich ändern.<br />

nen haben darum jetzt die Möglichkeit,<br />

in ihren Räumen aktiv für den Verkauf von<br />

Losen zu werben. Dazu können Plakate<br />

und Los-Aufsteller bestellt werden. Jede<br />

Organisation, die davon Gebrauch<br />

machen möchte, muss sich zunächst<br />

unter www.aktion-mensch.de/zusammen<br />

regis trieren.<br />

Provision für Internet-Losverkauf<br />

Besteuerungsgrenze beachten<br />

Wer von dieser Möglichkeit Gebrauch<br />

machen möchte, muss beachten: Die aktive<br />

Verlinkung des Aktion-Mensch-Logos<br />

begründet automatisch einen wirtschaftlichen<br />

Geschäftsbetrieb. Nach Auffassung<br />

der Finanzbehörden entsteht eine aktive<br />

Mitwirkung an den Werbeleistungen der<br />

Nach der Registrierung besteht auch die Aktion Mensch. Sobald in der Organisa -<br />

Zum Umsatz beitragen<br />

Möglichkeit, auf der eigenen Internet- tion Einnahmen von mehr als 35 000 Euro<br />

Die Mittel stammen zum weit überwie- Seite mit einer Banner-Werbung auf die aus wirtschaftlichem Geschäftsbetrieb<br />

genden Teil aus dem Losverkauf. Damit Aktion Mensch hinzuweisen und eine erzielt werden, müssen Körperschafts- und<br />

auch in Zukunft die Unterstützung sozia- Verknüpfung mit der Homepage der Gewerbesteuer sowie Umsatzsteuer entler<br />

Arbeit fortgesetzt werden kann, haben Aktion Mensch vorzunehmen. Auf dierichtet werden. Organisationen, die bereits<br />

der <strong>Paritätische</strong> und die Aktion Mensch sem Weg können Besucher der eigenen aus anderen Maßnahmen Einnahmen im<br />

die Kooperation ZUSAMMEN gestartet. Sie Seite die Lose der Aktion Mensch erwer- Rahmen eines wirtschaftlichen Geschäfts-<br />

soll mehr Menschen motivieren, ein Los zu ben. Die Organisation erhält dann pro per betriebs erzielen, sollten daher prüfen,<br />

erwerben und so zum Umsatz der Lotte- Internet verkauftes Los eine einmalige ob möglicherweise durch den Internetrie<br />

beizutragen. Die Geschäftsstellen des Provision.<br />

Verkauf der Lose die Besteuerungsgrenze<br />

Verbandes und alle Mitgliedsorganisatio-<br />

überschritten werden könnte.<br />

Film-Festival ueber Mut – Engagiert. Couragiert. Kontrovers.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Gesamtverband beteiligt<br />

sich am Filmfestival und hat für den Film<br />

„Eine flexible Frau“ die „Patenschaft“ übernommen.<br />

Das besondere in diesem Jahr ist, dass alle<br />

Inhalte des Festivals barrierefrei umgesetzt<br />

sind. Die Filme sind mit Untertiteln für<br />

gehörlose und mit Audiodeskription für<br />

blinde Meschen ausgestattet, einige Filme<br />

bieten Voice-over-Synchronisation an.<br />

13<br />

ZUS MMEN<br />

VERÄNDERN<br />

UND<br />

��� ���<br />

Informationen zum Film-Festival (aktueller<br />

Stand über Termine und Spielstätten, die<br />

Filme und wie man sich beteiligen kann)<br />

bietet die Aktion Mensch im Internet.<br />

www.uebermut.de


Aus dem Verband<br />

Stellungnahme zur Neuordnung<br />

der Pflegeausbildung<br />

Zur Neuordnung der Pflegeausbildung<br />

im Sinne einer „Generalistischen<br />

Pflege ausbildung“ hat der <strong>Paritätische</strong><br />

<strong>NRW</strong> eine umfassende Stellungnahme<br />

veröffentlicht. Sie wurde intensiv mit den<br />

Mitgliedern im Bereich der ambulanten<br />

und stationären Pflege sowie mit den<br />

Fachseminaren der Altenpflegeausbildung<br />

abgestimmt. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> spricht<br />

sich aufgrund fachlicher Erfordernisse und<br />

eines gesellschaftlichen Strukturwandels<br />

grundsätzlich für eine Zusammenlegung<br />

der Pflege ausbildung aus. Zugleich weist<br />

er aber darauf hin, dass für eine erfolg -<br />

reiche Umsetzung spezifische Bedingungen<br />

erfüllt sein müssen. Neben einer einheitlichen<br />

und hinreichen den Finan -<br />

zierung der Ausbildung muss u. a. gewährleistet<br />

sein, dass die Ausbildung zukünftigen<br />

Anforderungen insbesondere in der<br />

Altenpflege gerecht werden kann.<br />

Seit <strong>Jahre</strong>n wird die Neuordnung der<br />

Pflege ausbildung in Form einer Zusammenlegung<br />

der Ausbildungen Krankenund<br />

Gesundheitspflege, Kinderkrankenpflege<br />

und Altenpflege diskutiert. In den<br />

jeweiligen Bundesländern erarbeiten zurzeit<br />

Arbeitsgruppen auf Grundlage eines<br />

Entschlusses der Bundesregierung entsprechende<br />

landesspezifische Vorschläge.<br />

Eine Bund-Länder-Arbeitgruppe des<br />

Bundesministeriums Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend wird Anfang 2011 Eckpunkte<br />

für einen Referentenentwurf für<br />

ein neues Berufs gesetz vorlegen.<br />

www.aktion.paritaet-nrw.org<br />

Bildungspotenziale<br />

im <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong><br />

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Bildungspotenziale im<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong><br />

Das Thema Bildung steht seit einigen<br />

<strong>Jahre</strong>n ganz oben auf der gesellschaftspolitischen<br />

Agenda. Zumeist wird<br />

Bildung jedoch mit Schule oder Universität<br />

in Verbindung gebracht.<br />

Bildung ist jedoch mehr als Schule und<br />

findet an vielen Orten und in unterschiedlichen<br />

Arten statt. Auf dieser Grundlage<br />

arbeiteten Fachleute aus den verschiedensten<br />

Fachgebieten des <strong>Paritätische</strong>n<br />

<strong>NRW</strong> an der jetzt aktuell vorliegenden<br />

Broschüre „Bildungspotenziale“. Ziel<br />

der Arbeitsgruppe war es, an konkreten<br />

Beispielen darzustellen, wie und wo beim<br />

<strong>Paritätische</strong>n und seinen Mitgliedsorganisationen<br />

Bildung stattfindet. Von Alter<br />

bis Zivildienst – insgesamt 16 paritätische<br />

Bildungsorte werden in der Broschüre vorgestellt.<br />

So unterschiedlich diese Fachgebiete<br />

sein mögen, in allen lassen sich Bildungsprozesse<br />

ausmachen. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong><br />

kann somit zu Recht auch als ein<br />

Netzwerk von Bildungsorten verstanden<br />

werden. Im Vorwort wird jedoch auch vor<br />

dem „Mythos Bildung“ gewarnt, wenn<br />

festgestellt wird, dass nicht alle Pro bleme<br />

mit Bildung gelöst werden können.<br />

Die Broschüre gibt daher auch keine<br />

endgültigen Antworten, sondern soll<br />

vielmehr das breite Bildungsspektrum<br />

im <strong>Paritätische</strong>n sichtbar machen. In diesem<br />

Sinne fungiert die Broschüre – wie<br />

im Untertitel vermerkt – als Annäherung,<br />

Bestandsaufnahme und Diskus sions -<br />

beitrag.<br />

v. li.: J. Hochkamer, Y. Vieten, P. Becker, C. Hammer, R. Kümmell<br />

PAREKO: 170 Bildungsanbieter<br />

wappnen sich für 2011<br />

Über 170 Mitgliedsorganisationen des<br />

<strong>Paritätische</strong>n im Bildungsnetz Parität<br />

nutzten im vergangenen Herbst eine der<br />

fünf halbjährlichen <strong>Paritätische</strong>n Regionalkonferenzen<br />

Weiterbildung (PAREKO),<br />

um zusammen mit dem <strong>Paritätische</strong>n<br />

Bildungswerk die Planung, Durchführung<br />

und Kostenerstattung für gemeinsame<br />

Weiterbildungsveranstaltungen im ersten<br />

Halbjahr 2011 abzustimmen.<br />

Inhaltlich standen diesmal der Regierungswechsel<br />

in Nordrhein-Westfalen und<br />

die damit zu erwartenden Änderungen in<br />

der Weiterbildungslandschaft im Vordergrund<br />

und führten zu lebhafter Diskussion.<br />

Wie bei jeder PAREKO informierte das<br />

Team des Bildungsnetzes Parität praxisnah<br />

über aktuelle Entwicklungen, z. B.<br />

über die neue Online-Kursverwaltung und<br />

die Aktivitäten im Bereich der Qualitätsentwicklung.<br />

Neue Impulse aus den Bereichen<br />

der Familien bildung und der internationalen<br />

Projektarbeit rundeten die<br />

Veranstaltungen ab. Themen tische am<br />

Ende jeder Veranstaltung gaben den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern die Möglichkeit,<br />

individuelle Frage stellungen aus<br />

der Bildungsarbeit vor Ort zu erörtern<br />

oder sich gezielt beraten zu lassen.<br />

Im Frühjahr 2011 finden die nächsten<br />

PAREKO statt. Das Team des Bildungsnetzes<br />

Parität lädt herzlich dazu ein.<br />

Kontakt: Philipp Becker, Telefon: (02 02)<br />

28 22 -255, becker@paritaet-nrw.org<br />

www.presse.paritaet-nrw.org www.bildungsnetz.paritaet-nrw.org<br />

14


Kinderarmut bekämpfen<br />

Ein Sofortprogramm des Landes <strong>NRW</strong><br />

zur Behebung der Folgen der Kinderarmut<br />

fordert ein Bündnis aus AWO, DGB,<br />

GEW, Deutschem Kinderschutzbund und<br />

<strong>Paritätische</strong>m. Bereits im August 2009 hatten<br />

sich die Organisationen auf Landes -<br />

ebene zusammengeschlossen und<br />

gemeinsam ein Memorandum mit einem<br />

10-Punkte-Programm herausgegeben.<br />

Nun wurde die Neuauflage vorgelegt.<br />

In einigen wesentlichen Bereichen der<br />

Landespolitik sind auch kurzfristige Veränderungen<br />

– im Konsens aller Parteien –<br />

möglich, die die Lebenssituation armer<br />

Kinder und ihrer Eltern maßgeblich verbessern<br />

könnten. Dies sind aus Sicht des<br />

Bündnisses vor allem folgende Handlungsbereiche:<br />

n Verlässliche Betreuung durch Familien -<br />

hebammen<br />

n Recht auf Familienbildung von Anfang an<br />

n Anspruch der Familienzentren mit auskömmlichen<br />

Finanzmitteln ermöglichen<br />

n Angebote in Kindertageseinrichtungen<br />

für Kinder ab dem 6. Monat, die auch<br />

tatsächlich arme Kinder erreichen und<br />

gezielt fördern<br />

n Offene Ganztagsschule als Instrument<br />

der Armutsprävention<br />

n Kinder- und Jugendhilfe sowie Gesundheitshilfe<br />

miteinander verbinden<br />

Die Vertreter des Bündnisses bieten Politik<br />

und Verwaltung auch weiterhin ihre<br />

partnerschaftliche Unterstützung zur<br />

Bewältigung der Kinderarmut an.<br />

www.aktion.paritaet-nrw.org<br />

Wohnen im Alter<br />

Mit dem Kompetenzzentrum „Wohnen<br />

im Alter“ wird der <strong>Paritätische</strong><br />

in <strong>NRW</strong> nun verstärkt seine Aktivitäten<br />

zum Aufbau von Pflegewohngemeinschaften<br />

und zur Quartiersversorgung<br />

ausbauen. Auch vorhandene Ansätze für<br />

generationsübergreifende Wohnprojekte<br />

und zur Wohnraumberatung werden<br />

weiter entwickelt.<br />

In der Projektphase bis 2011 sollen folgende<br />

Aufgaben umgesetzt werden:<br />

Basisberatung für Mitgliedsorganisationen<br />

(u. a. zur rechtlichen Stellung und<br />

Finanzierbarkeit von Pflegewohngemeinschaften),<br />

Intensivberatung zur<br />

Angebotsentwicklung durch Fachleute<br />

der PariDienst GmbH, regelmäßige Treffen<br />

der Arbeitsgruppe Pflegewohngemeinschaften,<br />

Neuauflage der Fortbildungsveranstaltung<br />

„Aufbau und Realisierung<br />

einer Pflegewohngemeinschaft“<br />

sowie eine stärkere Außendarstellung und<br />

Positionierung des <strong>Paritätische</strong>n zum Thema<br />

„Wohnen im Alter“.<br />

Innerhalb der Projektlaufzeit sind zudem<br />

vier regionale Veranstaltungen zur Quartiersentwicklung<br />

geplant. Ein wichtiger<br />

Kooperationspartner ist dabei der Verband<br />

der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

Rheinland Westfalen e. V. (VdW),<br />

mit dem der <strong>Paritätische</strong> seit einigen <strong>Jahre</strong>n<br />

erfolgreich zusammen arbeitet.<br />

Kontakt: Franz Schumacher,<br />

Telefon (02 21) 951542-22,<br />

franz.schumacher@paritaet-nrw.org<br />

www.wohnen-im-alter-nrw.de<br />

15<br />

Wohlfahrt im Wettbewerb<br />

Europarecht kontra Daseinsvorsorge<br />

und soziale Dienste? Dieser Frage widmet<br />

sich die im VSA Verlag veröffentlichten<br />

Studie „Wohlfahrt im Wettbewerb“<br />

von Joachim Rock, Leiter Soziale Sicherung<br />

und Europa im <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverband.<br />

Größe und Organisationsgrad<br />

der sechs Spitzenverbände der Freien<br />

Wohlfahrtspflege in Deutschland mit<br />

mehr als 100 000 gemeinnützigen Diens -<br />

ten und Einrichtungen mit über 2,25 Millionen<br />

Beschäftigten sind europaweit einmalig.<br />

Kennzeichnend für die Verbände ist<br />

ihre Multifunktionalität: Sie sind nicht<br />

allein Anbieter sozialer Dienstleistungen,<br />

sondern auch sozialanwalt liche Repräsentanten<br />

für die Interessen von Menschen.<br />

Dies begründet ihren besonderen<br />

Status, auch wenn dieser seit den 1990er<br />

<strong>Jahre</strong>n durch die zunehmende Privatisierung<br />

und Ökonomisierung der Daseinsvorsorge<br />

Anfechtungen ausgesetzt ist.<br />

Die Untersuchung bestätigt die Ergebnisse<br />

bisheriger Forschungen, wonach die<br />

in den letzten Jahrzehnten stattfindende<br />

„Entprivilegierung“ der Freien Wohlfahrtspflege<br />

ausschließlich das Ergebnis<br />

politischer Entscheidungen auf nationaler<br />

Ebene ist. Das europäische Recht hätte<br />

dies nicht gefordert. Die Ergebnisse der<br />

Untersuchung machen deutlich, dass<br />

Wettbewerb in der Wohlfahrtspflege kein<br />

Widerspruch ist und das europäische<br />

Wettbewerbs- und Beihilfenrecht keine<br />

grundsätzliche Gefährdung darstellt.<br />

www.vsa-verlag.de


Kurz notiert<br />

Auszeichnungen<br />

Deutscher Kinder- und Jugendhilfepreis<br />

2010: Praxispreis für RheinFlanke<br />

„Integration<br />

durch Fußball<br />

– ein Modell<br />

einer innova ti -<br />

ven aufsuch -<br />

en den Ju gend -<br />

arbeit“, so lautet der Arbeitsschwerpunkt<br />

der RheinFlanke gGmbH, die den Praxispreis<br />

2010 erhielt. Herzstück dieser Arbeit<br />

ist die interkulturelle Straßenfußball-Liga<br />

„Köln kickt“, die dazu dient, den Mannschaftssport<br />

Fußball für soziales Lernen<br />

und die Entwicklung von Kindern und<br />

Jugendlichen zu nutzen. Werte wie<br />

Respekt, Toleranz und Fair Play können<br />

auf diese Weise jugendgerecht und nachhaltig<br />

an Jungen und Mädchen vermittelt<br />

werden. Außerdem setzt die Mitgliedsorganisation<br />

des <strong>Paritätische</strong>n auf niedrigschwellige<br />

Jugendarbeit mit dem Fokus<br />

auf Gewaltprävention und Integration.<br />

WDR-Kinderrechtepreis 2010: Zweiter<br />

Platz für Amaro Kher<br />

Die Überreichung<br />

des<br />

Preises am<br />

Weltkindertag<br />

(19. September<br />

2010)<br />

war eine Bestätigung des pädagogischen<br />

Ansatzes von Amaro Kher (übersetzt:<br />

Unser Haus). Das Schulprojekt Amaro<br />

Kher ist eine Initiative des Rom e. V. in<br />

Köln und wird als zentrales Schulprojekt<br />

für Romaflüchtlingskinder von vielen Seiten<br />

unterstützt (Jugendamt der Stadt<br />

Köln, Land <strong>NRW</strong>, „wir helfen“– Kölner<br />

Stadtanzeiger, Aktion Mensch, Europä -<br />

ischer Flüchtlingsfonds). Kinder im Alter<br />

von sechs bis 17 <strong>Jahre</strong>n können neben<br />

Lesen, Schreiben und Rechnen auch lernen,<br />

dass regelmäßiger Schulbesuch<br />

Freude macht und eine schöne Alternative<br />

zum Tagesablauf im Flüchtlingsheim<br />

darstellt. <strong>Der</strong> zweite Platz beim WDR-Kinderrechtepreis<br />

ist eine wichtige Anerkennung<br />

und Unterstützung für die<br />

Arbeit der Mitgliedsorganisation des<br />

<strong>Paritätische</strong>n.<br />

Wettbewerb „Vielfalt gewinnt“ 2010:<br />

Auszeichnung für Gesundheitszentrum<br />

für Migranten<br />

Die Stadt Köln<br />

zeichnete zum<br />

zweiten Mal in<br />

Zusammenarbeit<br />

mit dem<br />

Kommunalen Bündnis für Arbeit Unternehmen<br />

aus, die die Vielfältigkeit ihrer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennen,<br />

fördern und gezielt nutzen. Das Kölner<br />

Gesundheitszentrum für Migranten<br />

gehörte dieses Jahr zu den Preisträgern.<br />

Nach Meinung der Jury besticht die Mitgliedsorganisation<br />

des <strong>Paritätische</strong>n durch<br />

den sensiblen Umgang mit ethnischen<br />

und sprachlichen Unterschieden innerhalb<br />

der einzelnen Nationalitätengruppen<br />

der Belegschaft sowie der Kunden.<br />

Jugendkulturpreis <strong>NRW</strong> 2010<br />

Drei Mitgliedsorganisationen<br />

des <strong>Paritätische</strong>n wurden<br />

mit dem Jugendkulturpreis<br />

<strong>NRW</strong> 2010 ausgezeichnet:<br />

n 2. Platz für Medienprojek t Wuppertal<br />

„Kunst kann auch politisch sein“ hieß es<br />

in der Jurybegründung bei der Preisverleihung<br />

für den Film „Mina“ des<br />

Medienprojektes Wuppertal. Dieser<br />

Kurzfilm berichtet über die Beziehung<br />

einer aus Bosnien stammenden jungen<br />

Frau, die von der Abschiebung bedroht<br />

ist, mit einem Deutschen.<br />

n 2. Platz für das Tanzhaus <strong>NRW</strong><br />

Im Jugendtanztheater-Projekt „Drop“<br />

des Tanzhauses <strong>NRW</strong> erarbeiteten<br />

Jugendliche in Kooperation mit der<br />

Jugendberufs hilfe JBH, Düsseldorf, ein<br />

16<br />

Tanztheater und entwickelten für sich<br />

selbst Kraft, Disziplin und Selbst -<br />

bewusst sein.<br />

n 3. Platz für WERKSTADT Witten mit den<br />

„MPEG Helden“<br />

In der WERKSTADT Witten beschäftigten<br />

sich Jugendliche mit der Frage und der<br />

Suche nach den Helden des Alltags.<br />

Erstellt wurde ein Multimediainstalla -<br />

tion mit dem Titel „MPEG Helden“.<br />

Veröffentlichungen<br />

(Erweitertes) Führungszeugnis<br />

Kindeswohlgefährdung<br />

und -missbrauch<br />

zu verhindern, ist ein<br />

(Erweitertes) Führungszeugnis in der<br />

offenen Kinder- und Jugendarbeit und<br />

in der Arbeit des Kinderschutzbundes<br />

Eine Arbeitshilfe<br />

wichtiges Ziel jedes<br />

Trägers in der Kinderund<br />

Jugendhilfe. Das<br />

<strong>Paritätische</strong> Jugendwerk<br />

<strong>NRW</strong> und der<br />

Deutsche Kinderschutzbund <strong>NRW</strong> haben<br />

eine Arbeitshilfe zum Thema „(Erweitertes)<br />

Führungszeugnis in der offenen Kinderund<br />

Jugendarbeit und in der Arbeit des<br />

Kinderschutzbundes“ herausgegeben. Die<br />

Broschüre gibt Auskunft zu Fragen rund<br />

um das erweiterte Führungszeugnis und<br />

erläutert seine Anwendung in der Praxis.<br />

Diese Arbeitshilfe liegt zum Download<br />

bereit unter: www.pjw-nrw.de.<br />

Über den Gartenzaun<br />

Überschuldung fällt<br />

nicht vom Himmel, sondern<br />

ist meist Er gebnis<br />

Über den Gartenzaun<br />

Schuldnerberatung für benachbarte<br />

Dienste und Einrichtungen<br />

Handreichung und Orientierungshilfe<br />

Ausgabe 2010<br />

US1<br />

einer langen Entwicklung.Schuldnerberatung<br />

ist somit eine<br />

komplexe Aufgabe, die<br />

ein hohes Fachwissen<br />

erfordert. Die Neuauflage der Broschüre<br />

„Über den Gartenzaun“ bietet benachbarten<br />

Diensten und Einrichtungen eine Orientierungshilfe.<br />

Zu ausgewählten Stichworten<br />

gibt es hier grundlegende Infor-


mationen, damit andere Beratungs- und<br />

Unterstützungseinrichtungen schul d ner -<br />

beraterische Tätigkeit besser ver stehen<br />

und zielgerichtete Hilfe stellungen geben<br />

können. Die Broschüre steht kostenlos als<br />

Download zur Verfügung und kann gegen<br />

eine Schutzgebühr von 5.– Euro inkl. Versandkosten<br />

(für Mitgliedsorganisationen<br />

kostenfrei) angefordert werden.<br />

Bestellung: <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>NRW</strong>, Meik<br />

Gräbner, Telefon: (02 02) 28 22 -381 |<br />

presse@paritaet-nrw.org<br />

Brauweiler-Lehmler, Telefon: (02 02)<br />

28 22 -2<strong>50</strong> | pjw@paritaet-nrw.org.<br />

Experten in eigener Sache:<br />

Selbstvermittlungscoaching<br />

Diese Broschüre be -<br />

schreibt das Modell -<br />

projekt Selbstvermittlungscoaching<br />

und<br />

dessen Ziele: Mit Hilfe<br />

innovativer Methoden<br />

sollen Langzeitarbeitslose<br />

einen neuen Job<br />

bekommen. Die Arbeits such en den werden<br />

in ihrer spezifischen Lebenssituation<br />

und mit ihren Neigungen und Interessen<br />

betrachtet, ihre Wünsche und Ziele werden<br />

ernst genommen. Die Broschüre kann<br />

über den <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>, Fachgruppe<br />

Arbeit, Armut, Soziale Hilfen, Europa bezogen<br />

werden.<br />

Bestellung: <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>NRW</strong>, Kreisgruppe<br />

Düsseldorf, Svetlana Bengardt,<br />

Telefon (02 11) 94 600 20 |<br />

bengardt@paritaet-nrw.org<br />

Kritische Beiträge zur Inklusionsdebatte<br />

Wie viel Teilhabe, wie<br />

Holg Holger er W<br />

Wittig-Koppe, ittig-Koppe,<br />

FFritz<br />

ritz<br />

Br Bremer, emer emer,<br />

Har Hartwig twig Hansen (Hg.)<br />

Teilhabe Te eilhabe eilh eilhabe in Zeiten Zeit<br />

viel Inklusion ist mög-<br />

verschärfter<br />

vver<br />

er rsc schär härft<br />

te er<br />

AAusgrenzung?<br />

Ausgreenzu<br />

enzung?<br />

lich in heutigen Zeiten?<br />

Kritische Kritisc<br />

he Beiträge Beitr Beiträge<br />

zur Inklusionsdebatte <strong>Der</strong> Paranus Verlag der<br />

paritätischen Mit glieds -<br />

organisation „Die Brücke<br />

Neumünster gGmbH“<br />

Par PParanus a anus<br />

hat eine kritische Be -<br />

standsauf nahme der Inklusions debatte<br />

veröffentlicht. Unter dem Titel „Teilhabe in<br />

Zeiten verschärfter Ausgrenzung“ greifen<br />

die Autorinnen und Autoren das Paradigma<br />

Inklusion auf und verweisen auf Chan- Ideen-Stifter<br />

cen und erkennbare Gefahren. So wird der<br />

Für soziale Probleme<br />

Begriff konkret und verständlicher.<br />

und Herausforderun-<br />

Herausgeber: Holger Wittig-Koppe | Fritz<br />

gen in den Städten<br />

Bremer | Hartwig Hansen. Erhältlich im<br />

innovative Lösungen zu<br />

Buchhandel ISBN: 978-3-940636-10-2.<br />

finden und sie gemeinsam<br />

umzusetzen, ist<br />

Alevitische Jugendarbeit in <strong>NRW</strong><br />

das Ziel des Ideen-Stif-<br />

Das Projekt „Orte der<br />

ter-Ansatzes. Dabei sol-<br />

Jugendarbeit von Zuge - len Akteure aus Unternehmen, dem kom-<br />

wanderten – Alevitische munalen Bereich und aus sozialen Initiati-<br />

Jugenarbeit in <strong>NRW</strong>“ ist ven zusammengeführt werden. Die Publi-<br />

als Buch veröffentlicht kation „Ideen-Stifter“ der Bürger stiftung<br />

worden. Jugendliche Duisburg und des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong> stellt<br />

aus zwölf alevitischen den Ideen-Stifter-Ansatz vor und vermit-<br />

Vereinen haben über telt in kurzen Erfahrungs berichten einige<br />

ihre Jugendarbeit vor Ort geschrieben und Eindrücke von dessen Umsetzung.<br />

Interviews geführt. Nicht nur ihre Akti- Bestellung: <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>NRW</strong>,<br />

vitäten werden beschrieben, sondern auch Geschäftsbereich Engagement, Selbst hilfe,<br />

wie wichtig Teilhabe in der Gesellschaft Nutzer/-innen-Interessen, Gesundheit,<br />

für zugewanderte Jugend liche ist. Marianne Ciupka, Telefon: (02 02) 28 22-<br />

Bestellung gegen 5.– Euro Schutzgebühr:<br />

<strong>Paritätische</strong>s Jugendwerk <strong>NRW</strong>, Anke<br />

429 | ciupka@paritaet-nrw.org<br />

17<br />

Kulturausstellungen beim<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong><br />

In einer neuen Kunstausstellung werden<br />

ab dem 6. Dezem ber 2010 Bilder<br />

von Elisabeth Pieper in der Landesgeschäftsstelle<br />

des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong> in<br />

Wuppertal, Loher Straße 7, ausgestellt.<br />

2001 begann die ehemalige Hauptschullehrerin<br />

zu malen. Dies half ihr,<br />

mit einer schweren Erkrankung umzugehen<br />

und neuen Lebensmut zu finden.<br />

Ihre Bilder sind abstrakte Kunstwerke.<br />

Sie drückt darin Gefühle und<br />

Stimmungen mit unterschiedlichen Farben<br />

und Materialien aus. „Nicht alles<br />

kann man sagen“, meint Elisa beth Pieper.<br />

Manchmal müsse man Bilder sprechen<br />

lassen. Die Kunstausstellung wird<br />

bis Ende April 2011 zu sehen sein.<br />

Von Oktober bis Ende November 2010<br />

wurde das Projekt „Kulturarbeit mit Kindern“<br />

(Ku.Ki) gezeigt. Die gleichnamige<br />

Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft<br />

Soziale Brennpunkte Bottrop e. V. und<br />

des Arbeiter-Samariter-Bundes <strong>NRW</strong><br />

dokumentiert die Ergebnisse einer dreijährigen<br />

Projektarbeit, die das Ziel hatte,<br />

Selbstwirksamkeitskräfte und die<br />

soziale Kompetenz von Kindern in<br />

benachteiligten Stadtteilen zu stärken.<br />

Über 100 Kinder nahmen teil und setzten<br />

in Duisburg und Bottrop kulturpädagogische<br />

Aufführungen aus den<br />

Bereichen Musical und Musiktheater<br />

um. Gefördert wurde das Projekt von<br />

der Stiftung Wohlfahrtspflege <strong>NRW</strong>.


Jubiläen<br />

Jubiläen der Mitgliedsorganisationen<br />

30 <strong>Jahre</strong> Nienhof in Gelsenkirchen<br />

<strong>Der</strong> Verein zur Förderung<br />

psychosozialer Arbeit<br />

Nienhof arbeitet seit 30<br />

<strong>Jahre</strong>n mit Menschen mit<br />

psychischen Beeinträchtigungen<br />

und Er kran kun -<br />

gen. Die Schwerpunkte<br />

der Vereinsarbeit liegen<br />

auf der direkten begleitenden Arbeit.<br />

Hinzu kommt die engagierte Mitarbeit<br />

in verschiedenen Fachgremien und Ausschüssen<br />

der Stadt Gelsenkirchen. Das<br />

Team der Mitgliedsorganisation des<br />

<strong>Paritätische</strong>n setzt sich aus qua lifizierten<br />

Fachleuten der Bereiche Psychologie,<br />

Pädagogik, Sozialpädagogik/-arbeit und<br />

Ergotherapie zusammen. Die Qualität der<br />

Arbeit in den einzelnen Dienstleistungsbereichen<br />

wird regelmäßig systematisch<br />

weiterentwickelt.<br />

www.nienhof.de<br />

Jubiläen der Kreisgruppen<br />

Mehrere Kreisgruppen des<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong> hatten dieses<br />

Jahr einen runden Geburtstag. Vor<br />

Ort wurde dies jeweils auf individuelle<br />

Weise begangen. Mit bunten und<br />

ganz unterschiedlichen Veranstaltungen,<br />

die die Vielfalt des <strong>Paritätische</strong>n<br />

widerspiegelten: In Aachen fand ein<br />

großes Treffen von Ehrenamt lichen,<br />

Weggefährten, Kooperationspartnern<br />

im Zentrum für Jugend und Begegnung<br />

statt. Die Kreisgruppe Gelsenkirchen<br />

organisierte die Jubilä -<br />

umsveranstaltung „Grenzgänge“. In<br />

Köln feierte man im Comedia-Theater<br />

mit vielen Gästen und einem Festvortrag<br />

von Ulrich Schneider, dem Hauptgeschäftsführer<br />

des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Gesamtverbandes. In Bottrop, Kleve,<br />

Solingen und Wesel feierten die Kreis-<br />

40 <strong>Jahre</strong><br />

25 30 <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Jahre</strong> <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />

30 <strong>Jahre</strong> Verein der Hörgeschädigten<br />

Gegenseitigen Austausch fördert der Verein<br />

der Hörgeschädigten in Mönchen -<br />

gladbach. Seine Aufgaben stehen unter<br />

dem Leitsatz: „Heraus aus der Isolation,<br />

hinein in die Kommunikation“. In der Feierstunde<br />

zum 30-Jährigen des Vereins<br />

erhielten Margret Doll, Else Pungs und<br />

Dr. Thomas Wacker für ihre engagierte,<br />

ehrenamtliche Arbeit die silberne Ehrennadel<br />

des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>.<br />

www.hoerverein.de<br />

v. l.: Norbert Möller-Heinrich, Josef Wolters, Else Pungs,<br />

Professor Dr. med. Jochen Windfuhr, Margret Doll, Dr. med.<br />

Thomas Wacker, Michael Schroeren MdL<br />

gruppen im Rahmen ihrer Mitgliederkonferenzen.<br />

Die Kreisgruppe Ennepe-<br />

Ruhr-Kreis lud zu einem Festvortrag<br />

zum demografischen Wandel ein.<br />

18<br />

25 <strong>Jahre</strong> Multikulturelles Forum Lünen<br />

Das Multikulturelle<br />

Forum schaut auf ein<br />

Vierteljahrhundert kontinuierlicherIntegrations-,<br />

Bildungs- und Kulturarbeit<br />

zurück. Insgesamt<br />

60 Mitarbeiter/innen<br />

arbeiten heute an den Standorten<br />

in Lünen, Bergkamen und Hamm. Sie setzen<br />

sich für ein interkulturelles Miteinander<br />

und Chancengleichheit für alle<br />

Menschen in der Region ein. Wichtigstes<br />

Ziel der Mitgliedsorganisation des Pari -<br />

tätischen ist die Förderung und Unterstützung<br />

von Zuwanderern in beruflicher,<br />

sozialer und politischer Hinsicht. Ressourcen<br />

von Migrantinnen und Migranten<br />

sollen erkannt, die Gesellschaft interkulturell<br />

geöffnet und die internationale<br />

Zusammenarbeit vorangebracht werden.<br />

www.multikulti-forum.de<br />

Im Jahr 2010 wurden folgende<br />

Jubiläen gefeiert:<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Kreisgruppe Gelsenkirchen<br />

Kreisgruppe Köln<br />

Kreisgruppe Solingen<br />

40 <strong>Jahre</strong><br />

Kreisgruppe Städteregion Aachen<br />

Kreisgruppe Bottrop<br />

Kreisgruppe Ennepe-Ruhr-Kreis<br />

Kreisgruppe Höxter<br />

30 <strong>Jahre</strong><br />

Kreisgruppe Kleve<br />

Kreisgruppe Märkischer Kreis<br />

Kreisgruppe Wesel


Neu im <strong>Paritätische</strong>n<br />

20 Organisationen haben sich dem <strong>Paritätische</strong>n in folgenden Kreisgruppen angeschlossen:<br />

AACHEN<br />

n Mensaverein der Maria-Montessori-Gesamtschule<br />

Aachen e. V.<br />

BIELEFELD<br />

n Mit Hand und Herz (Förderung der Kinder-, Jugend-,<br />

Erwachsenen- und Altenhilfe).<br />

DORTMUND<br />

n Vereinigung der Waldorfkindergärten e. V.<br />

n Kindergarten Königsmühle e. V.<br />

n Dortmunder Tafel e. V. (Hilfen zur sozialer Integration).<br />

HILDEN<br />

n Bildungs- und Erziehungsverein Hand in Hand e. V.<br />

KLEVE<br />

n mini-art e. V. (Kunst, Kultur, Bildung, innovatives Kinder-<br />

und Jugendtheater).<br />

Lauter Leute<br />

Ingrid Begtasevic ist seit 1975 beim Verein<br />

der Familien- und Krankenpflege in<br />

Herdecke aktiv. Seit 1990 ist sie außerdem<br />

stellvertretende Vorsitzende der<br />

Kreisgruppe Ennepe-Ruhr-Kreis. Für ihre<br />

Verdienste erhielt sie die goldene Ehrennadel<br />

des <strong>Paritätische</strong>n <strong>NRW</strong>.<br />

Regine Berg, Vorstandsmitglied der Kreisgruppe<br />

Städteregion Aachen, erhielt die<br />

goldene Ehrennadel für 25 <strong>Jahre</strong> ehrenamtliche<br />

Tätigkeit u. a. als Vorstand der<br />

Kita RWTH Aachen, als Vorstand beim<br />

Schülerladen und als Mitglied beim Notruf<br />

für vergewaltigte Frauen und Mädchen.<br />

Axel Daub setzt sich in Düren für die<br />

Interessen blinder und sehbehinderter<br />

Menschen ein. Von 1998 bis 2008 war er<br />

Vorstandsmitglied der Kreisgruppe<br />

Düren. Er bekam die silberne Ehrennadel.<br />

Raimund Haack engagiert sich seit 1999<br />

als Vorstand bei der Gesellschaft für<br />

Sozial arbeit Aachen, dem Arbeitskreis<br />

Straffälligenhilfe und dem Verein Jugend<br />

und Begegnung im Brander Feld. Er wurde<br />

mit der silbernen Ehrennadel geehrt.<br />

Erika Hergemöller erhielt die silberne<br />

Ehrennadel für ihr engagiertes und<br />

langjähriges Wirken im Vorstand von<br />

KÖLN<br />

n VersteckDichNicht e. V. (Musik-, Tanz-, Theaterprojekte).<br />

n Nephrokids Nordrhein-Westfalen e. V. (Hilfe für<br />

nieren kranke Kinder und Jugendliche).<br />

n COMPASS Private Pflegeberatung GmbH<br />

LIPPE<br />

n Selbsthilfegruppe für Herz- Kreislauf-Erkrankte und<br />

deren Angehörige in Ostwestfalen-Lippe (OWL) e. V.<br />

n KULTUR & ART INITIATIVE e. V. (Jugendarbeit; Kurzfilm-/Medienkultur,<br />

Integration).<br />

MÜLHEIM<br />

n PIA-Stiftung für integrierte Stadtentwicklung (Jugendund<br />

Altenhilfe; Unterstützung Hilfebedürftiger).<br />

REMSCHEID<br />

n Schule für Musik, Tanz & Theater, Jugendkunstschule<br />

Lennep e. V.<br />

Stroetmanns Fabrik sowie im Vorstand<br />

der Kreisgruppe Steinfurt.<br />

Hilde Jelinski ist als langjährige Vorsitzende<br />

des Vereins für Körper- und Mehrfachbehinderungen<br />

in Hamm tätig. Seit<br />

1998 ist sie auch im Vorstand der Kreisgruppe<br />

Hamm aktiv. Für diese Verdienste<br />

erhielt sie die silberne Ehrennadel.<br />

Prof. Dr. Carmen Leicht-Scholten erhielt<br />

die silberne Ehrennadel. Sie begleitete<br />

die Fusion zur Kreisgruppe Städteregion<br />

Aachen. Außerdem gründete sie „Gänseblümchen<br />

e. V.“ und das „Frauenkommunikationszentrum<br />

Herzogenrath e. V.“<br />

Frank Detlef Lemanski hat für seine<br />

besonderen Verdienste um die soziale<br />

Arbeit für die Guttemplergruppe Westfalia<br />

Gelsenkirchen die goldene Ehrennadel<br />

verliehen bekommen. Er engagiert<br />

sich seit 33 <strong>Jahre</strong>n als Vorsitzender und ist<br />

in der Suchtgefährdetenhilfe tätig.<br />

Ulrich Mack wurde mit der silbernen<br />

Ehrennadel für seine Arbeit für den Verein<br />

„Die Kette“ in Düren und seinen Einsatz<br />

für Menschen mit psychischen Behinderungen<br />

ausgezeichnet. Seit 1998 ist er<br />

Vorstandsmitglied der Kreisgruppe<br />

Düren.<br />

19<br />

RHEIN-SIEG-KREIS<br />

n La familiär e. V. (Kunst, Kultur, interkulturelle Verständigung,<br />

Erziehung und Volksbildung).<br />

n Leben mit Autismus Bonn und Rhein-Sieg-Kreis<br />

STEINFURT<br />

n Gesellschaft zur Förderung des integrativen Reitens mbH<br />

UNNA<br />

n Leuchtturm e. V. (Trauerbegleitung).<br />

WARENDORF<br />

n KiTa Wawuschels e. V. (Tageseinrichtung für Kinder).<br />

WUPPERTAL<br />

n Begegnung im Burgholz (BiB) gemeinnützige Unternehmergesellschaft<br />

(Begegnungs- und Bildungsstätte).<br />

Ingeborg Rodeland erhielt die silberne<br />

Ehrennadel: Sie war viele <strong>Jahre</strong> als Vorsitzende<br />

des Vereins Gemeinsam e. V.<br />

und förderte die ambulante Altenpflege<br />

tätig. Außerdem ist sie stellvertretende<br />

Vorsitzende der Kreisgruppe Viersen.<br />

Ursel Silberg hat die silberne Ehrennadel<br />

erhalten, weil sie viele <strong>Jahre</strong> bei der<br />

Aktion Silberfisch in Höxter mitwirkte und<br />

Verantwortung als Vorsitzende des Vorstandes<br />

trug.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Deutscher <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband,<br />

Landes verband Nordrhein-Westfalen<br />

e. V., Loher Straße 7, 42283 Wuppertal,<br />

TEL (02 02) 28 22-0, FAX -110<br />

presse@paritaet-nrw.org |<br />

www.paritaet-nrw.org<br />

Verantwortlich: Hermann Zaum<br />

Redaktion: Oliver Baiocco TEL -380, Annette<br />

Ruwwe, TEL -385, Carsten Bohnes, TEL -389<br />

Gestaltung: Birgit Klewinghaus, TEL - 382<br />

Fotos: Titelseite, Seiten 4-5 Jörg Lange, Wuppertal<br />

| s. Quellenangabe | Archiv Parität<br />

<strong>Jahre</strong>sabonnement: 20,– Euro.<br />

Für Mitgliedsorganisationen ist die Bezugsgebühr<br />

im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Druck und Vertrieb:<br />

OFFSET COMPANY<br />

Drucker eigesellschaft mbH<br />

Arrenberger Straße 100<br />

42117 Wuppertal


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