Bessunger Handball-Saison 08/09 - TGB 1865 Darmstadt
Bessunger Handball-Saison 08/09 - TGB 1865 Darmstadt
Bessunger Handball-Saison 08/09 - TGB 1865 Darmstadt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
VON DER <strong>TGB</strong> IN DIE 2. SPANISCHE LIGA<br />
Von der <strong>TGB</strong> in die 2. Spanische Liga<br />
Das vergangene Jahr verbrachte ich in<br />
Santander (Spanien), um dort für zwei Semester<br />
an der Universidad de Cantabria zu<br />
studieren. Schon in der ersten Woche nach<br />
meiner Ankunft begab ich mich auf die Suche<br />
nach einem <strong>Handball</strong>verein und wurde<br />
dank netter Auskunft in der Uni auch direkt<br />
fündig.<br />
Die Universität arbeitet mit der Mannschaft<br />
von TEKA Cantabria zusammen (manch einem<br />
<strong>Handball</strong>fan bekannt, da sie 1994 die<br />
Champions League gewannen). Als ich jedoch<br />
erfuhr, dass die Damenmannschaft<br />
von TEKA in der 2. Spanischen Liga spielt,<br />
wollte ich zuerst einmal nicht bei denen mitmachen.<br />
Nach einer E-Mail von Dagmar<br />
ging ich dann aber doch zu einem Probetraining<br />
und merkte dort, dass die zweite<br />
spanische Liga nicht mit der 2. deutschen<br />
Bundesliga zu vergleichen ist.<br />
Die ersten Wochen in dem Verein waren<br />
ziemlich chaotisch, da ich zu Beginn meines<br />
Aufenthaltes kaum ein Wort spanisch<br />
sprach und so gut wie nichts von dem verstand,<br />
was man mir sagte. Zum Glück änderte<br />
es sich recht schnell, da meine 4 (!!!)<br />
Trainer und 15 Mitspielerinnen sich unheimlich<br />
viel Mühe mit mir gaben. Meiner<br />
Mannschaft habe ich es rückblickend auch<br />
zu verdanken, dass ich schnell lernte, spanisch<br />
zu sprechen und mit der Verständigung<br />
im fremden Land schon bald keine<br />
Probleme mehr hatte.<br />
Trainiert haben wir 3- bis 4-mal die Woche<br />
und spielten genau wie in Deutschland von<br />
September bis Mai eine Punktrunde. Zum<br />
spanischen <strong>Handball</strong> an sich ist zu sagen,<br />
dass er viel schneller ist als der deutsche,<br />
aber auch wesentlich brutaler – es wird<br />
ganz schön viel rumgeschubst und um sich<br />
geschlagen. Teilweise hatten wir zu Auswärtsspielen<br />
Anreisen im Bus von bis zu 6<br />
Stunden zurückzulegen, wodurch ich wirklich<br />
viel von Spanien zu sehen bekam. Bei<br />
der vielen Zeit, die ich zusammen mit meiner<br />
Mannschaft verbrachte, fiel es mir<br />
auch leicht, recht schnell Freundschaften<br />
8 <strong>TGB</strong> 20<strong>08</strong>/20<strong>09</strong><br />
mit den Mädels aus meiner Mannschaft zu<br />
knüpfen. Auf dem Foto sieht man einen Teil<br />
von uns in Madrid auf dem Plaza Mayor,<br />
wo wir hingefahren waren, um bei den spanischen<br />
Uni-Meisterschaften mitzuspielen.<br />
Da wir in der Liga mitunter gegen reine Profimannschaften<br />
spielen mussten, waren wir<br />
am Schluss der <strong>Saison</strong> mit einem Nichtabstiegsplatz<br />
absolut zufrieden.<br />
Als Fazit kann ich sagen: Mich dem <strong>Handball</strong>verein<br />
anzuschließen, war das Beste,<br />
was mir während meines Erasmusjahres<br />
passieren konnte; ohne den <strong>Handball</strong> hätte<br />
ich nie so viele witzige Spanierinnen kennengelernt<br />
und außerdem vielleicht nie die<br />
Erfahrung gemacht, gegen Damen zu spielen,<br />
die ihren Lebensunterhalt mit dem<br />
Sport verdienen.<br />
Danke an Evi und Ossi, die das Ganze mit<br />
all dem Transfer-Papierkram überhaupt<br />
erst möglich gemacht haben!<br />
Eure Charly Schreiber