06.04.2023 Aufrufe

Forderungen der DGS und des DHPV für eine gesetzliche Verankerung der Suizidprävention

Der Bundestag wird am 24.06.2022 in erster Lesung über die Reform der Suizidbeihilfe beraten. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) und die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) fordern vor diesem Hintergrund dringend eine eigenständige gesetzliche Verankerung der Suizidprävention und haben einen entsprechenden Vorschlag erarbeitet. Wichtig ist außerdem der weitere Ausbau der Hospiz- und Palliativangebote, auch hier hat der DHPV entsprechende Forderungen und Vorschläge vorgelegt.

Der Bundestag wird am 24.06.2022 in erster Lesung über die Reform der Suizidbeihilfe beraten. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) und die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) fordern vor diesem Hintergrund dringend eine eigenständige gesetzliche Verankerung der Suizidprävention und haben einen entsprechenden Vorschlag erarbeitet. Wichtig ist außerdem der weitere Ausbau der Hospiz- und Palliativangebote, auch hier hat der DHPV entsprechende Forderungen und Vorschläge vorgelegt.

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<strong>Suizidprävention</strong><br />

In den letzten 25 Jahren wurden zwar wichtige <strong>gesetzliche</strong><br />

Meilenst<strong>eine</strong> auf den Weg gebracht, die zu <strong>eine</strong>r spürbaren<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Lebenssituation schwerstkranker<br />

<strong>und</strong> sterben<strong>der</strong> Menschen beitrugen. Gleichwohl bestehen<br />

weiterhin Defizite. Diese müssen behoben werden, damit<br />

die Hospizarbeit <strong>und</strong> Palliativversorgung ihre – auch suizidpräventive<br />

– Wirkkraft voll entfalten kann. Flankiert werden<br />

sollten diese Rahmenbedingungen von <strong>eine</strong>m gesellschaftlichen<br />

Klima, in welchem das Sterben, <strong>der</strong> Tod sowie die<br />

Trauer als menschliche Reaktion darauf als Teil <strong>des</strong> Lebens<br />

betrachtet werden.<br />

Umsetzungsvorschlag<br />

Der Deutsche Hospiz- <strong>und</strong> PalliativVerband hat in <strong>eine</strong>m<br />

For<strong>der</strong>ungspapier <strong>für</strong> die 20. Legislaturperiode <strong>des</strong> Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages zehn Eckpunkte <strong>für</strong> die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Versorgung <strong>und</strong> Begleitung schwerstkranker<br />

<strong>und</strong> sterben<strong>der</strong> Menschen beschrieben. Hierauf möchten<br />

<strong>der</strong> <strong>DHPV</strong> <strong>und</strong> die <strong>DGS</strong> vollumfänglich verweisen.<br />

Das For<strong>der</strong>ungspapier kann hier eingesehen werden:<br />

www.yumpu.com/de/document/read/65944761/<br />

for<strong>der</strong>ungen-<strong>des</strong>-dhpv-fur-die-20-legislaturperiode<strong>des</strong>-deutschen-b<strong>und</strong>estages<br />

Trauerbegleitung<br />

Verbesserung <strong>des</strong> Wissens, um Unsicherheiten bei Verlusterfahrung <strong>und</strong> Trauerprozessen abzubauen<br />

Handlungsbedarf<br />

Selbstwirksamkeit trauern<strong>der</strong> Menschen stärken durch Hilfe zur Selbsthilfe <strong>und</strong><br />

Stabilisierung im Trauerprozess<br />

Ausbau <strong>der</strong> Trauerbegleitungsangebote<br />

– insbeson<strong>der</strong>e im Kontext <strong>der</strong> ambulanten <strong>und</strong> stationären Hospizarbeit <strong>und</strong><br />

Palliativversorgung sowie<br />

– in Bezug auf Familiensysteme, in denen ein Eltern-, Großelternteil, Geschwister stirbt bzw.<br />

<strong>eine</strong> langjährige Beziehung durch Tod o<strong>der</strong> Trennung endet<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Zugänge zu Trauerbegleitungsangeboten <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

gesellschaftlichen Akzeptanz, nie<strong>der</strong>schwellige Hilfen, aber auch therapeutische Angebote in<br />

Anspruch zu nehmen<br />

Warum?<br />

Das Wissen um Trauerprozesse aufgr<strong>und</strong> von vielfältigen<br />

Verlusterfahrungen (u. a. von Arbeit, Heimat, durch Tod<br />

o<strong>der</strong> Trennung) kann helfen, das eigene Erleben besser zu<br />

verstehen <strong>und</strong> einordnen zu können <strong>und</strong> dieses in ein Weiterleben<br />

zu integrieren – mit <strong>der</strong> Kenntnis, dass Trauer ein<br />

Prozess ist <strong>und</strong> das aktuelle Erleben normal <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />

ist. Trauer erfasst den Menschen ganzheitlich – auf allen<br />

Ebenen. Trauer braucht Zeit <strong>und</strong> Raum. Trauer braucht<br />

Ausdrucksmöglichkeiten.<br />

Für den Trauerprozess erweisen sich die Häufung verschiedener<br />

Verlusterfahrungen, die Dramatik <strong>des</strong> To<strong>des</strong>ereignisses<br />

(z. B. plötzliche Tode wie Herzinfarkt, Unfall, Mord, Suizid,<br />

aber auch To<strong>des</strong>arten wie <strong>der</strong> Tod <strong>eine</strong>s Kin<strong>des</strong> o<strong>der</strong><br />

Mehrfachverluste) <strong>und</strong> die Intensität <strong>der</strong> Verb<strong>und</strong>enheit mit<br />

<strong>eine</strong>m Menschen o<strong>der</strong> <strong>eine</strong>r Sache (z. B. <strong>eine</strong>m Beruf) als<br />

erschwerend. Trauer ist zwar <strong>eine</strong> ges<strong>und</strong>e Reaktion auf<br />

Verlust. Dennoch haben viele Menschen in ihrem Umfeld<br />

verlernt, mit dem Gedanken- <strong>und</strong> Gefühlschaos <strong>und</strong> den<br />

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